\"ZuKunst\"-Ausstellungskatalog - Open

March 29, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ZuKunst

... die Kunst, Menschen zum Fühlen, Denken und Handeln zu bewegen.

Retrospektive von Joy Lohmann

Impressum

„ZuKunst“ Retrospektive Joy Lohmann Ausstellungsort: FOYER89, Bischofsholer Damm 89, 30173 Hannover Künstlerische Leitung: Elisabeth Lau, Art Consulting, Hannover Ausstellungskonzept und Zusammenstellung: Joy Lohmann, Hannover Herausgeber des Katalogs: FOYER89 . www.foyer89.de Katalogkonzept & Texte: artlab4 . www.artlab4.de Text und Bild © 2011: Autoren der namentlich gekennzeichneten Beiträge; alle anderen: Joy Lohmann/artlab4 Übersetzungen: Gero Grundmann, London Katalogredaktion: Claudia Villiger, Hannover Kataloggestaltung: pool.communication . www.pool-net.de

Inhalt

Druck: creo-media GmbH, Hannover . www.creo-media.de Material: Inhalt auf 135 g/m2 ProfiSilk, Einband auf 300 g/m2 Munken Print White Alle Reproduktionsrechte © 2011: Joy Lohmann/pool.communication . www.joy-art.de Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung der Rechteinhaber urheberrechtswidrig.

Inhalt

7 Grußwort Vinay Sansi



8 „Zur Ausstellung“, Elisabeth Lau

10 „INtegrated ART – Ansätze und Geburtswehen eines neuen Paradigmas“, Einleitung von Dr. PD Maik Hosang

13 INtegrated ART



14 „grünplus“, Kröpcke Hannover, 1995 16 „Projekt Kröpcke“, Kunst im historischen Herzen Hannovers 22 „INtegrated ART AG“, die Aktiengesellschaft als Gesamtkunstwerk 28 „future-raft“, Maschsee Hannover, 2000 36 „Wasser-Sonne-Leben“, Zukunftsfest und Brandanschlag 38 „Tour21“, auf Schatzsuche von Hannover nach Berlin, 2002 42 “Europateppich“, Berlin, Hamburg, Zittau, Hannover, 2004-06 44 „StadtBall04“, Hannover, 2004 45 „Rohrwerk“ und „Tropfenwelle“ zum Tag des Wassers 2003-05 46 „Picknick am Wegesrand 8“, Ihmezentrum 2005 47 „Ein Bett im Kornfeld“, Open-Air Hotel, Neustadt a.Rbge. 2007 48 “future-islands“, schwimmende Garteninseln, Maschteich Hannover, 2009 54 „asap-island“, Einladung ins Insel-Wiki, Baubeginn 2012

56 Fotografie / Erweiterte Fotografie 58 „Explografie“ + „KOHLE“, Fotografie am BAUHAUS Dessau, 1992 60 „India - my love“, Reisefotografie, 1990-99 62 „Firnißwasser“, Negativcollagen, 1994 63 „Extended Portraits“ Erweiterte Fotografie, 1993 64 „Scheinsucher“ und andere experimentelle Diaserien, 1992-96 66 „aMok, Diagucken für Fortgeschrittene“, Multimediashow, 1993-96 68 Weitere Performances und Installationen

70 Biografie + Ausstellungsübersicht 5

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Grußwort

Grußwort

Vinay Sansi

Dear visitors of „ZuKunst“, dear partners of „asap-island“.

Creative Member des Club of Budapest

I have known Mr. Joy Lohmann now for number of years and we have cooperated with each other to implement a few common ideas. Our joint passion we share, is the integrity of creation and I appreciate and admire Mr. Joy´s approach to find solutions facing mankind.

Mitgründer des Global Marshall Plan, Deutschland und World Spirit Forum, Schweiz Gouverneur für Indien des Global Economic Network, Deutschland Vorstand von Prayas, Deutschland Stellvertr. Vorstand des TERRA ONE WORLD NET WORK

Mr. Joy´s infotainment and edutainment based approach which enables us to get the message across to bigger selections of civil society. I wish Joy good luck and great succes in his newest project. He has my full support for asap-island, his Maldives/Nicobar-Islands project because Indian civil society has finally understood the importance of global warming and water. WITH BEST WISHES FROM INDIA,

Vinay Sansi 18.06.2011, New Delhi / Gurgaon / India

Sehr geehrte Besucher der „ZuKunst“, liebe Partner von „asap-island“. Ich kenne Joy Lohmann nun seit etlichen Jahren und wir haben zusammen gearbeitet, um unsere Ideen umzusetzen. Unsere gemeinsame Leidenschaft ist die Bewahrung der Schöpfung und ich schätze und bewundere Joys Herangehensweise, um Lösungen für die Probleme der Menschheit zu finden. Joy verfolgt einen Ansatz, der Infotainment und Edutainment verbindet, und es uns so ermöglicht, unsere Botschaft wesentlich größeren Gruppen der Zivilgesellschaft nahezubringen. Ich wünsche Joy viel Glück und Erfolg für sein neues Projekt! Er hat meine volle Unterstützung für die asap-Insel, sein Projekt für die Malediven bzw. für die Nicobar-Inseln – schließlich hat nun auch die indische Zivilgesellschaft die Bedeutung der globalen Erwärmung verstanden. Mit besten Wünschen aus Indien! Vinay Sansi New Delhi / India

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Bildende Kunst und Unternehmenskultur – ein werteorientierter Dialog

Elisabeth Lau M.A. Künstlerische Leitung FOYER 89, Kunstsoziologin und Historikerin

Mit Joy Lohmanns erster Retrospektive „ZuKunst“ wollen wir nicht nur seine verschiedenen thematischen und formalen Schaffensphasen vorstellen – Zeichnung, Aquarellmalerei, Dokumentar- und experimentelle Photographie, Graffiti, StreetArt und Integrated Art – sondern vielmehr auf den werteorientierten Inhalt seiner Sujets hinweisen. Diese erhalten ihre Bedeutung durch ihre interdisziplinäre Relevanz für unsere Gesellschaft, Kultur, Ökonomie und Ökologie. Sie beziehen den Betrachter und oftmals aktiv Mitwirkenden in den kreativen Prozess mit ein, um die Wende von der konsumorientierten Kunst zurück zum verantwortungsvollen Handeln im künstlerischen Kontext erproben und dadurch mitgestalten zu können. Damit erfüllt die Kunst ihre wesentliche Kernaufgabe, die sich beispielhaft mit der künstlerischen Avantgarde der Klassischen Moderne zum Ende des 19. Jahrhunderts in europäischen Metropolen herausbildete. Charakteristisch ist das interdisziplinäre Engagement – basierend auf dem Prinzip, niemals klassisch werden zu dürfen – womit die damalige Erstarrung zukunftsweisend aufgelöst wurde. Diese ganzheitlichen Gestaltungsprinzipien werden insbesondere dann virulent, wenn sich grundlegende epochale Umbrüche vollziehen, die sich an wissenschaftlich-technischen, gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen festmachen lassen. Und auch heute erscheint die Gesellschaft angesichts heraufziehender globaler Krisen wieder wie in eine hochkomplexe Erstarrung verstrickt. Analog zum integrativen Ansatz in Joy Lohmanns Werk setzt das Foyer 89 engagiert auf die Integration von Bildenden Künsten und Unternehmerkultur, um einmal mehr auf die wirtschaftskulturelle und gesellschaftliche Bedeutung aufmerksam zu machen, die diese Partizipation auf Gegenseitigkeit seit jeher verbindet. Diese Ausstellung fördert den kontinuierlichen Dialog von Kunst und Wirtschaft, denn gesellschaftskulturelles Engagement war, ist und bleibt stets sowohl Ausdruck des signifikanten Renommees eines Unternehmens, als auch Seismograph des jeweiligen gesellschaftlichen Engagements für Werte wie Nachhaltigkeit, die stets eine Integration aller Lebensbereiche einfordert.

Einleitung

Gerade die letztgenannten Aspekte laufen Gefahr, bei einem sichtbar rationalistisch geprägten Zeitgeist – flankiert von einer Gesellschafts-, Finanz-, Umwelt- und Wirtschaftskrise – zu kurz zu kommen. Darauf reagierten viele Kunstschaffende, und dies unabhängig voneinander in mehreren europäischen Metropolen, indem sie mittels der „INtegrated ART“ eine Neuorientierung der Gewichtung moralischer, ethischer, ökonomischer und ökologischer Werte einforderten. Aus dieser Konnotation bezieht auch die hier im Foyer 89 präsentierte Retrospektive Joy Lohmanns ihren assoziativen Impetus, worauf mit zwei differenzierten Betrachtungen im vorliegendem Katalog näher eingegangen wird: aus kunstsoziologischer Perspektive von Prof. Dr. Lutz Hieber und aus sozialökologischer von Dr. PD Maik Hosang .

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Zur Ausstellung

Die Wende zum werteorientierten und verantwortungsvollen Handeln, die in eine zukunftsfähige Gesellschaft führt, muss sich in allen Lebensbereichen äußern. So zum Beispiel auch im Bereich der Unternehmens- und Personalberatung, wenn diese ihre Vor- und Leitbilder aus dem kreativen Reichtum und den Strömungen der Bildenden Künste schöpfen, wie das bei der Projektbegleiterin Brigitta Stocker, Leiterin der FIM-Vereinigung für Frauen im Management e.V., der Fall ist. Für sie sind Bilder Ausdruck der Seele, die mit dem Verstand allein oft nicht begreifbar sind, und so vermögen Bilder und Kunstwerke Ahnungen zu wecken und Verschiedenes zu einem Gesamteindruck zu verbinden. Hiermit verweist dieser Exkurs wieder auf die Retrospektive von Joy Lohmann, die als gesellschaftlich und ökologisch engagiertes Gesamtkunstwerk ihre Bedeutung einfordert. Auf diesem Hintergrund ist die Ausstellung „ZuKunst“ im Spannungsfeld von Wirtschaft und Kunst durchaus auch selbst als ein Integrated Art Projekt zu verstehen: Sie ist zugleich die Kultur-Unternehmung des Künstlers, wie auch Ausdruck der Unternehmens-Kultur der beteiligten Firmen Art Consulting, Comramo-Holding AG, Creo-Media, pool.communication und Sure 7 mit der kooperierenden Postbank Finanzberatung AG, Hannover. Wir laden Sie herzlich ein zu einer Ausstellungsbesichtigung und wünschen Ihnen eine inspirierende Auseinandersetzung mit den Kunstwerken.

Elisabeth Lau, Künstlerische Leitung

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INtegrated ART – Ansätze und Geburtswehen eines neuen Paradigmas

Dr. PD Maik Hosang Geschäftsführer des Instituts für integrierte Sozialökologie und Koordinator der Sinn-Stiftung in Sachsen.

Kaum eine andere Zeit der Menschheitsgeschichte war so voller Risiken und Möglichkeiten wie die heutige. Wissenschaftlich-technische, ökologische und demografische Veränderungen stellen uns vor komplexe Herausforderungen neuer Art, die mit den bisherigen Denk- und Handlungsweisen nicht bewältigt werden können. Die Krisen und wachsenden Schulden des einseitig monetär ausgerichteten Wirtschafts- und Finanzsystems offenbaren, dass es neue Ansätze braucht. Da große Krisen immer auch große Entwicklungschancen des sonst lange Zeit nur träge dahindämmernden Geistes sind, kann man die heutige Weltlage auch als Möglichkeit zur Verwirklichung einer neuen Idee von menschlicher Existenz und Sinnerfüllung begreifen: Nie zuvor gab es die heutigen materiell-technischen Grundlagen, die allen Menschen ein relativ sicheres und erfüllendes Leben sichern können, und nie zuvor gab es einen wachsenden Konsens über die Notwendigkeit sinnhafter und ökologischer Weiter- und Neuentwicklungen auf allen Ebenen. Die Epoche bloßer Gegenutopien ist genauso abgelaufen wie die Epoche geist– losen Positivismus des Bestehenden. Es braucht einerseits Einsparungen unnütz verpulverter Energie- und Stoffströme und andererseits mehr Sinn- und Glücks– chancen für die sich in räumlich und zeitlich zerspaltenden Lebensfeldern seelisch verlierenden und daran erkrankenden Menschen. Die Chance der Zukunft besteht daher vor allem in Integrationen: von Wirtschaft und Kultur, von Mensch und Erde, von Trieb und Geist, von Rationalität und Emotionalität, von Natur und Kunst. Keine kleinere Idee wird genügen. Doch diese neue Welt entsteht nicht von allein, sondern braucht das Wissen, die Liebe und den künstlerischen Mut menschlicher Individuen dazu, ihre innere Freiheit zur kreativen Weiterentwicklung und Neugestaltung ihrer Umstände zu realisieren.

Einleitung

Daraus erwächst die Frage, welche neuen Denkweisen nicht nur originell, sondern auch integrativ genug sind, um praktische Wege in eine lebenswerte Zukunft zu inspirieren. Das Konzept „Integrated Art“ wagt diesen Anspruch. Für es spricht, dass es unabhängig voneinander an verschiedenen Orten entstand: in Berlin und Wien durch Reinhard Stefan Tomek und in Hannover durch Joy Lohmann. Und dafür spricht auch, dass es nicht wie viele neuere integrale Denkansätze mal dies und oder jenes integrieren will, sondern grundlegende Bereiche unserer Wirklichkeit, die sich in den vergangenen Jahrhunderten stark voneinander differenzierten. Das Konzept will nicht weniger als eine Integration der Prinzipien von Wirtschaft, Ökologie, Ethik und Kunst. Dabei kann es sich auf große Vorbilder stützen: Auf Friedrich Schiller, der erkannte, dass der Mensch nur da in der ganzen Bedeutung des Begriffes Mensch ist, wo er spielt. Auf Johan Gottlieb Fichte, der sah, dass ein neues Zeitalter, welches die Ego- Verkrampfungen des bisherigen auflösen muss, nur durch „Vernunftkunst“ entstehen kann. Und auf herausragende Künstler wie Joseph Beuys oder Friedensreich

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Vorwort Maik Hosang

Hunderwasser, deren Denken und Schaffen zeigte, dass Kunst dann menschlich bewegend wird, wenn sie ihren Mut zur Kreativität für sinnhafte Visionen und Perspektiven verwendet. Die ersten Schritte eines Konzeptes mit so großem Anspruch können naturgemäß nicht vollkommen, sondern nur auf Ahnungen beruhende Suchbewegungen sein. An jeder größeren Innovation der natürlichen oder kulturellen Evolution haften anfangs die Eierschalen des Bisherigen. Die Größe der solche ungewöhnlichen Schritte wagenden Akteure zeigt sich daher meist nicht gleich im Erfolg, sondern vor allem im Mut, es trotzdem zu wagen – ungeachtet aller äußeren Unverständnisse und Widersacher ebenso wie aller eigener innerer Schatten. Wenn daher heute, mehr als 10 Jahre nach den ersten Anfängen und Formulierungsversuchen dieses neues Paradigmas, diese Ausstellung dokumentiert, welche Schritte bisher gegangen wurden und welche Werke dabei entstanden, so ist auch dies noch keine Enthüllung von durch ihre Vollkommenheit ad hoc überzeugenden Modellen einer neuen Welt. Doch sie dokumentiert spannende Suchbewegungen, Stationen und erste Ergebnisse dieses vielversprechenden neuen Weges einer Integration von Prinzipien der Kunst mit denen der Ethik, der Ökologie und der Wirtschaft. Darin besteht ihr besonderer Wert, dessen Bedeutung sich vielleicht erst in Jahrhunderten offenbaren wird.

Maik Hosang Pommritz, Sachsen, im Mai 2011

INtegrated ART – Birth and Approaches Towards a New Paradigm Few other periods in human history have been as full of risks and opportunities as our current age. Based on scientific, technological, ecological and demographic changes we are faced with an unprecedented array of complex challenges, which we are unable to address with our existing thought processes and methodologies. The crises and mounting debts of a lopsided monetary-based financial and economic system highlight that new approaches are needed. However, since large-scale crises always carry big developmental opportunities to revive an otherwise flagging intellect, one can see in the present world situation a chance to realise a new idea of human existence and self actualisation. Never before did we have the material and technological means to enable humanity to live a relatively safe and self-fulfilled life; and never before was there a growing consensus about the need for meaningful and ecological development and innovation at all levels. Gone is the era of counter-utopias as is the age of empty positivism about the status quo. What is needed is on the one hand the reduction of wasteful energy and material flows and on the other more opportunities for sense-making and happiness for people whose lives, due to spatial and temporal fragmentation, become soulless and make them ill. The key to the future must therefore lie in integration: of economy and culture,

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Dr. PD Maik Hosang Executive Director of the Institute of integrated Socio-Ecology and Coordinator of the Sinn-Stiftung in Saxony.

of humanity and the earth, of drive and intellect, of rationalism and emotionality, of nature and art. Nothing less will do. However, this new world will not come into existence by itself, it needs the knowledge, love and artistic courage of humane individuals to realise their inner freedom and creatively developing and reshaping their circumstances. This raises the question which new concepts are more than just novel and integrative enough to inspire practical pathways towards a more livable future. The concept of „Integrated Art“ intends to live up to this standard. What militates in its favour is that the movement began in several locations, independently of one another: In Berlin and Vienna through Reinhard Stefan Tomek and in Hanover through Joy Lohmann. Also in its favour is the fact that Integrated Art, unlike many other recent concepts, does not seek to integrate random fields but fundamental components of our reality, which have diverged drastically over the past centuries. The concept aims for nothing less than an integration of the principles of economics, ecology, ethics and art. Working towards this, Integrated Art can build on foundations laid by renowned role models: By Friedrich Schiller, who realised that humans only live up to the full meaning of their species’ name when they are playing. Or Johan Gottlieb Fichte, who saw that a new age, which has to resolve the ego-based cramps of the past, can only be brought about through „the art of reason“. It also builds on the ideas and work of exceptional artists such as Joseph Beuys and Friedensreich Hunderwasser, who have demonstrated that art becomes moving when artists employ their creative courage towards meaningful visions and perspectives. The first steps of such an ambitious concept can naturally not be all-encompassing, but instead a form of probing based on intuition. Every major innovation in natural and cultural evolution is linked to its origins. Therefore, those involved in these undertaklings should not be measured by their success, but by the courage to dare – irrespective of all external circumstances and opponents as well as their own inner shadows.

Introduction

As a consequence, ten years after the first beginnings and attempts at formulating this new paradigm, the present exhibition may only document the steps taken and work ceated to date instead of revealing instantly convincing all-encompassing models for a new world. However, it presents fascinating explorations, positions and initial outcomes of this promising new path towards integrating the principles of art and ethics, of ecology and economics. This is the exhibition’s core value, the importance of which may only reveal itself in the centuries to come.

Maik Hosang Pommritz, Saxony, May 2011

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Vorwort Maik Hosang

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„grünplus“

INtegrated ART

temporäre Platzbegrünung des Kröpcke-Hannover und Bepflanzung des hannoverschen Wahrzeichens Kröpcke-Uhr.

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„grünplus“, Hannover 1995 Synergetic Art Dank hannöverscher Unternehmer um Mövenpick-Chef Dietmar Althof erhielt Joy Lohmann 1995 ein Budget zur Realisierung von „grünplus“, der temporären Begrünung der Kröpcke-Uhr, Hannover. Dieses erste integrative Kunstprojekt im öffentlichen Raum begründete die Kunstform der „Synergetic Art“, die später in der „Integrated Art“ von R.S.Tomek u.a. aufging.

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Projekt Kröpcke Joy Lohmann und Cem Koc, Inhaber der gemeinsamen Kreativagentur WOW im hannoverschen Wahrzeichen und City-Treffpunkt.

INtegrated Art

Mit der Multimedia-Installation „MNT„ und einer Aufführung der Künstlergruppe „aMok“ wird am 6.3.95 das integrative „Projekt Kröpcke“ initiiert. Joy betreut das Projekt zunächst als Künstler, dann als künstlerischer Leiter für 10 Jahre und überträgt es 2005 dem Verein KulturRaum Region Hannover.

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Projekt Kröpcke, Hannover 1995-2005

Inhalt gegen Sinnleere Die Grundidee des Projekt Kröpcke ist die Eindämmung des Vandalismus an der historischen Standuhr durch kulturelle Inhalte. „Grünplus“ macht darüber hinaus den Kröpcke-Platz neu erfahrbar und führt im Folgenden zu einer dauerhaften Begrünung der zentralen Stadtfläche.

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Kunst setzt Themen Mit Installationen wie „SPLASH – Schöner duschen“, 2002 oder „Rohrwerk“, 2003 zum Tag des Wassers wird die Kröpcke-Uhr immer wieder zum kreativen und manchmal provokanten Anlass und Ort der städtischen Kommunikation.

INtegrated Art

Häufig nehmen die Medien die gesetzten Inhalte auf und interagieren auch inhaltlich durch Leseraktionen und kontinuierliche Berichterstattung.

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Projekt Kröpcke, Hannover 1995-2005

Währungsumstellung „Good-buy“ verabschiedet 2002 die D-Mark mit einer Installation aus geschredderten Banknoten.

Kröpcke-Bastelbogen Ab 2004 gibt es das Wahrzeichen auch als Bastelbogen. Dieser ist selbst ein Kunstwerk und zeigt eine reale Situation an der Kröpcke-Uhr aus 2003.

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Public-Private-Partnership Von Beginn an ist die Stadt Hannover nicht finanziell involviert und als 1997 auch die Förderung der 12 TrägerUnternehmen ausläuft, öffnet Joy das Konzept für Kooperationen mit Künstlerateliers, öffentlichen Kulturinstitutionen und wechselnden regionalen Wirtschaftsunternehmen. Rechts mit dem CD-Presswerk Universal M&L, der früheren Polygram bzw. Deutschen Grammophon zum 100-jährigen Jubiläum der Schallplatte;.

INtegrated Art

Unten mit einem Gestaltungswettbewerb der Firmen WEMPE und Gieseler, welche die Renovierung der KröpckeUhr finanzierten und mit dem Sieger Frank Bürmann hierzu eine Armbanduhr produzierten.

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Projekt Kröpcke, Hannover 1995-2005

Kröpcke on Tour Bereits 1996 geht die Kröpcke-Uhr auf Reisen: Ein Recycling-Nachbau von Joy wird u. a. auf der CeBit Home und dem FAUST-Gelände installiert.

„Herzklopfen“ Die Eröffnung des enercity EXPO-Cafés wird 2006 mit einer interaktiven Installation öffentlichkeitswirksam flankiert.

Superkünstler Das 10-jährige Projektjubiläum wird mit dem ironischen Happening „Hannover sucht den Superkünstler“ begangen. Siegerin wird Dietlind Preiß, Hannover.

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INtegrated ART Holding AG

INtegrated ART

1996 nach einem Konzept (1992) von R.S.Tomek begründet, ist die InART AG die welterste Aktiengesellschaft, die gleichzeitig ein Gesamtkunstwerk ist. Als Aufsichtsratsvorsitzender gestaltet Joy 1999 die zweite Aktienemission, die am 14.7.99 auf der Aktionärshauptversammlung in der Kunsthalle Kühlungsborn präsentiert wird.

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INtegrated Art AG, Kühlungsborn, 1999 Kunst = Kapital = Kunst An der bis dahin ungewöhnlichsten Veranstaltung des Kapitalmarktes nehmen die Notare etwas irritiert, die Aktionäre interessiert und die Medien begeistert teil. Mehrfach kommt es jedoch vor, Aktionärsbeschlüsse aufgrund von „Formfehlern“ der beteiligten Notare nicht rechtswirksam werden. Es ist mühsam, Neues in die Welt zu tragen.

Ost + West = Zukunft Die Gründung der AG , urspünglich zum Zweck der Finanzierung für das „Projekt Sonnendorf“, eine integrierte, moderne Wohn- und Arbeitssiedlung gedacht, war eines der wenigen, gelungenen Ost-West Projekte der Nach-Wende-Zeit.

Vorstand und Aufsichtsrat v.l.n.r. Michael Wende, Berlin R.S.Tomek, Retzow/Mecklenburg Vorpommern Joy Lohmann, Hannover Maik Hosang, Pommritz/Sachsen

R.S.Tomek, Begründer der INtegrated ART AG in einem Kunstwerk von Joy.

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„Spirits by Joy“

INtegrated Art

Der Ausstellungskatalog von „Spirits by Joy“ ist gleichzeitig der Emissionsprospekt der neuen Tranche von Aktien der INtegrated ART Holding AG.

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INtegrated ART AG – Aktien Stückelung der Wertpapiere Aus der Serie „viagranaturale“: „she-power“ - 50,- DM zzgl. Agio „he-power“ - 50,- DM zzgl. Agio Aus der Serie „future-raft“: „transatlantic adventure“ - 100,- C zzgl. Agio „millenium event“ - 100,- C zzgl. Agio „networking our future“ - 100,- C zzgl. Agio Aus der Serie „let it be“: „let it fly“ - 1000,- C zzgl. Agio „let it flow“ - 1000,- C zzgl. Agio sowie „light your fire“ - 100,- C zzgl. Agio

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Jetzt erhältlich Die am 18.6.2011 durch die Hauptversammlung beschlossene Kapitalerhöhung um 1 Mio C auf 1,25 Mio C ermöglicht nun die rechtliche Grundlage zum Kauf dieser Aktien. Unter www.integrated-art.eu stehen hierzu Zeichnungsscheine zum Download bereit.

ZuKunst-Investition 1999 Zur Vorfinanzierung des Projekts „future-raft“ wird eine Aktienserie platziert, doch der Geldmarkt ist noch skeptisch, die Künstler noch zu unerfahren und die Gesellschaft noch nicht reif für den Paradigmenwechsel.

INtegrated Art

Der INtegrated Art AG steht noch eine turbulente Entwicklung bevor.

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INtegrated ART AG – Aktien Kapitalerhöhung 2011 Auf der Aktionärshauptversammlung 2011 wird im Fluxus-Museum Potsdam das Stammkapital der INtegrated ART Holding AG um 1 Million Euro aufgestockt. Das Haupt-Investitionsprojekt „ÖkoWellness“ ist als marktgerechtes Projekt in der Gesundheits-/Ernährungsbranche bundesweit führend und etabliert und stellt im krisengeschüttelten Finanzmarkt eine interessante Alternative zu den herkömmlichen Investments dar. Die Kapitalerhöhung wird im Kunstmarkt , über ethische Fonds und bei den bestehenden Aktionären plaziert.

Aktien und Performance Die neue Aktienemission wird vom Wiener Künstler Thomas Stimm gestaltet; die Aktionärshauptversammlung von R.S.Tomek und Romy Campe inszeniert; Musik und integrierte musikalische Begleitung: Franz Koglmann/ Baby Sommer.

Für alle Aktionäre ohne Tresor entwickelt Joy einen „Akt(i)enschrank“, der im Fluxus-Museum Weltpremiere hat.

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„future-raft“ Das Recyclingfloß zurWeltausstellung EXPO2000 in Hannover. 70qm flexible Schwimmplattform mit 2 Kuppeln für Veranstaltungen bis zu 50 Personen. Baumaterialien: Industrieabfälle und Wohlstandsmüll Bauzeit: 4 Monate Planung/Genehmigung: 2 Jahre Motorisierung: keine Nachnutzung (geplant): „future-coworking-lab“ in Berlin Kosten: ca. 75.000 DM

INtegrated ART

2002 versenkt durch Brandanschlag, Lister Hafen/Mittellandkanal

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„future-raft“, zur EXPO2000, Hannover Symbol für eine positive Zukunft Eine schwimmende Platform aus Problemstoffen als Labor und Bühne für Problemlösungen. Auf dem „future-raft“ finden parallel zur Weltausstellung auf dem zentralen Maschsee in Hannover zahlreiche kulturelle, gesellschaftspolitische, wirtschaftliche und private Veranstaltungen mit Referenten, Performern und Gästen aus aller Welt statt. Als unabhängiges Projekt bietet es Beteiligten wie Gästen einen freien Denk-, Spiel- und Handlungsraum für Austausch, Diskussion und Selbsterfahrung.

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Eine produktive Kooperation

Christopher Bubbles Die Idee des Recyclingfloßes als modernes Abenteuer der Umweltpädagogik stammt vom deutschen Aussteiger und Visionär Gert Weiland alias Christopher Bubbles.

So unterschiedlich der Globetrotter aus dem Urwald von Belize und der Inhaber einer hannöverschen Werbeagentur auch sind, so stimmen sie 1996 doch überein in ihrer Vision einer zukunftsfähigen Gesellschaft in Harmonie mit der Natur. Das Floß als archetypisches Symbol der Hoffnung und Inbegriff von Kinderträumen wird zu ihrem gemeinsamen Projekt. Der Plan einer Atlantiküberquerung mit dem ecoraft als globales Medienereignis scheitert jedoch und Joy entscheidet 1998, selber ein Recyclingfloß für den Einsatz in Europa zu bauen.

INtegrated Art

Ab 1990 baute er im Key West/Florida aus Autoreifen und Plastikflaschen das Segelfloß „ecoraft“ und besegelte damit - gemeinsam mit seinem Bruder Klaus und einer wechselnden Crew die nordamerikanische Küste bis Norfolk/Virginia.

Auf dieser mehrjährigen Abenteuertour begeisterten sie mit ihrem urigen Gefährt nicht nur die Medien und Passanten, sondern mittels ihres umweltpädagogischen Programms CREATE auch unzählige Schüler/innen. Eine Dreizehnjährige von ihnen, die mittlerweile weltberühmte StreetArt Künstlerin SWOON, baut 2008 selber ein Recyclingfloß und organisiert mit Künstlern, Performern und Musikern eigene Touren auf dem Hudson River und dem Mississippi.

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„future-raft“, Hannover, 2000

Flexibilität ist Trumpf Das „future-raft“ ist denkbar einfach aus industriellen Reststoffen und Zivilisationsmüll konstruiert und ist durch seine flexible Bauweise optimal für den Einsatz in allen Weltgegenden und Witterungsverhältnissen geeignet. Schwieriger ist es, dieses Objekt parallel zur Weltausstellung in Hannover überhaupt bauen zu dürfen. Als integratives Projekt mit Behindertenwerkstätten, Jugendeinrichtngen und Resozialisierungsmaßnahmen gelingt jedoch die planmäßige Fertigstellung, kurz vor Beginn der EXPO2000. Die Grundform des „future-raft“ basiert auf dem „Apfelbrotmännchen“-Fraktal aus der Chaostheorie.

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Wer hat Angst vorm Gummifloß? Neben dem großen Publikumserfolg des „future-raft“ sieht sich Joy plötzlich mit unerwarteten Problemen konfrontiert: Abhör- und Sabotageaktionen und inszenierte Autounfälle von unbekannter Seite erschweren das Tagesgeschäft in seiner Werbeagentur. Psychoterror und simple Wirtschaftskriminalität seines damaligen Geschäftspartners kommen hinzu und entziehen Joy seine finanzielle und gesundheitliche Basis.

INtegrated Art

Wir können und wollen es nicht beweisen, doch alles spricht für einen Zusammenhang mit der von Christopher Bubbles parallel geplanten „intro2000“, einer alternativen Weltausstellung direkt am Laatzener EXPO-Bahnhof ...

... die letztlich nicht realisiert wurde.

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„future-raft“, Hannover, 2000

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Symbol des Wandels

INtegrated Art

Das „future-raft“ wird zu einem erlebbaren Symbol für den Bewusstseinswandel zur Jahrtausendwende, für die Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. Für den veranstaltenden Verein Positive Nett-Works begründet es sein internationales, kulturkreatives Netzwerk, das seither Pionierprojekte verschiedenster Bereiche realisiert.

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„future-raft“, Hannover, 2000

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„Wasser-Sonne-Leben“, Hannover, 2001

„future-raft II“

INtegrated ART

Der Wiederaufbau des Recyclingfloßes auf dem Mittellandkanal wird wieder in Form mehrerer sozialer Jugendprojekte verschiedener Träger sowie mit freiwilligen Jugendgruppen realisiert und am 5.5.2001 mit einem Agenda21-Familienfest abgeschlossen.

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„TOUR21“, Hannover – Berlin, 2002

Auf Schatzsuche – fast... 2002 geht das „future-raft“ auf seine erste große Fahrt. Eine sechswöchige „Agenda21-Schatzsuche“ von Hannover über Wasserstraßen nach Berlin ist geplant. Doch nur eine Woche vor dem Start der „Tour21“ fällt das Zukunftsfloß einem Brandanschlag zum Opfer. Der Fall wird offiziell nie geklärt.

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Auf Schatzsuche – jetzt erst recht! Dank der überwältigenden Hilfe von Freunden, Vereinen, Unternehmen und Behörden startet die „Tour21“ dennoch planmäßig - wenn auch zunächst mit einem Ersatzschiff. Bis unterwegs ein neues Recyclingfloß gebaut ist, werden die Stationen der „Tour21“ mit der „Vekoma 9“, einem historischen Plattbodenschiff angefahren:

INtegrated ART

Hannover Braunschweig Wolfsburg Magdeburg Brandenburg Potsdam Berlin

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„TOUR21“, Hannover – Berlin, 2002

„message in the bottle“ Das Flaschenpostschiff unterwegs: Die „message in the bottle“-Meinungsumfrage begleitet die Agenda21-Schatzsuche. Sie fordert bei Veranstaltungen Besucher auf, sich Gedanken über die globalen Probleme und mögliche Lösungsansätze zu machen.

Das „Drachenei“ Das neue Recyclingfloß ist als einfach transportabler Bausatz konstruiert, um auch Veranstaltungen zu Lande oder z. B. Minister direkt in ihrem Ministerium damit besuchen zu können.

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INtegrated ART

„TOUR21“, Hannover - Berlin, 2002 Die Kultur-Tour WechselndeJugendgruppen als BordCrew, internationale Projektpartner und prominente Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur machten die „Tour21“ überall zur Publikumsattraktion, zum Medienereignis und zu einem nachhaltigen, persönlichen Erlebnis für alle Besucher und Mitwirkenden.

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„Europateppich“ Anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union 2004 entwickelt Joy ein 100 qm großes Europapuzzle aus Teppich, welches im Rahmen von Veranstaltungen vom Publikum auf einer Klett-Bodenplatte zusammengesetzt wird.

INtegrated ART

Im bundesweiten EU-Puzzle Wettbewerb treten Jugendgruppen in Berlin, Zittau, Hamburg und Hannover gegeneinander an – die Siegergruppe gewinnt eine Fahrt zum europäischen Parlament in Straßburg.

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„Europateppich“, Deutschland-Tour, 2004-06

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„StadtBall“, FIFA-Event 2004

„StadtBall 04“ Im Vorfeld der WM2006 realisiert Joy im Auftrag der Stadt Hannover und in Kooperation mit der FIFA und regionalen Fußballvereinen das INtegrated ART Happening „StadtBall 04“.

INtegrated ART

Die gesamte Innenstadt wird hierbei zum Fußballfeld. Mitten in der Fuß(Ball)gängerzone kann in einem Fußball-Parcours das DFB-Sportabzeichen gemacht werden; in Vorfreude auf das Großereignis „lebt“ die City für einen Tag Fußball.

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Tag des Wassers, Hannover, 2007-09

„Tropfenwelle“ und „Rohrwerk I + II“ Für die Stadtentwässerung Hannover inszeniert Joy zum „Tag des Wassers 2007-09“ jeweils interaktive Wasser-Erlebnisräume. Bei der „TropfenWelle“ beispielsweise kann man in das Innere eines Wassertropfens schlüpfen und den Sounds von Stadtwassern bzw. Naturwassern lauschen.

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„Picknick am Wegesrand 8“, Hannover 2005

„loop.1“ Beim achten „Picknick am Wegesrand“-Künstlersymposion werden leerstehende Geschäftsräume und Plätze des „Ihme-Zentrums“, eines 70er-Jahre Wohnkomplexes kulturell bespielt.

INtegrated ART

Joy installiert eine fiktive Werbeagentur und produziert gemeinsam mit den Besuchern einen fiktiven Werbeprospekt, der als „KunstWurf-Sendung“ in die ca. 600 Haushalte der Siedlung verteilt wird.

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„Bett im im Kornfeld“, Kornfeld“, Neustadt Neustadt a.Rbge., a.Rbge, 2007 „Bett

„Bett im Kornfeld“ Ein Open-Air-Hotel als Erfahrungsfeld der (Natur-)Sinne, erfunden von Monika Fritz, Bad Kissingen. Für Norddeutschland inszeniert Joy auf dem KulturGut Poggenhagen bei Neustadt a.Rbge das Kornfeld-Hotel in eigens dafür designten Kornkreisen.

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„future-islands“ Schwimmende Garteninseln auf dem Maschteich, Hannover im Rahmen der „GartenRegion Hannover“, 2009.

INtegrated ART

Die temporäre Installation symbolisiert die Schönheit und Kraft der Natur und zeigt gleichzeitig die Gefahren des Klimawandels auf.

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Foto: Steiner

„future-islands“, Maschteich Hannover, 2009

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Kunst als Zukunftslabor Basierend auf der mittlerweile akzeptierten Grundannahme eines zu erwartenden erheblichen Meeresspiegelanstiegs entwickelt Joy das Konzept autark bewohnbarer Schwimminseln großer Ausmaße. „Die Nachfrage nach ExtraLebensraum steigt linear mit der Weltbevölkerung und dem Meeresspiegel“, sagt Joy ganz pragmatisch und beginnt, die Grundvoraussetzungen dafür exemplarisch an Modellen zu erforschen und erproben.

INtegrated ART

Nach den Erkenntnissen aus dem „future-raft“-Projekt, der Notwendigkeit flexibler anstelle statischer Konstruktionsweisen für große schwimmende Flächen, fokussiert „future-islands“ auf dem Thema Ernährung und Energie.

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„future-islands“, Hannover, 2009 Selbstpflegende Anbautechniken Bei den „future-islands“ kommt ein pflegefreies Bewässerungssystem zur Anwendung, welches auf der Kapillarwirkung von Filzstreifen beruht, die den Pflanzen durch die Auftriebskörper hindurch die benötigte Wassermenge liefern. Zur Freude der Besucher besiedeln innerhalb kürzester Zeit Enten und Teichhühner die Garteninseln.

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Eine Solar-Inselanlage liefert die für die nächtliche Beleuchtung erforderliche Energie.

Wegen Übervölkerung der Inseln nisten Teichhühner schon bald auch auf der Solarplattform inmitten von Kabeln und Batterien.

Global Warning

INtegrated ART

12 Blaulichter verorten auf der Miniaturwelt die wahrscheinlichsten kommenden Katstrophen. Schüler einer Umwelt-AG haben sie recherchiert und in Form fiktiver Zeitungsmeldungen aus der Zukunft visualisiert.

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„future-islands“, Hannover, 2009

Langzeitstudie Nach der Ausstellungsperiode schenkt Joy seine Inseln dem Familienpark Sottrum bei Hildesheim, wo sie seither prächtig gedeihen, von Parkgästen bestaunt und von Joy regelmäßig untersucht werden.

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H Nachdem nun die kommenden Probleme hinreichend offensichtlich und alle erforderlichen Erkenntnisse gesammelt sind oder zumindest in Aussicht stehen, beginnen wir 2012 mit der konkreten Umsetzung von asap-island.

We have now clearly identified the challenges we will have to confront and have gathered or are in the process of gathering the necessary information to undertake the project and are ready to begin the actual implementation of asapisland in 2012.

G

„asap–island“ Das Ziel: eine autonome, schwimmende, bewohnbare Insel in internationalen Gewässern; autark und selbstverwaltet, klimaneutral und nachhaltig, mobil und flexibel in Naturgewalten und der Bürokratie und bestens verankert in der globalen Open Content Community.

INtegrated ART

Eine Art Insel-Wiki für innovative Zukunftskonzepte, -Technologien, und -Lebensweisen. Sehnsuchtstraum und Lebensraum einer nichtstaatlichen Kollektive, einer supranationalen Community positiv denkender und agierender Menschen zum Wohle der Allgemeinheit, der Natur und aller Beteiligter. Willkommen an Bord.

Wo anfangen? Der Bedarf an Rettungsinseln, Offshoreenergie, Marikulturen sowie Lebensraum ist schon jetzt gewaltig: A) Die Malediven gehen unter. B) Bangladesh verliert seine Küstengebiete. C) Japan braucht ein Energiekonzept. D) Was ist eigentlich mit Polynesien? E) Gebt Piraten Land zum Siedeln. F) Neue Anbauflächen fürs Nildelta. G) Katastrophenschutz in New Orleans. H) Wann schwimmt die Niederlande? I) Gerne auch Inseln für Millionäre.

* Kein Grund zur Hektik

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a.s.a.p. bedeutet „as soon as possible“, so schnell wie möglich. Alles kommt schon zu seiner Zeit.

„asap-island“, somewhere, 2012

I

B

C

A

F

E „asap–island“ The aim: an autonomous, swimming, habitable island in international waters; autarkic and self-governing, climaticneutral and sustainable, mobile and flexibly anchored with regard to the forces of nature and bureaucracy, and well-established in the global open content community.

D Where to begin? There is already an substantial need for life raft islands, off-shore energy, mariculture and living space: A) The Maldives are sinking.

A type of Island-Wiki for innovative future concepts, technologies and lifestyles. An aspirational dream and living space of a post-national collective, a supernational community of people thinking and acting positively for the benefit of humankind, nature and all involved.

B) Bangladesh is losing its coastal areas.

Welcome aboard.

H) When will the Netherlands float?

C) Japan needs a new energy concept. D) What will happen to Polynesia? E) Give pirates land on which to settle. F) New agriculture areas for the Nile delta. G) Natural disaster protection New Orleans. I) Certainly also islands for millionaires.

www.asap-island.org* * Don´t worry or hurry a.s.a.p. means „as soon as possible“. We´ll always be on the right spot at the right time.

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Fotografie

Fotografie

klassische und erweiterte

Fotografie „A way of(f) photography“ Dokumentation Reisefotografie Erweiterte Fotos Diainstallationen Multimediavarieté

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Fotografie am BAUHAUS/Dessau 1991-93 arbeitete Joy wiederholt am BAUHAUS an fotografischen Dokumentationen im Spannungsfeld Natur-TechnikKultur, das insbesondere im Kontrast maroder Bitterfelder Industrieanlagen mit den Elbauen und dem Wörlitzer Gartenreich hervortritt.

Fotografie

Als Schüler von Heinrich Riebesehl und Knut V. Giebel sind seine klassischen Großformatfotografien und dokumentarische Kleinbildserien der fotografische Ausgangspunkt, von dem aus Joy in verschiedene Techniken und Genres aufbricht.

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„Explografie“

„KOHLE“, Fotografie am BAUHAUS Dessau

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Reisefotografie Auf seinen ausgedehnten Reisen hat Joy neben dem Skizzenbuch stets auch mindestens eine Fotokamera dabei, um Gesehenes und Erlebtes zu dokumentieren, wie auch, um eigene Bildwelten zu inszenieren. Sein Blick dabei ist immer wissensdurstig und empathisch. Das Fotografieren unterwegs ist weniger ein künstlerisches Vorhaben, als vielmehr eine Form der Kommunikation mit der bereisten Kultur und den Menschen, die pure Lust an der Bildgebung und vielleicht auch eine Legitimation für seine Neugierde.

Fotografie

Obwohl er als Kind 4 Jahre in Peru gelebt hatte, wird der indische Subkontinent zu seiner bevorzugten Destination.

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Indien + Reisen

„India, my love“, 1989 - 2003

Indien erweitert

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„Archäographischer Zyklus“, 1993

„Firniswasser“

Fotografie

Für den Gedichtband „Firniswasser und Zeiten zu Schwärze geschliffen“ von Peter Grabowski enwirft Joy seinen „archäografischen Zyklus“ zur griechischen Mythologie. Wie in der Archäologie überlagern sich in seinen Negativcollagen Informationsschichten verschiedener Art und können vom Betrachter des Fotoabzugs wieder dechiffriert und isoliert interpretiert werden.

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„Erweiterte Portraiits“, 1992-94

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„Scheinsucher“ Test-Head Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla

„a way of(f)) photography“

Bodytext blablablabla Bodytext blablablabla.

Mit einer fotografischen Wanderausstellung durch Indien möchte Joy 1996 dieser Kultur etwas von der Sinnesfreude und Farbigkeit zurückgeben, die er dort erfahren hat. Für die dortige Photographische Gesellschaft ist die gezielte Zerstörung und Erweiterung von Negativen und Dias ein interessiert beachteter Tabubruch.

„Scheinsucher“

Fotografie

Eine erweiterte Diaserie zum vorweihnachtlichen Konsumterror, 1994.

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experimentelle Diaserien, 1993-96

Oben aus der Serie „Bilder aus 1001 Nacht“ Links aus der Serie „Mo(nu)mente“ Links unten aus „Container-Sandwiches“ Unten aus „London – the electric cinema“

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Von der 2. bis in die 4. Dimension

„aMok – Diagucken für Fortgeschrittene“ Mit seiner damaligen Partnerin, der Schauspielerin und Clownin Eugenia Maranke entwickelt Joy ab 1993 ein Multimedia-Varieté, das die Diaprojektion mit verschiedensten kulturellen Darstellungsformen kombiniert.

Multimedia

Nach mehreren Auftritten immer neuer improvisierter Showteile gehen die Beteiligten Künstler wieder ihre eigenen Wege und kooperieren fortan projektspezifisch.

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Die analoge Überarbeitung von Kleinbilddias bietet Joy für mehrere Jahre ein spannendes Experimentierfeld. Er kombinert die Fotografie als Basisinformation und Bildträger mit zeichnerischen Techniken, mit Foliencollagen und digitalen Composings. Später erweitert er die geschaffenen Bildwelten um eine räumliche Komponente, indem er sie auf verschiedenste Objekte projiziert oder in skurrile Situationen einsetzt, wie etwa die leeren nächtlichen Tiergehege des Zoo Hannover.

Kombiniert mit Sounds entsteht beim Betrachter eine weitere Gefühlsebene. Zunächst als statische Installationen, dann auch live in Bühnensituationen. Bald entsteht daraus die interdisziplinäre Performancgruppe „aMok“. Beim Format der erweiterten Diashow kann neben Bild- und Textinhalt, Ort und Sound nun auch die Lautstärke und Dauer der Aufführungen bestimmt werden. Im dunklen Projektionsraum hat „aMok“ die totale Aufmerksamkeit des Publikums und kann seine Gäste in ein gezielt multimedial inszeniertes Gefühlskarussell schicken. Das ist nicht immer angenehm, aber eindrucksvoll.

„aMok - Diagucken für Fortgeschrittene“, 1993-96

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Multimedia

„aMok - Diagucken für Fortgeschrittene“, 1993-96

aMok sind meistens: Joy Lohmann Eugenia Maranke Kathrin Beumelburg Matthias Brennecke Cornelia Gläve Fabian Stennert Oliver Lenkwitz Torsten Langner Asmahan El Zein und viele mehr ...

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Biografie Joy Lohmann

* geboren am 23.10.1965 in Damme/Vechta, Niedersachsen 1985 1987-1989

artlab4 Das kulturkreative Netzwerk artlab4 wurde 2008 von Joy Lohmann in Hannover gegründet, um interdisziplinäre und integrative Non-Profit Projekte zu inspirieren, zu vernetzen, zu promoten oder zu koordinieren. artlab4 ist keine juristische Einheit , sondern ein fluktuierendes, projektspezifisches Netzwerk, welches keine eigenwirtschaftlichen Interessen verfolgt und auch nicht als Veranstalter oder Unternehmer agiert oder in Erscheinung tritt.

www.artlab4.de

Abitur Gymnasium Himmelsthür, anschließend Zivildienst Jörg Lohmann Verlag (Reisebuch-Verlag)

1992

Diplom Grafik-Design, FH Hannover Kunst und Design

1992-1995

Art Director bei modern marketing, Hannover/Dessau

1995-1996

Inhaber der Agentur WOW.Kunst und Design mit Cem Koc

1995-2005

künstlerischer Leiter des „Projekt Kröpcke“, Hannover

1996 ab 1997 1999-2004 1997-2002 1998

Manifest der INtegrated ART Inhaber der Agentur pool.communication Aufsichtsratsvorsitzender der INtegrated ART Holding AG Projektleiter des „future-raft“ Gründung des Vereins Positive Nett-Works e.V.

ab 2003

Integrated Art Happenings

ab 2005

Planung, Beratung & Gestaltung von Spielparks

2008

Gründung des kulturkreativen Netzwerks artlab4

Biografie

Joy Lohmann lebt und arbeitet in Hannover-Linden.

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Ausstellungs-/ Publikationsverzeichnis

Auswahl: 1987

„Rio – New York“, Publikation

1989

„Amerika von unten“, Publikation

1992

„Explografie“, Fotografie, BAUHAUS/Dessau (Gruppenausst., Katalog)

1993

„KOHLE, Ansichten der Bitterfelder Braunkohleindustrie”, Fotografie

1993-95 „aMok - Diagucken für Fortgeschrittene”, Bühnenshows 1993

„...zwischen Mensch + Tier.”, Dia-installationen, ZOO Hannover

1995

„Natur-Mensch-Technik“, Multimediainstallation“, Kröpcke Hannover

1995

„grünplus“, temporäre Platzbegrünung, Kröpcke Hannover

1996

„a way of(f) photography“, Bombay, New Delhi, Bangalore

1996

„puzzle up!“, Installation Kröpcke-Uhr, CeBIT/Home, FAUST/Linden

1998

„kulturphilosophischer Spaziergang“, LandArt, Insel Vilm bei Rügen

2000

„future-raft“, Recyclingfloß zur EXPO2000, Maschsee Hannover

2001

„ZuKunst21“, Recyclingkunstobjekte, Lister Hafen Hannover

2002

„Tour21“, Abenteuer-Floßfahrt, Hannover – Berlin

2004

„Europateppich“, InART-Happening; Berlin, Zittau, Hamburg, Hannover

2004

„Stadtball 04“ - FIFA-Event zur Fußball-WM, Hannover

2005

„Graffiti als Kunst und Dekor“, Publikation

Positive Nett-Works e.V. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Hannover wurde 1997 gegründet. Als Vereinigung kulturkreativer Akteure im gesamten Bundesgebiet wird der Verein überwiegend online geführt. Er veranstaltet Projekte seiner Mitglieder, solange diese dem Satzungszweck entsprechenund von einer handlungsbevollmächtigten Projektleitung organisiert, durchgeführt und bilanziert werden.

www.p-n-w.net

2006/07 StreetArt-Aktionen in Leipzig, Prag, New York, Barcelona 2006

„WM-Art“, StreetArt an den walls of fame der 12 WM-Städte;



Ausstellungen in WM-Quartieren einiger Nationalmannschaften

2007

Bau des „Kulturfloßes“, Wunstorf/Steinhuder Meer

2007

„Bett im Kornfeld“, Open-Air Hotel,Neustadt a. Rbge.

2009

„future-islands“, schwimmende Garten-Inseln, Maschteich Hannover

2011

„ZuKunst“, Retrospektive, FOYER89 (Katalog)



... to be continued ...

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