Zeittafel 2003-2004
March 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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2007
Schnell-Einsatz-Gruppe Wunstorf Das Jahr 2003
Mein größtes Erlebnis Während der ganzen Vorbereitungen zum Landeswettkampf 2002 war ich schon sehr unruhig, was aber nicht an der Aufgabe lag (wir waren ja der Ausrichter auf der Badeinsel in Steinhude), sondern eher an einer ganz anderen Sache... Ich hatte genau auf dieser Insel bei einem Einsatz meine jetzige Frau das erste Mal gesehen. Nach langer Zeit wollte ich ihr nun endlich die große Frage stellen. Was lag für zwei Johanniter näher, als dafür eine große Veranstaltung zu nutzen? Ich fragte also unseren damaligen Regionalvorstand Jens Meier, ob ich mein Vorhaben im Rahmen der Helferfeier am Freitagabend angehen könnte. Wer ihn kennt, erahnt auch seine Reaktion: „Das ist ja wohl selbstverständlich, das bekommen wir hin. Sag mir nur wann. Dann komme ich mit auf die Bühne.“ Gesagt, getan! Meinen Trauzeugen (natürlich auch ein Johanniter) eingeweiht, Eltern und Schwiegereltern informiert, ohne alles zu verraten, und auf den großen Tag gewartet. Den ganzen Tag über war ich etwas fahrig und angespannt (komisch!). Dann sollte der große Moment kommen. Was fehlte, waren meine Eltern. Meine Schwiegereltern wurden langsam nervös („Was sollen wir hier?“) und es kostete meinen Trauzeugen wirklich Mühe, dass erstens meine Schwiegereltern dablieben und zweitens meine Frau nicht noch mehr Fragen stellte wie: „Was machen meine Eltern hier?“, „Was ist los?“ usw. Dann waren endlich auch meine nicht eingeweihten Eltern da (nach der Entschuldigung für die Verspätung gleich die Frage: „Und was sollen wir hier?“). Jetzt kam der große Augenblick: Ich ging auf die Bühne und nahm das Mikro (alles vorher mit der Band abgesprochen). Meine Frau stand vor meinem Trauzeugen und ahnte langsam, was nun kam, doch flüchten ging nicht: Ralph, mein Trauzeuge, stand da wie eine Wand.
Ich erklärte den anwesenden Johannitern, warum ich da nun auf der Bühne stand und die Musik aus war und stellte dann meiner Frau die Frage: „Willst du meine Frau werden?“ Die Antwort stand schon in ihrem Gesicht, denn hören konnte ich sie nicht im lauten Jubel der anderen. Die Antwort war: „Ja!“ Und dann gab es erstmal einen richtig dicken Kuss. Ein Jahr und einen Monat später heirateten wir dann in unserem Wohnort Luthe. Womit wir aber beide nicht gerechnet hatten, waren unsere Kollegen. Als wir aus der Kirche traten, erwartete uns ein Martinshorngedröhn von fast 20 Fahrzeugen. Nicht nur die Fahrzeuge unserer Einheit, auch aus Langenhagen und von der DLRG waren welche da. Atemberaubend! Nach der Pflichtreanimation unter erschwerten Bedingungen (in Handschellen) ging es dann im großen Autokorso, durch uns im Käfercabrio angeführt, zur Feierstätte. Das war mein schönstes Erlebnis! Timo Brüning
Fahrzeuge/Anhänger
Helfer
Dienststunden
SEG Einsätze
11
62
ca. 21.250
4
Im Jahr 2003 wurde die SEG Wunstorf zu zwei Akut-Einsätzen alarmiert. Im Mai des Jahres evakuieren die Einsatzkräfte gemeinsam mit zwei weiteren Schnell-Einsatz-Gruppen der Region Hannover aufgrund eines Brandes die Bewohner eines Altenheimes in Garbsen. Die Bewohner des Heimes werden mit Rettungswagen, Behindertentransportern und Mannschaftswagen nach medizinischer Versorgung vor Ort in umliegende Altenheime gebracht. In Einzelfällen ist aber der Transport in ein Krankenhaus nötig. Insgesamt dauert der Einsatz etwas mehr als zwölf Stunden. Gasexplosion im Bergwerk Vier Monate später wird die SEG zu einer Gasexplosion im Werk von Kali und Salz in Bokeloh alarmiert. Die SEG-Einsatzkräfte stehen über fünf Stunden auf dem Werksgelände in Bereitschaft, um die Arbeit der Feuerwehren abzusichern. Weitere Großeinsätze gibt es für uns erneut im Bereich der Sanitätsdienste: das Lichterfest in Steinhude, die Stadtfeste Gehrden und Barsinghausen. Darüber hinaus gibt es 69 „kleinere“ Sanitätsdienste. Beim Hannover-Marathon und einigen Großkonzerten wie beispielsweise den Rolling Stones unterstützen wir die hannoverschen Kollegen. Besonders positiv für die SEG entwickelt sich die wertvolle Zusammenarbeit mit dem Fliegerhorst Wunstorf und dem dort ansässigen Sanitätsleitzentrum 140. Immer häufiger wird die SEG bei ihren Einsätzen vom medizinischen, insbesondere notärztlichen Personal unterstützt.
„Steinhuder Meer in Flammen“ (SMIF) oder auch „Festliches Wochenende“
Leine-Zeitung, 2. Juli 2003
Wir schreiben August und sind auf dem Weg zum Meer, um dort ein ganzes Wochenende an der Küste von Steinhude zu verbringen. Dort haben wir vier große Zelte zum Schlafen, Essen, Kochen und Arbeiten aufzubauen. Das ist aber noch nicht alles, denn bekanntlich läuft ja nichts mehr ohne Strom. Also werden noch einmal zwei Starkstromkabel vom Minigolfplatz gezogen, und dann kann der große Dienst auch schon beginnen. Die Zelte und Einsatzfahrzeuge sind nun mit Strom versorgt, somit heißt es, die Sanitätsstreifen auf große Tour zu schicken und nebenbei wird der Einsatzplanung von den Führungspersonen noch der letzte „Schliff“ verpasst. Zum Erhalt der Motivation werden Kartenspiele ausgegeben oder man fragt bei den Kollegen vom DLRG mal nach einer kleinen Fahrt auf dem Meer. Und auch während des Feuerwerkes wird nicht geruht. Die „Streifen“ laufen durch die Menschenmassen und sind deshalb auch immer
präsent. Und auch unsere Leute aus dem Techniktrupp bleiben von der Arbeit nicht verschont, denn wenn das Feuerwerk beginnt, schließen die Kassen und die werden mit den Leuchtstoffen unseres Techniktrupps versorgt. Am Sonntag ist dann wieder großes Räumen angesagt, nach einer meist anstrengenden Nacht packen dann noch einmal alle mit an, so dass dann alle in ihr schon „wartendes“ Bett fallen können. Dennis Rhode
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Schnell-Einsatz-Gruppe Wunstorf Mein schönstes Erlebnis bei der SEG Im Mai 2004 bin ich mit 16 Jahren in die SEG eingetreten. Ich hatte damals große Erwartungen, neue Fähigkeiten zu erlernen, welche für Mädchen eher untypisch sind. Am Ende der Herbstferien desselben Jahres stand nun der Einsatz für die Selbständige EvangelischLutherische Kirche (SELK) an: 500 Jugendliche und ein paar Betreuer wollten von Donnerstag bis Sonntag dreimal täglich verköstigt werden - in einer hannoverschen Schule, die keine Kantine besaß! Ich dachte nur: „Na, das kann ja heiter werden!" Vor allem, weil nur knapp acht Personen das Ganze bewältigen sollten. Ich sah mich schon des Nachts aufstehen und nach Hannover fahren, weshalb ich mich fragte: „Warum will ich das überhaupt machen in meinen Ferien?“. Im Endeffekt war ich einfach neugierig. Eine Sorge wurde mir schon zu Beginn genommen: das frühe Aufstehen. Auch wir bezogen vor Ort einen Klassenraum (sogar mit einem Radio!). Da die SEG bereits genügend Feldbetten besaß, mussten wir nicht auf unbequemen Luftmatratzen schlafen. Auf dem Schulhof bauten wir nach unserem Eintreffen das Wichtigste zuerst auf: die zwei Küchenzelte, in denen gekocht werden sollte. Da ich beim Beladen nicht mit dabei war, bekam ich große Augen beim Abladen des LKWs. Mich schauten zwei Gefriertruhen und zwei Kühlschränke an. Ich fragte gleich, ob die hier auch wirklich richtig seien und wie wir die denn in Betrieb nehmen sollten? Wohlwollend grinsten mich die anderen an. Aus einem anderen Auto wurde zu zweit eine riesige, schwere Kiste gehoben. In ihr befanden sich Kabel. Wie sich herausstellte, waren es nur zwei oder drei. Ich war wirklich erstaunt, denn die Kabel waren zwei Finger dick und etliche Meter lang. Diese Kabel haben sich als ganz schön schwer herausgestellt, so dass man sie nur einzeln über der Schulter tragen konnte. Da in einem Kühl-LKW einige Lebensmittel waren, welche schnellstmöglich in die Gefriertruhen und die Kühlschränke mussten, sollten diese zügig angeschlossen werden. Ich hatte bis dahin noch nie so viel Milch, Wurst und Käse gesehen. Für den Abend musste der Aufschnitt auch noch geschnitten werden. Eine schwierige Aufgabe, aber da es eine Schneidemaschine gab, wurde kurzer Prozess gemacht. Das Erstaunliche aber war, dass die ausgehungerte Meute jeden Tag so gut wie alles aufgegessen hat und wir immer für Nachschub sorgen mussten. Jeden Morgen haben wir hunderte Brötchen aufgeschnitten, ich dachte der Berg nimmt nie ein Ende. Die größte Angst hatte ich vor der Zubereitung des Mittagessens, aber auch das war kein Problem. Ich wusste wirklich nicht, wer die ganzen Schnitzel, Kartoffeln und Rotkohl essen sollte, die jeweils zwei, drei Thermen zum Warmhalten füllten. Nach jeder Mahlzeit war ich glücklich, dass alle satt waren. Es gab einem das Gefühl, selbst etwas geschafft zu haben. Am schönsten war jedoch die Gemeinschaft mit den Leuten und Kollegen aus der SEG. Man hatte den Eindruck, als sei man auf einem Campingausflug. Es wurde geredet, gekocht, gegessen und auch miteinander gelacht. Es war, als wäre man eine Familie, die bloß für ein paar Tage eine hungrige Menschenmenge zu versorgen hatte. Schade, dass es diesen Einsatz nicht mehr gibt! Katharina Kentrat
Das Jahr 2004 Fahrzeuge/Anhänger
Helfer
Dienststunden
SEG Einsätze
11
67
ca. 33.500
3
Ortspreis für Schnell-Einsatz-Gruppe Bürgerinnen und Bürger stehen seit fast zwei Jahrzehnten im Mittelpunkt der letzten Jahressitzung des Wunstorfer Ortsrates. Für besonderes Engagement und ehrenamtliches Wirken zum Wohle des Gemeinwesens werden Ortspreise vergeben. Während der öffentlichen Sitzung im Saal der Abtei können nun Timo Brüning und einige Vertreter der Schnell-Einsatz-Gruppe diese Auszeichnung entgegen nehmen. Laudator Siegfried Kröning ehrt die Schnell-Einsatz-Gruppe der Johanniter unter Leitung von Timo Brüning. Sie habe den Ortspreis verdient, weil sie selbstlos zum Wohle aller in Not geratenen Menschen handele. Sie seien ehrenamtlich tätig und rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, einsatzbereit: die 65 Frauen und Männer der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Johanniter-Unfall-
Hilfe (JUH) Wunstorf. Seit ihrer Gründung im Jahre 1987 sind die Helfer der JUH in den unterschiedlichsten Situationen eingesetzt worden. Alarmiert werden die Helfer der SEG von der Rettungsleitstelle in Ronnenberg. Binnen weniger Minuten können sie Rettungsmittel oder technisches Equipment bereitstellen. Das Aufgabenspektrum umfasst die Unterstützung des Rettungsdienstes bei Einsatzspitzen, den Einsatz von Personal und Material beim Massenunfall mit Verletzten, Evakuierungsmaßnahmen, technische Hilfeleistungen, Sanitätsdienste, Schulsanitätsdienste, Koch- sowie Katastropheneinsätze im In- und Ausland. Zu den spektakulärsten Einsätzen der Johanniter zählten die ICEKatastrophe in Eschede sowie das Elbehochwasser. „Voller Stolz und Freunde habe ich die Entscheidung des Rates aufgenommen, den Ortspreis unserer SEG zu verleihen", so der Leiter der SEG Timo Brüning.
Auszüge aus der Laudatio des Ortsrates Siegfried Kröning anlässlich der Verleihung des Ortspreises der Stadt Wunstorf an die SEG Wunstorf „Wer ist die SEG, die Schnell-Einsatz-Gruppe, die immer dann in Erscheinung tritt, wenn Menschen in Not sind, die ihren Dienst versieht bei Katastrophen, Unfällen, Feuer, Evakuierungen, auch bei Mordfällen? Die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) ist eine ehrenamtlich wirkende Einheit der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. des Ortsverbandes WunstorfSteinhuder Meer, dem als Ortsbeauftragter Harald Brandes vorsteht und die ihre Dienststelle unter Leitung von Bernd Stühmann im Oktober 2003 von der Nonnenwiese in den Düendorfer Weg 9a verlegt hat. Die Leitung der ehrenamtlichen Abteilung, also der SEG, liegt seit dem Jahre 2003 in den Händen von Timo Brüning. Die Einheit umfasst rund 70 aktive Helferinnen und Helfer aus dem Raum Wunstorf, Neustadt, Schaumburg und ist seit 1987 vornehmlich unter Thomas Silbermann aufgebaut worden. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder sind eingesetzt im Sanitätsdienst, im technischen Bereich, bei der Wartung von Fahrzeugen. Sie übernehmen Betreuungsdienste und können sich auch der Verwaltungsarbeit nicht entziehen. Zur Verfügung steht ein Fuhrpark mit zwölf Einsatzwagen, einer Feldküche sowie einem Einsatzleitfahrzeug. Wesentliche Einsatzbereiche sind der Katastrophenschutz, Sanitätsdienste, „Stromeinsätze“. Den Einsatz regelt die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der Region Hannover. (...) Übergeordnetes Ziel der „Wir haben alles, was Du brauchst. Schnell-Einsatz-Gruppe der Was wir nicht haben, brauchst Du Johanniter ist es, mit huauch nicht!" manitärer Hilfe die Not von Menschen zu lindern. Als Timo Brüning im Juni 1998 auf dem Weg ins spanische Toledo 254 Kinder aus Weißrussland in der Raststätte Garbsen Zwischenstation machen, weil sie an der weißrussischpolnischen Grenze zwölf Stunden aufgehalten worden sind, versorgen die engagierten Mitglieder der
SEG die ausgehungerten und durstigen Kinder mit Erbsensuppe, Milchreis und warmen Getränken. Die kompetente Hilfe der ausgebildeten Helfer ist immer dann gefordert, wenn mit umfangreicher technischer Ausstattung gearbeitet werden muss oder absehbar ist, dass die Arbeit mit technischen Mitteln längere Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb ist es von Timo Brüning und großer Wichtigkeit, dass möglichst Thomas Silbermann viele Helfer im Laufe der Mitgliedschaft eine Ausbildung zum Rettungssanitäter durchlaufen, um bei Großeinsätzen wie dem Zugunglück in Eschede möglichst kompetente Hilfe leisten zu können. So ist es unabdingbar, dass die Verantwortlichen der SEG permanent ein Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm vorhalten müssen. Diese Programme sollen motivieren, immer bessere Qualifikationen zu erreichen, aber sie sind für die Bewältigung der anfallenden Aufgaben auch zwingend notwendig. (...) Mit der Schnell-Einsatz-Gruppe der Johanniter besitzt Wunstorf einen engagierten Kreis ehrenamtlich tätiger Menschen, der immer dann in Erscheinung tritt, wenn Hilfe, von welcher Art auch immer, benötigt wird. Timo Brüning fasst das Leitmotiv der SEG wie folgt zusammen: „Wir Johanniter der SEG stehen für unsere Mitmenschen jederzeit rund um die Uhr ein mit unserer Kraft und unserem Können." (...) Es wird deutlich: Die Schnell-Einsatz-Gruppe des Johanniter unter Leitung von Timo Brüning hat den Ortspreis des Ortsrates der Stadt Wunstorf verdient, weil sie selbstlos zum Wohle aller in Not geratenen Menschen handelt und sich damit der Hilfeleistungen für die Gemeinschaft der Menschen nicht verschließt.“
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