Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

March 31, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Mai 2012 63. Jahrgang

berg bau K 10978

Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

Paus MinCa 18 ist ein robustes, allradgetriebenes Transportfahrzeug          Nutzlast von 4 t. Die neuartige Federung

                   Foto: Paus

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Mai 2012 63. Jahrgang

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berg bau K 10978

Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

Offizielles Organ des RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Paus MinCa 18 ist ein robustes, allradgetriebenes Transportfahrzeug mit flexiblen Aufbauten und einer Nutzlast von 4 t. Die neuartige Federung und die gependelten Achsen garantieren eine optimale Anpassung an schwierige Streckenverhältnisse unter Tage Foto: Paus

Titelbild: Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH, Siemensstraße 1 bis 9, 48488 Emsbüren, Tel.: 05903/707366, Fax: 05903/707333, E-Mail: [email protected]

Inhaltsübersicht 194

bergbau aktuell

Bohr- und Sprengtechnik 196 Radlader als Basis für Sprengfahrzeuge, Ankerbohr- und Ankersetzwagen sowie Hilfsfahrzeuge Dipl.-Ing. Franz-Josef Paus; Dr.-Ing. Martin Kaufmann, Emsbüren; Dipl.-Ing. Wolfgang Rautenstrauch, Bochum

Bergbau 200 Die Kupferlagerstätte Spremberg – Projektentwicklung nach dem Standard der globalen Rohstoffindustrie Dr. Thomas Lautsch, Spremberg

Auslandsbergbau 205 Kupferbergbau in Chile

Vortriebstechnik 211 Automatisierung des Schneidprozesses und der IH-Planung an der Teilschnittmaschine MR 620 Dipl.-Ing. Rüdiger Falk-Schütte, Bottrop; Dipl.-Ing. Detlef Meer, Herne

Entsorgungsbergbau 215 Vergleich der Salzstöcke Asse und Gorleben hinsichtlich ihrer Eignung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen; Dr.-Ing. Rudolf Kokorsch, Salzgitter

223

Liegt unser El Dorado in Kolumbien? – Deutsche Bergbauzulieferer auf den Spuren Alexander von Humboldts Dipl.-Ing. Manfred Schmidt, Frankfurt am Main

Veranstaltung 210 Tiefe Geothermie als Zukunftsträchtiger Energierohstoff

240

RDB-Info/Impressum

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Stellenanzeige

Buchbesprechungen 225 Chemieführer Rhein-Ruhr-Regionale Chemiegeschichte von der Kokerei bis zur Brennerei 234 Der Dom der Bergleute

Nachtrag zu Asse/Gorleben

Umwelt 224 Kohleförderung in Wilhelmshafen – Ein patentiertes Reinigungssystem erzielt höhere Abstreifleistung und reduziert damit die Staubemissionen im Hafen

Dr.-Ing. Bruno Heide, Lennestadt

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RDB e.V. 233 RDB-Mitteilungen 234 RDB-Veranstaltung/ RDB-Mitteilungen 235 RDB-Ehrung 236 RDB-Mitteilungen

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Industrie

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Journal

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Journal/Veranstaltung

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Veranstaltungen

Vorschau 6/2012 ●

Haftungsrisiken der öffentlichen Hand bei verlassenen Grubenauen und Tagesöffnungen



Finanzierung von Investitionsprojekten unter Einsatz von Bundesgarantien für Ungebundene Finanzkredite (UFK)



Vulkanemissionen – unterschätzte Gefahr für die deutsche Energieversorgung



Gefahren durch Altbergbau in Rheinland-Pfalz

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Einigung auf bundesweite Endlagersuche möglich Bund und Länder stehen kurz vor einer Einigung auf eine bundesweite Suche nach einem Atommüll-Endlager. Es sei nur noch ein letztes Treffen notwendig. Das sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach einem Bund/Länder-Spitzentreffen am Dienstagabend im Bundesumweltministerium, an dem erstmals auch SPD-Chef Sigmar Gabriel und Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin teilnahmen. Auch die Grünen bestätigten die offensichtlich überraschend großen Fortschritte. „Es wird einen nächsten Termin geben, und bei diesem Termin sehen wir die Chance für eine Einigung“, sagte Trittin. Röttgen betonte: „Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre auch mehr drin gewesen“. Jahrzehntelang sei um die Endlagerung gestritten worden, nun stehe man vor einer Einigung. „Jetzt machen wir noch eine Sitzung, und dann ist sie da.“ Es gebe Annäherungen in strittigen Punkten, darüber sei aber Stillschweigen vereinbart worden. Bis zum Sommer solle ein Gesetz stehen. „Wir sind uneingeschränkt einigungswillig“, betonte Röttgen. Auch die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Niedersachsen, Winfried Kretschmann (Grüne) und David McAllister (CDU), zeigten sich optimistisch. Strittig ist bisher, wie der Salzstock im niedersächsischen Gorleben – seit 35 Jahren die einzige Option – gleichberechtigt in einen Vergleich mit anderen Standorten integriert werden kann. Mit dem Endlagersuchgesetz sollen bundesweit mehrere – womöglich 4 – Standorte miteinander verglichen werden, um Alternativen zu Gorleben zu haben. In Frage kommen Salz-, Ton- und Granitgestein. Der geplante Neustart war besonders auf Initiative des grün regierten Baden-Württemberg möglich geworden, zudem hatte Bayern seinen Widerstand aufgegeben. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel betonte am Rande des Treffens, dass er bei den bisherigen Plänen, wer etwa am Ende für den Betrieb eines Endlagers zuständig ist, große verfassungsrechtliche Risiken sehe. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir eine Privatisierung des Endlagerbetriebs vornehmen“, sagte Gabriel. Vor dem Ministerium demonstrierten Dutzende Atomkraftgegner lautstark mit Trillerpfeifen für einen sofortigen Ausschluss Gorlebens. Grünen-Fraktionschef Trittin bezeichnete es als großes Zugeständnis seiner Partei, dass man bereit sei, Gorleben im Topf zu lassen. Aber es sei unklar, ob und wie Gorleben fair mit anderen Standorten verglichen werden könne. „Der bisher vorgelegte Entwurf des Bundesumweltministeriums klärt nicht den Umgang mit Gorleben. Wir sind der Auffassung, es muss hier einen kompletten Bau- und Erkundungsstopp geben“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ein Ausschluss Gorlebens aus politischen Gründen – wie von Niedersachsens SPD gefordert – dürfte schon aus Kostengründen keine Option sein, auch wenn Umweltschützer nur ohne den Salzstock einen echten Neustart für möglich halten. In den Ausbau und die Erkundung wurden bereits 1,6 Mrd. € investiert. Bei einem politischen Ausschluss dürften hohe Schadensersatzklagen drohen. Der frühere Bundesumweltminister Trittin betonte, es bedürfe bereits im Gesetz klarer Vergleichskriterien, damit die Suche nicht einseitig auf Gorleben zugeschnitten werde. „Das kann nicht durch ein ominöses Institut erfunden werden“, sagte Trittin mit Blick auf das geplante neue Bundesinstitut, das frei von Weisungen arbeiten soll. „Sonst richten sich die Standorte nicht nach den Kriterien, sondern die Kriterien nach den möglichen Standorten.“ Der Präsident des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, forderte im ARD-Morgenmagazin, an Gorleben festzuhalten. „Ich glaube, es gibt keine technisch begründeten Argumente, die gegen Gorleben sprechen.“ Es seien in den 70er Jahren etwa 170

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Standorte untersucht worden, Gorleben sei anschließend jahrzehntelang intensiv geprüft worden. Internet: www.ruhrnachrichten.de

Kooperation zwischen RAG und Deutsche Bahn für Beschäftigtenwechsel Die Deutsche Bahn und die RAG Aktiengesellschaft haben für die nächsten Jahre eine Kooperation vereinbart. Damit könnten Mitarbeiter der RAG schon bald Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sein. Die Personalvorstände von RAG und DB, Peter Schrimpf und Ulrich Weber, unterzeichneten gemeinsam mit den Konzernbetriebsräten in Bottrop die Kooperationsvereinbarung. Sie gilt bis zum 31.12.2018. Angesprochen sind diejenigen Mitarbeiter, die nicht bis zur Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus eine Anpassungsregelung in Anspruch nehmen können. Der subventionierte deutsche Steinkohlenbergbau wird bis Ende 2018 sozialverträglich auslaufen. Interessierte RAG-Mitarbeiter, die in den nächsten Jahren vom Wegfall ihres Arbeitsplatzes betroffen sind, können eine klare berufliche Perspektive bei der DB erhalten und die DB gewinnt dadurch in Zeiten steigenden Personalbedarfs langfristig qualifizierte Fachkräfte. Peter Schrimpf, RAG-Vorstandsmitglied für Personal: „Wir übernehmen damit auch für diese Kollegen Verantwortung, den Einstieg in eine neue berufliche Perspektive zu erleichtern.“ DBPersonalvorstand Ulrich Weber: „Die Kooperation ist eine innovative Sozialpartnerschaft, von der alle Beteiligten profitieren – die Mitarbeiter, die DB und die RAG. Ich freue mich über die tolle Möglichkeit, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter gewinnen zu können.“ Ein besonderer Vorteil ist die hohe Vergleichbarkeit der Berufsbilder und der Arbeitsplatzanforderungen in beiden Unternehmen. Bei der RAG arbeiten, wie bei der Deutschen Bahn, viele Beschäftigte in Berufen wie Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker oder Mechatroniker, aber auch in kaufmännischserviceorientierten Berufen wie Industriekaufmann. „Das Grundverständnis beider Unternehmen ist in erster Linie geprägt von Verantwortung und Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitern“, so RAG-Vorstand Schrimpf. Die Deutsche Bahn steht vor der Aufgabe, in den nächsten Jahren den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. „Die RAGBeschäftigten mit ihrem hohen Ausbildungsgrad sind genau die Fachkräfte, die vom Profil her exzellent zu uns passen“, betont DB-Vorstand Weber.

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags: (vl.) RAGPersonalvorstand Peter Schrimpf, DB-Personalvorstand Ulrich Weber, RAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ludwig Ladzinski und DB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Günter Kirchheim Foto: RAG

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ll e u t bau ak Stellenanzeige

Die Salinen Austria AG sucht

LeiterIn Produktion Solegewinnung mit einschlägiger Erfahrung Aufgaben:  Leitung der operativen Abteilung Gewinnung Sole im Bergbau Salzkammergut mit den drei Standorten Altaussee, Hallstatt, Bad Ischl  Personalführung und -verantwortung von ca. 45 Mitarbeitern im Schichtbetrieb  Verantwortung für Zielerreichung, Einhaltung des Budgets sowie kontinuierliche Effizienzsteigerung der Abteilung  Aktive und selbstständige Umsetzung von laufenden Change Management Prozessen Anforderungen:  Universitätsabschluss Fachrichtung Bergwesen oder vergleichbare Ausbildung  Mehrjährige Berufspraxis im Bergbau  Mehrjährige Führungserfahrung  Hohe Zielorientierung und Managementstärke  Dynamische, durchsetzungsstarke und kraftvolle Persönlichkeit Entlohnung:  Jahresgehalt: € 93.000,– brutto inkl. Prämien Sie suchen eine neue Herausforderung? Wenden Sie sich bitte vorerst mit Ihren kompletten und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an unsere Beraterin, Frau Dr. Eva Schlader ([email protected]), die Ihnen volle Diskretion garantiert. Code „76.941“

Dr. Pendl & Dr. Piswanger A-1010 Wien, Bartensteingasse 5, Tel. +43 1 402 76 08-21

www.pendlpiswanger.at Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass die DB für die RAG eine genaue Bedarfsanalyse erstellt, die die RAG mit ihrer Personalplanung abgleicht. Am RAG-Standort Bottrop wird ein Vermittlungsbüro eingerichtet. Im Vermittlungsbüro können RAG-Mitarbeiter sich über Berufsbilder, Entwicklungswege, die freien Arbeitsplätze und die jeweiligen Regionen informieren, in denen freie Stellen besetzt werden sollen. Im Rahmen des üblichen Bewerbungsverfahrens können Mitarbeiter der RAG, die an einem Wechsel zur DB interessiert sind, sich dann auf freie Stellen bewerben. Sollte vor einem Arbeitgeberwechsel eine Qualifizierungs- oder Umschulungsmaßnahme notwendig sein, wird dies den Mitarbeitern angeboten. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, im Vorfeld eines Wechsels 6 Monate lang den neuen Arbeitsplatz kennen zu lernen. Peter Schrimpf: „Wir sind sehr froh darüber, dass uns die Deutsche Bahn AG dieses Angebot gemacht hat. Die Sozialverträglichkeit, die wir im Auslaufprozess zugesichert haben, ist kein Selbstläufer. Sie verlangt vom Unternehmen und den Mitarbeitern höchstmögliche Flexibilität.“ Bahn-Vorstand Ulrich Weber: „Bergbau und Bahn arbeiten seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen, die Kooperation ist ein Ausdruck dieser Partnerschaft und ein kleiner Beitrag zum Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen.“ Auch Ludwig Ladzinski, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im RAG-Konzern (ABK) , zeigt sich mit der Nachricht für die RAG-Mitarbeiter zufrieden, an die Deutsche Bahn AG vermittelt werden zu können. Alle Maßnahmen erfolgten nach dem Grundsatz „Von Arbeit in Arbeit unter zumutbaren Arbeitsbedingungen”.

Ladzinksi weiter: „Hierzu haben die Tarifpartner, der Gesamtverband Steinkohle e.V. und die IG BCE, sowie unser Gesamtbetriebsrat und die RAG, ein umfassendes Regelwerk zur Gestaltung sozialverträglicher Personalmaßnahmen anlässlich der Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus zum 31.12.2018 erarbeitet.” Dazu gehöre auch die Kooperationsvereinbarung zwischen der RAG Aktiengesellschaft und der Deutsche Bahn AG. Sie ermögliche nicht vorruhestandsfähigen RAG-Mitarbeitern aussichtsreiche externe Stellenangebote unter attraktiven Rahmenbedingungen eines Großkonzerns. Ladzinksi: „Hier haben alle Beteiligten an einem Strang gezogen und es dadurch möglich gemacht, dass die Mitarbeiter zeitnah eine neue berufliche Perspektive erhalten.” Günther Kirchheim, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, ist vor allem stolz auf die Geschwindigkeit, mit der die Personalbereiche beider Unternehmen die Kooperation von der Idee bis zur Umsetzung vorangetrieben haben: „Entstanden ist das Vorhaben bei einem Besuch von Betriebsräten der Deutschen Bahn AG auf dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop. Dabei wurden auch die Ausbildungswerkstätten besichtigt und es stellte sich heraus, dass in beiden Unternehmen die Ausbildungsverläufe inhaltlich sehr ähnlich sind. Weil die Deutsche Bahn AG in den nächsten Jahren viele qualifizierte Arbeitskräfte brauchen wird und die RAG Aktiengesellschaft wiederum viele Arbeitskräfte vermitteln muss, lag die nun verabredete Zusammenarbeit auf der Hand.” Internet: www.rag.de

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Bohr- und Sprengtechnik

Radlader als Basis für Sprengfahrzeuge, Ankerbohr- und Ankersetzwagen sowie Hilfsfahrzeuge Dipl.-Ing. Franz-Josef Paus; Dr.-Ing. Martin Kaufmann, M.Techn., Emsbüren; Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Rautenstrauch, Bochum* Paus stellt u.a. automobile Bergbaumaschinen her und Moessinger+Wolter ist Hersteller von Bohr- und Raubgeräten. Ausgehend von einem Rückblick über die Entwicklung der Sprengfahrzeuge wird ein Radlader vorgestellt, der als Basisgerät für diverse Anwendungen im Bergbau dient. Dieser Teleskop-Schwenklader kann mit verschiedenen Anbaugeräten versehen werden, die entweder fest angebaut sind oder mit Hilfe einer Schnellwechselplatte variiert werden können. Nach einer Beschreibung des Basisgerätes folgt eine Darstellung der Anbaugeräte: Zuerst wird die Anwendung als Sprengstoffladegerät und als selbstverfahrbare Hubarbeitsbühne vorgestellt, gefolgt von dem Betrieb als Ankerbohr- und Ankersetzeinrichtung. Geschildert wird auch der Einsatz

als schlagender Berauber und als Servicefahrzeug. Auf weitere Standardanbaugeräte, wie Schaufel, Gabelzinkenträger und sonstige Anbaugeräte wird kurz eingegangen.

Einführung Paus produziert mit über 300 Mitarbeitern Baumaschinen, Lifttechnik, Industrie-

fahrzeuge sowie Fahrzeuge für den Bergund Tunnelbau. Automobile Technik für den Bergbau wird bei Paus seit über 35 Jahren produziert. Neben den bekannten kundenspezifischen Sonderlösungen für den Bergbau werden folgende Fahrzeugtypen hergestellt: ● Fahrlader bis 9 t Nutzlast ● Muldenkipper bis 30 t Nutzlast ● Universa 50 und Minca als Plattform für verschiedene Aufbauten ● Teleskop-Schwenklader für diverse Anbaugeräte. Nach einem kurzem Überblick zur Entwicklung der Sprengtechnik bei Paus wird in dem Vortrag das Hauptaugenmerk auf die verschiedenen Anwendungen des Teleskop-Schwenkladers gelegt.

Entwicklung der Sprengtechnik bei der Firma Paus Mitte der 70er Jahre wurden die ersten Sprengfahrzeuge bei Paus nach den damaligen Fahrzeugbauvorschriften des OBA CLZ gebaut. Anfangs nur mit einer

*Dipl.-Ing. Franz-Josef Paus Geschäftsführer Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH Siemensstrasse 1 bis 9 48488 Emsbüren Tel.: 05903 / 70 70 Fax: 05903 / 70 73 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.paus.de Dr.-Ing. Martin Kaufmann, M.Techn. RDB-Mitglied Area Sales Manager Mining and Tunneling Machines Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH Siemensstrasse 1 bis 9 48488 Emsbüren Tel.: 05903 / 70 73 36 Fax: 05903 / 70 73 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.paus.de Dipl-Ing. (FH) Wolfgang Rautenstrauch Geschäftsführer i.R. Mössinger+Wolter Maschinenbau GmbH An der Steinhalde 32 44879 Bochum Tel.: 0234 / 36 95 60 Fax: 0234 / 36 95 620 E-Mail: [email protected] Internet: www.moessinger-wolter.de

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1 Mitte der 70er und 80er Jahre hergestellte Sprengstoffladefahrzeuge

2 Jahr 2008 - Sprengstoffladefahrzeug mit Schlauchtreiber und Mischeinrichtung

Bohr- und Sprengtechnik geeignet ist. Diese Vielfalt und die Synergieeffekte mit den Baumaschinen machen den TSL zu einer attraktiven Maschine.

Beschreibung des Teleskop-Schwenkladers – Grundgerät RL 852 TSL

3 Beispiel für ein Emulsionssprengstoffladefahrzeug

4 Abmessungen und Kinematik RL 852 TSL

hebbaren Arbeitsplattform ausgestattet wurden diese um die Funktionen Schwenken und Teleskopieren erweitert (Bild 1). Die Technik heutiger Sprengstoffladefahrzeuge ist anspruchsvoller (Bild 2). Nicht nur, dass Kompressoren dieselhydraulisch oder elektrohydraulisch heute Standard sind, auch hat die zunehmende Mechanisierung insbesondere beim Beladen der Sprengbohrlöcher durch Manipulatoren und Schlauchtreiber Einzug gehalten. Weiterentwicklungen betreffen auch das Befüllen des Anfobehälters. In Bild 2 ist das Befüllen über eine Förderschnecke erkennbar. Weitere Möglichkeiten sind das Befüllen mittels einer Vakuumsauganlage oder durch einen Zwischenkessel. Eine weitere Entwicklung auf dem Gebiet der Sprengtechnik ist der Einsatz von Emulsionssprengstoffen. Hier arbeitet Paus mit den namhaften Herstellern zusammen und liefert das Trägerfahrgestell für den Aufbau der Emulsionseinheit (Bild 3).

selbstverfahrbar ist, eine Bergbaumaschine entwickelt, die über eine Schnellwechseleinrichtung für vielfältige Einsatzfälle

Der Radlader RL 852 TSL wird durch einen wassergekühlten Deutz 75 kW Dieselmotor angetrieben. Durch den hydrostatischen Fahrantrieb werden auch bei wechselnden Einfallen optimale Fahrgeschwindigkeiten erzielt. Kleine Wenderadien werden durch die Knicklenkung (±40°) und die geringen Abmessungen erreicht (Bild 4). Durch Pendelung der Hinterachse (±10°) in Verbindung mit dem Allradantrieb passt der TSL sich auch schwierigen Sohlverhältnissen an. Die Ladeanlage kann zu jeder Seite um 90° geschwenkt werden und durch den Hub sowie die Teleskopbewegung können Höhen über die Schnellwechselplatte von ca. 5,5 m erzielt werden (Bild 4). Zur Erhöhung der Standsicherheit wird bei Schwenkwinkeln von über ± 12° die Pendelachse automatisch verriegelt, zudem wird die Last optisch und akustisch überwacht. Die Zugänglichkeit der Komponenten und die Wartungsfreundlichkeit des TSL sind extrem hoch. Der TSL ist mit einer geschlossenen ROPS/FOPS-Kabine versehen, oder er ist mit einem ROPS/FOPS-Fahrerstand erhältlich. Die minimale Höhe ist 2,3 m.

5 RL 852 TSL T7 mit Kompressor und Anfoladegerät

Radlader als Basis für verschiedene Anwendungsfälle Innerhalb der letzten 15 Jahre wurde aus der Baumaschine „Teleskop-Schwenklader (TSL)“, der aus dem Korb heraus

6 RL 852 TSL mit 300 kg Bühne

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Bohr- und Sprengtechnik kann auf den Einsatz von Stützen verzichtet werden. Lediglich ausgeschäumte Reifen müssen vorhanden sein, um auch im Falle eines Reifenplatzers die Standsicherheit zu gewährleisten. Eine Überwachung der zulässigen Quer- und Längsneigung von ±5° erfolgt mit einem akustischen Sensor. Einsatzfälle für den Bühnenbetrieb im Bergwerksbetrieb sind z.B. das Hängen von Stundenpunkten, Vorbau von Lutten und anderen Leitungen sowie Servicearbeiten.

7 Ankerbohr- und Setzwagen MBW 03-RS der Fa. Mössinger+Wolter

8 RL 852 TSL Scaler

Anwendungsfälle Sprengfahrzeug Für eine Grube in Saudi-Arabien wurde ein TSL mit Schnellwechseleinrichtung als Besetzfahrzeug hergestellt. Auf dem Korb ist der 150 l Anfokessel fest aufgebaut. Heckseitig angebaut ist ein vom Dieselmotor angetriebener Kompressor mit einer Förderleistung von 1,8 m³/min bei 6 bar. Die bei gefülltem Anfokessel auf dem Korb verbleibende Nutzlast beträgt 150 kg. Der horizontale Schwenkbereich des rd. 2 m² großen Korbes beträgt ±30°, so dass aus einem Stand heraus eine über 6 m breite Strecke besetzt werden kann. Die maximal erreichbare Streckenhöhe beträgt mehr als 7 m. Besonderheit des TSL ist, dass diese als „selbstverfahrende Hubarbeitsbühne“ nach EN 280 zugelassen ist; d.h., dass nicht nur die Korbbewegungen aus dem Korb heraus steuerbar sind, sondern auch das gesamte Fahrzeug im Schritttempo verfahren und gelenkt werden kann (Bild 5). 198 bergbau 5/2012

Bühnenbetrieb Neben der vorweg genannten Hubarbeitsbühne mit 500 kg Nutzlast ist eine weitere selbstverfahrende Bühne vorhanden. Hierbei ist die Nutzlast im Korb 300 kg und der horizontale Schwenkbereich ±90°, so dass sich eine maximale Streckenbreite von bis zu 10 m ergibt (Bild 6). Auch beim erhöhten Schwenkbereich

Ankerbohr- und -setzgerät Für ein süddeutsches Salzbergwerk lieferte Mössinger+Wolter ein dieselhydraulisch angetriebenes Ankerbohr- und -setzgerät für drehendes Bohren auf Basis des TSL. Hiermit können Bohr- und Ankerlängen von bis zu 3,5 m realisiert werden. Der Rollover-Drehwinkel am Ende des Bohrausleger ist ca. 270° (Bild 7). Über angelenkte Hydrozylinder kann der Bohrausleger sowohl im Kreuzkopf als auch am Bohrauslegerende vertikal und horizontal geschwenkt werden. Heckseitig ist ein hydraulisch angetriebener Kompressor installiert. Bedient wird die Bohr- und Ankereinheit mit einer Funkfernbedienung. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise das Setzen von Radialankern, das Sprengloch- und Verlängerungsbohren sowie der Vortrieb in Fluchttunneln. Wahlweise können Hydraulik-Bohrmotoren und -hammer sowie Elektro-Bohrmotore eingesetzt werden. Schlagendes Berauben Eine besonders erfolgreiche Variante des RL 852 TSL ist der Scaler, der am Teleskopende mit einem Hydraulikhammer ausgestattet ist. Bis zum Jahr 2010 wurden allein 100 Stück in unterschiedlichen Varianten produziert. Bei dem in Bild 8 dargestellten Scaler ist der NPK GH2 Hammer fest angebaut. Der Fahrer sitzt hierbei beim ausgefahrenen Teleskop, weit - und somit sicher - von der Beraubestelle entfernt. Das Bedienen des

9 RL 852 TSL mit Schnellwechseleinrichtung für Schaufel

Bohr- und Sprengtechnik

10 RL 852 TSL mit Schnellwechseleinrichtung Gabelzinkenträger

Hammers erfolgt aus der Kabine durch einen Fußtaster oder den Joystick; zudem kann bei wechselnden Gesteinsverhältnissen die Schlagzahl variiert werden. Schläuche, Zylinder sind durch Bleche bzw. Lappen geschützt untergebracht. Der ROPS/FOPS-Fahrerstand wird durch Gitter und Abstreifer auf dem Teleskop geschützt. Für einen sicheren Stand auf der Fahrbahn sorgt das Räumschild. Durch den Schwenkbereich von ±45° kann eine Streckenbreite von maximal 9 m bei max. 8 m Streckenhöhe beraubt werden. Der um 100° drehbare Hammer kann auch zum Knäppern genutzt werden. Dadurch, dass sowohl der Hammer gedreht als auch das Teleskop geschwenkt werden kann, wird auch bei unterschiedlichen Höhen eine sehr gute Sicht auf die Meißelspitze erreicht. Schaufel Ein weiteres Anbaugerät ist eine 1 m³ Schaufel bei einer Nutzlast von 2 t. Die maximal erreichbare Höhe liegt bei rd. 5,5 m. Die Schaufel wird z.B. in beengten Strecken genutzt, um parallel zu den Gleisen Förderwagen zu beschicken. Getreu dem Motto „Schwenken statt Lenken“ wird

nicht nur der Platzbedarf, sondern auch die Fahrstrecke minimiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Teleskopieren ein Entladen über höheren Hindernissen bzw. ein Laden über niedrigen Hindernissen möglich ist (Bild 9). Gabelzinken Ebenfalls kann an die Schnellwechselplatte ein Gabelzinkenträger angebaut werden (Bild 10). Die zulässige Last variiert entsprechend des Schwenkwinkels und der Höhe zwischen 700 und 2 400 kg. Der Bediener wird durch die Überlastwarneinrichtung über den Beladungszustand sowohl optisch als auch akustisch informiert. Es lassen sich Höhen bis 4,5 m Unterkante der Gabeln erreichen und ein seitlicher Arbeitsbereich von maximal 10 m (Gabelspitze). Auch hier gilt „Schwenken statt Lenken“. Eine Aufnahme der Palette aus dem Lager und ein Beladen eines LKWs ist ohne Fahrbewegung möglich. Service Für ein Kalibergwerk wurde ein spezieller Ankerrollmattensetzkorb entwickelt

(Bild 11 links). Das Schutzdach des Korbes kann auf Geländerhöhe eingefahren werden, so dass die Rollmatten bequem auf das Dach gelegt und rechts und links des Korbes abgerollt werden können. Gehalten wird die Matte durch Dorne auf dem Dach. Nachdem das Schutzdach wieder nach oben gefahren und die Bediener von vorne in den Korb gestiegen sind, wird der Korb zur Firstmitte gefahren und die Matte angeankert - von der Mitte beginnend zu den Stößen hin. Um auch in Strecken bis etwa 18% Steigung arbeiten zu können, verfügt der TSL zusätzlich über Stützen am Motorteil. Am Vorderwagen sorgt ein Schiebeschild für einen sicheren Stand auf der gewachsenen Sohle. In einem Salzbergwerk ist der in Bild 11 rechts dargestellte TSL als Servicefahrzeug im Einsatz. Am Heck ist ein 4 m³/min (8 bar) Kompressor installiert, zudem eine Abschmiereinheit (Fettfaß) und ein Ölfass. Zugehörige Schläuche werden zum Korb geführt. Am Korb sind 3 Schlauchtrommeln installiert. Zudem befindet sich auf dem Korb noch ein hydraulisch angetriebenes Schweißgerät mit einer 230 V Steckdose. Der TSL wird zur Wartung von stationären Anlagen eingesetzt. Sonstige Anbaugeräte Der Vollständigkeit halber soll für Bergwerke, die den TSL sowohl unter als auch über Tage nutzen können (z.B. Stollenbergbau) erwähnt werden, dass weitere Anbaugeräte möglich sind. Für den Winterdienst können Schneefräsen, Schneeschilder und Salzstreuer verwendet werden. Für den Wegebau bzw. die Instandhaltung sind beispielsweise folgende Anbaugeräte einsetzbar: ● Schiebeschild ● Rüttelplatten ● Kehrmaschine ● Lasthaken. Weiterhin sind verschiedene Schaufeltypen, wie Leichtgutschaufeln, Klappschaufeln und Greifer möglich. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Teleskopschwenklader ein universelles Bergbaufahrzeug ist, das eine einzigartige Kinematik hat und Anbaugeräte für jeden Einsatzfall bietet. Fotos: Paus Vortrag, gehalten auf dem 17. Kolloquium „Bohr- und Sprengtechnik“ in der Aula der TU Clausthal am 22.01.2011 in Clausthal-Zellerfeld

11 Ankerrollmattensetzkorb

Wartungsfahrzeug

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des VGE Verlages, Zeitschrift Glückauf, Ausgabe 4/2011

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Bergbau

Die Kupferlagerstätte Spremberg – Projektentwicklung nach dem Standard der globalen Rohstoffindustrie Dr. Thomas Lautsch, Spremberg* Die durch technische Fortschritte in Kommunikation und Logistik intensiver werdende Globalisierung hat seit den 1990erJahren die wirtschaftliche Entwicklung der Welt erheblich beschleunigt. Dadurch bedingt ist der Verbrauch an Rohstoffen stark gestiegen. Bei vielen Rohstoffen hat das zu dauerhaft höheren Preisen geführt. Dies wiederum 1 Kupferverbrauch weltweit [1] führt in vielen Revieren dazu, dass bekannte gemacht werden. In der Vergangenheit Vorkommen, die wegen hoher hat es Beispiele gegeben, wie in BoomKosten nicht entwickelt wurden, Zeiten Investitionen innerhalb der Rohstoffbranche in Projekte gelenkt wurden, neu bewertet werden. Dies trifft die nachher wirtschaftlich nicht nachhaltig auch auf das Kupfervorkommen waren. Auch diese Erfahrungen sind ein Spremberg zu. Bei Kupfer hat sich der Verbrauch von 1,8 Mio. t / a 1935 auf 19,4 Mio. t im Jahr 2010 erhöht, hauptsächlich durch Nachfrage aus Asien (Bild 1). Die Preisentwicklung bei Kupfer (Bild 2) ist dynamischer als bei anderen Rohstoffen. Das liegt daran, dass nicht nur das allgemeine Wachstum der wirtschaftlichen Tätigkeit, sondern auch eine Verschiebung hin zu elektrotechnischen Anwendungen stattfindet. Die Preisentwicklung ist dabei nicht linear, sondern folgt den Zyklen der Wirtschaft. Gerade weil Preise sich auch nach unten entwickeln können, ist die professionelle und an Standards orientierte Projektentwicklung wichtig. Nur so können Risiken abgeschätzt und Projekte robust

2 Kupferpreisentwicklung [2]

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Grund für die Bedeutung von Standards. In Kanada, dem wichtigsten Finanzplatz für kleine und mittlere Rohstoffunternehmen mit Börsenplatz in Toronto, ist die Norm NI 43-101 der Industriestandard. In Australien, wichtiger Produzent für Asien, wird der JORC Code angewandt. Bei der Entwicklung des Kupfervorkommens Spremberg wird der kanadische NI 43-101 Standard angewandt. Dieser regelt das Format, mit dem die Öffentlichkeit über

Dr. Thomas Lautsch RDB-Mitglied KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH Lange Straße 14 bis 16 03130 Spremberg Tel.: 03563 / 34 81 30 205 E-Mail: thomas.lautsch@ kupferschieferlausitz.com

ein Rohstoffprojekt informiert wird. Dabei steht NI für National Instrument, die 4er-Serie regelt die Verteilung von Informationen an den kanadischen Börsen. Mit diesem Instrument werden Begriffe definiert, Anforderungen an veröffentlichte Daten festgelegt, die Notwendigkeit zur Veröffentlichung beschrieben sowie Mindestanforderungen an Autoren und Formate technischer Berichte formuliert. Das Ziel ist dabei, dass Projekte miteinander vergleichbar werden und somit Transparenz für alle Projektbeteiligten, wie z.B. Investoren, Partner und Kreditgeber, geschaffen wird. Nach der technischen Bewertung, die in den entsprechenden Berichten dokumentiert wird, schließen sich das Management von Detailengineering, Ausschreibungen und Bergwerksbau an. Für das Kupferprojekt in Spremberg werden als Ergebnis der Projektbewertung folgende Berichte erstellt (Bild 3).

Resource Report Ressource wird am besten mit Lagerstätte übersetzt. Die Lagerstätte unterscheidet von einem Vorkommen, dass sie ein wirtschaftliches Potential hat. In einem Resource Report wird ein Vorkommen zu einer Lagerstätte aufgewertet, indem unter Zugrundelegen verschiedener Mindestanforderungen die Eignung des Vorkommens zu einem Bergwerksbetrieb nachgewiesen wird. Gleichzeitig

3 Stufen der Projektentwicklung [1]

Bergbau wird die für die Bergwerksplanung zur Verfügung stehende Lagerstätte beschrieben. Die Lagerstätte Spremberg ist eine Kupferlagerstätte. Wichtigster Bestandteil der Lagerstätte ist der Kupferschiefer. Dieser ist ein kupferhaltiger Schwarzschiefer an der Basis der Zechsteinsedimentationsfolge. In diesem Schiefer sind Kupfersulfide angereichert, die schwarze Färbung wird durch 4 3D-Lagerstättenbild – Teufe und Einfallen [1] Grün = Teufe um 900 m, Rot = Teufe um 1 300 m einen relativ hohen Anteil an organischem Kohlenstoff, vor allem Bi- des Mansfelder Bergbaus und das in Vertumen verursacht. Die Mineralisation ist hieb befindliche Lubiner Revier zählen, in dabei sehr heterogen, sowohl von der dem jährlich ca. 30 Mio. t Erz gefördert mineralogischen Zusammensetzung als werden. Danach erfolgten mehrere Erkundungsauch von den Metallgehalten her. Dabei ist neben dem Kupfer vor allem das Sil- kampagnen mit tiefen Bohrungen und ber von wirtschaftlicher Bedeutung, nach- geophysikalischen Methoden. Die Errangig dann noch viele weitere Metalle. kenntnisse über die Lagerstätte wurden Heterogen ist auch die Schichtdicke. Der unter anderem von [5] zusammengefasst Kupferschiefer ist zwischen 0,3 und 0,7 m und später in ergänzender Interpretation mächtig. Darüber hinaus hat in Berei- durch [6] veröffentlicht. Im Jahre 2007 bekam die Kupferschiechen der Lagerstätte die Vererzung das Nebengestein mit erfasst, nämlich den fer Lausitz GmbH die Genehmigung, die Sandstein im Liegenden und den Kalk- Lagerstätte weiter zu erkunden. Das Arstein im Hangenden. Strukturell liegt das beitsprogramm sah vor, mit neuen TiefbohVorkommen auf der Nordflanke der Mulk- rungen und neuer Geophysik die Lagerwitzer Antiklinalstruktur, dabei unterteilt stättenkenntnisse zu erweitern und durch der Türkendorfer Graben den Erzkörper Neuuntersuchungen von Rückstellproben die chemische Zusammensetzung der in 2 Abbaufelder (Bild 4). In Spremberg wurde die Kupferlager- Lagerstätte zu beschreiben. Dies war ein stätte in den 1950er-Jahren, im Zuge der wichtiger Teil der Lagerstättenbewertung, flächendeckenden Erkundung des tiefen da die Archivdaten wegen ihres Alters und Untergrundes in der damaligen DDR, ent- der Fortschritte in der Analysentechnik für deckt. Die Lagerstätte ist Teil des zentra- eine dem NI 43-101 Standard entspreleuropäischen Kupfergürtels (Bild 5), zu chende Berichterstattung unzureichend dem auch die historischen Lagerstätten sind. Von besonderer Bedeutung für die

wirtschaftliche Bewertung eines Projekts ist die Einteilung der Ressource in die verschiedenen Kategorien inferred, indicated und measured sowie die Überführung in Reserven, nämlich in probable und proven mineral reserves. Das liegt daran, dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts nur mit Ressourcen ab der Kategorie indicated belastbar bewertet werden kann. Für die Planung der weiterverarbeitenden Schritte sind die Reserven maßgeblich. Eine Übersetzung dieser Begriffe in das Deutsche wird hier nicht vorgenommen, da verschiedene Begrifflichkeiten in der Vergangenheit, Gegenwart, Ost- und Westdeutschland existieren. Dabei wird der Grad der Gewissheit immer höher auf dem Weg von inferred resource zu proven reserve. Ein Vorkommen wird zur Ressource, wenn die grundsätzliche technische und wirtschaftliche Gewinnbarkeit gegeben ist. Für die Überführung einer Lagerstätte in die Kategorie Reserve ist ein wirtschaftlich durchführbarer, auf die Ressource angewandter Abbauplan erforderlich (Bild 6).

6 Kriterium für eine Ressource [1]

5 Verbreitungsgebiet des Schwarzschiefers in Europa und zentraleuropäischer Kupfergürtel am Südrand des Zechsteinbecken [3]. Bergbaugebiete und Vorkommen: SR = Spessart-Rhön, R = Richelsdorf, S = Sangerhausen, M = Mansfeld, SW = Spremberg-Weißwasser, LS = Lubin-Sieroszowice

Für die Kupferlagerstätte Spremberg wurde die Kategorisierung angewandt, die auch im Lubiner Revier Standard ist. Dort wird ein Bohrlochabstand von 1 500 m in der Flözfläche als Grenzwert für die erforderliche Bohrlochdichte der Ressourcenkategorie indicated verwandt [3]. Dieser Abstand ist lagerstättenspezifisch und berücksichtigt die flözartige Ausbildung und geostatistische Erkenntnisse über die Variabilität der Daten. 2. Kriterium für ein Vorkommen, um in die Kategorie Ressorce aufzusteigen, ist die grundsätzliche technisch-wirtschaftliche Machbarkeit. Diese wird im Lubiner Revier beschrieben mit den Grenzwerten maximale Teufe 1 500 m und Mindestgehalt 0,7 % Kupfer, bezogen auf eine minimale Abbaumächtigkeit von 1,8 m. Mindestgehalte (auf englisch cut-off grade) werden dabei so ermitbergbau 5/2012

201

Bergbau telt, dass die mit der Anwendung eines Mindestgehaltes erfolgende Anreicherung der Lagerstätte einen Durchschnittsgehalt ergibt, der den wirtschaftlichen Abbau der Lagerstätte ermöglicht. Dieser Durchschnittsgehalt liegt bei tiefen Lagerstätten höher als 1,5 % Kupfer, da der Zugang zur

 

Tonnes [t]

Cu [%]

Ag [g/t]

Indicated

115,195,000

1.47

24.1

Inferred

14,468,000

1.46

29.9

Tabelle: Kennwerte des Resource Report(1)

7 Modifiziertes Örterbau-Abbauverfahren für Kupferschiefer-Abbau

202 bergbau 5/2012

Bergbau Lagerstätte teuer und das Beherrschen hoher Gebirgsdrücke und hoher Gebirgstemperaturen aufwendig ist. Nach einer Faustformel sollte zudem der Mindestgehalt ausreichen, um die Betriebskosten zu decken [4]. 3. Kriterium ist das Recht zur Gewinnung des Minerals, in Deutschland ist dies nach dem Bergrecht der Titel der Bewilligung. Dieser wurde der Kupferschiefer Lausitz GmbH im Frühjahr 2010 zugesprochen. Im Ergebnis des Resource Reports für das Spremberger Vorkommen konnten fast 130 Mio. t Erz als Lagerstätte angesprochen werden. Bei einer durchschnittlichen Mächtigkeit der Vererzung von 2,4 m in einer Teufe zwischen 900 und 1 500 m wurden 1,9 Mio. t Kupfer und 3 200 t Silber als Metallinhalt ermittelt (Tabelle).

Preliminary Economic Assessment

studie, auf Englisch Preliminary Feasibility Study, fortgesetzt. Für das Spremberger Projekt waren die Grundannahmen die Ausrichtung des Bergwerkes mit zwei zentralen Schächten, die Ausrichtung der Grube mit Ausrichtungsachsen im Streichen und schwebend geführte Abbaubetriebe mit modifiziertem Room and Pillar System (Bild 7). Dabei wird die Pfeilerdimensionierung so vorgenommen, dass die Hangendschichten durch Nachgeben der Pfeiler absinken und dadurch Spannungen im Nahbereich des Abbaus vermindert werden. Dies dient wesentlich zur Beherrschung der Gebirgsschlaggefahr. Die Aufbereitung soll durch Flotation erfolgen. Der Marktzugang erfolgt mit Kupferkonzentrat. Im Ergebnis der Wirtschaftlichkeitseinschätzung ergab sich für das Spremberger Projekt eine Bandbreite, die einen positiven Projektwert möglich macht.

Als nächster Arbeitsschritt in der Pro- 4 Pre-Feasibility Study jektentwicklung wird der Projektwert grob Als nächste Stufe der Projektentwickeingeschätzt. Dabei werden über die lung wird in der Phase der Pre-Feasibility Lebenszeit der Grube der erforderliche Study eine Reihe von grundlegenden EnInvestitionsaufwand und die erforderli- gineeringaufgaben abgearbeitet. Für die chen Betriebskosten ermittelt. Die Erlöse Planung der Aufbereitung werden Verwerden abgeschätzt mit den allgemein suche gefahren. Im Falle des Spremberakzeptierten Preisprognosen für die ent- ger Projekts wurden 2 Bohrkerne flotiert. haltenen Metalle. Dabei kann auch ein an- Marktstudien werden durchgeführt, Hütten derer als im Resource Report verwendeter werden bezüglich ihrer kommerziellen Mindestgehalt zu Grunde gelegt werden, Bedingungen zur Verhüttung von Kupferum den Erlös je t Erz zu erhöhen und die konzentrat abgefragt. Es ist geplant, in Wirtschaftlichkeit des Projekts zu fördern. Spremberg eine optische Sortierung des Allerdings kann der Mindestgehalt nicht zu Erzes durchzuführen, um die dunkle Fraksehr hinauf gesetzt werden. Wenn näm- tion gezielt bearbeiten zu können (Bild 8). lich der durchschnittliche Gehalt weniger Für die Planung des Grubenbetriebs als doppelt so hoch wie der Mindestgehalt werden zunächst Aus- und Vorrichtung ist, wird häufig die Lagerstätte in Teillager- sowie der Zuschnitt der Abbaubetriebe im stätten zerrissen und der Zusammenhang Detail festgelegt und in der Bergbauplader Lagerstätte aufgegeben. nung visualisiert (Bild 9). Für KostenbeDas Konzept der Aus- und Vorrich- wertungen werden sodann das Wetternetz tung sowie das Betriebskonzept werden gerechnet, das Grubenklima vorausbewährend der groben Wirtschaftlichkeits- rechnet, Gebirgspfeiler analytisch berechbetrachtung festgelegt, genau wie die Aufbereitung und die Vermarktung der Produkte. Viele der Werte werden dabei als Kenngrößen in die Rechnung übernommen, eine Kostenabfrage bei Lieferanten und ein detailliertes Engineering erfolgen zu diesem Zeitpunkt nicht. Aufgrund dieser Methodik wird mit der vorläufigen Einschätzung der Wirtschaftlichkeit lediglich eine Genauigkeit des Projektwerts von 40 % angestrebt. Nur bei deutlich erkennbarer Möglichkeit eines positiven Projektwerts wird das Engineering im Rahmen einer vorläufigen technischwirtschaftlichen Machbarkeits- 8 Verfahrensstammbaum für die Aufbereitung [1]

net, Wasserzuflüsse vorhergesagt, der Maschineneinsatz festgelegt und die Mitarbeiterzahl bestimmt. Bei Varianten mit ähnlichem wirtschaftlichem Potential wird dabei oftmals im Rahmen einer formellen Abwägung (trade-off study) eine Entscheidung herbeigeführt. Investitionskosten werden bestimmt, indem man Hersteller und Lieferanten um Preisangebote bittet. Große Einzelprojekte, wie die tiefen Schächte, werden mit Sonderprojekten geplant. Die Spremberger Schächte sind besonders anspruchsvoll, da sie durch mehrere hundert Meter wasserführende Locker- und Festgesteinsschichten abgeteuft werden müssen. Dadurch wird das Einfrieren des Gebirges bis voraussichtlich an die Basis des mittleren Buntsandsteins in mehr als 400 m Teufe erforderlich. Ein bedeutender Teil ist die Abschätzung der Umweltauswirkungen. Abhängig vom Volumen des zurückgebrachten Versatzes ergibt sich der Bedarf, 50 bis 100 % der Aufbereitungsabgänge (Tailings) zu verwerten. Dafür muss eine Verwahrung geplant werden. In Spremberg ergibt sich zusätzlich zu konventionellen Sedimentationsanlagen oder der Einstapelung entwässerter Tailings die Möglichkeit, Hohlformen des benachbarten Braunkohlenbergbaus zu verfüllen (Bild 10). Bergbauinduzierte Bodenbewegungen werden vorausberechnet und bewertet. Das Behandeln und Ableiten der Grubenwässer ist der 3. wichtige Baustein des Umweltmanagementes. Denn hydrogeologische Gutachten sagen voraus, dass über die Wegigkeiten der großen Störungssysteme Wässer in das Grubengebäude gelangen können. Dabei nehmen sie aus den Zechsteinschichten Chloride und Sulfate auf. Außerdem sind gemeinsam mit vielen anderen Industrieprojekten die Auswirkungen der Flächeninanspruchnahme zu bewerten. Leicht kann eine solche vorläufige technisch-wirtschaftliche Machbarkeitsstudie mehrere Mio. € kosten und länger als ein Jahr dauern. Das Ziel ist eine Reduzierung des Genauigkeitskorridors für die Ermittlung des Projektwertes auf 25 %. Für das Projekt Spremberg wird der Abschluss der Pre-FS für den Jahresanfang 2012 erwartet.

Feasibility Study Nach der Pre-FS ist noch keine einzige Ausschreibungsunterlage fertig. Vielmehr besteht Klarheit über das Konzept des Betriebs und ungefähre Kennwerte. Um das Projekt weiter bergbau 5/2012

203

Bergbau

9 Zuschnittsplanung unter Tage [1]

in Richtung Realisierung zu treiben, wer- solchen Feasibility Studie wird von vielen den im Rahmen einer Machbarkeitsstudie Investoren als verlässliche Grundlage anTeilbereiche weiter im Engineering vertieft. erkannt. Dazu können wieder umfangreiche Feldarbeiten gehören, etwa weitere Tiefbohrun- Engineering, Procurement gen oder zusätzliche geophysikalische Untersuchungen. Am Schachtstandort müssen and Construction die Hydrogeologie und das Störungsinven- Management (EPCM) Nur bei großen Organisationen wertar bekannt sein. Dazu werden in der Regel eine 3D-Seismik und eine oder mehrere den Projekte von der Größenordnung des Schachtvorbohrungen durchgeführt. In Sp- Spremberger Projekts mit internem Persoremberg fand eine 3D-Seismik im Frühjahr nal entwickelt. In Spremberg werden die Investitionskosten in der Größenordnung von 2011 statt (Bild 11). Einzelne Prozessschritte müssen weiter 1 Mrd. € liegen. Die Bauzeit wird mehr als 5 untersucht werden. Beispielhaft seien hier Jahre betragen. Für die Realisierung solcher Tests zur Schneidbarkeit des Erzes, Lau- Großprojekte hat sich ein eigener Markt von gungsverhalten der Tailings und das hydrogeologische Fließverhalten der Grundwasserleiter genannt. Außerdem muss ein tiefes Verständnis für die Besonderheiten der Gebirgsmechanik erzielt werden, handelt es sich bei der Spremberger Grube doch um eine der tiefsten Gruben Europas. Ziel der Machbarkeitsstudie ist eine weitere Erhöhung der Genauigkeit der Projektwertermittlung in einem Korridor von 10 %. Nach der Machbarkeitsstudie kann eine Fremdfinanzierung des Projekts organisiert werden. Der Umfang und der Durchdringungsgrad einer 10 Grundsätzliche Varianten der Tailingdeponierung [1] 204 bergbau 5/2012

weltumspannenden Ingenieursgesellschaften mit bis zu mehreren 10 000 Mitarbeitern entwickelt. Diese spezialisierten Organisationen bilden Projektteams, die flexibel auf die Erfordernisse der Ausschreibungs- und Realisierungszeit reagieren können. Sie haben in vielen Ländern mit vielen Spezialfirmen Rohstoffbetriebe gebaut und haben ein hohes Maß an Fachkunde und Erfahrung. Zusammen mit dem Bauherrenteam kann dann die Baustellenorganisation des EPCM Contractors einige Dutzend Ingenieure, Kaufleute, Baustellenleiter und sonstige umfassen.

Ausblick Ein Abschluss der Feasibility Phase wird für das Projekt Spremberg nicht vor 2013 erwartet. Zeitgleich werden die übergeordneten Genehmigungsverfahren betrieben, vor allem das Raumordnungs- und das Planfeststellungsverfahren. Bei positiven Ergebnissen, sowohl der Machbarkeitsstudie als auch der Planfeststellung, kann in 2013 der Bau des Bergwerks beginnen. Bei einem so frühen Projektstadium ist allerdings jede Zeitachse ungewiss. Grundlage für den Erfolg des Projekts ist die professionelle Arbeit unter Beachtung internationaler Standards.

Bergbau Quellen [1] Planungsunterlagen KSL [2] Internet: www.goyax.de [3] Monografia (2007): KGHM Polzka Miedz S.A., Lubin. [4] Wellmer, F.-W. (1985): Rechnen für Lagerstättenkundler und Rohstoffwirtschaftler, Teil 1: Berechnen, Bewerten von Lagerstätten sowie Umrechnen von Einheiten. – Clausthaler Tektonische Hefte, Heft Nr. 22, Verlag Ellen Pilger, Clausthal-Zellerfeld. [5] Hennig, D. (1974): Ergebnisbericht über die Erkundung der Kupferlagerstätte Spremberg – Graustein 1970 bis 1974. – VEB GFE Halle, BT Freiberg, Freiberg (unveröff.). [6] Kopp, J. et al. (2008): Die Kupfer-SilberLagerstätte Spremberg-Graustein (Lausitz, Bundesrepublik Deutschland) – Buntmetallanreicherungen an der Zechsteinbasis zwischen Spremberg und Weißwasser. – Z. geol. Wiss. 36, Nr. 1: 75 bis 114. [7] Butra, J. & Pytel, W. (2010): Mine working design in regional pillar mining conditions a case study from a Polish copper mine.  Mining 2010, Australian Center for Geomechanics, Perth. Fotos und Tabellen: KSL

11 Anzeige zur Beendigung der 3D.Seismik Spremberg [1]

Nachdruck aus „World of Mining“ Nr. 63 / 2011 No. 6 November / Dezember der GDMB Informationsgesellschaft mbH

Auslandsbergbau

Kupferbergbau in Chile Dr.-Ing. Bruno Heide, Lennestadt* Nachfolgend wird in Kurzform über die interessantesten technischen Daten berichtet, wozu außer dem o.e. Museumshandbuchauch andere Informationsquellen benutzt wurden.

Unter dem Titel „Schätze der Anden“ gab es vom 08.05.2011 bis 19.02.2012 im Deutschen BergbauMuseum (DBM) Bochum eine sehenswerte Ausstellung, die von der größten Bergbaufirma Chiles, der Firma Codelco, und dem DBM gestaltet worden war. Die technischen Daten der großen Bergbau- und Hüttenbetriebe waren in den Exponaten der Ausstellung nur teilweise zu erfahren, sie waren zum Teil nachzulesen in dem zur Ausstellung herausgegebenen umfangreichen Handbuch (Preis: 29,90 €). *Dr.-Ing. Bruno Heide RDB-Mitglied Bergwerksdirektor i.R. Grüne 32 57368 Lennestadt Tel.: 02721 / 81 434 Fax: 02721 / 60 98 54

1 Karte von Chile mit der Stadt Calama (roter Pfeil)

Die Firma Codelco gehört zu 100 % dem chilenischen Staat. Die beiden größten Bergbaubetriebe der Fa. Codelco Chuciquamata und El Teniente - gehörten ursprünglich den amerikanischen Firmen Anaconda bzw. Kennecott. Sie wurden 1970 von dem demokratisch gewählten Marxisten Allende ohne Entschädigung enteignet. Allende war ein Freund von Fidel Castro und ihm schwebte ein ähnliches Staatssystem wie Kuba vor. Die amerikanischen Fachleute verließen daraufhin Chile und die USA boykottierte die verstaatlichten Betriebe, sie bekamen keine Ersatzteile mehr. bergbau 5/2012

205

Auslandsbergbau Die von Allende zu Hilfe gerufenen Russen konnten nicht helfen. Die chilenische Wirtschaft drohte zusammenzubrechen. 1973 erfolgte mit Unterstützung des amerikanischen Geheimdienstes CIA der Militärputsch von General Pinochet, bei dem Allende zu Tode kam. Unter Pinochet wurden die Sozialisten grausam verfolgt. Ein früherer Mitarbeiter des Verfassers, der im Kupfer-Forschungszentrum von Chile gearbeitet hatte, verließ Chile und ging nach Deutschland. Von ihm stammen die o.e. Details.

rikanischen Bergbaufirma Kennecott. Sie liegt südlich der Hauptstadt Santiago und der Bergbau erfolgt im Tiefbau. Im Jahr 2018 wird eine neue Abbausohle ausgerichtet, dann können 430 Tt/a Kupfermetall gefördert werden. Eine norwegische Studentenexkursion besuchte 2011 die 1970 in Betrieb genommene Grube Andina, nördlich von Santiago in einer Höhe von 4 200 m gelegen. Abgebaut wird sowohl im Tagebau (800 m tief) als auch im Tiefbau (1:1). Im Tagebau sind Lkw mit 330 t

und Öl), aber keinen Anschluss an Gaspipelines. Deshalb werden verstärkt neue Wasserkraftwerke geplant und gebaut. Eine weitere bedeutende Codelco-Grube ist Radomiro Tomic. Sie liegt ca. 8 km nördlich von Chuciquamata, wurde 1990 erschlossen und baute zunächst oberflächennahe Oxiderze ab. Der Kupferinhalt dieser Erze kann nicht durch Flotation angereichert werden. Man wendet Laugung mit Schwefelsäure an. Das in der Lauge gelöste Kupfer wird durch das Solventex-

Nutzlast und Bagger mit 100 t Schaufelinhalt eingesetzt. Produziert werden 210 Tt/a Kupfermetall aus 30 Mio. t/a Roherz mit 0,78 % Cu. Die untertage installierte Aufbereitung hat eine Durchsatzleistung von 92 Tt/d, ca. 3 830 t/h. Man hat 5 000 Mann Belegschaft (inkl. Unternehmer). Als Abbauverfahren wird Blockbruchbau (block caving) angewendet (früher angewendet beim Abbau der Eisenerze im Bereich Salzgitter). Die Untertagekosten betragen 5 bis 10 US$/t (Bild 2). In dem interessanten Bericht der norwegischen Studenten wird auf die knappe Energieversorgung Chiles hingewiesen. Man hat thermische Kraftwerke (Kohle

traktionsverfahren gewonnen. Man mischt in die Cu-Lauge organische Substanzen, in diesen reichert sich das Kupfer an, es wird anschließend wieder mit konzentrierter Schwefelsäure von der organischen Substanz gestrippt und in einer Elektrolyse wird dann metallisches Kupfer gewonnen (SX-EW). Bei niedrigen Cu-Gehalten wird das gebrochene Erz auf mit Folien abgedichtetem Boden gelagert und mit Schwefelsäure besprüht (heap leaching) (Bild 3). Dieses hydrometallurgische Verfahren verwendet man, wo es sich eignet, auch für sulfidische Erze, so z.B. in der neuen Kupfergrube Cruces in Spanien (Firma Inmet/Toronto, früher Metall Mining). Bei der Firma Codelco wurden im Jahr

2 Blockbruchbau Grube Andina

Ab 1974 erlaubte die neue Regierung, dass ausländische Unternehmen wieder in chilenische Bergbauaktivitäten investieren durften. Die verstaatlichten Betriebe bekamen wieder Ersatzteile und mit Chile ging es wirtschaftlich bergauf. Seit 2005 müssen die Bergbaubetriebe 5 % vom Umsatz als „Royalties“ (Förderabgaben) an den chilenischen Staat bezahlen, vorher auch Abgaben an das chilenische Militär. Heute bringt der chilenische Bergbau 18,5 % des Bruttosozialprodukts von Chile auf. Die Grube Chuciquamata liegt 1 700 km nördlich von der Hauptstadt Santiago in 2 800 m Höhe nahe der Stadt Calama (Bild 1). Die amerikanische Bergbaufirma Anaconda begann 1915 mit dem Aufschluss eines großen Tagebaus. 1952 wurden für die Sulfiderze eine große Aufbereitung und eine Kupferhütte gebaut und 1956 die Raffinationselektrolyse mit einer jährlichen Kapazität von 530 Tt Kathodenkupfer. Der Tagebau ist z.Zt. ca. 900 m tief. Bei dieser Tiefe kommt die Tagebautechnik an ihre Grenzen. Mit nur Tagebau käme die Produktion im Jahr 2020 zum Erliegen. Deshalb will man ab 2018 zum Tiefbau übergehen und Roherz mit 0,9 % Cu fördern. Die Förderung wird dann 315 Tt/a Kupfer sein aus 35 Mio. t/a Roherz. Die Grube El Teniente wurde 1905 gegründet und gehörte seit 1915 der ame206 bergbau 5/2012

3 Haufenlaugung (heap leaching) El Salvador (2011)

Auslandsbergbau 2011 307 Tt Kupfer hydrometallurgisch erzeugt in den Gruben: ● Radomiro Tomic 150 Tt aus oxidischem Erz; 20 Tt aus sulfidischem Erz ● Salvador 20 Tt aus oxidischem Erz ● Gabriela Mistral 117 Tt aus oxidischem Erz. Die sulfidischen Erze der Grube Radomiro Tomic mit 0,6 % Cu werden mit einem 8 km langen Förderband zur Aufbereitung Chuciquamata transportiert.        sche Erze durch (7500 t/h) und erzeugt Cu-Konzentrate mit 28 bis 30 % Cu. Die Kupferproduktion (2011) der einzelnen Codelco-Gruben lässt sich errechnen aus den Flotationskonzentratmengen, die in dem Ausstellungshandbuch angegeben sind (Tabelle 1): Tt/a CuMetall Chuciquamata Radomiro Tomic San Salvador Andina El Teniente Summe

Mio. t/a Durch- AufbeRoherz satz reitung Tt/d Tt/h mit 0,6% Cu

417 78 267 75

69 13 45 75

189,0 35,6 123,0 205,0

1212

202

553

7,9 1,5 5,1 8,5

Tabelle 1: Cu-Metall-Produktion (aus Sulfiderz) in Tt 2011

Hinzu kommen noch 307 Tt Kupfer, die mit der Hydrometallurgie aus vorwiegend oxidischen Erzen gewonnen werden. Außerdem werden ca. 500 Tt Kupferkonzentrate mit 30 % Cu verkauft (11 % der gesamten Kupferproduktion).

Chuciquamata Radomir Tomic Salvador Gabriela Mistral Andina El Teniente Summe

Tt Cu

Tt Mo

528 375 76 117 188 404

11 1 1

1764

24

3 6

Tabellel 2: Kupfer- und Molybdänproduktion der Gruben der Fa. Codelco (2010)

Diese Kupfermetallmenge wurde aus insgesamt 252 Mio. t Roherz mit durchschnittlich 0,7 % Cu produziert. Bei einem durchschnittlichen Cu-Preis von 6 840 US $/t ergibt sich ein Gesamterlös von 16 Mrd. US $ und ein Gewinn von ca. 7 Mrd. US $. Codelco investiert jährlich ca. 3 Mrd. US $, vorwiegend in die Bergbaubetriebe. Der Verkaufserlös gliedert sich auf in: 90,0 % aus dem Verkauf von Kupfer, 4,1 % aus dem Verkauf von Molybdän, 5,9 % aus dem Verkauf von Schwefelsäure und Drähten. Jährlich müssen 2 Mio. t Schwefelsäure verkauft werden, was immer schwieriger wird.

Im Jahr 2010 erzeugte Codelco 11 % der Weltkupferproduktion und 9 % der Weltmolybdänproduktion. Nach „Minerals Yearbook“ produzierte Chile im Jahr 2009 insgesamt 5,39 Mio. t Kupfer (ca. 34,2 % der Weltproduktion), davon die Firma Codelco 1,7 Mio. t Cu und die Grube Escondida (gehört BHP zu 53,5 % und Rio Tinto zu 30 %) 1,3 Mio. t Kupfer. In Tabelle 3 ist die übrige Bergbauproduktion Chiles im 4 Kupfer Porphyr System am Übergang von vulkanischer zu Jahr 2009 und der plutonischer Umgebung (disseniminierte Kupfererzfüllung) prozentuale Anteil an der Weltproduktion sowie die Weltrangliste ● 2013: Inbetriebnahme einer neuen CuGrube Ministro Hales (nahe Chuciquaaufgeführt (Tabelle 3). mata): Tagebau, 170 Tt/a Cu, Erz mit % der Weltrang9 g/t Silber, aber hohem Arsengehalt Weltproliste (4 %) – deshalb ist eine Wirbelschichtduktion Nr. röstung erforderlich – neue Aufberei5360 Tt Kupfer 34,2 1 tung 35 Tt Molybdän 15,3 3 25 Tt Lithiumcarbonat 53,0 1 ● 2017: El Teniente: neuer Sohlenauf942 Tt Kalisalze schluss unter Tage für 50 Jahre Resermit 595 Tt K2O ven – 430 Tt Cu/a 41 t Gold 1,8 15 ● 2018: Erweiterung Andina auf 350 Tt/a 25 t Rhenium 48,0 1 195 t Silber 7,1 5 ● 2018: Chuciquamata 17 t Jod 61,0 1 Tiefbau 315 Tt/a. Die Feasibility-Studie hierfür wird 2013 Tabelle 3: Bergbauproduktion von Chile (2009) fertig sein Ein Rückblick auf das Jahr 1992 (Metallgesellschaft Kupferbuch) zeigt: ● Produktion Codelco 1142 Tt Cu und 13,3 Tt Mo ● Produktion Escondida 330 Tt Cu und 0,5 Tt Mo ● Gesamtchile 1 820 Tt Cu, hiervon produzierte Codelco 63 %. In den zurückliegenden 20 Jahren hat sich die Kupferproduktion von Chile verdreifacht! Hierzu hat der enorme Anstieg des Kupferpreises in den letzten 12 Jahren wesentlich beigetragen. Er beträgt gegenüber 2000 (1540 US$/t) im Jahr 2011 (7600 US$/t) fast das Fünffache. Die weitere Cu-Preisentwicklung wird von Banken und Analysten wie folgt prognostiziert: Jahr 2012 Cu-Preis ($/t) 9 660

2013 7 980

2014 6 700

2015 6 140

Bei einer jährlichen Produktion von ca. 1,8 Mio. t Cu würden die derzeitigen Ressourcen für 68 Jahre reichen. Die wichtigsten Codelco-Investitionen bis 2018 sind:

Chuciquamata Radomiro Tomic Ministro Hales Salvador Andina El Teniente Minera Gabriela Summe

Erz

% Cu

CuMetall

3,277 2,584 902 341 5,888 4,176 553

0,57 0,47 0,91 0,53 0,78 0,84 0,39

18,7 12,3 8,2 1,8 45,8 35,1 2,2

17,721

0,70

124,1

Tabelle 4: Die Erzvorräte der Fa. Codelco (Proven and Probable Reserves) in Mio.t

Zum Schluss ein Blick auf die Geologie: Abgebaut werden porphyrische Kupfervorkommen (porphyry copper deposits). Laut Dr. Lehne (Kupferbuch Metallgesellschaft 1992) sind diese durch KupfersulfidDisseminationen in sauren bis intermediären Magmakörpern gekennzeichnet. Bei geringen Cu-Gehalten von < 1 % Cu haben diese Lagerstätten gewaltige Dimensionen (2 bis 2000 Mio t). Sie sind weltwirtschaftlich der bedeutendste Lagerstättentyp (Bild 4). Bilder und Tabellen: Verfasser

bergbau 5/2012

207

Auslandsbergbau

Liegt unser El Dorado in Kolumbien? – Deutsche Bergbauzulieferer auf den Spuren Alexander von Humboldts Dipl.- Ing. Manfred Schmidt, Frankfurt am Main* Er ist noch heute nicht nur in Kolumbien ein Begriff: Der Naturforscher und Bergbauingenieur Alexander von Humboldt hat Lateinamerika für die Europäer entdeckt und beschrieben. Er war auch der erste Deutsche, der Technologietransfer im Bergbau betrieb. Der Absolvent der damals noch jungen Bergakademie Freiberg in Sachsen konnte auf lateinamerikanischen Bergwerken neue Abbaumethoden und Technologien einführen. Neben Produktionserhöhungen erreichte er Verbesserungen der Bergbausicherheit und des Gesundheitsschutzes. Lediglich der Export von Maschinen aus Deutschland war damals noch keine Frage. Einiges davon hat sich seit 200 Jahren nicht geändert: Deutsche Bergbautechnik ist immer noch Weltspitze, weil Hochschulen, Maschinenbauer und Bergleute immer noch gemeinsam den Bergbau der Zukunft im Blick haben und High-Tech-Lösungen

1 Kohlebergbau in Boyaca – Im Abbau

208 bergbau 5/2012

für die aktuellen Probleme entwikkeln. Nur eines hat sich grundlegend gewandelt: Die Zukunft des Bergbaus liegt nicht in Deutschland, wenn auch in der gegenwärtigen Situation ein „zweiter Frühling“ für unseren Bergbau nicht ausgeschlossen ist. Die Zukunft der Branche liegt vielmehr zu großen Teilen in Lateinamerika und darunter nicht zuletzt in Kolumbien. Das Land hat nach bitteren Jahren der Gewalt zum Frieden zurückgefunden und kann jetzt seine Potentiale, auch seine Bodenschätze, wieder entwickeln. Es gibt Tausende von großen und kleineren Bergwerken. Die größte Rolle spielt hierbei die Steinkohle als Kesselkohle und als Kokskohle. Kolumbien steht auf Platz 5 der größten Kohleexporteure weltweit und ist

Dipl.- Ing. Manfred Schmidt Referat Technik und Normung VDMA – Bergbaumaschinen Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt a. M. Tel.: 069 / 6603 - 1680 Fax: 069 / 6603 - 2680 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdma.org/mining

der zweitgrößte Versorger von Kokskohle (Bild 1) in Deutschland. Aber auch im Erzbergbau spielt das Land in der Mitte Amerikas eine Rolle, alles begünstigt durch die Tatsache, dass es Häfen an Atlantik und Pazifik, den beiden Weltmeeren hat, und also etwa gleichweit von den Großmärkten Europa und Fernost entfernt ist. Der Bergbau Kolumbiens hat 2 grundlegend verschiedene Gesichter Im Norden des Landes, den Provinzen La Gujaira, Magdalena, Cesar u.a. haben sich Tagebaue auf Steinkohle etabliert, die zu den größten der Welt zählen, internationalen Gesellschaften gehören und im Wesentlichen nach dem gegenwärtigen Stand der Technik produzieren, vielleicht sogar mit ein bisschen mehr Umweltbewusstsein als manch anderer Global Player (Bilder 2 und 3). Hier gilt für unsere Mitglieder „Business as usual“, d.h. Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen, was bedeutet, die Kunden von den Vorteilen des eigenen Produktes zu überzeugen. Bemerkenswert ist höchstens, dass es nach den Problemen der ersten Jahre des vergangenen Jahrzehntes wieder möglich ist, die Anlagen ohne großen Sicherheitsaufwand zu besuchen. Eine ganz andere Szenerie bietet der 2. Bergbauzweig:    "# #  &    auch in den Anden erhebliche Mengen an Erzen und anderen Mineralien, in Kolum-

2 Umweltschutz a la Colombia 1: El Cerrejon, einer der größten Kohletagebaue der Welt

Auslandsbergbau

3 „Inpit crushing“ – eine effektive und energiesparende Technik für Großtagebaue

bien jedoch mit einer Besonderheit: Im Zuge der Gebirgsbildung wurde eine sich über fast das ganze Land erstreckende ' #   

" = &   zwar aufgefaltet, aber auch schon fast zu Koks „gekocht“ wurde. Diese Kohle erzielt solch gute Preise, dass sie in kleinen, wenig oder nicht mechanisierten Untertageanlagen gewonnen, sogar nach 1 100 km LKW-Transport aus den Kordilleren zu den Atlantikhäfen noch mit Gewinn abgesetzt werden kann.

Sicherheit und Gesundheitsschutz Auf der Strecke bleiben bei solchen Bedingungen üblicherweise Sicherheit und Gesundheitsschutz, man kennt das aus China, Russland und anderen Ländern in der Vergangenheit. Im Laufe der Entwicklung konnte aber auch beobachtet werden, dass, wenn die Betriebe privatisiert sind oder die Verantwortlichen aus anderen Gründen die Bleistifte zum Rechnen benutzen, man sehr schnell feststellt, wie teuer Havarien und Unfälle sind, abgesehen von dem Leid, das sie ohnehin verursachen. Damit beginnt die Ära der Modernisierung, die einhergeht mit drastischen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, der Sicherheit und auch der Produktivität. Die Schlagworte „Zero accident mine“ und „Zero impact mine“ sind damit plötzlich erreichbare Ziele. Die Eigentümer und Verantwortlichen dieser Bergwerke, aber auch die Bergaufsichtsbehörde INGEOMINAS und die Regierung Kolumbiens, erkannten dies natürlich auch und ergriffen Maßnahmen gegen die unerträglich hohe Anzahl von Todesfällen durch Explosionen und anderen Ereignissen in diesem Bergbauzweig.

4 Eine Gruppe von Bergbauunternehmern aus Kolumbien in einer namhaften deutschen Firma für schlagwettergeschützte elektrische Ausrüstungen an der Saar

Moderne Abbautechnik Die deutsche Bergbaumaschinenindustrie glaubt, dass hier ein kleiner, aber feiner Markt für moderne Technik im untertägigen Kohleabbau, einer ihrer Stärken, entsteht und bot den Betrieben und der Regierung des Landes Hilfe an. Wir nehmen dankbar die tatkräftige Unterstützung der AHK Kolumbien in dem Projekt an und lassen uns bei dem Vorhaben von folgenden Grundsätzen leiten: ● Wir erarbeiten mit dem Kunden zusammen, auf dessen Situation zugeschnittene Lösungen ● Die Modernisierung erfordert eine vorherige Ausbildung der Belegschaften, denn ein nicht geschulter Bediener kann durchaus die Gefahren noch erhöhen, statt sie zu reduzieren (gilt besonders in Schlagwetterschutz, der in den betreffenden Kohlenbergwerken nach eigener Anschauung quasi nicht vorkommt) ● Unabhängig von allen Plänen zur Modernisierung muss die grundlegende Sicherheit (z. B. Schlagwetterschutz durch Explosionssperren, CO-Retter, Maschinen und Ausrüstungen nach der ATEX-Richtlinie) sofort hergestellt werden und das gesamte Personal muss über Gefahren des Bergbaus und bergmännisch richtiges Verhalten geschult werden ● Kleinste, nicht mechanisierbare Anlagen müssen geschlossen und Vorkehrungen getroffen werden, dass Gruben nur noch unter Aufsicht der Behörden eröffnet und betrieben werden können. Das Bergbaugesetz muss angepasst oder neu geschrieben werden ● Kleine, unrentablere Bergwerke müssen sich zusammenschließen bzw. größere, für einen Kleinbetrieb nicht zu finanzierende Anlagen (z.B. Kohlewä-

schen) sollten von mehreren Unternehmen gemeinsam betrieben werden. Aus der Erfahrung von mehr als 200 Jahren Kohlebergbau haben wir zu allen diesen Fragen Hilfe angeboten, denn unsere mitteleuropäischen Kohlereviere haben die gleiche Entwicklung vor 50 und mehr Jahren mitgemacht. Auch hier gab es verheerende Grubenunglücke, aus denen die hohe Bergbausicherheit von heute entstand. Warum also sollte Kolumbien unsere Fehler wiederholen, anstelle aus ihnen zu lernen?

Schulung und Ausbildung Obwohl noch lange nicht alle Fragen dieser Kooperation „in trockenen Tüchern“ sind, haben wir mit der Umsetzung begonnen: So wurden 2011 über 60 Eigentümer, Geschäftsführer, Sicherheitsingenieure, aber auch Verwaltung und Bergbaufsicht in je einwöchigen Lehrgängen im Saarland zum Thema Bergbausicherheit und Grubenrettungswesen geschult (Bild 4).Der Sekretär für Bergbau der Provinz Antioquia (entspricht einem Minister für Bergbau des Saarlandes oder NRW, wenn es einen solchen gäbe) zählte auch dazu. Wir bieten auch Inspektionen und Beratungen zu Fragen der Sicherheit und des Umweltschutzes an. Auf 5 Bergwerken haben wir schon Befahrungen durchgeführt und eine erste grobe Expertise abgegeben (Bilder 5 und 6). Bei einem Unternehmen mit einem besonders aufgeschlossenen Eigentümer ist die angepasste Modernisierung schon in der Umsetzung. Es wurde die Systemankerung eingeführt in neuen Strecken, die mit mobilen Geräten aufgefahren werden, Schlagwetterschutz eingeführt und die Bewetterung komplett umgestellt. Das alles mit einem deutschen Berater, der mittlerweile fest in das Team der Firmenleitung bergbau 5/2012

209

Auslandsbergbau

5 Rekultivierung „at its best“, Kohlengrube El Cerrejon

integriert ist, mit Lieferung deutschen Equipments, also eine klassische Win-Win Situation. Dieses Beispiel soll Schule machen, auch um für unser Know-how auf dem Gebiet des Kohlebergbaus neue Anwendungen zu finden und es über die Schließung der letzten Ruhrzechen hinaus zu bewahren, vielleicht bis zu dem Tag, an dem zu Hause nicht nur Erzbergwerke neu eröffnet werden, sondern vielleicht auch wieder Kohlezechen.

6 Umweltschutz a la Colombia 2: Die deutsche Delegation im ehemaligen Abbaufeld, vorbildlich rekultiviert – „Und nachts kommt manchmal das Puma“

Zusammenfassung Was sind die nächsten Schritte? Wir müssen die Beratungen intensivieren und dazu mit den Bergwerken intensiver diskutieren. Für die Ausbildungsprojekte haben wir, leider ohne Erfolg, versucht, ein ppp-Projekt zu starten. Wir probieren es in diesem Jahr, mit hoffentlich besseren Argumenten noch einmal. Die angepasste Modernisierung unter den besonderen geologischen Bedingungen nennt man heutzutage Technologier-

transfer, womit wir wieder bei dem Bergingenieur Alexander von Humboldt wären, der uns vorgemacht hat, wie erfolgreich man Wissen weitergeben kann. Er hat einen Ruf deutscher „Bergbaukunst“ begründet, der heute noch ein dickes Plus für uns und unsere Technik ist. Wir haben nur eine Aufgabe: Wir müssen ihn bestätigen, wie es unsere Vorgänger vor einem halben Jahrhundert in Kolumbien schon einmal taten. Doch das ist eine andere Geschichte,…. Fotos: VDMA

Veranstaltung

Tiefe Geothermie als zukunftsträchtiger Energierohstoff Im Zuge der Energiewende rückt auch die Nutzung geothermischer Potenziale in den Fokus der öffentlichen Diskussion. Die neue Vorgabe der Bundesregierung zielt auf eine moderne, klimafreundliche Energieversorgung mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 30 % bis 2020. Dazu werden Anlagen der tiefen Geothermie durch ein Marktanreizprogramm gefördert. Doch wo lohnen sich tiefe geothermische Anlagen, wie erkundet man deren Potenziale und wie ist der Stand der Technik sowie aktueller Projekte? Als international tätiges, unabhängiges Ingenieur- und Consultingunternehmen 210 bergbau 5/2012

mit einem Schwerpunkt auf den Gebieten Rohstofferkundung und Exploration ist die DMT GmbH & Co. KG seit vielen Jahren in diesem Bereich aktiv. Ende Oktober 2011 konnte das Unternehmen seine 75. Messkampagne für die tiefe Geothermie erfolgreich abschließen. Auf einer Fläche von rund 120 km2 wurde dazu in der Nähe von Groß-Gerau mit hohem technischem Aufwand der Untergrund bis zu einer Teufe von 4 000 m erkundet. Der DMT-Unternehmensbereich Exploration & Geosurvey ist auch Initiator des Essener Fachgesprächs Tiefe Geothermie am 14.06. Es soll eine Plattform zum Erfahrungsaustausch sowie der Kontaktpflege mit Fachkollegen und allen am Prozess der Forschung und Realisation Beteiligten sein. Als Vortragende konnten Prof. Dr. Rolf Bracke, Geschäftsführer des Internationalen Geothermiezentrums (GZB), Dr. Jörg Baumgärtner, Geschäftsführer der

BESTEC GmbH, Dr. Rüdiger Thomas, Koordinator Geothermische Energie des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG), Dr. Markus Wiendieck, Geschäftsführer der Erdwärme Oberland GmbH, Dr. Dirk Orlowsky, Abteilungsleiter Explorations- und Ingenieurgeophysik bei der DMT sowie Prof. Dr. Horst Rüter, Vizepräsident des Bundesverbandes Geothermie (GtV), gewonnen werden. Das Internationale Geothermiezentrum e.V., der GtV-Bundesverband Geothermie e.V., die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. und die EnergieAgentur.NRW begleiten das Fachgespräch als Schirmherren. Unterstützung erfährt das Forum ferner durch die Kölner HarbourDom Consulting GmbH. Ort der Veranstaltung wird das Betriebsrestaurant der DMT GmbH & Co. KG, Am Technologiepark 1, in Essen sein. Internet: www.dmt.de

Vortriebstechnik

Automatisierung des Schneidprozesses und der IH-Planung an der Teilschnittmaschine MR 620 Dipl.-Ing. Rüdiger Falk-Schütte, Bottrop; Dipl.-Ing. Detlef Meer, Herne* Die RAG Deutsche Steinkohle setzt bei ihren Produktionsprozessen auf in ihrer Technikstrategie festgelegte Standardmaschinen. So kann die technische Kompetenz und das Know-how auf den Betrieb und die Optimierung weniger Maschinen konzentriert werden. Im maschinellen Vortrieb wurden große Anstrengungen unternommen, um die Standardisierung der eingesetzten Maschinen voranzutreiben. Im Zeitraum 1980 bis 2010 wurde die Typenanzahl der eingesetzten Teilschnittmaschinen (TSM) von 12 auf 2 Typen reduziert. Neben der Qualifizierung der verbleibenden Mitarbeiter und der Sicherung von Know-how ist die Automatisierung von komplexen Prozessen ein weiterer Erfolgsfaktor, um die Produktion auch in Zukunft sicherstellen zu können. Dies gilt für die Betreiber der Anlagen ebenso wie für das Instandhaltungspersonal. Die Ergebnisse dieser Entwicklungen werden am Beispiel der Teilschnittmaschine MR 620 der Firma Sandvik dargestellt (Bild 1).

1 Standardisierung

Automatisierung Durch die weitgehende Automatisierung von Prozessen im maschinellen Vortrieb soll eine hohe Auffahrleistung wirtschaftlich und technisch optimal erreicht werden. Gleichzeitig soll dem Know-how-Verlust durch den Abbau qualifizierten Personals entgegen gewirkt werden. Bei der Automatisierung wurde der Fokus auf die Prozesse ● Positionserkennung ● Grenzschichterkennung ● Automatisiertes Schneiden ● Instandhaltungsplanung



Erkennung des Funktionszustandes der Maschine und Funktionsfehlern gelegt. Hierdurch soll ein höherer Ausnutzungsgrad der Maschine unter optimierten Betriebsbedingungen, eine gleichbleibend hohe Streckenqualität und eine optimierte Instandhaltung erreicht werden.

Positionserkennung Um mit einer Teilschnittmaschine einen automatischen Schneidvorgang durchführen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Maschine muss ihre genaue Position in der Strecke

*Dipl.-Ing. Rüdiger Falk-Schütte Abteilungsleiter Elektrotechnik Instandhaltung unter Tage RAG Deutsche Steinkohle Bergwerk Prosper Haniel Alter Postweg 46244 Bottrop Tel.: 02041 / 59 71 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.rag.de Dipl.-Ing. Detlef Meer Abteilungsleiter Servicebereich Technik und Logistik, Instandhaltung RAG Deutsche Steinkohle Shamrockring 1 44623 Herne Tel.: 02323 / 15 20 63 Fax: 02323 / 15 39 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.rag.de

2 Positionserkennung

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Vortriebstechnik

3 Horizontale Ausrichtung

relativ zur Ortsbrust und damit zum geplanten Schneidprofil kennen. Im ersten Schritt wird die Maschine halbautomatisch am Laserstrahl des Stundenlasers ausgerichtet. Der Maschinenfahrer stellt die TSM mit Hilfe seiner Steuerung so auf, dass der Laserstrahl auf 2 an der TSM angebrachte Markierungen trifft. Durch das Ausfahren der hinteren Abstützung wird die TSM in dieser Position stabilisiert (Bild 2). Nach dieser groben Ausrichtung wird eine Zielmarke, die auf dem Schneidarm angebracht ist in den Laserstrahl geschwenkt. Dieser Schwenkvorgang wird abgeschlossen, wenn der Laserstrahl die Zielmarke trifft. Aus den geometrischen Daten der Stellung des Schneidkopfs zur Maschine sowie den Messergebnissen von Inklinometern wird jetzt die genaue Position der TSM ermittelt und der Prozess zur horizontalen Positionserkennung abgeschlossen (Bild 3). Auch die Verrollung der Maschine wird mit Hilfe der Inklinometer erkannt und bei der späteren Schneidpfadplanung berücksichtigt, um eine waagerecht geschnittene Streckensohle sicherzustellen.

Grenzschichterkennung Mit Hilfe der Grenzschichterkennung erfolgt die vertikale Ausrichtung der Maschine.

5 Bild der Ortsbrust

Für die Grenzschichterkennung kommen 2 Laserscanner zum Einsatz, die am Schneidarm installiert sind. Diese tasten die Ortsbrust vertikal ab und werden mit dem Schneidarm horizontal geschwenkt (Bild 4). So wird ein komplettes Abbild des Streckenquerschnittes mit der Lage des Flözes erfasst. Im Steuerungsrechner der Maschine werden die Messungen ausgewertet und Koordinatenpunkte ermittelt, mit deren Hilfe der automatische Schneidvorgang gesteuert wird. So ist es möglich, eine definierte Ladehöhe für einen späteren Abbaubetrieb einzuhalten (Bild 5).

Automatisiertes Schneiden Durch die Automatisierung des Schneidvorgangs soll eine gleichbleibend hohe Streckenqualität bei gleichzeitiger Optimierung der Schneidzeiten sichergestellt werden. Weiterhin soll die Leistungsfähigkeit der Maschine ausgenutzt werden, ohne durch Überlastungen zu hohen Verschleiß zu verursachen und damit die Verfügbarkeit zu verringern (Bild 6). Im Zuge der Schneidpfadplanung wird der Einbruch sowie das Schneiden nach oben und unten festgelegt. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Posi-

tionsermittlung werden Vorschläge zum geplanten Schneidprofil erstellt und visualisiert. Der Maschinenfahrer kann einen Vorschlag annehmen und ggf. manuell anpassen. Nach erfolgter Schneidpfadplanung beginnt der teilautomatisierte Schneidvorgang. Zunächst wird unter Nutzung der Teleskopfunktion des Schneidarmes der Schneidkopf bis zur ermittelten Tiefe eingeschnitten. Danach wird der Schneidarm wieder eingefahren und die Maschine entsprechend nachgefahren. Im Anschluss wird zunächst der obere Teil und dann der untere Teil der Ortsbrust geschnitten. Der Schnitt des unteren Teils der Ortsbrust erfolgt vom Stoß zur Streckenmitte, um die Abförderung des anfallenden Haufwerks über den Ladetisch zu unterstützen (Bild 7). Der Beginn der jeweiligen Vorgänge zum Schneiden eines Abschlages muss vom Maschinenfahrer auf der Fernbedienung manuell gestartet werden.

Instandhaltungsunterstützung Komplexer werdende Maschinen sowie der Personalabbau und der damit verbundene Know-how-Verlust machen auch in der Instandhaltung neue Konzepte erforderlich. Die bereits auf der MR 620 vorliegenden Prozessdaten sollen zur Unterstützung der Instandhaltung genutzt werden, um sowohl vorbeugende Instandhaltungsaktivitäten als auch Fehlersuchen und Reparaturen effizienter durchführen zu können.

Zustandsorientierte Instandhaltung

4 Grenzschichterkennung durch Laserscanner

212 bergbau 5/2012

Durch die Einführung einer leistungsbzw. zustandsorientierten Instandhaltung wurden die Aktivitäten, die für die Wartung und Instandhaltung komplexer Maschinen erforderlich sind, überarbeitet. Hierdurch konnte der Personaleinsatz optimiert und gleichzeitig die technische Verfügbarkeit erhöht werden. Die bisher in erster Linie kalenderzeit-

Vortriebstechnik

6 Dokumentation eines Schneidvorganges

basierten Wartungsanleitungen wurden auf leistungs- bzw. zustandsabhängige Intervalle umgestellt. Da, wo keine direkten Indikatoren nutzbar waren, wurden durch die Verknüpfung von Daten aus bereits vorhandener Sensorik nach technischen und physikalischen Aspekten Ersatzparameter ermittelt. Hierdurch konnten Wartungsanleitungen erstellt werden, die es ermöglichen, die vorhandenen Personalressourcen optimal einzusetzen und gleichzeitig die Maschinen bedarfsgerecht zu warten. Die Ermittlung der erforderlichen Wartungstermine erfolgt ebenso wie die Rückmeldung der durchgeführten Tätigkeiten autark auf den eingesetzten Maschinen. Für jeden einzelnen Wartungsvorgang wird auf Basis der festgelegten Parameter der noch verfügbare Verschleißvorrat und der Termin der nächsten erforderlichen Wartung ermittelt und auf der Maschine visualisiert. Der Handwerker erkennt auf einen Blick, wann die einzelnen Tätigkeiten durchzuführen sind. Bei Bedarf können Zusatzinformationen wie technische Hinweise und Zeichnungen vorgangsbezogen abgerufen werden (Bild 8). Die Plantermine werden ebenso wie die Rückmeldungen automatisiert dem SAPSystem® übermittelt und stehen dort für Planung, Analysen und weitergehende Auswertungen zur Verfügung.

Diagnosesystem

7 Schneidpfadplanung

Durch technische Weiterentwicklungen konnten höhere Auffahrleistungen, bessere Verfügbarkeiten und arbeitssicherheit-

8 Wartungsplaner

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Vortriebstechnik Zusammenfassung Komplexer werdende Maschinen und Anlagen stellen immer höhere Anforderungen an Bedien- und Instandhaltungspersonal. Zur Entlastung und Unterstützung wurden Prozessabläufe weitgehend automatisiert. Hierdurch kann eine hohe Streckenqualität bei gleichzeitiger Optimierung der Nutzung der eingesetzten Maschinen sichergestellt werden. Für die Instandhaltung wurden Systeme entwickelt, die bei der Steuerung von geplanten IH-Aktivitäten den Zustand der Maschine berücksichtigen und bei der Beseitigung von Störungen und Fehlern die Handwerker unterstützen. So ist ein optimaler Einsatz der vorhandenen Personalressourcen bei gleichzeitiger Verbesserung der Verfügbarkeit möglich.

9 Diagnosebildschirm mit Stör- und Fehlermeldungen

liche Verbesserungen realisiert werden. Die eingesetzte Technik stellt jedoch das Instandhaltungspersonal vor immer grössere Aufgaben. Die Fehlersuche und -beseitigung an den Maschinen und Anlagen erfordert zunehmend mehr Fachwissen und Erfahrung. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, sollen die Maschinen das Personal unterstützen. Für die TSM MR 620 wurde ein Diagnosesystem entwickelt, welches selbsttätig Fehler erkennt, entsprechende Hinweise generiert und zusätzliche Hinweise bezüglich der Fehlerursache und -plausibilität liefert (Bild 9). Neben den eigentlichen Fehlerhinweisen, die von der Maschinensensorik geliefert werden, werden auch die Aktivitäten vor und zum Zeitpunkt des Fehlereintritts protokolliert und dargestellt. So können aufgetretene Fehler in Zusammenhang mit Maschinenaktivitäten gebracht und bewertet werden. Auch das Erkennen von Störungen, die als Folge eines Fehlers in der Peripherie der Maschine auftreten, wird durch das Diagnosesystem unterstützt. Hierdurch wird sowohl die Fehler- als auch die Ursachensuche erheblich vereinfacht. Weiterhin werden die eingesetzten Sensoren und deren Meldungen auf Plausibilität geprüft. Zusätzliche Informationen zur Störungs-

10 Anzeige von Dokumenten

beseitigung wie Schaltpläne, Wartungs- und Reparaturhinweise, technische Zeichnungen werden situationsbezogen bereitgestellt und können vom Instandhaltungspersonal aufgerufen werden (Bild 10). Das System liefert so im Störungsfall wertvolle Hinweise und Unterstützungen, die die Fehlersuche und damit Stillstandszeiten erheblich verkürzen können. Außerdem kann dem Know-how-Verlust in der Instandhaltung wirksam entgegen gewirkt werden. Anzeige

berg bau

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Internet: makossa.de E-Mail „Redaktion“: [email protected]

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

214 bergbau 5/2012

Tatsächlich verbreitete Auflage im Jahresdurchschnitt 10.000 Exemplare monatlich

An der Teilschnittmaschine MR 620 wurden in Zusammenarbeit mit der SANDVIK Mining and Construction Central Europe GmbH wesentliche Fortschritte in diesen Bereichen erzielt. Maschinen mit den beschriebenen Automatisierungen und instandhaltungsunterstützenden Systemen sind auf dem Bergwerk Prosper Haniel im Einsatz. Die ersten positiven Betriebserfahrungen zeigen, dass die angestrebten Ziele erreichbar sind. Fotos: RAG Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des VGE-Verlages    Januar 2011 Seite 25 ff Verlagsanschrift Montebruchstraße 2 45219 Essen Tel.: 02594 / 924-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.vge.de

Entsorgungsbergbau

Vergleich der Salzstöcke Asse und Gorleben hinsichtlich ihrer Eignung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen und Dr.-Ing. Rudolf Kokorsch, Salzgitter* „Asse, ein GAU in der Endlagerdebatte“ ([10], 03.09.2008) und „Gorleben ist politisch verbrannt“ ([7], 12.10.2010): Mit solchen und ähnlichen Äußerungen führender Politiker wird in Deutschland das Bemühen um eine fachgerechte Lösung der Endlagerfrage für radioaktive Abfälle erschwert. Durch das Gorleben-Moratorium vom Oktober 2000 wurde es zudem 10 Jahre lang unnötig verzögert. Begründet werden solche Thesen unter anderen mit der Feststellung, das Beispiel Asse beweise, dass Salzgebirge bzw. Salzstöcke wie Gorleben keine dauerhafte Abschottung der Abfälle gegenüber der Biosphäre böten. Im Folgenden werden die beiden Salzstock-Standorte Asse und Gorleben aus bergmännischer und geologischer Sicht unter Auswertung öffentlich zugänglicher Daten in ihrem derzeitigen Zustand des Aufschlusses auf ihre Eignung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle gegenübergestellt.

1 Bergwerk Asse, Tagesanlage

Bisherige Nutzung der beiden Salzstöcke – Asse- Kali- und Steinsalzbergwerk, Forschungs- und Endlagerbergwerk Die inzwischen 111-jährige Geschichte des Bergwerks Asse (Bild 1) und seiner vielfältigen Nutzungen wurde in der Zeitschrift „bergbau“, Heft 7/2011, Seite 292 ff veröffentlicht. Hier beschränken wir uns auf eine kurze Zusammenfassung und eine Herausstellung der für den beabsichtigten Vergleich Asse/Gorleben notwendigen Fakten. Nach Niederbringen des Schachtes Asse 1 ging das Werk 1901 als 20. deutsches Kalibergwerk in Produktion. Abgebaut wurde das Staßfurtlager in carnallitischer Ausbildung von der 296 m-Sohle aus. Nach 5 Jahren Betrieb musste der Schacht Asse 1 und das bis zu diesem Zeitpunkt aufgefahrene Grubengebäude infolge eines Wassereinbruchs aufgegeben werden. *Bergwerksdirektor i.R. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth Knappschaftsstrasse 6 36266 Heringen/Werra Tel.: 06624 / 91 92 63 Bergwerksdirektor i.R. Dr.-Ing. Rudolf Kokorsch Am Laubberg 11 38259 Salzgitter Tel.: 05341 / 37 389 Weitere Angaben zu den Autoren am Schluß des Beitrages Seite 222 Nachtrag zu Asse/Gorleben siehe Seite 223

Der als Ersatz 1906 bis 1908 geteufte Schacht Asse 2 erreichte das Kalilager in 631 m Teufe. Am 01.03.1909 ging das Werk mit den Sohlen 700 m und 750 m erneut in Förderung. Der 1911 angesetzte Wetterschacht Asse 3 ersoff 1912 infolge eines Wassereinbruchs in 400 m Teufe. Bis zur Einstellung der Kaliförderung am 31.12.1925 sind aus dem Asse-Sattel (Bild 3) rund 2 Mio. t Carnallitit gefördert worden. Der dadurch entstandene Hohlraum wurde, alten Unterlagen zufolge, zu 90 % mit Fabrikrückstand verfüllt. Vom 01.01.1916 an wurde neben Kalisalz auch Steinsalz gefördert. In den 48 Jahren bis zur Stilllegung des Werkes am 31.03.1964 wurden rund 6,7 Mio. t Steinsalz versatzlos aus den Horizonten des Leine (Na3)- und des Staßfurt (Na2)Steinsalzes gewonnen. Daraus ergab sich am Tage der Stilllegung ein offen stehender Hohlraum von rund 3,8 Mio. m3 in rund 131 Abbaukammern (bergbau Heft 7, Seite 298, Bild 11). Am 12.03.1965 erwarb im Auftrag der Bundesregierung die GSF (Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung) das stillgelegte Steinsalzbergwerk Asse und begann am 04.04.1967 mit der „versuchsweisen“ Einlagerung von schwach radioaktiven Abfällen (LAW). Die ersten mittelradioaktiven Abfälle (MAW) wurden am 31.08.1972 eingelagert. Bis zur Einstellung der Einlagerung im Jahre 1978 wurden in 13 Abbaukammern rund 111 500 Fässer LAW- und 14 800 Fässer MAW-Abfälle in das Grubengebäu-

2 Untersuchungsbergwerk Gorleben, Tagesanlage. Links im Hintergrund: Zwischenlager Gorleben

bergbau 5/2012

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Entsorgungsbergbau de gebracht. Ohne atomrechtliden, die 1967 bis 1978 eingelaches Genehmigungsverfahren gerten radioaktiven Abfälle aus war aus der versuchsweisen dem Bergwerk auszulagern und eine endgültige Einlagerung geerst danach die Schachtanlage worden. Asse endgültig zu schließen. Die Einlagerung lief parallel Seither laufen Vorbereitungen mit der Erprobung verschiedefür die Öffnung von Einlagener Einlagerungstechniken für rungskammern. Neueren BeLAW- und MAW-Abfälle und mit richten ([7] vom 18.02.2011 und der Ausweitung des Gruben2 vom März 2011) ist zu entnehgebäudes. So wurde 1975/76 men, dass zunächst „eine auf 3 zur Lösung der ZweischachtJahre veranschlagte ProbephaAuflage ein Bohrschacht, Asse se („Faktenerhebung“) an den 4, von über Tage zur untersten Kammern 7 und 12 vorgesehen Sohle niedergebracht und das ist“, dass im Frühjahr 2011 erstStreckensystem von der 750 mmals eine mit LAW-Abfällen beSohle bis zur 950 m-Sohle auslegte Kammer angebohrt wergedehnt (bergbau Heft 7, Seite den soll und dass die Kosten 299, Bild 19), um Versuchsbefür die Rückholung des Abfalls dingungen zu schaffen, die ei(ohne Endlagerung der gebornem Endlager für hochradioakgenen Abfälle und Schließung tive Abfälle (HAW) im Salinar der Anlage) über 2 Mrd. € beentsprechen: dieselbe Formatitragen werden. on (Na2), vergleichbarer Teufenbereich, unverritztes Gebirge. Gorleben (Bild 2) – Nach Beendigung der EinlaErkundung eines bisher gerung wurden Forschungs- und unverritzten Salzstockes Entwicklungsarbeiten für die siauf seine Eignung für die chere Endlagerung radioaktiver Endlagerung radioaktiver Abfälle durchgeführt, bevorzugt für Wärme erzeugende HAWAbfälle Abfälle. U.a. wurden EinlageDer lange Weg bis zur politirungsmethoden für HAW-Abfälle schen Entscheidung [25]: in Bohrlöchern und Strecken, Im August 1955 wurden erstTechniken zum Verschließen von 3 Geologisches Profil durch den Salzstock Asse mals auf der UN-Konferenz Grubenräumen in einem Endlafür die friedliche Nutzung der Am 01.01.2009 übernahm das BfS (Bun- Kernenergie Salzformationen für die unger und die chemischen und physikalischen Veränderungen im Salzgebirge infolge der desamt für Strahlenschutz) den Betrieb terirdische Einlagerung von radioaktiven großen Wärmeabgabe solcher Abfälle un- der Asse. Aus dem Forschungsbergwerk Abfällen vorgeschlagen. Auf der IAEA tersucht bzw. ermittelt. 1992 erfolgte die Ein- Asse wurde das Endlager Asse für LAW- (International Atomic Energy Agency)und MAW-Abfälle. Die Anlage kam in die Konferenz im November 1959 trugen stellung dieser Arbeiten. Seit August 1988 treten im Westen des Zuständigkeit des BMU, Atomrecht wurde Vertreter der BfB (Bundesanstalt für BoGrubenfeldes in mehreren Abbaukammern zum geltenden Recht. Es wurde entschie- denforschung) offiziell die Möglichkeit der aus dem Leine-Steinsalz Salzlösungen in einer Menge von rund 12 m3/Tag aus. Dies und das vermehrte Auftreten von Gebirgsbewegungen und -konvergenzen in den Abbaukammern führte dazu, dass von 1995 bis 2003 die seit der Gewinnung offen stehenden Steinsalzabbaukammern in der Südflanke nahe am Salzstockrand mit rund 2,3 Mio. t Rückstandssalz verfüllt wurden. Sodann wurde ein Schließungskonzept für die ganze Anlage Asse 2 entwickelt, bis hin zu Teilgenehmigungen durch die zu dieser Zeit zuständige Bergbehörde gebracht und ab 2004 mit den ersten Schritten zur Schließung begonnen [17]. Bis 2014 sollten Strömungsbarrieren gegen eindringende Lösungszuflüsse und Magnesiumdepots zur Aufsättigung dieser Zuflüsse mit Magnesiumchlorid errichtet werden. Danach sollten die Porenräume im eingebrachten Versatzmaterial durch ein Schutzfluid aufgefüllt und bis 2017 die beiden Schächte Asse 2 4 Vereinfachtes geologisches Profil durch den Salzstock Gorleben und 4 endgültig verschlossen werden. 216 bergbau 5/2012

Entsorgungsbergbau

5 Salzstock Gorleben, Grundriss in 840 m Teufe

Einlagerung radioaktiver Abfälle in unterirdischen Salzformationen der BRD vor. Damit begann in Deutschland die Suche nach einem Endlagerstandort. 1961 schloss die Deutsche Atomkommission die oberirdische Endlagerung endgültig aus. Im 2. Atomprogramm zur schnellen Entwicklung der Kernenergie im Mai 1963 beschloss sie u.a.: ● die Aufnahme von Untersuchungen über geeignete geologische Formationen für die unterirdische Lagerung von radioaktiven Abfällen und ● die Planung, Vorbereitung und Ausführung eines Endlagers in einer Salzstruktur. Im selben Jahr empfahl der BfBPräsident Martini die Endlagerung in Steinsalzformationen und brachte das aufgelassene Steinsalzbergwerk Asse als Forschungsbergwerk ins Gespräch. Das BfB entwickelte erste Vorschläge für Standorte solcher Endlager in Zechstein-Salzformationen. Am 15.09.1964 trat der Vertrag zwischen EURATOM und der GSF zur Anlage einer „Speicherkaverne“ für radioaktive Abfälle in einer Salzformation in Kraft. Am 12.03.1965 erwarb die Bundesregierung das Werk Asse für die GSF als Forschungsstätte für die langfristig sichere Einlagerung von LAW- und MAWAbfällen, und am 04.04.1967 startete auf der Schachtanlage Asse das Versuchsprogramm zur Endlagerung von schwach radioaktiven Abfällen mit den ersten Einlagerungen. Im April 1972 verknüpfte W. Schüller, Geschäftsführer der Versuchswiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, erstmals die Suche nach einem WAA (Wiederaufarbeitungsanlage)-Standort mit der Standortsuche nach einem Endlager. 1974 legte die Bundesregierung ihr Konzept für ein gemeinsam mit der Industrie aufzu-

bauendes nukleares Entsorgungszentrum für die Aufbereitung und Endlagerung der Abfälle vor. Im Dezember desselben Jahres machte der niedersächsische Ministerpräsident Kubel der Bundesregierung die Zusage, in Niedersachsen ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ zu erstellen. Im Juni 1976 kommt es zur Einsetzung einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter Führung des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums zum Thema „Nukleare Entsorgung“. Am 30.08.1976 tritt das 4.Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes in Kraft. Darin ist festgelegt: ● Die Industrie baut und betreibt die Anlagen für die Wiederaufarbeitung, Abfallbehandlung und Zwischenlagerung des Abfalls ● Die Regierung betreibt das Endlager ● Die Kosten werden von den Energieversorgungsunternehmen getragen. Im November desselben Jahres nennt der Ministerpräsident Albrecht in einem Gespräch, das er mit den Fraktionsvorsitzenden des niedersächsischen Landtages und den Bundesministern Maihofer (BMI), Friederichs (BMW) und Matthöfer (BMF) führt, Gorleben als möglichen Standort für das nukleare Entsorgungszentrum. Im Februar 1977 fällt die Entscheidung der Niedersächsischen Landesregierung für den Standort Gorleben (Bild 2). Im März 1977 stellt die Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK) den Antrag auf Errichtung des Entsorgungszentrums in Gorleben. Im Juli 1977 gibt die Bundesregierung die Zustimmung zur Vorauswahl des Standortes Gorleben. Der Bundeskanzler Schmidt setzt sich für einen schnellen Beginn der Probebohrungen in Gorleben ein, und die Bundesregierung beauftragt die PTB (Physi-

kalisch-Technische Bundesanstalt), ein Planfeststellungsverfahren für die Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salzstock Gorleben (Bild 4), möglichst nahe an der Wiederaufarbeitungsanlage, einzuleiten, was umgehend erfolgt, allerdings mit dem Hinweis auf die Standortunabhängigkeit des Antrags. Im März 1979 wird die 1. Pegelbohrung im Rahmen der übertägigen Erkundung des Standortes niedergebracht, und im Januar 1980 beginnt das Tiefbohrprogramm mit der Tiefbohrung Go 1003, wozu am 05.03.1980 auch der Kreistag LüchowDannenberg seine Zustimmung gibt. Parallel dazu erteilt die Bundesregierung Anfang der 80er Jahre der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), früher BfB, den Auftrag, weitere Standorte mit Salz- oder Granitformationen auf ihre Eignung zur Endlagerung radioaktiver Abfälle zu ermitteln. Als Ergebnis werden neben Gorleben 16 weitere Salzstöcke in Niedersachsen, einige in Schleswig-Holstein sowie mehrere Standorte im Granit in den paläozoischen Gebirgen der BRD als aussichtsreich eingestuft. Im Mai 1980 beginnen mit der Besetzung des Bohrplatzes Go 1004 und der Ausrufung der „Republik Freies Wendland“ die ersten Proteste, die von nun an nicht mehr abreißen. Dennoch spricht sich im Januar 1983 der Kreistag LüchowDannenberg für die Prüfung von Dragahn als Standort für die WAA aus, und im Juli desselben Jahres stimmt die Bundesregierung der zügigen Aufnahme der für die abschließende Eignungsaussage erforderlichen untertägigen Erkundung des Salzstockes Gorleben (Bild 4) zu. Erstmals im Juni 1984 spricht sich im niedersächsischen Landtag die SPD gegen eine Wiederaufarbeitungsanlage in Gorleben aus. Im Oktober desselben Jahres wird das Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Gorleben (Bild 2 oben links) in Betrieb genommen. Während die Arbeiten für die untertägige Erkundung des Salzstockes Gorleben, beginnend mit den Gefrierbohrlöchern für das Schachtabteufen im Mai 1984, vorangetrieben werden, entscheiden sich die DWK-Gesellschafter im Februar 1985 für den Standort Wackersdorf in der Oberpfalz zum Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage. Aber auch dort kommt es unter dem Eindruck starker Proteste am 30.05.1989 zum (endgültigen) Baustopp. Im Februar 1992 fasst die Mehrheit von SPD, UWG und Grünen im Kreistag Lüchow-Dannenberg eine Resolution, in der der Abbruch des Zwischenlagers und die Beendigung der Arbeiten für das Endlager gefordert werden. Am 23.06.1994 erklärt der niedersächsische Ministerpräsident Schröder, dass bergbau 5/2012

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Entsorgungsbergbau der Name Gorleben „schon jetzt auf die Liste der in den Sand gesetzten Milliardeninvestitionen gehört“. Im Herbst 1998 heißt es in der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grünen: „Der Ausstieg aus der Atomkraft soll schrittweise unumkehrbar geregelt werden“. Das bisherige Entsorgungskonzept sei gescheitert. Statt getrennter Endlager für LAW- und MAWAbfälle einerseits sowie HAW-Abfälle andererseits solle nur noch ein Endlager für alle Arten von radioaktiven Abfällen in tiefen geologischen Formationen etwa bis zum Jahr 2030 realisiert werden. Da an der Eignung Gorlebens Zweifel bestünden, sollten die Erkundung unterbrochen und weitere Standorte in unterschiedlichen Formationen untersucht werden. Im Juni 2000 folgt mit der bekannten Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen u.a. die Festlegung, dass die Unterbrechung der Erkundungsarbeiten in Gorleben mindestens 3 und höchstens 10 Jahre dauern solle. Das Moratorium dauerte 10 Jahre bis in den Spätherbst 2010. Am Beginn und zur Begründung des Moratoriums erklärte der damalige Umweltminister Trittin alles für unzulänglich und verantwortungslos, was bis dahin an Geld und wissenschaftlichem Sachverstand in die Suche nach geeigneten Standorten investiert worden war ([10], 26.08.08). Mit Rot/Grün sollte die Suche nach alternativen Standorten von vorn beginnen mit der Vorgabe, alle radioaktiven Abfälle in einem einzigen Endlager unterzubringen. Trittin berief den Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd), ließ theoretische Untersuchungen anstellen und gab Aufträge für zahlreiche Gutachten. Die Errichtung neuer Zwischenlager für radioaktive Abfälle wurde angeordnet. Der Umweltminister der Großen Koalition, Gabriel, ließ Trittins Ein-Endlagerkonzept 4 Jahre später zwar wieder fallen, bestand aber unter Aufrechterhaltung des Moratoriums darauf, die Endlagersuche außerhalb Gorlebens fortzusetzen, um den „bestgeeigneten“ Standort auszuwählen. Von „zügiger und ergebnisorientierter Suche“ nach einer Lösung der Endlagerfrage, wie es im Koalitionsvertrag vereinbart worden war, keine Spur. 2007 legte der Bundeswirtschaftsminister Glos ein Gutachten der BGR vor, das zu dem Schluss kommt, dass die mächtigen Salzflöze in Niedersachsen die besten Lagerungseigenschaften aufwiesen und deshalb Ton- und Granitgesteinen vorzuziehen seien. Vor allem bezüglich der Standfestigkeit, des Verformungsverhaltens, der Durchlässigkeit, der Wärmeleitfähigkeit und der thermischen Be218 bergbau 5/2012

lastbarkeit sei Steinsalz dem Tongestein überlegen ([10], 19.04.07 und [13]).Aber weder dieses Gutachten noch vielfache Forderungen aus der Wissenschaft, Industrie und Politik führten zu einer Wiederaufnahme der Untersuchungen in Gorleben. Erst nach dem Regierungswechsel in Berlin 2009 wurde mit der endgültigen Aufhebung des Ein-Endlagerprinzips der Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses für das Endlager Konrad für LAW- und MAW-Abfälle angeordnet, und auch die Untersuchungsarbeiten in Gorleben kommen wieder in Gang. Die in Gorleben zur Aufrechterhaltung des Betriebes während des zehnjährigen Moratoriums aufgelaufenen Kosten werden mit 60 bis 200 Mio. € beziffert. Die bisher erzielten Untersuchungsergebnisse ([4] und [15]): Die 1982 abgeteuften Schachtvorbohrungen gaben Aufschluss über die Schachtansatzpunkte im Na3. Der Betriebsplan für die untertägige Untersuchung des Salzstockes Gorleben wurde am 18.01.1983 vom Bergamt Celle zugelassen. 1984/1985 wurden für beide Schächte die Gefrierbohrlöcher gestoßen, die Gefrieraggregate installiert und mit dem Gefrieren des Gebirges begonnen. Die Herstellung der beiden Schächte dauerte bis Mitte der 90er Jahre. Das gesunde Zechsteinsalz wurde nach Durchteufen von rund 165 m Quartär, 81 m (Schacht 1) bzw. 33 m (Schacht 2) Tertiär und 16 m (Schacht 1) bzw. 45 m (Schacht 2) Gipshutgestein in rund 255 m Teufe = - 232 m NN mit dem Leine-Steinsalz (Na3) erreicht. In diesem Horizont stehen beide Schächte bis zu ihrer Endteufe (840 m und 933 m). In 840 m Teufe wurde die „Erkundungssohle“ (Bild 5), in 820 m, 880 m und 930 m Teufe weitere Sohlen angesetzt und insgesamt

rund 7 km Strecken aufgefahren (Bild 6). Die schachtnahen Versorgungsbaue sind fertig gestellt, und ein erster Erkundungsbereich ist durch Querschläge und Richtstrecken aufgeschlossen. 16 km Untersuchungsbohrungen wurden gestoßen. Aus Schacht-, Strecken- und Bohraufschlüssen sowie ERM (Elektromagnetische Reflexionsmessungen) ergibt sich das Bild eines rund 14 km langen und 4 km breiten, SW-NE-streichenden Salzstockes, dessen Basis in 3200 m bis 3400 m Teufe liegt. Der Innenaufbau des Horstes zeigt einen beidseitig gleichmäßig aufgestiegenen, nahezu senkrecht stehenden Kern von Staßfurt-Steinsalz (Na2) mit rund 500 m Breite über die gesamte bisher erschlossene Länge (Bild 4). So weit bisher bekannt, sind die gleichmäßig ausgebildeten Flanken in etwa gleicher Mächtigkeit und regelmäßiger Abfolge mit Schichten des Z3 (Leine-Serie) gefüllt, die in Streichrichtung über die ganze Länge des Salzstockes anstehen. An der SE-Flanke ist im Zentralbereich des Salzstockes eine mehrere km lange, inverse Na2-Mulde nachgewiesen. Gelegentlich sind in den Streckenvortrieben zeitlich wie mengenmäßig eng begrenzte Salzlösungen angebohrt worden, die als Reste des Zechsteinmeeres bzw. als abgespaltenes Kristallwasser, von den Bergleuten Urlaugen genannt, nachgewiesen wurden [12], außerdem einige unbedeutende Kohlenwasserstoffbläser. Solche Zutritte sind aus vielen Salzstöcken bekannt, in denen Kali und Steinsalz abgebaut wurde. Sie sind in der in Gorleben aufgetretenen Menge kein Sicherheitsproblem. Um absolute Klarheit zu schaffen, ist im Rahmen der weiteren geotechnischen Untersuchung des Salzstockes Gorleben

6 Gorleben, Grubengebäude mit den bislang aufgefahrenen Grubenbauen

Entsorgungsbergbau ein umfangreiches Bohrprogramm zur Erkundung dieser Lösungs-, Kondensatund Gaszutritte vorgesehen [4]. Ausführlich beschrieben sind die Ergebnisse der bisherigen geowissenschaftlichen Untersuchungen des Salzstockes Gorleben in drei 2007 herausgegebenen Berichten der BGR ([18], [20], [6]).

Anforderungen an ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle im Salinar Die große Mehrheit der nationalen und internationalen Fachleute und Wissenschaftler hat sich für tief gelegene Steinsalzformationen als Wirtsgestein für HAWAbfälle ausgesprochen. Weder an der Eignung des Gesteins Steinsalz noch an seiner Verfügbarkeit in Deutschland bestehen heute Zweifel. Allerdings müssen 2 Bedingungen erfüllt sein: Infolge der hohen Wasserlöslichkeit des Minerals Steinsalz müssen zwischen Grund- oder Tiefenwasser und Einlagerungsfeld mehrere 100 m mächtige Sicherheitsbarrieren stehen, und die Hohlräume, die durch die Herstellung der Einlagerungsräume entstehen, dürfen nicht zu einer Auflockerung des Gebirges in den Sicherheitsbarrieren führen. In Ländern, in denen geeignete Steinsalzlagerstätten nicht zur Verfügung stehen, z.B. in Skandinavien, der Schweiz, Frankreich, Spanien, den USA und Japan, ist man auf weniger geeignete Formationen wie Granite oder vulkanische und Tongesteine ausgewichen [14] und [21]. Ein betriebsbereites Endlager für HAWAbfälle besteht aber auch in diesen Ländern noch nicht [8]. Die Bedingungen, die ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle erfüllen muss, sind in jüngerer Zeit in Publikationen u.a. der BGR Hannover [3] und des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) [1] diskutiert und aufgelistet (bergbau Heft 7, Seite 295). Die Endlagerung radioaktiver Abfälle hat zu gewährleisten, dass Mensch und Umwelt langfristig - damit sind in diesem Zusammenhang Zeiträume verstanden, die über unser Vorstellungsvermögen hinausreichen — vor ionisierenden Strahlen der in den Abfällen enthaltenden Radionuklide geschützt werden. Daraus ergibt sich als Ziel für ein unterirdisches Endlager, die Abfälle wartungsfrei und dauerhaft von der Biosphäre fernzuhalten, indem sie in ein Wirtsgestein eingeschlossen werden und bleiben. Die Umsetzung dieser Forderung soll durch ein so genanntes Mehrbarrierensystem erfolgen, das aus der Kette Abfallzusammensetzung, Abfallform und -zustand, Verpackung (Verglasung), Versatzmaterial, Abschlussdämme und -mauern, Wirtsge-

7 Teileinlagerungsfeld für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle, entwickelt aus den Angaben in Literaturverzeichnis [6]

stein und Deckgebirge zusammengesetzt ist. Hier interessieren nur die beiden letzten Glieder der Kette, denn es geht um die Frage, ob für das Salinargebirge, in das die Abfälle verbracht werden sollen, über die gesamte Zeit der Unzuträglichkeit der Abfälle für den Biozyklus jeglicher Zweifel an seiner Dichtigkeit ausgeschlossen werden kann. Die Diskussion um das Bergwerk Asse hat eine Reihe möglicher Unfälle bei Nichterfüllung des sicheren Abschlusses zu Tage gebracht. Zusammen gefasst, sind an Voraussetzungen, die das Wirtsgestein Steinsalz erfüllen muss, zu nennen: ● Der Salzkörper, in den eingelagert werden soll, muss gegenüber Gipshut, Salzstockflanke und Nebengestein durch ungestörte, geschlossene Steinsalz-Schichtpakete (Sicherheitspfeiler) geschützt sein. Er muss in der Längsachse des Salzstockes in einer Teufe zwischen 800 m und 1200 m liegen, und er muss nach Ausdehnung, Breite und Höhe so groß sein, dass er mehrere Einlagerungsteilfelder hintereinander aufnehmen kann. Allein ein solches Einlagerungsteilfeld wird nach Vorstellung der Fachleute ([5], [9], [16], Bild 5 und 7) eine Fläche von 400 m mal 350 m und einen Teufenbereich von rund 300 m beanspruchen ● Das Salzgestein muss homogen, frei von Grundwasser leitenden Schichten, ungestört gelagert, frei von Anhydritmitteln, Carnalliteinlagerungen, nennenswerten Salzlösungs- und Kohlenwasserstoffeinschlüssen sein ● In seinen physikalischen (Wärmeleitfähigkeit, Porosität, Gebirgsdurchlässigkeitswert), chemischen (Lösungs-

verhalten) und gebirgsmechanischen Eigenschaften (Festigkeit, Verformungsverhalten) muss das Steinsalz die erwarteten Normalwerte gewährleisten. In dem Erkundungsbergwerk Gorleben wird untersucht, ob dieser Salzstock die genannten Bedingungen im Detail erfüllt. Es leuchtet ein, dass diese Untersuchung sehr zeit- und kostenaufwendig ist, denn sie schließt die untertägige Erkundung über Kernbohrungen, Schächte und Strecken ein. Die erzielten Ergebnisse sind präzise, besitzen aber nur Standort gebunden uneingeschränkte Gültigkeit.

Bewertung der beiden Endlagerstandorte Asse und Gorleben – Asse In Bild 8 sind zur Veranschaulichung der querschlägigen Ausdehnung der beiden Salzstöcke ● der Lage der Einlagerungsbereiche innerhalb des jeweiligen Salzstockes ● der Abstände der Einlagerungsbereiche vom Salzstockrand die räumlichen Zuschnitte in den beiden Salzstöcken maßstäblich ineinander gestellt. Die grundlegend unterschiedlichen Verhältnisse sind so offensichtlich, dass es unzulässig ist, die beiden Salzstöcke in Bezug auf ihre Eignung als Endlager für radioaktive Abfälle gleichzusetzen (Bilder 3, 4, 8 und 9). Das ausgeerzte und aufgelassene Steinsalzbergwerk Asse war von den Nachfolgenutzern zunächst nicht als Endlager für radioaktive Abfälle, und schon gar nicht für Wärme entwickelnde, vorgesehen, sondern es sollten darin Untersuchungen und Forschungen vorgenommen ●

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Entsorgungsbergbau



8 Profile der Salzstöcke Asse und Gorleben, ineinander gestellt

werden zur Endlagerung radioaktiver Abfälle, zur Eignung von Steinsalz als Barrierenformation und zur technischen Umsetzung des Mehrbarrierenkonzeptes im Bergwerk vor Ort. Dass neben den Forschungsarbeiten ein Endlager für LAW- und MAW-Abfälle entstand, war ein Fehler, der viele Väter hat. Denn auch für die Endlagerung solcher nicht Wärme entwickelnder Abfälle ist der Salzstock Asse nur unter sehr engen Bedingungen vorstellbar: ● Es hätte nicht in den Abbaukammern des mit einer Extraktionsrate von über 60 % belasteten Leinesalz-Abbaufeldes eingelagert werden dürfen (bergbau Heft 7, Bilder 5 und 11), sondern im Staßfurt-Steinsalz in neu aufzufahrenden Kammern auf tieferen Sohlen ● Die vom Kali- und Steinsalzabbau herrührenden unversetzten Abbaukammern hätten schnellstens Gebirgsdruck aufnehmend verfüllt werden müssen ● Die durch Lösungszutritte gefährdeten Bereiche nahe dem Salzstockrand (bergbau Heft 7, Bild 13) hätten schnellstens abgedichtet werden müssen ● Die eingelagerten Abfallmengen hätten eng begrenzt werden müssen, bis ein anderes Endlager zur Verfügung gestanden hätte. Für größere Mengen ist der Salzstock Asse (Bilder 8 und 9) zu schmal ausgebildet und auch in streichender Richtung zu unterschiedlich hoch aufgestiegen, wie aus dem Eintauchen der Sattelachse mit rund 22° nach ESE abzuleiten ist [23]. Dies alles ist versäumt worden, so dass heute die Standsicherheit des Grubengebäudes Asse gefährdet ist. Um weiteren Schaden zu vermeiden, wäre eine sofortige Schließung der Anlage nach Maßgabe des Anfang der 90er Jahre vom damaligen Betreiber, dem bundeseigenen Helmholtz220 bergbau 5/2012

zentrum, vorbereiteten Schließungskonzeptes [17] erforderlich, verbunden mit  # ~ # #   =    Zementtrübe, um eine tragfähige und widerstandfähige Drucksäule gegen eindringendes Tiefengrundwasser zu schaffen.





Gorleben Völlig anders sind die bisherigen Erkenntnisse aus den Aufschlüssen und Untersuchungen im Bergwerk Gorleben zu bewerten (Bilder 4, 5, 6 und 8): ● Breite und geologisches Querprofil des Salzstockes erlaubten das Teufen der Schächte im Leine-Steinsalz. Für die Einlagerungsfelder weit außerhalb des Hauptschachtbereiches steht StaßfurtHauptsalz (Na2) in genügender Breite, Teufe und streichender Erstreckung an (Bild 5) ● Die Einlagerungsfelder können in unverritzte Gebirgsteile gelegt werden, so



dass die Einlagerungsbaue (gleich, ob Strecken oder Bohrungen) zu Extraktionsraten von weniger als 3 % führen Gegenüber Gipshut und Salzstockrändern sind Sicherheitspfeiler gegen Grundwasser und Grundwasserleiter in erforderlicher Stärke garantiert. Der direkte Vergleich der beiden Salzstockprofile (Bild 8) zeigt, dass im Falle der Asse zwischen den Einlagerungskammern und dem Wasser führenden Deckgebirge wenig mehr als 30 m ausgedünntes Staßfurt-Hauptsalz, Na2, anstehen. Dagegen ist das Einlagerungsfeld Gorleben im Staßfurt-Hauptsalz selbst angelegt, über dem zu den beiden Salzstockrändern hin die etwa 1200 m mächtige z3-Folge einen um ein Vielfaches mächtigeren Sicherheitspfeiler bildet. Zudem enthält dieser Sicherheitspfeiler den mehr als 50 m mächtigen Hauptanhydrit Z3HA, der wie eine „Korsettstange“ (H. Borchert) das viskose (kriechfähige) Steinsalz stabilisiert (grün angelegte Schicht in Bild 4) Einfaltungen aus carnallithaltigen Kaliflözen (K2C und K3Ro) sind bisher im engeren Einlagerungsbereich nicht bekannt Im Kern des Salzstockes sind Salzlösungsaustritte bisher nur als Reste von „Urlaugen“ aus der Ablagerungszeit des Salzes aufgetreten und schnell versiegt [22]. Zutritte im Gipshutbereich der Schächte beim Teufen sind erfolgreich abgedichtet Kohlenwasserstoffbläser und eng begrenzte Austritte von flüssigen Kohlenwasserstoffen („Erdöl“), wie sie auch von mehreren Kaliwerken bekannt wurden (z.B. Mariaglück, Hildesia, Volkenroda), treten vereinzelt auch im Zentrum des Zechstein-Hauptsalzes in Gorleben auf. Sie stellen angesichts ihres sehr begrenzten Volumens keinerlei Risiko für die Endlagerung dar.

9 Geologischer Schnitt durch den Asse – Höhenzug, erstellt durch GSF 1989

Entsorgungsbergbau Greenpeace behauptet nun ([11] vom Mindestanforderungen des AkEnd den Salzstock Gorleben kann nur dazu 08.01.2011), dass „bis zu 45 % der Gase Der AkEnd hat die Kriterien für die Min- führen, die Untersuchungen schnellstens von außen in den Salzstock eingedrun- destanforderungen an die geologische zu Ende zu führen, um auch die letzten gen sind“ und dies ein „Zeichen dafür sei, Gesamtsituation eines Endlagers wie folgt Zweifel an der Eignung des Salzstockes dass der Salzstock nicht dicht ist“. Gorleben auszuräumen. zusammengefasst [1]: Dem ist entgegen zu halten: In der früh- ● Der einschlusswirksame Gebirgsbereich diagenetischen Phase (= Verfestigung muss aus Gesteinstypen bestehen, de- Anmerkungen zu einem Endlager der Sedimente unter dem zunehmenden nen eine Gebirgsdurchlässigkeit kleiner im Tongestein Immer wieder wird als Alternative zum Druck überlagernder Schichten) des Z2als 10-10 m/s zugeordnet werden kann. Hauptsalzes und später in der Zeit des (Nach Angaben des AkEnd beträgt der Steinsalz die Einlagerung von HAW-Abfällen in Tongesteinen diskutiert. UntersuchunSalzaufstiegs (Diapirbildung) standen Wert für Steinsalz 5,5 mal10-14 m/s) die Z2-Salze im Kontakt mit Bitumen ● Der einschlusswirksame Gebirgsbereich gen dazu sollten während des Moratoriums erfolgen, sind aber, wohl aus politischen geschwängerten Salzlösungen aus den muss mindestens 100 m mächtig sein liegenden Schichten und Formationen ● Die Teufe der Oberfläche des erforderli- Gründen, über erste Planungsbeispiele (Oberkarbon, Kupferschiefer, Basalgips). chen einschlusswirksamen Gebirgsberei- nicht hinausgekommen ([5] und [16]). Grundsätzlich würde sich ein Endlager Aus dieser Zeit und aus diesen Schichten ches muss mindestens 300 m betragen stammen die Einschleppungen der Koh- ● Das Endlagerbergwerk darf nicht tiefer für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle im Tongestein erheblich von einem solchen lenwasserstoffe. Sie gehen parallel mit als 1500 m liegen gelegentlicher Violettfärbung von Stein- ● Der einschlusswirksame Gebirgsbe- im Salzgestein unterscheiden müssen: salz und mit der Bildung von gediegenem reich muss über eine flächenmäßige ● Ausdehnung, Mächtigkeit, geologisches Alter, Lagerungsverhältnisse und geSchwefel. Ausdehnung verfügen, die eine Realibirgsmechanische Eigenschaften der in Die Kohlenwasserstoff-Zutritte in Gorsierung des Endlagers zulässt (z.B. ca. Deutschland für HAW-Abfälle in Frage leben stammen also nicht von „außen“, 3 km2 in Salz bzw. von 15 bis 30 km2 in kommenden mesozoischen Tongesteine sondern aus dem Liegendkontakt des Z2Ton oder Granit) [5] und [16] sind in den meisten Kriterien weit weniSalzes mit den Schichten des Oberkar- ● Der einschlusswirksame Gebirgsbeger geeignet als das durch die Tektonik bons und des Rotliegenden während der reich bzw. das Wirtsgestein darf nicht einem natürlichen Reinigungs- und VerAblagerungszeit des Zechsteins vor 250 gebirgsschlaggefährdet sein festigungsprozess unterzogene paläoMio. Jahren. ● Es dürfen keine Erkenntnisse oder Dazoische Zechstein-Steinsalz Alle diese aus den uns vorliegenten vorliegen, welche die Einhaltung ● Von den physikalischen Eigenschaften den Daten sich ergebenden Aussagen der geowissenschaftlichen Mindestander Tongesteine werden vor allem die stimmen mit den Urteilen von Fachleuforderungen zu GebirgsdurchlässigWärmeleitfähigkeit und die Temperaturten überein. Nach H. Röthemeyer [24] keit, Mächtigkeit und Ausdehnung des belastbarkeit sowie die Hohlraumstabiliweisen „Neuere Untersuchungen im einschlusswirksamen Gebirgsbereichs tät als gering bis sehr gering eingestuft Salzstock Gorleben ein Isolationspotenüber einen Zeitraum in der Größenord([2] und [8]) tial nach, das von der Entstehung des nung von 1 Mio. Jahren zweifelhaft er● Die Mächtigkeit der deutschen TonWirtsgesteins vor 250 Mio. Jahren bis scheinen lässt. steinvorkommen erlaubt für Bohrzur Gegenwart reicht... Angesichts der Der Vergleich dieser Mindestforderungen locheinlagerungen nur Bohrlochlängen Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gor- (abgesehen von der utopischen Zahl von von max. 50 m, was einen um den leben ist derzeit die Suche nach ande- 1 Mio. a) mit den erarbeiteten Daten über Faktor 5 bis 10 größeren Flären Standorten nicht zwingend chenbedarf für das Grubennotwendig.“ Kriterium Asse Gorleben gebäude nach sich zöge A.G. Herrmann und S. Rühe Breite des Salz600 m 3 600 m ● Die bergmännische Auffahrung [12] ziehen aus den Analystocks im Einund Unterhaltung der Einlasen von feinsten Lösungseinlagerungsbereich gerungsräume im Tongestein schlüssen im Steinsalz die ist ungemein aufwendiger als Aussage: „Aus dem Salzstock Einlagerungsteufe 500 bis 750 m 850 bis 1 150 m im Steinsalz (Stahl- oder BeGorleben wurden LösungseinAbstand der Einca. 40 m über 1 500 m tonausbau ist erforderlich). schlüsse im Halit aus unterlagerungsräume Dies würde sich als besonders schiedlichen Teufen und strativom Salzstockrand schwerwiegend herausstellen graphischen Zonen untersucht. (Wasser führendes bei der Einlagerung in StreIn 800 bis 1 600 m Teufe ist der Gebirge) cken, die wegen der geringeren Stoffbestand der EinschlüsMächtigkeiten der Tongesteine unter 3 % Extraktionsrate im 60 % se seit 250 Mio. Jahren nicht überwiegend zur Anwendung Einlagerungsfeld durch Formationswässer aus käme [16] (Verhältnis Hohldem Nebengestein und Deck● Bei der Bohrlocheinlagerung raum zu Gebirge) gebirge verändert worden.“ im Tonstein sind großkalibrige Die Fachleute sprechen seitEinlagerungsunverfüllte Abbau- neu aufgefahrene Lochdurchmesser erforderlich, her von der „Eignungshöffigkeit“ räume kammern nicht Strecken und weil die Löcher zum Schutz des Salzstockes Gorleben für standfest, hohe Bohrungen gegen Nachfall verrohrt und das erstrebte Ziel. Konvergenz mit einer Bentonitbarriere verIn der folgenden Tabelle ist Nebengebirge an durch Konvergenz  " = & sehen werden müssten [16]. der Vergleich der Salzstöcke der Salzstockder Abbaukammern da keinerlei In der Summe kommen die AutoAsse und Gorleben unter dem = ~ zerklüftet und Konvergenz am ren ([5] und [16]) zu dem ErgebAspekt der Endlagerung für raWasser führend Salzstockrand nis, „dass unter betrieblichen und dioaktive Abfälle nochmals zubetriebswirtschaftlichen GesichtsTabelle: Vergleich der Salzstöcke Asse und Gorleben sammengefasst (Tabelle): bergbau 5/2012

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Entsorgungsbergbau punkten ein Endlagerkonzept im Tongestein keine Vorteile gegenüber der Endlagerung im Steinsalz bietet… Die bisher erreichten Ergebnisse zur Endlagerkonzeption im Tonstein haben bisher auch keinen Anhaltspunkt gezeigt, dass es zwingende Gründe für einen Richtungswechsel (gemeint ist weg vom Steinsalz) gibt“ [5]. Diesem sehr vorsichtig formulierten Urteil ist nichts hinzuzufügen.

Zusammenfassung und Schlußbemerkung Der ausgeerzte Salzstock Asse war zu keinem Zeitpunkt als Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive HAW-Abfälle vorgesehen, und auch als Forschungsbergwerk mit der (Versuchs-)Einlagerung von LAW- und MAW-Abfällen hätten auf der Asse zunächst bergtechnische Sicherungsmaßnahmen getroffen werden müssen. Insofern ist es sachlich völlig abwegig, hinsichtlich der Eignung von Steinsalz als Matrix für die Endlagerung von HAW-Abfällen den Salzstock Asse als Beweis dafür anzuführen, dass auch der Salzstock Gorleben für ein solches Endlager ungeeignet ist. Im Gegensatz zur Asse wird der Salzstock Gorleben seit mehr als 30 Jahren intensiv auf seine Eignung als Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle untersucht und begutachtet. Der Aufwand hierfür betrug bisher rund 1,5 Mrd. €. Die Ergebnisse werden von der überwiegenden Mehrheit der zuständigen Fachleute positiv bewertet. Dies wird einmal mehr durch die jüngste Veröffentlichung aus dem Hause der BGR [8] bestätigt. In allen 6 wichtigen Komponenten des Einlagerungskonzeptes – Einlagerungsteufe, Auslegungstemperatur, Zwischenlagerzeit, Streckenausbau, Behälterkonzept und Bergbauerfahrung – weist Steinsalz gegenüber Ton- und kristallinen Gesteinen die deutlich günstigeren Eigenschaften auf. Auch kritische Politiker verschließen sich dieser Bewertung nicht. Katharina Reiche, CDU: „Alle bisher gewonnenen technisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse haben die Eignung von Gorleben gezeigt.“ ([7], 27.0.09) Jürgen Trittin, Bündnis 90/Die Grünen, als Bundesumweltminister unterschrieb am 14.06.2000 angesichts der erarbeiteten Fülle von geologischen, hydrogeologischen, geotechnischen und gebirgsmechanischen Daten in der Anlage 4 zur Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen über den Ausstieg aus der Kernenergie: „Die bisherigen Erkenntnisse über ein dichtes Gebirge und damit die Barrierefunktion des Salzes wurden positiv bestätigt. Somit stehen die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben nicht im Wege“ ([10] 04.12.10). 222 bergbau 5/2012

Gorleben politisch tot? Zu Beginn der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts haben Regierung und Opposition die friedliche Nutzung der Kernenergie zur CO2-freien Stromerzeugung beschlossen. Darüber hinaus wurde die Entsorgung der dabei entstehenden radioaktiven Abfälle zur bundeshoheitlichen Pflicht erklärt. Die Bundesregierung beauftragte die bundeseigene GSF mit der Entwicklung eines Konzeptes zur Endlagerung radioaktiver Abfälle. Inzwischen ist ein halbes Jahrhundert vergangen, und noch immer ist für HAWAbfälle kein Endlager in Sicht. Die übertägigen Zwischenlager geraten zunehmend in die Kritik. Seit dem Jahre 2000 ist ein volles Jahrzehnt durch ein Moratorium nutzlos verstrichen, was allein für Gorleben Unterhaltungskosten in Höhe von 60 bis 200 Mio. € verursacht hat. Die für die Zeit des Moratoriums von der Bundesregierung angekündigte Suche nach Alternativen zur Entsorgung im Salzstock Gorleben ist nicht erfolgt. Politische Aspekte, Ideologien und Angst um den Verlust von Wählerstimmen verhinderten bisher die mutige Entscheidung zu einer sachlich gerechtfertigten, optimalen Lösung des Endlagerproblems für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle. Jede weitere Verzögerung der Untersuchungsarbeiten aber ist gegenüber den Menschen, die um ihre Sicherheit besorgt sind, und gegenüber den Steuerzahlern nicht zu verantworten. Eine vergleichende Untersuchung verschiedener Wirtsgesteine (Ton, Kristallin) würde erneut Mrd. € kosten und die Bereitstellung eines Endlagers um weitere 50 bis 70 Jahre verzögern ([10], 24.01.2006). Der in Deutschland vollzogene Ausstieg aus der Kernkraft macht die beschleunigte Weiterführung und den schnellen Abschluss der Untersuchungsarbeiten in Gorleben unerlässlich. Literaturverzeichnis [1] AkEnd, Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte, 2002 [2] BfS, ASSE EINBLICKE, Heft 12, 2011-04-22 [3] BGR, 50 Jahre BGR, ein Tätigkeitsbericht, 2008 [4] BMU/BfS, Weitererkundung des Salzstockes Gorleben, 2010 [5] Bollingerfehr, W., Pöhler, M., Konzept für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle im Tongestein in Deutschland, bergbau 10/2010 [6] Bornemann, O., et al., Standortbeschreibung Gorleben, Teil 3, Die Hydrologie des Deckgebirges, 2007 [7] Braunschweiger und Salzgitter Zeitung [8] Bräuer, V., Die Geowissenschaften als Schlüssel zur sicheren Einlagerung radioaktiver Abfälle, GMIT, März 2011 [9] Delisle, G., Berechnungen zur raumzeitlichen Entwicklung des Temperaturfeld des um ein Endlager für mittel- und hochaktive Abfälle in einer Salzformation, in Geowissenschaftliche Aspekte der Einlagerung radioaktiver Abfälle, DGG [10] Frankfurter Allgemeine Zeitung [11] Hannoversche Allgemeine

[12] Herrmann, A.G. und Rühe, S., Lösungseinschlüsse in Zechsteinevaporiten – Neue Perspektiven in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, Kali und Steinsalz, 1995, Seite 353 [13] Hoth, P., et al., Endlagerung radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen – Untersuchung und Bewertung von Tongesteinsformationen, BGR, 2007 [14] IKKE, Die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland, 2004 [15] Jessberger, H.L. et al., Gefrierschächte Gorleben 94, 1995 [16] Jobmann, M. et al., Thermomechanische Auslegung und Entwicklung eines ReferenzEndlagerkonzeptes zur Einlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle im Tongestein in Deutschland, „bergbau“ 12/2009 [17] Kappei, G.,100 Jahre Schachtanlage Asse ii, Kali und Steinsalz, 1/2007, Seite 26 [18] Klinge, H. et al., Standortbestimmung Gorleben, Teil 1, Erkundung des Salinars, 2007 [19] Kokorsch, R., Das Bergwerk Asse, eine wechselvolle Geschichte, die noch nicht zu Ende ist, Gezähekiste, 01/2010 und 02/2010 [20] Köthe, A. et al., Standortbestimmung Gorleben, Teil 2, Die Geologie des Deck- und Nebengebirges, 2007 [21] Kühn, K., Ein- und Mehrlagerkonzept: Konzeptionelle und technische Aspekte, in Niedersächsisches Umweltministerium, Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland, 2003 [22] Kühnlenz, T. et al., 3D-GIS-basierte Auswertung von geologischen Erkundungsdaten am Beispiel des Lösungskatasters Gorleben, Kali und Steinsalz, 3/2010, Seite 32 [23] Miehe, R. et al., Permeabilitätsbestimmungen im Staßfurt-Steinsalz in Abhängigkeit von einer Streckenauffahrung, Kali und Steinsalz, 1993, Seite 176 [24] Röthemeyer, H., Stand und Perspektiven der Endlagerforschung in Deutschland, Kali und Steinsalz, 1995, Seite 332 [25] Tiggemann, A., Chronologie zur nuklearen Entsorgung in der BRD, in Niedersächsisches Umweltministerium, Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland, 2003 Die Autoren Norbert Deisenroth, Diplom-Bergingenieur, Studium an der Bergakademie Clausthal, 8 Jahre Tätigkeit auf niedersächsischen Kaliwerken, 16 Jahre Aufbau und Betriebsführung der Untertage-Deponie Herfa-Neurode (chemische Abfälle), 4 Jahre Bergwerksdirektor auf dem Kaliwerk Neuhof-Ellers bei Fulda, 5 Jahre Bergwerksdirektor auf dem Kaliwerk Wintershall mit UTD Herfa-Neurode in Heringen/Werra, 10 Jahre Mitglied im Abfallausschuss des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), 4 Jahre Mitglied der Arbeitsgruppe TA Abfall, Bereich UntertageDeponie, einer Verwaltungsvorschrift zum Abfallgesetz des Bundes, 6 Jahre Schulvereinsvorsitzender der Berg- und Hüttenschule Clausthal. Derzeit seit vielen Jahren Dozent für Allgemeine Geologie und Salzgeologie an der Fachschule für Wirtschaft und Technik (FWT) in Clausthal Rudolf Kokorsch, an der Bergakademie Clausthal studierter und promovierter Diplom-Bergingenieur, das gesamte Berufsleben über von 1956 bis 1993 auf niedersächsischen und hessischen Kali- und Steinsalzbergwerken in leitender Funktion tätig, zuletzt 17 Jahre als Bergwerksdirektor des Kaliwerkes Wintershall und der Untertagedeponie Herfa-Neurode in Heringen/Werra, Mitglied mehrerer Fachausschüsse des deutschen Bergbaus und Vorsitzender des Bergschulvereins Clausthal.

Nachdruck aus Heft 7, Ausgabe 01 der   Landesverbandes e.V. im Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereie e.V.    gung zur Veröffentlichung

Entsorgungsbergbau

Nachtrag zu Asse/Gorleben Der aus der Zeitschrift „Gezähekiste“ übernommene Artikel ist dort vor etwa 1 Jahr (Heft 7, Ausgabe 01) erschienen. In der Zwischenzeit haben neuere Entwicklungen zum Problem Endlager eine Aktualisierung des Beitrags erforderlich gemacht: Etwa zeitgleich mit der Erstpublikation des Textes in der „Gezähekiste“ wurde der Bundesumweltminister Röttgen mit folgendem Satz vor dem Kreistag Lüchow-Dannenberg zitiert: „Gorleben wird weiter erkundet, ich hafte für die Ergebnisoffenheit“ (FAZ, 14.02.2011). Heute hat sich die Endlagersuche für HAW-Abfälle völlig verändert. Es ist ein Endlagersuchgesetz in Vorbereitung, das im Sommer 2012 verabschiedet werden soll. Mit ihm soll nach Auslaufen des gültigen Hauptbetriebsplans für die Arbeiten in Gorleben im September 2012 jegliche weitere Erkundung des Salzstockes Gorleben ausgesetzt werden. Die Streckenauffahrungen im Bereich 3 des Grubenfeldes Gorleben sind durch ministeriellen Beschluss bereits seit dem 18.02.2012 „zurückgestellt“. Das Endlagersuchgesetz ist Ausfluss jahrelanger Proteste der Anti-Atomkraft-Bewegung gegen die weitere Erkundung des Salzstockes Gorleben. Es wurde wohl angestoßen durch die Bereitschaft mehrerer Ministerpräsidenten von Bundesländern, die sich für die Ausdehnung der Suche nach Endlagerstandorten auch in Ton- und Granitgesteinen ihrer Länder bereit erklärt haben. Ob die Standortsuche dort mit weniger Problemen behaftet ist als in Gorleben, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist auf einer Konferenz der Umweltminister des Bundes und der Länder am 11.11.2011, bei dem der BMU-Minister Röttgen für einen nationalen Konsens geworben hatte, beschlossen worden, dass bis Sommer diesen Jahres ein Endlagersuchgesetz verabschiedet werden soll. Mit diesem Gesetz soll die Grundlage geschaffen werden für die Gründung eines Bundesinstitutes für Endlagerung, das dem BMU unterstellt wird und das dann ein Verfahren für die Suche und den Bau eines Endlagers einleitet, wofür mindestens 4 Jahrzehnte anzusetzen sind. An dessen Ende soll ein betriebsbereites HAW-Endlager für radioaktive Abfälle stehen. Von dem Gesetzentwurf sind bisher folgende Eckpunkte bekannt geworden (FAZ vom 07.02.2012 und 24.03.2012 sowie BrZ vom 23.02.2012 und 24.03.2012): 1. Das neu zu schaffende Bundesinstitut für Endlagerung ermittelt bis etwa 2021 die 2 besten Standorte für HAW-Endlager in Deutschland. Andere Fachleute, z.B. M. Sailer, Leiter der Entsorgungskommission ESK(= höchstes Fachgremium des Bundes für Endlager) for-

dern eine Vorauswahl von 4 bis 5 geeigneten Standorten. Zu diesen 2 bzw. 4 bis 5 Standorten zählt auf jeden Fall auch Gorleben für den Fall, dass Salzgestein überhaupt als Wirtsgestein ausgewählt wird. Bei den Auswahlverfahren ist Bürgerbeteiligung sicherzustellen, die auch die freie Gutachterauswahl beinhaltet. Bis es soweit ist, soll allerdings die Erkundung des Salzstockes Gorleben storniert werden 2. Eingeschlossen in diese Standortvorschläge ist die Entscheidung, ob die Einlagerung der Abfälle rückholbar oder nicht rückholbar zu erfolgen hat. Eine Reihe von Politikern, z.B. Professor Töpfer, der Vorsitzende der Ethik-Kommission, und der niedersächsische Umweltminister Birkner, ist für die rückholbare Einlagerung. M. Sailer, Leiter der ESK, sagt dagegen: „Ein HAW-Endlager, das über Jahrhunderte offen bleiben soll, ist nicht sicher. Sicherer ist es, auf eine geologisch-technische Lösung zu vertrauen, bei der keine Wartung und Bewachung mehr nötig ist“ (HAZ, 14.07.2011) 3. Eingeschlossen in diese Standortvorschläge ist auch die Entscheidung, ob die Endlagerung der Abfälle oberirdisch (in Bunkern ähnlichen Räumlichkeiten) oder unter Tage in Strecken oder Bohrlöchern erfolgen soll. Neuerdings gibt es unter Politikern Befürworter der übertägigen Endlagerung 4. Im Jahrzehnt zwischen 2021 und 2030 sieht das Endlagersuchgesetz die Entscheidungsfindung des endgültigen Endlagerstandortes vor. In diesem Jahrzehnt würde auch der Standort Gorleben, sollte er in die Endauswahl kommen, weiter erkundet. An anderen potentiellen Standorten sollen Untersuchungen über Schächte, Strecken und Bohrungen vorgenommen werden 5. In den 2 Jahrzehnten von 2031 bis 2050 soll schließlich das endgültige Endlager für HAW-Abfälle errichtet werden, so dass ab der 2. Hälfte unseres Jahrhunderts mit der Einlagerung begonnen werden könnte. Dazu die Kommentare Minister Röttgen: „Das Ergebnis wird die Betroffenen nicht erfreuen“. Ministerpräsident McAllister: „Die Geologie, nicht die Geographie oder Ideologie sollen entscheiden“. War das bisher nicht so ? Auch Vorschläge der SPD (FAZ vom 04.01.2012) landen letztlich bei einer Inbetriebnahme des Endlagers nach 2050. Auch wenn diese Eckpunkte bisher nur Leitlinien darstellen, drängen sich 3 Kritikpunkte auf: 1. Wenn in Deutschland etwa 2020 das letzte Kernkraftwerk stillgelegt wird, liegt anschließend für 30 Jahre – und davor von 2000 bis 2020 (bis 2000 erfolgte Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennstäben) schon weitere 2 Jahrzehnte sämtlicher HAW-Abfall über Tage in Zwischenlagern mit allen hinlänglich diskutier-

ten und eventuell neu hinzu kommenden Risiken. Ist das verantwortbar? Fachleute sagen, dass das Endlager Gorleben in 5 bis 10 Jahren in Betrieb gehen könnte, also etwa 30 Jahre vor 2050. 2. Die Ergebnisse weltweiter Forschung und Suche nach geeigneten unterirdischen Endlagermöglichkeiten (Formationen und Lagerstätten), bei der deutsche Geo- und Montanwissenschaftler führend waren bzw. sind (BGR, TU Clausthal, TU Hannover, TU Freiberg, TU Braunschweig, Uni Göttingen), werden bei den neuen Plänen und Absichten z.T. sträflich unbeachtet gelassen. Gleiches gilt für die Forschungen und Untersuchungen vor Ort (Gorleben, Asse, Konrad, Morsleben). Soll dieser Aufwand an wissenschaftlicher Leistung, Kosten, Zeit umsonst gewesen sein? 3. Es drängt sich – leider – der Eindruck auf, dass die politische Führungsschicht Deutschlands in der Sache Endlagerung von HAWAbfällen nicht nach sachlichen Argumenten – und dazu gehören auch die Faktoren Zeit und Kosten – entscheidet, sondern die Verantwortung vor sich her in eine unsichere Zukunft schiebt und damit von sich weg an zukünftige Generationen und mit allen Risiken und Folgen. Wie anders soll man Pläne interpretieren, die Fragen neu aufwerfen und neu bewerten sollen, die von der Forschung längst beantwortet sind, wie z.B. die Eigenschaften des Wirtsgesteins Steinsalz im Vergleich zu Tonschichten oder Granitmassiven, so dass selbst Herr Trittin als Umweltminister vor 12 Jahren bekennen musste: „Somit stehen die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben nichts im Wege“. Dieser Salzstock war schon in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus den weit über 200 deutschen Salzstöcken als einer der am besten geeigneten von den Fachleuten ausgewählt worden. Warum soll nun gerade hier mit der erfahrenen Mannschaft und dem bisher erworbenen Wissen eine zweite zehnjährige teure und schädliche Unterbrechung eingelegt werden? Bereits Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hat die Bundesregierung die Forderung aufgestellt, dass ein Endlager für die radioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken zu erstellen ist. 50 Jahre sind bisher vergangen, ohne dass auch nur ansatzweise eine solche Anlage zu sehen ist. Es fällt schwer, daran zu glauben, dass nach einer nun erst beginnenden Suche in nur 40 a eine Anlage betriebsbereit sein soll. Dr.-Ing. Rudolf Kokorsch Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth

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Umwelt

Kohleförderung in Wilhelmshaven – Ein patentiertes Reinigungssystem erzielt höhere Abstreifleistung und reduziert damit die Staubemissionen im Hafen Rund 24 000 t Kohle werden im Hafen der Nordseestadt Wilhelmshaven während eines Löschprozesses täglich über eine Strecke von 3,6 km transportiert, um das dortige Kraftwerk zu versorgen (Bild 1). Derzeit wird für die Versorgung weiterer Kraftwerke durch die Rhenus Midgard GmbH & Co. KG die Umschlagsmenge auf bis zu 8 Mio. t/a erhöht. In diesem Zusammenhang war auch über den Einsatz neuer Gurtabstreifer zu entscheiden. Denn die im Laufe der Jahre eingesetzten unterschiedlichen Abstreifsysteme erbrachten nicht die gewünschten Reinigungsergebnisse und verursachten damit Folgekosten für eine zusätzliche Säuberung sowie für Wartung und Reparatur. Da eine schlechte Reinigung jedoch eine erhöhte Staubemission nach sich zieht, wäre es kaum realisierbar gewesen, die neuen PM-10-Standards zu erfüllen. Diese Richtlinie definiert Grenzwerte bezüglich des eingeatmeten Staubes. Aus diesen Gründen entschied man sich für ein neues Abstreifsystem der Schulte Strathaus GmbH & Co. KG. Dieses hatte in einem aufwändigen Testverfahren die höchste Abstreifleistung erzielt.

1 Hafenanlage

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nur für die Anlage gewählt, sondern auch in der neuen Anlage eingesetzt.

Das Projekt in Wilhelmshaven war mit einigen Herausforderungen verbunden: Hinsichtlich der diffusen Emissionen durch Anhaftungen an den Förderbandgurten hat die Abstreiftechnik bei der Genehmigungsbehörde inzwischen einen größeren Stellenwert erhalten, als dies noch beim Genehmigungsprozess für die alte Anlage der Fall war. Denn zusätzlich zu den bisherigen Vorschriften sind seit 2002 auch die PM10-Emissionen zu beachten. Darüber hinaus mussten bei der Wahl der neuen Abstreifer auch extreme Anforderungen in Betracht gezogen werden, wie sie etwa bei der Entlöschung von gefrorener Kohle aus Sibirien entstehen können, wenn in Folge von Förderunterbrechungen Material am Gurt anfriert. In diesem Fall müssen die Abstreifer in der Lage sein, ohne Beschädigung das anhaftende Material zu lösen. Mehr als ein Jahr lang hatte RhenusBetriebsingenieur Kurt Kühn deshalb in aufwändigen Testverfahren verschiedene Abstreifsysteme in der Altanlage untersucht. Dabei wurde bei einer Fördermenge von mehr als 1,6 Mio.t Steinkohle das Abriebverhalten geprüft. Das Ergebnis: Die besten Werte erzielte das Starclean-System von Schulte Strathaus. Gegenüber dem vorher eingesetzten Abstreifsystem konnten die Restanhaftungen am Gurt gravierend vermindert werden. Insbesondere unter Berücksichtigung des einfachen technischen Systems der Abstreifer, der leichten Einstellung, Wartung und Instandsetzung wurden diese Abstreifer schließlich nicht

Optimale Reinigung dank überlappender Abstreifsegmente und patentierter Twist-Swing-Funktion Die von Schulte Strathaus entwickelten segmentierten Abstreifer kommen sowohl als Primär- als auch als Sekundärabstreifer zum Einsatz. Als Abstreifsegmente dienen in den Segmentkern gesteckte Polyurethanfüße mit drehbar gelagerten Spezialspachteln aus Edelstahl mit Hartmetalleinsatz. Die einzelnen Segmente sind überlappend angebracht, sodass dazwischen kein Fördermaterial hindurchrutschen kann. Auf diese Weise wird eine optimale Gurtreinigung erzielt. Die spezielle Form und Geometrie der Polyurethanfüße ermöglicht eine hohe Flexibilität. Diese ist Voraussetzung für die patentierte Twist-Swing-Funktion. „Im Gegensatz zu aufwändigen Bauteilen mit mechanischen Drehgelenken passen sich die einzelnen Segmente unter einem frei einstellbaren Anpressdruck optimal an den Fördergurt an“, erklärt Andre Hanke, Vertriebsleiter für Fördertechnik bei Schulte Strathaus. So schwingen die einzelnen Segmente mit dem Bandlauf mit. Dadurch wird zum einen ein möglichst hohes Reinigungsergebnis erzielt, zum anderen wird der Segmentverschleiß reduziert und der Gurt geschont. „Die üblicherweise verwendeten Leisten oder unflexiblen Segmentabstreifer können die Unebenheiten des Gurtes nicht abfangen und lassen deshalb immer eine gewisse Menge an Fördermaterial durch“, so Andre Hanke weiter.

2 Reversierbarer Sekundärabstreifer

Umwelt Schneller Richtungswechsel und mehr Flexibilität Für reversierbare Bänder der neuen Anlagen werden beim Wilhelmshavener Projekt zusätzlich Reversierbandabstreifer eingesetzt, die automatisch abklappen, wenn sich die Richtung des Bandlaufs ändert (Bild 2). An ihre Stelle rücken dann unmittelbar Hilfsspachtel, die für die jeweils andere Richtung vorgesehen sind. Auf diese Weise ist ein schneller Richtungswechsel möglich, ohne dass der Kontakt zwischen Fördergurt und Abstreifer verloren geht. Das An- und Abschwenken erfolgt automatisch durch die Reibung zwischen Gurt und Abstreifsegmenten, also ohne pneumatische, hydraulische oder elektrische Unterstützung.

3 Trommelabstreifer Fotos: Schulte Strathaus GmbH & Co. KG

Die Einbauposition dieser Abstreifer kann beliebig gewählt werden, von der Anbringung direkt unter der Trommel bis zu einem Punkt auf der Strecke der gesamten Bandanlage (Bild 3). Darüber hinaus sind die einfache Wartung und der werkzeuglose Wechsel der Segmente ein Vorteil für den anspruchsvollen Dauereinsatz. Bei diesen Abstreifern werden alle Segmente durch die Einstellung der Spindeln auf ein vorgegebenes Maß an den Gurt angepasst.

Einfache Wartung sorgt für niedrige Folgekosten „Bei Bedarf können wir jederzeit die Konstruktionsteile des Abstreifers selbstständig wechseln. Das erspart einerseits Zeit und kann andererseits kurzfristig in die Intervalle gelegt werden, in denen die Anlage vor der Ankunft eines Schiffes vorrübergehend still steht“, sagt RhenusProjektleiter Udo Düser. „Da durch den modularen Aufbau einzelne Teile ausgetauscht werden können, sind deutliche Einsparungen bei der Wartung möglich.“ Gleichzeitig ist durch die Material schonende Konstruktion die Lebensdauer der Segmente sehr lang: Düser zufolge mussten die Module nach zwei Jahren im Einsatz noch nie gewechselt werden.

Umweltschutz durch geringere Staubemission und Ressourcenschonung Dank der Segment-Konstruktion und dem Twist-Swing-Prinzip kann eine optimale Feinstreinigung während der Förderung erreicht werden. Dies reduziert die Staubemission, was im Hafengebiet durch die Nähe zum Meer – an manchen Stellen beträgt die Distanz nur wenige Meter – von entscheidender Bedeutung für den Schutz des Gewässers ist. Darüber hinaus lassen sich durch die kontinuierlich hohe Abstreifleistung wertvolle Materialressourcen schonen. „Die vom Band abgestreifte Kohle bleibt selbstverständlich im Förderprozess“, sagt Hanke. Informationen Pressebüro Gebhardt-Seele Leonrodstraße 68 D-80636 München Tel.: 089 / 500 315-0 Fax.: 089 / 500 315-15 E-Mail: [email protected] Schulte Strathaus GmbH & KG Runtestraße 42 59457 Werl Tel.: 02922 / 97 75-0 Fax: 02922 / 97 75-75 E-Mail: [email protected] Buchbesprechung

Chemieführer Rhein-Ruhr – Regionale Chemiegeschichte von der Kokerei bis zur Brennerei Georg Schwedt Chemieführer Rhein-Ruhr – Regionale Chemiegeschichte von der Kokerei bis zur Brennerei 144 Seiten, broschiert, durchgehend farb. Abb., 12,95 ISBN 978-3-8375-0432-3 Klartext Verlags GmbH Heßlerstraße 37 45329 Essen Tel.: 0201 / 8 62 06-31 Fax: 0201 / 8 62 06-22 E-Mail: [email protected] Internet: www.klartext-verlag.de Überall im Buchhandel erhältlich! Kohle und Stahl haben das Ruhrgebiet zu dem gemacht, was es ist. Dass sich im Laufe der Industriegeschichte auch ein breites Spektrum angewandter

chemischer Industrie entwickelt hat, ist weniger bekannt. Schon mit den ersten Eisenhütten spielte die Chemie bei der Metallgewinnung eine Rolle. Die Gewinnung von Koks mit einer großen Menge von Nebenprodukten wie Gas oder Teer ließ das Ruhrgebiet zu einem der größten Chemiestandorte Europas werden. Nicht zu vergessen sind die vielen Brennereien und Brauereien, die das Ruhrgebiet prägen. Das Buch gibt einen Überblick über die chemische Industrie an Rhein und Ruhr von der Entstehungszeit bis heute. Dabei stehen die Vielseitigkeit der Standorte und ihre wechselvolle Geschichte im Focus: Einige Werke produzieren bis heute und sind für die Zukunft gut aufgestellt, andere haben nur noch historischen Wert. Georg Schwedt berichtet über Hintergründe, erklärt chemische Zusammenhänge und regt dazu an, die Geschichte der chemischen Industrie selbst zu erkunden: Viele ehemalige Standorte können heute besichtigt werden, aktive Werke bieten zum Teil auch Führungen an. Hinweise zu Adressen und Internetseiten machen das Buch zu einem praktischen Begleiter bei der Erkundungstour.

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Industrie

Hochtief hofft auf Milliardengeschäft durch Energiewende Der Essener Baukonzern Hochtief treibt Pläne für den Bau von Pumpspeicherkraftwerken auf ungenutzten Industrieflächen voran. Mögliche Standorte seien beispielsweise ehemalige Steinbrüche oder stillgelegte Minen, sagte Hochtief-Chef Frank Steiler vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Das funktioniert. Wir schauen, ob wir solche Projekte auch selber anstoßen und nicht nur bauen.Auch mit dem Kohlekonzern RAG AG sei Hochtief weiter im Gespräch, um das Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke in ehemaligen Ruhrgebietszechen auszuloten, erklärte Stieler. Unabhängig von der RAG AG habe Hochtief allerdings bereits erste Standorte identifiziert. Ein Pilotprojekt sei schon für das kommende Jahr geplant. Kleinere und mittelgroße Pumpspeicher seien in Deutschland wahrscheinlicher als Großprojekte, da dabei die Eingriffe in die Natur geringer und schneller Genehmigungen der Behörden zu erwarten seien, erklärte Steiler. Bis zum Jahr 2016 will Hochtief seine Bauleistung im Energiebereich um 40% auf 6,82 Mrd. € steigern. Der Konzern. der mehrheitlich zum spanischen Bauriesen ACS gehört, setzt dabei auch auf den Aufbau von kilometerlangen Hochspannungsanleitungen, große Windrad-Projekte auf hoher See und unterirdischen „Stromautobahnen“. Ulf Meinke in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) Essen, vom 20.04.2012

PK14502-SH und PK18502-SH High Performance Wer auf keinerlei Komfort verzichten möchte, wählt Ladekranmodelle aus der SH-Reihe. Kompromisslose Qualität in jedem Detail, ein unschlagbares Leistungsgewicht und das intelligente „SH“-Steuerungskonzept machen den PK 14502-SH und PK 18502-SH zum Nonplusultra ihrer Klassen. Beide Kranmodelle sind serienmäßig mit dem SHPackage (S-HPLS, PAL 150, Danfoss Steuerventil und Funkfernsteuerung mit LCD-Display) ausgestattet. 226 bergbau 5/2012

Ausgestattet mit 6 hydraulischen Ausschüben verfügen die beiden Krane über eine hydraulische Reichweite von 17 m. Der PK 14502-SH verfügt über ein Hubmoment von 13,8 Metertonnen und der PK 18502-SH über 17,6 Metertonnen. Mit dem Power Link Kniehebelsystem steht dem Anwender eine über den ganzen Arbeitsbereich konstante Hubkraft zur Verfügung. Der um 15° überstreckbare Knickarm bedeutet ein Maximum an Bewegungsgeometrie sowie eine Erweiterung des Kranspektrums. Ermöglicht Kranarbeiten auch unter ungünstigen Platzverhältnissen.

Funkfernsteuerung mit LCD-Display steuerbar. Das große Grafikdisplay informiert über Betriebszustände wie Auslastung, aktive Systeme, Servicezeiten oder gerade verfügbare Bewegungen. Sogar die Stützen-Position wird exakt visualisiert.

PK18502-SH

Fotos: Palfinger

Der Kran kann auf Wunsch mit den neu entwickelten 180° hochschwenkbaren Schwenkstütze ausgerüstet werden. Sie zeichnet sich durch einen hohen Bedienkomfort aus. Ihre Bauweise macht sie besonders service- und wartungsfreundlich. Internet: www.palfinger.com PK14502-SH

Wartungsfreies Schubsystem Die Verwendung von Gleitelementen aus Spezialkunststoff in Kombination mit der bewährten KTL-Lackierung ermöglicht es, dass das Armsystem durch den Betreiber nicht mehr gewartet werden muss. Das spart Zeit und Geld und schont die Umwelt. Die Soft Stopp Funktion ist eine elektronische Endlagendämpfung. Sie bewirkt ein sanftes Abbremsen aller Kranbewegungen, bevor der mechanische Endanschlag erreicht wird. Ruckartige Bewegungen und Lastanschläge durch pendelnde Lasten können somit vermieden werden. Zum Schutz von Kranfahrer und Ladung. Zur Schonung und Werterhaltung von Kran und Fahrzeug. Die neue Formensprache geht mit der Zeit - in Formgebung und Materialwahl. Besondere Blickfänge sind die Kunststoffabdeckungen über Steuerventil, Schwenkwerk und Hydraulikschläuchen. Bessere Optik bei weniger Verschleiß - ein Kranleben lang. Neben ihrem ansprechenden Design stehen der PK 14502-SH und PK 18502-SH für innovativste PALFINGER Technologie - mit zahlreichen Komfort- und Sicherheitsfunktionen (S-HPLS, HPSC usw.), die den Arbeitsalltag erleichtern. Die Sensoren des von PALFINGER entwickelten Systems zur Überwachung der Fahrzeugstandsicherheit ermöglichen eine variable Stützenpositionierung. Der Kran schöpft in jeder Position die maximale Hubleistung aus. Sämtliche Funktionen sind bequem über die neue

Staubsauger-Test XXL Die Feinstaub-Belastung bleibt in bundesdeutschen Ballungszentren weiterhin ein nahezu ungelöstes Problem. Dabei steht nicht mehr nur die Verringerung der Emissionen durch Kraftfahrzeuge, Industrieanlagen und andere Verursacher im Fokus, sondern inzwischen ebenso die „Entsorgung“ der Stäube – beispielsweise durch Straßenkehrmaschinen mit besonderen „Partikelfiltern“. Dazu hat der Bereich Produktprüfung Kälte/Luftqualität des Essener Technologieunternehmens DMT im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) die Filterwirkung verschiedener emissionsgeminderter Straßenkehrmaschinen im Vergleich zu einer herkömmlichen Maschine untersucht. Von besonderem Interesse waren dabei die sogenannten PM10-Emissionen. Damit werden jene Feinstäube bezeichnet, deren Durchmesser unter 10 Mikrometern (10 μm) liegt. Von diesen besonders kleinen Partikeln gehen die höchsten gesundheitlichen Gefährdungen für den Menschen aus, da sie beim Einatmen durch die oberen Atemwege nicht herausgefiltert werden können. „Im Vergleich zu einem Vorläuferprojekt   ‡‡# “#   ”`• und die Berliner Stadtreinigungsbetriebe "  –# –# \—#  

Industrie Test die Prüfmethodik nochmals verfeinert, weil nicht allein die Wirkung der installierten Filtertechnik, sondern ebenso die diffusen Feinstaubemissionen beim Kehrvorgang selbst erfasst werden sollten“, erklärt Dirk Renschen, Leiter des Bereichs Produktprüfung bei der DMT. Zusätzlich wurden auch die Kehreffizienzen der Kehrmaschinen ermittelt, um Hinweise zu erhalten, wie gut Stäube von der Straßenoberfläche entfernt werden können. Die relevanten Ergebnisse des Tests sollen auch in die Erarbeitung der VDI-Richtlinie 2096 „Emissionsarme Kehrmaschinen“ einfließen. Entsprechend den UBA-Vorgaben hat DMT die Messungen in einer geschlossenen Halle durchgeführt. Dazu wurde die Versuchshalle mit geeigneter Messtechnik wie Streulicht- und Partikelspektrometer (optischer Laserspektroskopie) sowie gravimetrischen Staubmessgeräten zur PM10-Messung ausgestattet. Die Ergebnisse der Untersuchung machen Mut: Die getesteten emissionsgeminderten Kehrmaschinen mit filternden Abscheidern sowie eine nass saugende Maschine reduzieren die PM10Feinstauemissionen durchweg um über 90 % gegenüber herkömmlichen Kehrmaschinen. Damit könnte diese neue Generation von Straßenkehrmaschinen also durchaus bei der „Entsorgung“ gesundheitsschädlicher Feinstäube helfen. Dies ist ein interessanter neuer Gesichtspunkt für Entscheidungsträger in stark feinstaubbelasteten Städten und Kommunen. Internet: www.dmt.de

4 Krane befinden sich am Standort der Hauptmine, wo sie zum Heben von Baumaterialien und -ausrüstungen eingesetzt werden, die bis zu 20 t wiegen. Die beiden anderen Krane sind 300 km entfernt und werden im nördlichen Norwegen beim Bau eines neuen Hafenterminals, dem zukünftigen Hauptverkehrsknotenpunkt für die neue Mine, eingesetzt. Der Standort der Mine liegt mehr als 100 km nördlich des Polarkreises und schafft sowohl für Kranführer als auch Maschinen Bedingungen, die bis an die Grenzen des Möglichen gehen. Einige der Krane wurden auf einer Anfahrt, die nur 2 d dauerte, mehr als 800 km transportiert, bis sie den Einsatzort erreichten. Bei ihrer Ankunft wurden sie von strenger Kälte und rauen Winden bei langer Dunkelheit im Winter erwartet. Um diesen extremen Bedingungen entgegenzuwirken, wurden alle Krane speziell angepasst. Das ehrgeizige Kaunisvaara-Projekt wird von Northland Resources, einem internationalen Bergbauunternehmen, entwickelt. Das Projekt sieht eine vollständige Eisenerzverarbeitungsanlage auf dem Gebiet an der nordöstlichen Spitze Schwedens in der Nähe von Sahavaara vor, das als das letzte große Eisenerzvorkommen Europas gilt. Die Inbetriebnahme der Mine ist für Ende 2012 geplant. Internet: manitowoc.com

Bau eines 500-Millionen-EuroInselkraftwerks mit ManitowocKranen Potain sorgt für termingerechten Minenprojektablauf am Polarkreis 6 Potain-Krane arbeiten an einem bedeutenden Minenprojekt, das zwischen 2 Standorten am nördlichen Polarkreis aufgeteilt ist. Die Krane werden mehr als 10 h/d bei Temperaturen bis zu minus 25ºC und lang anhaltender Dunkelheit eingesetzt, um den Zeitplan des 560 Mio-€-Minenprojekts in Kaunisvaara einzuhalten. Das Sortiment der Krantypen besteht aus Obendrehern und Selbstmontagekranen, die alle von Lambertsson, dem schwedischen Potain-Vertriebshändler, gemietet werden. Sie werden direkt vom Hauptauftragnehmer Peab, einem führenden Bauunternehmen in der nordischen Region, eingesetzt. Sie wurden aufgrund ihrer auch unter extremen Bedingungen bewährten Zuverlässigkeit und Stärke für das Projekt gewählt.

Eine Gruppe von 9 Grove-Mobilkranen und 3 Potain-Turmdrehkranen spielt bei einem der größten Kraftwerkprojekte im Indischen Ozean eine zentrale Rolle. Der Bau des 220-MW-Dieselkraftwerks Port East auf der Insel La Réunion begann vor 2 Jahren und die Krane werden inmitten eines Rohr- und Infrastrukturnetzes zur Platzierung von teuren High-Tech-Materialien eingesetzt. Eigentümer und Betreiber aller Krane ist die vor Ort ansässige Verleihfirma Grues Levages et Investissements (GLI). Hauptauftragnehmer ist der Energieriese EDF und Projektverwalter ist das internationale technische Unternehmen MAN. Laut Thierry Blondeau, Generaldirektor bei GLI, sind die Stärke und Manövrierfähigkeit der Grove- und Potain-Krane neben ihrem soliden internationalen Ruf für Qualität wichtige Gründe für ihre Auswahl.

„Der Aufbau des Projekts erfordert, dass die Krane zahlreiche schwere Hubarbeiten bei unterschiedlichen Höhen und an verschiedenen Standorten durchführen“, erläuterte er. „Die Krane arbeiten auf engem Raum und heben teure Materialien. Wir müssen uns auf unsere Krane verlassen können und eine lastabhängige Steuerung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass keine Fehler auftreten. Derzeit ist das Projekt dem Zeitplan voraus.“ Die Komplexität des 500-MillionenEuro-Kraftwerks erfordert aufwändiges Manövrieren schwerer Lasten. Einige Hubvorgänge erfordern mehrere Krane und der komplizierteste davon sieht den gemeinsamen Einsatz von 4 Kranen vor. Eine der größten Herausforderungen des Auftrags bisher war die Errichtung von 2 54-m-hohen Kaminen, die sich jeweils aus 6 separaten, von einer Gitterstruktur umgebenen Abgaskanälen zusammensetzen. Jeder Abgaskanal umfasste 4 Abschnitte mit Abmessungen bis zu 18 m und einem Gewicht bis zu 155 t. Jeder Abschnitt wurde bis zur Oberseite der Gitterstruktur angehoben und vorsichtig durch die kleine Öffnung in der Struktur abgesenkt. Der beengte Raum am Einsatzort stellt die Manövrierfähigkeit der Krane und die Fertigkeiten der Kranführer auf die Probe. Die AT-Kranmodelle umfassen u.a. einen Zweiachsen-GMK2035 mit 35 t Tragfähigkeit und einen FünfachsenGMK5220 mit 220 t Tragfähigkeit und werden oftmals bei Abständen von nur 25 cm in Arbeitsstellung gefahren. Bei einigen Hubvorgängen erstrecken sich die Reichweiten bis zu 60 m über umliegende Bauten, wo sich der kleinste Fehler als äußerst problematisch erweisen würde. Die Krane befinden sich seit 06.2009 auf der Baustelle und werden bis zur Fertigstellung des Projekts zu Beginn des Jahres 2014 bleiben. Die meisten Krane werden 10 h/d und 6 d in der Woche eingesetzt, wobei einige gelegentlich auch im 24 h-Einsatz betrieben werden. Solch ein anspruchsvoller Zeitplan erfordert hohe Konzentration und gezielte Festlegung von Prioritäten. Das Kraftwerk Port East wird dazu beitragen, die steigende Elektrizitätsnachfrage der Insel La Réunion zu decken. Es wird von 12 Dieselmotoren mit je 18,3 MW, einer Kapazität von insgesamt 220 MW, betrieben werden. Das Werk wird Strom für ca. die Hälfte der 800 000 Einwohner der Insel erzeugen. Die Insel La Réunion befindet sich vor der Ostküste von Afrika in der Nähe von Madagaskar. Internet: www.manitowoc.de bergbau 5/2012

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Journal

K+S für „Bestes Ideenmanagement 2012“ ausgezeichnet Das Ideenmanagement in der K+S Gruppe ist ausgezeichnet. Der führende Dienstleister auf dem Gebiet des Ideen- und Innovationsmanagements, das Zentrum Ideenmanagement (ZI), verlieh der K+S Gruppe während seiner Jahreskonferenz vom 14. bis 16.03. in Köln den Preis „Bestes Ideenmanagement 2012“ in der Kategorie 7 500 bis 15 000 Mitarbeiter und Branche Chemie/Kautschuk. „Mit den Awards fördern wir die Vision eines Ideenmanagements, das in den Unternehmen treibende Kraft für Verbesserungen ist. Wir zeichnen Unternehmen mit dem besten Ideenmanagement für exzellente Leistungen auf diesem Gebiet aus“, erklärte Christiane Kersting, Geschäftsführerin des Zentrums Ideenmanagement im Deutschen Institut für Ideen- und Innovationsmanagement, Frankfurt. Eine unabhängige fünfköpfige Jury von Wissenschaftlern bewertete das Ideenmanagement bei K+S anhand von 5 Kriterien (Strategie und Akzeptanz; Ziele und Marketing; Prozess, Organisation und Qualität; Anerkennung und Wertschätzung; Kennzahlen und Reports) als vortrefflich. „Es ist nicht selbstverständlich, wie intensiv einerseits die Mitarbeiter und ihre direkten Vorgesetzten und andererseits die oberste Führungsebene eingebunden sind“, sagte Dr. Hans-Dieter Schat vom Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung Karlsruhe in seiner Laudatio. Ebenso lobte Dr. Schat das nachhaltige System der Sachprämien im Prämienshop und die persönliche Kommunikation bei K+S. ZI-Geschäftsführerin Kersting übergab den Award gemeinsam mit Dr. Thomas Nöcker, Personalvorstand bei K+S und seit März 2012 Präsident des ZI und Schirmherr der Aktion „Ideen machen Zukunft“, an Markus Bock. Bock ist Leiter Wissensmanagement/Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) in der K+S Gruppe. „Ich nehme den Preis stellvertretend für alle Ideenmanager, Mitarbeiter und Führungskräfte entgegen, die täglich engagiert im Kleinen wie im Großen das Ideenmanagement bei K+S leben“, bedankte sich Bock. „Dieser Preis macht uns stolz und ist ein deutliches Signal an unsere Mitarbeiter, dass der eingeschlagene Weg, den wir in der K+S mit dem Ideenmanagement/KVP

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gehen, der richtige ist“, sagte Dr. Nöcker. 2001 wurde in der K+S Gruppe der Kontinuierliche Verbesserungsprozess eingeführt. Seitdem reichten die Mitarbeiter auf den deutschen Standorten mehr als 100 000 Verbesserungsvorschläge ein. Allein im vergangenen Jahr waren es knapp 17 500 Vorschläge. Mit KVP hat die K+S Gruppe bisher einen Nutzen von mehr als 60 Mio. € erwirtschaftet. Weitere Informationen Ulrich Göbel K+S Aktiengesellschaft, Kommunikation Bertha-von-Suttner-Straße 7 34131 Kassel Tel. +49 561 / 9301 1722 Fax: +49 561 / 9301 1666 E-Mail: [email protected] Internet: www.k-plus-s.com

Veränderung in der esco-Geschäftsführung Herr Matthias Mohr wurde mit Wirkung vom 01.04. zum neuen Geschäftsführer der esco – european salt company, für die Bereiche Produktion, Finanzen und Administration bestellt. Matthias Mohr (45), Diplom-Ökonom, folgt auf Reinhard Dust, der nach über 35 Berufsjahren innerhalb der K+S Gruppe in den Ruhestand getreten ist. Karl-Georg Mielke, Sprecher der Geschäftsbereichsleitung Salz: „Für sein langjähriges erfolgreiches Wirken in unserem Unternehmen möchte ich Reinhard Dust im Namen der Geschäftsbereichsleitung danken.“ Mohr begann seine Tätigkeit für die K+S Gruppe im Jahre 1995 im Bereich Controlling und Strategie. 2003 wurde er Leiter der Abteilung Unternehmensentwicklung und wechselte 2006 als Mitglied der Geschäftsführung zur chilenischen K+STochtergesellschaft Sociedad Punta de Lobos (SPL) nach Santiago de Chile. Dort übernahm er im Jahre 2009 den Vorsitz der Geschäftsführung. Für den Bereich Marketing, Vertrieb und Logistik bei esco ist weiterhin Erich Krug als Geschäftsführer zuständig. Weitere Informaionen Michael Wudonig, CFA esco – european salt company GmbH & Co. KG Landschaftstraße 1 30159 Hannover Tel. +49 561 / 9301-1262 Fax +49 561 / 9301-1666 E-Mail: [email protected] Internet: www.esco-salt.com

Netzwerk Faire Metropole Ruhr – Fairtrade Award 2012 für das „Netzwerk Faire Metropole Ruhr“ – Preisverleihung durch Anke Engelke und Joachim Król Sie machen Fairtrade zu etwas Besonderem: Menschen und Unternehmen, die sich für den Fairen Handel einsetzen. Zum dritten Mal verlieh TransFair in Berlin den Fairtrade-Award für herausragendes Engagement für den Fairen Handel. "Nach 20 a ist Fairtrade selbstbewusst, am Puls der Zeit und in den Köpfen vieler Menschen angekommen", so die Moderatorin des Abends Anke Engelke. Klaus Töpfer, Schirmherr des Jubiläums von TransFair, würdigte das kreative und wirtschaftliche Potential: „Die Fairtrade-Bewegung zeigt, dass ein anderes Wirtschaften möglich ist und Globalisierung nicht auf dem Rücken der Armen ausgetragen werden muss."

Preisverleihung in Berlin

Foto: Peter Rytz

„Der Faire Handel lebt von der Vielzahl engagierter Bürger, die sich Tag für Tag einsetzen, ihn zu verbessern und bekannter zu machen", sagte der Schauspieler Joachim Król. Den Award für Zivilgesellschaft überreichte er dem „Netzwerk Faire Metropole Ruhr“ für den Einsatz, 53 Kommunen und 4 Kreise des Ruhrgebiets auf den Weg zur Fairtrade-Großregion zu bringen. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, dass das Revier zu einer Modellregion für Fairen Handel wird. Städte und öffentliche Einrichtungen sollen sich verpflichten, verstärkt fair gehandelte Produkte zu kaufen bzw. anzubieten. Bis Ende 2012 sollen sich alle Kommunen und Landkreise der Region auf den Weg machen FairtradeStädte und Kreise zu werden. Engagierte aus Weltläden, Eine-WeltZentren, kirchlichen Einrichtungen und Agenda-Büros haben sich bereits 2008 auf zum Netzwerk „Faire Kulturhauptstadt

Journal/Veranstaltungen Ruhr.2010“ zusammengeschlossen. Mit der Magna Charta Ruhr.2010, einem Beschluss aller Ruhrgebietskommunen gegen ausbeuterische Kinderarbeit, hat das Netzwerk im Kulturhauptstadtjahr einen ersten Meilenstein erreicht. Seit 2011 firmiert das Netzwerk unter der Überschrift „Faire Metropole Ruhr“ und unterstützt die Kommunen Faire Städte zu werden. Das Ruhrgebiet übernimmt Verantwortung! „Wir – das Netzwerk Faire Metropole Ruhr – engagieren uns dafür, dass das Ruhrgebiet mit seinen über 5 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die erste faire Metropole wird und somit Modellregion auf Bundes- und Europaebene. Wir denken über die Grenzen des Reviers hinaus und nehmen die Eine Welt in den Blick. Durch unser Konsumverhalten übernehmen wir Verantwortung für die Menschen in den produzierenden Ländern. Neben den Rathäusern des Ruhrgebiets sind auch die Schulen, Weiterbildungsträger, kirchliche Einrichtungen, die Gastronomie und der Einzelhandel in unserer Region aufgefordert, den Fairen Handel zu unterstützen. Nur so erreichen wir, dass bei der Produktion unserer Konsumgüter Menschen- und Arbeitsrechte gewahrt werden“, so Vera Dwors, Sprecherin des Netzwerk Faire Metropole Ruhr. Informationen Dipl.-Geographin Vera Dwors Sprecherin Netzwerk Faire Metropole Ruhr EXILE Kulturkoordination e.V. Wandastraße 9 45136 Essen Tel.: 0049.201.747988.30 Fax: 0049.201.747988.80 E-Mail: [email protected] Internet: ww.exile-ev.de

tionen war ich über viele Jahre mit unseren und für unsere Mitglieder unterwegs. Vieles haben wir in dieser Zeit erreicht, vieles haben wir erstreiten und erkämpfen müssen. Über viele Jahre habe ich auch die KOMPAKT-Seiten der Zeitschrift unseres Landesbezirkes begleitet, die ich jetzt an meine Nachfolgerin Heike Arndt abgebe.“ Dem RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure ist Jürgen Grunwald seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden.

Jürgen Grunwald ging in die Altersrente Anfang Mai ging Jürgen Grunwald in die reguläre Altersrente. Er war seit 2 000 stellvertretender Leiter des IG BCE-Landesbezirks Westfalen und seit 2005 Gesamtbetriebsratsvorsitzender der IG BCE. Jürgen Grunwald hat seit 22 Jahren Verantwortung in der IG BCE getragen und den Landesbezirk seit seiner Gründung 1997 mit aufgebaut. Jürgen Grunwald: „An dieser Stelle möchte ich Dank sagen. In vielen Funk-

Ausstellung mit wettertechnischem Messgerät Das Team der BUV-Kleinzeche Max Rehfeld hat eine für Bergleute und am Bergbau Interessierte sehr bemerkenswerte Ausstellung zusammengetragen, die für den Bergbau – und hier vor allem den Steinkohlenbergbau – typische Messgeräte darstellt. Die Ausstellung wird bis etwa Ende Mai in der Wodan-Apotheke an der Wodanstraße 35 in Dortmund-Nette präsentiert. Der Inhaber der Apotheke, Dr. Heinrich Mönninghoff, ist ein Förderer der BUVKleinzeche Max Rehfeld.

Jürgen Grunwald

Heike Arndt

Nach 22 Jahren –

sie die Fusion der Bezirke Bonn und Köln vor. Ab 2006 übernahm sie Verantworrtung als Bezirksleiterin in Alsdorf für das Rheinische Revier und damit für die RWE Power AG. Heike Arndt ist verheiratet und hat 2 erwachsene Töchter. Internet. igbce.de

Heike Arndt wird Nachfolgerin als stellvertretende Bezirksleiterin Geboren wurde Heike Arndt am 06.08.1963. Begonnen hat sie 1989 in der damaligen IG Chemie Papier Keramik. Im Bezirk Köln war sie später zuständig für die pharmazeutische und chemische Industrie, sowie die Jugendarbeit. 1998 wechselte sie zum Landesbezirk Nordrhein und war zuständig für Sozialpolitik, Frauen und Organisation. 2003 erfolgte ein weiterer Wechsel zum Bezirk Alsdorf als stellvertretende Bezirksleiterin, sie war zuständig für die Glasindustrie, Frauen und Organisation. Im Jahre 2005 bereitete

Dr. Martin Kaufmann, 1.Vorsitzender, mit Paus Wettermengenschild; Jonathan Kaufmann mit Hypsobarometer zur Höhenbestimmung über die Siedetemperatur von Wasser; Dr. Heinrich Mönninghoff, Inhaber der Wodan-Apotheke, mit einer Benzinsicherheitslampe; Marianne Wendzinski, Alt-Bürgermeisterin der Stadt Dortmund, mit Prandtlschem Staurohr und U-Rohrmanometer; Friederike Mönninghoff, Apothekerin in der Wodan-Apotheke, mit Vogelkäfig; Gerd Wendzinski, MDL i.R., mit Anemometerverlängerung; Max Rehfeld, Museumsleiter, mit Flügelradanemometer und Meterlatte Foto: BUV-Kleinzeche

Die Grubenbewetterung und damit auch die Vermeidung von Schlagwetterexplosionen war eine der großen Herausforderungen seit Übergang des Steinkohlenbergbaus in den Tiefbau. Entsprechend wurde eine Vielzahl von Geräten für meteorologische, physikalische und wettertechnische Messungen entwickelt. Auch nach Beendigung der Ausstellung sind in der BUV-Kleinzeche Max Rehfeld viele Exponate zur Bergbaugeschichte des Ruhrreviers, eine umfassende Mineralien-

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Veranstaltungen sammlung und vieles mehr zu besichtigen – die Zeitschrift „bergbau“ berichtete mehrfach.

Methanograph und Assmannsches Aspirationspsychrometer Foto: BUV-Kleinzeche

Das Museum ist an jedem 3. Samstag im Monat von 10.00 bis 16.00 Uhr und nach Absprache geöffnet. BUV-Kleinzeche Max Rehfeld Im Alten Torhaus Bildungszentrum Hansemann der Handwerkskammer Dortmund Barbarastraße 7 44357 Dortmund Tel.: 0231/352602 Max Rehfeld mobil: 0162/5154279 Internet: www.buv-kleinzeche.de

Benefizkonzert des Ruhrkohle-Chores – Sonntag, 10.06. um 17.00 Uhr Pfarrkirche St. Joseph, Herten-Süd Es ist uns gelungen, den RuhrkohleChor für ein Benefizkonzert zugunsten des Wiederaufbaus der Orangerie in Herten zu gewinnen. Unter der Leitung von Harald Jüngst wird uns der, in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannte, Chor mit seinen Solisten ein vielfältiges, abwechslungsreiches Programm präsentieren. Genießen Sie ein Potpourri ganz besonderer Art, das einen Bogen schlägt über Geistliche Festmusik, Lieder der Bergleute, Opernmelodien bis hin zu Liedern der Welt. Weitere Einzelheiten zum Programm finden Sie im Internet. Nach dem Konzert sicherlich in Hochstimmung, können Sie den Sonntagnachmittag bei leichten Speisen und Getränken 230 bergbau 5/2012

ausklingen lassen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dadurch unterstützen, dass Sie auch Ihre Freunde und Bekannten auf diese besondere Veranstaltung aufmerksam machen. Der Eintritt beträgt 15,00 € und kommt dem Wiederaufbau der Orangerie in Herten zugute. Vorverkaufstellen befinden sich in allen Filialen der Volksbank in Herten. Der Vorstand würde sich sehr freuen, Sie recht zahlreich begrüssen zu dürfen. Susanne Fiedler Franz Dübbert Informationen Förderverein Orangerie Herten e.V. Susanne Fiedler Löwenzahnweg 72 45699 Herten Tel./Fax: 02366/308313 Internet: www.herten-orangerie.de

Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Bergbau heute – wozu?“ im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum Wir alle wissen, dass wir Luft und Wasser zum Leben brauchen, aber können wir auch ohne Bergbau leben? Die Antwort lautet ganz klar: Nein! Unser Alltag wäre ohne Rohstoffe nicht möglich. Die wenigsten sind nachwachsend, die meisten werden durch Bergbau gewonnen. Ihr weltweiter Handel fördert politische Beziehungen. Zugleich birgt die Jagd nach Rohstoffen aber auch Konfliktpotential. Doch wo begegnen wir tagtäglich diesen begehrten Rohstoffen? Wo ist was enthalten? Was wissen wir darüber - was überrascht uns? Was hätten wir niemals mit ihnen in Verbindung gebracht? Schließlich drängt sich die Frage auf, für welche Güter unseres täglichen Bedarfs Rohstoffe eine unentbehrliche Grundlage darstellen. Aufgrund des „unbändigen Rohstoffhungers“, des wachsenden Wunsches nach Mobilität und der Suche nach sich ständig verbessernder Lebensqualität benötigt unsere Gesellschaft heute und in Zukunft Bergbau. Einen erstaunlichen Einblick in die moderne Bedeutung des ältesten Wirtschaftszweiges der Welt eröffnete das DBM am 24.04. in seiner neu gestalteten Halle. Zudem präsentiert das Museum hier auf rund 280 m² Fläche die Rolle des Bergbaus für unsere Zukunft. „Bergbau heute – wozu?“. Die moderne Gestaltung der Halle korrespondiert mit der Vielfalt der Themenberei-

che High-Tech, Energie, Salz, Erdöl, Metall sowie Steine und Erden. Als Eye-Catcher präsentiert das DBM ein „aufgeschnittenes Automobil“, das die unterschiedlichen, vielfältig eingesetzten Roh- und Wertstoffe beinhaltet. An diesem Beispiel wird die Wichtigkeit des Bergbaus besonders deutlich, da jedes Auto zu fast 90% aus Bergbauprodukten besteht. Weiterhin laden zahlreiche Exponate, Inszenierungen und multimediale Angebote zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Dabei ist auch sportlicher Einsatz gefragt: mit Hilfe eines „Energiefahrrads“ können die Besucher verschiedene Lampen zum Leuchten bringen und erfahren, welcher Kraftaufwand für die Stromerzeugung notwendig ist. Außerdem kurbeln sie im wahrsten Sinne des Wortes ihr Wissen an und finden dadurch heraus, wie viel Salz sie in ihrem bisherigen Leben bereits verzehrt haben. Themenbereich Energie – geht den Besuchern ein Licht auf? Jeder Mensch braucht sie jeden Tag: Ohne Energie wäre unser modernes Leben nicht denkbar. Strom kommt aus der Steckdose. Strom muss produziert werden. Die Besucher sehen, dass im Energiemix Strom, der aus bergbaulich gewonnenen Energierohstoffen produziert wird, eine dominierende Rolle zukommt. Ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen ist wichtiger denn je - und jeder kann im Alltag dazu beitragen.

Themenbereich High-Tech

Foto: DBM

Themenbereich Salz - Salz ist Leben Unser tägliches Leben ist ohne Salz unvorstellbar: Wir brauchen es als Speisesalz, aber auch als Gewerbesalz in der Spülmaschine, als Industriesalz zur Herstellung beispielsweise von PVC-Kunststoffen und im Winter als Auftausalz sowie als Düngemittel. Jeder kennt das sprichwörtliche „Salz in der Suppe“. Doch wer weiß, dass gewerblich genutztes Salz in wesentlich größerem Umfang benötigt wird? Themenbereich Erdöl Überschall und Kinderspielzeug Erdöl bewegt und gestaltet die Welt: die Urlaubsreise mit dem Flugzeug und das Fahren mit dem Auto brauchen Treibstoffe

Veranstaltungen und Ölprodukte. Erdöl ist zugleich auch der Ausgangsstoff für Kosmetika, Kleidung und unzählige Kunststoffarten – vom PVC-Teppichboden bis zum Kunststoff-Baustein. Unter anderem Erdöl ermöglichte die Weiterentwicklung von der Kutsche zum modernen Überschallflugzeug. Die persönliche Mobilität - heute oftmals als selbstverständlich hingenommen - symbolisiert das hauseigene DBM-Flugzeugmodell. Themenbereich Hightech Kommunikation via Weltall High-Tech-Produkte sind ohne Rohstoffe aus Bergbau nicht realisierbar und aus der modernen Lebenswelt nicht mehr wegzudenken. Im Alltag selbstverständlich: Mobiltelefone. Jedes Handy enthält seltene Rohstoffe wie Indium, Germanium und Gallium. Ein Beispiel für die enormen technischen Leistungen, die heute möglich sind, stellen Satelliten dar: produziert mit Hilfe von Rohstoffen aus den Tiefen der Erde erobern sie die Umlaufbahnen im Weltall und sind Grundlage für die heutige Kommunikation. Themenbereich Steine und Erden keine Wolkenkratzer ohne „Bodenstoffe“ Gewaltige Mengen an Baustoffen wie Kalk, Sand und Kies sowie Werksteinen werden täglich benötigt, um unsere Städte und Wohnhäuser zu errichten sowie Straßen zu bauen. Rohstoffe wie Kaolin, Quarz und Glimmer sind unverzichtbar für die Herstellung von Gebrauchsgütern, beispielsweise von Porzellan. Vom Bordstein bis zur Skyline decken diese Rohstoffe sowohl die Nachfrage an Baustoffen als auch Gegenständen des täglichen Bedarfs ab. Themenbereich Metall Grundlage für technischen Standard Die Bedeutung der Metalle für die Menschheitsentwicklung geht bereits aus der Epocheneinteilung der Weltgeschichte hervor: auf die Kupferzeit folgen die Bronze- und die Eisenzeit. Die moderne Welt ist ohne Stahl als einem der wichtigsten Baustoffe unvorstellbar. Die Wichtigkeit von Spezialwerkstoffen wird trotz ihrer langen Geschichte und Tradition häufig unterschätzt. Notwendig für die technische Entwicklung war und ist das Metall seit jeher – von der Ritterrüstung bis hin zum künstlichen Hüftgelenk. Kontakt Eva Koch Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Besucherservice Deutsches Bergbau-Museum Bochum Am Bergbaumuseum 28 D-44791 Bochum Tel.: +49 234 5877 / 141 Fax: 0234/96860-120 mobil: 0160/97820730 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbaumuseum.de

Westdeutsche Mineralientage Dortmund Wertvolle Sammler-Mineralien, Metalle, Schmuckstücke, Edelsteine, Fossilien, geologische Fundstücke und Zubehör locken sowohl zahlreiche Aussteller als auch interessierte Besucher jährlich zu einer der bedeutendsten Börsen in Deutschland. 2011 konnten die Westdeutschen Mineralientage Dortmund mit rund 5 600 Besuchern ein zweistelliges Plus erzielen. In diesem Jahr findet die größte und führende Messe ihrer Art im Ruhrgebiet erstmals über eine Laufzeit von 3 Tagen vom 05. bis 07.10. parallel zu der populären Verbrauchermesse DORTMUNDER HERBST statt. „Die terminliche Verlegung der Messe bietet eine riesige Chance für Aussteller, neue Kunden zu gewinnen, zusätzliche Umsätze zu generieren und sich, losgelöst von der Vorweihnachtszeit, mit ihren Sortimenten neu zu positionieren“, so Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Neben der Fangemeinde der Westdeutschen Mineralientage werden auch die Besucher des DORTMUNDER HERBSTES, und dies waren im Jahr 2011 immerhin 50 000, die Mineralientage besuchen. Denn ein Ticket gilt für alle Messen, die rund um den DORTMUNDER HERBST stattfinden. Auf diese Weise wird die faszinierende Welt der Fossilien, Mineralien und Edelsteine einer neuen Zielgruppe zugänglich gemacht. Internet: www.westfalenhallen.de

Die Gartenstadt Margarethenhöhe – Eine Sonderausstellung des Ruhr Museums im Kleinen Atelierhaus auf der Margarethenhöhe Anlässlich des 200sten Geburtstages Alfred Krupps am 26.04.2012, zeigt das Ruhr Museum im Kleinen Atelierhaus auf der Margarethenhöhe die Sonderausstellung „Die Gartenstadt Margarethenhöhe“. Die Ausstellung zeigt mit mehr als 100 Exponaten die Geschichte der von Margarethe Krupp gestifteten und nach ihr benannten Margarethenhöhe als eine der bedeutendsten Siedlungen der internatio-

nalen Gartenstadtbewegung und zugleich berühmtestes Sozialwerk der Firma Krupp. Nach dem Tod Friedrich Alfred Krupps 1902 verwaltete seine Frau Margarethe das Erbe ihrer minderjährigen Tochter Bertha und leitete treuhänderisch für sie das Unternehmen. In Krupp’scher Tradition führte sie das Sozialwerk fort und gründete 1906, anlässlich der Heirat Bertha Krupps mit Gustav von Bohlen und Halbach, die „Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge“. Die Stiftung, ausgestattet mit 1 Mio. Mark und 50 ha Bauland, diente der Schaffung preisgünstigen Wohnraums, welcher im Unterschied zum Krupp’schen Werkswohnungsbau allen Essenern Bürger offen stehen sollte.

Margarethe Krupp, 1919, Radierung von ®Ruhr-Museum Hermann Kätelhön

Der Stadtplaner und Architekt Georg Metzendorf wurde mit dem Bau der Wohnsiedlung beauftragt. Dieser zeigte sich inspiriert von den Ideen des Deutschen Werkbundes und der in Großbritannien aufkeimenden Gartenstadtbewegung, als Reaktion auf die zum Teil miserablen Lebens- und Wohnumstände der enorm gewachsenen Industriestädte. Metzendorfs zukunftsweisendes Konzept eines „umfassend reformierten Kleinwohnhauses“, welches er 1908 auf der Hessischen Landesausstellung in Darmstadt vorstellte, trug maßgeblich zu seiner Beauftragung in Essen bei. Sein Grundrissentwurf basierte auf einem „variablen Typengrundriss“, der an die jeweiligen Raumbedürfnisse angepasst werden konnte. Adressen und Anfahrt Kleines Atelierhaus Margarethenhöhe Sommerburgstraße 18 45149 Essen Vom Hbf Essen U 17 bis Haltestelle Laubenweg, von dort ca. 1 min. Fußweg bergbau 5/2012

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Veranstaltungen Gartenstadt Margarethenhöhe Am Brückenkopf 45149 Essen Vom Hbf Essen U 17 bis Haltestelle Halbe Höhe, von dort ca. 5 min. Fußweg Pressekontakt Stiftung Ruhr Museum Fritz-Schupp-Allee 15 45141 Essen Tel.: 0201.24681 432 Fax 0201.24681 443 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen unter www.ruhrmuseum.de www.facebook.com/ruhrmuseum www.twitter.com/ruhrmuseum

100 Jahre Bergrettung in Sachsen – Sonderausstellung auf der Festung Königstein Wer hätte das gedacht: Die Geschichte der Deutschen Bergrettung beginnt nicht in den Alpen, sondern im Elbsandsteingebirge. Das erfährt man in einer neuen Sonderausstellung, die auf der Festung Königstein zu sehen ist. Die spektakuläre Schau zum Jubiläum „100 Jahre Bergrettung in Sachsen“ informiert über Anfänge und Entwicklung des Dienstes zur Bergung, Rettung und medizinischen Versorgung von Menschen in unwegsamem Gelände. Und sie würdigt die wichtige und oft lebensgefährliche Arbeit, die die Einsatzkräfte in ihrer Freizeit leisten – in Sachsen, in Deutschland, überall auf der Welt. Die erste Institution zur Bergrettung in Deutschland wurde 1912 gegründet. Es war die Samariter-Abteilung des Sächsischen Bergsteigerbundes. Heute ist sie als Bergwacht Sachsen dem DRK-Landesverband Sachsen zugeordnet. Die neue Sonderausstellung „100 Jahre Bergrettung in Sachsen“, die noch bis Oktober auf der Festung Königstein zu sehen ist, vollzieht die faszinierende Entwicklung des Rettungsdienstes nach: von den Anfängen mit einfacher Bergsteigerausrüstung bis hin zu Hubschrauber und moderner Rettungstechnik. Alle Exponate stammen aus der historischen Sammlung der DRK-Bergwacht und haben zumeist einst tatsächlich dabei geholfen, Menschenleben zu retten. Zahlreiche Fotos illustrieren die dramatischen Einsätze der ehrenamtlichen Rettungsengel, erzählen von Mut und Leichtsinn, von Glück und Tragik am Berg – und von der täglichen Bereitschaft der Helfer,

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ihr eigenes Leben für das Leben anderer aufs Spiel zu setzen. „Ich gratuliere den sächsischen Bergrettern zum 100jährigen Jubiläum und der Festung Königstein zur Realisierung dieser wunderbaren Schau“, erklärt Klaus Brähmig MdB, Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e.V. anlässlich der Ausstellungseröffnung. „Die Arbeit der Bergretter erleben meist nur die Betroffenen. Und viel zu selten bekommen die tapferen Männer und Frauen die öffentliche Anerkennung, die ihnen für ihren unermüdlichen, unentgeltlichen und dabei so unentbehrlichen Einsatz gebührt.“ Eine Aktivurlaubsregion wie die Sächsische Schweiz, die mit ihrer einzigartigen Naturlandschaft jährlich Hunderttausende Wanderer, Radfahrer, Kletterer und sonstige Touristen aus der ganzen Welt anzieht, sei ohne eine leistungsfähige Bergrettung undenkbar, sagt der Tourismusverbandschef. Umsomehr freue er sich, dass es nun eine Ausstellung gibt, welche die Arbeit der Retter erklärt und anerkennt. Kontakt Festung Königstein GmbH 01824 Königstein noch bis Oktober täglich von10 bis 18 Uhr geöffnet Sebastian Thiel Tel.: 0351 / 314 88 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.festung-koenigstein.de

1. Essener Fachgespräch Bergbaufolge(n) 2012 am 21.06. Die Stilllegung des deutschen Steinkohlenbergbaus als auch die vielfältigen Herausforderungen der Bergbausanierung an den unterschiedlichen Montanstandorten erfordern neue, innovative Lösungsansätze für die Folgenutzung. Neben den reinen Sanierungstätigkeiten zum Schutz von Mensch, Umwelt und Infrastruktur rückt dabei immer mehr die Nachnutzung der bergbaulich in Anspruch genommenen Flächen in den Vordergrund. Aufgrund der unterschiedlichen Lagerstätten ergeben sich national und international komplexe Aufgabenstellungen. Deren Lösung ist eine interdisziplinäre Herausforderung – nicht nur für Ingenieure und Geowissenschaftler. Das 1. Essener Fachgespräch Bergbaufolge (n) hat zum Ziel eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten und den zuständigen Behörden zu bieten. Datum: 21.06. Beginn: 17.30 Uhr

Ort: Technologiepark Essen, Betriebsrestaurant Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Fragen zur Organisation und Anmeldung bitte an [email protected] schicken. Internet: www.dmt.de

4.Sächsischer Bergmanns-, Hütten-und Knappentag 2012 in Jöhstadt – Sächsischer Bergmannstag – Was, Wann, Wo? ● Sächsische Bergmannstage finden regelmäßig alle 5 Jahre statt – bisher in Annaberg (1992), Freiberg in Sachsen (2002) und Johanngeorgenstadt (2007) ● Veranstalter ist der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine (SLV) und der jeweilige Veranstaltungsort ● 4SBHKT12 => 24.08. bis 26.08.2012 in Jöhstadt ● Schirmherr ist der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich ● Veranstaltungsort an der deutsch/tschechischen Grenze (Landkreis: Erzgebirgskreis, Höhe: 520 bis 821 m ü. NN, Fläche: 49,68 km², Einwohner: 3.041) ● 2 örtliche bergmännische Traditionsvereine unterstützen den SLV bei der Ausrichtung (Berg-, Knapp- und Brüderschaft Jöhstadt und Bergmännischer Musikverein Jöhstadt/Grumbach) ● Höhepunkte im Programm – Großer Sächsischer Bergmännischer Zapfenstreich am Sonnabend, Berggottesdienst, großes Bergkonzert, Köhlerei mit Zündung eines Meilers und Abschlussbergparade am Sonntag ● weiterhin geplant sind ein Handwerkermarkt, Unterhaltung im Festzelt, Festempfang für geladene Gäste ● zum letzten Bergmannstag in Johanngeorgenstadt kamen ~20 000 Besucher. Kontakt Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit 4SBHKT12 p. A. Gerd Melzer Haldenstrasse 5 09456 Annaberg-Buchholz E-Mail: bergmannstag@ bergbautradition-sachsen.de Internet: www.sbhkt.de

RDB-Mitteilungen

Nachruf Helmut Reisaus, BV Bergkamen, 79 Jahre Eberhard Bauer, BV Gelsenkirchen, 73 Jahre Adolf-Michael Kiener, BV Lünen, 84 Jahre Friedrich Grünheid, BV Oberhausen, 59 Jahre Horst Hollstein, BV Recklinghausen, 74 Jahre Klaus Laengner, BV Recklinghausen, 89 Jahre Oswald Nothof, BV Saar, 92 Jahre Heinrich Czerwinsky, BV Unna, 86 Jahre Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand

Bergmannsjubiläen Juni 2012 35 Jahre Erdöl und Erdgas Celle Klaus Krusche Langendreer Joachim Michaelis Lausitzer Braunkohle Anke Schwarzenberg Frank Krauß Sybille Schmiegelt Niederrhein Gerhard Czech

55 Jahre Hamm Jürgen-Friedrich Cremer Recklinghausen Norbert Kazda Rheinische Braunkohle BOWA/Fortuna-Nord Bruno Ruland Josef Reinwand Rheinische BraunkohleHambach/Mitte Rudolf Schnorpfeil Theodor Komander

60 Jahre

Nordbayern Gustav Kuhn

Ahlen-Heessen Friedrich Bauschus

Rheinische BraunkohleHambach/Mitte Helmut Ehlers

Bergkamen Ralf Gildemeister

40 Jahre

Buer Juergen Hussmann

Lausitzer Braunkohle Rolf Klaus

Lünen Hans-Joachim Knye

Mitgliedsjubiläen RDB e.V. 01.06.2012 25 Jahre Buer Klaus-Peter Laschke Konrad Hupfer Wanne-Eickel Ralf Birkemeyer

35 Jahre Oberhausen Guenter Kieschnik

40 Jahre Saar Karl-Heinz Schirra Siegerland Guenter Plaumann

50 Jahre Aachen-Mayrisch Lothar Jaähnel

Geburtstage Juni 2012 Einzelmitglied Claus-Dieter Leppin 75 Jahre, 17.06.

Aachen-Mayrisch Gerhard Kuhl 75 Jahre, 24.06. Aachen-Sophia-Jacoba Willi Hennes 50 Jahre, 12.06. Helmut Clever 75 Jahre, 30.06. Ahlen-Heessen Egbert Schleusener 50 Jahre, 10.06. Alfred Nitsche 85 Jahre, 09.06. Bergkamen Christian Adamski 50 Jahre, 28.06. Wolfgang Trenz 50 Jahre, 30.06. Wolfgang Wach 80 Jahre, 14.06. Walter Karmann 85 Jahre, 13.06. Brambauer Wolfgang Manns 60 Jahre, 20.06. Ortwin Tadeusz 75 Jahre, 13.06. Buer Werner Kunze 75 Jahre, 07.06. Lothar Schindler 75 Jahre, 13.06.

Redaktionsteam in eigener Sache Das Informationsblatt !"# #! steht noch nicht auf der Homepage des RDB e.V., da es noch nicht vom Hauptvorstand des RDB e.V. freigegeben wurde. Siehe hierzu „bergbau“ bb 4/2012, Seite 147, unten rechts. Wir bitten um Verständnis. Ihr Redaktionsteam der Zeitschrift „bergbau“

Clausthal Heinz Washausen 80 Jahre, 17.06. Klaus-Peter Meyer 80 Jahre, 26.06. Rudi Kutschrad 85 Jahre, 04.06. Clausthal-Hannover-Land Jens Mühlke 50 Jahre, 14.06. Clausthal-Kassel Hermann Dittrich 75 Jahre, 15.06. Karl-Ernst Baum 80 Jahre, 03.06. Clausthal-Lehrte Dieter Dreher 75 Jahre, 04.06. Clausthal-Oker Heinz Wellner 75 Jahre, 04.06. Gerhard Wiegel 75 Jahre, 11.06. Clausthal-Peine-Salzgitter Siegfried Zapf 75 Jahre, 30.06. Dortmund-Nord Friedrich Schreiber 80 Jahre, 26.06. Max Rehfeld 85 Jahre, 17.06. Hamm Norbert Hages 50 Jahre, 09.06. Günter Camen 80 Jahre, 30.06. Siegfried Mengeringhausen 80 Jahre, 21.06. Ibbenbüren Wolfgang Barlag 50 Jahre, 26.06. Ramesh Patel 75 Jahre, 01.06. Guenter Schnittker 75 Jahre, 09.06. Kurt Korf 80 Jahre, 03.06. Franz Kleimeyer 85 Jahre, 02.06.

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RDB-Mitteilungen RDB-Veranstaltung/RDB-Mitteilungen

BV Oberhausen ACHTUNG! Teilnehmer der Erzgebirgs-Fahrt vom 24. bis zum 29.08.! Das Vortreffen zu dieser Fahrt findet am 10.07. um 18.00 Uhr im Pfarrheim St. Antonius in Oberhausen-Klosterhardt statt! Langendreer Waldemar Hoppe 85 Jahre, 07.06. Lausitzer Braunkohle Horst Nitschke 70 Jahre, 21.06. Bernd Zieger 70 Jahre, 16.06. Lünen Fred Coerdt 70 Jahre, 23.06. Erhard Hähnel 80 Jahre, 20.06. Horst Raeck 80 Jahre, 26.06. Heinz Zackerzewski 80 Jahre, 27.06. Mitteldeutsche Braunkohle Klaus-D. Liebers 60 Jahre, 30.06. Wilhelm Ebersbach 80 Jahre, 19.06. Münster Paul Burghammer 80 Jahre, 04.06. Neuhof Gerold Ihrig 70 Jahre, 01.06.

Niederrhein Hans Streinz 75 Jahre, 17.06. Kurt Schnell 85 Jahre, 01.06. Jörg Monse 50 Jahre, 02.06. Berthold Rietz 50 Jahre, 08.06. Maximilian Schymainski 50 Jahre, 22.06. Nordbayern Eckhard Ehrt 60 Jahre, 20.06. Oberhausen Helmut Krüger 80 Jahre, 01.06. Peißenberg Jörg Langefeld 50 Jahre, 26.06. Recklinghausen Thomas Hoffmann 50 Jahre, 24.06. Ralf Klein 50 Jahre, 20.06. Detlef Streppel 50 Jahre, 30.06.

Martin Thies 50 Jahre, 09.06. Wolfgang Hoppstaedter 75 Jahre, 07.06. Karl-Dietrich von Soest 75 Jahre, 03.06. Jürgen Grube 80 Jahre, 04.06. Rheinische Braunkohle BOWA/Fortuna-Nord Frank Cremer 50 Jahre, 25.06. Rheinische Braunkohle Hauptverwaltung Dieter Honnef 50 Jahre, 25.06. Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Norbert Klöcker 50 Jahre, 27.06. Peter-Theo Schlauen 50 Jahre, 29.06. Manfred Eschweiler 70 Jahre, 04.06. Saar Michael Beyer 50 Jahre, 29.06. Hermann Breinig 50 Jahre, 14.06. Jochen Krück 50 Jahre, 08.06. Harald Schneider 50 Jahre, 01.06. Günther Wycislo 50 Jahre, 26.06.

Alois Risch 60 Jahre, 21.06. Lothar Jeziorny 70 Jahre, 15.06. Harry Poth 70 Jahre, 29.06. Karl-Heinz Bastian 75 Jahre, 10.06. Werner Meyer 75 Jahre, 03.06. Alois Peter 75 Jahre, 29.06. Paul Baldauf 80 Jahre, 29.06. Dieter Vetter 80 Jahre, 07.06. Siegerland Paul Walkenbach 75 Jahre, 05.06. Wanne-Eickel Rainer Woldenga 50 Jahre, 04.06. Werra Frank Wiesel 50 Jahre, 16.06. Gerd Kistler 60 Jahre, 20.06. Zielitz Klaus-Dieter Jordan 60 Jahre, 02.06.

Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“ Buchbesprechung

Der Dom der Bergleute Autorin Ariane Grund und Fotograf Rainer Dohle stellen das beeindruckende Gotteshaus in seiner spannenden, zeitlosen Schönheit aus rustikaler, spätgotischer Hülle und kunstvoller Renaissance-Ausstattung vor: Die Kirche als ein Gotteshaus, als Ort lebendigen Gemeindelebens und als ein Bilderbuch, in dem sich die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge, die Sehnsucht der Bergleute nach dem Licht, ihr Glauben und ihre Dankbarkeit nach den Mühen der Arbeit und überstandenen Gefahren lesen lässt. Auf verschiedenen Wegen führen die Autoren in und durch die Kirche, zeigen die erhabene Architektur des Gewölbes, des Turms, der Kanzel. Sie gehen auf die Geschichte der berühmten Altäre ein - des Bergaltars von Hans Hesse, des Münzerund Bäckeraltars, des Pflock'schen Altars, der Schönen Tür. Sie blättern in der Bilderbibel und werfen einen verschmitzten Blick auf die "Lebensalter" von Franz Maidburg, in denen der Maler mit Eigen-

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heiten und Eitelkeiten der verschiedenen Generationen spielt. Orgeln und Glocken klingen in dem Buch, auch der Türmerfamilie wird ein Besuch abgestattet. Viele Fotos zeigen die Kirche und Details ihrer Ausstattung aus einer Nähe und einem Blickwinkel, die neue Sichten eröffnen – bis zu einzigartigen Lichteffekten rundum. So ist mit der freundlichen Begleitung der Evangelisch-lutherischen Kirchge-

meinde in Annaberg-Buchholz ein Buch entstanden, das sowohl Einladung zu einem Besuch in der Kirche als auch Erinnerung an den Rundgang in St. Annen ist. Und vielleicht ein kleiner Trost für die Einschränkungen, die während der Restaurierung den Besucher erwarten. Ariane Grund und Rainer Dohle, St. Annen: Der Bergmannsdom in Annaberg-Buchholz, Chemnitzer Verlag, 144 Seiten, 19,95 , ISBN 978-3-937025-61-2 Ansprechpartner Matthias Zwarg Freie Presse Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG Brückenstraße 15 09111 Chemnitz Tel.: +49 371 / 656 10160 Fax: +49 371 / 656 17016 E-Mail: [email protected] Internet: www.freiepresse.de

RDB-Ehrung BV Bergakademie Freiberg

Der Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes, Bergmeister Dr.-Ing. Henry Schlauderer, wurde mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen ausgezeichnet Der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine möchte hiermit die Glückwünsche zu dieser hohen Auszeichnung überbringen und Bergmeister Dr.-Ing. Henry Schlauderer weiterhin alles Gute, Schaffenskraft und Erfolg wünschen. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Freistaat Sachsen Menschen, die sich auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, sozialem, gesellschaftlichem oder ehrenamtlichem Bereich in herausragenden Maße engagieren. Der Sächsische Verdienstorden wurde 1996 von Kurt Biedenkopf ins Leben gerufen. Laut Stiftungssatzung dürfen ihn nur insgesamt 500 Personen tragen. Derzeit sind 223 Personen Träger der höchsten Auszeichnung des Freistaates Sachsens. In diesem Jahre wurden 11 Personen im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 01.03. in der Fürstengalerie des Residenzschlosses Dresden durch den Ministerpräsident des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. In der Laudatio wurde das Engage-

Ministerpräsident Stanislaw Tillig (li.) und Bergmeister Dr.- Ing. Henry Schlauderer während des Festaktes

ment des Bergmeisters Dr.-Ing. Henry Schlauderer entsprechend gewürdigt. Sein Einsatz für die Pflege der bergund hüttenmännischen Traditionen und sein großer logistischer und persönlicher Aufwand bei der Organisation und Durchführung der jährlichen Bergparaden und der Bergmannsta-

ge, die alle 5 Jahre erfolgen, wurde besonders herausgestellt. Sein Einsatz bei der Vermittlung des Bergbaubrauchtums innerhalb des Landesverbandes, der mit 62 Traditionsvereinen innerhalb des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten und Knappenvereine zu den engagierten gehört, hat ihm Kompetenz und Anerkennung eingebracht. Dazu zählt auch eine gezielte Nachwuchsarbeit. Außerdem hat sein Wirken auch eine entsprechende Ausstrahlung auf die Tourismusbranche. Mit der persönlichen Auszeichnung des Bergmeisters Dr.-Ing. Henry Schlauderer wird gleichzeitig auch das gesamte Engagement des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns- Hütten- und Knappenvereine entsprechend gewürdigt. Dr.-Ing. Henry Schlauderer ist seit dem 01.09.1999 RDB-Mitglied im BV Bergakademie Freiberg. Horst Klimpel Foto: Privat

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RDB-Mitteilungen BV Clausthal Bez.Gr. Peine-Salzgitter Am 10.03. fand die Jahreshauptversammlung 2012 der Bez.Gr. statt. Nach der Begrüßung durch den 1.Vorsitzenden, Kamerad Klaus Schweike mit anschl. Totenehrung wurden die Kameraden Krüger für 60 jährige und Nauholz für 50 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. ausgezeichnet und dem Kameraden Müller für seine 20 jährige Tätigkeit als Schatzmeister der ehem. Bez. Gr. Peine gedankt. Anschließend erstattete der 1. Vorsitzende der Versammlung seinen Rechenschaftsbericht und gab einen kleinen Rückblick auf die Aktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die Bez.Gr. hat derzeit exakt 100 Mitglieder, erfreulicherweise sind in diesem Jahr 2 Neueintritte zu vermelden. Anschließend erstattete der Schatzmeister den Kassenbericht, es folgte der Bericht der Kassenprüfer. Nach der Entlastung des Vorstandes durch die Versammlung standen Neuwahlen an.

Ehrenvorsitzender Dirk Reppert, neuer 1. Vorsitzender Dr. Thomas Edel, und der scheidende 1. Vorsitzende Klaus-Dieter Schweike (v.l.n.r.) Fotos: Privat Da Kamerad Schweike nicht wieder für das Amt des 1. Vorsitzenden kandidierte, wurde der bisherige 2. Vorsitzende, Kamerad Dr. Thomas Edel, einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Es ergab sich nun die Notwendigkeit, einen neuen 2. Vorsitzenden zu wählen. Durch den Wahlleiter, Ehrenvorsit-

zenden Dirk Reppert, wurde der Kamerad Jürgen Oppitz vorgeschlagen. Auch Kamerad Oppitz wurde einstimmig gewählt. Anschließend wurden der Schriftführer, Kamerad Uwe Schickedanz und die beiden Beisitzer, die Kameraden Peter Meinken und Uwe Schopeck, einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Als neuer Kassenprüfer wurde der Kamerad Friedhelm Nauholz und als Ersatzkassenprüfer der Kamerad Manfred Söllinger gewählt, ebenfalls einstimmig. Nach den Wahlen zum Vorstand wurden die Termine und Veranstaltungen für 2012 diskutiert. Uwe Schickedanz

BV Dillenburg Jahreshauptversammlung 2012 ● Beginn: 10.45 Uhr, Ende: 12.00 Uhr, Teilnehmer: 14 ● Eröffnung und Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Raimund Michaely – Das Protokoll der JHV vom 13.03.2011 wurde durch den 1. Vorsitzenden verlesen. ● Ehrung des verstorbenen Kameraden, Withold Ratka ● Bericht des 1. Vorsitzender über Veranstaltungen 2011 in Essen: ● – Sitzung der BV-Vorsitzenden am 28.05.2011 ● – Sitzung des Erweiterten Vorstandes am 05.11.2011 ● Am 02.06.2012 findet in Essen die Delegiertenversammlung statt Für die Teilnahme haben sich die Kameraden F. Gareis, und A. Schell gemeldet ● Geschäfts- und Kassenbericht des Geschäftsführers (1. Vorsitzender in Vertretung) – Mitgliederstand am 01.01. 2011: 35, Mitgliederstand am 31.12. 2011: 34 ● Kassenprüfung – Die Kasse wurde von den Kameraden Franz Gareis und Karl Sames am 05.02. geprüft und in Ordnung befunden Der Vorstand wurde entlastet

Vorstand v.l.n.r.: Kameraden Schickedanz, Oppitz, Müller, Schweike, Edel, Reppert, Reschke, Meinken und Schopeck

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mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung – Für die Kassenprüfung 2013 wurden die Kameraden Karl Sames und Helmut Stahl gewählt ● Neuwahlen – Der 1. Vorsitzende wurde einstimmig wieder gewählt. Er hat die Wahl angenommen und sich für das in ihm gesetzte Vertrauen bedankt – Für die vakante Stelle des Geschäftsführers hat Kamerad Franz Gareis kandidiert. Er wurde einstimmig gewählt und hat die Wahl angenommen ● Veranstaltungen 2011 u. 2012 – Am 15.08.2011 fand der Familientag mit 27 Teilnehmern auf der ehemaligen Grube Malapertus statt – Am 11.12.2011 feierten wir mit 35 Personen im würdigen Rahmen das Barbarafest – Vorschlag des Vorstandes: Am 20.08.2012 Familientag auf der Grube Malapertus (Um die Anmietung hat sich der Geschäftsführer Kamerad Franz Gareis bemüht. Am 09.12.2012 Barbarafeier im Veranstaltungslokal „Grüner Baum“ in Pohlheim ● Verschiedenes – Für die Mitglieder mit 60-jähriger Mitgliedschaft im RDB e.V. soll der Vorstand noch ein geeignetes Präsent im Wert von ca. 30,- € aussuchen – Über Vorschläge für evtl. Besichtigungen oder Befahrungen ist Telefonkontakt erwünscht – Am 20.05.2012 ist die Einweihung des Museums in Wölfersheim Mit dem Dank der Teilnehmer wurde die Versammlung um 12.00 Uhr geschlossen. Alfred Schell

BV Dortmund-Mengede Nachträge aus dem Jahr 2011 Am 16. 11. 2011 fand eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Um den Regularien des RDB e.V Rechnung zu tragen, musste ein 3. Vorstandsmitglied gewählt werden. Anwesend waren 8 Mitglieder. Für das Amt des Geschäftsführers stellte sich Dipl.-Ing. Eduard Krassa zur Wahl. Einstimmig mit einer Enthaltung entschieden sich die Mitglieder für Eduard Krassa. Der Vorstand des BV setzt sich zusammen aus. 1.Vorsitzender Dipl.-Ing. Manfred Lücke Siegenstraße 109 A 44359 Dortmund Tel.0231/372955 E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Eduard Krassa Braunstraße 3 44369 Dortmund Tel.0231/676922 Schatzmeister Veronika Prauschke Auf dem Brauck 79 Tel.0231/339168 Barbarafeier 2011 Am 04.12.2011 fand die Babarafeier und die Feier zum 60jährigen Bestehen unseres BV statt.Im festlichen Rahmen verbrachten 24 Personen einen gemütlichen Abend in harmonischer Stimmung. Geschäftsführer Eduard Krassa begrüßte die Anwesenden mit einer geschliffenen Rede. Der Festredner des Abends war Heinrich Mause vom Rat der Stadt Dortmund. Mause, persönlich mit dem Bergbau verbunden, ließ 60 Jahre Entwicklung und Verfall des Bergbaus und der Schwerindustrie in einer hervorragenden Rede Revue passieren. Die Zuhörer waren begeistert. Nach einem ausgiebigen sehr leckerem gemeinsamen Essen wurden Alfred Broll und Ferdinand Ingrisch für 55jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. vom 1.Vorsitzenden geehrt, der dann in einer Bildschau Eindrücke von 60 Jahren Babarafeier zeigte. Es waren Fotos aus Zeitungsausschnitten von den Jubilaren unseres BV. Viele Erinnerungen wurden wach. Nach dem Steigerlied und dem Bergmannsschnaps saßen wir noch bis Mitternacht beisammen. Manfred Lücke

BV Lünen Die Mitglieder des BV veranstalteten am 25.03. im „Grubenwehrheim Victoria“ in Lünen ihre Jahreshauptversammlung. Dazu konnte der 1. Vorsitzende Bernhard Schulte 49 Mitglieder begrüßen. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen neben dem Rückblick auf Aktivitäten der vergangenen Monate die Entwicklung bei der RAG Deutsche Steinkohle, die Nachehrung von Jubilaren aus 2011 sowie die satzungsgemäß festgelegten Wahlen. Siegfried Ristau wurde als Geschäftsführer bestätigt. Günter Menze wurde zum Kassierer gewählt. Kassenprüfer sind Herbert Böhm, Uwe-Harald Müller und Jürgen Vogelsang. Beisitzer sind für das kommende Jahr Rainer Meier und Torsten Meier. Die Kameraden Torsten Meier, Jürgen Vogelsang, Jochen Brunken und Jürgen König werden den BV bei der Delegiertenversammlung am 02.06. in Essen vertreten, Ersatzmann ist Werner Berghoff.

RDB-Mitteilungen eine Besichtigung des Welterbe Zollverein der Vereinten Nationen in Essen statt. Im August veranstalten wir unser Sommerfest im „Hotel Lüner- Brunnen“ in Lünen. Im September ist eine Stadtrundfahrt durch Papenburg und anschließender Besichtigung der Meyer-Werft vorgesehen.

Günter Menze (Kamen), Kassierer, Siegfried Ristau (Bergkamen), Geschäftsführer, Bernhard Schulte (Dortmund), 1. Vorsitzender und Ingulf Scholz (Dortmund) Schriftführer (v.l.n.r.)

Im Frühjahr 2013 ist traditionell ein Theaterbesuch geplant. Anlässlich seines 80. Geburtstags im Januar 2012 stiftete Kamerad Gerhard Thümmler dem BV eine kupferbeschlagene Flasche mit Harzer Grubenlicht und eine Kohleplastik mit der Darstellung eines Knappen mit Keilhaue, gestaltet nach Georg Agricola (16. Jahrhundert). Die Kohle wurde im Jahre 1978 auf dem Bergwerk Westerholt zu Tage gebracht und soll an unseren Kohlenbergbau erinnern. Jürgen König

BV Niederrhein

Kohleplastik „Knappe mit Keilhaue“ Fotos: Privat

Hubert Piechaczek (55 Jahre RDB-Mitglied), Artur Peschel (50 Jahre RDB-Mitglied), Hans Franke (55 Jahre RDB-Mitglied), Detlef Meinholz (25 Jahre RDB-Mitglied), Uwe-Harald Müller (25 Jahre RDB-Mitglied), Bernhard Schulte (1. Vorsitzender BV) und Ingulf Scholz (Schriftführer BV) (v.l.n.r.)

Legende von Gerhard Thümmler nach Agricola

Nachfolgend die geehrten Jubilare: ● Für 35 Jahre Berufsjubiläum wurde geehrt: Detlef Meinholz und Uwe-Harald Müller ● 1 Jubilar kann auf 50 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. zurückblicken: Artur Peschel ● Für 55 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. wurden geehrt: Hans Franke und Hubert Piechaczek Für die kommenden Monate hat sich der BV viel vorgenommen. Auf dem Terminkalender steht im April ein Besuch des Logistikbataillons 7, Glückauf Kaserne in Unna-Königsborn. Im Mai findet

Als Abschlusstermin im Jahresablauf findet das traditionelle Barbarafest mit Jubilarehrung am 04.12. in der katholischen „St. Franziskus Kirche“ in Dortmund-Scharnhorst statt.

Jahreshauptversammlung 2012 Am 18.03. konnte der 1.Vorsitzende des BV, Silvo Magerl, im Festsaal des „Ledigenheims“ in Dinslaken-Lohberg 95 Kameraden zur JHV begrüßen, unter anderen auch den 1.Vorsitzenden des RDB e.V. und Laudator der Jubilare Theo Schlößer, den Gastredner vom Gesamtverband Steinkohle Andreas-Peter Sitte, den Ehrenvorsitzenden Manfred Stratenhoff, die Ehrenmitglieder Karl Klumpers, Dietrich Balduhn, Alwin Erdmann und die Ehrenratsmitglieder Erwin Heiermann und Werner Hörsken.

Theo Schlößer (li.) und Silvo Magerl Fotos: Privat

Flasche Harzer Grubenlicht

Der Glückauf-Chor Walsum unter seinem Leiter Fritz Greis stimmte musikalisch ein und untermalte den festlichen Teil der Versammlung. Anzeige

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RDB-Mitteilungen Nach den einleitenden Worten wurde der 20 verstorbenen Kameraden des letzten Jahres gedacht und der treffende Satz von Albert Schweitzer zitiert: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen!“ Nach einem kurzen Rückblick über den energiepolitischen Wandel des letzten Jahres 2011 wurden von Silvo Magerl noch einmal die Anstrengungen der RAG zum sozialverträglichen Personalabbau beim Auslauf des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland hervorgehoben. Nach der Vorstellung der eigenen Person knüpfte Kamerad AndreasPeter Sitte vom Gesamtverband Steinkohle mit dem Festvortrag „Die Steinkohle im Energiekonzept der Bundesregierung“ fast nahtlos an die vor genannten Zahlen an und erklärte die Strategie für die Energieversorgung der nächsten Jahre und Jahrzehnte.

Georg Brandt schwungvoll verlesenen Protokoll der Jahreshauptversammlung 2011 noch einmal gewürdigt wurden. Der von Kamerad Andreas Klare verlesene Geschäftsbericht wies nach 29 Kündigungen, einem BV-Wechsel, 17 Sterbefällen und 4 Neuzugängen insgesamt Mitgliederverluste von 43 Kameraden auf, so dass der Bezirksverein zurzeit 640 Mitglieder hat. Die Altersstruktur sagt aus, dass nur noch rund 20% der Kameraden aktiv im Berufsleben stehen. Insgesamt nahmen an den vielfältigen Veranstaltungen des BV 560 Personen teil.

Der Glückauf-Chor Walsum

Der 1. Vorsitzender Silvo Magerl (li.) und der 2. Vorsitzender Peter Otte

Gruppenbild der Jubilare

Andreas-Peter Sitte vom Gesamtverband Steinkohle e.V. während seines Festvortrages Den Widerständen gegen Atomstrom und Kohleverstromung steht die Problematik des Ausbaus von erneuerbaren Energien und Alternativenergien gegenüber. Die Herausforderung der Energiewende liegt in der Flexibilisierung von Kraftwerken, dem Lastmanagement, der Herstellung neuer Verbraucher wie z.B. Wärmepumpen, einer Netzoptimierung, Ausbau neuer Leitungstrassen und der Entwicklung von Energiespeichern und dezentralen Speichern. Den Gruß des Hauptvorstandes und die Laudatio für die Jubilare überbrachte der 1.Vorsitzende des RDB e.V., Kamerad Theo Schlößer. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass der deutsche Steinkohlebergbau nicht in Wehmut verfallen dürfe, sondern nach vorne schauen müsse mit Rückblick auf eine erfolgreiche Tradition. Die En-

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ergiewende in Deutschland wird nicht mehr umgedreht werden, sie war eine Allparteien-Entscheidung. Die Aufgabe des RDB e.V. in der Zukunft wird sein müssen, die realen Zustände in der Politik aufzuzeigen. Das Zusammenwachsen des BV Linker Niederrhein mit dem BV Moers wurde von Theo Schlößer unter Beifall gelobt und die Arbeit in der Tradition wie z.B. die Aktivitäten des Ehrenvorsitzenden Manfred Stratenhoff und seiner Mitstreiter in der Grube Bendisberg gewürdigt. In seiner Laudatio für die Jubilare unterstrich der erste Vorsitzende des RDB e.V. das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bergleute. In Würdigung Ihrer Verdienste wurde das Zitat angeführt: „Zukunft ist Herkunft“. Die Erfahrungen der Jubilare wurden an die nachfolgenden Generationen weiter gegeben und haben mitgeholfen, dass der Bergbau in Deutschland mit seiner weltweit anerkannten Technik und den guten Förderzahlen so erfolgreich wurde. Silvo Magerl verabschiedete den scheidenden 1. Vorsitzenden des RDB e.V., Theo Schlößer, mit den Worten: „Wir verlieren den Besten!“. Im Anschluss wurden für das Arbeitsjubiläum „Erste Schicht vor 35 Jahren“ die Kameraden Gerhard Czech, Klaus-Michael Erbing, Dieter Grell, Dietmar Klein, Gerhard Lumpe, Werner Nuyken, Peter Otte, Frank Schellenberg, Jürgen Schönig, Anton Vukas, Uwe Winkler mit dem Ehrenhäckel des RDB e.V. geehrt, für 25 jähri-

ge Mitgliedschaft im RDB e.V. die Kameraden Alfred Czernia, Bernd Glatzel, Dr.-Ing. Wolfgang Herting, Erwin Kuipers, Heinz-Werner Lapehn, Thomas Lucahsen, Axel Mühleis-Kauffeld, Heinz-Günter Reimer, Henrik Stenders mit der RDB-Nadel mit Silberkranz und für 40 jährige im RDB e.V. die Kameraden Karl-Heinz Kirschei, Peter Baron, Walter Knäbe mit der RDB-Nadel mit Goldkranz. Eine Ehrenarmbanduhr mit Urkunde bekamen für 50 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. die Kameraden Klaus Braick, Werner Eisfeld, Rudolf Boscher, eine Urkunde für 55 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. die Kameraden Ernst Borchardt, Horst Braick, Ulrich Gers, Werner Hörsken und ebenfalls eine Urkunde mit einem Krug die Kameraden Hans-Bernhard Döhl, HansJoachim Keddi, Josef Knipps, Frank Meyer, Hans-Erich Stratenhoff für RDB-Mitgliedsjubiläum 60 Jahre. Letztendlich wurde noch Kamerad Werner Eisfeld für seine 60 jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. geehrt. Danach wurde der festliche Teil der Jahreshauptversammlung geschlossen und es begann der offizielle Teil. Nach einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr unter anderem mit seinem Winter- und Herbstfest, der Weihnachtsmarktfahrt nach Hattingen, den geführten Motorradtouren und diversen Stammtischen bietet der BV eine große Palette an abwechslungsreichen Aktivitäten, welche auch in dem vom Schriftführer Kamerad

Der BV betreibt als Informationsplattform weiterhin seine eigene Internetseite unter der Webadresse www.rdb-bv-niederrhein. de, auf der unseren Mitgliedern aktuelle Informationen über z.B. Veranstaltungen, Jubiläen und Geburtstage zur Verfügung gestellt werden, ebenso werden Berichte und Fotos zu den jeweiligen Aktivitäten veröffentlicht.

Alwin Erdmann (lks.) und Jürgen Saborowski, Vorstandsmitglieder Der Kassenbericht des Schatzmeisters Uwe Grah wurde von Ihm mit den Worten eingeleitet: „Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit!“. Bei allen Ausgaben, Einnahmen und den Zinserträgen des BV konnte bei hervorragendem wirtschaftlichem Handeln noch ein kleines Plus erwirtschaftet werden – Die Kasse ist weiterhin „grün“! Dieses wurde durch den Kassenprüfungsbericht der Kameraden Quetting, Kirch und Grell bestätigt. Sie bescheinigten dem Schatzmeister eine einwandfreie und vorbildliche Kassenführung, es bestanden keine Einwände gegen eine Entlastung. Für die Kassenprüfung im Jahre 2013 konnten zu den Kameraden Kirch und Grell

RDB-Mitteilungen die Kameraden Stenders und Fukas gewonnen werden. Kamerad Jochen Auberg wurde nach seiner Vorstellung durch Silvo Magerl einstimmig zum 2.Schriftführer und Medienbeauftragten gewählt, der Kamerad Peter Otte wurde in seiner Position als 2.Vorsitzender des BV einstimmig in den geschäftsführenden Vorstand mit aufgenommen. Nach dem organisatorischen Teil beendete ein festliches Hauermahl die Jahreshauptversammlung 2012 des BV. Fast alle Kameraden hätten noch daheim die Wahl des neuen Bundespräsidenten im Fernsehen verfolgen können, aber das Freibier… Jochen Auberg Fotos: Privat

BV Niederrhein Bez.Gr. Moers Eine außergewöhnliche Vorstellung des Stadttheaters Duisburg fand am 07.02. für eine kleine Gruppe der Bez.Gr. statt. Zwar wurde kein Konzert oder Schauspiel, keine Operette oder gar Oper aufgeführt, aber dennoch waren „die Blicke hinter die Kulissen“ eine hoch interessante Geschichte. Die Möglichkeit einer Führung ergab sich bei einem zufälligen Treffen von Manfred Stratenhoff mit Wilhelm Schlingermann, einem ehemaligen Steiger aus Bergmannszeiten, der heute sein Faible für`s Theater zum Hobby gemacht hat.

Stadttheater Duisburg Foto: Privat Einige geschichtliche Daten erfuhren wir zu Beginn des Rundgangs. Das Stadttheater kann in diesem Jahr stolz sein 100- jähriges Jubiläum feiern, da es nach nur 1,5 jähriger Bauzeit schon 1912 eingeweiht wurde. Doch bald nach der Eröffnung erfolgte im 1. Weltkrieg aus finanziellen Gründen der Zusammenschluss des musikalischen Bereiches mit Düsseldorf und der des Theaterbereiches mit Bochum. Im Jahre 1944 wurde das Gebäude durch Bomben tlw. zerstört und die Künstler nach Prag versetzt. Aber schon Ende 1945 fand im provisorisch reparierten Haus die 1. Aufführung statt. Seit 1956 kooperieren Duisburg und Düsseldorf als

„Deutsche Oper am Rhein“. Hatte der Zuschauerraum früher mit 4 Rängen insgesamt 1600 Plätze, sind es jetzt 1260 Sitze, von denen leider oftmals etliche unbesetzt bleiben. Vor der Bühne – am Orchestergraben – erzählte Herr Schlingermann Anekdoten von Dirigenten, Musikern und Sängern / Sängerinnen. Links und rechts vor den Rängen sind versteckt Fernsehgeräte installiert, damit die Stimmgewaltigen auf der Bühne (zwar keine Sportschau – doch) den exakten Einsatz des Dirigenten erkennen können. Von den rückwärtigen Regieräumen steuern der Toningenieur die Mikrofone und Lautsprecher und der Lichtdesigner über 500 Scheinwerfer. Übrigens werden Opern heutzutage in der ursprünglichen Sprache aufgeführt. Auf einem Spruchband unterhalb der Decke laufen zeitgleich die Untertitel. Auf und hinter der Bühne herrschte ein reges Treiben. Elektrische Anlagen wurden installiert sowie zahlreiche Kulissenteile von Arbeitern hin- oder herbewegt. Alle waren schwarz (Vorschrift !) gekleidet. Die Deutsche Oper am Rhein beschäftigt ca. 500 Personen, die in einer gemeinsamen Werkstatt alle erforderlichen Teile herstellen. In dem 50 m hohen Bühnenhaus hängen an insgesamt 12 Kettenzügen verschiedene Kulissen, Trennwände oder Vorhänge. Die Asservatenkammern waren gefüllt mit Kostümen und Zubehör sämtlicher Schauspielrollen, die wir verständlicherweise nicht berühren oder näher besichtigen konnten. Für Sänger, Sängerinnen und das Orchester gab es getrennte Übungsräume. Für das Ballett war ein spezieller Raum eingerichtet. Sehr interessant war es, den Maskenbildnerinnen bei der mühevollen Herstellung von Perücken zuzuschauen. Für jede Arbeit ist ein Zeitaufwand von etwa einer Woche notwendig. Mit einem Präsent bedankten wir uns für die zweistündige Besichtigung. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem nahe gelegenen Restaurant war der kleine Ausflug zu Ende. Orthaus

BV Recklinghausen Jahreshauptversammlung Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung hatten wir mit Datum vom 10.02. alle Mitglieder schriftlich eingeladen. Da wir bisher sehr gute Erfahrungen mit dem „Dorfhaus Essel“ gemacht haben, sei es zum Herbstfest oder zur JHV 2011,

hatten wir uns entschlossen, auch in diesem Jahr die JHV wieder im „Dorfhaus Essel“ abzuhalten. Gegen 10.00 Uhr hatten sich 39 Mitglieder im Saal des Dorfhauses eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung durch Hans Günter Hennemann, unseren 1. Vorsitzenden, übergab dieser an den diesjährigen Fachreferenten, unser RDB-Re-Mitglied Heinz Steentjes. Herr Steentjes ist als staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Bergbau freiberuflich tätig. Er wohnt in Oberirsen im Westerwald und ist zur Zeit in der Grube Clara in Wolfach im Schwarzwald tätig. Vom dortigen „Abbau von Flussund Schwerspat“ berichtete er uns in einem bilderreichen und sehr kompetenten Fachvortrag über das komplette Bergbaugeschehen in der Grube Clara. Für diesen interessanten Fachvortrag aus eigenen Reihen bedankte sich Günter Hennemann bei Heinz Steentjes mit einem kleinen Präsent. Zur Nachehrung in diesem Jahr standen 2 Kollegen an. Für sein 35-jähriges Berufsjubiläum wurde Jörg Nowak von Günter Hennemann ein Ehrenhäckel überreicht. Auf 50 Jahre Mitgliedschaft im RDB e.V. kann Heinz Winkler zurück blicken. Da er nicht teilnehmen konnte übernahm Wolfgang Mayer ersatzweise die Ehrenurkunde und die goldene Armbanduhr. Herzliche Glückwünsche an unsere Jubilare. Nach der Ehrung gab es das traditionelle Steigerlied, angestimmt von Heinz Jeders, und einen Bergmannsschnaps.

Hans Günter Hennemann und Falk Kwaß (re.) Foto: Klaus Pirsig

Jubilar Jörg Nowak (re) Foto: Klaus Pirsig Nach einem Rückblick von Günter Hennemann über unsere Aktivitäten im Jahre 2011 verlass Falk Kwaß seinen Kassenbericht. Unsere Kasse stimmt. Das bestätigten auch die 2 Kassenprüfer Konrad Garske und Dietmar Heine. Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes standen die Neuwahl des 1. Vorsitzenden und des Schatzmeisters an. Wahlleiter Herbert Preising hatte nicht viel Mühe, 2 Kandidaten zu finden. Alle Anwesenden waren für eine Wiederwahl. So konnte Herbert Preising nach kurzen Formalitäten Hans Günter Hennemann zum neuen und alten 1. Vorsitzenden gratulieren. Gleiches galt für unseren Schatzmeister Falk Kwaß. Neben einem neuen Kassenprüfer wurden auch die Delegierten für den 42. Delegiertentag am 02.06. in Essen gewählt. Zum Abschluss gab Hans Günter Hennemann noch einen Ausblick auf unsere Aktivitäten in diesem Jahr. Auch für unsere Mehrtagesfahrten, die Sommertour nach Kiel und die Weintour, haben wir schon wieder sehr viele Anmeldungen. Wolfgang Mayer stellte noch Manfred Maske als neues RDB-Mitglied vor. Gegen 12.15 Uhr beendete Günter Hennemann dann unsere diesjährige JHV. Klaus Pirsig

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Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete  j   /   

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