Wir finanzieren ihr handeln.

March 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Wir finanzieren Ihr Handeln. geschäftsbericht

2011

Auf einen Blick Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.20101 5.000.802

Angaben zur Bilanz

Bilanzsumme

4.310.687

Sonstige Angaben zur Bilanz

Hypothekarisch gesicherte Forderungen

1.493.967

1.707.599

31.12.2011

31.12.20101

Zinsüberschuss

42.948

50.894

Provisionsüberschuss

16.458

10.540

–143.813

–95.583

146.670

40.570

Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option Handelsergebnis Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

–77.025

–80.316

Ergebnis vor Steuern

–25.006

–79.548

Ergebnis nach Steuern

–39.387

–58.459

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Darstellung der Gläubigerstruktur

Hilfsorganisationen 118,7 Mio. €

Pensions- und Versorgungskassen 702,0 Mio. €

Versicherungen 908,0 Mio. €

gesamtvolumen 3.580,0 4.277,0 mio. € Stiftungen 61,5 Mio. € Sonstige  12,5 Mio. € Inhaberpapiere  44,7 Mio. €

zz uu m m 33 11 .. 11 22 .. 22 00 11 01

Öffentliche Unternehmen 389,1 Mio. €

Privatkunden 179,1 Mio. € Wohnungsbau

18,8 Mio. €

Krankenkassen 319,9 Mio. €

Länder / Kommunen 291,1 Mio. € Banken und Finanzdienstleister 383,0 Mio. €

Gesamtanzahl Gläubiger : 36.221

Industrie / Handel 151,6 Mio. €

Inhaltsverzeichnis Vorwort 4

Vorwort des Vorstands

6

Bericht des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht der Valovis Gruppe 16

Geschäft und Rahmenbedingungen

19 Entwicklung der Valovis Gruppe 27 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 32 Risikobericht Valovis Gruppe 61 Nachtragsbericht 61 Prognosebericht

Konzernabschluss der Valovis Gruppe 68

Gesamtergebnisrechnung der Valovis Gruppe

69

Bilanz der Valovis Gruppe

70 Eigenkapitalveränderungsrechnung der Valovis Gruppe 71

Kapitalflussrechnung der Valovis Gruppe

Anhang (Notes) der Valovis Gruppe 73 Informationen zum Unternehmen 73

Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung

77

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

100 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung 106 Erläuterungen zur Bilanz 121

Sonstige Angaben

146

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

147 Bestätigungsvermerk 148

Kontakte der Valovis Bank AG

3

vo rwo rt d e s vo r s ta n d s

Vorwort des Vorstands

vo rwo rt

4

Staatsfinanzierungskrise im Fokus

Im Jahr 2011 beherrschte die Staatsfinanzierungskrise maßgeblich das politische und wirtschaftliche Geschehen in Europa. Wie keine andere Branche sahen sich Banken und Finanzdienstleister historischen Herausforderungen gegenüber. Der seit Jahresmitte eingeleitete Schuldenschnitt für Griechenland sowie erhöhte regulatorische Anforderungen machten eine schnelle und umfangreiche Stärkung der Kapitalausstattung sowie eine Reduktion risikogewichteter Aktiva für einen Großteil der europäischen Banken unumgänglich. Die Valovis Bank AG konnte sich diesen negativen Einflüssen an den Märkten und den veränderten politischen Weichenstellungen nicht entziehen. Infolgedessen ­eingetretene hohe Wertminderungen der griechischen Staats- und Bankanleihen im Bestand der Valovis Bank AG konnten durch die Inanspruchnahme risikoredu­ zierender Maßnahmen Dritter in hohem Maße ausgeglichen werden. Daher hat sich die Valovis Bank AG im Geschäftsjahr 2011 darauf konzentriert, Risiken zu ­reduzieren und organisatorische Komplexitäten abzubauen. Der Abbau des Highstreet-Portfolios und der weitere Rückgang des B2B-Factoring-Altbestands haben die Risikopolitik der Bank unterstützt.

Verschmelzung erfolgreich abgeschlossen

Mit der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG wurde ein wichtiger Schritt getan, um die zentralen Ressourcen Kapital, Mitarbeiter und Infrastruktur künftig effizienter einsetzen zu können. Gleichzeitig konnte die Valovis Bank AG, nicht zuletzt durch die erfolgreich durchgeführte Verschmelzung und die damit einhergehende Erweiterung des Lösungsportfolios der Bank, ihr Profil als Bank für den Handel schärfen. Die langfristige Kooperation mit Tchibo und die damit verbundene Einführung der Tchibo ­PrivatCard Premium konnte im Berichtsjahr neben weiteren neuen Kartenprogrammen erfolgreich umgesetzt werden. Die langfristige Verlängerung der Verträge mit der Neckermann-Gruppe im B2C-Factoring bestätigt die besondere Kom­petenz

vo rwo rt d e s vo r s ta n d s der Bank im Bereich des Ankaufs von Versandhandelsforderungen. Das gegenüber dem Vorjahr gestiegene Neugeschäft im Bereich Immobilienfinanzierung zeigt, dass die Bank mit ihrer Spezialisierung auf Handels- und Logistikimmobilien den richtigen Kurs eingeschlagen hat. Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr besonderes Engagement und ihre Leistung sowohl im täglichen Geschäft als auch in den zahlreichen Projekten, die die Bank im Geschäftsjahr 2011 vorangebracht haben.

Theodor Knepper

Axel Frein

vo rwo rt

5

Bericht des Aufsichtsrats

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

Während des zurückliegenden Geschäftsjahres hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und überwacht. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich und mündlich über alle wesentlichen Entwicklungen in der Valovis Bank AG, in einzelnen Fällen auch zwischen den Sitzungen. Der Aufsichtsrat ließ sich regelmäßig über die Geschäftslage des Unternehmens, die wirtschaftliche Situation der ­einzelnen Geschäftsfelder, die Unternehmensplanung sowie die strategische Ausrichtung samt Risikostrategie der Bank informieren und beriet den Vorstand hierzu. Der Aufsichtsrat war in die Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung eingebunden und hat, soweit erforderlich, nach umfassender Beratung und Prüfung – auch gegebenenfalls im Umlaufverfahren – seine Zustimmung erteilt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG als übertragendem Rechtsträger auf die Valovis Bank AG als übernehmender Rechtsträger.

vo rwo rt

6

entwicklung der geschäftsfelder Zahlreiche Sondereffekte

Das Geschäftsjahr 2011 war für die Valovis Bank AG und ihre Tochtergesellschaften von zahlreichen Sondereffekten geprägt, welche die Entwicklung der einzelnen ­Geschäftsfelder und das Ergebnis der Valovis Bank AG als Ganzes belastet haben. Die europäische Staatsfinanzierungskrise und die damit verbundene, massive Ausweitung der Risikoaufschläge im Besonderen für Anleihen der Staaten Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien wirkten sich negativ auf das Bewertungser­ gebnis des Wertpapierportfolios der Valovis Bank AG aus. Die Staatsfinanzkrise der Repu­blik Griechenland und der daraus resultierende Wertverfall der griechischen Staats- und Bankanleihen, die zum überwiegenden Teil freiwillig zum Fair Value bilanziert werden, führte zu einer signifikanten Abwertung dieser Bestände und stellte in diesem Zusammenhang den wesentlichsten Ergebniseffekt dar.

Verschmelzung abgeschlossen

Die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG ­wurde im Berichtsjahr erfolgreich umgesetzt und stellt für die kommenden Jahre die Basis für eine Reduktion organisatorischer Komplexitäten und eine effizientere Ressourcensteuerung dar. Gleichzeitig wird das Lösungsportfolio der Valovis Bank AG für ihre Kunden aus dem Handel sinnvoll erweitert. Im Kreditkartengeschäft hat die Valovis Bank AG im Berichtsjahr die bereits Ende 2010 geschlossene, langfristige Kooperation mit Tchibo durch die bundesweite ­Einführung der Tchibo PrivatCard Premium umgesetzt. Darüber hinaus hat die

Die Verträge mit der Neckermann-Gruppe im Bereich Versandhandelsfactoring konnten im Frühjahr 2011 mehrjährig verlängert werden und stellen mit marktgerechten Margen eine solide Basis für den Geschäftsbereich dar, sodass künftig ein weiterer Ausbau der Geschäftstätigkeit in diesem Bereich gewährleistet werden kann.

Immobilienfinanzierung ausgeweitet

In der Absatzfinanzierung konnte die Valovis Bank AG ihre unabhängige Marktstellung weiter stärken und den Anteil des Neugeschäfts- und Bestandsvolumens mit Händlern außerhalb von Karstadt am Gesamtportfolio weiter erhöhen. Der kunden­ individuelle Dienstleistungs-Service und die benutzerfreundliche, ver­kaufs­för­ dernde Abwicklungstechnik erfüllen die Belange der angeschlossenen Händler und begünstigen somit die geschäftliche Zusammenarbeit. Die konsequente Reduktion von Risiken im Portfolio und die Optimierung der Bearbeitungsprozesse werden helfen, im Jahr 2012 die Profitabilität des Geschäftsbereiches zu stärken. Der Abbau des Factoring-„Altbestands“ konnte im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt werden. Der verbleibende Bestand von 15,3 Mio. € wird voraussichtlich bis Ende 2014 vollständig zurückgeführt werden können. Der Geschäftsbereich Forderungsmanagement, welcher durch die Universum Inkasso GmbH und deren Tochtergesellschaften abgebildet wird, sah sich im Berichtsjahr mit ­einem Rückgang des Auftragsvolumens, des Umsatzes und somit auch des ­Ergebnisses konfrontiert, im Wesentlichen bedingt durch den Wegfall des Kunden Quelle GmbH i. L. Im Jahr 2011 konnten durch den Neuaufbau des Vertriebs erste neue Mandanten gewonnen werden. Investitionen in ein neues Inkasso- und Dokumentenmanagementsystem sowie die Call-Center-Technologie bereiten darüber hinaus den Boden für die Gewinnung weiterer Neukunden und somit für eine Stabili­sierung der Ertragslage.

7 vo rwo rt

Die positive Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt hat sich im Berichtsjahr fortgesetzt und verstärkt. Die Spezialisierung der Valovis Bank AG auf Handelsund Logistikimmobilien stößt am Markt auf eine positive Resonanz, sodass das den hohen Qualitätsanforderungen der Valovis Bank AG entsprechende Neugeschäft im Bereich der Immobilienfinanzierung auf 149,5 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) ausgeweitet werden konnte. Vor dem Hintergrund erhöhter Eigenkapitalanforde­run­ gen für Banken (Basel III) hat sich die Valovis Bank AG entschieden, bis auf ­Weiteres Neugeschäft im Bereich der Immobilienfinanzierung nur ä­ ußerst selektiv einzugehen.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

­ alovis Bank AG im Jahr 2011 durch die Kooperation mit der Versicherungsgruppe V ERGO sowie den Start weiterer neuer Kartenprogramme den Wandel vom Konzerndienstleister im ehemaligen Karstadt-Umfeld zum unabhängigen Anbieter von CoBrand-Kreditkartenprogrammen sichtbar unter Beweis gestellt. Für das Geschäftsjahr 2012 geht der Aufsichtsrat davon aus, dass die Valovis Bank AG durch weitere Aktivierung der bestehenden CoBrand-Partner sowie die Akquisition neuer Partner den Kartenumsatz steigern kann.

Factoring-„Altbestand“ konsequent weiter abgebaut

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

risikoeinschätzung Das wesentlichste Risiko der Valovis Bank AG im Jahr 2011 war das Marktpreisrisiko, das aus den volatilen Risikoaufschlägen bei Anleihen der sogenannten PIIGS-­ Staaten im Wertpapierportfolio der Valovis Bank AG resultierte. Hierdurch kam es zu einem erhöhten Risiko auf Basis von Marktspreads – ausgedrückt durch den ­Value at Risk. Im Bereich der Adressenausfallrisiken ist der größte Kreditnehmer hierbei unverändert die Highstreet A Portfolio GbR. Die im Jahr 2010 mit der Highstreet A Portfolio GbR getroffenen Vereinbarungen zur sukzessiven Tilgung des Engagements f­ ührten im Jahr 2011 zu einem verlustfreien Abbau des Risikos in Höhe von rund 244 Mio. €. Liquiditätsaufnahme erfreulich

Die Liquiditätsaufnahme verlief im Berichtsjahr durch die breite Investorenbasis der Valovis Bank AG sehr erfreulich. Ein erhöhtes Liquiditätsrisiko bestand nicht.

8 vo rwo rt

sitzungen des aufsichtsrats Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden drei ordentliche und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen der Valovis Bank AG statt. 27.04.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Der Vorstand berichtete über den Jahresabschluss der Valovis Bank AG für das Geschäftsjahr nach HGB und IFRS. In diesem Zusammenhang berichtete der Vorstand auch über die entsprechenden ­Unterschiede in der Bilanzierung. Herr Jörg Kügler nahm als Vertreter des von der ordentlichen Hauptversammlung am 27.04.2011 gewählten Abschlussprüfers KPMG AG zeitweise an der Sitzung teil und berichtete ausführlich zum Ablauf und dem Ergebnis der Abschlussprüfung anhand einer Präsentation. Sämtliche Fragen des Aufsichtsrats wurden von Herrn Jörg Kügler beantwortet. Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die HGB-Bilanzierung und die IFRS-Konzernbilanz festgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Daneben wurde der Bericht des Aufsichtsrats für den Geschäftsbericht vom Aufsichtsrat freigegeben. Darüber hinaus berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Planung für das laufende Geschäftsjahr sowie die Mittelfristplanung bis 2015. Die Tagesordnung der anschließenden Hauptversammlung wurde um den Punkt der Bestellung des Wirtschaftsprüfers für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts 2011 ergänzt und genehmigt. Der Risikobericht per 31.12.2010 wurde vom Vorstand erläutert und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Der Jahresbericht der Revision wurde anhand einer Präsentation durch den Leiter der Revision vorgestellt. Herr Knepper stellte dem

14.07.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Der Vorstand berichtete über die aktuelle Geschäftsentwicklung zum Halbjahr 2011 und die Vorschau für das laufende Geschäftsjahr. Dabei wurde ein denkbares Szenario im Zusammenhang mit den Staatsanleihen der sogenannten PIIGS-Staaten vorgetragen. Insbesondere wurde seitens des Vorstands darauf hingewiesen, dass sich bei einem Haircut von 50 % auf griechische Anleihen im Bestand der Bank von zu diesem Zeitpunkt 190 Mio. € das haftende Eigenkapital nach SolvV auf 7,84 % verringere und damit unterhalb der aufsichtsrechtlich notwendigen Mindestkapitalquote von 8,0 % befinden würde. Der Vorstand weist darauf hin, dass gegebenenfalls das B2C-Factoringprogramm mit Neckermann beendet beziehungsweise veräußert oder verbrieft werden müsste, wodurch sich der Zinsüberschuss deutlich reduzieren würde. Herr Knepper berichtete über den Status quo der Projekte Verschmelzung und „ITHAKA“ aus der Valovis Commercial Bank AG (IT-Modernisierungsprojekt). Der Vorstand berichtete des Weiteren über das vorläufige Prüfungsergebnis der Sonderprüfung nach § 44 KWG. Hier ergaben sich insbesondere Feststellungen in den Punkten Risikodeckungspotenzial, Liquidationsansatz, Stresstests und Emittentenrisiko. Der Vorstand erläuterte den Risikobericht zum 31.03.2011. Der Aufsichtsrat nahm den Risikobericht per 31.03.2011 zur Kenntnis. 15.08.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wurde der Verschmelzungsvertrag zwischen der Valovis Commercial Bank AG und der Valovis Bank AG vom Aufsichtsrat eingehend erörtert. Dabei würdigte der Aufsichtsrat insbesondere, dass die Verschmelzung und die damit einhergehende Bündelung der Kompetenzen beider Banken ein attraktives Produktund Leistungsangebot ermöglicht. Nach sorgfältiger Prüfung und umfassender ­Beratung fasste der Aufsichtsrat einstimmig den Beschluss, dem Verschmelzungsvertrag zuzustimmen. Der Aufsichtsrat erörterte anschließend eingehend den Entwurf der neuen Satzung der Gesellschaft. Dabei würdigte der Aufsichtsrat insbesondere, dass die Änderung im § 2 der Satzung (Unternehmensgegenstand) aufgrund der geplanten Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG als übertragenden Rechtsträger auf die ­Valovis Bank AG als übernehmenden Rechtsträger erforderlich ist, um die ­Geschäfte unverändert fortführen zu können. Nach sorgfältiger Prüfung und umfassender ­Beratung stimmte der Aufsichtsrat diesem Beschluss einstimmig zu.

9 vo rwo rt

Die Risikostrategie sowie die Geschäftsstrategie wurden vom Aufsichtsrat zur Kennt­ nis genommen.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

Aufsichtsrat den Stand des Integrationsprojekts „Neue Valovis“ vor. Nach intensiver Diskussion wurde hier einem neuen Zeitplan zugestimmt. Herr Gogarten berichtete über den Status des B2B-Factorings. Darüber hinaus berichtete Herr Gogarten über den Status des Kreditengagements Karstadt Finance B.V.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

28.09.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Herr Knepper berichtete dem Aufsichtsrat über das Wirksamwerden der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG zum 16.09.2011 durch entsprechende Eintragung im Handelsregister.

vo rwo rt

10

Herr Knepper berichtete anschließend über die bisherige Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr sowie die Vorschau zum Jahresende. Vom Nominalbestand an griechischen Staatsanleihen per 31.08.2011 in Höhe von 190 Mio. € werden 150 Mio. € Anfang 2014 fällig. Das freiwillige Umtauschangebot für griechische Staatsanleihen (EU-Sondergipfel 21.07.2011) sah unter anderem den Tausch in Zerobonds mit 30-jähriger Laufzeit vor. Da lediglich der finale Nennwert der Zerobonds und nicht die Zinszahlungen durch die EFSF garantiert wird, sind die Zinserträge mit 9 % abzudiskontieren. Laut Empfehlung des internationalen Bankenverbandes resultierte dies in einem Abschreibungsbedarf in Höhe von 21 % auf zum Zeitpunkt der Sitzung gehaltene griechische Staatsanleihen. Dieser Abschreibungsbedarf wurde in der Hochrechnung des HGB-Ergebnisses für 2011 ­sowie in der Vorschau bereits vollständig berücksichtigt (Ergebnis nach Steuern –16,4 Mio €., Eigenkapital nach HGB 243,7 Mio. €, SolvV 9,8 %). Da es bis zum Zeitpunkt der Sitzung keinen konkreten Durchführungsbeschluss für diese Transaktion gab, war der Vorstand somit nicht in der Lage, dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine Empfehlung für den Umgang mit diesem bis zum Zeitpunkt der Sitzung freiwilligen Vorschlag auszusprechen. Der Vorstand erläuterte den Risikobericht der Valovis Bank AG für das zweite Quartal 2011. Der Aufsichtsrat nahm den Risikobericht zur Kenntnis. Der Vorstand legte darüber hinaus die Geschäfts- und Risikostrategie des verschmolzenen Instituts sowie die neue Geschäftsordnung für den Vorstand dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vor. Der Aufsichtsrat entschied, dass die Zustimmung zu den oben genannten Rahmenanweisungen im Umlaufverfahren erfolgen soll. Durch den zuständigen Leiter wurde anschließend das „B2B-Factoring neu“ dem Aufsichtsrat vorgestellt. Der Aufsichtsrat nahm die Neukonzeption zur Kenntnis, bat aber darum, zur vorgestellten geschäftlichen Methodik und deren Umsetzung zusätzlich eine unabhängige Zweitmeinung eines externen Sachverständigen einzuholen. Der Vorstand berichtete anschließend über die Aufsichtsratssitzung der Tochtergesellschaft Universum Inkasso GmbH. 29.12.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Der Aufsichtsrat beschloss eine Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand. Nachfolgend werden informativ die Themen der Sitzungen des Aufsichtsrats der Valovis Commercial Bank AG im abgelaufenen Geschäftsjahr genannt, welche durch Verschmelzung im Laufe des Geschäftsjahres in der Valovis Bank AG aufging.

26.04.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Feststellung Jahresabschluss 2010 und Entlastung des Vorstands; aktuelle Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2011; Planung und Status quo des Verschmelzungsprojekts; Status quo des IT-Modernisierungsprojekts „ITHAKA“; Migration des Karstadt MasterCard-Portfolios; Risikobetrachtung des Geschäftsbereichs Absatzfinanzierung; aktuelle technologische Entwicklung im Bereich Kontaktloses Bezahlen. 16.05.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Status quo, Planung und Mehr­ jahresperspektiven des neuen B2B-Factorings; Budget des IT-Modernisierungsprojekts „ITHAKA“ und mögliche Auswirkungen auf die Finanzplanung der Bank; Planungsstand zum Umzug der Bank in neue Räumlichkeiten am Standort NeuIsenburg. 20.06.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Status quo und Zeitplan des ITModernisierungsprojekts „ITHAKA“.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

sitzungen der valovis commercial bank ag

besondere berichterstattung über ausserordentliche ereignisse Am 09.11.2011 hat der Vorstand dem Aufsichtsrat in Kopie eine Anzeige gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 4 KWG übermittelt. Diese Anzeige weist aus, dass der Valovis Bank AG ein Verlust droht, der über 25% des haftenden Eigenkapitals betrüge. Mit Schreiben vom 14.11.2011 hat der Wirtschaftsprüfer eine entsprechende Anzeige nach § 29 Abs. 3 KWG dem Aufsichtsrat in Kopie zur Verfügung gestellt. Beide Anzeigen beruhten auf der Einschätzung, dass ein mindestens 50 %-iger Wertverlust in Anleihen des griechischen Staats unvermeidlich geworden ist und eine entsprechende Buchung durchgeführt werden muss. Daraufhin fand am 16.11.2011 ein vom Aufsichtsratsvorsitzenden einberufenes ­Gespräch zwischen zwei Aufsichtsratsmitgliedern (Herr Mix und Herr Haselmann), dem Vorstand und einem Vertreter des Pensionssicherungsvereins (PSV) statt, in dem der Vorstand erläuterte, durch welche Maßnahmen die Valovis Bank AG die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben wiedererlangen kann. In der Folge ­fanden mehrere Besprechungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand, dem Wirtschaftsprüfer und dem PSV statt. Den anschließend vom Vorstand vorgeschlagenen Maßnahmen wie Kapitalerhöhung durch den Gesellschafter, Risikoübernahme durch den Gesellschafter oder Ausplatzierung von Aktiva unter teilweiser Garantieübernahme durch den Gesellschafter wurde aus unterschiedlichen Gründen nicht zugestimmt.

vo rwo rt

11 15.08.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

Als Folge musste die Valovis Bank AG vom Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken durch eine Garantieübernahme gestützt werden. Diese Garantieübernahme führt dazu, dass ein Teil der durch die schlussendlich mehr als 75 %-igen Verluste aus den griechischen Staatsanleihen-Engagements der Valovis Bank AG im Jahr 2014 ersetzt wird. Dieser zukünftige Ersatz kann schon zum heutigen Zeitpunkt mit seinem Barwert ergebniswirksam vereinnahmt werden und führt im Ergebnis dazu, dass die Valovis Bank AG die aufsichtrechtlichen Anforderungen an das Eigenkapital erfüllt. Im Laufe des Jahres 2011 wurde zudem eine Prüfung der Bilanzierung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) durchgeführt, die im Jahr 2012 zum Abschluss kam. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind im vorliegenden Jahresabschluss vollumfänglich berücksichtigt.

konzernabschluss Den Konzernabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Konzern­ lagebericht (IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 der ­Valovis Bank AG hat die von der Hauptversammlung gewählte KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

vo rwo rt

12

Abschluss gebilligt

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hat allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen und wurde vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis der Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung inklusive einer intensiven Auseinandersetzung mit den Unterschieden durch die verschiedenen Rechnungslegungsstandards nach HGB und IFRS hat der Aufsichtsrat keine Einwände gegen den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht (IFRS). Der Konzernabschluss wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 31.05.2012 gebilligt.

veränderungen im vorstand

Mandate neu besetzt

Mit Wirksamwerden der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG am 16.09.2011 wurde Herr Theodor Knepper zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Herr Robert K. Gogarten verblieb als Mitglied im Vorstand und war verantwortlich für die Ressorts der Marktfolge. Herr Axel Frein, bis zum 16.09.2011 Vorstandsvorsitzender der Valovis Commercial Bank AG, wurde im Rahmen der Verschmelzung Mitglied des Vorstands der Valovis Bank AG und verantwortet die Ressorts der Marktseite. Herr Peter Rosenberger schied im Rahmen der Verschmelzung auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Valovis Commercial Bank AG aus. Die Bestellung von Herrn Robert K. Gogarten zum Mitglied des Vorstands der ­Valovis Bank AG endete vertragsgemäß zum 31.03.2012, sodass Herr Gogarten zu diesem Zeitpunkt aus dem Vorstand ausschied.

dank Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Valovis Bank AG für ihre Arbeit und ihr besonderes Engagement in einem von äußerst schwierigen Rahmenbedingungen geprägten Geschäftsjahr. Essen, 31. Mai 2012

Für den Aufsichtsrat Henning Giesecke, Vorsitzender

13 vo rwo rt

Die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Valovis Commercial Bank AG endete im ­Berichtsjahr mit Wirksamwerden der Verschmelzung durch entsprechende Eintragung im Handelsregister am 16.09.2011. Im Aufsichtsrat der Valovis Bank AG legten der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Ulrich Mix und das Aufsichtsratsmitglied Herr Dr. Franz Wilhelm Hopp per 31.12.2011 ihre Mandate nieder. Die außerordentliche Hauptversammlung am 31.12.2011 nahm den Vorschlag des Alleinaktionärs, Herrn Henning Giesecke und Herrn Dr. Thomas A. Lange mit sofortiger Wirkung als Nachfolger der Herren Mix und Dr. Hopp in den Aufsichtsrat zu wählen, an.

b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s

veränderungen im Aufsichtsrat

konzernlagebericht

14

2 0 11 Konzernlagebericht

11 12 13 14 15 16

Geschäft und Rahmenbedingungen

19 Entwicklung der Valovis Gruppe 27 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 32 Risikobericht Valovis Gruppe 61 Nachtragsbericht 61 Prognosebericht 62 63 64 65

67 68

> a u f i h r e b e d ü r f n i ss e z ug e s c h n i tt e n w i r s i n d d i e F i n a n z sp e z i a l i st e n f ü r d e n H a n d e l

15 konzernlagebericht

66

geschäft und rahmenbedingungen

Geschäft und Rahmenbedingungen

konzernlagebericht

16

Privatinvestoren beteiligen sich an griechischer Schuldenrestrukturierung

Euro-Rettung im Vordergrund

Das Jahr 2011 stand weiterhin im Zeichen der Finanzmarktkrise und ihrer Folge­ wirkungen. Es kann als das Jahr angesehen werden, in dem die massive Verschuldungsproblematik speziell der europäischen Staaten in den Fokus der Anleger gerückt ist. Besonders die Peripheriestaaten der Eurozone, die sogenannten PIIGSStaaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien), sorgten für einen zum Vorjahr nochmals deutlich verstärkten Vertrauensverlust bei den Marktteilnehmern, was die erwartete Schuldentilgungsfähigkeit betrifft. Nachdem Griechenland und Irland von den EU-Staaten und dem IWF bereits 2010 vor dem Staatsbankrott gerettet werden mussten, flüchtete Portugal im April 2011 unter den Rettungsschirm des European System of Financial Supervision (ESFS). Im Laufe des Jahres wurde eine 100%ige Rückzahlung griechischer Staatsanleihen immer unwahrscheinlicher. Mehrere neue finanzielle Rettungspakete wurden vom Inter­ nationalen Währungsfonds (IWF) und den EU-Staaten zur Vermeidung des griechischen Staatsbankrotts geschnürt. Nachdem zu Beginn des Jahres noch eine Beteiligung der privaten Gläubiger an einer griechischen Schuldenrestrukturierung kategorisch ausgeschlossen wurde, änderte sich die Haltung der Politik in dieser Frage. Auf einem EU-Sondergipfel im Juli 2011 wurde zunächst eine freiwillige Beteiligung privater Investoren in Höhe von 21 % geplant. Im Oktober wurde die Partizi­ pationsquote für die privaten Investoren auf erwartete 50 % erhöht. Die Folge waren eine massive Verunsicherung der Investoren und damit verbunden eine massive Ausweitung der Risikoprämien für europäische Staatsanleihen. Im Spätherbst weiteten sich sogar die Risikoaufschläge für Kernländer wie Frankreich, Österreich und die Niederlande zu nicht für möglich gehaltenen Werten aus. Selbst Deutschland schien angreifbar zu sein, nachdem eine Auktion von zehnjährigen Anleihen im November 2011 nicht mit dem gewünschten Volumen platziert werden konnte. Die Europäische Union rang 2011 angesichts der eskalierenden Krise und der unterschiedlichen Interessenlagen der einzelnen EU-Mitgliedsländer um dauerhafte Lösungs­an­sätze. Dabei stand das Bemühen, den Euro zu erhalten, im Vordergrund. Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone lassen sich mit den derzeit vorrangig diskutierten Schutzschirmen und Rettungsfonds nicht lösen. Diese starken Ungleichgewichte sind die wesentliche Ursache der aktuellen Krisensitua­ tion in der Euro­zone. Der Spagat zwischen Haushaltssanierung auf der einen Seite und den erforderlichen wirtschaftlichen und sozialen Reformen auf der anderen Seite stellte die europäische Politik im Jahr 2011 vor eine extreme Herausforderung und wird auch in den kommenden Jahren das zentrale Thema in der Europäischen Union darstellen.

Angaben in %

6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 29.12.2011

15.12.2011

01.12.2011

17.11.2011

03.11.2011

20.10.2011

06.10.2011

22.09.2011

08.09.2011

25.08.2011

11.08.2011

28.07.2011

14.07.2011

30.06.2011

16.06.2011

02.06.2011

19.05.2011

05.05.2011

21.04.2011

07.04.2011

24.03.2011

10.03.2011



24.02.2011

10.02.2011

27.01.2011

13.01.2011

30.12.2010

1,0

geschäft und rahmenbedingungen

zinsverlauf 2011 (5- und 10-jahresswap)

17 10 J ahre

Ausgesprochen positiv entwickelten sich in Deutschland 2011 die Konjunktur und die Arbeitslosenquote. Getragen von einem starken Export und dem besten privaten Konsumverhalten seit Jahren, konnte sich Deutschland vom übrigen Euroraum – wie bereits im Vorjahr – positiv abheben. Speziell der Arbeitsmarkt konnte von dieser positiven Entwicklung profitieren, sodass die Arbeitslosenquote in Deutschland 2011 mit 6,6 % auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken ist. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) war im Wesentlichen durch die Vorkommnisse in der Eurozone und die daraus abgeleiteten Notwendigkeiten geprägt. Nachdem die EZB bis zur Mitte des Jahres mit zwei Zinserhöhungen (7. April 2011 und 7. Juli 2011) den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bis auf 1,50 % erhöhte, schaltete sie gegen Ende des Jahres mit zwei Zinssenkungen (3. November 2011 und 8. Dezember 2011) erneut in den Krisenmodus der „Lehman-Zeit“ 2008. Parallel erwarb die EZB im Sekundärmarkt Staatsanleihen der ­Peripheriestaaten, um den europäischen Staatsanleihenmarkt zu stabilisieren. Banken wurden über Ein-Jahres- und Drei-Jahres-Tender mit ausreichender Liquidität versorgt. Die zunehmende Angst der Marktteilnehmer um den Fortbestand der ­Eurozone ließ die deutschen Staatsanleihen als sicheren Zufluchtsort erscheinen.

Deutschlands Konjunktur trotzt der Krise

Expansive Geldpolitik der EZB

konzernlagebericht

5 J ahre

geschäft und rahmenbedingungen konzernlagebericht

18

Die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen bewegten sich 2011 angesichts der sich verschärfenden Euro-Krise volatil zwischen 3,49 % (11. April 2011), 1,70 % (23.  September 2011) und 1,85 % zum Jahresende 2011. Angesichts einer Inflation im Jahr 2011 im Euro­raum von 2,75 % resultierten daraus negative Realzinsen für Investoren.

zinsstrukturkurvenverlauf 2011 (1- bis 10-jahresswap) Angaben in %

4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 1

2

03.01.2011

3

4

30.06.2011

5

6

7

8

9

10  Jahre

30.12.2011

Mit den Problemen innerhalb der Eurozone, den sich deutlich abschwächenden Wachstumsaussichten für 2012 und dem Maßnahmenpaket der EZB rückte zum Ende des Jahres die Sorge um den Fortbestand der Eurozone erneut in den Fokus der Märkte. Der europäische Rentenmarkt schloss bei Renditen um die 1,75 % (Swap­rendite fünf Jahre) und 2,40 % (Swaprendite zehn Jahre). Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen schwierig

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben im Geschäftsjahr 2011 den Geschäftsverlauf der Valovis Gruppe, insbesondere durch das GriechenlandExposure, negativ beeinflusst.

Die Konzernmuttergesellschaft Valovis Bank AG (im Folgenden auch „Valovis“ oder „die Bank“) bildet mit ihrer Tochtergesellschaft Universum Inkasso GmbH sowie deren Tochtergesellschaften (im Folgenden auch „Universum Group“) die Valovis Gruppe. Im Jahr 2011 erfolgte die Verschmelzung der Tochtergesellschaft Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG rückwirkend zum 1. Januar 2011. Die Valovis Bank AG ist nunmehr in den Geschäftsfeldern Immo­bilienfinanzierung, Versandhandelsfactoring, Mittelstandsfactoring, Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung tätig, wobei Bestände im Bereich B2B-Factoring (Standort Essen) in Abwicklung (Work-out) befindlich sind. Weiterhin wird in der Universum Group das Forderungsmanagement überwiegend in Form der Beitreibung zahlungsgestörter Forderungen (Inkassodienstleistungen) betrieben.

Geschäftsfelder neu geordnet

Nachfolgend werden zunächst die wesentlichen geschäftlichen Entwicklungen im Berichtsjahr dargestellt.

e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e

Entwicklung der Valovis Gruppe

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Die Valovis Bank AG hält seit geraumer Zeit einen Bestand an europäischen Staatsanleihen und Anleihen europäischer Finanzinstitute. Der Nominalbestand zum 31. Dezember 2011 beläuft sich auf 1.220,3 Mio. €. Davon entfallen 792,0 Mio. € oder 64,9 % auf die sogenannten PIIGS-Staaten. Der PIIGS-Bestand teilt sich wiederum auf in 50,63 % Staatsanleihen, 8,21 % Covered Bonds und 41,16 % unbesicherte Anleihen von Finanzinstitutionen. Es handelt sich hier größtenteils um Wertpapiere, die in den Jahren 2006 bis 2007 zur Zinsdeckung des Deckungsstocks und als tenderfähige Liquiditätsreserven sowie als Ersatzaktiva für vorzeitig getilgte Immobilienkredite angeschafft wurden und die nun von der Staatsschuldenkrise betroffen sind. Deren Schuldner, insbesondere Griechenland, haben durch die Haushaltspolitik der letzten Jahre dafür gesorgt, dass die europäische Währungsgemeinschaft im Verlauf des Jahres 2011 zunehmend in den Fokus der Investoren rückte und der Fortbestand der Eurozone infrage gestellt wurde.

konzernlagebericht

wertpapier-portfolio der valovis bank ag zum 31. dezember 2011 – wertminderung der griechenland-engagements und risikoreduzierende massnahmen

Staatsschuldenkrise beeinträchtigt Anleiheportfolio

Die Folge der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2011 waren außergewöhnliche Spreadvolatilitäten bei Staatsanleihen (Risikoprämie als Differenz ­zwischen der Rendite von Staatsanleihen und der Swapmitte), insbesondere bei griechischen Anleihen aufgrund der drohenden Staatspleite. Die Valovis Bank AG hat im Jahr 2011 bei entsprechenden Marktbewegungen und Opportunitäten Bestände und Risiken abgebaut. Alle bestehenden Wertpapierpositionen befinden sich in ständiger Überwachung durch die Bereiche Markt und Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt. Mit den Spreadausweitungen bei den Staatsanleihen haben sich auch andere Assetklassen wie Pfandbriefe, Bankanleihen und Industrieanleihen negativ entwickelt.

Risiken abgebaut

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Diese Entwicklung wurde durch die fortlaufenden Downgrades der Ratingagenturen für einzelne europäische Staaten noch verstärkt. Im Jahresverlauf 2011 wurde es für die einzelnen Staaten immer schwieriger und auch deutlich teurer, sich adäquat zu refinanzieren.

swapspreads griechenland (5 und 10 jahre) Angaben in Basispunkten

5.500 5.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500

20

1.000

5 J ahre

03.12.2011

03.11.2011

03.10.2011

03.09.2011

03.08.2011

03.07.2011

03.06.2011

03.05.2011

03.04.2011



03.03.2011

03.02.2011

03.01.2011

konzernlagebericht

500

10 J ahre

Im Laufe des Jahres 2011 wurde deutlich, dass die erst Ende 2010 beschlossenen Hilfsmaßnahmen für Griechenland nicht ausreichen würden. Nachdem im Frühjahr eine Restrukturierung der griechischen Schulden kategorisch ausgeschlossen wurde, entwickelte speziell die deutsche Regierung Bestrebungen, private Gläubiger bei der Griechenlandrettung zu beteiligen.

Freiwilliger Forderungsverzicht der privaten Gläubiger

Auf dem EU-Sondergipfel am 21. Juli 2011 wurde neben einem zweiten Rettungs­ paket für Griechenland über 109 Mrd. €, einer Zinsreduzierung und einer Laufzeitverlängerung der Hilfsgelder auch erstmals eine freiwillige Beteiligung privater Gläubiger vereinbart. Die privaten Gläubiger sollten demnach freiwillig auf bar­ wertig ca. 21 % ihrer Forderungen an Griechenland verzichten. Ab September 2011 geriet Italien als größter Einzelschuldner der Eurozone verstärkt in den Fokus der Investoren. In der Folge kletterten die Spreads auf Rekordniveau. Bondauktionen konnten sehr häufig nur durch begleitende Maßnahmen der EZB durchgeführt werden. Die Emissionsrenditen erreichten teilweise ein Niveau von über 7 %. Zu diesen Sätzen sind die Defizite der europäischen Staaten nicht dauerhaft zu refinanzieren. Nach einer weiteren Zuspitzung der Krise und einem weiteren EU-Sondergipfel am 26. Oktober 2011 wurden erneut weitreichende Beschlüsse gefasst: ӹӹ Freiwilliger Haircut von 50 % bei privaten Investoren griechischer Staatsanleihen ӹӹ Erhöhung des Hilfsprogramms Griechenland von 109 auf 130 Mrd. €. Hier sind auch 30 Mrd. € für die Restrukturierung griechischer Banken enthalten

Auch diesen Beschlüssen fehlte die endgültige Verbindlichkeit. Am 24. Februar 2012 unterbreitete die griechische Regierung den privaten Gläubigern griechischer Staats­anleihen ein offizielles Angebot zum Schuldenschnitt. Durch den Schuldenschnitt wurde das griechische Staatsanleihekapital nominal um 53,5 % respektive barwertig rechnerisch um ca. 74 % reduziert. Der Schuldenschnitt betraf ausstehende Staatsanleihen mit einem Gesamtvolumen von 206 Mrd. €. Die griechische Schuldenlast sollte durch den Gläubigerverzicht um 107 Mrd. € reduziert werden.

Schuldenschnitt für Griechenland

Durch diesen Schuldenschnitt erhielt jeder Bondholder beim Tausch einer griechischen Staatsanleihe (1.000 € Nennwert) neue Wertpapiere aus mehreren Wertpapierklassen. Der Tausch wurde einheitlich und unabhängig von der Laufzeit der Altanleihen angeboten.

21

Die Valovis Gruppe war in der dargelegten Situation vom Werteverfall der griechischen Staats- und Bankanleihen betroffen, die sie zum überwiegenden Teil freiwillig zum Fair Value bilanziert. Der freiwillig zum Fair Value bewertete Bestand griechischer Staatsanleihen in Höhe von nominal 150.000 Tsd. € wurde insofern zum 31. Dezember 2011 mit dem Marktkurs von 23,00 % (Vorjahr: 82,21 %) bilanziert. Der Effekt aus diesem Kursverfall betrug 88.820 Tsd. €. Der freiwillig zum Fair Value bewertete Bestand einer griechischen Bank in Höhe von nominal 10.000 Tsd. € wird zum Bilanzstichtag mit dem Marktkurs von 55,53 % (Vorjahr: 68,84 %) angesetzt. Ein weiterer Bestand dieser griechischen Bank in Höhe von nominal 20.000 Tsd. € wurde Anfang April 2012 vollständig zurückgezahlt, dieser war zum 31. Dezember 2011 mit 85,30 % bewertet (Vorjahr: 84,92 %).

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ӹӹ Der Bondholder erhält einen sechsmonatigen Zinsschein des EFSF, der die auf­gelaufenen Stückzinsen der Altanleihen bis zum 24. Februar 2012 zahlt ӹӹ Der Bondholder erhält eine einjährige und eine zweijährige EFSF-Anleihe über jeweils 75 € Nennwert ӹӹ Der Bondholder erhält „eine“ Anleihe Griechenlands (315 € Nennwert) nach britischem Recht, die zwischen 2023 und 2042 um 5 % jährlich amortisiert. Für die Periode bis 2015 werden 2 %, bis 2020 3 %, für 2021 3,65 % und bis 2042 4,3 % Zinsen bezahlt ӹӹ Der Bondholder erhält einen „Zinsbesserungsschein“. Dieser Zinsbesserungsschein zahlt bis zu 1 % p. a. zusätzlich zur Griechenlandanleihe, wenn das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im abgelaufenen Kalenderjahr bestimmte Schwellen erreicht Bis zum 8. März 2012 hat die griechische Regierung eine Entscheidung über die Teilnahme am Schuldenschnitt und das Umtauschangebot vom 24. Februar 2012 verlangt. Die zuständigen Gremien der Valovis Bank AG befürworteten die Teilnahme am Umtausch, der damit umgesetzt wurde.

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ӹӹ Erhöhung des Hilfsprogrammes des EFSF durch geeignete Maßnahmen auf über 1 Billion € ӹӹ Systemrelevante Banken müssen bis Mitte 2012 über eine Core-Tier-1-Quote von mindestens 9 % verfügen. Die entsprechenden Pläne zur Erreichung dieser Vorgabe sind bis Mitte Januar 2012 den Aufsichtsbehörden vorzulegen

Teilnahme am Schuldenschnitt

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Der zur Veräußerung verfügbare Bestand griechischer Staatsanleihen in Höhe von nominal 10.000 Tsd. € wurde zum 31. Dezember 2011 mit dem Marktkurs von 19,54 % (Vorjahr: 59,07 %) bewertet. Aufgrund der im Geschäftsjahr 2011 eingetretenen Wertminderung wurden die kumulierten Kursänderungen nach IAS 39.67 aus dem Eigenkapital erfolgswirksam umgegliedert, der Ergebniseffekt betrug 8.086 Tsd. €.

Risikoreduzierende Maßnahmen

Der Gesamteffekt der im Konzernfehlbetrag enthaltenen Aufwendungen aufgrund der eingetretenen Kursverluste bei Anleihen griechischer Emittenten beläuft sich auf 98.161 Tsd. €. Die Valovis Bank AG hat in diesem Zusammenhang risikoreduzierende Maßnahmen Dritter erhalten, die sie im Sinne von IAS 39.9 als Derivat ansieht. Den aus diesen Maßnahmen resultierenden beizulegenden Zeitwert in Höhe von 96.458 Tsd. € hat die Valovis in den Handelsaktiva, den Ertrag in gleicher Höhe im Handelsergebnis erfasst. Somit betrug der Gesamteffekt aus diesen Wertveränderungen und der risikoreduzierenden Maßnahmen im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 1.703 Tsd. €.

kreditkartengeschäft

22 konzernlagebericht

Im Geschäftsfeld Kreditkarte standen im Berichtsjahr der durch die 2010 beendete Kooperation mit Karstadt bedingte Austausch der ca. 700.000 Karstadt MasterCards in ein alternatives Produkt sowie der Kooperationsstart mit dem Handels­ unternehmen Tchibo im Vordergrund. Dabei konnte die starke Stellung unter den führenden Herausgebern von MasterCards in Deutschland behauptet werden. Der Bestand an Forderungen aus dem Kreditkartengeschäft verharrte trotz der vorgenannten Maßnahmen nahezu auf dem Vorjahresniveau und beläuft sich auf 167.568 Tsd. € (Vorjahr: 168.161 Tsd. €). Die Planzahlen wurden hier knapp unterschritten. Auch die Nutzung der Kreditkarten hat sich im Jahr 2011 leicht rückläufig entwickelt. Dies spiegelt sich in dem um 18.137 Tsd. € auf 903.193 Tsd. € (Vorjahr: 921.330 Tsd. €) verringerten MasterCard-Umsatz wider, der knapp 10 % hinter den Erwartungen lag. Grund für die Planabweichungen ist der o. g. Portfoliowechsel, bei dem rund 80 % der Bestandskunden ein neues Kartenprodukt erhalten haben. Zwar konnte ein gewisser Wechselverlust durch Aktivierungen und Neukunden ausgeglichen, ein geplantes Wachstum jedoch nicht generiert werden.

Kooperationen gestartet

Im CoBranding-Geschäft stand der Start der Kooperation mit Tchibo im Vordergrund. Das Karten-Neugeschäft mit Tchibo über die Vertriebskanäle des Händlers ist zufriedenstellend angelaufen und die Anzahl der Neukarten entwickelt sich stabil. Die Neckermann Reisen MasterCard wurde im September des Berichtsjahres als „Thomas Cook Card“ mit neuen und gegenüber der bisherigen Karte verbesserten Kundenvorteilen neu im Markt eingeführt. Dabei konnte die Fluggesellschaft Condor als weiterer Vorteilsgeber und CoBranding-Partner auf der Karte sowie die weiteren Reisemarken des Thomas-Cook-Konzerns als Vertriebspartner der Karte gewonnen werden. Das Angebot der Karte wurde ebenfalls mit positiver Resonanz im Markt aufgenommen. Die Valovis Bank AG befindet sich derzeit mit weiteren namhaften Adressen in Verhandlungen über mögliche Kooperationen im Kreditkartenbereich.

Nach dem Jahr 2010, in dem die nach der Quelle-Insolvenz verbliebenen großen Versandhändler deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, war das Wachstum im Jahr 2011 begrenzt und blieb hinter den Erwartungen zurück. Durch weitere planmäßige Tilgungen des Quelle-Bestandes, der noch aus Ankäufen von Forderungen des ehemaligen Versandhändlers Quelle aus der Zeit vor dessen Insolvenz stammt, und bei eher moderater Steigerung aus dem Factoring mit der Neckermann-Gruppe sank der Bestand im Jahr 2011 um knapp 7,7 % auf 916.720 Tsd. € (Vorjahr: 993.671 Tsd. €). Neben den bedeutenden Versandhändlern, die einen immer größer werdenden Anteil ihres Umsatzes im Internet-Handel erzielen, drängen eine Vielzahl kleiner Internet-Shops an den Markt. Es wurden im vergangenen Jahr Konzepte zur Finanzierung dieser Unternehmen geprüft, aber noch nicht endgültig umgesetzt. Dagegen konnte ein neues Programm zum revolvierenden Ankauf von Forderungen aus dem Gesundheitswesen abgeschlossen werden. Mit dem Forderungsankauf wurde am 1. Februar 2012 begonnen. In der Vergangenheit, d. h. bis Ende 2010, wurden regelmäßig Portfolios zahlungsge­ störter Forderungen (Non-Performing Loans, NPL) angekauft. Dabei handelt es sich um überfällige Forderungen, die nach abgeschlossenem Mahnverfahren an ­Inkassounternehmen abgegeben werden. Neben einem planmäßigen Verlauf einiger NPL-Portfolios mit entsprechenden Zins- und sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von insgesamt 9.195 Tsd. € resultierte aus unterplanmäßigen Verläufen zweier Portfolios die Notwendigkeit der Bildung von Risikovorsorge in Höhe von 490 Tsd. € (Vorjahr: 1.800 Tsd. €). Wesentliches Neugeschäft in diesem Bereich wurde im Jahr 2011 nicht generiert.

immobilienfinanzierung Die im Jahr 2010 von der Valovis Bank AG festgestellte Rückorientierung der Investoren auf den deutschen Immobilienmarkt hat sich 2011 fortgesetzt und verstärkt. Dies war insbesondere auf der Messe Expo Real in München 2011 deutlich zu spüren. Die Vielzahl der Verhandlungen und die entsprechenden Einzelgespräche mit ­Projektentwicklern und Investoren haben uns bestärkt, den im Jahr 2010 eingeschlagenen Weg der Spezialisierung auf Handels- und Logistikimmobilien konsequent fortzuentwickeln. Nach wie vor sind wir bereit, bundesweit Objekte dieser Nutzungsarten mit langfristig gesicherter Liquidität und erstklassigen Mietern zu bis zu 100 % der Gestehungskosten zu finanzieren.

Spartenwachstum begrenzt

23 konzernlagebericht

Im Frühjahr 2011 konnten die Verträge mit der Neckermann-Gruppe mehrjährig verlängert werden. Diese Verträge regeln den Ankauf von Endkundenforderungen aus dem Versandhandel der Neckermann-Unternehmen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und des Spezialversenders Happy Size.

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versandhandelsfactoring

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Seit 2010 durchgeführte Finanzierungen von Neubaumaßnahmen im Bereich von Handelsimmobilien, bei denen wir bereit sind, bis zu 100 % der Kosten zu finanzieren, haben sich bewährt. Die geplanten Stück- und Volumenzahlen wurden in diesem Geschäft noch nicht erreicht. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Möglichkeit für Investoren, preisgünstig bestehende Objekte von ausländischen Investoren zu erwerben.

Trend zum Ausbau von Einkaufsflächen

Mit den Käufern bestehender Immobilien konnten Anschlussfinanzierungen umgesetzt werden, um die Handelsimmobilien den geänderten Einkaufswünschen der Konsumenten anpassen zu können. Die Handelsketten versuchen vermehrt, ihre Einkaufsflächen zu vergrößern, um ein breiteres und höherwertiges Produktsortiment besser präsentieren zu können. Kommunale Baubehörden zeigen erhöhte Bereitschaft, in diesem Bereich zu unterstützen, anstatt neue Bauvorhaben zu genehmigen. Das Neufinanzierungsgeschäft lief im zweiten Halbjahr stabil. Mit einem Gesamtneugeschäftsvolumen von 149,5 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) konnte das gesteckte Ziel von 200 Mio. € nicht erreicht werden. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 66 Neuverträge (Vorjahr: 50 Neuverträge) abgeschlossen.

24 konzernlagebericht

Das Geschäft mit Vermittlern wurde erfolgreich fortgesetzt. Es trug mit 93 Mio. € (Vorjahr: 86 Mio. €) maßgeblich zum Gesamtneugeschäft bei. Das durchschnittliche Volumen pro abgeschlossenen Darlehensfall belief sich auf 2,7 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €). Das Highstreet-Portfolio, welches die Finanzierung diverser Warenhäuser der Karstadt Warenhaus AG umfasst, entwickelte sich im Berichtsjahr positiv. Der Kredit­nehmer tilgte im Jahr 2011 243,8 Mio. €. (Vorjahr: 93,4 Mio. €). Diese Tilgungen sind im Wesentlichen auf 15 Verkäufe von beliehenen Objekten zurückzuführen. Dadurch wurde das Konzentrationsrisiko in der Valovis Gruppe weiter gesenkt. Um die Fokussierung auf die Handels- und Logistikimmobilien weiter zu schärfen, werden seit 2011 keine Finanzierungen, die nicht direkt mit einer Immobilienfinanzierung in Verbindung stehen, mehr herausgelegt. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um die Eigenkapital-Vorfinanzierung von Photovoltaik-Anlagen im Ausland.

Selektives Neugeschäft

Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich der Vorstand aufgrund der erwarteten erhöhten Eigenkapital-Anforderungen der Regulierungsbehörden entschieden, Neugeschäft nur noch selektiv einzugehen. Zusätzlich konnte erstmals zusammen mit einer anderen Immobilienbank ein Konsortialgeschäft gesichert werden. Die Valovis plant, diese Zusammenarbeit im kommenden Jahr weiter auszubauen. Erstmals wurden im Berichtsjahr mit Bestandskunden Zinsanpassungen im Rahmen von Prolongationen verhandelt. In allen Fällen konnten mit diesen Kunden Anschlussfinanzierungen abgeschlossen werden.

Im Bereich der Absatzfinanzierung konzentrieren wir uns auf die qualitativ hochwertige Betreuung unserer mittelständischen Partner aus dem Handel. Durch intensiven, regelmäßigen Kontakt und Austausch mit den Partnern, moderne Systeme und Prozesse sowie Schulungen für die Vertriebsmitarbeiter am Point of Sale generieren wir hohes Vertrauen bei den Geschäftspartnern.

Konzentration auf mittelständische Partner

Im Bereich der Absatzfinanzierung konnte die Abhängigkeit vom Geschäft mit Karstadt weiter reduziert werden. Das gesamte Bestandsvolumen in der Absatz­ finanzierung liegt bei 105.718 Tsd. € (Vorjahr: 98.729 Tsd. €). Daraus entfallen nur noch 11,41 % auf das Geschäft mit Karstadt. Im Vorjahresvergleich blieb das Neugeschäft mit Händlern außerhalb von Karstadt jedoch mit –3,45 % gegenüber dem Vorjahreswert und –14 % gegenüber Plan hinter den Erwartungen. Begründung für ­diese Abweichung im Neugeschäftsvolumen ist die im Berichtsjahr konsequent weitergeführte Optimierung des Portfolios (insbesondere Reduzierung von Händ­ lerverbindungen mit niedriger Profitabilität). Ziel dieser Maßnahmen sind die ­kon­sequente Reduktion der Risiken im Portfolio und die Optimierung der Vertriebsaktivitäten sowie der Bearbeitungsprozesse zur Stärkung der Profitabilität.

konzernlagebericht

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mittelstandsfactoring und work-out-bestand b2b-factoring Bereits im Jahr 2010 wurde am Standort Neu-Isenburg der Valovis Bank AG für den Bereich Mittelstandsfactoring ein Geschäftsmodell von eigens hierzu eingestellten Experten mit langjähriger Branchenerfahrung konzeptionell entwickelt. Aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit am Standort Essen wurde der Erarbeitung und Implementierung eines Geschäftsmodells der Vorrang gegenüber der Generierung von Neugeschäft eingeräumt. Das Geschäftsvolumen blieb daher im Jahr 2011 hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die im Rahmen der Testphase des neuen Geschäftsmodells zugesagten Factoringrahmen beliefen sich im Berichtsjahr auf 24,3 Mio. €. Diese Testphase wird verlängert, ohne Neuengagements einzugehen, um den Ablauf des Geschäfts über den Gesamtlebenszyklus der Geschäfte besser beurteilen zu können. Ausfälle auf Anschlusskundenebene waren dabei nicht zu verzeichnen. Die Ausfälle auf Debitorenebene lagen unterhalb der geplanten Ausfallquoten und sind zudem über Warenkreditversicherungsverträge weitreichend abgesichert. Für die verbleibenden Selbstbehalte wurde eine ausreichende Risikovorsorge getroffen. Seit Mitte des Jahres 2010 befindet sich der Altbestand des B2B-Factoring-Portfolios der Valovis Bank AG am Standort Essen in der Abwicklung (Work-out). Das Berichtsjahr war im Wesentlichen davon geprägt, die durch den Eintritt von Veritätsrisiken in wesentlicher Größenordnung in den Vorjahren entstandenen Risiken

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absatzfinanzierung

Testphase für neues Geschäftsmodell verlängert

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abzubauen sowie die notwendigen Abwicklungsprozesse umzusetzen. Die Risikovorsorgequote erhöhte sich entgegen unserer Erwartung auf 64,4 % (Vorjahr: 36,0 %), da im Jahr 2011 erneut Insolvenzfälle und Schieflagen im B2B-Forderungsportfolio bei den Anschlusskunden zu verzeichnen waren. Die bei Geschäftsabschluss getroffenen Sicherungsvereinbarungen haben sich dabei nur bedingt als wirksam erwiesen.

konzernlagebericht

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Der Bestand zum 31. Dezember 2011 (nach Risikovorsorge) des Teilbereiches B2BFactoring im Work-out belief sich noch auf 15.273 Tsd. € (Vorjahr: 49.720 Tsd. €). Restforderungsbestände aus abgegrenzten Teilportfolios aus dem B2B-Bereich im Work-out werden wir bis voraussichtlich Ende 2014 abwickeln.

forderungsmanagement

Marktwachstum durch E-Commerce

Unternehmensschwerpunkt der Universum Group sind Dienstleistungen rund um das Risiko- und Forderungsmanagement im Versandhandel. Der Versandhandel konnte im Jahr 2011 ein Marktwachstum von rund 12 % erreichen, wobei die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch Marktteilnehmer im E-Commerce erzielt wurden. Der größte Teil der langjährigen Kunden sind Multichannel-Versender, die am Umsatzwachstum des Segments nicht entsprechend partizipieren konnten. Im Geschäftsjahr 2011 war, analog zum Vorjahr, ein signifikanter Rückgang des Auftragsvolumens, des Umsatzes und damit auch des Ergebnisses festzustellen. Wir sind der Ansicht, dass der Boden bei den Umsatzrückgängen nun erreicht ist. Der Wegfall des Mandanten Quelle GmbH i. L. im Jahr 2009 konnte durch Neugeschäft nicht ausgeglichen werden, da unter anderem keine ausreichenden Vertriebskapazitäten vorhanden waren. Ein Neuaufbau des Vertriebs wurde im Jahr 2011, mit der Gewinnung erster neuer Mandanten, erfolgreich durchgeführt. Die Universum Group hat im Jahr 2011 mit der Modernisierung ihrer Inkassolandschaft, mit Investitionen in ein neues Inkasso- und Dokumentenmanagementsystem sowie in die Call-Center-Technologie begonnen. Die Ende 2010 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Forderungsmanagement sind im Jahr 2011 noch nicht vollständig wirksam geworden. Insgesamt hat das Segment Forderungsmanagement ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt.

sonstiges Im Geschäftsjahr 2011 wurde im Geschäftsfeld Absatzfinanzierung das Betreiben von eigenen Geldausgabeautomaten eingestellt. Außerdem ist das Produkt „Bar­ kredit“ seit 2009 vorübergehend eingestellt.

Gesamtergebnisrechnung

Angaben in Tausend €

20101

Veränderung

Veränderung in %

Zinsüberschuss

42.948

50.894

–7.946

–15,6

Risikovorsorge

–19.198

–21.589

2.391

–11,1

16.457

10.540

5.917

56,1

–143.813

–95.583

–48.230

50,5

146.670

40.570

106.100

>100,0

Provisionsüberschuss Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option Handelsergebnis Ergebnis aus Finanzanlagen Allgemeine Verwaltungsaufwendungen Saldo der sonstigen Aufwendungen und Erträge Ergebnis vor Steuern



2011

–8.730

9.658

–18.388

>–100,0

–77.025

–80.316

3.291

–4,1

17.684

6.279

11.405

>100,0

–25.006

–79.548

54.542

–68,6

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–14.382

21.089

–35.471

>–100,0

Konzernfehlbetrag

–39.387

–58.459

19.072

–32,6

Veränderung der AfS-Rücklage Erfolgsneutral gebildete Ertragsteuern Sonstiges Ergebnis nach Steuern Gesamtergebnis

8.825

–8.693

17.518

>–100,0

–2.957

2.873

–5.830

>–100,0

5.868

–5.820

11.688

>–100,0

–33.520

–64.278

30.758

–47,9

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich für das Geschäftsjahr 2011 auf –25.006 Tsd. € (Vorjahr: –79.548 Tsd. €). Trotz einer wesentlichen Verbesserung ist das Gesamtergebnis des Konzerns weiterhin negativ. Ausschlaggebend waren wie auch im Vorjahr die Ergebnisbeiträge aus der Fair-Value-Option in Höhe von –143.813 Tsd. € (Vorjahr: –95.583 Tsd. €) sowie die Verwaltungsaufwendungen in Höhe von –77.025 Tsd. € (Vorjahr: –80.316 Tsd. €), die durch den Zinsüberschuss in Höhe von 42.948 Tsd. € (Vorjahr: 50.894 Tsd. €), durch das Zins- und Bewertungsergebnis der Zinsswaps in Höhe von 50.212 Tsd. € (Vorjahr: 40.570 Tsd. €) sowie durch risikoreduzierende Maßnahmen Dritter in Höhe von 96.458 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) im Zusammenhang mit der Bewertung griechischer Staatsanleihen nur teilweise kompensiert werden konnten. Der Zinsüberschuss der Gruppe liegt mit 42.948 Tsd. € deutlich unterhalb des Vorjahreswertes von 50.894 Tsd. €. Bereinigt um im Vorjahr angefallene Erträge aus einer Wertpapierdarlehenstransaktion in Höhe von 10.000 Tsd. € ergibt sich insgesamt ein leicht verbessertes Zinsergebnis.

Besseres KonzernGesamtergebnis

ertrags-, vermö gens- und finanzl age

ertragslage

27 konzernlagebericht

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

ertrags-, vermö gens- und finanzl age konzernlagebericht

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Der Risikovorsorgeaufwand in Höhe von 19.198 Tsd. € (Vorjahr: 21.589 Tsd. €) umfasst im Wesentlichen Aufwand aus dem B2B-Factoringgeschäft (Work-out am Standort Essen) und resultiert insbesondere aus Schieflagen von Anschlusskunden. Die in der Gruppe erzielten Provisionserträge (19.489 Tsd. €; Vorjahr: 23.778 Tsd. €) stammen im Wesentlichen aus dem MasterCard-Geschäft (14.787 Tsd. €; Vorjahr: 14.920 Tsd. €). Nach Bereinigung von Vorjahres-Provisionsaufwendungen aus einer Wertpapierdarlehenstransaktion ist das Provisionsergebnis der Valovis Gruppe um 4.083 Tsd. € zurückgegangen, was im Wesentlichen aus dem im Jahresvergleich geringeren Geschäftsvolumen im Geschäft mit Hypothekendarlehen und sonstigen Darlehen sowie aus gesunkenen Gebührenerträgen in Höhe von 1.894 Tsd. € aus den aufgegebenen Geldausgabeautomaten resultiert.

Verluste im Wertpapierbestand

Das Ergebnis der Fair-Value-Option in Höhe von –143.813 Tsd. € (Vorjahr: –95.583 Tsd. €) resultiert vornehmlich aus Wertverlusten im Wertpapierbestand in Höhe von –97.251 Tsd. € (Vorjahr: –31.841 Tsd. €). Die Wertverluste im Wertpapierbestand der Valovis betrafen überwiegend eine griechische Staatsanleihe im Nominalwert von 150.000 Tsd. €. Weiterhin waren Spreadeinengungen (Verringerung des relevanten Referenzzinssatzes) und damit verbundene Wertentwicklungen der Fair-Value-Positionen der Passivseite zu Lasten der Valovis Gruppe (–31.920 Tsd. €; Vorjahr: 41.496 Tsd. €) zu verzeichnen. Das Handelsergebnis betrifft im Geschäftsjahr 2011 sowohl einen Ertrag aus der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die die Valovis als Derivat bilanziert, in Höhe von 96.458 Tsd. €, als auch das Bewertungsergebnis der Derivate der Valovis zur Zinsrisikosteuerung in Höhe von 38.948 Tsd. € (Vorjahr: 24.137 Tsd. €) sowie das entsprechende Zinsergebnis aus Derivaten in Höhe von 11.264 Tsd. € (Vorjahr: 16.433 Tsd. €). Echte Handelsaktivitäten (kurzfristige An- und Verkäufe von Finanzinstrumenten mit Gewinnerzielungsabsicht) werden in der Valovis Gruppe nicht durchgeführt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von –8.730 Tsd. € (Vorjahr: 9.658 Tsd. €) resultiert im Wesentlichen aus der Wertminderung einer griechischen Staatsanleihe im Nominalwert von 10.000 Tsd. €, die der Kategorie zur Veräußerung verfügbar zugeordnet ist. Gemäß IAS 39.67 wurde der bislang erfolgsneutral in der AfS-Rücklage erfasste kumulierte Aufwand von 8.086 Tsd. € aufgrund eingetretener Wertminderung erfolgswirksam erfasst. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen betragen im Berichtsjahr 77.025 Tsd. € (Vorjahr: 80.316 Tsd. €). Der Rückgang ist insbesondere durch geringere Aufwendungen für Restrukturierung und Prozessrisiken (3.187 Tsd. €) und Abschreibung einer Software (2.237 Tsd. €) im Segment Forderungsmanagement im Vorjahr bedingt. Ansonsten haben sich die Verwaltungskosten insbesondere durch um 1.725 Tsd. € gestiegene Einlagensicherungskosten leicht erhöht. Im Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen in Höhe von 17.684 Tsd. € (Vorjahr: 6.278 Tsd. €) sind insbesondere die Umsatzerlöse aus dem Forderungsmanagement in Höhe von 19.649 Tsd. € (Vorjahr: 54.454 Tsd. €) enthalten.

ertrags-, vermö gens- und finanzl age

Den Umsatzerlösen stehen Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 6.784 Tsd. € (Vorjahr: 37.643 Tsd. €) gegenüber. Weiterhin sind Erträge aus angekauften NPL-Portfolios in Höhe von 5.348 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) sowie der Aufwand aus der Fortschreibung der stillen Lasten und Reserven der Purchase Price Allocation enthalten. Der niedrigere Vorjahreswert der Saldoposition resultierte vornehmlich aus einer Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes der Universum Group. Im Berichtsjahr entstand ein latenter Steueraufwand in Höhe von 16.544 Tsd. € (Vorjahr: latenter Steuerertrag in Höhe von 13.905 Tsd. €). Der laufende Steuerertrag beläuft sich auf 2.162 Tsd. € (Vorjahr: 7.185 Tsd. €). Die Veränderung der AfS-Rücklage stellt die Marktwertveränderungen (nach latenten Steuern) der fremden Wertpapiere dar, welche als Available for Sale klassifiziert wurden. Eine griechische Staatsanleihe im Nominalwert von 10.000 Tsd. € wurde zum Marktwert vom 31. Dezember 2011 mit 19,54 % bewertet, die gesamte Ergebnisveränderung aus diesem Papier (vor latenten Steuern) in Höhe von 8.086 Tsd. € wurde aufgrund der im Geschäftsjahr eingetretenen Wertminderung im Ergebnis aus Finanzanlagen erfolgswirksam erfasst.

vermögens- und finanzlage Ausgewählte Bilanzpositionen

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.20101

Veränderung

Veränderung in %

Ausgewählte Aktiva Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Forderungen aus dem Factoringgeschäft

52.469

159.195

–106.726

–67,0

1.865.882

2.171.822

–305.940

–14,1

990.233

1.066.541

–76.308

–7,2

Handelsaktiva

220.086

77.227

142.859

>100,0

Finanzanlagen

1.139.365

1.503.521

–364.156

–24,2

Übrige Aktiva

42.652

22.496

20.156

89,6

4.310.687

5.000.802

–690.115

–13,8

346.583

481.782

–135.199

–28,1

3.369.111

3.861.068

–491.957

–12,7

255.933

285.614

–29.681

–10,4

49.081

59.949

–10.868

–18,1

Ausgewählte Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft Verbriefte Verbindlichkeiten Handelspassiva Eigenkapital Übrige Passiva

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

60.923

52.272

8.651

16,5

189.507

223.026

–33.519

–15,0

39.549

37.091

2.458

6,6

4.310.687

5.000.802

–690.115

–13,8

konzernlagebericht

29

ertrags-, vermö gens- und finanzl age konzernlagebericht

30

Der Rückgang der Forderungen an Kunden zum 31. Dezember 2011 resultiert ähnlich wie im Vorjahr insbesondere aus 243.863 Tsd. € planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgungen im Hypothekendarlehensgeschäft aus dem Highstreet-Portfolio. Die Neuvalutierungen im Hypothekengeschäft betragen 149.672 Tsd. €, die Neuzusagen belaufen sich auf 149.524 Tsd. €. Der Rückgang der Forderungen aus dem Factoringgeschäft (–76.308 Tsd. €) resultiert wie im Vorjahr insbesondere aus dem sich amortisierenden Portfolio von angekauften Quelle-Versandhandelsforderungen sowie aus den Tilgungen der angekauften zahlungsgestörten Forderungsportfolios. Dieser Effekt wurde nur zum Teil durch höhere Bestände an Versandhandelsforderungen der Neckermann-Gruppe ausgeglichen. Der Anstieg der Handelsaktiva ist mit 96.458 Tsd. € auf die Berücksichtigung risikoreduzierender Maßnahmen Dritter als Derivat sowie auf die gestiegenen positiven Marktwerte der im Rahmen der Zinsrisikosteuerung gehaltenen Plain-VanillaZinsswaps zurückzuführen. Die Finanzanlagen sind insbesondere aufgrund von Wertpapier-Fälligkeiten in Höhe von nominal 194.000 Tsd. € sowie der zu verzeichnenden Wertverluste der zum Fair Value bilanzierten Wertpapiere zurückgegangen. Aufgrund der allgemeinen Marktverwerfungen und der hohen Volatilitäten im Rentenmarkt wurde zudem entschieden, Marktrisiken im Rentenbereich über die normalen Fälligkeiten hinaus durch Verkäufe weiter abzubauen. Der Anstieg der übrigen Aktiva ist insbesondere auf eine stichtagsbedingt um 35.170 Tsd. € erhöhte Barreserve zurückzuführen. Die Valovis Gruppe refinanziert sich wie im Folgenden dargestellt:

Struktur der Refinanzierung per 31.12.2011

Tages- und Termingelder 26,0 % Hypotheken-Pfandbriefe 31,6 %

Retailbanking 4,8 % Sonstige Verbindlichkeiten 0,1 %

Schuldscheindarlehen 37,6 %

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten Verbindlichkeiten in Höhe von 1.094.433 Tsd. € (Vorjahr: 1.130.964 Tsd. €) aus der Begebung von Namenshypothekenpfandbriefen und 2.111.604 Tsd. € (Vorjahr: 2.350.841 Tsd. €) aus Schuldscheindarlehen und Termingeldern. Darüber hinaus enthält der Posten Verbindlichkeiten aus Kundentagesgeldern und MasterCard-Guthaben in Höhe von 109.593 Tsd. € (Vorjahr: 131.525 Tsd. €) und Kundensparbriefen in Höhe von 66.173 Tsd. € (Vorjahr: 98.729 Tsd. €). Analog zur Bestandsentwicklung im B2B-Versenderfactoring entwickelten sich auch die in den Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft ausgewiesenen Sicherheitseinbehalte im Geschäftsjahr rückläufig. Der Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Rücknahme eines Pfandbriefes in den Eigenbestand in Höhe von nominal 10.350 Tsd. € bei der Valovis Bank AG. Die Handelspassiva spiegeln – analog den Handelsaktiva – die negativen Marktwerte der zur Zinsrisikosteuerung gehaltenen Plain-Vanilla-Zinsswaps wider. Das Eigenkapital sank aufgrund des Konzernfehlbetrages von –39.387 Tsd. € sowie der positiven Veränderung der AfS-Rücklage in Höhe von 5.868 Tsd. € insgesamt um 33.520 Tsd. €. Trotz des Konzernfehlbetrages blieb die bilanzielle Eigenkapital-Quote nahezu konstant bei 4,4 % (Vorjahr: 4,5 %). Die Liquidität der Valovis Gruppe war im gesamten Jahr 2011 und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses jederzeit gewährleistet. Aufgrund der eingetretenen Sondereffekte, insbesondere der negativen Kursentwicklung der Wertpapiere des griechischen Staates, ist die Ertragslage des Konzerns angespannt, bei entsprechenden Effekten auf die Vermögens- und Finanzlage.

ertrags-, vermö gens- und finanzl age

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Offenmarktgeschäften in Höhe von 220.024 Tsd. € (Vorjahr: 400.033 Tsd. €) und aus Tagesgeldern in Höhe von 75.490 Tsd. € (Vorjahr: 44.060 Tsd. €) enthalten.

31 konzernlagebericht

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sanken im Geschäftsjahr bedingt durch einen insgesamt reduzierten Refinanzierungsbedarf.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Risikobericht Valovis Gruppe schwerpunkte und entwicklung im jahr 2011 Verschmelzung rückwirkend vollzogen

ӹӹ Im September 2011 wurde die Valovis Commercial Bank AG rückwirkend zum 1. Januar 2011 auf die Valovis Bank AG verschmolzen. Die Universum Inkasso GmbH und ihre Tochtergesellschaften sind nachgeordnete Unternehmen, die alle ausschließlich Anbieter von Nebendienstleistungen im Sinne von § 1 Abs. 3c KWG sind. Daher besteht gemäß § 10a Abs. 1 S. 6 KWG keine Insti­tuts­ gruppe im Sinne von § 10a KWG mehr. Aus der Verschmelzung resultierten die Einführung einer integrierten Risikorechnung sowie die Harmonisierung der Parameter und der Systematik der Risikotragfähigkeit für die verschmolzene Bank, welche die Risikorechnung auf Gruppenebene ablösten. ӹӹ Durch die Kapitalmarktkrise – bedingt durch die Krise der EU-Peripherie­ staaten und hier vor allem durch die griechische Staatskrise – kam es im Laufe des Berichtsjahres neben Bewertungsverlusten griechischer Staatspapiere auch zu Bewertungsverlusten von weiteren im Portfolio der Valovis Bank AG befindlichen Staatsanleihen, verbunden mit einem erhöhten Risiko auf Basis von Marktspreads – ausgedrückt durch den Value at Risk.

konzernlagebericht

32

ӹӹ Aufgrund der fortschreitenden Staatsfinanzkrise und den diesbezüglichen Entwicklungen am Kapitalmarkt sind deutliche Bewertungsverluste von griechischen Staatsanleihen entstanden. In diesem Zusammenhang wurde eine Teilabschirmung des Risikos durch die Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter erzielt.

Risikoüberwachungs- und -steuerungs­systeme verfeinert

ӹӹ Auch im Jahr 2011 wurden die Risikoüberwachungs- und -steuerungssysteme kontinuierlich verfeinert. Die Hauptaktivitäten lagen dabei im Bereich des Adressenausfallrisikos und der Risikotragfähigkeit. ӹӹ Die Insolvenz der Arcandor AG i. L. sowie deren wesentlicher Tochtergesellschaften im Jahr 2009 hatte auch im Berichtsjahr noch Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung. Die Valovis Bank AG ist maßgeblich an der Finanzierung von Karstadt-Immobilien (i. W. Warenhäuser) beteiligt. Der größte Kreditnehmer hierbei ist unverändert die Highstreet A Portfolio GbR. Die im Jahr 2010 mit der Highstreet A Portfolio GbR getroffenen Vereinbarungen zur langfristigen Tilgung des Engagements führten im Jahr 2011 zu einem verlustfreien Abbau des Risikos in Höhe von rd. 244 Mio. €. ӹӹ Im Bereich des B2B-Factorings kam es im Jahr 2011 am Standort Essen zu Insol­ ven­zen bzw. Schieflagen weiterer Kunden. Für diese Geschäfte wurden im Jahr 2011 entsprechende Einzelwertberichtigungen neu gebildet bzw. Direktabschreibungen vorgenommen. Das Factoringgeschäft im Bereich B2B am Standort ­Essen befindet sich nach eingetretenen Veritätsrisiken aus dem Forderungsbestand seit 2010 im Work-out. Das B2B-Factoring am Standort Neu-Isenburg läuft in differenzierter Form planmäßig in der Testphase.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

ӹӹ Im zweiten Quartal 2011 fand bei der Valovis Bank AG eine Prüfung nach § 44 KWG statt, die als Schwerpunkt u. a. das Thema Risikotragfähigkeit aufwies. Anmerkungen der Bundesbank wurden weitestgehend umgesetzt. Bezüglich der Höhe des Konfidenzniveaus – die Bank setzt 99 % an – und der Bewertung der eigenen Emissionen konnte noch kein abschließender Konsens mit der Aufsicht erzielt werden. Die Bank ist der Ansicht, dass ihre bisherige Vorgehensweise sachgerecht ist.

Die Valovis Gruppe ist zum Erreichen der geschäftspolitischen Ziele bereit, bestimmte Risiken in bestimmter Höhe einzugehen. Dafür werden Informationen über Entwicklungen in den für sie als bedeutsam definierten Geschäftsfeldern systematisch und risikoorientiert ausgewertet. Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktlage und der damit einhergehenden Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung verfolgt die Valovis Gruppe eine auf ihre Kerngeschäftsfelder fokussierte Unternehmenspolitik. Die folgenden Abschnitte über quantitative und qualitative Aussagen zu Organi­sa­ tion, Grundsätzen und den Risikoarten wie Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationellen Risiken gelten – wenn nicht explizit erwähnt – für die Valovis Bank AG. Bedingt durch die Verschmelzung ist die Vergleichbarkeit von Kennzahlen nur eingeschränkt gegeben. Durch die noch nicht endgültig abgeschlossene Datenmigration ist es erforderlich, für die Standorte Essen und Neu-Isenburg z. T. noch differenzierte Prozesse zu verwenden. Die aufbauorganisatorischen Aspekte des Risikomanagements liegen im Verantwor­ tungsbereich der Valovis Bank AG. Die Beteiligung an der Universum Group wird unverändert konzernintern wie eine Finanzbeteiligung der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Insofern stellt die Risikolage der Valovis Bank AG als Institut auch die Risikolage des Konzerns dar, sodass sich alle nachfolgenden Abschnitte des Risikoberichtes, sofern nicht ausdrücklich gekennzeichnet, auf das Risikomanagement innerhalb der Valovis Bank AG beziehen. Das Segment Forderungsmanagement verfügt in der Universum Inkasso GmbH über ein separates Risikofrüherkennungssystem, das auf die Belange der Universum Group abgestimmt ist.

Konzentration auf Kerngeschäftsfelder

33 konzernlagebericht

einleitung

risikopolitische grundsätze r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Überblick

konzernlagebericht

34

Die risikopolitischen Grundsätze bilden die Grundlage für ein einheitliches Verständnis der risikopolitischen Ausrichtung. Folgende Grundsätze stellen die Gesamtheit der zentralen Verhaltensregeln für den Umgang mit Risiken innerhalb der Gruppe dar: ӹӹ Die Geschäftsleitung und alle Mitarbeiter fühlen sich den risikopolitischen Grundsätzen verpflichtet und treffen ihre täglichen geschäftlichen Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien. ӹӹ Die Geschäftsleitung und alle Mitarbeiter verpflichten sich zur Wahrung der Eignerinteressen hinsichtlich der Risikoneigung. Primäres Ziel für den Eigner ist hierbei die Bedienung der Pensionsverpflichtungen bei einem möglichst geringen Risiko. ӹӹ Risiken werden – unabhängig von einem möglichen Ertrag – nur dann eingegangen, wenn die Risikobewertung möglich und die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Das Management der Risiken erfolgt in einem koordinierten Prozess. ӹӹ Die Risikosteuerung orientiert sich am Ziel eines langfristigen und stabilen Unternehmensfortbestandes unter Berücksichtigung einer adäquaten Ausschüttung an das CTA (Contractual Trust Arrangement) zur Bedienung der Pensionsverpflichtungen. Die Valovis Gruppe richtet ihr Engagement grundsätzlich nur auf Geschäftsfelder, in denen sie über eine entsprechende Expertise zur Beurteilung der spezifischen Risiken verfügt. Dabei wird bei einzelnen Fragestellungen auch auf spezielles externes Know-how zurückgegriffen. ӹӹ Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht unumgänglich eine adäquate Analyse der geschäftsspezifischen Risiken voraus. Vor Abschluss von Geschäften in neuen Produkten und auf neuen Märkten werden die risikoprozessualen, systemischen und erforderlichenfalls personellen Voraussetzungen im Sinne der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) geschaffen. Als notwendige Bedingung für das Betreiben unseres Geschäfts ist die adäquate Unterlegung mit Eigenkapital über die regulatorischen Anforderungen hinaus erforderlich.

organisation und grundsätze des risikomanagements

Die aufbauorganisatorische Ausgestaltung des Risikomanagements orientiert sich zum einen an den Vorgaben der MaRisk und zum anderen an den Risikozielen sowie an Art, Umfang und Komplexität der Geschäftsaktivitäten. Die Prozesse des Risikomanagements und die damit verbundenen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sind entsprechend den regulatorischen Anforderungen klar definiert.

Im März 2012 ist vom Vorstand beschlossen worden, das Gremium der APS-Besprechung abzuschaffen. Die dort verantworteten Aufgaben wurden auf die betroffenen Fachbereiche verteilt. Die Inhalte werden nunmehr in den Vorstandssitzungen besprochen. Entscheidungen werden mittels separater Vorstandsbeschlüsse getroffen und vom Bereich Geld- und Kapitalmarkt umgesetzt. Der Bereich APS und Risikocontrolling hat zudem eine zentrale Funktion für das Risikomanagement von Adressenausfall- und operationellen Risiken. Die Messung und Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt durch diesen Bereich für das Immobilien- und Factoringgeschäft regelmäßig u. a. auf Basis des Risikoberichts. Die Steuerung für das Adressenausfallrisiko im Retailgeschäft erfolgt zusätzlich über einen monatlichen Report. Darüber hinaus überwachen die Fachbereiche auf Basis von Portfolio-, ScoreCardund Kundenanalysen monatlich die Entwicklung ihrer Geschäftsbereiche. Eine entsprechende Meldung an die Geschäftsleitung erfolgt bei signifikanten Abweichungen. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt über eine geeignete schriftlich fixierte Ordnung sowie über ein etabliertes Vier-Augen-Prinzip. Das Grundprinzip des Risikomanagements für operationelle Risiken ist ihre weitgehende Vermeidung. Auch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling nimmt eine zentrale Aufgabe im Risikomanagementprozess ein. Sie verantwortet die Identifizierung, Analyse, Messung, Überwachung und Kommunikation der Risiken. Als Informati-

Zentrale Steuerung der Risiken

35

Aufgaben neu verteilt

konzernlagebericht

Der Bereich APS und Risikocontrolling nimmt die wesentliche Aufgabe als zentrales Risikomanagement der Bank wahr, da hier hauptsächliche Steuerungsfunk­ tionen wie Planung und Hochrechnung angesiedelt sind. Der Bereich APS und Risikocontrolling entwickelt weiterhin verschiedene Handlungsvorschläge für die Steuerung der Bank im Hinblick auf Marktpreis- und Liquiditätsrisiken und stellt die Auswirkungen dar. Dies betrifft sowohl die Auswirkungen auf wesentliche Risikokennziffern als auch strukturelle Risiken in Form von Cashflow-Überhängen und GuV-Risiken. Eine Entscheidung zur grundsätzlichen Positionierung wurde in den APS-Besprechungen oder per Vorstandsbeschluss getroffen. Diese Besprechungen wurden unter Beteiligung des Vorstandes sowie der Bereiche Markt Geld- und Kapital­markt, APS und Risikocontrolling sowie Finanzen und Gesamtbankkoordination durchgeführt. Die detaillierte Umsetzung der Beschlüsse erfolgte durch den Bereich Geld- und Kapitalmarkt. Die Überwachung nahm der Bereich APS und Risikocontrolling vor.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Organisation des Risikomanagements

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

onsträger übt sie zudem eine beratende Funktion für die Geschäftsführung und die steuernden Bereiche aus. Maßnahmen zur aktiven Beeinflussung der Risikopositionen werden im Bereich APS und Risikocontrolling definiert.

konzernlagebericht

36

Im Segment Forderungsmanagement wird das Risikomanagement von der Universum Inkasso GmbH durchgeführt. Sie verfügt über ein Risikofrüherkennungssystem, das auf die Belange der Gesellschaft abgestimmt ist. Die Risikoüberwachung wird unterstützt durch Monatsabschlüsse inklusive Plan-Ist-Vergleichen, durch unter­jährig rollierende Forecasts, die die aktuelle Unternehmenssituation wider­ spiegeln. Veränderte Unternehmensszenarien gehen zeitnah in die Planungskonzepte ein. Zusätzlich wird durch Berichte und Analysen die Effizienz und Effektivität der Gesellschaft überwacht und gesteuert.

Risikoidentifizierung Gefahren für Institutsziele minimieren

Die Aufgabe der Risikoidentifizierung ist die möglichst vollständige, strukturierte Erfassung aller Risiken, welche das Erreichen der Ziele des Instituts gefährden können. Sie dient der MaRisk-konformen Definition der für die Valovis Bank AG wesent­lichen Risiken im Rahmen der Risikosteuerungs- und -controllingprozesse. Gleichzeitig werden die im Rahmen der definierten Prozesse momentan als nicht wesentlich beurteilten Risiken überprüft, da diese ӹӹ im Laufe der Zeit Bedeutung für das Institut erlangen können, ӹӹ zu Verlusten führen können, ӹӹ im Zusammenhang mit wesentlichen Risiken auftreten können. Die grundsätzliche Risikoidentifizierung wird im Rahmen einer regelmäßigen Über­prüfung der vorgenommenen Risikoeinschätzung durchgeführt. Diese erfolgt mindestens vierteljährlich durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling im Rahmen definierter Prozesse, einmal jährlich durch den Risikotag unter Beteiligung aller Bereiche und des Vorstandes der Bank sowie anlassbezogen im Verlauf von Neuproduktprozessen. Ad hoc auftretende Risiken können aufgrund des Informationszusammenflusses in der Abteilung Meldewesen / Marktpreis­ri­si­ kocontrolling kurzfristig erkannt und Gegenmaßnahmen in Zusammenarbeit mit anderen Bereichen umgesetzt werden.

Risikoarten und Risikomessung

Davon wesentliche Risiken

Marktpreisrisiken

→ → → →

Zinsänderungsrisiko Aktienkursrisiko Credit-Spread-Risiko Optionspreisrisiko

→ → → →

Adressenausfallrisiken

→ → → → →

Emittentenrisiko Kontrahentenrisiko Kreditrisiko Veritätsrisiko Sicherheitenrisiko

→ Emittentenrisiko → Kontrahentenrisiko → Kreditrisiko

Ratingbasierter Barwertansatz

→ Sicherheitenrisiko

Überprüfung im 3-Jahres-Turnus und kontinuierlich über DSCR

→ Veritätsrisiko

Veritätsabschlag beim Ankauf durch statistischen Ansatz auf Basis von Zeitreihensimulationen und vorhandenem Eigenkapital des Kontrahenten

Zinsänderungsrisiko Aktienkursrisiko Credit-Spread-Risiko Optionspreisrisiko

Value at Risk (Moderne Historische Simulation)

Operationelle Risiken

Gefahr des Eintretens von Verlusten durch → Menschen → Prozesse → Systeme → Externe Ereignisse → Rechtsrisiko → Kreditkartenmissbrauch

Gefahr des Eintretens von Verlusten durch → Menschen → Prozesse → Systeme → Externe Ereignisse → Rechtsrisiko → Kreditkartenmissbrauch

Basisindikatoransatz (SolvV)

Liquiditätsrisiken

→ Refinanzierungsrisiko → Marktliquiditätsrisiko

→ Refinanzierungsrisiko → Marktliquiditätsrisiko

Risikobegrenzung durch ordnungsgemäßes Liquiditätsmanagement

Strukturrisiko

→ Risikokonzentrationen

→ Risikokonzentrationen

Quantifizierungen von Konzentrationen innerhalb von Risikoarten werden durch Adjustierung und Parametrisierung in den Messverfahren berücksichtigt. Ertragskonzentrationen werden strategisch gesteuert und reportet

Anteilseignerrisiko (Beteiligungsrisiko)

→ Universum Inkasso

→ Universum Inkasso

Szenariobetrachtung auf Basis von Planabweichungen

Vertriebsrisiken

→ Vertriebspartnerrisiko → Vertriebswegerisiko → Reputationsrisiko

→ Vertriebspartnerrisiko → Vertriebswegerisiko → Reputationsrisiko

Das Vertriebsrisiko wird strategisch gesteuert und bewertet

Das Liquiditätsrisiko wird trotz der Wesentlichkeit nicht bei der Berechnung des Gesamtbankrisikos einbezogen. Es wird nicht primär in Form von Kapitalverzehr schlagend und wird daher operativ gesteuert. Das Liquiditätskostenrisiko (Refinanzierungskostenrisiko) ist im Rahmen der historischen Simulation im Marktpreis­ risiko enthalten und wird aufgrund seines untergeordneten Anteils nicht separat hiervon ausgewiesen. Zudem werden Veränderungen in den Liquiditätskosten regelmäßig in den aktuellen Hochrechnungen berücksichtigt.

37 konzernlagebericht

Verfahren zur Risikobewertung oder Risikominderung

Identifizierte Risiken

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die identifizierten und davon wesentlichen Risikoarten der Bank sowie die eingesetzten Messverfahren:

Vollständige Risikobeurteilung

Entsprechend einer vorsichtigen Vorgehensweise wird von einer vollständigen positiven Korrelation aller Risikoarten ausgegangen. Die Aggregation der Risiken erfolgt über eine vollständige Addition des Risikokapitals der einzelnen Risiken der Bank.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Der reguläre unerwartete Verlust im Bereich der Adressenausfallrisiken wird grundsätzlich als Vielfaches der erwarteten Verluste errechnet. Dieses Vielfache wird regelmäßig einmal pro Jahr mit Hilfe einer Kreditportfoliosimulation überprüft. Die Ermittlung des operationellen Risikos erfolgt für die Bank unter Anwendung des Basisindikatoransatzes. Da kein unmittelbar kausaler Zusammenhang zwischen den Risiken und den Erträgen besteht, wird zur Darstellung des Risikoprofils zusätzlich ein Risikopuffer gehalten. Mittelfristig ist die Einführung eines risikosensitiven internen Messverfahrens auf Basis der Datenerhebung im Rahmen des Risk Assessments und der Schadensfalldatenbank angedacht. Die Beteiligung an der Universum Group wird konzernintern wie eine Finanzbeteiligung der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Innerhalb der Universum Group sind aufgrund der spezifischen Geschäftstätigkeit (Inkasso­ dienstleistungen) vornehmlich Konzentrationsrisiken aus zwei Großkunden sowie operationelle Risiken aus Gesetzesänderungen permanent zu beobachten und zu bewerten. Weiterhin sind im geringen Umfang Adressrisiken zu managen.

konzernlagebericht

38

Risikosteuerung und -management Der Prozess für Risikosteuerung und -management kann in den Gesamtprozess für die Gesamtbank und einen gesonderten Prozess für Steuerung und Management des Deckungsstockes unterschieden werden. Für den Deckungsstock zu erfüllende Rahmenbedingungen ergeben sich aus den Vorgaben des Pfandbriefgesetzes.

Veränderungen in der Steuerung der Risikopositionen der Gesamtbank

Wesentliches Gremium für die Steuerung der Risikopositionen der Gesamtbank im Sinne einer grundsätzlichen Positionierung war im Berichtsjahr die APS-Besprechung. Seit März 2012 werden Entscheidungen im Rahmen der Vorstandssitzungen getroffen. Prinzipiell kann hierbei zwischen dem Prozess der Steuerung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken und der Steuerung der operationellen und der Adressenausfallrisiken unterschieden werden. ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

Tagesreport Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling Täglicher Risikomanagementreport APS Monatliche Executive Summary an die Gremien der Bank Wöchentliche Liquiditätsvorschau Monatlicher Credit Risk Report Retail Vierteljährlicher Risikobericht nach MaRisk für die Gesamtbank Regelmäßige Hochrechnungen

Die Steuerung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken erfolgt auf Basis des Tagesreports der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling und des Risikomanagementreports APS, der durch den Bereich APS und Risikocontrolling erstellt wird und die strukturellen Risiken der Positionen darstellt. Auf Basis des Reports werden dann bei Bedarf verschiedene Simulationen zum Marktpreisrisiko vorgenommen, mithilfe derer dann die grundsätzliche Entscheidung zur Positionierung

Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt vorrangig auf Basis des Risikoberichts. Darüber hinaus wird im Retailgeschäft ergänzend zu operativen Steuerungsprozessen monatlich der Credit Risk Report Retail erstellt. Im Rahmen der Risikotragfähigkeit erfolgt die Steuerung des Adressenausfallrisikos anhand einer Überarbeitung der Limite, die eine Adjustierung der Auslastung der Risikotragfähigkeit nach sich zieht. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt im Rahmen des jährlichen RisikoSelf-Assessments. Durch Priorisierung werden die Risiken in niedrige, mittlere und hohe Risiken eingestuft. Für Risiken der Kategorie „hoch“ werden je nach Art Maßnahmen definiert, deren Umsetzung und Auswirkung auf das Gesamtbankprofil überwacht werden. Unter Beachtung von Kosten-Nutzen-Aspekten gilt dies auch für Risiken der Kategorien „niedrig“ und „mittel“. Die Maßnahmen werden durch den Vorstand – ggf. basierend auf Vorschlägen des betroffenen Fachbereiches – festgelegt. Die Durchführung der definierten Maßnahmen verantwortet der Fach­ bereich, die Kontrolle der Ausführung erfolgt durch den Bereich APS und Risikocontrolling. Innerhalb der Universum Group werden bei sich abzeichnenden Risikoveränderungen, die anhand regelmäßiger Plan-Ist-Abweichungen erkannt werden, von der ­Geschäftsführung der Universum Inkasso GmbH geeignete Maßnahmen zur Risiko­ begrenzung getroffen.

Risikodeckungsmasse und Risikotragfähigkeit Die Risikodeckungsmasse (nur für Valovis Bank AG) bezeichnet das Vermögen, welches durch den Markt- bzw. den Barwert der einzelnen Vermögenspositionen der Valovis Bank AG bestimmt wird. Die Ermittlung erfolgt unter Einbeziehung der stillen Lasten der fremden Wertpapiere. Die Kosten, die für die Fortführung und Verwaltung der Vermögenspositionen anfallen, werden bei der Ermittlung der Risikodeckungsmasse durch Abzug des Verwaltungskostenbarwertes berücksichtigt. Der Verwaltungskostenbarwert setzt sich aus den auf den Betrachtungszeitraum abgezinsten Kosten, die im Liquidationsfall für die Fortführung und Verwaltung der Vermögenspositionen anfallen, zusammen. Die sonstigen Vermögensgegenstände und Sachanlagen der Valovis Bank AG reduzieren den Verwaltungskostenbarwert, sofern sie nicht bereits bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt werden.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Die operative Umsetzung erfolgt zwischen den Sitzungen durch den Bereich Geldund Kapitalmarkt und wird durch den Bereich APS und Risikocontrolling überwacht. Die Umsetzung der Beschlüsse im Rahmen der genehmigten Kennzahlen wird durch Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling überwacht.

Simulationen und Hochrechnungen als Steuerungsinstrumente

39 konzernlagebericht

der Bank aufgrund von Vorschlägen des Bereiches APS und Risikocontrolling in der APS-Besprechung bzw. mittels Vorstandsvorlagen vorgestellt wird. Wesentliche ­Basis für die Entscheidungsfindung sind auch die durch den Bereich APS und Risikocontrolling erstellten regelmäßigen Hochrechnungen für Bilanz und GuV und die daraus abgeleiteten Handlungsvorschläge. Durch regelmäßige Soll-Ist-Vergleiche werden Abweichungen zwischen Hochrechnung und Ist-Ergebnis identifiziert und die Ursachen analysiert. Bei Bedarf werden entsprechende Steuerungsmaßnahmen simuliert und vorgeschlagen.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Die Risikodeckungsmasse steht zur Abdeckung von Risiken zur Verfügung und ist in Form eines Limitsystems den Einzelrisiken zugewiesen. Die Risikokapitalallokation, also die Verteilung der Limithöhe je Risikoart, erfolgt im Regelfall jährlich sowohl nach der Analyse der Entwicklung der Geschäftstätigkeit als auch aufgrund der Geschäftsplanung. Die Höhe des maximal zu allozierenden Risikokapitals wird dabei durch die Risikotragfähigkeit sowie den „Risikoappetit“ der Bank vorgegeben. Treten im Geschäftsjahr signifikante Änderungen in der Geschäftsstruktur auf, kann die Allokation auch unterjährig durchgeführt werden. Auf Grundlage der ermittelten Zahlen erfolgt eine Gegenüberstellung von Gesamtbankrisiko und Risikodeckungsmasse zur Ableitung der Risikotragfähigkeit. Die Risikotragfähigkeit der Valovis Bank AG im wertorientierten Sinn ist gegeben, wenn die im Rahmen der Risikoquantifizierung gemessenen Risiken des Bankgeschäftes durch das vorhandene Vermögen abgedeckt sind. Sie definiert in der obersten Betrachtungsebene die Grenze der Bank, bis zu der risikobehaftete Geschäfte eingegangen werden können. Die Auslastung des Risikokapitals wird auf maximal 100 % festgesetzt.

konzernlagebericht

40 Einzelrisiken werden aggregiert

Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden die einzelnen Risiken zum Gesamtrisiko der Bank aggregiert. Die Federführung für diese Aufgabe liegt in der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling. Im Normal Case wird die Risikotragfähigkeit der Valovis Bank AG durch einen Szenario-Mix überprüft: Szenario Marktspreads, Floor-Case mit Haircut-Analyse und Going-ConcernSzenario. Der Stress-Case wird als Basisstress und als Reverse Stress dargestellt. Die Ergebnisse des Steuerungsszenarios Marktspreads werden täglich an den Vorstand der Valovis Bank AG berichtet. Ergänzend hierzu werden für die Valovis Bank AG mindestens vierteljährlich zwei weitere Szenarien für die Darstellung der Einhaltung der Risikotragfähigkeit berechnet. Dies sind der sogenannte Floor-Case und das Going-Concern-Szenario. Der Floor-Case basiert auf der Annahme, dass für Staatspapiere gefährdeter Länder eine Umschuldung erfolgen könnte. Es wird simuliert, welchen Haircut die Valovis Bank AG aushalten kann, ohne ihre Risikotragfähigkeit zu gefährden. Beim Going-Concern-Szenario erfolgt die Bestimmung des ökonomischen Kapitalbedarfs nicht aus der Liquidationsperspektive, sondern aus der Perspektive der Weiterführung des Unternehmens unter Einbezug von haftendem Eigenkapital und GuV-Positionen. Für die Ermittlung der Risikotragfähigkeit setzt die Bank ein Konfidenzniveau von 99 % an, auf dessen Basis das Marktpreis- und das Adressenausfallrisiko mit einer Haltedauer von 120 bzw. 250 Tagen berechnet werden. Die Höhe des Konfidenzniveaus ist aus dem internen Zielrating der Bank abgeleitet, da die Bank nicht extern geratet wird. Die eigenen Verbindlichkeiten werden mit den Spreads bewertet, zu denen sich die Bank aktuell refinanziert. Die Spreads, die die Bank ansetzt, sind Marktspreads, die für Häuser gelten, die unter der Einlagensicherungseinrichtung des Bundesverbandes der deutschen Banken emittieren. Hauptsächlich bedingt durch die Umschuldung des Staates Griechenland erfolgte die Berechnung der Risikotragfähigkeit zum 30. Dezember 2011 einerseits auf Basis der Kenntnisse, die per 30. Dezember 2011 vorlagen, sowie andererseits durch signifikante Ereignisse nach dem Berichtsstichtag unter Einbeziehung dieser Änderungen. Dies umfasst vorrangig die nach HGB erforderliche Abschreibung der griechi-

Die Überprüfung der Risikotragfähigkeit zeigt im Ergebnis, dass im relevanten Steuerungsszenario der Bank – Szenario Marktspreads – die Limite per 30. Dezember 2011 eingehalten wurden. Aufgrund des erhöhten Marktpreisrisikos bedingt durch die Finanzkrise und des stark gestiegenen Emittentenrisikos aus den Wertpapieren der PIIGS-Staaten beträgt das Verhältnis zwischen Risikodeckungspotenzial und den Risiken zum Stichtag nahezu 100 %. Aufgrund der per 30. Dezember 2011 noch nicht abschließend definierten Prämissen zum Umtausch der griechischen Anleihen, wodurch die Berechnung des Risikodeckungspotenzials z. T. mit Annahmen durchgeführt werden musste, liegt das Risikodeckungspotenzial vor Fest­ stellung des Jahresabschlusses temporär unter dem definierten Limit. Nach dem Umtausch und der in diesem Zusammenhang erfolgten Konkretisierung der risiko­ reduzierenden Maßnahmen Dritter liegt das Risikodeckungspotenzial wieder über dem definierten Gesamtlimit.

Risikolimite eingehalten

konzernlagebericht

41

Risikotragfähigkeitsberechnung (VaR Marktspreads verschmolzene Bank) Stand: 30.12.2011

Angaben in Millionen €

Auslastung per 30.12.2011 nach Feststellung Jahresabschluss

Auslastung per 30.12.2011 vor Feststellung Jahresabschluss

Auslastung per 30.09.2011

Limit (gültig ab 30.12.2011)

Limitauslastung je Risikoart

75,85

75,85

69,86

76,00

99,80 %

61,97

61,97

66,38

66,50

93,20 %

13,65

13,65

13,65

14,00

97,51 %

Marktpreisrisiko Value at Risk Kreditrisiko Unexpected Loss Operationelles Risiko Basisindikatoransatz Beteiligungsrisiko Unternehmenswertrisiko

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

schen Staatspapiere auf 22,445 % sowie die Berücksichtigung der externen Garantie zur Risikominderung der Effekte der Griechenland-Abschreibung. Dabei wurden in der folgenden Tabelle die Anpassungen nur beim Risikodeckungspotenzial vorgenommen, welches nach der Einarbeitung der genannten Anpassungen um knapp 9 Mio. € gestiegen ist. Auf eine Neuberechnung des Marktpreisrisikos unter geänderten Bedingungen rückwirkend per 30. Dezember 2011 wurde verzichtet, da der wesentlich geringere Wert der griechischen Staatsanleihen auch zu einer Reduzierung des Value at Risk führt. Das ausgewiesene Marktpreisrisiko wird somit nach der Abschreibung der griechischen Staatspapiere in der rückwirkenden Darstellung überschätzt. (Zum Vergleich: Der Value at Risk zum 27. März 2012 beträgt rd. 72 Mio. € auf die im Rahmen der Risikotragfähigkeit angesetzte Haltedauer von 120 Tagen.) Am Status des Emittentenrisikos des Staates Griechenland hat sich bislang noch keine Änderung ergeben, sodass keine Anpassungen im Adressenausfallrisiko erforderlich wurden. Auf das operationelle und das Beteiligungsrisiko hatten die Ereignisse nach dem 31. Dezember 2011 keinen Einfluss.

3,50

3,50

3,50

3,50

100,00 %

Gesamtrisiko

154,97

154,97

153,39

160,00

96,86 %

Risikodeckungspotenzial

166,05

157,21

115,65

Verhältnis Risiken / Risikodeckungspotenzial

93,33 %

98,58 %

132,63 %

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Im Berichtsjahr fand u. a. zum Thema Risikotragfähigkeit eine Prüfung nach § 44 KWG statt. Anmerkungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurden weitestgehend umgesetzt.

Abstimmung mit Bankenaufsicht

Bezüglich der Höhe des Konfidenzniveaus und der Bewertung der eigenen Emissionen konnte noch kein abschließender Konsens mit der Aufsicht erzielt werden. Die Bank ist der Ansicht, dass ihre bisherige Vorgehensweise sachgerecht ist, und hat dies der BaFin mitgeteilt. Falls die BaFin dennoch zwingend Änderungsbedarf sieht, könnte dies negative Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit der Bank haben, was im ungünstigsten Fall dazu führt, dass die Risikotragfähigkeit der Bank rückwirkend zum 30. Dezember 2011 nicht gegeben ist. Ein Vergleich der Kennzahlen mit dem Vorjahresultimo 30. Dezember 2010 ist bedingt durch die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG nicht aussagekräftig. Zudem wurde der Value at Risk bis zum 30. Juni 2011 nach dem Modification Case ermittelt. Diesem Szenario lag die Annahme zu­grunde, dass Euro-Staatsanleihen nicht ausfallen werden und deshalb das Zins- und Spreadrisiko – ausgedrückt als Value at Risk – als gemitteltes Risiko der drei prägenden Euro-Länder Deutschland, Frankreich und Italien dargestellt werden kann. Die An­ wen­dung des Modification Case wurde aufgrund der veränderten Lage am Kapital­ markt als nicht mehr sachgerecht angesehen.

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Die folgende Tabelle zeigt deshalb die Entwicklung bis zum 30. Juni 2011 im Vergleich zum 30. Dezember 2010.

Risikotragfähigkeitsberechnung  (VaR Modification Case Valovis Bank AG vor Verschmelzung) Stand: 30.06.2011

Angaben in Millionen €

Auslastung per 30.06.2011

Auslastung per 31.03.2011

Auslastung per 30.12.2010

Limit (gültig bis 30.06.2011)

Limitauslastung je Risikoart

38,96

43,13

47,68

60,00

64,93 %

31,47

35,60

28,18

60,00

52,45 %

7,32

7,32

8,48

11,00

66,52 %

Marktpreisrisiko Value at Risk Kreditrisiko Unexpected Loss Operationelles Risiko Basisindikatoransatz Beteiligungsrisiko Unternehmenswertrisiko Gesamtrisiko

3,50

3,50

3,50

3,50

100,00 %

81,25

89,55

87,85

134,50

60,41 %

Zur Ermittlung und Überwachung der Einzelrisiken verweisen wir auf den Abschnitt Risikoarten.

Unterschiedliche Stresstests

Die Stressbetrachtung im Rahmen der Risikotragfähigkeit wird mittels eines BasisStresstests sowie eines Reverse-Stresstests vorgenommen.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Der Basisstresstest wird in zwei Varianten gerechnet und umfasst das Marktpreis-, das Adressenausfall-, das Beteiligungs- und das operationelle Risiko. In der ersten Variante werden für alle Risikoarten fixe Parameter gesetzt. In der zweiten Variante werden für die einzelnen Risikoarten Parameter in Abhängigkeit von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung und der Entwicklung der Valovis Bank AG laufend überprüft und ggf. adjustiert. Beim Reverse-Stresstest wird überprüft, welches für die Valovis Bank AG denkbare Szenario das Marktpreis- und Adressenausfallrisiko betreffend zu einem Totalverlust der Risikodeckungsmasse führen würde. Dabei erfolgt eine Aufteilung, welchen Betrag der Risikodeckungsmasse das Marktpreis- und welchen das Adressenausfallrisiko verzehren kann. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts dieser Szenarien wird in regelmäßigen Zeitabständen, mindestens vierteljährlich, eingeschätzt. Unabhängig von der o. a. Risikotragfähigkeitsbetrachtung wird die Erfüllung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen mit der täglichen Ermittlung und Überwachung des Solvabilitätskoeffizienten entsprechend den aufsichtsrechtlichen Vorgaben nach KWG überprüft.

43 konzernlagebericht

Risikoüberwachung und Risikoreporting Die Risikoüberwachung der Valovis misst im laufenden Prozess vom Institut festgelegte Risikokennzahlen. Die Risikoüberwachung erfolgt durch die Abteilung Meldewesen  /  Marktpreisrisikocontrolling. Durch eine regelmäßige Analyse der Limitauslastung soll sichergestellt werden, dass die Risikosituation mit der risiko­ strategischen Zielausrichtung einhergeht und damit die Tragfähigkeit der Bank gegeben ist. Die Überwachung von nicht quantifizierbaren Risiken erfolgt über die Vergabe von qualitativen Grenzwerten und prozessualen Vorgaben. Die Resultate der Überwachung werden im Rahmen des Risikoreportings durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling kommuniziert und ggf. mit Handlungsempfehlungen für die Risikosteuerung versehen. Unterschiede zwischen der Soll- und der Ist-Risikoposition werden so frühzeitig gemeldet, dass entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Die Geschäftsleitung lässt sich in angemessenen Abständen über die Risikosituation und die Ergebnisse der Szenariobetrachtungen durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling und den Bereich APS und Risikocontrolling Bericht erstatten. Die Risikoberichterstattung erfolgt in nachvollziehbarer, aussagefähiger Art und Weise. Neben der Darstellung der Risikosituation enthält sie eine Beurteilung der Situation. Soweit sich im Hinblick auf Sachverhalte in vorangegangenen Berichterstattungen keine relevanten Änderungen ergeben haben, wird im Rahmen der aktuellen Berichterstattung auf diese Tatsache verwiesen. Adressaten sind der Vorstand und Aufsichtsrat der Bank, Abteilungs- und Bereichsleiter sowie die Bundesbank und die BaFin. Der Aufsichtsrat der Valovis Bank AG wird in regelmäßigen Abständen, u. a. über die monatliche Executive Summary und den vierteljährlichen Risikobericht, über die Risikosituation und wesentliche risikorelevante Themen informiert.

Berichte an die Geschäftsleitung

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Die Risikoüberwachung des Segments Forderungsmanagement erfolgt in regelmäßigen Zyklen mindestens im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Aufsichtsratssitzungen durch den Aufsichtsrat der Universum Inkasso GmbH, der im Geschäftsjahr 2011 personenidentisch mit dem Vorstand der Valovis war.

Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagementsystem und Internes Kontrollsystem Das Risikomanagementsystem und das Interne Kontrollsystem der Valovis umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse, Risiken und Kontrollen. Dies gilt für alle Bestandteile des Risikomanagementsystems, die den Konzernabschluss wesentlich beeinflussen können. Ziel des rechnungslegungsbezogenen Risikomanagementsystems sind die Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung sowie die Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen und satzungsmäßigen Vorschriften. Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen sollen das Risiko von Fehlaussagen der Rechnungslegung verhindern. Erkannte Risiken sind im Rahmen der Abschlusserstellung zu bewerten. Dazu werden im Einzelfall auch externe Spezialisten herangezogen.

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Das Vier-Augen-Prinzip, Funktionstrennung und klare Richtlinien und Organisationsanweisungen sind wesentliche von der Bank eingesetzte Elemente im Rechnungslegungsprozess.

Leitungsgremien regelmäßig informiert

Identifizierte rechnungslegungsbezogene Risiken und entsprechend ergriffene Maß­ ­nahmen werden dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Bank im Rahmen der monat­ lichen Executive Summary bzw. im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichtet. Der Abschlussprüfer ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung zudem verpflichtet, dem Aufsichtsrat über rechnungslegungsrelevante Risiken oder Kontrollschwächen sowie sonstige im Rahmen seiner Prüfungstätigkeit erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems zu berichten.

Interne Revision Die Interne Revision der Valovis Gruppe ist wesentlicher Bestandteil des prozess­ unabhängigen Überwachungssystems. Sie ist organisatorisch dem Vorstandsvorsitzenden der Bank unterstellt und berichtet unabhängig an den Gesamtvorstand.

Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko resultiert aus Änderungen der Bewertungsparameter von Finanzinstrumenten. Es erfasst vor allem Vermögenseinbußen oder -steigerungen aufgrund von möglichen Veränderungen der Marktpreise bzw. von preisbildenden Parametern. Marktpreisrisiken der Valovis Bank AG können Zinsänderungs-, Aktien­kurs-, Credit-Spread- und Optionspreisrisiken sein. Wesentliche Marktpreisrisiken der Valovis Bank AG sind Zinsänderungs- und Credit-Spread-Risiken. Das vertragspartnerbezogene spezifische Risiko ist in der Darstellung des Marktpreis­ risikos integriert, da Geschäfte bereits mit Abschluss in die Risikorechnung einbezogen werden.

Bewertung von Finanzinstrumenten im Blickpunkt

Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, welches aus der Möglichkeit einer Änderung des Marktzinses erwächst. Es ist ein wesentliches Risiko der Valovis Bank AG, da der Anteil des zinsinduzierten Geschäfts an den Bilanzpositionen relativ hoch ist.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

risikoarten

45 konzernlagebericht

Das Credit-Spread-Risiko als ebenfalls wesentliches Risiko aufgrund des Wertpapierexposures der Bank bezeichnet die Gefahr, dass sich der zu berücksichtigende Credit Spread verändert, entweder durch Bonitätsverschlechterung des Kontrahenten / Emittenten oder durch eine veränderte Marktbewertung derartiger Bonitäten. Wesentliche Marktpreisrisiken sind bei der Universum Group vor dem Hintergrund der betriebenen Geschäfte nicht vorhanden.

Risikomessung und -überwachung Die Messung der Marktpreisrisiken erfolgt täglich und mit Hilfe eines geeigneten Risikomess-Systems. Die Quantifizierung erfolgt über die Berechnung des Value at Risk. Es wird das Modell der Modernen Historischen Simulation verwendet. Zur Überprüfung der Vorhersagekraft, d. h. ob die Berechnung im Risikomess-System das Gesamtbankrisiko korrekt abbildet, erfolgt ein Backtesting. Es wird überprüft, ob diese Berechnung auch das Gesamtbankrisiko abbildet, d. h. ob die tatsächlich gemessene Performance in mehreren Fällen schlechter ist, als das Modell „vorhergesagt“ hat. Dies sollte beim gewählten Konfidenzintervall von 99 % nicht häufiger als durchschnittlich 2–3 Mal pro Jahr der Fall sein (1 % von 250 Ereignissen). Zu diesem Zweck wird der historische Produktionsdatenstand mit aktuellen Marktdaten versorgt. Bestandsveränderungen bleiben unberücksichtigt. Durch den Vergleich des mit den aktuellen Marktdaten ermittelten Barwerts (PV) mit dem historischen Barwert, jeweils bezogen auf die historische Position, wird die tatsächliche Barwertveränderung ermittelt (sogenannte Clean P&L). Dabei wird keinerlei Alterung der Geschäfte betrachtet; der Bewertungszeitpunkt bleibt das historische Datum.

Rückgriff auf historische Daten

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Während der auf täglicher Basis bestimmte Value at Risk eine Prognose für den maximalen Verlust unter normalen Marktbedingungen liefert, werden extreme Marktbewegungen durch Stresstests simuliert. In dem standardisierten Verfahren für Stresstests werden dabei deutlich höhere Marktschwankungen, Liquiditätsstörungen des Marktes und Crashszenarien für Zinsen unterstellt. Die Überwachung der Limitauslastung erfolgt durch tägliche Aktualisierung der Marktpreisrisiken in der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling. Bei einer Überschreitung der Vorwarnstufe (80 % der Limitauslastung) oder einer Überschreitung der Limitgrenze erfolgt ein gesonderter Hinweis im Tagesreport.

Risikoreporting Das tägliche Risikoreporting erfolgt durch den in der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling erstellten Tagesreport, welcher u. a. nachfolgende Inhalte umfasst: ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

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Barwertberechnung Zinsänderungsrisiko (intern und gesetzlich) Value at Risk (Konfidenzniveau 99 %, zehn Tage Haltedauer, 250 Tage Historie) Eigenmittelkennziffer und Liquiditätskennzahl Gesetzliche und interne Limitauslastungen

Marktpreisrisiken zum 30. Dezember 2011 Der Value at Risk auf Basis von historischen Marktspreads beläuft sich gemäß den o. a. Parametern zum Stichtag auf 21,9 Mio. €. Für Zwecke der Risikotragfähigkeitsberechnung wird eine Haltedauer von 120 Tagen angesetzt, woraus sich gemäß der Wurzel-T-Regel ein Wert von 75,85 Mio. € ergibt. Der Value at Risk im per 30. Dezember 2010 relevanten Steuerungsszenario der Bank (Modification Case) belief sich auf 13,8 Mio. €. Die beiden Messwerte unterscheiden sich in ihrer Datengrundlage für Staatsanleihen, da im Szenario Modification Case die Annahme getroffen wurde, dass Euro-Staatsanleihen nicht ausfallen werden und deshalb das Zins- und Spreadrisiko – ausgedrückt als Value at Risk – als gemitteltes Risiko der drei prägenden Euro-Länder Deutschland, Frankreich und Italien dargestellt wurde.

Zinsänderungsrisiko nicht wesentlich verändert

Die Valovis hat auch im Verlauf des Jahres 2011 eine relativ neutrale Zinspositio­ nierung beibehalten. Die Kennziffer Zinsänderungsrisiko (Barwertveränderung in ­Bezug auf das Eigenkapital) im Szenario + 100 Basispunkte (BP) betrug zum 30. Dezem­ber 2011 + 0,79 % und hat sich damit im Vergleich zum 30. Dezember 2010 mit – 1,07 % nicht wesentlich geändert. Neben der Parallelverschiebung um 100 BP werden täglich weitere Zins-Stress-­ Szenarien berechnet. Darunter fallen auch die gemäß BaFin-Rundschreiben 11 / 2011 von der Bankenaufsicht vorgegebenen Stresstests von + 200 und – 200 BP. Per 30. Dezember 2010 wurde der zu diesem Stichtag geltende Stresstest mit den Szenarien +130 BP (– 1,37 %) sowie – 190 BP (+ 3,75 %) reportet. Die Kennziffer im nunmehr relevanten Szenario + 200 BP beträgt per 30. Dezember 2011 für die verschmolzene Valovis Bank AG + 1,5 % sowie im Szenario – 200 BP – 0,2 % (Werte per 30. Dezember 2010 + 200 BP – 2,12 % und –200 BP + 4,21 %).

Adressenausfallrisiken

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Das Adressenausfallrisiko entsteht aus der Bonitätsverschlechterung (inklusive Ausfall) einer Adresse (d. h. Kreditnehmer, Kontrahent oder Emittent). Hieraus kann die Gefahr entstehen, dass Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Valovis Bank AG nicht erfüllt und aufwandswirksame Abschreibungen auf entsprechende Forderungen notwendig werden. In Abhängigkeit von der Geschäftsart und Adresse kann zwischen den Risiken des ӹӹ Kreditnehmers (Kreditrisiko), ӹӹ Kontrahenten (Kontrahentenrisiko) und ӹӹ Emittenten (Emittentenrisiko) unterschieden werden. Aufgrund der Struktur der Geschäfte ist eine separate Betrachtung der oben angeführten Risikoarten nicht sinnvoll, daher werden diese als Gesamtheit im Adressenausfallrisiko abgebildet. Länderrisiken haben in der Valovis Bank AG eine nachgeordnete Bedeutung. Zum 31. Dezember 2011 betrug das Credit Valuation Adjustment 650 Tsd. € (Vorjahr: 240 Tsd. €). Aufgrund der Höhe des Credit Valuation Adjustment erfolgt keine separate Steuerung des Risikos.

konzernlagebericht

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Hinzu kommt das Sicherheitenrisiko, das insbesondere in Form des Immobilienpreisrisikos als mögliche negative Abweichung des Marktwertes einer Immobilie vom im Rahmen der Sicherheitenbewertung ermittelten Wert besteht. Dieses Risiko tritt in der Valovis Bank AG als nicht wesentliches Risiko im Zusammenhang mit der Beleihung der Immobilien auf. Das Risiko wird durch den großen Anteil von erstrangigen Finanzierungen und durch die momentan im Portfolio enthaltenen Objekte sowie die institutsinternen DSCR-Vorgaben minimiert. Nach festgelegten Kriterien wird jährlich im Rahmen des Marktschwankungskonzeptes eine Überprüfung des Marktpreises vorgenommen. Aufgrund der Signifikanz der Beteiligung der Universum Inkasso GmbH wird dieses Risiko separat im Kapitel Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko dargestellt. Eine qualitative Bewertung von Risikokonzentrationen ist ebenfalls im Kapitel Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko zu finden. Quantitativ sind die Risikokonzentrationen über die Kreditportfolio­ kalkulation bei der Ermittlung des Faktors zur Berechnung des Unexpected Loss berücksichtigt. Aus Konzernsicht sind die Adressenausfallrisiken bei der Universum Group von untergeordneter Bedeutung.

Risikomessung und -überwachung Die Messung des Adressenausfallrisikos im Immobilien- und Factoringgeschäft (Versandhandels- und Mittelstandsfactoring) sowie des Emittentenrisikos der fremden Wertpapiere erfolgt in einem vierteljährlichen Turnus, die des Retailgeschäfts in einem monatlichen Turnus. Liegen Indizien vor, die eine erhebliche Änderung des Risikos wahrscheinlich machen, werden die Intervalle entsprechend verkürzt.

Regelmäßige Messung der Ausfallrisiken

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Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach Portfolio über interne Ratingklassen (Immobilien- und Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt. Zur Ermittlung des erwarteten zukünftigen Exposure werden die aktuellen B ­ estände um die erwarteten Tilgungen reduziert. Bei der Berechnung des Adressenausfall­ risikos die Exposure der Portfolios ggf. um vorhandene Sicherheiten vermindert. Die Berechnung des Adressenausfallrisikos am Standort Essen erfolgt wegen der außergewöhnlichen Zusammensetzung des Kreditportfolios über einen rating­ basierten Barwert-Ansatz. Für die Ermittlung des Expected Loss im Kreditgeschäft werden grundsätzlich für die Bereiche Konsumenten-Factoring und Immobilienfinanzierung die barwertigen Risikokosten angesetzt. Zur Ermittlung der erwarteten barwertigen Risikokosten werden als erwartete Verluste im Kreditgeschäft turnusmäßig kalkulatorische Risikokostensätze verwendet. Für das Emittentenrisiko wird der Expected Loss in Abhängigkeit von den externen Ratings der Emittenten ermittelt.

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Die Messung von Risiken im Bereich Kreditkarte sowie Absatzfinanzierung am Standort Neu-Isenburg wird unter Verwendung eines Risikoklassifizierungsverfahrens vorgenommen, welches mit der Art, dem Umfang, der Komplexität und dem Risikogehalt der Geschäfte angemessenen Frühwarnindikatoren ausgestattet ist. In diesem Zusammenhang werden intern ermittelte historische Zeitreihen der segmentbezogenen Risikoparameter Probability of Default (PD), Loss Given Default (LGD) und Credit Conversion Factor (CCF) genutzt. Auf dieser Basis wird der Expected Loss der Einzelgeschäfte errechnet. Das Gesamtportfoliorisiko wird über den Unexpected Loss abgebildet, welcher sich als ein Produkt aus der Summe aller Expected Losses und einem Faktor berechnet. Dieser Faktor wird per Kreditportfoliokalkulation ermittelt und ergibt sich aus der Struktur, insbesondere hinsichtlich Branchendiversifikation und Granularität (Größenklassen) aller Portfolios der Bank. Er wird einmal jährlich und bei bedeutenden Veränderungen der Portfolios durch eine Kreditportfoliokalkulation überprüft und ggf. neu festgelegt.

Betrachtung einzelner Geschäftsfelder

Für die Risikolimitierung und -überwachung innerhalb der Valovis Bank AG wird zwischen den Geschäftsfeldern Immobilien-, Factoringgeschäft sowie Wertpapierhandel und Retail unterschieden. Das Limit für Adressenausfallrisiken beinhaltet das Adressenausfallrisiko für das Immobilien-, Retail- sowie Factoringgeschäft, für Wertpapiere, Geldanlagen, OTCFinanzderivate sowie die zahlungsgestörten Forderungsbestände. Die Überwachung der Limitauslastung erfolgt in einem Turnus von drei Monaten. Der jeweils berechnete Wert wird mit dem vorgegebenen Limit verglichen. Ist die Vorwarnstufe in Höhe von 80 % des Limits erreicht, werden der Vorstand und der Bereich APS und Risikocontrolling unterrichtet, damit Gegenmaßnahmen einge­ leitet werden können.

Bei wesentlichen Veränderungen im Portfolio werden die Berechnungen des Adressenausfallrisikos unabhängig vom Drei-Monats-Turnus ad hoc durchgeführt und die Einhaltung des Limits geprüft.

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Zur Limitierung der einzelnen Geschäfte wurden in denjenigen Bereichen Emittentenlimite vergeben, die von den Bereichen Marktfolge Kredit und Marktfolge G ­ eld- und Kapitalmarkt ständig überwacht werden. Die Abteilung Meldewesen / Marktpreis­ risikocontrolling überwacht zudem täglich die Auslastung der Groß­kre­dit­ein­zel­ober­ grenze. Zudem wird jede Liquiditätsanlage über Emittentenlimite begrenzt. Die Bank unterscheidet im Bereich des Retailgeschäftes aktuell zwischen einem Risikoklassifizierungsverfahren bei Kreditantragsstellung und einem nachgelagerten Verfahren der Bestandsklassifizierung. Das Risikoklassifizierungsverfahren bei Kreditantragstellung orientiert sich an den aus dem produktbezogenen Scoreverfahren ermittelten Scorewerten, die zu numerisch aufsteigenden Scoregruppen zusammengefasst werden. Die Festlegung des Cut-offs begrenzt die Risikoklassen auf Basis einer betriebswirtschaftlichen ­gewinn­optimalen Grenzwertbetrachtung in Verbindung mit der Ausfallprognose des jeweiligen Scorebandes. Die Bank hat den Cut-off zur Risikobegrenzung als Grenze zum Abschluss von Neuverträgen definiert. Das bedeutet, dass Anträge, deren Scoring außerhalb der Cut-off-Grenze liegt, automatisiert abgelehnt werden.

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Das bestandsbezogene Risikoklassifizierungsverfahren trägt den unterschiedlichen Kreditportfolios der Bank Rechnung und berücksichtigt bei der Risikoeinstufung die ordnungsgemäße Tilgung bzw. Kontoführung. Operativ stehen den Geschäftsfeldern aktuell die folgenden Steuerungsinstrumente zur Verfügung: ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

Gruppensegmentierung Limitmatrizen Festlegung Cut-off Risiko-, Größen- und Laufzeitenklassen

Die Berechnung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel II für die Gesamtbank erfolgt nach dem Kreditrisiko-Standardansatz.

Risikoreporting Wesentliches Instrument des Adressenausfallrisikoreportings ist der Risikobericht, welcher für das Adressenausfallrisiko u. a. folgende Informationen beinhaltet: ӹӹ Strukturbetrachtung der einzelnen Teilportfolios für die Valovis Bank AG auf Basis ӹӹ der erwarteten und unerwarteten Verluste ӹӹ der Kreditinanspruchnahme im Berichts- und Vorquartal, der offenen Zusagen bzw. Linien sowie der Rückstände bzw. Überziehungen ӹӹ Risikobewertung

Risikobericht als wichtigstes Instrument

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Weiterhin sind im Detail dargestellt:

konzernlagebericht

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ӹӹ Entwicklung des Kreditportfolios nach Bundesländern, Regionen, Risiko­klassen, Größenklassen, Objektarten und Laufzeiten ӹӹ Großkredite und sonstige bemerkenswerte Engagements ӹӹ Umfang der vergebenen Limite einschließlich bedeutender Limitüber­ schreitungen ӹӹ Umfang und Entwicklung des Neugeschäfts ӹӹ Getroffene Kreditentscheidungen von wesentlicher Bedeutung, die von der Strategie abweichen ӹӹ Entwicklung der Risikovorsorge ӹӹ Kreditentscheidungen, die Geschäftsleiter im Rahmen ihrer Krediteinzel­ kompetenz beschlossen haben, soweit diese von den Voten abweichen oder wenn sie von einem Marktfolge-Vorstand getroffen werden

Kreditrisiken zum 30. Dezember 2011 Das Adressenausfallrisiko zum 30. Dezember 2011 stellt sich für die Valovis Bank AG im Wesentlichen als Unexpected Loss des Kreditbuches dar. Der Anstieg des Adressenausfallrisikos der Bank im Jahresverlauf von rd. 41,0 Mio. € per 30. Dezember 2010 auf 62,0 Mio. € per 30. Dezember 2011 resultiert hauptsächlich aus dem gestiegenen Emittentenrisiko der fremden Wertpapiere der PIIGS-Staaten. Aus dem Kredit- und Factoringgeschäft wurden keine relevanten Erhöhungen des Adressenaus­ fallrisikos verzeichnet. Der Expected Loss wird durch die gebildete Risikovorsorge beziehungsweise im Rahmen der Fair-Value-Bewertung bereits berücksichtigt.

Gehaltene Sicherheiten Die Valovis Bank AG hat zwecks Kreditrisikominderung mit den Kreditnehmern grundsätzlich Sicherheiten vereinbart. Dies sind finanzielle und andere werthaltige Sicherheiten, die es ermöglichen, das ausstehende Engagement vollständig oder in Teilen zurückzuführen, indem der als Sicherheit hinterlegte Vermögenswert verwertet wird, wenn der Kreditnehmer seine Hauptverpflichtungen nicht erfüllen kann oder will. Zu dieser Kategorie gehören aufgrund der Geschäftsstruktur der Bank hauptsächlich die Grundschulden für die Geschäfte des Immobilienbereiches. Sie stellen die wesentlichen Sicherheiten der Bank dar. Im Versandhandelsfactoring dienen die sogenannten Holdbacks (Sicherungseinbehalte) aus den angekauften Forderungen als Sicherheit. Des Weiteren nutzt die Bank Barsicherheiten, Bürgschaften und Garantien, die zum Teil das Risiko des Kreditnehmers abdecken, seine Verpflichtungen gemäß dem Kreditvertrag nicht erfüllen zu können, und die zum Teil auch von Dritten bereitgestellt werden. Die Bewertung der Sicherheiten erfolgt ausschließlich manuell unter Berücksichtigung der individuellen Sicherheitenmerkmale.

Risikovorsorge zum 30. Dezember 2011 Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft umfasst Einzelwertberichtigungen, pauschalierte Einzelwertberichtigungen und Wertberichtigungen auf Portfoliobasis. Einzelwertberichtigungen werden gebildet, wenn Hinweise auf die Wertminderung einer einzelnen Forderung vorliegen und der unter Berücksichtigung der Sicherheiten erzielbare Betrag der Kreditforderungen niedriger ist als der Buchwert.

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Arten von Wertberichtigungen

Für die Retailportfolios werden mangels einzelidentifizierbarer Hinweise pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet. Diese basieren auf Erkenntnissen aus den intern ermittelten historischen Zeitreihen der segmentbezogenen Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und Verlustquote (LGD). Wertberichtigungen auf Portfoliobasis berücksichtigen erwartete Ausfallwahr­ schein­lichkeiten und Verlustquoten. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach Portfolio über interne Ratingklassen (Immobiliengeschäft), Rückstandsklassen (­Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings bestimmt (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten und die Verlustquoten basieren auf institutsspezi­ fischen eigenen statistischen Auswertungen (Retailportfolios und Versandhandelsfactoring). Für die Portfolios, bei denen keine ausreichenden historischen Daten existieren, schätzt die Valovis Bank AG die Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie die Verlustquoten bei Ausfall.

konzernlagebericht

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Risikovorsorge

Kategorie

Klasse

Angaben in Tausend €

Held to Maturity

Loans and Receivables Forderungen aus dem Factoringgeschäft

Finanzanlagen

Forderung an Kunden – andere Forderungen

Absatz­ Factoring finanzierung MasterCard

Forderungsmanagement

RetailAuslaufprodukte / Sonstige Wertpapiere

Risiko­ vorsorge Gesamt

Stand 01.01.2010

19.586

24.427

10.255



2.465



56.733

Zugänge 1

11.584

5.060

2.749



338



19.731

Auflösung

202

1.700

461



133



2.496

Verbrauch

5.108

3.197

3.116



542



11.963

Stand 31.12.2010 1

25.860

24.590

9.427



2.128



62.005

Zugänge

17.693

10.534

3.058

2.090

1.272

210

529

Auflösung

568

2.430





202



3.200

Verbrauch

3.091

6.945

4.442



693



15.171

32.735

18.273

7.075

1.272

1.443

529

61.327

Stand 01.01.2011

25.860

24.590

9.427



2.128



62.005

Stand 31.12.2011

32.735

18.273

7.075

1.272

1.443

529

61.327

Stand 31.12.2011 Buchwerte

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Weitere Angaben zur Risikovorsorge sind der Note 33 zu entnehmen.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Regulatorische Vorgaben

Eigenkapitalanforderungen erfüllt

Die Berechnung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel II erfolgt nach dem Kreditrisiko-Standardansatz. Bedingt durch die Verschmelzung im September 2011 und den Wegfall der aufsichtsrechtlichen Institutsgruppe nach § 10a KWG sind ­konsolidierte Meldungen auf Gruppenebene seit dem 30. September 2011 nicht mehr erforderlich. Die aufsichtsrechtliche Vorgabe zum Eigenkapital gemäß Solvabilitätsverordnung war mit der Kennzahl von 9,0 % (Mindestsoll 8,0 %) per 30. Dezember 2011 sowie zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 erfüllt (per 30. Dezember 2010 11,9 % für die aufsichtsrechtliche Gruppe).

Liquiditätsrisiken Unter Liquiditätsrisiko wird zum einen die Gefahr verstanden, dass Geldmittel zur Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne). Zum anderen besteht die Gefahr, dass zusätzliche Geldmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden können (Refinanzierungsrisiko). Das Marktliquiditätsrisiko repräsentiert zudem die Gefahr, dass Vermögenswerte nur mit Abschlägen am Markt liquidiert werden können.

52 konzernlagebericht

Risikomessung und -überwachung Die Überwachung der Liquidität erfolgt mittels einer Liquiditätsvorschau, die mindestens einmal wöchentlich auf Tagesbasis erstellt wird. Durch Gegenüberstellung von erwarteten Mittelzu- und -abflüssen wird überprüft, ob die Valovis Bank AG jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Hierfür wurde die Risikotoleranz für Liquiditätsrisiken wie folgt definiert: Aus der Liquiditätsvorschau muss hervorgehen, dass die Bank unter der Prämisse, dass keine neue Liquidität (auch nicht mittels Prolongationen) aufgenommen wird, alle geplanten Auszahlungen der nächsten drei Monate erfüllen kann. Eine Unterschreitung der Risikotoleranz wird von der Abteilung Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt ad hoc an den Bereich APS und Risikocontrolling gemeldet, wo eine Beurteilung der Situation erfolgt und die Einberufung einer außerordentlichen Vorstandssitzung initiiert wird. Neben der Risikotoleranz werden zur frühzeitigen Erkennung von Liquiditätsengpässen sowohl die institutionellen Refinanzierungsmöglichkeiten der Valovis Bank AG bewertet als auch mögliche aus Adressenausfallrisiken resultierende Negativentwicklungen der Liquiditätsposition analysiert. Zur Beurteilung der Liquiditätssituation führt die Bank Szenariobetrachtungen durch. Hierbei wird aus Sicherheitsgründen ständig von einem Worst-Case-Szenario ausgegangen. Es wird simuliert, dass keinerlei Liquidität aus Emissionen generiert werden kann.

Breit diversifizierte Finanzstruktur

Die Refinanzierung stützt sich zur Vermeidung von Klumpenrisiken auf eine angemessen breite Diversifikation hinsichtlich der Vermögens- und Kapitalstruktur. Um zu kontrollieren, ob eine ausreichende Diversifizierung der aktuellen Refinanzierungsmöglichkeiten vorliegt, prüft die Valovis Bank AG auf Basis der wöchentlichen Liquiditätsvorschau die Ressourcen der Passivseite. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des vierteljährlichen Risikoberichts eine Analyse über die Veränderungen hinsichtlich der verschiedenen Investorengruppen.

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Die Überprüfung, ob die erwarteten Mittelabflüsse die erwarteten Mittelzuflüsse im Rahmen der Risikotoleranzgrenze übersteigen, wurde sowohl bei der Erstellung der Liquiditätsvorschau als auch mindestens monatlich in der APS-Besprechung bzw. mittels Vorstandsvorlagen durchgeführt. Sollte sich herausstellen, dass die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen, wird durch die Generierung zusätzlicher Mittelzuflüsse eine ausreichende Liquidität sichergestellt. Für den Fall eines Liquiditätsengpasses existiert ein Notfallplan, der in der wöchentlichen Liquiditätsplanung dargestellt ist. Dieser stellt neben den zu ergreifenden Maßnahmen auch die zur Verfügung stehenden Liquiditätsquellen dar.

Notfallplanung Die MaRisk fordern, dass festzulegen ist, welche Maßnahmen im Fall eines Liquiditätsengpasses ergriffen werden können. Das beinhaltet die Darstellung der in diesen Fällen zur Verfügung stehenden Liquiditätsquellen. Zudem müssen die im Falle eines Liquiditätsengpasses zu nutzenden Kommunikations- sowie Entscheidungswege festgelegt sein. Bei unerwarteten Marktentwicklungen werden bei entsprechenden Marktgegebenheiten Umschichtungen im Portfolio vorgenommen bzw. bestimmte Positionen aufgelöst oder neu geschaffen.

konzernlagebericht

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Folgende Maßnahmen werden ergriffen, wenn ein Liquiditätsengpass vorliegt, d. h. wenn die Risikotoleranz für Liquiditätsrisiken nicht gegeben ist. Als Risikotoleranz ist hierbei ein Zeitraum von drei Monaten bis zum Eintreten der Illiquidität entsprechend den Prämissen der Liquiditätsvorschau definiert. ӹӹ Liquiditätsaufnahme am Kapitalmarkt u. U. zu erhöhten Konditionen ӹӹ Generierung von Liquidität über die Teilnahme am Tenderverfahren. Diese im Falle eines Liquiditätsengpasses zur Verfügung stehende Liquidität wird unter Berücksichtigung etwaiger Mindererlöse in der Liquiditätsvorschau getrennt nach Liquiditätsquellen (Tendervolumen, Banklinien und Backuplinien) dargestellt ӹӹ Verbriefung oder Verkauf von Aktivpositionen ӹӹ Beschränkung bzw. Einstellung von Neugeschäft bei der Immobilienfinanzierung und beim B2C-Factoring ӹӹ Reduzierung bzw. Stopp der Kreditherauslage bei der Absatzfinanzierung ӹӹ Reduzierung der Kreditkartenlimite ӹӹ Nutzung des Liquiditäts-Überbrückungs-Kredits bei der Liquiditäts-Konsortialbank, an der die Valovis Bank AG zu diesem Zweck eine Beteiligung hält

Risikoreporting Einmal wöchentlich wird der Geschäftsleitung der Bank, dem Bereich APS und Risikocontrolling und der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling eine Liquiditätsvorschau zur Information vom Bereich Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt zur Verfügung gestellt.

Wöchentliche Liquiditätsvorschau

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In der monatlich stattfindenden APS-Besprechung erhielt die Geschäftsleitung Infor­ mationen über die Zusammensetzung, Merkmale und Diversifizierung der Finanzierungsquellen. Es erfolgt eine verbale Beschreibung der Liquiditätssituation hinsichtlich

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ӹӹ Auslastung der Risikotoleranz (diese entspricht in der Valovis Bank AG dem Frühwarnindikator) zur Einschätzung der Liquiditätssituation, ӹӹ Übersicht über die verfügbare Liquidität und zur Verfügung stehende Refinanzierungsmöglichkeiten, ӹӹ Analyse der Liquiditätssituation auf Gruppenebene. Die derzeitige und zukünftige Liquiditätssituation sowie die beschlossenen Maßnahmen wurden im APS-Besprechungsprotokoll ausführlich dokumentiert. Das Protokoll regelte alle Zuständigkeiten bezüglich der beschlossenen Umsetzungen. Entscheidungen zur Liquiditätssituation werden zukünftig über Vorstandsvorlagen und -sitzungen geregelt.

Liquidität zum 30. Dezember 2011 Die Valovis Gruppe hat sich auch im Jahr 2011 weiterhin gut refinanzieren können. Zu erwähnen ist, dass im vierten Quartal 2011 eine deutliche Liquiditätsverknappung im Markt zu beobachten war, die mehrere Wettbewerber zu teils deutlichen Spreadanhebungen veranlasst hat. Die Bank hat sich zum Jahresende diesem Trend entziehen können, indem Liquidität in Höhe von 220 Mio. € über die EZB im ­Tender in Anspruch genommen wurde. Aufgrund des intensiven Kontaktes zu den Investoren der Banken und der nachhaltigen Betreuung der Ansprechpartner war das Vertrauen in die Valovis Bank AG auch im Berichtsjahr gefestigt. Ein Liquiditätsengpass lag während des gesamten Jahres 2011 und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses zu keiner Zeit vor. Der gemäß Liquiditätsverordnung zu meldende Liquiditätskoeffizient betrug zum 30. Dezember 2011 1,76 (zum 30. Dezember 2010 1,66 ohne Valovis Commercial Bank AG). Das gesetzlich geforderte Minimum der Kennziffer beträgt 1,0.

Operationelle Risiken Die Definition des operationellen Risikos gibt die Rahmenvereinbarung ‚Internationale Konvergenz der Kapitalmessung und Eigenkapitalanforderungen‘ (Basel II) wieder: „Operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische Risiken oder Reputationsrisiken.“ Operationelle Risiken stellen eine der wesentlichen Risikoarten der Valovis Bank AG dar. Sie ergeben sich aus der allgemeinen Geschäftstätigkeit. Demzufolge ist das Management der operationellen Risiken unter Beachtung der Kosten-Nutzen-Aspekte Bestandteil der gesamten Risikomanagementstrategie.

Grundprinzip des Risikomanagements für operationelle Risiken ist ihre weitgehende Vermeidung. Verbleibende Risiken werden durch eine umfassende und detaillierte Dokumentation aller Geschäftsprozesse, durch klare Kompetenzregelungen und eine angemessene personelle und infrastrukturelle Ausstattung der Bank gemindert. In wirtschaftlich sinnvollen Fällen hat die Valovis Bank AG Versicherungen für den Schadensfall abgeschlossen.

r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e

Ergänzende Versicherungen

Zur Ermittlung der notwendigen Gesamtkapitalanforderungen für operationelle Risiken von Kreditinstituten im Rahmen von Basel II wendet die Valovis Bank AG den Basisindikatoransatz gemäß §§ 270 und 271 SolvV an. Die Bank ist bei Nutzung des Basisindikatoransatzes verpflichtet, zur Abdeckung des operationellen Risikos 15 % ihres durchschnittlichen jährlichen Bruttoertrags der vergangenen drei Jahre als Eigenkapital vorzuhalten. Aus Konzernsicht hat das operationelle Risiko in der Universum Group grundsätzlich eine untergeordnete Bedeutung. Dabei besteht das operationelle Risiko in der Universum Group in Form des Personalrisikos, insbesondere durch den möglichen Verlust von Know-how-Trägern und Fluktuation. Das gesamte Risikomanagementsystem für operationelle Risiken der Valovis Bank AG stellt sich wie folgt dar:

Rahmenwerk: operationelles Risiko als Bestandteil des Risikohandbuchs Basisindikatoransatz zur Hinterlegung von Eigenkapital

Risikoidentifikation Self Assessment

Schadendatenbank

→ jährlich → laufend, (standardisierversionisiert ter Prozess) → laufend (bei Bedarf ) Interne Revision prüft Angemessenheit

Risikomanagement Risikomanagement durch Vorstand

Risikocontrolling APS / Risikocontrolling

→ Überwachung der → Definition von Maßnahmen­u msetzung Maßnahmen → Monitoring der → Kommunikation und Risikoentwicklung Weitergabe an Bereiche und der Einhaltung bestehender Risikomanagementkonzepte

Risiko- / Schadeninventar Analyse, Verdichtung, Priorisierung

Reporting → jährlich

Organisationsrichtlinien der Valovis Bank AG

Risikomessung und -überwachung Zur Erfassung und Identifikation der operationellen Risiken verfügt die Valovis Bank AG über zwei wesentliche Bausteine. Zum einen führt die Bank einmal jährlich und bereichsübergreifend ein RisikoSelf-Assessment durch. Hierzu werden standardisierte Listen an alle Bereiche der Bank herausgegeben, die von den Bereichsleitern als Risikoverantwortliche für ihren Bereich mit den abteilungsspezifischen operationellen Risiken befüllt werden.

konzernlagebericht

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r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e konzernlagebericht

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Betriebliche Risiken im Bereich der Verwaltung, des Personalwesens sowie der technischen Ausstattung werden von den jeweiligen Verantwortlichen separat im Rahmen des Risiko-Self-Assessments bewertet. Die Abfrage innerhalb des Risiko-SelfAssessments wird differenziert nach folgenden Risikoursachen: System, Mensch, Prozess und Extern. Bei Bedarf werden Einzelinterviews zur Aufnahme der Risiken durchgeführt. Das Ergebnis des Prozesses sind umfangreiche Risikoinventarlisten, in denen Einzelrisiken nach Risikokategorien mit allen wesentlichen Zusatzinformationen für spätere Auswertungen dargestellt werden.

Systematische Aufnahme wesentlicher Schadensereignisse

Die Einzelrisiken werden im Hinblick auf Doppelnennungen bereinigt und durch ein Scoring-Verfahren priorisiert. Den zweiten Baustein der Risikoidentifizierung stellt die systematische Aufnahme von wesentlichen Schadensereignissen dar. Als wesentlich ist ein Fall einzuordnen, der die Regelarbeitsabläufe stört und / oder zu dessen Behebung oder zukünftiger Vermeidung monetäre oder personelle Ressourcen eingesetzt werden müssen. Die Verantwortung für die Meldung und vollständige Aufnahme von Schäden und Risiken liegt bei den Führungskräften und Prozessverantwortlichen der Valovis Bank AG, wobei Einzelmeldungen von jedem Mitarbeiter vorgenommen werden können. Die Meldungen sind an den Bereich APS und Risikocontrolling weiterzuleiten, wo die Aktivitäten zur Erfassung und Analyse bzw. zum Risikocontrolling der operationellen Risiken zentral durchgeführt werden. In Notfällen und bei großen Schadensfällen stellt die Bank sicher, dass unverzüglich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Für Notfälle existieren Notfallpläne, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Zweckmäßigkeit hin überprüft werden. Darüber hinaus führt die Bank regelmäßig Notfalltests und -übungen durch. Neben tatsächlich eingetretenen Schäden werden auch operationelle Risiken aufgenommen, die nicht im Rahmen des jährlichen Self-Assessments abgedeckt waren bzw. neu hinzugekommen sind. Die Bank spricht in diesem Zusammenhang von sog. Ad-hoc-Risiken.

Risikoreporting Der halbjährliche Bericht zur Darstellung der Lage der Bank in Bezug auf bedeu­ tende Schadensfälle der Berichtsperiode und operationelle Risiken sowie Gegensteuerungsmaßnahmen der Vergangenheit wird vom Bereich APS und Risiko­con­ trol­ling erstellt und an die Geschäftsleitung übermittelt. Der Bereich APS und Risikocontrolling berichtet über die Art, die Ursachen und das Ausmaß von bedeutenden Schadensfällen der Berichtsperiode. Zudem werden bereits eingeleitete Steuerungsmaßnahmen aufgezeigt. Im Bereich APS und Risikocontrolling werden die Informationen zu den wesent­ lichen operationellen Risiken der Valovis Bank AG zusammengetragen. Nach Vorliegen aller subjektiven Risikoeinschätzungen der einzelnen Bereiche erfolgt die Darstellung der Risikolage (Art der operationellen Risiken, deren potenzielle Aus­ löser sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und die Intensität der ­Auswirkung).

Von der regelmäßigen Berichterstattung zu unterscheiden sind Ad-hoc-Meldungen, die bei besonderen Vorkommnissen von den betroffenen Fachabteilungen unmittelbar erfolgen. Sie dienen der unverzüglichen Information der Geschäftsleitung.

Unmittelbare Meldung besonderer Vorkommnisse

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Die Bank hat einzelne Dienstleistungen ausgelagert. Im Rahmen der Verschmelzung wurden die Outsourcing-Management-Prozesse beider Standorte konsolidiert, ­evaluiert und überarbeitet. Zum Stichtag 30. Dezember 2011 wurde von sämtlichen Bereichen der Bank, die Auslagerungen verantworten, eine Validierung der Risikoanalysen anhand einer strukturierten Outsourcing-Checkliste durchgeführt.

Wesentliche operationelle Risiken 2011 Im Jahr 2011 kam es in der Valovis Bank AG zu keinen erhöhten operationellen ­Risiken bzw. zu wesentlichen Schadensfällen.

Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko Definition und Risikoansatz Risikokonzentrationen

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Unter Risikokonzentrationen werden hohe Anteile eines Risikos am Gesamtrisiko oder in einer Risikokategorie der Bank verstanden. Dabei können Risikokonzentrationen verschiedene Ansatzpunkte oder Ursachen haben: ӹӹ Klassische Risikokonzentrationen: ӹӹ Hoher Anteil einer Risikoart am Gesamtrisiko ӹӹ Risikokonzentrationen in Form von z. B. Branchen- oder Länderschwer­ punkten im Adressenausfallrisiko oder Laufzeitschwerpunkten im Zinsänderungsrisiko ӹӹ Latente Risikokonzentrationen bei guter Diversifizierung (z. B. trotz vieler Kreditnehmer Schwerpunkt auf einen Sicherungsgeber) ӹӹ Geschäftsspezifische Risikokonzentrationen und Ertragskonzentrationen: ӹӹ Geschäftsfeldschwerpunkte ӹӹ Zielgruppenschwerpunkte ӹӹ Fokussierung auf einen Vertriebskanal ӹӹ Produktschwerpunkte Klassische Risikokonzentrationen zeichnen sich durch ihre Abhängigkeit von einer der oben definierten Risikoarten aus. Sie sind daher in den Messverfahren und Stresstests sowie in der operativen Steuerung und im Reporting bereits berücksichtigt. Geschäftsspezifische Risikokonzentrationen und Ertragskonzentrationen ergeben sich aus der strategischen Ausrichtung der Valovis Bank AG. Sie sind in Teilen durch das Geschäftsmodell der Valovis Bank AG bedingt, insbesondere im Bereich Versandhandelsfactoring. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Geschäftsfelder der Bank ergibt sich sowohl im Hinblick auf die Abhängigkeit vom Markterfolg eines Geschäftsfelds als auch im Hinblick auf die Gesamtdiversifikation des Adressenausfallrisikos eine Minimierung des Risikos für die Valovis Bank AG. Dies liegt daran, dass die einzelnen Kreditrisiken nicht vollständig positiv korreliert sind, es also weniger wahrscheinlich ist, dass zwei Branchen oder Teilportfolios gleichzeitig eine Bonitätsabstufung oder gar einen Ausfall erleiden. Im Rahmen des Reportings wird

Gesamtdiversifikation der Ausfallrisiken

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diese Art von Risikokonzentrationen im Hinblick auf die strategische Ausrichtung und strategische Zielerreichung reportet.

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Des Weiteren wird zwischen Inter- und Intra-Risikokonzentrationen unterschieden. Intra-Risikokonzentrationen bezeichnen den Gleichlauf von Risikopositionen innerhalb einer Risikoart. Unter Inter-Risikokonzentrationen versteht man den Gleichlauf von Risikopositionen über verschiedene Risikoarten hinweg. Als wesentlicher Bestandteil der Konzentration im Immobilienkreditbereich und hier speziell wie o.  a. als Intra-Risikokonzentration wurde das Highstreet-Portfolio identifiziert. Das Engagement unterliegt aufgrund der Größe und bedingt durch den Mieter Karstadt im Fachbereich einer nachhaltigen Beobachtung. Es findet ein regelmäßiger Informationsaustausch mit dem Darlehensnehmer statt, da die Bank unvermindert einen sukzessiven Abbau des Bestandes anstrebt. Über das Jahr 2011 fand insgesamt eine Kapitalrückführung des Highstreet-Portfolios in Höhe von 244 Mio. € statt, woraus eine deutliche Reduktion des Risikos resultiert. Des Weiteren besitzt die Valovis Bank AG eine Risikokonzentration bedingt durch das Wertpapierportfolio, welches Staatsanleihen von EU-Peripherie-Staaten beinhaltet. Risikokonzentrationen in Bezug auf Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft werden durch einen hohen Grad der Diversifizierung begrenzt. Im B2B-Factoring bestehen Einzelobergrenzen sowie Konzentrationsgrenzen auf Debitorenebene. Dem Vertriebsrisiko wird durch die Gewinnung neuer CoBranding-Partner im Kreditkartengeschäft sowie durch die Ausrichtung auf kleine und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Absatzfinanzierung und Factoring Rechnung getragen.

Definition und Risikoansatz Beteiligungsrisiken Das Risiko aus dem Segment Forderungsmanagement besteht für die Valovis Bank AG in Form von negativen Planabweichungen der Cashflows aus diesem Segment. Da die Universum Group vornehmlich das Inkassogeschäft betreibt, können wesentliche Einflussgrößen geringere Fallzahlen, geringere Erlösquoten oder höhere Kosten als geplant sein. Die Universum Inkasso GmbH bildet im Rahmen ihrer Planung Risikoszenarien ab. Die Anforderungen an die Qualität der Risikoszenarien überwacht die Valovis Bank AG im Rahmen des Genehmigungsprozesses der Planung im Aufsichtsrat. Die von der Universum Inkasso GmbH ermittelten Risikoszenarien werden vierteljährlich im Risikobericht der Valovis Bank AG berichtet. Das gemessene Risiko fließt im Normal Case in die Risikotragfähigkeitsbetrachtung ein. Als Stress für das Beteiligungsrisiko wird der höchste Verlust der letzten Jahre aus den Beteiligungen angesetzt. Das Reporting umfasst daneben eine Risikobewertung und ggf. eine Ursachenanalyse bei Planabweichungen. Die Valovis ist zudem an der Liquiditäts-Konsortialbank beteiligt. Hinsichtlich der Höhe dieser Beteiligung von 19 Tsd. € ist das Risiko als unwesentlich einzustufen. Von einer Einbeziehung in die Risikotragfähigkeitsberechnung wird abgesehen.

Die Valovis Bank AG ist eine Pfandbriefbank im Sinne des Pfandbriefgesetzes (PfandBG). Sie emittiert derzeit ausschließlich Hypothekenpfandbriefe. Immobilienfinanzierungen bilden dabei die wesentliche Grundlage für den Deckungsstock der Hypothekenpfandbriefe. Darüber hinaus werden geeignete Wertpapiere gemäß PfandBG als weitere Deckung genutzt.

Risikomanagement entspricht gesetzlichen Anforderungen

Fällige Pfandbriefe konnten deshalb problemlos bedient werden, obwohl sich der Deckungsstock vor allem aufgrund von Tilgungen aus dem Highstreet-Engagement im Jahr 2011 um rd. 150 Mio. € reduzierte. Die Deckungsrechnung für die Hypothekenpfandbriefe einschließlich der Stressszenarien sowie die Anforderungen aus dem PfandBG bezüglich der Sicherstellung der Liquidität im Hypotheken- und öffentlichen Deckungsstock für 180 Tage gemäß § 4 Abs. 1a PfandBG wurde im Jahr 2011 trotz der größeren Tilgungen zu jedem Zeitpunkt erfüllt. Den erweiterten Informationspflichten gemäß den Vorschriften des § 28 PfandBG wird regelmäßig durch entsprechende Veröffentlichungen auf unserer Internetseite nachgekommen. Am 28. Juni 2010 wurde der bislang einzige emittierte Öffentliche Pfandbrief fällig, sodass sich die Berichtspflichten derzeit nur auf den Bereich der Hypothekenpfandbriefe beschränken.

risikolage und ausblick Gesamtrisikosituation Im Jahr 2011 kam es erneut – bedingt durch die Krise in verschiedenen Euro-Staaten (insbesondere in Griechenland) – zu erhöhten Marktpreisrisiken der gehaltenen Staatsanleihen. Letztendlich führten der Schuldenschnitt sowie der am 12. März 2012 vollzogene Umtausch von griechischen Staatsanleihen zu einer Abwertung auf 22,445 % des ursprünglichen Nominalwertes nach HGB. In diesem Zusammenhang waren auch im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss hohe Belastungen aufgrund eines Impairments und der Bilanzierung des Großteils der übrigen Papiere in der Fair-Value-Option zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang generierte die V ­ alovis Bank AG aus der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter ­Er­träge, welche den negativen Effekt zum Teil kompensierten. Insolvenzen aus dem B2B-Work-out-Portfolio führten vorrangig im zweiten Halbjahr 2011 zu einem Risikovorsorgeaufwand in der Valovis Bank AG.

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Informationspflichten stets erfüllt

konzernlagebericht

Zur Gewährleistung der hohen Sicherheit bei den Pfandbriefen sind strenge Anforderungen an die Qualität des Deckungsstockes fixiert. Deshalb verlangt das Pfandbriefgesetz ein geeignetes Risikomanagementsystem mit der Einrichtung von geeigneten Regeln und Instrumenten zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der Risiken. Die Valovis Bank AG verfügt über ein Risikomanagementsystem, welches den Anforderungen des § 27 PfandBG entspricht.

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Risiko aus dem Deckungsportfolio

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Im Segment Immobilienfinanzierung der Valovis Bank AG wurden zum 31. Dezember 2011 aufgrund aktualisierter Cashflow-Schätzungen Wertkorrekturen im FairValue-Bestand in Höhe von 6,2 Mio. € notwendig. Darüber hinaus wurde nach IAS 8 der Wert bereits zum 31. Dezember 2010 um 9,7 Mio. € vermindert.

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Das bestehende Risikomanagement und die Risikosteuerung der Valovis Bank AG wurden im Jahr 2011 weiter methodisch fortgeführt. Dabei stand vor allem das Thema Risikotragfähigkeit im Fokus. Prämissen und Parameter wurden diesbezüglich überprüft und adjustiert sowie Szenarien hinzugefügt. Aufgrund der erhöhten Marktpreisrisiken durch die Finanzmarktkrise und des stark angestiegenen Emittentenrisikos aus den Wertpapieren der PIIGS-Staaten liegt das Verhältnis Risiko­ deckungspotenzial zu Risiken zum Stichtag nahezu bei 100 %. Im Segment Forderungsmanagement ist derzeit keine signifikante Planabweichung der Geschäftsplanungen erkennbar. Die aufsichtsrechtliche Vorgabe zum Eigenkapital gemäß Solvabilitätsverordnung war mit der Kennzahl von 9,0 % (Mindestsoll 8,0 %) für die Valovis Bank AG am 31. Dezember 2011 sowie zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 erfüllt. Zur Ein­ haltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie zur Abdeckung der bestehenden Risiken verfügt die Valovis Bank AG über ein bilanzielles Eigenkapital nach HGB in Höhe von 214 Mio. €. Unter Berücksichtigung des aufsichtsrechtlichen Ergänzungskapitals ergab sich nach Feststellung des HGB-Jahresabschlusses der Bank eine Eigenkapitalkennziffer von 9,5 %. Die Risikotragfähigkeit wurde durch das schlagend gewordene Griechenlandrisiko belastet. Sollten Abschreibungen auf andere Staatsanleihen im Wertpapierportfolio der Bank in signifikanter Höhe erforderlich werden, ist eine wesentliche Belastung der Vermögens- und Ertragslage der Gruppe nicht auszuschließen. Weitere Wert­ berichtigungen von Staatsanleihen sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Von den am Bilanzstichtag noch im Bestand befindlichen Wertpapieren sind bis einschließlich April 2012 Staatsanleihen von nominal 151 Mio. € fällig geworden und bis zum 30. Juni 2012 werden nochmals nominal 90 Mio. € fällig.

Im März 2012 erhielt die Valovis Bank AG die Ergebnisse einer Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. (DPR) nach § 342b Abs. 2 S. 3 Nr. 3 HGB, welche für den IFRS-Konzernabschluss 2010 zu Feststellungen führte. Dementsprechend wurden die Vorjahreszahlen im Rahmen eines Restatements nach IAS 8 angepasst. Weitere Angaben dazu sind in der Note 2 dargestellt.

Prognosebericht künftige gesamtwirtschaftliche situation Im ersten Quartal 2012 deutet einiges darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft im Rahmen der europäischen Schuldenkrise 2012 abschwächen wird. Speziell im Euro­ raum erwarten wir ein stark heterogenes Wachstum. Die Wirtschaftsdaten für Deutschland zeigen weiterhin positive Wachstumsraten, jedoch gilt es jetzt schon als sicher, dass sich die Wachstumsdynamik des Vorjahres im Jahr 2012 nicht wiederholen lassen wird. Das Jahr 2012 wird ein für den Fortbestand des Euroraumes aus unserer Sicht entscheidendes Jahr. Nachdem der griechische Schuldenschnitt im März 2012 erfolgreich durchgeführt werden konnte, scheint zunächst ein wenig Beruhigung am Rentenmarkt einzukehren. Dennoch erwarten wir im Jahr 2012 weiterhin eine hohe Marktdynamik, mit weiterhin sehr volatilen Risikoaufschlägen für die meisten europäischen Staatsanleihen und damit verbundene starke Schwankungen sowohl am Rentenmarkt als auch am Aktienmarkt im Jahr 2012. Die EZB ist Ende des Jahres 2011 wieder in den Krisenmodus der „Lehman-Zeit“ des Jahres 2008 eingeschwenkt, welcher zusätzliche Offenmarktoperationen (Ein- und Drei-Jahres-Tender) beinhaltet, um die Banken mit ausreichender Liquidität zu versorgen, sowie eine Senkung der Mindestreservehaltung und eine Reduzierung des Haupt­refinanzierungssatzes auf 1 %. Sollte sich die Krise weiter verschärfen, erwarten nicht wenige Analysten eine weitere Reduzierung des Hauptrefinanzierungssatzes im weiteren Jahresverlauf 2012.

nachtragsbericht / prognosebericht

Der Vorstand der Valovis Bank AG hat am 8. März 2012 dem Umtauschangebot des griechischen Staates zugestimmt und griechische Staatsanleihen im Nominalwert von 160.000 Tsd. € in neue Wertpapiere umgetauscht, die zum Einbuchungszeitpunkt einen beizulegenden Zeitwert von 35.913 Tsd. € aufwiesen. Aus dem Umtausch der Anleihen ist im Konzernabschluss kein wesentlicher Ergebniseffekt zu erwarten.

61 konzernlagebericht

Nachtragsbericht

entwicklung der für die valovis gruppe relevanten märkte

prognosebericht

Die nachfolgenden Aussagen zur Entwicklung der relevanten Märkte sind zukunftsbezogene Aussagen der Valovis Bank AG. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

konzernlagebericht

62

Durch die Unterstützung der EZB sowie den im März 2012 vollzogenen Schuldenschnitt für die griechischen Staatspapiere werden sich die europäischen Anleihemärkte beruhigen. Die Valovis Bank AG rechnet daher für die im Bestand befindlichen Wertpapiere der PIIGS-Staaten mit einer Erholung der Kurse und mit grund­­sätzlich geringeren Volatilitäten. Als Ausnahme davon werden aber weiterhin die griechischen Staatspapiere gesehen. Das Segment Immobilienfinanzierung sowie die Konsumentenfinanzierung (Versandhandelsfactoring, Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung) sind insbesondere abhängig von der Gesamtkonjunktur, die sich wiederum auf das Investitions­ klima und den privaten Konsum auswirkt. Für die deutsche Wirtschaft rechnet die Valovis Bank AG nicht mit einer rezessionären Entwicklung im Jahr 2012. Aufgrund der positiven Arbeitsmarktsituation in Deutschland wird von einem weiter stabilen privaten Konsum ausgegangen. Die Kombination aus hohen Mietrenditen und einem niedrigen Zinsumfeld begünstigt eine positive Entwicklung in der Bau- und Immobilienbranche. Für das Jahr 2012 erwartet die Bank in einem positiven Geschäftsumfeld eine stabile Nachfrage nach Finanzierungen für Handels- und Logistikimmobilien und somit eine Verstetigung der Geschäftsentwicklung. Die Dynamik des Wachstums im deutschen Kreditkartenmarkt hat sich im Jahr 2011 allgemein leicht abgeschwächt. Nach Schätzungen des Branchenmagazins Source befanden sich Ende 2011 ca. 32 Mio. Kreditkarten im deutschen Markt. Ein prägender Faktor des Kartenmarktes wird im Jahr 2012 die fortschreitende Einführung der Kontaktlos-Technologie (Near Field Communication, NFC) sein, welche sowohl bei Kredit- als auch bei Debitkarten eingesetzt werden kann. Die Technologie wird derzeit in zahlreichen Pilotprojekten, vorwiegend im Einzelhandel, getestet. Die Valovis Bank AG wird die weitere Entwicklung der Bezahltechnologien eng verfolgen und die daraus entstehenden Marktpotenziale laufend hinsichtlich eines Einstiegs in diesen Markt analysieren. Nach wie vor bietet der Versandhandelsmarkt Wachstumspotenziale besonders im Online-Handel. Gemäß dem Handelsverband rechnet die Branche im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatzwachstum im Online-Handel von 13 %. Dabei ergänzen sich Online-Handel und stationärer Versand zunehmend. Die ­Valovis Bank AG wird ihren Fokus weiterhin auf diese Zielgruppe legen. Zudem entwickeln sich bestimmte Factoring-Branchen wie z. B. Dienstleistungen und Gesundheitswesen als wichtige Zielgruppen für die Valovis Bank AG, die im Jahr 2012

weiter in den F ­ okus rücken. Ziel der Valovis Bank AG ist es, für das Jahr 2012 den weiterhin steigenden Bedarf nach Finanzierungsmodellen zu decken, die Liquidität der Handelskunden zu sichern und gleichzeitig das Risiko-Management effektiv zu unterstützen.

Die Valovis Gruppe rechnet für das Jahr 2012 weiterhin mit einer guten Liquiditätsausstattung, die weiterhin insbesondere über Termingelder und Schuldscheindarlehen mit institutionellen Kunden erfolgen soll.

erwartete geschäftsentwicklung 2012 Die erwartete Geschäftsentwicklung basiert auf der aktuellen, im Januar 2012 beschlossenen Geschäftsplanung der Valovis sowie der Geschäftsplanung der Universum Group. Der Anteilseigner der Valovis Bank AG hat die Bank informiert, dass er einen Verkaufsprozess eingeleitet hat. Vor diesem Hintergrund können sich durch einen potenziellen Eigentümerwechsel kurzfristig Änderungen in der Geschäftsplanung und Strategie ergeben. Im Segment Immobilienfinanzierung plant die Valovis Bank AG weiterhin die Fokussierung auf Handelsimmobilien und im Besonderen Einzelhandelsimmo­bi­ lien. Für das Jahr 2012 gab es im Dezember des Berichtsjahres bereits ein erhebliches Anfragevolumen, das deutlich über den Vorjahreszahlen liegt und dem Anforderungsprofil der Bank entspricht. Die Bank erwartet zudem im Jahr 2012 für den ­gesamten Markt der Neu- und Umbauten wieder eine steigende Nachfrage. Um die Eigen­kapitalbasis der Bank zu schonen, beabsichtigt die Bank, Neugeschäft in ­diesem Bereich zunächst jedoch selektiv zu akquirieren. Ein mehrjähriger Exklusivvertrag mit Neckermann sichert der Valovis Bank AG im Versandhandelsfactoring dauerhaftes Geschäftspotenzial sowie ein stabiles Forderungs-Ankaufvolumen. Nach einer Erhöhung der Qualität im Kreditkartenportfolio durch gezielte Marketingmaßnahmen, die langfristig angelegte Kooperation mit Tchibo sowie den ­Relaunch der Neckermann Reisen MasterCard als „Thomas Cook Card“ mit erweitertem Funktionsumfang wird für das Jahr 2012 der Anschluss weiterer Partner sowie eine Verbesserung im einstelligen Prozentbereich bei Umsatz und Kartenzahlen ­ange-strebt. So liegt der Umsatz je Kreditkarte bereits im ersten Quartal 2012 um rund 5 % über dem Vorjahreswert.

63 konzernlagebericht

refinanzierungssituation

prognosebericht

Die Marktentwicklung im Forderungsmanagement wird ähnlich wie für 2011 erwartet, mit höherem Umsatzwachstum im E-Commerce-Bereich als im stationären Handel und im Bereich der Multichannel-Versender.

prognosebericht

Die enge Zusammenarbeit der Valovis Bank AG mit Tchibo lässt die zunehmende Aktivierung dieser Kanäle und einen weiteren Ausbau des Tchibo-Kartenbestandes im niedrigen zweistelligen Prozentbereich für 2012 erwarten. Die Valovis Bank AG befindet sich darüber hinaus mit namhaften Adressen in Verhandlungen über mögliche Kooperationen im Kreditkartenbereich.

konzernlagebericht

64

Die Absatzfinanzierung rundet das Angebot der Valovis Bank AG im Bereich der Retailfinanzierung ab. Die Valovis Bank AG setzt 2012 ihre Strategie fort, sich als Qualitätsführer mit einem intensiven Betreuungsansatz für die Kunden aus dem Handel zu positionieren, und erwartet ein stabiles Neugeschäft und somit ein wachsendes Bestandsvolumen im niedrigen einstelligen Bereich. Eine 2011 begonnene Ausweitung und qualitative Verbesserung der Aktivitäten im Database Marketing ermöglicht im Jahr 2012 eine noch gezieltere Kundenansprache. In Kombination mit dem guten gewerblichen Investitionsklima und den damit in Zusammenhang stehenden kürzer laufenden Handelsfinanzierungen sieht sich die Valovis Bank AG in der Lage, das Provisionsergebnis im Jahr 2012 im einstelligen Prozentbereich zu steigern. Im Bereich Mittelstandsfactoring wird nach der im Berichtsjahr abgeschlossenen Konzeptionierung des Geschäftsmodells sowie der Implementierung der sich daraus ableitenden Systeme und Prozesse zunächst die laufende Testphase weiterhin fortgesetzt. Die im Jahr 2011 erfolgte personelle Verstärkung und qualitative Verbesserung der Factoring-Prozesse und -Systeme ermöglicht im Jahr 2012 eine Fortsetzung der selektiven Akquisition von qualitativ hochwertigem Neugeschäft. Die B2B-Factoring-Altbestände am Standort Essen, welche sich im Abwicklungsprozess befinden, werden sich im Jahr 2012 weiter verringern. Für den Versandhandel wird für das Jahr 2012 weiterhin ein überproportionales Wachstum im E-Commerce erwartet. Mit dem 2011 erfolgten Aufbau des Vertriebs, dem neuen Inkassosystem sowie einer erweiterten Produktpalette mit Fokus auf das E-Commerce-Geschäft wird eine Stabilisierung bzw. Ausweitung der Geschäftsmöglichkeiten im Risiko- und Forderungsmanagement angestrebt. Für das Jahr 2012 wird von einem rückläufigen Zinsüberschuss ausgegangen. Die mehrjährige Vertragsfestschreibung mit Neckermann bis 2014 begünstigt zwar eine über das Jahr 2012 hinausgehende stabile Entwicklung beim Zinsertrag, jedoch verringert sich der Zinsertrag u. a. durch Fälligkeiten im Wertpapierportfolio und durch den erwarteten Minderertrag bedingt durch die niedrigere Verzinslichkeit und den niedrigeren Nominalwert der beim Umtausch der griechischen Staatspapiere erhalte-

nen Anleihen. Unter der Prämisse, dass die Einrichtung des dauerhaften europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) und die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu einer weiteren Entspannung auf den europäischen Anleihemärkten führen, erwartet die Valovis Bank AG ein leicht positives Ergebnis aus Finanzanlagen.

Die Universum Group rechnet mit einem positiven operativen Ergebnisbeitrag. Durch nochmals notwendige Restrukturierungsaufwendungen wird jedoch insgesamt, voraussichtlich letztmalig, ein negativer Konzernergebnisbeitrag erwartet. Ergebnisbelastende Effekte sind nach wie vor das verlorene Umsatzvolumen durch die Quelle-Insolvenz. Um sich auf die in Aussicht stehenden höheren Eigenkapitalanforderungen durch Basel III vorzubereiten sowie um weiteren Risiken aus der europäischen Staatsfinan­ zierungskrise und den damit einhergehenden Kursverlusten / Ausfällen zu begegnen, wird die Valovis Bank AG im Jahr 2012 Neugeschäft weiterhin nur selektiv akquirieren. Unter der Voraussetzung einer Fortsetzung der Beruhigung auf den europäischen Anleihemärkten und einer damit einhergehenden Stabilisierung bzw. Erholung der Kurse für europäische Staatsanleihen rechnet die Valovis Gruppe insgesamt mit einem ausgeglichenen Vorsteuerergebnis. Für das Folgejahr 2013 wird mit einer Verbesserung des Konzernergebnisses gerechnet, das u.  a. bedingt ist durch die Synergie-Effekte aus der Verschmelzung.

65 konzernlagebericht

Die Valovis Gruppe geht davon aus, dass der Risikovorsorgeaufwand – welcher im Jahr 2011 durch besondere Einzelsachverhalte geprägt war – 2012 weiter rückläufig ist.

prognosebericht

Durch die im Berichtsjahr erfolgte Verschmelzung rechnet die Gruppe nach abschließenden Restrukturierungskosten, welche hauptsächlich im Jahr 2012 anfallen, mit Synergieeffekten bei den Verwaltungs- und Personalkosten in den Folgejahren.

prognosebericht konzernabschluss

66

2 0 1 1 K o n z e r n a bs c h l uss

65 66 67 68

Gesamtergebnisrechnung der Valovis Gruppe

69

Bilanz der Valovis Gruppe

70 Eigenkapitalveränderungsrechnung der Valovis Gruppe 71

Kapitalflussrechnung der Valovis Gruppe

73

Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung

77

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

100 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung 106 Erläuterungen zur Bilanz 121 122 123 124 125 126 127

> B LEI B EN S IE LI Q U IDE W IR M ANA G EN M ODERNE ZAHL U N G S S Y S T E M E

Sonstige Angaben

67 konzernabschluss

73 Informationen zum Unternehmen

prognosebericht

Anhang (Notes) der Valovis Gruppe

Gesamtergebnisrechnung der Valovis Gruppe

gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2011

Note / Seite 19 / 100

Zinserträge

19 / 100

Zinsaufwendungen

konzernabschluss

2011

20101

Veränderung

Veränderung in % –9,6

174.583

193.102

–18.520

–131.634

–142.208

10.573

–7,4

Zinsüberschuss

42.948

50.894

–7.946

–15,6

Risikovorsorge

–11,1

–19.198

–21.589

2.391

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

23.750

29.305

–5.555

–19,0

21 / 101

Provisionserträge

19.489

23.778

–4.289

–18,0

21 / 101

Provisionsaufwendungen

–3.031

–13.238

10.206

–77,1

Provisionsüberschuss

16.457

10.540

5.917

56,1

22 / 101

Erträge aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option

50.774

77.327

–26.553

–34,3

22 / 101

Aufwendungen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option

–194.587

–172.910

–21.676

12,5

Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option

–143.813

–95.583

–48.230

50,5

146.670

40.570

106.100

>100,0 >–100,0

20 / 100

68

Angaben in Tausend €

23 / 101

Handelsergebnis

24 / 101

Ergebnis aus Finanzanlagen

25 / 102

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

26 / 103

Sonstige Erträge

26 / 103

27 / 103

–8.730

9.658

–18.388

–77.025

–80.316

3.291

–4,1

30.166

59.781

–29.615

–49,5

Sonstige Aufwendungen

–12.482

–53.502

41.020

–76,7

Ergebnis vor Steuern

–25.006

–79.548

54.542

–68,6

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–14.382

21.089

–35.471

>–100,0

Konzernfehlbetrag

–39.387

–58.459

19.072

–32,6

Sonstiges Ergebnis nach Steuern Veränderung derAfS-Rücklage Erfolgsneutral gebildete Ertragsteuern

Gesamtergebnis

Angaben in Tausend € Ergebnis nach Steuern Sonstiges Ergebnis nach Steuern Bewertungsänderung der AfS-Rücklage Bestandsänderung der AfS-Rücklage Gesamtergebnis

8.825

–8.693

17.518

>–100,0

–2.957

2.873

–5.830

>–100,0

5.868

–5.820

11.688

>–100,0

–33.520

–64.278

30.758

–47,9

Veränderung in %

2011

20101

Veränderung

–39.387

–58.459

19.073

–32,6

5.868

–5.820

11.688

>–100,0

–642

–6.063

5.421

–89,4

6.509

243

6.267

>100,0

–33.520

–64.278

30.758

–47,9

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Der Konzernfehlbetrag und das Gesamtergebnis sind zu 100 % dem Alleingesellschafter der Valovis Bank AG zuzurechnen.

Bilanz der Valovis Gruppe zum 31. Dezember 2011

Aktiva  Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.20101

01.01.20101

Veränderung

Veränderung in %

29 / 106

Barreserve

44.055

8.885

48.834

35.170

>100,0

30 / 106

Forderungen an Kreditinstitute

52.469

159.195

249.966

–106.726

–67,0

31 / 106

Forderungen an Kunden

1.865.882

2.171.822

2.295.103

–305.940

–14,1

32 / 107

Forderungen aus dem Factoringgeschäft

990.233

1.066.541

1.325.775

–76.308

–7,2

33 / 107

Risikovorsorge

–61.327

–62.005

–56.733

678

–1,1

34 / 108

Handelsaktiva

220.086

77.227

51.138

142.859

>100,0

35 /108

Finanzanlagen

1.139.365

1.503.521

1.225.797

–364.156

–24,2

36 / 109

Immaterielle Vermögenswerte

14.960

17.210

33.105

–2.250

–13,1

36 / 109

Sachanlagen

5.278

5.913

6.345

–635

–10,7

37 / 110

Tatsächliche Ertragsteueransprüche

4.792

4.974

5.541

–182

–3,7

37 / 110

Latente Ertragsteueransprüche

23.517

42.985

10.734

–19.468

–45,3

38 / 111

Sonstige Aktiva Summe Aktiva

11.377

4.533

7.434

6.844

>100,0

4.310.687

5.000.802

5.203.039

–690.115

–13,8

31.12.2011 zu 31.12.2010

Note / Seite

Passiva  Angaben in Tausend €

39 / 111

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

40 / 111

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

41 / 111

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft

42 / 112

Verbriefte Verbindlichkeiten

43 / 112

31.12.20101

01.01.20101

Veränderung

Veränderung in %

346.583

481.782

297.957

–135.199

–28,1

3.369.111

3.861.068

4.096.033

–491.957

–12,7

255.933

285.614

304.134

–29.681

–10,4

49.081

59.949

124.748

–10.868

–18,1

Handelspassiva

60.923

52.272

50.113

8.651

16,5

44 / 112

Rückstellungen

8.229

9.191

9.782

–962

–10,5

45 / 116

Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen

985



128

985

>100,0

45 / 116

Latente Ertragssteueransprüche

8.897

8.864

6.788

33

0,4

46 / 117

Sonstige Passiva

21.440

19.036

26.053

2.404

12,6

47 / 117

Eigenkapital

189.507

223.026

287.304

–33.519

–15,0

Gezeichnetes Kapital

125.000

125.000

125.000



0,0

Kapitalrücklage

155.000

155.000

155.000



0,0

Gewinnrücklagen

–50.847

7.612

7.612

–58.459

>–100,0

–259

–6.127

–308

5.868

–95,8

AfS-Rücklage Konzernbilanzverlust /-gewinn Summe Passiva

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

31.12.2011

–39.387

–58.459



19.072

–32,6

4.310.687

5.000.802

5.203.039

–690.115

–13,8

69 konzernabschluss

Note / Seite

bilanz

31.12.2011 zu 31.12.2010

e i g e n k a p i ta lv e r ä n d e ru n g s r e c h n u n g

Eigenkapitalveränderungsrechnung der Valovis Gruppe zum 31. Dezember 2011

Angaben in Tausend €

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage

Gewinnrücklage

AfSRücklage

Konzern­ bilanzgewinn / -verlust

Summe 223.026

125.000

155.000

7.612

–6.127

–58.459

Veränderung





–58.459



58.459



Konzernfehlbetrag









–39.387

–39.387

Stand zum 01.01.2011

Sonstiges Ergebnis Stand zum 31.12.2011







5.869



5.869

125.000

155.000

–50.847

–259

–39.387

189.507

Gewinnrücklage

AfSRücklage

Konzernbilanzgewinn / -verlust

Summe 282.192

zum 31. Dezember 2010

70 konzernabschluss

Angaben in Tausend € Stand zum 01.01.2010

125.000

155.000

–34.495

–308

36.995





5.112





5.112

125.000

155.000

–29.383

–308

36.995

287.304

Veränderung





36.995



–36.995



Konzernfehlbetrag









–51.404

–51.404

Sonstiges Ergebnis







–5.820



–5.820

Anpassung gemäß IAS 8









–7.054

–7.054

125.000

155.000

7.612

–6.127

–58.459

223.026

Anpassung gemäß IAS 8 Vorjahr Stand zum 01.01.2010 korrigiert 1)

Stand zum 31.12.2010

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage

Konzernfehlbetrag

01.01. – 31.12.2011

01.01 – 31.12.20101

–39.387

–58.459

–9.831

27.765

Im Konzernergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit: Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen

–962

–591

Andere zahlungsunwirksame Veränderungen

Zahlungsunwirksame Veränderungen der Rückstellungen

113.760

17.739

Zinsüberschuss

–42.948

–50.894

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–2.162

–17.551

18.470

–81.990

Forderungen an Kreditinstitute

110.492

90.425

Forderungen an Kunden

313.737

106.417

74.338

260.001 –49.777

Zwischensumme Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer ­G eschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:

Forderungen aus dem Factoringgeschäft Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit

–131.191

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

–137.459

185.231

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

–489.954

–241.363

–10.871

–65.593

Verbriefte Verbindlichkeiten Sonstige Passiva Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit

–7.005

–29.681

–18.521

9.513

28.843

Erhaltene Zinsen

166.807

208.384

Gezahlte Zinsen

–131.391

–136.433

Erhaltene Ertragsteuern

7.543



Gezahlte Ertragsteuern

–5.225

–8.742

–232.452

269.877

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagevermögen

276.890

1.331.956

Auszahlungen aus Zugängen von Finanzanlagevermögen

–9.985

–1.641.010

Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Finanzmittel





4.075

1.653

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen, Immaterielle Vermögenswerte Auszahlungen aus Zugängen von Sachanlagevermögen, Immaterielle Vermögenswerte

–3.358

–2.425

267.622

–309.826

Kapitalerhöhung





Dividendenzahlungen





Cashflow aus Finanzierungstätigkeit





Cashflow aus Investitionstätigkeit

Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

2.419

8.885

48.834

–232.452

269.877

267.622

–309.826





44.055

8.885

71 konzernabschluss

Position Angaben in Tausend €

k a p i ta l f lu s s r e c h n u n g

Kapitalflussrechnung der Valovis Gruppe

k a p i ta l f lu s s r e c h n u n g

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung sowie die Veränderungen des Zahlungsmittelbestandes des Geschäftsjahres. Die Zahlungsströme sind unterteilt nach operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Die Erstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 7.

konzernabschluss

72

Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten Barreserve (Note 29). Die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung ist für Kreditinstitute als gering anzusehen.

Anhang (Notes) der Valovis Gruppe Informationen zum Unternehmen Geschäft und Organisation

und ist in Deutschland im Handelsregister des Amtsgerichtes Essen (HRB 16138) eingetragen. Sämtliche Anteile der Bank sind im Besitz des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns umfasst die Bereiche Immobilienfinanzierung, Factoring (Versandhandels- und Mittelstandsfactoring), Forderungsmanagement, Retail (Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung) und Treasury.

Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung Übereinstimmungserklärung Der Konzernabschluss der Valovis Gruppe zum 31. Dezember 2011 wurde auf Basis der Verordnung (EG) Nr. 1606 / 2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315a Abs. 1 HGB, aufgestellt. Maßgeblich waren diejenigen Standards, die zum Ende des Geschäftsjahres veröffentlicht und von der Europäischen Union übernommen waren.

Angewandte IFRS Alle für das Geschäftsjahr 2011 in der EU verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen wurden berücksichtigt, sofern sie für die Valovis Gruppe einschlägig sind. Folgende zum 1. Januar 2011 erstmals anzuwendende sowie überarbeitete Fassungen und Änderungen von Rechnungslegungsstandards wurden im Konzernabschluss berücksichtigt: ӹӹ IAS 24 – Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen (IAS 24 (2009)) ӹӹ Änderungen IFRS 1 – Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichszahlen nach IFRS 7

73 konzernabschluss

Theodor-Althoff-Str. 7 45133 Essen

anhang (notes)

Die Valovis Bank AG, die in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft geführt wird, hat ihren eingetragenen Firmensitz unter folgender Anschrift:

anhang (notes)

ӹӹ IFRIC 19 (2009) – Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente ӹӹ Änderungen an IFRIC 14 – Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen

konzernabschluss

74

Darüber hinaus wurden im Rahmen des „Annual Improvement Project“ elf Amendments an sechs Standards und einer Interpretation vorgenommen. Mit der Anpassung von Formulierungen in einzelnen IFRS soll eine Klarstellung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Daneben gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf die Bilanzierung, den Ansatz oder die Bewertung. Betroffen sind die Standards IAS 1, IAS 27 (i.V. m. IAS 21, 28 und 31), IAS 34, IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7 und die Interpretation IFRIC 13. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG. Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB im Rahmen seines Annual Improvement Project weitere Änderungen bestehender IFRS. Diese umfassen Änderungen bestehender IFRS mit Auswirkungen auf den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen als auch terminologische oder redaktionelle Korrekturen. Die meisten Änderungen treten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, in Kraft. Aus den Änderungen ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG. Von der vorzeitigen Anwendung der folgenden Standards, die erst für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden sind, wird zulässigerweise abgesehen: ӹӹ IFRS 7 – Angaben: Übertragung finanzieller Vermögenswerte Die im Oktober 2010 veröffentlichten Änderungen beinhalten zusätzliche Offenlegungspflichten für finanzielle Vermögenswerte, die nicht in ihrer Gesamtheit ausgebucht werden, einschließlich möglicher Effekte aus jeglichen Risiken, die bei der übertragenden Gesellschaft verbleiben. Zusätzlich sieht die Änderung von IFRS 7 nun auch qualitative und quantitative Angaben für finanzielle Vermögenswerte vor, die in ihrer Gesamtheit ausgebucht werden. Aus der Anwendung dieser Änderungen ergeben sich voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen. IFRS 7 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. ӹӹ IFRS 10 – Konzernabschlüsse, IFRS 11 – Gemeinschaftliche Vereinbarungen und IFRS 12 – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen Die im Mai 2011 vom IASB verabschiedeten drei Standards betreffen im Wesentlichen den Bereich der Konzernrechnungslegung. IFRS 10 ändert die Definition von Beherrschung und schafft einheitliche Regelungen zur Bestimmung der Beherrschung von Tochterunternehmen als auch von Zweckgesellschaften. Der Standard ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 27 und SIC

ӹӹ Amendments zu IAS 1 – Darstellung von Posten im sonstigen Ergebnis Die im Juni 2011 durch das IASB veröffentlichten Änderungen sehen eine geänderte Darstellung der im sonstigen Ergebnis erfassten Posten vor. Danach sind Posten, die zukünftig noch in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert werden können („recycled“), von den Posten, die nicht mehr in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert werden können, getrennt auszuweisen. Die Änderungen führen nur zu einer Darstellungsänderung. ӹӹ Amendments IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer Die im Juni 2011 vom IASB veröffentlichten Änderungen führen zu diversen Änderungen bei der Bilanzierung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen. Dabei wird das Wahlrecht zur Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen / Verlusten aufgehoben und die sofortige Erfassung dieser Veränderungen im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income) vorgeschrieben. In der Gesamtergebnisrechnung sind zukünftig neben dem Dienstzeitaufwand auch die Nettozinserträge / -aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne zu erfassen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, retrospektiv anzuwenden. Aus der Anwendung dieser Änderungen ergeben sich voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen. ӹӹ IAS 32 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten und IFRS 7 – Angaben zur Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten Mit den im Dezember 2011 durch das IASB veröffentlichten Änderungen zu IAS 32 werden die Anwendungsrichtlinien zur Saldierung von Finanzinst-

anhang (notes)

ӹӹ IFRS 13 – Bewertung zum beizulegenden Zeitwert Der im Mai 2011 vom IASB veröffentlichte Standard konkretisiert die Definition des beizulegenden Zeitwertes, führt die Vorschriften innerhalb der IFRS zur Ermittlung zusammen und gibt Hinweise, wie zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten ist, sofern ein anderer IFRS-Standard die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorschreibt oder erlaubt. Des Weiteren werden umfangreiche quantitative und qualitative Angabepflichten zur Ermittlung eingeführt. IFRS 13 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

75 konzernabschluss

12. IAS 27 wird zukünftig nur noch Regelungen für IFRS-Einzelabschlüsse enthalten. IFRS 11 ersetzt IAS 31 und betrifft sogenannte Joint Arrangements. Die wesentliche Änderung gegenüber dem alten Standard umfasst die Ab­schaf­ fung des Wahlrechts der Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen, d. h., eine Konsolidierung ist nur noch auf Basis der Equity-Methode zulässig. Ferner wurde die Kategorie „Joint Operations“ aufgenommen, für die eine Bilanzierung von dem Konzern zurechenbaren Vermögenswerten und Verbindlichkeiten vorgesehen ist. Der neue IFRS 12 fasst die erforderlichen Anhangangaben zu Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, ­assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten, strukturierten Unternehmen zusammen. Diese drei Standards sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG werden derzeit untersucht.

anhang (notes)



konzernabschluss

76

rumenten konkretisiert. Zum einen wird klargestellt, dass der Anspruch der Gesellschaft auf Saldierung am Abschlussstichtag bestehen muss, und zum ­anderen, unter welchen Bedingungen Systeme mit Bruttoausgleich als äquivalent zum Nettoausgleich im Sinne des Standards anerkannt werden können. Die Änderungen sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Im Zusammenhang mit den Änderungen des IAS 32 fordern die vom IASB im Dezember 2011 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 7 – Angaben zur Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – umfangreiche Anhangangaben bzgl. der bilanziellen Saldierung. Dadurch soll dem Abschlussadressaten die Möglichkeit gegeben werden, die Auswirkungen aus Saldierungsvereinbarungen einschließlich der Rechte auf Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten auf die Finanzlage des Unternehmens beurteilen zu können. Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

ӹӹ IFRS 9 – Finanzinstrumente Im Rahmen des Projektes zur Ablösung des IAS 39 durch IFRS 9 wurde im ­Oktober 2010 eine überarbeitete Version des IFRS 9 veröffentlicht und damit die Vorgaben für die erste von drei Phasen abgeschlossen. Die erste Phase umfasst Regelungen zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. IFRS 9 führt zu einer Neuklassifizierung von Vermögenswerten auf Basis des Geschäftsmodells des bilanzierenden Unternehmens und der vertraglich vereinbarten Zahlungs­ ströme des Vermögenswertes. Die Regelungen im Zusammenhang mit finanziellen Verbindlichkeiten sind im Vergleich zu IAS 39 weitestgehend unverändert. Lediglich sind zukünftig bonitätsinduzierte Wertänderungen für finanzielle Verpflichtungen bei Anwendung der Fair-Value-Option im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income) zu zeigen. Zu den weiteren Phasen, die die Themen Impairment und Hedge Accounting beinhalten, werden Veröffentlichungen des IASB im zweiten Halbjahr 2012 erwartet. Unter der Voraussetzung eines EU-Endorsements ist der IFRS 9 auf Basis der vom IASB im Dezember 2011 veröffentlichten Amendments zu IFRS 9 – Mandatory Effective Date verpflichtend für Geschäftsjahre, die ab oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, anzuwenden. Aus der Anwendung des IFRS 9 werden erhebliche Auswirkungen auf die Bilanzierung, die Bewertung und den Ausweis in zukünftigen Konzernabschlüssen der Valovis Bank AG erwartet. Unter der Prämisse, dass der Standard unverändert von der EU ratifiziert würde, käme es c. p. im Wesentlichen zu einer Verringerung der Bilanzwerte der Hypothekendarlehen in zweistelliger Millionenhöhe, bei gleichzeitiger Wertverringerung der eigenen Emissionen auf der Passivseite der Bank mit einem zweistelligen positiven Millioneneffekt. Die Erstanwendungszeitpunkte der verabschiedeten Standards und Standardänderungen gelten vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht. Mit Ausnahme der Amendments zu IFRS 7 – Angaben: Transfer von finanziellen Vermögenswerten, deren Endorsement am 22. November 2011 erfolgt ist, steht für alle zuvor genannten Standards und Standardänderungen die Übernahme in europäisches Recht noch aus.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Berichtswährung des Konzernabschlusses ist Euro. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (Tsd. €) gerundet. Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten. 2. Anpassung Vorjahreszahlen Im März 2012 erhielt die Valovis Bank AG die Ergebnisse einer Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. (DPR) nach § 342b Abs. 2 S. 3 Nr. 3 HGB, welche für den IFRS-Konzernabschluss 2010 zu Feststellungen führte. Daher wurden gemäß IAS 8.42 folgende Sachverhalte angepasst: a) Für zwei Engagements im Segment Factoring sind Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 2.870 Tsd. € erforderlich. Die Zuführung zur Risikovorsorge hätte bereits im Geschäftsjahr 2010 erfolgen müssen. Die bilanzielle Risikovorsorge zum 31. Dezember 2010 sowie die Zuführungen zur Risikovorsorge erhöhten sich jeweils um 2.870 Tsd. €. In der Eröffnungs­ bilanz zum 1. Januar 2010 waren keine Anpassungen erforderlich. b) Forderungen aus Factoringverhältnissen der Universum Group, die der Kate­ gorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögensgegenstände“ zugeordnet sind, wurden nach Abzug der pauschalierten Einzelwertberichtigungen (netto) ausgewiesen. Die betreffenden Forderungen werden nun brutto sowie die gebildete Risikovorsorge im Bilanzposten Risikovorsorge ausgewiesen. In der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 erhöhten sich die Forderungen aus Factoringverhältnissen sowie die Risikovorsorge um 1.203 Tsd. € sowie in der Bilanz zum 31. Dezember 2010 jeweils um 1.970 Tsd. €. Die Zuführungen zur Risiko­vor­sorge von 767 Tsd. € im Geschäftsjahr 2010 werden als Risikovor­ sorgeaufwand ausgewiesen (Gegenposten: sonstige betriebliche Aufwendungen). c) Der Fair Value für ein Kreditengagement aus dem Segment Immobilienfinanzierung, das der Kategorie „Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bewertete ­finanzielle Vermögenswerte“ zugeordnet ist, wurde zum 31. Dezember 2010 um 9.700 Tsd. € zu hoch ausgewiesen.

77 konzernabschluss

Die Bewertung von Vermögenswerten erfolgt mit Ausnahme der Finanzinstrumente, die in Übereinstimmung mit IAS 39 zum Fair Value bewertet werden, überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abgrenzung der Erträge und Aufwendungen erfolgt zeitanteilig. Sie werden in der Periode erfasst und ausgewiesen, in der sie wirtschaftlich verursacht sind. Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden dargestellt.

anhang (notes)

1. Grundsätze Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going Concern) und umfasst die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Kapitalflussrechnung sowie den Anhang (Notes) einschließlich der Segmentberichterstattung.

Die Forderungen an Kunden zum 31. Dezember 2010 verringerten sich gegenüber dem ursprünglichen Ausweis um 9.700 Tsd. €. Das Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option verschlechterte sich im gleichen Umfang. Anpassungen der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 waren nicht erforderlich.

anhang (notes)

d) Die Ermittlung der Risikovorsorge für nicht einzeln wertgeminderte Forderungen erfolgte bislang auf Basis nichtinstitutsspezifischer Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten. Zum 31. Dezember 2011 hat die Valovis die Risikovorsorge unter Berücksichtigung institutsspezifischer Parameter ermittelt. Zum 31. Dezember 2010 verringerte sich die bilanzielle Risikovorsorge um 9.107 Tsd. €. In der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 verringerte sich der Bilanzposten um 7.130 Tsd. €. Für das Geschäftsjahr 2010 verringerte sich hierdurch der Risikovorsorgeaufwand um 1.978 Tsd. €. Die durchgeführten Korrekturen wirken sich auf Posten der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 bzw. der Vergleichsperiode 31. Dezember 2010 und auf die KonzernGesamtergebnisrechnung des Geschäftsjahres 2010 folgendermaßen aus:

78 konzernabschluss

Konzernbilanz zum 01. Januar 2010

Veränderungen aus Anpassungen gemäß IAS 8

01.01.2010 Angaben in Tausend €

wie ausgewiesen

zu a)

zu b)

zu c)

zu d)

01.01.2010

2.295.103









2.295.103

1.785.195









1.785.195

1.324.572



1.203





1.325.775

–62.660



–1.203



7.130

–56.733

12.751







–2.018

10.734

5.197.927







5.112

5.203.039

282.192







5.112

287.304

2.500







5.112

7.612

5.197.927







5.112

5.203.039

Aktiva Forderungen an Kunden Hypothekendarlehen Forderungen aus dem Factoringgeschäft Risikovorsorge Latente Ertragsteueransprüche Bilanzsumme Passiva Eigenkapital Gewinnrücklagen Bilanzsumme

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010

Veränderungen aus Anpassungen gemäß IAS 8

31.12.2010 Angaben in Tausend €

wie ausgewiesen

zu a)

zu b)

zu c)

zu d)

31.12.2010

Hypothekendarlehen Forderungen aus dem Factoringgeschäft Risikovorsorge Latente Ertragsteueransprüche Bilanzsumme

2.181.522





–9.700



2.171.822

1.717.299





–9.700



1.707.599

1.064.571



1.970





1.066.541

–66.272

–2.870

–1.970



9.107

–62.005

41.465

936



3.162

–2.577

42.985

5.002.744

–1.934



–6.538

6.530

5.000.802

224.968

–1.934



–6.538

6.530

223.026

2.500







5.112

7.612

–51.404

–1.934



–6.538

1.418

–58.459

5.002.744

–1.934



–6.538

6.530

5.000.802

Passiva Eigenkapital Gewinnrücklagen Konzernverlust Bilanzsumme

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Veränderungen aus Anpassungen gemäß IAS 8

2010 wie ausgewiesen

zu a)

zu b)

zu c)

zu d)

2010

Risikovorsorge

–19.929

–2.870

–767



1.978

–21.589

Ergebnis aus der Ausnutzung der FVO

–85.883





–9.700



–95.583

–163.210





–9.700



–172.910

Angaben in Tausend € Gesamtergebnisrechnung

Aufwendungen aus der Ausnutzung der FVO Sonstige Aufwendungen

–54.270



767





–53.502

Ergebnis vor Steuern

–68.955

–2.870



–9.700

1.978

–79.548

17.551

936



3.162

–560

21.089

–51.404

–1.934



–6.538

1.418

–58.459

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Konzernfehlbetrag

Die Anpassungen wurden auch in den jeweiligen Notes berücksichtigt, die entsprechend gekennzeichnet sind. Es wurde entsprechend IAS 8.39 folgende Schätzungsänderung vorgenommen: Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Bewertungsparameter zur Ermittlung der Fair Values für die Hypothekendarlehen, die der Fair-Value-Option zugeordnet sind, waren Anpassungen der kundenspezifischen Risikofaktoren erforderlich. Vor diesem Hintergrund haben sich die ratingbasierten Diskontierungszinssätze erhöht. Insgesamt ergibt sich hieraus eine Verringerung der Fair Values für die Hypotheken-

79 konzernabschluss

Forderungen an Kunden

anhang (notes)

Aktiva

darlehen und damit eine Reduzierung der Forderungen an Kunden um 5.905 Tsd. €. In gleichem Umfang erhöhen sich die Aufwendungen aus der Ausnutzung der FairValue-Option.

anhang (notes)

Unter der Annahme, dass die Forderungsbestände konstant bleiben, erwarten wir für die zukünftigen Perioden keine signifikanten Auswirkungen.

konzernabschluss

80

Im Jahr 2010 führte die Überprüfung der Bewertungsparameter zur Ermittlung der Fair Values für die Hypothekendarlehen sowie der zum Fair Value bewerteten Verbindlichkeiten zu einer Anpassung der inhaltlichen und quantitativen Bewertungsparameter. Die jeweiligen Diskontierungszinssätze sanken hierdurch und führten zu einer Erhöhung des Forderungsbestandes an Kunden um 19.365 Tsd. € mit entsprechenden Effekten auf die Erträge aus der Anwendung der Fair-Value-Option sowie zu einer Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie der verbrieften Verbindlichkeiten um insgesamt 30.306 Tsd. € mit entsprechenden Effekten auf die Aufwendungen aus der Fair-Value-Option. 3. Konsolidierungskreis Die Valovis Bank AG hat am 31. März 2009 sämtliche Anteile an der KarstadtQuelle Information Services GmbH, Frankfurt am Main, erworben. Diese Gesellschaft wurde auf ihre Tochtergesellschaft, Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main, verschmolzen; die Eintragung erfolgte am 22. Mai 2009. Im Folgenden wird die KarstadtQuelle Information Services GmbH durchgehend als Universum Inkasso GmbH bezeichnet. Des Weiteren hat die Bank am 1. April 2009 sämtliche Anteile der KarstadtQuelle Bank AG, Neu-Isenburg, erworben. Die KarstadtQuelle Bank AG firmierte seit dem 8. März 2010 unter dem Namen Valovis Commercial Bank AG und wurde zum 1. Januar 2011 auf die Muttergesellschaft Valovis Bank AG verschmolzen. Sonstige Änderungen des Konsolidierungskreises im Vergleich zum 31. Dezember 2010 haben sich nicht ereignet.

Anteilsbesitz

Direkter Anteilsbesitz Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main

Indirekter Anteilsbesitz

100 %

Concent Forderungsmanagement GmbH, Frankfurt am Main

100 %

Concent Group GmbH, Düsseldorf

100 %

Continental Inkasso GmbH, Frankfurt am Main

100 %

Producta Daten-Service GmbH, Frankfurt am Main

100 %

Die Concent Group GmbH, Düsseldorf, ist seit 2005 nicht operativ tätig und wird nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Zum 31. Dezember 2011 beträgt das Eigenkapital der Gesellschaft 41 Tsd. € (Vorjahr: 43 Tsd. €), der Jahresfehlbetrag 2 Tsd. € (Vorjahr: 4 Tsd. €).

Auf Geschäftsbeziehungen von Unternehmen innerhalb des Konzerns basierende Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen, Erträge und Zwischenergebnisse werden im Rahmen der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert. Die Endkonsolidierung erfolgt zu dem Zeitpunkt, ab dem kein beherrschender oder maßgeblicher Einfluss mehr besteht.

purchase price allocation Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Universum Inkasso GmbH hat sich ein Goodwill sowie bei der Valovis Commercial Bank AG ein negativer Unterschieds­ betrag, der entsprechend im Geschäftsjahr 2009 als Ertrag vereinnahmt wurde, ergeben. Der Goodwill aus der Purchase Price Allocation (PPA) der Universum Inkasso GmbH betrug 8.477 Tsd. € und wurde als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Eine planmäßige Abschreibung erfolgte nicht. Im Geschäftsjahr 2010 wurde der Geschäfts- oder Firmenwert in voller Höhe außerplanmäßig abgeschrieben. Des Weiteren wurden im Rahmen der PPA in den beiden Einheiten Zeitwerte für die Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie für die Kundenbeziehungen ermittelt. Dabei haben sich sowohl stille Lasten als auch stille Reserven ergeben. Zum 31. Dezember 2011 wurden aus der Fortschreibung der stillen Lasten und Reser­ven erfolgswirksame Anpassungen in Höhe von – 5.345 Tsd. € (Vorjahr: – 14.634 Tsd. €) vorgenommen.

81 konzernabschluss

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode werden alle Vermögenswerte und Verpflichtungen der Tochtergesellschaft mit dem Fair Value zum Zeitpunkt der Erlangung des beherrschenden Einflusses unter Berücksichtigung latenter Steuern angesetzt. Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden in den Folgenperioden entsprechend den anzuwendenden Standards behandelt. Ein sich bei der Erstkonsolidierung ergebender positiver Unterschiedsbetrag aus der Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Fair Value der Vermögenswerte und Verpflichtungen wird als Goodwill unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Der Goodwill wird mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben.

anhang (notes)

4. Konsolidierungsgrundsätze Die Konsolidierung von Tochtergesellschaften erfolgt ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern einen beherrschenden Einfluss erlangt, nach der Erwerbsmethode gemäß IAS 27.18 in Verbindung mit IFRS 3. Beherrschung liegt vor, sobald ein Konzernunternehmen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

5. Finanzinstrumente (IAS 39)

anhang (notes)

a) übersicht über die kategorien finanzieller vermögenswerte und verbindlichkeiten

konzernabschluss

82

Gemäß IAS 32 ist ein Finanzinstrument ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IAS 39 sind alle Vermögenswerte und Verpflichtungen einschließlich aller derivativen Finanzinstrumente sowie alle Eigenkapitalinstrumente bilanziell zu erfassen, in die folgenden Bestandskategorien zu klassifizieren und in Abhängigkeit von dieser Kategorisierung zu bewerten: a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten („At Fair Value through Profit or Loss“), davon: aa) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten („Held for Trading“; HfT) ab) Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente („Designated at Fair Value through Profit or Loss“; Fair-Value-Option; FVO) b) Kredite und Forderungen („Loans and Receivables“; LaR) c) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte („Held to Maturity“; HtM) d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte („Available for Sale“; AfS). e) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten („Other Liabilities“; OL) Die Finanzinstrumente werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von anderen Finanzinvestitionen als solchen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts zuzurechnen sind. Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden ausschließlich, sofern sie erforderlich und zulässig sind, vorgenommen. Im Geschäftsjahr erfolgte die Umwidmung eines Wertpapiers der Kategorie AfS in die Kategorie HtM in Höhe von nominal 10.000 Tsd. €. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag, d. h. am Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen wurde, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Derivate, die zur Zinsrisikosteuerung der Bank eingesetzt werden, werden als zu „Handelszwecken“ gehalten eingestuft. Derivate, bei denen es sich um eine Finanzgarantie handelt oder die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, befanden sich im Geschäftsjahr nicht im Bestand. Gewinne oder Verluste sowie Zinserträge und -aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten, die in diesem Sinne zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam im Handelsergebnis erfasst. Zum Zeitpunkt, zu dem der Konzern zum ersten Mal Vertragspartei wird, ermittelt er, ob eingebettete Derivate getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren sind. Eine Neubeurteilung erfolgt nur bei einer erheblichen Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Zahlungsströme, die sich sonst aus dem Vertrag ergeben hätte, kommt. Nach der Fair-Value-Option ist es zulässig, jedes Finanzinstrument unter Beachtung bestimmter Voraussetzungen durch freiwillige Designation erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten. Die Entscheidung zur Anwendung der Fair-Value-Option ist unwiderruflich im Zeitpunkt des Zugangs des Finanzinstruments zu treffen. Die Anwendung der Fair-Value-Option ist gemäß IAS 39 grundsätzlich zulässig bei: a) wesentlichen Ansatz- oder Bewertungsinkongruenzen, die aus dem sogenannten „Mixed Model Accounting“ des IAS 39 resultieren, b) Gruppen von finanziellen Vermögenswerten und / oder Verbindlichkeiten, die zusammen auf Portfoliobasis gesteuert werden und deren Ergebnisse im Rahmen von Risikomanagement und internem Reporting auf Fair-Value-Basis ermittelt werden, und c) strukturierten Finanzinstrumenten, die trennungspflichtige eingebettete Derivate enthalten. Die Alternative a) ist für die Valovis Bank AG gegeben. Durch die Ausübung der Fair-Value-Option sollen vor allem die sich aus den ansonsten unterschiedlichen Bewertungsmethoden der zu Steuerungszwecken abgeschlossenen Zinsswaps und die grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bilanzierenden Hypothekendarlehen und finanziellen Verpflichtungen resultierenden Ansatz- und Bewertungsinkongruenzen signifikant verringert werden.

83 konzernabschluss

Als Nichthandelsbuchinstitut verwendet die Valovis Gruppe den Ausdruck „Handelszweck“ im reinen IFRS-Sinn als Überordnungsbegriff.

anhang (notes)

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz als zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, sowie die zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert designierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

anhang (notes)

Die Erstbewertung der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Auch in der Folge werden diese Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Zur Bewertung werden Börsen- oder Marktkurse herangezogen, sofern solche verfügbar sind. Soweit Börsen- oder Marktkurse nicht existieren bzw. nicht verlässlich feststellbar sind, werden die beizulegenden Zeitwerte auf der Basis von marktüblichen Preismodellen (Mark-to-Model) oder diskontierten Cashflows ermittelt. Weitere Ausführungen zur Fair-Value-Ermittlung sind unter dem Punkt „c) Bewertungsmethoden“ dargestellt.

konzernabschluss

84

Durch zumindest in der Bestandshöhe gleiche Forderungen und Verbindlich­keiten der zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerteten Finanzinstrumente wird angestrebt, eine geringe Volatilität des Ergebnisses zu erzeugen. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus den folgenden Bilanzposten werden teilweise freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertet: ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Finanzanlagen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten

Die erfolgswirksam zu erfassenden Bewertungsänderungen werden unter den Aufwendungen oder den Erträgen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option ausgewiesen. Die vereinnahmten und gezahlten sowie die anteiligen Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt. Die Verteilung der Agien / Disagien erfolgt effektivzinskonform über die Laufzeit. Die Valovis Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente in Form von Zins­ swaps ausschließlich zur Steuerung der Zinsrisiken. Darüber hinaus hat die Bank die Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die im Zusammenhang mit der Wertentwicklung des Wertpapierportfolios stehen, als Derivat im Sinne des IAS 39 bilanziert. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Das Bewertungsergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten sowie Zinserträge und -aufwendungen werden im Handelsergebnis ausgewiesen. Die Valovis Gruppe wendet die Vorschriften zum Hedge Accounting nach IAS 39 derzeit nicht an.

Die Nettogewinne und -verluste der zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente sind in Note 28 dargestellt. Das Handelsergebnis betrifft die als „classified as Held for Trading“ ausgewiesenen Beträge. Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der freiwillig zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente ist als „designated by the Entity“ dargestellt.

Die finanziellen Vermögenswerte aus den Bilanzposten Forderungen an Kunden (Kreditkarten- und Absatzfinanzierungsgeschäft) und Forderungen aus dem Factoringgeschäft werden als „Loans and Receivables“ kategorisiert. Die Nettogewinne und -verluste dieser Kategorie sind in Note 28 dargestellt.

Held to Maturity (HtM) Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die die Valovis Gruppe bis zur Endfälligkeit halten will und (rechtlich und wirtschaftlich auch halten) kann, mit Ausnahme von denjenigen, die beim erstmaligen Ansatz als „At Fair Value through Profit or Loss“ designiert wurden, und denjenigen, die die Definition von „Loans and Receivables“ erfüllen. Im Rahmen der Folgebewertung von Finanzinstrumenten, die als „Held to Maturity“ kategorisiert wurden, prüft die Valovis Gruppe an jedem Bilanzstichtag, ob objektive Hinweise darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung im Sinne eines Impairments eingetreten ist. Der Begriff Impairment wird auf nicht marktpreisbe­ dingte Wertänderungen begrenzt. Die Zinserträge aus den HtM-Vermögenswerten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.

Available for Sale (AfS) Als „Available for Sale“ werden diejenigen finanziellen Vermögenswerte kategorisiert, die keiner anderen der oben beschriebenen Kategorien zugeordnet werden können oder bei denen die Valovis zulässigerweise keine Zuordnung zu einer dieser Kategorien vorgenommen hat.

85 konzernabschluss

Kredite und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Zinserträge aus Krediten und Forderungen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind, sowie im Rahmen von Amortisationen.

anhang (notes)

Loans and Receivables (LaR)

Zu den AfS-Finanzinstrumenten zählen vor allem Wertpapiere, die nicht bis zur Endfälligkeit gehalten werden können bzw. sollen, sowie Eigenkapitalinstrumente, denen es an einer Endfälligkeit fehlt.

anhang (notes)

Die Bewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt zum Fair Value. Die Wertänderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Zinsertrag der AfS-Finanzinstrumente wird nach der Effektivzinsmethode ermittelt. Wertminderungen im Sinne eines Impairments werden erfolgswirksam erfasst. Die Zinserträge aus den AfS-Vermögenswerten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.

Other Liabilities (OL) „Other Liabilities“ sind solche nicht-derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert kategorisiert sind. Sie werden zum Fair Value eingebucht und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zins­aufwendungen aus Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden im Zinsüberschuss gezeigt.

konzernabschluss

86

b) klassen von finanzinstrumenten IFRS 7 schreibt Angaben aufgegliedert nach Klassen von Finanzinstrumenten vor. Die Valovis Bank AG hat als Klassen die Bilanzpositionen in Verbindung mit den Bewertungskategorien nach IAS 39 definiert.

c) bewertungsmethoden Gemäß der im März 2009 veröffentlichten Änderung des IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures) sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum Fair Value bewertet werden, in Fair-Value-Hierarchien einzuteilen. Diese dreistufige Hierarchie beruht auf der Beobachtbarkeit der Parameter, die für die Fair-Value-Bewertung verwendet werden: Level 1: In aktiven Märkten notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten Level 2: Nutzung direkter oder indirekter beobachtbarer, marktbasierter Parameter (Vergleichspreise für nahezu identische Finanzinstrumente) Level 3: Bewertungsverfahren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (DCF-Bewertungsmodelle)

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst. 6. Währungsumrechnung Zum 31. Dezember 2011 bestehen keine Währungspositionen. 7. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen In der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen durch die Unternehmensleitung gemacht, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie auf den Ausweis von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können jedoch Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Die den vorzunehmenden Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen und Parameter basieren auf einer sachgerechten Ausübung von Ermessensspielräumen durch das Management. Dies betrifft insbesondere die angemessene Auswahl und Anwendung von Parametern, Annahmen und Modellierungstechniken bei der Bewertung solcher Finanzinstrumente, für die keine Marktpreise oder am Markt beobachtbare Vergleichsparameter vorliegen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche

87 konzernabschluss

Die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt zu dem Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert beim erstmaligen Ansatz bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag sowie abzüglich etwaiger Minderung (mittels eines Wertberichtigungskontos) für Wertminderungen oder Uneinbringlichkeit. Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.

anhang (notes)

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird durch den am Bilanzstichtag notierten Marktpreis bestimmt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die Analyse von diskontierten Cashflows sowie die Verwendung anderer Bewertungsmodelle.

anhang (notes)

Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

konzernabschluss

88

ӹӹ Ermittlung der Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen des Level 2 und des Level 3 ӹӹ Die Wertminderung von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft (hier insbesondere die Auswahl von Entscheidungskriterien oder die Beurteilung der Werthaltigkeit von Sicherheiten) ӹӹ Die Werthaltigkeitsprüfung sonstiger finanzieller Vermögenswerte sowie zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente (hier insbesondere die Auswahl der Kriterien, nach denen eine Wertminderung festgestellt wird) ӹӹ Die Werthaltigkeitsprüfung der latenten Ertragsteueransprüche nach IAS 12.24 ff. (hier insbesondere das Festlegen einer Methodik, nach der die Steuerplanung abgeleitet und die Eintrittswahrscheinlichkeit der voraussichtlichen zukünftigen steuerlichen Ergebnisse beurteilt werden kann) ӹӹ Die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen Die im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen erfolgen im Einklang mit dem jeweiligen Standard und werden laufend überprüft. Sie basieren auf historischen Erfahrungen, aktuellen Marktparametern und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen bzw. Prognosen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen angemessen erscheinen. Aufgrund der mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit kann es bei der Feststellung von Abweichungen zwischen der tatsächlichen Entwicklung und den Schätzwerten zu Anpassungen der zugrunde liegenden Annahmen und – falls erforderlich – der Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden kommen. Schätzungsänderungen werden, sofern die Änderung nur eine Periode betrifft, nur in dieser berücksichtigt und, falls die Änderung die aktuelle sowie die folgenden Berichtsperioden betrifft, entsprechend in dieser und den folgenden Perioden beachtet.

a) Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten Die Valovis Gruppe stuft bestimmte finanzielle Vermögenswerte als „Loans and Receivables“, „Available for Sale“ oder als „Held to Maturity“ ein. Verringert sich der beizulegende Zeitwert, so werden vom Management Annahmen über den Wertverlust getroffen, um zu bestimmen, ob es sich um eine Wertminderung handelt, die erfolgswirksam im Periodenergebnis zu erfassen ist.

b) Fair-Value-Ermittlung

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, erwarteten Erträgen aus Planvermögen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Zum 31. Dezember 2011 bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.611 Tsd. € (Vorjahr: 1.547 Tsd. €).

d) Latente Steuern Latente Steuern sind nach IFRS ansetzbar, sofern zukünftig – über die Abdeckung aktiver latenter Steuersalden hinaus – ausreichend steuerliches Ergebnis zur Nutzung dieser aktiven latenten Steuern vorhanden sein wird. Im Geschäftsjahr wurden keine latenten Steuern auf Verlustvorträge gebildet. 8. Risikoreduzierende Maßnahmen Dritter Im Zusammenhang mit der Wertentwicklung der griechischen Staatsanleihen hat die Bank risikoreduzierende Maßnahmen Dritter in Anspruch genommen. Hierbei handelt es sich um ein Derivat im Sinne des IAS 39.9, welches im Bilanzposten Handelsaktiva mit dem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen wird. Erträge und Aufwendungen werden im Handelsergebnis erfasst. 9. Risikovorsorge Gemäß IAS 39.58 sind alle finanziellen Vermögenswerte auf Wertminderungen zu prüfen. Zu jedem Bilanzstichtag untersucht die Valovis Gruppe einzelfallbezogen, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen.

89 konzernabschluss

c) Pensionen

anhang (notes)

Die Valovis Gruppe ermittelt für die Finanzinstrumente, die der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss“ zugeordnet wurden, den Fair Value zum Bilanzstichtag. Dabei liegen der Fair-Value-Ermittlung für die Finanzinstrumente, die der FairValue-Hierarchie Level 3 zugeordnet werden, die Kenntnisse über die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung von Parametern zugrunde. Diese beziehen sich insbesondere auf das Zinsniveau, Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie erwartete zukünftige Zahlungsströme aus den betroffenen Finanzinstrumenten. Aufgrund der hohen Bilanzbestände, die dieser Kategorie zugeordnet worden sind, stellt dies die wesentlichste Ermessensentscheidung der Bank dar.

anhang (notes)

Die Kriterien zur Feststellung eines solchen objektiven Hinweises sind insbesondere folgende:

konzernabschluss

90

ӹӹ Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Kreditnehmers ӹӹ Überfällige vertragliche Zins- oder Tilgungszahlungen oder andere Vertragsbrüche ӹӹ Erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder in ein sonstiges Sanierungsverfahren gehen wird ӹӹ Neuverhandlungen aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten ӹӹ Falls vorhanden, der Marktwert des Vermögenswertes ӹӹ Für AfS-Eigenkapitalinstrumente eine signifikante und / oder dauerhafte Wertminderung ӹӹ Ratingverschlechterung Die Höhe der Wertberichtigung entspricht der Differenz zwischen dem Buchwert des finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der erwarteten Rückflüsse. Bei der Bemessung der Wertberichtigungshöhe werden folgende Faktoren berücksichtigt: ӹӹ Der Betrag und der Zeitpunkt der erwarteten Cashflows (i. d. R. Zins- und Tilgungszahlungen) ӹӹ Der verwertbare Betrag der Sicherheit und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Verwertung ӹӹ Die wahrscheinliche Höhe der Kosten zur Eintreibung von Außenständen ӹӹ Falls vorhanden, der Marktwert des Vermögenswertes Erwartete Ausfälle werden mit einer Einzelwertberichtigung belegt, tatsächliche Ausfälle dagegen mit einer Direktabschreibung. Kommt es bei einer einzelwertberichtigten Forderung zu einem tatsächlichen Ausfall, dann wird zu diesem Zeitpunkt die gebildete Wertberichtigung verbraucht. Uneinbringliche Forderungen werden direkt abgeschrieben. Eingänge auf abgeschriebene Forderungen werden erfolgswirksam erfasst. Neben Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen werden auch portfoliobasierte Wertberichtigungen gebildet. Diese berücksichtigen bereits eingetretene Wertminderungen, die noch nicht einzeln identifiziert werden können. Im Bereich Factoring wird zwischen dem echten und dem unechten Factoring unterschieden. Beim echten Factoring liegt das Ausfallrisiko beim Factor, beim unechten Factoring beim Verkäufer der Forderung.

Wertberichtigungen auf Portfoliobasis berücksichtigen erwartete Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach Portfolio über interne Ratingklassen (Immobiliengeschäft), Rückstandsklassen (Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings bestimmt (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt. Die Verlustquoten basieren auf Erfahrungswerten (Retailportfolios und Versandhandelsfactoring). Für die Portfolios, bei denen keine ausreichenden historischen Daten existieren, schätzt die Valovis die Verlustquoten bei Ausfall. Die verwendeten Parameter unterliegen einem regelmäßigen Backtesting und werden in regelmäßigen Abständen validiert. Die Wertberichtigungen auf Forderungen werden in dem Bilanzposten Risikovorsorge ausgewiesen, anstatt die Buchwerte dieser Vermögenswerte zu mindern. Der Aufwand wird in der Gesamtergebnisrechnung unter der Risikovorsorge gezeigt. Eine Übersicht über die Entwicklung der Risikovorsorge findet sich in Note 33. 10. Immaterielle Vermögenswerte Unter den immateriellen Anlagewerten bilanziert die Valovis Gruppe Software und Kundenbeziehungen.

91 konzernabschluss

Neben der Wertberichtigung auf die Forderungen aus dem Mittelstandsfactoring sowie auf die angekauften überfälligen Forderungen beinhaltet die ausgewiesene ­Risikovorsorge Wertberichtigungen der als „Loans and Receivables“ kategorisierten Kreditkarten- und Absatzfinanzierungsforderungen. Für diese Forderungen werden mangels einzelidentifizierbarer Hinweise pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet. Diese basieren auf Erkenntnissen aus den intern ermittelten historischen Zeitreihen der produktbezogenen Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und Verlustquote (LGD).

anhang (notes)

Beim laufenden echten Factoringprogramm werden Ausfallrisiken trotz Sicherheitseinbehalten durch pauschalierte Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den angekauften Portfolios überfälliger Forderungen werden Wertberichtigungen gebildet, wenn davon auszugehen ist, dass die für die Zukunft geplanten Geldeingänge nicht erzielt werden können.

anhang (notes)

Software

konzernabschluss

92

Die Erstbewertung erfolgt bei entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerten zu ihren Anschaffungskosten, bei selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten zu ihren Herstellungskosten, die alle direkt zurechenbaren Kosten zur Schaffung, Herstellung und Vorbereitung des Vermögenswertes beinhalten. Die Folgebewertung der Software, die der Gruppe für eine begrenzte Nutzungsdauer zur Verfügung steht, erfolgt durch planmäßige, lineare Abschreibungen über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Die Abschreibungen werden in der Gesamtergebnisrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen. Sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte, wird der Buchwert überprüft und ggf. außerplanmäßig abgeschrieben. Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung, ist grundsätzlich eine Wertaufholung vorzunehmen. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft.

Kundenbeziehungen Die unter den immateriellen Vermögenswerten aktivierten, erworbenen Kundenbeziehungen werden planmäßig über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren abgeschrieben. Die Angaben zu außerplanmäßigen Abschreibungen unter dem Punkt „Software“ gelten entsprechend, jedoch sind bei den Kundenbeziehungen Zuschreibungen nicht zulässig. 11. Sachanlagen Die als Sachanlagen ausgewiesenen selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten gemäß IAS 16.16 bei Zugang aktiviert und um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer vermindert. Der Ausweis der Abschreibungen erfolgt in der Gesamtergebnisrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei den Sachanlagen mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter Wertminderung gemäß IAS 36 vorgenommen. Entfallen die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung, werden Zuschreibungen maximal bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Nachträglich angefallene Anschaffungskosten werden aktiviert, sofern dem Unternehmen ein zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen entsteht. Aufwendungen zum Erhalt der Sachanlagen werden in dem Geschäftsjahr, in dem sie entstanden sind, erfolgswirksam erfasst.

Die Sachanlagen werden über die folgenden Zeiträume abgeschrieben:

Voraussichtliche Nutzungsdauer

In Jahren

Gebäude

12. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung höchstwahrscheinlich ist, sind als zur Veräußerung bestimmt zu klassifizieren. Voraussetzung ist, dass der Verkauf zum Stichtag bereits beschlossen und eingeleitet ist und mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb der folgenden zwölf Monate abgewickelt werden kann. Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, sind zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Ein späterer Anstieg des Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten ist als Gewinn zu erfassen, jedoch nur bis zur Höhe des kumulierten Wertminderungsaufwands, der gemäß IFRS 5 oder IAS 36 erfasst wurde. Ein langfristiger Vermögenswert darf nicht planmäßig abgeschrieben werden, solange er als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist. Ein Gewinn oder Verlust, der bis zum Tag der Veräußerung bisher nicht erfasst wurde, ist am Tag der Ausbuchung zu erfassen. Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist definiert als ein Unternehmensbestandteil, der veräußert wurde oder als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und der ӹӹ einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen Geschäftsbereich darstellt, ӹӹ Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten wesentlichen Geschäftszweigs oder geographischen Geschäftsbereichs ist oder ӹӹ ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht der Weiterveräußerung erworben wurde. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 bestehen keine zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte im Sinne des IFRS 5. Informationen zum bei der Valovis Bank AG auslaufenden B2B-Factoringgeschäfts sind der Note 18 (Segmentberichterstattung) zu entnehmen.

3  –   6 3  – 15 50

anhang (notes)

Betriebs- und Geschäftsausstattung

93 konzernabschluss

Immaterielle Anlagewerte (Software)

anhang (notes)

13. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten, die nicht der Kategorie „Fair-Value-Option“ zugeordnet sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Für die eigenen Emissionen, Schuldscheindarlehen sowie die verbrieften Verbindlichkeiten der Valovis Bank AG werden die Bewertungskategorien „Fair-Value-Option“ und „Other Liabilities“ genutzt.

konzernabschluss

94

14. Sonstige Aktiva und Passiva Die sonstigen Aktiva werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, die sonstigen Passiva in Höhe der Rückzahlungsbeträge oder der voraussichtlichen Inanspruchnahme. 15. Rückstellungen Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, sofern die Voraussetzungen des IAS 37 zur Bildung von Rückstellungen erfüllt sind, in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahmen angesetzt. Der Betrag der Rückstellung stellt die bestmögliche Schätzung der Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum 31. Dezember 2011 erforderlich ist und die bei vernünftiger kaufmännischer Betrachtung zu diesem Zeitpunkt zu zahlen wäre. Die Schätzungen von Ergebnis und finanzieller Auswirkung hängen von der Bewertung des Vorstandes zusammen mit Erfahrungswerten aus ähnlichen Transaktionen ab. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt vor Steuern.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Pensionsverpflichtungen werden grundsätzlich wie folgt unterteilt: ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

Plan A: Pensionsverpflichtungen ohne Kapitalhinterlegung Plan B: Pensionsverpflichtungen, die durch CTA gesichert sind Plan C: Pensionsverpflichtungen aus arbeitgeberfinanzierten Fondszusagen Plan D: Pensionsverpflichtungen aus Deferred Compensation

Die einzelnen Gesellschaften der Valovis Gruppe haben einzelnen Mitarbeitern Pensionen zugesagt. Es bestehen Verpflichtungen aus Plan A, C und D. Die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ohne Kapitalhinterlegung (Plan A) sind überwiegend gehaltsabhängig, während die Verzinsung der beitragsorientierten Verpflichtungen aus Plan C und D abhängig vom Alter der Mitarbeiter ist. Die Höhe der Pensionsverpflichtung wird unter Anwendung der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Saldo der kumulierten, nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und

Der als Vermögenswert oder Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens. Der Wert eines Vermögenswerts beschränkt sich auf die Summe aus dem noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und dem Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Plan. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr für Mitarbeiter der Valovis Gruppe Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Hierbei handelt es sich um einen beitragsorientierten Plan gemäß IAS 19.46. 16. Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen Die Ertragsteuern werden mit den jeweils geltenden tatsächlichen Steuersätzen berechnet.

Latente Steuern Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen werden bereits am Bilanzstichtag berücksichtigt, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.

95 konzernabschluss

Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Soweit Anwartschaften sofort nach der Einführung oder der Änderung eines Pensionsplans unverfallbar werden, ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort erfolgswirksam zu erfassen.

anhang (notes)

Verluste für jeden einzelnen Plan zum Ende der vorherigen Berichtsperiode den höheren der beiden Beträge aus 10 % der leistungsorientierten Verpflichtung oder 10 % des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens übersteigt. Diese Gewinne oder Verluste werden über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom Plan erfassten Arbeitnehmer realisiert.

anhang (notes)

Auf temporäre Unterschiede zwischen den bilanzierten und den steuerlichen Werten werden latente Steuern gerechnet. Die Bildung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt abhängig von der Behandlung des zugrunde liegenden Sachverhalts. Aus Bewertungsdifferenzen resultieren latente Steuern für Finanzanlagen der Kategorie AfS. Diese werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis, alle anderen latenten Steuern erfolgswirksam erfasst. Dabei werden aktivische und passivische latente Steuern eines Unternehmens, die die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllen, saldiert.

konzernabschluss

96

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden gebildet, sofern voraussichtlich in Zukunft – über die Abdeckung eines aktiven latenten Steuerüberhangs hinaus – ausreichend positives steuerliches Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge vorhanden ist. Im Geschäftsjahr wurden keine latenten Steuern auf Verlustvorträge gebildet. Die Werthaltigkeit der gebildeten latenten Steuern wurde zum Abschlussstichtag überprüft. 17. Eigenkapital Gemäß IFRS begründet das Eigenkapital einen Residualanspruch auf die Vermögenswerte eines Unternehmens nach Abzug seiner gesamten Verpflichtungen oder Ansprüche, bei denen keine Kündigungsmöglichkeit seitens des Kapitalgebers vorliegt. 18. Segmentberichterstattung Beschreibung der berichtspflichtigen Segmente Zum Zweck der Konzernsteuerung ist die Valovis Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsfeldern organisiert. Der Konzern ist fast ausschließlich in fünf Geschäftsfeldern tätig, die den vom Vorstand operativ gesteuerten Segmenten entsprechen. Diese sind: ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ ӹӹ

Immobiliengeschäft Factoringgeschäft Treasury Retailgeschäft Forderungsmanagement

Das Segment Factoringgeschäft enthält die Bereiche Versandhandelsfactoring und Mittelstandsfactoring, das Segment Retailgeschäft umfasst die Geschäftsfelder Kreditkartengeschäft und die Absatzfinanzierung. Weitere Informationen sind in unserem Lagebericht dargestellt. Die Steuerung erfolgt auf Basis der unkonsolidierten IFRS-Werte. Die Geschäftstätigkeit der Valovis Gruppe ist ausschließlich in Deutschland und überwiegend mit inländischen Geschäftspartnern.

Die Bewertung der einzelnen Posten pro Segment erfolgt entsprechend den in der Bilanz und Gesamtergebnisrechnung angewendeten Bewertungsgrundlagen. Hinsichtlich der Inhalte und der wirtschaftlichen Entwicklung der Segmente verweisen wir auf den Lagebericht.

Gesamtergebnisrechnung nach Segmenten

anhang (notes)

Innerhalb der Valovis Bank AG wurden die Segmente „Immobilien“, „Factoring“, „Treasury“ und „Retailgeschäft“ identifiziert. Die Refinanzierungsmarge wird dem Segment „Treasury“ zugeordnet. Die operativen Margen werden auf die Segmente verteilt. Die direkten Kosten werden verursachungsbezogen auf die Segmente verteilt. Das Segment Immobilien enthält Zinskonditionenbeiträge aus den Zinserträgen in Höhe von 13.885 Tsd. € (Vorjahr: 16.561 Tsd. €) aus den Darlehen eines großen Kunden.

Im Geschäftsjahr 2010 wurde beschlossen, das B2B-Factoring am Standort Essen auslaufen zu lassen. Nachfolgende wesentliche Ergebnisbestandteile sind diesem Geschäftsfeld zuordenbar:

Angaben in Tausend €

31.12.2011

Zins- und zinsähnliches Ergebnis

31.12.20101

650

884

Risikovorsorgeaufwand

–8.663

–8.955

Forderungsbestand nach Risikovorsorge

15.273

49.720

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Das Segment Forderungsmanagement beinhaltet die Geschäftstätigkeiten der Universum Group. Die von den Segmenten erwirtschafteten Zinserträge und die damit in Zusammenhang stehenden Zinsaufwendungen werden in der Segmentberichterstattung ­saldiert als zins- und zinsähnliches Ergebnis ausgewiesen, da die Steuerung der ­Segmente aus Konzernsicht ausschließlich auf dieser Nettogröße basiert. Die Spalte „Konsolidierung“ enthält die Eliminierung des Verschmelzungsgewinns der Valovis Bank AG sowie die erfolgswirksamen Anpassungen der Fair Values aus der Purchase Price Allocation.

konzernabschluss

97

Im Segment Factoring sind Zinserträge in Höhe von 34.952 Tsd. € (Vorjahr: 25.743 Tsd. €) mit einem wesentlichen Kunden enthalten.

Segment-Gesamtergebnisrechnung zum 31. Dezember 2011

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

Treasury

Factoring

Zins- und zins­ ähnliches Ergebnis

12.646

29.794

25.240

268

Provisionsergebnis

1.880

522

14.255



Bruttoertrag Risikovorsorge

konzernabschluss

Forderungsmanagement

Immobilien

Umsatzerlöse und Aufwendungen für bezogene Leistungen

98

Retail­ geschäft

Konsolidierung

Gesamt

–25.000



42.948

–199



16.457



42



11.743





11.785

14.526

30.358

39.495

12.010

–25.199



71.190



–12.330

–5.067

–1.272

–529



–19.198

Ergebnis aus Finanz­a nlagen









–8.730



–8.730

Handelsergebnis









146.670



146.670

Ergebnis aus der Fair-Value-Option

–3.089







–140.723



–143.813

Direkte Kosten

–3.632

–2.786

–34.982

–15.046

–3.892



–60.338

Deckungsbeitrag

7.805

15.242

–554

–4.308

–32.403



–14.218

Indirekte Kosten / sonstiges Ergebnis

2.147

3.425

854

3.106

–404

–19.915

–10.787

Ergebnis vor Steuern

9.952

18.667

300

–1.202

–32.807

–19.915

–25.004

–3.618

–8.098

2.578

–51

–6.789

1.598

–14.382

6.334

10.569

2.878

–1.253

–39.596

–18.317

–39.387

Konsolidierung

Gesamt

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Segmentbeitrag

Segment-Gesamtergebnisrechnung zum 31. Dezember 20101

Angaben in Tausend €

Forderungsmanagement

Immobilien

Factoring

Zins- und zins­ ähnliches Ergebnis

12.933

23.738

26.428

–95

–12.110



50.894

Provisionsergebnis

3.191

617

16.985



–10.253



10.540







16.801





16.801

Umsatzerlöse und Aufwendungen für bezogene Leistungen Bruttoertrag

Treasury

16.124

24.355

43.413

16.706

–22.363



78.235

Risikovorsorge



–14.748

–6.840







–21.589

Ergebnis aus Finanzanlagen





–1.582



11.240



9.658

Handelsergebnis









40.570



40.570

Ergebnis aus der Fair-Value-Option

–14.889







–80.694



–95.583

Direkte Kosten

–4.732

–7.720

–36.719

–21.368

–3.183



–73.722

Deckungsbeitrag

–3.497

1.887

–1.728

–4.662

–54.430



–62.431

Indirekte Kosten / sonstiges Ergebnis

–2.941

–874

882

12.014

–2.941

–23.257

–17.117

Ergebnis vor Steuern

–6.438

1.013

–846

7.352

–57.371

–23.257

–79.548

2.085

81

1.690

–887

13.560

4.561

21.089

–4.353

1.094

844

6.465

–43.811

–18.696

–58.459

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Segmentbeitrag

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Retail­ geschäft

Aufteilung von Vermögenswerten und Schulden auf die Segmente Die Valovis Gruppe hat sämtliche Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten den Segmenten zugeordnet. Die Wertansätze der Segmentvermögen und -verbindlichkeiten entsprechen denen der Bilanz. Das Eigenkapital der Valovis Bank AG ist nach regulatorischen Gesichtspunkten den einzelnen Segmenten zugeordnet.

anhang (notes)

Die Spalte „Konsolidierung“ enthält neben den Wertansätzen aus der Purchase Price Allocation und den darauf entfallenden latenten Steuern die Kapitalkonsolidierung der Valovis Gruppe.

Forderungsmanagement

Treasury

Konsolidierung

Gesamt

–17.333

4.310.687

Immobilien

Factoring

Retail­ geschäft

Segmentvermögen

1.493.967

988.915

355.054

39.769

1.450.315

Segment­ verbindlichkeiten

1.397.560

913.762

355.016

17.118

1.428.410

9.315

4.121.181

96.407

75.153

38

22.651

21.905

–26.648

189.506

Forderungsmanagement

Treasury

Konsolidierung

Gesamt

33.647

1.818.599

–62.314

5.000.802

Angaben in Tausend €

Segmenteigenkapital

Segmentvermögen / -verbindlichkeiten zum 31. Dezember 20101

Immobilien

Factoring

Retailgeschäft

Segmentvermögen

1.707.599

1.060.383

442.888

Segment­ verbindlichkeiten

1.632.581

996.793

379.657

21.555

1.738.201

8.989

4.777.776

78.180

63.590

63.231

12.092

77.237

–71.303

223.026

Angaben in Tausend €

Segmenteigenkapital

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

99 konzernabschluss

Segmentvermögen / -verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2011

anhang (notes)

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung 19. Zinsüberschuss Von den Zinserträgen in Höhe von 174.583 Tsd. € (Vorjahr: 193.102 Tsd. €) resultieren 86.389 Tsd. € (Vorjahr: 85.138 Tsd. €) aus Kredit- und Geldmarktgeschäften. Die Erträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen betragen im Berichtsjahr 1.132 Tsd. € (Vorjahr: 1.518 Tsd. €). In den Zinsaufwendungen in Höhe von 131.634 Tsd. € (Vorjahr: 142.208 Tsd. €) sind 51.640 Tsd. € (Vorjahr: 54.828 Tsd. €) für die Bedienung von Verpflichtungen aus der Begebung von Pfandbriefen enthalten. Der Zinsüberschuss resultiert aus folgenden Kategorien:

Angaben in Tausend € At Fair Value through Profit and Loss

100

Zinserträge

konzernabschluss

Zinsaufwendungen Loans and Receivables / Other Liabilities Zinserträge

2011

2010

–30.021

–34.975

70.482

92.487

–100.503

–127.462

45.368

61.240

76.500

75.986

–31.131

–14.746

Held to Maturity

5.891

5.216

Zinserträge

5.891

5.216

Zinsaufwendungen

Zinsaufwendungen





Available for Sale

21.710

19.413

Zinserträge

21.710

19.413

Zinsaufwendungen





42.948

50.894

20. Risikovorsorge Für Forderungen aus dem Factoringgeschäft, insbesondere für den Work-out-Bestand B2B-Factoring am Standort Essen, waren aus Schieflagen von Anschlusskunden Zuführungen zur Risikovorsorge in Höhe von 9.323 Tsd. € (Vorjahr: 10.823 Tsd. €) erforderlich. Zudem waren Direktabschreibungen in Höhe von 3.200 Tsd. € (Vorjahr: 3.367 Tsd. €) nötig. Im Absatzfinanzierungsgeschäft fiel die Zuführung zur Risikovorsorge mit 3.058 Tsd. € (Vorjahr: 5.060 Tsd. €) geringer aus als im Vorjahr. Die Verbesserung resultiert im Wesentlichen aus einem im Geschäftsjahr 2011 positiven Verlauf eines Kreditportfolios an Autofinanzierungen, bei welchem keine wesentlichen weiteren Wertberichtigungen erforderlich wurden. Zudem waren hier Direktabschreibungen in Höhe von 3.118 Tsd. € (Vorjahr: 1.401 Tsd. €) notwendig.

21. Provisionsüberschuss Im Geschäftsjahr fielen im Wesentlichen Gebühren aus dem MasterCard-Geschäft in Höhe von 14.787 Tsd. € (Vorjahr: 14.920 Tsd. €) an. Darüber hinaus sind im Immobilienfinanzierungsgeschäft Provisionserträge in Höhe von 1.356 Tsd. € (Vorjahr: 1.829 Tsd. €) angefallen, die u. a. aus Bearbeitungsgebühren stammen. Demgegenüber stehen Provisionsaufwendungen für das Absatzfinanzierungsgeschäft in Höhe von 1.204 Tsd. € (Vorjahr: 887 Tsd. €), für das MasterCard-Geschäft in Höhe von 1.031 Tsd. € (Vorjahr: 966 Tsd. €) und für die Vermittlung von Hypothekendarlehen in Höhe von 288 Tsd. € (Vorjahr: 518 Tsd. €).

Erträge aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option Aufwendungen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option

1

2011

20101

50.774

77.327

194.587

172.910

–143.813

–95.583

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

23. Handelsergebnis Im Handelsergebnis (ausschließlich Valovis Bank AG) wird der Ertrag aus der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die als Derivat bilanziert werden, in Höhe von 96.458 Tsd. € und das Bewertungsergebnis der Derivate, die zinsbezogene Geschäfte betreffen, ausgewiesen. Aus den Zinsswaps resultierte in diesem Jahr ein Ertrag in Höhe von 50.212 Tsd. € (Vorjahr: 40.570 Tsd. €). Dieser beinhaltet die Marktwertentwicklung der Derivate in Höhe von 38.948 Tsd. € (Vorjahr: 24.137 Tsd. €) und das Zinsergebnis aus Derivaten in Höhe von 11.264 Tsd. € (Vorjahr: 16.433 Tsd. €). Die Aufwendungen aus dem sogenannten Credit Valuation Adjustment sind in der Marktentwicklung der Derivate mit 410 Tsd. € (Vorjahr: 239 Tsd. €) berücksichtigt. 24. Ergebnis aus Finanzanlagen Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von – 8.730 Tsd. € (Vorjahr: 9.658 Tsd. €) resultiert im Wesentlichen aus der erfolgswirksamen Erfassung einer Wertminderung in Höhe von 8.086 Tsd. € einer griechischen Staatsanleihe aus der AfS-Rücklage im Rahmen von IAS 39.67.

101 konzernabschluss

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

22. Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option Durch die teilweise Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute, der Forderungen und Verbindlichkeiten an Kunden sowie der Finanzanlagen und der verbrieften Verbindlichkeiten zu Marktwerten ergibt sich folgendes Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option:

25. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen Die Personalkosten und anderen Verwaltungsaufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:

Angaben in Tausend €

2011

2010

25.060

25.537

1.866

1.427

Personalkosten Löhne und Gehälter inklusive sozialer Abgaben

anhang (notes)

Bonus- und Sonderzahlungen

konzernabschluss

102

Abfindungen

655

1.139

2.445

1.922

30.026

30.025

Rechts-, Prüfungs- sowie Beratungskosten u. Ä .

8.961

8.531

Kosten MasterCard-Geschäft

6.073

4.311

Verbandsbeiträge und Kosten staatlicher Aufsicht

6.033

4.176

Kosten für Hard- und Software

5.595

2.545

Servicingkosten

4.054

1.802

Nachrichtenkosten

3.397

2.860

Raumkosten für betrieblich genutzte Gebäude

2.691

2.816

Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

2.269

4.802

Sonstige Verwaltungsaufwendungen

2.185

3.081

Repräsentationskosten, Werbung

1.471

1.076

958

810

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Andere Verwaltungsaufwendungen

Kfz-Kosten Betriebskosten

682

3.334

Kosten Emissions- und Darlehensgeschäft

679

1.026

Seminar- und Reisekosten

556

554

Sonstige Personalkosten

462

306

Versicherungsbeiträge

298

721

Bezüge Aufsichtsrat

275

399

Davon: Bezüge Aufsichtsrat Valovis Bank AG Bankspesen und Gebühren Kosten Geschäftsbericht inkl. Veröffentlichung

119

119

274

1.028

85

82

Sachaufwand nicht abzugsfähige Vorsteuer



2.670

Zuführung zu Rückstellungen für Prozessrisiken



2.087

Zuführung zu Restrukturierungsrückstellungen



1.100

Sachaufwand der Spezialfonds Gesamt



174

46.999

50.291

77.025

80.316

Die Abfindungen resultieren aus der vorzeitigen Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Der Rückgang in Höhe von 3.291 Tsd. € ist insbesondere durch geringere Aufwendungen für Restrukturierung und Prozessrisiken (3.187 Tsd. €) und eine außerplanmäßige Abschreibung einer Software im Vorjahr (2.237 Tsd. €) im Segment Forderungsmanagement bedingt. Ansonsten haben sich die Verwaltungskosten ins­be­son­dere durch um 1.725 Tsd. € gestiegene Einlagensicherungskosten leicht erhöht. Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben.

26. Saldo der sonstigen Erträge und Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen die Umsatzerlöse der Universum Inkasso GmbH in Höhe von 19.649 Tsd. € (Vorjahr: 54.454 Tsd. €). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen Aufwendungen der Universum Inkasso GmbH für bezogene Leistungen in Höhe von 6.784 Tsd. € (Vorjahr: 37.643 Tsd. €) enthalten.

anhang (notes)

Der Umsatz und die mit den Umsätzen verbundenen Aufwendungen für bezogene Leistungen sind im Berichtsjahr stark gesunken, da ein signifikanter Rückgang des Auftragsvolumens aufgrund des Wegfalls eines großen Kunden im Segment Forderungsmanagement zu verzeichnen war. Weiterhin sind Erträge aus angekauften NPL-Portfolios in Höhe von 5.348 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) sowie der Aufwand aus der Fortschreibung der stillen Lasten und Reserven aus der Purchase Price Allocation enthalten. Der niedrigere Vorjahreswert der Saldoposition resultierte vornehmlich aus einer Abschreibung des Geschäftsoder Firmenwertes der Universum Group.

Angaben in Tausend € Sonstige Erträge Sonstige Aufwendungen

2011

2010

30.166

59.781

–12.482

–53.502

17.684

6.279

2011

20101





27. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Ertragsteuern gliedern sich wie folgt auf:

Angaben in Tausend € Steueraufwand / -ertrag für das laufende Jahr Steueraufwand / -ertrag für Vorjahre

2.162

  –  7.185

Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

2.162

–  7.185

Steueraufwand aufgrund der Veränderung von temporären Differenzen und Verlustvorträgen

4.340

28.319

Steuersatzdifferenzen

–  984

–45

–  19.900



Nichtansatz latenter Steuern Latente Steuern

– 16.544

28.274

– 14.382

21.089

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Der ausgewiesene tatsächliche Steuerertrag resultiert im Wesentlichen aus Steuererstattungen aus Körperschafts- und Gewerbesteuerbescheiden für Vorjahre. Der Aufwand aus latenten Steuern resultiert mit 19.900 Tsd. € aus der Abschreibung von Tax Assets.

konzernabschluss

103

Der latente Steuerertrag bzw. -aufwand betrifft die folgenden Bilanzposten:

Angaben in Tausend € Handelsaktiva und -passiva

2011

20101

–  11.167

–  7.796

6.666

–  10.574

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden Risikovorsorge

–  4.717

3.313

Finanzanlagen

3.366

16.261

Immaterielle Vermögenswerte

1.805

4.560

2



Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten

6.328

23.145

Sonstige Verbindlichkeiten

–  299



382

601

2.366

29.510

–  19.900



990

–  1.236

– 16.544

28.274

anhang (notes)

Sonstige Aktiva

Rückstellungen Zwischensumme Bewertungseffekte Nichtansatz latenter Steuern Sonstige

104 konzernabschluss

Gesamt



Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Die Überleitung vom rechnerischen zum ausgewiesenen Steueraufwand wird im Folgenden dargestellt:

Angaben in Tausend €

2011

20101

Ergebnis vor Steuern

–  25.006

–  79.548

Anzuwendender Steuersatz

29,6 %

32,6 %

Rechnerische Ertragsteuern

7.402

25.933

146

–  142

Auswirkungen von: abweichenden inländischen Steuersätzen Steuersatzänderungen

–  984

–  45

im Geschäftsjahr erfassten Steuern aus Vorjahren

2.268

–5.329

Steuerkorrekturen aus Vorjahren

–  315

3

–  20.484

1.408

Wertberichtigungen nicht werthaltigen Verlustvor- bzw. -rückträgen permanenten Effekten bilanzieller Natur fehlender Nutzung laufender Verluste steuerfreien Erträgen und nicht abziehbaren Aufwendungen Konsolidierungseffekten Sonstigem Ertragsteuern



80

–  327

–  3.785

–  1.969

–  1.389

–  71

3.381



975

–  48

–1

–  14.382

21.089

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Im Zusammenhang mit dem Restatement nach IAS 8 wurden latente Steuererträge in Höhe von 3.538 Tsd. € korrigiert.

Der für das Berichtsjahr anzuwendende gerundete Ertragsteuersatz für die Valovis Bank AG von 29,6 % (Vorjahr: 32,6 %) setzt sich aus dem in Deutschland derzeit geltenden Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15,0 % (Vorjahr 15,0 %), dem Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer in Höhe von 5,5 % (Vorjahr 5,5 %) sowie dem Gewerbesteuersatz in Höhe von 13,8 % (Vorjahr 16,8 %) zusammen. Der Gewerbesteuersatz hat sich aufgrund der Fusion der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG verändert.

anhang (notes)

Der ausgewiesene tatsächliche Steueraufwand enthält in vollem Umfang die auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallenden, nach HGB ausgewiesenen und auf Basis steuerrechtlicher Vorschriften ermittelten Ertragsteuern.

Angaben in Tausend €

2011

20101

71.735

61.211

Other Liabilities

–31.643

–24.738

At Fair Value through Profit or Loss

–26.067

–58.445

Loans and Receivables

davon: classified as Held for Trading

146.670

40.570

–172.737

–99.015

Held to Maturity

5.245

5.216

Available for Sale

20.933

5.426

12.108

14.119

8.825

–8.693

40.203

–11.330

davon: designated by the Entity

davon: erfolgwirksames Ergebnis davon: sonstiges Ergebnis

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Die Kategorien „Loans and Receivables“, „Held to Maturity“ und „Available for Sale“ beinhalten Nettogewinne aus finanziellen Vermögenswerten, die Kategorie „Other Liabilities“ enthält Nettoverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten. In der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss designated by the Entity“ sind sowohl Nettoverluste aus finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 40.405 Tsd. € (Vorjahr: 24.003 Tsd. €) als auch aus finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 132.332 Tsd. € (Vorjahr: 75.012 Tsd. €) enthalten. Die Zinsergebnisse der Kategorien (siehe Note 19) sind in den Nettogewinnen und -verlusten enthalten. Die Nettogewinne der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss classified as Held for Trading“ resultieren mit 179.553 Tsd. € (Vorjahr: 72.174 Tsd. €) aus Vermögenswerten und mit –32.883 Tsd. € (Vorjahr: –31.604 Tsd. €) aus Verbindlichkeiten. In dem erfolgswirksamen Ergebnis der Kategorie „Available for Sale“ sind Um­ gliederung aus dem Eigenkapital in die Gesamtergebnisrechnung in Höhe von 8.086 Tsd. € enthalten.

105 konzernabschluss

28. Nettogewinne und -verluste Die Gesamtergebnisrechnung enthält folgende erfolgswirksame Nettogewinne und -verluste gemäß IFRS 7.20 (a):

Erläuterungen zur Bilanz 29. Barreserve Die Barreserve beinhaltet den Kassenbestand und das Guthaben bei Zentralnotenbanken. Sie unterliegt keinen Verfügungsbeschränkungen. Die Bestände sind zum Nennwert ausgewiesen.

anhang (notes)

30. Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten im Wesentlichen 46.400 Tsd. € (Vorjahr: 116.529 Tsd. €) Tagesgelder. 31. Forderungen an Kunden Die Forderungen an Kunden in Höhe von 1.865.882 Tsd. € (Vorjahr: 2.171.822 Tsd. €) betreffen im Geschäftsjahr mit 1.493.967 Tsd. € (Vorjahr: 1.707.599 Tsd. €) Hypothekendarlehen. Die einzelnen Forderungen sind durch erstrangige Grundschulden besichert.

106 konzernabschluss

Die Forderungen aus Hypothekendarlehen sind folgenden Größenklassen zugeordnet:

31. Dezember 2011

Größenklassen Bis 10.000 Ab 10.000

Anzahl der Kunden

%

Angaben in Tausend €

%

851

97,3 %

648.280

43,4 %

24

2,7 %

845.687

56,6 %

875

100,0 %

1.493.967

100,0 %

Anzahl der Kunden

%

Angaben in Tausend €

%

Bis 10.000

1.207

98,4 %

482.413

28,3 %

Ab 10.000

20

1,6 %

1.225.186

71,7 %

1.227

100,0 %

1.707.599

100,0 %

31. Dezember 20101

Größenklassen

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Bezüglich der bestehenden Risikokonzentration wird auf den Risikobericht verwiesen. Zur Gliederung der hypothekarisch besicherten Kredite nach Objektarten und Belegenheitsarten verweisen wir im Übrigen auf die Angaben nach § 28 Pfandbriefgesetz (s. Note 50). Unter den anderen Forderungen an Kunden sind im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen aus dem MasterCard-Geschäft in

Höhe von 176.071 Tsd. € (Vorjahr: 182.651 Tsd. €), Forderungen aus der Absatzfinanzierung in Höhe von 111.179 Tsd. € (Vorjahr: 109.347 Tsd. €) sowie Forderungen aus dem Barkreditgeschäft in Höhe von 39.160 Tsd. € (Vorjahr: 65.109 Tsd. €) enthalten. 32. Forderungen aus dem Factoringgeschäft Der Bestand an angekauften Forderungen ist im Jahr 2011 von 1.066.541 Tsd. € auf 990.233 Tsd. € gesunken.

anhang (notes)

Die Forderungen aus dem Factoringgeschäft entfallen auf die Größenklassen bis 1.000 € mit 411.900 Tsd. € (Vorjahr: 454.135 Tsd. €) und ab 1.000 € mit 578.333 Tsd. € (Vorjahr: 612.406 Tsd. €). 33. Risikovorsorge Der Gesamtbestand der Risikovorsorge in Höhe von 61.327 Tsd. € (Vorjahr: 62.005 Tsd. €) resultiert mit 32.735 Tsd. € (Vorjahr: 25.860 Tsd. €) aus dem Factoringgeschäft, mit 18.273 Tsd. € (Vorjahr: 24.590 Tsd. €) aus der Absatzfinanzierung, mit 7.075 Tsd. € (Vorjahr: 9.427 Tsd. €) aus dem MasterCard-Geschäft, mit 1.272 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) aus dem Forderungsmanagement und mit 1.972 Tsd. € (Vorjahr: 2.128 Tsd. €) aus Auslauf- sowie sonstigen Produkten. Die Risikovorsorge aus dem Factoringgeschäft betrifft hauptsächlich den Work-out-Bestand B2B-Factoring am Standort Essen, in welchem auch im Geschäftsjahr 2011 die wesentlichen Zugänge zu verzeichnen waren.

konzernabschluss

107

Darüber hinaus wurden 6.417 Tsd. € (Vorjahr: 3.367 Tsd. €) als Direktabschreibung erfasst. Die Risikovorsorge für Auslaufprodukte umfasst unter anderem einzelne Unterprodukte aus dem Segment Retailgeschäft, die nicht mehr aktiv vertrieben werden.

Kategorie

Klasse

Angaben in Tausend €

Held to Maturity

Loans and Receivables Forderungen aus dem Factoringgeschäft

Finanzanlagen

Forderung an Kunden – andere Forderungen

Absatz­ Factoring finanzierung MasterCard

Forderungsmanagement

RetailAuslaufprodukte / Sonstige Wertpapiere

Risiko­ vorsorge Gesamt

Stand 01.01.2010

19.586

24.427

10.255



2.465



56.733

Zugänge 1

11.584

5.060

2.749



338



19.731

Auflösung

202

1.700

461



133



2.496

Verbrauch

5.108

3.197

3.116



542



11.963

Stand 31.12.2010 1

25.860

24.590

9.427



2.128



62.005

Zugänge

10.534

3.058

2.090

1.272

210

529

17.693

568

2.430





202



3.200

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2) 6.945 Verbrauch 3.091

4.442



693



15.171

Auflösung 1

32.735

18.273

7.075

1.272

1.443

529

61.327

Stand 01.01.2011

25.860

24.590

9.427



2.128



62.005

Stand 31.12.2011

32.735

18.273

7.075

1.272

1.443

529

61.327

Stand 31.12.2011 Buchwerte

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

34. Handelsaktiva Die Handelsaktiva in Höhe von 220.086 Tsd. € (Vorjahr: 77.227 Tsd. €) beinhalten die positiven Marktwerte zinsbezogener derivativer Geschäfte inklusive der anteiligen Zinsen in Höhe von 123.628 Tsd. € (Vorjahr: 77.227 Tsd. €) und die beizu­ legenden Zeitwerte risikoreduzierender Maßnahmen Dritter im Zusammenhang mit der Wertentwicklung des Wertpapierportfolios in Höhe von 96.458 Tsd. € (Vorjahr: 0 €).

anhang (notes)

35. Finanzanlagen

108

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

Zu Marktwerten bewertete Bestände

438.264

604.484

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

429.687

595.801

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Held-to-Maturity-Bestände

8.683

212.302

311.950

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

212.302

311.950

Available for Sale

488.800

587.087

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

427.553

576.241

61.228

10.827

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

konzernabschluss

8.577

Beteiligungen

19

19

1.139.365

1.503.521

Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich um Schuldverschreibungen öffentlicher und anderer Emittenten in Höhe von nominal 1.220.300 Tsd. € (Vorjahr: 1.538.228 Tsd. €), davon sind 1.200.300 Tsd. € (Vorjahr: 1.518.228 Tsd. €) börsennotiert. In den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren der Kategorie Available for Sale sind Anteile an einem Luxemburger Investmentfonds in Höhe von 50.463 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Anteile an einem Luxemburger Spezialfonds in Höhe von 10.765 Tsd. € (Vorjahr: 10.827 Tsd. €) enthalten.

36. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:

Angaben in Tausend €

Immaterielle Anlagewerte

Grundstücke und Gebäude

Betriebs- und Geschäftsausstattung

Sachanlagevermögen gesamt

45.929

3.874

8.863

12.737

3.031

11

329

340

Stand 01.01.2011 Zugänge davon aus unternehmens­ interner Entwicklung Abgänge Stand 31.12.2011

25







2.589



1.499

1.499

46.371

3.885

7.693

11.578

Ab- und Zuschreibungen Stand 01.01.2011

28.719

132

6.692

6.824

Zugänge

1.244

37

495

532

Abgänge

2.419



1.323

1.323

Planmäßige Abschreibungen

3.867



267

267

31.411

169

6.131

6.300

Stand 31.12.2011

anhang (notes)

Anschaffungs-  /   Herstellungskosten

109

Stand 01.01.2011

17.210

3.742

2.171

5.913

Stand 31.12.2011

14.960

3.716

1.562

5.278

Immaterielle Anlagewerte

Grundstücke und Gebäude

Betriebs- und Geschäftsausstattung

Sachanlagevermögen gesamt

44.828

3.859

9.207

13.066

1.854

15

554

569

Angaben in Tausend € Anschaffungs-  /   Herstellungskosten Stand 01.01.2010 Zugänge davon aus unternehmens­ interner Entwicklung













20

20

753



878

878

45.929

3.874

8.863

12.737

20.200

96

6.625

6.721

Zugänge

694



592

592

Abgänge





16

16

7.913

36

245

281

Abgänge Endkonsolidierung Stand 31.12.2010 Ab- und Zuschreibungen Stand 01.01.2010

Planmäßige Abschreibungen Endkonsolidierung

88



754

754

28.719

132

6.692

6.824

Stand 01.01.2010

24.628

3.763

2.582

6.345

Stand 31.12.2010

17.210

3.742

2.171

5.913

Stand 31.12.2010 Buchwerte

Grundstücke und Gebäude sind eigengenutzt.

konzernabschluss

Buchwerte

37. Ertragsteueransprüche Die Ertragsteueransprüche setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in Tausend € Tatsächliche Ertragsteueransprüche

31.12.2011

31.12.20101

4.792

4.974

Latente Ertragsteueransprüche

23.517

42.985

Gesamt

28.309

47.959

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

anhang (notes)

1

Latente Ertragsteueransprüche werden für folgende Bilanzposten gebildet:

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.20101

15.775

14.206

3.016

8.178

Risikovorsorge

764

–1.641

Finanzanlagen

42.510

37.773

207



10

10

39.945

32.590

389

–621

Handelsaktiva und -passiva Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

konzernabschluss

110

Immaterielle Vermögenswerte Sonstige Aktiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten Rückstellungen Sonstige Passiva

11

1.401

Aktive latente Steuern

102.626

91.896

Nichtansatz latente Steuern

–19.900



Saldierung mit passiven latenten Steuern

–59.209

–48.911

23.517

42.985

Gesamt

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Aktivische und passivische latente Steuern eines Unternehmens, die gegenüber der jeweils gleichen Behörde bestehen, werden saldiert ausgewiesen. Aus der Bewertung der Finanzanlagen der Kategorie „Available for Sale“ wurden im Berichtsjahr aktive latente Steuern in Höhe von 6.281 Tsd. € (Vorjahr: 3.336 Tsd. €) sowie passive latente Steuern in Höhe von 9.238 Tsd. € (Vorjahr: 463 Tsd. €) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die übrigen latenten Ertragsteueransprüche wurden ausschließlich erfolgswirksam erfasst. Der sich in gleicher Höhe ergebende latente Steuerertrag bzw. -aufwand entfällt in vollem Umfang auf das im sonstigen Periodenergebnis enthaltene Ergebnis aus der Bewertung von Wertpapieren der ­Kategorie „Available for Sale“. Für abzugsfähige temporäre Differenzen wurden latente Steuern angesetzt. Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 18.943 Tsd. € (Vorjahr: 5.874 Tsd. €) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 6.540 Tsd. € (Vor-

jahr: 1.231 Tsd. €) werden gemäß IAS 12 keine latenten Steueransprüche angesetzt. Für den laufenden körperschaftsteuerlichen Verlust 2011 in Höhe von 6.747 Tsd. € (Vorjahr: 7.040 Tsd. €) wurde ebenfalls kein latenter Steueranspruch angesetzt. Erträge aus einer Mehrjahresplanung weisen den berechtigten Ansatz der aktivierten latenten Steuererstattungsansprüche im Geschäftsjahr 2011 nach. Grundlegende Planungsprämissen sind im Lagebericht, unter „Entwicklung der Valovis Gruppe“, und im Prognosebericht enthalten.

anhang (notes)

38. Sonstige Aktiva Die sonstigen Aktiva beinhalten unter anderem Forderungen aus der Rückgabe von Fondsanteilen in Höhe von 5.607 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 2.129 Tsd. € (Vorjahr: 1.122 Tsd. €).

Angaben in Tausend € Begebene Namenshypothekenpfandbriefe Andere Verbindlichkeiten

31.12.2011

31.12.2010

47.175

37.729

299.408

444.053

346.583

481.782

In den anderen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Offenmarktgeschäften in Höhe von nominal 220.000 Tsd. € (Vorjahr: 400.000 Tsd. €) sowie aus Tagesgeldern in Höhe von nominal 75.490 Tsd. € (Vorjahr: 44.000 Tsd. €) enthalten. 40. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

Begebene Namenshypothekenpfandbriefe

1.094.433

1.130.964

2.274.678

2.730.104

3.369.111

3.861.068

Andere Verbindlichkeiten

Die anderen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.411.240 Tsd. € (Vorjahr: 1.625.922 Tsd. €) und Termingelder in Höhe von 700.364 Tsd. € (Vorjahr: 866.041 Tsd. €). 41. Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft Bei den Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft in Höhe von 255.933 Tsd. € (Vorjahr: 285.614 Tsd. €) handelt es sich im Wesentlichen um Kaufpreisabschläge und Sicherheitseinbehalte aus dem Forderungsankauf im Versandhandelsfactoring. Die Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr beruht überwiegend auf dem Rückgang der Forderungen aus dem Versandhandelsfactoring.

111 konzernabschluss

39. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

42. Verbriefte Verbindlichkeiten Der Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Rücknahme eines Pfandbriefes in den Eigenbestand in Höhe von nominal 10.350 Tsd. € bei der Valovis Bank AG.

anhang (notes)

43. Handelspassiva Die negativen Marktwerte zinsbezogener derivativer Geschäfte inklusive der anteiligen Zinsen betragen 60.923 Tsd. € (Vorjahr: 52.272 Tsd. €), währungsbezogene Geschäfte bestehen zum 31. Dezember 2011 nicht.

konzernabschluss

112

44. Rückstellungen Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

Pensionsrückstellungen

Andere Rückstellungen

Gesamt

1.448

8.334

9.782

Zuführungen

107

5.569

5.676

Auflösungen

5

1.677

1.682

Verbrauch

3

2.020

2.023

Endkonsolidierung



2.562

2.562

Stand 31.12.2010

1.547

7.644

9.191

Stand 01.01.2011

Angaben in Tausend € Stand 01.01.2010

1.547

7.644

9.191

Zuführungen

146

2.253

2.398

Auflösungen

41

1.231

1.272

Verbrauch

41

2.048

2.089

1.611

6.618

8.229

Stand 31.12.2011

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen basieren auf leistungsorientierten unmittelbaren Pensionszusagen.

Angaben in %

31.12.2011

31.12.2010

4,50 – 4,80

4,40 – 4,80

Gehaltstrend

2,25

2,25

Rententrend

1,75

1,50 – 1,75

Durchschnittliche Fluktuationsrate

5,00

5,00

Abzinsungssatz

Folgende Beträge wurden für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen in der Bilanz erfasst:

anhang (notes)

Nachfolgend werden die Grundannahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen dargestellt:

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

2.304

2.130

Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. Abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens Zuzüglich nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne Abzüglich nicht erfasster versicherungsmathematischer Verluste Pensionsrückstellung zum 31.12.

462

457

1.842

1.673

–231

–126

1.611

1.547

Die Änderung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

Angaben in Tausend € Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 01.01.2010 Zinsaufwand Laufender Dienstzeitaufwand

1.946 102 52

Gezahlte Leistungen an Arbeitnehmer

–19

Versicherungsmathematische Verluste

49

Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2010

2.130

Zinsaufwand

92

Laufender Dienstzeitaufwand

26

Eingezahlte Beiträge von Arbeitnehmern

11

Gezahlte Leistungen an Arbeitnehmer

–52

Versicherungsmathematische Verluste

97

Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2011

2.304

konzernabschluss

113

Die leistungsorientierten Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

anhang (notes)

Angaben in Tausend €

114

31.12.2010

nicht finanzierte Pläne

1.147

1.026

Fondsfinanzierte Pläne

1.157

1.104

2.304

2.130

In der Gesamtergebnisrechnung wurden im Verwaltungs- und Zinsaufwand für nachfolgende Komponenten folgende Beträge erfasst:

Angaben in Tausend € Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Erwarteter Ertrag des Planvermögens Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

konzernabschluss

31.12.2011

31.12.2011

31.12.2010

26

52

92

102

–13

–13

23

29

Jahresaufwand

128

170

Beiträge des Arbeitgebers

–19

–45

DBL-Minderung durch Abgang

–20



Gezahlte Leistungen

–52

–19

37

106

Zuführung zu Pensionsrückstellungen

Der Zeitwert des Planvermögens beträgt zum Stichtag 462 Tsd. € (Vorjahr: 457 Tsd. €) und setzt sich zusammen aus arbeitgeberfinanzierten Fondszusagen in Höhe von 252 Tsd. € (Vorjahr: 257 Tsd. €) und der Deferred Compensation in Höhe von 210 Tsd. € (Vorjahr: 200 Tsd. €). Das Planvermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Angaben in Tausend € Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Anfang der Periode Erwartete Erträge aus dem Planvermögen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Beiträge des Arbeitgebers Gezahlte Leistungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Ende der Periode

31.12.2011

31.12.2010

457

399

13

13

–31



19

45

4



462

457

Das Planvermögen wurde zum Bilanzstichtag mit 98,3 % in Wertpapierfonds und mit 1,7 % in Immobilienfonds investiert.

Die für den Berichtszeitraum erwartete Rendite des Planvermögens beträgt 3,3 % (Vorjahr: 3,3 %) und entspricht der Zielrendite der Investmentfonds. Die tatsächliche Rendite des Planvermögens beläuft sich im Berichtsjahr 2011 auf –13 Tsd. € (Vorjahr: 14 Tsd. €), dies entspricht einer Rendite von –2,84 % (Vorjahr: 3,51 %).

Barwert leistungsorientierter Verpflichtungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

31.12.2011

31.12.2010

31.12.2009

31.12.2008

31.12.2007

2.304

2.130

1.946

617

388

462

457

399

316

121

Erfahrungsbedingte Anpassungen gemäß IAS 19.120A (p) von Planschulden bzw. Planvermögenswerten wurden nicht vorgenommen. Die erwarteten Zuwendungen zum Planvermögen 2012 betragen 6 Tsd. € (Vorjahr: 6 Tsd. €).

Andere Rückstellungen Die anderen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Prozesskostenrisiken in Höhe von 1.923 Tsd. € (Vorjahr: 1.924 Tsd. €) sowie für steuerliche Haftungsrisiken in Höhe von 1.097 Tsd. € (Vorjahr: 1.097 Tsd. €) der Universum Inkasso GmbH gebildet. Für etwaige Rückzahlungsansprüche von Unternehmen des ehemaligen Arcandor-Konzerns wurden Rückstellungen in Höhe von 848 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) neu bilanziert. Bei der Ermittlung dieser Werte wurden Schätzungen und Annahmen vorgenommen, die hinsichtlich Höhe und Erfüllungszeitpunkt ungewiss sind. Die Inanspruchnahme der Prozesskostenrückstellung ist abhängig von dem weiteren Prozessverlauf bzgl. der Berufung des Prozessgegners, und die Inanspruchnahme der Rückstellungen für steuerliche Haftungsrisiken ist abhängig von dem weiteren Vorgehen der jeweiligen Steuerbehörden. Die Rückstellung für Prozesskostenrisiken wurde 2010 barwertig passiviert, wobei wir von einer Inanspruchnahme im Jahr 2012 ausgingen. Aus der Aufzinsung der Rückstellung resultiert im Berichtsjahr ein Zinsaufwand in Höhe von 163 Tsd. €. Da wir zwischenzeitlich von einer Inanspruchnahme im Jahr 2013 ausgehen, ist die Rückstellung am Bilanzstichtag um zwei Jahre abzuzinsen. Hieraus resultiert ein Zinsertrag in Höhe von 164 Tsd. €. Die übrigen anderen Rückstellungen sind überwiegend kurzfristiger Natur.

115 konzernabschluss

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

Übersicht über die laufende und die vier vorangegangenen Berichtsperioden:

45. Ertragsteuerverpflichtungen Die Ertragsteuerverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen

konzernabschluss

116

31.12.2011

31.12.2010

985



Latente Ertragsteuerverpflichtungen

8.897

8.864

Gesamt

9.882

8.864

Latente Ertragsteuerverpflichtungen werden für folgende Bilanzposten gebildet:

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

30.869

18.133

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

8.364

23.137

Risikovorsorge

9.698



Finanzanlagen

19.041

16.310

30



3



Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten

90

126

Rückstellungen

12

69

Handelsaktiva und -passiva

Immaterielle Vermögenswerte Sonstige Aktiva

Sonstige Passiva Saldierung mit aktiven latenten Steuern Gesamt

1



–59.209

–48.911

8.897

8.864

Aktivische und passivische latente Steuern eines Unternehmens, die gegenüber der jeweils gleichen Behörde bestehen, werden saldiert ausgewiesen. Weitere Angaben sind der Note 37 zu entnehmen.

46. Sonstige Passiva Die sonstigen Passiva resultieren unter anderem aus Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen des ehemaligen Arcandor-Konzerns in Höhe von 4.034 Tsd. € (Vorjahr: 2.226 Tsd. €), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (lfd. Rechnungen) in Höhe von 3.415 Tsd. € (Vorjahr: 1.509 Tsd. €) sowie aus Personalkostenverpflichtungen in Höhe von 3.046 Tsd. € (Vorjahr: 3.747 Tsd. €).

anhang (notes)

Darüber hinaus sind in dieser Position Verbindlichkeiten aus den zurückgestellten Beiträgen für die Einlagensicherung in Höhe von 1.993 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1.244 Tsd. € (Vorjahr: 1.303 Tsd. €) enthalten. 47. Erläuterungen zum Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Sämtliche Anteile der Valovis Bank AG sind im Besitz des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf. Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 125.000.000 auf den Inhaber lautende ­Aktien ohne Nennbetrag. Die Aktien sind voll eingezahlt und voll stimmberechtigt. Beschränkungen jeglicher Art liegen nicht vor. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien hat sich während des laufenden Geschäftsjahres nicht geändert.

konzernabschluss

117

Kapitalrücklagen Die Kapitalrücklagen betragen zum 31. Dezember 2011 unverändert zum Vorjahr 155.000 Tsd. € und beinhalten Kapital, das der Gesellschafter neben dem gezeichneten Kapital zur Verfügung gestellt hat.

Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage und die anderen Gewinn­ rücklagen. Die gesetzliche Gewinnrücklage unterliegt einer Ausschüttungsbeschränkung. In den anderen Gewinnrücklagen befinden sich thesaurierte Gewinne und Verluste sowie die Erstanwendungseffekte des Übergangszeitpunktes auf IFRS am 1. Januar 2006.

Angaben in Tausend € Stand 01.01.2011 1 Entnahme Gewinnrücklage Stand 31.12.2011

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Gesetzliche Rücklage

Andere Gewinn­ rücklagen

Gewinnrücklage gesamt

3.322

4.290

7.612



–58.459

–58.459

3.322

–54.169

–50.847

AfS-Rücklage Die Wertveränderungen der Wertpapiere, die der Kategorie „Available for Sale“ zugeordnet wurden, werden im Eigenkapital in der Position AfS-Rücklage ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2011 wurde die Wertänderung eines Wertpapiers in Höhe von 8.086 Tsd. € aufgrund einer im Geschäftsjahr eingetretenen Wertminderung ­erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzanlagen erfasst.

Genehmigtes Kapital anhang (notes)

Es bestand im Berichtsjahr 2011 kein genehmigtes Kapital. 48. Restlaufzeitengliederung Die Restlaufzeit umfasst die Zeitspanne zwischen dem Bilanzstichtag und dem Zeitpunkt der vertraglichen Fälligkeit der Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2011

konzernabschluss

118

Angaben in Tausend €

Bis 3 Monate

3 Monate bis zu 1 Jahr

1 Jahr bis zu 5 Jahren

Mehr als 5 Jahre

Konsolidierung

Summe

Aktiva Barreserve

44.055









44.055

Forderungen an Kreditinstitute

52.469









52.469

Forderungen an Kunden

233.717

132.603

820.147

677.710

1.705

1.865.882

Forderungen aus dem Factoringgeschäft

353.632

315.865

320.310

426



990.233

Handelsaktiva





128.965

91.121



220.086

Finanzanlagen

194.318

255.051

651.259

38.737



1.139.365



4.792







4.792

10.843

234

300





11.377

Tatsächliche Ertragsteueransprüche Sonstige Aktiva Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

327.128



19.455





346.583

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

970.399

703.526

1.111.756

582.988

442

3.369.111

1.626

207.434

46.873





255.933

934

11.111

7.407

29.629



49.081

Handelspassiva



1.380

1.225

58.318



60.923

Rückstellungen



4.387

2.231

1.611



8.229

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft Verbriefte Verbindlichkeiten



985







985

Sonstige Passiva

Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen

15.777

5.663







21.440

Unwiderrufliche Kreditzusagen

44.416









44.416

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 20101

Angaben in Tausend €

Bis 3 Monate

3 Monate bis zu 1 Jahr

1 Jahr bis zu 5 Jahren

Mehr als 5 Jahre

Konsolidierung

Summe

Barreserve









8.885

159.195









159.195

Forderungen an Kunden

331.775

139.502

1.068.782

628.553

3.210

2.171.822

Forderungen aus dem Factoringgeschäft

1.066.541

415.188

317.875

332.958

520



Handelsaktiva



652

25.086

51.489



77.227

Finanzanlagen

48.609

179.670

1.175.858

99.384



1.503.521

Tatsächliche Ertragsteueransprüche Sonstige Aktiva



4.974







4.974

3.385

1.148







4.533

Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

446.326



35.456





481.782

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

984.209

791.418

1.219.517

865.695

229

3.861.068

42

285.572







285.614

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft

1.263



21.989

36.697



59.949

Handelspassiva

Verbriefte Verbindlichkeiten



589

4.236

47.447



52.272

Rückstellungen



4.900

2.492

1.799



9.191

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen Sonstige Passiva Unwiderrufliche Kreditzusagen













10.324

8.712







19.036

129.291









129.291

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Die Handelsaktiva bzw. Handelspassiva bestehen ausschließlich aus derivativen Finanzinstrumenten. Bezüglich der Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf Note 54. Die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten haben eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.

119 konzernabschluss

8.885

Forderungen an Kreditinstitute

anhang (notes)

Aktiva

49. Bestellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten Für Tendergeschäfte mit der Deutschen Bundesbank waren zum Bilanzstichtag Wertpapiere mit einem Nominalbetrag von 911.300 Tsd. € (Vorjahr: 1.232.000 Tsd. €) hinterlegt. Zum 31. Dezember 2011 bestanden Offenmarktgeschäfte in Höhe von 220.000 Tsd. € (Vorjahr: 400.000 Tsd. €).

anhang (notes)

Ferner führt die Valovis Bank AG grundpfandrechtlich besicherte Forderungen im Deckungsstock nach §§ 12 bzw. 30 PfandBG. Zum 31. Dezember 2011 belief sich die Deckungsmasse auf 1.292.846 Tsd. € (Vorjahr: 1.459.389 Tsd. €) bei einem Umlauf an Hypothekenpfandbriefen in Höhe von 1.092.970 Tsd. € (Vorjahr: 1.133.969 Tsd. €).

konzernabschluss

120

Zur Absicherung von Zinsswapgeschäften sind Tagesgelder bei Kreditinstituten in Höhe von 46.400 Tsd. € (Vorjahr: 37.700 Tsd. €) verpfändet. Die Kontrahenten dürfen die Sicherheiten nur dann verwerten, wenn die Valovis Bank AG mit ihren Ausgleichszahlungen aus den Zinsswaps rückständig ist.

Sonstige Angaben 50. Angaben nach § 28 PfandBG Pfandbrief-Umlauf

Hypothekenpfandbriefe

31.03.2011

30.06.2011

30.09.2011

31.12.2011

Nennwert

1.123.970

1.123.970

1.109.970

1.092.970

1.133.969

Barwert der Pfandbriefe

1.189.932

1.199.168

1.229.385

1.213.331

1.227.327

Deckungsmasse

1.430.768

1.329.099

1.297.798

1.292.846

1.459.389











1.403.406

1.334.230

1.344.355

1.341.254

1.460.409

davon Derivate Barwert der Deckungsmasse davon Derivate

31.12.2010











Saldierter Risikobarwert (bei +250 BP)

272.335

192.937

174.366

186.086

296.977

Saldierter Risikobarwert (bei –250 BP)

141.966

65.369

50.158

69.198

159.910

Umlauf nach Restlaufzeiten

Angaben in Tausend €

Hypothekenpfandbriefe

Hypothekenpfandbriefe 31.03.2011

30.06.2011

30.09.2011

31.12.2011

31.12.2010

Bis zu 1 Jahr

126.000

130.000

206.500

218.500

51.000

Mehr als 1 Jahr bis zu 2 Jahren

229.500

292.000

249.000

263.000

218.500

Mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren

181.000

129.500

109.000

69.000

263.000

Mehr als 3 Jahre bis zu 4 Jahren

55.000

40.000

28.000

23.000

69.000

Mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren

23.000

43.000

48.000

62.200

23.000

403.370

383.370

363.370

351.170

403.369

Mehr als 5 Jahre bis zu 10 Jahren Mehr als 10 Jahre

106.100

106.100

106.100

106.100

106.100

1.123.970

1.123.970

1.109.970

1.092.970

1.133.969

anhang (notes)

Hypothekenpfandbriefe

121 konzernabschluss

Angaben in Tausend €

Deckungsmasse nach Zinsbindungsfristen

Angaben in Tausend € 31.03.2011

30.06.2011

30.09.2011

31.12.2011

883.903

898.490

873.152

851.050

837.876

Mehr als 1 Jahr bis zu 2 Jahren

29.623

28.277

32.996

28.725

106.194

Mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren

anhang (notes)

Bis zu 1 Jahr

31.12.2010

174.270

40.889

48.101

80.018

28.813

Mehr als 3 Jahre bis zu 4 Jahren

68.007

93.548

93.958

76.625

210.456

Mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren

52.578

52.408

67.656

90.565

34.068

220.186

212.609

179.095

163.061

239.031

2.201

2.878

2.840

2.801

2.952

1.430.768

1.329.099

1.297.798

1.292.846

1.459.389

Planmäßig

Außer­ planmäßig

Mehr als 5 Jahre bis zu 10 Jahren Mehr als 10 Jahre

Rückzahlungen auf Hypotheken

122 konzernabschluss

Hypothekenpfandbriefe

Hypothekenpfandbriefe

Angaben in Tausend €

Planmäßig

Außer­ planmäßig

31.12.2011

31.12.2010

Objektart Wohnwirtschaftlich

38.233

24.905

50.397

23.945

Gewerblich

18.647

268.250

65.697

64.702

56.880

293.155

116.095

88.647

Deckungsrechnung Hypothekenpfandbriefe

Angaben in Tausend €

31.03.2011

30.06.2011

30.09.2011

31.12.2011

31.12.2010

1.240.768

1.169.099

1.137.798

1.112.846

1.269.389

190.000

160.000

160.000

180.000

190.000

Deckungswerte insgesamt

1.430.768

1.329.099

1.297.798

1.292.846

1.459.389

Summe der deckungs­p flichtigen Hypothekenpfandbriefe

1.123.969

1.123.969

1.109.969

1.092.969

1.133.969

306.799

205.129

187.828

199.876

325.420

Forderungen an Kunden a) Hypothekendarlehen Ordentliche Deckung weitere Deckung

Überdeckung

Die weitere Deckung enthält ausschließlich Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere.

Gliederung des Deckungsbestandes Im Hypothekenregister eingetragene Hypothekendarlehen

Angaben in Tausend €

Anzahl der Objekte

Angaben in Tausend €

1.112.846

1.031

1.269.389

1.290

31.12.2011 a) Betrag

Anzahl der Objekte

31.12.2010

69.452

836

160.129

1.098

Bis 5.000 Tsd. €

204.668

144

228.837

141

Über 5.000 Tsd. €

838.726

51

880.424

51

1.112.846

1.031

1.269.389

1.290

92.706

72

99.059

85

Bayern

22.672

43

51.225

70

Berlin

215.447

32

209.100

34

Brandenburg

50.912

47

42.519

64

Bremen

41.431

6

41.556

6

Hamburg

14.130

4

67.558

4

116.824

213

131.035

266

Mecklenburg-Vorpommern

23.060

21

23.587

22

Niedersachsen

62.085

51

58.741

65

255.972

236

343.788

292

38.565

134

45.049

188

897

18

1.160

22

Sachsen

54.342

49

36.176

45

Sachsen-Anhalt

20.778

35

19.756

37

Schleswig-Holstein

62.942

17

58.811

21

Thüringen

40.082

53

40.269

69

1.112.846

1.031

1.269.389

1.290

96.495

22

120.167

23

636.606

89

732.551

83

2.930

2

756

1

104.708

14

119.758

18

c) nach Ländern Baden-Württemberg

Hessen

Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland

d) nach Objektart Gewerblich – Bürogebäude Gewerblich – Handelsgebäude Gewerblich – Industriegebäude Gewerblich – Sonstige Wohnungsbau – Einfamilienhaus Wohnungsbau – Mehrfamilienhaus Wohnungsbau – Wohnungen Bauplätze Unfertige, noch nicht ­e r­t ragsfähige Neubauten

63.567

743

88.080

978

129.101

86

126.591

93

79.440

75

81.487

94

















1.112.846

1.031

1.269.389

1.290

Der Gesamtbetrag der rückständigen Leistungen (über 90 Tage rückständig) gemäß § 28 PfandBG betrug zum 31. Dezember 2011 58.420 Tsd. € (Vorjahr: 69.443 Tsd. €), davon auf Zinsen entfallend 7.791 Tsd. € (Vorjahr: 4.329 Tsd. €). Alle Grundstücke befinden sich in Deutschland.

123 konzernabschluss

Bis 300 Tsd. €

anhang (notes)

b) nach Größe

anhang (notes)

Im Berichtsjahr sind in 16 (Vorjahr: 6) Fällen Zwangsverwaltungen bzw. Zwangsversteigerungen anhängig gewesen. 14 Fälle betreffen wohnwirtschaftlich genutzte Grundstücke und zwei Fälle betreffen gewerblich genutzte Grundstücke. Es sind keine Grundstücke zur Verhütung von Verlusten übernommen worden. Zum Bilanzstichtag bestanden Zinsrückstände im Sinne von § 28 PfandBG in Höhe von 7.791 Tsd. € (Vorjahr: 5.005 Tsd. €). 51. Außerbilanzielle Verpflichtungen Die Eventualschulden resultieren aus 23 (Vorjahr: 27) Bürgschaften an 17 (Vorjahr: 23) Kunden in Höhe von 2.440 Tsd. € (Vorjahr: 2.322 Tsd. €). Andere Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus unwiderruflichen Darlehenszusagen im Hypothekengeschäft in Höhe von 44.416 Tsd. € (Vorjahr: 125.557 Tsd. €). Die beizulegenden Zeitwerte der Eventualschulden und unwiderruflichen Kreditzusagen entsprechen ihren Nominalwerten.

Angaben in Tausend €

124

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen

konzernabschluss

31.12.2011

31.12.2010

2.440

2.322

44.416

129.291

Eventualverbindlichkeiten Andere Verpflichtungen Unwiderrufliche Kreditzusagen

Den Eventualschulden stehen Eventualforderungen in der gleichen Höhe gegenüber, sodass finanzielle Auswirkungen derzeit nicht erwartet werden. Aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich des Betrages und der Fälligkeit aus dem Vermögensabfluss sowie zu einem möglichen Erstattungsanspruch erfolgen aus Gründen der Praktikabilität nicht. Die unwiderruflichen Kreditzusagen werden im nächsten Geschäftsjahr fällig. Wir erwarten die Inanspruchnahme der Zusagen bei gleichzeitigem Entstehen von entsprechenden Forderungen.

52. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Es besteht eine sonstige finanzielle Verpflichtung zur Leistung noch ausstehender Einlagen auf Aktien in Höhe von 2.000 Tsd. € (Vorjahr: 3.000 Tsd. €).

53. Kapitalmanagement Ziel des Kapitalmanagements ist es, eine solide Kapitalisierung der Valovis sicherzustellen. Die Kapitalausstattung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Erschließung neuer Geschäftsfelder bzw. den Ausbau der vorhandenen Geschäftstätigkeiten. Die aufbauorganisatorischen Aspekte des Risikomanagements liegen seit Vollzug der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG im September 2011 im Verantwortungsbereich der Valovis Bank AG. Die Beteiligung an der Universum Group wird unverändert konzernintern wie eine Finanzbeteiligung der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Das Risikomanagement und die Risikosteuerung sind darauf ausgerichtet, eine Optimierung des Verhältnisses von Kapitalbedarf und Kapitalausstattung zu erreichen. Damit verbunden ist die Beachtung der Abhängigkeiten zwischen Risiko, Ertrag und Kapital, welche durch die Einbettung in die Planungsprozesse erfolgt. Wir verweisen diesbezüglich auch auf unsere Ausführungen im Lagebericht. Um die Angemessenheit des Kapitals auch unter verschiedenen Aspekten zu gewährleisten, werden die Kapitalquoten und -strukturen aus dem Blickwinkel sowohl des ökonomischen Kapitals als auch des regulatorischen Kapitals betrachtet.

125 konzernabschluss

Darüber hinaus bestehen im Wesentlichen langfristige Serviceverträge mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von rund 16,6 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €) sowie Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von 9,2 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €) jährlich. Die Mietverträge haben eine Laufzeit von einem Jahr und betreffen insbesondere das Bankgebäude am Standort Neu-Isenburg. Es besteht eine Verlängerungsoption für zwei Jahre.

anhang (notes)

Weiterhin bestehen aus der Insolvenz von Gesellschaften des Arcandor-Konzerns ggf. Haftungs- und Anfechtungsrisiken. Inwiefern eine Inanspruchnahme hieraus erfolgen kann, ist derzeit ungewiss und nicht bezifferbar.

Ökonomisches Kapital

anhang (notes)

Zur Sicherstellung und Überwachung des ökonomischen Kapitals legt der Vorstand der Valovis Bank AG, abgeleitet aus der Risikotragfähigkeit, einen fest definierten Betrag als zulässiges Gesamtrisiko (Verlustobergrenze) fest. Dieser Betrag definiert in der obersten Betrachtungsebene die Grenze der Bank, bis zu der risikobehaftete Geschäfte eingegangen werden können. Die Auslastung des Risikokapitals wird auf maximal 100 % festgesetzt.

konzernabschluss

126

Diese Verlustobergrenze dient als Basis für ein Limitsystem. Durch dieses Limitsystem werden Risiken begrenzt. Zum 31. Dezember 2011 betrug die Auslastung der Verlustobergrenze im Normal Case 98,58 %. Zu weiteren Erläuterungen die Risikosteuerungssysteme betreffend verweisen wir auf den Risikobericht innerhalb des Lageberichts.

Regulatorisches Kapital Die Eigenmittel der Valovis Bank AG werden auf Basis der Anforderungen des Kreditwesengesetzes (KWG) ermittelt. Durch die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG sind nur noch die Universum Inkasso GmbH und deren Tochtergesellschaften nachgeordnete Unternehmen, die alle ausschließlich Anbieter von Nebendienstleistungen im Sinne von § 1 Abs. 3c KWG sind. Dies führt gem. § 10a Abs. 1 S. 6 KWG dazu, dass seit September 2011 keine Institutsgruppe im Sinne von § 10a KWG besteht. Die Gesamtkennziffer wurde für das Jahr 2011 gemäß der Solvabilitätsverordnung (SolvV) ermittelt. Die Valovis Bank AG setzt auch nach Verschmelzung unverändert zum Vorjahr den Kreditrisiko-Standardansatz an. Die aufsichtsrechtlichen Kennzahlen können bedingt durch die Verschmelzung nicht mit dem Vorjahr verglichen werden. Gemäß § 10 KWG i. V. m. § 2 SolvV darf die in Relation der Eigenmittel zur Summe aus den gewichteten Risikoaktiva und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen sowie des operationellen Risikos errechnete Gesamtkennziffer 8,0 % arbeitstäglich zum Geschäftsschluss nicht unterschreiten. Diese Anforderungen wurden zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 sowie unter Berücksichtigung der externen risikoreduzierenden Maßnahme auch am 31. Dezember 2011 eingehalten.

Die Eigenmittel am Bilanzstichtag bestanden zu 100 % aus Kernkapital, dieses wiederum aus dem eingezahlten Kapital, der Kapitalrücklage sowie den sonstigen Rücklagen, Bilanzverlust und den Abzugspositionen (immaterielle Anlagewerte).

Valovis Bank AG

Valovis Gruppe

31.12.2011

31.12.2010

Gezeichnetes Kapital

125.000

164.011

Kapitalrücklage

155.000

185.898

Eigenmittel nach § 10 KWG (Aggregationsverfahren) Kernkapital

Sonstige anrechenbare Rücklagen Bilanzverlust inkl. Zwischenverlust Abzugsposten Gesamt

15.526

24.330

–82.743

–19.990

–538

–64.834

212.245

289.415

2.189.349

2.423.714

Anrechnungspflichtige Positionen Gewichtete Risikoaktiva Eigenkapitalanforderungen für das operationelle Risiko

13.652

14.915

Gesamtkennziffer gemäß SolvV

8,99 %

11,09 %

Nach Feststellung des HGB-Jahresabschlusses der Bank ergab sich unter Berücksichtigung des aufsichtsrechtlichen Ergänzungskapitals von 10.276 Tsd. € eine ­Eigenkapitalkennziffer von 9,5 %. Ergänzende Informationen sind im Lagebericht und im Risikobericht enthalten. 54. Derivative Finanzinstrumente Die Valovis Gruppe schließt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit derivative Geschäfte in Form von: ӹӹ Zinsbezogenen Termingeschäften / derivativen Produkten in Form von Zinsswaps Der Nominalbetrag gibt das gehandelte Kontraktvolumen an. Er dient als Basis für die Ermittlung der Fair-Value-Änderungen des Derivates und als Referenzgröße für die gegenseitig vereinbarten Ausgleichszahlungen. Er stellt jedoch keine bilanzierungsfähige Forderung oder Verbindlichkeit dar. Darüber hinaus wurden am Bilanzstichtag risikoreduzierende Maßnahmen Dritter, die im Zusammenhang mit dem Wertpapierportfolio stehen, in Anspruch genommen. Diese Inanspruchnahmen werden als derivatives Finanzinstrument bilanziert.

127 konzernabschluss

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

Die Zusammensetzung der Eigenmittel und die Höhe des Solvabilitätskoeffizienten für die Valovis Bank AG jeweils vor Feststellung des Jahresabschlusses sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

Der Bestand der derivativen Finanzinstrumente setzt sich wie folgt zusammen:

Derivatevolumen zum 31. Dezember 2011

Angaben in Tausend €

Nominalbetrag 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe

positive Marktwerte

negative Marktwerte

38.500

323.300

1.002.000

1.363.800

123.628

60.923



100.000



100.000

96.458



38.500

423.300

1.002.000

1.463.800

220.086

60.923

Bis 1 Jahr

anhang (notes)

Zinsswaps (gleiche Währung)

konzernabschluss

128

Absicherungsvereinbarung Summe

beizulegender Wert

Derivatevolumen zum 31. Dezember 2010

Angaben in Tausend €

Zinsswaps (gleiche Währung) Absicherungsvereinbarung Summe

Nominalbetrag

beizulegender Wert

Bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe

positive Marktwerte

negative Marktwerte

215.700

196.800

1.267.000

1.679.500

77.227

52.272













215.700

196.800

1.267.000

1.679.500

77.227

52.272

Kontrahenten

Nominalbetrag Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

Banken

1.363.800

1.679.500

Sonstige

100.000



1.463.800

1.679.500

Restlaufzeiten unter drei Monaten bestanden zum 31. Dezember 2011 und zum 31. De­zember 2010 nicht.

Die Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte zum 31. Dezember 2011

Negative Marktwerte

1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe



128.486

91.600

220.086

1.398

1.224

58.301

60.923

anhang (notes)

Positive Marktwerte

Bis 1 Jahr

Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte zum 31. Dezember 2010

Angaben in Tausend €

Bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe

Positive Marktwerte

24.663

46.270

6.294

77.227

Negative Marktwerte

13.060

29.899

9.313

52.272

Die beizulegenden Zeitwerte wurden Mark-to-Model ermittelt.

129 konzernabschluss

Angaben in Tausend €

55. Restlaufzeiten der nicht-derivativen Verbindlichkeiten Bezogen auf die Nominalwerte der nicht-derivativen Verbindlichkeiten ergeben sich folgende Fälligkeiten:

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2011

Bis 3 Monate

3 Monate bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

324.284



20.000



344.284

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

769.242

730.863

1.108.316

606.136

3.214.557

1.626

207.434

46.873



255.933



10.000

9.650

25.000

44.650

Rückstellungen



4.387

2.956

1.611

8.954

Tatsächliche Steuerverpflichtungen



985





985

44.416







44.416

Angaben in Tausend €

anhang (notes)

Passiva

konzernabschluss

130

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft Verbriefte Verbindlichkeiten

Unwiderrufliche Kreditzusagen

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2010

Bis 3 Monate

3 Monate bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Summe

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

454.000



35.000



489.000

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

881.566

837.583

1.270.152

694.644

3.683.945

Angaben in Tausend € Passiva

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft

42

285.572





285.614

Verbriefte Verbindlichkeiten





20.000

35.000

55.000

Rückstellungen



4.900

3.192

1.799

9.891











129.291







129.291

Tatsächliche Steuerverpflichtungen Unwiderrufliche Kreditzusagen

56. Buchwerte der Finanzinstrumente Die Klassen der Finanzinstrumente sind den folgenden Kategorien zugeordnet:

Angaben in Tausend €

Loans and Receivables

At Fair Value through P & L

Fair-ValueOption

Held to Maturity

Available for Sale

Other Liabilities





31.12.2011

44.055



Forderungen an Kreditinstitute





5.835



46.634







Forderungen an Kunden

336.908



1.528.974







Forderungen aus dem Factoringgeschäft

990.233











Handelsaktiva



220.086









Finanzanlagen





438.264

212.302

488.800



11.377











Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten





47.175





299.407

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden





2.084.042





1.285.069

Sonstige Aktiva Passiva

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft











255.933

Verbriefte Verbindlichkeiten





49.081







Handelspassiva



60.923









Sonstige Passiva











21.440

Loans and Receivables

At Fair Value through P & L

Fair-ValueOption

Held to Maturity

Available for Sale

Other Liabilities

Angaben in Tausend €

31.12.20101 Aktiva Barreserve Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Forderungen aus dem Factoringgeschäft

8.885











42.666



116.529







351.307



1.820.515







1.066.541













77.227









Handelsaktiva Finanzanlagen





604.484

311.950

587.087



4.533











Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten





81.720





400.062

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden





2.460.660





1.400.408 285.614

Sonstige Aktiva Passiva

Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft











Verbriefte Verbindlichkeiten





59.949







Handelspassiva



52.272









Sonstige Passiva











19.036

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

131 konzernabschluss

Barreserve

anhang (notes)

Aktiva

Die Buchwerte spiegeln zugleich das maximale Kreditausfallrisiko der Aktiva und die maximale Inanspruchnahme der sonstigen Posten im Sinne des IFRS 7 wider. Die Bewertungsgrundlagen der Klassen der Finanzinstrumente sind in den Notes 5 – 17 dargestellt.

anhang (notes)

57. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente Die beizulegenden Zeitwerte ergeben sich aus nachfolgender Übersicht:

Angaben in Tausend €

Buchwert

Beizulegender Wert

Differenz

Buchwert

31.12.2011

Beizulegender Wert

Differenz

31.12.2010 1

Aktiva Barreserve

44.055

44.055



8.885

8.885



Forderungen an Kreditinstitute

52.469

52.469



159.195

159.195



Forderungen an Kunden

konzernabschluss

132

1.865.882

1.835.208

–30.674

2.171.822

2.126.569

–45.253

Forderungen aus dem Factoringgeschäft

990.233

957.497

–32.736

1.066.541

1.041.581

–24.960

Handelsaktiva

220.086

220.086



77.227

77.227



Finanzanlagen

1.139.365

1.106.923

–32.442

1.503.521

1.486.408

–95.852

Gesamter Unterschiedsbetrag

–17.113 –87.326

Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft

346.583

328.665

–17.918

481.782

481.782



3.369.111

3.369.111



3.861.068

3.861.068



255.933

255.933



285.614

285.614



Verbriefte Verbindlichkeiten

49.081

49.081



59.949

59.949



Handelspassiva

60.923

60.923



52.272

52.272



Gesamter Unterschiedsbetrag

–17.918



Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Die Differenz zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Wert ergibt sich im Wesentlichen aus der Risikovorsorge in Höhe von 61.327 Tsd. € (Vorjahr: 62.005 Tsd. €). Im Berichtsjahr 2011 sowie in den Vorjahren fand kein aktiver Handel statt. Die Derivate sind dennoch nach IFRS als „Held for Trading“ zu kategorisieren. Während die Bewertung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 vorgenommen wird, ordnet die Valovis Gruppe die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente zur dreistufigen Fair-Value-Hierarchie gemäß IFRS 7 wie folgt zu: Level 1: In aktiven Märkten notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten Level 2: Nutzung direkter oder indirekter beobachtbarer, marktbasierter Parameter (Vergleichspreise für nahezu identische Finanzinstrumente) Level 3: Bewertungsverfahren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (DCF-Bewertungsmodelle)

Die beizulegenden Zeitwerte bestimmter zu Nominalwerten bilanzierter Finanzinstrumente entsprechen nahezu ihren Buchwerten. Hierunter fallen etwa die Barreserve sowie Forderungen und Verbindlichkeiten mit kurzer Restlaufzeit. Bei diesen Finanzinstrumenten wird aufgrund der nur unwesentlichen Abweichung als beizulegender Zeitwert der Buchwert verwendet. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein Preis auf einem aktiven Markt vorliegt, wird als Barwert der zukünftig erwarteten Cashflows auf Basis zugehöriger Benchmark-Zinskurven und Credit Spreads ermittelt.

anhang (notes)

Für die Bewertung der Derivate werden einschlägige Standardmodelle verwendet. Die Valovis Gruppe hat derzeit im Wesentlichen Plain-Vanilla-Swaps im Buch, ­deren Fair Value sie durch Ermittlung des Barwertes mittels Discounted-CashflowMethode errechnet. Der Barwert der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die als Derivat bilanziert werden, wurde anhand der Abzinsungsmethode berechnet. Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der einzelnen Klassen von Finanzinstrumenten zu den entsprechenden Level der Fair-Value-Hierarchie:

31.12.2011

Level 1

Level 2

Level 3

220.086





220.086

46.634





46.634

Vermögenswerte At Fair Value through P & L Handelsaktiva Fair-Value-Option Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Finanzanlagen

1.528.974





1.528.974

438.264

127.687

302.000

8.577

Available for Sale Finanzanlagen

488.800

425.475

63.306

19

2.722.758

553.162

365.305

1.804.291

60.923





60.923

Verbindlichkeiten At Fair Value through P & L Handelspassiva Fair-Value-Option Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten

47.175





47.175

2.084.042





2.109.842

49.081





49.081

2.241.220





2.267.021

konzernabschluss

Angaben in Tausend €

133

Angaben in Tausend €

31.12.2010

Level 1

Level 2

Level 31

77.227





77.227

Vermögenswerte At Fair Value through P & L Handelsaktiva Fair-Value-Option Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden

anhang (notes)

Finanzanlagen





116.529





1.820.515

604.484

133.203

462.598

8.683

Available for Sale Finanzanlagen

587.087

528.985

58.083

19

3.205.842

662.188

520.681

2.022.973

52.272





52.272

81.720





81.720

2.460.660





2.460.660

Verbindlichkeiten At Fair Value through P & L Handelspassiva Fair-Value-Option Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

134 konzernabschluss

116.529 1.820.515

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten

59.949





59.949

2.654.601





2.654.601

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Die Level 3 zugeordneten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

Veränderung der in Level 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte

Angaben in Tausend € Stand zum 01.01.2011

Handelsaktiva

Forderungen an Kreditinstitute

Forderungen an Kunden1

Finanzanlagen

Insgesamt

77.227

116.529

1.820.515

8.702

2.022.973

49.928

3

–75.710

–1.106

–26.885











96.458

73

131.024

1.000

228.555

Gesamtergebnis erfasst in Gewinn- und Verlustrechnung Eigenkapital Zugänge Abgänge











Emissionen











–3.527

–69.971

–346.855



–420.353











Rückzahlungen Umbuchungen in Level 3 Umbuchungen aus Level 3 Stand zum 31.12.2011

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1











220.086

46.634

1.528.974

8.596

1.804.290

Veränderung der in Level 3 zugeordneten finanziellen Verbindlichkeiten

Angaben in Tausend € Stand zum 01.01.2011

Handelspassiva

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

Verbindlichkeiten ggü. Kunden

Verbriefte Verbindlichkeiten

Insgesamt

52.272

81.720

2.460.660

59.949

2.654.601

9.239

–44.992

25.131

–10.868

–21.490









– 232.503

Gewinn- und Verlustrechnung Eigenkapital Zugänge



10.480

222.023



Abgänge











Emissionen









– –598.593

–588

–33

–597.972



Umbuchungen in Level 3

Rückzahlungen











Umbuchungen aus Level 3











60.923

47.175

2.109.842

49.081

2.267.021

Stand zum 31.12.2011

anhang (notes)

Gesamtergebnis erfasst in

Bei den Finanzanlagen wurden im laufenden Geschäftsjahr Wertpapiere in Höhe von nominal 82.000 Tsd. € (Vorjahr: 502.000 Tsd. €) von Level 1 in Level 2 umgegliedert, da für diese Wertpapiere an aktiven Märkten eine Verringerung der Marktliquidität für die betroffenen Anleihen vorlag. Umgekehrt wurden Wertpapiere in Höhe von nominal 235.000 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) von der Stufe 2 in die Stufe 1 umgegliedert. Hier waren zum Bilanzstichtag wieder liquide Märkte im Sinne der FairValue-Hierarchie zu beobachten. Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine Finanzinstrumente in bzw. aus Level 3 umklassifiziert. Die aus den Handelsaktiva (49.928 Tsd. €) und Handelpassiva (9.239 Tsd. €) resultie­ renden Gewinne sind im Handelsergebnis ausgewiesen. Die übrigen Gewinne oder Verluste werden im Ergebnis aus der Fair-Value-Option dargestellt (Forderungen an Kreditinstitute (3 Tsd. €), Forderungen an Kunden (–75.710 Tsd. €), Finanzanlagen (–1.106 Tsd. €), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (–44.992 Tsd. €), Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (25.131 Tsd. €) und verbriefte Verbindlichkeiten (–10.868 Tsd. €). Obwohl die Valovis Gruppe davon ausgeht, dass die von ihr geschätzten Fair Values zutreffend ermittelt wurden, kann die Verwendung von vernünftigerweise möglichen alternativen Input-Parametern signifikante Auswirkungen auf den Fair Value haben. Bei der Ermittlung der Fair Values der Darlehen und eigenen Emissionen mittels des internen Bewertungsmodells (Level 3) werden ausfallbedingte Beeinträchtigungen der erwarteten Zahlungsströme berücksichtigt, indem bei der Diskontierung der vorstehend ermittelten Zahlungsströme ein Aufschlag auf den fristenkongruenten „risikolosen“ Zinssatz vorgenommen wird. Eine Änderung der ausfallbedingten ­Beeinträchtigungen durch Reduzierung des Spreadaufschlags der Underlyings um 10 BP würde einen Rückgang der Fair Values der mittels des internen Bewertungs-

konzernabschluss

135

modells (Level 3) bewerteten Bestände (nominal Forderungen 1.403.020 Tsd. € (Vorjahr: 1.623.225 Tsd. €); nominal Verbindlichkeiten 2.050.076 Tsd. € (Vorjahr: 2.397.229 Tsd. €)) um ca. –0,12 % (Vorjahr: –0,78 %) bewirken. Gegenläufig würde eine Erhöhung um 10 BP einen Anstieg der Fair Values um ca. 0,13 % (Vorjahr: 0,78 %) bewirken.

Angaben zum Fair Value der Forderungen

anhang (notes)

Das maximale Kreditrisiko der zum Fair Value bewerteten Forderungen an Kunden beträgt 1.528.974 Tsd. € (Vorjahr: 1.820.515 Tsd. €).

konzernabschluss

136

Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Forderungen an Kunden, die durch die Änderungen des Kreditrisikos und der Liquiditätsspreads bedingt sind, betragen zum 31. Dezember 2011 6.503 Tsd. € (Vorjahr: 34.723 Tsd. €) und kumuliert –23.413 Tsd. € (Vorjahr: –16.910 Tsd. €). Die kreditrisiko- und liquiditätsbedingten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Forderungen werden im Wesentlichen als Änderungen der beizulegenden Zeitwerte abzüglich der aus Marktzinskonditionen resultierenden Wertänderungen ermittelt.

Angaben zum Fair Value der finanziellen Verbindlichkeiten Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Verbindlichkeiten, die durch die Änderungen des Kreditrisikos und der Liquiditätsspreads bedingt sind, betragen zum 31. Dezember 2011 –6.430 Tsd. € (Vorjahr: –57.710 Tsd. €) und kumuliert 71.381 Tsd. € (Vorjahr: 77.811 Tsd. €). Die kreditrisiko- und liquiditätsbedingten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen als Änderungen der beizulegenden Zeitwerte abzüglich der aus Marktzinskonditionen resultierenden Wertänderungen ermittelt. Für die Handelsaktiva und Handelspassiva wird ausschließlich die Zinskurve als wesentlicher Parameter verwendet. Die Verbindlichkeiten haben einen Rückzahlungsbetrag in Höhe von 3.993.481 Tsd. € (Vorjahr: 4.629.730 Tsd. €) und liegen mit 195.596 Tsd. € (Vorjahr: 226.931 Tsd. €) über dem Buchwert der Verbindlichkeiten.

Ergebnis aus zum Bilanzstichtag gehaltenen Finanzinstrumenten des Level 3 Die Ergebnisse der zum Bilanzstichtag gehaltenen Finanzinstrumente des Level 3 lassen sich nicht ausschließlich auf nicht am Markt beobachtbare Parameter zurückführen. Allerdings sind viele Parameter beobachtbar, die zur Bewertung der Finanz­ instrumente in diesem Level der Fair-Value-Hierarchie herangezogen werden. Somit basiert die Veränderung der Ergebnisse auch auf Veränderungen beobachtbarer Parameter im Laufe des Jahres.

Angaben in Tausend € Handelsaktiva

31.12.2011

31.12.20101

49.928

25.773

Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Finanzanlagen Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte

3

166

–75.710

19.717

–1.106

–509

–26.885

45.147

9.239

1.946

–44.992

–390

25.131

–68.805

Handelspassiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten

–10.868

–1.043

Zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen

–21.490

–68.292

Gesamt

–48.375

–23.145

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

anhang (notes)

Nachstehend die Ergebnisse, die in der Gesamtergebnisrechnung berichtet werden.

137 konzernabschluss

58. Überfällige Vermögenswerte Die nachstehend aufgeführten Beträge waren zum 31. Dezember 2011 überfällig, waren aber nicht wertgemindert. Sie betreffen die Bilanzposten „Forderungen an Kunden – andere Forderungen“ und „Forderungen aus dem Factoringgeschäft“.

Überfällige, nicht einzelwertberichtigte Vermögenswerte

Angaben in Tausend €

Fair-Value-Option

Loans and Receivables Fair-Value-Option

31.12.2011

Loans and Receivables

31.12.20101

Forderungen an Kunden Bis 3 Monate Über 3 Monate bis 6 Monate Über 6 Monate bis 1 Jahr

1.404



877



838



2



1.140



12.295



16.749



17.550



20.131



30.724



Bis 3 Monate



22.189



40.493

Über 3 Monate bis 6 Monate







786

Über 1 Jahr Forderungen aus dem Factoringgeschäft

Über 6 Monate bis 1 Jahr









Über 1 Jahr



7.511







29.700



41.279

20.131

29.700

30.724

41.279

Gesamt

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

Es wurde jedoch keine individuelle Wertberichtigung gebildet, da die Valovis Gruppe keine Probleme bei der Werthaltigkeit dieser Bestände bzw. der diesen Krediten zugrunde liegenden Sicherheiten sieht. Zeitliche Verschiebungen bei der Rückzahlung von

f­älligen Zahlungsströmen treten im normalen Geschäftsverlauf regelmäßig (bis drei Monate) auf und sind deshalb nicht automatisch ein Anzeichen einer eingeschränkten Werthaltigkeit. Für die überfälligen Vermögenswerte über drei Monate bestehen im Wesentlichen werthaltige Sicherheiten. Daher wird auch hier keine individuelle Wertberichtigung gebildet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die überfälligen Vermögenswerte, für die Wertberichtigungen gebildet bzw. Wertminderungen berücksichtigt wurden:

anhang (notes)

Überfällige, einzelwertberichtigte Vermögenswerte

Angaben in Tausend €

31.12.20101

Fair-Value-Option

69.706

60.987

Loans and Receivables

54.715

60.601

124.421

121.588

Forderungen an Kunden

138 konzernabschluss

31.12.2011

Forderungen aus dem Factoringgeschäft Loans and Receivables

10.801

10.049

135.222

131.637

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

In der Kategorie „Loans and Receivables“ sind mehrere Portfolios überfälliger Forderungen enthalten, die auch teilweise wertberichtigt sind. Die sogenannten NonPerforming-Loans hat im Wesentlichen die Valovis Bank AG angekauft. Diese Forderungen haben zum 31. Dezember 2011 einen Bilanzwert in Höhe von 27.896 Tsd. € (Vorjahr: 40.493 Tsd. €). Aufgrund von Zins- und Tilgungsrückständen wurden Wertkorrekturen für die Hypothekendarlehen (Fair-Value-Option) um 6.325 Tsd. € (Vorjahr: 17.659 Tsd. €) durchgeführt. Die Wertberichtigungen in der Kategorie „Loans and Receivables“ resultieren aus rückständigen Zahlungen der Kunden im MasterCard-Geschäft und in der Absatzfinanzierung sowie aus dem Factoringgeschäft der Valovis Bank AG. Die Wertberichtigungen im Factoringgeschäft wurden aufgrund von Betrugsfällen im Bereich des B2B-Factorings gebildet. Ein dem HtM-Bestand zugeordnetes Wertpapier wurde aufgrund der Insolvenz des Staates Island im Geschäftsjahr 2011 mit weiteren 1.300 Tsd. € um insgesamt 19.300 Tsd. € (Vorjahr: 18.000 Tsd. €) wertberichtigt. Die Sicherheiten der Hypothekendarlehen sind in Note 50 dargestellt. Für die überfälligen Forderungen aus dem Factoringgeschäft bestehen Einbehalte aus dem Ankauf der Forderungen (sog. Holdbacks), die als Sicherheiten dienen.

Der beizulegende Zeitwert der Sicherheiten der überfälligen nicht wertberichtigten Vermögenswerte sowie die der überfälligen wertberichtigten Vermögenswerte ist in der folgenden Tabelle dargestellt: Beizulegender Zeitwert der Sicherheiten

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.2010

59.667

72.702

Fair-Value-Option Loans and Receivables





59.667

72.702

Forderungen aus dem Factoringgeschäft Loans and Receivables

14.648

12.450

Summe

74.315

85.152

Zahlungsgestörte Finanzinstrumente werden vom laufenden Bestand separiert und entsprechend des unter Note 9 beschriebenen Verfahrens bewertet.

konzernabschluss

139

59. Kreditrisikosensitive Finanzinstrumente Zur Beurteilung der Qualität der einzelnen Portfolios wurden die kreditrisikosen­ sitiven Finanzinstrumente, die für die Valovis Gruppe von wesentlicher Bedeutung sind, in folgende Untergruppen aufgeteilt:

Angaben in Tausend €

31.12.2011

31.12.20101

1.493.967

1.707.599

554.633

816.372

Forderungen an Kunden Hypothekendarlehen Davon Highstreet A Portfolio GbR Davon Bausparportfolios

86.962

141.044

MasterCard-Geschäft

176.071

182.651

Absatzfinanzierung

111.179

109.347

Barkreditgeschäft

39.160

65.109

Sonstige Darlehen

45.505

107.116

1.865.882

2.171.822

962.337

1.026.048

27.896

40.493

990.233

1.066.541

1.069.542

1.483.992

69.805

19.510

Forderungen aus dem Factoringgeschäft Versandhandelsforderungen Angekaufte, überfällige Forderungen Finanzanlagen Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Summe

Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)

1

anhang (notes)

Forderungen an Kunden

19

19

1.139.366

1.503.521

3.995.481

4.741.884

anhang (notes)

60. Anzahl der Mitarbeiter Die Valovis Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2011 505 (Vorjahr: 519) Mitarbeiter. Im Durchschnitt der Quartale waren 492 (Vorjahr: 516) Mitarbeiter (umgerechnet 427 (Vorjahr: 421) Vollbeschäftigte) beschäftigt, darunter 304 (Vorjahr: 329) weibliche und 188 (Vorjahr: 187) männliche.

konzernabschluss

140

61. Angaben über Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Als nahestehend gelten Unternehmen, sofern ein Unternehmen das andere unmittelbar oder mittelbar kontrolliert oder einen maßgeblichen Einfluss auf dessen geschäftliche und operative Entscheidungen ausüben kann. Danach hat die Valovis Bank AG die Muttergesellschaft, alle Tochterunternehmen sowie die Deutsche Pensions Consulting GmbH als nahestehende juristische Personen qualifiziert. Zu der Muttergesellschaft bestehen keine Geschäftsbeziehungen. Natürliche Personen, die gemäß IAS 24 als nahestehend betrachtet werden, sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates sowie deren nahe Familienange­hörige. Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen werden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Die Geschäfte zwischen der Valovis Bank AG und ihren Tochtergesellschaften ­gelten als Transaktionen zwischen nahestehenden Unternehmen. Aufgrund der vollständigen Eliminierung dieser Transaktionen im Rahmen der Konsolidierung werden diese nicht offengelegt. Die gesamten Bezüge der Organe sind der Note 62 zu entnehmen. Den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden weder im Geschäftsjahr 2010 noch im Geschäftsjahr 2011 Vorschüsse und Kredite gewährt. Ebenso wurden zu Gunsten dieser Organe in diesem Zeitraum keine Haftungsverhältnisse eingegangen.

62. Bezüge der Organe

  Angaben in Tausend €

2011

2010

919

1.000



100

82

85

1.001

1.185

2011

2010

119

119

119

119

2011

2010

742

423

20

126

Kurzfristig fällige Leistungen Andere langfristig fällige Leistungen Sachbezüge

  Angaben in Tausend € Gesamtbezüge des Aufsichtsrats Kurzfristig fällige Leistungen

Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtrats und ihre Hinterbliebenen wurden in den Jahren 2010 und 2011 keine Vergütungen gewährt. Gegenüber einem ehemaligen Vorstandsmitglied besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von 46 Tsd. € (Vorjahr: 47 Tsd. €). Der Personenkreis der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfasst sämtliche Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Valovis Bank AG. 63. Honorare für den Abschlussprüfer

Angaben in Tausend € KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Abschlussprüfungsleistungen Andere Bestätigungsleistungen Sonstige Leistungen

Angaben in Tausend €

681

10

1.443

559

2011

2010



9



9

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Sonstige Leistungen

141 konzernabschluss

Diese Angaben beziehen sich auf die Bezüge der Organe der Valovis Bank AG.

anhang (notes)

Gesamtbezüge des Vorstands

anhang (notes)

64. Zeitpunkt der Freigabe des Konzern-Abschlusses zur Veröffentlichung Der ungeprüfte Konzernabschluss der Valovis Gruppe für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2011 wurde am 30. April 2012 durch Beschluss des Vorstands zur Veröffentlichung freigegeben.

konzernabschluss

142

Im Zusammenhang mit der Konzernabschlussprüfung wurden Anpassungen vorgenommen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 15. Mai 2012 erneut zur Veröffentlichung freigegeben. Der vom Vorstand aufgestellte Konzernabschluss obliegt der gesetzlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. 65. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Der Vorstand der Bank hat am 8. März 2012 dem Umtauschangebot des griechischen Staates zugestimmt und griechische Staatsanleihen im Nominalwert von 160.000 Tsd. € in neue Wertpapiere umgetauscht, die zum Einbuchungszeitpunkt einen Buchwert von 35.913 Tsd. € aufweisen. Die erhaltenen Wertpapiere sind der Kategorie „Available for Sale“ zugeordnet worden. Aus dem Umtausch der Anleihen ist im Konzernabschluss kein wesentlicher Ergebniseffekt zu erwarten. Der Anteilseigner der Valovis Bank AG hat die Bank informiert, dass er einen Verkaufsprozess eingeleitet hat. 66. Risikomanagement Art und Ausmaß von Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben Die Angaben zu Art und Umfang der Risiken aus Finanzinstrumenten nach IFRS 7.31ff sind unter Anwendung des IFRS 7.B6 im Risikobericht enthalten. Der Risikobericht ist Bestandteil des Lageberichts. Zur Liquiditätslage verweisen wir auch auf die Restlaufzeitengliederung in Note 48.

67. Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

vorstand

Axel Frein, Hattingen Mitglied des Vorstandes – ab 16. September 2011 Vorstandsvorsitzender der Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg – bis 16. September 2011 Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main Robert K. Gogarten, Sprockhövel Mitglied des Vorstandes – bis 31. März 2012 Vorsitzender des Vorstandes – bis 16. September 2011 Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH & Co. KGaA, Hamburg, Vorsitzender Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg, Vorsitzender – bis 16. September 2011 Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main – bis 23. April 2012

143 konzernabschluss

Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main, Vorsitzender Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg – bis 16. September 2011

anhang (notes)

Theodor Knepper, Frankfurt am Main Mitglied des Vorstandes Vorsitzender des Vorstandes – ab 16. September 2011

aufsichtsrat Henning Giesecke, Zell Vorsitzender des Aufsichtsrates – ab 31. Dezember 2011

anhang (notes)

Ausgeübter Beruf: Geschäftsführer der GSW Capital Management GmbH, München

konzernabschluss

144

Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Alno AG, Düsseldorf, Vorsitzender Endurance Capital AG, München, Vorsitzender – ab 28. Juli 2011 Kofler Energies AG, München, Vorsitzender – bis 20. Dezember 2011 Rothenberger AG, Kelkheim Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien: Erste Abwicklungsanstalt, Düsseldorf, Verwaltungsrat Yarra Investment Oy, Helsinki, Mitglied des Board Maillefer SA, Ecublens, Mitglied des Board – seit 12. Januar 2011 Maillefer Extrusion Oy, Helsinki, Mitglied des Board – seit 13. Januar 2011 Prof. Dr. Thomas A. Lange, Meerbusch Stellvertretender Vorsitzender – ab 31. Dezember 2011 Ausgeübter Beruf: Vorsitzender des Vorstandes der NATIONAL-Bank AG Essen Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: DTB-Deutsche Biogas AG, Friesoythe, Vorsitzender HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH, Hamburg RMS RISK MANAGEMENT SOLUTIONS GmbH, Köln, Vorsitzender Detlev Haselmann, Köln Mitglied des Aufsichtsrates – ab 31. Dezember 2011 Stellvertretender Vorsitzender – bis 31. Dezember 2011 Ausgeübter Beruf: Geschäftsführer Deutsche Pensions Group GmbH, Düsseldorf Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Pensions Trust e. V., Düsseldorf Ulrich Mix, Kaarst Vorsitzender – bis 31. Dezember 2011 Ausgeübter Beruf: Geschäftsführer Deutsche Pensions Group GmbH, Düsseldorf Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Pensions Trust e. V., Düsseldorf Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Wave Management AG, Hamburg – bis 17. Mai 2011

Dr. Franz Wilhelm Hopp, Düsseldorf Mitglied des Aufsichtsrates – bis 31. Dezember 2011 Ausgeübter Beruf: Unternehmer

Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien (Verwaltungsrat): Commerzbank AG, Frankfurt am Main Schmidt Sport GmbH, Solingen – bis 30. März 2011

treuhänder

anhang (notes)

Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: Germany Funds, New York (USA) Wave Management AG, Hamburg – bis 17. Mai 2011

145

Dietrich Henke, Düsseldorf Stellvertretender Treuhänder

sondertreuhänder Bernd Schadrack, Roth Detlev Wuchold, Würselen

Essen, 15. Mai 2012 Valovis Bank AG Der Vorstand

Knepper Frein

konzernabschluss

Jürgen Kalfhaus, Bochum

versicherung der gesetzlichen vertreter

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

konzernabschluss

146

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Essen, 15. Mai 2012 Valovis Bank AG Der Vorstand

Knepper Frein

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Düsseldorf, den 16. Mai 2012 Kügler Ernstberger Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

147 konzernabschluss

Wir haben den von der Valovis Bank AG, Essen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang (Notes) – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

b e s tät i g u n g s v e r m e r k

Bestätigungsvermerk

ko n ta k t e

Kontakte der Valovis Bank AG

148

Elmar Appel Marktfolge Immobilienfinanzierung Tel. (0201) 24 65 - 98 33 [email protected]

Jörg Meilves Markt Immobilienfinanzierung Tel. (0201) 24 65 - 98 60 [email protected]

Joachim Becker Marketing und Kundenservice Tel. (069) 6 97 95 - 450 [email protected]

Dr. Jochen Nachtwey Vertrieb und Produktmanagement Tel. (069) 6 97 95 - 122 [email protected]

Ernst-Ulrich Bumbel Marktfolge Factoring, Retail und Sonderkredite Tel. (069) 6 97 95 - 215 [email protected]

Udo Neldner Personal Neu-Isenburg, Allgemeine Verwaltung, Geldwäsche und Zentrale Stelle § 25c KWG Tel. (069) 6 97 95 - 205 [email protected]

Ulrich Boehner Securitisation / Structured Finance Tel. (0201) 24 65 - 97 49 [email protected] Thorsten Drescher Gesamtbankkoordination / Meldewesen Marktpreisrisikocontrolling Tel. (0201) 24 65 - 98 94 [email protected] Heinz Göing Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt Tel. (0201) 24 65 - 98 41 [email protected] Tino Heinken Revision Tel. (0201) 24 65 - 98 71 [email protected] Edgar Konow Organisation und IT Tel. (0201) 24 65 - 98 82 [email protected] Frank Kortgödde Geld- und Kapitalmarkt Tel. (0201) 24 65 - 98 44 [email protected]

Dr. Jens-Peter Rosenhayn Personal Essen, Recht, Compliance Tel. (0201) 24 65 - 55 23 [email protected] Itta Schnoor APS und Risikocontrolling Tel. (0201) 24 65 - 98 80 [email protected] Josef Schomberg Work-out und Marktfolge Factoring B2C Tel. (0201) 24 65 - 98 25 [email protected] Jens-Oliver Steinkamp Finanzen Tel. (0201) 24 65 - 96 65 [email protected] Silke Thein Markt Factoring B2C Tel. (0201) 24 65 - 98 83 [email protected]

Impressum

149

Herausgeber: VALOVIS BANK AG Theodor-Althoff-Straße 7 45133 Essen Tel. (0201) 24 65 – 98 00 Fax (0201) 24 65 – 98 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.valovisbank.de Gestaltung und Produktion: vE&K Werbeagentur GmbH & Co. KG, Essen

VALOVIS BANK AG Theodor-Althoff-Straße 7 45133 Essen Tel. (0201) 24 65 – 98 00 Fax (0201) 24 65 – 98 99 Flughafenstraße 21 63263 Neu-Isenburg Tel. (069) 6 97 95 – 0 Fax (069) 6 97 95 – 194 www.valovisbank.de Universum Inkasso GmbH Adam-Opel-Straße 18 60386 Frankfurt Tel. (069) 4 20 91 – 255 Fax (069) 4 20 91 – 297 www.universum-inkasso.de

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