Wir bleiben am Ball! - Gemeinsam für Afrika

March 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Wir bleiben am Ball! Sport und Entwicklung in Afrika Vorschläge für den Unterricht in Sekundarstufe I und II

Inhalt

Einleitung

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Didaktische Hinweise und Arbeitsblätter zu folgenden Themen Alive and kickin’ – Sport und soziales Engagement 3 „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung 5 Wer profitiert von der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika? 10 Der Traum von Europa und das Geschäft mit den Spielern 14 Länderkunde 18 Anhang Weiterführende Literatur und Materialien Kernkompetenzen des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung

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Einleitung

Die vorliegenden Materialien sind Arbeitsanregungen im Sinne des Globalen Lernens und der Bildung für nachhal­ tige Entwicklung. Globales Lernen und Bildung für nach­ haltige Entwicklung stellen Bezüge und Zusammenhänge zwischen dem alltäglichen Leben in Deutschland und an­ deren Ländern her. Sie fördern den Perspektivenwechsel und den Erwerb von Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler für eine aktive Teilnahme und Mitgestaltung zu­ kunftsorientierter, gesellschaftlicher und politischer Pro­ zesse benötigen. In diesem Kontext wurde 2007 der Ori­ entierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwick­ lung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam­ menarbeit und Entwicklung und der Kultusministerkonfe­ renz verabschiedet. Der Orientierungsrahmen ist Konzept wie Handreichung für die Verankerung Globalen Lernens

und der Bildung für nachhaltige Entwicklung in der schu­ lischen Bildung und folgt den vier Zieldimensionen der nachhaltigen Entwicklung: Gesellschaft, Wirtschaft, Poli­ tik und Umwelt. Es werden elf Kernkompetenzen genannt, die sich in die Bereiche Erkennen, Bewerten und Handeln unterteilen und von Schülerinnen und Schülern erlernt werden sollen.

Diese Materialien gliedern sich in zwei Teile: 1. Die didaktischen Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer geben Anregungen für die Umsetzung der vorgeschlage­ nen Themen und enthalten eine Benennung der wichtigs­ ten Kernkompetenzen, die durch die Bearbeitung der Ein­ heiten gefördert werden. Sie werden unter dem Stichwort Lernziel mit K1 bis K11 benannt. 2. Die Arbeitsblätter führen die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schülerinnen und Schüler mit gezielten Frage­ stellungen und Aufgaben durch vier thematische Arbeits­ einheiten. Die Einheiten eignen sich für den Unterricht in den Fä­ chern Gesellschaftskunde/Politische Bildung, Geografie, Fremdsprachen, Geschichte, Ethik/Religion und Sport in der Sekundarstufe I und II. Die Arbeitseinheiten können aufbauend oder unabhängig voneinander im Unterricht behandelt werden. Sie sind für mindestens zwei Schulstunden angelegt, können aber, je nach Alter der Schülerinnen und Schüler und der zur Ver­ fügung stehenden Zeit, gekürzt werden. Arbeitseinheit 5 bietet Aufgaben zur Länderkunde an, die flexibel ergän­ zend zu allen Einheiten verwendet und angepasst werden können. Foto: DAHW/Tomas Einberger

Zum ersten Mal findet die Fußballweltmeisterschaft für Männer auf dem afrikanischen Kontinent, in Südafrika, statt – 80 Jahre nach der ersten Weltmeisterschaft in Uruguay, Südamerika. Sie gibt uns die Gelegenheit, über den Fußball hinaus, einen differenzierten Blick auf das Land Südafrika und den Kontinent Afrika zu werfen. Im Mittelpunkt der Unterrichtsmaterialien stehen dabei Sport und seine Einflüsse auf gesellschaftliche und poli­ tische Entwicklungsprozesse. Arbeitseinheiten, unter an­ de­rem zu den Themen Chancen und Auswirkungen der Weltmeisterschaft in Südafrika, das Geschäft mit den Spielern, soziales Engagement und Gleichberechtigung, bieten eine Gelegenheit, die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Südafrika im Unterricht aufzugreifen und ver­ schie­dene Aspekte von Sport und Entwicklung zu be­ leuchten.

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D idakti s c he H in we is e Alive and kickin’ – Sport und soziales Engagement

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Viele Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützen Projekte in der Jugendarbeit, in denen Sport eine wesentliche Rolle spielt. Diese Projekte verbinden Sport zum Beispiel mit Aktivitäten in der beruflichen Bildung oder in der Konfliktbewältigung. Im Rahmen dieser Einheit erarbeiten die Schülerinnen und Schüler das Thema für ausgewählte Länder in Afrika und stellen einen Bezug zu vergleichbaren Aktivitäten in Deutschland her. Lernziel

K1 (Lernziele, entsprechend der Kernkompetenzen des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung): Die Schülerinnen und Schüler können Informationen zum sozialen Engagement von Sportvereinen in Deutschland und Afrika beschaffen und daraus eine Wandzeitung gestalten.

Methode

Recherche, Interview, Erarbeitung von Wandzeitung, Ausstellung, Zeitungsartikel

Altersstufe ab 7. Klasse Fächer

Deutsch, Geographie, Gesellschaftskunde/Politik, Religion/Ethik

Foto: CARE/Coetzee

Zeitbedarf mindestens 4 Schulstunden

Ergänzende Materialien, Literatur und Links Informationen zu MYSA: www.mysakenya.org, www.care.de, www.dsw-online.de Tipps für die Auswahl von Projekten: Projektbroschüre zur Schulkampagne 2010, www.streetfootballworld.org (hier finden sich Emailadressen der teilnehmenden Projekte), www.buntkicktgut.de Interview mit Auma Obama, faz.net, 26.02,2009: www.care.de/fileadmin/redaktion/fotos/_aktionen_events/Auma_Obama/Interview_Auma_Obama_FAS.pdf Film über das Projekt „Sport für sozialen Wandel“: www.care.de/video-keniaslum10.html Interview mit einem Jugendarbeiter in Südafrika: www.club-der-guten-hoffnung.de/de/der-club/hintergrundinfos/interview_mpimpilsahe.html Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) 2005: Sport und (Welt-)politik, Themenblätter im Unterricht, Nr. 49. Bonn. Download unter www.bpb.de/publikationen/COL5JR,0,0,Sport_und_(Welt)_Politik.html

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Arbeits b l at t Alive and kickin’ – Sport und soziales Engagement

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Sport macht Spaß und verbindet, egal ob man es zu zweit tut oder in einem größeren Team. Egal ob in Hamburg, Schwabach oder Mathare. Mathare? Mathare ist ein Stadtteil in Nairobi in Kenia und einer der größten Slums Afrikas. Die Mathare Youth Sports Association (MYSA) hat 2006 die Straßenfußball-Weltmeisterschaft in Berlin gewonnen. Neben Fußball bietet der Club noch viele andere Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an. Warum das so ist und was das mit Sport in Deutschland zu tun hat, sollt ihr herausfinden. 1. Schritt: Worum geht es? Findet heraus, welche Angebote MYSA macht. Überlegt, warum MYSA diese Angebote macht. Gibt es dazu Informationen auf der MYSA-Internetseite? Haltet eure Ideen und gefundenen Antworten schriftlich fest. 2. Schritt: Die Recherche Was denkt ihr – welche ähnlichen Angebote gibt es auch hier in Deutschland oder in anderen afrikanischen Ländern? Gibt es Angebote in eurer Stadt oder eurem Landkreis? Was macht dein Sportverein? Gibt es Vereine mit besonderen Aktivitäten oder Projekten? Gibt es Vereinspartnerschaften? Bildet Teams von bis zu fünf Personen und wählt für euer Team eine Region für eure Recherche aus (z.B. ein afrikanisches Land oder eine Region, eure Stadt, einen Stadtteil, ein Bundesland oder ein anderes europäisches Land). Wichtig ist, dass je etwa gleich viele Teams zu Afrika und Deutschland/ Europa arbeiten.

Überlegt, was ihr über diese Projekte und Angebote herausfinden möchtet und erstellt eine Liste dieser Fragen, z.B. Seit wann gibt es diese Aktionen? Warum und wie hat das Engagement begonnen? Warum engagieren sich Vereinsmitglieder, Trainerinnen und Trainer dafür? Gibt es spannende, lustige, traurige Geschichten dazu? Was hat das Engagement bewirkt? Ihr könnt dafür z.B. im Internet recherchieren und Interviews führen. Vereinbart einen Termin mit Vertreterinnen und Vertretern eines Vereins oder Projektes oder stellt eure Fragen per E-Mail. Sammelt auch Zeitungs- und Internetberichte über “eure” Vereine und Projekte. Haltet alle gefundenen Antworten, Ideen und Gedanken fest. Mit dem Recherchieren und Sammeln von Informationen wird man nie fertig, darum einigt euch auf einen festen Termin!

3. Schritt: Das Ergebnis Nun habt ihr viele Erkenntnisse, Gedanken und Ideen im Kopf, in Interviewprotokollen, E-Mails und gesammelten Zeitungs- und Internetartikeln. Seht euch nochmals die zu Beginn der Recherche formulierten Fragen an und beantwortet diese mit Hilfe der von euch gesammelten Informationen – am besten auf einem großen Plakat. Ergänzt eure Plakate mit Fotos, macht sie bunt und ansprechend. Stellt eure Ergebnisse den anderen Teams vor. Berichtet euch gegenseitig mit Hilfe eurer Plakate über das, was ihr zu Projekten in Deutschland und Afrika herausgefunden habt. Überlegt nun, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind und woran das liegen könnte. Haltet auch diesen Vergleich auf einem Plakat fest. 4. Schritt: Die Präsentation Ein Schul- oder Sportfest, vielleicht auch eine Ausstellung bei einem lokalen Sportverein sind sehr gute Gelegenheiten um eure Ergebnisse euren Mitschülerinnen und Mitschülern, Freundinnen und Freunden sowie Familien zu präsentieren. Von den Plakaten zu einem Artikel für eure Schulzeitung, die Internetseite eurer Schule oder sogar einer lokalen Tageszeitung ist es kein weiter Weg. Sicher gibt es unter euch Schülerinnen und Schüler, die Spaß am Schreiben haben und aus euren Ergebnissen einen Artikel verfassen können.

D idakti s c he H in we is e „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung

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Foto: © Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Das Millenniumsentwicklungsziel 3 „Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frauen“ soll der Diskriminierung von Frauen und Mädchen entgegenwirken. Wie sieht es im Sport und ganz explizit im Fußball aus? Sind dort Frauen und Männer gleichberechtigt? „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“, sagte einst Joseph Blatter, der FIFA-Chef, und die nächste Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft wird 2011 in Deutschland durchgeführt. Wie sieht die Geschichte des Frauenfußballs aus, sowohl in Europa als auch in Afrika? Wie kann Fußball einen Beitrag zum Erreichen des Millenniumsentwicklungsziels leisten? Diese Einheit beschäftigt sich mit den Unterschieden in der Geschichte des Frauen- und Männerfußballs in Europa und in Afrika. Darüber hinaus wird an Profilen von Fußballerinnen und Fußballmannschaften der enge Zusammenhang zwischen Sport und Entwicklung aufgezeigt. Diese Arbeitseinheit unterteilt sich in Bereich A – Recherche zur Geschichte des Fußballs und zum Millenniumsentwicklungsziel 3 sowie Bereich B – Erarbeitung des Zusammenhangs zwischen Sport und Entwicklung anhand von persönlichen Geschichten und Erfahrungen von Fußballerinnen. Lernziel

K1: Die Schülerinnen und Schüler erlernen, sich unterschiedliche Medien zu beschaffen und auszuwerten (Internet, Bücher, CDs). Darüber hinaus erkennen sie, dass verschiedene Medien verschiedene Informationen zur Verfügung stellen.



K7: Die Schülerinnen und Schüler können beurteilen, ob Sport zu Entwicklung und Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen führen kann.



K9: Die Schülerinnen und Schüler reflektieren kritisch die Geschichte des Fußballs in Europa und Afrika sowie die Unterschiede der Rechte und Entwicklungspotenziale für Frauen und Männer im Kontext und können so die Fähigkeit erlernen, soziokulturelle Barrieren zu erkennen und zu entkräften.

Methode

Recherche, Lückentabelle, Erarbeitung von Referaten, Erstellung eines Zeitstrahls für ein Plakat/Wandzeitung

Altersstufe ab 11. Klasse Fächer

Gesellschaftskunde/Politische Bildung, Fremdsprache (Englisch)

Zeitbedarf mindestens 4- 6 Schulstunden

Ergänzende Materialien, Literatur und Links Bundeszentrale für politische Bildung, http://www.bpb.de/themen/3XBKZC,0,0,Frauenfu%DFball_in_Deutschland.html Informationen zu MYSA: www.mysakenya.org, www.care.de, www.dsw-online.de Deutsche Akademie für Fußballkultur, Informationen über den Frauenfußball in Deutschland, Profile von Fußballerinnen, http://fussball-kultur.org/v01/de/pub/index.html?navID=963&&IDS=iVEblslW FIFA Internetseite (Informationen zum Frauenfußball und Frauenweltmeisterschaften sind über den Such-Modus schwer zu finden, aber vorhanden) http://de.fifa.com/tournaments/archive/tournament=103/awards/index.html, http://de.fifa.com/aboutfifa/developing/women/index.html Deutscher Fußballverband, Frauenfußballerinnen aus Deutschland www.dfb.de/index.php?id=86 Interview mit Nadine Angerer, Torschützerin bei der deutschen Frauennationalmannschaft, www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonntag;art2566,2443791 Pionierarbeit im kenianischen Frauen-Fußball, Deutscher Olympischer Sportbund www.dosb.de/de/sportentwicklung/internationales/detail/news/pionierarbeit_im_kenianischen_frauen_fussball/8609/nb/3/cHash/9c1f02503a/ Diketmüller, R. (2002). Frauenfußball in Zeiten der Globalisierung – Chancen und Risiken. In G. Fanizadeh, G. Hödl & W. Manzenreiter (Hrsg.), Global Players – Kultur, Ökonomie und Politik des Fußballs. (S. 203-227). (Historische Sozialkunde/Internationale Entwicklung 20). Frankfurt: Brandes & Apsel/Wien: Südwind. Unterrichtsmaterialien zu den einzelnen Millenniumsentwicklungszielen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, 2007, Download unter www.gemeinsam-fuer-afrika.de/schulen_anmeldung.php

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D idakti s c he H in we is e

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„Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung

Auflösung der Tabelle aus dem ARBEITSBLATT „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung, Aufgabenbereich B Name

Mir ist der Name Heimatland bekannt und ich kenne sie von…

Bezug zum Fußballspielen

Jahreszahl

Adjoa Bayor

Ghana

Afrikas Fußballerin des Jahres

2003

Birgit Prinz

Deutschland

Weltfußballerin

2003 - 2005

Nancy Lakot

Uganda

Kapitänin des Frauenfußballclubs in einem Flüchtlingslager

2007

Lotte Specht

Deutschland

Gründerin des 1. Frauenfußballclubs

1930

Doreen Nabwire Omondi

Kenia

Straßenfußball-Weltmeisterin

2006

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Arbeits b l at t „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung

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Circa 26 Millionen Frauen und Mädchen spielen weltweit heute Fußball. Sie stellen damit ein Zehntel der weltweiten Fußballspielenden dar. Ist jedoch die Rede vom Fußball, sprechen viele nur vom Fußball der Männer. Wie entwickelte sich der Frauenfußball in Europa und in Afrika? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es in den Entwicklungen? Eins von den acht Millenniumsentwicklungszielen, das Ziel 3 „Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frauen“, ist eingeführt worden, um der Diskriminierung von Frauen und Mädchen entgegenzuwirken. Kann Fußball zum Erreichen dieses Ziels beitragen? Findet heraus, wie der Frauenfußball auf beiden Kontinenten sich entwickelt hat und welchen Einfluss er auf die Gesellschaft und Politik eines Landes haben kann.

Aufgabenbereich A Aufgabe 1: Recherche Recherchiert in drei Gruppen die Geschichte des Frauenfußballs in Europa und in Afrika sowie die Inhalte der Millenniumsentwicklungsziele.

Gruppe 1



Entstehung des Frauenfußballs in Europa: Recherchiert die Geschichte des Frauenfußballs in Europa. Beginnt mit der Recherche bei der Bundeszentrale für politische Bildung (http://www.bpb.de/die_bpb/).



Leitfragen Wann und wo wurde die erste Frauenfußballmannschaft gegründet? Seit wann gibt es die erste Frauenfußballmannschaft in Deutschland? Seit wann gibt es Weltmeisterschaften für Frauenfußball? Wie viele Weltmeisterschaften gab es bisher?



Gruppe 2



Entstehung des Frauenfußballs in Afrika: Im Gegensatz zur Entwicklung des Frauenfußballs in Europa, ist die Geschichte der Entstehung des Frauenfußballs in Afrika kaum dokumentiert. Findet heraus, welche afrikanischen Länder Frauenfußballmannschaften haben und entwickelt daran die Geschichte. Beginnt mit der Recherche über den Frauenfußball bei der Bundeszentrale für politische Bildung (http://www.bpb.de/die_bpb/) und bei der FIFA/ CAF (http://de.fifa.com/tournaments/archive/tournament=103/awards/index.html und http://de.fifa.com/aboutfifa/developing/women/index.html) sowie bei MYSA (www.mysakenya.org). Erläutert, was die Abkürzungen FIFA, CAF und MYSA bedeuten.



Leitfragen Seit wann gibt es Frauennationalmannschaften in afrikanischen Ländern? Seit wann nehmen Frauennationalmannschaften aus afrikanischen Ländern an den Weltmeisterschaften teil?



Gruppe 3



Die acht Millenniumsentwicklungsziele:



Recherchiert die Millenniumsentwicklungsziele und geht besonders auf das Ziel 3 „Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frauen“ ein. Beginnt die Recherche auf der Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (www.bmz.de).



Leitfragen Wer hat die Millenniumsentwicklungsziele entwickelt und warum? Was sind die einzelnen Inhalte der Ziele? In welchem Zeitrahmen sollen die Ziele verwirklich werden? Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung?

Arbeits b l at t

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„Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung Aufgabe 2: Auswertung der Recherche

Gruppe 1 und Gruppe 2



Entwickelt anhand der Informationen, die ihr erhalten habt, einen Zeitstrahl auf einem Plakat (siehe Vorschlag Zeitstrahl). Verwendet zwei verschiedenfarbige Stifte, um die Daten für die Entstehung des Fußballs in Europa und in Afrika aufzuschreiben.



Ergänzt den Zeitstrahl um die erste und die aktuelle Fußballweltmeisterschaft für Männer. Nutzt hierfür eine dritte Farbe.



Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennt ihr in der Entwicklung des Frauenfußballs in Europa und in Afrika? Zeitstrahl

1894 1. Frauenfußballteam wird in England gegründet „British Ladies"

2011 die 6. WM für Frauenfußball findet in Deutschland statt



Gruppe 3



Erstellt ein Referat von 15 Minuten über die Millenniumsentwicklungsziele und geht dabei besonders auf das 3. Ziel ein. Schreibt die Inhalte und Intentionen des Millenniumsziels 3 auf ein Plakat.

Aufgabenbereich B Aufgabe 1: Recherche und Länderkunde

Viele Fußballerinnen aus afrikanischen Ländern und Deutschland sind weltweit bekannt und haben internationale Auszeichnungen, wie z.B. den Titel „Weltfußballerin“, erhalten.



Schaue dir zunächst die Namen in der Tabelle an und trage in die Liste ein, ob du die Fußballerinnen kennst und weißt, welche Auszeichnungen sie erhalten haben. Unter der Tabelle findest du das Heimatland, aus denen die Frauen kommen, ihr Bezug zum Fußball und die dazugehörige Jahreszahl. Ordne diese Merkmale den Frauen zu. Name

Mir ist der Name bekannt Heimatland und ich kenne sie von…

Bezug zum Fußball/ Titel

Jahreszahl des Titels

Adjoa Bayor Birgit Prinz Nancy Lakot Lotte Specht Doreen Nabwire Omondi Heimatland:

Deutschland, Deutschland, Ghana, Uganda, Kenia

Bezug zum Fußballspielen: Afrikas Fußballerin des Jahres, Gründerin des 1. Frauenfußballclubs, Kapitänin des Frauenfußballclubs in einem Flüchtlingslager, Straßenfußball-Weltmeisterin, Weltfußballerin Jahreszahlen:

1930, 2003, 2003-2005, 2006, 2007

Arbeits b l at t „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich!“ – Sport und Gleichberechtigung

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Bildet acht Gruppen.

Gruppe 1-5



Recherchiert pro Gruppe den Lebenslauf einer dieser Frauen.



Leitfragen

Wann und wo ist die Frau geboren? Aus welchem Land kommt sie?



Wie verläuft/verlief ihr Leben? Wie kam sie zum Fußballspielen?



Für welche Mannschaft spielt(e) sie?



Welche Entwicklung stieß sie mit ihrem Fußballspielen in ihrem eigenen Land an?



Welche Hindernisse musste sie überwinden, um Fußball zu spielen?



Tragt die wichtigsten Lebensdaten der Fußballerinnen in den Zeitstrahl aus dem Arbeitsbereich A. Benutzt dafür eine vierte Farbe.



Gruppe 6-8



Erarbeitet pro Gruppe die Beziehung zwischen Deutschland und einem der genannten Länder aus Afrika: Ghana, Uganda und Kenia. Nutzt zur Recherche das Arbeitsblatt der Länderkunde.

Alle acht Gruppen bereiten jeweils ein Referat von 10 - 15 Minuten vor und tragen es euren Mitschülerinnen und Mitschülern vor.

Aufgabe 2: Diskussion

In den Biographien wird immer wieder auf die Auswirkungen des Fußballs auf die Frauen und ihre Umgebung eingegangen. Schaut euch dafür auch noch einmal die Entstehung der Frauenfußballmannschaften aus Nigeria, Ghana und Kenia (MYSA) beziehungsweise den von euch entwickelten Zeitstahl an.



Diskutiert die folgenden Fragen:





Welche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den Biographien der Frauen? Was passierte oder änderte sich, als sie anfingen Fußball zu spielen? Berücksichtigt dabei die kulturellen/religiösen sowie ökonomischen Unterschiede der einzelnen Länder.



Welchen Beitrag kann Fußball zur Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen leisten, sowohl in den genannten afrikanischen Ländern als auch in Deutschland?



Wie kann Frauenfußball eurer Meinung nach zur weltweiten Umsetzung des Millenniumsziels 3 beitragen?

Schreibt die Antworten der Diskussion auf ein Plakat und hängt es im Klassenzimmer auf.

D idakti s c he H in we is e Wer profitiert von der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika?

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Die Fußballweltmeisterschaft bringt viele Veränderungen und Hoffnungen für die südafrikanische Bevölkerung mit sich. Wer profitiert von der Weltmeisterschaft? Sind es die Stadion-Bauarbeiter, Busfahrer oder Angestellte im Tourismussektor? Oder deutsche Bauunternehmen, internationale Handelskonzerne und die südafrikanische Elite? Wie sieht die Berichterstattung über die Weltmeisterschaft in den deutschen Medien aus? Welches Bild von Südafrika wird vermittelt? Es bietet sich eine Vertiefung, z.B. im Englisch-Unterricht an, um auch die Berichterstattung in südafrikanischen Medien zu analysieren und beide Perspektiven zu vergleichen. Lernziel

K6: Die Schülerinnen und Schüler analysieren und reflektieren das „Entwicklungs”-Potenzial der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika und beziehen Stellung.

Methode

Textanalyse, Recherche

Altersstufe ab 10. Klasse Fächer

Deutsch, Gesellschaftskunde/Politik, Englisch

Foto: World Vision

Zeitbedarf Mindestens 1- 2 Unterrichtsstunden

Ergänzende Materialien, Literatur und Links Informationen zu (fair gehandelten) Produkten aus Südafrika: z.B. www.flo-cert.net (FLO-Cert -> Operators), www.dwp-rv.de Projekte mit Umwelt- bzw. Ökologiebezug finden sich im Internet unter dem Stichwort „Green Goal“ Artikel aus südafrikanischen Zeitungen: www.allafrica.com/southafrica/ Wolfinger, Gesine (2009): Sport der Armen, Turnier der Reichen. In: welt-sichten. Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit. www.welt-sichten.org/artikel/art-12-009-01-010/sport-der-armen-turnier-der-reichen.html Selz, Christian (2010): Eine Diva teilt Kapstadt. Zeit Online, 22.1.2010. www.zeit.de/sport/fussball/2010-01/kapstadt-stadion-eroeffnung-wm Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) 2004: Unser Bild von Afrika. Themenblätter im Unterricht, Nr. 41 Bonn. Download unter www.bpb.de/publikationen/9NGW8N,0,0,Nr_41_Unser_Bild_von_Afrika.html Gemeinsam für Afrika (Hrsg.) 2009: Ein anderes Bild von Afrika. Broschüre und Arbeitsblätter. Bonn Download unter www.gemeinsam-fuer-afrika.de/schulen_materialien.php

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Arbeits b l at t Wer profitiert von der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika?

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Aufgabe A

Welche Hoffnungen und Chancen verbinden sich für die südafrikanische Bevölkerung mit der Fußballweltmeisterschaft 2010?



1. Lest die Zitate aus deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln. Welche Bevölkerungs- und Berufsgruppen mit direktem und indirektem Bezug zur Weltmeisterschaft werden genannt?



2. Welche Chancen und Risiken der Weltmeisterschaft für diese Gruppen werden in den zitierten Artikeln deutlich?



3. Recherchiert, ob und wie sich die Situation seit dem Erscheinen der zitierten Artikel geändert hat.



4. Welchen Beitrag können deutsche Besucherinnen und Besucher oder Touristinnen und Touristen für eine gerechtere Weltmeisterschaft in Südafrika leisten?



5. Überlegt, welche weiteren Bevölkerungs- und Berufsgruppen Südafrikas mit unserem Leben in Deutschland in Zusammenhang stehen (können). (Tipp: Welche Güter werden in Südafrika produziert oder hergestellt, die auch in Deutschland konsumiert oder benötigt werden?)



6. Wie können wir in Deutschland Produzentinnen und Produzenten südafrikanischer Produkte unterstützen?

Aufgabe B

Wie werden die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft in den deutschen und südafrikanischen Medien dargestellt? 1. Analysiert die Beschreibung der Situation in Südafrika und die Darstellung der Bevölkerung. Ähneln sich die Beschreibungen in den verschiedenen Artikeln oder gibt es Unterschiede? 2. Sucht nach vergleichbaren Artikeln von südafrikanischen Journalistinnen und Journalisten (z.B. in südafrikanischen Zeitungen und Blogs). Welches Bild der Fußballweltmeisterschaft 2010 wird hier vermittelt? 3. Stellt die Ergebnisse beider Aufgaben gegenüber und arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung heraus.

Arbeits b l at t Wer profitiert von der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika? Zitate aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln

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(…) Das im September zeitweise in Johannesburg eingeführte Schnellbussystem BRT kommt nicht voran. Das Milliardenprojekt ist essenziell für einen reibungslosen Ablauf der WM, aber bislang von der Taxilobby mit zum Teil gewalttätigen Protesten und Streiks bekämpft worden. Die Branche, die mit ihren Minibustaxen bisher 70 Prozent des öffentlichen Nahverkehrs kontrolliert, betrachtet das System als Konkurrenz. Vor drei Wochen ist das Schnellbussystem in Johannesburg abrupt eingestellt worden, weil die Pläne chaotisch und Tickets schwer erhältlich waren. Von der Bevölkerung wird das System nicht angenommen. Auch in Kapstadt und Port Elizabeth gibt es Probleme. (…) Tagesspiegel, 4.12.2009

(…) Laut FIFA-Regeln müssen alle WM-Austragungsorte neben den Turnierstadien auch Trainingsarenen zur Verfügung stellen. Südafrikas zweitgrößte Stadt hatte dafür drei bereits bestehende Stadien ausgewählt und baut sie nun nach den Vorgaben des Weltfußballverbandes aus. Eines davon ist das zwanzig Jahre alte King Zwelithini-Stadion in der Township Umlazi. Rund hundert benachbarte Hütten und Häuser mussten den Bauarbeiten weichen. Die etwa 500 Bewohnerinnen und Bewohner wurden umgesiedelt. Sie leben jetzt in Wellblechbaracken an einem staubigen Hang, der sich bei Regen in gelbbraunen Morast verwandelt. (…) Die Häuser, die in Umlazi abgerissen wurden, seien illegal gewesen, sagt Durbans WM-Verantwortliche. Der Boden gehöre der Stadt. Die Umgesiedelten hätten zudem die Möglichkeit, sich bei der Regierung um einen Zuschuss im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus zu bewerben, fügt sie hinzu. Ihr Aufenthalt in den Wellblechbaracken sei nur vorübergehend. (…) welt-sichten, 12/2009-01/2010 (…) Martha Morolong fegt in Soccer-City den staubigen Boden auf dem Weg zum künftigen VIP-Bereich, in dem Sepp Blatter, der Präsident des Weltfußballverbands, bald mit dem Champagnerglas stehen wird. Sie verdiene 80 Rand am Tag, umgerechnet 7,50 Euro, berichtet die 41 Jahre alte „afrikanische Mama“, die in Diepsloot, einer riesigen Wellblechhüttensiedlung nördlich von Johannesburg, wohnt. Davon ernähre sie sich selbst und zwei Kinder. Der älteste Sohn sitze im Gefängnis, der Ehemann sei schon lange verschwunden. Natürlich reiche das Geld bei weitem nicht. Es sei aber immerhin mehr, als sie zuvor mit gelegentlichem Putzen verdient habe, sagt sie und fügt mit sichtlichem Stolz hinzu: „Das ist der erste richtige Job in meinem Leben.“ (...) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.12.2009 (…) Mitten in die WM-Vorbereitungen platzte ein Massenstreik. Anfang Juli ruhten nicht nur die Arbeiten an den letzten WM-Stadien, die im Dezember der Fifa übergeben werden müssen, sondern auch der Ausbau der Hauptverkehrsadern wurde bestreikt. Erst Mitte der vergangenen Woche einigten sich die Gewerkschaften mit der Bauindustrie, und die 70000 Arbeiter beendeten ihren Ausstand. (…) Focus, 20.7.2009 (…) Die fünf Jahre alte „Bulungula“-Lodge war die erste Unterkunft, die offiziell das südafrikanische Siegel für Fairen Handel im Tourismus erhielt, bei dem mittlerweile rund 30 Unternehmen zertifiziert sind. Die Organisation will für Nachhaltigkeit in der wachsenden Branche sorgen. Jährlich wächst die Zahl der Besucher am Kap um rund zehn Prozent, nach der Fußball-WM 2010 dürften es noch mehr werden. (…) Spiegel Online, 23.9.2009

Arbeits b l at t Wer profitiert von der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika? Zitate aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln

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Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat aus Südafrika eine Bestellung über 110 Busse für die Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr erhalten. Wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte, sollen die Fahrzeuge während des Turniers Fußballfans zu den Spielen in das Stadion von Johannesburg bringen. Später ist dann ihr Einsatz im öffentlichen Nahverkehr der Stadt geplant. Die ersten 60 Fahrzeuge sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, der Rest dann im Frühjahr 2010. Das Auftragsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Bild, 9.9.2009 (…) Über die Zeit nach der großen Fußballparty macht sich auch George Makhubu Gedanken. Der Reiseleiter aus Johannesburg glaubt, dass sich viele seiner Landsleute für die WM verschulden und das geliehene Geld nie zurückzahlen können: „Sie realisieren nicht, dass die Weltmeisterschaft nur einen Monat lang dauert. Viele bauen ihre Wohnungen zu Gästehäusern um. Sie glauben, dass Touristen kommen und Zimmer bei ihnen mieten werden. Aber wer weiß, ob wirklich jemand kommt.“ (…) Welt Online, 8.6.2009

(…) Von 2.500 Bauarbeitern ist das Stadion nun im Stadtteil Greenpoint in die Höhe gezogen worden. Die Bauarbeiter tragen rote Hosen, auf die ein Fußball aufgedruckt ist, und gelbe Jacken mit der Rückennummer 10. „Sie sind stolz, dass sie hier arbeiten dürfen“, sagt Nick Whitely, der bei der Stadtverwaltung für die Stadion-PR verantwortlich ist. Alle Bauarbeiter bekommen ein Freiticket für eines der Spiele. Einen Job werden viele von ihnen dann nicht mehr haben. Das WM-Projekt braucht sie nicht mehr, wenn das Stadion fertig gestellt ist. Die Bauarbeiter von Greenpoint haben es des Öfteren in die Weltpresse geschafft. Immer wenn sie die Arbeit niedergelegt haben, um Lohnforderungen durchzusetzen, wurde weltweit die große Sorge formuliert, die Stadien könnten nicht rechtzeitig zur WM fertig werden. Doch auch wenn sie gut organisiert waren, mächtig waren die Arbeiter nie. „Es gab keine Streikkasse. Wer die Arbeit niedergelegt hat, hat einfach kein Geld bekommen“, erklärt Martin Janson, ein Gewerkschafter, der für die Arbeiter ein landesweites Radioprogramm gestaltet. (…) die tageszeitung, 2.12.2009

(…) Ganz besonders ärgert sich Hassan Mekgoe über eine Regelung der FIFA, nach der in einem bestimmten Umkreis um die Stadien nur Produkte ihrer Sponsoren wie Coca Cola oder Budweiser verkauft werden dürfen. Um die anzubieten, müssen die Straßenhändler, die traditionell das Publikum in Sportarenen mit Bonbons, Zigaretten, Getränken und selbst gekochtem Essen versorgen, eine Lizenz erwerben. Das könnten sich viele nicht leisten, schimpft Hassan Mekgoe. Auch die Johannesburger Ökonomin Mohau Pheko hält diese FIFA-Vorschrift für einen Skandal. Damit werde vielen Händlern die Möglichkeit genommen, ein klein wenig an dem sportlichen Großereignis mitzuverdienen. (…) welt-sichten, 12/2009-01/2010

D idakti s c he H in we is e Der Traum von Europa und das Geschäft mit den Spielern

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Das Geschäft mit männlichen Top-Fußballspielern ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Es sind Transferleistungen von zweistelligen Millionenbeträgen in Euro verbreitet. In der Folge zeichnet sich unter europäischen Fußballvereinen der Trend ab, bereits die jüngsten Nachwuchstalente aus afrikanischen Vereinen abzuwerben, bevor sie einen hohen Marktwert erreichen. In dieser Arbeitseinheit wird die Globalisierung des Geschäfts mit den Nachwuchsspielern aus Afrika und Auswirkungen auf die oftmals noch minderjährigen Talente sowie auf die afrikanischen Vereine analysiert. Der Dokumentarfilm „Sold out – vom Straßenfußball ins Stadion“ bietet eine optimale Einführung in die Thematik. Der Film stellt das Geschäft von Spielervermittlern aus Europa mit Nachwuchsspielern aus Afrika sowie die Lebensumstände der jungen Fußballspieler dar. Die Einheit baut darauf auf, dass dieser Film im Unterricht gezeigt wird. Lernziel

K1: Die Schülerinnen und Schüler recherchieren bezüglich des Transfers von Nachwuchsspielern und arbeiten diese Informationen auf.



K5: Sie lernen die Lebensverhältnisse minderjähriger afrikanischer Nachwuchsspieler kennen und können deren Entscheidung, für einen europäischen Verein spielen zu wollen, reflektieren.



K6: Die Schülerinnen und Schüler hinterfragen verschiedene gesellschaftliche Handlungsebenen, wie beispielsweise öffentlichkeitswirksame Dokumentarfilme und internationale FIFA-Reglements und beziehen Stellung dazu.

Methode

Film- und Textanalyse

Altersstufe Ab 10. Klasse Fächer

Gesellschaftskunde/Politische Bildung

Foto: © Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Zeitbedarf 2 - 3 Schulstunden

Ergänzende Materialien, Literatur und Links Film „Sold out – vom Straßenfußball ins Stadion“, Regie: John Buche, 2006 (enthalten auf der DVD „Die Welt ist rund“), Verleih zum Beispiel über www.ezef.de und www.epiz-berlin.de Homepage des Weltfußballverbandes: www.fifa.com FIFA, Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern Download unter http://de.fifa.com/mm/document/affederation/administration/66/98/97/regulationsstatusandtransfer%5fde%5f1210.pdf Institute of European Affairs (Hrsg.) 2008: Rechtsgutachten zur Vereinbarkeit der „6+5-Regel“ mit Europäischem Gemeinschaftsrecht, Institut of European Affairs (Texte zu Nachwuchsförderung), http://inea-online.com/download/regel/lang_deu.pdf Deutsche Akademie für Fußballkultur, Wirtschaftsfaktor Fußball: http://fussball-kultur.org/v01/de/pub/index.html?navID=990&IDS=v77P5NpU EPIZ-Berlin, E-Lerning Center: Kurse für Sozialkundeunterricht – Fußball, Kurs: Global Lerning (Kurssprache ist Englisch, das Einloggen als Gast ist möglich), www.epiz-berlin.de/moodle/course/category.php?id=10

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Arbeits b l at t Der Traum von Europa und das Geschäft mit den Spielern

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Ihr habt jetzt den Film ‚Sold out – vom Straßenfußball ins Stadion‘ aus dem Jahr 2006 gesehen, der das Geschäft von Spielervermittlern aus Europa mit Nachwuchsspielern aus afrikanischen Ländern sowie die Lebensumstände der vielfach noch minderjährigen Talente aufzeigt. Viele von den Fußballspielern landen trotz großer Versprechen europaweit auf der Straße und werden in die Illegalität gedrängt. Das Geschäft mit den männlichen Top-Profis ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – Jahresgehälter von mehreren Millionen Euro und Transferleistungen (für das Auslösen eines Spielers aus dem Vertrag mit einem Verein) von zweistelligen Millionenbeträgen in Euro sind verbreitet. Dabei zeichnet sich der Trend ab, bereits die jüngsten Nachwuchstalente aus afrikanischen Vereinen abzuwerben, bevor sie einen hohen Marktwert erreichen. Der Film schneidet auch die Frage an, welche Folgen diese Entwicklung für die afrikanischen Vereine hat. Drei Jahre nach Erscheinen des Films, im Oktober 2009, hat die FIFA ein neues internationales Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern beschlossen, dass unter anderem Regelungen zum Schutz Minderjähriger und Ausbildungsentschädigungen für Vereine vorsieht.

Aufgabe: Recherchieren Lest die Informationen über die jugendlichen Fußballspieler Farid, Farouk, Monday und Kweka. In welchen Lebenssituationen befinden sich die meisten minderjährigen Fußballspieler, wenn sie von europäischen Fußballvereinen abgeworben werden? Recherchiert, welche Folgen das Abwerben der Spieler für Fußballvereine in Afrika hat. Entwickelt ein Plakat, auf dem ihr einerseits die Lebensumstände der Fußballspieler auflistet und andererseits die Folgen für afrikanische Vereine, wenn potentielle Top-Fußballspieler abgeworben werden. Aufgabe: Lesen und diskutieren

Lest zunächst die Auszüge des FIFA Reglements.



Diskutiert anschließend in Kleingruppen die folgenden Fragen und tragt eure Ergebnisse auf das bereits erstellte Plakat ein:



a) Beurteilt, inwiefern das FIFA Reglement den jugendlichen Fußballspielern aus Afrika nützt.



b) Welche Lösungsansätze zum Schutz der Fußballspieler haltet ihr aus der Perspektive minderjähriger Spieler und Erwachsener aus afrikanischen Ländern für sinnvoll?



c) Wie könnten sich afrikanische Fußballvereine vor dem Abwerben (minderjähriger) Talente schützen und was können andere dazu beitragen?

Arbeits b l at t Der Traum von Europa und das Geschäft mit den Spielern

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Auszüge aus dem „Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern“, Fédération Internationale de Football Association (FIFA), Oktober 2009: Artikel 19 „Schutz Minderjähriger“ 1. Ein Spieler darf nur international transferiert werden, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist. 2. Diese Bestimmung gilt nicht in den folgenden drei Fällen: a) Die Eltern des Spielers nehmen aus Gründen, die nichts mit dem Fußballsport zu tun haben, Wohnsitz im Land des neuen Vereins oder b) der Wechsel findet innerhalb der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) statt, und das Alter des Spielers liegt zwischen 16 und 18 Jahren. Der Verein hat in diesem Fall folgende Mindestverpflichtungen (...). c) (...) 3. Die gleichen Bedingungen gelten für Spieler, die noch nie für einen Verein registriert worden sind und nicht Staatsbürger des Landes sind, in dem sie erstmals registriert werden möchten. 4. Jeder internationale Transfer gemäß Abs. 2 sowie jede Erstregistrierung gemäß Abs. 3 bedarf der Zustimmung des für diese Aufgabe von der Kommission für den Status von Spielern eingesetzten Ausschusses. Das Gesuch ist vom Verband, der den Spieler registrieren will, zu stellen. Der ehemalige Verband hat die Möglichkeit zur Stellungnahme. Die Zustimmung hat vor dem Gesuch zur Ausstellung des internationalen Freigabescheins und/oder vor der Erstregistrierung durch den Verband vorzuliegen. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden von der Disziplinarkommission gemäß FIFA-Disziplinarreglement sanktioniert. Nebst dem Verband, der den Ausschuss nicht beizog, können auch der ehemalige Verband, der den internationalen Freigabeschein ohne entsprechenden Beschluss ausstellt, bzw. die Vereine, die den Transfer eines Minderjährigen vereinbaren, sanktioniert werden. Artikel 19 bis „Registrierung und Meldung Minderjähriger bei Akademien“ 1. Vereine, die eine Akademie führen, die in rechtlicher, wirtschaftlicher und/oder faktischer Beziehung zum Verein steht, sind verpflichtet, minderjährige Spieler, die die Akademie besuchen, beim Verband, auf dessen Territorium die Akademie ihre Tätigkeit ausübt, zu melden. (...) Artikel 20 „Ausbildungsentschädigung“ Frühere Vereine, die einen Spieler ausgebildet haben, erhalten in folgenden Fällen eine Ausbildungsentschädigung: 1) bei der Unterzeichnung des ersten Profivertrages durch den Spieler, 2) bei jedem Transfer bis zum Ende der Spielzeit, in der der Spieler 23 Jahre alt wird (...). Aufgabe: Position beziehen

Bezieht Position zu den drei unten gestellten Fragen entlang einer gedachten Linie im Raum, die für ein Stimmungsbarometer steht und diskutiert miteinander. Die gedachte Linie steht an ihrem einen Ende für „Nicht Zustimmung“ und steigert sich bis zu ihrem anderen Ende, das für „Zustimmung“ steht. Wenn ihr aufgrund von Diskussionsbeiträgen eure Meinung ändert, könnt ihr eure Position entsprechend anpassen.



1. Glaubt ihr, dass die Öffentlichkeit beziehungsweise öffentlichkeitswirksame Filme wie „Sold out – vom Straßenfußball ins Stadion“ Änderungsprozesse anstoßen können? Diskutiert unter anderem: Voraussetzungen, Möglichkeiten (in welcher Art und Weise) und Grenzen.



2.

Denkt ihr, dass die FIFA einen Einfluss auf die Lebenssituation von Fußballspielern aus afrikanischen Ländern hat? Diskutiert unter anderem: Möglichkeiten und Grenzen des Einflusses der FIFA auf Spieler. Was kann/was kann nicht zur Verbesserung der Lebens­situation der Fußballspieler beitragen?



3.

Denkt ihr, dass die FIFA Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung afrikanischer Fußballvereine hat? Diskutiert unter anderem: Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme der FIFA. Wie erfolgreich schätzt ihr die neuen Reglements ein? Welche anderen Möglichkeiten fallen euch ein?

Arbeits b l at t Das Geschäft mit den Spielern – Informationen über Farid, Farouk, Monday und Kweka

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Farid, 12 Jahre alt, lebt in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Farid: „Ich will ein Superstar werden. Ich möchte Profispieler einer der großen europäischen Vereine werden. Und wenn ich viel Geld verdiene, möchte ich für meine Mutter und meine Familie sorgen.” Mutter: „Wir brauchen viel Geld. Wir sind 17 Personen. Wenn Farid Geld verdient, kann er für die Familie sorgen. Es lastet viel Druck auf Farid, ein guter Fußballspieler zu werden. Wir beten alle für ihn.” Farouk, 15 Jahre alt, lebt in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Farouk: „Ich möchte ein Profispieler werden – ein Superstar.“ Vater: „Er steht unter Druck, deshalb ist es ihm ernst. Ich leite ihn an, mache ihm Druck, damit etwas aus ihm wird, beim Training, in der Schule, überall.“ Farouk: „Der Druck ist groß. Ich bin der einzige Fußballer in der Familie, also stehe ich unter stärkerem Druck.“ Vater: „Dieser Traum von ihm Fußballer zu werden ist auch mein Traum. Ich will, dass er wie Abedi Pelé wird. Ich habe mit dem Vereinspräsidenten eine Übereinkunft getroffen. Für seine Hilfe erhält er alle Rechte an Farouk und wird in Verhandlungen involviert, falls Farouk an ein großes Team verliehen oder verkauft wird.“ Farouk: „Der Vereinspräsident bedeutet mir viel, er bezahlt die Schulgebühren und die Unterkunft.“ Monday, 17 Jahre alt, aus Nigeria, lebt jetzt in Gent in Belgien Monday: „Mein Traum ist es in Europa Fußball zu spielen, ein Star zu werden und für meine Familie zu sorgen.“ Bericht: Nach Europa kam er vor 1 ½ Jahren mit einem belgischen Spielervermittler. Der Vermittler hat zusammen mit anderen Agenten eine Fußballschule in Nigeria, wo sie den Teenager entdeckten. So hat Monday begonnen für einen belgischen Verein zu spielen. Monday: „In Nigeria versprachen sie mir, dass sie in Belgien für mich sorgen würden, mich bezahlen und alles für mich tun würden, damit ich glücklich werde, aber nichts ist passiert. Sie sagten zu mir, wenn ich spiele, müssen sie mich bezahlen. Ich habe 29 Spiele für den belgischen Verein gespielt. 29 Spiele und kein Geld.“ Bericht: Er wurde zusammen mit zwei Freunden mit einem Touristen-Visum hergebracht. Nach drei Monaten hielt er sich dann illegal in Belgien auf. Sie versuchten seinen Pass zu ändern, um ihn zwei Jahre älter zu machen. Nachdem seine Freunde zurück nach Afrika geschickt wurden, geriet Monday in Panik. Er stand allein und ohne Essen da und er konnte die Sprache nicht. Monday: „Der Vermittler hat mein Leben versaut, denn er tut nicht, was ich von ihm erwartet habe. Manchmal schlafe ich nachts nicht. Meine Familie erwartet, dass ich jetzt Geld und alles habe. Ich fühle mich schlecht und grüble viel.“ Kweka Gyesi, 33 Jahre alt, aus Nigeria, lebt jetzt in Gent in Belgien Kweka: „Ich habe Probleme mit dem Fußball, aber durch diese Probleme bin ich stark geworden. Sozial habe ich viel gelernt.“ Bericht: Kweka war Profispieler der belgischen Liga. Sein ehemaliger Verein hielt ihn über ein Jahr in einem illegalen Einwanderungsstatus, um ihn nicht bezahlen zu müssen. Er lebte immer in Furcht verhaftet und abgeschoben zu werden. Alles was er tat, war trainieren und illegal in der Chemiefabrik des Vereinsvorsitzenden seines ehemaligen Vereins zu arbeiten. Kweka: „Ich dachte, damit könnte ich mein monatliches Einkommen aufbessern. Und ich tat es auch in der Hoffnung, der Mann würde versuchen, meinen Aufenthalt zu regeln, aber der Typ benutzte uns nur.“ Bericht: Kweka hat seine Profilaufbahn beendet, trainiert aber noch zum Spaß in einer niedrigeren Liga. Er arbeitet für eine Catering-Firma und studiert jetzt Wirtschaft. Kweka: „Ich versuche einen guten Job zu finden, etwas worauf du dich freust, wenn du morgens aufwachst.“ Quelle: Dokumentarfilm „Sold out – vom Straßenfußball ins Stadion“, Regie John Buche, 2006

D idakti s c he H in we is e Länderkunde

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Neben Sportlerinnen und Sportlern aus Deutschland und Südafrika kommen weitere Menschen aus verschiedenen Ländern Afrikas in den Unterrichtsmaterialien zu Wort. Noch heute ist in den Medien häufig von dem „Land Afrika“ die Rede und diese Einheit soll den einzelnen Ländern auf dem Kontinent Afrika ein Gesicht geben. Aus der länderkundlichen Tabelle kann eine Übersicht beziehungsweise eine Wandzeitung zu den verschiedenen Ländern erstellt werden, Referate und/oder Texte können ebenso daraus entwickelt werden. Diese Einheit kann als Einstieg in das Thema oder als eine Ergänzung zu den anderen Arbeitseinheiten genutzt werden. Lernziel

K1: Die Schülerinnen und Schüler lernen mindestens zwei verschiedene Länder zu vergleichen und in Beziehung zu setzen.



K8: Aufgrund der Recherche zu Sozial- und Biostandards erkennen die Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang zwischen Konsumenten und Produzentinnen und können Mitverantwortung für Mensch und Umwelt entwickeln.

Methode

Recherche, Lückentabelle, Wandzeitung

Altersstufe ab 7. Klasse Fächer

Gesellschaftskunde/Politische Bildung, Geografie, Fremdsprachen

Foto: Julia Kaazke

Zeitbedarf 2 Unterrichtsstunden

Ergänzende Materialien, Literatur und Links Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Länderdatenbank, www.dsw-online.de/info-service/laenderdatenbank.php?navanchor=1010040 Bundeszentrale für politische Bildung, Länderinformationen unter Bezug auf den Fischer Weltalmanach, www.bpb.de/die_bpb (Suche: eingeben) Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Beschreibung einzelner Länderprofile, www.bmz.de/de/laender/index.html Auswärtiges Amt, politische, kulturelle und wirtschaftliche Beschreibungen vieler Länder www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/LaenderReiseinformationen.jsp Internetseiten nur in englischer Sprache Afrikanische Union, Internationale Organisation, die sich für die Belange afrikanischer Länder einsetzt, www.africa-union.org/root/au/index/index.htm Weltbank, Länderinformationen, www.worldbank.org (countries) CIA, The World Factbook, www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/

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Arbeits b l at t

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Länderkunde

Ihr wohnt in Deutschland und kennt viele Fakten über Deutschland. In Südafrika wird 2010 die 19. Fußballweltmeisterschaft für Männer ausgetragen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben diese beiden Länder? Was verbindet sie? Geht auf Entdeckungsreise und erkundet zu gezielten Fragestellungen die beiden Länder. Benutzt dafür die unten stehende Tabelle und recherchiert die Daten. Gestaltet eine Wandzeitung über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Deutschland und Südafrika und hängt diese in eurem Klassenzimmer oder im Flur der Schule auf. Allgemeine Informationen

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt Kontinent Fläche Gründungstag des Landes Amtssprachen, weitere Sprachen Einwohnerzahl und Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren Durchschnittliche Lebenserwartung Analphabetenquote Wichtigste Exportgüter Weitere Anknüpfungspunkte Bedeutende Produkte aus dem Land, wie z.B. Produkte aus Fairem Handel oder mit einem Bio-Siegel

Berühmte Persönlichkeiten mit internationalen Auszeichnungen, z.B. Nobelpreise (wer, wann, welche Auszeichnung)

Bei der Recherche zum Land fiel mir auf, dass…

Republik Südafrika

Arbeits b l at t

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Länderkunde

Bundesrepublik Deutschland

Thema Sport Teilnahme an einer Fußballweltmeisterschaft A) Frauen (Name der Mannschaft; Jahr der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft)

B) Männer (Name der Mannschaft; Jahr der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft) Kontinentaler Fußballverband Lieblingssportart des Landes Weltmeister/-in (wer, wann, in welcher Sportart)

Bekannte Sportlerinnen oder Sportler des Landes

Die Tabelle kann auch für andere Länder genutzt werden.

Republik Südafrika

Anhang

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Weiterführende Literatur und Materialien Literatur Biester, Steffi et al. 2008: Fußball, Lernen und Bildung, herausgegeben von KICKFAIR e.V. ISBN: 978-3-00-027830-3, € 12,00 Wie lässt sich Fußball als Zugang und Medium für Bildung und Lernen nutzen? Dies ist die zentrale Fragestellung, auf die das Buch „Fußball, Lernen und Bildung“ eine Antwort geben möchte. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) 2006: Spiel der Welt. Das Fußball-Heft. Fluter. Magazin der BpB, Nr. 18, Bonn. Download unter www.bpb.de/publikationen/NOOQIL,0,Spiel_der_Welt_%96_Fu%DFball.html Fußball ist ein globales Phänomen: der Weltsport des 20. und 21. Jahrhunderts, ein wirtschaftliches Erfolgsmodell, Gesprächsstoff für Millionen. FF Magazin – Frauenfußball Informationen zum Frauenfußball, hauptsächlich in Deutschland, aber auch international. Das Magazin kann abonniert werden oder teilweise im Internet herunter geladen werden (http://ffmagazin.com/). Krankenhagen, Stefan und Schmidt, Birger (Hg.), 2007, Aus der Halbdistanz – Fußballbiographien und Fußballkulturen heute, Lit Verlag. ISBN 978-3825801946, € 14.90 Fußball ist ein Spielfeld verschiedener gesellschaftlicher Akteure, der Sport selber ein kulturelles Phänomen. Er führt den lokalen Kick mit globalen Bilderwelten zusammen, inszeniert Stile und Körper, liefert Identität oder Ersatzreligion. Oxfam Deutschland 2006: Abseits! Arbeitnehmerrechte und die Herstellung von Sportbekleidung in Asien, Berlin. Download unter www.oxfam.de/download/abseits.pdf Dieser von Oxfam International vorgelegte Bericht stellt grundlegende Fragen über die globale Sportbekleidungsindustrie. Wie groß ist der Einfluss hunderttausender Arbeiter/innen, vor allem Frauen, die in Asien und anderen Teilen der Welt Sportartikel herstellen? Werden ihre Rechte respektiert? Welche Sportartikelfirmen nehmen diese Frage ernst und welche ignorieren sie? Dieser Bericht beleuchtet die gegenwärtige Situation anhand von Fallbeispielen asiatischer Zulieferfabriken, untersucht die von den Sportmarken unternommenen Schritte und macht Lösungsvorschläge. Er soll einen Beitrag leisten zur Debatte über die Stärkung der Rechte der Beschäftigten der Sportbekleidungsindustrie und anderer Sektoren in der zunehmend globalisierten Weltwirtschaft. Schulze-Marmeling, Dietrich 2000: Fußball. Zur Geschichte eines globalen Sports, Verlag Die Werkstatt. ISBN 978-3895332944, € 10,10 Ein Streifzug durch die Geschichte des Fußballs: von den Anfängen als wildes „folk game“ der englischen Dörfer bis zum kommerzialisierten Showbusiness von heute. Schulze-Marmeling berichtet wie die ersten Spielregeln entstanden, wie der Fußball zu den Arbeitern kam, vom Konflikt um den Professionalismus und von den Pressionen der Nationalsozialisten. Es geht um die Fans, um kickende Frauen, um Fußball in der „Dritten Welt“. Und um die Zukunft eines Spiels, das derzeit durch Fernsehen und Medienkonzerne revolutioniert wird. Schulze-Marmeling, Dietrich 2006: Die Geschichte der FIFA-Fußballweltmeisterschaft. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 19. Download unter www.bpb.de/publikationen/WFLN05,0,0,Fu%DFballWM.html Fußball ist heute die globalste aller Sportarten, und auch die frühen Fußballnetzwerke zeigten bereits transnationalen Charakter. Vergabe und Austragung des Turniers sind längst ein Politikum. Für das Austragungsland ist die WM vom Zeitpunkt der Vergabe bis zum Abpfiff ein Schaufenster.

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Materialien Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V. (Hrsg.) 2009: Fußball ohne Grenzen. Faires Spiel. Fairer Handel. Unterrichtsmaterialien und didaktische Ideen für die Förderschule und den inklusiven Unterricht, Essen. € 10,00, bestellbar unter www.fussball-ohne-grenzen.org Das Handbuch vermittelt didaktische Anregungen und Ideen, wie Globales Lernen anhand des Themas Fußball in der Schule umgesetzt werden kann. Dabei wird davon ausgegangen, dass es sinnvoll und möglich ist, alle Schülerinnen und Schüler am Globalen Lernen zu beteiligen. Dies gilt auch für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen. Dem Handbuch ist eine CD-ROM beigefügt, die die zur Umsetzung notwendigen Materialien enthält. Don Bosco Jugend eine Welt (Hrsg.) 2010: Join the Game. Ein interaktives Spiel zur Fußball WM in Südafrika für Jugendliche und Kinder in Europa. DVD. Kostenfrei, Bezug unter www.join-the-game.org/de/nc/start.html; (das Spiel kann auch online gespielt werden) Das Computerabenteuer entführt europäische Kinder und Jugendliche in die Lebenswelt ihrer Altersgenossen in Südafrika. Wahlweise als Mädchen oder Junge klicken sie sich von einer Situation zur nächsten. Am Ende jeder Sequenz wird von den Spielerinnen und Spielern eine Entscheidung gefordert, die den weiteren Verlauf der Geschichte beeinflusst. Das Computerabenteuer gibt es in einer Version für Kinder von 8 – 12 Jahren und einer zweiten Version für Jugendliche von 13 – 18 Jahren. Beide Fassungen sind wahlweise in deutscher, englischer, tschechischer, polnischer, italienischer und spanischer Sprache spielbar. Jäger, Uli/Heptner, Nadine 2010: Lernzirkel Südafrika. Broschüre mit Begleit-DVD; herausgegeben vom Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V. und KICKFAIR e.V. € 10,00 Der Lernzirkel Südafrika besteht aus sechs Modulen, die auch unabhängig voneinander im Unterricht umgesetzt werden können. Jedes Modul enthält vielfältige Textdokumente, Karten, Schaubilder und Videosequenzen und bietet unterschiedliche Methoden an, um sich unter Aspekten des Globalen Lernens mit dem Land, seinen Jugendlichen und der Rolle des Fußballs auseinanderzusetzen.

Filme „Die Welt ist rund. Fussballträume – Fussballrealitäten.“ Filme für eine Welt CH, Baobab A, EZEF D, 2005 DVD mit 5 Kurz-/Dokumentarfilmen, 120 Minuten, Deutsch/Französisch gesprochen bzw. untertitelt, DVD-ROM mit didaktischem Begleitmaterial, ab 4. Schuljahr Fünf Filme greifen anhand der populärsten Sportart der Welt ganz unterschiedliche Themen auf: fairer Handel, Menschenrechte, soziale Unterschiede etc.

Aktionen Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA unterstützt die Aktion „1Goal – Bildung für alle!“ der Globalen Bildungskampagne Die Globale Bildungskampagne sammelt weltweit mit Unterstützung prominenter Fußballstars 30 Millionen Stimmen für bessere Bildungschancen in armen Ländern. Schülerinnen und Schüler können ihre Stimme und Botschaften in Form von Fotos oder als Videobeitrag abgeben. Mehr dazu unter www.Bildungskampagne.org.

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Handeln

bewerten

erkennen

Kernkompetenzen des Lernbereichs Globale Entwicklung 1. Informationsbeschaffung und -verarbeitung ... Informationen zu Fragen der Globalisierung und Entwicklung beschaffen und themenbezogen verarbeiten. 2. Erkennen der Vielfalt ... die soziokulturelle und natürliche Vielfalt in der einen Welt erkennen. 3. Analyse des globalen Wandels ... Globalisierungs- und Entwicklungsprozesse mit Hilfe des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung fachlich analysieren. 4. Unterscheidung gesellschaftlicher Handlungsebenen ... gesellschaftliche Handlungsebenen vom Individuum bis zur Weltebene in ihrer jeweiligen Funktion für Entwicklungsprozesse erkennen. 5. Perspektivenwechsel und Empathie ... eigene und fremde Wertorientierungen in ihrer Bedeutung für die Lebensgestaltung sich bewusst machen, würdigen und reflektieren. 6. Kritische Reflexion und Stellungnahme ... durch kritische Reflexion zu Globalisierungs- und Entwicklungsfragen Stellung beziehen und sich dabei an der internationalen Konsensbildung, am Leitbild nachhaltiger Entwicklung und an den Menschenrechten orientieren. 7. Beurteilung von Entwicklungsmaßnahmen ... Ansätze zur Beurteilung von Entwicklungsmaßnahmen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen und Rahmenbedingungen erarbeiten und zu eigenständigen Bewertungen kommen. 8. Solidarität und Mitverantwortung ... Bereiche persönlicher Mitverantwortung für Mensch und Umwelt erkennen und als Herausforderung annehmen. 9. Verständigung und Konfliktlösung ... soziokulturelle und interessensbestimmte Barrieren in Kommunikation und Zusammenarbeit sowie bei Konfliktlösungen überwinden. 10. Handlungsfähigkeit im globalen Wandel ... die gesellschaftliche Handlungsfähigkeit im globalen Wandel vor allem im persönlichen und beruflichen Bereich durch Offenheit und Innovationsbereitschaft sowie durch eine angemessene Reduktion von Komplexität sichern und die Ungewissheit offener Situationen ertragen. 11. Partizipation und Mitgestaltung Die Schülerinnen und Schüler sind fähig und auf Grund ihrer mündigen Entscheidung bereit, Ziele der nachhaltigen Entwicklung im privaten, schulischen und beruflichen Bereich zu verfolgen und sich an ihrer Umsetzung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zu beteiligen.

Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung/Kultusministerkonferenz (Hrsg.) 2007: Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, Bonn.

Impressum

Herausgeber Autorinnen Layout Redaktion Titelfoto März 2010 Bezug

Gemeinsam für Afrika e.V., St. Töniser Str. 21, 47918 Tönisvorst Julia Kaazke, E-Mail: [email protected] Katharina Pfundt, E-Mail: [email protected] Sabine Schepp, E-Mail: [email protected] Gabriele Lattke, Journalisten&GrafikBüro Vincent Gründler (Das Hunger Projekt) Oliver Müller (World Vision Deutschland) Fiona Uellendahl (Oxfam Deutschland) Norbert Vloet (action medeor) Britta Deutsch (GEMEINSAM FÜR AFRIKA) World Vision

Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

GEMEINSAM FÜR AFRIKA, Koordinationsstelle Stralauer Platz 33, 10243 Berlin E-Mail: [email protected] Tel. (030) 29 77 24 27

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