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Lebensmittel
Bischofswerda
Attraktive Stadt
Heinrichsthaler und ihr Premium-Käse
Kunden zufrieden mit neuem Markt
Lebensmittelpunkt schöne Wohnung
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DAS GENOSSENSCHAFTSBLATT AUS MITTELDEUTSCHLAND
Super Sparurlaub: 10
Prozent für “WIR”-Leser
Wellness-Urlaub im Harz ! Versch. Beauty-Pakete zubuchbar.
Der Rennsteig! Ideal zum Wandern u. Radfahren in ursprünglicher Landschaft.
Den Naturpark Harz erleben
Wanderparadies Thüringer Wald
… in Wolfshagen, nahe der tausendjährigen Kaiserstadt Goslar
... in Neustadt, direkt am bekannten Höhenweg Rennsteig
3x Ü/Frühstück
111 € pro Person im DZ
EZ-Zuschlag € 10,- pro Nacht Kinder bis einschl. 5 J. im Zimmer der Eltern frei, von 6 - 11 J. 50%, von 12 15 J. 25% Ermäßigung. (Evtl. Familienzimmer-Aufschlag erforderlich)
Unser „kurz & gut“
Unser “kurz und gut”
tägliche Anreise
tägliche Anreise
Termine: ab sofort, letzte Anreise 28.10.09, nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
Termine: ab sofort bis Ende 2009, nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
Im Preis enthaltene Leistungen: 3 Übernachtungen im Doppelzimmer Täglich reichhaltiges Schlemmer-Frühstücksbuffet Geführte Wanderung Nutzung von Schwimmbad, Sauna und Kegelbahnen (Solarium und Billard gegen Aufpreis)
3x Ü/Frühstück
99 €
Im Preis enthaltene Leistungen: 3 Übernachtungen im Doppelzimmer Täglich reichhaltiges Schlemmer-Frühstücks-
pro Person im DZ
EZ-Zuschlag € 10,- pro Nacht
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Kinder bis einschl. 5 J. im Zimmer der Eltern frei, von 6 - 11 J. 50%, von 12 15 J. 25% Ermäßigung. (Evtl. Familienzimmer-Aufschlag erforderlich)
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Rennsteig-Wanderung, anschl. Kaffee und Kuchen (nur Di. und Sa.) Nutzung von Schwimmbad und Thermarium
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4x Ü/Halbpension
249 € pro Person im DZ
EZ-Zuschlag € 10,- pro Nacht Kinder bis einschl. 5 J. im Zimmer der Eltern frei, von 6 - 11 J. 50%, von 12 15 J. 25% Ermäßigung. (Evtl. Familienzimmer-Aufschlag erforderlich)
Unser „kurz & gut“
Unser “kurz und gut”
tägliche Anreise
tägliche Anreise
Termine: ab sofort bis Ende 2009, nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
Termine: ab sofort, letzte Anreise 28.10.09, nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
Im Preis enthaltene Leistungen: 4 Übernachtungen im Komfort-Zimmer Halbpension, bestehend aus reichhaltigem Frühstücksbuffet und Themenbuffets oder Menue 1x Nutzung der Kegelbahn (1 Stunde) Nutzung von Pool, Finnischer- oder Feuchtluftsauna (Solarium oder Beauty-Behandlung/Massage gegen Aufpreis)
3x Ü/Halbpension
99 €
pro Person im DZ
EZ-Zuschlag € 10,- pro Nacht Kinder bis einschl. 5 J. im Zimmer der Eltern frei, von 6 - 11 J. 50%, von 12 15 J. 25% Ermäßigung. (Evtl. Familienzimmer-Aufschlag erforderlich)
Im Preis enthaltene Leistungen: 3 Übernachtungen im Doppelzimmer Halbpension, bestehend aus reichhaltigem Frühstücksbuffet und wechselnden Themenbuffets Nutzung der Wellnesslandschaft mit Whirlwanne, Finnischer & Dampfsauna (Solarium gegen Aufpreis)
Historisches Ambiente mit Komfort von Heute.
Wellness- und Spa-Bereich! Verschiedene Beauty-Pakete zubuchbar.
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Wohlfühlurlaub im Schloßhotel Althörnitz Bertsdorf-Hörnitz in der Oberlausitz / Zittauer Gebirge Romantische Stunden zu zweit
Unser Sonnen-Midweek von Sonntag bis Freitag
Termine: ab sofort bis Ende 2009, nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
5x Ü/Halbpension
285 € pro Person im DZ
EZ-Zuschlag € 10,- pro Nacht Kinder bis einschl. 5 J. im Zimmer der Eltern frei, von 6 - 11 J. 50%, von 12 15 J. 25% Ermäßigung. (Evtl. Familienzimmer-Aufschlag erforderlich)
Im Preis enthaltene Leistungen: 5 Übernachtungen im Komfort-Zimmer Halbpension bestehend aus Frühstücksbuffet und wechselnden Themenbuffets geführte Wanderung, anschließend Kaffee und Kuchen Nutzung von Hallenbad, Whirlpool, Sauna und Dampfbad (Solarium oder BeautyBehandlung/Massage gegen Aufpreis)
2x Ü/Halbpension
abpro169 € Person im DZ Einzelzimmer-Zuschlag und Kinderermäßigung auf Anfrage
Im Preis enthaltene Leistungen: Begrüßungsgetränk 2 Übernachtungen im modernen Zimmer 2 x warm/kaltes Frühstücksbuffet (1x mit Vitalecke & 1x mit Sekt & Lachs) 1x 3-Gänge Menü 1x 6-Gänge Menü (Menüs auch vegetarisch möglich) 1x Kosmetikgrundbehandlung für SIE 1x Rückenmassage für IHN freie Nutzung des Saunabereiches
Buchbar nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen)
Eigene Hin-/Rückreise. Preise exkl. Kurtaxe. Programmänderungen vorbehalten. Veranstalter: Suntouristik GmbH
Buchungen und weitere Informationen:
Kostenlose Hotline
0800/ 77 44 555
Buchungscode bitte angeben: WIR-0908SHS eMail:
[email protected]
S TA N D P U N K T 3
Mit der Kreativität der Genossen wuchern O
bwohl unsere im April des vorigen Jahres von neun Mitgliedern gegründete Genossenschaft schon im Selbstverständnis zum Bereich der Kreativwirtschaft zählt, wird im Prozess des Ringens um Lösungen im Alltag immer deutlicher, wie sehr Kreativität neben Solidität und Fachlichkeit für den Erfolg unserer Arbeit vonnöten ist. Und das nicht nur bei uns in der Genossenschaft!
Von Christian August Geyler, Vorstand der Neuen Eigentlichkeit eG, Leipzig
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nsere „Neue Eigentlichkeit“ ist ein Kulturbetrieb mit einem Kino, einem Galerie-Veranstaltungsbetrieb sowie einem Café, dessen Spektrum von Filmkunst über Ausstellungen und Lesungen bis hin zu Konzerten reicht. Inhalte stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit! „Unter einem Dach“ entstehen bei uns neue Formen von Kino, Kunst und Café. Nur der ständige Austauschprozess zwischen diesen drei Bereichen lässt eine breite Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen zu – Kreativität als Voraussetzung für den Erfolg von einzigartigen Synergien.
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it diesem Bezug ist auch der Name unserer Genossenschaft „Neue Eigentlichkeit“ entstanden, denn sowohl das Konzept als auch der es verkörpernde Name und das gleichberechtigte Miteinander gewährleisten eine kreative und basisdemokratische Beteiligung der Mitglieder. Damit kann ein großes Netzwerk entstehen. Für die Autoren, Rezipienten und Partner schafft es die gewollten künstlerischen Freiräume. Dabei wird auch das Publikum in seiner Verantwortung ernst genommen und dank der Option, Mitglied zu werden, eingeladen, sich finanziell und inhaltlich zu beteiligen und so für Leipzig einen unabhängigen Kulturbetrieb zu etablieren. Durch eine kritische Auseinandersetzung zwischen Rezipienten und Kunst provozieren wir Stellungnahmen auf allen Seiten.
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reativität ist für die drei genannten Teile die Voraussetzung für die Umsetzung des eigenen Anspruches. Das „DachKino Leipzig“ versteht sich als „Podium unabhängiger Filmkunst“ und ist seiner Form nach, mit neuen Wegen und mit dem Ziel, Filmproduktionen aller Genres und Gattungen aus den Filmhochschulen Europas sowie von freien Filmemachern und Produzenten
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Unser Verband hat uns nicht nur schlechthin geprüft, sondern beispielsweise mit dem „Regionalen Treffen der Genossenschaften“ oder dem Spätsommerfest in Berlin interessante neue Möglichkeiten für uns und potenzielle Partner eröffnet.
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zu fördern, unseres Wissens einmalig in Deutschland. Das ist „nur“ die Kernaufgabe, denn nicht die Veröffentlichungen der Filmverleihindustrie, sondern selbst kuratierte Inhalte für themenzentrierte Filmreihen oder Kurzfilmkompilationen mit Beiträgen aus verschiedenen Ländern oder Werkschauen (mehrere Filme eines Regisseurs) bestimmen das Programm und bringen den Perspektivwechsel. Damit wollen wir eine Alternative zur bestehenden Filmwirtschaft besonders für den jungen Film auf hohem Niveau schaffen. Insofern unterstützt das Kino als eine der Säulen der Genossenschaft mit den täglichen Vorführungen inhaltlich den Galerie- und Veranstaltungsbetrieb, letztlich aber auch das (Internet-)Café, dessen Atmosphäre Garant für einen regen Gedankenaustausch und angenehme Filmdiskussionen ist. Der Galerie- und Veranstaltungsbetrieb als gleichberechtigte zweite Säule, ergänzt also mit Musik, Literatur und bildender Kunst – auch durch Versteigerungen oder Sonderausstellungen. Gerade der ständige freie Zugang zur Kunst und zur Galerie erweitert – für uns auf ganz wesentliche Art und Weise – die Wirkung von Kino. Auch unsere erfolgreiche „FilmSommerTour“ 2009 an verschiedenen Orten und Spielstätten in und um Leipzig gehört dazu.
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ass die Umsetzung des Konzeptes Dran-Bleiben erfordert, leuchtet ein, denn es gibt immer mal Rückschläge. Zudem sind wir an neuen Möglichkeiten interessiert. Und hier hat unser Verband nicht nur schlechthin unsere Konzeption, unsere Wirtschaftlichkeit geprüft, sondern beispielsweise mit solchen Veranstaltungen wie dem „Regionalen Treffen der Genossenschaften“ (gemeinsam mit „WIR“ durchgeführt) oder dem Spätsommerfest in Berlin durch den Kontakt mit anderen Genossenschaften interessante neue Vorhaben für uns und potenzielle Partner eröffnet. Wir werden 2010 im Rahmen unserer SommerTour sicher bei Wohnungsgenossenschaften Station machen, wir werden zudem auch Mitgliederfeste mit Ausstellungen bereichern können. Kreativität ist gefragt – bei unseren Genossen, beim Verband und bei seinen Mitgliedern. Denn: Gemeinsam können wir mehr.
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STANDPUNKT Genossenschafter sind kreativ, weiß Christian August Geyler, Neue Eigentlichkeit eG, Leipzig. . . . . . . . . 3
...
AKTUELL Seiffener Drechslerverbund wurde 90 / Fair gehandelt / Ich lese „WIR“… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
... ist eine Publikation für die 1 000 genossenschaftlichen Unternehmen von:
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VERBÄNDE Mit allen Sinnen erlebt: das Spätsommerfest / VSWG beriet auf Verbandstag / Nahversorgung als Chefsache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 – 8
Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften
AGRAR Rückkehr zum Dialog erforderlich / Heinrichsthaler Marke setzt sich durch / Rentenbank hilft / Kürbis-Premiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 – 10
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BANKEN In Bautzen haben Firmenkunden viel Arbeit / Zur Sache / VB Löbau-Zittau eröffnete Repräsentanz in Liberec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 – 12
PremiumKäse kommt aus Heinrichsthal.
GEWERBE / HANDEL ELG Bau in Kamenz beliefert auch Kleingärtner / VG ist aktionsstark / In Pirna und Olbernhau zünftig gefeiert / Gefragte Glühlampen / mittelstandsnews / RHG überzeugt Bischofswerdaer Kunden / RHG Leisnig-Oschatz zog Geburtstags-Bilanz . . . . 13 – 15
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HANDEL / WOHNEN RHG-Fachmarkt in Falkenstein lässt aufhorchen / Zeitgenossen / Lebenswert: Wohnungsgenossenschaft Bischofswerda / VSWG kritisiert Entwurf zur Trinkwasserversorgung / Nachgehakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 – 17
Auch Frida punktet nun in der Centrum-Galerie in Dresdens Mitte.
KONSUM Frida nun auch in Dresdens Mitte / Powerfrauen und Online-Handel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 BEILAGE „VISITENKARTEN“ Landkreis Bautzen (Seiten I – IV) . . . . . . . . . . . . . . . 19 – 22
19-22
NEUGRÜNDUNG Photovoltaik-Anlagen auf Dächer im Raum Zittau-Görlitz / MGV und Partner unterstützen Bürger-Energie-Genossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 AUS GENOSSENSCHAFTEN Profile: Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln eG / „taz“-Herausgeber diskutieren / WGJ baut Energiehaus / Karpfenzeit! / Wussten Sie schon? … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 – 27
Betriebe, Anschriften, Leistungen – Beilage „Visitenkarten“ der Genossenschaften aus dem Landkreis Bautzen.
DIENSTLEISTUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Die Titelseite 1 Die neue Centrum-Galerie in Dresden mit
KALEIDOSKOP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 – 31
2 Beim stimmungsvollen Europäischen Blas-
TRADITION Gestern und heute auf dem Chemnitzer Pfarrhübel / Gedanken zu einem Foto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
3 Saniertes Wohnen in schönem Umfeld
schickem Frida-Geschäft von Konsum.
musikfestival in Bad Schlema (18. – 20. September). bietet die WG Bischofswerda.
4 Erweitert Angebot und ProduktionsanlaVERBUND / PARTNER / TERMINE / IMPRESSUM . . . . . . .33 – 37
gen: Heinrichsthaler Milchwerke GmbH.
Fotos der Seiten Titel/Inhalt: W. + K. Schmidt, wolf
PERSONALIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
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A KTUELL 5
Seiffener Drechsler – ein starker Verbund ist 90 In einem festlichen Rahmen beging die Dregeno Seiffen eG, die Genossenschaft der Drechsler, Bildhauer, Holz- und Spielwarenhersteller, den 90. Geburtstag ihres Verbundes. Zu den Gästen zählte MGV-Präsident Dietmar Berger, der das Grußwort hielt und die Seiffener zu ihren Leistungen beglückwünschte. Am 23. März 1919 war der Wirtschaftsverband erzgebirgischer Holz- und Spielwarenverfertiger gegründet worden.
W
enn wir nun gemeinsam auf 90 Jahre erfolgreiche Handelstätigkeit zurückblicken, können wir das vol-
Jubiläum ler Stolz auf das Geschaffene tun“, sagte Helfried Dietel, Geschäftsführender Vorstand der Dregeno Seiffen eG. „Unter schwierigen Bedingungen in jedem durchlebten Gesellschaftssystem kämpfte die Genossenschaft um ihr Dasein und den Fortbestand ihrer Mitglieder. Besonders in der Zeit von 1945 bis 1989 gab es viele Beispiele, wie trotz Benachteiligungen Initiativen entwickelt worden sind, die unserer Handwerkerschaft mit ihrer Genossenschaft zu hohem Ansehen im In- und Ausland verhalf.“ „Vorstand, Revisionskommission und
Gestalteraktiv unserer Genossenschaft waren die treibenden Kräfte in dieser schwierigen Zeit. Diesen Aktivitäten ist es zu verdanken, dass im Jahr 1990 etwa 150 private Handwerksbetriebe ungehindert den Zugang zur freien Marktwirtschaft fanden. Dieser schnelle Start war die Grundlage für die äußerst positive Entwicklung unserer Genossenschaft in den letzten 20 Jahren.“ Über 140 recht unterschiedlich große Handwerksbetriebe aus dem Ort und der näheren Umgebung wissen, was sie an ihrer Dregeno haben. Sie löst bei ihnen Aufträge aus, kauft die bestellten Waren – im Jahreslauf und unabhängig vom Saisongeschäft – auf und setzt sie bestmöglich im In- und Ausland ab. Mit den erzielten Umsätzen sichert die Genossenschaft, die selbst durchschnittlich 50 Frauen und Männer beschäftigt und regelmäßig Lehrlinge ausbildet, Arbeitsplätze in den Mitgliedsbetrieben. In der strukturschwachen Region ist die Dregeno damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Für die Zukunft sei wichtig, dass „Echt Erzgebirge“ auch echte Tradition aus dem Erzgebirge verkörpern muss. Dies zu demonstrieren, ist der Sinn der Teilnahme an den Ausstellungen im In- und Ausland sowie auf Weihnachtsmärkten und in dem eigenen Haupteinzelhandelsgeschäft, der „Spielzeugschacht'l“ in Seiffen. wga (Siehe auch Seite 38.)
Fair gehandelte Produkte.
Foto: wolf
Ja zu fairem Handel Ob Kaffee aus Bolivien, Tee aus Indien oder Wein aus Argentinien – fair gehandelte Erzeugnisse schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern stehen auch für gerechte Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit in den Produktionsländern. Deshalb stand die bundesweit Faire Woche unter dem Motto: „Perspektiven schaffen – fair handeln!“. Auch Genossenschaften unterstützten die zahlreichen Aktionen, die vom 14. bis 27. September stattfanden. Zu ihnen gehörten die F.A.I.R.E. Warenhandels eG Dresden und die Konsum Dresden eG. „Uns geht es bei dieser bereits das zweite Jahr stattfindenden Veranstaltung darum, in unseren Filialen mit Aktionen und Verkostungen die Erzeugung und Qualität fair gehandelter Lebensmittel verstärkt in den Mittelpunkt des Verbraucherbewusstseins zu rücken“, machte Vorstandssprecher Roger Ulke vom Konsum Dresden deutlich. Die Genossenschaft wurde bei der Fairen Woche 2009 erstmals von Transfair – Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der Dritten Welt e. V. aus Köln unterstützt. Zur Eröffnung hatte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul betont: „Die Produzenten im Süden wollen keine Almosen von uns. Sie wollen eine faire Chance auf den Weltmärkten.“ wga
Ich lese „WIR“, ...
„Echt Erzgebirge“ – Produkte aus dem seit nunmehr 90 Jahren bestehenden Verbund der Seiffener Drechsler. Fotos: Dregeno
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… weil die Zeitschrift journalistisch gut gemacht ist, vielfältig und interessant informiert, was in den einzelnen Genossenschaftssparten passiert und dabei die Bankenlandschaft nicht außen vor lässt. Der Leser kann zudem vergleichen, wie andere eG, zum Beispiel in Thüringen, an die Lösung ihrer Aufgaben herangehen. Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz eG
6 V ERBÄNDE
Bei der Begrüßung: Verbandspräsident Dietmar Berger, Vorstand Aufmerksame Zuhörer fanden die Grußworte von Dr. Eckhard Ott und Hartmut Schauerte. Dr. Axel Viehweger, Vorstandssprecher Martin Bergner (v. r. n. l.).
Spätsommerabend – Fest der Sinne „Genossenschaften mit allen Sinnen erleben“, so könnte man den Abend in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern zusammenfassen. Am 15. September präsentierten sich beim Spätsommerfest des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes, des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften sowie der Zentralkonsum eG in Berlin Genossenschaften den Gästen aus Politik und Wirtschaft mit Produkten bzw. Dienstleistungen.
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a wurde Kulinarisches an den Ständen der Mühle und Bäckerei Bärenhecke, des Salzwedler Baumkuchen Betriebs, der Käsestraße Schleswig-Holstein sowie der Agrarprodukte „Am Bärenstein“ Struppen eG verkostet. Kaffee, Weine bzw. Säfte von Röstfein, der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG und der Kelterei „Göltzschtal“ Mylau eG trugen
zur Erfrischung bei. Lektüre boten Bücher bzw. Zeitungen des Greifenverlages Rudolstadt sowie der „taz“, Interessenten blätterten in Katalogen des Berghotels Oberhof und des Hotels Dorotheenhof Weimar. Zudem informierten sich die Gäste über Vorhaben und Dienstleistungsangebote der Neuen Eigentlichkeit und der Tower Byte, beide aus Leipzig. Gut besucht waren auch die Informationsstände von Sachsens zweitem Bürgerkonsum, der „Unser Laden“ Falkenau eG, sowie von Konsum Leipzig, Konsum Dresden und der Konsumgenossenschaft Weimar. Grußworte hielten an diesem Abend Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e.V., sowie Hartmut Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsminister. Dr. Eckard Ott machte deutlich, warum genossenschaftliche Unternehmen vergleichsweise so stabil sind: „Zum einen sind genossenschaftliche Geschäftsbeziehungen auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit ausgerichtet. Zum ande-
ren sind die Geschäftsmodelle genossenschaftlicher Unternehmen in der Regel auf ein lokales Gebiet bzw. auf eine bestimmte Kundengruppe fokussiert.“ Dadurch kennen sie ihren Markt besser als andere Unternehmen. Zudem habe gerade der genossenschaftliche Verbund eine enorm stabilisierende Wirkung. Ott fasste zusammen: „Die Stärke gemeinschaftlicher Selbsthilfe wird besonders in Zeiten deutlich, in denen andere Unternehmen staatliche Garantien oder gar eine staatliche Beteiligung in Anspruch nehmen.“ Deshalb hätten Genossenschaften zurzeit in der Politik ein sehr positives Standing, insbesondere als seriöse Kreditgeber und verlässliche Kooperationspartner des Mittelstands. wga
Die Aussteller.
Am Stand der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen.
Genossenschafter und Politiker beim regen Gedan- Gefragte Erzeugnisse der Agrarprodukte „Am kenaustausch. Bärenstein“ Struppen eG. Fotos: wolf
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V ERBÄNDE 7
Wohnungs-eG haben den Markt genau im Visier
VSWG: Kein Anlass, sich entspannt zurückzulehnen
260 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft berieten im Vormonat in Dresden bei den 18. Tagen der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften über Aufgaben und Probleme des Stadtumbaus sowie der Energie- und Klimapolitik. Aktuelle Themen wie der Stadtumbau – hier die Wohnungsgenossenschaft Coswig/Sachsen eG – standen im Mittelpunkt der wirtschaftspolitisch wichtigsten und gut besuchten Weiterbildungstagung des VSWG. Fotos: „WIR“-Archiv, V. Lange
I
n diesem Jahr standen vorrangig zwei komplexe Themen auf der Agenda: die Weiterführung des Stadtumbaus und die Energie- und Klimapolitik des Bundes und Sachsens sowie deren Umsetzung in den Mitgliedsgenossenschaften des VSWG. Percy Rooks, Abteilungsleiter des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, und Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Frank Kupfer sprachen zum Auftakt. Dabei ging es auch um die Nutzung der Förderprogramme beim energetischen Sanieren und Mehrgenerationenwohnen. Die Wohnungsgenossenschaft Flöha eG mit ihrem Holzpellet-Heizhaus („WIR“ berichtete) wurde als 586. Mitglied in die Umweltallianz Sachsen aufgenommen. Sachsen bleibt trotz der Finanzkrise ein wichtiger Wirtschafts- und Innovationsstandort und auch wegen seiner hohen Lebensqualität ein attraktives Bundesland. „Sachsens Wohnungsgenossenschaften sind bisher von den Auswirkungen der Krise verschont geblieben. Das ist aber kein Anlass, sich entspannt
zurückzulehnen. Wir werden den Markt weiterhin sorgsam beobachten und analysieren, um eventuelle Auswirkungen der Krise auf die Wohnungswirtschaft zu benennen und gegenzusteuern“, hatte im Vorfeld der Tagung VSWG-Vorstand Dr. Axel Viehweger betont. Beraten wurde desweiteren über Themen wie Energieversorgungskonzepte für die nachhaltige Bewirtschaftung und Bestandsentwicklung sowie über den Einsatz regenerativer Energiequellen in der Innenstadtsanierung unter energetischer, wirtschaftlicher und architektonischer Sicht. Einen Höhepunkt stellte die Auslobung des Preises „Tage der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften“ dar. Dabei werden Projekte vorgestellt und prä-
das Verhandlungsergebnis. Die überarbeitete Fassung des Privatisierungskonzeptes soll am 1. Januar 2010 • Direktverkäufe finden weiterhin statt. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe wird wirksam werden. jetzt Verhandlungen aufnehmen, um In den letzten Monaten hatte sich die das Verfahren zur Preisbildung für Kritik an der BVVG-Preispolitik gehäuft, nicht nur aus den Reihen der Verkäufe und Pacht so zu Agrargenossenschaften. MGVdefinieren, dass PreisPräsident Dietmar Berger besprünge wie in der gründete seine Forderung nach Vergangenheit verVeränderungen – so auch in eimieden und nem Brief an den Bundesfiagrarstrukturelle nanzminister – mit der außerorBelange angedentlich schwierigen Einkommessen berückmenslage der Agrargenossensichtigt werden. schaften. „Sie und die anderen Zudem soll das Landwirtschaftsbetriebe können Verfahren für Direktunter keinen Umständen auf die verkäufe flexibiliPachtflächen verzichten, da sie siert werden. Die das wirtschaftliche Rückgrat der Minister und Betriebe darstellen und ein Verlust Staatssekretäre des von Flächen auch den Abbau Bundes und der neuen Länder be- Zeichnung: Lothar Schneider von Arbeitsplätzen zur Folge Aus: BauernZeitung hätte.“ werten im Oktober
BVVG-Privatisierungskonzept wird überarbeitet Bei einem Treffen des Bundes und der neuen Länder am 10. September in Berlin wurde über das Konzept zur Privatisierung der BVVG-Flächen beraten. Die Minister und Staatssekretäre der Agrarressorts und das Bundesfinanzministerium stimmten darin überein, dass sich die 2006 vereinbarten Grundzüge bewährt haben, aber insbesondere hinsichtlich der Preisbildung für Verkauf und Verpachtung von BVVG-Flächen der Überarbeitung bedürfen. Die Berliner Vereinbarung: • Die BVVG setzt bis Ende 2009 bzw. bis zum Inkrafttreten eines überarbeiteten Konzeptes die Privatisierung von Flächen über Ausschreibungen aus. • Die Privatisierung über das Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) wird fortgesetzt.
miert, die auf kaufmännischem, technischem oder sozialem Gebiet eine innovative Idee repräsentieren, die andere WG nachnutzen können. Nicht nur am Rande vermerkt: Die drei leistungsstärksten Auszubildenden sächsischer Wohnungsgenossenschaften aus den drei IHK-Bezirken des Freistaates erhielten eine Aufmerksamkeit des Verbandes. Die Abschlussworte gehörten Landesbischof Jochen Bohl: „Starke Individuen bewirken auf der Kehrseite schwache Gemeinschaften. Aber gerade die Gemeinschaften sind es, die in Krisenzeiten für die Sicherungsaufgabe zuständig sind. Denn menschliches Leben ist immer auf eine Gemeinschaft angewiesen.“ V. Lange/dsc
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8 V ERBÄNDE
Nahversorgung bleibt als Thema akut Vor zwei Jahren, als die BBE eine diesbezügliche Studie in Sachsen erarbeitete, waren es 74 Gemeinden und Stadtrandlagen, in denen die Nahversorgung zusammengebrochen war. Infolge der demographischen Entwicklung rechnete sich das Betreiben von Märkten für große „ferngesteuerte“ Handelsketten nicht mehr. Darauf zielgerichtet zu reagieren, war der Ausgangspunkt für das Engagement des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes. Er war (Mit-)Veranstalter der beiden Konferenzen des Wirtschafts- bzw. Landwirtschaftsministeriums im Frühjahr 2008 mit Bürgermeistern und lud unlängst zu einem Erfahrungsaustausch ein.
grammen zur besseren Unterstützung der Anlaufphase durch investive Förderung sowie Unterstützung von „organisationseigenen Beratern“ beim MGV (Vorgründungsberatung, Coaching). Nancy Sauer vom LfULG benannte u. a. die Fördermittel und -möglichkeiten sowie die ILE-Richtlinien. Ihre Position: „Die Region als Ganzes entwikkeln“, „vernetztes Denken von Gemeinden erreichen und somit weniger Einzelanträge“. In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig weitere Zusammenkünfte mit Bürgermeistern sind, da ein nicht unbeträchtlicher Teil erst seit der letzten Kommunalwahl im Amt ist, das Thema in seiner Brisanz oft noch unterschätzt und die Fördermöglichkeiten gar nicht kennt. Zur Sache wurden folgende Kernaussagen gemacht: Nahversorgung muss ganzheitlich für den jeweiligen ländlichen Raum bentscheidend ist, dass für die Bevöl- trachtet werden, sie erfordert – damit kerung Lösungen erreicht werden! es zu einer nachhaltigen Verbesserung Nahversorgung ist auch ein kommunal- der Lebensqualität kommt – mehr als politisches Thema.“ Das betonte MGV- nur Lebensmittelangebote. Präsident Dietmar Berger bei dem Derartige Projekte bedürfen der geWorkshop im Vormonat. Daran nahmen meinsamen koordinierten UnterstütVertreter der Ministerien und Landesan- zung der Bürgermeister aus der näheren Umgebung, um keine „Wir-alleineLösungen“ zuzulassen. Dorfläden dürfen dabei keine Dauersubventionseinrichtungen werden. Großhändler sollten mit ihren Mitteln Dorfläden(betreiber) unterstützen und Direktvermarkter, in der Nähe ansässige Bäcker und Fleischer müssten in Beim Workshop zum Thema Nahversorgung in Nossen. Foto: wolf die Überlegungen (gegebenenfalls sostalten, Leader-Verantwortliche aus gar als Versorger mit einer Sortimentssächsischen Regionen, Verantwortliche ergänzung) mit einbezogen werden. von Konsumgenossenschaften, EDEKA Um Synergien zwischen stationären und der Bela-Gruppe sowie Direktver- und mobilen Händlern erreichen zu markter und weitere wichtige Partner können, müssten ortsansässige Modewie IHK und Handwerkskammern, Han- ratoren gewonnen werden, die Kondelsverband Sachsen sowie der säch- flikte lösen wollen. sischen Bäcker- und Fleischerinnung Für die Einzelentscheidung in den beteil. troffenen Orten müssen, so das ErgebMonika Weskamm vom Wirtschaftsmi- nis der Überlegungen von Axel Hupnisterium erläuterte die Aktivitäten der pert, BELA Wittenhagen, folgende FraMinisterien nach dem Auftrag zur Stu- gen beantwortet und die Antworten in die: Presse- und Bürgermeisterkonfe- das zu erarbeitende Konzept mit einberenzen, Überarbeitung von Förderpro- zogen werden:
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„Wer war vorher an diesem Standort? Welche Erwartungen resultieren daraus? Wie lange stand der Markt leer? Welches Sortiment muss sein, welches rechnet sich? Wie sind die vorgesehenen Beschäftigten befähigt?“ Völlig unterschiedlich waren die Erfahrungen, was derzeit an Fördermitteln möglich ist und für wen. „Es ist auf jeden Fall mehr, als manch einer denkt“, so Rudolf Richter, Regionalbüro OHTL. Die Teilnehmer des Workshops wurden inzwischen noch einmal über die derzeitigen Möglichkeiten als Ganzes informiert. Deutlich wurde jedoch auch, dass mit den bereitgestellten Fördermitteln zumeist nur kleine und mittlere Unternehmen (KMU) berücksichtigt werden. Da wurde folgerichtig von Dr. Silvia Horn, BBE Retail Experts, formulierte: „Wir fördern nur den Einzelnen und damit das Risiko!“ Deshalb nach den Erfahrungen in Bad Schlema, Falkenau und Audenhain die Aufforderung des MGV, auch Konsumgenossenschaften den Zugang zu Fördermitteln zu ermöglichen sowie Fördermittel auch für den Bestand, für den Erhalt von Märkten bei notwendigen Investitionen einsetzen zu können. Denn: „Derzeit sind die Programme auf Wiederbelebung gerichtet“, fasste Gabriele Grismajer, Konsum Sachsen Nord, Erfahrungen zusammen. Zudem sei ein generelles Umdenken gegenüber der Rechtsform der eG vonnöten: „Genossenschaften müssen auch Geld verdienen dürfen“, forderte Toni Kunze, EDEKA, denn das ist eine Förderungsvoraussetzung sowie dafür, dass sich der Markt langfristig rechnet. Um weiter voranzukommen wird es ein konzertiertes und abgestimmtes Agieren zwischen den Regionalmanagern, den Ministerien und dem MGV geben, dann könnten die vorhandenen Förderinstrumente richtig eingesetzt und sinnvoll genutzt werden. „Nun kennen sich ja die handelnden Personen besser“, resümierte Dietmar Berger. „Zumal in Sachsen ja schon viel gemacht worden ist“, wie Wolfgang Hesse, LIV Bäcker Sachsen, betonte. „In den Nachbarländern läuft nicht so viel wie hier.“ Das griff der MGV-Präsident mit den Worten auf: „Und das dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“ Das erfordere aber neben einer besseren Vernetzung auch eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit. „Es geht um Bewusstseinsbildung bei den Bürgermeistern sowie bei der Bevölkerung als Kunden und potenzielle Eigentümer solcher Märkte“, so Bergers Fazit. wga
A GRAR 9
Milchbauern in Not – Proteste überzogen?
Rückkehr zum Dialog mit der Politik notwendig
In Güllewagen wurde jüngst hektoliterweise Milch verschüttet, Kühe wurden geschlachtet. Krasse Maßnahmen gegen krasse Zustände auf dem Milchmarkt, der mit Erzeugerpreisen von 21 Cent pro Kilogramm Milch viele Bauern in Existenznöte bringt. Bei den meisten genossenschaftlichen Milcherzeugern Mitteldeutschlands stößt diese Art der Proteste auf wenig Gegenliebe. Sie fordern eine demokratische Protestkultur.
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mmer wieder hatte in den letzten Wochen und Monaten der MGV betont, „dass Lieferstreiks, gar Wegschütten von gerade produzierter Milch kein geeignetes Mittel des Protestes ist. Es macht aber die verzweifelte Lage der Bauern deutlich.“ Für höheres Milchgeld seien marktkonforme Lösungen nötig. Die Kräfte der Milchbauern sollten in einer mitteldeutschen Erzeugergemeinschaft gebündelt werden. Der MGV fordert die Rückkehr zum Dialog mit der Politik. Auch der DBV bezeichnete das Vernichten von Milch als „völlig widersinnig“. Es verschlechtere die Lage der Bauernfamilien nur noch und entziehe ihnen Einnahmen. Die Ablehnung aller Maßnahmen zur Absatzbelebung durch den EUAgrarrat im Vormonat sei ein „unverzeihlicher Affront gegen alle Milchbauern“ gewesen. Der SLB, der die „zunehmende Radikalisierung des Protestes einer Gruppe von Milchbauern“ als „ethisch äußerst
Vernünftiger Dialog: Am 24. September 2009 besuchten 70 Teilnehmer des Internationalen Milchgipfels in Berlin auf einer Fachexkursion die Agrargenossenschaft Beerendorf. Vorstandsvorsitzender Gerhard Schladitz (vorn, 2. v. li.) informierte bei einem Rundgang seine Gäste aus dem In- und Ausland über die Wirtschaftskraft der Genossenschaft, die 42 Mitgliedern gehört. Dabei interessierten vor allem die hohen Standards der Milchproduktion sowie die Arbeitsweise und Effizienz der Biogasanlage des 23 Mitarbeiter beschäftigenden Betriebes. Die eG bewirtschaftet 1 425 ha LF, hat einen Gesamtbestand von 913 Tieren, darunter 470 Milchkühe. Milchquote: 4,1 Millionen Kilogramm. Foto: M. Lüttich
bedenklich hält“, hob hervor: Am 18. September stellte die EU Erleichterungen in Aussicht: Das System des Quotenaufkaufs soll reformiert werden, Mitgliedsstaaten sollen Quoten von Landwirten aufkaufen und diese der nationalen Reserve hinzufügen können. „Genau das akzeptieren wir nicht“, sagte SLB-Präsident Wolfgang Vogel. „Die EU-Vorschläge führen nicht aus der Krise heraus“, stellte Dr. Volker Sklenar, Thüringens Minister für Landwirtschaft fest, „unsere Vorschläge sind der kurzfristig gehbare Weg: freiwillige Einhaltung der Milch-
menge und keine Erhöhung der Quote.“ „Mit Blick auf die Milcherzeugung sind geeignete Begleitprogramme zur Vorbereitung des Quotenausstiegs unabdingbar“, fixierte der DRV in seinem Forderungskatalog zur Bundestagswahl. Diese sollten die strukturellen Anpassungsprozesse flankieren und die Milcherzeugung in Regionen mit schwierigen Produktionsbedingungen unterstützen. Entsprechende Fördermaßnahmen müssten in ausreichender Höhe und Nachhaltigkeit finanziert werden. dsc
++++ in kürze ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ Kopf-an-Kopf-Rennen Spannung pur bei den Landesmeisterschaften im Leistungspflügen am 13. September in Lampertswalde! Am Schluss gab es in der Spitzengruppe ein Kopf-an-Kopf-Rennen der 15 Pflüger, die sich 2008 bei den Regionalmeisterschaften qualifiziert hatten. Dann standen die Sieger fest. In der Kategorie Beetpflug hatte Maik Köhler, Glesien, die Nase vorn. Frank Feldmann aus der Agrargenossenschaft Oberschöna/Wegefahrt eG wurde Zweiter. Mit dem Drehpflug gewann Erik Seydel, Pötzschau. Knapp geschlagen geben musste sich Frank Pakulat, beschäftigt in der Agrargenossenschaft Laas eG. Sein starker Auftritt beim Wettbewerb war im
MDR-Sachsenspiegel gut zu verfolgen. Die Sieger, u. a. beglückwünscht von Sachsens Ernteprinzessin Marie-Luise Humpert, nehmen an den Bundesmeisterschaften 2010 in Hessen teil. Thomas Kunze aus Nasenberg war bereits
Die Sieger flankieren die Ernteprinzessin. Foto: M. Böhm
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2008 für die EM 2010 in Irland nominiert worden. Bester Schäfer kommt aus Thüringen Der Thüringer Peter Knauth aus Heygendorf (Kyffhäuserkreis) ist Deutschlands bester Schäfer. Im Vormonat gewann der Schäfermeister in Bad Frankenhausen den Titel eines Bundesmeisters im Hüten. Knauth, assistiert von seinen beiden Altdeutschen Schäferhunden Blitz und Bursche, war seit 2000 bereits dreimal Landesmeister von Thüringen. Dem Wettbewerb hatten sich elf Schäferinnen und Schäfer gestellt. Thüringer waren bei den bisherigen fünf Bundesleistungshüten, die seit 1993 stattfinden, deutschlandweit dreimal ganz vorn.
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Käse als Philosophie „Heinrichsthaler“ – eine Marke setzt sich durch „Wir machen den ganzen Tag nur Käse, und den so richtig gut“ lautet einer der zugkräftigen Werbeauftritte der Heinrichsthaler Milchwerke GmbH Radeberg. Dahinter steckt Leistung pur.
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war haben die Heinrichsthaler Milchwerke – Tochter der Molkereigenossenschaft eG Radeberg mit ihren 40 verlässlichen Mitgliedern, die Betreiberin der Molkerei ist, – schon bald 130 Jahre auf dem Buckel, doch der Käsespezialist ist so jung und innovativ wie nie zuvor. Das ist ein Gebot der Zeit, denn die Heinrichsthaler sind bekanntlich nicht die einzigen Käsebesteller. Also müssen die Sachsen in der Lage sein, „schnell auf Verbraucherwünsche und Handelstrends zu reagieren, neueste Erkenntnisse umzusetzen und neue, eigene Produkte auf den Markt zu bringen“, wie es Prokurist und Verwaltungsleiter Sven Teubner im „WIR“Gespräch hervorhob. Das rund 200 Mitarbeiter, davon 14 Lehrlinge, beschäftigende Unternehmen hat sich auf die Herstellung und Verarbeitung von Hart- und Schnittkäse wie Gouda, Edamer, Tilsiter, Butterkäse und Emmentaler spezialisiert. 150 Millionen Liter Milch von 100 regionalen Erzeugern – zummeist geliefert über die
Die Heinrichsthaler Milchwerke errichten zurzeit ein Logistikzentrum.
Molkereigenossenschaft – warten pro Jahr auf ihre Verarbeitung. Die Milchwerke verkaufen jährlich u. a. 35 000 Tonnen Schnittkäse, davon 9 000 Tonnen Reibekäse. Neue Sorten sind dazugekommen, und das gesamte Scheibensortiment ist laktosefrei, also auch für Verbraucher mit Milchzuckerunverträglichkeit gut genießbar. Abnehmer sind der Einzelhandel, Großverbraucher und Verwender in Catering, Hotellerie und Gaststättengewerbe. Die Kunden schätzen Qualität, hervorragenden Geschmack und Produktvielfalt. „50 Prozent des Käses gehen in den Export“, sagt Teubner. Selbst so große Käseländer wie Frankreich, Spanien oder Schweden beziehen die IFS-zertifizierten und vielfach ausgezeichneten Naturprodukte in Premium-Güte. Die Heinrichsthaler wollen weitere Märkte erschließen, deutschlandweit vertreten sein, flexibel auf Erfordernisse reagieren und dabei vernünftige Preise erzielen. Effiziente Verarbeitung und
Premiere: Schwergewichte in Orange Premiere in der Gärtnerei: Auf einem halben Hektar Fläche ernten Reiner Zobel, Abteilungsleiter Spezialkulturen der Agrargenossenschaft NaundorfNiedergoseln, und seine Mitarbeiter in diesem Jahr erstmals Kürbisfrüchte. „Im vergangenen Jahr haben wir sie noch zugekauft, doch in diesem Jahr war das finanzielle Risiko einfach zu hoch, sollten wir auf ihnen sitzen bleiben“, begründet Zobel den Anbau der Kürbissorte Howden. Abnehmer der zwischen vier und vierzehn Kilogramm schweren Früchte ist fast ausschließlich der Großhandel. Zobel schätzt den Ertrag auf gut 1 000 Stück. Quelle: OA
Fotos: W. Schmidt
Logistik auf hohem Level kommen nicht von ungefähr. Deshalb hat das Unternehmen in den letzten zehn Jahren bereits 40 Millionen Euro in Modernisierungsmaßnahmen gesteckt. Das findet jetzt Fortsetzung, u. a. mit dem Bau eines Logistikzentrums und der Erweiterung des Abpackbetriebes. („WIR“ wird darüber berichten.) Rund acht Millionen Euro werden investiert. Die Milchwerke konnten den Umsatz (2008: 130 Millionen Euro) stetig steigern, in den letzten Jahren sogar zweistellig. Doch auch Kosten, zumal für die Energie, klettern nach oben. Die Heinrichsthaler kommen um Gewinnoptimierungsmaßnahmen nicht herum. „Zudem macht die Rohstoffsituation Sorgen“, betont der Verwaltungsleiter. Die Überproduktion bei Milch führe zu immensem Preisdruck bei den Milchverwertern. „Das Überangebot ist kaum noch beherrschbar.“ Von der EU würde wenig getan. Das beträfe auch die Milchbauern, von denen viele Existenznöte hätten. D. Schall
Rentenbank hilft bei Engpässen Anfang September hatte die Rentenbank in nur wenigen Wochen fast 6 000 zinsverbilligte Darlehen über mehr als 300 Millionen Euro zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen in der Landwirtschaft zugesagt. Dafür stellt die Förderbank für das Agribusiness ca. eine Milliarde Euro zu besonders günstigen Konditionen zur Verfügung, die aus Haushaltsmitteln des Bundes um ein Prozent zinsverbilligt werden. Einzelne Bundesländer schießen zusätzlich Landesmittel zu. „Wir verfügen damit über ein wirksames Instrument, Landwirte in der gegenwärtig sehr schwierigen Situation zu entlasten“, sagte Dr. Marcus Dahmen, Sprecher des Vorstandes der Rentenbank. Zudem lobte er die „sehr gute Zusammenarbeit mit Bund und Ländern“. Die habe sich „besonders positiv auf den Erfolg der Fördermaßnahme ausgewirkt“. Die Förderkredite werden mit einer Laufzeit von vier Jahren und einem Tilgungsfreijahr angeboten. www.rentenbank.de
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Mit Verantwortung tätig Die Firmenkundenberater der Volksbank Bautzen eG haben richtig zu tun: 2009 sagten sie ihren Mittelstandskunden Kredite in Höhe von rund 53 Millionen Euro zu.
druck dafür ist, dass die Firmenkundenberater unter den 107 Vertriebsmitarbeitern ordentlich zu tun haben und 2009 bislang Kredite in Höhe von 53 Millionen Euro zusagten. Das kurbelt die Wirtschaft, die Gesellschaft an! Diese Heranit einer Bilanzsumme von 673 Millio- gehensweise, dieses Miteinander vor Ort nen Euro (Stand: 31. Dezember erhöht nicht zuletzt die Zahl der Mitglie2008) gehört die Volksbank Bautzen eG der. Inzwischen verweist die Kreditgezu den größten und zudem wirtschaftlich nossenschaft auf 17 133 Anteilseigner. erfolgreichsten Kreditgenossenschaften Die sehen mit Genugtuung, wie sich ihre in Sachsen. Die über 5 600 Firmen- und Volksbank zudem für die Stadt und die reichlich 66 400 Privatkunden schätzen Region einsetzt und welche Rolle dabei vor allem die Stabilität des Instituts, das die drei Regionalmärkte Bautzen/Sohseine Geschäfte nicht riskant weltweit, land, Bischofswerda/Pulsnitz und Hoysondern verantwortungsvoll in der Re- erswerda/Kamenz spielen. So ist die gion tätigt. Das ist verbriefte Sicherheit, Bank nicht nur, siehe oben, für den die sich u. a. in Mittelstand ein Parteiner verlässner, im Regionallichen Partnermarkt Bischofsschaft gegenüwerda/Pulsnitz erber dem Mittelfahren auch Einrichstand widerspietungen wie der Bigelt. Das Wort schofswerdaer Fuß„Kreditklemme“ ballverein 1908 kommt hier nicht oder das Gymnaauf. sium in BischofsDie Genossenwerda vielfältige schaftsbank Förderung, die über wartet mit einem Ein gutes Team: Volksbank Bautzen eG. die finanzielle Kreditvolumen Foto: W. Schmidt Sponsorenschaft von 302 Milliohinausreicht. Da nen Euro auf, sechs Prozent mehr als wird eben nicht nur die Schülerzeitung 2007. Der Vorstand und die Mitarbeiter in des Gymnasiums unterstützt, Wert wird den 22 Vertriebsstellen der Regional- auch auf den Dialog mit den Schülern, märkte (dazu kommen noch acht SB- auf gemeinsame Aktionen gelegt. Hier Stellen) verweisen zudem auf eine er- schlummert Berufsnachwuchs, hier sind freuliche Geschäftsentwicklung. Ein Aus- die Kunden in spé. D. Schall
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Zur Sache Der gute Zweck Eine Presseinformation, die für sich spricht: In diesem Jahr stellte die Volksbank Leipzig eG 17.900 Euro Spenden für 19 gemeinnützige Vereine und Einrichtungen aus Leipzig und Umgebung zur Verfügung. Eine Menge Geld! Es stammt nicht aus irgendwelchen Töpfen, sondern direkt aus dem GewinnSparen. Und es ist keine einmalige Sache! Die Spenden sind – traditionell – Teil der Zweckerträge dieser beliebten Lotterie mit den Komponenten Gewinnen, Sparen, Helfen. 2008 kamen in Sachsen auf diesem Weg sage und schreibe 214.741 Euro zusammen. 21 Genossenschaftsbanken nehmen im Freistaat am GewinnSparen teil. Zweckertrag heißt: Vom Spieleinsatz in Höhe von einem Euro fließen pro Los
25 Cent an die Genossenschaftsbank zurück. Diese Gelder kommen ausschließlich Vereinen aus der Region zugute, und die Zuwendungen bringen vor Ort einen spürbaren Nutzen. Mit dem Spendengeld der Volksbank Leipzig wurde zum Beispiel die Aktion „Zuckertüte“ der Stiftung Bürger für Leipzig unterstützt. Es gab konkrete Hilfe in Form von Schulranzen, Sportsachen, Turnschuhen, Schulbüchern, Federhaltern und natürlich Zuckertüten für wirtschaftlich schwache Familien, deren Kinder in die Schule kommen. Die Volksbank Leipzig gehört seit Jahren zu den aktivsten und erfolgreichsten Teilnehmern beim GewinnSparen. Ein Ausdruck dafür ist, dass die Jahresendauslosung des GewinnSparvereins 2009 in der Kreditgenossenschaft stattfinden wird. Natürlich gibt’s wieder tolle Preise zu gewinnen – neben Geldgewinnen einen VW Touran. Und selbstverständlich werden auch wieder Zweckertragsmittel fließen… dsc
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Volksbank LöbauZittau eG blickt über die Grenze Die Volksbank Löbau-Zittau eG ist endgültig in Tschechien „angekommen“. Kürzlich eröffnete sie in Liberec, Zhorelecká 739, eine eigene VRRepräsentanz vor Ort.
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it dem Internetportal www.VRBANK-Zittau.cz ist die Volksbank Löbau-Zittau – mit den erforderlichen Genehmigungen – seit mehr als drei Jahren im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr als Geschäftsbank präsent. Nun erfolgte der nächste Schritt. Der Antritt damals wie heute: „Wir wollen für unsere tschechischen Kunden die kompetente Zweitbank sein“, wie der Vorstandsvorsitzende
Hintergrund
der Volksbank, Wolfgang Zürn, sagte. Inzwischen betreuen die vier mobilen tschechischen Berater über 2 500 Kunden. Noch vor einem Jahr waren es „nur“ 1 300, davon aber schon zwei Drittel Unternehmen. „Die wachsende Kundenzahl aus Liberec und Umgebung sowie der Wunsch nach einer Kontaktstelle vor Ort festigte die Ent-
VR-Repräsentanz in Liberec eröffnet • Eine EU-Überweisung kostet bei einer tschechischen Bank durchschnittlich 6,35 Euro, bei www.VR-BANK-Zittau.cz lediglich 15 Cent. • Zusätzlich bietet eine Genossenschaftsbank aus Deutschland große Sicherheit. • Ein weiterer Punkt ist der Beitritt der Volksbank zur Kreishandelskammer OHK. Zudem bietet die Volksbank aus Löbau die Möglichkeit für Einlagen auf einem Tagesgeldkonto in Bankvorstand Wolfgang Zürn (re.) und ein wichtiger tschechischen Kronen. Bei den Partner: Jaroslav Moravek, Leiter der Finanzverwaltung der Stadt Liberec. Foto: eG Überweisungen ist die VR-Bank quasi konkurrenzlos, „und auch scheidung, eine VR-Repräsentanz in beim Tagesgeldkonto gehören wir zu Liberec zu eröffnen“, erklärte der Vor- den Spitzenanbietern“. standsvorsitzende im September bei der Einweihung der Räumlichkeiten. Kluge Vorbereitung Nach einiger Vorbereitungszeit war es Der Zuwachs in Tschechien kommt soweit, die tschechische Nationalbank nicht aus heiterem Himmel. „Wir hahatte inzwischen ihre Zustimmung für ben da hart gearbeitet. So fand im dieses Vorhaben erteilt. Somit kann der April vorigen Jahres mit der EVG Holz direkte Kontakt zu den tschechischen und im Oktober mit der tschechischen Kunden vor Ort nun noch besser ge- Industrie- und Handelskammer jeweils währleistet werden. eine Aktionswoche statt. Außerdem waren unsere Außendienstmitarbeiter Vorteile für tschechische Kunden das ganze Jahr über oft und erfolgWas sind die Vorteile für die tschechi- reich unterwegs, sodass Ende 2008 schen Firmen- und Privatkunden? Wolf- die Zahl der Kunden aus Nordböhgang Zürn: „Wir ermöglichen für unsere men auf 1 800 angestiegen war. Das Kunden aus dem Nachbarland bei- alles, die vier mobilen Kundenberater spielsweise, ihre Überweisungen ins und das CallCenter CZ, sind beste EU-Gebiet von einem Konto unserer Voraussetzungen für eine weiterhin Bank aus wesentlich kostengünstiger erfolgreiche Marktbearbeitung“, fasszu tätigen, als das bei ihrer Hausbank te Bankvorstand Wolfgang Zürn zudenkbar wäre.“ Die Fakten: sammen. wga
Der aktuelle tschechischsprachige Internetauftritt, der auf die Partnerschaft und das Engagement der Volksbank Löbau-Zittau verweist. Quelle: VB Löbau-Zittau eG
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So wirbt die Volksbank bei ihren tschechischen Kunden.
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ELG punktet mit Service „1 a-Beraterteam“ – mehr als Slogan in Kamenzer eG „Das 1 a-Beraterteam“ ist der Slogan der Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Bau- und Baunebenhandwerks eG in Kamenz. Damit wollen sie auf dem Markt punkten. Doch das ist nicht so einfach.
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as Baugewerbe ist äußerst hart umkämpft.“ Eyck Röseberg, seit zehn Jahren Geschäftsführender Vorstand der ELG des Bau- und Baunebenhandwerks in Kamenz, weiß, wovon er spricht. Betriebsaufgaben aus wirtschaftlichen Gründen oder die Übergabe der Firma an die Kinder, die sich dann anderweitig ausrichten, führten dazu, dass die fünf Mitarbeiter beschäftigende ELG nur noch 19 Anteilseignern gehört. Es sind Handwerksbetriebe wie Maler, Dachdecker und Ofensetzer. „Das sind treue Mitglieder, verlässliche Kunden“, sagt Röseberg. Er und sein Team müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass mit Baustoffen kaum noch etwas zu verdienen ist. Mit Folgen: Die eG schreibt rote Zahlen, hat zum Glück aber eine ordentliche Eigenkapitaldecke. Den Umsatz (2008 ca. 750.000 Euro netto) bringen der Verkauf von Farben und Speziallacken, die drei Farbmischanlagen und die Ofenbranche. Die ELG hat zum Beispiel Zugang zu gefragten Ersatzteilen für Öfen aus DDR-Zeiten. Zudem werden die guten alten Badeöfen sowie Waschkessel verkauft; letztere hauptsächlich fürs Hausschlachten, das auf den Dörfern eine Renaissance erfährt.
Umsatz für die Bau-ELG bringen u. a. der Verkauf von Farben und Speziallacken sowie drei Farbmischanlagen. Im Bild Dieter Kulawik, Mitarbeiter Verkauf/Transport. Foto: W. Schmidt
Mit 1 a-Service und -Beratung will die Genossenschaft mit ihren gut ausgebildeten Mitarbeitern gegenüber der Konkurrenz punkten. „Beratung und Service stehen oben an, weil wir über den Preis keine Chance haben.“ Die ELG ist laut Röseberg „kein Billigheimer, die Produkte – mehrere zehntausend Arti-
Das besondere Angebot kel – haben durchweg Qualität.“ Das Team berät Kunden vor Ort, liefert die Waren nach exakten Tourenplänen pünktlich zum Besteller, nach Bedarf innerhalb von 24 Stunden, versorgt Katalogware in zwei bis drei Tagen und lässt auch Ofengewerke-Kunden im weit entfernten Nochten oder Rietschen nicht im Stich… „Eine Marktlücke erschlossen wir uns vor einigen Jahren mit unserem Multicar-Bringedienst in Gartenanlagen“, berichtet Eyck Röseberg. „Die schma-
len Zufahrtswege der Anlagen sind für größere Lkw ungeeignet. Der bis zwei Tonnen fassende Multicar dagegen kann problemlos Schüttgut wie Mutterboden, Sand oder Split anfahren.“ Röseberg hatte sich zuvor an den PC gesetzt und Handzettel entworfen, ausgedruckt und an die Eingänge diverser Gartenkolonien geklebt: „Wir bringen Ihr Schüttgut bis zu einer Menge von zwei Tonnen direkt in Ihren Garten“. Diese Dienstleistung wird – wie auch die Belieferung per Multicar mit Fertigbeton in kleinen Mengen – dankend angenommen. Ideen, Einsatzbereitschaft, Motivation – leider reicht all das nicht immer aus, um wirtschaftlich nachhaltig Erfolg zu haben, macht der Geschäftsführende Vorstand deutlich. Er sagt auch: „Wir tun alles, unsere Genossenschaft auf Kurs zu halten. Schließlich wollen wir Ende März nächsten Jahres zusammen das 60-jährige Bestehen der Genossenschaft feiern.“ D. Schall
Dresdner Verbrauchergemeinschaft mobilisiert mit gelungenen Aktionen Der kürzlich in seiner Verkaufsfläche erweiterte Naturkostladen Pohlandpassage der VG Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte eG in Dresden hatte im Vormonat zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Ein kleines Kinderprogramm und ein Café lockten Gäste in die Schandauer Straße 34. Zudem nutzten zahlreiche Besucher die ihnen eingeräumte Möglichkeit, an diesem Tag einzukaufen, auch ohne Mit-
Gut besuchter Tag der offenen Tür. Foto: eG
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glied in der Genossenschaft zu sein. Zu einem weiteren Höhepunkt im Leben der Verbrauchergemeinschaft gestaltete sich der 4. Oktober. Die VG richtete zusammen mit der Grünen Liga Dresden/Oberes Elbtal e. V. die Dresdner Veranstaltung im Rahmen des bundesweiten Aktionstages der Regionen aus. Das Motto auf dem Altmarkt lautete: „Umdenken – Umlenken – Klimaschutz – Dein Einkauf entscheidet!“
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++++ mittelstands-news ++++ Kurse für Solartechnik Die Bildungszentren der Handwerkskammer Dresden bieten praxisorientierte Weiterqualifizierungen zur „Fachkraft für Solartechnik“ an. Seit 2007 wurden über 70 neue Experten ausgebildet. Türen waren weit geöffnet Bildung im Handwerk – unter diesem Thema stand der Tag der offenen Tür der Handwerkskammer Chemnitz am 19. September. Die Lehrwerkstätten der Bildungs- und Technologiezentren in Chemnitz und Plauen waren auf Besucher eingestellt. Angesprochen waren Schüler vor der Berufswahl, deren Eltern und Angehörige. Sie konnten Handwerk live und aus der Perspektive junger Leute erleben, denn Lehrlinge waren an diesem Tag ebenfalls vor Ort. Auch mit Ausbildern oder Beratern konnten Gespräche zu Berufsbildern, Voraussetzungen für bestimmte Handwerksberufe und zu Bewerbungen geführt werden.
Jubilare in Pirna und Olbernhau sind agil Ihr 60-jähriges Bestehen feierten im September auch zwei erfolgreich agierende Gewerbliche Genossenschaften: die ELG Metall Pirna und die Genossenschaft des Fleischerhandwerks in Olbernhau.
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m 11. September blickte die Fachgroßhandel betreibende ELG MetallHandwerk Pirna eG auf sechs Jahrzehnte Firmengeschichte zurück. Tagsüber wurde bei einem gut besuchten Aktionstag in der Hauptstelle Pirna mit 25 Industriepartnern und in der Geschäftsstelle Sohland mit zehn Firmenvorstellungen auf die Güte und Breite des Angebots hingewiesen. Am Abend dann stieg in der Herderhalle in Pirna mit Mitarbeitern, Mitgliedern, Kunden und Wegbegleitern eine zünftige Feier. Die 41 Mitarbeiter beschäftigende und drei Lehrlinge ausbildende Genossenschaft, die 177
Mitgliedern gehört, setzte 2008 rund 11,5 Millionen Euro um. Fleisch – Sache des Vertrauens „Zur Scheunenwirtin“ in Großrückerswalde ging es am 19. September beim Jubiläum der Genossenschaft des Fleischerhandwerks Olbernhau eG hoch her. Handel mit Lebensmitteln betrachtet die eG (vier Mitarbeiter, 15 Mitglieder, Jahresumsatz ca. 1,7 Millionen Euro) gegenüber ihren Partnern als „absolute Sache des Vertrauens“. Mit Frischfleisch beliefert werden Fleischereifachgeschäfte der Region, die daraus Wurst machen, außerdem Gaststätten und eine Pension. Tankstellen und Bäckereien erhalten Imbissbedarf wie Wiener und Bockwurst. Der agile Jubilar erwirtschaftet 90 Prozent(!) des Umsatzes mit seinen Mitgliedern. dsc/spa
Alte Glühlampen bei Markt-Kunden begehrt
„Berufsstart plus“ gefördert Das vom Land Thüringen und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt „Berufsstart plus“ bewährt sich. Insgesamt 2 335 Ostthüringer Schüler ab 7. Klasse haben im vergangenen Schuljahr detaillierte Einblicke in die Ausbildungsberufe im Handwerk erhalten. Das Projekt wurde um weitere zwei Jahre bis 2011 verlängert; die entsprechenden Förderbescheide gingen der Handwerkskammer zu. Mehr Betriebe im Bezirk Gegen den bundesweiten Trend stieg die Zahl der Handwerksbetriebe im Direktionsbezirk Leipzig im ersten Halbjahr 2009 leicht an. Insgesamt waren zum 30. Juni 11 798 Betriebe in der Handwerksrolle der Handwerkskammer zu Leipzig eingetragen, das waren 52 mehr als zu Jahresbeginn. Zuwächse waren in den Gesundheits- und Körperpflegehandwerken zu verzeichnen, besonders bei den Friseuren.
„Wie die Ware reinkommt, geht sie raus…“
Da staunte selbst der Leiter des Bauund Gartenmarktes Bischofswerda der Raiffeisen-Handelsgenossenschaft eG Kamenz nach seinem Urlaub: „Die halbe Wand mit Glühbirnen in unserem Markt war plötzlich leer“, sagte Andreas Berndt. „Der Abkauf der 100-Watt-Birnen und der matten Glühlampen war und ist enorm. So wie die Ware reinkommt, geht sie raus.“ Der Baumarkt musste sich mit zusätzlicher Ware bevorraten, um die Kundenwünsche zu er-
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Foto: W. Schmidt
füllen. Auch die Nachfrage nach den Energiesparlampen ist gestiegen. Bekanntlich ist am 1. September ein EUweites Handelsverbot für matte Glühbirnen, aber auch für einige Halogenlampen in Kraft getreten (siehe „WIR“ 9/2009). Von den klaren Lampen sind die mit einer Leistung ab 100 Watt betroffen. 2010 folgen 75-Watt-Birnen, 2011 die mit 60 Watt. 2012 wird der Verkauf der 40- und 25-Watt-Birne untersagt. dsc
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Neue Einrichtung überzeugt auch optisch Die Modernisierung und Neuausrichtung des Marktes Bischofswerda der Raiffeisen-Handelsgenossenschaft eG Kamenz 2008/2009 verbesserte Umsatz und Ertrag.
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ndreas Berndt ist seit 1994 Leiter des Bau- und Gartenmarktes Bischofswerda der Raiffeisen-Handelsgenossenschaft eG Kamenz. „Doch zuletzt verharrten die Umsätze auf der Stelle. Die Ertragslage – bei stetig steigenden Kosten – stellte uns nicht zufrieden“, sagte er im „WIR“-Gespräch Anfang September. „Deshalb mussten wir rea-
Mittelständler mit Pfiff gieren“, ergänzte Bärbel Cech, Vorstandsvorsitzende der RHG Kamenz, in der 150 Mitarbeiter in elf Geschäftsstellen ca. 21 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Das Ergebnis: ein „runderneuerter“, moderner und auch optisch überzeugender Bau- und Gartenmarkt, der bei den Kunden auf Gegenliebe stößt. „Im Herbst 2008 erfolgte die Gestaltung der Freifläche im Gartenbereich“, blickte Andreas Berndt zurück. Unter anderem wurde komplett neu regaliert. Die Umbauten im Innenbereich begannen im Januar 2009. Mitarbeiter aus den Außenstellen und Merchandiser der BayWa leisteten gute Arbeit; ebenso das Marktteam, das weiterhin für die Kunden da war. „Bei der Größe der Abverkäufe erwies sich das als richtig.“ Nicht alle Sortimente wurden übernom-
RHG Kamenz erweitert Markt in Bischofswerda
men. Da hatten Wa re n g r u p p e n analysen im Vorfeld deutliche Signale gegeben. Die Leitung trennte sich von Sortimenten wie Fliesen, was laut Berndt „richtig Fläche brachte“, oder verringerte das Angebot bei anderen Sortimenten. Das ging einher mit der Erweiterung oder gar Neuaufnahme Bei dem breiten Angebot und der versierten Beratung kauft man von Warengrup- gerne ein. Foto: W. Schmidt pen. So können die Kunden jetzt u. a. bei Kleineisenwa- Der Bischofswerdaer Bau- und Gartenren und Beschlägen, bei Arbeitsbeklei- markt macht auch sonst eine gute Figur dung oder Gartentechnik aus einer noch und ist ein Aktivposten im gesellschaftgrößeren Angebotsvielfalt wählen. lichen Leben der Region. So lockte im „Ganz neu gestaltet haben wir unsere September – als ideale Ergänzung des Lampenabteilung – in Bischofswerda Landeserntedankfestes in der Stadt – gibt es kein Lampengeschäft – und den das Herbstfest zahlreiche Kunden und Bereich Tapeten. Dort haben wir viel Neugierige an, gab es im August einen Feuerwehraktionstag, bei dem die GeGeld reingesteckt“, verriet Bärbel Cech. Die Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen nossenschaft als Organisator und Sponim Bischofswerdaer Markt fruchteten. sor auftrat und einiges dafür tat, dass „Hatte sich bis 2008 der Jahresumsatz fünf neue Mitglieder für die Jugendfeuum die 2,4 Millionen Euro eingepegelt, erwehr gewonnen werden konnten. Bei schafften wir im August 2009 105 Prozent dieser Aufzählung darf auch das nicht zum Plan“, sagte der Marktleiter. Für Ende fehlen: Die Veranstaltungsreihe „Frauendes Jahres liegt die Umsatzerwartung bei Power“ macht Furore. Hier werden Verca. 2,7 Millionen Euro. Eine Steigerung, treter des weiblichen Geschlechts von die erfreulich ist, aber noch nicht das Fachleuten handwerklich fit gemacht. Ende der Fahnenstange sein muss, wie Nachahmenswert! D. Schall die Verantwortlichen hervorheben.
Wegbegleiter gratulieren zum Geburtstag
Torsten Hamann (re.), Marktleiter in Waldheim der RHG LeisnigOschatz, und Sven Kaiser, stellvertretender Marktleiter in Leisnig, erhielten im September von der IHK ihren Abschluss als Geprüfte Handelsfachwirte. Foto: W. Schmidt
Seit 95 Jahren am Markt und kein bisschen müde! Die RaiffeisenHandelsgenossenschaft Leisnig-Oschatz eG zog zu ihrer Jubelfeier im September in der Sachsenhöhe in Polkenberg eine erfreuliche Bilanz. Dazu gratulierten Mitglieder, Mitarbeiter, Kunden und treue Wegbegleiter. MGV-Präsident Dietmar Berger würdigte das Engagement des klassischen Nahversorgers. Vorstandsvorsitzender Horst Franke ließ das Wachsen und Werden der eG, die seit 1993 ein positives Betriebsergebnis erzielt und 50 Mitgliedern gehört, Revue passieren. Ein Erfolg, der eng verbunden ist mit dem Wirken des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Manfred Dathe. Zu den Erfolgsrezepten der RHG zählen die stabile Zusammenarbeit mit dem MGV, der BayWa, der VRBank Döbeln und anderen Partnern, die motivierten, fachlich gut ausgebildeten 132 Mitarbeiter in den fünf Bau- und Gartenmärkten und fünf Baustoffbereichen sowie die Förderung des Berufsnachwuchses. Die Genossenschaft setzte 2008 über 18 Millionen Euro um. dsc
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Die RHG Schöneck gestaltete u. a. im Markt Falkenstein mit „Der Stein im Garten“ eine attraktive Verkaufsausstellung ganz im Sinne ihrer Kunden. – Auch in puncto Fußbodengestaltung gibt es im Markt interessante, farbintensive Anregungen. Fotos: W. Schmidt
Fachmarkt mit Niveau Ausstellungen, Auslegerkran und stabile Partner Nicht nur mit Verkaufsausstellungen im Baubereich „Stein im Garten“ in Schöneck und Falkenstein (siehe „WIR“ 8/2009) punktet die Raiffeisen Handelsgenossenschaft Schöneck eG.
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m Standort Falkenstein realisierte die RHG Schöneck im vergangenen Jahr ihre jüngste Investition. Mit einem Anbau konnte die Verkaufsfläche des Fachmarktes von 200 m² auf ca. 1 000 m² erweitert werden. Gleichzeitig ist das gesamte Areal umgebaut und das Sortiment überarbeitet und aktuellen Käuferinteressen angeglichen worden. Die Umstrukturierung zu einem profiorientierten Fachmarkt begleitete und organisierte die Fachhandelskooperation Eurobaustoff. Außerdem legte die RHG, die an 14 Standorten über 150 Mitarbeiter beschäftigt, sich einen neuen Lkw mit Hochauslegerkran (27 m) zu. dsc
Zeitgenossen Marion Göllner, Vorstandsmitglied und Hauptbuchhalterin der Wohnungsbaugenossenschaft Fraureuth eG Nein, auf der faulen Haut hat sie nie gelegen, in ihrer Vita ist Bewegung: Marion Göllner, Jahrgang 1961, gelernte Maschinen- und Anlagenmonteurin. Die agile Frau arbeitete zehn Jahre in der Gebäudewirtschaft, war Ausbilderin, kann einen Abschluss als Buchhalterin vorweisen und schulte Mitte der 1990er-Jahre zur Immobilienmaklerin um. Sie absolvierte ein Praktikum in der Wohnungsbaugenossenschaft Fraureuth – und blieb; 1996 begann sie als Buchhalterin. Der Buchhalter war in Rente gegangen… „Nun bin ich schon dreizehn Jahre in der Genossenschaft“, blickt die verheiratete Frau und Mutter zweier erwachsener Kinder zurück. „Die Zeit
ging schnell vorbei. Das heißt, langweilig war`s bisher nie.“ Vieles hat sie sich selbst beigebracht. „Ich spüre, dass das, was ich tue, anerkannt wird. Ein schönes Gefühl, und das beflügelt einen.“ Der Vorstand handelte konsequent: 2001 wurde die engagierte, fachlich gute und zudem sympathische Zeitgenossin in den Vorstand der eG berufen. Die Genossenschaft hat über 800 Mitglieder. „Die meisten kenne ich“, sagt die Frau der Zahlen. Kein Wunder, führt sie doch neben der Finanzbuchhaltung, neben Rechnungswesen und Anlagenberatung die Mieterbuchhaltung und die Mitgliederbewegung. Mietschuldner? „Die gibt`s auch bei uns, aber es sind wenige. Das Problem haben wir mit Ratenzahlungen im Griff.“ Üppig viel Freizeit hat Marion Göllner nicht. Aber sie teilt sich ihre Zeit gut ein und schafft es einmal pro Woche zu radeln oder zu walken. Und tanzen ist auch ab und zu drin – wenn sie ihren Mann überzeugen kann. dsc
Marion Göllner ist in der WBG für die Zahlen verantwortlich. Fotos: W. Schmidt
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Lebensmittelpunkt Wohnung Die „schöne Wohnung als Lebensmittelpunkt“ garantiert die kleine, seit 55 Jahren bestehende Wohnungsgenossenschaft Bischofswerda eG im Schiebockerland. Dafür werden Ideen und Geld investiert.
rer Lothar Wils vor. Gemeinsam wurde das Mögliche getan, die eG wirtschaftlich solide und nach vorn orientiert aufzustellen. Neben der Beibehaltung der guten Vermietungssituation – nach dem Abriss eines schlecht vermieteten Blocks mit 40 WE beträgt die Leerstandsquote jetzt knapp über siean sieht es den Siedlungen der ben Prozent – „konzentrierten wir uns insgesamt 810 WE betreuenden auf die Senkung der Kosten. Durch Wohnungsgenossenschaft Bischofs- die Tilgung von 4,5 Millionen Euro Krewerda eG an, dass hier jährlich durch- ditverbindlichkeiten in den letzten fünf schnittlich rund 300.000 Euro in die Jahren gelang es uns, die ZinsaufwenModernisierung und Instandsetzung dungen für die Kreditbedienung spürbar zu senken.“ Das führte zu deutlichen Jahresüberschüssen. Die ältesten Mitglieder sind über 90 Jahre alt, auch der Anteil der über 65der Wohnungen und in die Verschöne- jährigen ist groß. „Das heißt mit Blick rung des Umfeldes gesteckt werden. auf das Heute und die nächsten Jahre, Das summierte sich in fünf Jahren auf dass es eine Herausforderung an unsere Arbeit als Vorstand und Genossenschaft ist, auch für die ältere Generation da zu sein, ihr altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen, Wohnungen bei Bedarf umzubauen“, so Lothar Wils. „Zudem sehen wir das als Einheit: Ältere und jüngere Menschen leben harmonisch unter einem Dach, im ganz normalen Wohnhaus.“ Wohnen im Grünen in der Wohnungsgenossenschaft Bischofs- Wohnen und Leben werda. Foto: W. Schmidt in der Genossenca. 1,5 Millionen Euro. So hatten die schaft bedeutet in Bischofswerda 1 025 Mitglieder, die Mitarbeiter, Mit- „nicht nur, Räume zum Wohnen zu streiter und Geschäftspartner zum 55- schaffen, sondern auch für die Freijährigen Bestehen des Unternehmens zeitgestaltung im Wohnumfeld, für Ende August bei einem abwechs- Mitbestimmung und Mitgestaltung zu lungsreichen Programm guten Grund sorgen“. Dazu will das Unternehmen zum gemeinsamen Feiern. u. a. die Zusammenarbeit mit der Dem zweitgrößten Wohnungsvermieter Volkssolidarität ausbauen, damit in der in Bischofswerda stehen drei ehren- Begegnungsstätte eben mehr als nur amtliche Vorstände und Geschäftsfüh- Feiern stattfinden können. dsc
M
Mieter haben kurze Wege zur Verwaltung Haben Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft Fraureuth eG mal größere oder kleine Sorgen mit ihrer Wohnung genügt ein kurzer Anruf, und schon ist Hausmeister Harry Kubacky zur Stelle. Der Tausendsassa macht durch sein fachliches Können (nicht nur auf dem Sektor der Kleinreparaturen) und seine freundliche Art vieles im Sinne der Bürger möglich. Kubacky gehört zu den fünf Beschäftigten der 1954 als AWG „Wälzlager“
Nachgehakt
Vorgestellt
Zu viele Pflichten Der VSWG kritisierte im Vormonat den Entwurf der Bundesregierung für eine neue Trinkwasserverordnung. „Sie sieht überflüssige Prüfungspflichten vor“, sagte Verbandsvorstand Dr. Axel Viehweger. Demnach müssten praktisch alle Eigentümer von Mehrfamilienhäusern mit zentraler Trinkwassererwärmung jährliche Untersuchungen auf Legionellenbakterien in ihrer
Hausinstallation vornehmen. Das würde für rund 300 000 WE der sächsischen Genossenschaften jährliche Überprüfungen durch die Gesundheitsämter erfordern. Die WG träfen jedoch bereits entsprechende Vorsorge und wendeten zudem in der Praxis mit Sorgfalt Richtlinien und Regelwerke zur Vermeidung von Legionellenwachstum an. „Der Entwurf sollte an einigen Stellen nachgebessert werden“, so Dr. Viehweger.
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gegründeten Wohnungsbaugenossenschaft Fraureuth. Die eG hat 718 WE im Bestand. Die Wohnungen sind gefragt, sodass der Leerstand lediglich 0,28 Prozent beträgt. Zurzeit saniert die Genossenschaft in ihrer Siedlung in Werdau-West und passt bis 2010 die Häuser heutigen energetischen Forderungen an (siehe „WIR“ 9/2009). Im vergangenen Jahr kaufte das Unternehmen am Fraureuther Wohngebiet ein Grundstück – das Verwaltungsgebäude einer ehemaligen Gärtnerei. „Wir wollen hier etwa 200.000 Euro investieren und das Gebäude zu einem kleinen, schmucken Begegnungszentrum um- und ausbauen“, informierte Vorstandsvorsitzende Renate Künzel. Als Partner steht ihnen dabei die Volkssolidarität Werdau zur Seite. (Übrigens: Gute Erfahrungen beim Bau eines solchen Wohngebiets-Begegnungszentrums mit der Volkssolidarität als Betreiber hatte zuvor u. a. die Wohnungsbaugenossenschaft in Burgstädt gemacht.) Darüber hinaus plant die Wohnungsbaugenossenschaft Fraureuth den Bau von ca. 40 altersgerechten Wohnungen. Bereits im kommenden Jahr könnte mit den Arbeiten begonnen werden. dsc
Versiert, flott und verlässlich: Hausmeister Harry Kubacky. Foto: W. Schmidt
18 K O N S U M
Frida nun in Dresdens Mitte in Centrum-Galerie
Kunden setzen auf Themen wie Bio und Energiesparen
Die Konsum Dresden eG hat ihre erste Filiale in der Dresdner Innenstadt in der Centrum-Galerie eröffnet. Die Türen des inzwischen neunten FridaMarktes öffneten sich am 17. September für die Kunden.
S
chon beim ersten Blick in den übersichtlichen und attraktiven Markt wird deutlich: Zahlreiche Frischetheken – so für Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse, für Käse und Verkostungen – und zudem ein modernes, energiesparendes Ladenkonzept prägen Gesicht und die Einrichtung des neuen Supermarktes. „BioAngebote und Energiesparen werden seit mehreren Jahren für die Kundschaft immer wichtiger. Hier will jeder Einzelne seinen kleinen Betrag zur Verbesserung der Weltsituation leisten“, erklärt der Vorstandssprecher Roger Ulke.
Attraktiv von innen und außen, die Frida-Filiale der Konsum Dresden eG in der am 17. September eröffneten Centrum-Galerie der Elbestadt. Fotos: wolf
Das 38-köpfige Team bietet der (Lauf-) Kundschaft in der Centrum-Galerie auf 1 300 m2 insgesamt 12 500 Produkte an, zu denen frische Wurst- und Käsespezialitäten, Bio-Lebensmittel, süße und herzhafte Backwaren aus der markteige-
Online-Handel – „nun geht es an die Arbeit“
nen Bäckerei, ausgewählte Weine und vieles mehr gehören. Die Produktvielfalt unterstreichen auch 3 000 sächsische sowie 2 000 Bio-Artikel, „ein vergleichsweiser hoher Anteil“, so Ulke. Außerdem sind zahlreiche fair gehandelte Erzeugnisse im ständigen Angebot. Zu den sofort auffallenden Besonderheiten zählt der Bereich „Schnelle Küche“. Hier gibt’s Fertiggerichte zum Sofortverzehr oder zum Aufwärmen sowie ein breites Angebot an Obst- und GemüseSalaten. Am „Frische-Point“ werden diese auf Wunsch und vor den Augen der Kunden zubereitet. Augenfällig in der Marktausstattung sind sowohl eine innovative Beleuchtung als auch, in einem optisch abgetrennten „blauen“ Bereich, eine effizient arbeitende „Kühl-Zone“ – so für Milch und Milchprodukte – mit Glastüren vor jedem einzelnen Regal. „Das spart gegenüber herkömmlichen Kühlregalen Energie in beträchtlichem Maße ein und verbessert zudem die CO²-Bilanz.“ wga
Zwei Powerfrauen im Gespräch: Sigrid Hebestreit (li.) und Kerstin Schilling.
Beim Spätsommerfest von MGV, VSWG und Zentralkonsum eG im September in Berlin waren auch Vorstände von Schwestergenossenschaften im Gespräch. Kerstin Schilling von der TowerByte Leipzig eG, stellte u. a. Sigrid Hebestreit, Vorstandsvorsitzende der Konsumgenossenschaft Weimar eG,
Modelle für einen zielgerichteten Online-Handel vor. „In den Gesprächen haben sich interessante und auch für uns überraschende Perspektiven für künftige Kooperationen ergeben“, sagte Schilling. „Nun geht es an die Arbeit.“ Siehe auch Seite 6.
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Flotte Werbung für den Frida-Shop (li.). – Spitzenangebote auch an der Frischetheke des Frida-Marktes.
aus dem n e t r a k n e Visit Bautzen is e r k d n a L
BEILAGE
D A S G E N O S S E N S C H A F T S B L AT T A U S M I T T E L D E U T S C H L A N D
FOTOIMPRESSIONEN
LANDKREIS BAUTZEN Bundesland: Freistaat Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Einwohner: 331 469 (30.06.2008) Fläche: 2 390,65 km² (31.12.2008) Orte: 63 Gemeinden, Verwaltungssitz: Stadt Bautzen, 41 354 Einwohner
Unsere Fotos: Betagtes Gemäuer mit Ausstrahlung: Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau (mitte). – Bischofswerda, das Tor zur Oberlausitz, wartet mit interessanten Durchblicken auf Altmarkt und Rathaus auf und spart auch nicht mit liebevoll gestalteten Details (linke Spalte). – Trachten im Sorbischen Museum Bautzen (rechte Spalte, oben). Altstadtatmosphäre in Bautzen, dem Zentrum der Oberlausitz (darunter). Fotos dieser Beilage: W. + K. Schmidt, „WIR“-Archiv
Genossenschaften aus dem Landkreis Bautzen stellen sich vor AGRARGENOSSENSCHAFTEN Agrarproduktivgenossenschaft e. G. Lückersdorf/Gelenau 01917 Kamenz OT Gelenau, Amselgasse 3 Ruf: (0 35 78) 30 41 45, Fax: (0 35 78) 78 46 48 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Matthias Frenzel, Gunter Strech Aufsichtsratsvorsitzender: Matthias Schlegel Agrargenossenschaft Sohland eG 02689 Sohland a. d. Spree, Rösselburgstraße 1 a Ruf: (03 59 36) 4 51-0, Fax: (03 59 36) 4 51-20 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Bernd Schlegel, Anette Zitterbart, Thomas Pätzold Aufsichtsratsvorsitzender: Christian Hehlmann Tochtergesellschaften: • Sohlander Direktvermarktungs GmbH, 02689 Sohland a. d. Spree, Rösselburgstraße 1 a,
Ruf: (03 59 36) 4 51-0 Direktvermarktung: • Landschlachtstelle mit Hofladen, 02689 Sohland, Straße am Friedenshain, Ruf: (03 59 36) 3 79 63, Fax: (03 59 36) 3 32 96 Agrargenossenschaft Gnaschwitz eG 02692 Gnaschwitz, Hauptstraße 30
Ruf: (03 59 30) 5 09-18, 5 09-19, Fax: (03 59 30) 5 09-95 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Dagmar Pawolski, Hartmut Tuma, Joachim Schuster Aufsichtsratsvorsitzender: Roland Ludwig Werkstatt: • Reifenservice Diehmen, 02633 Diehmen, Gaußiger Straße 20, Ruf: (03 59 30) 5 03 58, Internet: www.reifenservice-diehmen.de Agrargenossenschaft Gröditz eG 02627 Weißenberg OT Kotitz, Lausker Straße 4 Ruf: (03 58 76) 4 22 96, Fax: (03 58 76) 4 55 51 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Siegfried Steidte, Trauthilde Rieschner Aufsichtsratsvorsitzende: Christina Schneider
Bei Liebenau.
Großröhrsdorfer Agrargenossenschaft eG 01900 Großröhrsdorf, Alte Straße 60 Ruf: (03 59 52) 4 68 53, Fax: (03 59 52) 42 93 69 Beilage zu „WIR“ 10/2009
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E-Mail:
[email protected] Vorstand: Thomas Adler, Helga Mögel, Kathrin Haufe Aufsichtsratsvorsitzender: Siegfried Gebler Agrargenossenschaft Liebenau eG 01920 Schönteichen OT Liebenau, Kamenzer Straße 2 b Ruf: (0 35 78) 37 43 30, Fax: (0 35 78) 37 43 40 Vorstand: Bernd Preuß, Christoph Rißka, Karlheinz Friedrich Aufsichtsratsvorsitzender: Rüdiger Tille Molkereigenossenschaft Raiffeisen eG Radeberg 01454 Radeberg, Großröhrsdorfer Straße 15 Ruf: (0 35 28) 43 70-0, Fax: (0 35 28) 43 70-30 E-Mail:
[email protected] Internet: www.heinrichsthaler.de Vorstand: Dr. Matthias Trauzettel, Klaus Hofmann, Uwe Lammeck, Barbara Simmig Aufsichtsratsvorsitzender: Günter Wenzel
Verlässlicher Partner seiner Mitglieder: ELG des Bau- und Baunebenhandwerks eG, Kamenz.
01917 Kamenz, Macherstraße 79 Ruf: (0 35 78) 31 55 17, 31 55 18, Fax: (0 35 78) 31 68 32 E-Mail:
[email protected] Internet: www.elg-bau-kamenz.de Vorstand: Eyck Röseberg, Martina Wockatz Aufsichtsratsvorsitzender: Jürgen Gerntke Friseurgenossenschaft „FIGARO“ Bautzen eG 02625 Bautzen, Steinstraße 17 Ruf: (0 35 91) 4 24 06, Fax: (0 35 91) 53 13 02 E-Mail:
[email protected] Internet: www.figaro-bautzen.de Vorstand: Sabine Klapper, Christa Hoffmann, Antje Haunschild, Tina Neumuth Aufsichtsratsvorsitzender: Christian Michel 17 Salons Wassergenossenschaft Rachlau eG 02627 Rachlau, Nr. 14 Ruf: (0 35 91) 2 29 16, 60 16 04, Fax: (0 35 91) 27 74 66 Vorstand: Günter Lehmann, Gerhard Fischer Aufsichtsratsvorsitzender: Henry Meltke energie bautzen eG Elektroanlagen-Elektrofachmarkt-Hausgeräte 02625 Bautzen, Flinzstraße 15 a Ruf: (0 35 91) 37 93-0, Fax: (0 35 91) 37 93-33 E-Mail:
[email protected] Internet: www.energie-bautzen.de Vorstand: Olaf Krause, Johannes Mildner, Heidemarie Wagner Aufsichtsratsvorsitzender: RA Ingo Frings
Die gefragten Erzeugnisse der Heinrichsthaler Milchwerke gehen ins In- und Ausland.
GEWERBLICHE GENOSSENSCHAFTEN Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Bau- und Baunebenhandwerks eG
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Beilage zu „WIR“ 10/2009
ELG des Orthopädie- und Schuhmacherhandwerks eG 02625 Bautzen, Tuchmacherstraße 18 Ruf: (0 35 91) 50 09 30, Fax: (0 35 91) 50 09 33 Vorstand: Uwe Lehmann, Matthias Borczyk Aufsichtsratsvorsitzender: Jörg Zoch Reichenbacher Dachdecker eG 01920 Haselbachtal OT Reichenbach, Lindenallee 8 Ruf: (03 57 95) 4 21 46, Fax: (03 57 95) 3 96 95
E-Mail:
[email protected] Vorstand: Jens Trautmann, Manfred Träber, Wilfried Trautmann Aufsichtsratsvorsitzender: Wilfried Tischer ASB eG Allgemeine Stahlbaugenossenschaft Bernsdorf 02994 Bernsdorf, Gartenstraße 12 Ruf: (03 57 23) 2 02 56, Fax: (03 57 23) 2 02 57 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Lutz Meier Friseur „Elegant“ eG Kamenz 01917 Kamenz, Pulsnitzer Straße 19 Ruf/Fax: (0 35 78) 30 12 43 E-Mail:
[email protected] Internet: www.friseur-elegant-eg.de Vorstand: Kerstin Bonnke, Karina Kapol, Karin Reppe, Bärbel Hiller Aufsichtsratsvorsitzende: Katrin Schröter Fünf Salons Taxigenossenschaft Funk-Taxi-Zentrale eG Bautzen 02625 Bautzen, Rathenauplatz 1 Ruf: (0 35 91) 4 22 22, 53 05 60, Fax: (0 35 91) 4 51 51 Vorstand: Silvio Socke Aufsichtsratsvorsitzender: Tilo König
RAIFFEISEN HANDELSGENOSSENSCHAFTEN Raiffeisen-Handelsgenossenschaft eG Kamenz 01917 Kamenz, Friedensstraße 20 Ruf: (0 35 78) 38 02-0, Fax: (0 35 78) 38 02-42 E-Mail:
[email protected] Internet: www.baywa-bhg-kamenz.de Vorstand: Bärbel Cech, Mirko Loesch Aufsichtsratsvorsitzende: Brunhilde Mittelstädt Elf Geschäftsstellen Tochtergesellschaft:
Vorstand: Volker Heinicke, Iris Heinrich Aufsichtsratsvorsitzender: Frank Jenak Wohnungsbaugenossenschaft Einheit Bautzen eG 02625 Bautzen, Löbauer Straße 37 Ruf: (0 35 91) 29 36-0, Fax: (0 35 91) 29 36-16 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wbg-einheit-bautzen.de Vorstand: Marina Schubert, Wolfgang Plath, Jörg Hohlfeld Aufsichtsratsvorsitzender: Norbert Heckel Wohnungsgenossenschaft „Aufbau“ Bautzen eG 02625 Bautzen, Bertolt-Brecht-Straße 8 a Ruf: (0 35 91) 20 19-0, Fax: (0 35 91) 20 19-20 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wg-aufbau-bautzen.de Vorstand: Hannelore Hilbig (GF), Katrin Bartsch, Tino Pasch Aufsichtsratsvorsitzende: Peter Wiener Wohnungsgenossenschaft „Friedens Aue“ eG 02733 Cunewalde, Albert-Schweitzer-Siedlung 57 Ruf: (03 58 77) 2 71 23, Fax: (03 58 77) 8 84 53 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Klaus Hein, Peter Geißler, Horst Kutschmann, Frank Freitag Aufsichtsratsvorsitzende: Anita Hempel
Der neue Markt Bischofswerda der RHG Kamenz zieht Kunden an.
• Kamenzer Agro Tans GmbH, 01917 Kamenz, Macherstraße 77 + 105, Ruf: (0 35 78) 3 43 50, Fax: (0 35 78) 34 35 69 Bezugs- und Handelsgenossenschaft Raiffeisen eG Malschwitz 02694 Guttau, Am Bahnhof 1 Ruf: (03 59 32) 3 88-0, Fax: (03 59 32) 3 88-31 E-Mail:
[email protected];
[email protected] Internet: www.bhg-malschwitz.de Vorstand: Joachim Possehn, Volkmar Kubitz Aufsichtsratsvorsitzende: Ingeborg Jornitz Zehn Geschäftsstellen
KREDITGENOSSENSCHAFTEN Volksbank Bautzen eG Postanschrift: 02603 Bautzen, Postfach 13 50 Hausanschrift: 02625 Bautzen, Goschwitzstraße 25 Ruf: (0 35 91) 3 55-0, Fax: (0 35 91) 3 55-3 55
E-Mail:
[email protected] Internet: www.volksbank-bautzen.de Vorstand: Karl Otto, Tilman Römpp, Klaus Otmar Schneider 22 Geschäftsstellen
WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN Bautzener Mietergenossenschaft GAIA eG 02625 Bautzen, W.-Ostwald-Straße 18 Ruf: (0 35 91) 67 59-0, Fax: (0 35 91) 67 59-20 E-Mail:
[email protected] Internet: www.bmg-gaia.com Vorstand: Dr. Dieter Krauß, Maritta Schneider Aufsichtsratsvorsitzender: Reinhard Kunze Wohnungsbaugenossenschaft Demianiplatz eG 02681 Wilthen, Bahnhofstraße 7 Ruf: (0 35 92) 50 12 73, Fax: (0 35 92) 50 12 75 E-Mail:
[email protected]
LebensRäume Hoyerswerda eG 02977 Hoyerswerda, K.-Niederkirchner-Straße 30 Ruf: (0 35 71) 4 67-30, Fax: (0 35 71) 92 30 17 E-Mail:
[email protected] Internet: www.lebensraeume-hy.de Vorstand: Axel Fietzek, Dr. Wolfgang Bether Aufsichtsratsvorsitzender: Gerhard Ilian Wohnungsbaugenossenschaft eG Neukirch/Lausitz 01904 Neukirch, Lindenallee 13 Ruf: (03 59 51) 3 77-27, Fax: (03 59 51) 3 77-29 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wbg-neukirch.de Vorstand: Manfred Pfeiffer, Gunter Wolf, Dietmar Heinrich Aufsichtsratsvorsitzende: Sibylle Winkler Wohnungsgenossenschaft Großdubrau eG 02694 Großdubrau, Straße des Friedens 7 Ruf: (03 59 34) 46 34, Fax: (03 59 34) 6 71 21 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Gernot Otto, Werner Meyer, Margit Krause, Gernot Besser Aufsichtsratsvorsitzender: Toni Mietrach
Attraktiver, stabiler Partner ihrer Privat- und Firmenkunden: Volksbank Bautzen eG. Beilage zu „WIR“ 10/2009
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E-Mail:
[email protected] Vorstand: Helga Richter, Bärbel Rennau, Dieter Herrmann, Bernd Gloger Aufsichtsratsvorsitzender: Eberhard Steinig Wohnungsgenossenschaft Ottendorf-Okrilla eG 01458 Ottendorf-Okrilla, Gartenstraße 29 g Ruf: (03 52 05) 7 10 94, Fax: (03 52 05) 7 10 95 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wg-ottendorf-okrilla.de Vorstand: Lutz Herrmann, Frank Ufer Aufsichtsratsvorsitzender: Lutz Weiß
Geschäftsführer Lothar Wils: Unsere Wohnungsgenossenschaft Bischofswerda – hier die Verwaltung – bietet gutes und sicheres Wohnen in sanierten Quartieren.
Wohnungsgenossenschaft Bischofswerda eG 01877 Bischofswerda, Ringstraße 24/26 Ruf: (0 35 94) 70 36 51, Fax: (0 35 94) 70 29 18 E-Mail:
[email protected] Internet: www.bischofswerda.de Vorstand: Klaus-Jürgen Kramer, Lothar Wils, Peter Meißner, Marita Caspar Aufsichtsratsvorsitzender: Burkhard Hultsch WGB.Immobilienservice eG 02994 Bernsdorf, Pestalozzistraße 5 Ruf: (03 57 23) 2 02 31, Fax: (03 57 23) 2 08 15 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Hartmut Stäps Aufsichtsratsvorsitzender: Winfried Fechner Wohnungsbaugenossenschaft Radeberg und Umgebung eG 01454 Radeberg, Heidestraße 2 – 4 Ruf: (0 35 28) 40 81 30, Fax: (0 35 28) 44 57 08 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wbg-radeberg.de Vorstand: Susann Sembdner, Manfred Rank, Michael Roch Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Jürgen Klimes Wohnungsgenossenschaft Königswartha eG 02699 Königswartha, Kastanienring 5 Ruf/Fax: (03 59 31) 2 10 05 Vorstand: Werner Bohot, Gabriele Schüler, Helfried Häußler, Uwe Berger Aufsichtsratsvorsitzender: Roland Ruzicka Wohnungsbaugenossenschaft Kamenz eG 01917 Kamenz, Blücherstraße 06
Ruf: (0 35 78) 31 53 10, 31 55 61, Fax: (0 35 78) 31 98 84 E-Mail:
[email protected] Internet: www.Wbg-Kamenz.de Vorstand: Inge Dubsky, Henry Schmidt Aufsichtsratsvorsitzende: Angelika Eckstein Wohnungsgenossenschaft Laubusch eG 02991 Lauta OT Laubusch, Hauptstraße 13 Ruf: (03 57 22) 2 29 70, Fax: (03 57 22) 95 90 34 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wg-laubusch.de Vorstand: Kerstin Sauer, Otto Görke Aufsichtsratsvorsitzender: Lutz Neumann Wohnungsbaugenossenschaft WBG „Neues Leben“ eG 02681 Kirschau, Mönchswalder Straße 12 Ruf: (0 35 92) 54 35-00, Fax: (0 35 92) 54 35-34 Vorstand: Tina Schleß, Wolfgang Mohlfeld, Simone Zaika, Heike Pohl Aufsichtsratsvorsitzender: Bernd Fahland Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Wilthen eG 02681 Wilthen, Karl-Marx-Straße 37 Ruf: (0 35 92) 3 34-15, Fax: (0 35 92) 3 34-55 E-Mail:
[email protected] Internet: www.wg-wilthen.de Vorstand: Wolfgang Hofmann Aufsichtsratsvorsitzender: Manfred Wetzel Wohnungsgenossenschaft Wiesa eG 01917 Kamenz, Nebelschützer Straße 29 a Ruf: (0 35 78) 30 18 82, Fax: (0 35 78) 37 41 60
Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Demitz-Thumitz eG Postanschrift: 01877 Demitz-Thumitz, Hauptstraße 78 Hausanschrift: 01877 Demitz-Thumitz, Straße der Jugend 3 Ruf: (0 35 94) 70 64 97, Fax: (0 35 94) 74 51 20 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Eveline Bergmann, Sabine Frenzel, Frank Fehrmann Aufsichtsratsvorsitzende: Maria Wätjen Wohnungsgenossenschaft Obergurig eG 02692 Obergurig, Fortschrittsiedlung 9 Ruf: (03 59 38) 5 01 77, Fax: (03 59 38) 1 84 86 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Hannelore Bielack, Christian Hutnik, Jörg Mickel Aufsichtsratsvorsitzender: Thomas Tobschall Arnsdorfer Wohnungsbaugenossenschaft eG 01477 Arnsdorf, Friedrich-Wolf-Straße 1 Ruf: (03 52 00) 2 46 62, Fax: (03 52 00) 2 96 87 E-Mail:
[email protected] Internet: www.awg-arnsdorf.de Vorstand: Rolf Wiesner, André Hamann, Frank Schumacher, Heike Werthmann Aufsichtsratsvorsitzende: Monika Fuchs Wohnungsbau-Genossenschaft eG „Frohe Zukunft“ 02681 Schirgiswalde, Bauernstraße 14 Ruf: (0 35 92) 54 27 72, Fax: (0 35 92) 54 21 74 Vorstand: Alfons Sieber Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Rösler Wohnungsgenossenschaft „Grenzland“ eG Postanschrift: 02689 Sohland/Spree, Bahnhofstraße 30 Hausanschrift: 02689 Sohland/Spree, Bahnhofstraße 27 – 32 Ruf: (03 59 36) 3 74 06 Vorstand: Günter Sieber, Manfred Müller Aufsichtsratsvorsitzender: Hans Affeldt Wohnungsgenossenschaft eG Pulsnitz Postanschrift: 01917 Kamenz, Blücherstraße 06 Hausanschrift: 01896 Pulsnitz, Mittelbacher Straße 7 Ruf: (0 35 78) 31 53 10, Fax: (0 35 78) 31 98 84 E-Mail:
[email protected] Vorstand: Frank Kenner, Siegfried Opitz Aufsichtsratsvorsitzender: Hans Jockiel
In der Beilage „Visitenkarten“ der Ausgabe 11/2009 von „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“ stellen sich Genossenschaften aus dem Erzgebirgskreis vor. Wohnen und Leben in der WBG Kamenz.
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Beilage zu „WIR“ 10/2009
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Bürger-Energie-eG zapft die Sonne an Regenerative Energie ist ihr Thema, da will sie bald ein Wörtchen am Markt mitreden. Auf Initiative der Volksbank Löbau-Zittau eG wurde am 9. September die innovative Genossenschaft Bürger-Energie Zittau-Görlitz eG gegründet.
D
ie Geschäftigkeit ist groß, das Ziel klar abgesteckt, die Aufgabenfülle nicht ohne. Die Genossenschaft BürgerEnergie Zittau-Görlitz eG will – nach dann erfolgtem Eintrag ins Genossenschaftsregister – Nägel mit Köpfen machen und Photovoltaikanlagen auf kommunalen und privaten Dächern in der Region betreiben. Ein erster Schritt der 30 Gründungsmitglieder soll darin bestehen, diese kleinen, sonnenunterstützten Kraftwerke auf kommunalen Dächern in NeusalzaSpremberg, Ebersbach, Neugersdorf, Seifhennersdorf, Eibau und Bernstadt zu installieren, informierte Vorstand Karl-An-
Solarstrom-Anlagen für Dächer im Raum Zittau/Görlitz
ton Erath. Noch 2009, so das ehrgeizige Ziel, will die Genossenschaft drei dieser Solarstromanlagen ans Netz gehen lassen. Nun werden weitere Dachflächen, auch die privater Anbieter, gesucht. Die neue eG hält nicht nur in diesem Zu-
hatten lebhaftes Echo gefunden, so Erath. „Etliche Anfragen sind bereits eingetroffen.“ Schon seit längerem beschäftigt sich die Volksbank Löbau-Zittau mit dem Thema „Regenerative Energien“. Nicht nur theoretisch! Auf dem Dach der Kreditgenossenschaft wurde eine eigene PV-Anlage in Betrieb genommen. Auch die Informationsveranstaltungen zur Solar-Thematik waren gut besucht, und die verstärkte Nachfrage nach Solarfinanzierungen bestätigte das Interesse in der Bevölkerung. Bürgern, die keine eigene Photovoltaikanlage betreiben möchten, bietet die GenosNach der Gründungsversammlung der Bürger-Energie Zit- senschaft eine ertragreiche tau-Görlitz eG. Foto: eG Geldanlage mit Zukunft. Die sammenhang Interessenten ihre Türen Planrechnungen lassen eine langfristige weit offen. Erste Veröffentlichungen über Rendite von über vier Prozent erwarten, die Genossenschaft i.G. in der Presse schloss Erath. D. Schall
Bei Bürger-Energie-Genossenschaften MGV und Partner einbeziehen In Sachsen gibt es derzeit mehrere Vorhaben, Photovoltaik-Bürgergenossenschaften zu gründen – so in Löbau, Zittau, Bautzen und Mittweida (s. Beitrag oben). „WIR“ sprach dazu mit SEBASTIAN RÖSLER, Bereichsleiter im MGV. Bürgersolargenossenschaften haben derzeit Hochkonjunktur, warum? Es gibt zwei wesentliche Gründe: Zum einen nehmen ökologische Aspekte und der Wunsch, sich dafür zu engagieren, zu. Deswegen finden sich Bürger zu solchen Projekten zusammen. Dabei verfolgen sie dann zum anderen auch wirtschaftliche Gründe, denn die Solarstromeinspeisung hat neben den ökologischen auch finanzielle Effekte. Sind diese Effekte planbar? Ja, durch das Erneuerbare EnergienGesetz (EEG) ist die darin geregelte Einspeisevergütung eine feste Kalkulationsgröße für die nächsten 20 Jahre. Darüber hinaus fördert im Freistaat Sachsen die SAB Einzelsolaranlagen mit 250 Euro pro KWp und Bürgersolar-
anlagen mit 500 Euro pro KWp. Diese Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Durch das derzeitige Überangebot für Photovoltaik-Module sind auch die Modulpreise für 1 KWp installlierte Leistung stark gesunken. Damit ist eine sichere Rendite für den Zeitraum von 20 Jahren möglich. Kann jeder Mitglied werden? Ja, jede natürliche Person. Wenn man die Förderung der SAB erhalten möchte, muss die eG von Anfang an mindestens zehn Mitglieder haben und es müssen pro Person mindestens 2 KWp erreicht werden. Wer kann Dächer vermieten? Eigentümer der Dächer können Vereine, Kommunen und Gemeinden sein, die größere Flächen in Südausrichtung haben und die Investition nicht in Eigenregie durchführen wollen. Ich denke dabei an Agrargenossenschaften mit großen Stallanlagen, an Konsum- und Raiffeisengenossenschaften mit größeren Marktobjekten sowie an Wohnungsgenossenschaften. Worauf sollte man in puncto Förderrichtlinien achten?
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Auf die Höhe der projektierten Leistung (KWp). Hier sind Mindestgrößen aus Rendite- und Fördergesichtspunkten zu beachten, diese richten sich allerdings nach den eingesetzten Modulen (monokristalline, polikristalline bzw. Dünnschichtmodule). Welche Partner für eine solche Genossenschaft sind empfehlenswert? In jedem Fall sollte für die anteilige Fremdfinanzierung eine örtliche Bank einbezogen werden. Ich denke hier an unsere Volks- und Raiffeisenbanken in den jeweiligen Regionen. Darüber hinaus sollten Dachdecker bzw. Installationsfirmen der Region, die sich bei Photovoltaik auskennen, sowie Modulhersteller und Händler wie die BUSO Partner sein. Gespräch: Dr. Wolfgang Allert Ansprechpartner beim MGV: Verantwortlicher Projektleiter, auch für Wirtschaftlichkeits- und Renditeberechnung: Sebastian Rösler, Ruf: (03 71) 27 88-1 80 Satzung: Ina Vogt, Ruf: (03 51) 42 01-5 55 Buchführung: Roger Rabenhold, Ruf: (03 71) 27 88-1 50
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Sachsens „grünes Gold“ für edelste Biere A
uf einer Fläche so groß wie 95 Fußballfelder ranken südlich von Mügeln Hopfenpflanzen in die Höhe. „Hopfen baut nicht jeder an“, sagt Armin Möbius, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln eG, „für uns ist es ein wirtschaftliches Standbein.“ Hopfen hat rund zwei Prozent Anteil am Gesamtjahresumsatz des Betriebes, das sind etwa 500.000 Euro. Kein Pappenstiel also! Es ist Mitte September. In der Genossenschaft läuft die Hopfenernte auf Hochtouren. Bis Ende September soll der unverzichtbare Rohstoff für den Gerstensaft unter Dach und Fach sein. Auch Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer ist vor Ort und überzeugt sich vom Fortgang der Arbeiten. Die im Agrarbetrieb bewirtschafteten reichlich 49 ha sind Teil der sächsischen Hopfenanbaufläche, die mit den Arealen in Thüringen und Sachsen-Anhalt das Anbaugebiet „Elbe-Saale“ bilden. Man höre und staune: Mit insgesamt 1 387 ha wartet diese Region nach der bekannten Hallertau (auch Holledau) in Altbayern mit der zweitgrößten Anbaufläche Deutschlands auf. Und: Die Bundesrepublik gilt nach den USA als der zweitgrößte Hopfenerzeuger in der Welt, realisiert ein Drittel der Welthopfenproduktion.
PROFILE – EIN UNTERNEHMENSREPORT Für das liebste Getränk der Deutschen, das Bier, produziert die Agrargenossenschaft NaundorfNiedergoseln den Rohstoff Hopfen. Mit Erfolg.
Ein paar Unterschiede zwischen dem hiesigen Hopfenland und dem der Hallertau gibt es allerdings. Die Bayern ernten den gefragten Bier-Grundstoff von stattlichen 15 485 ha. Doch im Gegensatz zur Hallertau ist in mitteldeutschen Gefilden auf einer Fläche von 1 187 ha vor allem Bitterhopfen typisch. Dieser unterscheidet sich vom Aromahopfen durch den höheren Alphasäuregehalt
(siehe Graukasten). Wer zwischendurch mal ein bayrisches Bier trinkt schmeckt den Unterschied! Und noch etwas darf nicht unter den Tisch fallen: Hopfenanbau ist arbeitsintensiv und funktioniert nicht ohne Investitionen. Das schließt Modernisierungen ein, um noch effizienter produzieren zu können. Auch beim Thema Hopfen bleibt die Zeit nicht stehen! Deshalb haben die Agrargenossenschafter aus Naundorf-Niedergoseln vor fünf Jahren Nägel mit Köpfen gemacht. Die in den 1950er-Jahren hier begonnene Hopfenproduktion mit den seit den 1970er-Jahren verwendeten Hochanlagen, in denen sich die Pflanzen an bis zu acht Meter langen Drähten in regelrechten Stangenwäldern ranken, bekam 2004 deutlich niedrigere Nachbarschaft: Die sogenannte Niedriggerüst-Hopfenanlage – ein damaliges Forschungsprojekt im Versuchsanbau und die erste ihrer Art im Sachsenland – ist nur drei Meter hoch. Diese „Mini-Variante“ hat gegenüber der „Maxi-Ausführung“ Vorteile. Hier können die Beschäftigten in vergleichsweise geringer Höhe mit den fahrbaren Pflückmaschinen zeitsparender und kostengünstiger (da u. a. weniger Arbeitskräfte benötigt werden) die kostbaren Dolden von den Reben rupfen und einbringen. „Die Kostenfrage
Humulus lupulus Der Echte Hopfen (lat. Humulus lupulus) zählt botanisch zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Alle Hopfen-Arten kommen auf der Nordhalbkugel vor. Die ausdauernden, schnellwachsenden Pflanzen klettern in der Regel an bis zu acht Meter hohen, mit Draht bespannten Betonmastgerüsten, den sogenannten Hopfengärten. Hopfen ist zweihäusig, d. h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Für die Brauereien von Interesse sind allerdings nur die weiblichen Pflanzen, da nur sie die Hopfenzapfen ausbilden. Bitterstoffe und ätherische Öle sind die typischen und insbesondere den Brauwert bestimmenden Inhaltsstoffe des Hopfens. Sie verleihen dem Bier seinen charakteristischen aromatischen Geschmack, beeinflussen die Schaumbildung sowie die Haltbarkeit. Der wichtigste Bitterstoffträger ist die Alphasäure.
Die Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln baut auf knapp 50 ha Hopfen an. Foto: D. Schall
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Vor Ort in der Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln eG: Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (mitte), Armin Möbius (re.), Christian Zimmermann (li.). – Medieninteresse für die Hopfenernte. – Hopfenverarbeitung in der eG. – Alpenveilchen & Co.: Die Naundorfer Genossenschaft ist mit ihrer Gärtnerei für ihre Jungpflanzen bekannt. – In den Ställen stehen ca. 3 000 Rinder. Augenmerk gilt zudem der Reproduktion über die eigene Jungrinderaufzucht. Fotos: D. Schall, eG
war ganz entscheidend bei der Einführung der Niedriggerüste“, blickt Vorstandschef Möbius – im Ehrenamt stellvertretender MGV-Verbandsratsvorsitzender – zurück. Dazu kommt, dass der Hopfen nun auch umweltschonender als in der Vergangenheit angebaut werden kann. Seit dem vergangenen Jahr schwört das Agrarunternehmen auf die Tröpfchenberegnungsanlage für seine gesamte Hopfenanbaufläche. Diese wohldosierte Nässezufuhr gleicht witterungsbedingte Schwankungen aus und verhilft den Pflanzen zu optimalem Wachstum. Angenehmer, einkalkulierter „Nebeneffekt“: die Anlage wird mit 2.000 Euro je ha gefördert! „Fakt ist“, sagt Möbius, „dass diese technologische Neuerung sich in höheren Erträgen widerspiegelt. Für uns hat sich die Investition schon heute gelohnt.“ Bis Ende September dauerte die Ernte des Rohstoffs für das liebste Getränk der Deutschen von der 412 ha großen Anbaufläche Sachsens. Die Plantagen befinden sich vor allem in der Lommatzscher und Großenhainer Pflege sowie in der Lausitz. Die Experten schätzen den Ertrag auf ca. 14 000 Zentner Hopfenzapfen mit guten Inhaltsstoffen. Die Agrargenossenschaft rechnet mit einer Erntemenge von rund 90 Tonnen (1 800 Zentner). Frank Kupfer: „Im Freistaat werden wir 2009 im Vergleich zum sehr guten Vorjahr mit seiner Rekordernte von 15 896 Zentnern etwa zehn Prozent weniger haben. Dennoch können wir von einem guten Hopfenjahr sprechen.“ 99,5 Prozent, also fast die komplette Ernte, wird für die Herstellung von Bier verwendet. Der Rest findet in der Pharmazie für Tee, Dragees, Tinkturen oder in der Kosmetikindustrie – Stichwort Haarwäsche – Verwendung. Auch zur Geschmacksabrundung von Likören,
Schnäpsen oder gar Pralinenfüllungen leistet Hopfen gute Dienste. In der Pflück- bzw. Trocknungshalle der Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln wird der von den nur wenige Kilometer entfernten Plantagen angelieferte Hopfen im Bandtrockner mit Klimakammer von ca. 80 auf fünf Prozent Feuchtigkeitsgehalt herunter getrocknet, um anschließend wieder auf zehn Prozent rückgefeuchtet zu werden, damit er nicht zerkrümelt. „Das würde die Qualität stark beeinträchtigen. Vermarktet wird nur beste Güte“, weiß Christian Zimmermann. Er ist für 28 Betriebe als Anbauberater und Einkäufer für Hopfen unterwegs. Sein Arbeitgeber ist die HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft eG Wolnzach (Bayern). „Dort wird der größte Teil des sächsischen Hopfens vermarktet und kommt weltweit zum Einsatz.“ – Ein im Urlaub, sagen wir in der Dominikanischen Repu-
blik, genossenes Bier kann also durchaus mit Hopfen aus Mügeln gebraut worden sein! „Wir haben langfristige Lieferverträge bis 2018, und zwar mit Preisbindung“, betont Armin Möbius. Allerdings sind auch beim Hopfen die „fetten Jahre“ mit Spitzenerzeugerpreisen wie 2007/2008 vorbei: Die Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln bekommt derzeit noch vier bis fünf Euro pro Kilogramm Vertragshopfen. Möbius zieht naheliegende, schmerzhafte Parallelen zum aktuellen „existenzgefährdenden und zutiefst unlauteren Milchpreis“ um die 23 Cent pro Kilogramm Qualitätsmilch. „Ob bei Milch oder anderen landwirtschaftlichen Produkten wie eben Hopfen – bei dieser Erzeugerpreiskatastrophe ist die Politik stärker als bislang gefordert“, gibt er Landwirtschaftsminister Kupfer mit auf den Weg. Diethart Schall
Agrargenossenschaft NaundorfNiedergoseln eG – Zahlen und Fakten • Das Unternehmen: Die Agrargenossenschaft ist ein solide wirtschaftender Futterbaubetrieb am Rande der Lommatzscher Pflege. Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst knapp 2 300 ha, davon sind 2 145 ha Ackerland. Angebaut werden u. a. ca. 828 ha Winterweizen und 345 ha Wintergerste. Auf fast 50 ha wächst Hopfen. Die eG hat zudem 120 WE in ihrem Bestand und betreibt eine Biogas- sowie eine Photovoltaikanlage. In den Ställen stehen 3 000 Rinder, davon 1 550 Milchkühe (Milchleistung pro Kuh/2008: 9 326 kg).
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• Sitz des Unternehmens: 04769 Naundorf, Straße der Einheit 55 Ruf: (0 34 35) 92 01 94 Fax: (0 34 35) 92 01 95 E-Mail:
[email protected] Internet: www.agrargenossenschaftnaundorf.de • Mitarbeiter: 84, davon 13 Lehrlinge; 17 Saisonkräfte • Mitglieder: 157 • Vorstand: Armin Möbius, Frank Hennig, Roland Paul • Aufsichtsratsvorsitzender: Günter Daate • Umsatz 2008: 9,1 Millionen Euro (55 Prozent der Umsatzerlöse stammen aus der Tierproduktion)
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Geld und Förderauftrag taz-Herausgeber diskutierten über notwendigen Spagat Bei den Mitgliederversammlungen der „taz“ wird immer lebhaft diskutiert. Derzeit 8 826 Mitglieder aus drei Leser-Generationen haben zusammen 414.000 Euro an Mitgliedsanteilen gezeichnet, um die Herausgabe ihrer „taz“ zu sichern.
D
ie Berichte verdeutlichten es: Auch wenn die „taz“ vergleichsweise wenige Leser verloren, dafür mit der „sonntaz“ Käufer der Wochenend-Ausgabe gewonnen hat, fehlt jedes einzelne fi-
Angemerkt nanzierende feste Abonnement, um die Sicherheit für das Gesamtprojekt zu garantieren. Deshalb wurde 1992 die tazGenossenschaft gegründet. Sie unterstützt die Produktion und Finanzierung der Zeitung auch aus ihren Anteilen mit. Im Rechenschaftsbericht war der Begriff „Gewinnerzielungsabsicht“ zu hören. Das klang schon fast wie „geschafft“. So war es fast folgerichtig, dass in der Diskussion ein taz-Genosse sagte: „Uns ist aber die ideelle Dividende am taz-Projekt viel wichtiger.“ Dennoch musste Rüdiger Stecher, MGV-Vorstandsmitglied, im Bericht des Prüfungsverbandes darauf hinweisen, dass die Werthaltigkeit der Mitglieder-Einlagen infolge des Ausgleichs des Minus gesunken sei, wenn auch – dank der Leser- und MitgliederWerbung durch die Mitglieder – mit positiver Tendenz. Fazit: Genossenschaften müssen den Spagat zwischen ideellem bzw. sozialem Förderauftrag und wirtschaftlichem Alltag beherrschen (lernen). Genossenschaften sind Wirtschaftsunternehmen! wga
Klares Ja für taz-Kurs.
Foto: wolf
Das Weinfest in Meißen mit Festumzug, Weindorf und flotten Rhythmen ist ohne die Winzergenossenschaft und ohne Weingott Bacchus undenkbar. Fotos: eG
Winzer: Mit Weingott Bacchus durch Meißen Winzer wissen zu feiern, so auch das diesjährige Weinfest in Meißen vom 17. bis 20. September. Traditionell war die Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG beim Festumzug dabei. Auf dem geschmückten Wagen mit nachgestalteter Weinberglaube saß Weingott Bacchus. Die Meißner Blasmusikanten sorgten beim Umzug für
„Viva Brasil“ begeisterte
Beim Rundgang durch die Manufaktur. Fotos: eG, Röstfein
Seit Jahren ist die Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG Hauptsponsor für das Pianoforte-Abschlusskonzert. Mit der Sächsischen PorzellanManufaktur Meißen wurde für das Abschlusskonzert diesmal ein Veranstaltungsort gewählt, der wie kaum ein anderer in der Region Tradition und Innovation symbolisiert. Die Manufaktur feiert im kommenden Jahr ihr 300-jähriges Bestehen, informierte Geschäftsführer Dr. Christian Kurtzke. Nach der Führung durch Schauwerkstätten und Schauhalle und einem edlem Wein aus der Winzergenossenschaft begeisterte der in Brasilien geborene Pianist Marco Almeida 150 Zuhörer mit Werken aus seinem Konzert „Viva Brasil“.
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Stimmung. Mitarbeiter der eG schenkten an der Strecke Dornfelder Weißherbst aus. Der mundete den Gästen! Im Weindorf auf dem Schulplatz – ein Geheimtipp für Festgäste – betreute die Genossenschaft auch in diesem Jahr wieder mehrere Stände. An der Roten Schule zog ein nachgestalteter Weinberg die Festbesucher an.
Röstfein für „Henne“ Röstfein und SUPERillu verlosten 20 mal zwei VIP-Eintrittskarten für die Goldene Henne am 30. September im Berliner Friedrichstadtpalast, inklusive Übernachtung und Treffen mit TV-Star und Röstfein-Botschafterin Inka Bause. Am Abend der Preisverleihung fühlten sich die Gewinner des Röstfein-Gewinnspiels dann selbst wie kleine Stars und schritten neben bekannten Persönlichkeiten aus Musik, Show, Film und Sport über den roten Teppich. Nach dem glamourösen Gala-Abend und einer aufregenden Partynacht im Friedrichstadtpalast hatten die Gewinner am nächsten Tag Gelegenheit, Inka Bause hautnah kennenzulernen. Die sympathische Moderatorin nahm sich beim gemütlichen Brunch und bei einer Tasse RöstfeinKaffee Zeit, mit ihren Fans zu plaudern. Erinnerungsfotos wurden geschossen und Autogrammwünsche erfüllt. A. N.
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Abriss? Richtfest! WG Johannstadt errichtet derzeit ein Energiehaus Statt Abriss von Gebäuden zeitgemäße Aufwertung, das ist ein Credo der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG in Dresden. Anfang September feierte die WGJ Richtfest für ein Niedrigenergiehaus.
I
m Vorjahr hatte die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ) das Gebäude der ehemaligen Blattgoldschlägerei Dresden erworben. Derzeit baut sie es zu einem Energieeffizienzhaus mit zehn Wohnungen aus. Rund 50 Gäste verfolgten im Vormonat in der Dürerstraße 102 a das Aufziehen des Richtkranzes und den Richtspruch. WGJ-Vorstand Uta Knorr schlug den Nagel ein. Mit diesem neuen Kleinod im Wohnungsbestand unterstreicht die Wussten Sie schon, … … dass die Raiffeisen-Handelsgenossenschaft eG Kamenz bereits im vierten Jahr Sponsor der Gartenolympiade der Region Kamenz/Bischofswerda ist und den Wochensieger mit einem Gutschein von 25 Euro auszeichnet? … dass die Volksbank Vogtland eG, Plauen, ihr Geschäftsgebiet in vier Regionen mit 18 Geschäftsstellen unterteilt hat? … dass die Wohnungsgenossenschaft Bischofswerda eG mit Anzeigen im Veranstaltungsheft das 12. Sächsische Landeserntedankfest in Bischofswerda vom 11. bis 13. September 2009 unterstützte? … dass die Volksbank Pirna eG anlässlich des 775. Stadtgeburtstages von Pirna Seiffener Geschenkideen wie „Räuchermann Canaletto“ und „Räuchermann Theophilles Jacobäer“ aufwertet und mit dem Erlös karitative Projekte in Pirna unterstützt? … dass die ELG des Bäcker- und Konditorenhandwerks eG Vorerzgebirge-Chemnitz ca. 3 400 verschiedene Artikel vorrätig hat? … dass die Volksbank Chemnitz eG im August 2009 die Grenze von 14 000 Mitgliedern überschritten hat?
Richtfest am künftigen Niedrigenergiehaus der WGJ in Dresden. – Vorstand Uta Knorr strahlt: der Nagel ist eingeschlagen. Fotos: wolf, WGJ
Genossenschaft erneut ihre konsequent andere Herangehensweise als viele Dresdner Wohnungsunternehmen, die Bestände abreißen oder zurückbauen. Der minimale Leerstand von aktuell 1,7 Prozent und die in der Mehrzahl bereits vermieteten Wohnungen im neuen Haus Dürerstraße unterstreichen die positive
Entwicklung der WGJ, die stets gegen Abriss und Rückbau von Plattenbauten im innerstädtischen Raum aufgetreten ist. Anstelle solcher Maßnahmen stehen hier die sensible und zeitgemäße Aufwertung der Bestände unter Beachtung ihrer architektonischen Besonderheiten und der geänderten individuellen Bedürfnisse der Mieter. pie
Plauener Fischer: Es ist wieder Karpfenzeit! „Anfang September hat in unserer Fischereigenossenschaft Plauen eG die Karpfensaison begonnen“, informierte Vorstandsvorsitzender Matthias Weinhold. Die Schuppentiere sind bereits im Angebot. Das herbstliche Abfischen der dreiund vierjährigen Karpfen ist immer ein Ereignis. Bis Anfang November werden außerdem Schleie, vereinzelt Hechte und Zander geerntet. Die Hechte stammen
vor allem aus den Talsperren Pirk und Pöhl. Die Agrargenossenschaft, die auch ein bekannter Forellenzüchter ist, bewirtschaftet im Vogtland 42 Teiche mit einer Fläche von 75 Hektar. Sachsen ist mit 54 Betrieben eine Karpfenhochburg. Mit ca. 8 000 ha verfügt der Freistaat über Deutschlands größte haupterwerblich genutzte Teichfläche. dsc
Lothar Reuschel in der Anlage Weischlitz der Fischereigenossenschaft Plauen mit frisch geernteten Karpfen. Foto: W. Schmidt
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„WIR“-Leserreisen Meer erleben an der Ostsee Das See- und Heilbad Timmendorfer Strand in der Lübecker Bucht ist eines der bekanntesten und beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands. Ein acht Kilometer langer Badestrand bietet alle Annehmlichkeiten. Ein Spaziergang über den 54. Breitengrad entlang der elegantesten Flaniermeile der Ostsee mit edlen Boutiquen, Straßencafés, Bars und Kneipen ist „in“. Ein besonderes Erlebnis bietet der Niendorfer Hafen. Nur hier gibt es schon im Morgengrauen fangfrischen Fisch! Das Sonnenhotel Princess liegt in unmittelbarer Strandnähe zwischen dem Zentrum von Timmendorfer Strand und dem Niendorfer Hafen (je ca. 15 Gehminuten). Die komfortablen Zimmer/Appartements sind ausgestattet mit Dusche/WC, Fön, Kosmetikspiegel, Kabel-TV, kostenfrei Premiere „Start“/„Sport 1“, Durchwahltelefon, Radio/-wecker, Minibar, Safe sowie teilweise Pantryküche und Balkon/Terrasse. Entspannung hält der Wellnessbereich mit Pool, Finnischer oder Feuchtluftsauna und Solarium bereit. Oder wie wär`s mit einer flotten Kegelpartie auf einer der vier Kegelbahnen? Die sportive Seite der Ostseeküste: Segel-, Tauch- und Surfkurse oder eine Partie Golf auf einem der Golfplätze ganz in der Nähe (Greenfee-Ermäßigung). Auch ausgedehnte Strandwanderungen und Schifffahrten auf der Ostsee, Radtouren zur Brodtener Steilküste oder Sonnen und Faulenzen im Strandkorb sind möglich.
Sonnenhotel Princess, GenießerTage, tägliche Anreise Im Preis enthaltene Leistungen: 3 Übernachtungen im Komfortzimmer, täglich reichhaltiges „SchlemmerFrühstücksbuffet“, einmalige Nutzung der Kegelbahn (eine Stunde) sowie von Pool, Finnischer oder Feuchtluftsauna (Solarium oder Beauty-Behandlung/Massage gegen Aufpreis). Eigene Hin- und Rückreise. Preis: Pro Person im Doppelzimmer 198 Euro (Oktober) bzw. 189 Euro (November und Dezember), buchbar ab sofort und nach Verfügbarkeit (Feiertage ausgeschlossen). Die Preise verstehen sich exklusive der vor Ort anfallenden Kurtaxe. Einzelzimmer-Zuschlag: 20 Euro pro Nacht. Im Winter kann das Badeparadies „Ostseetherme“ zum Planschen unterm Sternenhimmel, mit seinen Saunen und für die Kleinen das Kin-
Kinderermäßigung: Kinder bis einschließlich 5 Jahre frei bei Unterbringung im Zimmer der Eltern. Kinder von 6 bis 11 Jahre 50 Prozent, Kinder von 12 bis 15 Jahre 25 Prozent Ermäßigung. (Eventuell Familienzimmer Aufschlag erforderlich.) Infos und Buchung: SonnenhotelHotline (08 00) 7 74 45 55 (Kennwort: WIR0909SPS). Veranstalter: Suntouristik GmbH, Langelsheim/Wolfhagen. (Programmänderungen, Ausbuchungen und Druckfehler vorbehalten.) Auch für dieses Arrangement gewährt das Hotel für Mitarbeiter und Mitglieder im genossenschaftlichen Verbund zehn Prozent Rabatt
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derparadies genutzt werden. Ein Besuch des Meeresmuseums „Sea-Life“ mit Blick in die Unterwasserwelt der Ostsee gehört zum Pflichtprogramm.
Sommerfrische am Timmendorfer Strand. – Das attraktive Sonnenhotel Princess. Fotos: Sonnenhotels AG
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