Winter 2015 - Franz Sales Haus

April 24, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Winter 2015

MitMenschen Franz Sales Haus | 35

Inhalt 3

Unter uns gesagt

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Heimstatt Engelbert Ein voller Erfolg!

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Diagnostik und Therapie Kunst im Reitbetrieb?

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Heimstatt Engelbert Deutsche Meisterinnen

Franz Sales Werkstätten Der perfekte Verkäufer

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Franz Sales Berufskolleg Die 'Anders-WG'

Trägerverein Franz Sales Haus 4.0

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Franz Sales Förderschule 'Locker Bleiben'

Arbeitsmarktintegration Essen.Inklusive.Arbeit

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Was sonst noch geschah

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kurz notiert

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Termine

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Personalia

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Titelfoto: Florian Wagemann fühlt sich in seiner Wohngruppe in Essen-Steele sehr wohl.

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Inhalt

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Arbeitsmarktintegration Berufsorientierung

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Trägerverein Essener Umweltpreis 2015

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DJK Franz Sales Haus Sportzentrum erhält Deutschen SPIELRAUM-Preis

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DJK Franz Sales Haus 'Hör es! Sieh es! Fühl es!'

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DJK Franz Sales Haus Azubis sammeln Spenden

Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird die männliche Schreibweise für beide Geschlechter verwandt.

Ich freue mich sehr darüber, dass die neuen Mitarbeiter gerne bei uns tätig sind. Sie sind in der Gemeinschaft des Hauses angekommen. Gemeinsam stellen wir den Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt unserer Gemeinschaft. Auch bei Kritik und Anregungen zur konkreten Arbeit wird von der Leitung beim Einführungstag aufmerksam zugehört.

Unter uns gesagt ... … ist es seit vielen Jahren im Franz Sales Haus guter Brauch, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einiger Zeit zu einem 'Einführungstag' einzuladen. Wir wollen den neuen Mitarbeitern die Vielfalt unserer Arbeit, unser Netzwerk, den Weg unseres Hauses durch die Geschichte und unser gelebtes Leitbild vorstellen. Natürlich bringen sich zum Gelingen des Tages auch unsere Leitungskräfte mit ein. So ein Einführungstag ist kein einfaches Unterfangen: So erwarten unsere neuen Mitarbeiter der gemeinsame Besuch und das Kennenlernen zahlreicher Einrichtungen, Gespräche mit Betriebsverantwortlichen und eine Zeitreise durch die Geschichte des Hauses. Die Mammutaufgabe der Koordination des Tages obliegt der Personalleitung, die die Teilnehmer den Tag über begleitet. Nach der Begrüßung startet der Tag mit einer Vorstellungsrunde der Anwesenden. So haben wir die Möglichkeit, uns kennenzulernen. Vorstand, Personalleitung, Mitarbeitervertretung und die neuen Mitarbeiter erfahren von den vielfältigen individuellen Wegen ins Franz Sales Haus. Für mich ist beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit und mit welchem Nachdruck Einzelne die Mitarbeit in unserer Gemeinschaft suchen. Es ist einfach begeisternd zu erfahren, mit welcher Freude über die unmittelbare Arbeit von den 'Neuen' berichtet wird. Man spürt, dass es nicht um einen Arbeitsplatz an sich geht – es geht den Mitarbeitern um die Arbeit mit und für die uns anvertrauten Menschen mit Behinderungen.

Die geäußerten Sorgen betreffen zum Beispiel die enge Personalausstattung. Zunehmend fehlt es an Zeit für die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den behinderten Menschen. Vielfach sind die Fachkräfte gezwungen, die pädagogische Arbeit zu moderieren, was nicht immer die ursprüngliche Intention für die Wahl des Ausbildungsberufes war. Oft wird auch über fehlende Finanzmittel gesprochen, die den betreuten Menschen neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen würden, durch Kostenträger aber nicht abgedeckt werden. Das kann die Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb, die Anschaffung eines Instruments, oder von Medien zur 'Unterstützten Kommunikation' sein. Wir wollten dem bereits vor einigen Jahren Rechnung tragen und haben deshalb die 'Stiftung Franz Sales Haus' gegründet. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, Spendengelder zu sammeln und diese gezielt für Bedürftige einzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns in diesem Bemühen unterstützen und für die uns anvertrauten Menschen spenden. Es ist gut, dass auch unsere neuen Mitarbeiter mit so viel Engagement und Herz die individuellen Fördermöglichkeiten der uns anvertrauten Mitmenschen im Blick haben. Im Gespräch mit ihnen sind die Begeisterung und Verbundenheit mit dem Franz Sales Haus deutlich spürbar. Ganz so, wie wir es uns für unsere christliche Gemeinschaft wünschen. Ich wünsche Ihnen und allen Mitmenschen eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Mit herzlichen Grüßen

Ihr Günter Oelscher Direktor |3

Seine farbenfrohen Bilder hängt Jost Vogl überall im Reitbetrieb auf.

Diagnostik und Therapie

Kunst im Reitbetrieb? Wer aktuell durch die Stallgasse unseres Integrativen Reitbetriebes geht, bleibt unweigerlich stehen und betrachtet andächtig die künstlerische Vielfalt an Wänden, Schränken, Toren und Türen. Über 100 Bilder hängen bereits und fast täglich kommt eines hinzu, denn die Schaffensfreude, Kreativität und Freude an der Malerei scheint unbegrenzt zu sein. „Wer ist der Künstler?“, fragen uns viele Besucher. Es ist der 37-jährige Jost Vogl, der seit 16 Jahren auf dem Klosterberghof im Gemüseanbau arbeitet. Auf selbigem Biohof des Franz Sales Hauses wohnt er auch seit 14 Jahren gemeinsam mit anderen Beschäftigten. Gerne zieht er sich in sein Zimmer zurück, um täglich Bilder zu malen. 4|

Als Interviewpartner charakterisieren Jost Vogl ein uneingeschränkter Optimismus, eine Autonomie der Persönlichkeit im Denken und Handeln und eine tiefe Zufriedenheit mit sich selbst und seiner Umwelt. Das Interview wird in der Folge bestmöglich authentisch wiedergegeben: „Ich arbeite hier auf dem Klosterberghof seit vielen Jahren. Das Putzen von Gemüse wie Porree und die Ernte von Spinat, Möhren und Petersilie macht mir viel Spaß. Nichts anderes möchte ich machen. Ich bin immer an der frischen Luft und es ist sehr schön hier. Außerdem kann ich immer den Trecker sehen. Den Bauernhof mag ich sehr gerne. Morgens um acht fängt die Arbeit an. Mittags essen wir alle zusammen das Essen vom Franz Sales Haus – von der Kü-

che im Hotel. Das ist lecker. Manchmal möchte ich mehr Kartoffeln haben. Bald habe ich zwei Wochen Urlaub. Ich häkele einen dunkelgrünen Schal zum Verschenken zu Weihnachten. Weihnachten feiern wir immer auf dem Hof und ich decke dann gerne den Tisch. Ich verstehe mich mit allen hier gut. Am allerliebsten male ich. Es macht mir viel Spaß, weil ich beim Malen dekorieren kann. Besonders gerne male ich Bauernhöfe, Schlösser und Burgen mit allem, was dazugehört. Natürlich auch das Scheunentor. Menschen wohnen darin auch. Es sind genauso liebe Menschen wie die Rohlfings. Herrn und Frau Rohlfing besuche ich jeden Tag auf dem Reitbetrieb des Franz Sales Hauses. Sie sind schon ganz lange meine Freunde und sie freuen sich immer, dass ich komme. Auch am Wochenende bin ich da. Ich fahre jeden Tag nach der Arbeit mit dem Fahrrad über den Feldweg hin. Ich bin ganz schnell da. Da wartet dann immer der Jasper, das Pferd von Rohlfings, auf mich. Ich sehe immer auf meine Uhr und jeden Abend zur gleichen Zeit gebe ich ihm einen geriebenen Apfel in einer Schüssel. Er nimmt es gerne von mir, weil es gut für ihn ist. Ich bleibe dann noch und hänge ein Bild auf, bevor ich zurückfahre.“

Jost Vogl mit dem Pferd Jasper, das den Einstellern Christiane und Gerhard Rohlfing gehört, die das Franz Sales Haus seit vielen Jahren unterstützen.

Auf die Frage nach seinem persönlichen Traum antwortet Jost Vogl ganz konkret: „Ich möchte gerne eine richtige Ausstellung im Reitbetrieb haben. Am Eingang zur Stallgasse soll ein Tisch mit einem Bauernhof von Playmobil stehen. Dann hängen an allen Wänden meine Bilder. Ich brauche dafür noch mehr Acrylfarben, dicke und dünne Buntstifte, Wasserfarben, Wachsstifte und verschiedene Malblöcke. Auch möchte ich gerne im Reitbetrieb einen Platz haben, wo ich alles lassen und auch malen kann. Im Reitbetrieb kann ich das besser.“ Bei der Feststellung, dass wir im Dezember im Reitbetrieb eine Jubiläumsfeier planen, sind wir uns schnell einig darüber, dass dies der Termin für die erste Ausstellung sein könnte. „Es soll schön werden und der Direktor, der Herr Oelscher, soll kommen!“, betont Jost Vogl. Den europäischen Kunstpreis für Malerei von Künstlern mit geistiger Behinderung werden wir bis zu der ersten Ausstellung nicht für unseren Künstler organisieren können, aber unseren eigenen Kunstpreis bekommt er jetzt schon: Eine Kiste – gefüllt mit allen Wunschmaterialien, um weiterhin unseren Integrativen Reitbetrieb schöner werden zu lassen. Und eine geeignete Stelle für ein kleines Kunstatelier hat Jost Vogl auch schon in Aussicht. Dr. Maria del Pilar Andrino

Neben dem Hofleben lässt sich Jost Vogl gerne von Schlössern inspirieren.

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Seit zwei Jahren arbeitet Thomas Olejniczak bei einer internationalen schwedischen Modekette.

Franz Sales Werkstätten

Der perfekte Verkäufer Was er an einem so spektakulären Tag zur Preisverleihung denn nur anziehen soll, das fragte sich Thomas Olejniczak schon Wochen vor seinem großen Auftritt. „Meine Schwester gibt mir immer Tipps für meinen Look“, erzählt der junge Mann, der sich gerne elegant kleidet und gewählt ausdrückt. „Man will ja durch sein Outfit auch seine Individualität ausdrücken und seinen Typ unterstreichen“, sprudelt es aus ihm heraus, als sei dies ein Beratungsgespräch. Der gutaussehende junge Mann mit gestyltem Haar, sportlichem Hemd, Jeans im angesagten Look und sportlichen Sneakern sitzt da, lächelt etwas schüchtern und sucht nach Bestätigung. „Ist das Outfit okay?“, fragt er vorsichtig. Es ist perfekt für diesen großen Tag – das sagen alle! Das Urteil seiner Schwester und der zufriedene Blick seiner Chefin Petra Niederquell geben Thomas Olejniczak Sicherheit. Denn der 22-Jährige arbeitet seit zwei Jahren bei einer großen schwedi6|

schen Modekette. Die Filialleiterin hat ihm nach vielen Gesprächen mit den Integrationsassistenten der Franz Sales Werkstätten durch ein Praktikum die Chance gegeben, sich in beruflicher und persönlicher Hinsicht unglaublich zu entwickeln. „Ich muss gestehen, ich war anfangs sehr skeptisch“, erinnert sich Petra Niederquell. „Durch seinen Autismus war er sehr gehemmt. Er hat merkwürdig unbetont gesprochen – fast wie ein Roboter. Und er hat auch nie gelächelt, war furchtbar scheu und unsicher.“ Die Filialleiterin gab Thomas erst kleinere Aufträge und erweiterte sein Aufgabenspektrum Schritt für Schritt. Dabei beobachtete sie ihn und erkannte schnell sein Potenzial. „Er möchte immer alles perfekt machen und ist so wissbegierig“, schwärmt sie. „Und wenn er Sicherheit bei einer Tätigkeit hat, dann nimmt er direkt die nächste Herausforderung in Angriff.“

Professor Piorr referierte über Generationskonflikte in Unternehmen.

Trägerverein

Franz Sales Haus 4.0 Im September 2015 lud der Vorstand des Franz Sales Hauses Führungskräfte und interessierte Mitarbeiter ein, an Veranstaltungen der Vortragsreihe 4.0 teilzunehmen. Ziel war es, einerseits den Mitarbeitern Anregungen zu geben, im Kollegenkreis über Themen zu diskutieren, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen haben und sie andererseits für Herausforderungen und Entwicklungen zu sensibilisieren, die in den nächsten Jahren auf die Sozialwirtschaft zukommen. Als Referenten konnten renommierte Experten aus Forschung, Wirtschaft und Behörden gewonnen werden. Die sechs angebotenen Vorträge sind gut angenommen worden. Prof. Lehner stellte in seinem Vortrag zum Thema 'Stadtentwicklung' die Frage, ob das Ruhrgebiet eine Metropole sei und was ihm dazu fehle. Er bemängelte das Kirchturmdenken der einzelnen Ruhrgebietsstädte und dass jede Stadt ihr eigenes Einkaufszentrum hätte, ohne Synergie8|

effekte mit den Nachbarstädten zu nutzen. Für die Zukunft regte er an, innovative Ideen der Stadtentwicklung zu nutzen und Wohnen, Freizeit und Arbeiten sinnvoller in Städten zu verbinden. Der Vortrag zum Thema 'Demographische Entwicklung' von Prof. Bauer zeigte auf, dass Veränderungen in Bevölkerungshochrechnungen nur langfristig sichtbar werden und dass diese Entwicklung nur marginal zu beeinflussen ist. Seine Empfehlung an Unternehmen ist die 'Diversität' – also in der Mitarbeiterschaft mittelfristig unterschiedliche Herkunft, Religion, Geschlecht, Alter etc. – zu forcieren, um die geringere Anzahl Erwerbsfähiger kompensieren zu können. Im dritten Vortrag entführte uns Dr.-Ing. Peters in die Welt der digitalen Produktion, kurz: Industrie 4.0. Seine Ausblicke auf die Zukunft der Industrie, die schon begonnen hat, waren sehr inte-

ressant und regten zu Diskussionen an. Auch wenn das Franz Sales Haus wenig mit industrieller Fertigung gemein hat, gibt es Aspekte, die auch für unser Haus interessant sein könnten.

ternehmen bietet die aktuelle Zuwanderungswelle Möglichkeiten, den demographisch bedingten Arbeitskräftemangel auszugleichen oder abzuschwächen.

Das Thema 'Entwicklung sozialer Sicherungssysteme' von Prof. Schnabel machte die Problematik der Rentenversicherung deutlich: Immer mehr Leistungsempfängern (Rentnern) stehen immer weniger Erwerbstätige gegenüber. In 20 Jahren müssen Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen bereits doppelt so viele Rentner 'versorgen' wie heute. Das bedeutet entweder geringere Renten oder deutlich höhere Beiträge als heute.

Im letzten Vortrag zeigte Prof. Piorr auf, welche Generationskonflikte in Unternehmen auftreten können und an welchen 'Sollbruchstellen' Mitarbeiter die Bindung zum Unternehmen leicht verlieren. Sehr interessant waren seine Ausführungen zu den Bedürfnissen der Generationen X, Y und Z. Sein Auftrag an das Franz Sales Haus ist die Entwicklung von Angeboten, damit wir Mitarbeiter nicht nur gewinnen, sondern auch dauerhaft zufrieden im Unternehmen halten können.

Aktuelle Themen Zu einem sehr aktuellen Thema wurde der fünfte Vortrag: Herr Kraska von der Bezirksregierung Arnsberg sprach über Migration. Anschaulich zeigte er auf, dass nicht jeder Flüchtling, der zurzeit nach Deutschland kommt, asylberechtigt, asylsuchend, bleibeberechtigt oder geduldet ist. Wesentlich ist aus seiner Sicht nicht nur eine gelungene Erstaufnahme von Flüchtlingen, sondern insbesondere eine gelungene Integration in die Gesellschaft. Dies geht nur über das Zurverfügungstellen von Ressourcen wie Geld, Mitarbeitern, Wohnungen, Schul- und Kindergartenplätzen. Für uns als Un-

Im Nachgang zu den Vorträgen waren die Führungskräfte aufgerufen, die Themenstellungen in ihren Bereichen mit den Mitarbeitern zu diskutieren und die Ergebnisse in die diesjährige Führungskräfte-Konferenz Ende Oktober einfließen zu lassen. Stefanie Siebelhoff

Die Leitungskräfte des Franz Sales Hauses stellten den Experten praxisorientierte Fragen.

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Die Experten der Agentur für Arbeit, des JobCenters und des Franz Sales Hauses möchten die beruflichen Chancen von schwerbehinderten Arbeitssuchenden verbessern.

Arbeitsmarktintegration

Essen.Inklusive.Arbeit Derzeit sind in Essen 1.836 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Selbst für die gut qualifizierten Arbeitssuchenden ist es schwer, aus eigener Kraft auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 10 |

Auch Daniel Sommer, der nach seinem Schulabschluss als Bürofachkraft ausgebildet wurde, fand anschließend aufgrund seines Handicaps keinen Einstieg ins Berufsleben.

Durch die Beratung, Begleitung und Vermittlung der Arbeitsagentur, des JobCenters und des Franz Sales Hauses kann er sich nun in der Praxis bewähren. Hoch motiviert und mit einem beeindruckenden Leistungswillen versucht er, Vorgesetzte wie Kollegen von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Dies scheint gelungen, denn es wurde ihm sogar eine dauerhafte Anstellung in Aussicht gestellt. Daniel Sommer ist sich aber sicher: „Ohne Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.“ Vorbehalte von Arbeitgebern ausräumen Wie schwierig der Vermittlungsprozess bei Menschen mit Behinderungen sein kann, weiß Direktor Günter Oelscher aus der langjährigen Erfahrung: „Man kann nur sehr individualisiert helfen. Dazu ist viel Spezialwissen erforderlich, es müssen passgenaue Arbeitsplätze identifiziert und Vorbehalte der Arbeitgeberseite ausgeräumt werden.“

„Mit unseren gewachsenen Strukturen und langjährigen Erfahrungen verfügen wir über genügend Wissen und gute Kontakte, um bei der Beratung und Eingliederung von schwerbehinderten Menschen Wege zu verkürzen und gemeinsam neue Wege zu entdecken“, betonte Torsten Withake, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Essen, bereits in der Planungsphase. „Gemeinsam wollen wir Angebote besser miteinander verzahnen, zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten schaffen sowie Arbeitgebern neue Impulse geben“, ergänzt Dietmar Gutschmidt, Fachbereichsleiter des JobCenters Essen. Valeska Ehlert

Impulse Impulse

Um schwerbehinderte Menschen dauerhaft ins Berufsleben zu integrieren, bedarf es deshalb eines guten Netzwerks. Denn selbst Behörden und Betreuer stehen durch die hohe Komplexität des Themas oft vor großen Herausforderungen. Die vielen verschiedenen Zuständigkeiten und unterschiedlichen Rechtsgrundlagen der Fördermöglichkeiten sind oft nicht transparent genug. Die drei Projektträger Agentur für Arbeit Essen, JobCenter Essen und das Franz Sales Haus möchten deshalb seit dem 1. November 2015 mit dem Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit' Institutionen, Unternehmen und weitere an dem Geschehen beteiligte Akteure an einen Tisch bringen.

INFO • Projektlaufzeit: 3 Jahre ab November 2015 • Drei Handlungsfelder: – Enge Begleitung durch Integrationscoaches – Unterstützungsnetzwerke sichtbar machen – Erfolge sichtbar machen

• Zielsetzung: Das Gesamtziel ist eine nachhaltig verbesserte Struktur und ein erfolgreiches Zusammenwirken der unterstützungsgebenden Kräfte für die schwerbehinderten arbeitslosen Menschen in Essen.

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Geschafft! Justin hat die Aufgabe perfekt und in einer guten Zeit gemeistert.

Arbeitsmarktintegration

Berufsorientierung „Und was willst du später mal werden?“ Diese Frage bekommen Schüler – egal welcher Schulform – irgendwann mal gestellt. Immer öfter geht der Weg der Schüler von Förderschulen nicht automatisch in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Es werden bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit auch Angebote gemacht, die einigen Schülern weitere Entwicklungsmöglichkeiten bieten und helfen, deren Arbeitsmarktfähigkeit weiter auszubauen. Flächendeckend wird seit 2013 an allen Schulen ab dem achten Schuljahr eine Berufsorientierung durchgeführt.

Praktika (Modul 3). In Förderschulen für geistige und körperliche/ motorische Entwicklung wird diese Berufsorientierung im Rahmen der 'Initiative Inklusion' durch den LVR unterstützt.

Diese gliedert sich in verschiedene Module wie die Potenzialanalyse (Modul 1), eine Berufsfelderkundung (Modul 2) und betriebliche

In Absprache mit den Lehrern sollen möglichst alle Schüler die Gelegenheit erhalten, die Berufsorientierung mitzumachen. Wir ver-

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Meine Aufgabe als sozialpädagogische Fachkraft ist es, die Module der Berufsorientierung mit den Schülern der Franz Sales Förderschule durchzuführen. Im Auftrag des Integrationsfachdienstes (IFD) bieten wir das Modul 1 zudem auch an anderen Förderschulen an.

wenden dabei das Testverfahren 'Hamet E'. Dieses handlungsorientierte Testverfahren erfasst vor allem die beruflichen Fähigkeiten. Es werden Faktoren wie Wahrnehmung Symmetrie, Werkzeugeinsatz komplex (mit Hammer, Raspel), Werkzeugeinsatz einfach (zum Beispiel mit Textmarker, Pinsel), Instruktionsverständnis und -umsetzung (am PC) und Routine-Tempo erfasst. Nach Auswertung der Ergebnisse folgt ein Gespräch mit Eltern, Lehrern und Schülern, um die Ergebnisse zu besprechen und gegebenenfalls weitere Förderungsziele abzustimmen. Unter anderem gebe ich eine Empfehlung für das nächste Modul der Berufsorientierung. Das Modul 2 bietet jeweils für einen Tag einen Einblick in die Anforderung eines Gewerkes. Hier stehen die Gewerke Maler/Lackierer, Garten- und Landschaftsbau sowie Hauswirtschaft/Küche zur Auswahl. Die Schüler der Franz Sales Förderschule müssen das Gelände dabei nicht verlassen, da die Berufsfelderkundung auf dem Gelände des Franz Sales Hauses stattfindet. Hier können sie mit erfahrenen Anleitern der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen zusammenarbeiten.

Wenn das Modul 2 durchlaufen ist und sich der Schüler für ein Gewerk entschieden hat, kann sich eine betriebliche Erprobung (Modul 3) anschließen. Hier verfügen wir über viele Kontakte und Erfahrungen mit Firmen sowie Integrationsunternehmen und können somit abschätzen, in welchem Fall Schüler und Firma gut zusammenpassen. Während des Praktikums besuche ich die Schüler in den Firmen regelmäßig, um die Eingewöhnung und den Verlauf des Praktikums zu unterstützen. Um den Prozess der beruflichen Orientierung abzurunden, tausche ich mich regelmäßig mit Eltern, Schülern, Lehrern, Firmen und gegebenenfalls der Agentur für Arbeit aus. Wenn alles gut läuft, finden die Schüler am Ende der Berufsorientierung eine Antwort auf die Frage: „Was willst du später mal werden?“ Michaela Kunst

Bei der Potenzialanalyse zeigen die Förderschüler Kathrin, Justin und Christian, in welchen Bereichen sie besonders stark sind.

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Michael Lampey hat die kleinen und großen 'Sonnenkraftwerke' des Franz Sales Hauses geplant und freut sich daher über die Auszeichnung.

Trägerverein

Essener Umweltpreis 2015 Regenwasserzisternen, ein Blockheizkraftwerk, Photovoltaik-Anlagen, Wärmerückgewinnungsanlagen und Maßnahmen zum Strom sparen – die Liste der umweltschonenden Projekte im Franz Sales Haus ist lang. Der Katalog an Maßnahmen war so umfassend und vielseitig, dass sich die Jury des Essener Umweltpreises beeindruckt zeigte und uns im November 2015 die Auszeichnung verlieh. Seit Jahren fokussiert das Franz Sales Haus bei den zahlreichen Neubauten mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung, nutzt regenerative Energiequellen und setzt auf umweltschonende Produktionsprozesse. Selbst in den Führungsgrundsätzen des Franz Sales Hauses ist der achtsame Umgang mit der Umwelt verankert: 'Wir tragen Verantwortung für die sorgsame und nachhaltige Nutzung von Ressourcen'. Aktiv werden In den letzten Jahren war die Einrichtung besonders aktiv: Es konnten viele ökologisch sinnvolle und regenerative Maßnahmen in den unterschiedlichen Tochterunternehmen umgesetzt werden. Von daher passte das diesjährige Motto des Umweltpreises 'Essen ist aktiv' perfekt zum Franz Sales Haus. Die Einrichtung achtet natürlich nicht nur bei Neubauprojekten, sondern auch im Alltag in 14 |

allen Betriebsteilen darauf, Ressourcen zu sparen und damit die Umwelt zu schonen. Neben den technischen Maßnahmen wurden auch Mitarbeiter sowie Bewohner und Beschäftigte mit geistiger Behinderung angehalten, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen und durch ihr vorbildliches Verhalten Ressourcen zu schonen. Alles zusammengenommen zahlt sich aus und das eingesparte Geld kann dann in der Behindertenhilfe anderweitig und sinnvoll eingesetzt werden. Neben der öffentlichen Anerkennung des umweltfreundlichen Agierens ist das Preisgeld, das von den Stadtwerken Essen gestiftet wurde, für die Einrichtung natürlich auch ein Grund zur Freude. Michael Lampey, Leiter der Handwerksbetriebe und Initiator der Bewerbung für den Umweltpreis, hat noch jede Menge Ideen: „Es gibt noch viele Maßnahmen, die man im Franz Sales Haus in den nächsten Jahren realisieren könnte. Das ist aber immer eine Kostenfrage. Langfristig wäre es zum Beispiel klasse, eine Elektrotankstelle für Hotelgäste am Hotel Franz zu installieren. Oder das Unternehmen nach und nach mit Elektroautos, E-Bikes oder Segways auszustatten.“ Immerhin ist das Franz Sales Haus heute schon an über 40 Standorten in Essen vertreten. Valeska Ehlert

DJK Franz Sales Haus

Sportzentrum erhält Deutschen SPIELRAUM-Preis Der Deutsche SPIELRAUM-Preis 2015 wurde am 30. Oktober 2015 auf der FSB, der Zukunftsmesse für Freizeitwelten in Köln verliehen. Der Preis zeichnet modellhafte und vorbildliche Spielräume mit innovativem Charakter aus, die für die Freiraumgestaltung wegweisend sind. Zum Wettbewerb zugelassen sind nur öffentlich zugängliche Anlagen. Sie sollten grundsätzlich als Planungsprinzip ein 'Miteinander' – also eine möglichst vielseitige Nutzung des Raumangebots – ermöglichen und Sozialkontakte fördern. Der SPIELRAUM-Preis stand im Jahr 2015 unter dem Wettbewerbsthema 'Barrierefreie Spiel- und Bewegungsräume'. Das Sportzentrum Ruhr wurde von der Landschaftsarchitektin Adriane Baakes-Zauner (www.agl-krefeld.de) für den Preis vorgeschlagen, weil es bundesweit einzigartig aufgestellt ist. Die von ihr geplante, sehr gelungene Außengestaltung und das inklusive Konzept der Sportstätte überzeugten die Jury. Da es sich aber nicht um eine städtische und somit öffentliche Anlage handelt, erhielt das Sportzentrum Ruhr einen Sonderpreis. Das Schwimmbad ist mit einem höhenverstellbaren Hubboden und einer Hebevorrichtung für Rollstuhlfahrer ausgestattet.

„Sport ist für viele Menschen eine echte Leidenschaft“, weiß Ewald Brüggemann, Sportlicher Leiter des integrativen Sportvereins DJK Franz Sales Haus e. V. aus der Praxis. „Unsere Aufgabe ist es, dass wir den Spaß an der Bewegung unterstützen und attraktive Trainingsbedingungen schaffen. Mit dem barrierefreien Sportzentrum Ruhr ist es uns gelungen, dass sich möglichst viele Sportler bei uns wohlfühlen und die hellen, farbenfrohen und großzügig gestalteten Räumlichkeiten nutzen können.“ Eine große Anzahl an Sportarten können draußen oder in der Natur betrieben werden (zum Beispiel Fußball, Laufen, Radfahren, Wassersport, Boule …), was von den Sportlern als besonders positiv gewertet wird. „Beim Bau des Sportzentrums Ruhr haben wir dies berücksichtigt: Durch große Fensterflächen und attraktiv gestaltete Außenanlagen kommt die Natur zumindest visuell auch in die Sporthalle. Dann macht der Sport gleich doppelt so viel Spaß!“ Laut Jury war die Qualität der Bewerbungen in diesem Jahr sehr hoch. Der Wettbewerb wird jedes Jahr unter anderem von der 'STADT und RAUM' Messe in Zusammenarbeit mit Medien, der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz GALK e. V. beim Deutschen Städtetag (DST) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgelobt. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung bereits zum elften Mal von einer Fachjury verliehen. Valeska Ehlert

Adriane Baakes-Zauner (2. v. l.), die die Außengestaltung des Sportzentrums geplant hat, sowie Lothar Wittenberg und Tobias Papies (rechts daneben, beide Franz Sales Haus) bekamen die Urkunde für den Sonderpreis überreicht.

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DJK Franz Sales Haus

'Hör es! Sieh es! Fühl es!' In den Franz Sales Werkstätten in Essen-Kupferdreh werden von den Beschäftigten mit geistiger Behinderung seit über einem Jahr neuartige Fitnessgeräte – die Slashpipes – produziert, die inzwischen Sportler in der ganzen Welt begeistern. Die Slashpipes bestehen aus einer bruchsicheren Röhre, in die unterschiedlich farbige Flüssigkeiten eingefüllt werden. Zwei stabile Griffe sorgen dafür, dass die Röhren beim Training sicher gehalten werden können. Das Gerät soll Kraft, Ausdauer, Körperhaltung und Koordination trainieren, verbessert das Körpergefühl und spricht Augen, Ohren sowie den Gleichgewichtssinn an. Schon die 'Ruheposition' zu halten, ist gar nicht so einfach: Die bunte Flüssigkeit muss in der Röhre genau ausbalanciert werden. Ständig müssen die Muskeln die Körperhaltung nachjustieren, um die Slashpipe, die es in unterschiedlich langen und breiten Ausführungen gibt, waagerecht zu halten. Führt man Übungen mit dem Gerät aus, so spürt man schnell die Eigendynamik des Wassers und muss den Bewegungen mit Kraft und Ausdauer entgegensteuern. Wasser neu erleben Die vier Geschäftsführer von 'Slashpipe' sind 'Essener Jungs'. Auf internationalen Sport- und Fitnessmessen begeisterten sie die Fachwelt und räumten alle wichtigen Preise ab. Kein Wunder: „Jeder kann damit auf seinem Gesundheitslevel mit unterschiedlichen Trainingsprogrammen arbeiten“, erläutert Martin Kammler, einer 'Hör es! Sieh es! Fühl es!': Die Sportler sind von den Slashpipes begeistert.

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der Geschäftsführer von 'Slashpipe'. „Die vielen Übungsmöglichkeiten sind abwechslungsreich, effizient, haben einen hohen Spaßfaktor und sprechen sowohl die Muskulatur als auch die Wahrnehmung an.“ Frei nach dem 'Slashpipe'-Motto 'Hör es! Sieh es! Fühl es!' werden die Fitnessgeräte jetzt auch im Sportzentrum Ruhr des Franz Sales Hauses eingesetzt: „Aufgrund der Vielseitigkeit können wir die Slashpipes in vielen Trainingsbereichen integrieren“, berichtet Ewald Brüggemann, Sportlicher Leiter der DJK Franz Sales Haus e. V. Die bunten Fitnessröhren konnten von den Vereinsmitgliedern schon in Schnupperkursen ausprobiert werden und ab Dezember wird es dann im Sportprogramm einen eigenen Kurs mit Slashpipes geben. „Wir haben festgestellt, dass sie für den Kraft-, Präventivund Rehasport bestens geeignet sind“, berichtet der Sportler, der auch einen interessanten Nebeneffekt beobachtet hat: „Dadurch, dass man sich beim Training unwillkürlich auf das Wasser in der Röhre und die gute Musik konzentriert, merkt man nicht, wie anstrengend die Übungen tatsächlich sind.“ Die Slashpipes motivieren die Sportler dazu, ständig in Bewegung zu bleiben. Nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Fitnessgerät kann Ewald Brüggemann bestätigen: „Das Training macht einfach Spaß.“ Was will man mehr? Valeska Ehlert

Infos zu den Kursen: Tel 02 01 . 27 69 - 951, per Mail an [email protected] oder auf www.sportzentrum.ruhr Die neuartigen Sportgeräte werden in den Franz Sales Werkstätten montiert.

DJK Franz Sales Haus

Azubis sammeln Spenden Im Rahmen eines Ausbildungsprojekts engagierten sich im Mai 14 Auszubildende der Sparda-Bank West im Franz Sales Haus: Sie unterstützten die Helfer beim Spiel- und Sportfest an unterschiedlichen Aktionsständen. Die angehenden Banker waren zunächst etwas skeptisch, fühlten aber schnell, welch schönes Gefühl es ist, Menschen mit und ohne Behinderungen so viel Freude zu bereiten. Daher fiel das Resümee nach diesem ereignisreichen Einsatz schließlich einstimmig aus: „Wir waren stolz, ein Teil von diesem tollen Tag gewesen zu sein.“ Doch das ehrenamtliche Engagement der Auszubildenden war damit noch nicht beendet: In allen Filialen des Geldunternehmens verkauften die Azubis 'Gewinnsparlose' an die Bankkunden. Ein Teil des Erlöses ging jeweils an das Franz Sales Haus, sodass durch die engagierten Losverkäufer bald eine hübsche Summe zusammenkam. Insgesamt konnten die Auszubildenden 1.214 'Gewinnsparlose' verkaufen. Aufgrund des überzeugenden Engagements der 14 jungen Mitarbeiter rundete der Vorstand die erzielte Spendensumme auf, wodurch nun ein Betrag in Höhe von 2.500 Euro übergeben werden konnte. Ehrenamtliches Engagement ist wichtig Für die Sparda-Bank ist es nicht das erste Mal, dass Azubis Gutes getan haben: „Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Genossenschaftsbanken. Wir sahen es daher als unsere Aufgabe, die Ausbildung in unserem Kreditinstitut um einen ehrenamtlichen Einsatz zu erweitern“, so Dominik Schlarmann, Vorstand der Sparda-Bank West, bei der Scheckübergabe. Schlarmann begrüßt auch die Auswahl des Förderprojekts: „Als Genossenschaftsbank sind wir den Bürgern verpflichtet. Der Verein leistet wichtige Arbeit für die Integration von Menschen mit Behinderungen.“ Das wird im Vereinsalltag ebenso deutlich wie zum Beispiel bei der integrativen Drachenboot-Regatta am Baldeneysee, an der jedes Jahr rund 700 Sportler aus ganz NRW beteiligt sind. Je zehn Menschen mit und zehn ohne Behinderungen sitzen dann gemeinsam bunt kostümiert in den Booten und paddeln um die bestmögliche Platzierung. Dass es nicht nur um sportliche Bestleistungen geht, zeigt sich dann am Ufer: Hier wird deutlich, dass durch das Event ein echtes Teamgefühl gewachsen ist und sich alle gemeinsam über die Teilnahme an der Spaßveranstaltung freuen können. Daher an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an die engagierten Azubis und die Sparda-Bank West für ihre großartige Unterstützung unserer Arbeit! Valeska Ehlert

Über die unverhoffte finanzielle Unterstützung konnte sich der Sportbereich freuen: Die Erlöse der wunderbaren Azubi-Aktion sowie die Spende der Sparda-Bank überreichten (v. r. n. l.) Stefan Dunkel, Vertriebsleiter in Essen, Dominik Schlarmann, Vorstand der Sparda-Bank West, und Dr. Ulrike Hüneburg zusammen mit den Sparda-Auszubildenden an Direktor Günter Oelscher, den Vereinsvorstand des integrativen Sportvereins DJK Franz Sales Haus e. V.

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Heimstatt Engelbert

Ein voller Erfolg! Das Sommerferienprogramm 2015 der Heimstatt Engelbert hat – wie im Vorfeld geplant – an jedem Dienstag und Donnerstag der Ferien stattgefunden und wurde von einer großen Grillaktion mit einer improvisierten Wasserrutsche im Garten der Außenwohngruppe Bochumer Landstraße eingeleitet. Den Mitarbeitenden war besonders wichtig, dass die Klienten vorab eigene Ideen einbringen konnten, die dann auf ihre Umsetzung geprüft und teilweise auch angeboten wurden. Jeder Klient des Jugendhilfebereiches hatte dann die Möglichkeit, sich per Liste für die einzelnen Aktionen einzutragen, auch wenn dafür ein Tag Urlaub bei der Arbeitsstelle eingesetzt werden musste. Bei der Umsetzung stellte sowohl das wechselhafte Wetter als auch die Spontanität der Klienten eine Herausforderung dar. Es gab bei den Treffen immer die Möglichkeit, noch mal demokratisch über eine alternative Aktion zu entscheiden, was sich beispielsweise bei der Fahrradtour, dem Ausflug in die Gruga, dem Ausflug zur Sommerrodelbahn oder der Schnitzeljagd bewährte. Denn an den Tagen gab es Starkregen bis hin zu Gewittern. Obwohl die Klienten in verschieden Gruppen wohnen und sich teilweise nicht so gut kennen, wurden schnell Kompromisse wie Billardspielen, Kino oder Bowlen gefunden. Die Klienten lernten sich dabei gut kennen und knüpften schnell Kontakte zu den Teilnehmern aus anderen Gruppen.

Das Kartfahren wurde von den Klienten mit Begeisterung angenommen.

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Entspannte Atmosphäre und gute Kommunikation Bei längeren Fahrten – wie beispielsweise nach Enschede oder ins Sauerland – waren alle trotz der teilweise hohen Temperaturen gut gelaunt und sehr kommunikativ, was eine angenehme Atmosphäre schuf. Bei Angeboten, die eigentlich einen starken Wettbewerbscharakter haben, wie zum Beispiel beim Moonlight-Minigolf, Bowlen oder Billardspielen, entwickelte sich eine angenehme Gruppendynamik und die Teilnehmer leisteten sich gegenseitig Hilfestellung, sodass die Atmosphäre sehr gelöst und entspannt war. Als absolutes Highlight entpuppte sich der Ausflug in den Moviepark Bottrop, der auch einen enormen Zulauf hatte. Da das Wetter an diesem Tag herrlich war, wurden die Öffnungszeiten des Parks fast gänzlich ausgenutzt. Als Resümee der Ferienaktionen bleibt zu sagen, dass sie insbesondere die gruppenübergreifenden Kontakte intensiviert haben und durchgängig gut angenommen wurden. Es ist daher angedacht, auch im nächsten Jahr ein Ferienprogramm zu gestalten. Ideen wurden von den Klienten schon jetzt bei den Mitarbeitenden eingereicht. Claudia Felderhoff

Bei schlechtem Wetter wurden einige Aktionen spontan nach drinnen verlegt.

Heimstatt Engelbert

Deutsche Meisterinnen In diesem Jahr fand wieder die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung in der Sportschule in Duisburg-Wedau statt. Nachdem zunächst die Männer um den Titel des Deutschen Meisters gekämpft hatten, wurde am 11. September 2015 die Deutsche Meisterschaft der Werkstätten für die Frauenmannschaften ausgetragen. Acht Teams nahmen daran teil: Andreaswerk Vechta (Niedersachsen), Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung, HPZ Werkstätten Irchenrieth (Bayern), Spielgemeinschaft Pfalz (Pirmasens, Offenbach/Queich, Kaiserslautern, Bad Dürkheim; Rheinland-Pfalz), Integra Bielefeld (NRW), Lebenshilfe Bocholt (NRW), Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert (NRW) und WZB Spiesen-Elversberg (Saarland).

Daher reichte dem erfolgreichen Team aufgrund des besseren Torverhältnisses bei der letzten Partie gegen Integra Bielefeld sogar ein 1:1 für den Einzug ins Finale. Die Damen aus dem Ruhrgebiet waren auch dort nicht zu schlagen: Die Spielergemeinschaft siegte mit 7:2 gegen das Andreaswerk Vechta. Stolze Siegerinnen Den Pokal für die stolzen Siegerinnen und die Medaillen überreichte der stellvertretende Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, Tobias Wrzesinski, zusammen mit Lars Wiesel-Bauer (Vertreter des Deutschen Behindertensportverbandes), Daniel Stanev (Special Olympics Deutschland) und Jörg Heyer (Referent Verbandskommunikation der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen).

Durch eine engagierte und couragierte Vorrunde qualifizierte sich die Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert für das Finale der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Wir gratulieren den Spielerinnen der Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert sehr herzlich zu diesem tollen Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften und wünschen ihnen für die nächste Saison noch viele sportliche Highlights.

In der Vorrunde besiegten sie die BWB-Berliner Werkstätten mit einem 8:0 und steigerten sich danach sogar noch einmal im Spiel gegen WZB Spiesen-Elversberg, welches sie mit 16:0 gewannen.

Klaus Kalinke

Sabrina Littawe von der Heimstatt Engelbert übernahm als Spielführerin der Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert den Pokal.

Die neuen Deutschen Meisterinnen freuen sich über den Titelgewinn.

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Die 'Anders-WG' des Berufskollegs begeisterte die Besucher des Sommerfests.

Franz Sales Berufskolleg

Die 'Anders-WG' In einer Lehrerkonferenz im April kam die Nachfrage, ob sich das Berufskolleg mit einem Beitrag beim Sommerfest des Franz Sales Hauses beteiligen wollte. Schnell wurde dem zugestimmt, etwas schwieriger war allerdings die Entscheidung darüber, in welcher Form dies geschehen sollte. Die Praxislehrer des Unterkurses der Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) erklärten sich – noch nicht ahnend, dass sie nur über sehr wenig Zeit verfügen würden – spontan bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Nun stand jedoch die Projektwoche an, daran schlossen sich die Osterferien an, einige unterrichtsfreie Feiertage kamen noch und dann war für die Klasse auch noch ein zweiwöchiges Praktikum vorgesehen, das erst kurz vor dem Sommerfest endete. Bei genauem Hinsehen standen den Lehrern und Schülern insgesamt sechs Schultage (und hiervon ja immer nur wenige Stunden) zur Verfügung, um ein ansprechendes Angebot zu kreieren. Ein Gespräch mit dem Freizeitbereich ergab, dass ein Handpuppenspiel, wie es in früheren Jahren bereits angeboten wurde, erwünscht war. Die Handpuppen, die die Schüler im Rahmen ihres Werkunterrichtes herstellen, waren allerdings noch nicht ganz fertig. Trotzdem ließen sie sich auf diesen Vorschlag ein. Zum Üben dienten zunächst einmal Puppen von früheren Schülerjahrgängen. 20 |

Und dann passierte in dieser extrem kurzen Vorbereitungszeit total viel: Die Schüler entwickelten eine eigene Geschichte. In dem Stück Die 'Anders-WG' ging es um das Thema Ausgrenzung von Menschen, die eben etwas anders sind und nicht der sogenannten 'gesellschaftlichen Norm' entsprechen. Am Schluss sollte gezeigt werden, wie schön es sein kann, wenn gerade diese Menschen einen Platz in den Herzen finden. Ein schöner Lohn Parallel dazu kümmerte sich eine Gruppe um ein ansprechendes Bühnenbild, eine andere Gruppe entwickelte ein Infoblatt, das unter den Sommerfestbesuchern verteilt wurde und ein weiteres Team erstellte ein Hörspiel, mit dem die Puppenbewegungen schließlich synchronisiert wurden. Dies alles war nur zu schaffen, indem die Schüler auch in ihrer Freizeit aktiv waren. Am Tag des Sommerfestes gab es insgesamt drei Aufführungen der 'Anders-WG', ohne dass die Schüler zuvor nennenswert proben konnten. Von Aufführung zu Aufführung wurden die Schüler besser. Die vielen Zuschauer und der Applaus waren ein schöner Lohn für die Anstrengung, innerhalb einer so kurzen Zeit ein vorzeigbares Stück entwickelt zu haben. Und die Reaktionen der Schüler? Sie waren sehr stolz auf das Geleistete und hatten das Gefühl, dass dieses Vorhaben sie innerhalb der Klassengemeinschaft nochmals ein Stück nähergebracht hat – vielleicht das schönste Ergebnis. Brigitte Hüsselmann

Franz Sales Förderschule

'Locker Bleiben' „Nun bleib mal locker“ – das ist leicht gesagt, fällt aber vielen schwer. 'Locker bleiben' ist nicht nur eine 'coole' Haltung, 'Locker Bleiben' ist auch der Name eines Sozialtrainings für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und besonderem Förderbedarf im Bereich ihrer emotional-sozialen Entwicklung. Das Programm ist aus der Praxis für die Praxis entstanden. Seit Beginn dieses Schuljahres haben einige Schüler der Franz Sales Förderschule erstmals die Möglichkeit, das Sozialtraining 'Locker Bleiben' zu nutzen. Einmal wöchentlich kommen sie – aus unterschiedlichen Klassen – als feste Kleingruppe unter der Leitung des Schulsozialpädagogen Herrn Gerwing und der Mithilfe des Praktikanten Herrn Pfundner (Student der Sozialen Arbeit) zusammen.

Die Übungen werden so ausgewählt, dass sie den Voraussetzungen und dem Bedarf der Gruppe und der einzelnen Jugendlichen entsprechen. Der Schulsozialpädagoge steht in Kontakt mit den jeweiligen Klassenteams. Für die Schüler ist das Training 'Locker Bleiben' ein Angebot, das sie gerne wahrnehmen, auch wenn es für den Einzelnen nicht immer ganz einfach ist, sich mit sich selbst konfrontiert zu erleben. 'Locker Bleiben' ist ein kein streng standardisiertes und evaluiertes Programm, sondern entsteht und entwickelt sich aus der täglichen Praxis. Ideen und Konzepte sind über eine Website mit vielen Arbeitshilfen, Spielvorschlägen und Literaturhinweisen allgemein zugänglich unter www.locker-bleiben-online.de.

In spielerischen Angeboten aus der Psychomotorik, der Erlebnis- und der Theaterpädagogik erleben sich die Schüler selbst, in Kontakt mit einem Gegenüber und in einer Gruppe. Sie können ihr Selbstwertgefühl stärken und ein Selbstbewusstsein aufbauen (ICH). Sie lernen, sich in sozialen Situationen sicherer zu fühlen, sich angemessen zu verhalten und somit ihre Handlungskompetenzen in konfliktträchtigen Alltagssituationen zu verbessern. Spielerisch üben sie, ihr Verhalten zu kontrollieren, um darüber zu einem harmonischen Umgang mit einem Einzelnen (DU) und einer Gruppe (WIR) zu gelangen.

So heißt es in der Franz Sales Förderschule weiter 'Locker Bleiben?' Na klar - 'locker bleiben'!

An einem Strang ziehen: Das Erlebnis, gemeinsam etwas Schwieriges zu schaffen, kann viel bewegen.

Bei gemeinschaftlichen Übungen lässt sich das Sozialverhalten trainieren.

Thomas Gerwing

Sozialtraining

Sozialtraining Sozialtraining

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Ausflug

Was sonst noch geschah ...

Ausflug

... im Ehrenamt

Ausflug

Ausflug ins Marktund Schaustellermuseum

Mit der Deutschen Bank ins Phantasialand

Der diesjährige Ausflug der ehrenamtlichen Unterstützer des Franz Sales Hauses führte die Teilnehmer in eine ganz eigene Welt, nämlich in das Markt- und Schaustellermuseum in Essen. Von außen unauffällig an der Hachestraße gelegen, kann man hier einige kleinere Räume und eine große Halle besichtigen, wo es die eindrucksvolle Sammlung des bereits verstorbenen Schaustellers Erich Knocke zu bestaunen gibt.

Zu Beginn dieses Jahres beschloss die Abteilung 'Portfolioberatung Ruhrgebiet/ Münsterland' der Deutschen Bank, einen 'Sozialen Team-Tag' zu planen und umzusetzen. Abteilungsleiter Matthias Heinrich und Direktor Günter Oelscher standen schon miteinander in Kontakt und bei einem Besuch des Franz Sales Hauses wurde schnell klar, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich auch mit einem größeren Team sinnvoll und aktiv in der Einrichtung einzubringen. Herr Dickmann und Frau Rösner besuchten im März eine Abteilungsversammlung, stellten den Teammitgliedern das Franz Sales Haus vor und brachten einige Anregungen mit, wie ein 'Sozialer TeamTag' gestaltet werden könnte. Einige Zeit später standen sowohl eine konkrete Idee

Wie die Museumsführerin Frau Aust treffend beschrieb, schwanken die Exponate zwischen Kitsch und Kunst. Zu bestaunen ist alles, was man sich rund um Jahrmarkt und Schaustellerei vorzustellen vermag. Sowohl Miniaturen als auch originale Karussells und Kirmesorgeln, ein Wohnwagen, verschiedene Zugmaschinen, Bilder, Kulissen und noch viel mehr gibt es hier zu sehen. Frau Aust umrahmte die Führung mit vielen Informationen und Anekdoten. Als Höhepunkt wurden einige alte Orgeln für uns gespielt, die eine so schöne Atmosphäre entstehen ließen, dass bei jedem Zuhörer mindestens ein Fuß im Takt mitwippte.

als auch ein Termin fest: Am 17. September 2015 sollte es in einen Freizeitpark gehen, 18 Mitarbeiter der Deutschen Bank würden mit dabei sein. Parallel waren schon die Verbünde des Außenwohnbereichs gefragt worden, welche Bewohner, Klienten und auch Mitarbeiter Interesse an einer groß angelegten Aktion hätten. Letztendlich machten sich 57 Teilnehmer auf den Weg in den Freizeitpark Phantasialand. Hier einige Eindrücke einer Mitarbeiterin der Deutschen Bank: „Am 17. September 2015 machten wir uns aufgeregt auf den Weg zur Steeler Straße, um die Teilnehmer des Franz Sales Hauses zu treffen. Die Aufregung resultierte nicht nur aus der Spannung, was uns erwartet, sondern auch aus der Ehrfurcht vor der großen Achterbahn im Phantasialand. Zunächst teilten wir uns in viele kleine

Ein großer Dank gebührt denjenigen, die sich teilweise schon seit vielen Jahren hier im Haus engagieren! Claudia Rösner

18 Mitarbeiter der Deutschen Bank begleiteten einen Ausflug der Bewohner und Klienten ins Phantasialand.

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Was sonst noch geschah ...

Was sonst noch geschah ...

... im Franz Sales Haus

Gruppen auf und hatten dann beim Verteilen der Lunchpakete die erste Möglichkeit, uns vorzustellen. Auf der Busfahrt nach Köln hatten wir ausreichend Zeit, uns etwas kennenzulernen. Die ersten Verabredungen für die Wildwasserbahn oder Mäuse-Jagd wurden direkt getroffen. Die heitere Stimmung im Bus stieg, je näher wir dem Ziel kamen, und als wir die ersten Blicke auf's Phantasialand erhaschen konnten, brach im Bus spontaner Beifall und Jubel aus. Mit der gleichen guten Stimmung – wenn auch deutlich ruhiger und müder – waren wir am Abend auf dem Rückweg nach Essen. Wir tauschten Erlebnisse der einzelnen Gruppen aus und erzählten uns von den vielen tollen Dingen, die wir gesehen hatten, und von den verschiedenen Fahrgeschäften, die wir besucht hatten. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir diesen Tag mit den Bewohnern und Betreuern des Franz Sales Hauses verbringen durften. Es war ein besonderer Tag für uns alle und wir erinnern uns auch heute noch sehr gern daran zurück. Wir freuen uns sehr, dass es allen so gut gefallen hat und die Mitarbeiter der Deutschen Bank wollen zu einem Nachtreffen in ihren Räumlichkeiten einladen!“ Ein ganz herzlicher Dank an dieser Stelle noch einmal an alle, die von Seiten der Deutschen Bank diesen Ausflug ermöglicht haben – nicht nur für die Übernahme der Kosten des Ausflugtages, sondern auch für ein tolles Miteinander und großes Engagement! Claudia Rösner

Was sonst noch geschah ...

Radtour für Mitarbeiter Am 13. September 2015 trafen sich neun wackere Mitarbeiter zur diesjährigen Radtour. Die Wetterberichte waren sich uneinig: Zwischen lockerer Bewölkung, Dauerregen und Gewitter war alles drin. Letztendlich war das Wetter viel besser als gedacht. Wir starteten am Franz Sales Haus und fuhren entlang der Naturroute bis zum Weltkulturerbe Zollverein. Ab dem SanaaGebäude folgten wir der 'Erzbahntrasse', die durch den Essener Norden, durch Gelsenkirchen und Wattenscheid bis in das Zentrum Bochums führt. Immer schön eben, über schwindelerregende Viadukte mit tollen Aussichten – zunächst sehr grün, später dann auch durch Wohnsiedlungen und Gewerbegebiete. Die Erzbahn wurde bereits 1901 errichtet und verband unter anderem den RheinHerne-Kanal mit diversen Zechen und Stahlwerken. Sie hatte eine Länge von neun Kilometern und wurde bis in die sechziger Jahre betrieben. Von 2002 bis 2008 wurde aus der ehemaligen Bahntrasse ein Radweg. Kurz vor dem Westpark in Bochum befindet sich zum Beispiel die sogenannte Erzbahnschwinge, die für Menschen mit Höhenangst nicht gut zu ertragen ist. Alle Mitfahrer haben diese Brücke aber erfolgreich gemeistert, sodass es danach quer durch die Bochumer Innenstadt bis zum sogenannten Springorum-Radweg gehen konnte.

Gut gelaunt radelten die Mitarbeiter durch das Ruhrgebiet.

Auch wenn teilweise sehr dicke Wolken über den Himmel jagten, war es trocken und schön, auf den alten Bahntrassen zu fahren. Wir hatten (fast) T-Shirt-Wetter, auch wenn die Sonne sich rarmachte. Der Springorum-Radweg ist ebenfalls eine alte Bahntrasse, die ursprünglich von Bochum-Nord bis Bochum-Weitmar führte. Sie war nur für den Güterverkehr vorgesehen und ist etwa so alt wie das Franz Sales Haus. Auf dem Scheitelpunkt des SpringorumRadwegs in Bochum-Weitmar sind wir schließlich eingekehrt. Es war mittlerweile fast 14:00 Uhr, sodass wir uns eine große Pause verdient hatten. Es gab türkisch-orientalisches Essen und es tat uns allen gut, einmal die Beine auszustrecken und nach so viel frischer | 23

Radtour

Engagement

Radtour

Engagement

Radtour Luft zu verschnaufen. Während des Essens sahen wir auf der anderen Straßenseite die eine oder andere Frau mit einem Regenschirm.

Engagement Gemeinsames Früstück mit verdienten Mitarbeitern und Rentnern

Aber als wir alle mit dem Essen fertig waren und in Regenjacken das Restaurant verließen, kamen noch zwei bis drei Tropfen herunter, bevor der Himmel seine Schleusen wieder fest verschloss. Unsere Pause war also genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. So konnten wir das letzte Stück bergab genießen und sind von Dahlhausen aus auf dem Ruhrtal-Radweg bis zur Kunstwerker-Straße geradelt. Hier trennten sich dann die Wege der Mitfahrer. Je nach Anfahrt und Ausstiegszeitpunkt sind wir in diesem Jahr zwischen 50 und 80 km geradelt. Schön war, dass unsere sehr nette Radfahrer-Gruppe aus vielen Bereichen des Hauses stammte: Der Trägerverein war vertreten, die Wohnen GmbH, die in service GmbH und die Werkstätten GmbH. Allen hat die plattenfreie Tour viel Spaß gemacht und wir haben uns auch ein wenig mehr kennengelernt als das sonst während der Arbeit der Fall ist. Für das nächste Jahr gibt es schon Ideen, wohin wir fahren könnten – vielleicht sind Sie auch mit dabei? Stefanie Siebelhoff

Was sie verbindet, ist ihr langjähriges Engagement für die Menschen im Franz Sales Haus: Direktor Günter Oelscher, die Mitarbeitervertretung (MAV) und der Personalbereich bedanken sich dafür regelmäßig bei verdienten Mitarbeitern und Rentnern. Am 7. Oktober 2015 lud (v. l. n. r.) Direktor Günter Oelscher aus diesem Anlass Hendrik

Danke Danke

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Ross (MAV), Axel Müther (25 Jahre FSH), Helga Driesen-Peters (Rente), Wolfgang Engelhardt (25 Jahre FSH), Annelie Römer (Rente), Angela Holtkamp (Personalleiterin), Reinhold Huppertz (40 Jahre FSH), Gabriele Carrier (Rente) und Andreas Langer (25 Jahre FSH) zum gemeinsamen Frühstück ein.

Applaus

Was sonst noch geschah ...

Was sonst noch geschah ...

Applaus

Was sonst noch geschah ...

Applaus Präsentation im Colosseum Am 18. September 2015 wurde das integrative Musical 'Grand Hotel Vegas' im Colosseum in Essen aufgeführt. Im Vorfeld konnten sich die Besucher beim 'Markt der Möglichkeiten' an Infoständen über verschiedene berufliche Angebote für Menschen mit Behinderungen informieren. Die Themen für die Menschen mit Behinderungen waren breit gestreut. Das Angebot reichte von Werkstätten für behinderte Menschen über Träger von außerbetrieblichen Ausbildungen, das JobCenter, die Agentur für Arbeit, bis hin zu den Angeboten des Franz Sales Hauses. Wir konnten uns mit den beiden Integrationsunternehmen 'in time gGmbH' und 'in service GmbH' des Franz Sales Hauses gut präsentieren und uns über die große Resonanz an unserem Infostand freuen. Die Besucher nahmen die Möglichkeit, mit unseren Experten zu sprechen, gerne wahr. So konnten viele interessante Gespräche entstehen. Der Wunsch, einmal auf einer großen Bühne zu stehen und Vorfreude: Die Tänzer aus dem Franz Sales Haus warten auf ihren großen Auftritt beim glamourösen Musical 'Grand Hotel Vegas'.

vor vielen hundert Menschen in einem Musical zu tanzen, ist anschließend für 20 Bewohner des Franz Sales Hauses in Erfüllung gegangen. Nach vielen Proben mit dem Tanzlehrer Dominique Bellinghausen (Tanzschule Overrath) traten die Tänzer abends im Colosseum Theater beim bundesweit größten inklusiven Musical 'Grand Hotel Vegas' der Patsy & Michael Hull Foundation auf. Der Freitagmorgen begann für unser Tanzensemble schon sehr früh mit einer ersten Generalprobe auf der großen Bühne. Aber auch mit viel Spaß und natürlich mit etwas Nervosität. Der Tag verging wie im Fluge und war prall gefüllt mit weiteren Tanzproben, dem Styling der Darsteller, den Kleideranproben und sonstigen Vorbereitungen. Unsere Bewohner waren die ganze Zeit über mit sehr viel Freude dabei und in den Pausen wurde dann dem großen Auftritt entgegengefiebert. Kurz vor dem Auftritt war die Anspannung bei allen Darstellern und Helfern hinter der

Bühne deutlich spürbar. Unsere Tanzgruppe war aber ein super Team: Alle versuchten, sich gegenseitig zu beruhigen. Einige besonders nervöse Tänzer wurden in den Arm genommen und durch positives Zureden gestärkt. Als dann der Zuschauerraum reichlich gefüllt war, durfte unsere Gruppe mit einer der Choreografien gleich am Anfang auftreten und begeisterte das Publikum. Ziemlich erleichtert und glücklich, dass alles so gut geklappt hatte, warteten die Tänzer auf die nächsten Einsätze und das große Finale, bei dem mehr als 100 Menschen mit und ohne Handicap auf der Bühne standen. Das Publikum war so gerührt, dass es die Mühen der Tänzer mit Standing Ovations und langanhaltendem Applaus belohnte. Nach einem langen, erfolgreichen Tag mit vielen schönen Erfahrungen und Eindrücken endete dieses Projekt gegen Mitternacht mit den folgenden Worten eines Bewohners: „Und wann können wir wieder auftreten?“ Nicole Köster / Daniela Preukschars

Das Franz Sales Haus präsentierte im Foyer des Colosseum-Theaters unterschiedliche Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsleben.

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Basketball Basketball ... im Sportbereich

Talentierte Nachwuchssportlerinnen Der Verein DJK Franz Sales Haus e. V. sucht Verstärkung für seine neu gegründete Fußballgruppe für Mädchen. Wer circa 8 bis 10 Jahre alt ist und gerne Fußball spielt, kann gerne einfach mal zu unserem Training ins Sportzentrum Ruhr (Steeler Straße 261 in 45138 Essen) kommen. Das U 11-Mädchenfußballteam trifft sich donnerstags von 16:00 bis 17:00 Uhr auf dem Kleinspiel-Kunstrasenfeld neben dem Sportzentrum Ruhr. Mädchen, die Interesse am Training haben, sind herzlich zu einer 'Schnupperstunde' beim DJK Franz Sales Haus e. V. eingeladen. Sie können ihr Talent ausprobieren und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Weitere Infos: Tel 02 01 . 27 69 - 951, E-Mail: [email protected]

Rollstuhlbasketball Seit mehr als zwei Jahren haben die Rollstuhlbasketballer 'Hot Rolling Bears Essen' ihren eigenen Fanclub. Zunächst waren sie einfach da, die Bewohner des Franz Sales Hauses; sie reihten sich auf der Tribüne unter den Zuschauern ein und waren – wie alle Besucher – begeistert von dem actionreichen Spiel. Dann boten sie der Mannschaft hier und da ihre Hilfe an – mittlerweile gehören sie fest zur 'Bären-Familie' und sind nicht mehr wegzudenken.

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Basketball Schließlich ergab es sich, dass aus den Fans des Franz Sales Hauses der erste offizielle Fanclub der 'Hot Rolling Bears' wurde, die 'Fire Bears'. Sie gehören unter anderem zum Team 'Logistik', bauen anlässlich eines Spieles in der Sporthalle des Nord-Ost-Gymnasiums auf und wieder ab, helfen im Sportler-Café, begleiten die 'Bears' zu Auswärtsspielen und feuern ihre Bären natürlich bei allen Heimspielen lautstark an.

Sonntag, 6. Dezember 2015 um 11:00 und 15:00 Uhr, Sonntag, 28. Februar 2016 um 11:00 und 15:00 Uhr sowie am Sonntag, 20. März 2016 um 13:00 Uhr. Weitere Infos zum Fanclub über Michaela Karpa, E-Mail: michaelakarpa@ yahoo.de Rainer Grebert

Auch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga bleiben die 'Feuer-Bären' ihrer Mannschaft treu und hoffen auf weitere Unterstützung von anderen Basketball-Fans. Wer sich das rasante Spiel der 'Hot Rolling Bears' anschauen möchte, der kann dies in der aktuellen Saison gerne tun. Gelegenheit zum Zuschauen, zum Anfeuern oder zum Helfen gibt es in der neuen Saison 2015/2016 bei den RegionalligaSpielen in der Sporthalle an der Katzenbruchstraße 77:

Der Fanclub 'Fire Bears' besteht aus sportbegeisterten Bewohnern des Franz Sales Hauses.

Die 'Hot Rolling Bears' liefern tolle Spiele ab und freuen sich über Fans und Unterstützer.

Was sonst noch geschah ...

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Was sonst noch geschah ...

... im Freizeitbereich

Franz Sales Open Air Am verregneten 5. September 2015 rockte das 10. Franz Sales Open Air mal wieder das Gelände an der Steeler Straße. Bei dem einzigartigen integrativen Musikfestival stehen Musiker mit und ohne Behinderungen auf der Bühne. Wie in jedem Jahr sorgte die Franz Sales Hausblaskapelle, die älteste Musikformation der Einrichtung, für den musikalischen Auftakt. Direktor Günter Oelscher eröffnete dann gemeinsam mit Bürgermeister Rudolf Jelinek offiziell die Veranstaltung. In diesem Jahr bereicherten unter anderem 'the mix' und 'my Rock King Rico' die musikalische Vielfalt des Festivals, bei denen das Publikum gut abging. Mit etwa 1.000 km hatte die Band 'eben Ezer' aus Lausanne in der Schweiz mit Abstand die weiteste Anreise. Auch die Schweizer Musiker unterhielten das Publikum gekonnt. Insgesamt sorgten acht Bands für ein abwechslungsreiches Programm. So mancher Besucher war auch von der Technik begeistert und beobachtete das Bühnenteam bei der Arbeit. Eine weitere Band aus Essen war die Band 'we can' der Heimstatt Engelbert, die das Publikum mit gecoverten und eigenen Songs begeisterte.

star' (DSDS) gewann und viele Fans hat. Sie ließ es sich nicht nehmen und tanzte bei ihrem Auftritt auch vor der Bühne mit dem Publikum. Nach ihrem vielbejubelten Auftritt gab sie noch Autogramme und es bestand sogar die Möglichkeit, sich mit Aneta fotografieren zu lassen. Ein Traum erfüllte sich für Tom Kehrer, den vermutlich größten DSDS-Fan der ganzen Stadt. Als der junge Mann, der in der Heimstatt Engelbert betreut wird, einem seiner Lieblingsstars gegenüberstehen durfte, war er einfach nur glücklich.

Bei einem persönlichen Fotoshooting mit der charmanten Sängerin Aneta, die keinerlei Berührungsängste hatte, waren natürlich viele Emotionen im Spiel. Tom Kehrer bekam sogar noch ein Autogramm auf seine Sammler-CD, sodass er restlos begeistert war. Eine kurze Zeit, eine kurze Begegnung auf Augenhöhe – so wenig mit so großer Wirkung. Oft reicht das schon, um einmal auf Wolke sieben zu schweben, ohne einen Gedanken an all die Probleme des Lebens und des Alltags. Andreas Bister (Franz Sales Haus) / Frank Haupt (Heimstatt Engelbert)

Wieder einmal war auch der Auftritt der 'Dr. Mahockta Band' ein großartiges Er-

lebnis. Sie heizten die Stimmung mit eingängigen Songs an. Der Höhepunkt des Musikfestivals war schließlich der Auftritt der Headlinerin Aneta, die bei der Castingshow 'Deutschland sucht den Super-

DSDS-Superstar Aneta nahm sich nach ihrem Auftritt viel Zeit für die Fans.

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... in der Förderschule

Schulausflug Ein Ausflug mit der ganzen Schule? Geht denn das? Dank des Sponsorings durch den Freundeskreis der Förderschule, der allen Schülern etwas Besonderes zukommen lassen wollte, konnten am 8. September 2015 sämtliche Schüler, Lehrer und viele Begleitkräfte mit Bussen ins Irrland nach Kevelaer gefahren werden. Ein Vorbereitungsteam hatte alles bis ins Kleinste organisiert: Wir hatten einen fest reservierten Platz, an dem wir uns zum Frühstück und zum Hotdog-Essen trafen; jeder Schüler bekam einen Ausweis mit Namen und einer Handy-Nummer für Notfälle – falls sich doch einmal jemand etwa im Labyrinth verlaufen sollte; von Getränken bis zu Papiertüchern – alles war bestens vorbereitet. Das Wetter spielte

... im Berufskolleg

ebenfalls mit. Und dann hieß es nach Lust und Laune klettern, rutschen und toben! So mancher, von dem man es nicht erwartet hätte, schaffte es auf einen riesigen Luftkissen-Kletterberg. Und auch bei den Rutschen fand jeder eine dem jeweiligen Mut und Temperament angemessene Herausforderung. Nur die Wasservergnügungen wurden im kühlen September lieber weiträumig umgangen. Nach einem 'Bad' im Mais war auf jeden Fall eine Dusche zu Hause vorprogrammiert. Am Ende saßen alle müde und zufrieden in den Bussen und kamen wohlbehalten in der Schule an. Gemeinsam konnten wir auf einen wunderbaren Tag zurückblicken. Ein herzliches Dankeschön allen, die dies ermöglichten!

Neue Schüler und Studierende Das Kollegium freut sich über die zahlreichen neuen Schüler und Studierenden, die mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 ihre Ausbildung im Berufskolleg aufgenommen haben. Bei den Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) in Vollzeitform haben 21 Schulabsolventen die Ausbildung begonnen. Eine erfreulich große Klasse gibt es bei den Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) in Teilzeitform, die die Zusatzqualifikation 'Geprüfte Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung' anstreben. Hier haben 25 Teilnehmer die Ausbildung aufgenommen. Zusätzlich konnten zwei Heilerziehungspfleger-Klassen mit insgesamt 59 Studierenden starten.

Barbara Piechocki

Wir wünschen den neuen Absolventen, Teilnehmern und Studierenden viel Erfolg bei ihrer Ausbildung. Brigitte Hüsselmann

Viel Erfolg! Viel Erfolg! Ein Bad im sonnengelben Mais machte gute Laune.

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Manche Rutschen forderten viel Mut von den Schülern.

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Was sonst noch geschah ...

Was sonst noch geschah ...

... in den Werkstätten

Fußballturnier Beim diesjährigen Fußballturnier des Zweigbetriebs Huttrop ging es hoch her. Neben den traditionellen Mannschaften der Bäckerei und Wäscherei ließ sich erstmalig auch ein Team der Pinte aufstellen und forderte die Gegner in spannenden Duellen heraus. Die inklusiven und bunt durchmischten Mannschaften – bestehend aus Beschäftigten, Bewohnern sowie Mitarbeitern der Werkstätten und des Freizeitbereichs – bewiesen Teamgeist. Sie begeisterten die zahlreich erschienenen Fans, die mit viel Jubel und Zurufen mitfieberten. Nachdem Carsten Ruda (Sozialer Dienst) als Organisator und Teil des WäschereiTeams die Spielregeln erklärt hatte und sich einige Mannschaften bereits eine erste Taktik überlegt hatten, startete das Turnier mit dem Spiel zwischen Bäckerei und Pinte. Das hochmotivierte Team der Pinte war von Anfang an gut in Form und wies die zurückhaltenden Spieler der Bäckerei in ihre Grenzen. Auch nach dem ersten Sieg der Pinte – mit zwei Toren Vorsprung – riss die Erfolgssträhne des Newcomerteams nicht ab: Selbst der

Platzverweis von Patrick Simsheuser in der zweiten Halbzeit konnte die Mannschaft nicht stoppen. Dementsprechend bekamen die Zuschauer einige Freudensprünge der Spieler zu sehen und mit einem 4:1Sieg gegen das Team der Wäscherei konnte sich die Pinten-Mannschaft schon früh als Tagessieger feiern lassen. Der Stimmung auf dem Platz tat dies keinen Abbruch – schließlich stand noch das traditionelle Spiel Wäscherei gegen Bäckerei an. Mit Unterstützung und tosendem Beifall der Fans konnte sich die zuvor etwas zurückhaltende Mannschaft der Bäckerei in ihre Topform zurückkämpfen und ging nun in die Offensive. Bei so vielen starken Toren konnte die Wäscherei leider nicht mithalten und so gewann die Bäckerei verdient mit 6:2. Bei der anschließenden Siegerehrung war von Enttäuschung seitens der Zweit- und Drittplatzierten keine Spur. Im Gegenteil: Alle Spieler strahlten mit der Sonne um die Wette und verfolgten mit leuchtenden Augen die feierliche Übergabe des Wanderpokals. Peter und Thomas als Vertreter der Pinte nahmen den Pokal von Frau Wagner entgegen und präsentierten die

Das Pintenteam war in Topform und gewann gegen die Mannschaften von Bäckerei und Wäscherei.

Trophäe stolz ihren Fans. Beim gemeinsamen Grillen ließen Spieler und Gäste das Turnier noch einmal Revue passieren und stärkten sich mit Bratwurst und Salaten. Schon jetzt freuen sich die Teams auf das Turnier im nächsten Jahr und sind gespannt, wer dann den Pokal in den Händen halten darf. Sabrina Brauckmann

Diesen Comic zeichnete Louise Edgington – eine Beschäftigte des Werkstatt-Zweigbetriebs 'Alte Post' in Essen-Kupferdreh.

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... in der Heimstatt

... im Seelsorgebereich

Herbstfest

Ernte-Dank – Gott sei Dank!

Am 26. September 2015 feierte die Heimstatt Engelbert von 12:00 bis 19:00 Uhr ein großes Herbstfest. Bei wunderschönem Herbstwetter gab es vielfältigste Angebote für die ganze Familie. Nach dem Eröffnungsgottesdienst, den die Klienten mitgestaltet hatten, genossen die vielen Besucher bei gelöster Feierstimmung ein Programm, das so bunt wie der Herbst war: Es gab Bastelangebote, Spielstände, Verkaufsbuden und viele kulinarische Köstlichkeiten. Ob Grillgut, Reibekuchen, Stockbrot, Waffeln oder Kuchen aus der Cafeteria – die vielen kleinen und großen Besucher ließen es sich schmecken. Die mitreißenden Songs der Bands 'we can', 'Dr. Mahockta', 'FC Kray' und 'Kunstblut' animierten zum Mitsingen und -tanzen. Ein rundum gelungenes Fest.

Wer am 27. September 2015 die Heilige Messe im Franz Sales Haus besucht hat, der hat erfahren, wie hilfsbereit unsere Bewohner sind. In großen Mengen wurden unverderbliche Lebensmittel mit zur Kirche gebracht.

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Joachim Derichs

Die Seelsorge hatte die Gottesdienstbesucher vorher aufgerufen, diese für die Arbeit der 'Missionaries of Charity', den Schwestern von der seligen Mutter Theresa, die sich nicht weit vom Franz Sales Haus entfernt um Obdachlose und Bedürftige kümmern, zu spenden. In einer feierlichen Gabenprozession wurden die gespendeten Lebensmittel zum Altar gebracht. Die Schwestern freuten sich riesig über diese Unterstützung ihrer Arbeit. In der Katechese konnten die Gottesdienstbesucher dann mit nachvollziehen, wie aus Getreide und Eiern Spaghetti werden, die man in jedem Supermarkt kaufen kann. „Viele Leute wissen heute nicht mehr, wie die Lebensmittel hergestellt werden, die wir auf unseren Tellern haben“, stellte Seelsorger Joachim Derichs fest. „Dabei wird schnell vergessen, dass es vieler Hände Arbeit bedarf, damit wir leckeres Essen genießen können.“

Beim Herbstfest hatten nicht nur die Gäste Spaß.

die während des Gottesdienstes mit ihrem Kamerateam Aufnahmen für den neuen Imagefilm des Franz Sales Hauses machte.

Die Gottesdienstbesucher des Franz Sales Hauses wissen, dass die vollen Supermarktregale keine Selbstverständlichkeit sind. Darum sagen sie Gott und den Menschen 'Danke'. Ungewohnt für den Seelsorger, Routine für die Gottesdienstbesucher war der Besuch von Frau Grimme,

Die Schwestern der 'Missionaries of Charity' mit einer Flüchtlingsfamilie aus dem Irak. Die Familie hat bei den Schwestern Obdach gefunden.

Ein Urgestein nimmt Abschied In einem feierlichen Gottesdienst nahm am 13. September 2015 die Gottesdienstgemeinde des Franz Sales Hauses Abschied von Rosa Meckl, die sich nach 55 Jahren Zugehörigkeit zur Einrichtung ihren großen Wunsch erfüllte und Ende September zu ihren Verwandten nach Kevelaer an den Niederrhein zog. Rosa Meckl lebte zuletzt in der Außenwohngruppe Moltkestraße und besuchte regelmäßig die Gottesdienste im Franz

Auf Wiedersehen

Was sonst noch geschah ...

Was sonst noch geschah ...

Auf Wiedersehen

Was sonst noch geschah ...

Auf Wiedersehen Sales Haus. Die passionierte Mundharmonikaspielerin gestaltete in der Vergangenheit immer wieder Gottesdienste mit. Eine besondere Freude war für sie der Singund Musizierkreis unter der Leitung von Markus Nesemann. So war Rosa besonders glücklich, dass in ihrem Abschiedsgottesdienst sowohl Markus Nesemann als auch ihr ehemaliger Chorleiter Rainer Ruhnau zugegen waren, um den Gottesdienst musikalisch mitzugestalten. Markus Nesemann hatte zu diesem Anlass sogar einige Sängerinnen und Sänger aus seinem Chor mitgebracht, um Rosa gebührend zu verabschieden. Wir werden Rosa und ihr unglaubliches Gedächtnis für Geburtstage vermissen. Liebe Rosa, vielen Dank für die schöne Zeit mit Dir. Möge Gottes Segen Dich auf Deinen Wegen begleiten und Dir in Deinem neuen Zuhause viele neue Freunde schenken. Joachim Derichs

Rosa Meckl hat sich einen Traum erfüllt und verabschiedete sich bei ihren Freunden im Franz Sales Haus.

Anders als gedacht Ein Praktikum in einem kirchlichen Praxisfeld – für viele Studenten, die dieses ableisten müssen, klingt das zunächst einmal langweilig. Da denkt man vielleicht daran, Kirchenbänke zu säubern oder Pfarrnachrichten zu verteilen. Dass das Praktikum aber auch ganz anders verlaufen kann – und zwar total interessant und abwechslungsreich – habe ich im Franz Sales Haus erfahren, als ich bei Herrn Derichs in der Seelsorge mitgearbeitet habe. Dass sich ein Seelsorger um so viele verschiedene Aufgaben kümmern muss, hätte ich nicht gedacht.

empfangen. Besonders Sonntagsmorgens war die Müdigkeit schnell verflogen, wenn man von den Helfern und Besuchern, die fast immer zu Scherzen aufgelegt waren, so nett im Gottesdienst empfangen wurde. Dass so ein Praktikum im kirchlichen Praxisfeld also alles andere als langweilig ist, werde ich nun sicherlich in meinem Studiengang weitererzählen. Eva Kues

Das Vorbereiten und die individuelle Gestaltung von Gottesdiensten, Treffen von Firmlingen, Andachten in den Werkstätten und Schulgottesdiensten sind quasi nur das Standardprogramm, welches zu den Aufgaben des Seelsorgers gehört. Seminare – wie die Besinnungstage für Mitarbeiter oder das Kommunikationsseminar im offenen Treff des Ambulant Betreuten Wohnens – müssen ebenso gestaltet werden. Es gibt also immer was zu tun! Besonders schön fand ich es, wenn spontaner Besuch im Büro vorbeikam, den man schon von Weitem durchs Fenster sehen oder hören konnte. Auch wenn ich nur eine kurze Zeit im Franz Sales Haus zu Besuch war und mich die Bewohner hauptsächlich in den Gottesdiensten oder für kurze Hospitationen in den einzelnen Gruppen zu Gesicht bekamen, so wurde ich doch von jedem Einzelnen herzlich

Studentin Eva Kues absolvierte ein Praktikum bei Seelsorger Joachim Derichs.

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kurz notiert

kurz notiert

... im Wohnbereich

kurz notiert Kalender und Film

Im Rahmen des diesjährigen Hausfestes bekamen die Bewohner der Wohnheime Kosmas und Damian die einmalige Gelegenheit, in eine andere, weit entfernte Zeit zu reisen. Gemeinsam mit den 'Rittern von Huttrop' ließen sie im August das Mittelalter auf dem Gelände des Franz Sales Hauses zum Leben erwachen. Die altertümlich gekleideten Akteure luden alle Bewohner ein, an den mittelalterlichen Spielen teilzuhaben und in die Rolle eines 'wahren Ritters' zu schlüpfen. Obwohl einige Bewohner sich bereits kleidungstechnisch angepasst hatten, wurde das Angebot, die Utensilien eines Ritters anzuprobieren, gerne genutzt. Besonders

Falls Sie noch ein schönes Geschenk suchen: Der beliebte Wandkalender des Franz Sales Hauses hat für das Jahr 2016 das Thema 'Lebensträume'. Denn in unserem Alltag und den hitzigen politischen Diskussionen über Inklusion wird eines oft vergessen: Wir sind alle Menschen mit ähnlichen oder gar identischen Bedürfnissen und Lebensträumen. Ob mit oder ohne Behinderung – jeder Mensch hat erfüllte und unerfüllte Wünsche. Sei es, einmal im Leben mit der Lieblingsfußballmannschaft den Rasen zu betreten, exotische Länder zu bereisen oder ganz elementare Dinge wie der Traum von einer eigenen Wohnung, einem guten Arbeitsplatz oder der Sehnsucht nach einem Partner, mit dem man über alles sprechen kann. Der Kalender des Franz Sales Hauses stellt jeden Monat Bewohner oder Beschäftigte und deren Träume vor. Wir möchten Ihnen damit individuelle und vielleicht auch überraschende Einblicke in das Leben der Menschen mit Behinderungen in unserer Einrichtung geben. Ebenfalls sehenswert ist der neue Film über das Franz Sales Haus. Die WDR-Mitarbeiterin Stephanie Grimme hat dafür ab dem Sommer alle Bereiche besucht, um einen atmosphärischen Einblick in die Arbeit der traditionsreichen Einrichtung zu geben. Lassen Sie sich überraschen und entdecken Sie die vielen Facetten des Franz Sales Hauses. Kalender und Film sind zum Preis von 5 Euro (zzgl. Porto) über das Sekretariat erhältlich. Bestellungen: Tel 02 01 . 27 69 - 201 oder per EMail an [email protected].

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Termine 07. 12. 2015 Nikolausfeier in der Förderschule, 10:30 Uhr

Ritterfest

Die 'Ritter von Huttrop' luden die Bewohner zu mittelalterlichen Spielen ein.

Termine

15. 12. 2015 Adventsnachmittag in der Förderschule, 16:30 bis 18:30 Uhr 17. 12. 2015 Adventskonzert 24. 12. 2015 Christmette in der Franz Sales Haus-Kirche 29. bis 31. 01. 2016 integrative Sportexerzitien 30. 01. 2016 Karnevalsfeier 05. 02. 2016 Karneval in der Förderschule, 10:30 Uhr Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet auf www.franz-sales-haus.de

Was sonst noch geschah ...

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Impressum Herausgeber: Franz Sales Haus Redaktionsausschuss: Direktor Günter Oelscher (verantwortlich), Sabrina Brauckmann, Joachim Derichs, Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann, Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki, Frank Zachäus

Layout und Realisation: schröder.hebestreit, Witten Fotos: Eike Thomsen, Franz Sales Haus Spendenkonto: Bank im Bistum Essen Kto. 677 200 91 BLZ 360 602 95

Stand: 31. Oktober 2015

Konzeption: K.A. DESIGN, Essen

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Im nächsten Heft Einweihung Haus Lea | Preis für Ehrenamt

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Franz Sales Haus Steeler Straße 261 45138 Essen Tel.: 0201 . 2769 - 0 Fax: 0201 . 2769 - 270

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