February 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ISSN 1864 – 7006
Willkommen in Zwickau!
Hochschule begrüßt zum Wintersemester wieder rund 1000 neue Studenten
Studium ohne Abitur Projekt „Offene Hochschule Zwickau“ will neue Zielgruppen ansprechen
Dein Studientag auf einen Blick WHZ WebApp gibt rasche Orientierung im Hochschulalltag
Technik im Fokus. Menschen im Blick.
Denn wegweisende Ideen brauchen Menschen, die sie nach vorne bringen. Mit Ehrgeiz und Leidenschaft bis ins Ziel und darüber hinaus – ob bei der Optimierung vorhandener oder der Entwicklung neuer Technologien. Genau so ist MAHLE. Als weltweit führender Hersteller von Komponenten und Systemen für den Verbrennungsmotor und dessen Peripherie entwickeln und fertigen wir gemeinsam mit rund 48.000 Mitarbeitern zukunftsorientierte Lösungen für unsere namhaften Kunden. Und das an über 100 Standorten und in 7 Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit seit Jahren erfolgreich. Heute sind wir in jedem zweiten Fahrzeug weltweit zu finden. Unsere hervorragende Marktposition kommt auch Ihnen zugute: Wir bieten Ihnen ein Umfeld, das von kurzen Entscheidungswegen und viel Freiraum lebt – aber vor allem die Leistung eines jeden Einzelnen zu schätzen weiß. Ergreifen Sie Ihre Chance, und prägen Sie die Zukunft mit MAHLE. www.jobs.mahle.com
EDITORIAL
Liebe Leser,
Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim
in diesen Tagen beginnt das Wintersemester 2013/14. Zur feierlichen Immatrikulation am 2. Oktober werden wir neben vielen deutschen traditionell auch unsere neuen ausländischen Studierenden herzlich begrüßen. Im Jahr 2012 kamen sie aus insgesamt 25 Ländern zu uns nach Zwickau. An unserer Hochschule liegt der Anteil ausländischer Studierender bei knapp vier Prozent, und nur etwa zehn Prozent unserer deutschen Studierenden verbringen ein oder mehrere Semester an Hochschulen im Ausland. Beides keine Spitzenwerte, und beides noch viel zu wenig für erfolgreiches Agieren in einer global vernetzten Wirtschaftswelt. Umso erfreulicher sind einige Beiträge in dieser Ausgabe von campus³. So wird darüber berichtet, dass in diesem Semester ein deutsch-chinesischer Doppelmaster-Studiengang an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation startet, der gemeinsam mit der Tianjin Foreign Studies University (China) konzipiert und für acht Jahre vom DAAD gefördert werden wird. Die ersten chinesischen Studierenden begannen im September in Zwickau. Ähnlich strukturiert ist ein Doppel-Abschluss der Studienrichtung Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg zusammen mit der finnischen Hochschule HAMK Wetterhoff in Hämeenlinna, Südfinnland. Schon seit 2010 gibt es ein gemeinsames Studienprogramm, den „Double Degree Fashion Design“. Dieser internationale Abschluss ermöglicht es qualifizierten Modedesign-Studierenden, die nationalen Abschlüsse
beider Hochschulen zu erlangen. Welch spannende Karrierewege sich damit eröffnen können, stellt unser Alumnus Steffen Dekoj in seinem Beitrag dar. Nach einem ersten Auslandssemester in Schottland kam er als Teamleiter Marketing des WHZ Racing Teams in Kontakt zur Firma Mahle. Seit 2011 ist er fest bei Mahle beschäftigt, derzeit am Standort Shanghai. Auch ein Bericht über das brasilianische Stipendiatenprogramm „Ciência sem Fronteiras – Wissenschaft ohne Grenzen“, die an der Hochschule angebotenen Sprachtests, das Interview mit unserer neuen Leiterin des Akademischen Auslandsamtes und nicht zuletzt der Gastkommentar von Werner Schulz, dem gebürtigen Zwickauer und heutigen EUParlamentarier, sind dem Thema „Internationalisierung“ gewidmet. All diese Beiträge dokumentieren: Die Westsächsische Hochschule Zwickau bekennt sich zur Verantwortung für die Entwicklung ihrer Heimatregion, sie bietet ihren Studierenden aber gleichzeitig ein breites Spektrum, sich erfolgreich auf den globalen Wettbewerb vorzubereiten. Und viele unserer Absolventen sind heute schon weltweit als Botschafter Südwestsachsens unterwegs. Viel Spaß beim Lesen und wir freuen uns auf Ihre Anregungen! Ihr
Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim Rektor der Westsächsischen Hochschule
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INHALT
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Neue Aufgaben in der Gleichstellungsarbeit Fakultätsübergreifende Gruppe erarbeitet neues Konzept
GASTBEITRAG
LEHRE
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Austausch schafft Toleranz und Innovation Demokratische Werte sind die Grundlage für ein Zusammenleben in Europa, meint Werner Schulz
HOCHSCHULPOLITIK 08
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Großes Interesse an Bibliothek Bibliothekarin aus Nordwestrussland besucht Zwickau
Mythen der Hochschullehre Über „geborene” und „geformte” Hochschullehrer
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Erst anpacken, dann kreativ sein Hochwasser 2013: Vom Sandsack zum Einkaufsbeutel
Hochschule will neue Zielgruppen erreichen Studium auch ohne Abitur möglich – Kooperation mit der Handwerkskammer Chemnitz
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WHZ-Delegation besucht chinesische Hochschulen Neuer deutsch-chinesischer Doppelmaster startet im Herbst
Die Wissenschaftsregion Chemnitz Ziele, Chancen und Risiken – was wir erwarten können
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Im Kontakt mit Unternehmen Wie der Job Factory – Career Service Studierende und Unternehmen zusammenführt
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Fachkräfte für Sachsen – Berufsausbildung an der WHZ Im August beendeten wieder zwei Azubis erfolgreich ihre Lehre im ZKI
Forschung der Hochschule weiter auf Erfolgskurs WHZ erhält Förderung für zahlreiche Projekte – Starkes Engagement in Netzwerken
Dein Studientag auf einen Blick Von Stunden- über Speise- bis Fahrplan: Infos sind mit der WHZ WebApp abrufbar
CAMPUS
FORSCHUNG 14
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FAKULTÄTEN 26
So lassen sich Fremdsprachenkenntnisse nachweisen Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation bietet Sprachtests an
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Wissenschaftler wollen Sehbehinderten Leben erleichtern Vier Fakultäten arbeiten gemeinsam an Opto-Elektronischem Assistenzsystem
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Double Degree Fashion Design vereint zwei Abschlüsse Angewandte Kunst Schneeberg geht neue Wege in internationaler Zusammenarbeit
INHALT
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Messebesuch sorgt für neue Impulse Textiltechniker und -designer beim Messedoppel in Frankfurt/Main dabei Irgendwas mit Management … Schüler probieren sich an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften aus
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WESTSACHSEN-CLUSTER 52
Qualitätsmaximierung durch 3D-Geometriemessungen Die WHZ auf der Hannovermesse am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“
ALUMNI
Elektroimpulsverdichten von Titanpulvern Institut für Produktionstechnik sucht neue Technologie zur Urformung von Bauteilen Promovieren mit FH-Abschluss: So geht das! Nachwuchsförderung soll an der Hochschule mehr in den Fokus rücken
Auslandsamt will mehr Studenten in die Ferne locken Adriana Slavcheva, neue Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, über ihre Ideen Ciência sem Fronteiras Brasilianische Talente überschreiten Grenzen Studium in China sorgt für neuen Blick auf die Welt Austauschprogramm ermöglicht Aufenthalt an Hochschule in Shanghai
STUDENTENLEBEN 48
Große Festveranstaltung zum Jubiläum Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte finden am 7. November zum 15. Mal statt
Mehr Durchblick im Facility Management Fachgruppe Wirtschaftsinformatik setzt Forschungstätigkeit konsequent fort
INTERNATIONAL 40
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Deutschlandstipendium: Wenig Aufwand, viel Nutzen Dritte Runde an der Hochschule – Jeder kann bis zu 50 Prozent eines Stipendiums stiften
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Ingenieure haben gute Karrierechancen im Landkreis Birgit Vorratz, Wirtschaftsförderin im Landkreis Zwickau, im großen campus³-Interview
„Hochschule muss sich international nicht verstecken“ Kontakte im WHZ Racing Team als Eintrittskarte für Karriere beim Automobilzulieferer
NACHRICHTEN 10
Neues Institut und neues Labor an der Hochschule
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Stele erinnert in Zwickau an die Ingenieurausbildung
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WHZ überzeugt Top-Manager der Automobilindustrie
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Professoren des Chengdu College zu Gast in Reichenbach
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Neuer Name für Studienschwerpunkt
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„Formula Student Electric“: WHZ Racing Team auf Platz 3 der Weltrangliste vorgerückt
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Liegend leichter lesen & lernen
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Köpfe und Bücher
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Termine im Wintersemester
IMPRESSUM Herausgeber: Westsächsische Hochschule Zwickau Der Rektor Dr.-Friedrichs-Ring 2A 08056 Zwickau Tel.: 0375 536-1000 www.fh-zwickau.de Redaktion: Redaktionsbeirat der WHZ, Franka Platz (V.i.S.d.P.)
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GASTBEITRAG
Austausch schafft Toleranz und Innovation Demokratische Werte sind die Grundlage für ein Zusammenleben in Europa von Werner Schulz
Die Europäische Union setzt sich dafür ein, dass auch hinter den Mauern des Kreml, dem Sitz des russischen Staatspräsidenten, demokratische Werte einziehen. Ein Kürzel, zwei Missverständnisse. Die sogenannte Zwickauer Terrorzelle, die sich selbst als NSU bezeichnet hatte, stammt mitnichten aus Zwickau, sondern kommt ursprünglich aus Thüringen. Und der Automobil- und Motorradhersteller NSU war einer der wenigen in Deutschland, der nie in Zwickau produziert hatte. Die Strahlkraft des Automobilbaus in Zwickau geht zurück auf August Horch, der vor beinahe 110 Jahren die Firma Horch & Cie Automobilbau hier registrieren ließ. Heute ist der Automobilbau der bedeutendste Industriezweig in Sachsen. Weit über 100.000 Menschen leben mittlerweile direkt oder indirekt vom Autobau in der Region. In den dreißiger Jahren war die Auto Union, die aus den Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer bestand, der zweitgrößte Autokonzern in Deutschland. August Horch ist ein wissbegieriger Mann, der nach einer Lehre als Schmied als
Geselle bis auf den Balkan wandert und erst nach einem Ingenieurstudium in Mittweida zum Motorbau, genauer, zum Schiffsmaschinenbau wechselt. Für einige Jahre arbeitet und lernt er bei Carl Benz, der eines der ersten Automobilunternehmen der Welt gegründet hatte. Aufgrund unterschiedlicher Ansichten, insbesondere der Frage von Innovationen, trennen sich die beiden schließlich, und August Horch macht sich Ende 1899 selbstständig. Der Werdegang von August Horch ist heute noch beispielhaft für die Gründung neuer Unternehmen oder die Einführung neuer Produkte. Es ist diese Mischung aus innovativen Ideen, einer gründlichen Ausbildung und jeder Menge Beharrlichkeit, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Auch wenn Hindernisse und Probleme wie aus dem Nichts auftauchen. So wurde August Horch 1909 aus seiner eigenen Firma verdrängt und musste mit einer kleinen Abfin-
dung aussteigen. Was ihn aber nicht daran hinderte, binnen weniger Tage ein neues Unternehmen, nämlich Audi, auf die Beine zu stellen. Heute bietet Europa Möglichkeiten des Wissens- und Erfahrungsaustauschs wie nie zuvor. Die Europäische Union hat eine ganze Reihe von Programmen aufgelegt, die dem Austausch von Wissen dienen, etwa das Programm Erasmus (siehe auch Infotext auf Seite 7). Es ermöglicht jährlich mehr als 200.000 Studenten, Dozenten und Hochschulmitarbeitern, aber auch anderen Personen, die sich beruflich weiterbilden möchten, im Ausland zu lernen und zu arbeiten. Ich begrüße es daher sehr, dass die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) sich schon länger und sehr intensiv an solchen Informationsaustauschprogrammen beteiligt und die Studierenden ermuntert, ihre Kenntnisse im Ausland zu erweitern und zu ergänzen. Und dies gilt nicht nur für Studenten, sondern
GASTBEITRAG
auch für Lehrkräfte und Absolventen diverser Studiengänge. Der internationale Austausch, der durch die heutigen Möglichkeiten des Internets noch ergänzt wird, ist die Grundlage für Modernisierung, für Wissenstransfer, aber auch für direkte Kontakte mit unterschiedlichen Menschen, die oft einen ganz anderen persönlichen kulturellen und gesellschaftlichen Erfahrungshintergrund haben. So beschränken sich neue Kontakte eben nicht nur auf die unmittelbare fachliche Qualifizierung, sie dienen oft auch dazu, Vorurteile abzubauen und den eigenen Horizont zu erweitern. In meinem Arbeitsumfeld im Europäischen Parlament, wo ich mich vor allem mit den Beziehungen der Europäischen Union zu Russland und Osteuropa beschäftige, ist mir dieser Austausch, dieser Anspruch, täglich neues aufzunehmen, eine Selbstverständlichkeit. Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin, die sogenannte Partnerschaft für Modernisierung mit Russland voran zu bringen. Dabei geht es um die wirtschaftliche, technische aber auch gesellschaftliche Zusammenarbeit und den Versuch, diesen Staaten europäisches Know How, europäische Standards näherzubringen, um künftig enger zusammenarbeiten zu können. Die europäische Seite möchte nämlich nicht nur Handel und Techniktransfer, sie legt großen Wert auf die Vermittlung ihrer demokratischen Werte, die letztlich die Grundlage für ein Zusammenleben in ganz Europa sein sollen. Russland ist heute noch weit entfernt davon, als Rechtsstaat bezeichnet werden zu können. Im Gegenteil, seit der dritten Amtsübernahme durch Präsident Putin entwickelt sich das Land immer mehr zu einer „Sowjetunion light“ oder zu einer neuen DDR. Die ohnehin schwache Zivilgesellschaft wird drangsaliert, eingeschüchtert und zerschlagen. Reaktionäre, nationalistische und erzkonservative Bestrebungen sind auf dem Vormarsch. So wie die Europäische Union nicht nachlassen darf, immer wieder diese Zustände anzuprangern oder auch Druck auszuüben, sowenig dürfen wir in Deutschland uns dem rechten Terror beugen. Auch wenn, wie eingangs erwähnt, die Zwickauer Terrorzelle ursprünglich ihre Wurzel nicht in Zwickau hatte, bei der Bekämpfung des rechten Gedankengutes gibt es noch viel zu tun. Und es geht dabei beileibe nicht nur um Terror, es beginnt schon bei der Intoleranz gegenüber anders denkenden oder anders ausehenden Nachbarn. Oder um Neonazis, die sich unter Fußballfans mischen, aber mit Fußball gar nichts am Hut haben.
Das Programm ERASMUS
VITA Der Europaabgeordnete und Bürgerrechtler Werner Schulz wurde 1950 in Zwickau geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem Studium der Lebensmittelchemie und -technologie an der Humboldt Universität Berlin arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt Uni. Weil er gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan protestierte, wurde er 1980 fristlos entlassen. Ein Jahr später gründete er den Pankower Friedenskreis. 1989 war er als Vertreter des Neuen Forums Mitglied am Runden Tisch und arbeitete an der Verfassung des Runden Tisches mit. 1990 wurde er Mitglied die ersten frei gewählten Volkskammer und Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne. Von Oktober 1990 bis Oktober 2005 saß Werner Schulz im Deutschen Bundestag. Er war parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Seit Juli 2009 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments, Vizevorsitzender des parlamentarischen Kooperationsausschusses EU-Russland und Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Über seine Arbeit und die Themen, die ihm besonders wichtig sind, informiert Werner Schulz im Internet ausführlich auf seiner Homepage. - www.werner-schulz-europa.de
Erasmus, das Flaggschiff unter den Programmen der Europäischen Union für allgemeine und berufliche Bildung, ermöglicht jedes Jahr 200.000 Studierenden, im Ausland zu lernen und zu arbeiten. Außerdem fördert es die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen in ganz Europa. Das Programm unterstützt nicht nur Studierende, sondern auch Hochschuldozenten und in der freien Wirtschaft tätige Personen, die im Ausland lehren möchten, sowie Hochschulmitarbeiter, die sich beruflich weiterqualifizieren möchten. Viele Studien haben gezeigt, dass ein Auslandsaufenthalt nicht nur zu einer Bereicherung der akademischen und beruflichen Bildung der Studenten beiträgt, sondern auch das Sprachenlernen verbessert und interkulturelle Kompetenzen und die Selbstsicherheit stärkt. Durch ihre Erfahrungen haben Studierende ein besseres Gespür dafür entwickelt, was es heißt, ein Bürger Europas zu sein. Darüber hinaus schätzen viele Arbeitgeber einen Auslandsaufenthalt, der zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der Berufschancen beiträgt. Der Austausch von Hochschulmitarbeitern hat vergleichbar günstige Auswirkungen, und zwar sowohl für die Teilnehmer als auch für entsendende und gastgebende Einrichtungen. Deshalb hat auch Lehr- und sonstiges Personal von Hochschuleinrichtungen die Möglichkeit, eine Fortbildung zwischen fünf Arbeitstagen und sechs Wochen in einem Unternehmen oder einer Organisation wie einer Hochschuleinrichtung in einem anderen Teilnahmeland zu absolvieren. Darüber hinaus können Lehraufträge zwischen einem Tag – oder mindestens fünf Lehrstunden – und sechs Wochen wahrgenommen werden. Seit der Einführung des ERASMUS-Programms im Jahr 1987 haben sich nach Angaben der EU bereits mehr als 2,2 Millionen Studierende und 250.000 Hochschullehrer sowie ab 1997 auch andere Hochschulmitarbeiter beteiligt. Das Jahresbudget liegt bei mehr als 450 Millionen Euro, mehr als 4000 Hochschuleinrichtungen in 33 Ländern nehmen teil, und weitere stehen auf der Warteliste. Anmerkung der Redaktion: Weitere Artikel zum Thema finden Sie in der Rubrik „International“ ab Seite 40 dieser Ausgabe von campus3.
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HOCHSCHULPOLITIK
Hochschule will neue Zielgruppen erreichen Studium auch ohne Abitur möglich – Kooperation mit der Handwerkskammer Chemnitz von Gundolf Baier und Franziska Lorz Das deutsche Bildungssystem ist im europäischen Vergleich eines der selektivsten. Der Weg auf das Gymnasium oder die Entscheidung für ein Studium hängen maßgeblich vom Bildungshintergrund der Eltern anstatt von den Kompetenzen des Kindes oder des Jugendlichen ab. Zwar bestehen auch nach der Schulwahl im Anschluss an die Grundschule bei guten Leistungen Korrekturmöglichkeiten, Wechsel auf höhere Schulen werden bislang allerdings nur selten genutzt. Die größten Korrekturpotenziale früher Bildungsentscheidungen bietet daher die berufliche Bildung. In den vergangenen Jahren stieg der Anteil der Personen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung an beruflichen Schulen oder durch berufliche Weiterbildungen erwarben, kontinuierlich an. Diese Entwicklung hat sich seit dem von der Kultusministerkonferenz 2009 beschlossenen allgemeinen Hochschulzugang für Meister und äquivalente Weiterbildungen verstärkt. In Sachsen wurde diese Regelung mit dem Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz zum 1. Januar 2013 umgesetzt und daher an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) erstmalig zum Wintersemester 2013/14 angewandt. Ob dadurch auch die Anzahl der beruflich qualifizierten Studienanfänger steigt, bleibt abzuwarten. Bislang sind die Zahlen der beruflich Qualifizierten an der WHZ gering. Im Wintersemester 2012/13 hatten gerade einmal 13 der insgesamt 866 Studienanfänger die
SIE SIND GEFRAGT, Frau Lorz Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Enthusiasmus Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit einer Demeter-Bäuerin Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Flüchtigkeitsfehler
Hochschulzugangsberechtigung über den Meisterabschluss erworben. Fünf Studieninteressenten mit beruflichen Ausbildungsabschlüssen hatten an der Zugangsprüfung teilgenommen und diese auch bestanden. Angesichts der prognostizierten Absolventenzahlen der allgemeinbildenden Schulen in der Region Südwestsachsen und der für die Hochschulfinanzierung wichtigen Kennzahl „Studierende im 1. Hochschulsemester“ stellt sich daher die Frage, ob sich diese Zahlen erhöhen lassen. Ein Blick auf die Studienanfängerzahlen in Bundesländern, die schon länger Erfahrungen mit der Öffnung für beruflich Qualifizierte gesammelt haben, lässt eine Erhöhung des Anteils auf vier bis fünf Prozent der Studienanfänger möglich erscheinen. Demnach wäre eine Verdopplung der bisherigen Anzahl der Studienanfänger ohne Abitur realisierbar. Die Tatsache, dass eine Steigerung der Anzahl beruflich Qualifizierter möglich ist, führt allerdings zu weiteren Fragen: Welche Konsequenzen hat dies für die Hochschule? Stellt diese Zielgruppe andere Anforderungen an das Studium? Wo und wie muss sich die Hochschule gegebenenfalls verändern?
Zielgruppe Bislang fehlen empirische Kenntnisse zu den Unterschieden zwischen Studierenden mit schulischen oder beruflichen Hochschulzugangsberechtigungen. Daher hat das Projektteam der „Offenen Hochschule Zwickau“
HOCHSCHULPOLITIK
Zwei Quereinsteiger erzählen von ihren Erfahrungen im Studium Sabine Schmidt und Daniel Goldstein, sind Quereinsteiger im Studium. Im campus3-Gespräch erzählen die beiden 33-Jährigen von ihren Erfahrungen. campus3: Was war Ihre Motivation für das Studium? Sabine Schmidt: Ich hatte den grundsätzlichen Wunsch nach Veränderung und nach einer längeren Weiterbildung das Bedürfnis, mich weiter zu qualifizieren. Da der Beruf der Diätassistentin keine Aufstiegsoptionen mehr bot, bin ich auf den Studiengang Gesundheitsmanagement aufmerksam geworden. Daniel Goldstein: Schon als Junge wollte ich unbedingt Kraftfahrzeugtechnik studieren. Leider durfte ich aufgrund meiner leichten innerlichen Blockade gegenüber Fremdsprachen nie ein Gymnasium besuchen. Somit war dieser Weg für mich zum damaligen Zeitpunkt verschlossen. Dabei verlor ich aber nie meinen Traum, mit Kraftfahrzeugen zu arbeiten, aus den Augen. Ich versuchte somit wenigstens, die mit meinen Möglichkeiten höchste Ausbildungsstufe im Kraftfahrzeugtechnik-Handwerk zu erreichen. Dies gelang mir 2007 mit Hilfe der Bundeswehr, bei der ich mich für zwölf Jahre verpflichtete, mit dem Abschluss als Kraftfahrzeugtechnik-Meister. Nun kam es durch den glücklichen Umstand – der Öffnung des Hochschulgesetzes im Jahr 2009 – dazu, dass ich nochmal über meinen Traum des Studiums nachdenken konnte. Da mir die Bundeswehr, aufgrund meiner Verpflichtungszeit, die Möglichkeit bot, mich für viereinhalb Jahre beruflich weiterzubilden, fiel mir die Entscheidung leicht. 2011 trat ich somit das Studium zum Dipl.-Ing. Kraftfahrzeugtechnik an der Westssächsischen Hochschule Zwickau an. campus3: Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium erfüllt? Sabine Schmidt: Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mich nach Jahren der Selbstständigkeit in dem System Hochschule zu Recht zu finden, ist mir ein guter Studienstart geglückt. Was ich allerdings nicht erwartet habe, ist die zum Teil fragwürdige Qualität des Lernens an sich. Von Beginn an bestand eine Fokussierung auf die anstehenden Prüfungen des jeweiligen Semesters, schon bei der Stoffvermittlung. Da würde ich mir eine andere Herange-
Daniel Goldstein (33) hat den Hochschulzugang durch die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmeister erlangt. Er studiert Kraftfahrzeugtechnik im fünften Semester. Auf dem Foto ist er mit seiner Lebensgefährtin Stephanie und den beiden Söhnen Yves (8) und Domenik (4) zu sehen.
Sabine Schmidt (33) hat nach elfjähriger, zum Teil selbstständiger Berufstätigkeit als Diätassistentin die Zugangsprüfung erfolgreich bestanden. Momentan studiert sie Gesundheitsmanagement im fünften Semester. Sie würde sich jederzeit wieder für das Studium entscheiden.
hensweise wünschen, um den vermittelten Stoff auch länger im Kopf zu behalten als nur bis zum Tag der Prüfung. Trotzdem würde ich mich heute wieder für diesen Weg entscheiden. Daniel Goldstein: Aufgrund meiner fehlenden Vorkenntnisse in den Naturwissenschaften hatte ich erwartet, dass es extrem schwer und zeitintensiv für mich werden könnte. Diese Erwartungen wurden sogar übertroffen! Mit heutigem Wissenstand kann ich aber zumindest sagen, dass die ersten vier Semester mit genügend Fleiß auch ohne Abitur und mit respektablem Ergebnis zu schaffen sind.
Daniel Goldstein: Die Hochschule muss meines Erachtens nichts weiter ändern. Sie bietet ja schon zusätzliche Veranstaltungen wie „wissenschaftliches Arbeiten für Berufserfahrene“ und anderes mehr an. Zudem bin ich der Meinung: Gleiches Recht für alle. Wenn ich als Berufserfahrener studieren möchte, dann nur unter gleichen Bedingungen wie alle. Verbesserungen müssten eher von Seiten des Staates erfolgen. Hier sollte eine Gleichstellung der Älteren erfolgen. Denn mit überschreiten des 27. Lebensjahres enden viele Vorzüge des studentischen Lebens – zum Beispiel die vergünstigten Konditionen der Krankenversicherung.
campus3: Was könnte die Hochschule für beruflich Qualifizierte verbessern? Sabine Schmidt: Die Hochschule sollte über die Möglichkeiten des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte besser informieren – sei es zum Hochschulinfotag oder in Fachmagazinen. Feste Ansprechpartner und regelmäßige Gespräche zur Studiensituation könnten die Integration der beruflich Qualifizierten während des Studiums verbessern. Insgesamt sollte die Hochschule ihre Willkommenskultur verbessern und beispielsweise zu den Zugangsprüfungen die Teilnehmer in Empfang nehmen und die Räumlichkeiten vorbereiten.
campus3: Welchen Rat würden Sie beruflich Qualifizierten zum Studienstart mit auf den Weg geben? Sabine Schmidt: Möglichst frühzeitig Kontakte zu Kommilitonen knüpfen und sich die Freiheit zuzugestehen, die zeitliche Flexibilität des Studiums auch zu nutzen. Daniel Goldstein: Informiert euch vor dem Studium, wo die Abholpunkte liegen und bereitet euch intensiv vor. Wenn es dann beginnt, nutzt alle Möglichkeiten, die euch angeboten werden, Nachhilfe zu bekommen (Tutorien). Ansonsten Kopf hoch: Ja es ist schwer, aber nicht unmöglich!
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HOCHSCHULPOLITIK
sechs berufsbiografische Interviews mit WHZ-Studierenden geführt. Dabei zeigte sich eine Fülle interessanter Biografien und spannender Bildungswege (siehe Seite 9). Darüber hinaus erhielt das Projektteam auch Anregungen für neue Veranstaltungsformate und Verbesserungsbedarfe. Häufig wurde die Forderung nach spezifischen Weiterbildungsangeboten formuliert, um den Betreffenden den Anschluss nach einer längeren Berufstätigkeit zu erleichtern. Mit guter Resonanz wurden daher innerhalb des Projektes Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten, zur Kompetenzbilanzierung mittels „ProfilPass“ sowie zu Lerntechniken organisiert. Zudem sollen Studieninteressenten künftig durch E-Learning-Materialien bei der Vorbereitung auf die Zugangsprüfung unterstützt und Mitte 2014 erstmals ein Vorbereitungskurs für beruflich Qualifizierte in den Fächern Mathematik und Physik angeboten werden.
Kooperationen Neben der Unterstützung individueller Bildungsbiografien muss es künftig auch um eine organisationale Öffnung der akademischen und beruflichen Bildungseinrichtungen gehen. Um Themen wie die wechselseitige Anrechnung von beruflich oder akademisch erworbenen Leistungen oder duale Studienmodelle voranzubringen, bedarf es einer intensiveren Zusammenarbeit der verschiedensten Bildungsorganisationen. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die WHZ mit der Handwerkskammer Chemnitz unternommen. Innerhalb einer Kooperationsvereinbarung, die Anfang des Jahres unterzeichnet wurde, wurde die Entwicklung von dualen Studienangeboten vereinbart. Die guten Erfahrungen der Hochschule mit solchen Angeboten sollen künftig auf den Bereich des Handwerks übertragen werden. Begonnen wird mit den Studiengängen Elek-
SIE SIND GEFRAGT, Herr Baier Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? So musikalisch zu sein wie meine Frau. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Offen gestanden ist dies im Moment keine Vorstellung, die mich reizen könnte. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Kommt drauf an, wer ihn macht.
trotechnik sowie Versorgungs- und Umwelttechnik. Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, in dem Ausbildung, Studium und Meisterprüfung zu einem Paket verschnürt und so den qualifizierten Bewerbern ein deutlicher Zeitvorsprung gegenüber der sukzessiven Absolvierung der drei Qualifizierungswege ermöglicht werden. Um einen schnellen Austausch zwischen Hochschule, beruflichen Bildungseinrichtungen, Arbeitsmarktpartnern sowie Stadt und Landkreis zu ermöglichen, hat die Zwickauer Agentur für Arbeit im vergangenen Jahr den „Runden Tisch Fachkräftesicherung“ initiiert. Die WHZ ist seit Beginn dabei und engagiert sich in den Arbeitsgruppen „Pflege“ und „Pendler/Rückkehrer“. Die bereits bestehenden Kontakte konnten genutzt werden, um im Mai an der Ausschreibung Bildungscluster des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft teilzunehmen. Der gestellte Antrag „Kompetenzregion Zwickau. Potentiale entfalten – Fachkräfte gewinnen“ verfolgt das Ziel, die Stärken der Region und der ansässigen Unternehmen aktiv zu bewerben sowie die regionalen Angebote der Bildungsberatungsstellen in einem Netzwerk zusammenzubringen.
Ausblick Das Ziel der offenen Hochschule sollte künftig nicht auf den Studienzugang für beruflich Qualifizierte beschränkt bleiben. Vielmehr gilt es, spezifische Studien- und Beratungsangebote für ganz verschiedene Studentengruppen – wie beispielsweise internationale Studierende, Studierende mit Behinderung oder sogenannte „Arbeiterkinder“ – zu entwickeln. Entscheidend für den Erfolg einer offenen Hochschule wird jedoch sein, ob es gelingt, im Studienalltag eine Willkommenskultur und Transparenz zu leben, die Diversität nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreift. Die Autoren: Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium; Franziska Lorz ist Projektkoordinatorin des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds geförderten Projektes „Offene Hochschule Zwickau“ und zuständig für die Bereiche Studienzugang, Anerkennung und flexible Studienmodelle.Weitere Informationen zum Projekt „Offene Hochschule Zwickau“ gibt es unter dem oben abgebildetem QR-Code.
Neues Institut und neues Labor an der Hochschule Nach fast vier Jahren Vorbereitung war es soweit: Am Freitag, dem 5. Juli wurde das Institut für Energie und Verkehr (IEV) an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) mit einer konstituierenden Mitgliederversammlung formal gegründet. Das IEV hat sich zum Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Forschung auf den Gebieten effiziente Energieumwandlung und Energieanwendung, Verkehrstechnik und Verkehrswirtschaft voranzutreiben. Entsprechende Forschungsprojekte laufen bereits, weitere sollen gemeinsam akquiriert und bearbeitet werden. Die Forschungsergebnisse werden in wissenschaftlichen Veranstaltungen der Fachwelt präsentiert. Das wissenschaftliche Know-how fließt in die Lehre – vorzugsweise der Studiengänge Verkehrssystemtechnik und Versorgungs- und Umwelttechnik – ein. Das Institut versteht sich auch als Plattform zum Aufbau und zur Förderung internationaler Kooperationen. Dabei wird auf eine bereits bestehende Zusammenarbeit mit Universitäten in Krakau, Ankara und Prag/Decin aufgebaut. Das IEV ist eine offizielle wissenschaftliche Einrichtung der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Es ist der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik zugeordnet, aber interdisziplinär zusammengesetzt: Forscherinnen und Forscher dreier Fakultäten arbeiten in dem Institut zusammen. Bereits am 31. Mai wurde mit wissenschaftlichen Vorträgen und der Demonstration neuer Lehr-Experimente das neue Zentrum für Optische Technologien am Leupold-Institut für Angewandte Naturwissenschaften feierlich eröffnet. Nach Abschluss der Rekonstruktionsarbeiten steht der Fakultät Physikalische Technik/Informatik damit ein hochmoderner Labor-Komplex für die Ausbildung in den Bachelor- und Masterstudiengängen der Physikalischen Technik, Biomedizinischen Technik und Mikrosystemtechnik zur Verfügung. Ausgestattet mit modernster optischer Messtechnik und zahlreichen Lasersystemen bilden die Labore das Rückgrat einer anspruchsvollen Optik-Ausbildung an der WHZ, aber auch die perfekte Basis für die angewandte Forschung in diesem Bereich. Neben regulären Lehrveranstaltungen in verschiedenen Studiengängen, Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten werden in den neuen Räumen Forschungsvorhaben mit einem aktuellen Jahresvolumen von mehreren hunderttausend Euro bearbeitet.
www.volkswagen-sachsen.de
TRADITION.PRÄZISION.PERFEKTION. Volkswagen in Sachsen
Volkswagen Sachsen
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Die Wissenschaftsregion Chemnitz Ziele, Chancen und Risiken – was wir erwarten können von Gunter Krautheim Zu den Kerninstrumenten des Sächsischen Hochschulentwicklungsplans 2020 gehört die Idee der Wissenschaftsregionen. Durch diese regionalen Netzwerke sollen Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Berufsakademien, Landeseinrichtungen, Kommunen und die Wirtschaft enger verzahnt werden. Geografisch orientiert an den Verwaltungsstrukturen des Landes, hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und und Kunst (SMWK) die Wissenschaftsregionen Dresden (Dresden mit den Landkreisen Bautzen, Görlitz, Meißen und Osterzgebirge), Leipzig (Leipzig mit den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen) und Chemnitz (Chemnitz und die Landkreise Zwickau, Erzgebirge, Vogtland und teilweise Mittelsachsen) definiert. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg nimmt eine noch offene Sonderrolle ein, ist aber zu Abstimmungen sowohl mit Chemnitz als auch mit Dresden eingeladen. Folgende Ziele sollen in den Wissenschaftsregionen verfolgt werden:
• Die drei großen sächsischen Wissenschaftsstandorte und ihr Umfeld sollen national und international sichtbarer und attraktiver gemacht werden. • Der regionale Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur soll verbessert werden. • Synergien durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Dienstleistungenvor Ort sollen aufgedeckt und mit Leben erfüllt werden.
In diesem Beitrag sollen die Potenziale und Umsetzungsinstrumente, aber auch potenzielle Risiken und Grenzen näher diskutiert werden.
Auftakt in Chemnitz Am 26. April 2013 traf sich erstmals das Wissenschaftsforum Chemnitz im Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Der Einladung der Staatsministerin Prof. Sabine von Schorlemer waren vor allem die staatlichen und nichtstaatlichen Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die Studienakademien und teilweise auch die Studierendenvertreter gefolgt. Die Resonanz bei der Wirtschaft, den Verbänden und Kammern, wichtigen Großunternehmen und nicht zuletzt den regionalen Landesverwaltungseinrichtungen war dagegen deutlich geringer. Seit diesem Eröffnungsforum haben sich drei Arbeitskreise entsprechend der Zielstellungen gebildet. Diese werden von den Rektoren der Hochschulen Chemnitz (InterSIE SIND GEFRAGT, Herr Krautheim Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? ... konsequenter gegenüber anderen und mir selbst zu sein. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? ... mit einem der Astronauten im ISS-Raumlabor. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? ... alle, die nicht vorsätzlich und beim ersten Mal gemacht werden.
nationalisierung), Mittweida (Synergien) und Zwickau (Wissenstransfer) geleitet. Die Akteure in der Wissenschaftsregion haben gemeinsame Ziele: die Steigerung der Wirtschaftskraft und Attraktivität der Region, der nationalen und internationalen Wahrnehmung und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb Sachsens. Sie werden mit ähnlichen Problemstellungen – wie etwa der demografischen Entwicklung und der geringer werdenden Finanzausstattung des Landes – konfrontiert und müssen darauf reagieren. Sie konkurrieren gleichzeitig aber auch untereinander um Studierende, Personal- und Finanzressourcen. Nicht zuletzt geht es aus Sicht der Regierung auch um Einsparüberlegungen, die mit den genannten Sachzwängen begründet werden. Erkennbare Einflüsse auf die Eigenständigkeit der Hochschulen und ihre Wettbewerbsfähigkeit führen deshalb auch zu kritischen Diskussionen.
Wissenschaft und Wirtschaft Mit rund 1,5 Millionen Einwohnern leben 37 Prozent der sächsischen Bürger in Südwest- und Mittelsachsen. Die Region Chemnitz gilt wieder als das industrielle Herz Sachsens. 2011 wurden hier die niedrigste Arbeitslosenquote und die höchste Industriedichte (Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe je 1000 Einwohner), verglichen mit den anderen Wissenschaftsregionen, ausgewiesen. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der gesamten Bruttowertschöpfung liegt inzwischen wieder bei knapp 20 Prozent und damit nur noch wenig unter dem gesamtdeutschen Durchschnittswert (22 Prozent). Die wichtigsten Branchen sind
Tab.1: Hochschulen und Studierende in den drei sächsischen Wissenschaftsregionen Dresden (DD), Leipzig (L) und Chemnitz (C), jeweils geordnet nach Hochschultyp und –träger (s staatlich, p privat oder kirchlich)
HOCHSCHULPOLITIK
der Fahrzeugbau, die Herstellung von Metallerzeugnissen und der Maschinenbau. Rund 60 Prozent der sächsischen Exporte kommen aus Südwestsachsen. An den beiden Universitäten, den zwei Fachhochschulen und den drei Berufsakademien studieren insgesamt knapp 30.000 Menschen, was etwa 25 Prozent der Studierenden in Sachsen insgesamt entspricht. Allerdings liegt die Anzahl Studierender je 1000 Einwohner (Tab.1.) genauso wie die Anzahl der Forschungsinstitute (Tab. 2) deutlich unter den Vergleichswerten in den Wissenschaftsregionen Dresden und Leipzig. Für die Wissenschaftsregion Chemnitz werden damit erhebliche Disproportionen zwischen der Wirtschaftsstärke einerseits und der Wissenschaftsinfrastruktur (Studienplätze, Absolventen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) andererseits deutlich. Gerade letzteres ist aber bekanntermaßen für die Ansiedlung neuer und die erfolgreiche Entwicklung vorhandener Unternehmen eine unerlässliche Voraussetzung. Berücksichtigt man zusätzlich, dass die Industrieforschung in Sachsen mit 1,23 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt immer noch deutlich schwächer ist als im deutschen Durchschnitt (1,88 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt; vgl. Stat. Bundesamt 2010), so resultiert daraus als erste Aufgabe für alle Interessengruppen der Wissenschaftsregion, gemeinsam Einfluss auf entsprechende politische Infrastrukturentscheidungen zugunsten Südwestsachsens zu nehmen.
Arbeitskreise etablieren sich Sowohl die Einzelvorträge beim Wissenschaftsforum im April als auch die Diskussion in den drei Arbeitskreisen Internationalisierung, Wissenstransfer und Synergien waren noch wesentlich von intrinsischen Überlegungen zu Verbesserungen im Hochschulbereich und zu wenig von den Öffnungs- und Vernetzungsstategien zu den anderen Partnern in der Wissenschaftsregion geprägt. Die
Idee der Wissenschaftsregion wird letztlich aber nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, sich zu Wirtschaft und Gesellschaft hin zu öffnen und ein attraktives Podium zu sein. Es gibt schon sehr viele Verbände, Netzwerke und Initiativen wie zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer, die Initiative Südwestsachsen, den Industrieverein Sachsen 1828, den Regionalkonvent Chemnitz, die Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen (VEMAS) und die Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ). Da scheint die Frage durchaus berechtigt, wie die Wissenschaftsregion zu mehr Ausstrahlung und Effizienz in diesem überorgansierten und teilweise durch Informationsverluste charakterisierten System führen soll. Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) wird in allen drei genannten Arbeitskreisen mitarbeiten, um die Wissenschaftsregion einerseits aktiv mitzugestalten und andererseits Einfluss auf die Wahrung der eigenen Interessen zu nehmen. Der Arbeitskreis 2 „Wissenstransfer“ wird vom Autor dieses Beitrages geleitet und hat das Ziel, die Brücke aus dem Hochschulbereich hinein in Wirtschaft und Gesellschaft noch weiter auszubauen. Wissenstransfer soll dabei weiter als Technologietransfer verstanden werden. Ganz ausdrücklich soll der Transfer über „Köpfe“, deren Erstausbildung, Weiterbildung und Förderung Berücksichtigung finden. Bereits innerhalb des Studiums werden die künftigen Absolventen auch an der WHZ darauf vorbereitet, zum Beispiel mit Unterstützung verschiedener Career Services, des Gründernetzwerks Saxeed, des Hochschulvereins Mentor, Absolventenmessen wie der ZWIK und anderer Angebote. Die Resonanz der Wirtschaft hierauf erscheint noch zu gering und soll durch gemeinsame, hochschulübergreifende Angebote gefördert werden. So ist eine „Regionalkonferenz Nachwuchskräftesicherung“ für die gesamte Wissenschaftsregion im Spätherbst geplant, die sich insbesondere an die Personalreferenten wendet. Schließlich stehen alle Akteure in-
nerhalb der Wissenschaftsregion vor dem gleichen Problem des wachsenden Fachkräftemangels und suchen nach Konzepten, die besten Köpfe in der Region zu halten beziehungsweise in die Region zu holen. Deshalb wäre es denkbar, dass dieser Gedanke auch Förderer aus Ministerien und Industrie findet. Wichtig ist weiterhin, dass diese Brücke in beide „Fahrtrichtungen“ genutzt wird. Die Hochschulen generieren Wissen. Sie bieten neue Lösungen und suchen Anwender dafür. Patente und Ausgründungen stellen damit die „anspruchsvollste“ Form des Transfers dar. Nur ein sehr kleiner Bruchteil schafft es tatsächlich von der wissenschaftlichen Idee zum vermarktbaren Produkt. Umgekehrt suchen Anwender nicht nur nach neuen Verfahren und Produkten, sondern sind um deren ständige Verbesserung bemüht. Noch viel zu selten fragen sie dabei um Unterstützung bei Hochschulen und Instituten an. Forschung beziehungsweise Transfer suchen immer nach den kompetentesten Partnern und lassen sich nicht an Kreis- oder Landesgrenzen abweisen. Eine zu rigide regionale Einschränkung ist deshalb unrealistisch und kontraproduktiv: Diesbezüglich ist das Modell der Wissenschaftsregionen zu kleinteilig und stößt an seine Grenzen. Im Gegenteil, es ist darauf zu achten, dass innerhalb Sachsens keine neuen Barrieren administriert werden. Fazit: Der Gedanke der Wissenschaftsregion ist eine Chance zur stärkeren Wahrnehmung und Interessenvertretung auch Südwestsachsens. Notwendig sind jedoch gute Ideen und aktive Gestaltung durch alle Partner – gemeinsam und gleichberechtigt. Alle Partner können und sollen selbstbewusst auftreten, auch und gerade gegenüber der Landesregierung und dem SMWK.
Der Autor Prof. Dr. Gunter Krautheim ist Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Tab.2: Verteilung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf die drei sächsischen Wissenschaftsregionen Dresden (DD), Leipzig (L) und Chemnitz (C).
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FORSCHUNG
Forschung der Hochschule weiter auf Erfolgskurs WHZ erhält Förderung für zahlreiche Projekte – Starkes Engagement in Netzwerken von Matthias Richter und Ivonne Mallasch
Rückblick Auch im Jahr 2012 hat die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) wieder ein Spitzenergebnis bei den Forschungsleistungen erzielt. Dies ist dem Engagement der Professoren und ihrer Mitarbeitern zu verdanken. Neben einer Vielzahl von wissenschaftlichen Veranstaltungen, Vorträgen auf nationalen und internationalen Konferenzen, wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Durchführung von Promotionsvorhaben sowie wissenschaftlicher Gutachtertätigkeit konnte auch die forschungsbezogene Drittmittelleistung der WHZ auf hohem Niveau gehalten werden.
Drittmitteleinnahmen Von acht Millionen Euro Gesamtdrittmitteleinnahmen der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Jahr 2012 wurden in 117 Projekten Forschungsleistungen im Wert von rund 6,2 Millionen Euro realisiert. An der WHZ konnten damit wissenschaftliche Mitarbeiter im Umfang von 115 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) finanziert werden. Die Forschungseinnahmen werden aus Mitteln des Bundes mit 2,41 Millionen Euro, des Freistaat Sachsen mit 0,9 Millionen Euro, der Europäischen Union mit 1,08 Millionen Euro und aus Aufträgen aus der Industrie mit 1,82 Millionen Euro finanziert. Die besondere Bedeutung des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) e. V. für die WHZ ergibt sich aus der Vielzahl der Industrieprojekte. Die Gesamtheit aller Forschungsleistungen wird durch Beiträge aus allen Fakultäten
SIE SIND GEFRAGT, Herr Richter Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Dinge, die ich nicht ändern kann, mit der notwendigen Gelassenheit zu sehen. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit meinem Sohn. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Fehler, die ehrlich und offen zugegeben werden.
getragen. Wie im Vorjahr wurden an den Fakultäten Automobil- und Maschinenbau sowie Elektrotechnik mit Abstand die meisten Drittmitteleinnahmen eingeworben. Knapp die Hälfte aller Forschungsdrittmittel wurden durch die in den vergangenen Jahren stets im Spitzenfeld zu findenden Arbeitsgruppen Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr. habil. Tobias Teich), Elektromagnetische Verträglichkeit und Kraftfahrzeugelektronik (Prof. Matthias Richter), Spanungstechnik (Prof. Dr. Michael Schneeweiß) und Kunststofftechnik (Prof. Dr. Lars Frormann) erbracht.
Neue Institute Künftig werden auch das im Juli 2013 gegründete „Institut für Energie und Verkehr (IEV)“ sowie das im Mai eröffnete „Zentrum für Optische Technologien“ die Forschung an der WHZ noch stärker befördern. Das IEV unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Schuster hat sich zum Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Forschung auf den Gebieten effiziente Energieumwandlung und Energieanwendung, Verkehrstechnik und Verkehrswirtschaft voranzutreiben. Es versteht sich auch als Plattform zum Aufbau und zur Förderung internationaler Kooperationen. Dabei wird auf eine bereits bestehende Zusammenarbeit mit Universitäten in Krakau, Ankara und Prag/Decin aufgebaut. Das IEV ist der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik zugeordnet, aber interdisziplinär zusammengesetzt: Da auch Forscher der Fakultäten Physikalische Technik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften am Institut zusammen arbeiten. Der Fakultät Physikalische Technik/Informatik steht von jetzt an mit dem „Zentrum für Optische Technologien am Leupold-Institut für Angewandte Naturwissenschaften“ ein hochmoderner Labor-Komplex für die Ausbildung in den Bachelor- und Masterstudiengängen der Physikalischen Technik, Biomedizinischen Technik und Mikrosystemtechnik zur Verfügung. Ausgestattet mit modernster optischer Messtechnik und zahlreichen Lasersystemen bilden die Labore das Rückgrat einer anspruchsvollen Optik-Ausbildung an der WHZ, aber auch die perfekte Basis für die angewandte Forschung in diesem Bereich, so dass die Aktivitäten in Zukunft nochmal deutlich gesteigert werden.
Forschung im Netzwerk Auch im Doppelhaushalt 2013/2014 hat der sächsische Landtag Mittel zur Förderung der Forschung von Hochschulen der Angewandten Wissenschaften bereitgestellt. Anders als im vergangenen Jahr konnte jede Hochschule neben der internen Vergabe zusätzlich Wettbewerbsprojekte mit einer Laufzeit von zwei Jahren einreichen. Für die Wettbewerbsprojekte stand ein Gesamtbudget von 500.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Alle Projekte mussten vor einer Jury verteidigt werden, in der Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), der TU Chemnitz sowie der TU Dresden saßen. Nach der Verteidigung der Projekte in Dresden hat die WHZ von der Jury ein äußerst positives Feedback zu ihrer Forschungsprofilierung erhalten. So lobten die Vertreter das interne Evaluationsverfahren, die strukturierte Darstellung der Vorhaben sowie deren Bezug zu den Forschungsprofillinien. Neben den zwei Themen aus dem Profil Gesundheit (Prof. Dr. Silke Mücklich/Prof. Dr. Peter Hartmann) wurden die übrigen Vorhaben dem Forschungsnetzwerk Mobilität zugeordnet. In dem Netzwerk arbeiten die Fakultäten interdisziplinär an den Themen alternative Antriebskonzepte, energieeffiziente Fahrzeugfunktionen, EMV-gerechte Automobilelektronik, automobile Werkstoffe und Technologien, intelligente Verkehrsinfrastruktur sowie innovative Energieinfrastruktur. Auch das Wettbewerbsprojekt der WHZ „Ubiquitäre Infrastruktur“, das von der Jury mit dem Spitzenplatz bewertet wurde, ordnet sich in dieses Netzwerk ein.
SIE SIND GEFRAGT, Frau Mallasch Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Fliegen. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit meinem Kind. Einen Tag machen was ich will und alle finden es süß! Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Jeden, solange die Entschuldigung ernst gemeint ist.
FORSCHUNG
schmierstoffmengenoptimierten MMSBearbeitung (Prof. Dr. Michael Schneeweiß/Fakultät Automobil- und Maschinenbau)
Somit konnten insgesamt sieben Projekte an der WHZ durch das SMWK gefördert werden: • Konzept und technische Voruntersuchungen zur thermischen Kälteerzeugung für Kühlungs- und Klimatisierungsanwendungen in Nutzfahrzeugen (Prof. Dr. Bernhard Gemende/ Fakultät Physikalische Technik/Informatik) • Energie-, Antriebs- und Fahrdynamikmanagement für elektromobile Einzelradantriebe (Prof. Dr. Jörn Getzlaff/Fakultät Kraftfahrzeugtechnik) • Methodik zur optimierten Routennavigation für Elektrofahrzeuge in Abhängigkeit von der Energiebilanz (Prof. Dr. Wolfgang Kühn/Fakultät Kraftfahrzeugtechnik) • Ubiquitäre Infrastruktur (Prof. Dr. Tobias Teich/Fakultät Wirtschaftswissenschaften) • Intelligente Prozessauslegung zur
• „Opto-elektronisches Assistenzsystem für sehbehinderte Menschen“, Kurzbezeichnung: Blinden-Navigation (Prof. Dr. Peter Hartmann/Fakultät Physikalische Technik/Informatik) • Herstellung und Charakterisierung von mittels Elektroimpulstechnik erzeugten, neuartigen Werkstoffen für Implantate (Prof. Dr. Silke Mücklich/Fakultät Automobil- und Maschinenbau)
Forschungsnetzwerk Am 7. November findet die „1. Gemeinsame Wissenschaftskonferenz der sächsischen HAW“ an der Hochschule Mittweida statt. Wissenschaftler aller fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) stellen in Vorträgen und Kurzbeiträgen Forschungsergebnisse ihrer Profillinien
vor. Eine begleitende Posterausstellung unterstreicht die Bandbreite der Forschungsarbeit an den einzelnen Einrichtungen. Damit wird der Öffentlichkeit ein Einblick in das Leistungsprofil der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Forschung geboten. Zusätzlich bietet die integrierte Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft im Dialog“ die Möglichkeit, Förderprogramme für die gemeinsame anwendungsnahe Forschung von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Kooperation mit Unternehmen kennenzulernen und deren künftige Entwicklung mit Ministeriumsvertretern von Bund und Land sowie Projektträgern zu diskutieren.
Die Autoren Prof. Dr. Matthias Richter ist Prorektor für Forschung und Wissenstransfer an der Westsächsischen Hochschule. Dipl.-Kffr. (FH) Ivonne Mallasch arbeitet im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer im Projekt QS/QM in der Forschung.
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LEHRE
Mythen der Hochschullehre Über „geborene” und „geformte” Hochschullehrer von Stefan Müller Stefan Müller ist Mitarbeiter für Hochschuldidaktik im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis fur Studienerfolg“. In seinem Beitrag für campus3 nimmt er die Leser zunächst mit in eine Hochschule mit zwei ganz besonderen Fakultäten.
„There are two types of people in this world; those who divide the world into two types, and those who do not.” Jeremy Bentham1 An der „Fakultät für Performanz“ lehren ausschließlich Dozenten mit dem festen Glauben, dass Lehrkompetenz einzig der Persönlichkeit des Hochschullehrers entspringt. Erfolgreiche Dozenten werfen sich auf Grundlage überragender personaler Voraussetzungen vor die Auditorien, reagieren souverän auf kritische Nachfragen, frohlocken der nächsten Modulevaluation in Erwartung des Prädikats „ausgezeichnet“ entgegen. Man ist der geborene Hochschullehrer. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein und das Schicksal spülte den Forscher dennoch vor eine Seminargruppe, kann dieser nur noch versuchen, die mit Lehren verbundenen Schwierigkeiten auf einem zu seinen Fähigkeiten passenden Niveau zu halten. Die Hochschullehrer der „Fakultät für Performanz“ kennen ihre Besonderheit und sind bestrebt, zu ihren personalen Voraussetzungen adäquate Anforderungen zu finden. An der „Fakultät für Entwicklung“ ist man der festen Überzeugung, aus jedem Wissenschaftler auch einen guten Dozenten formen zu können – er muss es nur „wollen“. Es herrscht ein ausgesprochenes Weiterbildungsfieber unter den Hochschullehrern mit wöchentlichen Didaktik-Schulungen, kollegialen Beratungen und einer umfangreichen Bibliothek mit den Standardwerken aus Pädagogik und Psychologie. Hier wird die Grundidee der Moderne gelebt: Jedes pädagogische Problem lässt sich mit den Mitteln der Vernunft lösen. Gute Lehre ist mess-, antizipierund damit optimierbar. Der aufgeklärte Hochschullehrer plant und hält seine Lehrveranstaltungen unter Beachtung der für das Lernen der Studierenden relevanten Umweltfaktoren. Schwierige Aufgaben in der Hochschullehre werden als willkommene Herausforderung und Lerngelegenheit aufgefasst. Vielleicht überrascht es, dass an beiden Fakultäten viele Dozenten zu finden sind, deren Einfluss auf das wissenschaftliche Wissen und Können der Studierenden hoch ist. Ebenso gibt es an beiden Fakultäten gelegentlich Lehrveranstaltungen mit geringem oder nur kurzzeitigem Effekt auf die Studierenden. Frau Prof. Chari S. Ma (Fakultät für
LEHRE
Performanz) beispielsweise ist bei den Studierenden wegen ihrer mitreißenden Art überaus beliebt, während sie auch von einer Vorlesung an ihrer Fakultät gehört hat, in der es zu einer signifikanten Häufung narkoleptischer Zuhörer kam. Herr Prof. Johann A. Comenius (Fakultät für Entwicklung) transferiert erfolgreich aktuelle Erkenntnisse der Lehr- und Lernforschung in seine Veranstaltungen. Dagegen bleibt den Studierenden in den Seminaren eines seiner Kollegen nur die Hoffnung auf plötzlich auftretende Unregelmäßigkeit im Raum-Zeit-Kontinuum. Die in Anlehnung an Carol Dweck2 nachempfundenen Fakultäten sollen Mythen, also konstruierte Gleichnisse zum Zweck der Erklärung komplexer Zusammenhänge, darstellen. „Der Mythos klärt die Fragen, und um die Antworten, die er gibt, zu glauben, muss man nur vergessen, dass man ihn erfunden hat“ (Christoph Süß3). Mythen bestechen durch Komplexitätsreduktion und leben von der Überzeugung ihrer Vertreter, deren Erwartungshaltung und werden durch die selektive Natur der Wahrnehmung bestätigt. Die hier beschriebenen, mythologischen Fakultäten greifen im besten Fall zu kurz und fokussieren extreme Positionen, um die Genesis „Gute Lehre“ an Hochschulen zu erklären. Beide Mythen bieten jedoch einen guten Ansatzpunkt für eine weitere Auseinandersetzung – oder mit den Worten von Sir Karl Popper4 gesprochen: „Science must begin with myths and with the criticism of myths”. Ausgehend von implizierten Überzeugungen und persönlichen Rollenvorstellungen – dargestellt durch die Fakultäten für Performanz und Entwicklung – sollen nun die Argumente für den jeweiligen Mythos genauer betrachtet werden. Die Dozenten der „Fakultät für Performanz“ verteidigen ihre Haltung damit, dass die wenigsten Hochschullehrer hierzulande das Lehren durch langwierige theoretische,
SIE SIND GEFRAGT, Herr Müller Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Schnelllesen in Kombination mit selektiver Demenz Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Meister Yoda Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Sich zu fragen, was Chari für ein Name sein soll.
pädagogische, psychologische und didaktische Studien lernen. Außerdem existiert keine begrifflich präzise Fassung von (Lehr-)Kompetenz. Die Entwicklung dieser schwer fassbaren Kompetenzen ist überdies an eine fundamentale Herausforderung gebunden: die Selbstständigkeit des zu entwickelnden Subjekts. Die Entwicklung individueller Kompetenzen beruht auf Bereitschaft, Freiwilligkeit und Eigentätigkeit und kann nur schwerlich institutionell verpflichtend und kollektiv angeboten werden. Letztendlich wird in einer übertriebenen Auseinandersetzung mit Didaktik die Gefahr gesehen, einen pädagogischen Optimierungswahn zu entwickeln und darüber das Lernen der Studierenden in den Hintergrund zu drängen. Die Dozenten der „Fakultät für Entwicklung“ können sich nicht vorstellen, wie studentisches Lernen begleitet werden soll, ohne von der eigenen Lernfähigkeit überzeugt zu sein. Sie sind stolz, ihr persönliches Entwicklungs- und Anpassungspotenzial zu nutzen. Untersuchungen im schulischen Kontext weisen einen starken Effekt fortbildungsaktiver Lehrender auf das Lernen der Schüler nach5. Die Hochschullehrer neigen durch ihre dynamische Haltung dazu, Widerstände als Herausforderungen zu bewerten – ein nicht zu unterschätzender Punkt für das Selbstkonzept der Lehrenden. Denn würde Lehr-Erfolg lediglich eine Frage von Begabung sein, könnten Fehler nicht ertragen werden. Der Hochschullehrer stünde Rückschlägen und Schwierigkeiten in der Lehrveranstaltung hilflos gegenüber. Dozenten der „Fakultät für Entwicklung“ verweisen auf die Konsistenz ihrer Lernorientierung und den Wirkungsort Hochschule, dem „Olymp des Bildungssystems“. Da „Lehrende lehren wie sie gelehrt wurden, nicht wie sie gelehrt wurden zu lehren“ (Howard Altmann6) ist eine angeleitete Reflexion eigener Lern- und Lehrerfahrungen notwendig. Dozenten der „Fakultät für Entwicklung“ sind des Weiteren der Meinung, dass nicht die Persönlichkeit des Hochschullehrers im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen sollte, sondern das Lernen der Studierenden7. Die Geschichte wäre an der Stelle beendet, hätte nicht der Zufall in Form einer dekanischen Anweisung Frau Prof. Chari S. Ma und Herrn Prof. Johann A. Comenius als Vertreter ihrer Fakultäten in der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Offene Hochschule“ aufeinander treffen lassen. Im Zusammenhang mit der Öffnung der Hochschule für neue Zielgruppen werden auch Fragen der Anpassung der Lehre an diese Zielgruppen diskutiert. Unterschiede zwischen einem statischen und
einem dynamischen Fähigkeitskonzept der Hochschullehrer werden mit den oben genannten Argumenten und reichlich Verve vertreten. Nun sind Frau Prof. Chari S. Ma und Herr Prof. Johann A. Comenius eher verträgliche Kollegen. Eine sich entwickelnde Neugier für die Erfahrungen, Erlebnisse oder Beobachtungen des anderen führt zu einer Diskussion der beiden, die nach der Beendigung der Arbeitsgruppe fortgesetzt wird. „Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht“ (Johann Wolfgang von Goethe8). Chari und Johann, wie sie sich ab 18 Uhr nennen, stellen fest, dass sich einige ihrer Argumente als nachträgliche rationale Erklärungen eingefahrener und unreflektierter Verhaltensweisen entpuppen, deren vermeintliche Logik lediglich der Reduktion kognitiver Dissonanzen diente. Gegen 19 Uhr bemerkt man das gemeinsame Ziel: das Lernen der Studierenden. Ab 20 Uhr stellen Chari und Johann fest, dass sie diesem Ziel mit einer Synthese beider Positionen näher kommen können. Kurz vor 21 Uhr müssen sie die Hochschule verlassen. Hochschullehrer, die sich mit Lehren und Lernen auseinandersetzen, die Diskussion mit Kollegen wagen, die versuchen, sich selbst zu reflektieren und alternative Perspektiven zu übernehmen, entwickeln dabei nicht nur kontinuierlich ihre Lehrqualität. Vor allem leisten sie einen Dienst an sich selbst: sie reduzieren schwierige Situationen in der Lehre und negative Feedbacks, sie beugen Resignation vor, sie erleben sich als wirksam und ihre Tätigkeit damit als tendenziell sinnvoll9. Hochschuldidaktische Veranstaltungen an der Westsächsischen Hochschule Zwickau stellen hierfür einen möglichen Rahmen dar. Quellenverzeichnis Jeremy Bentham (1748-1832) war ein englischer Philosoph, Sozialreformer und Jurist. Er gilt als Vater des Feminismus, als Vorkämpfer der Demokratie, des Liberalismus und des Rechtstaats. 2 Carol S. Dweck (*1946) ist Professorin für Psychologie an der Stanford University. 3 Christoph Süß (*1967) ist Philosoph und Kabarettist. 4 Karl Popper (1902-1994) war ein österreichisch-britischer Philosoph und Begründer des kritischen Rationalismus. 5 vgl. Hattie, J.: Visible Learning, 2008. 6 Howard Altmann war Direktor des „Center for Faculty and Staff Development“ und Professor für Moderne Sprachen und Linguistik an der University of Louisville. 7 Der Paradigmenwechsel wurde von Alison King mit “from sage on the stage to guide on the side” umschrieben (Halpern, D.: Changing College Classrooms: New Teaching and Learning Strategies for an Increasingly Complex World, 1994). 8 Eine Fußnote zu Goethe dürfte sich im akademischen Kontext erübrigen. Im Rahmen der Gleichbehandlung der zitierten Autoren erscheint sie trotzdem. 9 „Alles, was dieses Gefühl der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens, was das Selbstwertgefühl von Menschen, was ihre soziale Integration und soziale Anerkennung fördert, dient unmittelbar ihrer Gesundheit und lässt sich durch Jogging und Funktionsgymnastik, durch Vollwertkost, Multivitaminkapseln und auch durch französischen Rotwein nicht im Entferntesten ersetzen.“ (Aaron Antonovsky, 1923-1994, war amerikanischer Soziologe und Begründer der „Salutogenese“ – ein ressourcenorientierter Ansatz zu Faktoren der Erhaltung von Gesundheit) 1
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Neue Ansätze und Aufgaben in der Gleichstellungsarbeit Fakultätsübergreifende Gruppe erarbeitet neues Konzept von Petra Mudra-Marzinowski Gender und Diversity lauten zwei Schlagwörter, die in der öffentlichen Diskussion immer wieder auftauchen. Beide Themen sollen mit ihren jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschieden für die Zukunft und Entwicklung der Westsächsischen Hochschule Zwickau einen Schwerpunkt bilden. In den vergangenen Jahren ist der in verschiedenen Kontexten international verwendete Begriff „Diversity“ immer stärker auch in die genderpolitische Debatte eingegangen. Durch die Vielfalt an Interessensgruppen und Beteiligten hat sich die Diskussion um „Diversity“ zu einem komplexen Bündel von Meinungen und Sichtweisen entwickelt. Für Gender Mainstreaming-Akteure ist es wichtig, eine klare Position zu Diversity zu entwikkeln, da Managing-Diversity als Alternative zu Gender Mainstreaming – vor allem im privatwirtschaftlichen Bereich – gehandelt wird. Man versteht unter „Diversity“ die Vielfalt dessen, worin sich Menschen unterschei-
den oder ähneln, also die Summe von Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Der Grad dieser Vielfalt kann unterschiedliche Dimensionen beinhalten, zum Beispiel Alter, Ethnie, sexuelle Orientierung, Religion und körperliSIE SIND GEFRAGT, Frau Mudra-Marzinowski Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Immer gerecht zu agieren und den Blick in die Glaskugel: Ich beneide Leute mit hellseherischen Fähigkeiten. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit Heidi, die die sonnendurchflutete Alm ihr zu Hause nennen darf und mit so wenig zufrieden ist?! Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Vergesslichkeit und Tagträumereien
che Befähigung. Wenn Diversity in Unternehmen ökonomisch oder personalpolitisch genutzt werden soll, bedarf es einer konzeptionellen Aufstellung wie die optimale Nutzung dieses Potenzials erreicht werden kann. Managing-Diversity heißt, soziale Vielfalt konstruktiv nutzen. Eine produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen zu erreichen, Diskriminierung von Minderheiten zu verhindern und die Chancengleichheit zu verbessern, lauten folglich die Ziele von Diversity Management. „Es geht darum, die existierende Vielfältigkeit und die potenziellen Gemeinsamkeiten wahrzunehmen, zu verstehen, wertzuschätzen und nicht zuletzt optimal zu nutzen“, so Gender-Trainerin Angelika Blickhäuser. Gender Mainstreaming hingegen zielt auf Gleichstellung von Mann und Frau in allen Ebenen und bedarf ebenfalls einer Konzeption, wie mit dieser Thematik in Unternehmen umgegangen wird. Um dies auch in der
CAMPUS
Gesamtheit der Politik der WHZ zu verankern, erarbeitet seit Juli dieses Jahres eine Gruppe aus verschiedenen Fakultätsmitarbeitern, Interessierten sowie den Gleichstellungs- und der Frauenbeauftragten ein Gleichstellungskonzept, das für die nächsten Jahre Strategien und Wirkungsgrad von nötigen Veränderungen und der intensiveren Begleitung bisheriger Projekte in diesem Bereich zu Grunde legen soll. Dieses Gleichstellungskonzept soll zugleich als Bewerbung der WHZ für das staatlich geförderte Professorinnenprogramm dienen. Dieses Programm unterstützt die Berufung von weiblichen Professoren. So werden finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, die zur Erfüllung des Gleichstellungskonzeptes verwendet werden sollen: Neben der Verbesserung von Aspekten der familienfreundlichen Hochschule betrifft das vor allem die gezielte Unterstützung der Gleichstellungsarbeit an der WHZ. Die Fakultät Gesundheits-und Pflegewissenschaften ist in diesen Fragen ein Vorreiter an der WHZ und hat seit Mai 2013 eine Diversity-Management-Konzeption entwickelt. Innerhalb der Fakultät soll versucht werden, an Hand dieses Konzeptes ein „Gesamtverständnis zum Beispiel in Bezug auf die Frage nach Isolierung beziehungsweise Integration sozialer Probleme im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Diskussionsrunden zu thematisieren“, heißt es in dem Papier. Verschiedene Aspekte dieser Konzeption werden in das Gleichstellungskonzept der WHZ einfließen, da dies die Arbeit in allen Fakultäten betrifft und auch hochschulübergreifende Maßnahmen unterstützen soll. Die Autorin Dipl.-Ing. (FH) Petra Mudra-Marzinowski ist Hochschulkoordinatorin für das MentoringNetzwerk Sachsen MENTOSA.
Weitere Ideen gefragt Um allen Studierenden, Mitarbeitern und Interessierten gerecht zu werden, bittet die Arbeitsgruppe um Anregungen, Aspekte und Ideen, die in das zu erarbeitende Gleichstellungskonzept eingehen sollten. Auch die Stadt Zwickau möchte gern im nächstem Halbjahr einen „Migrantenführer“ ins Leben rufen, in welchem Anlaufstellen, rechtliche Grundlagen und diverse Hilfestellungen für Mitbürger mit Migrationshintergrund aufgelistet werden sollen. Gern fließen auch darin alle Ideen seitens der campus3-Leser ein.
[email protected]
Erst anpacken, dann kreativ sein Hochwasser 2013: Vom Sandsack zum Einkaufsbeutel
Junihochwasser 2013: Mit Sandsäcken kämpften auch Mitarbeiter und Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau gegen die Flut. Am Ende mit Erfolg. Während des Hochwassers im Juni haben tausende Sandsäcke die Deiche der Flüsse verstärkt. Für einige dieser Säcke haben Studierende der Fakultät Angewandte Kunst in Schneeberg eine neue Verwendung gefunden: Sie nähten die Sandsäcke zu Einkaufsbeuteln um. Diese wurden im August zum Zwickauer Stadtfest und dem Ibug-Festival – Ibug steht für Industriebrachenumgestaltung – verkauft. 1700 Euro wurden eingenommen. Der Erlös kommt den Flutopfern zugute. Die Hochschule – wie die gesamte Innenstadt – war im Großen und Ganzen glücklicherweise vom Hochwasser verschont geblieben. Dies war auch den fleißigen Helfern zu verdanken, die die Sandsäcke am Sonntag, dem 2. Juni gefüllt hatten, darunter auch viele Studierende und Mitarbeiter der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Nachdem die Hochschule wegen der Hochwassergefahr am 3. Juni geschlossen blieb, konnte bereits am Dienstag der Lehrbetrieb wieder aufgenommen werden. WHZ-Rektor Prof. Dr. Gunter Krautheim dankte allen Helfern, die dafür gesorgt hatten, dass auch an der Hochschule keine Per-
Kreative Idee: Studierende der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg machten aus Sandsäcken Einkaufsbeutel. sonenschäden und nur geringe Sachschäden eingetreten sind. „Zwickau ist noch einmal glimpflich davongekommen, darüber sind wir sehr froh.“
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WHZ-Delegation besucht chinesische Hochschulen Neuer deutsch-chinesischer Doppelmaster startet im Herbst von Gabriele Berkenbusch Mit diesem Semester startet ein deutschchinesischer Doppelmaster-Studiengang, der gemeinsam mit der Tianjin Foreign Studies University (TFSU) konzipiert wurde, an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation (SPR). Um diesen Master vertraglich zu beschließen und inhaltliche Feinabstimmungen vorzunehmen, ging eine vierköpfige Delegation der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) vom 13. bis zum 19. Mai 2013 auf die Reise nach China: Rektor Prof. Dr. Gunter Krautheim, Prorektor Studium und Lehre Prof. Dr. Gundolf Baier und von der Fakultät SPR die Dekanin Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch und die Professorin für Chinesisch, Prof. Dr. Hui-Fang Chiao. Der geplante Doppelmasterstudiengang bietet Anschluss an den Bachelorstudiengang Languages and Business Administration/ Schwerpunkt chinesischsprachiger Kulturraum und wird wie der Bachelor wirtschaftswissenschaftliche Module enthalten, die unter anderem von Prof. Gundolf Baier unterrichtet werden. Noch bestehende, vor allen Dingen formale Unklarheiten, wurden in intensiven Arbeitssitzungen zügig und konstruktiv geklärt. Zeitgleich mit der Reise ging der positive Förderbescheid des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ein, der das Projekt zunächst für zwei Jahre fördert. Die Studierenden dürfen deshalb auf ein Stipendium hoffen. Studierende der TFSU, die schon sehr gut Deutsch sprachen, begleiteten die deutsche Delegation bei Rundgängen über den CamSIE SIND GEFRAGT, Frau Berkenbusch Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Musische Begabung, zum Beispiel ein Instrument sehr gut spielen. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit unserem Hündchen: Es wird von früh bis spät versorgt, gebürstet, gestreichelt und mit Komplimenten überschüttet („Oh, ist der süß!“) und muss überhaupt nichts dafür tun. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Diejenigen, die der Verursacher einsieht. Gilt auch für mich.
Botschafter der Hochschule und des Vogtlandes: WHZ-Rektor Prof. Dr. Krautheim übergab seinem Amtskollegen Prof. Xiu Gang an der Tianjin Foreign Studies University ein Bildnis der Dresdner Frauenkirche – in Plauener Spitze. pus und auch zu den Sehenswürdigkeiten der Millionenstadt Tjanjin. Neben der fruchtbaren gemeinsamen Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der TFSU, die von der typisch chinesischen Gastfreundschaft geprägt war, gab es noch weitere interessante Stationen auf dieser Reise. Zum Einstieg bot der Besuch bei der deutschen Außenhandelskammer in Tianjin einen beeindruckenden Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Von den Mitarbeitern vor Ort wurden insbesondere die deutschen Aktivitäten in China präsentiert. Die nächste Station war Beijing, wo wir zunächst an der Beijing Foreign Studies University unseren ehemaligen Kollegen Prof. Wenjian Jia und am nächsten Tag das Beijing Institute of Petrochemical Technology besuchten. Bei der letztgenannten Einrichtung gehörte auch eine Besichtigung der Labors zum Programm. Überall innerhalb – aber auch außerhalb – der Universitäten konnten wir eine rege Bautätigkeit beobachten. China
investiert offensichtlich massiv in seine Bildung und in seine Internationalisierung. In Beijing trafen wir auch drei von unseren aktuellen Studierenden im Auslandspraktikum und zwei Absolventen, die derzeit bei internationalen Firmen in Beijing tätig sind. Auch dieser Austausch war sehr eindrücklich und vermittelte uns Einsichten in das Leben der „Expats“ in China. Besonders beeindrukkend war die Gewandtheit und Selbstverständlichkeit, mit der sich unsere jetzigen und früheren Studierenden im Ausland bewegen und ihren Alltag meistern. Wir sind froh und dankbar für all diese Begegnungen. Die Reise war voller interessanter, informativer, vielfältiger und menschlich angenehmer Eindrücke. Die Autorin Dr. Gabriele Berkenbusch ist Professorin für Romanische Sprachen mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsspanisch und Dekanin der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation an der WHZ.
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Im Kontakt mit Unternehmen Wie der Job Factory – Career Service Studierende und Unternehmen zusammenführt von Markus Haubold Immer stärker sind Unternehmen auch der Region Zwickau mit den Themen Fachkräftesicherung und -gewinnung konfrontiert. In einigen Berufszweigen kann auch im westsächsischen Raum bereits jetzt schon von einem Fachkräftemangel gesprochen werden. Insbesondere für weniger bekannte Unternehmen aus dem Mittelstand stellt sich daher die Frage, wie sie sich den Studierenden frühzeitig als attraktive Arbeitgeber präsentieren beziehungsweise den Studierenden Chancen in der Region aufzeigen können. Der Job Factory – Career Service steht genau diesen Unternehmen als „Türöffner“ zur Verfügung und bietet den Studierenden wiederum die Möglichkeit, die Unternehmen kennen zu lernen. Das Team des Job Factory – Career Service unter Leitung von Prof. Christian-Andreas Schumann organisiert dafür verschiedene Veranstaltungen und übernimmt den gesamten Prozess von der Planung über die Durchführung bis hin zur Nachbereitung. Wie sieht die Unterstützung konkret aus? Ein Unternehmen möchte den Studierenden die Möglichkeit bieten, es besser kennen zu lernen und entscheidet sich dafür, ein Karriere-Dinner durchzuführen. Der Job Factory – Career Service legt gemeinsam mit den Unternehmen einen Termin fest, schlägt dem Unternehmen geeignete Restaurants in
Zwickau vor und übernimmt die zielgruppengerechte Information der Studierenden. Auch während der Veranstaltung stehen die Mitarbeiter des Job Factory – Career Service als Ansprechpartner zur Verfügung. Danach evaluieren die Teilnehmer die Veranstaltung (anonymisiert), um sie weiter zu verbessern. Im Falle einer Bewerbung der Teilnehmer besteht zudem immer das Angebot, sich während des gesamten Bewerbungsprozesses durch das Team des Job Factory – Career Service beraten zu lassen. Die Erfahrung hat bereits gezeigt, dass diese Veranstaltungen Studierende erfolgreich mit potenziellen Arbeitgebern zusammenbringen können. Aufgrund der intensiven Betreuung ist es notwendig, dass sich die Unternehmen fiSIE SIND GEFRAGT, Herr Haubold Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? ein fotografisches Gedächtnis Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? mit dem Weihnachtsmann – aber nicht zu Weihnachten :-D Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? „Suche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen.“ Henry Ford
nanziell beteiligen – und da das ganze erfolgreich ist, sind sie dazu auch bereit und leisten damit einen Beitrag zur nachhaltigen Finanzierung des Career Service an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Die derzeitige Finanzierung des Job Factory – Career Service beruht auf einer Förderung von bis zu 80 Prozent durch den Europäischen Sozialfonds und dem Freistaat Sachsen. Die restlichen 20 Prozent werden durch einen Eigenanteil der WHZ erbracht. Diese Finanzierung ist bis Mitte Oktober 2013 gesichert. Bei einem möglichen Verlängerungsprojekt für ein weiteres Jahr würde sich der Anteil der Förderung auf 60 Prozent reduzieren und der Anteil der WHZ entsprechend steigen. Auch vor diesem Hintergrund sind neue Wege der Finanzierung zu suchen. Auch für das neue Semester sind wieder Veranstaltungen geplant, um Studierende mit Unternehmen in Kontakt zu bringen. Interessierten Unternehmen steht das Team des Job Factory – Career Service gern als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Autor Dipl.-Kaufmann (FH) Markus Haubold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Neue Studienformen (ZNS) der WHZ und Projektmitarbeiter des Job Factory – Career Service.
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Fachkräfte für Sachsen – Berufsausbildung an der WHZ Im August beendeten wieder zwei Azubis erfolgreich ihre Lehre im ZKI von Monika Herold und Rainer Müller
Markus Beck. Im Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) werden seit 1997 Lehrlinge in einem staatlich anerkannten Beruf ausgebildet. Der Berufsabschluss „Fachinformatiker für Systemintegration“ ist eine sehr vielseitige duale Lehrausbildung von drei Jahren. Dual heißt, dass der Lehrling im Wechsel über mehrere Wochen Unterricht in der Berufsschule und im Anschluss daran praktische Arbeit im Ausbildungsbetrieb absolviert. Zum Fachinformatiker für Systemintegration gehören vielseitige Kenntnisse über Datennetze und deren Dienste, Computer-Hard- und Software, Informations- und Kommunikationssysteme sowie die Programmerstellung und Dokumentation. Weiteres Wissen über die kaufmännische Steuerung und Kontrolle, die Rechtsform und Struktur des Ausbildungsbetriebes sowie Sicherheits-, Arbeitsund Umweltschutz wird ebenfalls vermittelt. Die Auszubildenden lernen in ihrer Ausbildungszeit alle Standorte der WHZ und ihre spezifischen Anforderungen kennen. Im dritten Ausbildungsjahr betreuen die Azubis zeitweise selbstständig das Nutzerbüro des ZKI auf dem Campus Scheffelberg. Mit Michael Hensche und Marcus Beck, die im August erfolgreich ihre Lehre abgeschlossen haben, hat das ZKI nun bereits neun Fachinformatiker ausgebildet. Innerhalb eines Projektes erhalten beide eine befristete Anstellung im ZKI und haben danach beste Voraussetzungen für einen op-
Michael Hensche. timalen Berufsstart in der freien Wirtschaft. Die nächsten Lehrlinge haben ihre Lehre bereits begonnen: Fabian Nostitz und Eric Zilinski sind seit 1. September für drei Jahre zur Berufsausbildung im ZKI. Zusätzlich hat das ZKI in den vergangenen 18 Jahren, neben den „eigenen“ Azubis, weitere zehn Fachinformatiker für Systemintegration als übernommene Lehrlinge aus anderen Betrieben der Umgebung beziehungsweise solche, bei denen die Hochschule als Praktikumsbetrieb fungierte, betreut und erfolgreich zum Berufsabschluss geführt. Der Fachinformatiker ist aber nicht der einzige Ausbildungsberuf an der Hochschule. In der Hochschulverwaltung konnten seit 1995 unter Leitung von Britta Melz, Dekanatssekretärin der Fakultät Elektrotechnik und Lehrausbilderin, neun Fachangestellte für Bürokommunikation erfolgreich ihre Lehre abschließen, und in der Hochschulbibliothek waren es vier Fachangestellte für
Medien- und Informationsdienste. Mit der Berufsausbildung an der Hochschule werden Lehrlinge über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet. Damit wird ein Mehrwert für die WHZ und die freie Wirtschaft geschaffen. Bereits während der Ausbildung unterstützen die Lehrlinge die Mitarbeiter bei ihren Arbeitsprozessen, und nach dem erfolgreichen Berufsabschluss stehen der Hochschule qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung. Erfreuliche Bilanz: Bisher konnten sieben Facharbeiter in ein unbefristetes und weitere sieben in ein befristetes Arbeitsverhältnis der Hochschule übernommen werden. Die über den Bedarf ausgebildeten Fachkräfte stehen dem Wirtschaftsstandort Sachsen zur Verfügung.
Die Autoren Monika Herold ist Schichtleiterin Nutzerservice und Lehrlingsbeauftragte des ZKI, Rainer Müller ist Direktor des ZKI.
SIE SIND GEFRAGT, Frau Herold
SIE SIND GEFRAGT, Herr Müller
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? mehr Humor Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? „Mit kein‘ König möcht ich tauschen“ Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Faselfehler
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? schnell eine Fremdsprache zu lernen Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Donna Leon Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? die mich nicht aufregen
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Dein Studientag auf einen Blick Von Stunden- über Speise- bis Fahrplan: Infos sind mit der WHZ WebApp abrufbar von Silvio Seidel Für den schnellen Überblick und eine bessere Orientierung im Studienalltag steht allen Smartphone- und Tablet-Besitzern seit Anfang Juni eine WebApp der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) zur Verfügung. Die App basiert auf standardisierten Webtechnologien und funktioniert mit den meisten Browsern der verschiedenen Smartphones und Tablets. Neun Hauptfunktionen, ein Newsticker und drei Verlinkungen zu mobil optimierten Webinhalten (YouTubeKanal der WHZ, Biblog und Facebookseite der WHZ) stehen zur Verfügung. Die vom Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI) bereitgestellte WebApp fasst gezielt Informationen von verschiedenen Webseiten, Verzeichnissen und Datenbanken der Hochschule zusammen und stellt diese als kompakte Informationen in der WebApp dar. In den Funktionsbereichen „Noten“ und „Stundenplan“ werden die Angaben personenspezifisch angezeigt. Eine WebApp ist eine Anwendung, die in einem Internetbrowser auf Computern, Tablets und Smartphones gleichermaßen aufgerufen werden kann. In diesem Fall ist die WebApp für Smartphones optimiert worden. Besonders bei iOS-Geräten hat man den Eindruck, eine native installierte Anwendung vor sich zu haben, da hier alle Navigationen, URL
und Statusbars des Browsers komplett ausgeblendet werden. Voraussetzung dafür ist lediglich die Ablage eines Links auf dem Homescreen des jeweiligen Gerätes. Das ZKI wurde gefragt, warum es keine native App für iOS und Android für die Hochschule entwickelt hat. Nun – es ist nicht so, dass wir etwas gegen eine solche Entwicklung hätten, jedoch benötig man dafür mehr Personal und auch viel mehr Geräte, die ständig zu Testzwecken zur Verfügung stehen müssen. Des Weiteren ist das Android System sehr fragmentiert. Dazu kommt noch, dass
SIE SIND GEFRAGT, Herr Seidel Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Durch Handauflegen auf einen Rechner Probleme beheben. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit niemanden! Es sei denn, es gibt einen Schamanen, der dreimal um den Rechner tanzt und dann sagen kann, worin das Problem besteht. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Fehler, die keine großen Probleme nach sich ziehen.
innerhalb der nächsten zwölf Monate noch mindestens drei neue Mobile Betriebssysteme auf den Mobile-Betriebssystem-Markt drängen und diesen dadurch noch weiter fragmentieren werden. Die Entwicklung einer App für ausschließlich iOS und Android wird so in Frage gestellt, wenn man beabsichtigt, möglichst allen Studenten die Nutzung der App zu ermöglichen. Wir denken aber, dass wir hier eine Anwendung zur Verfügung gestellt haben, die mit akzeptablem personellem Aufwand gepflegt, weiterentwickelt und von einem großen Teil der Studenten der WHZ genutzt werden kann. Ideen für neue Funktionen gibt es bereits. Sie wurden teilweise auch von Studenten ans ZKI herangetragen. Man darf also gespannt sein, welche neuen Funktionen in den nächsten Monaten in die WHZ WebApp eingebaut werden.
Der Autor Silvio Seidel ist Systemadministrator im Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI) der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Entwickler der WHZ-WebApp.
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NACHRICHTEN
Großes Interesse an Bibliothek Bibliothekarin aus Nordwestrussland besucht Zwickau
Tatjana Anisimowa (Zweite von rechts), Bibliothekarin der Wissenschaftlichen Bibliothek der Petrosawodsker Staatlichen Universität, bei ihrem Besuch in Zwickau mit Reingard AlHassan (Zweite von links), Direktorin der Hochschulbibliothek, und den Mitarbeiterinnen Steffi Meier (links) und Monika Peter (rechts). Tatjana Anisimowa, Bibliothekarin der Wissenschaftlichen Bibliothek der Petrosawodsker Staatlichen Universität, absolvierte in den insgesamt sieben Tagen, in denen sie zu Gast in Deutschland war, ein abwechslungsreiches Programm, das vollgepackt war mit Informationen und Fachgesprächen über die Bibliothekslandschaft in Deutschland. Eingeladen von einem Arbeitskreis des Dachverbandes der Institutionen- und Personalverbände des Bibliothekswesens BID (Bibliothek & Information Deutschland), nahm sie an vier Tagen am 5. Leipziger Kongress Bibliothek und Information Deutschland teil. Dort erwarteten sie Exkursionen, Workshops und eine Vielzahl von Fachvorträgen, in denen aktuelle Probleme und Zukunftsfragen des Bibliotheks- und Informationswesen diskutiert wurden. Die begleitende Firmenausstellung gab zusätzlich einen umfangreichen Überblick über aktuelle Produkte und Serviceleistungen der Bibliothekspartner. Da die Hochschulbibliothek der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) schon mehr als ein Jahr Partner der Wissenschaftlichen Bibliothek der Petrosawodsker Staatlichen Universität ist, war das Ziel dieses Besuches der fachliche Austausch und die Weiterentwicklung der Partnerschaft. Ermöglicht wurde der Aufenthalt durch die finanzielle Unterstützung des Akademischen Auslandamtes. Mit einer Präsentation stellte Tatjana Anisimowa den Mitarbeitern der Hochschulbi-
bliothek die Petrosawodsker Universitätsbibliothek der Republik Karelien vor. Dieser Teil der Russischen Föderation liegt in Nordwestrussland und grenzt an Finnland. In freundschaftlicher Atmosphäre wurde über Benutzungsbedingungen, Ausleihe, Verlängerungen, Vormerkung, Recherche in den Katalogen, Fernleihe, Gebühren, Mitarbeiter und Studenten, über die Nutzung wissenschaftlicher Fachinformationsangebote und mittel- und langfristige Bibliotheksplanungen gesprochen. Tatjana Anisimowas besonderes Interesse galt der Organisation und Struktur einer modernen wissenschaftlichen Bibliothek und deren Informationsdienstleistungen, insbesondere die enge Verzahnung der Bibliothek mit der Hochschule. Zudem fand ein Gedankenaustausch im Akademischen Auslandsamt der WHZ mit Prof. Ute Rosenbaum, Prorektorin für Weiterbildung und Internationales, und Adriana Slavcheva, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der WHZ, statt, in dem Schritte zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit besprochen wurden. Der Austausch von Forschungsberichten und anderen Publikationen ist bereits auf den Weg gebracht. Tatjana Anisimowa zeigte sich beeindruckt von den wunderschönen Städten Zwickau und Leipzig und den vielen netten Menschen, die sie kennengelernt hat: „Ehrlich gesagt, ich würde gern in einer deutschen Bibliothek arbeiten, ja, probieren möchte ich es schon.“
Stele erinnert in Zwickau an die Ingenieurausbildung Eine Gedenk-Stele am Gebäude Lessingstraße 15 in Zwickau erinnert an die mehr als hundertjährige Nutzung des Baus für die Ausbildung von Ingenieuren in Zwickau. Die Stele ist Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Finanzamt – dem derzeitigen Nutzer des Gebäudes – und der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Die Idee dafür stammt von ehemaligen Studenten der Hochschule. Umgesetzt hat sie Prof. Karl Clauss Dietel. Der gebürtige Reinholdshainer studierte ebenfalls an der Zwickauer Ingenieurschule, ehe er sich an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee zum Formgestalter ausbilden ließ. Von 1986 bis 1990 war er zudem Direktor der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg, dem Vorgänger der heutigen Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. Sein Entwurf und der Aufstellungsort der Stele wurden Anfang Juli 2012 beschlossen durch Zwickaus Oberbürgermeisterin und Hochschulratsmitglied Dr. Pia Findeiß, Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der WHZ, Prof. Dr. Joachim Körner, ehemaliger Kanzler der WHZ, Jörg Mundt, WHZ-Technikdezernent, Michael Haas, Niederlassungsleiter Zwickau des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, und Lutz Morgner, Vorsteher des Finanzamtes. Künftig sollen eine Präsentation zum Bau und zur Nutzung des Gebäudes von seiner Entstehung bis heute sowie wechselnde Ausstellungen zu Themen gezeigt werden, die die unterschiedliche Nutzung des Gebäudes durch die Zeitläufe wiederspiegeln. Verschiedene Fakultäten und das Historische Archiv der WHZ werden dabei einbezogen.
Formgestalter Clauss Dietel entwarf die Stele, die seit April am ehemaligen Hochschulgebäude an der Lessingstraße 15 steht.
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So lassen sich Fremdsprachenkenntnisse nachweisen Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation bietet Sprachtests an von Ines Busch-Lauer Schnell mit dem Projektpartner in Singapur auf Englisch über die Produktentwicklung sprechen, dann zur Projektstatus-Webkonferenz nach London schalten und noch zehn E-Mails in Englisch schreiben – eine Utopie? Nein, das gehört im Berufsalltag unserer Absolventen durchaus zum Normalfall, nicht nur in Großunternehmen. Die möglichst gute Beherrschung einer oder besser mehrerer Fremdsprachen ist für das moderne Arbeitsleben unabdingbar. Dabei geht es nicht allein um die Bewältigung von Alltagsroutinen, sondern darum, fachbezogene Inhalte zu thematisieren, passgenau zu präsentieren und in diversen Kommunikationssituationen auch kulturell angemessen zu agieren. So etwas lernt sich nicht von allein, sondern bedarf des systematischen Trainings. Die Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation bereitet die Studierenden im Studiengang Languages and Business Administration auf solche komplexen Aufgaben der globalen Wirtschaftswelt in den Sprachen Spanisch/Portugiesisch, Französisch, Chinesisch sowie Englisch und einigen weiteren Sprachen vor. Die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung vermittelt darüber hinaus durch die in fast alle Studiengänge integrierten Fachenglischmodule das nötige sprachliche Rüstzeug für die angehenden Ingenieure. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt dabei auf der Bewältigung fachkommunikativer Anforderungen im jeweiligen Berufsfeld und auf der Zertifizierung der Fremdsprachenkenntnisse nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER). Danach werden drei Sprachniveaustufen unterschieden: A1-A2 (Anfänger), B1-B2 (Mittelstufe) und C1-C2 (Fortgeschrittene/Muttersprachler). Zahlreiche positive Rückmeldungen von Absolventen bestätigen die Effizienz der entwickelten Modul- und Ausbildungsstrukturen. Neben den modularisierten, kostenfreien Sprachangeboten ist die Fakultät aber auch lizenziertes Testzentrum für internationale Sprachzertifikate. Sie kooperiert hierzu mit dem TestDaF-Institut Bochum, der LTS Europe GmbH, Mondiale Testing, der telc GmbH und dem Instituto Cervantes. In Vorbereitungskursen, die zum Beispiel auch im Studium generale kostenfrei angeboten werden, bereitet sie die Testinteressenten inten-
Studenten mit internationalen Ambitionen können an der Westsächsischen Hochschule diverse Sprachtests absolvieren. siv auf das jeweilige Testformat und die Prüfungsinhalte vor. Schließlich sind die meisten Zertifikate auch mit erheblichen Gebühren verbunden. Es wäre schade, wenn man durch ungenügende Vorbereitung nur unzureichende Ergebnisse erzielen würde. Derzeit werden an der Westsächsischen Hochschule Zwickau die folgenden internationalen Sprachtests angeboten.
Deutsch als Fremdsprache Ein Standardtest zum Nachweis von Deutsch als Fremdsprache-Kenntnissen ist der TestDaF1. Er wird weltweit in 93 Ländern an lizenzierten Testzentren angeboten. Diese Sprachprüfung ist verbindlich für alle, die ihre Deutschkenntnisse für die Aufnahme eines Studiums in Deutschland in den Bereichen Leseverstehen, Hörverstehen, schriftlicher und mündlicher Ausdruck nachweisen müssen. Die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung führt seit 2007 Vorbereitungskurse durch und ist seit 2009 lizenziertes Testzentrum. In diesem Jahr absolvierten bereits knapp 70 Kandidaten den Test – Nachfrage steigend. Die aktuelle WHZ-Immatrikulationsordnung sieht den Nachweis von mindestens zwei Mal TestDaF-Niveaustufe 3 (etwa B2-Niveau nach GER) und zwei Mal Stufe 4 (etwa Niveau B2.2/C1.1 nach GER) vor. Studierende, die ein Sprachstudium auf-
nehmen möchten, sollten jedoch mindestens vier Mal Stufe 4 (also Fortgeschrittenenniveau) nachweisen. In der Praxis des Studienalltags zeigt sich, dass diese Mindestanforderungen oft nicht ausreichen, um fachspezifische Vorlesungsinhalte zu verarbeiten, an Seminardiskussionen teilzunehmen oder wissenschaftliche Arbeiten in Deutsch zu verfassen. Die Teilnahme an den studienbegleitenden Deutschkursen (zum Beispiel Präsentationstechniken, wissenschaftliches Schreiben, Bewerbungstraining/ Praktikumsvorbereitung) ist daher dringend zu empfehlen. Zur Einstufung des erreichten Deutschniveaus kann man am OnDaF-Test2 teilnehmen. Dieser computerbasierte Test (Kosten: rund neun Euro für die TAN) prüft anhand von acht Lückentexten mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad die Fähigkeit, Vokabular und Grammatik regelgerecht anzuwenden. Praktisch ist die sofortige Einstufung der Ergebnisse nach GER. Darüber hinaus bietet der TestAs (computerbasiert) die Möglichkeit, die für Studienzwecke notwendigen fachlichen Kenntnisse vor Beginn eines Studiums zu prüfen. Seit kurzem bietet die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung auch den Test WiDaF (Deutsch als Fremdsprache in der Wirtschaft) und einen Deutschtest für ausländische Mediziner an. Der bereits 1996 von der Französischen Industrie- und Handelskammer entwickelte WiDaF dient als zuverlässiges Messinstrument für wirtschaftsbezogene Deutschkenntnisse ausländischer Mitarbeiter in Unternehmen und ist auch für Wirtschaftsstudierende bei ihrer Bewerbung um eine Arbeitsstelle von Vorteil. „Deutsch für Mediziner“ ist eine Prüfung, die innerhalb der telc-Sprachprüfungen „Deutsch für den Beruf“ auf den Niveaustufen B2-C1 (nach GER) angeboten wird. Das Zertifikat kann zur Beantragung einer Arbeitserlaubnis für Fachkräfte im Bereich Medizin in Deutschland genutzt werden.
Englisch Der Test of English as a Foreign Language (TOEFL-Test)3 ist ein an mehr als 5.000 Hochschulen und Universitäten weltweit anerkannter Sprachtest zum Nachweis für den Hochschulzugang in den USA, Kanada
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und einer ganzen Reihe internationaler akademischer Programme (zum Beispiel Masterstudiengänge). Mehr als 27 Millionen Menschen haben diesen Test bereits absolviert. Damit werden die Sprachfähigkeiten von nichtmuttersprachlichen Sprechern der englischen Sprache im akademischen Kontext bewertet. Der Test kann in einer papierbasierten (TOEFL ITP, Dauer knapp zwei Stunden) oder computerbasierten Version (TOEFL iBT, Dauer rund fünf Stunden) durchgeführt werden. Die in den einzelnen Prüfungsteilen erreichten Punkte werden mit Hilfe statistischer Methoden in eine TOEFLTestskala umgewandelt, die wiederum mit dem GER korreliert. Die Fakultät ist lizenziertes Zentrum für TOEFL ITP, bereitet im Studium generale jedoch auf beide Testversionen kostenfrei vor. Mit mehr als 7 Millionen Testkandidaten im Jahr 2012 gehört der Test of English for International Communication (TOEIC-Test)4 zu den am häufigsten eingesetzten Tests für berufsbezogenes Englisch weltweit. Inzwischen vertrauen mehr als 10.000 Organisationen, Unternehmen und Institute in 150 Ländern den TOEIC Tests. TOEIC eignet sich besonders für Bewerbungen bei in- und ausländischen Unternehmen. Die Fakultät ist lizenziertes Zentrum für die Testvarianten: TOEIC Listening & Reading, TOEIC Speaking & Writing sowie TOEIC 4 Skills (alle vier Sprachfertigkeiten in einem Test). Die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung testet TOEFL ITP und TOEIC mindestens einmal im Semester oder bietet bei Bedarf weitere Termine nach Absprache mit den Kandidaten an. Dies hat gegenüber den festen Terminvorgaben anderer Anbieter deutliche Vorteile. Vorbereitungsmaterial für TOEFL und TOEIC ist in der Hochschulbibliothek auch für das Selbststudium zur Ausleihe verfügbar. Die Firma „Mondiale Testing“ hat in den vergangenen zwei Jahren einen Online-Test auf den Markt gebracht, der technisches Englisch auf den Niveaustufen B1, B2 (Mittelstufe) und C1 (Fortgeschrittene) nach GER SIE SIND GEFRAGT, Frau Busch-Lauer Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Mit Sprache Menschen verzaubern, so dass sich Probleme wie von selbst lösen. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit keiner Person. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Naivität.
prüft. Im Moment prüft die Fachgruppe in einer Pilotstudie, ob der angebotene Mondiale Online Technical English Test (MOTETTest) als Zusatztest für die angehenden Ingenieure angeboten werden sollte. Die Vorteile des Tests sind sein standardisierter, modularisierter Aufbau sowie die Möglichkeit, Fachenglischkenntnisse in speziellen Fachgebieten, zum Beispiel Kraftfahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik, zu testen. Allerdings ist auch dieser Test nicht kostenfrei, die Vollversion kostet rund 125 Euro. Unabhängig von diesen zahlreichen Fakultätsangeboten bietet das Prorektorat Weiterbildung und Internationales in Kooperation mit dem Cambridge Board das Business English Certificate (BEC) an. Dieses Prüfung ist unter anderem auf die Zertifizierung von Englischkenntnissen für Mitarbeiter in Unternehmen zugeschnitten, eignet sich aber auch als Zusatzqualifikation für Studierende der Wirtschaftswissenschaften. BEC ersetzt aufgrund der stark wirtschaftsbezogenen Inhalte jedoch nicht die in die Studiengänge integrierten kostenfreien fachbezogenen Angebote zum technischen Englisch.
Französisch und Spanisch Der Test de français international (TFI)5 ist ein stufenloser papierbasierter Sprachtest zur Zertifizierung der französischen Sprachkenntnisse von Nichtmuttersprachlern, die in einem professionellen Umfeld tätig sind, in den Bereichen Leseverstehen und Hörverstehen mit Schwerpunkt Wirtschaftssprache. Seit seiner Akkreditierung 2012 kann der TFITM Naturalisation zur Beantragung der französischen Staatsbürgerschaft genutzt werden, wenn mindestens das Niveau B1 nach GER erreicht wurde. Die Diplomas de Español como Lengua Extranjera (D.E.L.E.)6 sind offizielle Sprachzertifikate, die den Beherrschungsgrad der spanischen Sprache bestätigen und vom Instituto Cervantes im Namen des Spanischen Ministeriums für Bildung ausgestellt werden.
Die Universität Salamanca erstellt und korrigiert diese Prüfungen. Die Diplomas de Español bescheinigen das erreichte Sprachniveau auf allen GER-Niveaustufen. Das Zertifikat wird im Studiengang Languages and Business Administration für den Nachweis des erreichten Lernstandes im Spanischen genutzt. Als lizenziertes Testzentrum der telc Language Tests GmbH7 ist die Fakultät darüber hinaus Ansprechpartner für allgemeinund berufsbezogene Sprachtests in Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch,
Portugiesisch und Russisch auf allen Niveaustufen nach GER. Die Bedeutung standardisierter Fremdsprachenzertifikate wird in Zukunft zunehmen. Bei vielen Hochschulen gehören sie über die studienintegrierte Ausbildung hinaus bereits zur Zulassungsvoraussetzung für weiterführende Studien (zum Beispiel Masterstudium). Auch Unternehmen schätzen den Nachweis über den aktuellen Stand der Fremdsprachenkompetenz ihrer Bewerber. Doch bevor man sich für einen Test verbindlich entscheidet, sollte man zunächst sein erreichtes Sprachniveau über kostenfreie Online-Angebote testen, sich dann über das Testformat und die Ziele des internationalen Sprachtests informieren und nach der Entscheidung für ein Testformat mindestens zwei Probetests durchlaufen, um Enttäuschungen über unzureichende Ergebnisse vorzubeugen. Außerdem ist zu bedenken, dass auch die Messung von Sprachkompetenz durch internationale Tests immer eine Momentaufnahme darstellt. Auch wenn Testinstitute mit vermeintlich lebenslanger Gültigkeit ihrer Zertifikate werben, um die teilweise hohen Kosten der Tests zu rechtfertigen, so ändert sich das erreichte Sprachniveau wieder, wenn die Fremdsprache nicht aktiv genutzt wird. Das heißt, das einmal erreichte Niveau kann nach einigen Monaten bereits schon nicht mehr nachgewiesen werden. So dynamisch wie Sprachen sind, so dynamisch ist auch das Beherrschen von Fremdsprachen. Nur konsequente Anwendung sichert und verbessert das einmal erreichte Niveau. Die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung berät alle interessierten Studierenden gern zu den angebotenen Tests, unterstützt sie über das Projekt SprachFit bei der Einstufung ihrer Fremdsprachenkenntnisse und gibt Hilfestellung für das Selbststudium. Die Autorin Dr. phil. habil. Ines Busch-Lauer ist Professorin für Englisch und Kommunikation an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, sie leitet die Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung und koordiniert das Studium generale an der WHZ. Außerdem ist sie Mitglied der Association of Language Testers in Europe (ALTE). Links www.testdaf.de 2 https://www.ondaf.de 3 http://www.ets.org/toefl 4 http://www.de.toeic.eu 5 http://www.ets.org/tfi/about/ 6 http://www.dele.org/deutsch/ 7 http://www.telc.net 1
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FAKULTÄTEN
Wissenschaftler wollen Sehbehinderten Leben erleichtern Vier Fakultäten arbeiten gemeinsam an Opto-Elektronischem Assistenzsystem von Beate Mitzscherlich
Das Ziel des Forschungsprojekte ist es, blinden und sehbehinderten Menschen die Navigation um Hindernisse (im mittleren Entfernungsbereich) zu ermöglichen. Aleksander Pavkovic ist promovierter Slawist. Während seines Sprachstudiums hat er ein Auslandssemester an der Prager KarlsUniversität absolviert und war PromotionsStipendiat der Cusanus-Stiftung. Bei unserem Gespräch im Juni 2013 arbeitet er als Informatiklehrer an einem Ausbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte und bringt seinen Schülern den Umgang mit Sprachausgabe, Braille-Zeile und anderen Hilfsmitteln bei, die ihnen den Umgang mit Computern und den Zugang zum Internet ermöglichen. Er pendelt mit öffentlichen Verkehrsmitteln täglich von München zu seiner Arbeitsstelle in Nürnberg und besucht in den Ferien seine SIE SIND GEFRAGT, Frau Mitzscherlich Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Die Leichtigkeit eines Zugvogels oder die einer Tänzerin Mit wem möchten Sie gern für einen Tag den Platz tauschen? Mit Ella Fitzgerald beim Duett mit Louis Armstrong (aber die sind leider beide schon tot) Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Fast alle, außer Rücksichtlosigkeit gegenüber vermeintlich Schwächeren.
Verwandten in Slowenien. Mobilität und umfassender Zugang zu Information sind für ihn selbstverständlich und wiederum auch nicht, denn Aleksander Pavkovic ist ebenfalls seit seiner Geburt blind. Wenn sich die Verkehrsführung ändert, eine Baustelle im Weg ist, „Rock am Ring“ stattfindet, Schnee fällt oder ein Unwetter die Umgebungsgeräusche verändert, sind sein im Wesentlichen aus akustischen und taktilen Informationen gewonnenes Raumbild und sein gutes Orientierungsvermögen beeinträchtigt. Einem Radfahrer, der von der Seite über den Fußweg rast, einer Tasche, die ihm jemand vor die Füße stellt, oder einem plötzlich im Weg stehenden Werbeaufsteller kann er nicht ausweichen: Das „Mann, wo hast Du denn Deine Augen!“ verstummt, wenn er am weißen Langstock als Blinder erkannt wird. In Deutschland gibt es rund 150.000 Blinde und etwa 500.000 Sehbehinderte. Zwar können die meisten zu Blindheit beziehungsweise Sehbehinderung von Kindern führenden Krankheiten heute frühzeitig erkannt und behandelt werden, die Zahl von älteren Menschen, die auf Grund von alterbedingter Makula-Degeneration (AMD), diabetischer Retinopathie oder Glaukom sehbehindert werden oder gar erblinden, nimmt im Zuge der demographischen Alterung aber weiter zu.
Im Gegensatz zu Aleksander Pavkovic fällt es älteren Menschen oft schwerer, andere Sinnessysteme als Orientierungshilfe zu nutzen und ihr Raum-Gedächtnis systematisch zu trainieren, zumal Hör- oder Körperbehinderungen ihre Mobilität weiter einschränken können. Zwar haben Spätererblindete Anspruch auf ein Mobilitätstraining und ein Training lebenspraktischer Kompetenzen durch speziell qualifizierte Rehabilitationspädagogen, und auch der Blinden- und Sehbehindertenverband hilft mit Beratung, Unterstützung und sozialem Austausch bei der Bewältigung der Behinderung und dem möglichst weitgehendem Erhalt der Autonomie, aber viele Sehbehinderte fühlen sich trotz Langstock im öffentlichen Raum unsicher und gefährdet und schränken ihren Radius deutlich ein. Jüngere Sehbehinderte nutzen zwar inzwischen ganz selbstverständlich die technischen Möglichkeiten von Navigationssystemen für Fußgänger wie Trekker oder andere, teilweise blindenspezifische Smartphone-Anwendungen, zum Beispiel die Farb- und Strichcodeerkennung beim Einkaufen, die Möglichkeit, schnell Orte, Objekte oder Aufschriften per Foto zu vergrößern oder per Internet zu identifizieren – aber auch sie können auf schnell auf sie zu kommende Objekte, Hindernisse, Veränderungen der Bodenbeschaffenheit, aber auch ungenügende Information und
FAKULTÄTEN
veränderte Verkehrstakte oft nicht schnell richteten Interviews mit potenziellen Nutzern wissenschaftlichen Projektmitarbeiter sind individuelle Mobilitäts- und Orientierungsbe- übrigens Absolventen der Westsächsischen genug reagieren. An der Westsächsischen Hochschule dürfnisse, bisherige Mobilitäts- und Orientie- Hochschule Zwickau und haben ihre QualifiErfahrungen im kation in einschlägigen Bachelor- bezieZwickau befasst sich seit diesem Jahr ein von rungsgewohnheiten, vier Fakultäten gemeinsam beantragtes und Umgang mit technischen Hilfsmitteln und hungsweise Diplomprojekten nachgewiesen. vom Sächsischen Staatsministerium für Wis- Bedenken beziehungsweise Limitierungen, Neben internen Projektbesprechungen gab senschaft und Kunst zunächst für ein Jahr ge- die sich aus Technikaffinität, Alter und den es jetzt auch schon das erste, sehr spannende fördertes Pilotprojekt mit der Entwicklung jeweiligen Verarbeitungskapazitäten ergeZusammentreffen zwischen Gesundheitswisoptoelektronischer Unterstützungssysteme ben, erfragt. senschaftlern, Technikern und potenziellen Neben dieser Arbeit mit qualitativen Me- Nutzern im Blinden- und Sehschwachenverfür die Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen. Die zentrale technische Idee ent- thoden „im Feld“ sind die Techniker in den band Zwickau. stand innerhalb der Zusammenarbeit der Be- Laboren zunächst mit grundlegenden techNach einem knappen halben Jahr Proreiche Physikalische Technik und Textil- und nischen Fragen beschäftigt: Während Chri- jektlaufzeit ist bereits klar, dass ein so komLedertechnik und besteht darin, optische stopher Taudt unter Leitung von Prof. Peter plexes Projekt eine längere Bearbeitungsfrist Sensoren in ein geeignetes Textil zu integrie- Hartmann mit den Lichtleiteigenschaften op- braucht und die im Labor entwickelten Proren, was eine alltags- und körpernahe Reiz- tischer Sensoren und deren Beeinflussung ex- totypen auch durch die potenziellen Anwenbearbeitung ermöglicht. Dadurch ge- perimentiert, wird im Labor der Textil- und der in realen Alltagssituation getestet und wonnene optische Informationen über Ab- Ledertechnik von Birgit Wolf unter Leitung überprüft werden müssen. Im Moment entstände zu Objekten, Hindernissen oder auch von Prof. Kirstin Hoffmann ausprobiert, wie stehen gute Beziehungen mit dem Zwickauer Gefahren werden in Form akustischer solche Sensor-Fasern in textilen Strukturen Blinden- und Sehbehindertenverband, den und/oder taktiler Signale ausgegeben. Ein integriert und verarbeitet werden können. Mobilitätstrainern und dem Chemnitzer wesentliches, technisch zu lösendes Problem Sandro Hommel und Prof. Lutz Zacharias Schul- und Ausbildungszentrum. dabei ist auch die Frage, wie eine individuelle vom Bereich Elektrotechnik werden – in AbUnabhängig vom Projektfortschritt ist jeAnpassung der Reizaufnahme- und -steue- hängigkeit von den Ergebnissen der anderen doch allen darin verbunden Kooperationsrung aussehen könnte, eben weil physische, Projektpartner – am Ende Ideen für die ad- partnern klar, dass technische Assistenzkognitive und technikbezogene Fähigkeiten äquate, personenbezogene Steuerung und systeme soziale Unterstützung, Achtsamkeit der zukünftigen Nutzer sehr unterschiedlich Informationsverarbeitung der eingehenden und Sensibilität im Umgang mit blinden und optischen Informationen entwickeln. Alle sehbehinderten Menschen nicht ersetzen sind. Im Moment arbeiten Prof. können und Inklusion beziehungsBeate Mitzscherlich und Simon ANZEIGE weise eine weitgehende Teilhabe Römer im Bereich Gesundheitsvon Menschen mit Beeinträchtiund Pflegewissenschaften an einer gungen – die Bundesrepublik hat systematischen Analyse der Bedürfsich mit der Unterzeichnung der nisse blinder und sehbehinderter UNO-Behindertenrechtskonvention Menschen. In Expertengesprächen dazuf verpflichtet – nicht nur techniund focus groups mit engagierten sche Unterstützung braucht, sonKooperationspartnern vom Blindendern Barrierefreiheit im weitesten und Sehschwachenverband, VerSinn: in der Gestaltung des öffentliband der Mobilitätstrainer, Schulleichen Raumes und der Partizipatitern, Lehrern und Mobilitätsonsmöglichkeiten von Blinden und beziehungsweise Low Vision TraiSehbehinderten in Beruf, Freizeit nern vom Chemnitzer Blinden- und und Politik, bei der WeiterentwickRainer Sturm/ pixelio.de Sehbehindertenschulzentrum wurlung von Verkehrsmitteln und Inforden von Mai bis Juli erste Ausrich- Als Student frühzeitig an eine Berufsunfähigkeitsversicherung mationssystemen, aber auch tungen und Entwicklungsschwer- denken, von Beginn an! Jetzt günstige Berufsgruppeneinstu- Barrierefreiheit im Denken über die punkte, aber auch Limitierungen fung und starke Leistungen sichern, gilt weltweit. Teilhabe-Möglichkeiten und Wüneines solchen technischen Systems sche behinderter Menschen. Techerkundet. Bereits dabei gab es ein- Berufsunfähigkeits-, Haftpflicht-, Unfall-, Hausrat-, Kranken- nische Entwicklungen können das drucksvolle Begegnungen mit Men- versicherung. Was für Erstsemester und die „alten Hasen“ Leben behinderter Menschen erschen wie Aleksander Pavkovic, (nicht) wichtig ist, erklären unabhängige und kompetente leichtern, Inklusion ist jedoch eine aber auch den sehr interessierten Ansprechpartner weitergehende soziale und sozialpoMitgliedern vom Blinden- und Sehlitische Aufgabe. Reiner Wagner Karin Wagner schwachenverband Zwickau, die Die Autorin Tel. 0375.78819499 Tel. 0375.7883692 nach neuen Möglichkeiten für AuBeate Mitzscherlich ist Psychologin tonomie und Mobilität suchen. In und (auf einer halben Stelle) Profes08064 Zwickau
[email protected] diesen Begegnungen beeindruckte sorin für Pflegeforschung am BeGrundstraße 9 www.versichert-sein.de die Offenheit und die aktive Halreich Gesundheits- und Pflegetung dieser blinden und sehbehinwissenschaften. Sie beschäftigt sich derten Menschen im Umgang mit mit Identitätskonstruktionen von ihrer physischen Einschränkung. Im Personen, Gruppen und OrganisaSicher durch das Studium. nächsten Schritt werden in zielgetionen.
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FAKULTÄTEN
Double Degree Fashion Design vereint zwei Abschlüsse Angewandte Kunst Schneeberg geht neue Wege in internationaler Zusammenarbeit von Dorette Bárdos Seit 2010 bietet die Studienrichtung Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg (AKS) zusammen mit der finnischen Hochschule HAMK Wetterhoff, University of Applied Sciences in Hämeenlinna, Südfinnland, ein gemeinsames Studienprogramm an: das „Double Degree Fashion Design“. Dieser internationale Abschluss ermöglicht es qualifizierten Modedesign-Studierenden, die nationalen Abschlüsse beider Hochschulen zu erlangen. Die Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg und das Department Design Option der HAMK verbindet eine langjährige intensive Zusammenarbeit in der akademischen Ausbildung von Studierenden im Bereich Modedesign. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es einen regelmäßigen Studierenden- und Dozentenaustausch zwischen beiden Hochschulen. Mehrere bilaterale Studienprojekte wurden realisiert. So ist es nicht verwunderlich, dass irgendwann der Wunsch entstand, diese ambitionierte Kooperation auf ein neues Level zu stellen und damit die jeweiligen Stärken der Studienangebote beider Partnerschulen in ein gemeinsames Studienprogramm einzubinden. Die Idee für das Programm „Double Degree Fashion Design“ war geboren, das neben einem Plus an erweiterten Erfahrungen und Lehrinhalten vor allem handfeste Vorteile für die spätere Arbeit als Designer bietet. SIE SIND GEFRAGT, Frau Bardos Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Geduld Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit Suzanne Lee. Die britische Modevisionärin und Gründerin der Initiative BioCouture forscht am Londoner Design-Institut zur Entwicklung von bio-basierten Materialien auf der Basis von Mikroorganismen, Hefepilzen, Algen und Proteinen. Ihre verblüffendsten Arbeiten, in denen Zukunftsvision, Ethik, Ökologie und Ästhetik eine wunderbare Symbiose eingehen, sind Kleider, die mit Hilfe von Bakterien wachsen. Ihre Passion: creating a biodesigned future. Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Kreatives Chaos
Während Ihrer beiden Auslandsemester an der HAMK beschäftigte sich Susanne Adler intensiv mit Textildrucktechniken und der Verarbeitung von Leder. Ihr Praxissemester absolvierte sie in Berlin bei dem polnisch-deutschen Modeschöpfer David Tomaszewski, der für seine avantgardistischen Modekollektionen schon viele Designpreise erhielt. Diese Erfahrungen nutzte sie für ihre Abschlusskollektion „Kupfer ist das neue Gold“ (Fotos). Entstanden ist eine Damenkollektion, die von den Arbeiten des Künstlers Gustav Klimt inspiriert ist. Dafür erhielt sie das Prädikat „sehr gut“. Die Basis für dieses Programm ist die Essenz der Studienprogramme beider Hochschulen. Innerhalb der üblichen Studienzeit von acht Semestern können Studierende beider Hochschulen das Studium mit einem Doppelabschluss beenden: mit dem deutschen Bachelor of Arts und dem finnischen Bachelor of Culture and Arts. Wer dieses Programm studieren möchte, bewirbt sich im dritten Fachsemester. Maximal zwei Studienplätze sind pro Jahr verfügbar. Ist die Bewerbung erfolgreich, wird das Studium im fünften und sechsten Semester an der Partnerhochschule im südfinnischen Hämeenlinna beziehungsweise in Schneeberg fortgesetzt. Im siebenten Semester ist
ein praktisches Studiensemester obligatorisch, das international absolviert werden kann. Die Abschlussarbeit im achten Semester wiederum kann an der Heimat- oder Partnerhochschule realisiert werden. Weiterer Teil des Programmes ist der regelmäßige Austausch von Dozenten. Dieser ermöglicht die Erweiterung des regulären Ausbildungsspektrums beider Hochschulen – ein Nebeneffekt, von dem alle Studierenden der AKS und der HAMK profitieren. So werden von den finnischen Dozenten Juha Laurikainen und Katri Tulonen seit 2010 die Kurse „Experimentelles Arbeiten mit Textildrucktechniken“ und „Experimentelles Arbeiten mit den Materialien Leder und Fell“ in
WESTSACHSEN CLUSTER
Laura Kokko (Studentin der HAM), nahm während der beiden Auslandssemester an der AKS an zwei großen Modeprojekten teil, im vierten Semester zum Thema Stadionjacke, ein Projekt in Kooperation mit dem Unternehmen W.L. Gore (Fotos), und im fünften Semester zum Thema Klassik. Sie beendete ihr Studium im Juni erfolgreich mit dem Double Degree Fashion Design. Schneeberg angeboten. Die Schneeberger Dozenten Prof. Dorette Bàrdos, Prof. Astrid Zwanzig und Prof. Thomas Knoth realisierten die Kurse „Kleiderkunstobjekte“, „Visualisation and Animation of Fashion Ideas” und „Storytelling Portfolio“. In diesem Jahr geht das Programm in die vierte Runde. Mittler-
weile haben sich insgesamt neun Studierende für diesen Weg entschieden. Fünfmal konnte der internationale Abschluss bisher verliehen werden, allein in diesem Jahr an eine Studentin der HAMK und zwei Studentinnen der AKS – Laura Kokko, Susanne Adler und Laura-Marie Hoschkara. 2012 hatten Xenia
Kusnezow und Anja-Katharina Schellenberg den DD-Abschluss gemacht. Die Autorin Prof. Dorette Bárdos ist Studiendekanin und Leiterin der Studienrichtung Modedesign an der AKS.
Die im sechsten Semester entstandene Kollektion Ashift (Foto links) von Laura-Marie Hoschkara ist inspiriert vom finnischen Nationalepos Kalevala. Die Arbeit entstand während ihres Studienaufenthaltes an der HAMK. Seitdem beschäftigt sie sich intensiv mit Nachhaltigkeitsstrategien im Modedesign. Ihr Praxissemester absolvierte sie bei dem namhaften Londoner Upcycling Mode-Unternehmen „From Somewhere“ bei dem sie an einer Kollektion für YOOX und an einem Projekt mit dem Hongkong Design Institute mitwirkte. Den erfolgreichen Abschluss ihres Double Degree Studiums bildete die Upcycling-Kollektion „Goya Revived“ (Fotos mitte und rechts) für die sie das Prädikat „ausgezeichnet“ erhielt.
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FAKULTÄTEN
Messebesuch sorgt für neue Impulse Textiltechniker und -designer beim Messedoppel in Frankfurt/Main dabei von Dorette Bárdos und Hardy Müller
Der Messestand der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Im Zweijahresrhythmus finden die internationalen Fachmessen Techtextil und Texprocess für die Bereiche Technische Textilien, Vliesstoffe, Bekleidung sowie Textiltechnologien mit Verarbeitung und Prozessoptimierung auf dem Messegelände in Frankfurt/ Main statt. Auf der Texprocess Campus stellen internationale Universitäten, Institute, Berufsfachschulen und Modeschulen ihre Studien- und Lehrprojekte vor. Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) war mit einem gemeinsamen Messestand der Designer der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg (AKS) und den Textiltechnikern des Instituts für Textil- und Ledertechnik (ITL) vertreten.
Wichtiger Dialog Auf der Techtextil, Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe, wurden neue Materialien, Produkte sowie Herstellungsund Veredlungstechniken vorgestellt. Dabei gilt es, neben innovativen Technologien neue Anwendungsgebiete zu finden. Unkonventionelles Denken ist gefragt. Der Dialog zwischen Forschungseinrichtungen, Herstellern und Anwendern spielt bei der Erarbeitung neuer Entwicklungskonzepte eine wesentli-
Das Messedoppel Rund 27.500 Besucher aus 97 Ländern wurden im Juni auf der Techtextil gezählt, Zur zeitgleich stattfindenden Fachmesse Texprocess kamen 12.100 Fachbesucher. Die sehr gute Stimmung auf der Messe wurde nicht von der aktuellen Konjunkturentwicklung eingetrübt. 79 Prozent der Aussteller und 85 Prozent der Besucher bewerteten die Branchenkonjunktur als positiv. Die deutsche Branche wird laut einer Studie von Germany Trade&Invest auch zukünftig wachsen, nicht zuletzt aufgrund ihrer intensiven Aktivitäten in Forschung und Entwicklung. Dies bestätigte Dr. Wolf-Rüdiger Baumann, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie: „Technische Textilien machen inzwischen 50 Prozent des Umsatzes der deutschen Textil- und Modeindustrie aus. Unsere Unternehmen gehören zu den Weltmarktführern Innovativen Textilprodukten gehört die Zukunft.“ Das nächste Mal findet das Messedoppel im Mai 2015 statt. texprocess.messefrankfurt.com techtextil.messefrankfurt.com
che Rolle. Funktionalität in Bekleidung und Medizin, aber auch die Nachhaltigkeit der Produkte rücken immer mehr in den Fokus bei der Herstellung. Die Texprocess präsentierte Spitzentechnologien und effiziente Automatisierungslösungen für alle Bereiche der textilen Wertschöpfungskette. Diese umfasst zum Beispiel Design und Schnittgestaltung, traditionelle und technische Flächenherstellung mit Sticken, Stricken, Weben, Fügen und Veredlung. Am Messestand der WHZ informierte die Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg über Projekte der Studienrichtungen Modedesign und Textilkunst/Textildesign. Ausgestellt wurde das Modedesign-Projekt „Golfwear – outcome based clothing“. Gemeinsam mit dem Partner W.L. Gore entwickelten Studierende Functionwear für professionelle, ambitionierte oder auch gelegentliche Golfspieler. Die komplexe Aufgabenstellung beinhaltete den gesamten Designprozess – von der Konzeption über die Entwicklung und Realisierung von Prototypen bis zur Präsentation. Ziel des Projektes war es, neue Funktionalitäten zu entdecken, neue Richtungen wie CrossGolf aufzunehmen und diese in innovativen Ideen sichtbar und anwendbar zu machen.
FAKULTÄTEN
Das Institut für Textil- und Ledertechnik (ITL) informierte über Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Technischen Textilen. So wurde zum Beispiel ein neuartiges Gewebe mit integrierten Schlauchmaterialien zur großflächigen Wärmeübertragung entwickelt. Dieses Gewebe kann als Fläche oder in Form von vorgefertigten Platten zur Raumklimatisierung eingesetzt werden. Weiterhin wurde ein Filtersystem mit textilen Komponenten für die Wasserreinigung mittels Ultrafiltration gezeigt, das in seiner Weiter- entwicklung auch Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten innerhalb des ZIM-Projektes am ITL ist. „ZIM“ steht für „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ – ein bundesweites technologieund branchenoffenes Förderprogramm für mittelständische Unternehmen und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen. In enger Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern sollen innovative Produkte entwikkelt werden, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unterstützen. Weiterhin wurde der Rennwagen des WHZ Racing Teams „eMIL“ präsentiert, der für die innovative Arbeit des fakultätsübergreifenden studentischen Projektteams spricht und gleichzeitig in Form des Mono-
coques und anderer Bauteile für die innovative Verarbeitung von textilen Halbzeugen aus Carbonfasern steht.
Viele Impulse Beide Messen boten viele Impulse und Ideen: Design verknüpft mit Funktionalität und Nachhaltigkeit, Maschinen und effizienten Technologie und Prozessen, Fasern, Flächen, Strukturen – jetzt gilt es, diese Impulse für die eigene Arbeit zu nutzen, denn ingenieurtechnischer und Designernachwuchs im SIE SIND GEFRAGT, Herr Müller Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Gut singen zu können. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Ich würde lieber mit anderen, die eine Botschaft haben, einen Tag verbringen, zum Beispiel mit Reinhold Messner Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Zu dem derjenige steht, der ihn begangen hat.
Bereich Functionwear wird gesucht. Ein Blick auf die „Jobwall“, auf der Aussteller beider Messen eine Vielzahl aktueller Stellenangebote und Themen für Diplomarbeiten und Studienprojekte ausgeschrieben hatten, sowie das große Interesse von Unternehmen an den präsentierten Projekten und Forschungsarbeiten, bestätigen das. Die Messe hat Mitarbeitern und Studenten verdeutlicht, wie wichtig der Blick über den eigenen Tellerrand ist. Ohne textile Strukturen ist die Entwicklung neuer innovativer Technologien zur Fertigung Technischer Textilen nicht realisierbar, und bei der Entwicklung funktionaler Bekleidung kommt es heute mehr denn je auf die Verknüpfung von Innovation, Designqualität, Funktionalität, und Technologie an.
Die Autoren Dr. rer. nat. Hardy Müller ist Professor für Werkstoffveredlung und -prüfung am Institut für Textil- und Ledertechnik (ITL) der Westsächsischen Hochschule Zwickau.; Prof. Dorette Bárdos ist Studiendekanin und Leiterin der Studienrichtung Modedesign an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg.
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FAKULTÄTEN
Irgendwas mit Management … Schüler probieren sich an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften aus von Monique Dorsch und Cornelia Enger Feedback von Schülern Beim Berufswunsch weitergekommen Mir hat die Stimmung hier auf dem Campus richtig gut gefallen und dass Informationen ganz allgemein zum Studium und besonders zum Studium im Praxisverbund (StiP) gegeben wurden. Alle meine Fragen konnte ich bei den beiden Mädels von StiP loswerden. Es war einfach eine große Hilfe beim Weiterkommen in meinem Berufswunsch. Oliver Oswald, 11. Klasse, Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau
Rund 30 Schüler aus der Region Zwickau bekamen Anfang des Jahres an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Westsächsischen Hochschule einen Einblick in das Berufsfeld Wirtschaft und Management. Gymnasiasten der 10. und 11. Klasse wird oft die Frage gestellt „Was willst Du werden?“ Sicher nicht die einfachste Frage, und nicht jeder Schüler kann sie schon während seiner Schulzeit beantworten. So ergab auch eine Befragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), dass gerade einmal rund 44 Prozent der Schüler innerhalb ihrer Schulzeit eine konkrete Wahl für ein Studienfach fällen. Knapp ein Drittel entscheidet sich während seiner Ausbildung oder eines anderen Studiums und letztlich für ein neues Studienfach. Weitere zehn Prozent der Befragten trifft für sich die Entscheidung kurz vor der Einschreibung für ein Studium (vgl. Hachmeister/Harde/Langer (2007) Einflussfaktoren der Studienentscheidung, Gütersloh). Doch was sind letztlich die Motive für oder gegen eine Studien- und Berufsrichtung? Gerade einmal zwei Prozent der Befragten gaben an, dass Eltern, Verwandte oder auch Freunde beziehungsweise die „Wahl des kleinsten Übels“ maßgebend waren. Hingegen waren bei mehr als 50 Prozent die sogenannten intrinsischen Motive entscheidend, also die Fragen nach den eigenen Neigungen und Begabungen, der persönlichen Entfaltung und den bestehenden Fachinteressen. Damit sich Schüler dessen bewusst werden, bieten die unterschiedlichsten berufspraktischen Angebote Raum zur Erprobung.
Eine solche Möglichkeit wird seit 2008 an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit der Firma BMG R. Langer Bildungs- und Management mbH initiiert. So drehte sich Anfang des Jahres an zwei Tagen für rund 30 Schüler aus der Zwickauer Region gemeinsam mit Studenten und Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften wieder alles um das Berufsfeld Wirtschaft und Management. „Irgendwas mit Management …“ – eine nicht seltene Antwort, wenn noch nicht genau feststeht, wohin man möchte und wie eigentlich Prozesse in der Wirtschaft funktionieren. So galt es, innerhalb der zweitägigen fachpraktischen Erprobung nicht nur die Be-
„Gut, dass wir Kontakt mit Studenten hatten“ Ich fand gut, dass ich einmal das gesamte Campusgelände kennenlernen durfte und dass wir den direkten Kontakt mit Studenten hatten. Wir mussten bei den Planspielen in ganz unterschiedlichen Gruppen arbeiteten, unsere Teamfähigkeit beweisen, das Sprechen üben und am Ende auch unsere Ergebnisse vorzeigen. Am Ende gab es ein Feedback, was wir gut gemacht haben und was vielleicht anders, besser sein könnte. Einfach einmal die Erfahrung zu sammeln, wie macht man so was. Julie Estelle Köhler, 10. Klasse, Europäisches Gymnasium Meerane Johann Heinrich Pestalozzi
SIE SIND GEFRAGT, Frau Enger
Ein interessantes Thema
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? … ein fotografisches Gedächtnis Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? … vielleicht mit Andreas Kieling auf einer seiner Expeditionen Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Fehlern, aus denen man lernt.
Da ich überlege, etwas in Richtung Management zu machen, war es auf jeden Fall ein ganz interessantes Thema. Auch fand ich besonders gut, dass die Studenten dabei waren, denen man auch einmal Fragen stellen konnte und nicht nur welche, die einem etwas beibringen. Lina Gürtler, 10. Klasse, Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau
FAKULTÄTEN
sonderheiten eines Studiums, wie Studienrichtungen und Spezialisierungsmöglich- keiten, Anforderungen sowie Studienabläufe, kennenzulernen, sondern auch ein wirtschaftliches Denken anhand fachspezifischer Themen und Unternehmensbeispielen zu entwickeln. Als Beispiele dienten Fallstudien bekannter Unternehmen, um dem doch recht schwammigen Begriff des „Managements“ mehr Griffigkeit und Vorstellungskraft zu geben. Denn was muss überhaupt in einem Unternehmen gemanagt werden und welche Aufgaben hat ein Manager dabei zu erfüllen? Ausgestattet mit einem gemeinsam erarbeiteten Basiswissen waren am ersten Tag alle gefordert, sich in kleinen Teams mit verschiedensten Fallstudien, zum Beispiel über den Nestlé-Konzern, das schwedische Möbelhaus IKEA und den Getränkehersteller Almdudler, ganz praxisnah auseinander zu setzen. Dies war sowohl eine fachlich-inhaltliche als auch eine zeitliche und teamtechnische Herausforderung für alle Beteiligten. Denn in einem zeitlich begrenzten Rahmen galt es, die verschiedenen unternehmensspezifischen Sachverhalte zu durchdringen, zu recherchieren und adäquate Lösungsansätze aufzuzeigen. Schritt für Schritt entstanden so kleine Unternehmensanalysen, die die meist komplexen Zusammenhänge der unternehmerischen Teilbereiche und des unternehmerischen Umfelds und auch daraus resultierende Problembereiche deutlich werden ließen. Warum ist IKEA so erfolgreich, was sind vielleicht mögliche Grenzen des Konzeptes des Konzerns und was zeichnet besonderes, dessen Marketing-Mix aus? Ganz gleich, ob zum Unternehmen Nestlé, Almdudler, Ikea oder dem Leipziger Zoo – kreativ und ideenreich gestalteten die Teams ihre Lösungsansätze, die sie abschließend im großen Auditorium einzelnen präsentierten. Außerdem mussten sie sich einer ANZEIGE
kritischen Frage- und Diskussionsrunde stellen. Natürlich gab es auch Feedback, allerdings weniger von Professoren als vielmehr von Studenten der Fakultät und den Vertretern der anderen Teams. Ohne Übertreibung – die Jung-Manager bewältigten ihre Aufgaben erfolgreich und konnten nicht ohne Grund stolz auf ihre Ergebnisse sein. Wenn diese beiden Workshop-Tage dazu beigetragen haben, Fragen zu beantworten und Denkanstöße in Hinblick auf die Studienfach- oder Berufswahl zu geben, dann hat die „Fachpraktische Erprobung“ ihr Ziel erreicht. Eine Wiederholung ist bereits für Ende Oktober 2013 an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften geplant. Die Autoren Dr. Monique Dorsch ist Professorin für Verkehrswirtschaft, Dr. Cornelia M. Enger ist Beauftragte des Dekans für Forschung, internationale Beziehungen und Hochschulangelegenheiten; beide an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. SIE SIND GEFRAGT, Frau Dorsch Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? In manchen Situationen wäre es hilfreich, Gedanken lesen zu können. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit einem Lokführer des Glacier-Express, um die berühmte Strecke von St. Moritz nach Zermatt einmal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Das hängt von den Umständen ab, denn Fehler sind menschlich. Am leichtesten natürlich jene, die eingestanden werden.
WHZ überzeugt Top-Manager der Automobilindustrie Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) präsentierte sich Ende Juni erfolgreich auf dem internationalen Kongress „Fortschritte in der Automobil-Elektronik“ in Ludwigsburg. Dort ergänzt jedes Jahr ein ausgewählter Hochschulbeitrag die Referate von Vorständen und des Top-Managements der Automobilindustrie. Mit der WHZ wurde in diesem Jahr erstmals eine Hochschule für angewandte Wissenschaften zum Referat eingeladen. Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer, stellte 500 hochkarätigen Zuhörern die Potentiale der Zwickauer Hochschule in Forschung und Studium in Vernetzung mit der Autoindustrie vor. Die Zwickauer Wissenschaftler nutzten den Kongress in Ludwigsburg, um die Netzwerke weiter zu festigen, die neue gemeinsame Veranstaltungen in Zwickau mit hochkarätigen Referenten sowie gemeinsame Forschungsprojekte befördern sollen. Die Zwickauer Hochschule ist auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugelektronik ein äußerst gefragter Kooperationspartner der Industrie. Sämtliche deutsche Automobilhersteller, namhafte Zulieferer, Halbleiterhersteller und Kfz-Dienstleister nutzen die Kompetenzen in Zwickau, um zum Beispiel Herausforderungen der elektromagnetischen Verträglichkeit von Elektroniksystemen zu meistern. Gleichzeitig schätzt die Autoindustrie den hohen Anteil der Studierenden in den ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen – die aktuelle „MINT“-Quote (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) an der WHZ beträgt knapp 60 Prozent. Hintergrund ist der Mangel an Nachwuchsingenieuren, insbesondere der Kraftfahrzeugelektronik und Elektromobilität.
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Mehr Durchblick im Facility Management Fachgruppe Wirtschaftsinformatik setzt Forschungstätigkeit konsequent fort von Janek Götze Das Aufgabenspektrum das Facility Management (FM) umfasst die Planung, Durchführung und Optimierung von Sekundär(das heißt Unterstützungs-Prozessen zur Sicherstellung der Primär- (das heißt Wertschöpfungs-Prozesse) eines Unternehmens. Ein wichtiges Betätigungsfeld ist unter anderem die Instandhaltung (IH) von Anlagen. Die dabei auszuführenden Tätigkeiten kennzeichnet ein hoher Bedarf an Informationen. So müssen beispielsweise Ist-Zustände mit Planungsunterlagen abgeglichen, Betriebsparameter überprüft oder Bauteile ausgetauscht werden. Die dafür notwendigen Informationen wie Hallenlayouts, Raumbücher, Ausstattungslisten oder technische Spezifikationen entstehen entlang des gesamten Lebenszyklus einer Anlage. Daran beteiligt sind verschiedene Unternehmen, angefangen bei den Planungspartnern, über den Anlagenbetreiber bis hin zu FM-Dienstleistern. Viele dieser Informationen gehen heute verloren und stehen für die genannten Tätigkeiten nicht mehr zur Verfügung. Verantwortlich dafür sind fehlende zentrale Zugriffe, Vielfalt bei Dateiformaten, die eine einheitliche Verarbeitung nahezu unmöglich machen und eine hohe Dynamik, also eine hohe Veränderlichkeit. Hinzu kommt die begrenzte Aufnahme- und Verarbeitungskapazität des Menschen. Seit Jahren steigen die Datenmenge und deren Komplexität, sprich, deren Vernetzungsgrad. Vielerlei Abhängigkeiten machen isolierte Betrachtungen anstehender Aufgaben unmöglich. Die Tätigkeiten stehen stets in einem Spannungsfeld von Überblicks- und Detailwissen zu den technischen Anlagen. Die Folgen sind Entscheidungen auf einer vergleichsweise kleinen Basis von Informationen. Subjektives Erfahrungswissen besitzt eine hohe Bedeutung und führt zu einem Mangel an Objektivität und Reproduzierbarkeit. Eine Entwicklung der Westsächsischen Hochschule und ihrer Partner unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas Schumann bietet zukünftig wertvolle Unterstützung bei der Bereitstellung notwendiger Informationen im FM-Alltag. Eine mobile Anwendung (Applikation, kurz App) ermöglicht dem Instandhalter, Planungs- und Zustandsdaten zu technischen Anlagen direkt an der Anlage vor Ort abzurufen. Möglich wird dies durch die Nutzung der so genannten Aug-
Das Team von FMstar. mented Reality (AR)-Technologie (Augmented Reality bedeutet so viel wie „Erweiterte Realität“) auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets. Dabei werden – beispielsweise für die Instandhaltung – relevante Informationen zu einer technischen Anlage inklusive CAD-Modellen lage- und blickwinkelgerecht direkt über die Anlage projiziert. Informationen zu Objekten in der virtuellen Welt erhalten so direkten Bezug zu jenen in der realen Welt. Zeitaufwändiges Suchen in technischen Spezifikationen, Zeichnungen und Schemata gehören damit der Vergangenheit an. Die Anlageninformation stellt ein intelligentes Informationssystem zur Verfügung. Dies ist so konzipiert, dass unterschiedlichste, heterogene Datenbasen eingebunden werden können. So lassen sich die komplette Anlagenhistorie, Planungs- und Betriebsdaten sowie Prozessanweisungen für die Instandhaltung abrufen. SIE SIND GEFRAGT, Herr Götze Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Heilende Hände. Sind aber wohl eher übernatürlich. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Mit einem Kranfahrer oder Formel1-Pilot. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Einen Tippfehler.
Hierbei setzt das Projektteam auf semantische Technologien. Das Konzept von FMstar: Plug-Ins überführen alle Daten in eine semantische Datenbank. Hier werden sie anhand ihrer Bedeutung miteinander vernetzt. Im folgenden Schritt werden die Daten mit Hilfe von Kontext- informationen gefiltert. Dazu gehören zum Beispiel die Rolle des Benutzers, dessen Aufgaben und derzeitige Verrichtung, aber auch Umweltinformationen, wie der Ort, Entfernungen zum Objekt oder Blickwinkel des Tablet-PCs. Auf diese Weise erfolgt eine auto- matisierte Reduktion der Informationsmenge auf ein sinnvolles Maß, die dann mittels AR bereitgestellt wird. Mit dem Projekt FMstar setzt die Fachgruppe Wirtschaftsinformatik konsequent ihre Forschungstätigkeit auf dem Gebiet des Facility Managements fort. Im vergangenen Jahr konnte das Projekt „Low Energy Living“ unter der Leitung von Prof. Tobias Teich erfolgreich abgeschlossen werden. Das Forschungsprojekt einer Nachwuchsforschergruppe hatte die Energieeffizienz in Wohngebieten zum Inhalt. Der Autor Janek Götze, Dipl.-Wirtsch.Ing., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Wirtschaftsinformatik. Weiterführende Informationen zum Projekt und dem FMstar-Team bietet die Projekt-Webseite www.fmstar.de.
FAKULTÄTEN
Qualitätsmaximierung durch 3D-Geometriemessungen Die WHZ auf der Hannovermesse am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ von Eric Forkel Die Hannovermesse ist die weltweit wichtigste Industriemesse. In mehr als 25 Hallen werden Neuheiten unter anderem zu den Themen Industrial Automation, Digital Factory, Industrial Supply sowie Research & Technology ausgestellt. In diesem Jahr fand die Hannovermesse vom 8. bis zum 12. April statt. Am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“, einer Initiative der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, war auch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) vertreten. Das Zentrum für Neue Studienformen (ZNS) der WHZ unter Leitung von Prof. Dr.Ing. habil. Christian-Andreas Schumann stellte ein neuartiges Verfahren zur Qualitätsmaximierung durch 3D-Oberflächen- und Geometriemessungen im Fertigungsprozess vor. Dabei kommt ein Multi Camera System (MCS), eine neue Generation von 3D-Scannern, zum Einsatz. Dadurch ist es möglich, auch bei großen Bauteilen eine dreidimensionale Oberflächen- und Absolutmaß-Messung mit höchster Präzision in einem Messvorgang ohne jegliche mechanische Bewegung durchzuführen. Als Verfahren kommt eine patentierte Matrix von Stereokamera-Einheiten zum Einsatz. Hierbei werden jeweils zwei Kameras paarweise angeordnet, die mit Hilfe von Streifenprojektion eine dreidimensionale Punktwolke erzeugen. Diese wird anschließend im
Der Gemeinschaftsstand Die Initiative „Forschung für die Zukunft“ wurde im Jahr 2000 gegründet und unterstützt die Vorbereitung und Durchführung von Messeauftritten von Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus drei Bundesländern, so dass die Auftritte optimiert und Kosten gespart werden. Unter dem Slogan „Forschung für die Zukunft – Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen“ werden Gemeinschaftsstände auf verschiedenen Fachmessen organisiert und dadurch die bereitgestellten finanziellen und personellen Ressourcen der Bundesländer so effektiv wie möglich verwendet. Des Weiteren stellt die Initiative nach Ende einer Messe Wissenswertes über den Messeauftritt zusammen und präsentiert die ausgestellten Exponate weiter im Internet.
Die Hannovermesse ist die wichtigste Industriemesse der Welt. Die WHZ war mit dabei. ASCII-Text-Format zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt. Ein essentieller Vorteil besteht darin, dass die Größe des Messraumes durch eine frei wählbare Anzahl der Stereokamera-Einheiten beliebig angepasst und skaliert werden kann. Die Berechnung der Punktwolke erfolgt mit einem zum Patent angemeldeten Algorithmus durch die Kontrolleinheit und stellt eine Genauigkeit von 40 µ über den gesamten Messbereich sicher. Weiterer Gewinn dieses Verfahrens ist das sehr schnelle Messen und Erzeugen der Punktwolke mit einer hohen Genauigkeit. So kann das MCS 48 zum Beispiel mit 24 Stereokamera-Einheiten Objekte mit einer Größe von 1500mm x 1500mm x 300mm in weniger als einer Minute vermessen. Die Messung kann anschließend mit jeder geeigneten Software beispielsweise Rapidform, analysiert und grafisch dargestellt werden. SIE SIND GEFRAGT, Herr Forkel Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Alles beim ersten Mal Durchlesen merken zu können. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Graham Jarvis Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die nicht wissentlich gemacht wurden.
Ausgewählte Vorteile durch 3D Messung im Prozess sind: • sofortige Zurückführung von Qualitätsproblemen zur Fehlerquelle • Fertigungskosten können durch verkürzte Reaktionszeit auf Störungen sowie reduzierte Nacharbeit und weniger Ausschuss reduziert werden • kontinuierliche Qualitätskontrolle im Prozess • direkte Vergleichbarkeit der FertigungsMessdaten mit QualitätssicherungsMessdaten Zurzeit wird innerhalb von Forschungsprojekten sowohl an der technischen Verbesserung des Verfahrens als auch an der informationstechnischen Integration in den Fertigungsprozess gearbeitet. Abschließend kann man sagen, dass die Resonanz der Fachbesucher der Hannovermesse auf das Projekt gut war und erste Gespräche für ein Kooperationsprojekt zwischen einem externen Partner und der Westsächsischen Hochschule Zwickau geführt wurden. Der Autor Eric Forkel, B.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Wirtschaftsinformatik sowie Lehrbeauftragter an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften.
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FAKULTÄTEN
Elektroimpulsverdichten von Titanpulvern Institut für Produktionstechnik sucht neue Technologie zur Urformung von Bauteilen von Jeannette Grüning
Die Bilder zeigen mit dem Rasterelektronen- und dem Lichtmikroskop gemachte Aufnahmen von Titanpulver in verschiedenen Körnungen. Das außergewöhnliche Eigenschaftsspektrum von Titan und seinen Legierungen, vor allem die hohe Korrosionsbeständigkeit und die geringe Dichte, sind besonders attraktiv für viele Bereiche der Technik. Im derzeit laufenden Projekt „Herstellung und Charakterisierung von mittels Elektroimpulstechnik erzeugten, neuartigen Werkstoffen für Implantate“ wird am Institut für Produktionstechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau eine neue, preiswerte Technologie zur Urformung von Bauteilen aus pulverförmigen Ausgangsstoffen untersucht. Um dieses Ziel zu erreichen, soll eine bereits für Maschinenbauteile aus anderen Werkstoffen genutzte Herstellungstechnologie, das Hochgeschwindigkeitsverdichten (HGV), verbessert und auf die neue Werkstoffgruppe angewendet werden. Mit den geplanten Untersuchungen wird ein Werkstoff entwickelt, dessen Herstellung nur mit
physikalischen Wirkprinzipien des HGV erfolgen kann. Das Verfahren zum Verdichten von Pulver mittels elektromagnetischen Impulsen wird für die Herstellung einer neuen Werkstoffgruppe weiterentwickelt, so dass eine Optimierung von Werkstoffeigenschaften, finanziellen Aspekten sowie die Suche nach neuen technischen und medizinischen SIE SIND GEFRAGT, Frau Grüning Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Gedanken lesen Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Da reicht ein Tag nicht aus ;o) Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Kleine Notlügen, die zur positiven Endlösung beitragen
Produkten im Fokus stehen. Die derzeit am häufigsten verwendete Titanlegierung Ti6Al-4V wird mit verschiedenen Partikelgrößen in Hinblick auf das HGV geprüft. Außerdem werden die Eignung und Bioverträglichkeit weiterer Titanlegierungen in Abhängigkeit des jeweiligen Einsatzgebietes untersucht. Vor der Verformung durch HGV wird das Gefüge mittels licht- und rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen auf seine morphologische Erscheinung geprüft. Das Projekt, das bis Dezember 2013 bearbeitet wird, wird mit Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gefördert.
Die Autorin Jeannette Grüning ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im IfP in der Arbeitsgruppe der Werkstofftechnik.
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FAKULTÄTEN
Promovieren mit FH-Abschluss: So geht das! Nachwuchsförderung soll an der Hochschule mehr in den Fokus rücken von Ivonne Mallasch Lohnt sich eine Promotion für mich? Wie ist der Ablauf und wie finanziere ich meine Zeit der Qualifizierung? Diese und noch mehr Fragen wurden am 1. Juli zum ersten Promotionskolloquium an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) beantwortet. Knapp 100 interessierte Studierende, Mitarbeiter, Professoren und Promovierende besuchten diese Auftaktveranstaltung. Immer mehr Studierende an Fachhochschulen streben eine Promotion an. Dieses Bild zeichnet sich ebenfalls an der WHZ ab. Jedoch wissen Interessierte oft nicht, an wen sie sich bei aufkommenden Fragen wenden können. Bisher gibt es an der WHZ keine sichtbaren Anlaufpunkte für Promotionswillige. Das soll sich ändern. Um interessierte Studierende sowie bereits aktive Promovierende zu unterstützen, entstand nach dem Vorbild anderer Hochschulen die Idee, ein Promotionskolloquium zu etablieren. Impulsgeber Prof. Dr. Peter Hartmann und Promovend Christopher Taudt von der Fakultät Physikalische Technik/Informatik werden Maßnahmen zur Promotionsförderung aktiv mitgestalten. Ein erster Schritt nach der Auftaktveranstaltung wird es sein, ein regelmäßiges, interdisziplinares Kolloquium für Promovierende zu veranstalten. Ziel soll es sein, den Fortschritt der eigenen Arbeit vor einem Gre-
mium aus Professoren und Promovierenden präsentieren und diskutieren zu können. Zum anderen haben sich bereits Professoren und Mitarbeiter bereit erklärt, aktuelle Fragen und Probleme innerhalb einer Arbeitsgruppe zu lösen. Den Infovortrag zum Thema „Promovieren mit FH-Abschluss“ hielt Claudia Koepernik. Die gebürtige Dresdnerin schloss 2001 an der Technischen Universität Dresden ihr Studium der Erziehungswissenschaft ab. Sie bietet als freiberufliche Trainerin unter anderem Coachings und Seminare zum Promotionseinstieg und Promotionsbegleitung allgemein an. 2012 erschien das von ihr mit herausgegebene „GEW-Handbuch Promovieren mit Perspektive. Ein Ratgeber von und für DoktorandInnen.“ Sie promoviert berufsbegleitend zum Thema „Bildungstheoretische Perspektiven lebenslangen Lernens“ (Arbeitstitel). Nach beruflichen Stationen an der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig ist sie seit März 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Projekt „Offene Hochschule Zwickau. Flexibel studieren: Alternativen bieten – Chancen nutzen“ tätig und dort für den Bereich Weiterbildung zuständig.
Durch das neue Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz wurde die Gleichstellung von Fachhochschul- und Universitätsabschlüssen unterstrichen, jedoch zeigen sich besonders im Bereich der Promotion weiterhin starke Unterschiede. Fachhochschulen besitzen kein eigenes Promotionsrecht und können Studenten lediglich über kooperative Verfahren mit Universitäten zum Doktorgrad verhelfen. Ferner werden Hochschulen vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) an der Anzahl ihrer abgeschlossenen Promotionen gemessen, was das Thema für die WHZ weiter an Bedeutung gewinnen lässt. So strebt auch Prof. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der WHZ an, künftig das Thema Nachwuchsförderung an der WHZ besser sichtbar zu machen. Promovierende und die, die kurz davor stehen, können sich bei Interesse am regelmäßigen Kolloquium an Ivonne Mallasch wenden. Die Autorin Dipl.-Kffr. (FH) Ivonne Mallasch ist Projektkoordinatorin „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ beim Prorektorat Forschung und Wissenstransfer. Sie ist unter der Rufnummer 0375 5361024 erreichbar.
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Auslandsamt will mehr Studenten in die Ferne locken Adriana Slavcheva, neue Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, über ihre Ideen
Adriana Slavcheva, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der Westsächsischen Hochschule Zwickau, mit Akhil Vivian Sannoo aus Indien (links) sowie den beiden Brasilianern Matheus Bitaraes Sampaio und Matheus Ferraz de Oliveira (rechts), während des Go-Out-Sommerfestes am 12. Juli im Studentenclub Tivoli. campus3 : Warum sollten Studenten unbedingt einen Auslandsaufenthalt einplanen? Adriana Slavcheva: Ich denke, ein Auslandsaufenthalt ist in erster Linie für die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden ganz wichtig. Erst im Ausland erfahren die meisten, worin ihre persönlichen Stärken und Schwächen liegen, was sie prägt und womit sie sich identifizieren können. Ich zum Beispiel wusste nicht, bevor ich zum Studium nach Leipzig gegangen bin, wie wichtig mir die kyrillische Schrift eigentlich ist. Als ich in Leipzig ankam, war das Erste, was ich sah, der Schriftzug „Willkommen in Leipzig“ auf einem der Hochhäuser in der Nähe des Bahnhofes. Neben Deutsch und Englisch stand der Slogan auch in kyrillischer Schrift auf Russisch da, was ja auch für mich als Bulgarin nicht meine Muttersprache ist, aber seit diesem Moment weiß ich, wie tief verwurzelt das eigene Alphabet ist.
Andererseits gibt einem ein Auslandsaufenthalt die einzigartige Möglichkeit, die eigenen Selbstverständlichkeiten zu relativieren und das Alltagsleben und die Kultur eines anderen Landes kennenzulernen. Deshalb ist in meinen Augen der Erwerb von interkulturellen Kompetenzen, das Kennenlernen von anderen Lebensentwürfen und Arbeitsweisen, viel zentraler als die akademische Erfahrung. campus3: Bleibt bei einem Bachelor- beziehungsweise Masterstudium eigentlich noch Zeit für einen Auslandsaufenthalt? Adriana Slavcheva: Die Idee des Bolognaprozesses ist es gerade, die verschiedenen Studiensysteme insgesamt durchlässiger zu machen und dadurch die Mobilität der Studierenden zu erhöhen. Dieser Anspruch geht zum Teil auf. Nach einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes gehen 33 Prozent der Master-
studenten einer deutschen Fachhochschule zum Studium ins Ausland, bei den Bachelorstudenten sind es allerdings nur 19 Prozent. Da heißt es für uns als Hochschule, aktiv zu werden. So könnte es beispielsweise Mobilitätsfenster im Bachelorstudium geben. Außerdem sollte die Anerkennung von im Ausland erbrachten akademischen Leistungen besser gelingen, damit sich die Studienzeit insgesamt nicht verlängert. An der WHZ haben wir bereits einige gute Beispiele, wie die Auslandsmobilität der Studierenden gefördert werden kann. So ist beispielsweise an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation der Auslandsaufenthalt curricular verankert, sodass die Studierenden ganz automatisch für ein Jahr zum Studium und Praktikum in das Land gehen, dessen Sprache sie an der Hochschule erlernen. Es wäre zu überlegen, inwieweit dieses Modell auf die ganze Hochschule aus-
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gedehnt werden könnte. Denn gerade bei den Ingenieuren zieht es meiner Meinung nach noch zu wenige Studierende ins Ausland. Dabei legen vor allem die international aufgestellten Unternehmen Wert darauf, dass die künftigen Mitarbeiter Erfahrung im Ausland gesammelt haben. campus3: Welches Land würden Sie den Studenten besonders ans Herz legen? Adriana Slavcheva: Nicht nur als gebürtige Bulgarin finde ich, dass die Region Mittel-, Ost- und Südosteuropa für deutsche Studierende sehr interessant sein kann. Die Hochschulsysteme sind mit dem hiesigen vergleichbar, Deutsch ist neben Englisch die wichtigste Fremdsprache, was die Kommunikation ungemein erleichtert. Dazu kommt die räumliche Nähe Westsachsens etwa zu Tschechien und Polen. Dennoch haben nicht viele Studierende diese Region auf dem Radar. Der Deutsche Akademische Austauschdienst hat deshalb das Programm „go east“ aufgelegt. Wer daran teilnimmt, bekommt etwa die Kosten für eine Sommerschule (Reise-, Verpflegungsund Seminarkosten) komplett erstattet. Durch das Programm lassen sich auch Länder wie Albanien oder Weißrussland kennen lernen, die man auch als Tourist nicht einfach mal so bereisen wird. campus3: Welches Semester eignet sich am besten für einen Auslandsaufenthalt? Adriana Slavcheva: Die ersten beiden Semester würde ich für einen Auslandsaufenthalt grundsätzlich nicht empfehlen. Da ist das eigene Studium noch viel zu neu, man muss erst einmal seinen Weg finden. Ab dem dritten Semester ist ein Auslandsaufenthalt dann uneingeschränkt zu empfehlen. Viele Studierende haben auch gute Erfahrungen damit gemacht, den Auslandsaufenthalt an das Ende des Studiums zu verschieben und diesen dann mit der Abschlussarbeit zu verbinden. campus3: Wie unterstützt das Akademische Auslandsamt die Studenten? Adriana Slavcheva: Wir bieten eine ganze Reihe von Angeboten, in denen wir über einen Auslandsaufenthalt informieren. Ab dem Wintersemester möchte ich regelmäßige Informationsveranstaltungen in den Fakultäten anbieten. Wenn Studierende mit dem Interesse an einem Auslandsaufenthalt zu uns kommen, dann helfen wir bei der Suche nach einem geeigneten Studienplatz, vermitteln sie an unsere Partnerhochschulen, beraten zu verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten (ERASMUS, PROMOS etc.)
Mehr als 170 ausländische Studenten sind derzeit an der WHZ zu Gast. Die Grafik zeigt die wichtigsten Herkunftsländer. und unterstützen sie auch bei allen administrativen Fragen.
nalen Studierenden zu fördern sowie ihren Studienerfolg nachhaltig zu erhöhen.
campus3: Sie haben sich in Leipzig bereits als Studentin viele Jahre um ausländische Studierende gekümmert. Wo brauchen ausländische Studenten die größte Unterstützung?
campus3: Brauchen Sie in Zwickau ebenfalls Studenten, die ausländische Studierende während des Aufenthaltes betreuen? Adriana Slavcheva: Ich habe ja bereits das Tutorenprogramm des AAA erwähnt – dafür suchen wir zu Beginn jedes akademischen Jahres engagierte Studierende für die Betreuung in der Immatrikulationsphase. Von Seiten der Studentenschaft könnten auch ein Referat ausländischer Studierender im Studentenrat, welches sich für die spezifischen akademischen und sozialen Belange der internationalen Studierenden einsetzt, aber auch ehrenamtliche studentische Initiativen beispielsweise mit kulturellen oder sportlichen Angeboten das Einleben der ausländischen Studierenden in Zwickau sinnvoll unterstützen.
Adriana Slavcheva: Ausländische Studierende benötigen insbesondere zu Beginn ihres Studiums Unterstützung bei der Erledigung zahlreicher administrativer Fragen im Zusammenhang mit der Immatrikulation an der Hochschule sowie in verschiedenen Behörden. Dank des hervorragenden Engagements zahlreicher Tutoren bietet das AAA für unsere Gaststudierenden bereits entsprechende Welcome-Angebote an, die wir künftig gern auf alle internationalen Studierenden, die neu zu uns kommen, ausweiten möchten, um so die Immatrikulationsphase möglichst reibungslos zu organisieren. Wichtig ist auch die Einführung der ausländischen Studierenden in das deutsche akademische System und die Wissenschaftskultur, die sich zum Teil stark von der Bildungssozialisation in ihren Heimatländern unterscheidet. Dazu gehört auch die kontinuierliche Förderung der Sprachkompetenz in der fremden Wissenschaftssprache Deutsch, für die meines Erachtens mehr Platz in den Curricula eingeräumt werden sollte. Insgesamt sind wir aber alle an der WHZ gefordert, eine Willkommenskultur zu entwickeln, um das Einleben unserer internatio-
campus3: Sie sind relativ neu im Amt: Was haben Sie sich für Ihre Arbeit in Zwickau vorgenommen? Adriana Slavcheva: Was mir besonders am Herzen liegt, ist die Vernetzung von jungen Leuten, die es in die Ferne zieht, solchen, die schon im Ausland waren, sowie internationalen Studierenden an der WHZ. Daher haben wir im Juli das erste Go-Out-Fest im Tivoli veranstaltet. In lockerer Atmosphäre kamen alle Seiten miteinander ins Gespräch. Die internationalen Studierenden sowie diejenigen, die schon im Ausland waren, konnten eine
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ganze Reihe von Tipps geben. Das ist meiner Meinung nach viel effektiver als die Lektüre einer Broschüre, die wir natürlich auch vorrätig haben. Bei der ersten Auflage waren rund 100 Leute da, darunter auch solche, die noch gar nicht mit dem Gedanken gespielt hatten, einmal ins Ausland zu gehen, bei denen wir mit dem Fest aber vielleicht die Initialzündung gegeben haben. Aufgrund des großen Erfolges würde ich das Go-Out-Fest gern zu einer Institution an der Hochschule machen. Weiterhin möchte ich gern die Region Mittel-, Ost- und Südosteuropa in den Fokus der Zwickauer Studierenden rücken. Das passt auch in die Internationalisierungsstrategie der Hochschule. Für viele Länder in Mittel-, Ostund Südosteuropa ist Deutschland der wichtigste Außenhandelspartner. Dazu kommt, dass die WHZ aufgrund ihrer geografischen Lage und des spezialisierten Forschungs- und Lehrprofils meines Erachtens prädestiniert ist, eine führende Rolle in den Hochschulkooperationen mit der Region einzunehmen.
Adriana Slavcheva: Ausländische Studierende schätzen insbesondere unsere spezialisierten Studiengänge und die guten Studienmöglichkeiten. Zwickau wird als Studienort angesehen, der klein und beschaulich ist und in dem man eine hervorragende Betreuung erhalten kann. Gerade für asiatische Studierende spielt das eine wichtige Rolle. Dazu kommt, dass die großen Städte wie Berlin oder Prag, aber auch Dresden und Leipzig relativ schnell zu erreichen sind. Die Vorteile der Zwickauer Hochschule müssen wir im Ausland aber noch mehr betonen. campus3: Welche Erfahrungen haben Sie als Bulgarin in den ersten Wochen in Zwickau gemacht? Adriana Slavcheva: Das Witzigste war, dass mir von einer Kollegin bei einer Tagung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nachgesagt wurde, dass ich mir hier schnell den sächsischen Akzent angenommen habe. Die Kollegin kam wohlgemerkt aus Bayern ... Anmerkung der Redaktion: Eine ausführliche Vita von Adriana Slavcheva finden Sie in der Rubrik „Köpfe & Bücher“.
campus3 : Wie wird die Zwickauer Hochschule im Ausland wahrgenommen?
In diesem Jahr gingen bereits 155 Studierende der Westsächsischen Hochschule Zwickau ins Ausland. Die oben stehende Grafik zeigt, welche Angebote sie nutzten. Eine Untersuchung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ergab, dass bundesweit bei Fachhochschulstudenten das Auslandsstudium (Bachelor: 47 Prozent, Master: 48 Prozent) am beliebtesten ist, gefolgt vom Auslandspraktikum (Bachelor: 32 Prozent, Master: 39 Prozent). Die Sommerschule nutzten 6 Prozent der Bachelor- und 5 Prozent der Masterstudenten. Sehr beliebt ist auch die Studienreise (Bachelor: 13 Prozent, Master: 20 Prozent).
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Professoren des Chengdu College zu Gast
Ende August haben sich rund 35 Professoren, Mitarbeiter und Studenten des Chengdu Textile College (Westchina) einen Tag lang über die textilen Studiengänge an der Westsächsischen Hochschule Zwickau informiert: Sie besuchten die Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg und das Institut für Textil- und Ledertechnik in Reichenbach. Beim Besuch in Reichenbach zeigten sich die Gäste begeistert von der Ausstattung der Technika und Labore. Dort können alte Technik, die aufgrund geringer Geschwindigkeiten und durch die Offenheit der Anlagenteile besondere Einblicke ermöglicht und den Ablauf fassbar macht, und moderne Maschinen parallel genutzt werden. Dadurch können theoretisches Wissen und praktische Kenntnisse und Fertigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich und anwendbar vermittelt werden. Sowohl von der administrativen als auch von studentischer Seite besteht das Interesse, den ersten Kontakt zu vertiefen und nach Möglichkeiten sowohl für einen studentischen als auch wissenschaftlichen Austausch zu suchen.
Neuer Name für Studienschwerpunkt Der Studienschwerpunkt hispanophoner Kulturraum des Studiengangs „Languages and Business Administration“ wird zum Wintersemester sein Profil etwas verändern. Deshalb wird er dann nicht mehr wie bisher hispanophoner, sondern iberoromanischer Kulturraum heißen. Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch, Dekanin der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, zu den Gründen für die Namensänderung: „Neben dem Spanischen wollen wir auch anderen Sprachen der iberischen Halbinsel, zunächst vor allem dem Portugiesischen, systematisch mehr Platz einräumen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele unserer Studienbewerber, die sich für das Spanische entscheiden, ebenfalls sehr großes Interesse am Portugiesischen haben.“ Deshalb wird in Zukunft eine Option, also die zusätzliche Wahlmöglichkeit Portugiesisch, ins Lehrprogramm eingebaut. Wer möchte, kommt also in den Genuss, zwei Stunden pro Woche Portugiesisch als Wirtschaftssprache zu erlernen. Wer das nicht möchte, bekommt eine Alternative im spanischen Bereich angeboten. Man darf also dieses neue Angebot wahrnehmen, muss aber nicht. Durch diese Bereicherung und Erweiterung des Programms erfolgte die Namensänderung zwangsläufig, obwohl die Änderungen nicht gravierend sind. Langfristig möchten die Fakultät – bei entsprechender Nachfrage – den Portugiesischbereich noch weiter ausbauen, denn im „Boomland“ Brasilien wird Portugiesisch gesprochen. Wer dorthin Geschäftsbeziehungen aufnehmen will, ist folglich gut beraten, diese Sprache zumindest in den Grundzügen zu beherrschen.
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Die brasilianischen Gaststudierenden und ihre Study-Buddies an der Westsächsischen Hochschule.
Ciência sem Fronteiras Brasilianische Talente überschreiten Grenzen von Gudrun Jägersberg „Ciência sem Fronteiras – „Wissenschaft ohne Grenzen“ – ist ein Stipendiaten-Programm zur Mobilitätsförderung von Studierenden und Forschern, ins Leben gerufen von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. Bis 2015 soll 101.000 brasilianischen Studierenden, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern ein Studium von sechs Monaten bis zu vier Jahren im Ausland ermöglicht werden. Die brasilianische Regierung fördert 75.000 Stipendien mit einem Budget von 1,4 Milliarden Euro, weitere 26.000 Stipendien finanziert die Privatindustrie. Das Programm ist ausgerichtet auf Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie auf life sciences. Mit der Initiative will die Regierung die Studien- und Forschungslandschaft internationalisieren, die technologische Entwicklung vorantreiben, Innovationsprozesse fördern und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nachhaltig stärken. Deutschland ist eines der Hauptzielländer. 10.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen hierher kommen. Bis jetzt sind 2.300 Gastakademiker an 108 deutschen Hochschulen aufgenommen worden. Das Bewerbungsverfahren ist zweistufig. Innerhalb eines bilateralen Kooperationsabkommens werden zunächst in Brasilien die Stipendien von den Partnerorganisationen – der Koordinierungsstelle für Weiterbildung im Hochschulbereich (CAPES) und dem Nationalen Rat für wissenschaftliche und technologische Entwicklung (CNPq) – ausgelobt und dann in Deutschland die Stipendiaten durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an Gasthochschulen vermittelt. Zu
diesem Zweck hat der DAAD eine Internetplattform1 eingerichtet, über die sich die brasilianischen Interessenten zweimal jährlich auf Angebote der deutschen Hochschulen bewerben können. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) studieren zurzeit 14 Gaststipendiaten, alle Studenten der Ingenieurwissenschaften. Sie kommen von neun verschiedenen ausgezeichneten bundesstaatlichen Universitäten, zumeist aus dem Süden Brasiliens (siehe Karte). In Zwickau absolvieren sie das einjährige Studienprogramm „Automotive Engineering and Management“ auf Master-Niveau,2 gemeinsam realisiert von der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik und der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Gudrun Jägersberg; im Ingenieur-Bereich wird es koordiniert von Prof. Dr. Helmut Eichert und Professor Dr. Peter Reinke. „Ciência sem Fronteiras“ hat katalytischen Effekt: Zwickauer Wissenschaftler bauen interdisziplinäre Brücken.
SIE SIND GEFRAGT, Frau Jägersberg Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Zeitreisen. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? mit einem Nachgeborenen in 50 Jahren. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Wenn die Bank mir aus Versehen eine Millionen Euro überweist.
Zwickau hat Anziehungskraft! Als Grund für ein Studium in Zwickau geben die Bewerber das einzigartige interdisziplinäre Studienprogramm mit dem Fokus auf „Automotive Engineering“ in englischer Sprache an, denn in Brasilien gibt es eine solche Ausrichtung in den Ingenieur-Curricula nicht. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist auch das WHZ Racing Team. Die meisten brasilianischen Bewerber sind daheim auch Mitglieder von FormulaStudent-Teams. Im Zwickauer Global Village treffen „brasileiros flexíveis“ auf deutsche Tüftler. „Wo Ideen sich verbinden“ – das Motto des Jahres „Deutschland+Brasilien 2013-2014“ wird in die Tat umgesetzt. Wie sieht das Zwickauer Programm aus? Zunächst absolvieren die Stipendiaten einen zehnwöchigen Deutsch-Intensivkurs an der Technischen Universität Dresden. Dann kommen sie zum zweisemestrigen Studium an die WHZ. Das Study Package beinhaltet eine Kombination von akkreditierten Modulen mit theoretischen und angewandten Lerninhalten, die von der Strömungsmechanik und der Brennstoffzelle über interkulturelles Management bis hin zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Lateinamerika und Europa reichen. Insbesondere profitieren die Studierenden von der Integration dieser fakultätsüberschreitenden Studienfächer. Nach dem Studium kann noch ein sechsmonatiges Industriepraktikum absolviert werden. Betreut werden die Gaststipendiaten von Studentinnen und Studenten der Fakultäten Sprachen und Wirtschaftswissenschaften. Die engagierten Study-Buddies nehmen mit den Brasilianern alle bürokratischen Hürden, helfen
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ihnen, sprachliche Barrieren bei Hausaufgaben zu überwinden und unternehmen gemeinsam Aktivitäten, wie zum Beispiel interkulturelle Stammtische und Exkursionen. Es ist nicht nur Geben, sondern auch Nehmen – die Buddies und Brasilianer lernen im Miteinander. „Wandel durch Austausch“ wie es der DAAD trefflich in seinem Credo tituliert. Die brasilianischen Stipendiaten netzwerken emsig und tragen zur Internationalisierung des Campus bei. In Kürze wird es ein „Next Generation Meeting“ geben. Dann treffen jetzige Stipendiaten ehemalige brasilianische und deutsche Stipendiaten, die von 1999 bis 2003 im „Supply-Chain Project: Brazilian-German Auto Industry“ qualifiziert wurden, welches gemeinsam von Professor Jägersberg und Professor Kazuo Hatakeyama von der Partneruniversität in Curitiba, Universidade Tecnológica Federal do Paraná, realisiert und durch den DAAD und den CAPES finanziert wurde. Die ehemaligen Absolventen aus Zwickau und Curitiba leben und arbeiten heute zum Teil im jeweiligen Partnerland und bekleiden führende Positionen in großen internationalen Unternehmen. Dem Networking Event wird mit großer Spannung entgegen gesehen. Ein erheblicher Multiplikator-Effekt ist zu erwarten. Welche Bedeutung hat das StipendiatenProgramm „Ciência sem Fronteiras“? Mit dem Mega-Projekt zieht Brasilien einmal mehr die Aufmerksamkeit auf sich. Das aufstrebende dynamische Schwellenland am Zuckerhut ist bereits wegen der bevorstehenden sportlichen Großereignisse – Fußballweltmeisterschaft 2014 und Olympische Spiele 2016 – in den Welt-Fokus gerückt. Die brasilianische Regierung schickt 101.000 Studierende, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler in die Welt. Die entsandten Stipendiatinnen und Stipendiaten überwinden geographische, linguistische, kulturelle,
Die Karte zeigt die Herkunft der Stipendiaten. Die Akronyme stehen für die Universitäten, von denen diese kommen. Die Zahlen in den farbigen Sternchen kennzeichnen die Anzahl der Studierenden von den jeweiligen Universitäten. rechtliche, organisatorische sowie wissenschaftlich-strukturelle Grenzen und schmieden Wissensallianzen. Migration bereichert die Wissenschaftssysteme; Wissenschaft profitiert von Diversität. „Gemeinsame Wissenschaftsbeziehungen sind wichtiger Impuls für eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft.“3 So brachte es der deutsche Außenminister in seiner Eröffnungsrede des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) am weltweit größten deutschen Industriestandort, Sāo Paulo,4 2012 auf den Punkt. 10.000 brasilianische Brückenbauer kommen nach Deutschland und vertiefen die langjährige strategische Partnerschaft zwischen den Ländern. Bereits im September tummelt sich die nächste Kohorte von Stipendiaten im DAAD-Portal. Ihre
Neugier drängt sie danach, Grenzen zu überschreiten. Die Autorin Dr. Gudrun Jägersberg ist Professorin für Wirtschaftsenglisch und Cross-Cultural Management sowie Projektleiterin von Ciência sem Fronteiras. Das Projekt wird finanziert aus Mitteln von CAPES und CNPq. Quellenverzeichnis http://www.csf-alemanha.de/de/, Zugriffsdatum: 18.07.2013. 2 Nähere Informationen zum Studienprogramm können eingesehen werden unter http://www.fh-zwickau.de/index.php? id=9423, Zugriffsdatum: 29.07.2013. 3 http://www.brasil.diplo.de/Vertretung/brasilien/de/07__Aussenpolitik/Reden_20des_20Au _C3_9Fenministers/Westerwelle_20DWIH.html, Zugriffsdatum: 16.07.2013. 4 Mit rund 1000 deutschen Unternehmen bildet der Großraum Sao Paulo die weltweit größte Konzentration deutscher IndustrieUnternehmen. Vgl. http://www.wwz-bd.de/saopaulo.htm, Zugriffsdatum: 29.07.2013. 1
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Die nächtliche Skyline von Shanghai.
Studium in China sorgt für neuen Blick auf die Welt Austauschprogramm ermöglicht Aufenthalt an Hochschule in Shanghai von Sebastian Kluge Mit dem Auslandsaufenthalt an der der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität in Shanghai begann für mich im August 2012 eines der größten Abenteuer meines Lebens.
Die ersten Tage Nach einem 22-Stunden-Trip trafen wir – mit mir flogen meine Studienfreunde Daniel Fischer, Robert Jungnickel, Thilo Nötzelmann, Nils Bethmann und Rico Lange nach China – auf dem internationalen Flughafen Shanghai Pudong ein. Wir hatten bis dato keine Ahnung, was auf uns zukommt, als wir uns im International Office der CDHAW meldeten. Die ersten Tage verbrachten wir in einem Hotel neben der Uni. Relativ schnell fanden wir dann auch eine Bleibe. Glücklicherweise haben uns zwei chinesische Kommilitonen von der Tongji beim Überwinden aller Anlaufschwierigkeiten sehr geholfen. Ohne diese Hilfe wären wir an vielen Stellen hoffnungslos verloren gewesen.
Das Leben in Shanghai Im ersten Semester haben wir zu zweit in einer Wohnung in der Nähe des Campus gewohnt und gemeinsam umgerechnet rund 300 Euro Miete im Monat bezahlt. SIE SIND GEFRAGT, Herr Kluge Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Die Gabe, mich nicht vor Vorträgen oder Referaten zu fürchten. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Da ich seit meiner Kindheit sehr großes Interesse an der zivilen Luftfahrt habe, würde ich einen Tag gern einmal mit einem Verkehrspiloten tauschen (von mir aus auch länger als einen Tag) Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Fehler, die vom Verursacher eingesehen werden :D
Miete und Energie werden in China jedoch etwas anderes abgerechnet. Die Miete wurde gleich im Voraus für die sechs Monate berechnet. Gas und Wasser werden über ein PrePaid-System bezahlt. Für Gas muss man eine Karte bei der Behörde aufladen lassen. Für Wasser bekommt man einen Code, denn man am Wasserzähler eingeben muss. Derzeit schreibe ich meine Bachelorarbeit bei der MTU Friedrichshafen GmbH, einem Produzenten von Dieselmotoren, Gasantrieben und kompletten Antriebssystemen, und wohne mit meiner Freundin im Zentrum. In Shanghai leben offiziell rund 23 Million Menschen, nach inoffiziellen Angaben sind es rund 30 Millionen. Demzufolge sind die Distanzen innerhalb der Stadt relativ groß. Die Strecke vom Airport Pudong zum Jading Campus entspricht etwa der von Chemnitz nach Dresden. Das Metronetz – mit circa 450 Kilometern Strecke und 12 Linien schon heute das größte der Welt – soll bis 2020 auf circa 1000 Kilometer ausgebaut werden. Eine Fahrt kostet maximal knapp einen Euro, eine Fahrt mit dem Bus in der Innenstadt rund 25 Cent.
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Eine Taxifahrt vom Zentrum zum Campus dauert etwa eine Stunde und kostet rund 20 Euro. Eine Nacht in einem Hostel im Zentrum liegt bei etwa 7 Euro. Essen gibt es zu jeder Zeit an jeder Ecke. Neben vielen guten Restaurants ist Streetfood nicht zu verachten.
Leben und Studieren Die Tongji-Universität besitzt zwei Campusse, den „Siping“-Campus im Stadtzentrum und den außerhalb gelegenen „Jading“-Campus, und hat circa 55.000 Studierende. Sie wurde 1907 von einem deutschen Arzt gegründet und zählt zu den 25 führenden Unis in China. Die CDHAW ist ein Teil der Tongji und ein Kooperationsprojekt mit 26 deutschen Fachhochschulen. Das Doppelabschlussprogramm der CDHAW beinhaltet ein Semester Studium an der Tongji sowie ein Praktikum mit anschließender Bachelorthesis in einem Unternehmen in China. Das Studium an einer chinesischen Hochschule ist etwas anders als in Deutschland. Es wird studiert wie gearbeitet wird: von Montag bis Sonntag. Eine Einheit dauert 45 Minuten und beginnt und endet „wie in der Schule“ mit einem Klingelzeichen. Neben den Lehrveranstaltungen gibt es immer noch eine Menge an Hausarbeiten, die auch als alternative Prüfungsleistung angerechnet werden können. Die Prüfungszeit selbst liegt zwischen Ende Dezember und Anfang Januar, da in China weder Weihnachten noch Silvester gefeiert wird, so wie wir es kennen. Für uns Europäer wurden allerdings Ausnahmen gemacht. Generell ist das Studium in China um einiges stressiger. Hinzu kommt die Praktikumssuche. Andererseits entspricht die
Qualität der Lehrinhalte an der einen oder anderen Stelle nicht denen deutscher Hochschulen. Dies ist jedoch auch nicht der Grund, warum wir in China sind. Auf dem Campus gibt es alles, was man zum Leben benötigt – Wohnheime, Restaurants, Supermärkte, Hairstylisten und einen Fahrradladen. Man kann sich also voll auf das Studium konzentrieren und muss theoretisch den Campus nie verlassen. Auch die Preise sind sehr studentenfreundlich. Eine Mahlzeit in einer der Mensen kostet etwa 80 Cent, für ein Essen in einem der Restaurants bezahlt man zwischen 1 und 2,50 Euro.
Essen in China Die chinesische Esskultur unterscheidet sich signifikant von unserer europäischen. Gegessen wird in 95 Prozent der Fälle mit Stäbchen. Im Gegensatz zur europäischen Esskultur werden mehrere Gerichte für alle bestellt. So wird das Essen zu einem gemeinschaftlichen Ereignis. Viele Gerichte werden auf offener Flamme zubereitet. Es werden vielerlei Gemüse, Fleisch, Fisch – teilweise mit Kopf und Augen (Delikatesse!) – und Meeresfrüchte sowie verschiedenste Arten von Tofu konsumiert. Hühnerfüße sind auch sehr beliebt und werden oft eingeschweißt als Snack in Kiosken und Supermärkten angeboten. Supermärkte sind in China (noch) nicht so stark vertreten wie in Europa. In großen Städten findet man gelegentlich die Ketten TESCO oder Carrefour, jedoch mit einem etwas modifizierten Angebot. So gibt es zum Beispiel frischen Fisch, der dann direkt von einem Bediensteten getötet und ausgenommen wird.
Blick auf den Campus der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität.
Fazit Die Entscheidung, an dem CDHAW Programm teilzunehmen, habe ich nie bereut. Ich habe in China viele wertvolle Erfahrungen sammeln können, eine neue Kultur kennen gelernt sowie viele Freundschaften geknüpft. Ich kann jedem empfehlen, so eine Auslandserfahrung in China oder auch in einem anderen Land zu machen. Man erhöht nicht nur seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern erweitert auch den eigenen Horizont erheblich. Ich sehe die Welt nun mit anderen Augen und habe gelernt, viele Dinge wesentlich gelassener anzugehen. Da die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) Partner der CDHAW ist, konnten wir diese tollen Erfahrungen machen. Die WHZ ist mit den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen, Verfahrens- und Umwelttechnik und Kraftfahrzeugtechnik an dem Austauschprogramm beteiligt, sodass jeder Studierende dieser Studiengänge auch die Chance hat, an diesem Programm teilzunehmen. Für Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens und allgemeine Fragen zum CDHAW-Programm sind Prof. Dr. ChristianAndreas Schumann und Dipl.-Inf. Helge Gerischer die richtigen Ansprechpartner. Ansprechpartner im Studiengang Kraftfahrzeugtechnik ist Prof. Dr. Jens Mehnert, im Studiengang Versorgungs- und Umwelttechnik ist es Prof. Dr. Matthias Hoffmann. Der Autor Sebastian Kluge studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der WHZ und hat im Studienjahr 2012/13 an dem Austauschprogramm der CDHAW im Fach Wirtschaftsingenieurwesen teilgenommen.
Sebastian Kluge mit seiner chinesischen Freundin.
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STUDENTENLEBEN
Deutschlandstipendium: Wenig Aufwand, viel Nutzen Dritte Runde an der Hochschule – Jeder kann bis zu 50 Prozent eines Stipendiums stiften
Auch in diesem Jahr werden wieder Studierende der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) in den Genuss des Deutschlandstipendiums kommen. Zum Wintersemester 2012/13 werden 40 Stipendien neu vergeben. Bis Ende September hatte eine Auswahlkommission darüber zu entscheiden, welcher Studierende solch ein Deutschlandstipendium erhält. Kriterien sind Leistung und Begabung. Eine der Ersten, die an der WHZ von dem seit Sommer 2011 laufenden Deutschlandstipendium profitierten, war Antje Stieber. Für die Studentin des Wirtschaftsingenieurwesen waren die 300 Euro, die sie monatlich bekam, nicht nur eine finanzielle Hilfe, sondern auch ein zusätzlicher Motivationsschub. „Ich bekam die Zusage genau für das Semester, in Antje Stieber gehörte zu den ersten Studiedem ich aufgrund der Geburt meines Sohnes renden der WHZ, die in den Genuss eines Noah im Mutterschutz war. Aber ich wollte Deutschlanstipendiums kamen. nicht zu Hause herumsitzen, sondern etwas für das Geld tun.“ Also hat sie als wissenschaftliche Hilfskraft für einen Pro- ANZEIGE fessor ein Sachwortverzeichnis in Deutsch und Englisch erstellt, DVDs zur schnelleren Orientierung mit Schlagwörtern versehen und Tutorien für die Studenten des ersten Semesters gehalten. Die Stiftung eines Deutschlandstipendiums bedeutet immer auch: Ein Unternehmen, eine gesellschaftliche Institution oder auch eine Einzelperson bekennen sich zur Förderung des akademischen Nachwuchses und zur WHZ. „Für die Firmen ist es aber auch ein attraktives Instrument des Personalrecruitings. Der Kontakt zu künftigen Absolventen – auf persönlicher Ebene – kann schon frühzeitig junge Menschen an ,ihr´ Unternehmen binden. Das bedeutet letztlich nichts anderes als Fachkräftesicherung in der Region“, so Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der WHZ. „Für dieses Instrument stehen allerdings noch deutlich mehr Bundesmittel für die 50prozentige Kofinanzierung zur Verfügung – es könnten und sollten sich noch viel mehr Institutionen als bisher am Deutschlandstipendium beteiligen, das würde ich mir wünschen“, fügt der WHZ-Rektor an. Das Deutschlandstipendium setzt sich je zur Hälfte aus Bundesmitteln und
aus privaten Mitteln zusammen. Es beträgt 300 Euro im Monat und wird für mindestens zwei Semester vergeben. Im Herbst 2011 wurde das Stipendium an der WHZ erstmals ausgelobt. Jede Hochschule wählt selbst die Stipendiaten aus, wobei Stifter am Entscheidungsprozeß beteiligt werden können. Am 17. Oktober schließlich werden die Stipendien an der WHZ vergeben: 17 Uhr treffen sich die diesjährigen Förderer und Stipendiaten erstmals bei einem „get2gether“ in der Aula am Dr.-Friedrichs-Ring. Stifter 2013 sind zum Beispiel die Sparkasse Zwickau, der Ostdeutsche Sparkassenverband, die Volkswagen Sachsen GmbH, der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. und das Forschungs- und Transferzentrum e.V. (FTZ) der WHZ, um nur einige zu nennen. Übrigens: Man muss nicht unbedingt ein volles Stipendium stiften. Auch kleinere Beträge sind willkommen, das heißt, auch Einzelpersonen und kleinere Firmen, die die Hochschule unterstützen wollen, können Studenten fördern – wie zum Beispiel die Firma Wendt & Kühn aus dem Erzgebirge, die ein halbes Deutschlandstipendium gibt. In diesem Fall setzt sich der private Anteil des Stipendiums aus Beiträgen mehrerer Förderer zusammen. Für alle Stifter gibt es eine Spendenquittung. Eingeworben hat die Stipendien auch in diesem Jahr wieder Prof. Günther Keilhofer, Honorarprofessor für Personalmanagement am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Vorsitzender des Hochschulvereins „Mentor e.V.“. Er hat übrigens selbst auch ein Stipendium als private Einzelperson gestiftet – auch das ist möglich. Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium an der Westsächsischen Hochschule Zwickau gibt es bei Dr. Jörg Winterfeld unter der Rufnummer 0375 536 1010 und unter der zentralen Mailadresse
[email protected]
STUDENTENLEBEN
„Formula Student Electric“: WHZ Racing Team auf Platz 3 der Weltrangliste vorgerückt
In Sachsen waren die WHZ-Rennstudenten schon immer die Besten, nun zeigt die aktuelle Weltrangliste der E-Klasse, dass das Racing Team das beste deutsche E-Team und Nummer 3 weltweit – nach Zürich und Delft ist. Schon der Start in die Rennsaison 2013 war traumhaft: „eKlaus“ fuhr am 7. Juli 2013 in Silverstone (Großbritannien) Platz 2 in der Gesamtwertung des Formula-Student-Wettbewerbs ein – die harte Arbeit der vorangegangenen Monate hat sich für das WHZ Racing Team also gelohnt. Die Tage Anfang Juli waren spannend, sowohl für die Teammitglieder in England, als auch für alle, die daheim gespannt auf Neuigkeiten und Facebook-Posts warteten,
Liegend leichter lesen & lernen Studieren und Entspannen gleichzeitig – das geht ab sofort noch besser in der WHZZweigbibliothek auf dem Campus Scheffelberg. Der Sommer und ein Sponsor machen‘s möglich: Die Studierenden können sich Liegestühle für den Außenbereich unter den Bäumen gegenüber Bibliothek und Mensa ausleihen. Bei schlechtem Wetter kann man sie natürlich auch im Innenraum benutzen. Gesponsert wurden die Liegestühle von Campus Concept e.V., einem gemeinnützigen Bildungsinstitut für Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe und An-Institut an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
um zu erfahren, wie sich „eKlaus“ und das Team in Silverstone schlagen würden. Die freudige Nachricht, zunächst im Design Report den 3. Platz belegt zu haben, gab der Mannschaft und offenbar auch „eKlaus“ Auftrieb. So verfolgten alle mit Spannung und Herzklopfen den Endurance, das Ausdauerrennen am Sonntag – und „eKlaus“ hat es geschafft! Die insgesamt sehr guten Leistungen, die in Silverstone und während der Saison abgeliefert wurden, bescherten dem WHZ Racing Team letztlich den 2. Platz in der Gesamtwertung. Sieger wurde das Team der ETH Zürich, Platz 3 errang die Universität Stuttgart. Nach diesem 2. Platz in Silverstone verpassten die
Zwickauer am ersten Augustwochenende auf dem Hockenheim-Ring nur knapp einen weiteren Podestplatz. Am Ende reichte es in der Gesamtwertung zu einem guten vierten Platz. „eKlaus“ – der offizielle Name lautet „FP713e“ – ist das inzwischen 8. Rennfahrzeug des WHZ Racing Teams und das 4. Elektrofahrzeug. 2006 hatte eine kleine Gruppe von Studenten der WHZ das WHZ Racing Team gegründet und bereits ein Jahr später einen Rennwagen aus Zwickau an den Start gebracht. Mittlerweile zählt das Team mehr als 50 Studenten aus den verschiedensten Fachbereichen und Studiengängen. www.whz-racingteam.de
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STUDENTENLEBEN
Große Festveranstaltung zum Jubiläum Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte finden am 7. November zum 15. Mal statt
Seit mittlerweile 15 Jahren werden in Zwickau stets zum dies academicus im Wintersemester regionale, überregionale und internationale Unternehmen eingeladen, die besten Fachkräfte der Westsächsischen Hochschule im direkten Kontakt kennenzulernen und zu rekrutieren. Mittlerweile präsentieren sich auf den Zwickauer Wirtschafts-
und Industriekontakten „ZWIK“ mehr als 150 Arbeitgeber den 3000 Studierenden, Absolventen und Young Professionals. Damit gelten die ZWIK als Mitteldeutschlands größte Karrieremesse für Akademiker. Organisiert von Studenten der WHZ bieten die ZWIK mehr als 1000 Stellen für Praktika, Abschlussarbeiten und Berufseinstieg und damit
eine umfassende Plattform zur Fachkräftesicherung der Region. Es sind bereits fast alle Plätze in der Stadthalle Zwickau ausgebucht. Mit dabei sind unter anderem Volkswagen Sachsen, MLP AG, Porsche AG, Hetzner Online, GK Software, Mugler, Behr Kirchberg, BOSCH Eisenach, Procter & Gamble, Erfal GmbH & Co. KG und Johnson Controls.
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Teilnehmer (Auszug) an der 15. Absolventen- und Firmenkontaktmesse „ZWIK 2013“
STUDENTENLEBEN
Die Karrieremesse bietet auch in diesem Jahr neben den unzähligen Unternehmenspräsentationen viele wertvolle Aktivitäten, die den Einstieg in die Berufswelt unterstützen. Neben dem Bewerbungsoutfitcheck und dem Bewerbungsunterlagencheck können sich die Messebesucher in vielen verschiedenen Unternehmensvorträgen zu Einstiegsund Aufstiegsmöglichkeiten informieren. Auch Akademiker umliegender Hochschulen finden den Weg durch kostenfreie Busshuttle vielzählig zur Messe. In diesem Jahr wird das Event durch eine besondere Festveranstaltung zum 15. Jubi-
läum am Vorabend eröffnet. Hierzu sind hunderte Gäste, darunter ehemalige Schirmherren wie der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der Chef des Leipziger Porsche-Werkes, Siegfried Bülow, und Dr. Werner Widuckel, ehemaliger Personalvorstand der AUDI AG, eingeladen. Darüber hinaus werden Geschäftsführer und Personalverantwortliche langjähriger Partnerunternehmen wie Volkswagen Sachsen, N+P und FES Fahrzeugentwicklung Sachsen, Professoren und Professorinnen der WHZ, Freunde und Kooperationspartner der ZWIK gemeinsam das große Jubiläum feiern. Der Abend wird in ni-
veauvollem Ambiente im Haus der Sparkasse Zwickau den Gästen interessante Gastredner, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und Zeit für viele Gespräche bieten. Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann freuen sich die Initiatoren und das studentische Organisationsteam auf einen abwechslungsreichen Abend der neue Maßstäbe setzt. Weitere Informationen zur ZWIK am 7. November in der Stadthalle Zwickau finden interessierte Messebesucher und Aussteller im Internet. www.wikway.de/zwik
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AUTOMOBIL- UND ROBERT-SCHUMANN-STADT
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Volkswagen Sachsen, im Bild die Fahrzeugfertigung in Zwickau, ist der größe Arbeitgeber im Landkreis.
Ingenieure haben gute Karrierechancen im Landkreis Birgit Vorratz, Wirtschaftsförderin im Landkreis Zwickau, im großen campus³-Interview
campus³: Der Landkreis wirbt offensiv mit dem Slogan „Motor der sächsischen Wirtschaft“ für sich. Wie wichtig ist die Fahrzeugindustrie für die Region? Birgit Vorratz: Der Landkreis Zwickau gilt als die Wiege des sächsischen Automobilbaus und ist über die Grenzen des Freistaates Sachsen hinaus dafür bekannt. Die Stadt Zwickau ist seit mehr als 100 Jahren verbunden mit dem Gründer der Automobilbauunternehmen Horch und Audi, August Horch. Auch der schon fast legendäre Trabant wurde in Zwickau gebaut. Heute ist das Werk von Volkswagen Sachsen im Zwickauer Stadtteil Mosel der größte Arbeitgeber im Landkreis. 2012 wurden 160.000 Golf und 66.000 Passat im Werk in Zwickau produziert. In diesem Jahr wird mit dem Golf Variant erstmals ein drittes Modell in Zwickau gefertigt. Die Branche „Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen“, das heißt, die Automobil- und Zulieferindustrie, verfügt im gesamten Landkreis über fast 14.000 Beschäftigte.
KURZVITA
technik sind innovative kleine und mittelständische Unternehmen anzutreffen. Nicht zu vergessen sind auch die Firmen der Textilindustrie, die sich mehr und mehr spezialisiert haben, zum Beispiel auf die Entwicklung und Produktion von Textilien mit Spezialfunktionen oder technischen Anwendungsbereichen.
Birgit Vorratz, geboren 1981, ist seit März 2011 Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung/ Tourismus im Landratsamt Zwickau. Zuvor war sie fünf Jahre lang bei der Wireg, der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau GmbH, in den Bereichen Wirtschaftsservice und Standortmarketing tätig. Birgit Vorratz absolvierte ein Studium an der TU Chemnitz, das sie 2004 mit dem Abschluss B.A. European Studies, Schwerpunkt Europäische Wirtschaft beendete.
campus³: Viele Studenten, vor allem aus den Ingenieurwissenschaften, zieht es nach dem Studium in die alten Bundesländer. Sie würden aber auch hier Arbeit finden? Birgit Vorratz: Ja, insbesondere für die Ingenieurstudenten sind die Chancen, direkt nach dem Studium einen Arbeitsplatz in der Region zu finden, derzeit sehr gut. Allerdings kann ich diejenigen jungen Leute, die erst einmal die Welt erkunden und woanders Erfahrung sammeln wollen, auch verstehen. Wichtig ist aber, dass die Fachkräfte eines Tages wieder in den Landkreis zurückkommen.
Heute sind am Wirtschaftsstandort neben der Automobil- und Zulieferindustrie im Verarbeitenden Gewerbe insbesondere Unternehmen im Maschinenbau, der Elektrotechnik sowie in der Logistik angesiedelt. Aber auch on anderen Branchen wie etwa der Umwelt-
WESTSACHSEN CLUSTER
campus³: Ein Problem ist, dass die Unternehmen in Ostdeutschland noch nicht die Einstiegsgehälter zahlen können, wie sie bei westdeutschen Unternehmen üblich sind. Was können die Unternehmen der Region den Absolventen stattdessen bieten? Birgit Vorratz: Aufgrund der mittelständisch geprägten Struktur haben junge Fachkräfte in den Unternehmen im Landkreis Zwickau meiner Meinung nach mehr Freiheiten. Die Möglichkeiten, sich mit eigenen Ideen einzubringen, direkter und schneller etwas zu bewegen, sind größer als in einem global agierendem Konzern. Außerdem übernehmen die Fachkräfte hierzulande schneller Verantwortung als in den alten Bundesländern. campus³: Am höchsten sind die Freiheitsgrade natürlich in der Selbstständigkeit, auf die ein Hochschulstudium ja auch vorbereiten soll. Welche Unterstützung bietet der Landkreis für junge Existenzgründer? Birgit Vorratz: Im Landratsamt gibt es die Beratungsstelle für Existenzgründer und Unternehmer. Diese ist Ansprechpartner für die Erst- und Orientierungsberatung bei Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und Gründung im Nebenerwerb. So beraten die Mitarbeiter Existenzgründer und Unternehmer zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten von EU, Bund und Land. Allerdings muss man sagen, dass die Fördermöglichkeiten für Existenzgründer derzeit nicht mehr so üppig sind wie noch vor fünf Jahren. Wer sich in die Selbstständigkeit wagt, für den sind aber auch die Technologie- und Gründerzentren in der Region gute Ansprechpartner. So vergibt beispielsweise das Business and Innovation Centre (BIC) mit seinen Standorten in Zwickau und Stenn ge-
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meinsam mit der Sparkasse Zwickau Willkommenspakete für Existenzgründer, die ein kostenloses Büro für sechs Monate und diverse Beratungsleistungen enthalten. Nicht zu vergessen auch das Gründernetzwerk SAXEED, welches ebenfalls in der Region aktiv ist und Unterstützung bei der Existenzgründung und der Verwertung von Forschungsund Entwicklungsergebnissen gibt. campus³: Sie hatten es angesprochen: Wichtig ist, dass die Fachkräfte eines Tages wieder zurückkommen. Was unternimmt der Landkreis in diesem Bereich? Birgit Vorratz: Innerhalb des Runden Tisches Fachkräftesicherung führen wir gerade gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer, Regionalkammer Zwickau, eine Pendlerbefragung durch. Dazu wurden fast 500 Menschen, die zur Arbeit aus dem Landkreis in eine andere Region Deutschlands pendeln, angeschrieben. Die Fragebogen werden derzeit noch ausgewertet, aber es kristallisiert sich heraus, dass viele Menschen zurückkommen wollen, wenn sie ein konkretes Angebot haben. In diesem Zusammenhang möchte ich auf unsere Internetplattform www.arbeit-imlandkreis-zwickau.de verweisen, auf der auch Stellenbörsen mit Jobangeboten in der Region zu finden sind. Übrigens: Ein ausschlaggebender Punkt für die Rückkehr, das zeigt auch unsere Umfrage, ist die Familie. campus³: Familiengründung steht für Hochschulabsolventen noch nicht auf der Tagesordnung, aber wenn es einmal soweit ist ... Birgit Vorratz: ... dann finden die jungen Familien im Landkreis bessere Betreuungsmöglichkeiten als in den alten Bundesländern. Und wenn der Nachwuchs einmal nicht in die Kita gehen kann, dann ist die Heimat dort,
wo ein soziales Netzwerk aus Großeltern oder Freunden besteht, in dessen Obhut man den Nachwuchs auch einmal für ein paar Stunden geben kann. campus³: Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) und der Landkreis arbeiten auf verschiedenen Ebenen zusammen. Wie wichtig ist dieser rege Austausch? Birgit Vorratz: Ich halte den Kontakt auf den verschiedensten Ebenen für elementar. So freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit den anderen Partnern der Modellregion für Berufs- und Studienorientierung, zu denen ja auch die Westsächsische Hochschule Zwickau gehört, am 12. Oktober zum zweiten Mal auf dem Campus Scheffelberg den „Tag der Bildung“ ausrichten können. Die Aula bietet gute Bedingungen, um Schülern die verschiedensten Berufs- und Studienmöglichkeiten im Landkreis Zwickau vorzustellen. Außerdem hat sich die Hochschule im vergangenen Jahr mit attraktiven Angeboten präsentiert, was natürlich zusätzliche Besucher angezogen und zu einem stimmigen Gesamtbild der Veranstaltung beigetragen hat. Nicht vergessen möchte ich den Aspekt der Forschung – angefangen bei der Bachelorarbeit bis hin zu aufwändigen Untersuchungen in den Laboren der WHZ. Davon profitieren die regionale Unternehmen die über keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen verfügt, und die Studenten natürlich sofort. Wir sind sehr froh, dass die Westsächsische Hochschule Zwickau in enger Verflechtung von Lehre, Ausbildungsprofil und angewandter Forschung das Ziel verfolgt, Lehre und Studium ständig mit einer hohen Praxisdichte weiterzuentwickeln und modernste Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung einfließen zu lassen.
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KÖPFE
Prof. Dr. rer. nat. Carsten Jana
Prof. Dr. Uta Kirschten
Prof. Dr.-Ing. Gunter Ziegenhals
Am 1. Februar übernahm Prof. Dr. rer. nat. Carsten Jana die Professur Chemie/ Umweltchemie an der Fakultät Physikalische Technik/Informatik. Geboren 1964 in Jena, studierte er von 1984 bis 1989 Chemie an der dortigen FriedrichSchiller-Universität mit dem Schwerpunkt Synthesechemie und der Vertiefung Glaschemie. Als Forschungsstudent weilte er innerhalb von DFG-Projekten und der Eliteförderung des Rotary-Clubs mehrfach zu Forschungsaufenthalten an Universitäten in Deutschland, Italien und Portugal und promovierte 1994 zum Thema „Untersuchungen zur Entwicklung apatithaltiger Glaskeramiken für den Einsatz in der Medizin“. 1997 wechselte er zum Hermsdorfer Institut für Technische Keramik (jetzt Fraunhofer IKTS) in den Bereich „Neue keramische Materialien“, arbeitete danach als Sachgebietsleiter im Bereich Brandschutzglas für Schott, als Projektleiter für JSJ Jodeit und als Gruppen-, Technologieplattform- und Projektleiter im Bereich Forschung und Entwicklung „Digital Materials“ für 3M ESPE.
Prof. Dr. Uta Kirschten wurde zum 1. April als Professorin für ABWL, insbesondere Personalmanagement an die Fakultät Wirtschaftswissenschaften berufen. Nach Abschluss ihres Studiums sowie ihrer Promotion an der Freien Universität Berlin war sie viele Jahre als Wissenschaftlerin für verschiedene Forschungsinstitutionen sowie als Dozentin für viele Fachhochschulen und Universitäten tätig und baute ein eigenes Forschungs- und Beratungsinstitut auf, bevor sie 2007 als Professorin für Human Resource Management an die AKAD Hochschule Leipzig berufen wurde. In ihrer beruflichen Tätigkeit begleitete sie unter anderem sowohl für große als auch mittelständische Unternehmen praxisorientierte Beratungs- und Forschungsprojekte in den Themenfeldern Personalmanagement, Work-Life-Balance und Wissensmanagement. Ebenso umfassend sind ihre Lehrerfahrungen zu Themen des Umweltmanagements, der Unternehmenskommunikation und des Innovationsmanagements an Fachhochschulen sowie Universitäten in mehreren Bundesländern.
Seit 1. März ist Gunter Ziegenhals Professor für Musikalische Akustik/Messtechnik am Studiengang Musikinstrumentenbau in Markneukirchen. Geboren 1954, beschäftigt er sich beruflich seit mehr als 30 Jahren mit Musikinstrumenten, nachdem er zunächst Physik an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt (heute Technische Universität Chemnitz) studiert hatte. Von 1979 bis 1993 war Gunter Ziegenhals wissenschaftlicher Mitarbeiter und anschließend Abteilungsleiter am Institut für Musikinstrumentenbau (IfM) Zwota/Vogtland. Seit 1993 ist er Geschäftsführer des Instituts. Im Jahre 2010 promovierte er an der Technischen Universität Dresden zum Thema „Subjektive und objektive Beurteilung von Musikinstrumenten. Eine Untersuchung anhand von Fallstudien.“ Gunter Ziegenhals hat zahlreiche Publikationen zum Musikinstrumentenbau verfasst. Auf der Homepage des Instituts für Musikinstrumentenbau ist eine Auswahl in Lang- und Kurzform nachzulesen. www.ifm-zwota.de
Prof. Jörg Steinbach
Prof. Robert König
Adriana Slavcheva
Prof. Jörg Steinbach ist seit 1. März neu berufener Professor für Flächendesign an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg (AKS), Studiengang Gestaltung. 1958 geboren, absolvierte Prof. Steinbach ein Abendstudium an der HfbK Dresden und ein Kunststudium an der APA München/London (Magister Artium). Seit 1986 arbeitet er als freiberuflicher bildender Künstler in Chemnitz. Ab 1990 ist er als Honorarlehrer für den Fachbereich Flächengestaltung an der AKS tätig. Später, als Mitarbeiter für lehrbezogene Aufgaben, war er maßgeblich mit der Einführung neuester digitaler Drucktechnologien in die Designausbildung betraut. Er bestritt erfolgreich eine Vielzahl von Ausstellungen, Wettbewerben und Kunstmessen in Deutschland und Europa. Neben Kunst im öffentlichen Raum sind Malerei und Grafik, Installationen und Keramik wichtige Arbeitsfelder. Ferner engagiert er sich ehrenamtlich seit vielen Jahren als Kulturbeirat der Stadt Chemnitz, als Fachbeirat der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie als Mitglied im Landesrat des Sächsischen Künstlerbundes.
Zum 1. April wurde Robert König auf die Professur „Technologie und Werkstoffe“ am Studiengang Musikinstrumentenbau an der Außenstelle Markneukirchen der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg berufen. Selbst Absolvent des Studiengangs, lehrte er seit 2009 als Dozent für Werkstofftechnik und seit 2011 als Dozent für Streichinstrumentenbau in Markneukirchen. 1999 hatte Robert König am beruflichen Schulzentrum für Technik „Adam Friedrich Zürner“ in Klingenthal mit der Ausbildung zum Geigenbauer begonnen. 2002 schloss er seine Lehre mit dem Gesellenbrief ab, noch im selben Jahr wurde ihm der Titel als Landessieger im praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend verliehen. Im Anschluss daran begann er das Studium des Musikinstrumentenbaus in der Fachrichtung Streichinstrumentenbau an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Im Jahr 2006 erhielt er sein Diplom und legte die Meisterprüfung ab. Im Jahre 2012 erhielt er den Deutschen Musikinstrumentenpreisfür Violoncello.
Adriana Slavcheva ist seit dem 1. März neue Leiterin des Akademischen Auslandsamtes. Sie kommt ursprünglich aus Bulgarien, wo sie zunächst Germanistik an der St.-Kliment-OchridskyUniversität Sofia studierte. Ein DAAD-Stipendium für ausländische Germanisten führte sie vor zwölf Jahren nach Deutschland. Sie studierte Germanistik, Deutsch als Fremdsprache und Russistik an der Universität Leipzig und promoviert zurzeit im Bereich der mündlichen Wissenschaftskommunikation. Seit 2008 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Herder-Institut der Universität Leipzig – zunächst in der universitären Lehre im Bereich Linguistik/Angewandte Linguistik und ab 2009 als Koordinatorin eines internationalen Forschungsprojekts zur gesprochenen Wissenschaftssprache. Die Zusammenarbeit in diesem großen internationalen Forschungsteam war für sie ausschlaggebend, sich dem Bereich Internationales zu widmen. Als Leiterin des Akademischen Auslandsamtes möchte sie zur Profilbildung und Steigerung der Attraktivität der Hochschule beitragen.
KÖPFE & BÜCHER
Prof. Eberhard Meinel
Prof. Annerose Schulze
Prof. Dr.-Ing. habil. Helmar Seidel
Zum 28. Februar wurde Prof. Eberhard Meinel vom Studiengang Musikinstrumentenbau der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg in den Ruhestand verabschiedet. Eberhard Meinel wurde 1947 in Sachsenberg-Georgenthal geboren. 1966 legte er sein Abitur ab und machte gleichzeitig seinen Facharbeiter für Kunstledertechnik. Von 1966 bis 1971 studierte er Physik an der Universität Leipzig, um anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikinstrumentenbau Zwota im sächsischen Vogtlandkreis zu arbeiten. Dort war Eberhard Meinel bis 1992 tätig. 1991 führte ihn ein Forschungsaufenthalt an das Royal Institute of Technology (KTH) in Stockholm. Seit 1988 war er an der Westsächsischen Hochschule als Honorardozent tätig und wurde zum 1. September 1993 als Professor berufen. Seine Lehrgebiete waren Akustik, Technische Mechanik, Akustische Messtechnik und Klanggestaltung. Er wird dem Studiengang zeitweise noch als Dozent zur Verfügung stehen; sein Lehrgebiet haben Robert König und Gunter Ziegenhals übernommen.
Dipl.-Designerin (FH) Annerose Schulze, Professorin für Textilgestaltung, wurde im Februar in den Ruhestand verabschiedet. Sie beendete ihr Studium der Textilgestaltung 1970 in Schneeberg. Von 1988 bis 2000 wirkte sie mit Lehraufträgen im Bereich der Textilkunst an der Fakultät. Im Jahr 2000 wurde sie als Professorin an die Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, Studiengang Gestaltung, Studienrichtung Textilkunst/Textildesign berufen. Sie bildete Studierende schwerpunktmäßig in projektbezogenen Aufgaben, künstlerischem Entwurf und der Materialästhetik aus. Zahlreiche künstlerische und Design-Projekte der Studierenden konnten auf Messen und zu Ausstellungen präsentiert werden. Von 2009 bis 2012 übernahm sie den Vorsitz des Prüfungsausschusses. Ihre Tätigkeit war immer durch Zuverlässigkeit und große Menschlichkeit geprägt. Nach ihrem Ausscheiden arbeitet sie weiter freiberuflich. Ihre Interessengebiete bewegen sich im intermedialen Bereich der Künste.
Prof. Dr.-Ing. habil. Helmar Seidel, Professor für Informatik, wurde Ende des Wintersemesters 2012/2013 in den Ruhestand verabschiedet. Geboren 1947, absolvierte er ein Studium der Technischen Mechanik an der TU Dresden und promovierte nach einem Forschungsstudium 1975 zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet der Datenverarbeitung. 1974 begann seine Tätigkeit im Rechenzentrum der Zwickauer Ingenieurhochschule. 1987 erfolgte nach seiner Habilitierung die Berufung zum ordentlichen Hochschuldozenten für Softwaretechnologie. Seine Berufung zum Eckprofessor für Informatik im Fachbereich Physikalische Technik/ Informatik erfolgte 1992. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalteten Anwendersysteme, Wissensbasierte Diagnosesysteme und Internetfähige Informationssysteme. Dabei war sein persönliches Highlight das von der Europäischen Union geförderte ESSI-Projekt DIAMAN. Er war Vorsitzender des Prüfungsausschusses Informatik, Prodekan, Studiendekan und Mitglied des Fachbereichsrats sowie als Mitglied von Senatskommissionen.
Prof. Dr. rer. nat. Dieter Lenk
Nora Reiz
Im Buch „Alpentourismus – Eine Betrachtung mit Fallstudien“ (282 Seiten, M&S-Verlag, 19,90 Euro) fängt Prof. Dr. Monique Dorsch in 25 Fallstudien komplexe Problemsituationen betriebswirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher und politischer Natur aus dem Bereich des Tourismus im Alpenraum ein. In den Alpen konzentrieren sich die touristischen Aktivitäten auf ausgewählte Regionen, insbesondere in den höheren Lagen. Einerseits sind diese Gebiete wirtschaftlich stark vom Tourismus abhängig, andererseits wird vielerorts kritisiert, dass die künstlich geschaffenen Infrastrukturen sowie die intensive Beanspruchung der Gebiete die Ökosysteme der Bergregionen gefährden. Hinzu kommen Umweltprobleme durch die Klimaveränderung, die den Tourismusbetrieb beeinträchtigen. Die Fallstudien diskutieren ausgewählte Facetten dieser Probleme und zeigen adäquate Lösungsansätze auf. Für die Leser bedeutet dies eine Herausforderung: Zum einen ist die Auseinandersetzung mit dem breiten inhaltlichen Spektrum gefragt, zum anderen gilt es, einen Entdeckergeist zu wecken, um den Dingen in der Realität nachzuspüren. ISBN: 978-3938590409
Prof. Dr. rer. nat. Dieter Lenk, seit Gründung der Westsächsischen Hochschule Zwickau 1992 Professor für Informatik, wurde mit Ende des Wintersemesters 2012/2013 in den Ruhestand verabschiedet. Nach Abitur und Erwerb eines Facharbeiterbriefes als Elektromonteur erwarb Dieter Lenk an der Universität Leipzig 1971 sein Physik-Diplom. 1971 bis 1986 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Hochschule Zwickau und promovierte 1981 zum Dr. rer. nat.. Von 1981 bis 1991 war er an der Hochschule als Physikund Informatikdozent im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ tätig. In den Jahren 1991 und 1992 absolvierte er an der Universität Leipzig ein Postgradualstudium „Deutsch als Fremdsprache“. Zwischen 1991 und 1993 war er Leiter der TH Zwickau in einem internationalen Projekt (Anwendung des Computers bei der Sprachausbildung – TEMPUS JEP 1277). Dieter Lenk arbeitete von 1994 bis zu seiner Emeritierung 2013 als Vorsitzender beziehungsweise Stellvertreter im Prüfungsausschuss der Fachgruppe Informatik.
Nora Reiz, Absolventin des Institutes für Textil- und Ledertechnik, wurde auf dem 9. Textilveredlertag Ende Juni in Heidelberg für ihre ausgezeichnete Diplomarbeit und ihren überdurchschnittlichen Studienabschlusse geehrt. Ihre Diplomarbeit zum Thema „Die Optimierung des färberischen Verhaltens von AlcantaraWildlederimitaten durch chemische und physikalische Modifizierung unter besonderer Berücksichtigung der Reibechtheit nass und trocken“ hatte sie 2012 verteidigt. Nico Reiß Ebenfalls in Heidelberg ausgzeichnet wurde Nico Reiß. Der Absolvent bearbeitete in seiner Diplomarbeit ein Problem der Riedel Textil GmbH Limbach-Oberfrohna. Aus neuen Technologien, die er zum Thema „Optimierung der Vorbehandlung von zellulosehaltiger Rundstrickware“ entwickelte und die inzwischen in den Produktionsprozess integriert wurden, resultieren beachtliche Energieeinsparungen.
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KALENDER
Wintersemester 2013/2014 – Termine auf einen Blick Weitere Informationen und aktuelle Termine unter www.fh-zwickau.de
Die Westsächsische Hochschule bekommt eine WHZ-Kinderuni. Die erste Veranstaltung ist für den 19. Oktober geplant. Prof. Dr. Ralf Laue verrät dann ab 10 Uhr Im Hörsaal 1 auf dem Campus Scheffelstraße die Geheimnisse von Gedächtniskünstlern.
Oktober Mittwoch, 2. Oktober, 14.30 Uhr Immatrikulationsfeier; Ort: Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“, Leipziger Straße 182 Samstag, 12. Oktober, 9 bis 14 Uhr „Tag der Bildung 2013 – Sprungbrett Zukunft“, Großveranstaltung zur Berufs- und Studienorientierung im Landkreis Zwickau; Ort: Campus, Scheffelstraße 39, weitere Informationen unter www.tag-der-bildung.net Dienstag, 15. Oktober, 17 Uhr „Kometensplitter – Nikaragua: Legenden und Wirklichkeit“, Lesung mit Musik innerhalb der Reihe „Bibliothek im Dialog“ mit Katja Ullmann und Carlos Ampie, Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Donnerstag, 17. Oktober, 17 Uhr Verleihung der Deutschlandstipendien und „get2gether“ von Stipendiaten und Förderern des Deutschlandstipendiums, Ort: Aula an der Peter-Breuer-Straße Samstag, 19. Oktober, 10 Uhr 1. Veranstaltung der WHZ-Kinderuni, Refe-
rent: Prof. Dr. Ralf Laue; Thema: „Die Tricks der weltbesten Gedächtniskünstler“; die besten Gedächtniskünstler der Welt merken sich eine 102-stellige Zahl in einer Minute. Mit welchen Tricks schafft sie das?; Ort: Hörsaalgebäude, Campus, Scheffelstraße 39 Donnerstag, 24. Oktober, 19 Uhr „Pflegt man dich oder lebst du noch? – Was man tun kann, um im Heim glücklich zu sein“, Veranstaltung innerhalb des Pflegekolleg; Referent: Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen und Schirmherr der Hilfsorganisatio HelpAge Deutschland, die sich für die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte alter Menschen einsetzt; Ort: Hörsaal 1, Campus, Scheffelstraße 39
chen und Interkulturelle Kommunikation; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard AlHassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Dienstag, 29. Oktober, 17 bis 20 Uhr Karrierecoaching zur Vorbereitung auf die ZWIK für alle Studierenden und Absolventen in Zusammenarbeit mit dem Job Factory Career Service der WHZ; Ort: Campus Innenstadt, Georgius-Agricola-Bau, Dr.-FriedrichsRing 2b, Raum R308 Mittwoch, 30. Oktober, 14 Uhr Begrüßung und Verabschiedung von Hochschullehrern und Verleihung der Hochschulmedaille; Ort: Aula, Peter-Breuer-Straße.
November Montag, 28. Oktober, 17 Uhr Im Montagsgespräch mit Prof. Dr. Bernd Zirkler, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, zum Thema „Controlling – mehr als nur Kontrolle“, Ort: Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Dienstag, 29. Oktober, 17 Uhr „Autobauer gegen Autoklauer – Nationalstereotype gegoogelt“, Lesung mit Prof. Dr. Doris Fetscher, Fakultät Angewandte Spra-
Montag, 4. November, 17 Uhr Im Montagsgespräch mit Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter Hartmann, Fakultät Physikalische Technik/Informatik, zum Thema „Laser, das besondere Licht“; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Montag, 4. November, 17 bis 20 Uhr Karrierecoaching zur Vorbereitung auf die ZWIK für alle Studierenden und Absolventen
KALENDER
in Zusammenarbeit mit dem Job Factory Career Service der WHZ; Ort: Campus, Scheffelstraße 39, S6113 Dienstag, 5. November, 17 Uhr „Vier Tage im November“, Lesung mit Johannes Clair über seinen Einsatz in Afghanistan; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Mittwoch, 6. November, 18 Uhr Vorabendveranstaltung und Eröffnung der Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte (ZWIK); Ort: Aula, Peter-Breuer-Straße, weitere Informationen im Internet unter www.wikway.de/zwik
Neue Reihe: „Im Montagsgespräch mit Profs.“ In diesem Semester geht die Hochschulbibliothek wieder gemeinsam mit hoffentlich vielen Interessierten einmal im Monat auf Entdeckertour in die Welt der Professoren. Die Reihe lässt die Zuhörer auf unterhaltsame Weise Wissenschaft schnuppern und eröffnet durch Diskussionen und Gespräche die Möglichkeit, den Menschen „Wissenschaftler“ über Themen aus seinem Arbeitsgebiet, der Forschung oder dem Leben kennenzulernen.
Regelmäßige Sportangebote WHZ-Lauftreff, dienstags, 18 Uhr, Dauer etwa eine Stunde, Ort: Schwanenteich
Mittwoch, 6. November, 18 Uhr Dies Academicus-Reinfeierparty im Studentenclub Collage, Makarenkostraße
WHZ-Lauftreff, mittwochs, 17.30 Uhr, Dauer etwa eine Stunde, gemeinsames Walking am Schwanenteich
Donnerstag, 7. November dies academicus
WHZ-Radtreff, zwangloses Treffen, die Touren gehen über 10 bis 40 Kilometer, im mäßigem Tempo auf erprobten Strecken in und um Zwickau.
Donnerstag, 7. November, 10 bis 16 Uhr 15. Jubiläum der Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte (ZWIK) in der Stadthalle Zwickau, Ort: Stadthalle Zwickau, Bergmannstraße 1 Mitwoch, 13. November, 19 Uhr „Interkulturelle Pflege“, Veranstaltung innerhalb des Pflegekolleg, Referent: n.n.; Ort: Campus, Scheffelstraße 39 Samstag, 16. November, 10 Uhr WHZ-Kinderuni; Referent: Prof. Dr. Hui-Fang Chiao; Thema: „China, China, China! 中国,中国,中国“; Warum essen Chinesen mit Stäbchen? Wie klingt ein Rap auf Chinesisch? Kommt mit auf eine Entdeckungsreise in die chinesische Sprache und Kultur; Hörsaalgebäude, Campus, Scheffelstraße 39 Dienstag, 19. November, 17 Uhr „Paris geschenkt“; Lesung mit Michael Wüstefeld innerhalb der Reihe Literaturforum Bibliothek – Autorinnen und Autoren aus Sachsen in sächsischen Bibliotheken; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Freitag, 29. November, 18 Uhr „… sie sprechen von mir nur leise…“; Lyrisch-musikalisches Portrait der Literatin Mascha Kaléko mit Schauspielerin Paula Quast, gemeinsame Veranstaltung mit der Rats-
WHZ-Kindersporttreff, dienstags, 17 bis 18 Uhr, kindgerechte sportliche Bewegungserfahrungen ohne monotone Sportartspezifika, sind Inhalt dieser Veranstaltung, Ort: Turnhalle Schillerstraße Weitere Informationen zu den Sportangeboten gibt es im Hochschulsportzentrum, Dr.-Friedrichs-Ring 2a, RI 217, Telefon 0375 536 1355 oder im Internet. www.fh-zwickau.de/sport
Die Campusliga Mit Beginn des neuen Semesters startet sie wieder, die WHZ-Campusliga Fußball. Bis Mitte Oktober können sich Interessierte zum „Liga-Training“ treffen und Mannschaften bilden, die dann bis Ende Januar um die Campusliga-Meisterschale spielen. Der wöchentliche Termin von „Liga-Traininng“ und den darauf folgenden „LigaSpielen“ ist der selbe, er stand aber bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Zusätzlich wird bei der WHZCampusliga Fußball der Torschützenkönig prämiert. Ständig aktuelle Informationen gibt es bei Facebook. www.facebook.com/ WhzCampusligaFussball
schulbibliothek Zwickau; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Dezember Dienstag, 3. Dezember, 17 Uhr „Die Seele des Stachelschweins“, Lesung mit Anne Mehlhorn; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt 4. Dezember, 16 Uhr Kinderweihnachtsfeier der WHZ, Ort: Mensa am Dr.-Friedrichs-Ring Dienstag, 10. Dezember, 16.30 Uhr „Einblick ins Innenleben delikater Holzobjekte durch zerstörungsfreie Prüfung – ein Weg zur Wahrung unseres Kulturguts“; Referent: Dr. Kurt Osterloh, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin; Moderation: Prof. Dr.-Ing. habil Horst-Dieter Tietz; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Mittwoch, 17. Dezember, 18 Uhr Weihnachtskonzert des Hochschulchores der Westsächsischen Hochschule Zwickau; Ort: Aula an der Peter-Breuer-Straße
Januar Ballschlacht Mehrere Teams treten in verschiedenen Ballsportarten an. Das Team, was im Durchschnitt am besten war, gewinnt. Weitere Infos gibt es unter www.fh-zwickau.de/sport Donnerstag, 9. Januar Sachsenweiter Hochschulinfotag (HIT) Montag, 13. Januar, 17 Uhr Im Montagsgespräch mit Prof. Dr. Rachel Rosenstock, Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften, zum Thema „Ist Gebärdensprache international? Ikonizität und Metaphorik in der visuell-gestischen Modalität“; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Samstag, 18. Januar, 10 Uhr WHZ-Kinderuni, Referent: Prof. Dr. Leonore Heiland, Fakultät Physikalische Technik/Informatik; Thema: „Unser Herz ist elektrisch!?“; Das Herz ist das Zentrum des Blutkreislaufs. Ihr erfahrt, wie das Herz funktioniert und wie man ihm helfen kann, wenn es nicht richtig arbeitet; Ort: Hörsaalgebäude, Campus, Scheffelstraße 39
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ALUMNI
„Hochschule muss sich international nicht verstecken“ Kontakte im WHZ Racing Team als Eintrittskarte für Karriere beim Automobilzulieferer von Steffen Dekoj Den ersten Kontakt zur Mahle GmbH – einem der 30 größten Automobilzulieferer der Welt – hatte ich während meines Studiums. Ich war damals Mitglied im WHZ Racing Team. Nach einem Praktikum in der chinesischen Dependance des Unternehmens verfasste ich eine Studienarbeit und anschließend auch meine Diplomarbeit bei Mahle. Heute betreue ich für das Unternehmen von China aus die Bestandskunden in der Volksrepublik und dem benachbarten Korea. Bei Entwicklungsprojekten gebe ich von der technischen Seite her Unterstützung und kläre alle wirtschaftlichen Fragen. Ich bin als Single nach China gezogen, andernfalls lässt sich eine Entsendung meist nur mit Hindernissen realisieren. Zeit ist für mich ein großes Thema. Gern könnte der Tag 32 Stunden haben. Neben Arbeit, Studium und Sprachschule bleibt nur wenig Zeit für wirklich Privates. Doch unter dem Aspekt, dass die Arbeit viel Spaß macht, sehe ich den Zeitmangel weniger negativ. Ich treffe täglich interessante Personen, bin international sehr aktiv und mein Arbeitgeber unterstützt mich bei der persönlichen Weiterbildung. Zudem macht der Markt, in dem ich mich bewege, sehr viel Spaß. Gern würde ich neben dem chinesischen Markt auch noch den koreanischen komplett übernehmen. Für das Studium des Industrial Management & Engineering mit der Fachrichtung Fabrikinformationsmanagement habe ich mich entschieden, weil ein Freund, der mit mir zusammen die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker machte, einige Semester vor mir mit diesem Studien- gang anfing und ich so etwas Einblick in die inhaltlichen Schwerpunkte bekam. Technisch sollte es sein, jedoch die wirtschaftlichen Aspekte nicht unberührt lassen. So konnte ich meine technisch geprägte Vorgeschichte mit dem Interesse für wirtschaftliche Belange verbinden. In meinen Augen ist der Studiengang ganz klar für eine Schnittstellenfunktion geeignet, sei es im Projektmanagement, im Vertrieb oder in der Anwendungsentwicklung. Durch die breite Aufstellung des Studienganges hat man einen guten Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche. Was sicher auch wichtig ist: Als Student sollte man einmal für längere Zeit ins Ausland gehen. Dabei sollte man nicht immer nur die englischsprachigen Länder innerhalb Europas
Steffen Dekoj ist Absolvent des Studienganges Industrial Management & Engineering. SIE SIND GEFRAGT, Herr Dekoj Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Das Sprechen der chinesischen Sprache. So könnte man den T-Shirt-, Uhren- und Handtaschenverkäufern auf der Nanjing Road, einer der geschäftigsten Straßen Shanghais endlich einmal klar machen, dass man definitiv keine gefälschte Rolex oder keine unechten Hugo-BossShirts kaufen möchte. Wobei das Nicht-Sprechen der Sprache auch seine Vorteile hat – man sieht mehr von der Stadt, da einen der Taxifahrer nicht versteht und zum falschen Bestimmungsort fährt. Mit wem möchten Sie gern einen Tag den Platz tauschen? Vielleicht mit Mick Jagger? Gern würde ich mit 70 Jahren auch noch solch ein großes Publikum jeden Alters mitreißen können. Welche(n) Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Da fällt mir nicht wirklich etwas ein.
oder die Vereinigten Staaten von Amerika als Ziel wählen. Wer sich von der Masse abheben will, der sollte auch mal Herausforderungen annehmen und sich exotischeren Ländern stellen. Die Betreuung durch das Akademische Auslandsamt ist gut. Die Mitarbeiter finden für Interessenten immer eine Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und diese auch zu finanzieren. Nach meinem Studium im Ausland – ich war ein Jahr an der University of the West of Scottland – und den dadurch gewonnenen Einblick in zum Teil sehr kostenintensive Studiengänge kann ich besten Gewissens behaupten, dass Bildung in Deutschland und somit auch an der WHZ qualitativ sehr hochwertig ist.
Der Autor Steffen Dekoj schloss im Dezember 2011 sein Studium des Industrial Management & Engineering mit der Fachrichtung Fabrikinformationsmanagement an der Westsächsischen Hochschule Zwickau ab.
Besuchen Sie uns am 7. November 2013 auf der 15. Absolventen- und Firmenkontaktmesse ZWIK 2013
rn e g h c i m h c i ss a l K T r e d n o V „ .“ n e t i e l g e b m durchs Studiu
ert seit 2010
l, TK-versich
Jana Rumpe
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