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March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Greenpeace Nachrichten für alle Förderinnen und Förderer 02/2014

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Greenpeace Nachrichten

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Editorial

Themen

Liebe Förderinnen und Förderer, Sie fragen sich bestimmt, wie es George Clooney auf den Titel der Greenpeace Nachrichten geschafft hat. Oscar-Preisträger, Sexiest Man Alive – das waren alles keine Kriterien für uns. Sondern, dass in diesem Mann ein Klimaschützer steckt. Er zerreißt sein Hemd wie Supermann, um seine wahre Identität zu zeigen. Sein neuer „Emergency Room“ ist die Arktis, ein Paradies in Not, das vor Ölbohrungen, industrieller Fischerei und letztlich vor der Zerstörung gerettet werden muss. Als Zeichen dafür hat der US-Schauspieler ein von Designerin Vivienne Westwood entworfenes T-Shirt angezogen. Darauf prangt ein herzförmiger Globus, eine Flagge symbolisiert das von Greenpeace angestrebte Schutzgebiet rund um den Nordpol. Westwood unterstützt die Greenpeace-Kampagne „Save the Arctic“ (Seite 10-13). Sie will 100-prozentige Veränderung, denn, so die britische Mode-Ikone in der Presse: „Der Status quo wird uns killen.“ Und George Clooney? Wir finden, dass der Schutz der Arktis und damit des Weltklimas nicht prominent genug vertreten werden kann, deutsche Stars tun sich erheblich schwerer mit einer eindeutigen Position. Jetzt müssen wir Clooney nur noch davon überzeugen, dass er auf fair gehandelten Biokaffee ohne Aluminium-Kapseln umsteigt. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und danke Ihnen für Ihre Unterstützung. Ihre Brigitte Behrens

Energiewende: Greenpeace Für Europa Brigitte Behrens, Geschäftsführerin Greenpeace e. V.

Greenpeace nachrichten plus Im App store

Palmöl: Saubere Kopfwäsche

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Impressum Herausgeber: Greenpeace e. V., Hongkongstr. 10, 20457, Hamburg; Verlag: Greenpeace Media GmbH, Große Elbstraße 145d, 22767 Hamburg; Chef­redaktion: Jochen Schildt; Redaktion: Andrea Hösch, Susanne Tappe; Bildredaktion: Peer Kugler; Art­direction und Umsetzung: plan p. GmbH Redaktionsschluss: 12.05.2014

Indien: Zukunft Auf pump gebaut

Umweltstiftung: Mieter mit grünem Daumen gesucht

Greenpeace Weltweit

Caen, Fran kreich, 08.01.2014

Aufgespürt

Ein Schiff mit illegalem Tropenholz aus der Demokratischen Republik Kongo haben Greenpeace-Aktivisten im Hafen von Caen entdeckt. Sie forderten die Behörden auf, das Holz zu beschlagnahmen und gegen den Empfänger, die „Peltier Bois“-Gruppe, vorzugehen.

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Greenpeace Nachrichten

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Greenpeace Weltweit

Ølen, Norwegen, 24.03.2014

Trauriges Jubiläum Es ist der 25. Jahrestag der Havarie des Tankers Exxon Valdez. Greenpeacer erklimmen eine Ölplattform von Exxon Mobil vor der Küste Norwegens. Anlässlich des Katastrophentages fordern sie, dass der US-Konzern seine Ölbohrpläne in der Arktis begräbt.

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Greenpeace Nachrichten

5

Greenpeace Weltweit

Hongkong, Ch i na, 09.03.2014

Symbolträchtig

Mit gelben Origami-Kranichen fordern Greenpeacer gemeinsam mit vielen Bewohnern Hongkongs im Vorfeld des dritten Jahrestages der Katastrophe von Fukushima das Ende der Atomkraft. Der Vogel steht für Glück, Weisheit und ein langes Leben.

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Greenpeace Nachrichten

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Greenpeace Weltweit

Paris, Fran kreich, 12.02.2014

Schutzgesuch Obwohl eine einstweilige Verfügung den Anbau des Gen-Mais’ 810 von Monsanto in Frankreich verbietet, wollen ihn französische Bauern aussäen. Mit zwei riesigen Kolben-Bannern macht Greenpeace vor dem Eiffelturm auf die drohende Gefahr aufmerksam und verlangt von der Regierung ein sofortiges Anbauverbot für alle Gen-Pflanzen. Puerto Vallarta, Mexi ko, 14.01.2014

Hautnaher Protest

Mit Sicht auf die Rainbow Warrior fordern mexikanische Kinder saubere Kleider. Jüngst versicherten Greenpeace die Luxusmarke Burberry und der Textil­­discounter Primark, ab 2020 auf giftige Chemikalien zu verzichten. Wir bleiben dran.

Rom, Itali en, 06.05.2014

Energiewende für Europa

Beim Treffen der G7-Energieminister in Rom protestieren GreenpeaceAktivisten für eine europäische Energiewende: Mit Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz für Europas Energieunabhängigkeit! 8

Greenpeace Nachrichten

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Arctic 30: Acht monate später

Nach dem Protest Ist vor dem Protest

Am 18. September wurden 28 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten beim Protest gegen Gazproms Ölbohrungen in der Arktis festgenommen. Zwei Monate lang saßen sie in Russland in Untersuchungshaft. Wie geht es ihnen heute? 10

Interviews: Susanne Tappe Greenpeace Nachrichten

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Arctic 30

Sini Saarela (31), Finnland

Marco Weber (28), Schweiz

Sini, als Kletteraktivistin hingst du wortwörtlich in den Seilen, als vermummte Männer mit Schlauchbooten auf die Ölplattform zurasten und ins Wasser schossen. Wie bedrohlich war die Situation? Sie war extrem angespannt. Die Küstenwache­richtete ihre Waffen auf uns und wir versuchten abzusteigen. Das war aber extrem schwierig,­weil sie uns von oben mit Wasserwerfern beschossen und von unten an unseren Kletter­­­seilen zerrten. Beängstigend war, keinerlei Kontrolle zu haben.

Marco, du warst drei Monate von zu Hause weg. Was hat das privat, aber auch beruflich für dich bedeutet? Für meine Familie war die Zeit der Haft in Russland sehr schwierig. Zum Glück stehen alle voll hinter mir. Zu wissen, dass sie sehr stark sind, macht es mir erst möglich, mich so intensiv bei Greenpeace zu engagieren. Als selbstständiger Zimmermann habe ich nun einiges nachzuholen, ich habe aber sehr verständnisvolle Kunden.

Wie wurdet ihr von den russischen Behörden nach eurer Verhaftung behandelt? Die Gefängniswärter behandelten uns recht gut. Aber vor Gericht konnte man spüren, dass es keine Rolle spielte, was an der Plattform wirklich passiert war oder was wir sagten. Alle Entscheidungen wurden anderswo gefällt. Während ihr im Gefängnis gesessen habt, trieb Gazprom die erste Ölförderung in der Arktis voran. Ja, am Rande habe ich das mitbekomMehr Lesen 12

Greenpeace Nachrichten

Was ist dir am stärksten in Erinnerung geblieben? Am meisten wohl die wahnsinnige Unterstützung. Sie hat mir sehr geholfen und Kraft gegeben. Für mich ist es ein kleines Wunder, wie wir 30 diese Zeit der Ungewissheit alle so unbeschadet überstanden haben. Ich glaube, es müssen die guten Gedanken gewesen sein, die uns von allen Erdteilen zugeschickt wurden. Für all diese wunderbare Unterstützung, für das Aufbegehren und Wütendsein angesichts solcher Ungerechtigkeit bedanke ich mich sehr. Mehr Lesen

Faiza Oulahsen (26), Niederlande Faiza, warum hast du an der Aktion teilgenommen? Es ist fünf vor zwölf, wir durften keine Zeit mehr verlieren. Wir haben mit Gazprom gesprochen, Briefe geschrieben, aber manchmal ist das einfach nicht genug. Wie geht es dir heute? Ich genieße meine Freiheit und die schönen Dinge des Lebens. Vielleicht klingt es seltsam, aber ich würde das Erlebte keine Sekunde ungeschehen machen wollen. Ich habe soviel Lebenserfahrung gesammelt und 29 Freunde fürs Leben gefunden. Mehr denn je stehe ich zu meinen Prinzipien und zu dem, wofür ich kämpfe. Und wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Ich werde meine Arbeit als Kampaignerin bei Greenpeace fortsetzen und weiterhin als freiwillige Aktivistin an Aktionen teilnehmen. Wir haben nur einen Planeten, den wir an künftige Generationen weitergeben können. Wieder mit einem Schiff zur PrirazlomnayaPlattform zu fahren ist wahrscheinlich

Prominente Unterstützung „Für mich hat künftig der Kampf gegen den Klimawandel Priorität, nicht die Mode“, sagt Designerin Vivienne Westwood (73). Sie unterstützt die Bemühungen von Greenpeace zum Schutz der Arktis: Dafür designte sie eine eigene T-shirt-Linie und startete mit dem Fotografen Andy Gotts und einer Reihe von Stars eine Fotokampagne. Unter anderem beteiligen sich Schauspieler George Clooney (siehe Titel), Coldplay-Sänger Chris Martin und Ex-Model Jerry Hall an dem Projekt. 5-millionen

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Arctic 30

Sini Saarela (31), Finnland

Marco Weber (28), Schweiz

men. Es Kletteraktivistin hat mich frustriert, und du zeitSini, als hingst weise war ich in verzweifelt. wortwörtlich den Seilen,Wir alswaren vereingesperrt und konnten nichts tun. mummte Männer mit Schlauchbooten auf die Ölplattform zurasten und ins Hast du deinen Protest bereut? Wasser schossen. Wie bedrohlich war Nein, nie. Was mit uns passiert ist, hat die Situation? mich noch darin bestärkt, für die ArkSie war extrem angespannt. Die tis zu kämpfen. Wenn wir einen kataKüstenwache­richtete ihre Waffen auf strophalen Klimawandel verhindern uns und wir versuchten abzusteigen. wollen, müssen wir sie schützen! Ich Das war aber extrem schwierig,­weil werde auch zukünftig an Protesten sie uns von oben mit Wasserwerfern teilnehmen. beschossen und von unten an unseren Kletter­­­seilen zerrten. Beängstigend war, keinerlei Kontrolle zu haben.

Das erste aus arktischen Marco, duÖl warst drei Monate von zu Gewässern aufhat dem Hause weg.ist Was dasMarkt. privat, aber Was das bei dirdich aus? auchlöst beruflich für bedeutet? Eigentlich großen Für meine macht Familiedas warkeinen die Zeit der Haft Unterschied für mich, die Absicht Öl in Russland sehr schwierig. Zum Glück zu fördern Beimir. mirZu lösen stehen allewar voll klar. hinter wis-eher Ereignisse etwas ich macht nicht es sen, dass sie sehraus, starkdie sind, erwartet habe: Die Entscheidung mir erst möglich, mich so intensivdes bei Europäischen SchutzGreenpeace zuParlaments, engagieren.eine Als selbstzone rundZimmermann um den Nordpol zu ich for-nun ständiger habe dern, hat mich sehr gefreut. Dass sie einiges nachzuholen, ich habe aber so schnell gefallen ist,Kunden. hat sicher auch sehr verständnisvolle mit unseren Aktionen zu tun. Was ist dir am stärksten Hast du noch Hoffnung, in Erinnerung geblieben?dass die Zerstörung der Arktis verhindert werden Am meisten wohl die wahnsinnige kann? Unterstützung. Sie hat mir sehr geholNiemand weiß, ob wir die fen und Kraft gegeben. FürKurve mich noch ist kriegen und wie es dahinter aussieht. es ein kleines Wunder, wie wir 30 Der raubt uns die Energie, dieseZweifel Zeit der Ungewissheit alle so die Hoffnung überstanden aber spornt uns an und unbeschadet haben. Ich setzt Kräfte frei. Wirdie hier in Europa glaube, es müssen guten Gedanken haben diesein, Möglichkeit, Veränderungewesen die uns von allen Erdteigen herbeizuführen und Für unsall umdiese die len zugeschickt wurden. Zukunft zu kümmern. Das Unwissen wunderbare Unterstützung, für das über den Ausgang entbindet uns nicht Aufbegehren und Wütendsein angevon der Verantwortung. sichts solcher Ungerechtigkeit bedanke ich mich sehr.

Wie wurdet ihr von den russischen Behörden nach eurer Verhaftung behandelt? Die Gefängniswärter behandelten uns recht gut. Aber vor Gericht konnte man spüren, dass es keine Rolle spielte, was an der Plattform wirklich passiert war oder was wir sagten. Alle Entscheidungen wurden anderswo gefällt. Während ihr im Gefängnis gesessen habt, trieb Gazprom die erste Ölförderung in der Arktis voran. Ja, am Rande habe ich das mitbekomMehr Lesen 12

Greenpeace Nachrichten

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Faiza Oulahsen (26), Niederlande keine gute Idee. Diean russische RegieFaiza, so warum hast du rung hat einteilgenommen? klares Statement abgegeder Aktion ben, sievor unszwölf, unterwir falscher Anklage Es istals fünf durften keine ins warf. Dennoch denke ZeitGefängnis mehr verlieren. Wir haben mit ich, dass es wichtig ist, dass wir weiterhin Gazprom gesprochen, Briefe geschriein Russland aktiv sind.ist das einfach ben, aber manchmal

nichtnachdem genug. euch „Amnestie“ Kurz gewährt hat Gazprom mit der Wie gehtwurde, es dir heute? Ölförderung in der Arktis begonnen. Ich genieße meine Freiheit und die Wie war das für dich? schönen Dinge des Lebens. Vielleicht Es wares einseltsam, Schlag ins Gesicht! Gleichklingt aber ich würde das zeitig heißt das: Der Kampf ist noch Erlebte keine Sekunde ungeschenicht vorbei. Er wird Jahre dauern. Aber hen machen wollen. Ich habe soviel durch unseren Protest ist eineund Debatte Lebenserfahrung gesammelt 29 in Gang gekommen. Millionen Mehr von Freunde fürs Leben gefunden. Menschen sindich der dass die denn je stehe zuMeinung, meinen Prinzipien Arktis werden muss. Das gibt und zugeschützt dem, wofür ich kämpfe. mir die Kraft weiterzumachen. Und wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Ich werde meine Arbeit als Kampaignerin bei Greenpeace fortsetzen und weiterhin als freiwillige Aktivistin an Aktionen teilnehmen. Wir haben nur einen Planeten, den wir an künftige Generationen weitergeben können. Wieder mit einem Schiff zur PrirazlomnayaPlattform zu fahren ist wahrscheinlich

Prominente Unterstützung „Für mich hat künftig der Kampf gegen den Klimawandel Priorität, nicht die Mode“, sagt Designerin Vivienne Westwood (73). Sie unterstützt die Bemühungen von Greenpeace zum Schutz der Arktis: Dafür designte sie eine eigene T-shirt-Linie und startete mit dem Fotografen Andy Gotts und einer Reihe von Stars eine Fotokampagne. Unter anderem beteiligen sich Schauspieler George Clooney (siehe Titel), Coldplay-Sänger Chris Martin und Ex-Model Jerry Hall an dem Projekt. 5-millionen

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Arctic 30

Die erste Öllieferung der Gazprom Plattform Prirazlomnaya

Der Protest geht weiter

Tanz der Schiffe im Hafen von Rotterdam: Die Mikhail Ulyanov umringt vom Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, Schlauchbooten, Polizeibooten und Schleppern. Grund der Aktion: Die Ausbeutung der Arktis. Der Tanker hat eine brisante Fracht - das erste Öl aus arktischen Gewässern für Europa. Das Öl stammt von der Prirazlomnaya-Plattform. Hier wurden im September 2013 Greenpeace-Aktivisten - die "Arctic 30" - bei einem friedlichen Protest festgenommen und für rund zwei Monate in russischen Gefängnissen eingesperrt.

Die Geschichte in Bildern Tarnen und täuschen - wie ein Tanker unsichtbar wird, die Suche im Nebel und wie die Aktivisten die Aufholjagd doch noch schafften. 14

Greenpeace Nachrichten

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Arctic 30

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Greenpeace Nachrichten

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Energiewende

Energiewende

Schweden

Polen

Belgien

Frankreich

Deutschland gilt als Vorreiter – was können die anderen Länder von der "German Energiewende" lernen?

Deutschland

Schweiz

Ungarn

Spanien

Neue Energie Für Europa Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit setzt sich Greenpeace für den Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft ein. Denn Strahlung und Klimawandel kennen keine Grenzen – genauso wenig wie der Protest gegen gefährliche Uraltreaktoren. Von Wolfgang Hassenstein

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Greenpeace Nachrichten

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D



as AKW Beznau in der Schweiz liegt idyllisch auf einer Insel im Flüsschen Aare, nur sieben Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. „Es ist ein sur­realer und be­klemmender Anblick“, sagt Greenpeace-Kampaignerin Susanne Neubronner, „eine so gefährliche Anlage an einem so schönen Ort.“ Wäre Beznau 1 ein Auto, gelte es längst als Oldtimer. Der älteste Reaktor der Welt ging 1969 ans Netz. Fast 45 Jahre später, am 5. März 2014, nähern sich frühmorgens Umweltschützer aus ganz Europa der Uraltanlage, kurze Zeit später sind rund 100 von ihnen auf dem Kraftwerksgelände. Kletterer befestigen Banner mit dem Slogan „The End“ an der Reaktor­wand, an einem Verladekran und an Verwaltungsgebäuden, am Himmel dreht ein Paraglider seine Runden. „Es ist beunruhigend, wie schlecht die Sicherheitsvorkehrungen sind“, sagt Susanne Neubronner. „Was ist, wenn jemand in nicht so eindeutig friedlicher Absicht kommt?“ Für die Aktivisten in Europa ist es ein besonderer Tag: Zeitgleich protestieren Aktivisten-Teams auch auf dem Gelände von Reaktoren in Belgien und Schweden sowie vor AKW-Toren in Frankreich,

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Greenpeace Nachrichten

Schweiz 100 Aktivisten klettern am 5. März über den Zaun des Atomkraftwerks Beznau. Mit 45 Jahren ist es das älteste AKW der Welt – und es steht nur wenige Kilometer von der deutschen Stadt WaldshutTiengen entfernt.

Belgien Am gleichen Tag protestieren Aktivisten auf dem Gelände des Uraltmeilers Tihange und projizieren den Slogan „The End“ auf einen Kühlturm. Die Forderung: Solche tickenden Zeitbomben müssen sofort vom Netz. 21

Energiewende

Energiewende

Frankreich 60 Aktivisten aus 14 Ländern demonstrieren am 18. März auf dem Gelände des Uraltatomkraftwerks Fessenheim. Die 37 Jahre alte Anlage steht direkt an der deutschen Grenze im Oberrheingraben, also in einem Erdbebengebiet. Frankreich hat zwar angekündigt, den Anteil der Atomkraft auf 50 Prozent zu senken – passiert ist seitdem aber wenig.

Schweden Greenpeace überreicht dem AKW Oskarshamn einen Brief: „Zeit für die Rente“. Einige der ältesten Meiler Europas stehen in Schweden.

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Greenpeace Nachrichten

den Niederlanden und Spanien. Parallel erscheint der Greenpeace-Report: „Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos“. Erschreckende Zahlen Denn während Deutschland immerhin einen Ausstiegsplan hat, setzen mehrere europäische Länder – trotz Tschernobyl und Fukushima – weiter auf Atomkraft, und zwar fast ausnahmslos auf völlig veraltete Anlagen. „Die 151 Reaktoren in Europa sind im Schnitt 29 Jahre alt“, sagt Susanne Neubronner. Zwei Dutzend AKW sind sogar älter als 35, sieben älter als 40 Jahre. Der GreenpeaceReport dokumentiert, was das für die Sicherheit bedeutet: Entscheidende Kraftwerksteile, die sich nicht erneuern lassen, wie der Reaktordruckbehälter, stehen seit Jahrzehnten unter Dauerbelastung durch Hitze und Neutronenbeschuss. Materialermüdung ist die Konsequenz. „Wir haben keinerlei Erfahrungen mit derart langen Laufzeiten“, erklärt Neubronner. „Sicher ist nur, dass die Zahl der Störfälle mit steigendem Reaktoralter zunimmt.“ Doch nicht nur gegen Atomkraft gibt es europaweit Proteste, auch gegen die zweite Dinosauriertechnologie: die Kohlekraft. Atom und Kohle haben vieles gemeinsam: Wie im Unglücksfall die Strahlung machen auch Luftverschmutzung und Klimawandel an keiner Grenze halt. Kohle­kraftwerke verursachen jährlich Zehntausende Todesfälle. Zudem blockieren unflexible Großkraftwerke die Energiewende. 23

Energiewende

Deutschland Greenpeacer protestieren beim Parteitag der Linken in Brandenburg gegen die Genehmigung des Braunkohletagebaus Welzow-Süd. Für August ist eine polnisch-deutsche Menschenkette geplant.

Polen Auf dem Wirtschaftsministerium in Warschau entrollen Aktivisten das Banner: „Wer regiert Polen? Die Kohleindustrie oder das Volk?“ Ausgerechnet während des UN-Klimagipfels findet dort ein Kohlegipfel statt. 24

Greenpeace Nachrichten

Die neue Greenpeace-­Studie „powE[R] 2030“ zeigt,­warum: Schon wenn einzelne Länder wie Frankreich, Polen und Tschechien an Atom- und Kohle­kraftwerken fest­halten, verstopft das die Netze. „Saubere Energie, etwa aus Windkraftanlagen, muss dann abgeregelt werden“, erklärt Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. „Das könnte uns künftig Milliarden kosten.“ Lokaler Strom statt neuer Trassen Ein schneller Ausbau von Wind, Sonne und Co. hätte dagegen noch einen unerwarteten Vorteil: „Der Umstieg auf eine dezentrale Versorgung macht die Hälfte der 50.000 Kilometer Stromleitun­gen überflüssig, die derzeit in Europa geplant sind“, so Schinerl, „auch die umstrittene Trasse aus den ostdeutschen Braunkohle­revieren nach Bayern.“ Greenpeace fordert deshalb klare Ziele: Europaweit 45 Prozent Erneuerbare bis 2030 mit verbindlichen Ausbauvorgaben für alle Länder. Die gute Nachricht: Das Volk ist der Politik oft voraus – etwa in Polen: Dort sprachen sich in einer Greenpeace-Umfrage 89 Prozent der Menschen für mehr Erneuerbare Energien aus. Für ­­­­ den 23. August planen Initiativen in der Lausitz und in Polen eine „Menschenkette über die Neiße“ – aus Protest gegen neue Braunkohle­ tagebaue, denen auf beiden Seiten Dörfer weichen sollen (siehe Seite 9).­­So überwindet auch der Widerstand Grenzen.

AKW-Report 25

Energiewende

Arktis

Ungarn Vor dem Parlamentsgebäude an der Donau protestieren Greenpeacer am 3. April gegen die Abhängigkeit des Landes von Öl, Atom und Gas, die derzeit noch 80 Prozent der Energieversorgung ausmachen.

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Greenpeace Nachrichten

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Rund 100 Greenpeace-Aktivisten protestierten auf dem Gelände des schweizer Atomkraftwerks Beznau gegen die Gefahr überalterter Reaktoren in Europa. Mit 45 Jahren ist Beznau das älteste AKW der Welt.

„THE END“ - Im belgischen Tihange forderten Aktivisten, die Laufzeiten der ältesten europäischen Atomreaktoren zu beenden. Mit dem Alter der Reaktoren steigt das Risiko, das zeigt eine Studie.

Aktivisten am französischen Risiko-AKW Fessenheim. Ihre Botschaft an Kanzlerin Merkel und Frankreichs Premier Hollande: „STOP RISKING EUROPE!“ – Fessenheim ist das älteste französische AKW.

Am spanischen AKW Garona setzte das Wachpersonal Wasser gegen Greenpeace-Aktivisten ein, die die Energieversorgung durch Erneuerbare Energien forderten, denn: Nur die sind 100 Prozent sicher und sauber!

Infografik

Palmöl: VErfolg für die Artenvielfalt und das Klima

Saubere Kopfwäsche Ölpalmplantagen verdrängen den indonesischen Regenwald und rauben bedrohten Tierarten den letzten Lebensraum. Procter & Gamble will das für seine Produktion künftig ausschließen. Von Svenja Beller

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Greenpeace Nachrichten

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Die Überreste des natürlichen Regenwalds

Infografik

Neue Fläche für Palmölplantagen Wie ein Netz durchziehen die Zubringerstraßen der Holzfäller das ehemalige Regenwaldgebiet Palmöl: VErfolg für die Artenvielfalt und das Klima

Saubere Kopfwäsche Der Beweis

Abholzung des Waldes und Ölpalmplantagen verdrängen den indonesischen Regenwald und rauben bedrohten Tierarten den Zerstörung des Lebensletzten Lebensraum. Procter & Gamble will das für raums seine Produktion künftig ausschließen. bedrohter Tierarten Von Svenja Beller

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Greenpeace Nachrichten

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Palmöl

H

ead & Shoulders macht Ihren Kopf glücklicher – so heißt es in der Werbung des Anti-SchuppenShampoos. Dass seine Lieferkette mit Regenwaldzerstörung in Verbindung steht, verschweigt der US-Konzern Procter & Gamble (P&G) lieber. Denn im Shampoo stecken Inhaltsstoffe auf Basis von Palmkernöl, für das in Indonesien der Regenwald abgeholzt wird – noch. Anfang April verkündete der Hersteller, bis 2020 auf Palm- und Palmkernöl aus Regenwaldzerstörung verzichten zu wollen. Damit reagierte

er auf den Druck von Greenpeace und auf die fast 400.000 Protestmails von Unterstützern. „Die neue P&G-Richtlinie betrachten wir als ersten Schritt“, sagt GreenpeaceWald­expertin Gesche Jürgens. „Wir erwarten jedoch, dass P&G sie deutlich schneller umsetzt als vorgesehen. Die Regenwälder brauchen sofortigen Schutz.“ P&G ist mit rund 460.000 Tonnen Palm- und Palmkernöl jährlich einer der größten Abnehmer weltweit. Bereits im Februar hatte Greenpeace nachgewiesen, dass der Konzern über

Die Rodung des Regenwalds für Ölpalmplantagen gefährdet bedrohte Tierarten wie den SumatraTiger, den Orang-Utan und das Baumkänguru.

Mehr Lesen

Bedrohte Tierarten des Regenwalds

Sumatra-Tiger

30

Greenpeace Nachrichten

Orang-Utan

Baumkänguru

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Palmöl

H

ead & Shoulders seine Zulieferer in diemacht Rodung Ihren von Regenwald in Indonesien Kopfverstrickt glücklicher ist. Jedes Jahr werden– dort so heißt allein es in für Ölpalmplantagender 150.000 Werbung Hekdes tar abgeholzt, damit Anti-Schuppenist die Palmöl­ Shampoos. industrie derDass größte seine Feind Lieferkette des Regenmit Regenwaldzerstörung walds. in Verbindung steht, verschweigt der US-Konzern Procter Das Öl wird & Gamble nicht nur (P&G) zu Hygielieber. Denn neprodukten im Shampoo verarbeitet, stecken es Inhaltssteckt stoffe auch in auf Lebensmitteln Basis von Palmkernöl, wie Schokofür das ladein und Indonesien als „Bio“-Sprit der Regenwald im Autoabgeholzt tank. Dafür wird wird – noch. der Lebensraum bedrohter Tierarten zerstört und das Anfang Klima gefährdet. April verkündete Viele Orang-Utander HerBabys etwa müssen Waisen aufsteller, bis 2020 auf als Palmund Palmkernöl aus Regenwaldzerstörung verzichten zu wollen. Damit reagierte

er auf den Druck von Greenpeace und auf die wachsen, weil fastihre 400.000 Eltern Protestgetötet mails vonUnd wurden. Unterstützern. die Regenwälder „Die neue und P&G-Richtlinie betrachten als ihre Torfböden sind wichtigewir CO 2 ersten Speicher. Schritt“, sagt GreenpeaceWald­expertin Gesche Jürgens. „Wir erwarten dassbereits P&G sie deutVor P&Gjedoch, haben sich andere lich Firmen schneller wie Nestlé, umsetzt L’Oréal, als vorgesehen. UnileDie ver und Regenwälder zuletzt Colgate-Palmolive brauchen sofortigen verpflichtet, Schutz.“künftig auf schmutziges Palmöl zu verzichten. P&G ist mit rund 460.000 Tonnen Palm- und Palmkernöl jährDer Palmölboom droht Indonelich der größten Abnehmer sienseiner Artenvielfalt zu zerstören. weltweit. Bereits imanders. Februar Dabei geht es auch hatte Greenpeace nachgewiesen, greenpeace.de/tiger dass der Konzern über

Die Rodung des Regenwalds für Ölpalmplantagen gefährdet bedrohte Tierarten wie den SumatraTiger, den Orang-Utan und das Baumkänguru.

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Bedrohte Tierarten des Regenwalds

Sumatra-Tiger

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Greenpeace Nachrichten

Orang-Utan

Baumkänguru

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Gruppe

Göttingen

Weitere Informationen zur gruppe Die Zeiten der regelmäßigen Treffen, aktuelle Termine und Downloads gibt es auf der Homepage Homepage

Setzen sich für Klimaschutz im Hier und Jetzt ein (von links): Jondalar Kuß, Friederike Müller, Patrick Barrón Sesma und Maja Nieragden

Gruppe: Die Energiewende vor Ort gestalten

Her mit Dem Masterplan

Große Veränderungen beginnen im Kleinen. Deshalb fördert der Bund den Klimaschutz auf kommunaler Ebene. Bei der Umsetzung der ehrgeizigen Ziele sind, wie in Göttingen, lokale Greenpeace-Gruppen mit von der Partie. Von Julia Lauter 32

Greenpeace Nachrichten

G

öttingen will bis 2050 klimaneutral sein. Mitte März verabschiedete der Stadtrat den „Masterplan 100% Klimaschutz“: In den kommenden Jahrzehnten sollen der Treibhausgasausstoß stark reduziert, die Restemissionen ausgeglichen, der Energieverbrauch halbiert und der verbleibende Bedarf aus Erneuerbaren Energien aus der Region gedeckt werden. Diese hehren Klimaschutzziele stehen auch im Fokus der Göttinger Greenpeace-Gruppe. Ob sie an die Einhal-

tung der Vorgaben glaubt? „Wir sind sehr gespannt“, sagt Friederike Müller (25). Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Gruppe wollen sie die Umsetzung des Masterplans in den kommenden Jahren kritisch begleiten und aktiv mitgestalten. Bereits im Vorfeld wurden sie beteiligt: Zusammen mit anderen Vertretern der Zivilgesellschaft wurde die Gruppe zu einem Workshop über

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Gruppe

Göttingen

Visionen für 2050 eingeladen. Patrick Barrón Sesma (44)­nahm daran teil, er hält den Blick nach vorn für besonders wichtig: „Nur wenn wir Weitere konkrete Ideen für die Zukunft der Informationen Gesellschaft entwickeln, können wir zur gruppe sie auch umzusetzen.“ Die 36 Jahre Die Zeiten der regelmäßibis 2050 vergingen schneller als gen Treffen, aktuelle Tergedacht, warnt mine und er. Downloads gibt

Setzen sich für Klimaschutz im Hier und Jetzt ein (von links): Jondalar Kuß, Friederike Müller, Patrick Barrón Sesma und Maja Nieragden

Gruppe: Die Energiewende vor Ort gestalten

Her mit Dem Masterplan

Große Veränderungen beginnen im Kleinen. Deshalb fördert der Bund den Klimaschutz auf kommunaler Ebene. Bei der Umsetzung der ehrgeizigen Ziele sind, wie in Göttingen, lokale Greenpeace-Gruppen mit von der Partie. Von Julia Lauter 32

Greenpeace Nachrichten

G

öttingen will bis 2050 klimaneutral sein. Mitte März verabschiedete der Stadtrat den „Masterplan 100% Klimaschutz“: In den kommenden Jahrzehnten sollen der Treibhausgasausstoß stark reduziert, die Restemissionen ausgeglichen, der Energieverbrauch halbiert und der verbleibende Bedarf aus Erneuerbaren Energien aus der Region gedeckt werden. Diese hehren Klimaschutzziele stehen auch im Fokus der Göttinger Greenpeace-Gruppe. Ob sie an die Einhal-

es auf der Homepage Der Masterplan wird auch bei der Homepage Bürgermeisterwahl am 25. Mai eine große Rolle spielen: „Die Amtszeit des neuen Stadtoberhauptes endet tung der Vorgaben glaubt? „Wir sind 2022, wichtige Start-Entscheidungen liegen sehr gespannt“, also voll in sagt seiner Friederike Legislatur“, Mülerklärt ler (25).Patrick Gemeinsam Barrónmit Sesma. den andeDie Gruppe ren Mitgliedern entwickelt derdeshalb Gruppeeinen wollen Wahlkompass, sie die Umsetzung der des die Masterplans Göttinger über die in den Umweltschutzambitionen kommenden Jahren kritisch der einzelnen begleiten Kandidaten und aktiv aufklären mitgestalten. soll. In der heißen Phase des Wahlkampfes organisiert Bereits im Vorfeld sie zudem wurden eine Podiumssie beteidiskussion, ligt: Zusammen bei der mitsich anderen die Politiker Vertreden tern Fragen der Zivilgesellschaft der Bürger stellen wurde soldie len. „Daszuisteinem eine tolle Gelegenheit, Gruppe Workshop über unsere Arbeit für die Energiewende vor Ort bekannt zu machen“, sagt Mehr Jondalar Kuß Lesen (20).

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gentechnik: Anbauzulassung für Gen-Mais

Risiko Unbekannt, Rückruf unmöglich

Schon nächstes Jahr könnte auch auf deutschen Äckern Gen-Mais ausgesät werden. Weil sich Deutschland der Stimme enthielt, steht eine EU-Zulassung kurz bevor. Die wichtigsten Fragen und Antworten 34

Greenpeace Nachrichten

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gentechnik

Maiss o rte 1507

Fragen und Antworten Was verbirgt sich hinter der Maissorte 1507? Der Mais des US-Saatgutkonzerns Dupont Pioneer enthält zwei Bakteriengene. Dadurch bildet die Pflanze ein Gift gegen Schmetterlingsraupen und ist resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat.

Warum ist Greenpeace gegen Gentechnik? Ebenso wie die große Mehrheit der Deutschen lehnt Greenpeace den Anbau von Gen-Pflanzen ab. Denn er gefährdet die Artenvielfalt und führt langfristig zu einem erhöhten Spritzmitteleinsatz. Einmal freigesetzt können sich Gen-Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und gefährden die gentechnikfreie Landwirtschaft – Rückruf unmöglich.

Sind in Deutschland gentechnisch veränderte Lebensmittel im Handel? Einige Gen-Pflanzen sind als Lebensmittel in Europa zugelassen. Werden sie verwendet, müssen sie gekennzeichnet werden. Wegen der großen Ablehnung der Bevölkerung finden sich solche Produkte nicht in den Regalen. Indirekt aber gelangt Gentechnik in tierische Produkte, nämlich über Gen-Mais oder Gen-Soja im Futter der Tiere. Im Februar 2014 hat der Deutsche Geflügelzüchterverband angekündigt, wieder billiges Gen-Soja ins Tierfutter zu mischen. Nur Rewe, Penny und Tegut versprechen bisher, auf Fleisch und Eier von solchen Tieren zu verzichten.

Was ist der Unterschied zu herkömmlicher Züchtung? Dank Züchtung sind aus einem „Urkohl“ Brokkoli, Rot- und Rosenkohl entstanden. Sie erlaubt vieles, nur eines nicht: natürliche Schranken zu überspringen. Mithilfe der Gentechnik können artfremde Gene in die Pflanze eingeschleust werden – etwa die von Bakterien.

Welche Umweltrisiken bergen Gen-Pflanzen? Der Gen-Mais 1507 produziert permanent Insektengift. Dieses trifft nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche und geschützte Arten. In Ländern, in denen Gen-Pflanzen angebaut werden, werden Schädlinge zunehmend resistent. Das wiederum erbost die Bauern, die viel Geld für das genmanipulierte Saatgut bezahlt haben. Oft müssen sie nicht weniger, sondern mehr Insektizide auf ihren Feldern ausbringen. 36

Greenpeace Nachrichten

Mehr zum Thema Genfutter Ergebnisse der GreenpeaceAbfrage beim deutschen Lebensmitteleinzelhandel. PDF Download

Umfrage Gentechnik PDF Download

Protestmail Fordern Sie gemeinsam mit Greenpeace vom Discounter Lidl den Verzicht auf Produkte, die mit Gentechnik hergestellt wurden. Unterschreiben Sie die GreenpeaceProtestmail, die direkt an den LidlDeutschland-Chef Matthias Raimund gerichtet ist. Protestmail 37

Meldungen

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Greenpeace für zu Hause und unterwegs: Dank der neuen Seite jetzt noch nutzerfreundlicher.

Für mehr Durchblick im Netz

Umweltprobleme werden immer komplexer, unsere neue Website bietet Orientierung: Auf der Homepage von Greenpeace Deutschland können Sie sich jetzt schnell und trotzdem profund über alle Greenpeace-Themen informieren – über laufende Kampagnen und darüber, wie man mitmachen und sich engagieren kann. Der neue Seitenaufbau verschafft Ihnen einen guten Überblick und Möglichkeiten zur Vertiefung. Der neu eingeführte „Tu Was“-Button führt Sie zu Kampagnen und Petitionen, bei denen Sie selbst aktiv werden können. Nutzer von RSS-Feeds können nun einzelne Themen zielgenau abonnieren. Und für Smartphone- und Tablet-User ist unsere Seite in Zukunft besser lesbar – damit Sie auch mobil immer auf dem Laufenden sind. Hier geht's zur neuen Website 38

Greenpeace Nachrichten

Homepage

Es ist geschafft! Wir haben den einheitlichen europäischen Zahlungsstandard „SEPA“ ­erfolgreich eingeführt. Unsere Förderer mussten und müssen sich auch in Zukunft um nichts kümmern. Unsere Software hat alle Bankverbindungen automatisch auf die internationalen IBAN- und BIC-Nummern umgestellt. Bis 2016 sind aber auch alte Kontonummern und Bankleitzahlen sowie alte Überweisungsträger noch gültig.

Bald wird gewählt

Es ist wieder soweit: Die Kandidaten für die Wahl der stimmberechtigten Mitglieder des Greenpeace e.V. werden nominiert. Auch Sie als Förderer können stimmberechtigtes Mitglied im Verein werden. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich ehrenamtlich in einer der vielen deutschlandweit verteilten Greenpeace-­Gruppen engagieren. Weitere Fragen beantwortet das Greenpeace-Netzwerk unter der Telefonnummer 040 / 306 18 -273. mitmachen

Klimaschutz ohne Grenzen

An der polnisch-deutschen Grenze soll, nach dem Willen der Energiekonzerne Vattenfall und PGE, Europas größtes Braunkohleabbaugebiet entstehen. Diese Pläne setzen die europäische Energiewende und den Klimaschutz aufs Spiel. Ein breites Bündnis aus lokalen Bürgerinitiativen und Umweltverbänden wie Greenpeace macht dagegen mobil: Am 23. August soll eine grenzübergreifende Menschenkette, die Orte Kerkwitz in Deutschland und Grabice in Polen verbinden. Damit wollen wir ein Signal des Widerstandes an Wirtschaft und Politik dies- und jenseits der Grenze senden. Dafür brauchen wir Mitstreiter: Unterstützen Sie die Aktion und werden Sie Teil der Menschen­kette für den Klimaschutz! Mehr Informationen über Organisation, Anreise und Unterbringung finden Sie hier: humanchain.org 39

Meldungen

Leserbriefe

Themen im Schatten

Massentierhaltung, Verpackungsmüll und Klimaschutz – vielen unserer Förderer kommen diese Themen in den Medien oft zu kurz. Wir bedanken uns für die Anregungen

Ein Symbol des Widerstands: In Gorleben mahnt die Beluga, dass der Salzstock kein Endlager werden darf

Fünf Jahre Dauerprotest Nach monatelangen Tauziehen ist es entschieden: Das Greenpeace-Schiff „Beluga“ darf im Gorlebener Forst bleiben. Aktivisten hatten das ehemalige Flaggschiff im Mai 2013 dort aufgestellt. Trotz des Einverständnisses des Grundstückbesitzers, verlangte der Landkreises Lüchow-Dannenberg aber einen Bauantrag. Jetzt gab es endlich die Genehmigung: Das Aktionsschiff darf, zunächst für fünf Jahre, als „Mahnmal und Demonstrationsobjekt“ stehen bleiben. Am Rumpf des Schiffes erzählen Bilder die Geschichte des verantwortungslosen Umgangs mit Atommüll von den 70ern bis heute und erinnern daran, dass es noch immer keine akzeptable Lösung für die Endlagerproblematik gibt. 40

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Sabine Krienke, Berlin Das Thema Dieselfahrzeuge und deren rußige Abgase müsste meiner Ansicht nach wesentlich präsenter sein. Es zeigt sich in sehr vielen Situationen, dass Fahrer von Dieselfahrzeugen keinerlei Umweltbewusstsein haben. Susanne Tebbel, Düsseldorf Die Verschmutzung aller Meere durch Plastikmüll muss aufhören! Über die Auswirkungen muss überall in der Welt stärker aufgeklärt werden, in der Politik und den Schulen. Horst-Dieter Kuznik, Viersen Für mich verdient die ökologische Landwirtschaft mehr Beachtung. Grundlage für alles Leben sind ein gesunder (Acker-)Boden und intaktes Grundwasser. Dem trägt die Agrarindustrie nur wenig Rechnung. Elisabeth Mauthe, Freiburg Ich bin entsetzt und empört über die Massentierhaltung vor allem in Niedersachsen. Es stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel.Das Land vergiftet seine Böden.

Ulfert Jürgens, Biebesheim 1. Die Kohlekraftwerke sollten sofort komplett stillgelegt werden. 2. Die Bundesregierung braucht Rat bei der Energiewende. 3. In Entwicklungsländern ist eine gute Schulbildung die Voraussetzung, um Umweltprobleme zu vermeiden. Michael Kelber, Niederfüllbach Ich finde, das drängendste Thema ist der Klimawandel. Nachdem die Politik weltweit bei ihren teuren Klimagipfeln seit Jahren versagt, sollte man mehr Druck auf die nationalen Regierungen ausüben. Dagmar Mörstedt, Hamburg Ich wünsche mir sowohl eine Deklarationspflicht der Inhaltsstoffe von Verpackungen als auch Aufklärung über die schädliche Wirkung von Aluminium in Lebensmittelverpackungen. Hertha Bangsgaard, Bischofswiesen Ernährung und Konsumverhalten sollten herausragende Bedeutung haben.

Unsere Frage an Sie: Finden Sie es ethisch und ökologisch in Ordnung, Haustiere zu haben?

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Sich engagieren

Zukunft Auf pump gebaut

Zehn Millionen Dieselpumpen blasen Feinstaub und CO2 in die indische Luft. Dabei könnten Solarpumpen die Felder der Kleinbauern nicht nur sauber, sondern langfristig auch billiger bewässern. Allein: Es fehlen die richtigen Modelle. Greenpeace rief dazu auf, das zu ändern Von Gregor Kessler 42

Greenpeace Nachrichten

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Energie

S

hri Raghunath Rai blickt auf die ölverschmierte, knatternde Maschine wie ein Vater auf ein missratenes Kind: voller Missfallen, aber ohne Hass. So lange lebt der 65-jährige Bauer inzwischen mit Dieselpumpen, dass sie Teil seines Lebens geworden sind. Ja, sie sind laut und stinken. Aber ohne die Motorpumpen wür-

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Greenpeace Nachrichten

Mit einem Teil der Ernte ernährt der Kleinbauer seine Familie (links im Bild sein Enkel). Den Rest tauscht er gegen Dinge, die fehlen

den das Gemüse und der Weizen auf seinen Feldern in der Trockenzeit verdorren. Der oberschenkeldicke Wasserstrahl, den die fünf PS starke Pumpe neben ihm gerade auf das Feld speit, ist so hart, dass Erde und Pflanzen weggespült werden und der Boden verhärtet. Aber das Wasser hilft, seine Frau und die drei bei ihm lebenden Enkelkinder zu ernähren. Rai gefällt die Pumpe nicht, aber sie gehört nun mal dazu. Weil jeder hier in Hasanchak, einem Dorf wenige Kilometer entfernt vom Ufer des Ganges, so denkt, hängen über den Feldern ein ewiges Knattern und der Gestank von Diesel. Reich nur an Sonne Der Bundesstaat Bihar an der Grenze zu Nepal ist einer der ärmsten Indiens. Mit Gemüse- und Getreideanbau verdienen Bauern wie Rai hier gerade

Im Dorf von Shri Raghunath Rai gibt es keinen Strom. Die meisten Arbeiten erledigt er von Hand, den Rest mit Dieselpumpen 45

Energie

Die Wasserpumpen sind lebenswichtig für Indiens Bauern. Ohne sie würden die Felder in den trockenen Wintermonaten verdorren. 46

Greenpeace Nachrichten

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Energie

Greenpeace-Energieexperte Daniel Moser (grünes T-Shirt) reiste nach Indien, um sich vor Ort Informationen zu beschaffen, nur so kann man abschätzen, welche Lösung die Beste ist. Er lässt sich die mit Diesel betriebenen Motorpumpen zeigen, geht mit den Bauern auf die Felder. genug zum Leben. Reich hingegen ist die Gegend an Sonnenstunden. Auch jetzt im trockenen Winter wärmen sie das Land auf über 20 Grad. Beste Bedingungen für Solarpaneele, die hier

18 Mio. t Klein Aber Dreckig Rund 10 Millionen Dieselpumpen erzeugen in Indien etwa 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr 48

Greenpeace Nachrichten

längst auf jedem größeren Markt verkauft werden. Einige Firmen kombinieren das Angebot (Sonne) mit der Nachfrage (Pumpen). Doch die meisten Solarpumpen sind groß und schwer, sie werden fest installiert und kosten viel Geld. Nur die wenigen Großbauern können sie sich leisten.­Rai, dessen größter Luxus ein Fahrrad ist, hat weder Geld für ein solches Modell noch Verwendung. Kleinbauern wie er brauchen eine kleine Solarpumpe. Eine, die sich wie eine Dieselpumpe mit dem Fahrrad transportieren lässt und die nicht zu teuer ist.

Die Zeit ist reif für einen Wechsel. Die Regierung kappt schrittweise die Subventionen für Diesel. So steigen die Kosten der Bauern immer weiter an, ohne dass die Einnahmen mitsteigen. Bald wird es für Rai und viele andere Bauern im Dorf wirtschaftlich eng. Eine solarbetriebene Pumpe wäre zwar teurer in der Anschaffung, aber nahezu kostenlos im Betrieb. Mit jeder ausbleibenden Dieselrechnung könnte Rai die Pumpe abbezahlen – wenn es eine für seinen Bedarf gäbe.

GreeNpeace eXtra

wasserscheiDe

indiens kleinbauern machen sich auf, Millionen schmutziger Dieselpumpen loszuwerden. Greenpeace unterstützt sie dabei.

Saubere Lösung! Das E-Paper über die Initiative, die Reise der Greenpeacer und die Solarpumpen lesen Sie hier 49

Energie

Indien bietet gute Voraussetzungen für Fotovoltaik. Solarbetriebene Wasserpumpen etwa würden sich für Kleinbauern schnell rechnen. Doch bislang fehlen passende Angebote. Deshalb hat Greenpeace einen Online-Wettbewerb ausgerufen.

Lösung made with Greenpeace Doch bislang bieten die großen Hersteller keine kleinen Solarpumpen an. Um das zu ändern, rief Greenpeace im vergangenen September weltweit zu einem Online-Wettbewerb auf. Die Teilnahme stand jedem offen, der sich auf folgende Aufgabe einließ: Entwerfe eine transportable,

Vivek Mundkur (links) bei der Preisverleihung in Patna, Indien im Dezember

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Greenpeace Nachrichten

mit Erneuerbarer Energie betriebene Wasserpumpe, die nicht mehr als 100.000 Rupien (etwa 1200 Euro) kostet, mit der sich ein Hektar Land bewässern lässt und die vor Ort repariert werden kann. Drei Monate später hatten mehr als 1500 Teilnehmer aus 58 Ländern über 200 Entwürfe eingereicht. Eine Jury wählte daraufhin die drei besten aus.

Der Prototyp von Vivek Mundkur belegte den zweiten Platz. Noch in diesem Jahr wird er die ersten Felder in Bihar bewässern

Unter den Gewinnern, die kurz vor Weihnachten in Bihars Hauptstadt Patna ausgezeichnet wurden, war auch Vivek Mundkur. Etwas mulmig sei ihm dabei gewesen, die Pläne seiner Pumpe für jeden einsehbar auf die Wettbewerbs-­Website zu laden, räumt der frühere Armeeingenieur ein. „Ich hatte Angst, die andeMehr Lesen

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Energie

Indien bietet gute Voraussetzungen für Fotovoltaik. Solarbetriebene Wasserpumpen etwa würden sich für Kleinbauern schnell rechnen. Doch bislang fehlen passende Angebote. Deshalb hat Greenpeace einen Online-Wettbewerb ausgerufen.

Lösung made with Greenpeace Doch bislang bieten die großen Hersteller keine kleinen Solarpumpen an. Um das zu ändern, rief Greenpeace im vergangenen September weltweit zu einem Online-Wettbewerb auf. Die Teilnahme stand jedem offen, der sich auf folgende Aufgabe einließ: Entwerfe eine transportable,

Vivek Mundkur (links) bei der Preisverleihung in Patna, Indien im Dezember

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Greenpeace Nachrichten

mit ren würden Erneuerbarer einfach Energie die besten betriebene Teile Wasserpumpe, meines Designsdie übernehmen.“ nicht mehr als Aber 100.000 dann sei es Rupien ganz anders (etwa 1200 gekommen: Euro) kostet, „Von einigen mit derTeilnehmern sich ein Hektar bekam Land ich bewässern Tipps, andere lässt fragten und die mich vorum OrtRat. repariert Oft war werden das für kann. beide Drei Seiten Monate hilf-später reich.“ hatten Dermehr besteals Beweis 1500 dafür Teilnehmer ist der aus Gewinnerentwurf: 58 Ländern über eine 200 KoprodukEntwürfe eingereicht. tion zwischen Eine dem Jury Inder wählte Mundkur daraufhin unddie einem dreiKanadier. besten aus.

Der Prototyp von Vivek Mundkur belegte den zweiten Platz. Noch in diesem Jahr wird er die ersten Felder in Bihar bewässern

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Greenpeace Energy

Jahresabschluss 2013

Grünstrom statt Graustrom

f

ür Verbraucher wird es künftig schwieriger, Ökostrom direkt aus Wind- und Solaranlagen­in Deutschland zu beziehen. Anbieter fordern deshalb Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Greenpeace Energy wünschen sich 84 Prozent der Deutschen, dass ein reformiertes Erneuerbare-­ Energien-Gesetz (EEG) die direkte Be­lieferung mit Ökostrom aus heimischen Wind- oder Solarkraftwerken ermöglicht. Das Problem: Der aktuelle EEG-Entwurf regelt die „Direktvermarktung“ so, dass praktisch der gesamte Strom aus EEG-Anlagen an der Börse landet. Dort wird der „Grünstrom“ aber zusammen mit Kohle- oder Atomstrom automatisch zu „Graustrom“ unbekannter Herkunft. „Die Energie aus Wind und Sonne darf nicht an der Börse verramscht werden“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy.

Der Ökostromversorger hat deshalb zusammen mit der Naturstrom AG und den Elektrizitätswerken Schönau ein Konzept vorgestellt, das eine sinnvollere Verwendung des EEG-Stroms ermöglicht. Das „Ökostrom-MarktModell“ sieht vor, dass Betreiber von Wind- und Solaranlagen ihren gesamten Strom künftig zu fairen Bedingungen und ohne den Umweg über die Börse an Versorger verkaufen können – die ihn dann als hochwertigen Ökostrom an ihre Kunden weitergeben. Das Ökostrom-Markt-Modell bietet zudem Anreize für Stromversorger, die schwankende Produktion aus Wind und Sonne mit der Nachfrage ihrer Kunden abzustimmen. Das funktioniert über eine Zusatzzahlung, die die Anbieter für Überschussmengen leisten müssen, die sie an der Börse verkaufen wollen. Das ÖkostromMarkt-Modell bietet eine dezentrale und ökologische Alternative zum anonymen Börsenhandel – und ist deshalb auch für Stadtwerke und Bürger­ energie-Genossenschaften interessant. ökostrom-markt-modell.de

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Greenpeace Nachrichten

Mehr als 591.000 Förderer sichern die Unabhängigkeit von Greenpeace

Breite Unterstützung für schlagkräftige Kampagnen Die Zahl der Greenpeace-Förderer in Deutschland ist 2013 noch einmal um 3000 auf über 591.000 gestiegen. Ihre Spenden sichern die finanzielle Grundlage für unabhängige Umweltschutzkampagnen national und weltweit. Dabei steht vor allem der Klimaschutz im Zentrum der Arbeit von Greenpeace, sei es durch den Erhalt alter Buchenwälder, die Begrenzung des CO2-Ausstoßes von Neu­wagen oder den Protest gegen Ölförderung in der Arktis.

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich für ihre Unterstützung!

Vorläufiger Jahresabschluss 2013 Erträge

2013

2012

52.512

53.539

Verbrauch in Vorjahren zugeflossener Spenden

2259

780

Noch nicht verbrauchte Spenden des Geschäftsjahres

-599

-2051

54.172

52.268

Sonstige Erträge

410

400

Zinsergebnis

324

846

54.906

53.514

IN 1000 EURO

Im Geschäftsjahr zugeflossene Spenden

Spenden gesamt

Summe

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Greenpeace Energy

Jahresabschluss 2013

Grünstrom statt Graustrom

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ür Verbraucher wird es künftig schwieriger, Ökostrom direkt aus Wind- und Solaranlagen­in Deutschland zu beziehen. Anbieter fordern deshalb Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Greenpeace Energy wünschen sich 84 Prozent der Deutschen, dass ein reformiertes Erneuerbare-­ Energien-Gesetz (EEG) die direkte Be­lieferung mit Ökostrom aus heimischen Wind- oder Solarkraftwerken ermöglicht. Das Problem: Der aktuelle EEG-Entwurf regelt die „Direktvermarktung“ so, dass praktisch der gesamte Strom aus EEG-Anlagen an der Börse landet. Dort wird der „Grünstrom“ aber zusammen mit Kohle- oder Atomstrom automatisch zu „Graustrom“ unbekannter Herkunft. „Die Energie aus Wind und Sonne darf nicht an der Börse verramscht werden“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy.

Der Ökostromversorger hat deshalb zusammen mit der Naturstrom AG und den Elektrizitätswerken Schönau ein Konzept vorgestellt, das eine sinnvollere Verwendung des EEG-Stroms ermöglicht. Das „Ökostrom-MarktModell“ sieht vor, dass Betreiber von Wind- und Solaranlagen ihren gesamten Strom künftig zu fairen Bedingungen und ohne den Umweg über die Börse an Versorger verkaufen können – die ihn dann als hochwertigen Ökostrom an ihre Kunden weitergeben. Das Ökostrom-Markt-Modell bietet zudem Anreize für Stromversorger, die schwankende Produktion aus Wind und Sonne mit der Nachfrage ihrer Kunden abzustimmen. Das funktioniert über eine Zusatzzahlung, die die Anbieter für Überschussmengen leisten müssen, die sie an der Börse verkaufen wollen. Das ÖkostromMarkt-Modell bietet eine dezentrale und ökologische Alternative zum anonymen Börsenhandel – und ist deshalb auch für Stadtwerke und Bürger­ energie-Genossenschaften interessant. ökostrom-markt-modell.de

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Greenpeace Nachrichten

Mehr als 591.000 Förderer sichern die Unabhängigkeit von Greenpeace

Breite Unterstützung für schlagkräftige Kampagnen Die Zahl der Greenpeace-Förderer in Deutschland ist 2013 noch einAUFWENDUNGEN IN 1000 EURO 2013 2012 mal um 3000 auf über 591.000 gestiegen. Ihre Spenden sichern die Kampagnenkosten finanzielle Grundlage für unabhängige Umweltschutzkampagnen Nationale und internationale Aktionen und Projekte, z.B.: 36.659 35.828 national und weltweit. Dabei steht vor allem der Klimaschutz im Informationskampagnen, Studien, Rechercheaufträge Zentrum der Arbeit von Greenpeace, sei es durch den Erhalt alter BuKommunikation 10.872 10.724 chenwälder, die Begrenzung des CO2-Ausstoßes von Neu­wagen oder davon Greenpeace Nachrichten 1507 1458 den Protest gegen Ölförderung in der Arktis. davon Fördererbetreuung

3750

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davon Pressearbeit und ganz herzlich für ihre Unterstützung! Informationsmedien z. B. Broschüren, Plakate, Video und Fotodokumentationen, sonstige Öffentlichkeitsarbeit

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2013 3354

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780 243

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Wir danken allen Spenderinnen und Spendern

Werbekosten

Vorläufiger Jahresabschluss 2013

Verwaltungskosten Geschäftsführung, Buchhaltung, Poststelle, IT- und Erträge IN 1000 EURO Personal­abteilung, Geldverkehr, Rechts- und Im Geschäftsjahr zugeflossene Spenden Beratungs­ kosten, Versicherungen, Gebühren VerbrauchAufwendungen in Vorjahren zugeflossener Spenden Sonstige Noch nicht verbrauchte Spenden Gesamtaufwendungen des Geschäftsjahres

Darstellung gemäß IDW RS HFA 21

Spenden gesamt

54.172

3,7 Mio. EUR Sonstige Erträge

Zinsergebnis

0,3 Mio. 410EUR Sonstiges

Werbung

324

400 846

36,7 Mio. EUR 54.906 53.514 Kampagnen

10,9 Mio. EUR Summe Kommunikation 3,4 Mio. EUR Verwaltungskosten

52.268

Mehr Lesen 53

Umweltbildung: Investition in die Zukunft

Das Grüne Klassenzimmer Die Schüler von heute sind die Verbraucher von morgen. Um sie zu erreichen, bietet Greenpeace Unterrichtsmaterialien an, lädt Klassen in die Ausstellung im Hauptgebäude ein und besucht Schulen.

D

ie „Murmelphase“ klingt eher nach Tumult. 200 vom Fernsehbeitrag „Essen im Eimer“ sichtlich aufgewühlte Schüler tuscheln miteinander. Greenpeacer Arne Knöchel hat sie in zwei Gruppen eingeteilt: die Verbraucher auf der einen, die Industrie auf der anderen Seite der Aula. Mit

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Von Susanne Tappe den Lebensmitteln, die in Europa im Müll landen, könnten alle Hungernden der Welt zweimal ernährt werden. Wer ist schuld an der Verschwendung, lautet die Frage. Die anderen natürlich! Was folgt ist eine hitzige Debatte, Buhrufe und Applaus inklusive. Die Industrie sei schuld, meinen die Verbraucher. Sie lege schließlich die häu-

fig viel zu knapp datierte Mindesthaltbarkeit fest, bringe nur gerade Gurken in den Handel und produziere Hunderte Joghurtsorten, um auch satte Käufer hungrig auf Neues zu machen. „Ihr wollt das doch so“, kontert die Industrie. Mehr Lesen

Weitere Informationen zuM Thema Unterrichtsmaterial: umweltbildung

Schulbesuche von Ehrenamtlichen: gruppen 55

Umweltbildung: Investition in die Zukunft

Das Grüne Klassenzimmer Ein Vortrag vor 200 Schülern – der Ehrenamtliche Arnesind Knöchel sieht darin 200 Chancen mehr Umweltbewusstsein. Die Schüler von heute die Verbraucher vonfürmorgen. Um sie zu erreichen,

bietet Greenpeace Unterrichtsmaterialien an, lädt Klassen in die Ausstellung im Hauptgebäude ein und besucht Schulen.

D

Arne Knöchel lächelt zufrieden. Der 32-Jährige ie „Murmelphase“ ist seit 2009 Mitklingt glied der Hamburger eher nach Tumult. Greenpeace200 Gruppe, undvom seitFernsehbeitrag einem Dreivierteljahr besucht „Essen er Schulen im Eimer“ wiesichtdie lich aufgewühlteSchlankreye, Handelsschule Schüler tuscheln um miteinander. über Umweltthemen Greenpeacer zu Arne informieKnöchel hat sie ren. „Wenn in zwei ich Gruppen nur einen eingeteilt: Verbraudie Verbraucher cher von morgen auf der überzeuge, einen, die sein Industrie auf der anderen Verhalten zu ändern, Seite habe der Aula. ich mein Mit

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Greenpeace Nachrichten

Von Susanne Tappe Ziel erreicht“, sagt er. Es ist an der den Lebensmitteln, Zeit, die erhitzten die Gemüter in Europa zu beruim Müll landen, higen und Lösungsvorschläge könnten alle Hungernzu den der Welt machen. Arne zweimal Knöchel ernährt erklärt, werden. dass Wermeisten die ist schuld Lebensmittel an der Verschwendung, auch nach lautet ­A blaufdie des Frage. MindesthaltbarkeitsdaDie anderen natürlich! tumsWas noch folgt verzehrt ist einewerden hitzige könDebatte, Buhrufe nen, wieund sie gelagert Applaus inklusive. werden müssen Die Industrie und wo man sei schuld, schmackhafte meinen die ResteVerbraucher. Rezepte findet. Sie lege schließlich die häu-

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Weitere Informationen Weitere zuM Thema Informationen zuM Thema Unterrichtsmaterial: Unterrichtsmaterial: umweltbildung umweltbildung Schulbesuche von Ehrenamtlichen: Schulbesuche von

Ehrenamtlichen: gruppen gruppen

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Umweltstiftung erhält Haus als groSSzügige Schenkung

Mieter mit grünem Daumen gesucht

Bienenweiden, Gemüse, StreuAls–Kommissar Kopper wacht Andreas Hoppe im Tatort obst so oder so ähnlich könnte Ludwigshafen über Recht und Gesetz. Im wahren der Garten in Leben liegt ihm das Wohl der Umwelt am Herzen Seesen zukünftig aussehen

Interview: Susanne Tappe

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Greenpeace Nachrichten

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Umweltstiftung

Mit gestiftetem Geld kann die Umweltstiftung Greenpeace langfristig – auch noch nach vielen Jahrzehnten – ökologische Projekte fördern. Dass es auch möglich ist, einer Stiftung ein Haus zu schenken, wissen nur wenige.

D

ie Umweltstiftung staunte nicht schlecht, als sich im Sommer 2013 ein GreenpeaceFreund meldete, der anonym bleiben möchte. Er bot der Stiftung ein ungewöhnliches Geschenk an: sein Haus und Grund in Seesen. Seit Jahren lebt der Wohltäter in den USA, und für ihn war die Zeit reif, sein Elternhaus in gute Hände zu geben. Schließlich kam er auf die Idee, die Umweltstiftung Greenpeace zu bedenken. „Wir freuen uns sehr über die großzügige und vertrauensvolle Schenkung“, erzählt Melanie Stöhr, Vorstand und Geschäftsführerin der Stiftung, begeistert. „Nun pla-

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Greenpeace Nachrichten

nen wir die notwendigen Instandsetzungen. Und: Uns ist es besonders wichtig, zuverlässige Mieter zu finden, die Lust auf einen naturnahen Garten haben.“ Denn das hat sich der bisherige Besitzer gewünscht.

von Selbstgezogenem sensibilisieren. Dafür eignet sich das rund 2700 Quadratmeter große Hanggrundstück bestens: Es bietet Platz für Obst und Gemüse, Kräuter, eventuell sogar eine Streuobstwiese mit alten Sorten und Kleinvieh.

Mieter mit ökologischer Weitsicht Nicht nur weil er persönlich besondere Kindheitserinnerungen an den großen Nutzgarten hat, sondern auch, weil er eine industrielle Landwirtschaft kritisiert, die Lebensmittel als billige Massenware unter fragwürdigen ökologischen Bedingungen produziert. Er möchte für den Wert regionaler Produkte und für die Qualität

Die Kleinstadt Seesen liegt zwischen Hannover und Göttingen. Sie wird als „Fenster zum Harz“ bezeichnet. Im Haus gibt es zwei jeweils rund 100 Quadratmeter große Wohnungen. Sie sind hell, luftig geschnitten und haben Holzdielen. Aus fast allen Fenstern hat man einen attraktiven Ausblick in die ländliche Region. Die Wohnungen sind ab Juni 2014 zu vermieten. Über Anfragen freut sich die Umweltstiftung.

Ihre Ansprechpartnerinnen zum Thema Stiftung Melanie Stöhr und Kolleginnen Telefon: 040 / 306 18 -234 E-Mail umweltstiftung

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Familienvater und Förderer Stephan Hürtgen brachte bei seinem 50. Geburtstag die Wale-Spendenbox ins Spiel

sich engagieren: Spenden statt geschenke

Feiern und Die Umwelt schützen

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Greenpeace Nachrichten

W

enn es ums Spenden geht, werden Greenpeace-Förderer kreativ. So nahm Stephan Hürtgen seinen 50. Geburtstag zum Anlass, um Spenden für den Schutz der Umwelt zu sammeln – und zwar mit Hilfe eines „Schätzspiels“. Aufgabe der Gäste war es, die Anzahl von Pillen in einer Flasche richtig zu schätzen. Jeder Gast hatte einen Tipp frei. Wer ein zweites oder drittes Mal schätzen wollte, gab eine Spende. Dank rund 120 Gästen kam so ein toller Betrag zusammen. Wir

haben Stephan Hürtgen gefragt, wie die Idee entstanden ist. „Ich wollte die Aufmerksamkeit auf die Arbeit Mehr Lesen

Interessieren Sie sich für Spenden statt Geschenke? Telefon: 040 / 306 18 -364 E-Mail spenden-statt-geschenke 63

Familienvater und Förderer Stephan Hürtgen brachte bei seinem 50. Geburtstag die Wale-Spendenbox ins Spiel

sich engagieren: Spenden statt geschenke

Feiern und Die Umwelt schützen

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Greenpeace Nachrichten

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von Greenpeace enn esrichten ums Spenden und meinen geht, Gästen zeigen: werden Dafür Greenpeace-Förinteressiere ich mich. Mit Blick dererauf kreativ. meineSoKinder nahm ist für Stephan mich Hürtgen klar, dassseinen wir die 50.LebensGeburtsgrundlagen tag zum Anlass, für nachfolgende um Spenden für Generationen den Schutz schützen der Umwelt müssen. zu sammeln Mir war aber – undwichtig, zwar mit dass Hilfe sicheines meine „SchätzGäste freiwillig spiels“. Aufgabe engagieren der Gäste konnten. warAlso es, habe die Anzahl ich einvon Spiel Pillen daraus in einer gemacht“, Flasche erzählt richtig zu derschätzen. Familienvater. Jeder Gast Greenhatte peace einen Tipp danktfrei. derWer Familie ein zweites Hürtgenoder und ihren drittesGästen, Mal schätzen dass siewollte, unseregab Arbeit eine auf Spende. dieseDank Weiserund stärken! 120 Gästen Der richtige kam Tipp so einlautete toller Betrag übrigens zusammen. 2366 Pillen. Wir

Geburtstage, haben Stephan Hochzeiten, Hürtgen gefragt, Jubiläen wie –diedas Idee Jahr entstanden ist voller ist. Anlässe. „Ich wollte Stedie Aufmerksamkeit phan Hürtgen hat imauf Vorfeld die Arbeit seines Geburtstages Materialien wie die Mehr„Wal“ Lesen bei uns angeforSpendenbox dert. Informieren auch Sie sich gerne.

Interessieren Sie sich für Spenden statt Geschenke? Telefon: 040 / 306 18 -364 E-Mail spenden-statt-geschenke 63

Statt Geschenke ... ... Spenden für Greenpeace Wünschen Sie sich zu Ihrer nächsten Feier von Ihren Gästen Spenden statt Geschenke. Gemeinsam setzen wir uns für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ein. Die Artenvielfalt ist das größte Geschenk unseres Planeten.

Haben Sie Fragen zu Anlassspenden? Telefon: 040/306 18 -364 E-Mail: [email protected]

Meilenstein

1986: Protest gegen Giftige abwässer

Deckel drauf

A

pril 1986: Die Monsanto-Fabrik liegt küstennah im Hafen von Antwerpen und leitet ihr Abwasser direkt in den Fluss Schelde. Um zu bestimmen, was für Chemikalien die Brühe enthält, nimmt Greenpeace-Aktivist Harald Zindler bei Ebbe Proben. Doch dabei belassen er und sein belgischer Kollege Martin Besieux es nicht: „Anschließend verschlossen wir das Abflussrohr mit einer Platte und stapelten Sandsäcke darauf“, erzählt Zindler. Weil die Chemie­brühe nicht mehr abfließen kann, muss die Fabrik ihre Produktion runterfahren. Die Ursache dafür entdecken die Betreiber erst, als die Flut das Rohr bereits überspült hat. Nur mithilfe von Tauchern kann der Abfluss wieder freigeräumt werden. Die alarmierte Polizei lässt die zwei Greenpeace-Aktivisten aber unbehelligt ziehen. „Wir hatten uns von oben bis unten mit Schlick beschmiert“, erinnert sich Zindler lachend. „So verdreckt wollten die Beamten uns nicht in ihrem Wagen mitnehmen.“ Seit den 80erJahren wurden die Auflagen für Industrie­abwässer deutlich verschärft. Doch noch 2003 landete Belgien in einem UN-Vergleich zur Wasserqualität von 122 Ländern auf dem letzten Platz – weit hinter Indien. Und 2012 verfehlten 13 Prozent der belgischen Bade­ stellen die EU-Mindeststandards für Wasserqualität. 66

Greenpeace Nachrichten

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Juli neu frisch vom Feld:

Brombeere, Mirabelle, Pflaume, Reneklode, Sauerkirsche, Zwetschge

Februa r

Bohne, Knollensellerie, Lauch, Postelein, Rote Bete, Schalotte, Stangensellerie, Weißer Rettich, Zwiebel

regional verfügbar:

Apfel ** Chicorée * Chinakohl ** Feldsalat Grünkohl Kartoffel ** Knollensellerie ** Kürbis **

Lauch Möhre ** Pak Choi ** Pastinake Postelein * Radicchio ** Rosenkohl Rote Bete ** Rotkohl ** Rucola *

Schalotte ** Schwarzer Rettich Schwarzwurzel Spinat * Spitzkohl ** Steckrübe ** Weißer Rettich ** Weißkohl ** Wirsing Zwiebel **

weiterhin regional verfügbar:

Apfel ** Erdbeere Heidelbeere Himbeere Johannisbeere Stachelbeere Süßkirsche Aubergine * Blattsalate Blumenkohl

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Brokkoli Chinakohl Dicke Bohne Erbse Fenchel Gurke Kartoffel Kohlrabi Frühlingszwiebel Mangold Möhre Pak Choi

Paprika * Radieschen Rotkohl Rucola Spinat Spitzkohl Teltower Rübchen Tomate * Weißkohl Wirsing Zucchini

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