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March 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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B AD P YRMONT

Seite 10

Montag, 11. März 2013

Ihrer Zeit weit voraus

KURZ NOTIERT

Bratdunst löst Alarm aus

Beeindruckendes Theaterstück über die Frauenrechtlerin Anita Augspurg VON KARIN HEININGER

Bad Pyrmont. Es gibt viele Sät-

ze in dem Theaterstück über die Frauenrechtlerin Anita Augspurg, die sich heutige Politiker, und besonders die männlichen, in ihren vollen Terminkalender schreiben könnten. Dazu gehört die Feststellung: „Was ethisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein“. Allerdings war von männlichen Politikmachern, in diesem Fall von den kommunalen, nichts zu sehen bei der Aufführung des Stückes „Anilid. Anita Augspurg im Exil“ im Kurtheater. Aber es war ja auch Internationaler Frauentag, da fühlt sich wohl immer noch vor allem der weibliche Anteil der Bevölkerung angesprochen. Und der war sogar von außerhalb angereist: Vertreterinnen des Deutschen Frauenrings und des Landesfrauenrates Niedersachsen hatten sich unter die Besucherinnen gemischt. Organisiert hatte den Abend die städtische Gleichstellungsbeauftragte Renate Gröger gemeinsam mit Veranstaltungsleiterin Silke Schauer vom Staatsbad Pyrmont. Eine alte Dame von 80 Jahren blickt 1937 zurück auf ihr bewegtes Leben als Publizistin und Pazifistin, als Fotografin und Feministin: Anita Augspurg, unkonventionell, eigenwillig und in ihrem Denken der damaligen Zeit weit voraus, stritt mutig und unermüdlich für die Rechte der Frauen und darüber hinaus für den Frieden.

Birgit Scheibe als alte Anita Augspurg, die auf ihr Leben zurückblickt. Hei

Nun ist sie alt geworden und körperlich müde. Nicht aber im Herzen und im Kopf: Trotz der politischen Ohnmacht im Exil, in das die Nationalsozialisten sie verbannt haben, ist ihr Glaube unbeirrbar, dass eine Welt ohne Krieg möglich ist. „Irgendwann werden die Menschen auf Kriege verzichten, und der Menschheitstraum vom Frieden in der Welt wird

wahr“, sagt sie. Ein Traum, dessen Verwirklichung heute ferner scheint denn je. Das szenische Porträt von Christiane Henke wird von Birgit Scheibe gespielt, die künstlerische Leitung hatte Gabriele Benner. Wie Birgit Scheibe die Rolle gestaltet, ist faszinierend. Nicht nur in der äußeren Aufmachung wirkt sie glaubwürdig. Durch Mimik und verzö-

gerte Gestik, durch eine bedächtige Sprechweise und leicht zitternde Hände schlüpft die junge Darstellerin in die Haut einer alten Frau, ohne dass ihr Spiel aufgesetzt wirkt. Als musikalische Partnerin findet Assia Cunego auf ihrer wunderschönen Harfe ein einzigartiges Spektrum an Klangfarben, mit denen sie Werke verschiedener Komponisten

KINDER LEICHT

Von „Gästinnen“ und „Anwesendinnen“

Ein Tag für Frauen

Zentrale Veranstaltung zum Frauentag gibt sich konsequent Hameln-Pyrmont. Die Arbeits-

gemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), das Frauenzentrum Hameln, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und Radio Aktiv haben anlässlich des Internationalen Frauentages couragierte Vorreiterinnen gewürdigt. Etwa 70 „couragierte Frauen“ – „und auch eine Handvoll couragierter Männer“ ließ Moderatorin Gabriele LösekrugMöller (MdB) nicht unerwähnt, unter ihnen SPD-Genosse Ulrich Watermann – waren gekommen, um daran zu erinnern, dass es keinen Grund gibt, „das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen“.

Helga Altkrüger-Roller, die in ihrem Buch „Couragierte Frauen aus Hameln und Umgebung“ zehn Schicksale berühmter, im öffentlichen Bewusstsein dennoch fast vergessener Frauen zusammengetragen hat, ließ es sich nach ihrer Begrüßung („Liebe Gästinnen und Gäste“) nicht nehmen, einige Beispiele für das Aufholen von Frauen in der Gesellschaft anzuführen: den bayerischen Finanzminister Markus Söder zum Beispiel, der zu einer Faschingsfeier in Franken als Marilyn Monroe verkleidet kam, um „die CSU etwas weiblicher zu machen“; oder die erst 26-jährige Christina Graf, die mit der Kommen-

den Szenen stimmig zuordnet und gleichzeitig belegt, wie ausdrucksvoll ein Solo-Instrument klingt, das man sonst vor allem als Bestand eines Orchesters wahrnimmt. Vom musikalischen und darstellerischen Spiel zeigte sich das Publikum im gut besuchten aber nicht ausverkauften Kurtheater gleichermaßen beeindruckt.

tierung eines Zweitliga-Spiels beim TV-Sender Sky als erste Frau Fußball-Geschichte schrieb. Dann aber besannen sich die „Anwesendinnen“ auf ihre Wurzeln und stellten drei ganz unterschiedliche Vorreiterinnen in Sachen Frauenrechte vor: Martina Halbrock sprach über die Hamelnerin Irmgard Flügge-Lotz, die erste Professorin für Ingenieurwissenschaften in den USA, Marita Kalmbach-Ließ würdigte das politische Engagement von Rosa Helfers und Dagmar Gabcke erinnerte an Käte Arend, die treibende Kraft der Frauenhaus-Initiative der 80er Jahre.

 An manchen Tagen im Jahr wird viel über Frauen gesprochen. Zum Beispiel am Muttertag. Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Termin. Das ist der Internationale Frauentag am 8. März. Er soll weltweit daran erinnern, dass Mädchen und Frauen noch oft benachteiligt werden. Der Anstoß zu dem Tag kam vor rund 100 Jahren. Damals gab es in Dänemark eine große Konferenz mit Frauen aus vielen Ländern. Die deutsche Politikerin Clara Zetkin setzte sich dort für einen Frauentag ein mit Erfolg. Im Jahr danach wurde der Tag zum ersten Mal gefeiert. Clara Zetkin und viele andere forderten damals vor allem: Frauen sollen das Recht haben, wählen zu gehen. Die meisten Männer fanden damals: Frauen haben von Politik keine Ahnung. In Deutschland ist es inzwischen völlig normal, dass Frauen wählen, Bundeskanzlerin oder Bürgermeisterin werden wie in Bad Pyrmont oder Hameln. In manchen Bereichen werden sie aber noch benachteiligt. So haben Frauen zum Beispiel manchmal schlechtere Chancen, Chefin einer Firma zu werden. In vielen anderen Ländern dürfen Frauen aber noch nicht selber über ihr Leben bestimmen.

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„Der Hammer“ Die Sängerin „Moonlight-Steffi“ hat ihre ersten eigenen Lieder auf CD eingespielt VON RUDI RUDOLPH

Bad Pyrmont. Dass man Stefa-

nie Säumenicht im weiten Umkreis von Bad Pyrmont als die Frau unter dem Namen „Moonlight-Steffi“ kennt, die mit einer großartigen Röhre Songs der 60er, 70er Jahre bis hin zu aktuellen Schlagern perfekt auf die Bühne bringt, ist wohl vielen Freunden der leichten Muse bekannt. Dass der Pyrmonter Talkessel mit ihr jetzt aber auch eine Sängerin aufweisen kann, die mit einem eigens auf sie zugeschnittenen Repertoire an Songs und sogar einem eigenen Plattenlabel reüssiert, wahrscheinlich weniger. „Der Hammer“ lautet der Titel ihrer CD, auf der sie ihre ersten eigenen Lieder eingespielt hat – und die ist ein echter Hammer. Ihren treuen Fans und der Öffentlich-

So kennen ihre Fans das Energiebündel: „MoonlightSteffi“. rr

keit präsentierte sie erstmals jüngst die beiden Versionen dieses Liedes, die genau jene Fröhlichkeit und Energie überbringen, die Moonlight-Steffi auch bei ihren Auftritten ver-

mittelt. Die „zahmere“ Variante hat schon viel Rhythmus und Drive, doch die für Disc-Jockeys modifizierte geht Tänzern in jeder Disco voll unter die Haut und in die Beine.

Absolut eingängig, tanzbar und dynamisch ist sie, und auch der Text stammt aus der Feder einer Autorin aus der Region. Rosi Dalek aus Ottenstein hat da voll aus allen Emotionen

geschöpft und, wie sie sagt, „ihr die Songs auf Leib und Seele geschrieben.“ Seit etwa zwei Jahren sind Dalek und Steffi nun befreundet, und so ergab sich, dass sich zu den früher nachgesungenen Stücken nun auch eigene hinzugesellen. „Zu dem ‚Hammer‘ gehört, und das ist eigentlich schon früher geschrieben worden, der zweite Song ‚Ist einfach schön‘, und wir haben jetzt acht Songs, die nacheinander produziert werden,“ erläutert Rosi Dalek. Im Radio und im Internet war der „Hammer“ bereits zu hören, mit einer adäquaten Promotion soll für eine weitere Verbreitung gesorgt werden. Das ist nicht utopisch, denn der Song hat auf jeden Fall das Potenzial, in der deutschen Popmusikszene nach oben zu gelangen. Verdient hätte es dieses Energiebündel auf jeden Fall.

Bad Pyrmont. Die Feuerwehr Holzhausen wurde am Freitag zum Berufsförderungswerk in der Winzenbergstraße gerufen, weil dort die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst hatte. Grund: Eine Umschülerin hatte in einer Etagenküche ein Frühstück zubereiten wollen. Durch das Anbraten der Speise breitete sich der Bratdunst bis in die Flure aus und wurde so von einem optischen Rauchmelder erfasst. Bei Ankunft an der Einsatzstelle hatten die Haustechniker die Situation schon entschärft. Die Feuerwehrleute überprüften nochmals die Küche und belüfteten sie. Weitere Maßnahmen waren seitens der Feuerwehr nicht erforderlich. Nachdem die Brandmeldeanlage wieder betriebsbereit geschaltet war, kehrten die Fahrzeuge zum Standort zurück.

Entlang des Mythenweges Bad Pyrmont. Zu einer öffentlichen Wanderung entlang des Mythenweges um die Herlingsburg hat der Heimatbund Bad Pyrmont eingeladen. Treffpunkt ist am Dienstag, 12. März, um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Tierpark. Von dort geht es mit Autos weiter. Die Leitung der etwa zweistündigen Tour hat Margret Reese. Zum Abschluss ist eine Einkehr im Museumscafé Lügde geplant.

Bente informiert über Rauchmelder Bad Pyrmont. Am Mittwoch, 13. März, hält der Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Bad Pyrmont, Hermann Bente, um 14.30 Uhr während des Seniorennachmittages im Gemeindesaal der Oesdorfer Kirche einen öffentlichen Vortrag über die neuen Bestimmungen zu Rauchmeldern.

IMPRESSUM Verleger und Herausgeber: Dipl.-Vw. Günther Niemeyer Dipl.-Kfm. Hans Niemeyer Geschäftsleitung: Julia Niemeyer (Geschäftsführung) Rolf Grummel (Verkaufsleitung) Heiko Reckemeyer (Vertriebsleitung) Frank Werner (Redaktionsleitung) Carsten Wilkesmann (Tech. Leitung) Chefredaktion: Frank Werner, Thomas Thimm (stv.) Ressortleitung Lokales: Frank Henke (fh) Leitung Newsroom: Thomas Thimm (TT) Redaktion: C. Koch, stv. Ltg. Lokales (CK), K. Hasewinkel, stv. Ltg. Lokales (hen), M. Aschmann (as), D. Balzereit (doro), C. Branahl (cb), M. Fisser (mafi), B. Hansen (bha), P. Jahn (pj), R. Michalla (rom), K. Rohr (kar), H.-J. Weiß (HW), U. Truchseß (ul), Joachim Zieseniß (joa) Chefreporter: U. Behmann (ube) Bad Pyrmont: U. Kilian (uk), J. Lehmann (jl) Bodenwerder: Edda Dreyer (dy) Überregionaler Teil: Matthias Koch, Hendrik Brandt (Chefredakteure) Kultur: J. Marre (are) Sport: R. Giehr (Ro), K. Frye (kf), A. Rosslan (aro) Online: T. Krause (tk), J.-C. Höche (jch) PR-und Sonderthemen: J. Meyer (ey), K. Klages (KK) Verlag, Redaktion und Druck: Deister- und Weserzeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Osterstraße 15 –19 • 31785 Hameln Einfahrt Baustraße 44 Telefon (0 51 51) 200-0 Telefax (0 51 51) 200-305 Pyrmonter Nachrichten: Rathausstraße 1 31812 Bad Pyrmont, Telefon (0 52 81) 93 68-0 Telefax (0 52 81) 93 68-622 Geschäftsstellenleiterin: Gabi Büscher Geschäftsstelle Bodenwerder: Große Straße 63 37619 Bodenwerder, Telefon (0 55 33) 97 46-0 Telefax (0 55 33) 97 46-633 Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 46 Erscheinungsweise werktäglich morgens (mit regelmäßiger Wochenbeilage „Im Strom der Zeit“ und „TV-Programm“), Bezugspreise: Trägerzustellung 26,50 €, Postzustellung 27,50 €, Abholer 25,10 € (einschl. 7% MwSt.). Abbestellungen sind zum Monatsende schriftlich an den Verlag zu richten. Im Falle höherer Gewalt, Betriebsstörung oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Zeitungslieferung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes. Bei Lieferunterbrechungen erfolgt eine Rückvergütung der Bezugsgebühren ab dem dritten Tag der Nichtlieferung. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Bilder und Bücher wird keine Gewähr übernommen. Rücksendungen nur, wenn Rückporto beigelegt ist. Von uns gestaltete Anzeigen und von uns veröffentlichte Texte dürfen nicht ohne ausdrückliche Genehmigung zur gewerblichen Verwendung durch Dritte übernommen werden. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist für das Mahnverfahren und im Verkehr zu Vollkaufleuten Hameln. Diese Zeitung ist auf Umweltpapier gedruckt. Der Altpapieranteil beträgt zwischen 80 und 100%.

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