Wahlen 2014 - Johannes

March 22, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Johannes-Diakonie Mosbach Informationen

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38. Jahrgang Ausgabe 1/2014



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Aus dem Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser!

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Geistliches Wort 4 Kurznachrichten 5 Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze

Kurznachrichten 6 Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze

„Ich gehe auf jeden Fall wählen!“

Am 25. Mai werden Gemeinderäte, Kreistag und EU-Parlament neu gewählt – auch von Menschen mit Behinderung?

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Infos zur Kommunal-Wahl

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Infos zur Europa-Wahl

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Neue Bücher in Leichter Sprache

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Der Gemeinderat bestimmt, was in der Gemeinde gemacht wird Die Europawahl ist wichtig. Was die EU sagt, gilt auch in Deutschland Stadt-Führer Heidelberg

Vom Brückenaffen bis zum Zuckerladen

Von Mosbach nach Heidelberg: Eine Stadtführung in leichter Sprache

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Angekommen in der neuen Heimat

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Johannes-Diakonie feiert Einweihung des Wohn-Pflegeheims in Walldürn

Und dann ist es endlich da!

So entsteht das umfangreiche Fortbildungsprogramm der Johannes-Diakonie

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Im Mai heißt es: Daumen drücken!

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„Fast wie ein kleiner Kirchentag“

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Zimmerservice gibt’s hier keinen

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Kein Opfer soll vergessen werden

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„Die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt“

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Menschen in der Johannes-Diakonie

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Langjährige Mitarbeitende der Johannes-Diakonie erhielten das Kronenkreuz in Gold Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler der Johannes-Diakonie gehen vom 19. bis 23. Mai in Düsseldorf bei den Special Olympics an den Start Beim Diakonie-Konfirmandentag kamen wieder rund 100 Jugendliche zusammen Auszubildende des BBW Mosbach-Heidelberg im „Zuhause auf Zeit“ in Leimen Im Wertheimer Hofgarten wurde ein Stolperstein verlegt, in Mosbach erforschte Dr. Hans-Werner Scheuing die Namen von 30 Euthanasie-Opfern Die Guggemusik „La VVida Gugge“ aus Lahr bereicherte die alemannische Fasnet Die Johannes-Diakonie trauert...

Die „Informationen“ im Wandel

Zeitschrift der Johannes-Diakonie bekommt neues Layout

„Sie sind Experten der Nähe“

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Im Ruhestand

Trauer um eine herausragende Persönlichkeit

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Danke für Ihre Spenden!

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Zum Tode von Dr. Dieter Dreisbach

Jetzt auch Online-Spenden möglich Spende der Firma Pluspunkt Textildruck

Besuchen Sie unser Sommerfest! Wann? Am 29. Juni 2014

Wo? Auf dem Gelände der Johannes-Diakonie Mosbach Sie erwartet:



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Gottesdienst in der Johanneskirche

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Spielmobil, Roland der Riese, Kinderschminken, Karussell und Westernbähnchen

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Mobile Kelter, Jugendfarm, Infostände

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Mosbacher Vereine präsentieren sich

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BBW Pflanzen- und Blumenverkauf

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Vorstellung Diakonie-Klinik Mosbach

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Festzelt mit Speisen und Getränken

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Bühnenprogramm, Livemusik

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Kaffee und Kuchen

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und vieles mehr...

Wir freuen uns auf Sie!

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser! In Ihren Händen halten Sie die Frühjahrsausgabe der Informationen 2014 und auf den folgenden Seiten dieses Heftes eröffnen sich Ihnen aktuelle Einblicke in das vielfarbige Leben und Geschehen innerhalb der Johannes-Diakonie Mosbach. Der Winter, der nicht wirklich einer war, liegt (hoffentlich) hinter uns und wir alle genießen die ersten frühlingshaften und sonnigen Tage. Wir freuen uns, Ihnen - sozusagen als Kontrapunkt zum Steuerskandal und zur Krim-Krise, viel Erfreuliches und Positives aus der Johannes-Diakonie berichten zu dürfen. Besonders erfreulich für uns ist, dass wir in diesen Tagen die Wohn- und Pflegeheime in Walldürn, Eberbach und Lahr beziehen konnten und auch das Wohnheim in Wertheim konnte zum 1. April bezogen werden. Diese großen Umzüge und Neuorientierungen verbessern die Wohnqualität unserer Menschen mit Behinderung erheblich und es ist in erster Linie den Mitarbeitenden der JohannesDiakonie zu verdanken, dass die Umzüge weitgehend problemlos bewältigt werden konnten. Mitte März sind die Winter-Paralympics in Sotschi mit einem grandiosen Erfolg vor allem der deutschen Sportlerinnen zu Ende gegangen. In diesem Heft wollen wir schon auf die nächsten großen sportlichen Ereignisse blicken. Vom 19. bis 23. Mai 2014 gehen rund 4.800 Athletinnen und Athleten bei den Deutschlandspielen von Special Olympics in sportlich-fairen Wettbewerben an den Start und bringen Emotionen, Spannung und Vielfalt in die Sportstadt Düsseldorf. Die teilnehmenden Sportler der Johannes-Diakonie wollen wir Ihnen in diesem Heft gerne vorstellen. Weiter lesen Sie, wie das jährliche Fortbildungsprogramm für unsere Mitarbeitenden entsteht und was wir tun, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Und wie bunt, fröhlich und musikalisch die alemannische Fasnet sein kann, das zeigen wir Ihnen am Beispiel der Guggenmusiker „LaVVida“, die in Lahr das bunte Treiben bereicherten. In eigener Sache informieren wir Sie über das Vorhaben, die „Informationen“ ab Herbst 2014 neu zu gestalten und in einem weiteren Artikel geben wird Einblicke in das Leben und den Alltag im BBW-Internat in Leimen. Jetzt wünschen wir Ihnen ein interessantes Lesevergnügen mit diesem Heft und grüßen Sie herzlich aus Mosbach.

Dr. Hanns-Lothar Förschler Vorstandsvorsitzender

Jörg Huber Vorstand

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Theologie und Seelsorge

Geistliches Wort „Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“ Johannes-Evangelium 16,20 (Monatsspruch April) Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie in der Passions-/Fastenzeit unsere Johanneskirche betreten, bietet sich Ihnen dieses Bild: Der während des übrigen Jahres geöffnete Flügelaltar ist jetzt geschlossen. Gemäß alter kirchlicher Tradition sollen auch die Augen „fasten“. Jetzt sind auf dem Altar nur Szenen aus der Leidens- und Kreuzigungsgeschichte Jesu zu sehen. Diana, eine Bewohnerin unserer Einrichtung, zur Entstehungszeit des Altares 16 Jahre alt, hat das Bild entworfen. Sehr detailreich hat sie die einzelnen Passionsgeschichten in ihrem Entwurf skizziert. In einem anschließenden Gemeinschaftswerk von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften unter Leitung von Maria Anna Küstner (+ 2006) wurde der Entwurf auf die beiden Altarflügel übertragen und dann bunt ausgemalt. Unser Altarraum verwandelte sich in ein Atelier, in dem bisweilen mehr als zehn Personen mit dem Ausmalen beschäftigt waren. Als die Flügel dann fertig montiert waren, erschrak ich. Für ein Passionsbild ist das Bild vielleicht doch etwas zu farbenprächtig und zu fröhlich geraten, so dachte ich bei mir: Die Menschen in ihren bunten Gewändern, der Hahn des Petrus mit seinen geradezu regenbogenfarbigen Schwanzfedern, das freundliche Gelb der Häuser und des Hintergrundes… Doch sofort schoss mir ein anderer Gedanke durch den Kopf: Das Bild stimmt und passt in ganz besonderer Weise in unsere Johanneskirche. Denn hier versammeln sich täglich zur Andacht und sonntäglich zum Gottesdienst (und dazwischen oft auch zu anderen Gelegenheiten) Menschen, deren Lebenswege anders und deshalb oft auch schwieriger und schwerer sind als die Lebenswege ihrer Mitmenschen. Da versammeln sich Kinder mit Behinderungen und Erwachsene, da kommen Menschen aus der neurologischpsychiatrischen Klinik und suchen Ruhe und Trost, ein aufbauendes Wort und Stärkung ihres Glaubens. Bei manchen ist die Behinderung körperlich zu sehen, andere betreten unsicher mit gesenktem Kopf die Kirche. Aber dann, beim Singen und Beten, zieht eine Fröhlichkeit und Lebendigkeit in die Kirche ein, die alle Besucher in ihren Bann schlägt. Mit Begeisterung bewegen die Mitglieder unserer Orffgruppe im Rhythmus des Liedes ihre Instrumente. Mit Hingabe, Freude und Stolz singen die Sängerinnen und Sänger des Singkreises mit klarer Stimme ihre Lieder. Die Gottesdienstbesucher lassen sich anstecken und klatschen den Rhythmus. Am Ende des Gottesdienstes erheben sich die Besucher und viele Bewohner gehen nach vorne zum Altar, um unser „Vaterunser mit Bewegungen“ mitzusprechen. Ja, da ist viel Fröhlichkeit und Freude, viel „Farbigkeit“ und buntes Leben zu erleben – inmitten einer Gemeinde von Menschen, von denen manche meinen, diese würden auf der „Schattenseite des Lebens“ ihr Dasein fristen müssen. Darin steckt etwas von dem Geheimnis, von dem der biblische Spruch des Ostermonats April spricht: „Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden!“ Ja, Freude, die die Erfahrung der Traurigkeit kennt und Leben, das die Bedrohung durch Krankheit oder Behinderung kennt, ist tiefer und echter. Und so passen bei unserem Altarbild die traurigen Szenen und die fröhlichen Farben besonders gut zusammen. Es grüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen eine gesegnete Zeit! Ihr Richard Lallathin

Aktuelles in Kürze

Kurznachrichten Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze Neue Leitung für den Geschäftsbereich Gesundheit

Diakonie hilft Diakonie Mosbach. Mit einem Lkw voller Krankenhausbetten und anderen Hilfsmitteln machte sich Klaus-Dieter Kottnik gemeinsam mit einem Begleiter vor kurzem auf den Weg in Richtung Polen. Die Johannes-Diakonie Mosbach hatte zuvor dem ehemaligen Präsidenten des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland ausrangierte aber noch funktionstüchtige Pflegebetten, Nachttische und Matratzen gespendet. Diese sollen künftig in einer Sozialstation der Evangelisch-Augsburgischen Kirchengemeinde im polnischen Ustron für ambulante Hilfen zur Verfügung gestellt werden. Pfarrer Kottnik ist aktuell als Berater der polnischen Diakonie tätig, die Hilfsprojekte für ältere und behinderte Menschen, Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen koordiniert. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Mosbacher Johannes-Diakonie die Diakonie in Polen unterstützt“, so Kottnik beim Beladen des Fahrzeugs gemeinsam mit dem Heimbeiratsvorsitzenden Helmut Müllner und Alexander Straus, Verwaltungsleiter im Geschäftsbereich Gesundheit der JohannesDiakonie.

Mosbach. Der Geschäftsbereich Gesundheit der Johannes-Diakonie Mosbach steht unter neuer Leitung. Seit 1. April verantwortet Alexander Straus als Geschäftsbereichsleiter die betriebswirtschaftliche Führung. Bisher leitete er die Verwaltung des Geschäftsbereichs Gesundheit. Zudem ist er im Zentralcontrolling der Johannes-Diakonie tätig. Zum Geschäftsbereich Gesundheit gehören die Neuropsychiatrische

Klinik, die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPP), der Ärztliche Dienst der Johannes-Diakonie sowie das Kinderzentrum Mosbach (KIZ). Der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Karsten Rudolf, ist Sprecher der leitenden Ärzte. Zudem ist er Ärztlicher Direktor der neuen Diakonie-Klinik, in der viele der bestehenden medizinischen Angebote zusammengefasst werden. Straus und Rudolf lösen den bisherigen Leiter des Geschäftsbereichs, Dr. Joachim Kühlewein, ab, der zum 31. März in den Ruhestand ging.

Partnerschaft offiziell verlängert Mosbach-Neckarelz. „Diese Partnerschaften bestehen nicht nur auf dem Papier, wir erfüllen sie auch mit Leben“, sagte Regine Schmock. Die Leiterin des

Auguste-Pattberg-Gymnasiums freute sich sichtlich, neben den Bildungspartnerschaften mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach und mit der Sparkasse Neckartal-Odenwald, auch die mit der Johannes-Diakonie Mosbach offiziell verlängern zu dürfen. Und das gleich für drei weitere Jahre. Die Partnerschaft mit der Johannes-Diakonie wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. So wird es neben Kooperationsprojekten mit der Schwarzbach Schule auch wieder Angebote am Berufsbildungswerk MosbachHeidelberg geben.

Sportlerehrung der Stadt

Mosbach. Hell erleuchtet und festlich geschmückt war die Bühne in der Alten Mälzerei, auf der auch zahlreiche Sportlerinnen und Sportler der Johannes-Diakonie „ihren großen Tag“ hatten. Traditionell würdigte die Große Kreisstadt in feierlichem Rahmen ihre erfolgreichen Athleten in den verschiedenen Sportarten. Aus den Reihen der Johannes-Diakonie Mosbach

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6 Aktuelles in Kürze

Kurznachrichten Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze erhielten die Kraftdreikämpfer Nicole Reimann und Danilo Pasnicki, die Schwimmerinnen Elke Jäger, Patrizia Endres und Melanie Wolf, die Tischtennisspieler Ann-Kathrin Irschik, Manuela Nimes, Rainer Becker, Mark Brämer und Günter Rettinger sowie die Boccia-Spieler Daniela Weckbach, Claudia Erb, Kirsten Weckbach und Tobias Emmerich, die Sportplakette der Stadt Mosbach für ihre Erfolge bei den Baden-Württemberg-Spielen von Special Olympics in Karlsruhe im vergangenen Jahr.

Neue Physiotherapiepraxis Mosbach. Die neue physiotherapeutische Praxis der JohannesDiakonie Mosbach hat ihre offizielle Betriebsgenehmigung

erhalten. „Damit ist in Mosbach ein weiterer Baustein der medizinischen Versorgung behinderter Menschen entstanden“, erklärte der Leiter des Bereichs Krankengymnastik und Massagepraxis in der Johannes-Diakonie, Franz Sommerauer. Das therapeutische Angebot richtet sich in erster Linie an Menschen mit Behinderung, steht aber ab sofort auch allen anderen Personen offen, die einer physiotherapeutischen oder physikalischen Behandlung bedürfen.

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Impressum Herausgeber: Johannes-Diakonie Mosbach Körperschaft des öffentlichen Rechts Neckarburkener Straße 2–4 74821 Mosbach/Baden Telefon: 06261/88-0 (Zentrale) E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Dr. Hanns-Lothar Förschler (Vorstandsvorsitzender), Jörg Huber (Vorstand) Redaktion und Anzeigenleitung: Michael Walter, Leiter Unternehmenskommunikation Telefon: 06261/88-734, Fax: -660 Layout: Lothar Dörge, Michael Walter Autoren dieses Heftes: Dr. Hanns-Lothar Förschler/Jörg Huber (Seite 3), Richard Lallathin (Seite 4), Andreas Lang (Seiten 22-23), Gabriele Eisner-Just (Seiten 7-19, 33), Michael Walter (Seiten 5-6, 21, 27, 30, 31, 32, 39), Dirk AdlerWitkowski (Seiten 28-29), Kerstin Wolff (Seiten 24-25), Gerhard Layer (Seite 37). Danke auch an alle anderen, die unsere „Informationen“ mit Beiträgen bereichern! Fotos: Johannes-Diakonie Mosbach Alle Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Druck und Weiterverarbeitung: Texdat-Service gem. GmbH, Weinheim Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15. Februar 2014 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15. Juli 2014 Diese Zeitschrift wird kostenlos an Kunden, Freunde und Förderer der Johannes-Diakonie Mosbach sowie an alle Interessierten abgegeben. Bestellungen im Internet unter www.johannes-diakonie.de. Ihre Adresse hat sich geändert? Sie haben Fragen zum Vertrieb? Bitte wenden Sie sich an Beate Weiland-Noe, Tel. 06261/88-574, Fax -660

Wahlen 2014

Wahlen 2014

Europawahl 2014 Kommunalwahl 2014

Wahlen

„Ich gehe auf jeden Fall wählen!“ Am 25. Mai werden Gemeinderäte, Kreistag und EU-Parlament neu gewählt – auch von Menschen mit Behinderung?

Wie geht wählen? Franziska Legat informierte Bewohnerinnen und Bewohner der Außenwohngruppe in Aglasterhausen.

Aglasterhausen/Mosbach. Deutsche Staatsbürger haben drei Ehrenrechte: Das Recht zu wählen, das Recht, gewählt zu werden, und das Recht, öffentliche Ämter auszuüben – vorausgesetzt, der Staatsbürger hat das wahlfähige Alter erreicht und ihm wurden diese Rechte nicht aberkannt. Wie sieht es aber bei Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus? Dürfen sie wählen? Sollten sie wählen? Welche Hilfen benötigen sie, um wählen zu können? Am 25. Mai werden in Baden-Württemberg Gemeinderäte und Kreistage gewählt. Auch findet an diesem Tag die Europawahl statt. Kommunal- und Kreistagswahlen sind gerade für Menschen mit Behinderung wichtig: Die Kommune ist der Ort, wo Menschen mit Behinderung sich wohl fühlen und einbringen sollen. Im Kreistag schließlich wird über den Finanzhaushalt für die Eingliederungshilfe beschlossen.

Wahl-Check in Aglasterhausen Wie geht wählen? Dies war das Thema einer Veranstaltung in einer Außenwohngruppe der Johannes-Diakonie in Aglasterhausen. Irmgard, Carolin, Brunhilde, Andrea, Thomas und Sabine trafen sich zum „WahlCheck“, denn sie alle dürfen am 25. Mai wählen gehen und möchten sich darüber informieren. 18 Stimmen

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auf die Listen oder Kandidaten der Gemeinderatswahl verteilen, 6 Stimmen auf die Kreistags-Kandidaten, eine Stimme für die Europawahl, alles in die richtigen Umschläge stecken und bei der Briefwahl auch noch zwei eidesstattliche Versicherungen dazu – das alles ist viel zu komplex für die Gruppe. Zwar können sich die Wähler eine Assistenz mitnehmen oder einen der Wahlhelfer bitten, bei der Stimmabgabe zu assistieren. Aber was nützt das, wenn man die Ziele der Parteien nicht kennt? Und doch haben die „Wahl-Checker“ am Ende des Abends etwas mehr Durchblick. Sie beschließen, die Wahlflyer gründlich anzuschauen, die in den nächsten Wochen ins Haus geflattert kommen. Außerdem wollen sie in Erfahrung bringen, welche Kandidaten auf den Parteilisten stehen. Ein großes Plus besteht auch darin, dass der Stimmzettel für die Gemeinderatswahl zusammen mit der Wahlbenachrichtigung an die Wähler verschickt wird. So können sich die Wahlberechtigten in Ruhe auf die Wahlen vorbereiten und den Stimmzettel mit Assistenz ausfüllen. „Ich gehe auf jeden Fall wählen“, sagen Sabine, Andrea und Irmgard. Die anderen sind sich noch nicht so sicher, wollen aber dranbleiben. Also ein voller Erfolg für die Veranstaltung und ein Hinweis, dass Men-

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Wahlen 2014

Wahlen 2014

Europawahl 2014 Kommunalwahl 2014 schen mit Behinderung in vielen Fällen mit einer guten Information auch eine Wahlentscheidung treffen würden.

Auch in Lahr wird gewählt Ein reges Interesse an den Wahlen verzeichnet auch Gudrun Dieterle, Fachbereichsleitung Wohnen in der Johannes-Diakonie in Lahr. „Wenn die Faltblätter von den Parteien vor der Wahl ins Haus kommen, suchen unsere Bewohner das Gespräch mit Mitarbeitenden“, erzählt sie. „Ein Vorteil ist auch, dass unsere Bewohner die Ortsvorsteherin und einige Ortschaftsräte hier in Lahr-Langenwinkel kennen und ihr Engagement schätzen.“ Auch bei den Senioren sind die Wahlen ein wichtiges Thema, das in den Tagesstruktur-Gruppen diskutiert wird. „Wir verteilen die Wahlkarten und bieten an, die Wähler beim Gang zum Wahllokal zu begleiten“, sagt Gudrun Dieterle. „Über die Diensteinteilung ist gewährleistet, dass ein Mitarbeiter des Vertrauens bei der Wahl assistieren kann. Viele gehen aber auch selbstständig zur Wahl.“ Wer das möchte, kann problemlos das barrierefrei zugängliche Wahllokal besuchen. Das Wahlergebnis wird am Ende eifrig kommentiert und besprochen.

Auch Menschen mit Behinderung wählen Schön, dass in vielen Einrichtungen der JohannesDiakonie Wahlen ein Thema sind. Aber nicht alle dürfen wählen: „Die Rechtslage sieht so aus, dass Menschen mit Behinderung nicht wählen gehen dürfen, wenn sie einen Betreuer für alle Angelegenheiten haben“, sagt Schwarzachs Bürgermeister Theo Haaf. Er beschäftigt sich mit diesem Thema, weil ein erheblicher Teil der Schwarzacher Bürger Bewohner des Schwarzacher Hofs der Johannes-Diakonie sind. Barrierefreiheit und Inklusion – das sind zwei wichtige Anliegen von Bürgermeister und Gemeinderat. Eines der beiden Schwarzacher Wahllokale ist barrierefrei zugänglich. „Ein Wahllokal am Schwarzacher Hof wäre ja gerade nicht inklusiv, weil es die Bewohner wieder von anderen Wählern trennen würde“, sagt

Wahlen

Haaf. Bei jeder Wahl beteiligten sich einige wenige Wähler vom Schwarzacher Hof, so der Bürgermeister. „Zur Bundestagswahl 2013 konnte sogar noch eine Zulassung zur Wahl erreicht werden“, erzählt er. „Der Betreffende hat einen Ausbildungsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt und ist geistig sehr fit, hatte aber eine Betreuung für alle Angelegenheiten. Das Amtsgericht hat dann in einer Anhörung seine Wahlfähigkeit festgestellt. Er beteiligte sich sehr stolz an der Bundestagswahl 2013. Diesen Stolz erlebe ich auch bei anderen Wählern mit Behinderung.“

Hintergrund: Betreuung für alle Angelegenheiten Eine Betreuung für alle Angelegenheiten bedeutet also gleichzeitig einen Ausschluss von den bürgerlichen Ehrenrechten. Das ist vielen Eltern und Angehörigen gar nicht klar, wenn sie diese umfassende Form der Betreuung für alle Angelegenheiten beantragen, meist aus Fürsorge für den © Wikipedia, Autor jeffowenphotos behinderten Angehörigen. Welche Auswirkungen die Vollbetreuung hat, wird vielen erst klar, wenn die Wahlbenachrichtigung etwa drei Wochen vor der Wahl nicht zugestellt wird. Der Betreffende wird schlicht und einfach im Wählerverzeichnis nicht geführt und ist damit auch nicht wahlberechtigt. Nur ein Antrag des Betroffenen oder seines Betreuers an das Amtsgericht könnte diesen Zustand eventuell verändern. Dazu braucht es ein ärztliches Attest und nach Anhörung vor dem Betreuungsgericht den Richterspruch, dass der Behinderte geistig in der Lage ist, sein Wahlrecht auszuüben.

Wahlfähigkeit bei Menschen mit Behinderung? Und genau beim Thema Wahlfähigkeit scheiden sich die Geister. „Es ist nicht plausibel, warum ein Mensch, der nicht mal selbstständig eine Zeitung kaufen kann, eine Wahlentscheidung treffen soll“, sagte Dr. Günter Krings MdB, seit Dezember 2013 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, in einem ZeitungsInterview im Februar 2013. Er geht in diesem Interview davon aus, dass das Wahlrecht für Menschen mit Vollbetreuung zum Missbrauch einladen könnte. Ganz an-

Wahlen 2014

Wahlen 2014

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Kreistagswahl 2014 Gemeinderatswahl 2014

ders sieht es das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIM), das schon 2011 ein uneingeschränktes Wahlrecht für alle Menschen mit Behinderung forderte. Laut Behindertenrechtskonvention (BRK) Artikel 29 soll nämlich der Staat jedem Menschen das aktive und passive Wahlrecht zuerkennen und Material zur Wahlunterstützung zur Verfügung stellen. Für einen Wahlausschluss müssen laut BRK sehr gewichtige Gründe vorliegen. Im deutschen Grundgesetz heißt es schließlich: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Lauter gute Gründe, um über eine Wahlrechtsänderung nachzudenken: „Wenn wir die UN-Behindertenrechtskonvention ernst nehmen, kommen wir um eine Korrektur des Wahlrechts nicht herum“, sagte der CDU-Politiker Hubert Hüppe aus Nordrhein-Westfalen, der sich im Bundestag schwerpunktmäßig um die Behindertenpolitik kümmert. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 22. März 2013 festgestellt, dass das Wahlrecht dringend einer Überprüfung bedarf. Er hat eine Studie zum Wahlrecht behinderter Menschen in Auftrag gegeben, deren Abschlussbericht 2015 vorliegen wird.

Welche Hilfen werden benötigt? Sollte also der § 13 Nr. 2 Bundeswahlgesetz gestrichen werden? Darin steht, dass das Wahlrecht nur den Personen zustehe, „die rechtlich in vollem Umfang selbstständig handlungs- und entscheidungsfähig sind“. Ist das nicht eine Benachteiligung gegenüber Menschen, die beispielsweise an Demenz leiden, aber keinen Betreuer haben? Um aus dieser Sackgasse zu kommen, müsste der Gesetzgeber überlegen, welche Hilfen er Menschen mit Behinderung an die Hand geben kann, damit sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Ein Schritt in die richtige Richtung war die Handreichung zur Bundestagswahl 2013 in leichter Sprache. In dieser Broschüre mit Bildern sind alle wichtigen Themen zur Wahl kurz beschrieben. Die Broschüre wurde von verschiedenen Verbänden herausgegeben, darunter auch der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. Zumindest Menschen mit Lesefähigkeit können sich also den Wahlvorgang selbst erschließen.

Passives Wahlrecht nutzen Und wie ist es mit dem passiven Wahlrecht? Wer wählen kann und 18 Jahre alt ist, darf auch gewählt werden. Menschen mit geistiger Behinderung, die auf einer Parteiliste stehen, sind schwer zu finden. In

Wahlen

Haßmersheim gibt es aber einen körperbehinderten jungen Mann, der sich für den Gemeinderat bewirbt: Jonas Schmitt, Rollifahrer und Gymnasiast, interessiert sich schon seit langem für ein Leben außerhalb der Sondereinrichtungen. „Ich wollte in der Ludwig-Erhard-Schule, ein Wirtschaftsgymnasium in Mosbach, Abi machen, aber der Schulleiter sagte zuerst nein. Die Schule sei nicht barrierefrei ausgebaut“, erzählt der 20-Jährige. „Ich habe ihn gefragt: Und wenn ich die Gelder für den Umbau auftreibe, nehmen Sie mich dann als Schüler auf?“ Der Schulleiter sagte ihm das zu. Jonas wandte sich an den Abgeordneten im Wahlkreis, Georg Nelius, der ihn unterstützte. Am Ende wurde umgebaut, und Jonas kann jetzt ein „ganz normales Abi“ machen.

Eine weitere Barriere zeigte sich im Jahr 2011, als Jonas an der Stuttgart-21-Volksabstimmung teilnehmen wollte. „Ich stand mit dem Rolli vor dem Wahllokal wie der Ochs vorm Berg, weil der Schlüssel für den Aufzug gerade nicht greifbar war“, erzählt er. Am Ende machte er sein Kreuzchen auf dem Wahlzettel außerhalb der Wahlkabine. Eine Mülltonne vor dem Gebäude diente als Schreibunterlage. Seitdem berät er den Bürgermeister und den Gemeinderat bei allem, was barrierefrei gestaltet werden soll. „Dabei muss es nicht die teure Variante sein, sondern einfach eine Lösung, die wirklich funktioniert“, sagt er. Jetzt stellt er sich selbst zur Wahl für den Gemeinderat. „Wenn man nichts macht, kann sich auch nichts ändern“, erklärt er und nennt seine Schwerpunkte: Jugend, Vereine und Barrierefreiheit, dafür will er sich einsetzen. Sein Motto: „Unbedingt wählen gehen! Das Wahlrecht nutzen!“

Zur Europawahl am 25. Mai 2014 hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ein 32-seitiges Sonderheft mit dem Titel „Wählen ist einfach: Die Europawahl“ (Autor: Eckart D. Stratenschulte (Text)/Matthias Herrndorff (Illustration)) in leichter Sprache herausgegeben.

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Das Heft kann auf der bpd-Internetseite unter www.bpb.de heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden.

10 Wahlen 2014

WAHL 2014 WAHL Infos zur Kommunal-Wahl Der Gemeinderat bestimmt, was in der Gemeinde gemacht wird Am 25. Mai sind in Baden-Württemberg 3 Wahlen. Die Gemeinderats-Wahl. Die Kreistags-Wahl. Und die Europa-Wahl. In großen Gemeinden gibt es sogar noch eine 4. Wahl: Die Wahl der OrtschaftsRäte. Der Gemeinderat bestimmt, was in der Gemeinde gemacht wird. Zum Beispiel: Wir bauen ein Schwimmbad. Oder: Wir machen die Straßen sicherer. Oder: Wir bauen das Rathaus um, damit Rollifahrer gut hinein können. Diese Wahl ist wichtig. Jetzt können sogar junge Leute ab 16 Jahren wählen gehen. Jeder Wähler bekommt eine Wahl-Mitteilung. Darin steht, wo er wählen gehen kann. Die Wahl-Benachrichtigung kommt bis zum 4. Mai. Wer gerne wählen möchte, fragt am besten nach: Stehe ich Wähler-Verzeichnis.

Wahlen 2014 11

Denn manche Menschen mit Behinderung dürfen nicht wählen. Nämlich die, die einen Betreuer für alle Angelegenheiten haben. Wer trotzdem wählen möchte, muss einen Antrag stellen. Das ist schwierig. Am besten, man lässt sich helfen.

KOMMUNALWAHL 2014

Auch die Wahl ist nicht so einfach. Es ist gut, wenn Menschen mit Behinderung eine Vertrauens-Person haben. Sie können diese Person fragen: Wie geht das Wählen. Die Person kann zur Wahl mitgehen. Sie muss das dann ankreuzen, was der Wähler will. Oder man stellt einen Antrag auf Brief-Wahl. Das Wählen ist die eigene Entscheidung. Vorher braucht man Infos: Was wollen die Parteien. Welche Person und welche Wähler-Gruppe hat gute Ziele. Menschen mit Behinderung können sich auch wählen lassen. Zum Beispiel Jonas Schmitt in Haßmersheim. Jonas ist Rollifahrer. Er kümmert sich darum, dass behinderte Menschen in seinem Ort mit dem Rolli oder mit dem Rollator überall hin können. Jonas will in den Gemeinderat. Er sagt: „Wenn man nichts macht, kann sich auch nichts verändern.“ Jonas sagt auch: „Geht wählen! Wählen ist wichtig!“

Jonas Schmitt kandidiert im Mai bei der Wahl zum Haßmersheimer Gemeinderat.

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Wahlen 2014

Europawahl 2014 Kommunalwahl 2014

Wahlen

© Wikipedia, Autor Patrick Fischer

Infos zur Europa-Wahl Die Europawahl ist wichtig. Was die EU sagt, gilt auch in Deutschland Am 25. Mai wird auch das Europäische Parlament gewählt. Menschen in 28 Ländern Europas dürfen wählen gehen. Sie wählen 751 Vertreter. Deutschland bekommt 96 Sitze im Europa-Parlament. Das bedeutet: 96 Politikerinnen und Politiker aus Deutschland dürfen im Europa-Parlament mitbestimmen. Sie stimmen über Gesetze ab. Diese Gesetze gelten dann in allen Staaten der Europäischen Union. Also in Deutschland, in Italien, in Spanien, in Frankreich, in Schweden. Und in allen 28 Ländern, die dazugehören.

Quelle: Wikipedia

Die Europa-Wahl ist so ähnlich wie die Wahl zum Bundestag. Es gibt verschiedene Parteien, die man wählen kann.

Wahlen 2014 13

Wahlen 2014

Kreistagswahl 2014 Gemeinderatswahl 2014

Wahlen

Die vier größten Parteien sind: ●●

Die Europäische Volkspartei. In Deutschland treten CDU- und CSU-Politiker für diese Partei an.

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Die Sozialdemokratische Partei Europas.

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Die Allianz der Liberalen und Demokraten.

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Die Europäische Grüne Partei.

EUROPAWAHL 2014

Doktor Thomas Ulmer wohnt in Mosbach. Er ist für die CDU im Europa-Parlament. Sehr oft fährt er nach Straßburg in Frankreich oder nach Brüssel in Belgien. Dort sind die Sitzungen. Zum Glück ist das nicht so furchtbar weit. Doktor Ulmer ist im EU-Parlament für Umweltschutz und Verkehr verantwortlich. Er schreibt die Gesetze für diese beiden Bereiche. Zum Beispiel die Öko-Design-Richtlinie. Darin steht, dass bei der Herstellung von Sachen die Umwelt geschont werden soll. Die Politiker im Europa-Parlament sprechen auch über Behinderung. Sie haben die Grundrechte aller Menschen in Europa aufgeschrieben. Darin steht: Alle Menschen mit Behinderung haben Rechte. Sie sollen dabei unterstützt werden, eigen-ständig zu leben. Sie sollen einen Beruf haben. Sie sollen am Leben in der Gemeinschaft teilhaben. Was die EU sagt, gilt auch in Deutschland. Deshalb ist die Europawahl wichtig für uns.

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Neue Bücher in Leichter Sprache Stadt-Führer Heidelberg

© Wikipedia, Christian Bienia

Heidelberg in Leichter Sprache Das Heidelberg-Buch ist ein Ring-Buch. Es ist ein Stadt-Führer. Darin steht: Was man in Heidelberg alles anschauen kann. Wie man dorthin fahren kann. Wie viel der Eintritt in das Museum kostet oder die Fahrt mit der Bergbahn. Wie man am Automaten eine Fahrkarte kaufen kann. Das Buch ist sehr nützlich. Man kann es nach Heidelberg mitnehmen. Weil es ein Ring-Buch ist, kann man genau die Seite aufklappen, die man gerade braucht. Auch die Fotos helfen weiter. Sie zeigen: So sieht das Museum oder der Park aus. Das Heidelberg-Buch zeigt 5 Wege. ●●

Der 1. Weg geht durch die Alt-Stadt.

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Der 2. Weg geht zum Schloss, auf den Berg Königstuhl und zu besonderen Vögeln.

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Für den 5. Weg nimmt man den Stadt-Bus. Man kann aussteigen, wo es schön ist und später in den nächsten Bus einsteigen.

Das Heidelberg-Buch ist wirklich sehr gut. Es zeigt und erklärt viele besondere Häuser und Plätze in Heidelberg. Aber man kann nicht einfach losfahren und denken: Im Buch steht ja alles drin. Man muss das Buch vorher lesen. Und dann erst nach Heidelberg fahren. Das Buch hilft dabei, den Besuch in Heidelberg zu planen. Was möchte ich ansehen. Wie komme ich dorthin. Wo kann ich etwas essen und trinken. Was kann ich gut anschauen, wenn ich Rolli-Fahrer bin. Das muss man vorher wissen.

Das Heidelberg-Buch hat mehr als 200 Seiten. Es kostet 10 Euro. Man kann es bei der Lebenshilfe Heidelberg kaufen. Telefon: 06221/3392314 E-Mail: [email protected]

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Hilfen der

Der 4. Weg ist der Museums-Weg.

der Offene

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dem Flyer

Der 3. Weg führt zum Zoo und zum Schwimmbad.

Auszug au s

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Lebenshilf e Heidelber g

Neue Bücher 15

16 Heidelberg

Vom Brückenaffen bis zum Zuckerladen Von Mosbach nach Heidelberg: Eine Stadtführung in leichter Sprache Heidelberg. Alte Brücke Heidelberg, Treffpunkt „Brückenaff“. Die Stadtführer warten auf die kleine Gruppe aus der Johannes-Diakonie, die sich verspätet hat. Da endlich kommen sie: die Rollifahrerinnen Andrea und Christine, begleitet von den Mitarbeitern Sven und Fabian. „Der Behindertenparkplatz war von Falschparkern belegt, da mussten wir noch eine Runde mit dem Auto drehen, bis etwas frei war“, erklärt Sven. Jetzt kann die Stadtführung beginnen. Ein bisschen aufgeregt wirken sie schon, die Stadtführer Kai Ayubi, Andreas Sand und Willi Jakob. Zwar haben sie im Jahr 2013 sage und schreibe 33 Stadtführungen durchgeführt, aber jede Gruppe stellt andere Anforderungen und bietet auf diese Weise neue He-

rausforderungen für die Stadtführer. Die drei Gästeführer der Lebenshilfe Heidelberg sind im „normalen Leben“ Beschäftigte der Werkstätten für behinderte Menschen. Kai Ayubi arbeitet im Bereich Metall, Andreas Sand in der Grünanlagenpflege und Willi Jakob im Elektrobereich. Die drei haben sich das Programm der Stadtführung selbst erarbeitet, unterstützt von Studenten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Gemeinsam stellte man zunächst in einem integrativen Seminar einen gedruckten Heidelberg-Stadtführer in leichter Sprache zusammen. In diesem Zusammenhang wurde die Idee geboren, Menschen mit geistiger Behinderung zu Gästeführern durch die Heidelberger Altstadt auszubilden.

Beginn der Stadtführung am Brückentor.

Alte Brücke, im Hintergrund das Wahrzeichen Heidelbergs, das Kurfürstliche Schloss.

Die kleine Gästegruppe mit Christine und Andrea (im Rolli) lauscht interessiert den Erklärungen von Willi Jakob.

Andrea und Christine leben in einem Wohnheim der Johannes-Diakonie. An einem Tag fahren sie mit dem Bus nach Heidelberg. Die Mitarbeiter Sven und Fabian fahren mit und unterstützen sie. Zusammen wollen sie sich die Stadt anschauen. In Heidelberg warten Willi, Kai und Andreas. Sie sind Stadt-Führer. Sie zeigen und erklären Besuchern die Stadt Heidelberg. Willi, Kai und Andreas sind Menschen mit einer Behinderung.

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„Nach einigen theoretischen und praktischen Einheiten wagten wir uns bereits im Frühjahr 2011 an die ersten Probe-Stadtführungen, die sehr erfolgreich verliefen“, sagt Jan Altnickel, einer der Initiatoren des Projektes. „Für die Stadtführer war die Erfahrung wichtig, anderen Menschen etwas zeigen und erklären zu können. Sie genossen und genießen es, mitten in der Gesellschaft zu arbeiten.“ Jan Altnickel suchte nach Möglichkeiten, die Stadtführungen in leichter Sprache als dauerhaftes Angebot zu etablieren. Die Offenen Hilfen der Lebenshilfe Heidelberg erklärten sich schließlich bereit, als Träger der Stadtführungen zu fungieren. Sie übernahmen die Buchungen und Vermittlungen der Stadtführungen sowie die Anstellung von Hilfskräften im Projekt. Die Stadtführer werden von den studentischen Hilfskräften kontinuierlich und regelmäßig weiterqualifiziert. Doch zurück zur Stadtführung. Los geht es an der KarlTheodor-Brücke, der „Alten Brücke“. Wer hätte gedacht,

dass sich noch heute eine Wohnung in den Brückentürmen befindet? Und wer hätte jemals bemerkt, dass auf der Brückenseite die Löwen oben auf dem Tor nie fertig bearbeitet wurden? „Die Baumeister sind nicht bezahlt worden, da haben sie auch nicht weitergemacht“, sagt Willi Jakob. Er zeigt der Gruppe den schönen Ausblick und den Philosophenweg auf der anderen Seite des Neckars, geht auf den Brückenaffen ein („Der zeigt uns, dass wir manchmal auch ganz schön affig sind“) und vergisst auch nicht die bronzenen Mäuse auf der einen Seite des Denkmals. Wenn man die anfasst, so heißt es, hat man immer Glück und Geld. Die nächste Station ist die Gedenkstätte für Friedrich Ebert, den ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik. Im Innenhof können sich die Teilnehmer vorstellen, wie es vor etwa 100 Jahren in Heidelberg ausgesehen hat. Unten an der Hauswand ist sogar noch eine Holzklappe zu finden, hinter der sich der Eingang in den Keller ver-

Im Hof des Friedrich-Ebert-Hauses, das heute als Museum genutzt wird. Hinter Christine und Andrea sieht man die Bodenklappe, die zu den Kellerräumen führt.

Ein Stück Geschichte mitten in der Altstadt, der Innenhof des Friedrich-Ebert-Hauses.

Fabian freute sich über jeden Bürgersteig, denn das Rollischieben auf dem Kopfsteinpflaster war eine mühsame Angelegenheit.

Sie arbeiten jeden Tag in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Sie sind auch Gästeführer. Dafür haben sie eine Ausbildung. Die drei Stadtführer erzählen viele Sachen über die Gebäude in Heidelberg. Sie erklären gut und einfach verständlich. So können andere Menschen mit Behinderung die Erklärungen gut verstehen. Willi erzählt zuerst etwas über die Alte Brücke und den Brückenaffen. Der Brückenaffe ist aus Metall. „Er soll uns daran erinnern, dass wir auch manchmal ganz schön affig sind“, sagt Willi.

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birgt. Die heutige Gästetoilette war damals die einzige für 50 Personen, die im Bereich dieses Hauses wohnten. In der Heiliggeistkirche erzählen die Stadtführer viel über Kurfürsten und Könige, über die Höhe der Säulen und die Mauer, die einst den katholischen Teil der Kirche vom evangelischen trennte. Andrea hat derweil etwas anderes vor: Sie packt ihre Kerze aus dem Rucksack, stellt sie auf den Kerzenständer am Eingang der Kirche und lässt sich beim Anzünden unterstützen. „Meine Freundin arbeitet in der Kerzenwerkstatt, sie hat mir die Kerze gegeben“, erklärt sie. Auch für Christine ist der Kirchenbesuch ein Glanzlicht des Ausflugs. Sie ist gebürtige Heidelbergerin, kennt sich gut aus und freut sich schon lange auf ein Wiedersehen mit „ihrer“ Stadt. Haus „Zum Ritter“ und Marktplatz, Herkulesbrunnen und Rathaus, Kornmarkt und Studentenkarzer – die

Jeder der drei Stadtführer erzählte etwas zu seinem Spezialgebiet.

Liste der Sehenswürdigkeiten ist lang. In der Jesuitenkirche wurde gerade eine alternative Krippe aufgebaut. Hier sind auch zeitgenössische Figuren zu sehen wie Nelson Mandela, Papst Benedikt, gestrandete Flüchtlinge aus Afrika und sogar ein Clown. Andrea und Christine sind hingerissen. Doch allmählich wird die Gruppe müde. Zu viele Sehenswürdigkeiten, zu kalt, zu viele Daten und Fakten. „Das nächste Mal gehen wir besser im Sommer“, sagt Andrea. Christine dagegen ist begeistert und erkennt viele Plätze von früher wieder. Die Gästeführer verabschieden sich schließlich und bitten um ein Trinkgeld, denn sie arbeiten ehrenamtlich, da sie nichts dazuverdienen dürfen. „Wir finden es nicht gut, dass wir uns anstrengen, aber unseren Lohn abgeben müssten“, sagt Willi Jakob. Ein Problem, das alle Beschäftigten der Behindertenwerkstätten kennen.

Gruppenbild vor dem Heidelberger Rathaus. Im Hintergrund die Heiliggeistkirche.

In Heidelberg gibt es ein Schloss und viele alte Häuser. Sie sehen sehr schön aus. Andrea und Christine möchten auch in die Heilig-Geist-Kirche gehen. Andrea hat eine Kerze mitgebracht. Sie zündet die Kerze an und stellt sie auf den Kerzenständer. „Die Kerze ist aus unserer Werkstatt“, sagt sie und freut sich über das schöne Licht. Die Altstadt ist sehr schön. Für Rollifahrer ist aber das Kopf-Stein-Pflaster auf der Straße ein Problem. Wenn Fabian Christine über das Pflaster schiebt, wird sie gerüttelt und geschüttelt.

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„Die Leute von der Lebenshilfe haben das prima gemeistert, jeder Stadtführer hatte seinen eigenen Charme“, sagt Sven Sahrbacher, Mitarbeiter der Johannes-Diakonie, einige Tage nach dem Treffen. „Die Teilnehmerinnen haben tagelang von der Stadtführung erzählt. Allerdings war das Programm eher auf Teilnehmer ohne oder mit ganz leichten Behinderungen ausgerichtet.“ Er meint, dass wenige handlungsorientierte Programmpunkte schwerer behinderten Teilnehmern möglicherweise besser gefallen würden. Kerzen anzünden in der Kirche, einen Heidelberger Studentenkuss im Café Knösel essen, eine echte Ritterrüstung am Haus „Zum Ritter“ sehen, eine Brezel mit dem mittelalterlichen Brezelmaß an der Heiliggeistkirche vergleichen, den berühmten Heidelberger Zuckerladen besuchen – all das könnte den Stadtrundgang mit sinnlichen Erfahrungen bereichern. Andrea hat dennoch Spaß gehabt: „Als Nächstes möchte ich nach Eberbach fahren und

dort alles anschauen“, sagt sie. Ihr Mitbewohner zieht gerade von Mosbach weg und in das neue Haus der Johannes-Diakonie in Eberbach ein. Da könnte man doch gleich mal eine Fahrt mit Stadtrundgang organisieren …

Die Heidelberg-Stadtführung in Leichter Sprache kann man für 70 Euro pro Gruppe (3 bis 15 Personen) bei der Lebenshilfe Heidelberg buchen.

i

Kontakt: Ulf Prokein, Tel.: (06221) 33 9 23 14 oder [email protected] Einen gedruckten Stadtführer in Leichter Sprache mit 5 Touren von gemütlich bis sportlich gibt es dort ebenfalls zu kaufen.

Die alternative Krippe in der Jesuitenkirche erfreute die ganze Gruppe.

Die Stadtführer hatten Sehenswürdigkeiten ausgesucht, die mit Rolli gut zu begehen waren.

Es war ziemlich kalt: „Das nächste Mal gehen wir im Sommer“, sagt Andrea.

Die Gruppe geht auch in die Jesuitenkirche. Dort ist gerade eine Weihnachts-Krippe aufgebaut. Das ist eine besondere Krippe mit vielen Puppen. Andrea und Christine sind begeistert von der Krippe. Die Stadtführung hat ziemlich lang gedauert. Andrea und Christine sind müde. Es ist auch kalt. „Es war trotzdem toll“, sagt Christine. Andrea möchte bald wieder eine Stadtführung machen. Sie möchte nach Eberbach fahren. Ein Freund von ihr zieht in das neue Haus der Johannes-Diakonie in Eberbach. „Dann besuche ich ihn und schaue mir dort auch die Stadt an“, sagt Andrea. Das ist eine gute Idee.

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Informationen 21

Die „Informationen“ im Wandel

1978

Zeitschrift der Johannes-Diakonie bekommt neues Layout Die „Informationen“ aus der Johannes-Diakonie haben im Laufe der Jahre so einige Veränderungen erlebt. Nicht nur, dass aus Schwarz-Weiß-Bildern irgendwann Farbfotos wurden, nicht nur, dass aus den „Johannes-Anstalten“ die Johannes-Diakonie wurde. Auch das Heft selbst passte sich mit seinem Äußeren der Zeit jeweils an. 2014 steht nun für die Zeitschrift der nächste Wandel an – vor allem optisch. Im Herbst dieses Jahres bekommen die „Informationen“ ein neues, modernes Aussehen, soviel sei schon heute verraten. Inhaltlich wird sich dagegen nur wenig ändern. Auch weiterhin werden die Leserinnen und Leser mit Neuigkeiten und Wissenswertem aus der Johannes-Diakonie versorgt werden. Und das von allen Standorten, die im Zuge der Regionalisierung der Angebote immer mehr werden – von A wie Aglasterhausen bis W wie Wertheim. Auch auf eine weitere Veränderung sei hier hingewiesen: Bislang erschienen die „Informationen“ vier Mal im Jahr – jeweils im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Ab diesem Jahr wird jedoch das Sommerheft durch den im vergangenen Jahr neu wieder eingeführten Jahresbericht der Johannes-Diakonie ersetzt. Der liefert allen Interessierten einen kompakten Überblick über das, was im vergangenen Geschäftsjahr in allen Bereichen geschehen ist.

1994

2000

Nun wollen wir auch gleich die Gelegenheit nutzen, den Namen der Zeitschrift auf den Prüfstand zu stellen. Ist der Titel „Informationen“ noch zeitgemäß, ist er der Leserschaft überhaupt ein Begriff oder findet sich vielleicht ein neuer, moderner Name? Das ist die Stelle, an der nun Sie, liebe Leserinnen und Leser, gefragt sind. Haben Sie Ideen, haben Sie Vorschläge?

Wie soll unser Heft künftig heißen? Vorschläge schicken Sie bitte bis spätestens 30. Juni 2014 per Post an

2003

Johannes-Diakonie Mosbach Unternehmenskommunikation Neckarburkener Straße 2-4 74821 Mosbach oder per E-Mail an [email protected] Der Einsender des künftigen, neuen Namens erhält einen fideljo-Gutschein im Wert von 40 Euro. Unter allen weiteren Einsendern werden zwei weitere fideljo-Gutscheine im Wert von je 20 Euro verlost. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

2010

22 Walldürn

Angekommen in der neuen Heimat Johannes-Diakonie feiert Einweihung des Wohn-Pflegeheims in Walldürn Walldürn. „Wir sind gut angekommen“. Mit diesen Worten fasste die Leiterin der Region Main-TauberOdenwald der Johannes-Diakonie Mosbach, Rosemarie Jany, die ersten Monate zusammen, die seit dem Einzug der ersten Bewohner in das „Haus am Limes“ vergangen sind. Zur offiziellen Einweihung hieß sie Bewohner, Mitarbeiter und Gäste im Neubau an der Wettersdorfer Straße willkommen. Der Rahmen war festlich: Girlanden in Grün-Weiß-Rot, den Farben Walldürns, symbolisierten Verbundenheit mit der neuen Heimat. Für die musikalische Begleitung sorgten die Musikschule Walldürn und die Musikgruppe des Wohn-Pflegeheims. Zur Einweihung begrüßte Jörg Huber, Pädagogischer Vorstand der Johannes-Diakonie, auch Vertreter von Stadtverwaltung, Kirche und örtlichen Vereinen. Pfarrer Karl Kreß und Pater Josef Bregula aus Walldürn sowie der Pfarrer der Johannesgemeinde in Mosbach, Richard Lallathin, gestalteten gemeinsam eine Andacht.

Lallathin erinnerte in Anspielung auf das Wort Limes (Grenze) daran, dass zu einer Grenze auch deren Überwinden gehört und wünschte sich ein offenes Haus, das „Gastfreundschaft verbreitet“. Der erste Landesbeamte Martin Wuttke betonte als Vertreter des NeckarOdenwald-Kreises, dass mit dem neuen Wohn-Pflegeheim die Betreuung von Menschen mit Behinderung in der Nähe ihrer Familien Wirklichkeit wird. Für die Stadt hieß Bürgermeister Markus Günther die Bewohner willkommen. „Wir sind stolz, ein Baustein unter den Standorten der Johannes-Diakonie zu sein“, sagte Günther. Der Verkauf des Baugrundstücks durch die Kolpingsfamilie Walldürn sei für alle Beteiligten ein Glücksfall gewesen. Jany dankte in ihrem Grußwort für die offene Aufnahme durch die Bürger. „Auch wir wollen uns engagieren“, erklärte Jany und kündigte schon einmal die Teilnahme der Johannes-Diakonie am kommenden Blumen- und Lichterfest an.

Rosi Jany bei ihrem Dank an die Bauverantwortlichen.

Die Musikgruppe des „Haus am Limes“ sorgte für die musikalische Begleitung der Einweihung.

Walldürn 23

Mit einem überdimensionalen Schlüssel übergab Gerhard Loew vom Architektenbüro Riehle und Partner den Bewohnern symbolisch den Neubau. Anlässlich der Einweihung kündigte er ‒ passend zum schönen Wetter ‒ eine besondere Spende an: ein Sonnensegel, das im Außenbereich des Hauses angebracht werden soll. Architekt Gerhard Loew überreichte den Bewohnerinnen Monika Seitz (l.) und Annemarie Haas (r.) sowie Regionalleiterin Rosemarie Jany einen symbolischen Schlüssel. Eine Überraschung hielt auch Jan Schleicher, Geschäftsführer des Bauunternehmens Michael Gärtner, bereit: Nach seinem Rückblick auf das erfolgreiche Bauprojekt überreichte er einen Spendenscheck über 3000 Euro. u.l. Jan Schleicher, Jörg Huber und Rosemarie Jany u.r. Führung und Besichtigung des Wohnheimes

Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Dr. HannsLothar Förschler, nannte das neue Wohnangebot abschließend ein „Vorzeigeprojekt“. Das Haus stehe für beste Lebensbedingungen und markiere eine wichtige Etappe auf dem Weg der JohannesDiakonie hin zu mehr dezentralen, gemeindenahen Wohn- und Ar- Bürgermeister beitsangeboten für Menschen mit Markus Günther Behinderung. „Unsere Bewohner gewinnen hier an Lebensqualität“, bestätigte auch der Leiter des Geschäftsbereichs Wohnen in der JohannesDiakonie, Manfred Amend. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feier konnten die Gäste bei Führungen das „Haus am Limes“ und seine Bewohner näher kennenlernen. Das WohnPflegeheim befindet sich auf dem ehemaligen Heidesportplatz und bietet Platz für bis zu 60 Menschen mit Unterstützungsbedarf. Den Männern und Frauen stehen in den fünf Wohngruppen jeweils Einzelzimmer zur Verfügung. Tagsüber arbeiten einige in der Werkstatt für behinderte Menschen in Buchen, die übrigen finden in der sogenannten Tagesstruktur Beschäftigung, die sich in einem Gebäude direkt neben der neuen Wohnstätte befindet.

24 Fortbildungsprogramm

Und dann ist es endlich da! So entsteht das umfangreiche Fortbildungsprogramm der Johannes-Diakonie Mosbach. Jahr für Jahr legt die Johannes-Diakonie Mosbach seinen Mitarbeitenden aber auch Interessierten aus anderen Unternehmen ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsprogramm vor - von Kursen zur Leichten Sprache bis hin zu den Möglichkeiten für ein gesundes Älterwerden im Beruf. Getreu dem Motto: Neues dazulernen, Altes vertiefen. Das Team bestehend aus Kerstin

Wolff, Doris Ziegler, Irmgard Bender und Isabelle Schönberger investiert viel Zeit und Energie, allen Interessierten neue oder anregende Seminare, Tagungen und Workshops zu präsentieren und engagierte Referenten zu finden. Im Folgenden werfen die „Informationen“ einen Blick hinter die Kulissen: Die Entstehung des Fortbildungs-Programmes der Johannes-Diakonie in Bildern.

Wir schreiben den 26. Juli 2013. Der Startschuss für die Planung des nächsten Fortbildungsprogramms 2014 fällt: Es müssen die aus den Bereichen gewünschte Themen aufgeteilt werden. Welche Seminare sollen Bestand haben? Was bewegt die Johannes-Diakonie Mosbach? Was ist nächstes Jahr wichtig für die Mitarbeitenden?

Die Planung der Zeitschiene: Wann soll das Programm ausgeliefert sein? Wann ist Stichtag für die Lieferung aller Themen inklusive Auswahl der Referenten, Überarbeitung der Texte, Raumreservierungen, Kalkulation? Wann können wir die erste Korrekturausgabe, wann den Plot erhalten? Das Datum der Druckfreigabe muss festgelegt und ein Puffer für Eventualitäten eingeplant werden.

Doris Ziegler hat alle Daten bekommen und überarbeitet die Texte für das Programm.

6. Dezember 2013. Morgens um 8.00 Uhr: Die Druckfreigabe wird erteilt. Jetzt liegt das Programm in den Händen der Druckerei.

Fortbildungsprogramm 25

Die Zeit drängt. Die Druckerei macht sich sofort an die Arbeit. Am gleichen Tag werden 2.500 Exemplare gedruckt.

Danach geht es in die Buchbinderei. Zwei Tage müssen die Programme trocknen dürfen.

Endlich: Es ist der 12. Dezember 2013. Die erste Teil-Lieferung ist da!

Und am nächsten Tag kommt der Rest.

Das war knapp, aber jetzt wird gefeiert. Weihnachten kann kommen.

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26 Mosbach

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Überreichung der Kronenkreuze 27

„Sie sind Experten der Nähe“ Langjährige Mitarbeitende der Johannes-Diakonie erhielten das Kronenkreuz in Gold

Zahlreiche Mitarbeitende wurden auch in diesem Jahr in der Johanneskirche mit dem Kronenkreuz geehrt.

Mosbach. Ein schwungvoller ökumenischer Gottesdienst - begleitet von der Orff-Gruppe und dem Singkreis der Johannes-Diakonie - sowie ein anschließendes gemütliches Abendessen im fideljo mit musikalischer Begleitung von Peter Bechtold bildeten den festlichen Rahmen: Rund 50 langjährige Mitarbeitende der Johannes-Diakonie bekamen in der Johanneskirche mit dem Kronenkreuz in Gold die höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Deutschland überreicht. Pfarrerin Erika Knappmann und Pfarrer Richard Lallathin konnten zu dieser Feierstunde auch viele Angehörige und Freunde begrüßen. Als „Experten des Naheseins“ bezeichnete Richard Lallathin die Ehrengäste des Abends. Er nahm dabei Bezug auf die Jahreslosung für das Jahr 2014 aus Psalm 73: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“. „Seit 25 Jahren begleiten sie Menschen auf ihren Wegen, sind ihnen nahe, machen viele Grenzerfahrungen - Grenzen der Kraft, der Geduld, der Gesundheit“, sagte er. Aber so gebe es eben auch immer wieder Momente des Glücks. Er wünsche allen, dass sie Nähe an verschiedenen Orten erleben – und damit auch Momente des Glücks. Die Überreichung der Kronenkreuze übernahmen schließlich neben den beiden Pfarrern die Vorstände Dr. Hanns-Lothar Förschler und Jörg Huber. Letzterer machte bei seiner Ansprache deutlich, dass ein Kro-

nenkreuz ein Symbol dafür sei, dass sein Träger einen wesentlichen Teil seiner Lebenszeit in den diakonischen Dienst und damit in den Dienst der Menschen gestellt hat. „Tragen Sie dieses Kronenkreuz mit Stolz und als Ehrenzeichen!“, so Jörg Huber. Seinen Dank an die Kronenkreuzempfängerinnen und -empfänger überbrachte im Namen der Mitarbeitervertretung Klaus-Peter Helmling. Er war es schließlich auch, der die Gäste zum Sturm aufs Büffet auffordern durfte. Die Empfänger des Kronenkreuzes in Gold: Fatma Altiparmak, Alexandra Blaschek, Claudia Dörner, Herta Edelmann, Ines Fechtmann, Günther Fischer, Tanja Greulich, Klaus Günther, Karin Hillebrand, Heimo Hofstätter, Elke Hoheisel, Felicita Hohmann, Andreas Höhne, Käthe Hotel, Arno Huth, Elfriede Jung, Liane Keck, Johannes Keil, Andrea Kirschenlohr, Renate Klumpp, Renate Konrad, Ulrich Koslowski, Manuela Kratky, HansMichael Krauß, Waltraud Liebig, Karin Lips, Kata Lovric, Roxan Mannstein, Ulrike Middeke-Becker, Werner Mohr, Beate Mutschler, Horst Preiml, Magdalena Rath, Edeltraud Schäfer, Friedrich Schanz, Marion Schick, Bernhard Schmitt, Martina Schwarzer, Hiltrud Stoll, Kirsten Tagliarina, Alexandra Teßmer, Heinz Trautwein, Sabine Tropsa, Michael Tschürtz, Heidrun Ullrich, Diana Weis, Margot Weixler, Iris Wieder, Gabriele WittemannKoch, Martina Wölfl, Anita Ziegler.

28 Special Olympics

Im Mai heißt es: Daumen drücken! Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler der Johannes-Diakonie gehen vom 19. bis 23. Mai in Düsseldorf bei den Special Olympics an den Start Schwarzach/Mosbach. „Gemeinsam stark“, so lautet das Motto der nationalen Sommerspiele von Special Olympics für Menschen mit Behinderung, die in diesem Jahr vom 19. bis 23. Mai in Düsseldorf stattfinden. Rund 4800 Sportlerinnen und Sportler gehen dann in 18 Sportarten an den Start. Unter ihnen: Zahlreiche Athletinnen und Athleten der Johannes-Diakonie Mosbach. In sieben Disziplinen hoffen sie auf Medaillen - im Boccia, Bowling, Schwimmen, im Kraftdreikampf, im Fußball, Tischtennis und im Radsport. Hier eine Übersicht der Teilnehmenden aus Mosbach und Schwarzach. Für die, die nicht nach Düsseldorf reisen, heißt es dann im Mai: Daumen drücken! Boccia Boccia gehört zu Special Olympics wie der Erfolg zum Team der Johannes-Diakonie. Edelmetall brachte es aus Karlsruhe (2013), München (2012) und Bremen (2010) mit. Headcoach Ute Nowatschka hofft auch auf Medaillen in Düsseldorf. Aber: Die zwei stärksten Spielerinnen des Teams werden wohl nicht dabei sein. Doch: Sie stehen als Ersatzspielerinnen bereit. Ganz sicher aber freuen wir uns über die Qualifikation von Gabi Erhard, Annette Krämer, Renate Trier und Daniela Weckbach!

Bowling „Super, dass wir dabei sein können!“ Das Bowling-Team aus Mosbach freut sich riesig auf die Wettkämpfe und die gemeinsamen Tage in Düsseldorf. Davon berichten die Trainer Klaus Finkbeiner und Achim Schwind. Und keine Frage: „Auf jeden Fall werden wir alles geben, um mit einer Medaille nach Hause zu fahren“, zeigt sich das Team hochmotiviert. So kennen wir unsere Bowling-Sportlerinnen und -sportler Andreas Andrejaschin, Dietmar Ellesser, Udo Götz, Hanspeter Huber, Anja Lichtle, Clementine Mauro, Helmut Müllner und Peter Weber!

Schwimmen Schon die Vorkämpfe im Schwimmen waren hart: Ohne Goldmedaille ging es nicht weiter, die Konkurrenz war groß. Aber das Schwimmteam der Johannes-Diakonie ließ sie hinter sich, nicht nur zur Freude von Trainerin Claudia Geiger. Jetzt wird es bei den Special Olympics in allen Disziplinen starten: Freistil, Lagen, Rücken, Brust und Schmetterling. Und mehr noch: Das Schwimmteam tritt auch in der gemischten Lagenstaffel an – mit „Schmetterling“ als die ganz große Herausforderung. Auch das werden sie bestimmt meistern: Jens Besserer, Patrizia Endres, Carolin Filipp, Elke Jäger und Melanie Wolf.

Special Olympics 29

Kraftdreikampf „Jetzt geht´s in die heiße Vorbereitungsphase“, lässt Trainer Thomas Fraunholz aus dem Kraftraum wissen. Die Leistungsanforderung an seine vier Kraftdreikämpfer würde mit Blick auf die Special Olympics angezogen, die wöchentliche Trainingsanzahl erhöht. Die individuellen Ziele für Düsseldorf reichen von „drei gültige Versuche in den jeweiligen Disziplinen“ bis hin zur Goldmedaille. Wir sind sicher: Luca Bindel, Danilo Pasnicki, Albian Ramaj und Nicole Reimann werden das schon stemmen!

Fußball „Wir sind gut dabei“, zeigt sich Mario Brandt, Trainer der Schwarzacher Fußballer, mit der Leistung seiner Truppe zufrieden. Die Voraussetzungen für Düsseldorf sind gut: Sowohl der baden-württembergische Meister- als auch der Vize-Hallenmeistertitel konnte 2013 nach Schwarzach geholt werden. Die derzeitige Herausforderung für die Mannschaft sind Spielerwechsel. Edelmetall brachte das Mosbacher Fußballteam von den Special Olympics National Games 2012 in München mit. Das kann Sicherheit geben. Aber Coach Jürgen Gramlich weiß: Vieles ist nicht voraussagbar, zum Beispiel die Stärke der Gegner. In Düsseldorf treten die Fußballer aus Mosbach und Schwarzach gemeinsam an: Philip Blankenhorn, Markus Epp, Frank Eser, Patrik Gibel, Nico Handloser, Hans Jürgen Hauffe, Daniel Matrosjan, Domenico Ricci, Ramona Rößling, Patrik Rubi, Markus Sakowski und Stefan Walter.

Tischtennis Sie wollen nicht nur teilnehmen, sondern gewinnen: Die Tischtennisspieler der Johannes-Diakonie. Gerhard Andres als Trainer ist sich sicher, dass sein Team das Ziel auch erreicht: „Die Leistung spricht dafür!“ Wer von den Teamkollegen bei den diesjährigen Special Olympics nicht dabei ist, trainiert auf die zweite Oktoberwoche hin. Dann kommen auch in diesem Jahr Sportlerinnen und Sportler aus ganz Baden-Württemberg zum Tischtennisturnier auf dem Schwarzacher Hof zusammen. Für Düsseldorf drücken wir die Daumen: Rainer Becker, Marc Brämer, Ann Katrin Irschick, Manuela Nimes und Günther Rettinger.

Radsport Nie im Stillstand verharren auch die Radsportler der Johannes-Diakonie. Nach den Regeln von Special Olympics gingen sie zuletzt beim Radsporttag 2013 in Fluorn-Winzeln an den Start. Das Team um Trainerin Katja Herkel kann immer mit Medaillen rechnen, auch in Düsseldorf. Hier werden dafür alles geben: Sven Arndt, Oskar Fink, Dirk Graustein, Joachim Hascher, Mario Kark, Egon Krämer, Michael Lofink, Ingrid Neff, Christoph Nickel, Jennifer Rosenlehner und Kai Smyrek.

30 Mosbach

Mit verbundenen Augen absolvierten die Konfirmanden einen Sinnesparcours.

Die Konfirmanden sollten auch Hindernisse mit dem Rollstuhl bewältigen.

„Fast wie ein kleiner Kirchentag“ Beim Diakonie-Konfirmandentag kamen wieder rund 100 Jugendliche zusammen Mosbach. Konfirmanden entdecken die Diakonie: Unter diesem Motto trafen sich auch in diesem Jahr wieder rund 100 Jugendliche in der Johannes-Diakonie Mosbach. Einen Tag lang machten sich die jungen Leute von dort aus auf den Weg, die diakonischen Einrichtungen in Mosbach kennenzulernen. 13- und 14-Jährige aus den Kirchengemeinden Fahrenbach, Haßmersheim / Hochhausen / Neckarmühlbach, Hüffenhardt, Lohrbach / Reichenbuch, Mudau, der Kirchengemeinde Mittleres Neckartal, aus der Mosbacher Stifts- und Christusgemeinde sowie aus der Evangelischen Kirchengemeinde Neckargemünd bekamen dabei einen Eindruck von den vielen Aufgaben der Diakonie neben dem eigentlichen Gemeindeleben. Los ging der Tag für die Konfirmanden mit einer Andacht in der Johanneskirche unter der Leitung von Pfarrer Richard Lallathin. Hier wie den ganzen Tag über mit dabei: der Singkreis und die Orff-Gruppe der Johannes-Diakonie unter der Leitung von Peter Bechtold. Die Musik der Gruppe war eine der Stationen, die die Jugendlichen über den Tag verteilt besuchen konnten. Während die einen nun musizierten, informierten sich andere auf dem Gelände der Johannes-Diakonie über Maria Zeitler, einer Frau mit geistiger Behinderung, die in der Euthanasie-Aktion „T4“ von Nationalsozialisten ermordet wurde. Eine weitere Gruppe durchlief mit verbundenen Augen einen Sinnesparcours und bewältigte Hindernis-

se mit dem Rollstuhl, wieder andere erlebten den „Snoezelenraum“ mit sanften Klängen und entspannender Beleuchtung oder bekamen einen Eindruck von der Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen. Verteilt über das Stadtgebiet waren die Jugendlichen auch im Johanneshaus Tannenhof in Neckarelz, im Mosbacher Pfalzgrafenstift, beim Diakonischen Werk und der Evangelischen Sozialstation sowie auf der Abenteuergolf-Anlage „inputt“ unterwegs – im steten Wechsel zwischen Aktion und Information, unterbrochen nur von einem gemeinsamen Mittagessen im Kultur- und Begegnungszentrum „fideljo“. Dementsprechend positiv fiel am Ende auch das Fazit der Teilnehmer aus: „Ein toller Tag, vor allem der Snoezelenraum hat mir gefallen“, sagte einer der jungen Konfirmanden. Vielfach gelobt wurde auch die Musik, die Angebote für Senioren in den beiden Heimen oder das gemeinsame Erleben. „Das ist fast wie ein kleiner Kirchentag“, war zu hören. Zufrieden zeigte sich am Ende auch Richard Lallathin mit dem Diakonie-Konfirmandentag, der in dieser Form nun im zweiten Jahr in Folge stattfand. „Es war unser Anliegen, alle diakonischen Einrichtungen zusammenkommen zu lassen“, so der Pfarrer der Johannes-Diakonie. Und ergänzt. „Ich denke, es ist uns wieder gelungen, Diakonie erfahrbar zu machen.“

BBW Mosbach-Heidelberg 31

Zimmerservice gibt’s hier keinen Auszubildende des BBW Mosbach-Heidelberg im „Zuhause auf Zeit“ in Leimen Leimen. Der Staubsauger mitten im Flur macht deutlich: Heute ist Putztag im Leimener Internat des Berufsbildungswerks (BBW) Mosbach-Heidelberg. „Abstauben, saugen – aber gründlich“ ist angesagt, erklärt Florian Hofmeyer. Der 21-Jährige ist einer von 16 jungen Menschen, die hier wohnen und im BBW in Heidelberg-Rohrbach ihre Ausbildung zum Fachlageristen oder Fahrradmonteur absolvieren. Im ehemaligen „Hotel Boulevard“ hat das BBW ein Zuhause auf Zeit für die Azubis geschaffen – nur wenige Meter vom Leimener Zentrum entfernt. „Wir fühlen uns alle wohl hier“, sagt Florian. Und Nadja Helmling nickt zustimmend. Die 20-Jährige befindet sich ebenso wie ihr Mitbewohner im dritten Lehrjahr zum Fachlageristen, im Sommer wartet auf sie die Abschlussprüfung. Beide erinnern sich nur zu gut an die Zeit, als sich das Internat noch in einem Haus auf dem Ziegelhäuser Köpfel befand. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist heute besser, der Anfahrtsweg deutlich kürzer – länger im Bett bleiben inklusive. „Und hier kann man leichter abends in der Stadt etwas trinken gehen oder mit der Straßenbahn nach Heidelberg fahren“, sagt Florian. Das ehemalige 3-Sterne-Hotel bringt ideale Voraussetzungen für das BBW-Internat mit. Die Zimmer sind geräumig, haben jeweils ein eigenes Bad mit WC, im Erdgeschoss finden die jungen Erwachsenen ausreichend Raum für gemeinsame Aktivitäten vor. Es gibt ein großes Esszimmer, eine große Küche, einen Tischkicker

und eine gemütliche Fernsehecke. Die ist aktuell voll besetzt – mit denen, die ihren Putzdienst bereits hinter sich gebracht haben. „Gerade läuft ,Shopping Queen‘“, grinst Nadja, während sie mit einem Auge Richtung Fernseher Früchte für eine Bananenmilch schneidet. Die 20-Jährige stammt aus Mörlenbach, Florian aus Lindenfels im Odenwald. Wie die übrigen Mitbewohner reisen sie meist am späten Sonntagnachmittag in Leimen an, freitags geht es dann wieder nach Hause zur Familie – typischer Internatsalltag eben. Gelernt wird in dieser Zeit nicht nur in der Schule, im BBW oder bei den Einsätzen in verschiedenen Betrieben in der Region. Gerade das Zusammenleben mit Gleichaltrigen lehrt die jungen Leute das Einhalten von Regeln und Absprachen, Eigenverantwortung, Selbständigkeit oder auch das Wäschewaschen und Saubermachen. Unterstützt werden sie dabei von sozialpädagogischen Fachkräften. Eine davon ist Stefanie Jürs. Auch die Sozialpädagogin sieht im Leimener Internat die ideale Unterbringung für die Auszubildenden. „Der überschaubare Rahmen tut allen gut“, sagt sie. Und lobt das „gute Miteinander“ im Haus. So angenehm das Leben trotz aller Pflichten im ehemaligen Hotel auch ist, einen Nachteil gibt es seit der Neunutzung für Nadja, Florian und die anderen dann doch: Ein Zimmerservice existiert nicht mehr - gerade am Putztag besonders ärgerlich.

32 Wertheim

Kein Opfer soll vergessen werden Im Wertheimer Hofgarten wurde ein Stolperstein verlegt, in Mosbach erforschte Dr. Hans-Werner Scheuing die Namen von 30 Euthanasie-Opfern Wertheim/Mosbach. Die Opfer in Erinnerung rufen, das ist ein Ziel der Stolpersteininitiativen. Auch in Wertheim wurde auf Initiative von Dr. Dieter Fauth erneut mit einer Verlegung dieser Steine zweier Opfer des Nationalsozialismus gedacht: Klara Thalmann, geborene Fleischmann, und Maria Druckenmüller. Wurde Klara Thalmann ob ihres jüdischen Glaubens verfolgt, war Maria Druckenmüller erst Pflegling, dann Dienstmagd im Waisenhaus „Georgshülfe“, ehe sie nach einer Odyssee durch Kliniken und Pflegeanstalten im April 1941 in Hadamar ermordet und so eines der vielen Euthanasie-Opfer wurde. Dort, wo sich einst das Waisenhaus befand, ist nun im Hofgarten in der Frankensteiner Straße der Neubau der Wertheimer Wohnstätte der Johannes-Diakonie entstanden. Vor dem Gebäude wurde schließlich in Anwesenheit einiger Vertreter der Johannes-Diakonie, darunter Vorstand Jörg Huber und Manfred Amend, Leiter des Geschäftsbereichs Wohnen, der Stolperstein für Maria Druckenmüller verlegt. Die Voraussetzungen, dass auch in der Großen Kreisstadt Mosbach weitere Stolpersteine verlegt werden könnten, schuf Dr. Hans-Werner Scheuing. Der Geschichtsforscher und ehemalige Lehrer an der Schwarzbach Schule förderte in aufwändiger Arbeit 30 aus Mosbach stammende und bisher unbekannte Opfer der NS-Euthanasie zu Tage. Die Unterlagen darüber übergab er jüngst dem Mosbacher Oberbürgermeister Michael Jann.

OB Michael Jann (links), Dr. Hans-Werner Scheuing

Entwickelt hatte sich dieses Forschungsprojekt aus dem Projekt „Stolperstein für Maria Zeitler“ der GeschichtsAG des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums. Der Stein im Mosbacher Gartenweg erinnert an die gebürtige Mosbacherin, die einst nach einer Hirnhautentzündung in die damaligen Johannes-Anstalten kam und schließlich 1940 deportiert und in Grafeneck ermordet wurde. Ein Schicksal, das sicherlich noch weitere Mosbacher geteilt haben müssen, dachte sich Scheuing. Ein Jahr lang betrieb er mühsame Grundlagenarbeit, forschte in Archiven, holte Auskünfte ein und ermittelte so schließlich die 30 Namen von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen. Diese Liste mit 30 Namen soll nun Grundlage sein für weitere Forschungen. „Das ist ein Grundgerüst, jetzt geht es darum, dass wir Interessenten finden, die weitermachen“, sagte Michael Jann. Er dankte Hans-Werner Scheuing für die „sehr wertvolle Arbeit“. Er unterstütze auch dessen Idee, dass sich Mosbacher Schulen an der Weitererforschung der Lebensgeschichten jener Opfer beteiligen. Scheuing selbst berichtete, dass Mosbach mit diesem Projekt „vorbildlich“ sei. Gerade im Bereich Euthanasie-Forschung gebe es noch immer Lücken. Sein besonderer Dank galt aber auch der Johannes-Diakonie. „Deren Bekenntnis zu einer ungeschminkten Aufarbeitung der Vergangenheit hat diesem Projekt den nötigen Rückhalt gegeben.“

Stolpersteinverlegung im Wertheimer Hofgarten

Guggemusik Lahr 33

„Die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt“ Die Guggemusik „La VVida Gugge“ aus Lahr bereicherte die alemannische Fasnet Lahr. Hexen, Teufel und Bären, urige Figuren mit Holzmasken und mittendrin die schräge Guggemusik – das ist die alemannische Fastnacht. Auch bei der JohannesDiakonie in Lahr hat das ausgelassene Fastnachtstreiben viele Anhänger. Daniel Reithler, Arbeitserzieher in den Lahrer Werkstätten der Johannes-Diakonie, bot deshalb im Jahr 2012 als arbeitsbegleitende Maßnahme eine Guggemusik-Gruppe an. 2014 war „La VVida Gugge“ zum zweiten Mal auf Straßenumzügen und bei Fastnachtsveranstaltungen mittendrin dabei. Herr Reithler, was haben die La VVida-Guggemusiker in der Fastnacht 2014 erlebt? Daniel Reithler: Wir waren auf zwei Fastnachtsveranstaltungen und bei zwei Straßenumzügen mit unserer Guggemusik dabei. Am besten hat es am Rosenmontag bei den Kappeler „Rhiischnoke“ geklappt. Alle Musiker waren gut eingespielt, es war die reine Freude. Welche Instrumente spielen denn die Musiker? Unsere Musiker spielen konventionelle Instrumente wie Snare Drums, Glocken oder Temple Blocks, aber auch selbst gebaute Instrumente. Dazu kommen zwei Trompeten und die große Trommel. Wir achten besonders darauf, dass körperliche Behinderungen kein Problem darstellen. Ein einseitig gelähmtes Mitglied spielt mit einem einzelnen Trommelschlegel, für einen Rollifahrer mit Spastik haben wir das Instrument so umgebaut, dass er es gut schlagen kann. Und welche Musik gibt‘s für das Publikum zu hören? Wir spielen Titel wie „La Bamba“, „River of Babylon“ oder auch das Pippi-Langstrumpf Lied „Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt“. „La vida loca“ von Ricky Martin ist unsere Erkennungsmelodie, weil unser Name in diesem Titel steckt. Lavida ist spanisch und bedeutet Lebendigkeit. Diese Lebendigkeit drückt sich in unseren Liedern und in unserem Häs aus. Wie bereiten Sie sich auf Ihre Auftritte vor? Wir üben das ganze Jahr lang einmal wöchentlich, bei Bedarf auch mehr. Die Mitglieder lieben die Proben und kommen gern. Wir haben jetzt 16 feste Mitglieder und bekommen weiter Zulauf. Es ist wunderbar zu sehen, wie stark die Musiker profitieren.

Was meinen Sie damit genau? Wir erleben enorme motorische Fortschritte, weil es viel Geschicklichkeit erfordert, ein Instrument zu spielen. Außerdem sind die Musiker bei den Umzügen und in den Hallen immer in Bewegung, was ebenfalls eine positive Wirkung hat. Im kognitiven Bereich lernen die Musiker Melodien, Rhythmen und komplexe Handlungsabläufe. Auch soziale Fortschritte sind zu sehen: Ehemals verschlossene Beschäftigte öffnen sich und sprechen Leute an. Und auch im emotionalen Bereich profitieren sie. Zum Beispiel ist bei Leuten mit herausforderndem Verhalten eine deutliche Besserung zu erleben. Ich führe das darauf zurück, dass sie viel Aufmerksamkeit und positive Bestätigung bekommen. Also ist die Musik ein Glücksfall für die Beschäftigten? Ja, absolut. Manche Musiker hatten schon von Anfang an ein tolles Rhythmusgefühl und können sich auf diese Weise wunderbar ausdrücken. Sie sind in der Fastnachtszeit Teil des närrischen Treibens und damit mitten in der Gesellschaft. Ein Glücksfall natürlich auch, weil die Guggemusik ohnehin mit schrägen Tönen arbeitet. So fällt es nicht auf, wenn sich ein Mitglied der Gugge einmal verspielt. In der Fasnet sind nicht Ernsthaftigkeit und perfekte Leistung gefragt, sondern Lebensfreude und Lust am Spielen. Da passen wir bestens hinein. Mittlerweile brauchen wir auch den Vergleich mit „professionellen“ Guggemusikern nicht zu scheuen. Wir sind richtig gut, und das tut gut!

34 Angehörigenarbeit

Angehörigenarbeit 35

36 Menschen

Menschen in der Johannes-Diakonie Im Ruhestand Seit dem Erscheinen unserer letzten Ausgabe wurden folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (Stand Februar 2014): Elsbeth Eibner, Robert Horn, Ulrich Küpper (Mosbach) Heinrich Becker, Joachim Brenner, Karl Kaltschmitt, Ayla Kirli, Elfriede Tatarynovicz, Doris Treibel, Albert Wütschner (Schwarzach) Erika Magenreuter (Simmersfeld)

Die Johannes-Diakonie trauert... ... und nahm Abschied von den folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehemaligen, Werkstattbeschäftigten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern: Edith Klumb, ehemalige Mitarbeiterin unserer Einrichtung in Schwarzach, war fast 25 Jahre als Heilpädagogin der KJPP beschäftigt. Sie starb am 13. November im Alter von 66 Jahren. Regina Böhm, Mitarbeiterin im Wohnbereich unserer Einrichtung in Mosbach, zuletzt Verbund Neckar, arbeitete seit 2008 bei uns. Sie starb am 18. November im Alter von 50 Jahren. Heinrich Bieber, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Schwarzach, war von 1988 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1998 als Pförtner tätig. Er starb am 24. November im Alter von 78 Jahren. Wilhelm Kronmüller, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Schwarzach, war von 1970 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1995 im Gruppendienst tätig. Er starb am 26. November im Alter von 81 Jahren. Sahin Ödül, Bewohner der Wohngruppe D2 im Wohnzentrum, lebte seit seinem zehnten Lebens-

jahr in der Johannes-Diakonie. Er starb am 29. November im Alter von 45 Jahren. Theodor Neimeier, ehemaliger Mitarbeiter der Johannes-Diakonie, war von 1960 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Februar 1992 in verschiedenen Bereichen in Mosbach, zuletzt im Fahrdienst, tätig. Er starb am 5. Dezember im Alter von 82 Jahren. Hans-Peter Backfisch, von 1993 bis 1999 als Heilerziehungshelfer in der Klinik der Johannes-Diakonie am Schwarzacher Hof beschäftigt, starb im Dezember 2013 im Alter von 52 Jahren. Rolf Schmitz, Bewohner vom Verbund Amselplatz/ Lindenplatz 3, lebte seit 2009 am Schwarzacher Hof. Er starb am 21. Dezember im Alter von 62 Jahren. Klaus Weid, Außenwohngruppe Oberschwarzach, lebte seit 1976 in unserer Einrichtung. Er starb am 31. Dezember im Alter von 46 Jahren. Wilfried Pauker, Mitarbeiter in unserer Einrichtung seit 1979, arbeitete zuerst als Heilerziehungspfleger im Haus Bergesruh in Hettigenbeuern, dort zuletzt als Wohnbereichsleiter. Seit 1999 war er im Begleitenden Dienst der Buchener Werkstätten tätig. Er starb am 2. Januar 2014 im Alter von 59 Jahren. Liesl Lörz, ehemalige Mitarbeiterin unserer Einrichtung in Schwarzach, war von 1970 bis 1985 im Gruppendienst auf der Wohngruppe Schönblick tätig. Sie starb am 11. Januar im Alter von 90 Jahren. Gudrun Holzmann, ehemalige Mitarbeiterin am Schwarzacher Hof, war von 1979 bis 1998 im hauswirtschaftlichen Bereich beschäftigt. Sie starb am 12. Januar im Alter von 75 Jahren. Josef Tautz, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Mosbach von 1967 bis 1991, war zuletzt lange Jahre als Gruppenleiter auf der Wohngruppe Tal 2 D beschäftigt. Er starb am 13. Januar im Alter von 84 Jahren.

Menschen 37

Gerhard Jakobeit, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Schwarzach, war von 1950 bis 1985 als Krankenpfleger auf der Wohngruppe Lindenplatz tätig. Er starb am 15. Januar im Alter von 91 Jahren.

Birgit Hacker, Bewohnerin von Haus Tannenburg in Simmersfeld, lebte seit über 36 Jahren in unserer Einrichtung. Sie starb am 24. Februar im Alter von 47 Jahren.

Angela Berg, ehemalige Mitarbeiterin, war von 1970 bis 1982 an der Schwarzbach Schule am Schwarzacher Hof beschäftigt. Sie starb am 16. Februar im Alter von 87 Jahren.

Manfred Moraw, Bewohner von Haus Limes in Walldürn, lebte seit seinem achten Lebensjahr in der Johannes-Diakonie, viele Jahre im Haus im Tal in Mosbach. Er starb am 24. Februar im Alter von 62 Jahren.

Hermann-Josef Mönikes war als Diplom-Psychologe von 1973 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2010 in unterschiedlichen Bereichen unserer Einrichtung tätig. Zuletzt war er Leiter der Interdisziplinären Frühförderstelle des Kinderzentrums Mosbach; seit 2000 hatte er zusätzlich die Funktion des Koordinators im Geschäftsbereich Gesundheit inne. Er starb am 20. Februar im Alter von 68 Jahren.

Mechthild Mücke, Mitarbeiterin seit 1992 in unserer Einrichtung in Mosbach, arbeitete zuletzt im Gruppendienst in Haus Reh. Sie starb am 4. März im Alter von 59 Jahren.

Trauer um eine herausragende Persönlichkeit Zum Tode von Dr. Dieter Dreisbach

Mosbach. Die Johannes-Diakonie und der Evangelische Kirchenbezirk Mosbach haben mit dem Tod von Dr. Dieter Dreisbach eine „herausragende Persönlichkeit“ verloren. Über zwei Jahrzehnte prägte er das Gesicht der Diakonie, setzte Akzente in der beruflichen Fort- und Weiterbildung und hat in zahlreichen Bereichen Spuren im Kirchenbezirk hinterlassen. Nach längerer Krankheit starb Dieter Dreisbach im Alter von 76 Jahren. Der sympathische Westfale, geboren 1937 in Berleburg, kam 1979 nach Mosbach. Hier baute er mit großem Engagement das von ihm geleitete Berufsbildungswerk auf und wirkte umsichtig im Vorstand der damaligen Johannes-Anstalten bis zur Pensionierung 2003. Sozialarbeit und Soziologie waren die Studienfächer des gelernten Kaufmanns, der Bildungsarbeit in evangelischer Tradition geradezu verkörperte, als Vordenker der Entwicklung der Berufsbildungswerke bundesweit Einfluss nahm und sein umfassendes Wissen als Dozent am Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg an junge Menschen weitergab. Vor seiner „Mosbacher Zeit“ leitete Dr. Dieter Dreisbach zehn Jahre als Rektor die Fachhochschule des „Rauhen Hauses“ in Hamburg. Der Prädikant war ein überaus belesener Prediger, half organisatorisch in der Bezirkskantorei und war gern gesehener Gast und willkommener Gesprächspartner bei zahlreichen kirchlichen Anlässen in der Region. Große Wertschätzung erwarb sich Dr. Dreisbach als Mitglied und Vorsitzender der Bezirkssynode und vertrat den Kirchenbezirk Mosbach darüber hinaus mit seiner großen Erfahrung in der Landessynode sowie im Landeskirchenrat. Als Vorsitzender des Verwaltungsrats und als Vorstandsvorsitzender trug er zudem seit 2005 Verantwortung für das Evangelische Diakonissenmutterhaus Frankenstein in Wertheim und widmete sich auch der Geschichte dieser Einrichtung mit polnischen Wurzeln.

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Spenden 39

Danke für Ihre Spenden!

Unsere Spendenkonto: Sparkasse Neckartal-Odenwald Kto.-Nr. 4 36 36 36 BLZ 674 500 48 Spende der Firma Pluspunkt Textildruck Mosbach. Sofort, nachdem die vielen T-Shirts, Poloshirts und Sweatshirts aus der Spende der Firma Pluspunkt Textildruck in Empfang genommen worden waren, gab es in der Wäscherei der JohannesDiakonie eine erste Anprobe mit „Fotoshooting“ der Beschäftigten. Das Unternehmen hatte insgesamt 415 hochwertige und angenehm zu tragende T-Shirts, 61 Sweatshirts, Kuscheltiere, Kappen, Mützen, Stirnbänder, Rucksäcke und Badetücher gespendet. Eine große Spende, die vielen Menschen zugutekommt!

Jetzt auch Online-Spenden möglich Mosbach. Die Johannes-Diakonie Mosbach bietet nun auch die Möglichkeit an, auf sicherem Wege über das Internet zu spenden. Auf der Internetseite www.johannes-diakonie.de können Spender im Spendenformular zwischen Lastschrifteinzug oder den Zahlungen per Kreditkarte zu wählen. Außerdem kann gewählt werden, ob eine freie Spende getätigt werden oder das aktuelle Spendenprojekt unterstützt werden soll. Auch die jeweiligen Projekte werden auf diesen Seiten ausführlich vorgestellt. Vieles Gute, was sonst nicht zu finanzieren wäre, wird durch diese Spenden möglich!

IBAN: DE22 6745 0048 0004 363636 BIC: SOLADES1MOS

Spendenhotline: 08000 705705 Vielfach bietet sich die Möglichkeit, uns zu besonderen Anlässen mit Spenden zu bedenken, etwa mit Spenden aus Festen und Jubiläen, Kranzspenden oder Briefmarkenspenden. Mit einer Schenkung oder einem Vermächtnis können Sie unsere Arbeit für Menschen mit Behinderung unterstützen, auch über Ihr Leben hinaus. Für Rückfragen stehen Ihnen Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler (Tel. 06261/88-203) und Vorstand Jörg Huber (Tel. 06261/88-211) zur Verfügung. Auch unsere Seelsorger beraten Sie gerne: Pfarrerehepaar Birgit und Richard Lallathin (Tel. 06261/88-245), Pfarrerin Erika Knappmann (Tel. 06262/22-232). Auf Ihren Anruf freut sich auch: Karin Neufert, Fundraising/Spenderbetreuung (Tel. 06261/88-729) Spendenkonten: Johannes-Diakonie Mosbach, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Konto 4 36 36 36, BLZ 67450048 IBAN: DE22 6745 0048 0004 363636 BIC: SOLADES1MOS (ggf. bitte Spendenzweck angeben)

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Verein der Freunde und Förderer der JohannesDiakonie Mosbach e.V., Sparkasse Neckartal-Odenwald, Konto 3009016, BLZ 67450048 Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Die Standorte der Johannes-Diakonie Mosbach E 35 Bensheim

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