VPLT Magazin

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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76 VVeranstaltungswirtschaft eranstaltungswirtschaft • M edien- & VVeranstaltungstechnik eranstaltungstechnik Medien-

Nr. 76 · Dezember 2015 · 6,50 € · H 14450

HELGE LEINEMANN VPLT-Vorstandsmitglied [email protected]

PROTOUCH STAGEOPERATOR

Verantwortung übernehmen – das gehört zu unserem Geschäft

8,4“ Farb-Touchpanel

Die Skandale um den DFB, die Deutsche Bank und Volkswagen verunsichern unsere Gesellschaft. Zusammen mit der Flüchtlingskrise sei die Affäre der Beginn einer großen Krise, sagen die Pessimisten. Und seit den feigen Anschlägen in Paris haben viele Menschen Angst, dass diese Krise nicht nur wirtschaftliche Folgen für uns alle haben könnte.

D

abei wäre jetzt der perfekte Moment, dass wir zeigen, was wir drauf haben: als geeintes Europa, als Deutschland, als Akteure in der Entertainment-Technologie-Branche.

Editorial

Wir müssen Verantwortung übernehmen: in der Politik, im Job, zu Hause bei der Familie, im Freundeskreis. Wenn wir das nicht machen, dann entsteht aus der Häme über die Volkswagen-Affäre und aus der Kriegsrhetorik der Scharfmacher eine negative Spirale, die uns alle in der Art wie wir arbeiten und leben einschränken wird.

Angst ist ein berechtigtes Gefühl, aber es sollte uns nicht leiten. Viel wichtiger ist es, die wahren Gründe für Gewalt und Terror, für unternehmerisches Verbrechen und unverantwortliches Handeln anzugehen. Wir müssen aufhören, so wie viele Unternehmen, aber auch manche Vertreter der Politik, Dinge immer nur kurzfristig zu betrachten und uns um eine richtige Lösung zu kümmern. Wir stehen vor großen Herausforderungen. Und wie man diese löst, zeigen uns all die Freiwilligen, die in der Flüchtlingskrise den tausenden Bedürftigen helfen. Sie zeigen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Auch dort stehen wir vor einer Aufgabe, die wir uns vielleicht nicht ausgesucht haben, die wir aber lösen müssen, nachhaltig und langfristig - denn Zäune halten niemanden auf, der vor Krieg, Gewalt und Verbrechen flieht.

• Linkbare Motorverteilungen • Integrierte Software zur Anlagen-Konfiguration • Passwort-Verwaltung • Gruppenabschaltung • Wegerfassung und Zielfahrten • Lasterfassung mit Abschaltfunktion • Soll- & Ist-Positionsanzeige • Einzelanzeige aller Fehler und Betriebszustände • Alternativ 15“ Touchpanel • Alternative Systeme auf Netzwerkbasis auf Anfrage erhältlich CHAIN HOISTS • CONTROL SYSTEMS • SOLUTIONS

Dies sollte uns als Inspiration dienen, was wir alles schaffen können, wenn wir Verantwortung übernehmen und gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeiten. Die Alternative wäre fatal.

HELGE LEINEMANN

PS Wie schon seit Jahren enthält die Ausgabe des VPLT-Magazins zum Jahreswechsel den bewährten Jahreskalender in der Heftmitte. Schon häufig haben wir ihn in den Büros der Kollegen entdeckt – das freut uns sehr. Doch auch das rückseitige Poster erfreut sich großer Beliebtheit. Daher gilt unser Dank wie immer Ralph Larmann, der auch für 2016 das Motiv beigesteuert hat – übrigens auch für das Titelbild dieser Ausgabe.

[email protected]

CHAINMASTER BÜHNENTECHNIK GMBH Uferstrasse 23, 04838 Eilenburg, Germany Tel.: +49 (0) 3423 - 69 22 0 Fax: +49 (0) 3423 - 69 22 21 E-Mail: [email protected] www.chainmaster.de

V.M

inhalt

BUSINESS UNTERNEHMEN & MÄRKTE 10 Aktuelle Nachrichten aus der Veranstaltungstechnik VPLT Statement gegen Rechts 10 Weltfunkkonferenz 2015: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben 12 Kampf um Spektrum geht in nächste entscheidende Runde 13 Ausgefunkt – Der Countdown läuft 14 Ist der Erfolg von Live Entertainment bei Firmenevents planbar? 16 „Ungesunder Preiskampf muss wieder gesunder Wettbewerb werden“ 18 Constantin Alexander: Haltung ist wichtig 20 Auch im Ausland gilt: Der Ton macht die Musik 21 Wer verdient was? VPLT-Vergütungsstudie 22 LEUTE Das Personenkarussell der Branche

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PORTRAIT JB-Lighting

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KNOWLEDGE AUS- & WEITERBILDUNG Informationen der Deutschen Event Akademie (DEAplus) Interview mit Birte Kahlbrock zum „neuen Meister“ Laura Esposito, Hannelore Herz & Bettina Spiess Seminarübersicht DEAplus 2016 Meisterlehrgänge Veranstaltungstechnik DIN-Club und CEN/TC 433 EU-Projekt ECVAET 2 Interview mit Svenja Dunkel zu Digitalen Dividende II Hörregion Hannover

28 28 29 30 31 32 34 51 52

SPECIAL WANDKALENDER 2016 Wandkalender mit DIN A1-Poster von Ralph Larmann

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EQUIPMENT

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VPLT.Magazin.76

AUSZEICHNUNGEN Aktuelle Preise, Ehrungen und Awards Lobo, Fränkische und Waltermann

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TON Aktuelle Hersteller-Informationen

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MIX Aktuelle Hersteller-Informationen

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LICHT Aktuelle Hersteller-Informationen

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AV-MEDIENTECHNIK Aktuelle Hersteller-Informationen

58

53

V.M

inhalt

ACCESS ALL AREAS

MESSEN & EVENTS

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Rückblick auf sehenswerte Veranstaltungen PLASA London

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Publitec Roadshow

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ICSA Graz

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I N S TA L L AT I O N E N

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Die interessantesten Festeinbauten des Quartals Meyer Sound: Arri Sala, Haus der Kunst, München

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ETC: Tilikum Crossing, Portland, Oregon

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Stadthalle Gernsheim mit Feiner Lichttechnik

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Tower Bar, Hotel Hafen Hamburg, mit Mediasystem

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Convention Hall II, Estrel Berlin, mit Think Abele

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Im Wizemann Stuttgart mit D+B Audiotechnik

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AV-MEDIENTECHNIK

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Neues aus der medial vernetzten Welt Friedrichstadt-Palast, Berlin

R E N TA L

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Was wurde wann wie eingesetzt, mit Blick über den „Tellerrand“ IAA Frankfurt: Faszination Auto

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Multimedia-Tropfsteinhöhle, Ledenika, Bulgarien

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Shania Twain: Rock This Country

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Papstbesuch mit RCI Systems

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Oper „Happy Happy“ mit KS Audio

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Songkran 2015 mit Gemco

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TV Total Stock Car Crash Challenge 2015 mit Lunatx

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Pünktchen & Anton mit ETC

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Ehrlich Brothers mit Robe/LMP

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GUIDE

EDITORIAL

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WHO IS WHO

6

TERMINE

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ANGEBOTE

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LAST BUT NOT LEAST

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IMPRESSUM

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VPLT.Magazin.76

5

V.M

who is who

who is who

tion GmbH, in dessen Personalunionsfunktion als Bereichsleiter Entertainment, Media & Creation.

Christopher Sparkes Seit 1. November 2015 leitet Christopher Sparkes (40) die Marketingkommunikation der Prolight + Sound sowie der Musikmesse. Er ist damit für die konzeptionelle und strategische Weiterentwicklung der Marketingkommunikation sowie für die kommunikative Begleitung der weltweiten Aktivitäten im Bereich Entertainment, Media & Creation der Messe Frankfurt verantwortlich. In seiner neuen Position berichtet Sparkes an Stephan Kurzawski, Geschäftsleitung der Messe Frankfurt Exhibi-

Bei der Messe Frankfurt ist Sparkes seit 2011 als Media Relations Referent für die Konsumgütermessen Ambiente, Tendence und Nordstil tätig. Zuvor arbeitete er in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie im Marketing des Künstlerhauses Mousonturm in Frankfurt am Main. Von dort sowie aus freiberuflicher Tätigkeit bringt er umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Kultur, Musik und Entertainment mit. Sein Studium schloss er mit dem Magister Artium in den Fächern Anglistik, Pädagogik und pädagogischer Psychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt ab. Sparkes tritt die Nachfolge von Julia Krell an, die die Marketingkommunikation der Musikmesse und Prolight + Sound bislang zusätzlich zu ihrer Kommunikationsverantwortung im Geschäftsfeld Consumer Goods & Leisure leitete. Krell widmet sich seit November als Leiterin Marketingkommunikation in vollem Umfang den Messemarken Christmasworld, Paperworld und Creativeworld.

Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge. J. W. von Goethe

verlustfreie HDMISignalübertragung über HDMI-Extender der Extraklasse Full HD, 1080p, 3D, über 100 m und mehr, netzwerkfähig, in bestehenden Netzwerken einsetzb. bis max. 256 Empfänger, mit IR-Rückkanal, über nur ein CAT 5e/6 -Kabel, eingeb. 230V-Netzteil, in Stahlgehäusen mit spezieller Laser-Beschriftung ... gibt’s nur bei www.vitecco.de | Tel. 0511-22007050

Bühne · Licht · Ton bst GmbH www.bst.de 0 61 36 – 9 94 60

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik

Eine Mitgliedschaft im VPLT – Auch Sie sollten dazu gehören! Für wen? Dienstleister, Entwickler, Vertriebe, Hersteller, Systemintegratoren und die Auszubildenden und Studenten der Medien- und Veranstaltungstechnik

Warum? Der VPLT steht seit über 25 Jahren an der Seite der Menschen und Unternehmen, die die Grundlagen schaffen für Unterhaltung und Information. Wir fördern die Aus- und Fortbildung Wir arbeiten an der Erstellung technischer Richtlinien Wir sind die Interessenvertretung gegenüber Medien und Messen Wir bieten den Rahmen für zahlreiche Arbeitskreise Wir liefern Informationen über technische Neuerungen Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke

Sie möchten mehr Informationen zur Mitgliedschaft?

Ellen Kirchhof in der VPLT Geschäftsstelle freut sich über Ihre Kontaktaufnahme: 0511 – 270 74 74 oder [email protected]

www.vplt.org

DPVT.

Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik

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termine

 Die Electric Drives Production Konferenz und Messe (EDPC) präsentiert sich auch 2016 der Fachwelt mit Innovationen, Produkten und Impulsen in der Produktion von elektrischen Antrieben und Generatoren. Die EDPC findet vom 30. November bis 1. Dezember 2016 im Messezentrum Nürnberg statt. www.edpc-expo.de  Im ehemaligen Gefängnis am Wolvenplein in Utrecht wird am 26. Februar 2016 die Ausstellung „Hacking Habitat – Art Of Control“ eröffnet. Achtzig internationale Künstler und Designer zeigen dort bis zum 5. Juni 2016 ihre Arbeiten auf der Schnittfläche von Kunst, Technologie und sozialem Wandel. Aus Deutschland vertreten sind u.a. die Werke von Joseph Beuys, Felix Burger und dem Zentrum für politische Schönheit. Weitere Künstler sind u.a. Forensic Architecture, Melanie Bonajo, James Bridle, Johan Grimonprez und Susan Hiller. www.hackinghabitat.com

 Mit rund 10.000 Fachbesuchern ist die Best Of Events ein Treffpunkt für Event-Profis und Marketing-Entscheider unterschiedlicher Industriezweige. Die Besucher erwartet vom 20. bis 21. Januar 2016 in Dortmund ein Angebot von mehr als 400 Ausstellern. Unter den ausländischen Ausstellern stellen Anbieter aus den Benelux-Staaten die größte Gruppe dar. Diesmal wird auch die Westfalenhalle 5 mit einbezogen. Die Produkte und Dienstleistungen der Aussteller decken die relevanten Themen und Segmente der Event-Industrie ab. www.boe-messe.de  Die Sonderschau Digital Building greift das Motto der Light + Building, „Where modern spaces come to life“, auf und macht das Leitthema „Digital – individuell – vernetzt“ am Beispiel technischer Lösungen für moderne Räume erlebbar. Der Fokus liegt dabei auf Räumen in Zweckbauten. Die Sonderschau zeigt modellhaft die Technik sowie das systematische und vernetzte Zusammenwirken der Komponenten innerhalb moderner Räume auf. Für verschiedene Teilbereiche der Gebäudetechnik werden auf Technologie-Inseln neue Entwicklungen systemisch und vernetzt dargestellt. In Ergänzung zu diesen Inseln wird im zentralen Bereich der Sonderschau anhand von Beispielanwendungen im Büro gezeigt, welche Möglichkeiten und neue Nutzungsoptionen die zunehmende Digitalisierung in der Gebäudetechnik bietet. Die Sonderschau Digital Building findet im Rahmen der Light + Building vom 13. bis 18. März 2016 auf dem Freigelände 11, zwischen den Hallen 8, 9 und 11 der Messe Frankfurt statt. www.light-building.messefrankfurt.com

 Am 21. Januar 2016 findet die siebte Hamburg Open, der von Studio Hamburg MCI veranstaltete Branchentreff für Aussteller aus den Bereichen Broadcast-, IT- und Medientechnik, statt. Von 10 bis 18 Uhr werden in den Studios A3 und A9/A10 auf insgesamt 1.800 qm Fläche neue Produkte, Hersteller-Highlights und Vorträge geboten. www.hamburgopen.de  Die Messe Heavent Paris, Trade Fair für Events, Ausstellungen, Seminare und Kongresse, findet seit 2000 in Paris statt. Einige Jahre später kam Heavent Meetings Sud in Cannes hinzu, mit Schwerpunkt auf den Süden Europas. Veranstalter beider Messen ist die BtoBMediengruppe Tarsus France. Die nächste Heavent Meetings findet am 13. und

14. April 2016 im Palais Des Festivals in Cannes statt. Heavent Meetings ist eine Event- und Mice-Trade-Fair (250 Aussteller), mit u.a. gezielten und individuellen Terminen, Business Lunchs und zwei Networking-Abenden in Eventlocations. 2.500 Besucher, davon 500 Hosted Buyer (Agenturen und Firmen) aus Frankreich und Europa werden erwartet. www.heavent-meetings.com

 ASC und ETC veranschaulichen, wie LED-Technik in der szenischen Beleuchtung und im Zusammenspiel mit vorhandenem Bühnenlicht funktioniert. Der LED-Workshop findet am 19. Januar 2016 in Berlin statt. Schulungsund Veranstaltungsort ist der HermannWolf-Saal in der Berliner Philharmonie. Der Workshop richtet sich an Mitarbeiter der Beleuchtungstechnik in Theatern und Bühnenhäusern, an Planer und Architekten. www.amptown-system.com  Die PCIM Asia 2016, Internationa-

le Messe und Konferenz für Leistungselektronik, Intelligente Antriebstechnik, Erneuerbare Energie und Energiemanagement findet vom 28. bis 30. Juni 2016 in Shanghai statt. Im Fokus der PCIM Asia stehen Neuheiten rund um Leistungshalbleiter, Bauelemente und Sensoren bis hin zu Energiemanagementsystemen sowie Simulations- und Entwicklungssoftware. Darüber hinaus stellen die Global Player der Branche aktuelle Entwicklungen und Innovationen rund um die Leistungselektronik vor. www.pcimasia-expo.com

 Die Prolight + Sound in Frankfurt wird vom 5. bis 8. April 2016 Studenten, Azubis und Berufsschüler aus allen Bereichen der Veranstaltungstechnik noch zielgerichteter ansprechen. Erstmals bietet die Internationale Messe der Technologien und Services für Entertainment, Integrated Systems und Creation am Dienstag, den 5. April 2016, einen speziellen Nachwuchstag. „Wir möchten Unternehmen die Möglichkeit geben, sich bei engagierten Nachwuchskräften vorzustellen und mit diesen in Kontakt zu treten. Gleichzeitig können sich Brancheneinsteiger einen Überblick über

Deutsche Event Akademie GmbH Hamburg | Hannover/Langenhagen

www.deaplus.org 8

VPLT.Magazin.76

Für Show, Event, TV und Messebau Tel (040) 71 00 83 85 · Fax (040) 71 00 83 86

Ausbildungsszenarien und Karrierechancen in den einzelnen Firmen verschaffen und ihr Fachwissen über die Veranstaltungsindustrie erweitern“, sagt Michael Biwer, Leiter der Prolight + Sound. Die Messe bietet am Nachwuchstag ein attraktives Programm für die Zielgruppe – geplant sind Vorträge, geführte Touren und weitere Aktionen. Matchmaking-Angebote bringen Unternehmen bzw. Bildungseinrichtungen mit passenden Bewerbern zusammen. Auch die Referenten der Seminarreihen „Prolight + Sound Conference“ und „Eventplaza Conference“ legen an diesem Tag den Schwerpunkt auf Fragestellungen und Lösungsansätze rund um die Förderung junger Fachkräfte im Event-Bereich. Zudem bietet das Areal Education + Associations eine zentrale Anlaufstelle, um sich über Fachhochschulen und sonstige Bildungseinrichtungen zu informieren. www.prolight-sound.com

 Einmal in der Schweiz (Schaffhausen) und viermal in Deutschland (Hamburg, München, Köln, Heilbronn) veranstaltet Markus Zehner im Februar/März 2016 die Seminare „Einmessen von Beschallungsanlagen“ (am 2./3. Februar 2016 in Köln; 8./9. Februar 2016 in Hamburg; 22./23. Februar 2016 in München; 1./2. März 2016 in Schaffhausen; 9./10. März 2016 in Heilbronn) und „Bass total – Das große Subwoofer-Seminar“ (am 4. Februar 2016 in Köln; 10. Februar 2016 in Hamburg; 24. Februar 2016 in München; 29. Februar 2016 in Schaffhausen; 8. März 2016 in Heilbronn). Das zweitägige „Einmessen von Beschallungsanlagen“-Seminar führt in die Welt der professionellen Messtechnik ein und richtet sich sowohl an Einsteiger in die Materie als auch an erfahrene Anwender. Das eintägige „Bass total“-Seminar, das einzeln besucht oder mit dem Messtechnik-Seminar kombiniert werden kann, widmet sich dem Thema Subwoofer. Die Platzierung von Subwoofern und die damit zusammenhängenden physikalischen Prinzipien und Auswirkungen auf die Schallverteilung werden erklärt. Neben konventionellen Anordnungen werden auch wichtige Richtbass-Prinzipien vorgestellt. www.zehner.ch

Times are changing. New: Tuesday – Friday 5. – 8. 4. 2016

Let’s master it.

prolight-sound.com/2016

V.M

unternehmen & märkte

VPLT Statement gegen Rechts

GROSSE MOMENTE ERLEBEN! BEST OF EVENTS INTERNATIONAL 20.– 21.01.2016, DORTMUND DIE INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR ERLEBNISMARKETING THE INTERNATIONAL TRADE SHOW FOR EXPERIENCE MARKETING

Ein Verband mit seinen Mitgliedern ist ein wichtiger Bestandteil des demokratischen Prozesses. Und als einen solchen versteht sich der VPLT. Eine klare Positionierung des Verbandes und seiner Mitarbeiter. Demokratie basiert auf dem Rechtsstaat, der auf Gesetzen beruht, die aus Wertevorstellungen entstanden sind. Für uns sind das die Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen, die EU-Verfassung und nicht zuletzt: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die freie Meinungsäußerung gehört grundsätzlich zu den Rechten, die für uns selbstverständlich sind. Was in einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft weder selbstverständlich noch zu tolerieren ist, wird im Strafgesetzbuch klar aufgezeigt: Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewaltoder Willkürmaßnahmen auffordert oder die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird bestraft. Der Vorstand des VPLT, die DEAplus und alle Mitarbeiter erklären hiermit: ● Wir sind gegen Fremdenhass, gegen jedwede Gewalt und Diskriminierung und deren Verbreitung. ● Es gibt dafür keine Toleranz! ● Wir stehen für eine Entertainment-Technologie-Industrie die weltoffen ist und die die

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Grundprinzipien einer pluralistischen Wertegemeinschaft vertritt. ● Unsere Branche besteht aus Menschen, die ihren Beruf mit sehr großem Einsatz, Fantasie und Leidenschaft ausüben, international tätig sind und Toleranz leben. ● In unsere Branche passt kein neo-nationalsozialistisches Gedankengut und auch keine Aggression durch diffuse Angst vor dem vermeintlich Fremden. ● Es ist Zeit für ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Fremdenhass und für die offene, freiheitliche Demokratie.

Statements Wie oft schon habe ich selbst auf Fachtagungen am Mischpult gesessen und den Inhalt nicht im Ansatz verstanden. Gerne habe ich auch Ausstellungsstücke beleuchtet, deren Nutzen oder sogar technischer Fortschritt sich mir gar nicht erklärt hat. Meine Mikrofone und Lampen haben da nie einen besonderen „Geschmack“ bewiesen, worüber ich auch dankbar bin. So blieb es stets an mir, auf Anfragen von Kundinnen und Kunden auch mal „Nein“ zu sagen und dies dann im Zweifel auch durchzustehen. Dazu gehört ein eigener klarer Standpunkt: Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Helge Leinemann Mitglied im VPLT Vorstand Rassismus hat in der Veranstaltungsbranche nichts zu suchen. Wir leben davon, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen gemeinsam daran arbeiten, dass eine gute

Show entsteht. Das soll auch in Zukunft so bleiben.

sind. Schaut in die Geschichte - diese Strömungen waren nie gut für die Menschheit.

Wolfgang Schöpe

Ellen Kirchhof

Mitglied im VPLT Vorstand

VPLT Geschäftsstelle

Deutschland erlebt eine ungewohnte Situation. Als Amerikaner, der lange hier lebt, bin ich aber sicher, dass die meisten Menschen die Chancen, die daraus entstehen können, sowie das Gebot der Menschenliebe, das zwingend notwendig ist, erkennen. Ihre offene, freiheitliche Demokratie haben die Deutschen selbst erschaffen und verdient. Sie werden es nicht zulassen, dass diese durch Fremdenhass oder Diskriminierung gefährdet wird.

Bei den ganzen Shitstorms heutzutage bin ich für eine klare Distanzierung von jeglichem Fremdenhass.

Randell Greenlee VPLT Bereichsleiter Politik international Diskriminierung, Fremdenhass und Gewalt in Wort oder Tat sind nicht zu akzeptierende Auswüchse von Ängsten und/oder Dummheit. Diesen im Kleinen wie im Großen Contra zu geben, muss eine soziale Verantwortung für jeden sein.

Sacha Ritter Bereichsleiter Operatives und Finanzen Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland ein hohes Gut. Das gilt auch für politische Meinungen. Die Veranstaltungsbranche trägt bei der technischen Umsetzung von Veranstaltungen auch zur Verbreitung von politischen Meinungen bei. Die Entscheidung, welche politische Meinung noch vertretbar ist, muss jeder für sich selbst treffen. Aber das sollte zumindest bewusst passieren.

Ralf Stroetmann

Philip Rittberg VPLT Geschäftsstelle Wir leben in einer globalisierten Gesellschaft. Das ist eine Chance, aber auch eine Aufgabe. Wir müssen täglich dafür kämpfen, dass die demokratischen Errungenschaften nicht abgeschafft werden. Gerade für die Menschen aus der Veranstaltungsbranche sollte es klar sein, dass Kreativität, Flexibilität und hohe Qualität nur in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein können.

Constantin Alexander Öffentlichkeitsarbeit Nationalistische Meinungen fördern nicht unsere Zukunft. Wir brauchen Zuwanderung, damit das Leben, das wir führen, auch weiterhin sichergestellt wird. Zuwanderung ist da eine Chance.

Dietmar Rottinghaus Vorstandsvorsitzender des VPLT Ich bekämpfe seit Jahrzehnten Fremdenhass und rechtsradikales Gedankengut. Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Dafür trete ich ein.

Alfred Rogacki jun. Schatzmeister des VPLT

Bereichsleiter Politik national Ich habe mir dieses Statement von meinem Arbeitgeber gewünscht, weil wir damit viele erreichen, die uns als Verband vertrauen. Brutale Übergriffe auf Menschen anderer Herkunft dürfen wir nicht zulassen. Aus Angst mit den Angstmachern in die gleiche Richtung zu schreien, ist ganz sicher der falsche Weg. Damit macht man die groß, die im Kopf so klein

Um rechtsradikale Verfehlungen wirkungsvoll zu bekämpfen, muss man zuallererst versuchen, die Gegenseite zu verstehen. Erst dann kann man sie mit Herz und Verstand sinnvoll bekämpfen. Wie formulierten es die Kollegen von Charlie Hebdo doch so treffend: Ihr habt die Waffen, aber wir haben den Champagner.

Stephan Kwiecinski Chefredaktuer VPLT-Magazin

02630 / 96525-0

V.M

unternehmen & märkte

kurz notiert

Adam Hall hat einen Showroom in Barcelona eröffnet. Auf 500 m2 Fläche werden dort Produkte aus dem gesamten Adam-Hall-Sortiment präsentiert. Für das Sound- und Lichtequipment steht eine eigene Bühne zur Verfügung. Angeschlossen an den Showroom sind 400 m2 Büro- und Schulungsfläche. Die Laserworld Firmengruppe hat im August 2015 eine Niederlassung in Südkorea eröffnet. Vom Standort Daejeon aus wird Laserworld Korea den Vertrieb von Showlaserprodukten und deren Service für den koreanischen Markt übernehmen. Stagehands.net spendet Gelder für seine Kundenweihnachtsgeschenke an Moabit hilft!, einem Berliner Verein zur Unterstützung von Flüchtlingen (moabit-hilft.com). Die Zertifizierungsstelle der VdS Schadenverhütung in Köln bestätigt der Chemnitzer Niederlassung der Salzbrenner Stagetec Audio Video Mediensysteme GmbH erneut die Anerkennung, mit Christian Lämmel als eingetragener hauptverantwortlicher Fachkraft für die Errichtung und Wartung von Einbruchmeldeanlagen, Martin Kretzschmar für Sprachalarmanlagen sowie Mike Wetzig für Brandmeldeanlagen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben Die Weltfunkkonferenz 2015 beschließt vorläufige Sicherung der Fernseh- und Kulturfrequenzen 470-694 MHz bis 2026. Damit erhalten Nutzer und Hersteller drahtloser Produktionsmittel eine erste Planungsperspektive. Es gibt allerdings keine Bindewirkung für Nachfolgekonferenzen, und 2019 drohen bereits anderslautende Beschlüsse. Ohne Erschließung alternativer Frequenzbereiche gibt es daher keine Entwarnung für die Kultur- und Kreativwirtschaft und ihre Großevents. Nach der WRC-15 ist vor der WRC-19: Pressekonferenz zu den Ergebnissen der WRC-15 am 27.11.2015 (links) sowie Delegierte beim Conference Preparatory Meeting (CPM) am 30.11. 2015 für die nächste Weltfunkkonferenz (rechts).

Keine „Digitale Dividende 3“ bis zum Jahr 2026 und exklusive Nutzung der Frequenzen 470-694 MHz für terrestrisches Fernsehen und drahtlose Produktionsmittel. So lautet der Beschluss der Weltfunkkonferenz (WRC-15) in Genf. Erst die übernächste Weltfunkkonferenz 2023 soll prüfen, wie das Spektrum nach 2026 zu nutzen ist. Allerdings entscheidet jede WRC autonom. Somit könnte die Mobilfunklobby eine „Digitale Dividende 3“ bereits 2019 wieder auf die Agenda bringen. Für Nutzer und Hersteller drahtloser Produktionsmittel bedeutet der Beschluss der WRC-15 zwar ein erstes Signal für mehr Planungssicherheit, aber längst keine endgültige Entwarnung. Da die WRC-15 keinen Ersatz für die in den „Digitalen Dividenden 1 und 2“ verlorenen Ressourcen definiert hat, wird sich die bereits heute bestehende Frequenzknappheit mit dem Ausbau des Mobilfunknetzes noch vor 2019 erheblich zuspitzen. Besonders Großproduktionen sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft insgesamt bleiben gefährdet.

„Dies ist ein erster bemerkenswerter Erfolg für die Kultur- und Kreativwirtschaft, aber dennoch kein Grund zur Euphorie. Der Bundesregierung, der Bundesnetzagentur sowie den Vertretern des APWPT gilt großer Dank. Sie haben in der drei Wochen dauernden Konferenz den vorläufigen Erhalt dieser wichtigen Frequenzen durchgesetzt“, erklärt der Gründer der Initiative „SOS - Save Our Spectrum“, Helmut G. Bauer. „Nun muss die Bundespolitik unbedingt weiter am Ball bleiben und die Beibehaltung der aktuellen WRC-Entscheidung sichern. Auch darf sie die Bereitstellung von geeigneten Ersatzfrequenzen für die Verluste im 700- und 800-MHz-Band keinesfalls aus dem Auge verlieren. Die Uhr tickt wieder bis zur nächsten WRC 2019.“ Der Beschluss der WRC-15 gilt für Europa, Afrika, den Mittleren Osten sowie das Gebiet der früheren Sowjetunion (ITU-Region 1). Vor der Weltfunkkonferenz hatte es massive Forderungen gegeben, das Spektrum 470 - 694 MHz für den Mobilfunk zu öffnen.

Erstattungsverfahren eröffnet Entschädigung für PMSE-Nutzer nach „Digitaler Dividende 2“ Die Teilbranchen der deutschen Musikwirtschaft haben im vergangenen Jahr insgesamt elf Milliarden Euro umgesetzt. Mit insgesamt 127.000 Selbständigen und Arbeitnehmern übertreffen sie die Erwerbstätigenzahlen jeder anderen Medienbranche. Die Bruttowertschöpfung lag 2014 bei rund 3,9 Milliarden Euro. Innerhalb der sieben Teilbranchen der Musikwirtschaft haben die „Musikveranstaltungen“ (27%) und „Musikaufnahmen“ (22%) die höchste Bruttowertschöpfung, gefolgt von den Bereichen „Musikinstrumente“ (19%), „Kreative“ (15%), „Musikunterricht“ (10%), „Musikverlage“ (5%) und „Verwertungsgesellschaften“ (2%). Dies sind Ergebnisse der veröffentlichten Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“.

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VPLT.Magazin.76

Nach der Versteigerung des Bandes 694-790 MHz („Digitale Dividende 2“) an den Mobilfunk müssen drahtlose Produktionsmittel (PMSE) den Frequenzbereich räumen. Weil Fernsehsender verlagert und durch die Umstellung auf DVBT2 zusätzliche Frequenzen belegt werden[1], kommt es auch im Spektrum 470 - 694 zu Störungen auf Kanälen, die bisher für professionelle Produktionen nutzbar waren. Viele Mikrofonanlagen sind nicht ohne weiteres umstellbar und müssen kostenintensiv umgerüstet oder ganz ersetzt werden. Richtlinien zur Entschädigung der Betroffenen sind nun offiziell veröffentlicht. Auch das Informationsportal auf der Website der zuständigen Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) ist freigeschaltet. Dort finden PMSENutzer die „Richtlinie über die Gewährung von Billigkeitsleistungen“ im Volltext zum Download. Weiter sind Antworten auf häufige Fragen verfügbar. Laut Website können Anträge auf Entschädigung ab dem 1. Januar 2016 gestellt werden, ausschließlich online auf der BAV-Homepage. Wir werden zum Start des elektronischen Antragsverfahrens nochmals gesondert informieren. Wer kann eine Entschädigung beantragen? Man kann nach der oben genannten Richtlinie eine Entschädigung geltend machen, wenn die Anlage oder Anlagenteile folgende Voraussetzungen erfüllen: - Anschaffungswert mindestens 410 Euro - Im Frequenzbereich 694 - 790 MHz betrieben oder im Band 470 - 694 MHz aufgrund von Störungen nicht mehr nutzbar - Anschaffungszeitraum 1. Januar 2012 bis 31. März 2015 - Anschaffungszeitraum 1. Januar 1997 bis 31. März 2015 bei gemeinnützigen, mildtätigen, kirchlichen, öffentlichrechtlichen oder öffentlich finanzierten Organisationen Zusätzlich muss für die Anlage zwingend eine gültige Frequenzzuteilung der Bundesnetzagentur vorliegen. Die Frequenzzuteilung muss bis zum 31. Dezember 2015 durch die Bundesnetzagentur ausgestellt worden sein (Frist wurde aktuell verlängert). Da eine gewisse Bearbeitungszeit anfallen kann, sollte man den Antrag möglichst sofort stellen.

V.M

unternehmen & märkte

Kampf um Spektrum geht in nächste entscheidende Runde

kurz notiert

APWPT-Präsident Matthias Fehr im Gespräch mit Helmut G. Bauer (Save Our Spectrum) zur Weltfunkkonferenz 2015

Was macht die Weltfunkkonferenz (WRC) genau? Matthias Fehr: Im Kern geht es um den internationalen Funk- und Fernmeldevertrag, ein völkerrechtlich verbindliches Dokument. Dort ist festgelegt, welche Frequenzen die einzelnen Funkdienste nutzen dürfen. Die Aufgabe der WRC ist es, das Dokument alle drei bis fünf Jahre zu aktualisieren. In diesen Abständen findet die Konferenz statt. Das klingt erst einmal nicht besonders kompliziert? Matthias Fehr: Ist es aber. Die WRC ist eine absolute Mammut- und Marathonveranstaltung und dauert insgesamt fast vier Wochen. Es haben jetzt rund 3000 Delegierte aus mehr als 160 Ländern teilgenommen. Bei den unterschiedlichen Interessenslagen der einzelnen Länder kann sich die WRC, ähnlich wie zum Beispiel die Weltklimakonferenz, am Ende immer nur auf ganz wenige Kompromisse einigen. Und wie kommt die Konferenz zu ihren Beschlüssen? Matthias Fehr: In einem langen und komplexen Prozess von Sitzungen und Abstimmungsrunden. Dabei ist das Abschlussplenum absolut entscheidend. Während der gesamten Konferenz versucht man im Grunde, dafür Mehrheiten zu organisieren und genügend Leute auf seine Seite zu bringen. Das bedeutet: Jede Woche Plenarversammlungen aller Delegationen.

Und dazwischen tagesfüllend hunderte Beratungen. Eine so genannte Joint Task Group hat einen fast 100 Seiten langen Abschlussbericht mit Vorschlägen für Entscheidungen der WRC 2015 erarbeitet. Wenn Lobbyarbeit eine zentrale Rolle spielt: Ist die WRC nur eine Show-Veranstaltung, weil vorher sowieso schon alles in diversen Hinterzimmern ausgekungelt wurde? Matthias Fehr: Klares Nein. Natürlich sind im Hintergrund starke Unternehmen und Verbände unterwegs. Aber bis zur „letzten halben Stunde“ besteht die Möglichkeit, dass bereits getroffene Beschlüsse wieder gekippt werden. Wieviel Einfluss hat Deutschland, und wie setzt sich die Delegation zusammen? Matthias Fehr: Deutschland ist ein aktiver und anerkannter WRC-Teilnehmer, aber leider nicht der einzige Staat, der die WRC macht. Dazu kommen andere starke Nationen wie zum Beispiel die USA, Russland oder Frankreich. Die deutsche Delegation ist aktuell mit rund 70 Personen relativ groß und leistet aus meiner Sicht eine fundierte Sacharbeit. Mit Blick auf die WRC 2015: Worauf müssen sich PMSE-Nutzer künftig einstellen? Matthias Fehr: Die Auseinandersetzung zur Sicherung von nutzbaren Funkfrequenzen und von alternativem Funkspektrum für verlorene Frequenzen wird uns noch Jahre beschäftigen.

Höflinger kann 2015 auf eine 25-jährige Firmengeschichte zurückblicken. „Die Tatsache, dass Höflinger sich in 25 Jahren zu einem der Top-Dienstleister im Bereich der Filmund Videoproduktion sowie Veranstaltungsund Medientechnik entwickelt hat, verdanken wir unseren Kunden“, so die Geschäftsführer und Firmengründer Johannes Höflinger und Renate Juchum-Höflinger. Osram investiert bis 2020 rund drei Milliarden Euro in neue Technologien und Anwendungen: Rund zwei Milliarden sind als Ausgaben für Forschung und Entwicklung vorgesehen, eine weitere Milliarde für den Aufbau einer neuen LED-Chipfabrik in Malaysia. Die dänische Firma SGM Light hat ihre Restrukturierung abgeschlossen. Der Umbau war nötig geworden, um zukünftige Investitionen zu ermöglichen. Wie bisher, wird Peter Johansen als Inhaber und CEO die Firma führen. Durch den Einstieg von Paolo Covre, CEO der Investmentfirma Eurofinim, möchte SGM nun noch konsequenter seine Ziele verfolgen. Unsere Fotos zeigen Peter Johansen und Paolo Covre (oben) sowie Michael Herwig, Geschäftsführer und Mitinhaber von SGM Deutschland.

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Ausgefunkt Der Countdown läuft: Zum 31. Dezember 2015 endet die Verfügung 91/2005 über die „Allgemeinzuteilung von Frequenzen für drahtlose Mikrofone für professionelle Nutzungen in den Frequenzbereichen 790 bis 814 und 838 bis 862 MHz“ – diese bislang zulassungs- und kostenfreien Frequenzbereiche können somit von den meisten Anwendern ab Beginn des Jahres 2016 nicht mehr anmeldefrei genutzt werden.

Der Versuch, weiterhin Funkstrecken in den genannten Bereichen zu betreiben, sollte nicht unternommen werden: Zum einen kann die Bundesnetzagentur Verstöße mit Bußgeldern ahnden, zum anderen sind massive Störungen beziehungsweiseInterferenzen durch Up- und Downlinks (LTE, mobiler Internetzugang) der Mobilfunkanbieter zu erwarten, wie es bereits jetzt in vielen Regionen, bedingt durch LTE-Sendemasten, der Fall ist. Betroffene Anwender sollten sofort handeln und Ihr Equipment überprüfen, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten oder Störungen bei der Signalübertragung zu riskieren. Informationen zu den aktuellen Änderungen sind beispielsweise auf der Website www.sennheiser.de/ ddready zu finden. Sennheiser kennzeichnet zukunftssichere Funkanlagen mit dem Gütesiegel „DD ready“: Das Siegel steht „für das Versprechen der Marke Sennheiser, Premium-Service sowie eine Beratung für jede drahtlose Audioübertragung gemäß der Erfordernisse der aktuellen Gesetzeslage zu garantieren“, so das Unternehmen.

Die neue Frequenzsituation im Überblick Die bislang zulassungs- und kostenfreien Frequenzbereiche zwischen 790 und 814 Megahertz (MHz) sowie zwischen 838 und 862 MHz entfallen ab dem 1. Januar 2016. Für professionelle Anwender („gewerblich und fachmännisch ausgeübter Einsatz“) sind unter bestimmten Voraussetzungen voraussichtlich noch bis Ende 2017 so genannte „optionale Zusatzkapazitäten“ verfügbar, die in den Bereichen von 758 bis 788 MHz (OZK 1) und 791 bis 821 MHz (OZK 2) angesiedelt sind - es darf im konkreten Anwendungsfall jedoch kein LTE-Betrieb auf diesen Frequenzen stattfinden. Besitzer von Funkstrecken, die bislang den Frequenzbereich 790 bis 814 MHz bzw. 838 bis 862 MHz verwendet haben, können bei Erfüllung festgelegter Kriterien eine Entschädigung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA, Referat 416) beantragen. Schauspielhäuser, Sportstadien, Messen, professionelle Tourproduktionen und andere Anwender, die mit drahtlosen Produktionseinrichtungen bislang den Frequenzbereich von 790 bis 814 MHzbzw. von 838

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bis 862 MHzgenutzt haben, können in sichere Bereiche ausweichen beispielsweise in die Areale zwischen 470 und 608 sowie zwischen 614 und 703 MHz. Eine weitere Option ist die „neue Mittenlücke 700“, die sich von 733 bis 758 MHz erstreckt und nach Anmeldung beansprucht werden kann. Nutzbar, allerdings mit ein wenig Vorsicht zu genießen, sind auch die sogenannten „optionalen Zusatzkapazitäten“, welche für professionelle Anwender („gewerblich und fachmännisch ausgeübter Einsatz“) voraussichtlich noch bis Ende 2017 verfügbar sind – es geht um die Regionen zwischen 758 und 788 MHz (OZK 1) sowie 791 bis 821 MHz (OZK 2). Wichtig: Während des Einsatzes darf im betreffenden Gebiet kein LTE-Betrieb stattfinden.

Neue Entschädigungsregelung: Billigkeitsrichtlinie (RL-UmstKoPMSE700) Eigentümer von Funkanlagen mit einer Frequenzzuteilung, die vor dem 31. Dezember 2015 ausgestellt wurde, haben die Möglichkeit auf eine Entschädigung. Betroffen sind in der Regel Funkanlagen im Frequenzbereich 694 bis 790 MHz, sofern die Anschaffung zwischen dem 1. Januar 2012 und 31. März 2015 stattfand und die ursprüngliche Nutzbarkeit nicht mehr möglich ist. Bei der Entschädigung werden entweder der wirtschaftliche Restwert oder die Umbaukosten auf neue Frequenzen erstattet. HF-Experte Thomas Mai, Produkt- und Projektmanager bei Sennheiser, kommentiert: „Für die drahtlose Übertragung von Audiosignalen steht leider immer weniger Spektrum zur Verfügung. Der Wegfall der Frequenzbereiche von 790 bis 814 MHz und von 838 bis 862 MHzist unerfreulich, doch Anwender, die ihre Drahtlossysteme bislang in diesen Bereichen betrieben haben, müssen nicht beunruhigt sein: Sennheiser hat eine Vielzahl von Produkten mit dem Gütesiegel ‚DD ready’ im Programm, welche jetzt sowie in absehbarer Zukunft eine hochwertige und gesetzeskonforme Signalübertragung sicherstellen.“ www.sennheiser.de/ddready www.sos-save-our-spectrum.org

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Ist der Erfolg von Live Entertainment bei Firmenevents planbar? Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment über Planung, Umsetzung und Erfolg von Corporate Events.

Pro Audio BG übernimmt den exklusiven Vertrieb der gesamten Produktpalette von Kling & Freitag (K&F) in Bulgarien. Eine weitere Kooperation geht Kling & Freitag mit der libanesischen Firma Less DB ein: Less DB übernimmt den Aufbau des K&F-Vertriebsnetzes in Kuwait, Qatar und Jordanien. Der Entwicklungs- und Consultingpartner Gigatronik und der Mobilhydrauliklieferant Bosch Rexroth arbeiten künftig bei der Systemintegration mobiler Arbeitsmaschinen zusammen. Durch die strategische Partnerschaft sollen kundenspezifische Funktionalitäten für Landmaschinen und mobile Arbeitsmaschinen realisiert werden.

V-Nova Ltd., Anbieter von Video und Imaging Processing Hard- und Software, geht mit Qvest Media (Systemarchitekten für Broadcast-IT) eine strategische Partnerschaft ein. Die offizielle Vertragsunterzeichnung fand auf der IBC 2015 in Amsterdam am Messetand von Qvest Media statt. V-Nova wurde auf der IBC zudem in der Kategorie „Best Digital Video Processing Technology“ ausgezeichnet. Laauser & Vohl GmbH hat den Vertrieb der Produkte des amerikanischen Herstellers Listen Technologies in Deutschland übernommen. Das Portfolio umfasst Infrarot-, Funk- und WiFi-basierte Technologien und Lösungen zur individuellen Hörunterstützung.

Videlco Europe Limited war bereits europäischer Distributor für die Produkte des japanischen Herstellers IDK Corporation. Am 26. November 2015 ist nun in Ratingen das europäische Joint Venture gegründet worden: die IDK Europe GmbH. IDK Europe ist die zentrale Vertriebsorganisation für alle europäischen Länder. Distributor für Deutschland und Österreich: Videlco Europe Limited; für die Schweiz: Xbirniu.

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Auch wenn ein internationaler Stargast für große mediale Aufmerksamkeit sorgen kann, muss das Live Entertainment immer inszeniert und als zielgerichtetes Element in den Gesamtablauf einer Veranstaltung eingeplant werden, damit es seine dramatische, soziale und emotionale Wirkung voll entfalten kann. Ein Stargast allein ist somit kein Erfolgsgarant für Veranstaltungen, darin sind sich alle Gewerke einig. Aber was macht den Erfolg einer Veranstaltung aus und ist der Erfolg planbar? Um die Potenziale von Live-Kommunikation auszuschöpfen und nicht verpuffen zu lassen, müssen ihre Komponenten maß- und sinnvoll aufeinander abgestimmt sein“, warnt Frank Mielke von Bplusd Live. „Musik ist eine der Zutaten, die am meisten Emotion bei Gästen erwecken kann. Solche Bausteine sind aber nur Mittel zum Zweck und können bei unsachgemäßem Einsatz verpuffen: Wer sie nicht sinnvoll, relevant und nachvollziehbar mit seinen Inhalten verknüpft, wird hier umsonst investieren. Wann setze ich Musik ein, warum, was genau und wie? Solche Fragen sind heute noch wichtiger als in den oft strapazierten früheren Zeiten. Das Publikum braucht also Einführungen, Übergänge und Pausen, um seine Eindrücke verarbeiten zu können. Wird es überfordert, verliert es das Interesse und „klinkt sich aus“. Deswegen lohnt es sich, in Eventprofis wie Eventmanager oder Ablaufregisseure zu investieren. Der Ablaufregisseur Jochen Hinken sieht sich als Bindeglied zwischen Mensch und Technik: „Ablaufregie ist die Kunst, das Technische mit dem Menschlichen in kurzer Zeit zu verbinden. Es gehört sehr viel Fingerspitzengefühl dazu, die einzelnen Charaktere so zu leiten, dass es eine Einheit ergibt, die man sehen und spüren kann. Das perfekte Timing spielt dabei eine wesentliche Rolle, auf das ich immer wieder achte.“

Visualisierung für mehr Planungssicherheit Sabine Glaser, Gründerin und Geschäftsführerin der Easy Raum GmbH geht noch einen Schritt weiter. Das Softwareunternehmen mit Sitz in Düsseldorf, bietet mit der er 3D CAD Software Easy Raum pro, eine Branchenlösung, welche es dem Kunden ermöglicht,

selbstständig Veranstaltungen zu visualisieren und maßstabsgerechte Raumpläne zu erstellen. Mit Hilfe der Software wurde damit speziell für die Planung von Indoor- und OutdoorEvents, eine neue Möglichkeit geschaffen, Veranstaltungen bis ins kleinste Detail zu visualisieren. „Wir sind kein Beleuchtungsprogramm. Aber wer, mal eben schnell seine Bühne bauen möchte und ein Lichtambiente schaffen will, kann das schnell und ohne lange Einarbeitungszeit tun.“ sagt Sabine Glaser.

Zielsetzung und Gesamtkonzept Gerade Musik kann bei Veranstaltungen viele verschiedenen Zielen dienen: Sie kann nostalgische Gefühle heraufbeschwören, sie kann symbolische Bedeutung haben oder sozialem Engagement dienen. Events wie Jubiläen sollten den gemeinsamen musikalischen Erinnerungsschatz der Teilnehmer nutzen. Schon das Intro eines Hits aus den 80er Jahren wird beim Publikum positive Erinnerungen heraufbeschwören. Natürlich muss auch die Herkunft der Teilnehmer bei der Auswahl der Musiker berükksichtigt werden. Ist die Zielgruppe national oder international? Ein deutscher Künstler spricht nicht alle Mitarbeiter eines weltweit tätigen Unternehmens an. Hier liegt es nahe, auf einen internationalen Star zu setzen, dessen Songs auf der ganzen Welt populär sind. Bei entsprechender Inszenierung kann die Musik leichter Grenzen überschreiten und Herzen erreichen als eine Rede des Vorstands. Ute Lemper beschreibt die spezielle Situation bei Events so: „Firmenevents sind für Künstler immer eine besondere Herausforderung. Bei Konzerten kommen die Gäste, um mein aktuelles Programm zu sehen. Das ist bei Firmenveranstaltungen nicht unbedingt der Fall und man muss das Publikum anders ansprechen, mitnehmen und begeistern. Da hilft es, die Hintergründe und Ziele der Veranstaltung zu kennen und ein professionelles Team und Ansprechpartner an seiner Seite zu haben. Auch eine erfahrene Technikfirma ist mir wichtig, die in der Lage ist, auch in einer soundtechnisch schwierigen Location einen perfekten Sound zu erzeugen.“

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wegen ist es nicht leicht das wirklich passende Entertainment für die jeweilige Veranstaltung zu bestimmen. Zudem müssen sich Veranstalter ernsthaft mit den Eigenheiten und Bedürfnissen der Künstler auseinandersetzen und ihnen die Chance bieten, sich zu entfalten. Dabei sollte der private Geschmack des Geschäftsführers oder Eventmanagerskeine Rolle spielen. Vielmehr muss das Unternehmen reflektieren, welche Ziele es durch Show und Entertainment bei einer Veranstaltung erreichen will. Diese unterhaltsamen Elemente müssen Teil eines stimmigen Gesamtkonzeptes sein. Entertainment ist ein mächtiges, emotionales und dramatisches Instrument, aber kein einfacher Automatismus. Daher muss sein Sinn für das Publikum erkennbar sein.

Agenturen Die Münchener Eventmarketing-Agentur Planworx gestaltete am 15. und 16. Oktober 2015 in Berlin die Eröffnungsveranstaltung sowie die Unconference des Cisco IoT/IoE Innovation Centers OpenBerlin mit ca. 350 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Planworx verantwortete als Leadagentur nach dreimonatiger Vorbereitungszeit die Bereiche Technik, Kreation, Produktionen, Catering und Guestmanagement.

Fazit Der Erfolg einer Veranstaltung ist wohl nicht bis ins letzte Detail planbar, denn er hängt von zu vielen Faktoren. Ein Star allein macht noch lange keine gute Veranstaltung. Um das Potential einer Veranstaltung möglichst auszureizen, müssen die Spezialisten gut miteinander verzahnt werden. Und das kann man planen. In seiner bisherigen Tätigkeit als internationaler Booking Agent verantwortete Stefan Lohmann das Künstler Booking von nationalen und internationalen Stars und Showhighlights für Veranstaltungen aller Art – weltweit. Seine Erfahrung und sein Verhandlungsgeschick stellt er nun als professioneller Live Entertainment Einkäufer (Talent Buyer) ausgesuchten Event Agenturen, Firmenevents, Kultur Festivals und Veranstaltern zur Verfügung. (www.utelemper.com, www.bplusd.de, www.jochen-hinken.com, www.schiffini.de, www.angel strings.de, www.legrain.de, www.stefanlohmann.com)

Der Stahlhändler Starofit hat erneut die Pommerel Live-Marketing GmbH beauftragt, den Messestand für die Stainless Steel World in Maastricht zu konzipieren. StarofitProdukte wurden als Designelemente auf dem 40 qm großen Messestand verwendet. Für eine Stahllager-Optik sorgten Rohre und Fittings aus Edelstahl in blauen Gitterboxen. Eine optische Begrenzung des Standes wurde durch transparente, gebrandete Plexiglasscheiben erreicht. Als Blickfang diente ein umlaufendes Banner über dem Messestand. Die schwedische Privatbank SEB hat Atelier Seitz mit dem Entwurf und der Umsetzung eines Messestandes für die Expo Real beauftragt. Es entstand ist ein Messestand im schwedischen Stil, der in der Werkstattmanufaktur von Atelier Seitz gefertigt wurde. Eiche-Optik für Boden und Wände wurde mit Weiß kombiniert, was den überdimensionalen Schwarzweiß-Bildern einen natürlichen Rahmen verleihen sollte. Über Tablets an den Brüstungswänden erhielten die Besucher Informationen über SEB und hatten die Gelegenheit, an einem SEB-Quiz teilzunehmen.

Stageco gewann sechs Mal in Folge den TPI award in der Kategorie „Favourite Staging Company“

IF YOU CAN IMAGINE IT, WE CAN BUILD IT. Photo: Ralph Larmann

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Stefan Schiffeler, Schiffini GmbH & Co. KG, erläutert die kritische Rolle der Technik für den Unterhaltungswert eines Events: „Als Technikanbieter und Spezialist für Firmenveranstaltungen, sehen wir viel Potenzial, um das Live-Entertainment dem Anlass entsprechend noch besser erstrahlen zu lassen. Wichtig dabei sind die richtige Dimensionierung, die Qualität und das entsprechend erfahrene und kreative Personal, welches Ton, Licht, Bühne, Raum und Design als eine sich ergänzende Einheit versteht.“ Manche Live Entertainment Darbietungen sind heute so spektakulär, dass sie in der Lage sind, das Publikum zu fesseln und zu faszinieren, es sogar in Angst zu versetzen und zum Teil gefährlich zu wirken. Einen verblüffenden Effekt erzeugen holographische Projektionen. Bei der Verleihung der Billboard Awards wurde Michael Jackson mithilfe einer solchen Projektion zum Leben erweckt. Gelegentlich wird bei Events mithilfe dreidimensionaler Bilder die Illusion erzeugt, ein Akteur auf der Bühne würde den Zuschauern einen Gegenstand zuwerfen. Auch so werden die Zuschauer eingebunden und die Grenzen zwischen virtuell und real verschwimmen - dies war unter anderem zu sehen bei Enra aus Japan und auch die Angelstrings und Fantastic Fiveaus Deutschland arbeiten mit solchen Elementen. Lenn Kudrjawizki: „Als Filmregisseur und als Produzent von Live Entertainment habe ich immer den Blickwinkel einer Kamera im Kopf.Mein Zielist es die Grenzen zwischen Film, Theater, Multimedia und Live Entertainment zu verwischen, um neues und einmaliges Entertainment für Events zu kreieren. Eine Event Inszenierung unterscheidet sich kaum von der Vorbereitung eines Filmdrehs. Alles muss gut durchdacht und exakt geplant sein damit der emotionale Höhepunkt - wie in einem Film -im richtigen Moment erreicht werden kann, ohne dass die Kosten explodieren.“ Das Angebot an spektakulärer, populärer, anspruchsvoller oder sozial engagierter Unterhaltung ist also groß. Dennoch oder gerade des-

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LMP hat den Hersteller Brother, Brother & Sons (BBS) in den Vertrieb für Deutschland aufgenommen. Das in Kopenhagen ansässige und bereits mehrfach ausgezeichnete Unternehmen gilt seit 2010 als Spezialist für den Einsatz von LED-Weißlicht in den Bereichen Studio, Bühne und Fernsehen. Es wurde im Jahr 1999 von den dänischen LichtDesignern und Entwicklern Peter Plesner und Thomas Brockmann gegründet.

„Aus ungesundem Preiskampf muss wieder gesunder Wettbewerb werden“ Die Open-Air-Saison ist lange vorbei. Doch was bleibt hängen? Was waren die Trends und wichtige Entwicklungen in den warmen Monaten. Constantin Alexander hat mit Nicole Ehm über die vergangenen Monate und die Zukunft der Entertainment-Technologie-Branche gesprochen.

Opple Lighting und Seaborough haben eine Vereinbarung zur technischen Zusammenarbeit (TCA) unterzeichnet. Ziel ist die Fertigung der weltweit ersten, universell austauschbaren LED-Röhre, der OneTLed. Gemäß der Bedingungen dieses Vertrages wird Opple Lighting in ein Programm zur Entwicklung und Fertigung von LED-Röhren, unter Einbeziehung der OneTLed-Technologie von Seaborough, einsteigen. Focusrite Novation Deutschland ist ab sofort Ansprechpartner für alle Händler aus Österreich. „Wir können jetzt für Österreich einen erweiterten Support via Telefon, E-Mail und Facebook anbieten und werden in der Zukunft auch verschiedene Händlertouren durchführen“, sagt Ralf Kohlmeier, Salesund Marketing-Manager von Focusrite Novation Deutschland.

Die Kindermann GmbH wird Exklusivdistributor für die DACH-Region von Hall Research. Der Fokus liegt dabei auf Signalverteilern, -umschaltern und Matrix-Switchern. Hall Research ist ein amerikanischer Hersteller professioneller AV-Technik und seit mehr als dreißig Jahren im US-Markt tätig. Kaiser Showtechnik in Augsburg ist seit Juli 2015 Großhändler für die Akku-Produkte AX3, AX7 und AX10 der Astera LED Technology GmbH aus München. Das neue Standbein sei ein logischer Schritt in die Zukunft, so Geschäftsführer Maxx Kaiser.

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Wie ist als Personaldienstleisterin der Sommer zu beurteilen? Nicole Ehm: Insgesamt lief es sehr gut, wenn man nur die unglaubliche Vielfalt an Events und den damit verbundenen Umsatz betrachtet. Wir hatten aufgrund der vielen gleichzeitig stattfindenden Festivals und der parallel stattfindenden anderen Veranstaltungen unglaublich viele Anfragen und Aufträge zu bewältigen. Gleichzeitig waren wir aber in der Situation, dass wir viele Aufträge gar nicht mehr annehmen zu konnten, da die personellen Ressourcen nun mal begrenzt sind. Das klingt ja erst einmal positiv. Gab es denn auch negative Punkte? Nicole Ehm: Was dieses Jahr ein wenig irritiert hat, waren extrem kurzfristige Anfragen. Beispielsweise, ob wir am gleichen oder nächsten Tag Eventpersonal oder Stagehands vermitteln könnte. Die Begründung für die Kurzfristigkeit war dann, dass komplette Crews nicht erschienen sind. Ich habe mich da immer gefragt: Woran liegt so etwas? Haben die Disponenten versagt, weil sie total überlastet waren? Haben die Crews versagt, weil sie total er-

schöpft waren? Wurden einfach Luftcrews angeboten, die man nie wirklich real disponieren konnte? Und gibt es eine Antwort darauf? Nicole Ehm: Nein, aber es bringt mich zum Grübeln. Klar ist, dass es im Sommer immer wieder personelle Engpässe geben wird. OpenAir-Events finden nun mal in nur wenigen Monaten des Jahres statt. Die Verdichtung fordert allen Beteiligten viel ab. In einer idealen Welt wäre unser Sommer länger, die Festivals und Tourneen wären zeitlich so aufeinander abgestimmt, dass die Dienstleister eine Show nach der anderen bedienen könnten, und dann könnte man in so einem Sommer wirklich richtig, richtig viel Geld verdienen. Tja, so ist es aber nicht und wird es wohl auch nie sein. Woher kommen diese personellen Engpässe vermutlich? Nicole Ehm: Ich habe Vermutungen: Zum einen legen die meisten Veranstalter mittlerweile Wert auf die Zusammenarbeit mit professionellen Personaldienstleistern, die im Besitz einer Lizenz zur Arbeitnehmerüberlassung sind.

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interview Warum ist das so? Nicole Ehm: Dies gibt ihnen die erforderliche Rechtsicherheit beim Einsatz von Fremdpersonal. Solide Unternehmen arbeiten mit einem soliden Personalstamm, den sie im Sommer deutlich aufstocken mit befristet beschäftigtem Personal. Der dabei entstehende Aufwand (Einstellungsverfahren/ Ausstattung mit PSA/ Unterweisung...) setzt aber dieser Festival-bezogenen Rekrutierung eine natürliche und wirtschaftlich sinnvolle Grenze.

dann ginge es nicht mehr nur um ein, zwei Euro hin oder her im Stundensatz, sondern dann würden wir insgesamt an der Qualität unserer Leistung und der Qualität unserer Crew gemessen werden. Die meisten Dienstleister können und wollen sich messen lassen! Und mit guter Qualität wird am Ende auch direkt wieder Geld gespart. Man kann in vielen Bereichen oftmals mit weniger, aber dafür effizienterem Personal arbeiten. Und professionelles Personal verursacht auch weniger Schäden.

Und was könnten andere Gründe sein?

Was wäre denn, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden?

Nicole Ehm: Veranstalter und Dienstleister achten mittlerweile verstärkt auf die Einhaltung der zulässigen Arbeitszeiten. Das was früher in einer Schicht durchgezogen wurde, wird zunehmend auf zwei Schichten verteilt. Das erfordert nun immer häufiger die doppelte Anzahl an Personal. Der Anspruch beim Personaleinsatz, in einem korrekten zeitlichen Rahmen zu bleiben, ist nur schwer zu erfüllen, wenn gar nicht ausreichend viel Personal zur Verfügung steht. Zumindest ist mir nicht bekannt, dass insgesamt die Anzahl an verfügbarem Personal zugenommen hat.

Nicole Ehm: Wir könnten mehr zuverlässiges Personal dauerhaft einstellen, ohne dass das unternehmerische Risiko in einem gefährlichen Bereich wäre. Außerdem wären Ausbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen für Tätigkeiten in den Bereichen Veranstaltungstechnik, Bühnenbau, Sicherheit besser finanzierbar. Durch entstehende Berufsbilder und mögliche Berufsperspektiven würde die Arbeit als Veranstaltungshelfer attraktiver. Dies würde zu mehr Nachwuchs führen und zu weniger Fluktuation. Und somit zu mehr Qualität, die wir dem Kunden zur Verfügung stellen könnten.

Was würde helfen?

Nicole Ehm ist Gesellschaftlerin von EM Works, deren Kerngeschäft technische Planungen und Durchführungen sowie die Bereiche Brandschutz und Arbeitsschutz in der Veranstaltungswirtschaft umfasst. Die 48-Jährige ist dort verantwortlich für Personal und Controlling. Außerdem ist Nicole Ehm seit Oktober 2013 Vorstandsvorsitzende der Interessengemeinschaft der Personaldienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (IgPV, www.igpv.org ).

Nicole Ehm: Das ist eine Frage die ich gerne in die Runde geben würde. Meine ganz persönliche Vorstellung ist folgendermaßen: Wir benötigen weitere Kunden, die uns als Personaldienstleister in erster Linie als Partner und nicht nur als lästigen Kostenfaktor für unqualifiziertes Personal wahrnehmen. Das ist bei unseren Stammkunden glücklicherweise bereits anders. Gibt es denn einen Wunsch für die ganze Branche? Nicole Ehm: Aus ungesundem Preiskampf muss wieder gesunder Wettbewerb werden -

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Der Berliner Eventdienstleister B-Musik hat in neues Equipment investiert und dabei aktuelles Equipment von Litecraft angeschafft. Zur Verfügung stehen 24 OutLED AT10, 16 Power Bar AT10 und 24 Mini PAR AT10. „Das Material kommt gut an und ist ständig im Einsatz“, so Robert Schlegel, Geschäftsführer von B-Musik. „Wir haben darum noch einmal zwölf Mini PAR AT10 nachbestellt“. B-Musik hat sowohl Ton-, Licht- und Videotechnik als auch Spezialeffekte und Dekorationen im Portfolio. Der Dry-Hire-Dienstleister Showrental aus Montabaur investierte als eines der ersten europäischen Unternehmen in das neue S3-4K-Screen-Management-System von Barco. Das auf der E2-Reihe basierende, aber kompaktere S3 stellt mit seinen zwölf Eingangskanälen, vier Programm-, vier Aux- und zwei Multivierer-Ausgängen sowie gleicher Verarbeitungsleistung, Bildqualität, Flexibilität und Lebensdauer einen Sidekick zum E2-System dar. Zu den weiteren Features gehören unter anderem die native 4KEin- und Ausgangs-Unterstützung, die zweifach redundante Stromversorgung, Verbindungsmöglichkeiten mehrerer Einheiten sowie ein modulares Kartendesign (gleich zum größeren E2-System). Das Barco S3-System steht seit Ende Oktober 2015 im Showrental-Dry-Hire-Vermietpark zur Verfügung.

Equipment für Profis. Robust. Zuverlässig. Spart euch Zeit beim Aufbau und gönnt euch eine Snackpause.

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Haltung ist wichtig Volkswagen, Deutsche Bank, DFB, FIFA – die Medien waren in den vergangenen geprägt von großen Krisen einst stolzer Unternehmen und Institutionen. Überall ist zu spüren: Das massive Wachstum der vergangenen Jahre ist in vielen Unternehmen teuer erkauft worden. Zeit, Verantwortung zu übernehmen, meint Constantin Alexander.

Contour hat in 30 Clay Paky Show-Batten 100 AS investiert. Darüber hinaus setzte das Unternehmen beim „Wirtschaftstag 2015“ neben den gekauften Show-Batten AS auch 14 neue Clay Paky Show-Batten 100 (symmetrischer Abstrahlwinkel) ein. Gahrens + Battermann aktualisiert die Flotte der LEDMobile. Mit mehr Bildfläche auf gleichzeitig kleinerer Trailerfläche eröffnen neue Einsatzfelder. Eine Besonderheit ist das um 360 Grad drehbare LED-Display. Zudem werden die Trailer der neuen LED-Mobile auf Basis eines 3,5-Tonners kleiner.

AHM Engineering Co. Ltd gehören seit 2010 zu den Kunden von GLP Asia. Jetzt kann Michael Münz, Geschäftsführer bei GLP Asia, erneut einen Deal mit AHM vermelden: „84 Impression X4 und 24 neue Impression X4 Bar 10 gehören seit kurzem zum Portfolio von AHM.“ Damit stehen aktuell insgesamt 138 der LED-Scheinwerfer aus Karlsbad zur Vermietung bereit. Cassiopeia Veranstaltungstechnik und Badensound in Renchen haben als erste Anbieter überhaupt das V:LED VSP2.9Panel ins Programm aufgenommen. Bei der Entscheidungsfindung habe das LEDSystem die beiden Firmen insbesondere mit seiner Mechanik überzeugen können.

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„Wir tun alles, um Ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.“ Volkswagen suchte klare Worte, als sich das Unternehmen Anfang Oktober zum ersten Mal öffentlich zu dem Skandal um manipulierte Dieselautos äußerte. In nahezu jeder Zeitung, jedem Magazin, auf allen Kanälen schalteten die Wolfsburger Anzeigen, um ihren Kunden, aber auch der gesamten Gesellschaft zu signalisieren: Wir haben einen Fehler gemacht, und dafür wollen wir jetzt die Verantwortung übernehmen. Starke Worte für ein Unternehmen, dessen Führungsriege zuvor über Jahre deutlich gemacht hatte, was sie von Kritik oder Einsicht hielten - meistens wenig. Doch Volkswagen scheint es ernst zu meinen mit dem Wandel im Unternehmen. Bleibt dem Unternehmen doch nichts anderes übrig angesichts der Vorwürfe. Und so verpflichteten die Autobauer Mitte Oktober Christine HohmannDennhardt als Chefin einer neuen ComplianceAbteilung. Die Juristin war in den vergangenen Jahren bei Daimler Benz als „Aufräumerin“ bekannt geworden: Die Stuttgarter waren 2010 wegen einer großen Korruptionsaffäre in die Schusslinie zahlreicher Gerichte und der Presse geraten. Hohmann-Dennhardt wurde die erste Frau im Vorstand und schuf das neue Ressort Integrität und Recht. Dies war eine Auflage der US-Gerichte, die von Mercedes verlangten, einen eigenen Vorstandsposten nur für Compliance einzurichten. Eine Frau zu holen, die den Tanker Mercedes erfolgreich umgekrempelt hat, ist also ein gutes Zeichen für Volkswagen. Das könnte auch starke Auswirkungen auf die Entertainment-Technologie-Branche haben, die ja ein wichtiger Dienstleister von Volkswagen ist, aber auch von den anderen Unternehmen und Institutionen, die in den vergangenen Monaten in der Presse als Skandalfirmen portraitiert wurden: Deutsche Bank, FIFA, DFB, um nur einige zu nennen.

Verlässlichkeit und Vertrauen werden immer wichtiger Der Begriff Compliance, Englisch für die Einhaltung von bestimmten Regeln, ist in den vergangenen Jahren zum Zauberwort modernen Unternehmertums geworden. Es steht dabei nicht nur für gesetzeskonformes Handeln, sondern schließt immer mehr auch moralische Regeln mit ein. Das Ziel ist das Vertrauen der Kunden und Besucher der Produktionen. Das geht los ganz grundlegenden Aspekten wie der Technologie, die man vermietet und die einwandfrei, sauber und funktionstüchtig beim Kunden ankommen muss. Zentral ist aber auch das Personal, das sich vor Ort im direkten Aus-

tausch mit den Kunden so verhalten sollte, dass diese das Gefühl haben, sie könnten sich hundertprozentig darauf verlassen, dass ein Job sicher, qualitativ hochwertig und verlässlich erledigt wird. Jeder macht mal Fehler. Manche Dinge lassen sich aber mit einer guten Vorbereitung, angenehmen Umgangsformen und der richtigen Haltung von vorneherein umgehen. „Vertrauen ist ein wichtiges Gut in unserer Branche“, so Ralf Stroetmann, Bereichsleiter Politik national beim VPLT. „Verlässlichkeit, rechtskonformes Arbeiten und Transparenz festigen jede Geschäfts- und Arbeitsbeziehung.“ Auch für die Teilnehmenden des Arbeitskreises Personal (siehe Seite xx) ist das Thema derzeit äußerst aktuell. Beim Arbeitstreffen Mitte Oktober in Hannover wurde die Notwendigkeit von Verantwortung und Haltung leidenschaftlich diskutiert. Immer mehr Vertreter der Entertainment-Technologie-Branche haben erkannt, dass sie die gleichen Herausforderungen haben wie die Vertreter anderer Wirtschaftszweige.

Qualität bedeutet: Technologie UND Haltung Die schlimmste Alternative wäre der Verlust von Vertrauen bei den Kunden und den Menschen, die Produktionen besuchen - bei Konzerten, Fanfesten, auf Messen oder auf Partys. Und das hätte schlimme Folgen: Die Aufträge würden zurückgehen, und das Preisdumping würde sich noch deutlich verschlimmern. Doch auch das Vertrauen der Menschen, die in der Branche arbeiten, würde durch so etwas verloren gehen. Und was das bedeutet, lässt sich jetzt schon beobachten: Es wird immer schwieriger, junge Menschen für den Bereich zu begeistern oder langfristig ans Unternehmen zu binden. Viele Veranstaltungstechniker mit Abitur verlassen nach einigen Jahren wieder die Firma, und einen fähigen Ersatz zu finden, wird dadurch schwieriger. Dass die Akteure in der Veranstaltungsbranche hart, flexibel und kreativ arbeiten können, wissen wir alle. Doch das reicht nicht: Es braucht eben eine gesunde Balance zwischen diesen Eigenschaften und einer professionellen Einstellung zu den Rahmenbedingungen, die unsere Branche durch die Politik bekommt. Nicht umsonst definiert die Betriebswirtschaftslehre Qualität als Mischung aus Technologie und Haltung. Diese beiden noch enger zusammen zu bringen - das muss die Zukunft der Entertainment-Technologie-Branche erreichen.

Auch im Ausland gilt: Der Ton macht die Musik Die Entertainment-Technologie-Branche profitiert von der Globalisierung. Immer mehr Unternehmen arbeiten international auf Produktionen oder eröffnen sogar Dependancen in anderen Ländern. Im Interview mit Constantin Alexander erklärt Satis & Fy-Geschäftsführer Nico Ubenauf, warum es sich für den Dienstleister lohnt, auch in den USA Geschäftsstellen zu betreiben. Welche Rolle spielt die Internationalisierung der Entertainment-Technologie-Branche für ein Unternehmen wie Sazis & Fy? Nico Ubenauf: Unsere Kunden sind oftmals global agierende Unternehmen oder Agenturen, die sicher stellen wollen, dass sie ihren Kunden maximale Qualität und Dienstleistung bieten. Egal, wo auf der Welt das Event stattfindet. Während große Auslandsproduktionen früher noch ein Abenteuer mit offenem Ausgang waren, ist es heute selbstverständlicher Anspruch, die gleiche Qualität zu liefern. Das funktioniert manchmal, wenn man alles mitbringt und sich vollständig autark aufstellt. Besser und zielführender ist es jedoch ein internationales Netzwerk zu pflegen und sicherzustellen, dass man die Leistungen eines lokalen Partners vor Ort gut einschätzen kann. Für uns bedeutet Internationalisierung, dass wir unseren Kunden die gleiche Qualität bieten können, zugleich aber effizient auf lokale Ressourcen vertrauen. Wie groß ist generell das Potenzial der Globalisierung für die Branche? Nico Ubenauf: Für Kunden, die sich ihre Partner für die Event-Umsetzung lokal suchen, hat die Globalisierung nach unserer Einschätzung keine großen Auswirkungen. Es gibt aber eine wachsende Zahl von Kunden, die sicherstellen wollen, dass sie eine gleichbleibende Servicequalität haben, egal in welchem Land sie Events durchführen. Diese Kunden suchen sich vermehrt Partner, die dies global sicherstellen können. Da wir uns ebenfalls über eine hohe Dienstleistungsbereitschaft und Qualität definieren sehen wir großes Potenzial für Satis & Fy. Gibt es Kernmärkte oder Wachstumsmärkte? Nico Ubenauf: Die Kernmärkte befinden sich für uns in Europa und Nordamerika. Asien stellt sich für uns weiterhin als interessanter Wachstumsmarkt dar. Entscheidender für uns sind aber nicht Märkte, sondern Kunden mit ihren globalen Herausforderungen. Wir versuchen sicherzustellen, dass die Produktion erfolgreich durchgeführt werden kann, egal wo unser Kunde sie auf der Welt durchführen möchte. Warum hat sich Satis & Fy entschieden, in die USA zu gehen? Nico Ubenauf: Einige unserer global tätigen Kunden sind in den USA stark vertreten, so-

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dass sich eine Präsenz dort angeboten hat. Durch regelmäßige Beauftragungen wurden unterschiedliche Zeitzonen und unnötige Reisekosten allmählich zum Problem. Wir haben uns dann nach langer intensiver Planung entschlossen zunächst einen Standort an der Westküste zu eröffnen. Das war ein längst überfälliger Schritt. Wir haben uns in den letzten 2,5 Jahren bereits mehrfach räumlich erweitert und bilden mittlerweile das gesamte Satis & Fy Leistungsspektrum mit Licht, Ton, Video und Eventarchitektur ab – mittlerweile schon mit über 40 festen Mitarbeitern und seit Anfang 2015 nun auch mit einem Team in NYC, inkl. Lager und Produktionsstandort. Für viele unserer europäischen Kunden war dies ebenfalls sehr angenehm, da wir nun auch den gesamten lokalen amerikanischen Markt für sie abdecke können. Wir übernehmen Location-Besichtigungen, helfen aber auch bei der komplizierten Arbeitssituation, bei Sicherheit und Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Welche wesentlichen Unterschiede gibt es zwischen den Arbeitsweisen in Deutschland und den USA? Nico Ubenauf: In den USA sind die Gewerke immer noch viel stärker voneinander getrennt. Der Planungsaufwand und das Schnittstellenmanagement sind oftmals deutlich höher als in Europa. Es gibt natürlich auch sehr gute Spezialisten in den USA. Auf Produktionsseite findet man aber eher selten den versierten gewerkeübergreifend tätigen Generalisten, der alles im Blick hat, über den Tellerrand schaut und für den Kunden mitdenkt und agiert. Hier haben wir unsere Nische gefunden: Unser Geschäftsmodell der One-Stop-Solution ist hier weitgehend neu, kommt aber bei den Kunden ausgezeichnet an. Wir integrieren die Gewerke schon in der Planungsphase und treten als ein Team für alle Gewerke auf. Das erhöht die Qualität und ist effizienter, gerade bei Personalkosten, die in den USA schnell aus dem Ruder laufen können. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist natürlich die Tatsache, dass man in vielen Locations mit den lokalen Gewerkschaften zusammenarbeitet. Dies ist viel strenger geregelt als in Deutschland. Wenn man für deutsche Kunden tätig ist muss man alle Beteiligten im Vorfeld auf andere Spielregeln einstellen. Wir arbeiten mittlerweile ausgezeichnet mit den amerikanischen Kollegen zusammen, sei es ,union’ oder ,non-union crew’. Wie überall: Der Ton macht die Musik. Wenn man respektvoll mit den Kollegen umgeht, funktioniert die Zusammenarbeit problemlos.

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unternehmen & märkte

„Wer verdient was?“ Unter der Schirmherrschaft des VPLT hat der Arbeitskreis Personal eine Studie über die Vergütung in der Veranstaltungswirtschaft erarbeitet. Hierbei geht es um fest angestellte Mitarbeiter der Entertainment-Technologie-Branche in Deutschland. Bis heute gibt es für die Veranstaltungsbranche keinen gültigen Gehaltsspiegel, an dem sich sowohl Arbeitgeber, wie Arbeitnehmer orientieren können. Diese nicht vorhandene Transparenz der Leistungen und Vergütungen führt unter Umständen zur Unsicherheit bei Gehaltsverhandlungen. Gleichzeitig fehlt der Branche durch diese fehlenden Zahlen gegenüber der Politik und anderen Wirtschaftsbereichen eine Argumentation über die Bedeutung der Branche für die Volkswirtschaft.

Ziele und Akteure Die Ziele dieser Studie sind die Wertigkeit der Leistungen, die von technischen Dienstleistern in der Veranstaltungswirtschaft erbracht werden, denen auch zur individuellen Nutzung zur Verfügung zu stellen und durch belastbare Zahlen öffentlich darzustellen. Auch soll die Bezahlung fest angestellter Mitarbeiter in Unternehmen der technischen Dienstleister in der Veranstaltungsbranche transparent und nachvollziehbar gemacht werden. Interessierte an einem Arbeitsplatz in der Veranstaltungswirtschaft erhalten so einen Überblick über die Gehaltsentwicklung in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern. Unternehmer bekommen dagegen auch einen repräsentativen Querschnitt der in der Branche gezahlten Vergütungen und positionsspezifischen Nebenleistungen. Und für Auftraggeber, Kunden und/oder Veranstalter werden die Personalkosten einer Produktion nachvollziehbar. Zielgruppe sind alle Unternehmen und Mitarbeiter, die als technische Dienstleister in der Veranstaltungsbranche tätig sind und deren Kunden. Die Daten werden anonymisiert an die Gesellschaft Schomerus & Partner (Steuerberater/Rechtsanwälte/Wirtschaftsprüfer) übermittelt und von dieser ausgewertet.

Zeitraum der Erhebung Die Daten werden in einem zweijährigen Turnus erhoben. Für den ersten Durchlauf ist die Studie ab dem 9. November 2015 geöffnet. Deadline ist der 15. Februar 2016. Danach wird die Seite geschlossen, und die Daten werden ausgewertet. Die Veröffentlichung der Gehaltsstudie ist im Rahmen der Prolight + Sound im April 2016 in Frankfurt geplant. Alle teilnehmenden Unternehmen erhalten darüber hinaus eine Printversion der Ergebnisse für ihren internen Gebrauch.

Teilnahmegebühr Die Durchführung sowie die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse werden von den Gebühren der teilnehmenden Unternehmen finanziert. Der Betrag wird jeweils von Schomerus & Partner direkt in Rechnung gestellt und bezieht sich auf die Auswertung des jeweiligen Jahres. Die Gebühren richten sich nach der jeweiligen Größe des Unternehmens: 2 bis 10 Mitarbeiter: 150 Euro 11 bis 50 Mitarbeiter: 280 Euro 51 bis 100 Mitarbeiter: 325 Euro 101 bis 300 Mitarbeiter: 500 Euro mehr als 300 Mitarbeiter: 1000 Euro Alle Gebühren gelten zzgl. der gesetzlichen Umsatzsteuer. Nichtteilnehmer können die Auswertung ebenfalls erwerben, aller-

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dings sind die Kosten hierfür höher als die oben angegebenen. Die Preise dafür können in der VPLT Geschäftsstelle erfragt werden.

Genereller Hinweis Eine absolut exakte Abbildung der realen Verhältnisse ist aufgrund der Tätigkeitsvielfalt und der Vielzahl der Vergütungsvarianten nicht möglich. Diese ließen sich, wenn überhaupt, nur durch Erhöhung der Komplexität bei der Datenerfassung beheben. Die Erhöhung der Komplexität wiederum zieht erfahrungsgemäß eine erhöhte Fehlerquote bei der Eingabe nach sich, was sich ebenfalls negativ auf die Qualität der Studie auswirken würde. Daher wurde ein Kompromiss eingegangen, der eine vergleichsweise einfache Teilnahme ermöglicht, um dennoch Ergebnisse zu erhalten, die brauchbar für die Praxis sind.

Prinzip Die ermittelten Werte werden auf einen allgemeingültigen und damit vergleichbaren Standard übertragen. Alle erhobenen Lohn- und/oder Gehaltsdaten werden auf ein definiertes Normarbeitsverhältnis hochgerechnet (40-Stunden-Woche). Bonuszahlungen werden berücksichtigt, genauso wie die Bereitstellung eines Dienstfahrzeugs. Die Angabe weiterer Leistungen, wie besondere Spesenregelungen, geldwerte Zuwendungen, die Bereitstellung von Mobiltelefonen, Laptops und anderem sowie soziale Leistungen (z. B. betriebliche Altersvorsorge, Direktversicherung, vermögenswirksame Leistungen) finden aus praktikablen Gründen keine Berücksichtigung bei der Berechnung. Sie sollen aber informell als Zusatzinformation angegeben werden (ohne dabei auf Details einzugehen), um ggf. Änderungen für die nachfolgenden Untersuchungen herbeizuführen. Von den in der Tabelle gesammelten Detaildaten werden nur die im Tabellenblatt „Übersicht“ errechneten, anonymisierten Werte an den zur Geheimhaltung verpflichteten Treuhänder, Schomerus & Partner, übermittelt. Dieser wertet alle eingehenden Informationen aus und erstellt daraus einen Bericht. Weder die teilnehmenden Unternehmen, noch der VPLT oder Mitglieder des AK Personals haben Zugriff auf die Daten der teilnehmenden Unternehmen. Die Detaildaten der Eingabematrix verbleiben beim jeweiligen Unternehmen und dienen der Vereinfachung der Datenerfassung bei Wiederholung der Umfrage.

Datenerhebung und Eingabe Die Eingabe der Daten erfolgt separat für jeden Angestellten. Einzuordnen sind die Mitarbeiter/innen nach ihrer im Unternehmen ausgeübten Haupttätigkeit. Zu den anzugebenden Gehaltsdaten zählen insbesondere neben dem monatlich gezahlten Bruttoentgelt (ohne Zuschläge) etwaige Bonuszahlungen, der Urlaubsanspruch, die wöchentliche Arbeitszeit sowie die Anzahl der Arbeitstage. Für Personaldienstleister, die ein stundenbasiertes Abrechnungssystem benutzen, wurde ein eigenes Eingabeblatt erstellt. Feste vertraglich geregelte, nicht variable Teile der Vergütung, wie z. B. ein 13. Monatsgehalt oder präziser ein Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld können in der Form eingegeben werden, dass die Anzahl der Monatsgehälter statt 12, entsprechend 13, 14 oder 15 beträgt. Ausgezahlte Überstunden, die das Bruttogehalt beeinflussen, dürfen nicht berücksichtigt werden, da diese vom formalen Arbeitsverhältnis abweichen und eine Vergleichbarkeit nicht ermöglichen.

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unternehmen & märkte Zusatzinformationen, die sonstigen Vergütungsbestandteile oder Vergünstigungen betreffen, können gerne im Notizfeld mitgeteilt werden, damit diese für Folgeuntersuchungen berücksichtigt werden.

Technische Voraussetzungen Technische Voraussetzung für die Nutzung der Tabellenfunktionen ist eine aktuelle ExcelVersion. Die Datei lässt sich nur verwenden, wenn die Ausführung von Makros erlaubt wird. Der VPLT rät allen Mitgliedern, sich an der Studie zu beteiligen. Ansprechpartnerin für die Vergütungsstudie ist Ellen Kirchhof aus der VPLT Geschäftsstelle. Bei Fragen ist sie unter Telefon (05 11) 270 74 744 und per E-Mail [email protected] erreichbar.

FAQs Wie erkennt die Kanzlei Schomerus dem Rechnungsempfänger, wenn die Umfrage anonymisiert ist? Sobald der Teilnehmer seine Eingaben in die Tabelle gemacht hat und das Formular über den untenstehenden Reiter „Allgemein“ dann „Daten exportieren“ in eine anonyme Tabelle gewandelt hat, speichert er diese an einer Stelle, von der er diese anonymisierte Tabelle dann von seinem E-Mail-Account unter Angabe der

Firmenadresse (zumeist in der Signatur zu sehen) an [email protected] sendet. Die jeweiligen Daten sind jederzeit geschützt. Jedoch kann die Teilnahme selbst verständlicherweise nicht komplett anonym sein. Welche Details werden zur Prolight+Sound 2016 veröffentlicht?

Investitionen

Zur Prolight+Sound wird jeweils bekanntgegeben, dass die Studie für den jeweiligen Zeitraum abgeschlossen ist. Die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen, also die Beteiligung, wird genannt und ggf. ein kurzer Abriss, ob die Angaben große Abweichungen aufzeigen. Die Teilnehmer erhalten, wenn auch der entsprechende Betrag bei Schomerus eingegangen ist, ebenfalls die Ergebnisse spätestens in der 14. Kalenderwoche 2016. Wann sind die endgültigen Ergebnisse für alle zugänglich? Natürlich macht diese Studie nur Sinn, wenn wir anschließend damit arbeiten können. Die teilnehmenden Firmen haben durch ihre finanzielle Beteiligung einen kleinen Wissensvorsprung. In erster Linie haben Sie aber sehr bewusst diese aufwändige Arbeit mit ihrem jeweiligen Beitrag unterstützt. Die nutzbaren Ergebnisse werden zur Jahreshauptversammlung des jeweiligen Jahres veröffentlicht – 2016 am 4.Mai.

Die Gemco Veranstaltungsmedien GmbH, Dienstleister für professionelle Veranstaltungstechnik in Ostfildern-Scharnhausen, investiert in innovatives Equipment und erweitert ihr Portfolio um ein 16-Kanal-Digital-Mischpult. Der Ui16 ist ein digitaler Mixer mit sechzehn Eingangskanälen, der vom PC, Tablet oder Smartphone aus gesteuert wird. Eine spezielle App ist für die Bedienung des Ui16 nicht nötig, es genügt der HTML5Browser des Smartphones oder Tablets.

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