GESCHÄFTSBERICHT 2014 BIOLAND LANDESVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.
Voller Einsatz für das Beste.
INHALTSVERZEICHNIS
1.
Vorwort ................................................................................................ 2
2.
Aus dem Verband................................................................................ 5
3.
Interessenvertretung ........................................................................ 12
4.
Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................... 17
5.
Bildungsarbeit ................................................................................... 24
6.
Landwirtschaft .................................................................................. 26
7.
Herstellung und Handel ................................................................... 28
8.
Beteiligungen des Bioland Landesverbands ................................... 32
9.
Kontakt ............................................................................................... 35
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BIOLAND LANDESVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V. GESCHÄFTSBERICHT 2014
1.
VORWORT
Liebe Bioland-Mitglieder und Interessenten, liebe Leserinnen und Leser, ein ereignisreiches, zehrendes aber alles in allem erfolgreiches Jahr 2014 liegt hinter uns. Angesichts der teils düsteren Presseverlautbarungen „Regio ist das neue Bio“ und den ausführlichen Berichten über Rückumstellung sei hier als Erfolg aufgeführt: Im zurückliegenden Jahr hat exakt 1 Betrieb aus unseren Reihen seine Bewirtschaftung von ökologisch auf konventionell rückumgestellt, in der Summe wuchs die nach den Bioland Richtlinien bewirtschaftete Fläche im Land um etwas mehr als 5,5%. Das Zitat von Louis Pasteur „Der Wille öffnet die Türen zum Erfolg“ trifft ganz gut die Tatsache, dass wir bei unserem Tun immer noch auf Hartnäckigkeit und ein nicht immer leicht von der Hand gehendes Durchhaltevermögen angewiesen sind. Zwar stehen dem Ökologischen Landbau politisch mittlerweile viele Türen offen, aber dadurch sind die dahinter liegenden Räume beim anschließenden Betreten noch nicht geweißelt, mit Möbeln ausstaffiert, mit Gardinen verziert….. Daher sind geschäftige Maler, Raumausstatter, Fußbodenverleger und andere helfende Hände gefragt, um aus den hier bildlich beschriebenen Optionen und Möglichkeiten unseres Verbandes auch echte Erfolge zu machen – und dadurch unser „Bioland“ voran zu bringen. Aus den sich bietenden vielfältigen Möglichkeiten und den großen Mitgliedererwartungen gilt es zu Beginn eines jeden Jahres – aber vielfach auch jeden Tag aufs Neue – klug diejenigen Termine und Gespräche zu wählen, die einerseits leistbar und andererseits erfolgsversprechend sind. Auf dem „Weg zur Weltrettung“ müssen wir mit einem kleinen überschaubaren Mitarbeiterteam immer auch Abstriche machen und das „Nein“ sagen erlernen. Wir sind jedoch sehr sicher, zumeist die richtigen Entscheidungen gefasst und somit den richtigen Ton bei der „Farbwahl“ der neuen „BiolandErweiterungsräume“ getroffen zu haben. Im Vorlauf zur anstehenden Neuwahl des Landesvorstands schaut man zurück auf drei Jahre ehrenamtlichen Engagements – verbunden mit einer großen Portion Respekt vor den Leistungen und Herausforderungen fürs Ehrenamt. Der gewachsene Anspruch und die gestiegene Verantwortung an dieses Engagement wird deutlich, wenn man sich die aktuelle repräsentative Befragung von „Fokus Money“ vor Augen führt. Darin wurde die Beliebtheit und das Ansehen von Marken im Lebensmittelsektor - dargestellt in Form einer Punktierung - bewertet. Hiermit verbindet sich automatisch auch eine Bewertung
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des „Markenwerts“ der zugehörigen Marke. Bioland rangiert nach dieser Auflistung auf Platz 5 – weit vor vielen bekannten konventionellen „Mitbewerbern“, die teilweise erhebliche Marketingmittel einsetzen und sich „Werbeblocks“ vor der Tagesschau spielend leisten können. Die Erhebung macht deutlich, welchen „Marktwert“ sich die Marke Bioland in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten erarbeitet hat – und welche Herausforderung darin liegt, ein solches „Millionenunternehmen“ im Zusammenspiel zwischen einem engagierten Ehrenamt und dem von diesem eingesetzten Hauptamt zu führen. Die „Kunst“ liegt darin begründet, in diesem Zusammenspiel ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Professionalität und Werteorientierung aufrecht zu erhalten. In diesem Sinne möchte ich deutlich machen, welche Leistungen unser Landesvorstand unter dem Jahr erbringt und welche Herausforderungen in der Führung und erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Verbandes auch für die kommenden Jahre vor uns liegen. Die Vitalität des Bioland Verbandes speist sich aber zuvörderst aus aktiven Erzeugern wie auch Partnern am Markt. Im zurückliegenden Jahr gab es auf öffentlichkeitswirksamen Aktionstagen oder -wochen, den vielzähligen Jubiläums-Hoffesten, auf Veranstaltungen zum Wissenstransfer, auf Gruppenabenden, in Rahmen unserer Bundesfachausschüsse oder auf einer der vielen Hausmessen unserer Markt- und Handelspartner die Gelegenheit, das ehren- wie hauptamtliche Engagement und die Vitalität unseres Verbandes unter Beweis zu stellen. Nur durch Beherztheit und Tatkraft kann der Ökologische Landbau weiter wachsen. Danke allen, die sich hier engagiert haben und bereits sind dies auch weiterhin tun! Als gesamtverbandliche Herausforderungen standen die Konsolidierung unseres Budgets sowie das Thema Markenschutz auf unserer Agenda. Im Bereich der Agrarpolitik galt es die Gespräche rund um die Revision der EU-Öko-Verordnung in unserem Sinne zu begleiten und zu beeinflussen. Flankierend zu diesem Engagement galt es im Rahmen der neuen politischen Förderperiode eine für unsere Betriebe bestmögliche Ausgestaltung des baden-württembergischen Umsetzungsplanes „Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum III“ zu erreichen. Zusätzlich brachten wir uns unter anderem beim Kampf um die Gentechnikfreiheit und bei der Ausgestaltung des neu etablierten und sehr attraktiv ausgestalteten „Öko-Aktionstags“ mit ein. Auch in diesem Jahr stand bei der Arbeit im Landesvorstand die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unseren Erzeugergemeinschaften im Blickpunkt. In den kommenden Monaten gilt unser ganzes Engagement dem Ausbau unseres Beratungsangebots mit Hilfe des EU-ko-finanzierten Landesprojekts „Beratung 2020“. Auf-
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grund dieser Möglichkeit wird sich unsere Beratung ab Mitte 2015 als GmbH „in neuem Gewand“ präsentieren und unseren Erzeugern mit einem deutlich erweiterten Angebot zur Verfügung stehen. Als Konsequenz unserer sich zunehmend erfolgreich entwickelnden Zusammenarbeit mit dem regionalen und qualitätsorientierten Lebensmitteleinzelhandel bietet unser Markenzeichens hervorragende Perspektiven am Markt. Derzeit erarbeiten wir gemeinsam mit wichtigen Marktpartnern wie der EDEKA Südwest eine „Umstellungsoffensive“, um noch mehr unserer Erzeugnisse im nicht gesättigten heimischen Markt zu platzieren. Der vorliegende Geschäftsbericht des Verbands für organischbiologischen Landbau e.V. Landesverband Baden-Württemberg umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014. Sollte im folgenden Bericht die eine oder andere der sehr zahlreichen Aktivitäten unserer Mitglieder oder Marktpartner keine Erwähnung finden, so bitten wir dies zu entschuldigen. In diesem Sinne arbeitet der Landesverband Baden-Württemberg auch im kommenden Jahr intensiv daran, den organisch-biologischen Landbau in Markt und Gesellschaft zu verankern, unseren Betrieben politische Unterstützung und Förderung zu sichern, gemeinsam mit unseren Erzeugergemeinschaften, Verarbeitungs- und Handelspartnern nachhaltig tragfähige Vermarktungsmöglichkeiten aufzubauen und somit den Zugang zu einer stetig wachsenden Anzahl an Konsumenten sicherzustellen. Es grüßt Sie und Euch ganz herzlich
Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer
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AUS DEM VERBAND
Ziele und inhaltliche Schwerpunkte der Vorstandsarbeit 2014 Der Landesvorstand tagte im Jahr 2014 insgesamt fünfmal. Der Geschäftsführer wirkte an den Terminen vor- und nachbereitend, beratend wie auch als Protokollant mit.
Text zum Photo: Erste Landesvorsitzende Zilla Fröhlich (Mitte) mit dem Zweiten Landesvorsitzenden Marcus Arzt (links) und Geschäftsführer Christian Eichert (rechts)
Schwerpunkte der Arbeit und strategische Ziele des Landesverbandes bestanden in der Positionierung des Bioland Markenzeichens, sowie der damit verbundenen Schärfung von Kernaussagen des Bioland Verbandes. Ein wichtiger Aspekt ist dabei eine konsequente Umsetzung der Vorgaben zur Gesamtbetriebsumstellung. Viele der marktrelevanten Themen wurden im engen Schulterschluss mit unseren Marktpartnern - und hier insbesondere den getreidevermarktenden Bioland Erzeugergemeinschaften Kornkreis, OBEG und Rebio - umgesetzt. Weitere Schwerpunkte der Vorstandsarbeit bildeten die Weiterentwicklung der Tochtergesellschaft Bioland Handelsgesellschaft mbH, Vermarktungsfragen in Zusammenhang mit der Vermarktung an den regionalen und qualitätsorientierten konventionellen Lebensmitteleinzelhandel, die Neuregelung der Lizenzierung von Verarbeitungspartnern, die politische Lobbyarbeit und hier insbesondere der Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern. Darüber hinaus waren Landesvorstand und Geschäftsführung mit dem Ausbau der Bestandsfläche als auch der Personalentwicklung in der Landesgeschäftsstelle, sowie der Beantwortung einzelbetrieblicher Anliegen befasst. Ein Höhepunkt im Rahmen der Vorstandstätigkeit war der Besuch des Vorstands des benachbarten Landesverbands Bayern: Auf einer Exkursion durch Baden – von Lörrach im Süden bis nach Neulußheim im Norden – boten sich spannende Einblicke in die Herausforderungen unterschiedlicher Produktionszweige und Vermarktungswege. Gemeinsam konnte das Verständnis für Entwicklungen am Markt vertieft und die Bedürfnisse wichtiger Marktpartner diskutiert werden. Das eindrucksvolle Programm war von den Mitarbeitern der Geschäftsstelle akribisch vorbereitet worden. So konnte an die gute „grenzüberschreitende“ Zusammenarbeit angeknüpft und ein gemeinsames Verständnis insbesondere für die Marktchancen und -notwendigkeiten unseres Verbandes entwickelt werden.
Neben diesem Engagement auf Landesebene war die Arbeit des Landesvorstands auch in diesem Jahr stark durch die bundesweiten Aktivitäten unseres Verbandes geprägt. Unter
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anderem wuchs die Anzahl bundesweiter Gremien, in welchem unsere Verbandsvertreter aktiv waren.
Besetzung des Landesvorstands Im Geschäftsjahr 2014 setzte sich der Landesvorstand wie folgt zusammen: Geschäftsführender Landesvorstand: Erste Landesvorsitzende Zilla Fröhlich (Fachgebiet Landespolitik, Direktvermarktung, Mutterkuh), Zweiter Landesvorsitzender Marcus Arzt (Fachgebiet Gemüsebau und Vermarktung, Richtlinienfragen und Qualitätssicherung), Kassier Annette Klauß-Schelkle (Fachgebiet Direktvermarktung, Schafe und Ziegen). Beisitzer: Georg Weith (Fachgebiet Milchvieh/Mutterkuh), Rainer Kubach (Fachgebiet Weinbau, Imkerei, Gentechnik und Öffentlichkeitsarbeit), David Weber (Fachgebiet Schweine, Milchvieh/Mutterkuh, Beratung, Unterstützung der Gruppenarbeit), Wolfgang Markowis (Fachgebiet Imkerei und Obstbau). Seit den Neuwahlen 2013 hat der amtierende Landesvorstand die Zusammenarbeit weiter fortentwickelt und sich einer Fülle von Themen angenommen. Dabei gab es hinsichtlich der Aufgabenverteilung zwei Änderungen: Annette Klauß-Schelkle übergab die Rolle des Kassiers unterjährig vertretungsweise an Beisitzer Wolfgang Markowis, um sich ihrem Nachwuchs zu widmen. Der Zweite Vorsitzende Marcus Arzt wurde im März 2014 von den Delegierten der Bundesdelegiertenversammlung des Bioland e.V. als gekorenes Mitglied in das Präsidium gewählt. Als Stellvertreter des Präsidenten für Marktfragen ist er insbesondere für Vermarktungsthemen zuständig. Der Vorstand dankt für das Vertrauen und hofft, die in ihn gesetzten Erwartungen auch zukünftig zu erfüllen.
Landesmitgliederversammlung Die reguläre Landesmitgliederversammlung (LMV) im Winterhalbjahr 2013/2014 fand am 13. Januar 2014 in Bad Boll statt. Neben 69 Stimmberechtigten nahmen weitere 10 Gäste an der Versammlung teil. Zilla Fröhlich eröffnete als Vorsitzende die LMV und begrüßte die Anwesenden. Direkt im Anschluss wurden die Jubilare Magret und Walter Schuch, Paula und Walter Fehrenbacher, Daniela und Jürgen Maisch, David Traub, Stephanie und Christoph Höfflin, Magdalene und Hans-Jörg Ziegler und Annette Klauß-Schelkle für ihre jeweils 30-jährige Verbandszugehörigkeit geehrt. In ihrem Bericht aus dem Präsidium ging Zilla Fröhlich auf wichtige Themen der verbandlichen Lobbyarbeit ein und berichtete über die Revision der EU-Öko-Verordnung sowie den Verhandlungsstand des transatlantischen Wirtschaftsabkommens TTIP. Das Thema
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Vermarktung und Markt - und hier insbesondere die Zusammenarbeit mit Edeka - war ein weiterer Berichtspunkt aus dem Präsidium. Das Jahresschwerpunktthema „Tierwohl“ und die Fortentwicklungen der Partnergespräche mit den Verbänden Naturland und Gäa rundeten den Präsidiumsbericht ab. Im Anschluss berichteten Landesvorstand und Geschäftsführung von den Aktivitäten auf Landesebene, sowie weiteren Themen der Vorstandsarbeit. Abschließend folgte ein lebendiger Austausch mit den Mitgliedern zu den vorgenannten Berichtspunkten.
Landesdelegiertenversammlungen
Text zum Photo: Vor 25 Jahren wurde die EU-Öko-Verordnung eingeführt – der Beginn eines kräftigen Verbandswachstums. Daher gehören Jubiläen heute zum „Vorstands-Tagesgeschäft“: Zweiter Landesvorsitzender Marcus Arzt (rechts im Bild) gratuliert den Brüdern Reinhard und Lebrecht Schneider (von links) von der Dachswanger Mühle in Umkirch zur 25-jährigen Verbandszugehörigkeit.
Am 10. März 2014 fand die Frühjahrs-Landesdelegiertenversammlung (LDV) in Bad Boll statt. Wegen des guten Frühlingswetters waren weniger Delegierte als sonst zur Versammlung erschienen. Das tat dem Interesse der gekommenen Ehrenamtlichen an den Verbandsthemen jedoch keinen Abbruch. Mit Martin Weiß und Martin Weiler wa ren zwei Bioland-Berater zu Gast, wobei Martin Weiß den Delegierten die TierwohlStrategie des Verbandes näherbrachte. Bei der Diskussion dieses Themas wurden verschiedene Bedenken geäußert, wie z.B. die vorschnelle Aufnahme der (verbandsinternen) Tierwohlkriterien in den Kontrollkatalog der EU-Bio-Kontrolle. Berater Martin Weiß konnte viele Bedenken ausräumen und verwies auf die Möglichkeit, die Fragestellungen im Rahmen von Gruppentreffen zu reflektieren und zu vertiefen. Einigkeit herrschte über die positive Außenwirkung der Maßnahme und die Bedeutung, sich durch klare und strenge Tierwohl-Standards im Markt absetzen zu können. Bei der anschließenden Vorsondierung der bevorstehenden Bundesdelegiertenversammlung wurden zwei Themen besonders kontrovers diskutiert: Zum einen sahen viele Delegierte die Verlängerung der Verwendung von Biogas-Gärresten aus konventionellen Anlagen als kritisch, zum anderen stellt die Forderung nach 100 % Bio-Fütterung bei Monogastriden die Bioländer vor (Richtlinien-)Fragen. Werden wir unserem ethischen Anspruch gerecht, wenn wir die Futtermittel aus dem Ausland zukaufen? Wie schnell lässt sich für das Dilemma eine Lösung finden? Die Herbst-LDV am 11. November 2014 drehte sich schwerpunktmäßig um das neue Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), die Zukunft der Beratung im Land und die Verabschiedung des Landeshaushalts. Bioland-Berater Martin
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Weiler stellte den Delegierten die wesentlichen Inhalte und den modularen Aufbau des neuen Agrarumweltprogramms FAKT vor. Außerdem erklärte er, dass die neuen Möglichkeiten einer EU-Ko-Förderung zusätzliche Spielräume aber auch weitreichende Veränderungsnotwendigkeiten beim Zuschnitt unserer Beratungsstruktur mit sich bringen. Für privatrechtlich organisierte Beratungsorganisationen wie die Bioland Verbandsberatung biete sich eine Chance zusätzliche Gelder zu akquirieren und damit das Beratungsangebot zukünftig deutlich auszubauen. Die Hochrechnungen zum Haushalt des Jahres 2014 zeigten eine leichte Entspannung, so dass die Bilanz entgegen des beschlossenen Haushalts deutlich positiver abschließen wird. Für die kommenden Jahre wurde eine sehr defensive Haushaltsplanung vorgelegt und beschlossen, da die finanziellen Auswirkungen unter FAKT und der neuen Beratungsförderung noch nicht abschließend bewertbar sind. Wenn die erwarteten Veränderungen eintreten, könnte der Landesverband zukünftig jedoch deutlich besser dastehen.
Junges Bioland Ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Zukunft unseres Verbandes bildet das vor einem Jahr bundesweit ins Leben gerufene Junge Bioland - ein Verein, in dem sich neben Junglandwirten auch andere Interessierte, wie Agrarstudierende, einbringen können. Mit einer Vertretung auf Präsidiumsebene ist unsere auch in Baden-Württemberg florierende „Jugendabteilung“ bisher einzigartig im Bereich der deutschen Bioverbände. Das Junge Bioland brachte sich auch 2014 wieder bei unserer Wintertagung in Bad Boll ein. Beim Theaterspiel während des Kulturabends sorgten sie für gute Unterhaltung und boten auch am anschließenden Abend noch Gelegenheit für gemütlichen Austausch zu ihren Themen und den Aufbau des gemeinsamen Netzwerks. Erstmals spürte die Bioland-Wintertagung auch dank des Jungen Biolands deutlichen Zulauf. Über das Jahr lud das Junge Bioland zu zwei Exkursionen ein: Im Frühjahr besuchten die Aktiven sie gemeinsam den Bioland-Jungpflanzenerzeuger Uli Natterer in Vaihingen an der Enz und anschließend den Hof von „Jungbioländer“ Frieder Josenhans. Im Herbst ging es dann auf den vielfältigen Betrieb von Bioland-Landesvorstand Georg Weith.
Finanzen Haushaltsabschluss 2013: Die Feststellung und Genehmigung des Abschlusses 2013 sowie die Verabschiedung der Haushaltsplanung fand im Geschäftsjahr 2014 im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung (LDV) am 11. November 2014 in Bad Boll statt. Die Haushaltsplanung wurde im Herbst 2013 seinerzeit mit einem Fehlbetrag in Höhe von 26.954 € beschlossen. Erfreulicherweise konnte dieser Fehlbetrag auf 16.937 € reduziert werden. Beinhaltet in diesen Betrag ist die auf der Bundesdelegiertenversammlung beschlossene jährliche Rücklagenbildung (50.000 €), zu der unser Landesverband anteilig
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5.395 € beitrug. Der Bericht der beiden Kassenprüfer Maria Kronenberger und Andreas Gronmaier bescheinigten der Buchhaltung und dem Controlling eine vorbildliche Kassenführung und Finanzsteuerung. Dem Vorstand des Landesverbands sowie den Rechnungsprüfern wurde anschließend die vollumfängliche Entlastung erteilt. Haushaltsplan 2014: Die Landesdelegierten haben am 11. November 2013 auf der Landesdelegiertenversammlung einen Haushaltsplan mit einem negativen Ergebnis in Höhe von 24.375 € verabschiedet. Die Hochrechnungen zum Jahresende 2014 ergeben, dass der Haushalt aller Voraussicht nach mit einem leicht positiven Ergebnis (3.794 €) abgeschlossen werden wird. Haushaltsplanung 2015: Auf der Delegiertenversammlung am 11. November 2014 wurde die Budgetplanung für das Jahr 2015 vorgestellt und erläutert. Die Delegierten votierten nachfolgend für die vorgelegte Haushaltsplanung mit einem zu erwartenden negativen Ergebnis in Höhe von 37.344 €.
Haushaltsjahr
Abschluss 2013
Hochrechnung 2014
Haushaltsplan 2015
555.058
567.173
578.208
31.175
33.328
35.052
174.952
174.952
174.952
-318.720
-336.612
-362.332
Produkt und Markt
-96.397
-97.652
-88.871
Öffentlichkeitsarbeit
-77.489
-52.349
-60.216
Interessensvertretung und Willensbildung
-107.050
-125.816
-134.202
Administration / Mitgliederverwaltung
-172.783
-152.389
-174.579
-11.543
9.178
-31.989
-5.395
-5.385
-5.355
-16.937
3.794
-37.344
Einnahmen Mitgliedsbeiträge Lizenzen Landeszuschuss Ausgaben Beratung
Saldo Rücklagenbildung (anteilig Bioland e.V.) Saldo nach Rücklagenbildung
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Mitgliederentwicklung Bundesweit betrug der Mitgliederwachstum bei Bioland im zurückliegenden Jahr 2,1%. Bezogen auf die Flächen lag der Zuwachs bei 1,6%. Die Mitglieder des Bioland Landesverbandes bewirtschafteten zu Beginn des Jahres 2015 insgesamt 54.023 ha nach den Bioland Richtlinien. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,62%. Im Saldo wuchs die Anzahl der Gesamtmitglieder um 20 und der Erzeugermitglieder um 27 Betriebe.
Bioland-Erzeuger
1.1.2014
1.1.2015
Zuwachs
1.382
1.402
1,45%
davon Fördermitglieder
130
123
-5,38%
davon Vertragsbetriebe
1.252
1.279
2,16%
51.147
54.023
5,62%
Mitglieder insgesamt
Vertragsfläche (in ha)
MitarbeiterInnen des Landesverbandes Der Bereich Sekretariat und Mitgliederverwaltung umfasst schwerpunktmäßig die Beantwortung von Verbraucheranfragen, das Versenden von Informationen an interessierte Landwirte, den Telefondienst, die Organisation der Geschäftsstelle, Schreibarbeiten, die Erstellung der Warenbörse, das Versenden der Post und die Gestaltung der Mitgliederrundbriefe. Das Sekretariat ist mit Ruth Weickum (0,8 AK) und seit 1. Juni 2014 mit Frauke Seybold (0,2 AK) besetzt. Für die Mitgliederverwaltung ist Frieder Fronmüller (0,63 AK) verantwortlich. Christiane Klei (0,8 AK) koordiniert den Bereich Bildung und ist zudem für die Betreuung und Begleitung der Gruppenarbeit verantwortlich. Ebenso unterstützt sie die Arbeit des „Jungen Biolands“.
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Birgit Eßlinger (0,5 AK) koordiniert im Hauptteil ihrer Tätigkeit des Bündnisses Gentechnikfreie Landwirtschaft BadenWürttemberg und ist darüber hinaus Ansprechpartnerin für unsere Imker in BadenWürttemberg. Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist Anja Kirchner (0,7 AK) verantwortlich. Arbeitsschwerpunkte sind die Unterstützung von Hoffesten, die Koordination der Pressearbeit und die Aktualisierung der Homepage. Außerdem verantwortet sie im Bildungsbereich das Thema Bauernhofpädagogik. Dorothee Blank (0,8 AK) ist langjährige Mitarbeiterin im Team Herstellerberatung. Ihre Schwerpunkte liegen in der Grundberatung der Hersteller, allgemeinen Anfragen, Vertragsfragen, Verwaltung der Herstellerdaten und die Lizenzabrechnungen. Zusätzlich verantwortet Frau Blank die bundesweite Koordination der Grundberatung für unsere Herstellungs- und Handelspartner. Dr. Sabine Plaßmann-Weidauer (1 AK) verantwortet den Bereich der Handelsbetreuung. Bis Ende Oktober 2014 war Katrin Hank mit 0,5 AK im Herstellerberatungsteam beschäftigt. Seit 1. Juni 2014 unterstützt Frauke Seybold das Team bei Verwaltungsaufgaben und allgemeinen Anfragen. Folgende Mitarbeiter waren im Jahr 2014 in der Erzeugerberatung für unsere Mitglieder aktiv: Martin Weiler (1 AK), verantwortlich für die Beratungskoordination in BadenWürttemberg sowie Mitglied des bundesweiten Steuerungsteam der Bioland Beratung. Schwerpunkte: Betreuung der Hotline Bioland direkt, Unterstützung der Geschäftsführung, Fragen der Richtlinienentwicklung, verantwortlich für die Ausstellung von Ausnahmegenehmigungen, Prüfung von Erzeugerverträgen und Schnittstelle zu anderen Ressorts. Martin Weiß (1 AK) mit Schwerpunkt Umstellungsberatung und Betreuung der Region Baden-Württemberg Südost. Mitglied im bundesweiten Fachteam Schwein. Matthias Becker (0,75 AK) mit Schwerpunkt Umstellungsberatung und Betreuung der Region Baden-Württemberg Südwest. Mitglied in den bundesweiten Fachteams Rind
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und Betriebsentwicklung. Tätigkeit im Beratungsprojekt „Perspektiven und Alternativen für die Milcherzeugung im Schwarzwald“ (Milchprojekt Schwarzwald). Andreas Gruel (0,5 AK) mit Schwerpunkt Umstellungsberatung und Betreuung der Region Baden-Württemberg Mitte. Mitglied im bundesweiten Fachteam Ackerbau. Jonathan Kern (1 AK) mit Schwerpunkt Umstellungsberatung und Betreuung der Region Baden-Württemberg Nord. Mitglied im bundesweiten Fachteam Ackerbau. Sina Schmidt (1 AK) mit Schwerpunkt Umstellungsberatung. Mitglied im bundesweiten Fachteam Rind. Tätigkeit im Beratungsprojekt „Perspektiven und Alternativen für die Milcherzeugung im Schwarzwald“ (Milchprojekt Schwarzwald). Sina Schmidt ist im August 2014 in Mutterschutz gegangen und inzwischen zum zweiten Mal glückliche Mutter geworden. Sie ist aufgrund eines befristeten Anstellungsverhältnisses Ende 2014 als Mitarbeiterin aus dem Verband ausgeschieden. Andreas Kern (~ 0,3 AK regional), Anstellung bei der Bioland-Beratung in Bayern. Umstellungsberatung Schaf- und Ziegenbetriebe, bundesweite Betreuung des Fachbereichs Kleine Wiederkäuer. Koordination des Bundesfachausschusses Kleine Wiederkäuer. Samuel Hoffmeier (0,75 AK), Durchführung von Naturschutzprojekten. Hans Rosen (0,5 AK bundesweit), Umstellungsberatung im Bereich Imker, Imkerbetreuung, Durchführung von Seminaren. Mitglied im Fachteam Imkerberatung. Die Geschäftsführung hat Dr. Christian Eichert inne. Der Geschäftsführer ist für die Personalführung zuständig. Zudem obliegt ihm die Aufstellung und Kontrolle der Verbandsfinanzen. Weiterhin ist er Beirat der Bioland Handelsgesellschaft.
3.
INTERESSENVERTRETUNG
Gremien und Aktivitäten Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V. (AÖL) In der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V. (AÖL) arbeiten die in Baden-Württemberg tätigen Ökologischen Anbauverbände Bioland, Demeter, Naturland, Ecovin und Ecoland zusammen. Bioland wird durch Zilla Fröhlich im vertretungsberechtigten Vorstand und Dr. Christian Eichert als Geschäftsführer der AÖL vertreten. Die AÖL Geschäftsstelle ist in den Räumlichkeiten der Bioland Landes-
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geschäftsstelle angesiedelt. Bioland ist durch das Engagement in der AÖL maßgeblich an der Ausgestaltung der Ökolandbau-Politik im Lande beteiligt.
Austausch mit Landesanstalten und Begleitausschuss „Forschung ökologischer Landbau Baden-Württemberg“ Neben dem jährlich statt findenden Austausch mit den landwirtschaftlichen Landesanstalten Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ), Landwirtschaftliches Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) und dem Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg / Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) konnte die inhaltlich-strategische Zusammenarbeit und der themenbezogene Austausch zu Praxisfragen der ökologischen Erzeugung deutlich intensiviert werden: Auf Initiative von Bioland wurde im zurückliegenden Jahr der Begleitausschuss „Forschung ökologischer Landbau BadenWürttemberg“ ins Leben gerufen. Der Ausschuss befördert als Plattform zum Wissensund Erfahrungsaustausch die Beantwortung von Forschungsfragen im Ökolandbau zwischen dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie seinen nachgelagerten Landesanstalten, den Universitäten und Fachhochschulen, sowie uns als Repräsentanten der Praxis. Geschäftsführer Christian Eichert ist Mitglied dieses Begleitausschusses. Ergänzt wird dieses Engagement durch eine Mitarbeit in der bundesweit tätigen Arbeitsgruppe „Kooperation und Netzwerke“ innerhalb des Fachforums „Zukunft des Systems Ökolandbau“ der Deutsche Agrarforschungsallianz DAFA.
Wintertagung Ökologischer Landbau Als Mitausrichter der jährlich gemeinsam durch das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) und die Universität Hohenheim organisierten Wintertagung zum Ökologischen Landbau hat die AÖL auch im Jahr 2014 die 7. Wintertagung Ökologischer Landbau Baden-Württemberg unter dem Titel „100 % Biofütterung – problemlos machbar?“ mit zu einem erfolgreichen Verlauf gebracht. Zilla Fröhlich und Christian Eichert haben Bioland vor Ort vertreten. Die kommende Tagung (24. Februar 2015) mit dem Titel „Wachsende Märkte, stagnierende Produktion: Wie lassen sich mehr Betriebe für den ökologischen Landbau gewinnen?“ befindet sich in finaler Planung.
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Auslegung EU-Rechtsvorgaben zum Ökologischen Landbau Auch im Bereich der Richtlinienauslegung konnten wichtige Schritte begangen werden. Unsere Initiative zu einer besseren Abstimmung zu Fragen der Auslegung der EU-Öko-Verordnung mit der Kontrollbehörde beim Regierungspräsidium Karlsruhe wurde aufgegriffen und zweimal jährliche feste Treffen vereinbart. Wir sind hoffnungsfroh, hierdurch die Praktikabilität von Auslegungen zu verbessern und Einzelfallregelungen zu minimieren.
Agrar- und umweltpolitische Gremientätigkeit
Text zum Photo: Im Zuge seiner Mitgliedschaft im Fachausschuss für Naturschutzfragen hat Geschäftsführer Christian Eichert im Rahmen der 2-tägigen Klausursitzung fundierte Einblicke in die historische Entstehung und derzeit laufende Erhaltung des bundesweit bekannten Naturschutzgebietes Mindelsee erhalten.
Wichtige Debatten zur Ausgestaltung der kommenden politischen Förderperiode fanden in vielerlei Gremien statt. All diese Sitzungen haben auch im zurückliegenden Jahr sehr viel Zeit in Anspruch genommen. So vertrat Geschäftsführer Christian Eichert uns im Begleitausschuss des Ministeriums Ländlicher Raum und Verbraucherschutz „Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum II und III (nach erneuter Berufung)“, im Landesbeirat für Natur- und Umweltschutz, im Fachausschuss für Naturschutzfragen, im Stiftungsrat der Stiftung Naturschutzfonds sowie im Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung.
Einflussnahme Revision EU-Öko-Verordnung Als AÖL haben wir uns ebenfalls an den laufenden Überlegungen zur Neufassung der Öko-Kontrolle als auch der geplanten Revision der EU-Öko-Verordnung beteiligt. Wir sind der Landesregierung dankbar, dass sie unsere Anliegen gemeinsam mit unserem Branchendachverband IFOAM EU Gruppe und anderen politischen Vertretern unterstützt und hierzu auch die Räumlichkeiten der Vertretung des Landes BadenWürttemberg bei der EU zur Verfügung stellt. So nahm Geschäftsführer Christian Eichert nahm sowohl an der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Ökolandbau in Europa – Wohin geht die Reise?“ (2. Dezember 2014 in der Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union) als auch am Weinbaupolitischen Gespräch (u.a. Zulassung von Phosphonaten im Ökoweinbau; 3. Dezember 2014 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der EU) teil.
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Die Einflussnahme auf eine mögliche Neufassung der EU-Öko-Verordnung erfordert ein gemeinschaftliches Engagement vieler – erwähnt sei hier das unermüdliche Engagement und der persönliche Einsatz des Bioland-Präsidenten Jan Plagge, der in Brüssel als Vorstand des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) sowie als Vorsitzender der Sektorgruppe Erzeugung innerhalb der IFOAM-EU-Gruppe sowohl den deutschen als auch den europäischen Berufsstand vertritt. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass in Sachen EU-Öko-Verordnung ein enger Schulterschluss mit dem konventionellen Berufsstand sicher ist. So ist zu hoffen, dass die gemeinsamen Anstrengungen dazu führen werden, dass unsere Branche nicht in die Nische zurückgeworfen sondern die Vorgaben für die Ökologische Erzeugung praktikabel und realistisch weiterentwickelt werden wird.
Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ und weitere agrarpolitische Meilensteine Seit Mitte Januar 2014 existiert am Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erstmalig ein eigenständiges Referat für die Belange des Ökologischen Landbaus (Referat 210). Mit dem zugehörigen Referatsleiter stehen wir seither in regelmäßigem Austausch. Einen echten Zugewinn für interessierte Verbraucher als auch Erzeuger stellt das im Rahmen des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ neu erstellte und im Sommer 2014 gestartete Internetportal „Bio aus Baden-Württemberg“ dar. Man kann es unter www.bio-aus-bw.de in Augenschein nehmen. Nachdem die AÖL im Frühjahr 2012 einen Antrag auf Aufnahme als Gesellschafter in die MBW Marketinggesellschaft mbH gestellt hatte erfolgte im Juli 2014 die formale Aufnahme in die Gesellschaft. Als Aufsichtsratsmitglied bestellt und für die Vertretung in der Gesellschafterversammlung bestimmt wurde AÖL-Geschäftsführer Christian Eichert. Gemeinsam mit den weiteren Gesellschaftern kann in den kommenden Jahren wie satzungsgemäß vorgesehen den Absatz baden-württembergischer Agrarerzeugnisse fördern und die Marktchancen der heimischen Landwirtschaft und der ihr nachgelagerten Bereiche nachhaltig stärken. Zum Jahresende 2014 konnten wir einen wichtigen Erfolg für viele unserer Erzeuger feiern: Nach Auskunft des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz soll es zu verbesserten Kombimöglichkeiten beim Agrarumweltprogramm FAKT kommen – insbesondere was die Aufsattelung der Maßnahmen unter „G“ (besonders tiergerechte Haltungsverfahren) angeht.
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Ausblick politische Lobbyarbeit Die Chancen sind groß – die Herausforderungen ebenso. Vieles konnten wir nur unzureichend „beackert“ werden. Zu nennen seien hier unsere aktive Vor-Ort-Beteiligung bei den bereits etablierten, frisch gestarteten oder in Gründung befindlichen Landschaftserhaltungsverbände (LEV). Generell begrüßen wir die flächendeckende Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden nicht nur aus Umwelt- und Naturschutzsicht sehr. Sie honorieren einerseits die Leistungen unserer Betriebe in Sachen Naturschutz – und bieten darüber hinaus zusätzliche Verdienstmöglichkeiten für unsere Erzeuger. Wichtig ist jedoch, dass in den zugehörigen Vertretungen und Ausschüssen vor Ort neben Naturschutz-Fachleuten auch landwirtschaftliche Vertreter – und hier insbesondere diejenigen mit „Öko-Hintergrund“ – vertreten sind. Hier bedarf es motivierter Freiwilliger, um insbesondere bei den neu gegründeten LEVs vor Ort aktiv mitzugestalten. Neben diesem aus Kapazitätsgründen herrschenden Defizit konnten aber auch im zurückliegenden Jahr weitere Meilensteine für ein „Mehr“ an Ökologischer Erzeugung und Verarbeitung erreicht werden. Bioland ist und bleibt ein wichtiger Ansprechpartner in agrarpolitischen Fragen. Ohne „Markt“ ist aber alle „Politik“ nichts: Das MLR plant – auch angeregt durch einen intensiven Austausch mit uns – den Öko-Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ im kommenden Jahr stärker in Richtung marktgerichteter Aktivitäten auszugestalten, um so die Akteure entlang der Wertschöpfungskette noch besser miteinander zu vernetzen. So sind wir hoffnungsfroh, dass die Präsenz unserer Produkte am Markt zukünftig weiter gestärkt werden kann. Nach der erfolgreichen Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd im Sommer 2014 kündigt sich bereits die Planung für das diesjährige „Grünprojekt“ in Mühlacker als auch die kommende Landesgartenschau 2016 in Öhringen an.
Unser Einsatz für die Gentechnikfreiheit Mit einem Fokus auf das seit September 2003 bestehende Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg haben wir uns auch im zurückliegenden Jahr für eine gentechnikfreie Landwirtschaft eingesetzt. Das Bündnis umfasst mittlerweile 24 Mitglieder aus vielen gesellschaftlichen Bereichen. Es wird durch die drei Sprecher Wolfgang Schleicher (Katholisches Landvolk), Gottfried May-Stürmer (BUND BadenWürttemberg) und unseren Geschäftsführer Christian Eichert vertreten. Die Koordination liegt wie bereits in der Vergangenheit wieder beim Bioland Verband bzw. in Händen der langjährigen Bioland-Mitarbeiterin Birgit Eßlinger.
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Einer der Höhepunkte im zurückliegenden Jahr war die Planung und Durchführung der Tagung „Gentechnikfreie Landwirtschaft in BadenWürttemberg sichern! - Vernetzung, Weiterbildung und Märkte“, welche Ende November 2014 in Stuttgart stattfand. Das Zusammentreffen von hochkarätigen ReferentInnen aus den Bereichen Forschung, Politik und Wirtschaft mit motivierten Aktivisten führte zu interessanten Diskussionen neuen Erkenntnissen und abschließend zur „Stuttgarter Erklärung“, die an die Presse weitergebeben wurde. Die Stuttgarter Erklärung kann unter http://www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de abgerufen werden.
Text zum Photo: Das Thema Futtermittel stand auch bei der öffentlichen Anhörung „Tierfutter gentechnikfrei – Chance für Baden-Württemberg?“ im Stuttgarter Landtag am 16. Juli 2014 im Zentrum des Interesses. Christian Eichert war hier in seiner Funktion als Sprecher des Bündnisses zu einem Statement geladen worden.
Darüber hinaus dienten mehrere Sitzungstermine, zu welchen unterschiedliche Akteure aus Verbänden, gentechnikfreien Regionen und anderen Organisationen zusammentrafen zum Informations- und Meinungsaustausch, Planung von Aktionen und zur Vernetzung, die inzwischen weit über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus geht. In diesem Zusammenhang steht auch die im vergangenen Jahr initiierte Gesprächsrunde der MinisteriumsmitarbeiterInnen der rotgrün/grün–rot regierten Bundesländern, welche mit positiver Resonanz fortgesetzt wurde. Im Gespräch mit Dr. Markus Rösler (MdL) tauschten sich die Sprecher und die Koordinatorin des Bündnisses über aktuellen Themen wie gentechnikfreie Futtermittel und deren Einsatz im Rahmen des QZBW aus.
4.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Öko-Aktionstag 2014 Die zahlreichen Besucher konnten beim ÖkoAktionstag am 10. Mai in Stuttgart die Vielfalt an Ökoprodukten aus Baden-Württemberg hautnah mit allen Sinnen erleben und genießen.
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„Mit den Produkten zum Genießen, erzählen die Menschen, die an Erzeugung und Verarbeitung beteiligt sind Geschichten, die hinter den Produkten stehen“ so beschrieb Landesvorsitzende Zilla Fröhlich das Ziel des ersten Öko-Aktionstages. Erzeuger und Verarbeiter aus verschiedenen Regionen Baden-Württembergs präsentieren sich im Herzen von Stuttgart mit Angeboten und Bio-Erzeugnissen für Groß und Klein. Linsen und Produkte vom Alblinsenschwein, Ökobier und -saft, Honig, Brot, Kaffee und Eis, Käse und vieles mehr. Showkochen, Kinderaktionen und ein buntes Programm hatten die Besucher zum Verweilen, Genießen und Mitmachen eingeladen. Veranstaltet wurde der erste Öko-Aktionstage von den Öko-Anbauverbände und der Marketinggesellschaft Baden-Württemberg. Als Teil des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ unterstützte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) diesen ersten Öko-Aktionstag. „Der ökologische Landbau zeigt, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen könnte. Der Öko-Aktionstag macht die Vielfalt regionaler Ökoprodukte deutlich“ so Ministerialdirektor Wolfgang Reimer bei der Eröffnung des Öko-Aktionstages.
Text zum Photo: Umweltminister Franz Untersteller gemeinsam mit Ministerialdirektor Wolfgang Reimer beim Rundgang über die Biomeile
Bioland auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd Vom 3. bis 14. September 2014 präsentierte sich Bioland mit den anderen Öko-Anbauverbänden, der MBW und den verschiedenen Landesanstalten auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd im Rahmen des Treffpunkt Baden-Württembergs. Unter dem Motto „Bio – bunt und vielfältig aus Baden-Württemberg“ wurde das Interesse bei den Besuchern geweckt und das Vertrauen in Bio-Produkte aus dem Ländle weiter gestärkt. Neben den Infoständen betreute Bioland gemeinsam mit der LEL (Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume ) drei Tage die Mitmachaktionen für Kinder – neben Wissensfragen zum Ökolandbau konnten die Kinder ihre eigene Fruchtfolge einsäen oder sich ihre Zutaten für ihr Frühstück an den Getreidemühlen zubereiten. Belebt wurde der Bioland-Infostand tageweise durch Verkostungsaktionen von Bioländern aus der Region. Herzlichen Dank allen Akteuren, die zu diesem erfolgreichen Auftritt auf der Landesgartenschau beigetragen haben!
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Text zum Photo: Der Leiter der Abteilung Landwirtschaft im MLR, Joachim Hauck und Vorsitzende der AÖL Zilla Fröhlich bei der Ausstellungseröffnung „Bio bunt und vielfältig aus Baden-Württemberg“
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Bauernhofpädagogik und Projekt Lernort Bauernhof Viele Bioland-Höfe öffnen für große und kleine Besucher regelmäßig ihre Hoftore, um ihre Wirtschaftsweise und ihre Lebensweise zu zeigen. Unsere Mitglieder leisten auf diese Weise ganz wichtige Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Direkt aus erster Hand erhalten so Verbraucher Infos über die Bioland-Erzeugung. Mit der 10-tägigen Qualifizierung Bauernhofpädagogik 2014 haben wir den 20 Teilnehmenden wichtige Impulse und gute praktische Ideen mitgegeben, mit denen sie ihr ganz individuelles Angebot für ihre Zielgruppen gestalten können, um die Hofbesuche zu ganz besonderen Erlebnissen werden zu lassen. Neben Fortbildungsmaßnahmen engagiert sich Bioland im landesweiten Netzwerk Lernort Bauernhof und der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLOB).
Schwerpunktthema Tierwohl und öffentliche Tierwohl-Kontrolle Mit der Tierwohl-Kontrolle hat Bioland gemeinsam mit den Öko-Anbauverbänden Demeter und Naturland bundesweit ein neues Instrument eingeführt, um mögliche betriebliche Schwachstellen zu identifizieren und das praktizierte Tierwohl auf Ebene aller tierhaltender Erzeuger kontinuierlich zu verbessern. Bei einem Pressetermin im Mai führten wir als Landesverband gemeinsam mit der Kontrollstelle ABCERT AG eine öffentliche Tierwohl-Kontrolle auf einem Bioland-Hof durch. Dabei wurden die Fragen der Journalisten praxisnah von Bioland-Landwirt Friedemann Alber, Bio-Kontrolleur Dr. HansPeter Baron (ABCERT AG) und Bioland-Berater Martin Weiß beantwortet. Was wird beim Tierwohl-Check denn eigentlich geprüft? Auf was schaut der Kontrolleur? Wie oft kommt der Kontrolleur? Wie sind die Reaktionen der Landwirte? Auf dem BiolandYoutube-Kanal findet sich dazu nun ein kurzer Film. Er zeigt, wie wohl sich die Tiere auf dem Bioland-Hof Alber fühlen: http://www.youtube.com/watch?v=GZu1C9NZZjc
Kommunikation: Rundbrief, Homepage, … Mit unserem monatlichen Mitgliederrundbrief „Neues aus dem Bioland“, mit Berichten im Bioland-Fachmagazin und auf der Bioland-Landes- und Bundesverbandshomepage informieren wir regelmäßig über unsere Aktivitäten in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Auf unserer Homepage findet mal alle regionale Nachrichten, Pressemitteilungen und Termine aus dem „Ländle“. Seit dem Start der neuen Homepage www.bioland.de gibt es zudem das Magazin „Im Fokus“ mit ausführlichen Reportagen, Hintergrundinformationen und Interviews. Ein zentrales Element der Website ist die interaktive Karte. In den Kategorien „Produkte“, „Direktvermarkter“, „Service“ (Urlaub, Freizeit, Gastronomie) kann gezielt nach Angeboten von Bioland-Betrieben gesucht werden.
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Politik zu Gast auf Bioland-Betrieben Der Minister für Verbraucherschutz und Ländlichen Raum Alexander Bonde besuchte im Rahmen einer ganztägigen Bahnfahrt mit der Donaubahn von Ulm nach Mengen am Mittwoch 7. Mai 2014 den Bioland-Hof der Familie Göhring in MengenRulfingen. Zudem besuchte er am 1. Juli 2014 die Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“ auf der Schwäbischen Alb sowie am 9. September 2014 den „Bioland Jahrgarten“ von Berengar Weber in Ostfildern.
Text zum Photo: Bioland-Berater Martin Weiß beim Pressetermin zur Tierwohl-Kontrolle auf dem Bioland-Betrieb der Familie Alber in Aichtal-Aich
Herr Ministerpräsident Winfried Kretschmann war am 25. Juli 2014 Gast auf dem Bioland-Hof von Familie Gomeringer in Immenstaad. Diese Termine sind nur ein kleiner Auszug des Engagements unserer Betriebe in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und damit auch Meinungsbildung für unsere Politiker. Allen Engagierten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Bioland trauert Bioland verlor am 27. Juli 2014 mit Wilhelm Rinklin einen wegweisenden Pionier und einen seiner letzten noch lebenden „Gründerväter“. Wilhelm Rinklin starb kurz nach Erreichen seines 88. Lebensjahres im Kreise seiner Angehörigen in seinem Haus in Eichstetten am Kaiserstuhl. „Ohne diese mutigen Vorreiter, die ihrem Weg trotz aller Rückschläge und des Spottes mancher konventioneller Kollegen gingen und die für frühe Vernetzung sorgten, wäre Bioland nicht entstanden und wäre der Biolandbau in Deutschland nie das geworden, was er heute ist“, so Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer Bioland Baden-Württemberg. „Wie andere Bauern der frühen Stunde hat Wilhelm Rinklin den organisch-biologischen Landbau nicht nur auf seinem eigenen Hof weiterentwickelt, sondern mit der ihm eigenen Bescheidenheit bei unzähligen Treffen und Vortragsveranstaltungen für eine umwelt- und menschgerechten Landbewirtschaftung geworben. Mit seiner unnachahmlichen Art hat Wilhelm Rinklin dabei andere Landwirte begeistert, überzeugt und bei deren Tun selbstlos beraten.“ Der gesamte Bioland Verband trauert um eine große Persönlichkeit, einen wegweisenden Visionär und einen großartigen Menschen, dem die Bewahrung der Schöpfung immer Herzensanliegen war.
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Auszeichnungen und Jubiläen Wurst- und Fleischerzeugung Das Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ hat die besten Metzger in Deutschland gewählt. Neben der eingesendeten HausmacherLeberwurst hat die Jury bei anonymen Betriebsbesuchen verschieden Kriterien abgeprüft. Im Fokus standen Sauberkeit, FreundText zum Photo: Woldemar Mammel, „Erfinder“ der „AlbLeisa“, erläutert dem Minister den Linsenanbau und wie lichkeit, Kompetenz der Verkäufer und Sortimentsangebot. Hierbei wurde die Bioland- die Erfolgsstory auf der Schwäbischen Alb (wieder) begann Metzgerei der Familie Grießhaber aus Öschingen Landessieger in Baden-Württemberg. „Was in der Wurstküche der Metzgerei Grießhaber entsteht, gehört zum Besten was Baden-Württemberg zu bieten hat: luftgetrockneter Schinken, Rosmarinsalami, Schwarzwurst mit Kräutern oder klassische Maultaschen“, lobt die Jury des Feinschmeckers die hohe Qualität des Betriebes. Der Familienbetrieb liegt am Rande der schwäbischen Alb. Mutter Manuela verkauft die frischen Bioland-Wurstwaren in der Metzgerei. Vater Karl-Heinz und Sohn Andre sind leidenschaftliche Handwerker ihres Faches und sorgen für hochwertige Wurstwaren. BiolandBauern aus der Umgebung liefern Schweine, Rinder und Lämmer direkt an den Betrieb. Nach einer Ruhephase werden die Tiere in der hauseigenen Schlachterei geschlachtet. Anschließend wird das Fleisch sofort verarbeitet. „Durch die direkte Warmverarbeitung erhalten wir wertvolle Aromastoffe. Die Verarbeitung zu Bioland-Wurstwaren erfordert von uns hohes handwerkliches Geschick und fundierte Kenntnisse über die Fleischverarbeitung. Wir verarbeiten ausschließlich Bio-Rohstoffe und verzichten auf viele, sonst übliche Zusatz- und Hilfsstoffe wie Nitritpökelsalz und Geschmacksverstärker“, erklärt Karl-Heinz Grießhaber die Kunst seiner Wurstherstellung.
Weinbau Seit zehn Jahren erscheint jährlich der renommierte Weinführer „Eichelmann Deutschlands Weine“ oder kurz „Der Eichelmann“. Bei der Auswahl der prämierten Weingüter liegt das Augenmerk auf der gesamten Kollektion der Weingüter, nicht auf einzelnen Spitzenweinen. 2015 ehrte „Der Eichelmann“ den Bioland-Winzer Matthias Höfflin zum „Aufsteiger des Jahres“. Mit vier Eichelmann-Sternen gehört er zu den hervorragenden Erzeugern Deutschlands. „Die Höfflin-Weine sind so wohltuend anders und authentisch“, erklärt Eichelmann die Entscheidung. „Wir sind unglaublich dankbar. Wir haben das ja nicht im Geringsten geplant, aber es bestätigt uns in unserer Philosophie, mit der Natur zu arbeiten“, drückt Matthias Höfflin seine Freude über die Ehrung aus. Das Weingut Höfflin arbeitet seit 1974 nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes.
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„Mit Bioweinbau könne man die besseren Weine machen“, so Eichelmann. „Es sei viel mehr fahrlässig, sich nicht mit biologischen Methoden auseinanderzusetzen.“ Die „Besten Bioweine BadenWürttembergs“ des Jahres 2014 wurden am 6. Mai 2014 in Freiburg nach einer gebietsübergreifenden Verkostung prämiert. Eine unabhängige Jury von Weinfachleuten, Weinjournalis- Text zum Photo: Ministerialdirigent Wolfgang Reimer, Bürgermeisten und Gastronomen hat dabei die ter Klemens Izsak, Landwirtschaftsamtsleiter Helmut Hessenauer und Marcus Arzt vom Bioland-Landesverband Baden-Württemberg eingereichten Weine blind verprobt (von links) gratulierten zum OBEG-Jubiläum. und bewertet. Drei Auszeichnungen ergingen nachfolgend an das Bioland-Weingut von Friedhelm Rinklin.
Getreidezüchtung Am 28. Juni 2014 beging unser langjähriger Partner, die Getreidezüchtung Peter Kunz, ihr 30-jähriges Jubiläum. Neben der Einweihung der neuen Arbeitsräume fand ein „Tag der offenen Zuchtgärten“ statt. Es ist beachtenswert und verdient unseren Respekt, wie aus dem Ein-Mann-Projekt die erfolgreiche Getreidezüchtung Peter Kunz geworden ist. Der Bioland Landesverband setzt sich innerhalb der Verbandsstrukturen dafür ein, dem Thema Ökologische Saatgutzüchtung einen deutlich höheren Stellenwert einzuräumen. Nur mit einer konsequenten Züchtungsarbeit können wir uns gemeinsam für den Erhalt der genetischen Vielfalt und der Unabhängigkeit gegenüber der Agro-Industrie einsetzen. Daher werden wir uns auch weiterhin dafür einsetzen, dem Thema ökologische Züchtung höchste Priorität einzuräumen und bezüglich der Finanzierungsfrage nach tragfähigen Lösungen suchen.
Erzeugerzusammenschluss Am 15. Juni 2014 beging die Bioland-Getreide-Erzeugergemeinschaft OBEG aus Schrozberg-Zell ihr 25-jähriges Jubiläum. Walter Schuch gründete die OBEG seinerzeit gemeinsam mit neun anderen Bauern, um eine bäuerliche Erzeuger- und Verarbeitungsorganisation für Getreide aufzubauen, die ihre Vermarktung selbst in die Hand nimmt. Dadurch sollte den hohenlohischen Bioland-Bauern mehr Schlagkraft und Preis- und Abnahmesicherheit gegeben werden. Das Jubiläum wurde gemeinsam mit vielen Gästen, Mitarbeitern, Landwirten und Verarbeitern im Rahmen eines Festakts begangen.
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Der Landesverband gratuliert der OBEG, namentlich den Gründungsmitgliedern und Familie Schuch, ganz herzlich zum 25-jährigen Jubiläum und betont wie wichtig dem Verband eine gute Zusammenarbeit auch in Zukunft ist. Bioland Landesvorsitzender Marcus Arzt überbrachte bei den Feierlichkeiten am 15. Juni 2014 die Glückwünsche des Landesverbandes und würdigte die Pionierleistungen: „Der Verband ist stolz, solch eine Erzeugergemeinschaft in seinen Reihen zu haben, die ein Grundanliegen aus den Anfängen des organisch-biologischen Landbaus erfolgreich umsetzte, nämlich als wirtschaftlich unabhängige Bauern ihre Vermarktung solidarisch in die eigene Hand zu nehmen“. Die OBEG ist heute ein wichtiger Pfeiler für den ökologischen Landbau in der Region. So wird das aufbereitete Bioland-Getreide an rund 70 Bäcker geliefert. Dabei werden neben den üblichen Getreidearten auch seltene Getreideartenwie Emmer und Einkorn in Hohenlohe eingelagert. Außerdem ist die Bereitstellung von Öko-Saatgut in guter Qualität und eine entsprechende züchterische Arbeit ein großes Anliegen der Hohenloher. „Mit der OBEG haben wir einen ganz wichtigen Partner, der den größten Teil des Öko-Saatgutes aufbereitet, das hier in Baden-Württembergausgesät wird“ so Marcus Arzt bei der Übergabe der Urkunde an Margret und Walter Schuch sowie den Geschäftsführer Richard Betz. Heute sind rund 130 Biobauern aus Nordwürttemberg, Nordbaden, Unterfranken und Mittelfranken über die OBEG organisiert. Die OBEG übernimmt zusätzlich die Belieferung von Hofläden und Naturkostläden mit Biobackzutaten und vielen anderen Biowaren. Außerdem vertreibt die OBEG als regionaler Service-Händler für Bioland Verpackungs-, Kennzeichnungs- und Werbematerial.
Innovation Im Jahr 2014 erging der Hauptpreis des jährlich vergebenen Innovationspreises des Landkreis Waldshut an das Projekt „Förderung von Biodiversität und Tierwohl in der Milchviehhaltung“. Alfred und Silvia Rutschmann vom Bioland-Hof Gasswies in Klettgau-Rechberg wurden damit für ihr Engagement in der muttergebundenen Kälberhaltung prämiert. Einen Anerkennungspreis erhielt Familie Bündert (ebenfalls BiolandBetrieb) aus Bonndorf-Wittlekof für ihren großen Laufhof mit Fressplatzüberdachung.
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Direktvermarktung Als „Bester Bio-Laden 2014“ wurde der Biolandhof der Familie Trautwein aus Kirchberg zweimal mit Gold bedacht. Mit Silber ausgezeichnet wurde die Familie Obergfell (Heiligenhof KG aus Deißlingen) und mit Bronze Gommel`s Bio-Hofladen in Heimsheim. Gratulation an alle Gewinner.
5.
BILDUNGSARBEIT
Tagungen des Landesverbands wieder ein toller Erfolg Die Wintertagung und Imkertagung in Bad Boll erfreuten sich 2014 erneut großen Interesses und boten ein qualitativ hochwertiges Fachprogramm. Erstmals fand auch die bundesweite Bioland-Obstbautagung gleichzeitig in Bad Boll statt. Neben dem vielseitigen Seminarangebot zeigte die Wintertagung im Rahmen des Verbandstags am Montag wie viele Mitglieder sich mit hohem Engagement und großer Aufmerksamkeit an Verbandsthemen beteiligen und wie ausgelassen auch gerne miteinander beim Kulturabend gefeiert wird. Die zahlreichen TeilnehmerInnen (erstmals insgesamt über 400 Menschen in den drei Tagen in Bad Boll) nutzten die Gelegenheit sich fortzubilden und mit ein wenig Abstand zum Hof neue Ideen und Energie zu tanken, um dann im Anschluss gestärkt in das Jahr zu starten.
Bioland-Seminarangebot so vielfältig wie noch nie Dank des engagierten Einsatzes der Bioland-Gruppen, der Berater und Bildungskoordinatorin Christiane Klei war rund ums Jahr im Bioland eine Menge geboten. Die Seminarkalender, die jeweils zum Winterhalbjahr erscheinen, boten eine ungeheure Vielfalt an Themen, Expertengesprächen und Angeboten in den verschiedenen Regionen. Besonders der November 2014 hatte es in sich: Allein 22 Veranstaltungen fanden in diesem Monat in Baden-Württemberg statt. Allen Beteiligten in der Organisation und Durchführung, allen Referenten und Teilnehmerinnen ein herzliches Dankeschön!
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Bioland Gruppenarbeit Bioland lebt von einer aktiven Gruppenarbeit. Nicht nur für unsere Neumitglieder sind die Gruppenabende und gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge häufig ein „Magnet“ für die Identifikation mit unseren Verbandsthemen und -zielen. Ende Mai bis Mitte Juni 2014 fanden die regionalen Gruppenvertretertreffen in BadenWürttemberg statt. In den Regionen Nord, Süd und Schwarzwald kamen die Gruppensprecher und Delegierten zusammen, um miteinander und mit Unterstützung von Christiane Klei und dem jeweiligen Regionalberater Themen für die Gruppenarbeit zu sammeln und das kommende Winterhalbjahr zu planen. Bei diesem kreativen Austausch kamen einige sehr spannende Ideen für Gruppentreffen zustande, die dank des Einsatzes aller Beteiligten auch fast alle in die Umsetzung kamen. Als Dank für Ihr Engagement ließ man den Abend bei gemeinsamem Grillen und in lockerer Runde ausklingen. Das neue Konzept für die Gruppenvertretertreffen bekam viel positives Feedback und schenkte neue Motivation für die gemeinsame Sache. Wir setzen diese Aktivitäten im kommenden Jahr fort, weil wir der Überzeugung sind, dass unser Verband auch in Zukunft maßgeblich durch eine gute und intensive Arbeit in den Bioland-Regional- und Fachgruppen gestaltet und weiterentwickelt wird. In vielen Bioland-Gruppen standen 2014 Wahlen auf dem Programm. Mancherorts sind langjährig Aktive aus dem Amt ausgeschieden und Neue in die verschiedenen Ehrenämter gewählt worden. Den „Verdienten“ als auch den „Neuen“ sei für ihr Engagement herzlich gedankt. Regionalgruppe Bodensee: Ausgeschieden Ekkehard Wolpold, neu gewählt Norbert Steidle und Andreas Baur Regionalgruppe Donau-Riß: Ausgeschieden Armin Bauschatz, neu gewählt Peter Bloching, Annette Klauß-Schelkle und Herbert Maurer Fachgruppe Gärtner Bodensee-Allgäu-Oberschwaben: Ausgeschieden Anton Müller Regionalgruppe Gäu-Schwarzwald: Ausgeschieden Martin Frey und Stefan Braun, neu gewählt Franz Schweizer Regionalgruppe Heilbronn: Ausgeschieden Jürgen Winkler, neu gewählt Jürgen Straub Regionalgruppe Reutlinger Alb: Ausgeschieden Georg Schulze-Schilddorf und Karl Speidel, neu gewählt Karin Maier Regionalgruppe Schwarzwald-Baar: Ausgeschieden Jörg Mack, neu gewählt Ewald Bähr und Primus Fehrenbacher Regionalgruppe Schwäbisch-Hall: Ausgeschieden: Thomas Hägele und Matthias Däuber, neu gewählt Helge Krämer, Michael Kümmerer und Daniel Kießecker Regionalgruppe Sigmaringen: Ausgeschieden Zilla Fröhlich und Stefan Weiß, neu gewählt Klaus Ehrenmann und Franz Lorenz
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Regionalgruppe Schwäbischer Wald: Ausgeschieden Friedrich Schauffler, neu gewählt Philipp von Woellwarth, Lorenz Maisch und Monika Loebermann Fachgruppe Gärtner Freiburg: Ausgeschieden Jens Kühle und Michael Müller, neu gewählt Maike Güthlin und Welf Aumann Text zum Photo: Das Team der Bioland-Beratung beim gemeinsamen Teamtag Fachgruppe Imker Baden: auf dem Bioland-Hof von Bernhard Rauch in Einhalden Ausgeschieden Jürgen Binder, neu gewählt Stefan Kumm Fachgruppe Imker Württemberg Nord: Ausgeschieden Erich Schilling und Ingo Maas, neu gewählt Jürgen Binder und Markus Schwarz Allen neu gewählten wünschen wir viel Freude und kreative Ideen für die Gestaltung der Gruppenarbeit.
6.
LANDWIRTSCHAFT
Landesprojekt „Beratung 2020“ Neben der Sicherung unserer vielfältigen Erzeugerberatung lag im zurückliegenden Jahr ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf der Vorausplanung unserer zukünftigen Beratungsstruktur, welche durch die Landesregierung unter dem Projekttitel „Beratung 2020“ derzeit vorangetrieben wird. Die Bioland-Beratung in Baden-Württemberg erhält bisher keine direkte Beratungsförderung, wie sie beispielsweise den Beratungsdiensten zu Gute kommt. Das ist mit ein Grund dafür, dass die Bioland-Beratung nicht immer den Umfang an Personal finanzieren konnte, der wünschenswert und der Nachfrage und den Anforderungen angemessen gewesen wäre. Dies soll sich im Laufe des Jahres 2015 im Rahmen der vom Land BadenWürttemberg initiierten „Beratung 2020“ grundlegend ändern. Ziel der Beratungsreform ist eine leistungsbezogene Förderung qualifizierter landwirtschaftlicher Beratung: Wird zukünftig eine Beratungsleistung gegenüber einem landwirtschaftlichen (inkl. Wein-, Obst- und Gemüsebau) Betrieb erbracht, wird ein Anteil der Kosten aus Zahlungen der Europäischen Union als auch des Landes finanziert. In der Regel bleibt dem
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Betrieb ein Eigenanteil von 20-50 % plus Mehrwertsteuer. Die Bioland-Beratung erhofft sich hieraus zusätzliche Einnahmen aus verschiedenen Beratungsleistungen. Um hier gut aufgestellt in die neue Förderperiode zu gehen wurden umfangreiche Planungen und Kalkulationen zur bestmöglichen Nutzung dieses neuen Angebots durchgeführt. Ausgehend von der bestehenden Struktur werden wir unser Beratungsangebot hin zu einem breitgefächerten, adäquaten Beratungsangebot für unsere vielfältigen Mitgliedsbetriebe umbauen. Hierbei gilt es die bisher vielschichtigen Beratungsangebote zu einem stimmigen „Gesamtpaket“ zusammenzuführen. Ziel wird es sein, allen badenwürttembergischen Bioland-Erzeugerbetrieben ein konsistentes Beratungsspektrum – von der Naturschutzberatung bis zur Stallbaufachberatung – anbieten zu können. Aufgrund der strukturellen Vorgaben haben wir dazu die Gründung einer Beratungs-GmbH vorangetrieben.
Gründung Öko-Beratung Baden-Württemberg e.V. Neben der Bioland-Beratung, dem von Umfang und Personalbesatz größten Anbieter von Beratungsleistungen im Ökologischen Landbau, gibt es in Baden-Württemberg weitere Öko-Beratungsinstitutionen. Mit der Gründung des Öko-Beratung BadenWürttemberg e.V. (ÖBBW) wurde vor dem Hintergrund der „Beratung 2020“ Ende September 2014 ein wichtiger Schritt zur Interessensbündelung der Öko-Beratung vollzogen. Als Beratungs-Dachgesellschaft vertritt die ÖBBW die Interessen gegenüber Politik und Verwaltung: Alle relevanten Öko-Beratungsanbieter in Baden-Württemberg sind Mitglied im gemeinsamen e.V.. Als mitgliedsstärkster Bio-Verband hat Bioland einen ständigen Sitz im Vorstand der ÖBBW – und stellt mit Christian Eichert einen von insgesamt fünf Vorständen des Vereins.
Angebot Erzeugerberatung Im Hinblick auf die neue Beratungsförderung war das Jahr 2014 in vielerlei Hinsicht ein Übergangsjahr. Inhaltlich wurde es für die Beratung u.a. durch Themen wie Tierwohl, Umstellungsberatung und das neue Förderprogramm FAKT bestimmt, ergänzt um die vielfältigsten Beratungsanfragen. Darüber hinaus waren wir an der Organisation und Durchführung diverser Veranstaltungen und Seminare (z.B. Ackerbau-, Imker- sowie Schaf- und Ziegentagung, Seminare zur Unternehmens- und Mitarbeiterführung und vielen mehr) beteiligt. Unsere Beratung war in unterschiedliche Projekte wie das Landesprojekt „Erwerbsziegenhalter“, das Landesprojet „Perspektiven und Alternativen für die Milcherzeugung im Schwarzwald“ (Milchprojekt Schwarzwald) oder die beiden Naturschutzprojekte „Biodiversität in Bauernhand“ und „Fokus-Natur-Tag“ aktiv eingebunden.
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Kooperationspartner in der Erzeugerberatung (mit Beratungsschwerpunkten) Wie in den vergangenen Jahren auch wird die Bioland-Beratung in Baden-Württemberg in einigen Fachbereichen von Kooperationspartnern unterstützt. Beratungsdienst Ökologischer Gemüsebau e.V.; Neuordnung des Pflanzenschutzgesetzes, Pflanzenschutz-Sachkundeveranstaltungen, Beratung Betriebsentwicklung Beratungsdienst Ökologischer Obstbau; Umgang mit Kirschessigfliege in Beerenobst Kirschen und Zwetschgen, flächige Einführung von Natyra (neuer schorfwiderstandsfähiger Apfel) und der neuen Birnensorte Novembra Beratungsdienst Ökologischer Weinbau; Trockenstress im Juni, Pflanzenschutz, Umgang mit Kirschessigfliege Rudi Wiedmann; Schweinefachberatung Martin Haußecker; Energieberatung Stefan Rettner; Direktvermarktung Darüber hinaus wird unser wurden die baden-württembergischen Bioland-Berater auch in 2014 von Kollegen aus Bayern (Christian Landzettel, Kartoffelbaufachberatung und Axel Hilckmann, Geflügelfachberatung) und Rheinland-Pfalz (Veronica Ullrich, Weinbaufachberatung) unterstützt. Für die Imkerfachberatung in Baden-Württemberg als auch bundesweit ist Hans Rosen verantwortlich.
7.
HERSTELLUNG UND HANDEL
Beratung und Betreuung unserer Herstellungspartner Die Aufgaben und Themen bei der Beratung und Betreuung unserer Herstellungspartner sind sehr vielseitig. Täglich erreichen uns Anfragen bspw. zur Hartweizenverfügbarkeit in Baden-Württemberg, zur Verwendung von Schokolierung oder zur Etikettengestaltung. Wir beraten unsere Herstellungspartner zur verpflichtenden Verwendung von Bio-Hefe, in Fragen der Lohnschlachtung oder der Zulässigkeit von Kontrollstellen. Auch die Unterstützung bei der Bearbeitung von Beschwerden wegen Warenzeichenmissbrauch und/oder „unkontrollierter“ Bio-Auslobung gehört zu unseren Aufgaben. Als Lizenznehmer des Bio-Zeichens Baden-Württemberg beantworten wir standardmäßig Fragen zur Zertifizierung des Bio-Zeichens. Als wichtige Schnittstelle zwischen Rohwarenbündelung und Marktzugang klären wir Fragen der Qualitätssicherung bei Zulassung von Zutaten anderer Verbandsqualitäten, bei technologischen Fragestellungen und Fragen zur Zulässigkeit von Zusatzstoffen. Wir
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unterstützen unsere Erzeugergemeinschaften bei der Vermittlung von Bioland-Rohware und bei der Betreuung der Bioland-Bäcker. Neben diesen alltäglichen Fragen versuchen wir verstärkt Präsenz bei unseren Partnern vor Ort zu zeigen. Vor Vertragsbeginn besuchen wir grundsätzlich jeden neuen Lizenzpartner, um gemeinsame Fragen zur BiolandPartnerschaft vorab zu klären. Überregional findet eine enge ZusamText zum Photo: Bundesweites Bäckerseminar bei der Biolandmenarbeit den bundesweiten Bioland Bäckerei Schubert in Augsburg Herstellerberatern statt. Unter anderem wurden unterstützend 2014 zwei Bäckerseminare organisiert. Neben dem theoretischen Fachteil „Backen ohne synthetisch isolierte Enzyme“ waren die Backstubenführungen und die Backversuche mit den zugelassenen Backmitteln spannende Programmpunkte. Weitere regelmäßige Fachveranstaltungen zum Austausch mit unseren Marktpartnern sind für 2015 in Planung.
Beratung und Betreuung unserer Handelspartner Im Bereich der Handelsberatung kümmern wir uns einerseits darum, Handelsunternehmen beim Auf- und Ausbau eines Bio-Lebensmittelsortiments mit BiolandMarkenprodukten zu unterstützen. Dafür werden die Handelspartner über das Warenangebot von Erzeugern und Verarbeitungspartnern informiert, entsprechende Kontakte vermittelt und bei Bedarf bei Listungsgesprächen unterstützt. Zum anderen ist es wichtig, die Bioland-Erzeuger und -Hersteller über den Bedarf des Handels zu informieren. Insofern können auch alle, die an der Belieferung eines Handelspartners beteiligt sind, eine entsprechende Beratung und Begleitung in Anspruch nehmen. Wichtigstes Ziel in der Handelsberatung ist es, das Angebot von Bioland-Erzeugern und Verarbeitungspartnern so ausrichten zu helfen, dass die Nachfrage von Handelspartnern abgedeckt ist und eine für alle Beteiligten auskömmliche Zusammenarbeit gelingt. Hauptaugenmerk lag auch in 2014 auf der Handelskooperation mit der Edeka Südwest. Nach zweieinhalb Jahren der Zusammenarbeit mit diesem Handelsunternehmen sind weitere Bioland-Produkte unter der regionalen Eigenmarke „Unsere Heimat – echt & gut Bio“ in die Regale der Märkte in Baden-Württemberg, Rheinland- Pfalz, dem Saarland und im südlichen Hessen gelangt. So sind vor allem „Unsere Heimat Bioland-
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Produkte“ im Obst- und GemüseSortiment zu finden sowie in den Sortimentsbereichen Käse und Fleisch. Auch das restliche Bio-Sortiment, mit dem sich die Edeka Südwest markant profiliert, konnte mit BiolandProdukten ausgebaut werden. Aber auch Bioland-Markenprodukte wie Chips, Marmeladen, Mehle, Sojaprodukte, Limonaden und Bier haben ihren Weg in die Regale gefunden bzw. ihren Regalplatz erfolgreich behauptet. Das seit 1,5 Jahren verfügbare Bioland-Fleischsortiment erfreut sich in den Selbstbedienungsregalen großer Beliebtheit – ebenfalls das seit Juni 2014 eingeführte „Unsere Heimat“ Wurstsortiment (Lyoner, Jagdwurst, Wiener Würstchen, Rote Wurst etc.; diese Wurstprodukte werden aus den Abschnitten, die bei der Bioland-Fleischzerlegung anfallen hergestellt). Obwohl die Artikel nicht unter dem Bioland Markenzeichen ausgelobt werden können, da bei ihrer Herstellung Nitritpökelsalz eingesetzt wird, hat sich die Edeka Südwest dazu entschieden, ihr gesamtes Bio-Fleischsortiment durch Bioland-Fleisch zu ersetzen – mit großem Erfolg. Die guten Entwicklungen im Absatz von Bioland-Produkten über die Edeka Südwest stellen uns nach wie vor besonders in den Sortimentsbereichen Eier, Rind- und Schweinfleisch vor eine große Herausforderung. Doch auch in den Sortimentsbereichen Stein-, Beeren- und Kernobst, Kartoffeln, Druschfrüchte und Öle sowie je nach Region Milch und Molkereiprodukte ist die Nachfrage nach Bioland-Erzeugnissen größer als das bestehende Angebot. Deshalb sind Interessenten an der Produktionsausweitung oder Umstellung in diesen Bereichen weiterhin herzlich willkommen und können sich auf die Unterstützung von kompetenten Bioland-Mitarbeitern freuen. War es anfangs schwierig, über die ganze Lieferkette hinweg gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Prämissen zu schaffen, konnte mittlerweile ein gegenseitiges Vertrauen entstehen. Erfahren konnten wir dies im Rahmen des diesjährigen Jahresentwicklungsgesprächs, welches Ende September 2014 mit der Unternehmensführung der Edeka Südwest realisiert wurde. Hierbei wurden die strategischen Gespräche über die Zusammenarbeit ergänzt durch Betriebsbesuche auf einem Bioland-Schweinemastbetrieb und einem Bioland-Gärtnerbetrieb. Die anschaulichen Erläuterungen der Praktiker stießen auf großes Interesse unserer Partner und konnten das Verständnis für die jeweiligen Rahmenbedingungen verstärken. Jenseits des Jahresentwicklungsgespräches und der üblichen unterjährigen Sortimentsgespräche konnten wir wieder auf drei großen Messeveranstaltungen mit den Schwerpunk-
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ten Innovationen, Obst und Gemüse sowie Fleisch den geladenen Edeka-Einzelhändlern die Vielfalt unserer Bioland-Markenprodukte präsentieren. Dabei wurden wir nicht müde, den interessierten Mitarbeitern der Edeka Märkte die Unterschiede von Bioland zu anderen Bio-Verbänden bzw. EU-Bio-Produkten zu erklären. Auch hier ist zu bemerken, dass die Kenntnisse zu Hintergründen unseres Verbandes deutlich zugenommen haben. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass regelmäßig Bioland-Schulungen in verschiedenen Fachabteilungen der Edeka Südwest durchgeführt und diese mit Besuchen auf Bioland-Betrieben ergänzt werden. So hat das geschulte Verkaufspersonal die Gelegenheit, die zentralen Argumente beim Verkauf von Bioland-Produkten durch eigenes Erleben zu festigen, um sie dem nachfragenden Kunden in den Märkten sicher vermitteln zu können. Rückblickend sind wir also zufrieden mit den Entwicklungen der eingegangenen Handelskooperation. In einer verlässlichen Partnerschaft gilt es auch weiterhin die umfassende Qualität von Bioland-Markenprodukten und eine konsequente Regionalität gemeinsam an den Endkonsumenten zu vermitteln.
Statistik Bioland-Partner in Baden-Württemberg Bioland-Partner
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Bäcker
158
148
149
146
138
135
128
Metzger
33
30
27
24
24
22
24
Molkereien/ Käsereien
13
14
13
14
16
17
17
Mühlen
11
11
11
12
13
13
14
Keltereien / Saftereien
15
14
13
12
12
11
12
Brauereien
5
6
7
5
4
4
6
Teigwaren
3
5
2
3
3
3
3
Gastronomen
6
7
7
10
18
20
18
15
37
59
69
75
79
70
9
24
20
26
30
35
35
288
296
308
321
333
339
327
Hofläden Sonstige (z.B. Handel) Gesamt
Hinzu kamen 8 Bioland-Neuverträge in den Bereichen Bäckerei, Metzgerei, Molkerei und Handel. 20 Verarbeiter sind aus dem Partnerschaftsverhältnis mit Bioland ausgeschieden, vor allem Bäcker mit einem eingeschränkten Bioland-Teilsortiment.
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Messebeteiligungen Slowfood, 10.-13. April 2014, Stuttgart Mit einem Gemeinschaftsstand und zahlreichen weiteren Bioland-Partnern begeisterten wir die Kunden mit leckeren regionalen Bioland-Produkten: vom Alb-Käse und Büffelmilch über leckeres Honig-Eis, Apfelchips bis hin zum vollmundigen Bier. Die Slowfood Messe mit ihrem Markt des guten Geschmacks ist für unsere Bioland-Partner eine gefragte Plattform.
Südback mit Bioland Brotprüfung, 18.-21. Oktober 2014, Stuttgart Auf der Bäckereifachmesse präsentierte sich Bioland gemeinsam mit vier regionalen BioErzeugergemeinschaften: Die OBEG aus Hohenlohe, die Rebio aus Rottenburg, die Dachswanger Mühle aus Südbaden und der Kornkreis von der Ostalb. Die transparente und regionale Herkunft der wichtigen Backrohstoffe ist für Bioland ein wichtiges Qualitätsmerkmal das auch auf der Messe vermittelt wurde. Als weitere Aussteller waren der Neu-Ulmer Ladenbauer Mobili mit Einrichtungen aus heimischen Hölzern und die Bohlsener Mühle mit ihrem Zusatzsortiment für Bäckereien mit dabei. Bundesweit beteiligten sich 34 Bäckereien mit insgesamt 119 ausgewählten Broten, davon acht Partnerbäcker aus Baden-Württemberg. Eine unabhängige Fachjury unter Leitung der Technischen Universität München prüfte die Brote auf Aussehen, Kruste, Krumenbild, Struktur, Geruch und natürlich Geschmack. Die eingereichten Brote zeigten wie unsere Bäcker mit handwerklichem Geschick aus nur wenigen naturbelassenen Rohstoffen leckere und gesunde Backwaren herstellen.
8.
BETEILIGUNGEN DES BIOLAND LANDESVERBANDS
Bioland Handelsgesellschaft Baden-Württemberg mbH Die Bioland-Handelsgesellschaft mbH ist das gemeinsame Tochterunternehmen des Bioland-Landesverbandes und den Erzeugergemeinschaften OBEG Hohenlohe, rebio GmbH, Kornkreis und Bioland Obst- und Gemüse-EZG. Personell gab es bei der Bioland Handelsgesellschaft im Jahr 2014 keine Veränderungen. Das operative Geschäft wird vom dreiköpfigen Beirat der Handelsgesellschaft begleitet, der 2014 aus Zilla Fröhlich (ab Herbst 2014 ersetzt durch Marcus Arzt), Wolfgang Sickler und Christian Eichert bestand. Geschäftsführer der Gesellschaft sowie federführend für die Geschäftsbereiche Saatgut und Mischfuttermittel ist Thomas Leibinger. Vertriebsassistenz, Sekretariat so-
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wie Tourenplanung Futtermittel ist besetzt von Ruth Seidl. Unterstützend tätig ist Raphaela Pertuch. Als langjährig Verantwortlicher verlässt Geschäftsführer Thomas Leibinger die Bioland Handelsgesellschaft nach dem ersten Quartal 2015 auf eigenen Wunsch. Die Gesellschafter werden das Unternehmen mit einer neuen Geschäftsführung und den bestehenden Geschäftsfeldern fortführen. Thomas Leibinger sei an dieser Stelle herzlich für sein Engagement insbesondere für die Ausweitung der Vermehrung und des Anbaus ökologischen Saatguts sowie sein insgesamt großes Engagement zum Wohle unserer Erzeuger gedankt.
Bioland Beratung GmbH Hauptaufgaben der Bioland Beratung GmbH sind die Entwicklung und Umsetzung gesamtverbandlich relevanter Forschungs- und Entwicklungs-, sowie Beratungsprojekte. Darüber hinaus bündelt die Bioland Beratung GmbH das bundesweit verfügbare Beratungs-Knowhow für Biolandbetriebe (bundesweite Beratertagungen und -fortbildungen, Merkblätter etc.). Auch in 2014 konnte die Bioland-Beratung bundesweit als wichtiger Akteur im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) auftreten und zahlreiche Drittmittel akquirieren. Mit der Teilnahme und Initiierung von Projekten konnte die Biolandberatung ihren Wissenspool und Stellenwert in Deutschland weiter ausbauen. Geschäftsführer Christian Eichert vertritt unseren Landesverband bundesweit in Fragen zur Beratung in seiner Funktion als Sprecher des Arbeitskreises Beratung und Bildung, kommissarischer Leiter der bundesweiten Bioland Beratung (seit Oktober 2014), sowie als Aufsichtsratsmitglied der Bioland Beratung GmbH.
Bio Service Team GmbH Die Bio Service Team GmbH wird vom Bioland Bundesverband als Hauptgesellschafter und allen 8 Bioland-Landesverbänden getragen. Die Aufgaben sind im Wesentlichen die Messebeteiligungen und die Gestaltung und Produktion von Bioland-Werbematerialien. Die Bio Service Team GmbH fungiert als Servicedienstleister für den Bioland-Verband und kann dafür auch Projektfördermittel einwerben. Geschäftsführer Christian Eichert vertritt unseren Landesverband bundesweit innerhalb der GmbH als Aufsichtsratsvorsitzender.
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Bioland e.V. In zahlreichen Gremien des Bioland e.V. vertraten im Jahr 2013 erneut die Vertreter aus Baden-Württemberg aktiv die Interessen ihrer Mitglieder und Kollegen und engagierten sich für die Weiterentwicklung des Gesamtverbands. In den Gremien des Bundesverbands waren Vertreter des Landesverbands Baden-Württemberg wie folgt vertreten: Präsidium: Zilla Fröhlich und Marcus Arzt Aufsichtsrat Bioland Beratung GmbH, Aufsichtsratsvorsitz Bio Service Team GmbH, Mitglied Arbeitskreis Finanzen des Bioland e.V., Mitglied Agrarpolitischer Arbeitskreis des Bioland e.V., Kommissarische Leitung der bundesweiten Bioland Beratung (seit Oktober 2014), gewählter Vertreter des Bioland e.V. beim Regionalfenster e.V.: Christian Eichert Bundesfachausschuss Schaf & Ziege: Otto Rees Bundesfachausschuss Kartoffel: Hubert Göhring Bundesfachausschuss Weinbau: Friedhelm Rinklin, Achim Stilz Bundesfachausschuss Gemüsebau: Uli Natterer, Eberhard Landes Bundesfachausschuss Obst: Reinhard Ortlieb, Nikolaus Glocker Bundesfachausschuss Milch: Martina Braun, Klaus Steidle Bundesfachausschuss Imkerei: Wolfgang Markowis, Bernhard Worf Bundesfachausschuss Erneuerbare Energien: Lothar Braun-Keller Bundesfachausschuss Pflanzenzüchtung: Michael Kümmerer und Thomas Leibinger (letzterer ohne Stimmrecht) Bundesfachausschuss Rindfleischerzeugung: Friedemann Zoller Bundesfachausschuss Geflügel: Konrad Halder Bundesfachausschuss Direktvermarktung: Paula Weber Bundesfachausschuss Schwein: Helmut Voltz Die große Anzahl der Gremien und Sitzungen verlangte wieder einen hohen Koordinations- und Abstimmungsaufwand sowie sehr viel (ehren- und hauptamtliche) Zeit. Herzlichen Dank allen hierfür!
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9.
KONTAKT
Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V. Schelztorstraße 49 73728 Esslingen Tel. 0711 550939-0 Fax 0711 550939-50
[email protected] www.bioland.de
Redaktion des Geschäftsberichts Dr. Christian Eichert
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