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March 26, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Ehrenamt konkret

2009 Impressum Herausgeber: Thüringer Ehrenamtsstiftung Löberwallgraben 8 99096 Erfurt September 2009

Druck: Druckmedienzentrum Gotha GmbH Cyrusstraße 18 99867 Gotha

Spendenkonto: Sparkasse Mittelthüringen Konto-Nummer: 125 000 650 BLZ: 820 51 000

T HÜRINGER E HRENAMTSSTIFTUNG

Inhaltsverzeichnis

Notizen

Vorbemerkungen – Brigitte Manke

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Dr. Volker Düssel – neuer Vorstandsvorsitzender der Thüringer Ehrenamtsstiftung

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Hebelwirkungen für das Gemeinwohl Dr. Hans Fleisch, Bundesbeauftragter für ZivilEngagement, Rede zur Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen im November 2008 in Hamburg

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Marktplätze „Gute Geschäfte für Thüringen“ – Wege zu neuen Kooperationen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen in Thüringen

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Lust am Ehrenamt bei Schülerinnen und Schülern geweckt

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Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“

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Jung und Alt – gemeinsam leben und gestalten zur Stärkung von Kindern und Familien

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Strukturen und Netzwerke einer nachhaltigen Engagementpolitik in Thüringen

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Thüringer Ehrenamtscard in 14 kommunalen Gebietskörperschaften eingeführt

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Modellprojekt Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement

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Thüringen Jahr – Träger und Einsatzstellen stellen sich vor

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Thüringer „Leuchtturmprojekte“ des Programms „Freiwilligendienste aller Generationen“

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Informationen und Ausblicke • Bundesaktionswoche Bürgerschaftliches Engagement • 2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit • Nationale Engagementstrategien auf Bundesebene • Fachtagung im November 2009 • Thüringer Ehrenamtstag 2009 • Kampagne „Geben gibt“ • Thüringer des Monats

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Informieren & Eintragen Spendenkonto: 125 000 650 · Sparkasse Mittelthüringen · BLZ 820 510 00

Online-Datenbank der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Ehrenamtswegweiser für den Freistaat Thüringen www.thueringer-ehrenamtsstifung.de/Ehrenamtswegweiser

Vorbemerkungen Brigitte Manke, Geschäftsführerin der Thüringer Ehrenamtsstiftung

Unterzeichnung der Vereinbarung zur Einführung der Thüringer Ehrenamtscard im Landkreis SchmalkaldenMeiningen (v.l.n.r. Ministerpräsident Dieter Althaus, Brigitte Manke, Landrat Ralf Luther)

Engagementpolitik im Freistaat Thüringen wirksam und nachhaltig zu gestalten ist zugleich Credo und Handlungsorientierung der Thüringer Ehrenamtsstiftung. Auf Initiative der Thüringer Ehrenamtsstiftung konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche interessante und innovative Projekte bürgerschaftlichen Engagements auf den Weg gebracht werden. Wir haben zum Beispiel Projekte angeregt, die das Ehrenamt ins öffentliche Bewusstsein rücken und anerkennen, vergeben die Thüringer Ehrenamtscard, verleihen das Thüringer Ehrenamtszertifikat, küren, gemeinsam mit dem mdr Thüringen Journal und dem mdr 1 Radio Thüringen, den Thüringer des Monats oder stellen engagierten jungen Menschen den Kompetenznachweis aus. Thüringen ist ein Bundesland vieler guter Ideen und engagierter Bürgerinnen und Bürger. Gut ein Drittel aller Thüringer engagieren sich ehrenamtlich. Immer mehr von ihnen sind 70 Jahre und älter. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen generationsübergreifende Projekte zur Stärkung von Kindern und Familien zu fördern und fachlich zu begleiten. Ein weiteres Anliegen der Thüringer Ehrenamtsstiftung ist die Förderung der Kooperation von Gemeinnützigen und Unternehmen im Sinne einer positiven Entwicklung des gesamten Gemeinwesens.

Der 5. Thüringer Ehrenamtstag wird in diesem Jahr durch den Landkreis Sonneberg organisiert und findet am 6. September in Steinach statt. Traditioneller Höhepunkt wird wieder der Markt der ehrenamtlichen Möglichkeiten sein, der durch regionale Vereine, Verbände und Organisationen gestaltet wird. Wenn ich an die Zukunft des Ehrenamtes im Freistaat Thüringen denke, wünsche ich mir zum einen, dass die öffentliche Wertschätzung in der Gesellschaft noch weiter steigt. Zum anderen wünsche ich mir mehr finanzielle Möglichkeiten, um es weiterhin vernünftig zu fördern und zu entwickeln. In unserer diesjährigen Ausgabe „Ehrenamt konkret 2009“ möchten wir Sie u. a. über neue innovative Projekte und Initiativen informieren und Sie gleichzeitig anregen, sich in Ihrem sozialen Umfeld weiterhin oder auch wieder neu ehrenamtlich zu engagieren.

Brigitte Manke Geschäftsführerin

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Dr. Volker Düssel – neuer Vorstandsvorsitzender der Thüringer Ehrenamtsstiftung

Die Thüringer Ehrenamtsstiftung hat am 26. November 2008 im Rahmen der planmäßigen Stiftungsratssitzung einstimmig einen neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt.

Forstdirektion Koblenz beschäftigt. Nach seiner Promotion war Dr. Volker Düssel von 1975 – 1976 als Referent für Waldschutz beim Ministerium für Landwirtschaft,

Neuer Vorsitzender wurde Ministerialdirigent a. D. Dr. Volker Düssel. Er hat die Nachfolge des verstorbenen Staatssekretärs a. D. Hermann Ströbel angetreten, der die Stiftung über ein Jahr geleitet hat. Dr. Volker Düssel wurde am 01. Januar 1942 in Wittlich in Rheinland-Pfalz geboren. Nach dem Abitur entschied er sich für eine forstliche Laufbahn und setzte so eine über 200-jährige Familientradition fort. Nach dem Studium der Forstwissenschaft von 1964 – 1968 an den Universitäten Göttingen, München und Wien hat ihn sein weiterer beruflicher Werdegang zurück nach Rheinland-Pfalz geführt. Von 1971 – 1974 war er bei der

Auftaktveranstaltung Marktplätze, Geschäftsführerin Brigitte Manke und Vorstandsvorsitzender Dr. Volker Düssel

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Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz tätig. 1977 ging für ihn ein Lebenswunsch in Erfüllung, als ihm die Leitung des Forstamtes Gerolstein übertragen wurde. Bereits 1982 wurde er wieder als Referatsleiter ins Ministerium zurückberufen. Mit Pflichtbewusstsein, einer großen Verwendungsbreite und mit viel Freude hat er diese Aufgabe erfüllt, bevor ihn sein Weg 1990 nach Thüringen führte. Von 1990 bis Januar 2007 leitete er die Forstabteilung im Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. Neben vielen Funktionen war er unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Thüringen, Mitglied des Bundesvorstandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Mitglied im „ständigen Ausschuss Forst und Kork“ der EU-Kommission in Brüssel für den Staatswald der Bundesrepublik Deutschland tätig.

Hebelwirkungen für das Gemeinwohl Dr. Hans Fleisch, Bundesbeauftragter für ZivilEngagement Noch mehr Hebelwirkung erreiche ich, wenn ich mehrere Kraftarme kombiniere: wenn ich in Frauen „investiere“ (z. B. durch Müttergesundheitsprogramme) und dies mit einem System für Mikrokredite, die Frauen zugänglich sind, kombiniere. Mikrokredite sind auch sonst ein Hebel gegen Armut. Noch indirekter und insofern länger ist der Kraftarm, wenn ich erfolgreich Lobby betreibe, z. B. für Rechte von (armen) Frauen und Verbesserung der Dienstleistungen für reproduktive Gesundheit im Gesundheitssystem usf.

1. Hebelwirkung Ein Hebel ist ein Kraftübertragungssystem, der es ermöglicht, große Wirkungen mit geringem Kraftaufwand zu erreichen. Zwischen den eigenen Kraftaufwand und das, was man heben will, wird etwas zwischengeschaltet, der Hebel eben, um auf diese Weise mit gleichem Kraftaufwand mehr zu hebe(l)n. Das Kraftübertragungssystem Hebel ermöglicht so eine Vervielfachung der Wirkung. Mit 10 Kilo z.B. kann ich mittels eines Hebels 100 Kilo oder mehr heben. Das Hebelgesetz lautet: Kraft mal Kraftarm ist gleich Last mal Lastarm. Aus dem Gesetz folgt: Je länger der Kraftarm, umso größer bei gleichem Aufwand die Wirkung, umso mehr (Schwereres) kann gehebelt werden. Das Gleiche gilt für den Lastarm, nur umgekehrt: je näher der Drehpunkt an der Last, die gehoben werden soll, umso geringer der erforderliche Kraftaufwand.

Die Fragen sind also: – wie sehen Hebel aus, mit denen ich bei meinem Bemühen um das Gemeinwohl meine Wirkung stärken kann – welche Hebel sind wofür geeignet? 2. Nehmen wir ein Beispiel: Eine wohlhabende Frau hat vor einiger Zeit in Äthiopien die Lage armer Kinder gesehen und verfügt, dass mit ihrem Geld arme Kinder in Addis Abeba ausreichende Kleidung und täglich eine warme Mahlzeit bekommen. Das ist unmittelbarer Ressourceneinsatz ohne Hebel. Wenn ich die Situation von armen Kindern in Entwicklungsländern mit Hebelwirkung verbessern will, lohnt es am ehesten, in ihre Mütter zu „investieren“, die Frauen sind ein Hebel für die Verbesserung der Situation der ganzen Familie, gerade auch der Kinder.

Wir können aus diesem Beispiel lernen: Menschen können Hebel sein für die Verbesserung der Situation anderer Menschen. Ich kann mich als Einzelner dafür einsetzen, dass andere mittun für mein Gemeinwohlanliegen, dann hat das Hebelwirkung. Die Frau aus dem Haus gegenüber in dem Dorf, in dem ich wohne, ist dafür ein Paradebeispiel: ihr gelang und gelingt es, mindestens zwanzig andere Dorfbewohner zu aktivieren für ein Engagement für unser Dorf. Mich hat sie zum Beispiel dazu gebracht, dass ich regelmäßig den Rasen auf den Gemeindewiesen mähe, obwohl ich mich eigentlich mehr um unser eigenes Gartengrundstück kümmern müsste. Wenn jemand wie unsere Nachbarin dieses Motivieren anderer allein zu bewirken versucht, sind dem i.d.R. Grenzen gesetzt. Wenn ich dagegen meinen Einsatz für die Gewinnung und Vermittlung von Menschen mit einer guten Organisation, die entsprechendes tut, kombiniere, habe ich einen längeren Kraftarm. So hat eine andere Frau, eine Ortschaft weiter, andere motiviert, gemeinsam eine Initiative für einen Bürgerverein ins Leben zu rufen, und der Bürgerverein schafft es jetzt, das Engagement von gut einhundert Leuten rund um ein Bürgerhaus, das die Gemeinde dem Verein zur Verfügung stellte, vital zu halten. Längerer Kraftarm durch eine Organisation. Einrichtungen für die Gewinnung, Qualifizierung und Vermittlung von Menschen, die bereit sind, sich freiwillig für das Gemeinwohl zu engagieren, sind Hebel für das Gemeinwohl. Wir lernen daraus, dass Organisationen Hebel sein können für das Gemeinwohl. Und wenn ich das Zusammenwirken dezentraler Organisationen gut vernetze und koordiniere, ist der Kraftarm u. U. wiederum länger, meine Hebelwirkung ist noch größer. BAGFA ist dafür ein wirkliches Paradebeispiel. Darum ist es eine 3

große Chance, wenn in BAGFA investiert wird. Wir lernen: Koordinierungsmechanismen können Hebel sein für das Gemeinwohl. Darum investiert die Initiative ZivilEngagement u. a. auch in solche Koordinierungsmechanismen. (Zugegeben: Nicht immer ist das Investieren in übergreifende Organisationen wirklich eine Verbesserung der Hebelwirkung; wenn nämlich die Kopfstelle zum Wasserkopf wird. Es gibt einen Grenznutzen, wo die Kosten des Hebels die Hebelwirkung übersteigen. In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit z. B. gibt es dafür durchaus einige Beispiele.)

Weitere Hebel sind Studien und Konzepte und entsprechende Denkfabriken. Damit kann ich ein Thema und ein Konzept auf die Tagesordnung bringen und Entscheider mit vielen Ressourcen erreichen. Darum empfiehlt eine Studie zur Stiftungswirkung, die amerikanische Stiftungen in Auftrag gegeben haben, in Think Tanks zu investieren, also in „Denkfabriken“, die Daten aufbereiten und Studien und Konzepte veröffentlichen und „Agenda setting“ betreiben. Ein Paradebeispiel ist das Berlin Institut, das – von Stiftungen finanziert - mit seinen Reports zur demografischen Lage der Nation große Wirkungen erreichte. Wem es gelingt, ein so genanntes Agenda setting zu bewirken, dem ist eine große Hebelwirkung gewiss. Auch der neue Stiftungen-Sachverständigenrat für Integration könnte so ein Hebel sein für bessere und verstärkte Integrationsbemühungen. Weiteres Beispiel: Die Initiative ZivilEngagement z. B. investiert u. a. in einen Think Tank für Unternehmensengagement, das Center for Corporate Citizenship Deutschland CCCD. Wenn CCCD erfolgreich ist, dann dürfte die Wirkung der Investition in CCCD die Investition um ein Vielfaches übersteigen. Es gibt auch Hebel, die zu mehr Geld für Gemeinwohlwirkung führen. Statt die Bemühungen auf Fundraising für direkte Projektefianzierung zu konzentrieren kann es sinnvoll sein, aus dem Gesichtspunkt der Hebelwirkung, sich zunächst um die Ressourcen für professionelleres Fundraising zu bemühen, also Personalkostentragung für eine/n Fundraiser/in und die Sachmittel, die er/sie benötigt. Der Mäzen Michael Otto z. B. scheint mir ein Beispiel zu sein, der häufig so vorgeht. Er spendet für Mechanismen und die Bezahlung von Personen, die erheblich größere Geldmittel für die Umweltanliegen,

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um die es ihm geht, zu aktivieren in der Lage sind. Und diese Gelder sollen dann in Hebelmechanismen anderer Art fließen. Man muss, um so vorzugehen, nicht ein Milliardär sein. Mich bat z. B. einmal eine kleine Kirchenstiftung in Niedersachsen um Rat, wie sie zu mehr Geld kommen könnten (vor allem für Kirchenmusik). Ich habe ihnen geraten, sich ganz darauf zu konzentrieren, einen Förderer einer kleinen Stelle für eine Geschäftsführerin mit Fundraising zu finden statt alle Energie auf Spenden für Orgel und Musik zu verwenden. Die aufgezeigte potentielle Hebelwirkung hat einen Unternehmer, der die Stiftung unterstützte, überzeugt, und die fundraisende Geschäftsführerin hat seither ein Mehrfaches der Kosten ihres Teilzeitgehalts angeworben.

3. Engpässe Geld und Kommunikation Koordinierungsmechanismen – die phantastische Hebel sein können – haben es oft finanziell besonders schwer. Denn Förderer mögen das nicht immer, und das ist menschlich verständlich. Koordinierungsmechanismen sind wenig haptisch. Sie „riechen“ nach Verwaltungskosten, was Förderer abschreckt. Vor allem aber: Es ist für viele, die Gutes tun wollen, einfach schöner/befriedigender/emotional leichter erlebbar, wenn ich das direkt – ohne Hebelwirkung – tue als wenn ich in Hebel investiere. Es ist schöner, ein mit meinem Geld unmittelbar finanziertes Projekt für 30 behinderte Kinder und eben auch die Kinder, die davon profitieren, zu sehen als eine von mir finanzierte Geschäftsstellenerweiterung, die es ermöglicht, zehn solcher Projekte zusätzlich indirekt auf den Weg zu bringen. Darum haben es Hebel schwer bei der Suche nach Geld. Darum liegt viel Hebelwirkungspotential brach. Viele Förderer fördern mit Herz, die Finanzierung eines langen Hebels erfordert vor allem aber Verstand. Auch die Menschen in fördernden Stiftungen sind davor, Hebelwirkungen zu vernachlässigen, nicht immer gefeit; zumal die Wertschätzung in Medien und sonstiger Öffentlichkeit für Hebel in Form von Organisationen und Koordinierungsmechanismen eher geringer ist. (Die Körber-Stiftung, in deren Haus wir tagen und die vor allem in Hebel für das Gemeinwohl investiert, ist insofern ein sehr positives Beispiel, aber gehört wohl eher zu den Ausnahmen.) Gerade die langen und darum wirkungsreicheren Hebel für das Gemeinwohl sind schwerer kommunizierbar. Eine Geschäftstellenerweiterung mit Hebelwirkung

bietet kein mitreißendes Foto und berührt Medienleute und andere weniger als ein Lied, das behinderte Kinder zur Eröffnung einer Betreuungsstelle vortragen. Wenn wir Hebelwirkungen vermehren wollen, müssen wir uns darum mit der Frage befassen, wie wir die Hebelwirkung besser gegenüber denen, die wir für die Finanzierung des Hebels motivieren wollen, kommunizieren. An dieser Stelle wären jetzt Ausführungen dafür, wie man motiviert, sinnvoll, aber das ist ein anderer Vortrag und würde den mir gesetzten zeitlichen Rahmen sprengen. Darum hier nur soviel: Man muss, will man jemanden motivieren, an seinen Bedürfnissen und seinen Empfängerhorizont anknüpfen und nicht an den eigenen Bedürfnissen oder den Bedarfen für das Gemeinwohl. Ein Journalist schreibt nicht die Story, weil ich es brauche (für mein Gemeinwohlengagement). Was sind seine Bedürfnisse? Erfolg, vielleicht mehr Freizeit, wichtig sein, reisen trotz Sparmaßnahmen in der Redaktion ... oder oder. Wenn ich etwas biete, was seine Bedürfnisse befriedigt, dann bekomme ich auch die Story, die ich brauche. Genauso ist es mit Politikern, Förderentscheidern usf.. Ein paar Bedürfnisse hat jeder Mensch. Z.B. wollen die meisten sinnvoll leben und Bedeutung haben, Wertschätzung erfahren und keine Schwierigkeiten bekommen usf.. Darüber muss man nachdenken, wenn man andere motivieren will, und dann sehen, wie man „rüberbringen“ kann, dass das von mir erwünschte Verhalten des Gegenübers – z. B.: des Förderers – seinen Bedürfnissen entspricht. Große Wirkung haben ist da oft zu den Bedürfnissen passend. Aber derjenige, den ich für die Unterstützung meines Hebels gewinnen will, muss die Hebewirkung auch leicht verstehen und in seinem Umfeld – z. B. gegen-

über Vorgesetzten, dem Siftungsrat usf. – weitergeben können. Dafür fehlt es oft an ganz banalen Dingen. Oft wird die potentielle Hebelwirkung überhaupt nicht kommuniziert. Oder nur mit umständlichen Worten. Es ist aber wichtig, die Hebelwirkung in ein Bild umzusetzen statt nur mit Worten zu kommunizieren. Eine Grafik z. B., aus der sich auf einen Blick die Hebelwirkung ergibt und die auf Zahlen(schätzungen) beruht, kann Wunder bewirken. Ich habe kürzlich für ein Hebelwirkungsprojekt, das bislang u. a. die Körberstiftung finanziert, einmal in einem Bild aufgezeigt, wie die Fortsetzung der Hebelwirkung in den nächsten zehn Jahren zu quantifizieren ist, wenn nur die bisherige Hebelwirkung erhalten bleibt. Es war eigentlich gar keine neue Information, die ich bot. Aber das hatten wir bislang nicht mit einem Bild der künftigen Hebelwirkung kommuniziert. Für deren Entscheider der Körberstiftung war das aber eine neue Erkenntnis mittels Illustrierung, und dieser Vertreter der Körberstiftung, der an der Sitzung teilnahm, bat um Übersendung des Bildes für seine Geschäftsleitungskollegen, die der Fortsetzung der Förderung zustimmen mussten. Sie haben zugestimmt, und er hat mit der Botschaft des Bildes eine weitere Stiftung an Bord geholt. Eine weitere der vielen kommunikativen Möglichkeiten besteht darin, die Menschen, die sozusagen direkt an der Gemeinwohlfront kämpfen, und ihre Wirkung ins Rampenlicht zu holen, z. B. anlässlich der Verleihung von Preisen, und das kommunikativ mit der Förderung des Hebels – z. B. der Geschäftstellenerweiterung – zu verknüpfen. So kann der Förderer und kann die Öffentlichkeit besser verstehen, was der Hebel bewirkt und warum er wichtig und unterstützungswürdig ist.

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Marktplätze „Gute Geschäfte für Thüringen“ – Wege zu neuen Kooperationen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen in Thüringen Das Land Thüringen hat sich als erstes Bundesland erfolgreich dafür eingesetzt, die Idee der „Guten Geschäfte“ zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen in allen Landesteilen aktiv zu fördern. Im Jahr 2009 finden an 9 Standorten in ganz Thüringen Marktplätze dieser Art statt. Mit dem GFAW-geförderten Projekt „Marktplätze – Gute Geschäfte für Thüringen“ setzt sich die Thüringer Ehrenamtsstiftung dafür ein, diese Initiative zu vertiefen und flächendeckend in ganz Thüringen zu verbreiten.

lernt sich kennen. Vereinbarungen über Unterstützungsleistungen werden ausgehandelt und schriftlich festgehalten. Dienstleistungen, Wissen und Sachwerte können ausgetauscht werden, nur Geld ist tabu. Vereinbarungen werden schriftlich festgehalten

Lebhafter Handel auf den Thüringer Marktplätzen der Guten Geschäfte – ohne Geld

Marktplätze sind Treffpunkte des Handels und der Zusammenkunft. Hier finden Austausch und Kommunikation statt. Die in den Niederlanden entwickelte und durch die Bertelsmann Stiftung nach Deutschland gebrachte Marktplatz-Methode ist ein Weg, um neue und ungewöhnliche Kooperationen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen anzuregen. Marktplätze der „Guten Geschäfte“ bringen Vertreter von Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen einer Region für maximal zwei Stunden an einem Ort zusammen, um wie auf einem Markt miteinander in Kontakt zu kommen und zu verhandeln. Auf solch einem Marktplatz treffen sich Menschen, die bereit sind, über ihren Tellerrand hinauszuschauen und sich gemeinsam mit anderen für ihre Region zu engagieren. Die Atmosphäre ist lebendig, manchmal ein wenig chaotisch und immer anregend. Man trifft sich in thematischen Handelsecken, geht aufeinander zu und 6

Hier einige Beispiele: • Ein Sportverein sucht Transportmöglichkeiten für eine spezielle Veranstaltung. Ein Unternehmen stellt diese zur Verfügung und erhält dafür Unterstützung bei der Organisation eines Betriebssportfestes. • Eine Schule erhält Unterstützung bei der Suche nach Praktikumsplätzen für ihre Schüler durch eine Zeitarbeitsfirma. Diese kann hierdurch neue Kontakte zu Unternehmen knüpfen. • Ein Jugendhilfeverein bietet ein Teamtraining für die Auszubildenden einer Bank an. Die Bank unterstützt die Ausrüstung des Computerkabinetts mit ausrangierten PCs. • Ein Kunstverein bekommt in einem Unternehmen die Möglichkeit zur Ausstellung von Arbeitsergebnissen. Das Unternehmen erhält so Leihgaben zur Gestaltung seiner Räumlichkeiten.

Nach 1 – 2 Stunden ist alles vorbei. Der Schluss-Gong ertönt und die Zahl der Vereinbarungen wird verkündet. In Jena fand 2006 der erste Marktplatz in den neuen Bundesländern statt. Dieser war so erfolgreich, dass die Thüringer Ehrenamtsstiftung die Idee aufgegriffen hat und ihre Umsetzung in ganz Thüringen aktiv fördert. „In Thüringen fanden seit 2006, mit insgesamt zehn von 50, die meisten Marktplätze in Deutschland statt.“, heißt es im Newsletter der Bertelsmann Stiftung vom 23.06.09. Durch das GFAW-geförderte Modellprojekt „Marktplätze – Gute Geschäfte für Thüringen“ konnte die Förderung der Marktplatz-Initiativen in diesem Jahr ausgebaut werden. Die Thüringer Ehrenamtsstiftung bietet allen Interessenten, die in ihrer Region einen Marktplatz durchführen wollen, konkrete inhaltliche Beratung und Begleitung bei der Vorbereitung und Durchführung an. Ihre Ansprechpartnerin in der Thüringer Ehrenamtsstiftung ist Anette Sickel, Tel.: 03 61/26 27 99 41, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie unter: http://www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de/Marktplaetze.157.0.html Termine für die Marktplätze in Thüringen im Herbst 2009 Eisenach

08.10.09 Freiwilligenagentur Eisenach, Heike Apel: 03691-670249 Erfurt 03.11.09 BürgerStiftung Erfurt, Britta Weigand: 0361-5901880 Jena 05.11.09 Freiwilligenagentur Jena, Kati Langenberger: 03641-6349558 Mühlhausen 06.10.09 Ehrenamtsagentur, Birgit Schmidt: 03601-405647 Nordhausen 07.10.09 Horizont e.V., Oliver Genzel: 03631-4659563 Die Auftaktveranstaltung zum Projekt der Thüringer Ehrenamtsstiftung am 12.05.09 in der Thüringer Staatskanzlei Wie man auf „Marktplätzen“ ohne Geld „Gute Geschäfte“ machen kann, bei denen noch dazu alle Handelspartner gewinnen, das erfuhren die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung der Thüringer Ehrenamtsstiftung am 12.05.09 in der Thüringer Staatskanzlei. Diese Veranstaltung, die im wunderschönen Ambiente des Barocksaales stattfand, bildete den Auftakt zu

dem GFAW-geförderten Projekt „Marktplätze – Gute Geschäfte für Thüringen“. Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Gemeinwohlorganisationen und Kommunalen Einrichtungen kamen in die Staatskanzlei, um sich selbst einen Eindruck von der Lebendigkeit und Kreativität der Marktplatz-Idee und ihrer Umsetzung in Thüringen zu verschaffen. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Thüringer Sozialministerin und Stiftungsratsvorsitzenden der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Frau Christine Lieberknecht, und vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Volker Düssel. Dr. Gerd Placke von der Bertelsmann Stiftung stellte in seinem Referat die Idee und Zielsetzung der Marktplatz-Methode vor. Motivationen und Ergebnisse der Marktplatz-Teilnahme aus Sicht eines engagierten Unternehmens präsentierte Frau Wismeth von der Firma KPMG. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Möglichkeiten und bisherigen Erfahrungen mit den Marktplätzen in Thüringen in den Mittelpunkt des Gesprächs gerückt. An der Diskussion beteiligten sich Herr Staatssekretär Prof. Dr. Juckenack, Herr Schiffmann von Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Herr Dr. Artymiak, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Erfurt, Frau Lieske, Bürgermeisterin von Eisenach, Herr Münzberg, Stellvertretender Landrat im Unstrut-Hainich-Kreis und Herr Engel, Geschäfsführer des Diakonischen Werkes Mühlhausen. Beendet wurde die Veranstaltung mit dem auf den „Marktplätzen der Guten Geschäfte“ üblichen Gongschlag.

Grußwort der Sozialministerin Frau Lieberknecht

Podiumsdiskussion

Informieren & Eintragen Online-Datenbank der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Ehrenamtswegweiser für den Freistaat Thüringen www.thueringer-ehrenamtsstifung.de/Ehrenamtswegweiser

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Lust am Ehrenamt bei Schülerinnen und Schülern geweckt Einen Tag ehrenamtlich tätig zu sein – diese Erfahrung konnten Schülerinnen und Schüler aus Thüringen am 10. Juni 2009 zum 2. Thüringer Schülerfreiwilligentag unter dem Motto „Thüringer Schülerinnen und Schüler engagieren sich“ machen.

THÜRINGER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER engagieren sich T HÜRINGER E HRENAMTSSTIFTUNG

Etwa 1.650 Thüringer Schülerinnen und Schüler aus 77 Schulen (Regelschulen, Förderschulen und Gymnasien) waren in über 240 Einsatzstellen, z. B. in Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, Parks, Tierheimen und Schwimmbädern, in Kindergärten und Schulen sowie vielen anderen Einrichtungen ehrenamtlich tätig. Allen Schülerinnen und Schülern, den Koordinatoren und Koordinatorinnen und den Einsatzstellen sei ein herzliches Dankeschön gesagt. Wichtiges Fazit: Die engagierten Jugendlichen möchten gern wieder kommen und weiter machen. Die Einsatzstellen loben das Engagement der jungen Menschen und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

10. Juni 2009

ZWEITER THÜRINGER

SCHÜLERFREIWILLIGENTAG www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de

Impressionen vom 2. Thüringer Schülerfreiwilligentag Landkreis Hildburghausen Unter dem Motto „Jung und alt – gemeinsam leben, gemeinsam gestalten“ haben sich zum Thüringer Schülerfreiwilligentag im Landkreis Hildburghausen 141 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 4 – 9 aus 10 Schulen in 14 Einrichtungen im Ehrenamt sozusagen erstmalig „ausprobiert“. Es war ein gelungener Testlauf!

Schülerinnen des Gymnasiums „Georgianum“ beim Einsatz im Henneberg-Klinikum Hildburghausen

Basteln mit Seniorinnen im Caritas Altenpflegeheim Hildburghausen

Die jungen Menschen haben z. B. mit den Heimbewohnern verschiedener Senioreneinrichtungen gebastelt, sie haben ihnen Kaffee und Kuchen serviert und in ihren Alltag etwas Kurzweil hineingebracht. Natürlich kamen dabei zwischen „Jung und Alt“ auch zahlreiche gute Gespräche zustande. Es wurde gemeinsam gesungen oder man hat sich mit Gesellschaftsspielen vergnügt. 8

Ein Funken ist am 10. Juni 2009 übergesprungen, sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Senioren. Gemeinsam zu singen, zu reden, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur den musikalischen Klängen zu lauschen. Es waren bewegende Stunden, Kontakte wurden geknüpft und sehr viele haben sich spontan angeboten, wiederzukommen und zu helfen.

Spielen mit Kindern im AWO Kindergarten „Tausendfüßler“ Hildburghausen

„Freiwillig – Cooler geht’s nicht“ – 76 Schüler in 13 Einsatzstellen beim Zweiten Schülerfreiwilligentag in Weimar Schüler und Schülerinnen aus Förder-, Regelschulen und Gymnasien engagierten sich am 10. Juni 2009 in den verschiedensten gemeinnützigen Projekten. „Wir wollen mit anpacken“ – unter dem Motto scheuten sich beispielsweise die Schülerinnen des MarieCurie-Gymnasiums in Bad Berka nicht, Lebensmittelkisten auszupacken, Lebensmittel auszuteilen oder Schrubber und Scheuerlappen für die „Blankenhainer Tafel“ in die Hand zu nehmen. Einsatz am Historischen Friedhof Weimar

Schülerfreiwilligentag: Ein Aktionstag, der bei den jungen Menschen ankommt. Mitwirken und nicht nur darüber Reden oder Lesen ist jungen Menschen wichtig. So erklärten sich am Ende des 10. Juni mehrere Schülerinnen spontan bereit „ihre“ Einsatzstelle auch nach dem Aktionstag weiterhin zu unterstützen und das „Freiwillig – Cooler geht’s nicht!“.

Eine Bastelrunde mit den Bewohnern des Sophienhauses Weimar wird vorbereitet

Die Erfahrung, dass „Omis total lieb sind“, machten Schüler und Schülerinnen der Weimarer Parkschule und des Goethegymnasiums, die sich in den Altenheimen der AWO und der Diakonie um die Beschäftigung der Heimbewohner kümmerten. Es wurde gebacken, gemalt und gespielt und die Leiter der verschiedenen Projekte verschafften den interessierten Jugendlichen einen Blick hinter die Kulissen des Tagesgeschehens im Pflegeheim und schulten das gegenseitige Verständnis von Hilfsbedürftigen und Helfern.

Reinigungsarbeiten am Spielplatz im Hasenwäldchen Weimar

Ob Historischer Friedhof, Park an der Ilm, Obdachlosenheim oder Jugendclub: allein 45 Schülerinnen und Schüler waren mit der Pflege und Erweiterung von Außenanlagen beschäftigt und ließen sich auch nicht von zwischenzeitlich einsetzendem Regen von ihrer Aufgabe abbringen.

Engagierte Schülerinnen und Schüler im Unstrut-Hainich-Kreis 166 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am 2. Thüringer Schülerfreiwilligentag. In den 4 Städten des Landkreises, in Mühlhausen, Bad Langensalza, Schlotheim und Bad Tennstedt leisteten sie in den unterschiedlichsten Einrichtungen ehrenamtliche Arbeit. Sie halfen in Senioren- und Behinderteneinrichtungen, in der Denkmalpflege, im Umwelt- und Tierschutz sowie in Kinder- und Jugendeinrichtungen. Dass auch Pflegearbeiten dazu gehören, lernten Schülerinnen und Schüler in Bad Tennstedt und in Bad Langensalza kennen. So führten sie unter anderem im Gymnasium Herbsleben und in der Bushaltestelle

Säuberungsarbeiten an der Bushaltestelle Bad Tennstedt

Bad Tennstedt Säuberungsarbeiten durch. Beim BUND Bad Langensalza wurde das Fahrgestell eines Bauwagens, der für Umweltangebote aufgebaut werden soll, gereinigt und neu gestrichen.

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BUND Bad Langensalza erhält Unterstützung bei Malerarbeiten

Eine gemeinsame Abschlussveranstaltung ließ diesen sehr abwechslungsreichen und interessanten Tag ausklingen. Der stellvertretende Landrat Bernd Münzberg würdigte die geleistete freiwillige Arbeit der Schülerinnen und Schüler und bedankte sich u. a. auch dafür, dass sich in diesem Jahr so viele Schülerinnen und Schüler bereit erklärt haben, sich freiwillig zu engagieren.

KITA „Friedrich Fröbel“ Mühlhausen – Unterstützung beim Mittagessen

Sein Dank richtete sich auch an die Schulen und Einrichtungen, die durch ihre Unterstützung zum Erfolg des 2. Thüringer Schülerfreiwilligentages beigetragen haben. Original-Ton der Schülerinnen und Schüler: „Es ist eine tolle Sache, wir freuen uns auf den Thüringer Schülerfreiwilligentag 2010 – Ehrenamt macht Spaß“

Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“ Das vielfältige und freiwillige ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Bürgerinnen und Bürger ist ein wichtiger Standortfaktor für die Entwicklung des Freistaates Thüringen. Es ist so vielfältig wie das Leben – ob im Sport, im Jugend- oder Seniorenclub, bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei freiwilligen sozialen und karitativen Diensten, in Kirchengemeinden, in Chören oder Kunstvereinen, bei Initiativen im Umwelt- oder Tierschutz – ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit von Gleichgesinnten ist für unser Gemeinwohl ebenso wichtig wie unersetzlich. Die Thüringer Ehrenamtsstiftung möchte dieses bürgerschaftliche Engagement nachhaltig stärken und weiterentwickeln und hat deshalb die Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“ ins Leben gerufen. Wir möchten durch Ihre Förderung und Begleitung Thüringer Bürgerinnen und Bürger • ansprechen, • zum Mitmachen in Initiativen und Projekten motivieren, • für eine ehrenamtliche Tätigkeit qualifizieren und • ihnen Anerkennung für ihr Engagement zuteil werden lassen.

Die Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“ wird dafür mit Ihrer Hilfe einen wichtigen Beitrag leisten. Helfen Sie uns, die Erfolgsgeschichte des Ehrenamtes im Freistaat Thüringen weiter fortzuschreiben und überweisen Sie Ihre Spende auf folgendes Konto: Thüringer Ehrenamtsstiftung Sparkasse Mittelthüringen Konto-Nummer: 125 000 650 BLZ: 820 510 00 Verwendungszweck: Zustiftung Die ersten Unternehmen, die sich an der Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen beteiligt haben, möchten wir an dieser Stelle vorstellen.

Das geschieht nicht zum Nulltarif ! Dazu brauchen wir die Unterstützung vieler!

Schecküberreichung durch Dr. Andreas Karguth, TETRA Ilmenau

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Hier die ersten Unterstützer der Kampagne: Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH sieht sich als aktiven Teil der globalen Gesellschaft in der Verantwortung zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens ist Ausdruck der Verantwortung, welche die Ernst & Young GmbH als erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen gegenüber der Allgemeinheit übernimmt. Sie engagiert sich gesellschaftlich im Umfeld der 21 Niederlassungen in Deutschland und arbeitet mit unterschiedlichen karitativen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Kindergärten oder Schulen zusammen. Der Anspruch des Unternehmens ist es, mit seinem Engagement Zeichen zu setzen und andere zu begeistern. Das Unternehmen zeigt Engagement und unterstützt Engagement. Arnim Schiffmann, Niederlassungsleiter Sachsen-Thüringen bei Ernst & Young engagiert sich ehrenamtlich persönlich seit dem Jahr 2002 im Vorstand der Thüringer Ehrenamtsstiftung. Dem ehrenamtlichen und persönlichen Engagement von Arnim Schiffmann ist es zu

verdanken, dass sich die Thüringer Ehrenamtsstiftung, welche die gemeinnützige ehrenamtliche Arbeit in Thüringen fördert und unterstützt, stabil entwickeln konnte und bis heute zu einer Institution geworden ist, welche aus dem Freistaat Thüringen nicht mehr wegzudenken ist. Verschiedene Projekte der Thüringer Ehrenamtsstiftung, z. B. im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, konnten durch die Förderung der Ernst & Young GmbH und das hohe Engagement von Arnim Schiffmann umgesetzt werden. Darüber hinaus ist die Ernst & Young GmbH ganz besonders bei der Förderung und Unterstützung der Kinder und Jugendlichen, der Kulturförderung und verschiedener Initiativen an Universitäten und Schulen aktiv. Arnim Schiffmann Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grimmaische Straße 25 04109 Leipzig

Ilmenau Das technologieorientierte Unternehmen TETRA Gesellschaft für Sensorik, Robotik und Automation mbh mit Sitz in Ilmenau wurde 1991 gegründet. Im Unternehmen arbeiten derzeit 30 hochqualifizierte Ingenieure und Facharbeiter in den Bereichen Elektronik, Mechatronik und Software. Das Entwicklungs-Know-how von TETRA ist die Basis für eine Vielzahl von Produkten mit „elektronischer Intelligenz“ z. B. der Medizintechnik, der Laborautomatisierung sowie der Sensor- und Antriebstechnik. TETRA ist ein erfolgreiches Thüringer Wirtschaftsunternehmen, das in ein enges Netzwerk von kompetenten nationalen und internationalen Technologiepartnern eingebunden ist. Soziales Engagement ist für TETRA Ilmenau ein wichtiges Anliegen. Das Unternehmen fördert Aktivitäten und Projekte, bei denen insbesondere Jugendliche für das Zusammenwirken von Technik, Natur, Kunst und Gesellschaft begeistert werden. Dazu zählen Mit Roboterfußball Schüler für Technik u. a. die Fördebegeistern rung und Unterstützung von Schülerforschungswerkstätten, die Förderung und fachliche Betreuung von Schülerseminar- und Forschungsarbeiten sowie die Förderung und Unterstützung von

naturwissenschaftlichen Aktivitäten in Verbindung mit Kulturevents in Thüringen. Die Geschäftsführer Dr.-Ing. Andreas Karguth und Dipl.-Ing. Olaf Mollenhauer sowie eine Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Projekten und Initiativen in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld.

Messgerät von TETRA misst Spannung einer Seifenblasenhaut

So ist Dr.-Ing. Andreas Karguth seit über 5 Jahren sehr erfolgreich als Vorsitzender der Gemeinschaft zur Förderung des Museums der Natur Gotha e. V. – Museumslöwen Gotha – tätig. Herr Mollenhauer gibt seine unternehmerischen Erfahrungen im Rahmen der Thüringer Gründungsinitiative „Get-Up“ an junge Unternehmensgründer weiter. Dr. Andreas Karguth TETRA Gesellschaft für Sensorik, Robotik und Automation mbh Gewerbepark „Am Wald“ 4, 98693 Ilmenau 11

Gute Nachrichten bei der Sparkasse Mittelthüringen! Als regionales Kreditinstitut mit der Konzentration auf Kunden vor Ort und durch ein umsichtiges Risikomanagement ist die Sparkasse Mittelthüringen zu einem zuverlässigen Finanzpartner für die Bürgerinnen und Bürger im Freistaat Thüringen geworden. Dieter Bauhaus, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen, bezeichnet das Wachstum als „konstante und solide Entwicklung“, die dem Trend der Vorjahre entspricht. Besonders hervorzuheben ist das gemeinnützige Engagement des Finanzunternehmens. Die Sparkasse Mittelthüringen und ihre drei Stiftungen unterstützten im Jahr 2008 531 Vereine, Institutionen und Projekte mit Spenden- und Sponsoringgeldern mit über insgesamt 2,1 Mio Euro. Nicht selten wurde erst mit dem großzügigen Förderengagement der Sparkasse die Durchführung gemeinnütziger Maßnahmen und Projekte in

den Bereichen Kunst, Soziales und Sport möglich. „Die Sparkasse ist Partner in der Region und fördert deshalb auch ihre kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung.“ so Dieter Bauhaus in seinem Fazit zur Nutzerstiftung der Sparkasse Mittelthüringen. Beispielhaft seien in diesem Zusammenhang die folgenden von der Sparkasse Mittelthüringen 2009 geförderten generationsübergreifenden Projekte ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagements benannt: • das Generationenprojekt „Lesen bildet“ im Landkreis Sömmerda und • das Projekt Schönauer Backfrauen, die generationsübergreifend alte Back- und Heimattraditionen im Wartburgkreis pflegen. Die Sparkasse Mittelthüringen gehört zu den ersten Thüringer Unternehmen, die ehrenamtliche Projekte in Thüringen im Rahmen der Kampagne der Thüringer Ehrenamtsstiftung „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“ mit einer Spende in Höhe von 500 € unterstützt haben. Darüber hinaus hat die Sparkasse Mittelthüringen in Kooperation mit der Thüringer Ehrenamtsstiftung und der SV SparkassenVersicherung den Rahmenvertrag zum Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz auf den Weg gebracht und damit für die vielen Ehrenamtlichen im Freistaat Thüringen einen dauerhaften und zuverlässigen Versicherungsschutz geschaffen.

Dieter Bauhaus (1.v.l.), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen in einer Podiumsdiskussion der Thüringer Ehrenamtsstiftung

Dieter Bauhaus Sparkasse Mittelthüringen Anger 25/26 99084 Erfurt

Weitere Spenden übergeben Am 19. August 2009 haben weitere Unterstützer der Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“ ihre Spende in Höhe von jeweils 500 € überreicht: Marion Walsmann, Mitglied des Kuratoriums der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Dr. Marlies Raabe, Unternehmerin aus Erfurt und Dr. Klaus von der Weiden, Mitglied des Stiftungsrates der Thüringer Ehrenamtsstiftung.

Informieren & Eintragen Online-Datenbank der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Ehrenamtswegweiser für den Freistaat Thüringen www.thueringer-ehrenamtsstifung.de/Ehrenamtswegweiser

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Jung und Alt – gemeinsam leben und gestalten zur Stärkung von Kindern und Familien Im Rahmen der Initiative der Thüringer Ehrenamtsstiftung zur Durchführung von Projekten mit älteren Ehrenamtlichen werden ab 2009 drei weitere interessante Projekte gefördert und begleitet. Schwerpunkt der Förderung in diesem und in den kommenden Jahren sind generationsübergreifende Projekte, die insbesondere die Unterstützung von Familien und Kindern zum Gegenstand haben.

Ansprechpartnerin: Ninette Pett AWO-Kreisverband Gotha Ortsverein Gotha Juri-Gagarin-Straße 2-4 99867 Gotha Telefon: 03621/4558-16 E-Mail: [email protected]

Der Stiftungsrat der Thüringer Ehrenamtsstiftung hat 2009 folgenden Projekten den Zuschlag erteilt:

AWO-Tanzzentrum „Musik bewegt Generationen“ Der AWO-Ortsverein Gotha e. V. hat 2009 im Mehrgenerationenhaus der Stadt Gotha ein ehrenamtliches Tanzzentrum ins Leben gerufen. Dieses neu etablierte und inzwischen sehr beliebte Tanzzentrum bietet Kindern, Jugendlichen und Familien aus sozialen Brennpunkten, Erwachsenen und Senioren der Stadt Gotha und umliegender Gemeinden Tanzangebote in themenspezifischen und generationsübergreifenden Kursen an.

Stiftungsratsvorsitzende Ministerin Christine Lieberknecht (links) überreicht Fördermittelzusage

Action im Bad Langensalzaer Familiengarten

Rutschpartie im Familiengarten der AWO Bad Langensalza

Jungen Menschen, Familien, Erwachsenen und Senioren wird im Rahmen des freizeitlich organisierten Tanzsportes ein attraktives ehrenamtliches Betätigungsfeld geboten.

Der AWO-Kreisverband Bad Langensalza e. V. hat eine bis dato brach liegende Wiese im Stadtgebiet von Bad

Bad Langensalzaer Kids erobern den Familiengarten

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Langensalza in einen lebendigen Ort der Begegnung aller Generationen verwandelt. Ziel ist es, den Familiengarten mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher auch weiterhin als aktiven Raum der Begegnung zu erhalten, und mit interessanten Angeboten zu beleben. Er soll zu einem Ort sinnvoller und kreativer Freizeitgestaltung für Kinder und Familien und zu einem Ort der Kommunikation zwischen den hier wohnenden Generationen nachhaltig entwickelt werden.

Blick in den Pflanzen- und Märchengarten

Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins steht die altersgerechte, spaßbetonte und naturbezogene pädagogische Aufbereitung des Themas „Märchengarten – Zauber der Natur“ durch ehrenamtliche Helfer unter Einbeziehung der Eltern und Großeltern.

Stiftungsratsvorsitzende Christine Lieberknecht (3.v.l.) und Vorstandsvorsitzender Dr. Volker Düssel (2.v.r.) zu Gast im Familiengarten

Ansprechpartnerin: Gabriele Hildebrandt AWO-Kreisverband Bad Langensalza e. V. Vor dem Westtor 1 99947 Bad Langensalza Telefon: 0 36 03/83 02-0 Mail: [email protected] Durchführung von Pflegearbeiten

Märchengarten – Zauber der Natur Ansprechpartnerin: Fiona Hellen-Sören Lehmann Verein zur Förderung der ökologischen Bildung e. V. Zittauer Straße 27 99091 Erfurt Telefon: 03 61/7 42 95 56 E-Mail: [email protected]

Überreichung der Fördermittelzusage; (v.l.n.r.) Jürgen Zerull, Christine Lieberknecht, Dr. Volker Düssel

Der Verein zur Förderung der ökologischen Bildung e. V. Erfurt möchte im Rahmen der frühkindlichen Bildung das Bewusstsein von Kindern im Alter von 3 – 5 Jahren für die Welt, in der sie leben, insbesondere für die in der Natur lebenden Tiere und Pflanzen, entwickeln und stärken. Kooperationspartner des Vereins sind ausgewählte Kindertagesstätten der Stadt Erfurt. 14

Spendenkonto: 125 000 650 Sparkasse Mittelthüringen BLZ 820 510 00

Strukturen und Netzwerke einer nachhaltigen Engagementpolitik in Thüringen Zur Entwicklung einer langfristigen Engagementpolitik sind tragfähige Infrastrukturen auf dem Gebiet des bürgerschaftlichen Engagements unerlässlich. Freiwilligenagenturen sind Ansprechpartner für alle Ideen, Fragen und Projekte rund um das freiwillige Engagement in ihrer Region. Sie sind Mittler zwischen engagementbereiten Menschen und gemeinwohlorientierten Einrichtungen, die mit Freiwilligen arbeiten. Sie informieren und beraten Engagierte und Interessierte zu allen Aspekten des ehrenamtlichen Engagements und vermitteln Ehrenamtswillige aller Altersgruppen individuell in Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher Art und Intensität. Freiwilligenagenturen beraten gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Initiativen in Bezug auf die Besonderheiten des Freiwilligenmanagements und organisieren Fortbildungen. Freiwilligenagenturen fördern und initiieren neue Freiwilligenprojekte, entwickeln innovative Formen freiwilligen Engagements, z.B. durch die Organisation von Freiwilligentagen und Marktplätzen „Guter Geschäfte“ zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen. So fördern, vernetzen und koordinieren Freiwilligenagenturen nachhaltig die Ressourcen freiwilligen Engagements einer ganzen Region. Dafür brauchen sie selbst eine verlässliche finanzielle Basis und personelle Kontinuität.

In Thüringen gibt es zehn Freiwilligenagenturen, die von der Thüringer Ehrenamtsstiftung mit einem Zuschuss zu den Personalkosten gefördert und bei der Umsetzung verschiedener Projekte strukturell, informell und auch finanziell unterstützt werden. In ihrer Trägerschaft und in ihrer Arbeitsweise sind diese Agenturen sehr verschieden und spiegeln damit unterschiedliche Ursprünge und Traditionen. Zwei der Freiwilligenagenturen – in Jena und in Weimar – werden von Bürgerstiftungen getragen. Bürgerstiftungen sind regional tätig, aber in ihren Stiftungszwecken breit angelegt. Sie ermutigen alle Bürgerinnen und Bürger einer Stadt oder Region, durch eigenes bürgerschaftliches Engagement die Gemeinschaft attraktiver zu gestalten und so Demokratie aktiv

zu leben. Sie sind regional als unabhängige Mittler und Förderer der Interessen aller Bürgerinnen und Bürger tätig. Bürgerstiftungen sind daher von ihrem Zweck und ihrer Zielrichtung her in besonderem Maße geeignet, Freiwilligenagenturen ins Leben zu rufen und langfristig zu tragen. Symposium im Rahmen der Initiative Bürger – Gemeinschaftsstiftungen Ost „Nachhaltigkeit für bürgerschaftliches Engagement in Thüringen“ Wie kann bürgerschaftliches Engagement langfristig etabliert werden? Welche Stiftungsformen bieten sich dafür an? Was muss bei der Gründung einer Stiftung beachtet werden?

In der Ausstellung „Menschen verbinden – Zukunft gestalten“

Das Symposium „Nachhaltigkeit für bürgerschaftliches Engagement in Thüringen“ fand am 05.06.2009 in Eisenach statt. Hier wurden Antworten auf die oben genannten Fragen gegeben und diskutiert. Das Symposium wurde geleitet vom Projektreferenten der Initiative Bürger – und Gemeinschaftsstiftungen Ost, Herrn Axel Halling. Kontaktdaten: Axel Halling Initiative Bürgerstiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin 15

Telefon: 0 30- 89 79 47-57 | Fax -91 E- Mail: [email protected] www.gemeinschaftsstiftungen-ost.de

auch in der Durchführung von gemeinsamen Projekten. Der Schülerfreiwilligentag, der Marktplatz für Gemeinnützige und Unternehmen, sowie das Projekt „Erfahrungswissen Älterer nutzen“ sind gute Beispiele dafür.

Das Symposium hat sehr viel in Eisenach bewegt. Unter anderem denkt Eisenach jetzt auch darüber nach, eine Bürgerstiftung zu gründen. Man verspricht sich davon viel frischen Wind für die Stadt. Bürgerinnen und Bürger übernehmen mit solch einer Stiftung Mitverantwortung für das Geschehen vor Ort, vernetzen sich und sorgen für Transparenz. Der breite Stiftungszweck (Kultur, Jugend, Bildung, Soziales, Natur) bietet und fördert ein breites Spektrum an Beteiligungsmöglichkeiten.

Die Freiwilligenagentur Eisenach stellt sich vor Die Freiwilligenagentur Eisenach – vormals Seniorenbüro – ist im Juni 2006 gegründet worden als Anlauf-, Beratungs- und Vermittlungsstelle für Bürger jeden Alters, für Vereine und Gruppen, für alle, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Mitarbeiterin ist Frau Heike Apel. Egal, ob Lesepatenschaften in Kindergärten und Schule, Leihomas und -opas, Leseomas und Sägeopas, Besuche in Pflegeheimen oder auch musikalische und kreative Unterstützung, Besuche in Privathaushalten, Einkaufshilfen, Lernpatenschaften oder Nachhilfe. Jeder Interessierte wird individuell beraten und vermittelt. Getragen wird die Freiwilligenagentur Eisenach von der Ev.-Luth. Diakonissenhaus – Stiftung Eisenach. Finanziert wird sie von der Stadt Eisenach und der Thüringer Ehrenamtsstiftung. Die Zusammenarbeit mit der Thüringer Ehrenamtsstiftung und der Stadtverwaltung ist sehr zufrieden stellend. Dies beweist sich vor allem

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Heike Apel – Ihre Ansprechpartnerin in der Freiwilligenagentur Eisenach

Und so erreichen Sie uns: Freiwilligenagentur Eisenach Tel. 03691-670249 Ansprechpartnerein: Heike Apel Fax 0 36 91-67 02 49 Markt 2/Zimmer 307 E-Mail: freiwilligenagentur. [email protected] 99817 Eisenach Die Homepage: www.freiwilligenagentur-eisenach.de befindet sich im Aufbau.

Thüringer Ehrenamtscard in 14 kommunalen Gebietskörperschaften eingeführt Mit der Thüringer Ehrenamtscard würdigen die Landkreise, die kreisfreien Städte und die Thüringer Ehrenamtsstiftung die ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen einsetzen. In insgesamt 14 kommunalen Gebietskörperschaften Thüringens wurde die Ehrenamtscard bisher eingeführt: im Altenburger Land, Landkreis Gotha, Landkreis Hildburghausen, Ilm-Kreis, Saale-Holzland-Kreis, Schmalkalden-Meiningen, Unstrut-Hainich-Kreis, Wartburgkreis und in der Stadt Gera. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, in der Stadt Weimar und in Erfurt ist die Ehrenamtscard in den vergangenen Monaten neu eingeführt worden. In der

lichkeiten und Voraussetzungen finden Sie auf unserer Homepage http://www.thueringer-ehrenamtscard.de/. Ehrenamtscard im Kreis Saalfeld-Rudolstadt Im Mai 2009 startete die Vergabe der Ehrenamtscards im Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Die entsprechende Vereinbarung haben Thüringens Sozialministerin Christine Lieberknecht, MdL, Vorsitzende des Stiftungsrates der Thüringer Ehrenamtsstiftung, und der ehrenamtliche Beigeordnete, Gerhard Günther, MdL, in Vertretung von Landrätin Marion Philipp im Goldenen Salon auf Schloss Heidecksburg unterzeichnet.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung zur Einführung der Ehrenamtscard im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Landeshauptstadt führt Ehrenamtscard ein

Stadt Suhl erfolgt die Einführung der Thüringer Ehrenamtscard im September 2009. Die teilnehmenden Landkreise und kreisfreien Städte vergeben in eigener Verantwortung die Thüringer Ehrenamtscard und bestimmen über die Anzahl und den Rahmen der öffentlichen Überreichung. Die Inhaber der Ehrenamtscard können in den beteiligten Gebieten attraktive Vergünstigungen erhalten, wie z. B. für Museen, Büchereien und Kulturveranstaltungen, Volkshochschulkurse, Schwimmbäder oder den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Möglich sind auch besondere Angebote von Hotels, Cafés und Gaststätten und Stadtführungen. Eine Übersicht über die Mög-

Die ersten 30 Ehrenamtscards wurden seitdem vergeben. Ehrenamtlich Tätige aus dem Landkreis kommen damit in den Genuss von Vergünstigungen etwa bei Eintrittsgeldern oder Dienstleistungen. „Was Ehrenamtliche leisten, ist ohnehin nicht mit Geld zu bezahlen. Daher ist jede Würdigung ihrer Arbeit mehr als willkommen.”, sagte die Ministerin. Die Weichen für die Einführung der Ehrenamtscard hatte der Kreistag mit einem Beschluss am 9. September 2008 gestellt. Bisher konnten 33 Partner, darunter die Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH und das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, für die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements im Landkreis gewonnen werden und haben Vergünstigungen zugesagt. Die Ehrenamtscard kann an ehrenamtlich engagierte Bürger verliehen werden, die mindestens 18 Jahre alt sind, fünf Jahre in einem Verein mitwirken und wenigstens fünf Stunden pro Woche dort im Einsatz sind. Vereine können auf einem entsprechenden Antragsformular auf der Internetseite des Landratsamtes SaalfeldRudolstadt jederzeit ihre Vorschläge unterbreiten. Weitere Infos: ehrenamt(at)kreis-slf.de.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung in Weimar durch Stiftungsratsvorsitzende Lieberknecht und Herrn Oberbürgermeister Wolf

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Modellprojekt Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement

Teamfähigkeit sich erfolgreich in ein Team zu integrieren

Kommunikationsfähigkeit Kontakte zu akquirieren und diese zu pflegen

Konfliktfähigkeit Konflikte konstruktiv zu bewältigen Frank Meier, Vorsitzender

Der Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement ist eine Initiative der Thüringer Ehrenamtsstiftung, des Bildungswerkes der Thüringer Wirtschaft e. V. und der Koordinationsstelle UN-DEKADE Thüringen im akuTh e.V. Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Mit der Einführung des Thüringer Kompetenznachweises für Ehrenamt und freiwilliges Engagement möchte die Thüringer Ehrenamtsstiftung die Anerkennung des persönlichen Einsatzes von Bürgerinnen und Bürgern für die Gestaltung unserer Gesellschaft auf besondere Weise vorantreiben. Im Kompetenznachweis werden die innerhalb des individuellen aktiven Engagements erworbenen besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten der Engagierten erfasst. Die erworbenen Kompetenzen für ehrenamtlich Tätige und für potenzielle Arbeitgeber sichtbar und damit verwertbar zu machen, ist das Anliegen des Vorhabens: http://www.kompetenznachweis-thueringen.de Damit ist solch ein Kompetenznachweis vor allem auch für junge Leute interessant: „Auch die Jugendlichen haben ein großes Interesse für ihre Berufs- und Studienwahl sowie für Bewerbungsverfahren, einen transparenten Nachweis über die erworbenen Qualifikationen aus dem Ehrenamt zu erhalten und diese zu verwerten“, sagt die Stiftungsratsvorsitzende der Thüringer Ehrenamtsstiftung Ministerin Christine Lieberknecht.

Als Projektakteure haben sich die Thüringer Ehrenamtsstiftung und das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V. vernetzt und das GFAW-geförderte Modellprojekt „Thüringer Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement“ entwickelt. Es entstand eine Internet-Plattform, die Bewertungsmodule und Einschätzungen für Ehrenamtliche vorsieht. Die Einsatzstellen, wie Sportvereine, Kirchengemeinden, Sozialeinrichtungen u.a. entwickeln hier onlinegestützt ein entsprechendes Zeugnis, das auf die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten des Engagierten individuell eingeht und auch eine Bewertung der Anleiterin bzw. des Anleiters beinhaltet. Die Einsatzstelle unterschreibt den Nachweis und stellt es dem Engagierten zur Verfügung. Dieses Zeugnis geht in die verschiedenen Dokumentationssysteme, wie z. B. den Thüringer Berufswahlpass und den ProfilPass für Jugendliche und Erwachsene, ein. Am 14. Mai 2009 wurde der Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement erstmalig im Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V. offiziell vorgestellt und präsentiert. Im Rahmen des Modellprojektes plant das Bildungswerk ab Oktober 2009 einen 6monatigen Modelllauf für die Erprobung der Internet-Plattform. Dieser wird durch die Initiierung von Weiterbildungsangeboten unterstützt. Ziel ist es, den Kompetenznachweis möglichst flächendeckend in Thüringen über die Projektlaufzeit bekannt zu machen und so in die Umsetzung zu bringen. Dabei sollen auch praktische Erfahrungen gesammelt werden und in die Weiterentwicklung der Internet-Plattform einfließen.

Nachfragen zum Kompetenznachweis bei: Thüringer Ehrenamtsstiftung Sandra Vent Löberwallgraben 8 99096 Erfurt

Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V. Anja Liebscher Magdeburger Allee 4 99086 Erfurt

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Idee Entwurf von IMAGO e.V.

Sport

Ökologie

Kultur

Sozial

Denkmal

Das Thüringen Jahr – Träger und Einsatzstellen stellen sich vor jährlich ihren Freiwilligendienst. Zudem sind weitere Projekte wie die Schulsozialarbeit, die Zwickauer Tafel, Familienunterstützende Maßnahmen und Streetwork im Verein angesiedelt. Junge Menschen können ihren Freiwilligendienst bei uns in Alten- und Pflegeheimen, Seniorenbetreuungszentren, Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken sowie in Wohnheimen und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen leisten. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind in Kindertagesstätten, im Bereich der Schulsozialarbeit oder Jugendarbeit vorhanden. Insgesamt stehen derzeit 82 Helferplätze für den Durchgang 2009/2010 in 25 Einsatzstellen in 18 Thüringer Orten zur Verfügung.

Thüringen Jahr Entdecke, was geht. www.thueringenjahr.de

Im sozialen Bereich beim Verein „Gemeinsam Ziele Erreichen e.V.“

Der Verein „Gemeinsam Ziele Erreichen e. V.“ bietet seit 1993 das Freiwillige Soziale Jahr im Freistaat Sachsen und seit 2007 das Thüringen Jahr als Freiwilliges Soziales Jahr im Freistaat Thüringen an. Weit über 230 junge Menschen aus Sachsen und Thüringen leisten

Benjamin Müller absolviert sein Thüringen Jahr in einer Einrichtung der Kurzzeitpflege

Die überwiegend praktische Arbeit der jungen Freiwilligen wird durch die qualifizierten Mitarbeiterinnen des Vereins pädagogisch begleitet. Die Fachkräfte des Trägers bieten den jungen Menschen während der Dauer ihres Freiwilligendienstes eine umfassende Begleitung bzw. persönliche Betreuung. Die Zusammenarbeit mit den fachlichen Anleitern und Anleiterinnen in den Einsatzstellen sowie einheitliche Einsatzstellenbesuche sind neben persönlichen Gesprächen wesentliche Bestandteile. Damit steht der Verein auch den Einsatz-

Teilnehmerin des Thüringen Jahres in ihrer Einsatzstelle Altenpflegeheim

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stellen in der Zusammenarbeit als ständiger Ansprechpartner zur Verfügung. Im Vordergrund steht dabei vor allem der persönliche Kontakt – besonders bei Gesprächsbedarf durch die Einsatzstellen oder auftretenden Problemen lassen sich Lösungen direkt vor Ort unkompliziert finden. Die pädagogische Begleitung umfasst insgesamt 25 Seminartage, welche im Durchgang 2009/2010 in vier Blockveranstaltungen sowie drei Tagesveranstaltungen á zwei Tage realisiert werden. Dabei finden die Qualitätsstandards für die Seminararbeit, verabschiedet von der AG Thüringen Jahr in der Sitzung am 18. Februar 2009, als Bestandteil der pädagogischen Begleitung Anwendung. Die Themen der Seminarveranstaltungen orientieren sich in Anlehnung an die Einsatzbereiche der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Wesentliche thematische Schwerpunkte bilden die Grundlagen der Ersten Hilfe, moderne Erkrankungen, das Thema Jugend sowie Altern und Behinderungen in unserer Gesellschaft.

Hierdurch können zentrale Ziele des Thüringen Jahres wie Beteiligung, Mitgestaltung, Verantwortung für sich und andere übernehmen, soziale Fähigkeiten erlernen sowie sich mit der eigenen Kompetenz auseinander zu setzen über die praktische Tätigkeit in den Einsatzstellen hinaus angeregt und unterstützt werden. Während der Seminararbeit stehen die Reflektion der praktischen Arbeit und der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Freizeitpädagogische und Kreativangebote runden das Seminargeschehen ab. Ansprechpartnerinnen: Kirsten Gottwald (Teamleiterin Thüringen Jahr/FSJ) Roswitha Thiel Franziska Bourtal Gemeinsam Ziele Erreichen e. V. – Regionalbüro Erfurt – Anger 77 99084 Erfurt Telefon: 03 61/6 63 57 50 Telefax: 03 61/6 63 57 80 E-Mail: [email protected] Web: www.GemeinsamZieleErreichen.de

Im ökologischen Bereich bei den NaturFreunden Thüringen

Kreativangebote im Seminar

Einen festen Bestandteil der Seminararbeit bildet die berufliche Vorbereitung und Orientierung in Form der Praxis des Bewerbungsverfahrens sowie das Kennenlernen möglicher Unterstützungsangebote. Der Einsatz vielfältiger Methoden fördert die individuelle Mitarbeit der Freiwilligen. Durch die Arbeit in Kleingruppen sowie kreative Methoden werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aktiv am Seminargeschehen beteiligt und direkt einbezogen.

Die NaturFreunde Thüringen e. V. sind ein anerkannter Träger im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Die NaturFreunde sind eine internationale Umwelt-, Kulturund Freizeitorganisation. Und das schon seit mehr als 100 Jahren. NaturFreunde bieten Lust auf Natur – zum Anfassen, zum Mitmachen oder ganz einfach zum Abschalten vom Alltag. NaturFreunde reisen gerne oder empfangen ihre Gäste mit Wanderungen, Seminaren, Reisen, Projekten oder geselligen Aktivitäten. Auch in Thüringen sind die NaturFreunde aktiv. Ob zu den Fjorden in Norwegen, zu den Gipfeln Südtirols oder zum Goldsuchertreffen in Jena – Wanderungen für jeden Geschmack, auch mit dem Mountainbike oder Kanu, sind das Markenzeichen der unternehmungslustigen NaturFreunde. Dabei arbeiten die Ortsgruppen eigenständig und laden bei gemeinsamen Aktivitäten zum Mitmachen ein.

Unterweisung in Erster Hilfe

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Nicht zuletzt aus dem ökologischen und partizipativen Verbandsverständnis der NaturFreunde heraus, fließen vielfältige Beziehungen zum ökologischen und sozialen Lernen in das Freiwillige Ökologische Jahr ein. Im FÖJ lernen derzeit 20 junge Leute zwischen 16 und 27 Jahren in der Regel innerhalb von 12 Monaten die ver-

schiedensten ökologischen Einsatzbereiche kennen. Sie arbeiten in verschiedenen Einrichtungen – von Umweltlabors über Umweltverbände bis hin zu Reiterhöfen – überwiegend im praktischen Einsatz für die Natur. Ein Thüringen Jahr im ökologischen Bereich bietet jungen Leuten die Möglichkeit, nach der Schule oder der Ausbildung • neue Erfahrungen zu sammeln, • sich selbst auszuprobieren, • den Lebensalltag in der Einsatzstelle kennen zu lernen, • sich persönlich weiterzuentwickeln • und nicht zuletzt: sich über die persönliche Lebensplanung klar zu werden.

Wartezeiten vor dem Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums können sinnvoll überbrückt werden; junge Männer können darüber hinaus ein FÖJ anstelle eines Zivildienstes ableisten. Die pädagogische Arbeit im FÖJ findet neben der Betreuung und Beratung im Vorfeld und während der gesamten Laufzeit des FÖJ nicht zuletzt in den fünf

Riechkastenbau – praktische Arbeit im Seminar

Natur erleben beim Klettern

Exkursion zum Pumpspeicherwerk Goldisthal

begleitenden Seminarwochen statt. Hier lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertiefende und weiterführende Inhalte zu ihrer Arbeit in den Einsatzstellen. „Umwelt- und Naturschutz als Berufsfeld“, „Natur- und Umweltschutz in Deutschland und Thüringen“ sowie „Ökologie und Ökonomie“ sind nur einige der Themenbereiche. Natürlich stehen auch der Austausch über Erfahrungen und eventuelle Schwierigkeiten in und Anregungen aus der Einsatzstelle auf dem Programm. Ansprechpartner: Matthias Haase, Naturfreundejugend Thüringen Nettelbeckufer 16, 99089 Erfurt Telefon: 03 61-5 62 33 56 E-Mail: [email protected] Web: www.naturfreundejugend-thueringen.de

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Die Thüringer „Leuchtturmprojekte“ des Programms „Freiwilligendienste aller Generationen“ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Die „Leuchttürme“ bilden das Herzstück der neuen Freiwilligendienste aller Generationen. Von 2009 bis 2012 werden unter dem Motto „Engagement schlägt Brücken“ an 46 Projektstandorten die Strukturen des bürgerschaftlichen Engagements durch Erschließen neuer Betätigungsfelder weiterentwickelt. Ziel ist es, die Idee der Freiwilligendienste bundesweit zu etablieren, die individuellen und institutionellen Rahmenbedingungen für das bürgerschaftliche Engagement weiter zu entwickeln und bestehende Strukturen zu stärken und zu vernetzen, um mehr Menschen aller Altersgruppen für bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen. In Thüringen erhielten die Projektvorschläge der Stadt Gera und der Stadt Mühlhausen den Zuschlag.

sichern die fachliche Begleitung der Freiwilligen und koordinieren die Hilfen. Die Ehrenamtszentrale der Stadt Gera organisiert die Qualifizierung/Fort- und Weiterbildung der Freiwilligen über den gesamten Projektzeitraum. Dabei werden die Fachdienste und Institutionen der Stadtverwaltung eingebunden.

Leuchtturm in Gera: „Hand in Hand“ Des Geraer Team mit Freiwilligen und Projektpartnern

Träger der Projektes „Hand in Hand“ ist die Stadtverwaltung Gera. Ziel ist die Verknüpfung des neuen Ansatzes mit den bereits gestarteten Projekten „Guter Start ins Kinderleben“ und „Den demographischen Wandel in den Kommunen mitgestalten – Erfahrungswissen der Älteren nutzen“. Die angestrebten Kooperationen mit Trägern und Vereinen sollen Erfahrungen aus EU-Projekten nutzen und so zu deren Nachhaltigkeit beitragen. Schwerpunkt des Projektes „Hand in Hand“ ist die niedrigschwellige aufsuchende Familienberatung und -unterstützung. Wie die Dezernentin Christiane Neudert berichtet, sollen im Rahmen des Projektes die beteiligten Freiwilligen Zugang zu Familien und Alleinstehenden mit Hilfe- und Beratungsbedarf finden und Unterstützungen anbieten. Durch Hausbesuche sollen ältere alleinstehende Bürgerinnen und Bürger vor Vereinsamung bewahrt werden. Weiterhin soll jede junge Mutter in den ersten 6 Lebenswochen ihres Kindes einmal im häuslichen Bereich aufgesucht werden, um eventuellen Hilfe- und Unterstützungsbedarf frühzeitig zu erkennen und schnell beratend zu unterstützen. Möglich wäre auch die Einrichtung von Familienpatenschaften. Derzeit ist das Projekt in der Anlaufphase mit zunächst 18 ehrenamtlich tätigen Personen, die vorwiegend im Stadtzentrum aktiv werden. Perspektivisch ist eine Ausweitung auf weitere 3 Stadtteile oder Sozialräume und die Bildung von Sozialteams mit 50 bis 60 Freiwilligen angedacht. Die Fachdienste Sozial-/Unterhaltsleistungen, Kinderund Jugendhilfe und Gesundheit der Stadtverwaltung 22

Ansprechpartner: Sozialdezernentin Christiane Neudert Projektkoordination: René Soboll, Tel. 03 65/8 38 30 14 E-Mail: [email protected]

Leuchtturm in Mühlhausen: „Mit Bildung die Zukunft der Stadt Mühlhausen gestalten – Bürgerinnen und Bürger machen mit!“ Projektträger des Leuchtturms in Mühlhausen ist ebenfalls die dortige Stadtverwaltung. Inhaltlich geht es hier um die positive Entwicklung und Gestaltung der Bildungslandschaft in Mühlhausen, unter Einbeziehung von Lehrern, Erziehern und Freiwilligen. Ziel des Leuchtturmprojektes ist es, durch Bildung die ökonomischen und sozialen Kennzahlen der Stadt, wie z. B. die Schulabbrecherquote, die Arbeitslosenquote und die Kriminalitätsstatistik zu verbessern. Dabei soll dem Einsatz der Ehrenamtlichen ein klarer Rahmen gegeben sein. Mindestens über sechs Monate und mindestens acht Stunden pro Woche werden die Freiwilligen aktiv. Sie bekommen eine Aufwandsentschädigung, sind Haftpflicht- und Unfallversichert und können an Qualifizierungen teilnehmen.

Beim Lesemarathon auf dem Mühlhäuser Obermarkt am 20.06.09

Einsatzmöglichkeiten gibt es viele – ob als Hausaufgabenhilfe, „Vorlese-Oma“ für den Kindergarten oder begeisterter „Natur- und Technikerklärer“. So kann die ältere Generation Wissen und Erfahrungen an die Jugend weitergeben und selbst Anerkennung und Erfüllung finden. Dieses Potenzial will Mühlhausen jetzt gezielter nutzen, unter dem Motto: „Mit Bildung die Zukunft gestalten – Bürgerinnen und Bürger machen mit“. Projektpartner sind die Stadt Mühlhausen, das

Geschwister-Scholl-Heim/Mehrgenerationenhaus sowie örtliche Vereine und Verbände, Schulen und Kitas und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Ansprechpartner: Dr. Johannes Bruns, Tel.: 0 36 01/45 22 31 E-Mail: [email protected]

Die Standorte der 46 Leuchtturmprojekte in Deutschland

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Informationen und Ausblicke Bundesweite Aktionswoche des bürgerschaftlichen Engagements

Unter dem Motto „Engagement macht stark!“ veranstaltet das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) vom 2. bis 11. Oktober 2009 die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Im Rahmen dieser alljährlich stattfindenden Aktionsreihe wird in ganz Deutschland die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Einsatz der etwa 23 Mio. Freiwilligen in Deutschland gelenkt und deren Leistung gewürdigt. Die diesjährige Aktionswoche widmet sich besonders dem Engagement von Jung und Alt. Aber auch alle anderen freiwilligen Akteure sind zur aktiven Teilnahme aufgerufen. Sie können sich mit ihren Projekten und Veranstaltungen in die Aktionswoche einbringen und so auf ihre engagierte Arbeit aufmerksam machen. Das Kampagnenteam des BBE stellt für die Akteure vor Ort verschiedene Werbematerialien zur Verfügung und gestaltet auf der Homepage www.engagement-machtstark.de eine Veranstaltungsdatenbank für die einzelnen Projekte und Aktionen. Eingeleitet und begleitet wird die Woche des bürgerschaftlichen Engagements wieder durch eine bundesweite Medienkampagne sowie eine medienwirksame Auftaktveranstaltung in Berlin. Kontakt: [email protected]

2011 wird Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit

Die Europäische Kommission hat beschlossen, 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ auszurufen. Für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Europas bietet die Freiwilligentätigkeit viele, aber noch in weiten Teilen ungenutzte Möglichkeiten. Durch das Europäische Jahr 2011 erhalten die Mitgliedstaaten, die lokalen und regionalen Behörden sowie die Zivilgesellschaft Unterstützung bei der Umsetzung folgender Ziele: 1. Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Freiwilligentätigkeiten in der EU, 24

2. Stärkung der Freiwilligenorganisationen und Verbesserung der Qualität von Freiwilligentätigkeiten, 3. Honorierung und Anerkennung von Freiwilligentätigkeiten und 4. Sensibilisierung für den Wert und die Bedeutung von Freiwilligentätigkeiten. Die Europäische Kommission schlägt die Bereitstellung von 6 Mio. EUR für das Europäische Jahr selbst und von 2 Mio. EUR für vorbereitende Maßnahmen im Jahr 2010 vor. Die vorgeschlagenen Aktivitäten sollen sich auf Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen wie Konferenzen, Seminare, Erfahrungsaustausche und Veröffentlichungen konzentrieren. Der Schwerpunkt wird auf der finanziellen Unterstützung von Projekten mit einem Bezug zu Freiwilligentätigkeiten liegen, die im Rahmen von EU-Aktionsprogrammen wie beispielsweise „Jugend in Aktion“ realisiert werden. Dabei sollen die europäische, nationale, regionale und lokale Ebene einbezogen werden. Die Zuständigkeit für das Europäische Jahr verbleibt jedoch bei den Freiwilligen und den Freiwilligenorganisationen und eine Vielzahl von Aktionen und Feierlichkeiten werden von der Basis organisiert werden.

Nationale Engagementstrategien auf Bundesebene Das Bundeskabinett hat am 15. Juli den Eckpunkten einer nationalen Engagementstrategie zugestimmt. Damit sollen die Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland verbessert und weiter entwickelt werden. Mit den Eckpunkten der nationalen Engagementstrategie bringen alle Ressorts die Regierungsinitiative „Zivilengagement: Engagementpolitik wirksam gestalten“ als gemeinsame Strategie auf den Weg. Ein wichtiges Ziel ist die stärkere Abstimmung der Bundesressorts untereinander sowie mit den Bundesländern und Kommunen, der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Forschung. Das „Nationale Forum für Engagement und Partizipation“ soll unter anderem Vorschläge für Erleichterungen im Steuer-, Gemeinnützigkeits-, Spenden- und Vereinsrecht, im Ausbau der Infrastruktur, der Engagementförderung durch Unternehmen und zur verstärkten Qualifizierung und Weiterbildung der Freiwilligen machen.

Fachtagung im November 2009 Die nächste Fachtagung der Thüringer Ehrenamtsstiftung findet am 26. November 2009 in den Räumen des Thüringer Landtages zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement - wichtiger Standortfaktor einer modernen Zivilgesellschaft“ statt. Ziel der Veranstaltung ist es, neue Ansätze und Methoden einer nachhaltigen Engagementpolitik für Thürin-

gen aufzuzeigen und zu diskutieren. Weitere Informationen zur Fachtagung werden Anfang Oktober 2009 bekannt gegeben.

Das Anliegen dieser Kampagne ist, Menschen aller Generationen sowie Unternehmen für bürgerschaftliches Engagement in all seinen Facetten zu begeistern und ihre Mitwirkung zu gewinnen. Am 5. Dezember 2009 ist es soweit. Der im Rahmen der Kampagne ausgelobte Deutsche Engagementpreis, mit dem herausragend bürgerschaftlich engagierte Personen und innovative Projekte freiwilligen Engagements geehrt werden sollen, wird in diesem Jahr erstmalig übergeben. Die Thüringer Ehrenamtsstiftung hat Bürgerinnen und Bürger, die ein Thüringer Ehrenamtszertifikat erhalten haben oder Thüringer des Monats geworden sind, für den Engagementpreis vorgeschlagen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie über www.geben-gibt.de.

Thüringer Ehrenamtstag 2009 Der 5. Thüringer Ehrenamtstag findet am 6. September 2009 in Steinach im Landkreis Sonneberg statt. Traditionell präsentieren sich auch in diesem Jahr Vereine, Verbände, Organisationen und Einrichtungen der Region auf dem Markt der ehrenamtlichen Möglichkeiten.

Thüringer des Monats Menschen, die sich in Thüringen – kurz und heftig oder lang und mit viel Ausdauer – für Menschen oder Tiere, für Natur oder Kultur oder in vielen anderen Bereichen engagieren, sollen ein Gesicht erhalten. Ihnen soll mit der Auszeichnung „Thüringer/Thüringerin des Monats“, einem Projekt von mdr 1 Radio Thüringen, mdr Thüringen Journal und der Thüringer Ehrenamtsstiftung, in besonderer Weise gedankt werden. Vorschläge für die monatlich stattfindenden Würdigungen können eingereicht werden: • beim Mitteldeutschen Rundfunk, Landesfunkhaus Thüringen, Gothaer Straße 36 in 99094 Erfurt, Telefon: 03 61/2 18-16 16 oder Fax: 03 61/2 18-11 76 bzw. E-Mail mdr1-radio-thueringen(at)mdr.de und

4. Thüringer Ehrenamtstag in Hildburghausen

Geplant sind ein buntes Bühnenprogramm auf dem Steinacher Marktplatz und als krönender Abschluss des 5. Thüringer Ehrenamtstages eine Festveranstaltung am Abend im Gasthof Reich.

• bei der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Löberwallgraben 8, in 99096 Erfurt, Telefon: 03 61/65 736 61 oder Fax: 03 61/6 57 36 60 oder E-Mail: manke(at)thueringer-ehrenamtsstiftung.de.

Kampagne „Geben gibt“

In Deutschland engagieren sich über 23 Millionen Menschen, doch leider wird ihr Einsatz oft zu wenig wahrgenommen und gewürdigt. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, haben die großen Dachverbände gemeinnütziger Organisationen gemeinsam mit der Bundesregierung im März 2009 die Kampagne „Geben gibt“ auf den Weg gebracht.

Silvia Rost (mitte) Thüringerin des Monats Mai 2008

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Thüringer Ehrenamtsstiftung

MDR 1 RADIO THÜRINGEN, das THÜRINGEN JOURNAL, MDR.DE und die Thüringer Ehrenamtsstiftung suchen die „Thüringer des Monats“! Kennen Sie Menschen, die im Ehrenamt anderen Gutes tun? Dann schreiben Sie uns! Ihr Vorschlag (Name, Vorname)

kurze Begründung des Vorschlags

Ihr Name, Vorname

MDR Landesfunkhaus Thüringen Kennwort: Thüringer des Monats Gothaer Straße 36

Ihre Telefon-Nummer (für Rückfragen) Ihre Anschrift

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99094 Erfurt

Wo und wie Sie uns erreichen

Thüringer Ehrenamtsstiftung Löberwallgraben 8 99096 Erfurt Brigitte Manke, Geschäftsführerin Telefon: 03 61/6 57 36 62 E-Mail: [email protected] Renate Lange, Service und Information Telefon: 03 61/6 57 36 61 E-Mail: [email protected] Sandra Vent, Bearbeitung Ehrenamtszertifikate Telefon: 03 61/26 27 99 40 E-Mail: [email protected] Doreen Werner, Fördermittelbearbeitung Telefon: 03 61/26 28 98 40 E-Mail: [email protected] Ursula Samietz, Information und Beratung zum Thüringen Jahr Telefon: 03 61/26 28 98 41 E-Mail: [email protected] Anette Sickel, Information und Beratung zur Marktplatz-Methode Telefon: 03 61/26 27 99 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de

Spendenkonto: 125 000 650 · Sparkasse Mittelthüringen · BLZ 820 510 00

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Notizen

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Inhaltsverzeichnis

Notizen

Vorbemerkungen – Brigitte Manke

1

Dr. Volker Düssel – neuer Vorstandsvorsitzender der Thüringer Ehrenamtsstiftung

2

Hebelwirkungen für das Gemeinwohl Dr. Hans Fleisch, Bundesbeauftragter für ZivilEngagement, Rede zur Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen im November 2008 in Hamburg

3

Marktplätze „Gute Geschäfte für Thüringen“ – Wege zu neuen Kooperationen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen in Thüringen

6

Lust am Ehrenamt bei Schülerinnen und Schülern geweckt

8

Kampagne „500 x 500 – für nachhaltiges Engagement im Freistaat Thüringen“

10

Jung und Alt – gemeinsam leben und gestalten zur Stärkung von Kindern und Familien

13

Strukturen und Netzwerke einer nachhaltigen Engagementpolitik in Thüringen

15

Thüringer Ehrenamtscard in 14 kommunalen Gebietskörperschaften eingeführt

17

Modellprojekt Kompetenznachweis für Ehrenamt und freiwilliges Engagement

18

Thüringen Jahr – Träger und Einsatzstellen stellen sich vor

19

Thüringer „Leuchtturmprojekte“ des Programms „Freiwilligendienste aller Generationen“

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Informationen und Ausblicke • Bundesaktionswoche Bürgerschaftliches Engagement • 2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit • Nationale Engagementstrategien auf Bundesebene • Fachtagung im November 2009 • Thüringer Ehrenamtstag 2009 • Kampagne „Geben gibt“ • Thüringer des Monats

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Informieren & Eintragen Spendenkonto: 125 000 650 · Sparkasse Mittelthüringen · BLZ 820 510 00

Online-Datenbank der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Ehrenamtswegweiser für den Freistaat Thüringen www.thueringer-ehrenamtsstifung.de/Ehrenamtswegweiser

Ehrenamt konkret

2009 Impressum Herausgeber: Thüringer Ehrenamtsstiftung Löberwallgraben 8 99096 Erfurt September 2009

Druck: Druckmedienzentrum Gotha GmbH Cyrusstraße 18 99867 Gotha

Spendenkonto: Sparkasse Mittelthüringen Konto-Nummer: 125 000 650 BLZ: 820 51 000

T HÜRINGER E HRENAMTSSTIFTUNG

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