Untitled - Südwestmetall

March 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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AUS DEM VERBAND

Zukunftsfähigkeit fest im Blick behalten Die Zukunftsfähigkeit der baden-württembergischen Wirtschaft stand im Mittelpunkt der Ausführungen des Verbandsvorsitzenden Dr. Stefan Wolf bei der Mitgliederversammlung 2014 am 3. Juni in Stuttgart. Nach seiner ersten Wiederwahl ging Wolf vor rund 400 Gästen in der Carl-Benz-Arena auf die nachlassende wirtschaftliche Dynamik im Südwesten ein.



Anlass zur Sorge

Zwar stehe Baden-Württemberg nicht zuletzt dank einer nach wie vor erfolgreichen und international wettbewerbsfähigen Metall- und Elektroindustrie beim Wohlstand auf einem Spitzenplatz. Allerdings habe das Land in den letzten Jahren zum Beispiel gegenüber Bayern an Boden verloren, so Wolf: „Das gibt uns Anlass zu großer Sorge.“ Kein Flächenbundesland habe einen so hohen Industrie- und Exportanteil wie Baden-Württemberg: „Deshalb werden wir nationale Belastungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft beschädigen, stärker zu spüren bekommen als alle anderen.“ Der Südwestmetall-Vorsitzende verwies insbesondere auf die nachlassende Dynamik bei den Investitionen. Das Wachstum der Industrie finde beinahe ausschließlich nur noch im Ausland statt, wo auch ein immer größerer Anteil der Gewinne erzielt werde: „Anders ausgedrückt: Unser Wohlstand und die jährlichen Lohnerhöhungen werden in immer größerem Umfang über wettbewerbsfähigere Strukturen und Arbeitskosten im Ausland subventioniert. Das ist auf die Dauer kein tragfähiges

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Modell.“ Diesen Trend gelte es zu stoppen, ehe er zu einer Lawine werde. In der Politik vermisse er jedoch derzeit die Unterstützung, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und damit langfristig Beschäftigung und Wohlstand im Land zu sichern: „Dass es uns, der Wirtschaft und den Betrieben, gut geht, scheint als dauerhafter Zustand vorausgesetzt zu werden.“ Als „hysterisches Gejaule“ habe beispielsweise Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles die Kritik am milliardenschweren Rentenpaket abgewimmelt, so Wolf: „Wer sich so mit breiter Kritik auseinandersetzt, hat sich aus dem politischen Diskurs eigentlich schon verabschiedet.“

„Wir werden nationale Belastungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft beschädigen, stärker zu spüren bekommen als alle anderen.“ Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender Südwestmetall

Zwar würden viele aktuelle gesetzliche Regelungsvorhaben, die die Unternehmen belasten, in Berlin entschieden. Allerdings könne hierauf auch die Landespolitik – über die Bundestagsabgeordneten aus dem Land oder über den Bundesrat – Einfluss nehmen. Aber auch aus der Landespolitik gebe es derzeit keinen Rückenwind für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, sagte Wolf: „Wenig Falsches zu tun, heißt noch lange nicht, alles richtig zu machen.“

11 I Aus dem Verband Bericht

Wenig Falsches zu tun, heißt noch lange nicht, alles richtig zu machen: Der Südwestmetall-Vorsitzende Wolf mahnt Fortschritte in der Landespolitik an.

An die Adresse des Tarifpartners IG Metall richtete Wolf den Appell, die langfristigen Herausforderungen der Industrie im Blick zu behalten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Als kontraproduktiv bezeichnete er den damals geplanten Vorstoß der Gewerkschaft für die Tarifrunde 2015, Teilzeitansprüche auszuweiten bei gleichzeitigem Teillohnausgleich durch die Arbeitgeber: „Angesichts des schwindendenden Fachkräftepotenzials lautet aber das Gebot der Stunde, länger zu arbeiten, und nicht kürzer arbeiten zu höheren Kosten.“

Unterstützung bekam Wolf auch von Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger, der der Politik vorhielt, derzeit nur auf das Tagesgeschäft und auf die vollen Auftragsbücher der Unternehmen zu schauen: „Doch was uns in fünf oder in zehn Jahren erfolgreich machen soll, wird vernachlässigt.“ Der aktuelle Trend, den Arbeitsmarkt immer weiter zu regulieren, sei sehr gefährlich, da er langfristig sein eigentliches Ziel – Wohlstand für alle – gefährde. Ins selbe Horn stieß Gastredner Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP. Er konstatierte eine „Happy-Hour“-Stim-

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mung in der Politik, in der zulasten der Stärken des Landes nur umverteilt werde. Bundesarbeitsministerin Nahles bezeichnete er als „für die deutschen Staatsfinanzen gefährlicher als griechische Staatsanleihen“.

Landes-Wirtschaftsminister Nils Schmid verteidigte hingegen das Rentenpaket der Bundesregierung mit der hohen Zustimmung in der Bevölkerung. Aus Sicht vieler Menschen sei hier etwas aus dem Lot geraten.

Warnte vor immer stärkeren Regulierungstendenzen am Arbeitsmarkt: Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger bei der Südwestmetall-Mitgliederversammlung.

Auch Adressaten der Unternehmerkritik kamen zu Wort: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner …

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...und Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid.

11 I Aus dem Verband Bericht



Verleihung der Südwestmetall-Förderpreise

Das 25-jährige Jubiläum feierte in diesem Jahr die Verleihung der Südwestmetall-Förderpreise. Der Verbandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf erinnerte in seiner Ansprache am 15. April 2015 in Stuttgart in Anwesenheit von Landeswissenschaftsministerin Theresia Bauer an die erste Auslobung durch den Vorgängerverband VMI und bezeichnete die Preise als beispielhaft für das langfristige Engagement der Metallarbeitgeber Baden-Württemberg für Aus- und Weiterbildung, für Schule und Hochschule. Vergeben werden die mit 5.000 Euro dotierten Preise für herausragende Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern der neun Landesuniversitäten, die sich mit der industriellen Arbeitswelt oder deren sozialpolitischen Rahmenbedingungen befassen. Wolf bezeichnete die Förderpreise als „wichtiges und deutliches Bekenntnis zur Nachwuchs- und Begabtenförderung“ im Land.

Mit Blick in die Zukunft lägen auch weiterhin große Herausforderungen vor der Wirtschaft und Wissenschaft im Land, sagte Wolf. Als Beispiel nannte er die sich rasant entwickelnde Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, unter dem Stichwort Industrie 4.0 auch in der Wirtschaft: „Die Auswirkungen für unsere Industrie, unsere Gesellschaft, unsere Arbeitswelt oder an die Qualifikationsanforderungen zukünftiger Mitarbeiter und die bestehenden Belegschaften sind noch kaum zu fassen. Deshalb appelliere ich dringend an Wissenschaft und Wirtschaft, gemeinsam intensiv an diesen Themen zu arbeiten.“ Die Preisträger und die Themen ihrer Dissertationen: ■

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Dr. Gerd Ulrich Gamm Sensorknoten mit Ultra-Low-Power Aufweckempfänger



„Diese 25 Jahre Förderpreis stehen beispielhaft für das langfristige Engagement der Metallarbeitgeber in Baden-Württemberg für Aus- und Weiterbildung, für Schule und Hochschule.“

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Dr. Sarah Turgut Gesundheit im Arbeitskontext – eine Mehrebenenbetrachtung aus inhaltlicher und methodischer Perspektive



Universität Hohenheim

Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender Südwestmetall

Dr. oec. Thorsten Vogel Die Einflussnahme steuerlicher Lenkungsnormen auf Entscheidungen von Wirtschaftssubjekten – eine ökonomische Analyse am Beispiel der Zinsschranke, einer steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung sowie einer Finanztransaktionssteuer

Er hob die große Bedeutung von hochklassigen Universitäten und Spitzenforschung für die Wirtschaft hervor: „Eine starke Wirtschaft und eine starke Wissenschaft bedingen sich gegenseitig unter den Aspekten Fachkräfte, Innovationen und Standortattraktivität.“ ■

Unter diesem Blickwinkel sei der Ende 2014 zustande gekommene Hochschulfinanzierungspakt, der beispiellos in der Republik sei, sehr positiv zu bewerten. Das Bekenntnis des Landes zu seiner vielfältigen und umfassenden Hochschullandschaft, die viel Kraft bei der Finanzierung abverlange, sei erstaunlich. Dass es nun gelungen sei, trotz Schuldenbremse der Länder die Finanzierung der Hochschulen über Jahre dauerhaft zu sichern und zum Teil auszubauen, sei nicht zuletzt dem persönlichen Engagement von Wissenschaftsministerin Bauer zu verdanken.

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Dr. Andreas Haupt Lohnungleichheit durch soziale Schließung



Universität Konstanz Dr. jur. Maximilian Holle Legalitätskontrolle im Kapitalgesellschafts- und Konzernrecht

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Universität Mannheim Dr. Marius Guenzel Risk Attitudes of Managers and Payout Policy



Universität Stuttgart Dr.-Ing. Felix Wittmeier Ein Beitrag zur aerodynamischen Optimierung von Pkw-Reifen



Eberhard Karls Universität Tübingen Dr. rer. soc. Almut Peukert Arbeitsteilung unter neuen Vorzeichen? Wie Paare in der Familiengründungsphase Elternzeit aushandeln. Eine empirische Untersuchung zum Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG)



Südwestmetall-Vorsitzender Dr. Stefan Wolf: „Auch in diesem Jahr haben wir eine große Bandbreite an Preisträgerinnen und Preisträgern, die deutlich macht, wie vielfältig die Hochschullandschaft in Baden-Württemberg ist.“

Universität Ulm Dr. rer. nat. Julia Susanne Springer Multiphase Adjoint Optimization for Efficient Calculation of Rigid Body Positions in Navier-Stokes Flow

Die zahlreichen Gäste der Preisverleihung …

… nutzten das 25-jährige Jubiläum …

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11 I Aus dem Verband Bericht

Die Preisträger mit Wissenschaftsministerin Bauer und dem Südwestmetall-Vorsitzenden Dr. Stefan Wolf.

... auch zum vielfältigen Gedankenaustausch.

Anerkennung aus der Politik: Ministerin Theresia Bauer.

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Zwei neue InfoTrucks zur Berufsinformation

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11 I Aus dem Verband Bericht

Die mobile Erlebniswelt DISCOVER INDUSTRY (oben links) zeigt eine neue Dimension der Studien- und Berufsorientierung. Jugendliche erfahren praxisnah und anschaulich, welche Aufgaben MINT-Fachkräfte wie Ingenieurinnen und Ingenieure in der Industrie meistern und wie viel Mathematik und Physik in ihrer Arbeit steckt. In Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde auf dem Schlossplatz in Stuttgart Premiere gefeiert.

Oben: Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall-Präsident (mitte), Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt bei Südwestmetall (links) und Norbert Johnen, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rhein-Neckar (rechts) stellten den neuen M+E-InfoTruck der Öffentlichkeit vor.

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Personalien 

Hauptgeschäftsstelle

Iris Bilger, Sachbearbeiterin in der Abteilung „Haushalt und Finanzen“, ist im Oktober 2014 in den Ruhestand getreten.

 ■

Seit 21. Mai 2015 ist Rechtsanwalt Veith Hämmerle als Referent in der Bezirksgruppe tätig.

Seit 15. Mai 2014 ist Michael Göhner als Archivar in der Abteilung „Personal, Organisation, Interne Dienste“ tätig. ■

Christa Holderer, Sekretärin in der Bezirksgruppe, wird zum 31.07.2015 aus dem Verband ausscheiden. Seit 1. Juni 2015 ist Corinna Burger als Sekretärin in der Bezirksgruppe tätig.

Ann-Sophie Brahim, ist nach Beendigung ihrer Ausbildung in der Abteilung „Beschaffung und Organisation“, tätig. ■

Seit 1. Mai 2015 ist Rechtsassessorin Karolin Ahlheim als Referentin und seit 1. Juli 2015 Rechtsanwalt David Rubio Vadillo als Referent in der Bezirksgruppe in Esslingen tätig. ■

Mit Wirkung vom 21. Mai 2015 sind Gabriel Berger und Volker Steinmaier zu Geschäftsführern bestellt worden.

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Bezirksgruppe Ostwürttemberg Seit 1. Juli 2015 ist Rechtsassessor Konstantin Ilg als Referent in der Bezirksgruppe tätig.

Dipl. Jurist (Univ.) Matthias Toepfer ist seit 1. Mai 2015 Leiter des Referats „Hochschulpolitik und Politischer Dialog“. Tamara Garcia Morales ist seit 1. Mai 2015 als Empfangskraft in der Abteilung I „Personal, Organisation, Interne Dienste“ tätig. Zusätzlich wird sie Sekretariatsaufgaben in der Abteilung III/IV „Arbeitsrecht und Soziale Sicherung“ übernehmen.

Bezirksgruppe Neckar-Fils Assessorin Anne Rebekka Süß ist zum 28. Februar 2015 aus der Bezirksgruppe ausgeschieden und in eine Mitgliedsfirma gewechselt.

Seit 1. Januar 2015 ist Esther Schlosser als Mitarbeiterin in der Abteilung „Haushalt und Finanzen“ tätig. Tim Wenniges, Referatsleiter „Hochschulpolitik“ in der Abteilung „Politik, Bildung und Arbeitsmarkt“, ist zum 31. März 2015 aus dem Verband ausgeschieden und zur Konrad-AdenauerStiftung als Leiter des Büros Shanghai gewechselt.

Bezirksgruppe Freiburg Sarah Ingrà ist nach Ende ihrer Ausbildung aus der Bezirksgruppe ausgeschieden.

Dr. Friderike Rahne, Referentin in der Abteilung „Internationale Sozialpolitik, Familie und Beschäftigung, Datenschutzbeauftragte“, ist zum 31. März 2015 aus dem Verband ausgeschieden und in eine Mitgliedsfirma gewechselt.

Maja Rudelic ist seit 1. März 2015 als Referentin in der Abteilung „Arbeitsrecht und Soziale Sicherung“ im Referat 2 „Soziale Sicherung“ tätig.

Bezirksgruppe Bodensee-Oberschwaben Der Referent Matthias Eichelsdörfer ist zum 30. September 2014 und Roman Scherf-Clavel zum 30. April 2015 aus der Bezirksgruppe ausgeschieden.

Walter Dudyk, Mitarbeiter in der Abteilung I „Versand, Druckerei“ ist zum 31. Dezember 2014 in den Ruhestand getreten. Zum 1. Februar 2015 hat Marcus Trezl seine Funktion übernommen.

Zum 1. September 2014 begann Maximilian Lehn eine Ausbildung in der Abteilung I im Bereich „EDV, Bürokommunikation“.

Bezirksgruppen



Bezirksgruppe Rhein-Neckar Assessor Lenas Götz hat am 1. Februar 2015 als juristischer Referent in der Bezirksgruppe begonnen; teilweise übernimmt er auch Aufgaben des Referats „Arbeitsrecht“ der Hauptgeschäftsstelle.

11 I Aus dem Verband Bericht

Wir mussten Abschied nehmen



Bezirksgruppe Stuttgart Herbert Hilger, langjähriger Geschäftsführer der Bezirksgruppe, ist zum 30. Juni 2014 in den Ruhestand eingetreten. Zur Nachfolgerin wurde Rechtsanwältin Doris Hoppe bestellt, die bereits seit 1. Januar 1995 für die Bezirksgruppe Stuttgart tätig ist. Seit November 2014 ist Rechtsanwalt Johannes Wörner als Referent in der Bezirksgruppe tätig. Thomas Deppisch, Referent in der Bezirksgruppe, ist zum 30. April 2015 aus dem Verband ausgeschieden und in eine Mitgliedsfirma gewechselt. Mit Wirkung vom 1. April 2015 wurde Frau Lidia Deuschle als Sekretärin in der Bezirksgruppe tätig.



Friedrich Johann juristischer Referent Südwestmetall, Bezirksgruppe Karlsruhe Ludwig Lehmann ehemaliger Geschäftsführer und Inhaber Binz GmbH & Co. KG, Lorch Dr. Otmar Zwiebelhofer Einen Nachruf auf den langjährigen Südwestmetall-Vorsitzenden finden Sie auf der folgenden Seite.

Bezirksgruppe Reutlingen Seit 1. Juni 2014 ist Rechtsanwalt Christian Flogaus als Referent, seit 1. Januar 2015 Juliane Buban als Sekretärin und seit 16. März 2015 Nadja Höhn als Assistentin in der Bezirksgruppe tätig.



Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau Rolf Böning, seit 13 Jahren Geschäftsführer der Bezirksgruppe, beendete seine Arbeit mit dem Übergang in die Rente zum 30. September 2014. Seine Nachfolge trat mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 sein langjähriger Mitarbeiter, Rechtsanwalt Ralph Wurster, an. Seit 1. November 2014 ist Rechtsanwalt Andreas Huber als Referent in der Bezirksgruppe tätig.



Bezirksgruppe Ulm Christian Bussay, Referent in der Bezirksgruppe, wird zum 31. Juli 2015 aus dem Verband ausscheiden.

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Abschied von Otmar Zwiebelhofer Am 8. November 2014 ist der langjährige Vorsitzende von Südwestmetall, Dr. Otmar Zwiebelhofer, nach langer schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben. Zwiebelhofer, 1935 in Baden-Baden geboren, trat 1958 nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in das von seinem Großvater gegründete Gaggenauer Familienunternehmen König Metall ein. Zunächst war er Assistent der Geschäftsleitung (nebenher promovierte er), ab 1964 Geschäftsführer, ab 1972 Alleingesellschafter. Erst in den letzten Jahren hatte er die Verantwortung für das Familienunternehmen in jüngere Hände gelegt. Schon früh reichte das gesellschaftliche Engagement Zwiebelhofers über das eigene Unternehmen hinaus. Bereits ab 1966 – und damit insgesamt mehr als 40 Jahre lang – setzte er sich ehrenamtlich in verschiedenen Arbeitgeberverbänden für die Belange der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie ein. Dabei hatte er von 1987 bis 2008 verschiedene Spitzenämter inne. Bereits als Vorsitzender des Verbandes der Badischen Eisen- und Metallindustrie trieb er die Fusion der Metallverbände im Land voran. Unter seiner Beteiligung entstand 1992 aus dem Zusammenschluss der badischen und der württembergisch-hohenzollerischen Metallarbeitgeberverbände der Verband der Metall- und Elektroindustrie Südwest e. V. („Südwestmetall alt“), einer der beiden Vorläuferverbände des heutigen Verbandes, dessen Vorsitz er 1994 übernahm. Auf seine Initiative hin wurden dann ab 1998 Fusionsverhandlungen mit dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V. (VMI) in Nordwürttemberg/Nordbaden geführt. Vollzogen wurde diese Fusion schließlich zum 1. Juli 2000. Den Vorsitz übernahm – bis 2006 – erneut Otmar Zwiebelhofer, der damit auch Vizepräsident des Bundesdachverbandes Gesamtmetall wurde. Als Architekt dieser Verbändefusion hatte Zwiebelhofer maßgeblichen Anteil daran, die Schlagkraft der Metallarbeitgeberverbände in Baden-Württemberg noch einmal zu erhöhen. In den Folgejahren wurde er als Verhandlungsfüh-

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rer im traditionellen Pilotbezirk selbst zum „Gesicht“ der Metallarbeitergeber im Land – und darüber hinaus. Wegweisende Tarifabschlüsse wie das Pforzheimer Abkommen, das Abweichungen vom Flächentarif ermöglichte und gerade dadurch half, den Flächentarif zu stabilisieren, das neue Entgeltrahmenabkommen ERA, das das Entgeltsystem in der Metallindustrie auf ein völlig neues, modernes Fundament stellte, oder der Tarifvertrag zur Qualifizierung trugen seine Handschrift. Neben seinem Engagement im eigenen Unternehmen und in den Metallarbeitgeberverbänden setzte sich der passionierte Cellist Zwiebelhofer auch immer wieder für musisch-kulturelle Belange, insbesondere für die Förderung des musikalischen Nachwuchses ein. 2006 verlieh ihm der damalige Ministerpräsident Günther Oettinger die Verdienstmedaille des Landes und hob dabei insbesondere den Einsatz des Geehrten für die Sozialpartnerschaft und für die Soziale Marktwirtschaft hervor. Mit dem Tod Otmar Zwiebelhofers haben die Metallarbeitgeberverbände einen beispielhaft engagierten Unternehmer verloren, der mit Charisma, Integrität und Verlässlichkeit, hoher Kompetenz und großem Verantwortungsbewusstsein die Tarifpolitik über Jahre hinweg maßgeblich mitgestaltet hat.

11 I Aus dem Verband Bericht

Publikationen unserer Mitarbeiter 

Arbeitspolitik

Arbeitszeitforum 2014 in Baden-Württemberg Fortschrittliche Arbeitszeitgestaltung - Alter(n)sgerecht und Flexibel in: Betriebspraxis & Arbeitsforschung – ifaa, Ausgabe 211, September 2014 Autor: Dipl.-Ing. (Univ.) Stefan Orlowski Von Japan lernen – immer noch? Ein Reisebericht in: Betriebspraxis & Arbeitsforschung – ifaa, Ausgabe 211, September 2014 Autor u. a.: Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Dörich Thesenpapier: Zukünftige Rolle der Arbeitswissenschaft aus Arbeitgebersicht in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 68. Jahrgang, Heft 4, November 2014 Autor u. a.: Dipl.-Ing. (FH)/Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Kai Schweppe Benchmark Personalwirtschaft – Ein Instrument für personal- und wirtschaftsbezogene Vergleiche in: Betriebspraxis und Arbeitsforschung - ifaa, Ausgabe 220, Juni 2014 Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Pfeffer und Dipl.-Ing. Oec. Ioannis Kiourtides MTM-UAS als Analysetool zur Ermittlung von Verschwendung in: Betriebspraxis & Arbeitsforschung – ifaa, Ausgabe 223, Februar 2015 Autor: Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Zimprich



Tarifpolitik

Volle Kraft in halber Zeit – Altersteilzeit in: Personalmagazin, Ausgabe Dezember 2014, Haufe-Verlag Autorin: RA’in Cathrin Epple Zulässigkeit eines gewerkschaftlichen Zustimmungsvorbehalts zu Kündigungen in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (NZA, Heft 4, 25. Februar 2015, Seite 208 Autor: RA Gabriel Berger Auswirkungen der Rente ab 63 auf Altersteilzeitarbeitsverhältnisse – Rechtliche Grundlagen, praktischer Umgang in: Betriebsberater (BB) Heft 26/2014, (Seite 1589) Autor: RA Dr. Jochen Koch



Arbeitsrecht

Die Abmahnung – eine unendliche Erfindung der Arbeitsgerichtsbarkeit in: Der Betrieb, Heft 22, Mai 2014 Autoren: Rechtsreferendar Christian Neumann und RA’in Ingrid-Beate Hampe Arbeitszeugnis in: Das Personal-Büro, Loseblattsammlung, Nachlieferung April/2015, Haufe-Verlag (Loseblattsammlung) Autor: RA Stephan Wilcken Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot in: Das Personal-Büro, Loseblattsammlung, Nachlieferung Juni/2013, von Haufe-Verlag (Loseblattsammlung) Autor: RA Stephan Wilcken Entgeltabrechnung in: Haufe-Verlag, 3. Auflage in 2015, (ISBN 978-3-648-06539-6) Mitautor: RA Stephan Wilcken

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Ein Stimmungsbarometer: Erste Mitarbeiterbefragung bei Südwestmetall Eine durch und durch hohe Gesamtzufriedenheit mit dem eigenen Arbeitgeber: Das ist das Ergebnis der ersten Mitarbeiterbefragung von Südwestmetall, die im Laufe des Sommers 2014 durchgeführt wurde. In den meisten abgefragten Kategorien zeigten sich die Mitarbeiter von Südwestmetall zum Teil deutlich zufriedener als der Durchschnitt des sogenannten HR-Indexes, eines branchenspezifischen Vergleichsindexes des Dienstleisters, der die Befragung durchgeführt hat.

Als moderner Arbeitgeberverband hat es sich Südwestmetall zur Aufgabe gemacht, für seine Mitgliedsunternehmen effiziente Leistungen zu erbringen und als kompetenter Ansprechpartner für Mitglieder, Verbände, Politik, Medien und Institutionen zu dienen. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, setzt sich das Team von Südwestmetall aus einem engen Netzwerk von qualifizierten Juristen, Ingenieuren, Betriebswirten und Pädagogen zusammen. Unterstützt wird die Arbeit durch starke Teams im Assistenz- und Sekretariatsbereich. Die Mitarbeiter lösen im Team die vielfältigen Probleme und Fragen der Mitgliedsunternehmen in Form eines integrierten allumfassenden Beratungspaketes. Nachdem 2013 eine Befragung der Mitglieder erfolgreich durchgeführt wurde (ein Bericht erschien im letzten Geschäftsbericht), wollte Südwestmetall den 360-Grad-Blick schaffen und auch die eigenen Mitarbeiter zu ihrem Arbeitgeber befragen. Schließlich sind zufriedene und damit auch motivierte Mitarbeiter der Erfolgsgarant eines Unternehmens – und natürlich auch eines Verbands. Mehrere Partner wurden für die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung angefragt. Die Wahl fiel auf das 1989 als Spin-off des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalmanagement der Universität Stuttgart gegründete ISPA consult Institut unter Leitung von Professor Karl-Friedrich Ackermann.

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Aus einem großen Portfolio der Themen wurden die Mitarbeiter zu folgenden Aspekten befragt: ■

Tätigkeit/Aufgabe



Entgelt und sonstige Leistungen



Arbeitszeit



Arbeitsbedingungen



Direkte Führungskraft



Kollegen



Abläufe und Strukturen



Information und Kommunikation in der Organisation



Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen



Image in der Öffentlichkeit



Mitgliederbetreuung

Des Weiteren wurden auch vier statistische Fragen zur Altersgruppe, zur Berufsgruppe, zur Verbandszugehörigkeit und zum Geschlecht gestellt. Die Auswertung erfolgte durch den Dienstleister streng anonymisiert.

11 I Aus dem Verband Lesegeschichte

Kennzeichnung der Auswertungsstichprobe 201 Mitarbeitern wurden via Online-Fragebogen 112 Fragen gestellt. 162 Mitarbeiter haben an der Umfrage teilgenommen, was einer überdurchschnittlich guten Rücklaufquote von 81 Prozent entspricht. Bei Südwestmetall sind mehr

Frauen als Männer beschäftigt. Die größte Berufsgruppe stellen die Juristen, gefolgt von den Assistenzbereichen und den Verbandsingenieuren sowie den weiteren Berufsgruppen.

Absolut

Beteiligungsquote

Anzahl

Anteil in Prozent

ausgesendete Fragebögen Rücklauf

81

201 162

aktueller ISPA-Durchschnitt Anteil in Prozent 65

Quelle: Mitarbeiterbefragung Südwestmetall, Ergebnispräsentation 2014

Meinung zur Befragung

Grundsätzlich erhoffen sich die Beschäftigten positive Effekte aus der Befragung. Mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter erwarten, dass die Befragung Veränderungsbedarf im Verband aufdeckt und daraus Maßnahmen abgeleitet

Fragen

werden, die zu positiven Veränderungen führen. Da die Umfrage künftig regelmäßig durchgeführt wird, soll somit über die Jahre hinweg eine Entwicklung in einzelnen Themenfeldern sichtbar werden.

Häufigkeit

Mittelwerte

in Prozent

n

1

2

3

4

0 ges.

Die Befragung und die Auswertung wird positive Veränderungen bewirken.

144 5

56

Die anonyme Mitarbeiterbefragung sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Befragung ist geeignet, Veränderungsbedarf aufzudecken.

36

22

36

49

66

3

154

1,8 0

155

1,9 1

14 1

12 1

trifft völlig zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft gar nicht zu

2,3 3

Quelle: Mitarbeiterbefragung Südwestmetall, Ergebnispräsentation 2014

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Stärken und Schwächen ISPA consult hat in einem Themenkatalog die Stärken und die Potenziale für Südwestmetall ausgearbeitet. Im Vergleich zum HR-Index der Unternehmen aus der Metallund Elektroindustrie sind die Mitarbeiter im Verband mit ihrer abwechslungsreichen Tätigkeit und dem hohen Verantwortungsgrad zufriedener. Ebenfalls sehr geschätzt wird der sichere Arbeitsplatz sowie das angenehme Arbeitsklima. Auch die Führungskräfte, die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber, die interne Kommunikation, die Sozialleistungen des Verbandes oder die Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen wurden besser bewertet als der Durchschnitt im HR-Index. Verbesserungspotenziale aus Sicht der Beschäftigten zeigen hingegen die Bereiche Entgelt, Arbeitsbelastung und die Möglichkeit zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit oder die Frage, wie sich das persönliche Engagement auf

das Einkommen auswirkt. Und trotz im Branchenvergleich überdurchschnittlich positiver Bewertung werden mehr Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen angemahnt. Auf Basis der Antworten konnte unter anderem auch herausgefiltert werden, dass insgesamt gesehen die Mitarbeiter mit einer Verbandszugehörigkeit von elf bis 20 Jahren mit ihrer Arbeitssituation zufriedener sind (Note 1,54) als die restlichen Mitarbeiter (Note 1,80). Hierbei sind die Verbandsingenieure zufriedener als der Assistenzund Sekretariatsbereich, die Juristen und alle weiteren Berufsgruppen. Zu den zufriedensten Mitarbeitern bei Südwestmetall zählen die Mitarbeiter, die älter als 45 Jahre sind (Note 1,64). Bei den sonstigen Altersgruppen liegt die Zufriedenheit im Durchschnitt (Note 1,82).

Stärken

Im Auge behalten



Tätigkeit/Aufgabe



Entgelt (Leistungsbezug)



Kollegen/Kolleginnen



Image in der Öffentlichkeit (Presse und Medien)



Direkte Führungskraft



Information und Kommunikation zwischen Hauptgeschäftsstelle



Verbundenheit mit dem Verband



Information und Kommunikation innerhalb der Abteilung/

und Bezirksgruppe

Bezirksgruppe ■

Arbeitsbedingungen



Mitgliederbetreuung



Sozialleistungen



Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten



Abläufe und Strukturen

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Arbeitszeit (Möglichkeiten für flexible Arbeitszeitgestaltung)

11 I Aus dem Verband Lesegeschichte

Gesamtzufriedenheit Die Ergebnisse der Südwestmetall-Mitarbeiterbefragung wurden von ISPA consult mit den Ergebnissen des HRIndexes verglichen, eines branchenspezifischen Vergleichs, der sich aus mehr als 40 vergleichbaren Befragungen bei Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zusammensetzt. Dabei wird bei Südwestmetall insgesamt eine gute Organisation und Struktur der Arbeitsabläufe wahrgenom-

men. 99 Prozent der Mitarbeiter des Verbandes sind mit ihrem Arbeitgeber zufrieden. Auf dem HR-Index entspricht dies einer durchschnittlichen „Note“ von 1,8 bei einem Durchschnittswert des Indexes von 2,44. Südwestmetall erzielt damit einen absoluten Spitzenwert in der Gesamtzufriedenheit.

Gesamtzufriedenheit 2014 völlig zufrieden (100 Prozent) im Wesentlichen zufrieden (80 Prozent)

31 60

99 8

eher zufrieden (60 Prozent) 1

eher nicht zufrieden (40 Prozent) im Wesentlichen nicht zufrieden (20 Prozent) gar nicht zufrieden (0 Prozent)

1

0 0

n=162

in Schulnoten

Alles in allem „Wie zufrieden sind Sie insgesamt gesehen mit Ihrer Arbeitssituation?

1,8

HR Index zum Vergleich = 2,44

Quelle: Mitarbeiterbefragung Südwestmetall, Ergebnispräsentation 2014

ISPA Siegel Südwestmetall ist als Arbeitgeber auf der einen Seite über das gute Ergebnis und das Zertifikat mit der Note „sehr gut“ erfreut. Auf der anderen Seite ist aber auch klar, dass nun Maßnahmen abgeleitet werden müssen, damit etwaige Verbesserungspotenziale auch gehoben werden können und so die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter, an einer Befragung teilzunehmen, konstant bleiben oder sogar steigen. Denn es gilt: Nach der ersten Mitarbeiterbefragung ist vor der zweiten Mitarbeiterbefragung.

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