Umweltforschung

May 1, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

Umweltforschung

2010|1

Umweltforschung

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Umweltforschung

Band 2010/1

bearbeitet von Dietrich Lohmeyer

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010

ISSN: Herausgeber: bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0938-6025 GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Dietrich Lohmeyer Siegfried Schomisch GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt. © 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .................................................................................................................................................7 Sachgebiete 1

Umwelt, Ökologie und Politik...................................................................................................9

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Umwelt, Ökologie und Gesellschaft........................................................................................76

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Umwelt, Ökologie und Wirtschaft.........................................................................................142

4

Umwelt, Ökologie und Bildung.............................................................................................213

5

Sonstiges................................................................................................................................235

Register Hinweise zur Registerbenutzung.......................................................................................................241 Personenregister.................................................................................................................................243 Sachregister........................................................................................................................................251 Institutionenregister...........................................................................................................................267 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................279 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.........................................................................................279

soFid Umweltforschung 2010/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Umweltforschung“

GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der soFid Umweltforschung ist in vier Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel „Umwelt, Ökologie und Politik“ sind Nachweise zur Umweltpolitik, aber auch zur Forschungs- und Technologiepolitik, zur Energiepolitik, zur Verkehrspolitik, zur Kommunalpolitik, zur Entwicklungsländerpolitik und zur Außenpolitik zu finden, wenn ökologische Aspekte angesprochen werden. Außerdem geht es um Fragen des Wahlverhaltens und der politischen Partizipation. Im Kapitel „Umwelt, Ökologie und Gesellschaft“ finden Sie gesellschaftstheoretische, philosophische und evolutionsgeschichtliche Betrachtungen mit Bezug zur Ökologie. Auch Nachweise zum

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Verhalten, zum Handeln, zum Bewusstsein, zur Einstellung und zum Wertesystem von Individuen und gesellschaftlichen Gruppierungen wurden hier eingeordnet. Das Kapitel „Umwelt, Ökologie und Wirtschaft“ enthält theoretische Arbeiten zur Umweltökonomie (Wirtschaftssysteme, ökologisches Management, wirtschaftspolitische Konzepte, Ökobilanzen) und anwendungsorientierte Nachweise zu den Themen: ökologischer Landbau und industrielle Entsorgung. Das Kapitel „Umwelt, Ökologie und Bildung“ enthält Arbeiten zur ökologischen Ausrichtung schulischer und beruflicher Bildung sowie Arbeiten zur Behandlung ökologischer Themen in Forschung und Lehre an den Hochschulen. Bei „Sonstiges“ finden Sie Literatur und Forschungsprojekte u.a. zu folgenden Themen: ökologische Folgen des Tourismus, gesundheitliche Folgen von Umweltschäden, Umwelt, Ökologie und Recht.

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Umwelt, Ökologie und Politik

[1-L] Altvater, Elmar; Brunnengräber, Achim (Hrsg.): Ablasshandel gegen Klimawandel?: marktbasierte Instrumente in der globalen Klimapolitik und ihre Alternativen ; Reader des Wissenschaftlichen Beirats von Attac, Hamburg: VSAVerl. 2008, 236 S., ISBN: 978-3-89965-291-8 INHALT: "Emissionshandelssysteme (ETS) sind zwar schon seit fast einem halben Jahrhundert in der Diskussion. Die Debatte darum ist aber erst mit dem am 1. Januar 2005 in der Europäischen Union eingeführten Handelssystem aktuell geworden. Die Europäische Union griff damit dem am 16. Februar 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Abkommen vor, das erst 2008 die Einführung des Handelssystems vorsah, auch wenn die Handelssysteme nicht identisch sind: Der Emissionshandel gemäß Kyoto-Abkommen findet zwischen Staaten als Handelspartnern statt, das Emissionshandelssystem der EU ist für Anlagebetreiber eingerichtet (vgl. Kasten in der Einleitung, 5. 13). Vor allem mit dem Emissionshandel und den anderen flexiblen Mechanismen, dem Clean Development Mechanism (CDM) und mit Joint Implementation (J1), sollen die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre und der Anstieg der Erdmitteltemperatur verlangsamt oder gar gestoppt werden. Die Idee, Klimapolitik mit marktbasierten Instrumenten zu machen, erscheint so charmant und faszinierend, dass sie auch in der kritischen umweltpolitischen Debatte Zustimmung findet. Selbst Kritiker des finanzgetriebenen Kapitalismus können der Idee etwas abgewinnen, mit dem Emissionshandel nicht in erster Linie ein neues dynamisches Anlagefeld für brachliegendes Kapital zu eröffnen, sondern auf elegante Weise den Klimakollaps abwenden zu können. Auch in Attac sind zu der Frage, ob mit den flexiblen Instrumenten des Marktes, einschließlich des Finanzmarktes, erfolgreich Klimaschutz betrieben werden kann, Kontroversen entbrannt. Der Wissenschaftliche Beirat von Attac hat dies im zehnten Jahr nach der Gründung von Attac zum Anlass genommen, um intensiv über die theoretischen Grundlagen, die politischen Implikationen und die empirischen Erfahrungen mit Emissionshandelssystemen im Allgemeinen und dem Europäischen bzw. dem Kyoto-Emissionshandelssystem im Besonderen zu diskutieren und die Resultate in dem vorliegenden Band zu präsentieren. Die Wortmeldungen kommen aus verschiedenen politischen Richtungen und ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen (der Ökonomie, der Soziologie, der Politik-, Rechts- und der Umweltwissenschaft). Die einen gelangen zu einer kritischen Befürwortung des Emissionshandels als ein klimapolitisches Instrument neben anderen, andere schätzen die Wirkung der flexiblen, marktbasierten Instrumente eher als kontraproduktiv im Hinblick auf die Verhinderung des bedrohlichen Treibhauseffekts ein." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Vorwort der Herausgeber (7-8); Elmar Altvater/ Achim Brunnengräber: Mit dem Markt gegen die Klimakatastrophe? Einleitung und Überblick (9-20); Miranda A. Schreurs: Was uns die bisherigen Erfahrungen lehren (21-34); Ralf Ptak: Wie ein Markt entsteht und aus Klimamüll eine Ware wird (35-50); Andreas Fisahn: Vollzugsdefizite im künstlichen Markt (51-66); Bernd Brouns/ Uwe Witt: Klimaschutz als Gelddruckmaschine (67-87); Uwe Witt/ Florian Moritz: CDM - saubere Entwicklung und dubiose Geschäfte (88105); Ralf Schäfer/ Felix Creutzig: Klimaschutz durch globale Steuern oder Emissionshandel? (106-118); Tilman Santarius: Fairhandeln im Treibhaus (119-132); Achim Brunnengräber: Klima-Kapitalismus der Europäischen Union (133-148); Elmar Altvater: Kohlenstoffzyklus und Kapitalkreislauf - eine »Tragödie der Atmosphäre« (149-168); Edward Nell/ Willi Semmler/ Armon Rezai: Wirtschaftswachstum und Globale Klimaerwärmung (169-184); Adelheid Biesecker/ Uta v. Winterfeld: Wider die Kolonialisierung im Klimaregime (185-

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik 198); Mohssen Massarrat: Eine neue Philosophie des Klimaschutzes (199-215); Lutz Mez/ Achim Brunnengräber: Auf dem Weg in die Zukunft - Erneuerbare Energien (216-234).

[2-L] Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik (Hrsg.): Memorandum 2009: von der Krise in den Absturz? ; Stabilisierung, Umbau, Demokratisierung, (Neue kleine Bibliothek, Bd. 138), Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2009, 248 S., ISBN: 978-3-89438-409-8 INHALT: Die Verflechtung von tiefer Rezession, finanzieller Kernschmelze, fortschreitender Umweltzerstörung und sozialer Polarisierung signalisiert eine Krise des gesamten neoliberalen Entwicklungstyps, der sich in den letzten 30 Jahren herausgebildet hat und mittlerweile zur Vorherrschaft gelangt ist. Die Wahrnehmung dieser Tatsache in der Öffentlichkeit ist jedoch undeutlich. Das Gefühl, Zeugen eines weltweiten Einbruchs dramatischen Ausmaßes mit ungewissem Ausgang - zu sein, ruft vor allem tiefe Verunsicherung hervor. Alte Sicherheiten gelten nicht mehr, neue sind nicht in Sicht. Bei der Bundesregierung hat die allmählich dämmernde Ahnung über die Dimension und Dynamik der Krisen ein Wechselbad aus Schockstarre, hektischer Aktivität, "außergewöhnlichen Maßnahmen", rigoroser Rhetorik und beschwörender Gesundbeterei ausgelöst. Nicht ausgelöst hat sie allerdings selbstkritische Überlegungen zu den Fehlleistungen neoliberaler Wirtschaftspolitik, die erheblich zu der aktuellen Misere beigetragen haben. Selbst die in die Diskussion gebrachten "radikalen Maßnahmen" zielen nicht darauf, die schnelle Stabilisierung mit einer gründlichen Richtungsänderung der Politik zu verbinden. Vielmehr sollen nach einer notstandsbedingten Rettungsaktion die Stabilität und Funktionsfähigkeit des alten Entwicklungstyps wieder hergestellt und die Kosten für diese Maßnahmen auf die Bürgerinnen und Bürger abgewälzt werden. Die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik hat die neoliberale Wirtschaftspolitik seit vielen Jahren kritisiert und durchgreifende Richtungsänderungen gefordert. Diese sollten darauf zielen, den Binnenmarkt zu starken und dessen Ausweitung mit dem ökologischen Umbau, einer progressiven Sozialstaatsreform und dem Ausbau eines demokratischen öffentlichen Sektors zu verbinden. In der aktuellen Finanzmarktkrise kommt es zudem darauf an, die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems durch unmittelbare Stabilisierungsmaßnahmen und mittelfristige Umgestaltung zu gewährleisten. (ICF2) [3-L] Bals, Christoph; Schwarz, Rixa: Krisenprävention durch Klima- und Energiesicherheit, in: Sicherheit und Frieden : S + F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 146-152 INHALT: "The climate, food and energy crises have shown the relevance of climate, energy and food security. Tackling these three threats together would serve the prevention of future crises and thus foster human security. Co-operation is another key aspect of such a strategy. The EU has made first steps since 2007 towards handling energy and climate security with an ambitious energy and climate package. So far the current economic crisis has weakened but not fundamentally changed that approach. The next challenge for the new climate and energy leadership role of the EU is the financial package for the Copenhagen agreement at the end of 2009. The March EU Council did not send the expected strong signal and the challenge for the new climate and energy security strategy of the EU has not been yet met. But the ambition

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of climate action of developing countries also depends on the level of financial and technology co-operation." (author's abstract)| [4-F] Bär, Holger; Damm, Lucienne; Eisgruber, Jesko; Jacob, Klaus, Dr.; Münch, Lisa; Raecke, Florian; Simon, Nils (Bearbeitung); Jacob, Klaus, Dr. (Leitung): Peer Challenger Report - Unterstützung der Peer Review deutscher Nachhaltigkeitspolitik INHALT: Das Bundeskanzleramt hat den Rat für Nachhaltigkeit (RNE) beauftragt, die deutsche Nachhaltigkeitspolitik durch eine Peer Review einer unabhängigen Begutachtung zu unterziehen. Ziel der Begutachtung ist es, den Stand der Umsetzung der deutschen Nachhaltigkeitsziele zu überprüfen und insbesondere die Governanceansätze staatlicher wie privater Akteure zu verbessern. Mit der Beauftragung folgt Deutschland auch den Empfehlungen der EU an die Mitgliedsstaaten ihre Strategien einem solchem Review zu unterziehen. Für den Review werden 10-12 renommierte ausländische Experten mit umfassender politischer und wissenschaftlicher Expertise eingeladen die deutsche Nachhaltigkeitspolitik zu begutachten. Die Experten sollen Empfehlungen für eine Verbesserung erarbeiten, welche im sogenannten Peer Challenger Report der Bundesregierung im Herbst 2009 übergeben werden. Dieser Peer Review Prozess wird von der FFU und den Partnern inhaltlich und organisatorisch unterstützt. Eine Hauptaufgabe ist es, einen Basisreport als Grundlage der weiteren Diskussion der Peers anzufertigen und nach dem Peer Gespräch den Abschlussbericht zu verfassen, sowie den Prozess zu moderieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: Bundeskanzleramt FINANZIERER: Rat für Nachhaltige Entwicklung; Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Adelphi Research gGmbH (CasparTheyss-Str. 14a, 14193 Berlin); IFOK GmbH - Institut für Organisationskommunikation (Berliner Ring 89, 64625 Bensheim) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [5-F] Bär, Holger; Jacob, Klaus (Bearbeitung); Jacob, Klaus, Dr. (Leitung): Innovationspotentiale der umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung INHALT: Mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von rund 260 Milliarden Euro - äquivalent zu 12% des deutschen BIP - verfügen Bund, Länder und Kommunen über eine bedeutende Marktmacht. Zunehmend wird in Deutschland erkannt, dass die konsequente Berücksichtigung innovativer Produkte und Dienstleistungen in der öffentlichen Beschaffung in erheblichem Maße die Innovationspolitik von der Nachfrageseite her unterstützen. Die Bundesregierung will deshalb das bisher unzureichend genutzte Innovationspotenzial der öffentlichen Beschaffung im Rahmen der "High-Tech-Strategie" stärker erschließen. Durch die Verabschiedung des interministeriellen "Beschluss zur verstärkten Innovationsorientierung öffentlicher Beschaffung" vom 16. Oktober 2007 haben sechs Bundesministerien (BMWi, BMI, BMVg, BMVBS, BMU und BMBF) ein Maßnahmenpaket beschlossen, das die Vorgaben der HighTech-Strategie konkretisiert. Es ermöglicht bei der Ermittlung des wirtschaftlich günstigsten Angebots einen langfristigen und nachhaltigen Planungshorizont zu berücksichtigen und so-

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mit mehr Raum für Innovationen zu schaffen. Dadurch ist es etwa mittels der Betrachtung der Lebenszykluskosten möglich, Energie und Ressourcen sachgerechter zu bewerten und damit Technologien den Vorzug zu geben, bei denen trotz höherer Investitionskosten geringere Gesamtkosten über den gesamten Lebenszyklus zu erwarten sind. Neue Steuerungsinstrumente, wie die funktionale Leistungsbeschreibung, die Zulassung von Nebenangeboten oder ein wettbewerblicher Dialog, bieten Potentiale die Innovationsorientierung der Beschaffung zu stärken. Ziel des Vorhabens ist es, für den Geschäftsbereich des BMU eine Bestandsaufnahme durchzuführen, wie die Umsetzung der Vereinbarung stattfindet und, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Beschaffungsstellen, Möglichkeiten und Hemmnisse der Umsetzung zu identifizieren. Im Rahmen der Bestandsaufnahme sollen auch Fallstudien zu Best Practices erstellt werden. Auf der Basis der empirischen Erhebung sollen konkrete Verbesserungsvorschläge für die Umsetzung erfolgen. Als weiteres Ziel sollen allgemein gültige Möglichkeiten und Ansatzpunkte einer verstärkten Innovationsorientierung öffentlicher Beschaffung analysiert werden. Schließlich sollen auch die Grundlagen zur Erfüllung der in der Vereinbarung vorgesehenen Berichtspflichten geschaffen werden. ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Umweltbundesamt INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [6-F] Barth, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Betreuung): Die Umwelt des kapitalistischen Staates. Metamorphosen der bundesdeutschen Umweltpolitik INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-94-5510, e-mail: [email protected]) [7-F] Bauer, Steffen; Messner, Dirk, Prof.Dr.; Buschmann, Nina, Prof.Dr.; Epiney, Astrid, Prof.Dr.; Grießhammer, Rainer, Dr.; Kulessa, Margareta, Prof.Dr.; Rahmstorf, Stefan, Prof.Dr.; Schellnhuber, Hans-Joachim, Prof.Dr.; Schmid, Jürgen, Prof.Dr.; Schubert, Renate, Prof.Dr. (Bearbeitung): Globaler Umweltwandel und international Sicherheit INHALT: Seit Beginn der 1990er Jahre beschäftigen sich immer mehr Forscher und Think Tanks mit dem Zusammenhang zwischen globalen Umweltveränderungen und -problemen - insbesondere dem Klimawandel - und Sicherheit. Oft wird betont, dass kritische Umweltveränderungen zum Entstehen von Konflikten beitragen bzw. bestehende Konflikte verschärfen können, indem sie auf andere konfliktverursachende bzw. -verschärfende Variablen einwirken. Die zentrale Botschaft der Risikoanalyse des WBGU lautet, dass der Klimawandel ohne entschiedenes Gegensteuern bereits in den kommenden Jahrzehnten die Anpassungsfähigkeit vieler Gesellschaften überfordern wird. Daraus könnten Gewalt und Destabilisierung erwach-

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sen, die die nationale und internationale Sicherheit in einem erheblichen Ausmaß bedrohen. Der Klimawandel könnte die Staatengemeinschaft aber auch zusammenführen, wenn sie ihn als Menschheitsbedrohung versteht und in den kommenden Jahren durch eine energische und weltweit abgestimmte Klimapolitik die Weichen für die Vermeidung eines gefährlichen anthropogenen Klimawandels stellt. Gelingt dies nicht, wird der Klimawandel zunehmend Spaltungs- und Konfliktlinien in der internationalen Politik hervorrufen, weil er vielfältige Verteilungskonflikte in und zwischen Ländern auslöst: um Wasser, um Land, um die Bewältigung von Flüchtlingsbewegungen oder um Kompensationszahlungen zwischen den wesentlichen Verursachern des Klimawandels und den Ländern, die vor allem von dessen destruktiven Wirkungen betroffen sein werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Messner, Dirk et al.: Sicherheitsrisiko Klimawandel: Report des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung Globaler Klimawandel. Berlin: Springer 2007. ISBN 978-3-540-73247-1. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen -WBGU(Luisenstr. 46, 10117 Berlin) KONTAKT: Bauer, Steffen (Tel. 0228-94927-153, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [8-F] Bauer, Steffen (Bearbeitung): Autorität und Einfluss internationaler Sekretariate in der globalen Umweltpolitik INHALT: keine Angaben ART: ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-94927-153, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [9-L] Bauer, Steffen: Weltpolitik in aufgeheizter Atmosphäre: Frieden und Sicherheit in Zeiten des Klimawandels und der Multipolarität, in: Die Friedens-Warte, Bd. 84/2009, H. 2, S. 45-70 INHALT: "Der Klimawandel untergräbt eine nachhaltige globale Entwicklung und gefährdet Frieden und Sicherheit in der Welt. Lokale und regionale Verteilungskonflikte um Wasser und Land, Naturkatastrophen und Migrationsströme sowie internationale Auseinandersetzungen zwischen den Hauptverursachern und den Hauptbetroffenen des Klimawandels drohen weltweit zu steigender Unsicherheit zu führen. Parallel deutet der Aufstieg Chinas und Indiens auf ein Ende der US-dominierten unipolaren Weltordnung. Das Zusammenwirken beider Trends kann die Stabilität des internationalen Systems gefährden. Umgekehrt könnte der Problemdruck neue Anreize zu multilateraler Zusammenarbeit generieren. Speziell die internationale Klimapolitik könnte zur institutionellen Weiterentwicklung von Global Governance beitragen und im Sinne vertrauensbildender Maßnahmen helfen, weltpolitische Spannungen frühzeitig einzuhegen." (Autorenreferat)

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[10-F] Bayer, Patrick, M.Sc. (Bearbeitung); König, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Zur Frage der Selbstverpflichtung rationaler Akteure in internationalen Umweltverhandlungen - das Rätsel der Selbstregulierung in der europäischen Umweltpolitik INHALT: Internationale Umweltverhandlung, wie beispielsweise das Kyoto Protokoll, werden gemeinhin als kooperative Verhandlungslösungen von Kollektivgutproblemen erachtet. Obwohl es all diesen internationalen Verträgen an der formalen Möglichkeit der Durchsetzbarkeit mangelt, ist kooperatives Verhalten weithin beobachtbar. Da bei der vorliegenden Anreizstruktur diese Form der freiwilligen Selbstverpflichtung jedoch keineswegs selbstverständlich ist, ist es notwendig, ein Verständnis für die zugrundeliegenden Mechanismen zu entwickeln, die dieses Verhalten erklären können. Daher analysiert dieses Dissertationsprojekt warum und zu welchem Zeitpunkt souveräne Nationalstaaten für sie teuere überstaatliche Regulierungen in Kauf nehmen, obwohl diese Regelbefolgung formal nicht erzwingbar ist. Vor diesem Hintergrund entwicklt der Autor im Rahmen dieser Arbeit ein spiel-theoretisches Modell staatlicher Entscheidungsfindung in internationalen Kollektivgutsituationen, das der Rolle nationaler Wähler besondere Aufmerksamkeit zukommen lässt. Dieses Modell politischer Selbstregulierung wendet der Autor auf den Bereich der europäischen und internationalen Umweltpolitik an. Er erwartet, dass besser informierte Wähler mit einer hohen Präferenz für Umweltgüter Regierungen zu Selbstregulierung zwingen können, falls die Wähler der Regierung glaubwürdig drohen können, diese andernfalls aus dem Amt zu wählen. Aus diesem Grund trägt dieses Projekt sowohl auf theoretischer als auch empirischer Ebene dazu bei, das Verständnis von Regierungsverhalten in Kollektivgutsituationen zu verbessern. Es macht deutlich, dass Beschränkungen auf nationaler Ebene wie Wählerpräferenzen, Informationsniveaus sowie strategische Interdependenz zwischen den verhandelnden Akteuren eine zentrale Rolle für die Entscheidungsfindung von Regierungen spielen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Datenart: Makrodaten, EU Daten, Umweltdaten ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduate School of Economic and Social Sciences -GESS- Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences -CDSSINSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-181-3301, e-mail: [email protected]) [11-F] Benick, Dinah; N.N. (Bearbeitung); Pistorius, Till, Dr.; Schmitt, Christine B., Dr. (Leitung): REDD als Instrument zum Schutz der Wälder - Synergien und Konflikte zwischen verschiedenen Zielen der internationalen Klima- und Biodiversitätspolitik INHALT: Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Analyse und Bewertung von Waldschutzstrategien sowohl auf der Ebene internationaler Politikregime, als auch hinsichtlich der Umsetzung auf der Projektebene. Um Risiken und Synergien zwischen verschiedenen Umweltund Entwicklungszielen bereits bei der Entwicklung des Mechanismus und der Umsetzung von Pilotprojekten zu berücksichtigen, wird REDD in diesem Projekt einerseits aus der "TopDown-Perspektive" der internationalen Politik (Teilprojekt 1, TP1), und andererseits aus der "Bottom-Up-Perspektive" konkreter Projekte beleuchtet werden (Teilprojekt 2, TP2) - mit

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dem Ziel, neben Klimaschutz auch den Erhalt der Biodiversität und eine Berücksichtigung lokaler und indigener Bevölkerungen bestmöglich zu integrieren. Daher sollen, neben der wissenschaftlichen Begleitung des Politikprozesses, unter Berücksichtigung aktueller Ansätze und Vorschläge Optionen für "good governance" von REDD auf verschiedenen Ebenen entwickelt werden. Um die genannten Ziele zu erreichen, sollen im vorgeschlagenen Projekt Analysen auf mehreren Ebenen durchgeführt werden: Auf der Ebene der internationalen Umweltpolitiken soll die konzeptionelle Kohärenz der für Klima und Waldbiodiversität wichtigen politischen Prozesse, d.h. neben der UNFCCC vor allem die CBD, aber auch Ramsar und UNFF, sowie die zur Zeit in diesem Zusammenhang entstehenden multilateralen Initiativen, z.B. Forest Investment Fond und FCPF der Weltbank, GEF, die Life Web Initiative der Bundesregierung etc., untersucht und bewertet werden. (TP1) Auf der Ebene der konkreten Politikumsetzung sollen drei REDD-Pilotprojekte (z.B. in Madagaskar, Brasilien, Indien, Äthiopien oder Bolivien) in Bezug auf ihre Zielsetzungen und Mechanismen, den Umsetzungsprozess und ihre Auswirkung auf ortsansässige Bevölkerungsgruppen, auf den Erhalt der Waldbiodiversität und für den Klimaschutz analysiert werden. (TP2) METHODE: Die methodische Basis des Projektes sind vor allem Literaturanalysen sowie die Begleitung und Auswertung aktueller politischer Prozesse. Unterstützt wird das Vorhaben durch eine projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG), die sich aus Experten verschiedener wissenschaftlicher und politischer Institutionen zusammensetzt. Die PAG diskutiert gemeinsam mit den Projektbearbeitern neue Entwicklungen, wissenschaftliche Kohärenz und die politische Anschlussfähigkeit von im Projekt entwickelten Konzepten und Vorschlägen. Nach dem ersten Projektjahr wird es einen internationalen Experten-Workshop geben, der Akteure aus Wissenschaft, Politik und Projektpraxis im Klima- und Waldbereich zusammenbringt, und sich mit den Potentialen und Schwierigkeiten von REDD für den Klima- und Waldschutz auseinander setzt. Die Fallstudien, die im zweiten und dritten Projektjahr stattfinden werden, umfassen Felduntersuchungen und Interviews mit Akteuren vor Ort, um die Evaluierung des Potentials und der Umsetzung von REDD-Projekten in Bezug auf Klima-, Biodiversitäts- und Entwicklungsziele zu intensivieren und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Das Projekt zeichnet sich somit durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik aus. Die (Teil-)Ergebnisse in Form von Policy Papern und direkter anlassbezogener Beratung sollen für den politischen Prozess nutzbar sein; zudem sind wissenschaftliche Publikationen vorgesehen. ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2012-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik (Tennenbacher Str. 4, 79106 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Landespflege (79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Pistorius, Till (Dr. Tel. 0761-203-3723, e-mail: [email protected]); Benick, Dinah (Tel. 0761-203-3724, e-mail: [email protected]); Schmitt, Christine B. (Dr. Tel. 0761-203-3630, e-mail: [email protected]) [12-F] Berger, Axel; Fues, Thomas, Dr.; Baijal, Pamela, Dipl.-Kulturwirtin (Bearbeitung); Fischer, Doris, Dr. (Leitung): Die Auswirkungen neuer aufstrebender Mächte: chinesisch-europäische Kooperation und global governance

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INHALT: China spielt als aufstrebende Macht im internationalen System eine immer wichtigere Rolle, ist aber ein neuer 'Mitspieler' in der globalen governance. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind dagegen erfahrene Mitspieler. Handel, Entwicklung, Klima und Energie sind globale Themen, die sowohl für China als auch Europa von großer Bedeutung sind. Anhand dieser Themenfelder will das Projekt - ausgehend von einem Mehrebenen-Governance-Ansatz die folgenden Fragen behandeln: 1. Überblick über die nationalen und globalen Dimensionen dieser Herausforderungen aus der Perspektive Chinas und Europas, 2. Analyse der einschlägigen nationalen governance Strukturen in China und deren Einfluss auf Chinas Gebahren im Kontext globaler governance in den genannten Themenfeldern, 3. Analyse der Europäischen Erfahrungen in der Beeinflussung und Prägung globaler governance. Auf dieser Basis soll eine Einschätzung erfolgen, wie sich China künftig in globale governance einbringen wird und welche Konsequenzen hieraus für die chinesisch-europäischen Beziehungen ergeben. Kooperationspartner: The Institute for World Economics and Politics, Chinese Academy of Social Sciences, Beijing, VR China; Institute of Development Studies, Brighton, Großbritannien. GEOGRAPHISCHER RAUM: China, Europa ART: BEGINN: 2009-09 ENDE: 2011-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Baijal, Pamela -Koordination- (Tel. 0228-94927-243, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected] ) [13-L] Birkel, Kathrin; Liefferink, Duncan: Living happily ever after?: how "going international" changes the relationship between EU member states and EU institutions in environmental policy, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 255-269 INHALT: In den letzten Jahrzehnten hat die EU zunehmend versucht als einheitlicher Akteur im globalen Rahmen aufzutreten. Im Mehrebenensystem der EU hat damit die trans-, inter- und multinationale bzw. globale Ebene entsprechend an Bedeutung gewonnen. Der vorliegende Beitrag zeigt vor diesem Hintergrund, dass die simple Erweiterung des Mehrebenensystems um eine weitere Etage, die internen national- und zwischenstaatlichen Konflikte der Gemeinschaft eher verschleiert. Die Autorinnen zeigen: je bewusster sich die EU-Staaten diesen Konflikten stellen, desto schlagkräftiger kann die EU nach außen auftreten. Bei aller Verfolgung nationaler Interessen wird das Erfordernis der externen Kohärenz zu einem wichtigen Faktor der europäischen Integration selbst. Die Konzeption der EU als eines offenen Mehrebenensystems ist für die Autorinnen insgesamt in der Lage, die Internationalisierung bzw. Globalisierung der EU-Politik - im vorliegenden Beitrag am Beispiel der Umweltpolitik demonstriert - theoretisch und praktisch zu erfassen. (ICA) [14-L] Bisang, Kurt; Moser, Tiana Angelina; Zimmermann, Willi: Erfolgsfaktoren in der Naturschutzpolitik: Beispiele aus vierzig Jahren Natur- und Landschaftsschutzpolitik in der Schweiz, Chur: Rüegger 2008, 222 S., ISBN: 978-3-72530889-7

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INHALT: In dem Band werden die konkreten politischen Instrumente der Natur- und Landschaftsschutzpolitik des Schweizer Bundes aufgezeigt und mithilfe von Fallstudien auf lokaler Ebene verortet. Die zentrale Fragestellung lautet: 'Welche Steuerungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume gibt es, um auch bei Widerständen eine möglichst zielgerichtete (und gesetzeskonforme) Umsetzung zu erreichen?' (9). Die Auswahl der Fallbeispiele orientiert sich an der Anwendung des seit 40 Jahren bestehenden Heimatschutzgesetzes, das den größten Teil der Instrumente der Natur- und Landschaftsschutzpolitik des Bundes umfasst. Allerdings versteht sich Natur- und Landschaftsschutz oft als Querschnittsaufgabe, in die zahlreiche Bestimmungen und Verordnungen einfließen. Um diesem Querschnittscharakter Rechnung zu tragen, erfolgt eine bewusst breit angelegte Darstellung der 17 Fallbeispiele. Dazu zählen die Diskussionen um einen Quartierplan zum Schutz des Eisvogels, ökologische Aufwertungen im Kanton Luzern, Sanierung und Ausbau des Waffenplatzes Kloten-Bülach sowie Ersatzmaßnahmen im Rahmen der Kraftwerkserweiterung Cleoson-Dixence. (ZPol, NOMOS) [15-L] Böhler, Susanne; Bongardt, Daniel; Frech, Siegfried (Hrsg.): Jahrhundertproblem Klimawandel: Forschungsstand, Perspektiven, Lösungswege, Schwalbach: Wochenschau Verl. 2009, 237 S., ISBN: 978-3-89974-457-6 INHALT: "Seit dem vierten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) kann nicht mehr bestritten werden, dass der Klimawandel die globale Herausforderung dieses Jahrhunderts ist. Ziel muss es sein, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, so dass die Erderwärmung sich in überschaubaren Grenzen hält. Klima- und energiepolitische Lösungsansätze sind bekannt: Mindestziele für die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die konsequente Fortführung des Emissionshandels, der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Technologieförderung. Das Buch gibt einen kompakten und fundierten Überblick über den aktuellen Stand der klimapolitischen Debatte, zeigt Lösungswege und Optionen auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Susanne Böhler, Daniel Bongardt, Siegfried Frech: Einführung - Klimawandel und Klimapolitik (7-16); Stefan Rahmstorf: Die globale Erwärmung (17-42); Ursula Fuentes, Harald Kohl, Michael Müller: Die Klimakatastrophe, eine noch aufhaltbare Katastrophe (43-60); Wolfram Krewitt: Szenarien eines klimaverträglichen Energiesystems (61-80); Sascha Müller-Kraenner: Vor einer neuen Energiekrise? (81-102); Imme Scholz: China, Indien und die Bewältigung des Klimawandels (103-120); Tilman Santarius: Emissionshandel und globale Gerechtigkeit (121-138); Susanne Dröge: Die EU-Klimastrategie (139-154); Michael von Hauff: Von der öko-sozialen zur nachhaltigen Marktwirtschaft (155-178); Susanne Böhler, Daniel Bongardt: Klimaschutz - Wohin steuert der Verkehr? (179-204); Andreas Dietrich: Ablass, lass nach! (205-212); Nico Stehr, Marian Adolf: Moralisierte Märkte und postrationale Konsumenten (213-226). [16-L] Bohnet, Michael: Chinas langer Marsch zur Umweltrevolution: Umweltprobleme und Umweltpolitik der Chinesischen Volksrepublik, (ZEF-Discussion Papers on Development Policy, No. 126), Bonn 2008, 26 S. (Graue Literatur; www.zef.de/fileadmin/webfiles/downloads/zef_dp/zef_dp_126.pdf) INHALT: "Ein rasantes und rücksichtsloses Wirtschaftswachstum bedroht in China die Lebensgrundlagen von mehr als einer Milliarde Menschen. Umweltschutz ist so zu einer wichtigen

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik Aufgabe geworden, der sich die Regierung nicht länger entziehen kann. Oft sind ihre Vorschriften gegen die Interessen in den Provinzen nur schwer durchzusetzen. Trotz solcher Widerstände besteht aber Hoffnung, dass die ökologische Modernisierung des Landes gelingt. Der Autor zeigt in diesem Diskussionspapier, dass es in China trotz verheerender Umweltbilanz sehr wohl Ansätze zu Verbesserung der Umweltpolitik gibt. China beginnt einen 'Pfad der grünen Reformen' anzustreben. Es zeichnen sich tektonische Verschiebungen ab, die sich durch Chinas neue Umweltpolitik ergeben. China hat wichtige umweltpolitische Reformschritte eingeleitet, z.B. erste Schritte in Richtung einer ressourcenschonenden Preispolitik in Angriff genommen und Öko-Kompensations-Instrumente eingeführt, ferner sind Umweltinstitutionen im Aufwind, es entstehen Umwelt-NROs und China kooperiert im Umweltbereich intensiv mit dem Ausland, z.B. mit Deutschland. Die ökologische Modernisierung hat- weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit- begonnen, so entstehen ökologische Modellstädte, die Kreislaufwirtschaft schreitet voran, regenerative Energien werden gefördert, ein nationales Klimaschutzprogramm wurde verabschiedet, die Umweltindustrie wird ausgebaut, die Naturreservate wurden verdreifacht und China setzt das größte Wiederaufforstungsprogramm der Welt um. China könnte zu einem Labor für nachhaltige ressourcensparende und umweltschonende Lösungsansätze werden." (Autorenreferat)

[17-L] Bongardt, Daniel; Sterk, Wolfgang; Rudolph, Frederic: Achieving sustainable mobility in developing countries: suggestions for a post-2012 agreement, in: Gaia : ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft, Jg. 18/2009, H. 4, S. 307-314 (www.ingentaconnect.com/content/oekom/gaia/2009/00000018/00000004/art00008) INHALT: "In December 2009, countries meet in Copenhagen to establish a new global climate agreement. This article links the need for reducing transport-related greenhouse gas emissions in developing countries with the current international climate negotiations. Arguing that a sustainable transport approach requires comprehensive policy packages, it assesses the suitability of current climate negotiation proposals in promoting sustainable transport. The project-based approach under the current climate regime incentivizes neither comprehensive sustainable transport and mobility policies, nor sufficient numbers of local projects. Current proposals to increase efforts by developing countries, to reform the Clean Development Mechanism, and to create new emission trading mechanisms are promising but still have to overcome several obstacles. One obstacle involves how to properly assess the impact of actions while maintaining streamlined procedures. The authors conclude from their analysis that the best way forward would be to establish an international mitigation fund with a dedicated transport window financed by industrialized countries. This fund would enable developing countries to implement national policies and local projects. Developing countries would outline low-carbon development strategies, including a sectoral strategy for low-carbon transport." (author's abstract)| [18-L] Bosold, David: Öldorado?: Kanadas Aufstieg zur Energiemacht wird Wunschdenken bleiben, (DGAPAnalyse, 5/2009), Berlin 2009, 16 S. (Graue Literatur; www.dgap.org/publikationen/view/1de5cb0f82de2e65cb011de81a07b84fa8d8b1d8b1d.html)

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INHALT: "Der kanadische Premierminister Stephen Harper hat seit seinem Amtsantritt 2006 im Rahmen seiner Auslandsreisen kaum eine Gelegenheit ausgelassen, auf das Potenzial Kanadas als kommender Energiesupermacht hinzuweisen. Über die außenpolitischen Konsequenzen eines solchen Status und die Eigenschaften einer solchen Supermacht schwieg er, jedoch wartete er mit beeindruckenden Zahlen auf. Kanada ist vor Australien weltgrößter Uranexporteur und verfügt nach Saudi-Arabien über die zweitgrößten Ölreserven der Welt. Es ist vornehmlich das Öl aus den Ölsanden in Alberta, welches Harper und zahlreiche andere Kanadier davon träumen lässt, international eine wichtigere Rolle zu spielen. Nach den Plänen der konservativen Minderheitenregierung könnte Kanada bis 2030 zum drittgrößten Ölexporteur der Welt aufsteigen. Theorie und Praxis klaffen hier jedoch weit auseinander. Die Ölsandprojekte sind im Land höchst umstritten. Der große Energiebedarf bei der Förderung und Weiterverarbeitung macht die Ölsandindustrie zu einem der größten Klimasünder des Landes. Vor diesem Hintergrund bestehen Zweifel, ob die hehren Ziele, Kanada zu einem gewichtigen Spieler in der internationalen Energiepolitik zu machen, realisiert werden können. Die Analyse der derzeitigen Entwicklungen macht vor allem deutlich, dass die Energiepolitik und Umweltgesetzgebung in den USA die zwei entscheidenden Faktoren dafür sind, inwiefern die Bestrebungen Kanadas in Zukunft realisierbar sein werden." (Autorenreferat) [19-L] Brand, Ulrich: Schillernd und technokratisch: grüner New Deal als magic bullet in der Krise des neoliberalimperialen Kapitalismus?, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 475-481 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Diskussion um einen grünen "New Deal" bezieht sich auf die gegenwärtige Krise mit ihren finanziellen, ökonomischen, ökologischen, klimatischen und ernährungsbezogenen Dimensionen. Der Verfasser kritisiert die suggestive Kraft und die optimistischen Annahmen dieses Projekts hinsichtlich politischer Kontrolle, Technologie, Modernisierung und eines Ausblendens der aktuellen Dynamik der kapitalistischen Entwicklung und Krise wie auch eine tief eingeschriebene imperiale Lebensweise. Ein grüner "New Deal" ist ein wichtiges Projekt der ökomodernistischen kapitalistischen Kräfte auf grünem und umweltbewusstem sozialdemokratischen Feld. Beide fördern dieses Projekts angesichts der postneoliberalen Streits um eine Redynamisierung des Kapitalismus. Es bedarf daher sorgfältiger Analyse aus kritisch-emanzipatorischer Sicht. Der arrogante Ton einiger Protagonisten und die Behauptung, es gäbe keine über dies Projekt hinausgehende linke Alternative, sollte überdacht werden. Emanzipatorische sozioökologische Perspektiven müssen viel kritischer gegenüber Herrschaft, Institutionen und Modernisierung sein. (ICEÜbers) [20-L] Brauch, Hans Günter; Oswald Spring, Úrsula; Grin, John; Mesjasz, Czeslaw; Kameri-Mbote, Patricia; Behera, Navnita Chadha; Chourou, Béchir; Krummenacher, Heinz (Hrsg.): Facing global environmental change: environmental, human, energy, food, health and water security concepts, (Hexagon series on human and environmental security and peace, Vol. 4), Berlin: Springer 2009, XLVIII, 1586 S., ISBN: 978-3-540-68487-9 INHALT: "This policy-focused, global and multidisciplinary security handbook on Facing Global Environmental Change addresses new security threats of the 21st century posed by climate

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik change, desertification, water stress, population growth and urbanization. These security dangers and concerns lead to migration, crises and conflicts. They are on the agenda of the UN, OECD, OSCE, NATO and EU. In 100 chapters, 132 authors from 49 countries analyze the global debate on environmental, human and gender, energy, food, livelihood, health and water security concepts and policy problems. In 10 parts they discuss the context and the securitization of global environmental change and of extreme natural and societal outcomes. They suggest a new research programme to move from knowledge to action, from reactive to proactive policies and to explore the opportunities of environmental cooperation for a new peace policy." (author's abstract)|

[21-L] Brauch, Hans Günter: Securitizing global environmental change, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 65-102 INHALT: These des vorliegenden Beitrags ist es, dass die "Sekurisierung" von Fragen der globalen Umweltveränderungen unter dem Einfluss der Kopenhagener Schule 2007 erfolgte. Dieser Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen und politischen Diskurs wird an einigen Modellen (OECD, UNCSD; EEA) des Mensch- Natur -Gesellschaft Verhältnisses verdeutlicht. Im Anschluss daran werden die Ansätze der Toronto und Schweizer Schule einer Umweltsicherheitspolitik diskutiert und dann das Modell des Autors (PEISOR) vorgestellt, das den Akzent auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und internationalen Konflikten legt. Der empirische Teil des Beitrag gibt einen Überblick über nationale und internationale Strategien von Akteuren (UNSC, UNGA, G-8, EU, WTO, OECD e. al.) in diesem Politikfeld. Abschließend werden die Vorschläge der EU mit denen der USA verglichen; letztere haben unter der Präsidentschaft von G. W. Bush umweltpolitische Fragen unter den Primat nationaler Sicherheit und Interessen verfolgt. (ICA) [22-L] Brauch, Hans Günter: Facing global environmental change and sectorialization of security, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 21-42 INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Handbuch gibt einen Überblick zur Rekonzeptualisierung von Sicherheit unter dem Druck globaler Umweltveränderungen im 21. Jahrhundert. Die Erweiterung des Konzepts "Sicherheit" von der engeren Bedeutung im Sinne politischer und militärischer Aspekte zu Zeiten des Kalten Kriegs hin zu Fragen von Energie, Wasserversorgung, Gesundheit und die Ernährung der Weltbevölkerung vollzieht sich für den Autor in drei Phasen: Vom wissenschaftsorientierten Agendasetting seit den 1970er Jahren (Club of Rome, Ende des Wachstums) über die Politisierung des Themas seit ca. !992 (Kyoto-Protokoll) bis zur Rekonzeptualisierung der Umweltprobleme und unter Sicherheitsaspekten. Der Autor rekapituliert die politischen Debatten zur Umweltproblematik in der UNO,

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OSZE, NATO, UESCO und die zur humanen Sicherheit. Diese Entwicklung hat insgesamt zur "Sektorialisierung" von Umwelt- und Sicherheitsfragen geführt. (ICA) [23-L] Breitmeier, Helmut; Roth, Michèle; Senghaas, Dieter (Hrsg.): Sektorale Weltordnungspolitik: effektiv, gerecht und demokratisch?, (Eine Welt : Texte der Stiftung Entwicklung und Frieden, Bd. 22), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 244 S., ISBN: 978-3-8329-4139-0 INHALT: "'Weltordnungspolitik' in Form von Global Governance zielt auf globale Problemlösung in breit gefassten Politikbereichen wie der Sicherheits-, Handels- oder Umweltpolitik ab. Der vorliegende Band analysiert zehn sektorale Teilordnungen danach, inwieweit sie fähig sind, grenzüberschreitende Probleme effektiv, gerecht und demokratisch zu bearbeiten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Breitmeier: Weltordnungspolitik in sektoraler Perspektive. Effektives, gerechtes und demokratisches Regieren? (15-30); Herbert Wulf: Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nonproliferation. Unilaterale Machtpolitik oder UN-konsensorientierter Multilateralismus (31-50); Lutz Schrader: Eindämmung innerstaatlicher Gewaltkonflikte und Friedenskonsolidierung. Handlungsrahmen für externe Akteure (51-71); Norman Weiß: Das globale Menschenrechtssystem. Entwicklungsstand und Voraussetzungen seiner Verwirklichung (72-91); Achim Helmedach: Regieren im Welthandel. Die Welthandelsorganisation als globaler Akteur (92-112); Eleni Tsingou: Die Regulierung der globalen Finanzmärkte. Einfluss und Funktionen transnationaler Governance-Netzwerke (113-129); Eva Senghaas-Knobloch: Sisyphusarbeit am Genfersee. Bemühungen um international geltende Arbeits- und Sozialstandards (130-149); Helmut Breitmeier: Regieren in der globalen Umweltpolitik. Eine gemischte Bilanz zwischen Erfolgs- und Problemfällen (150-170); Wolfgang Hein: Globale Gesundheitspolitik. Eine "unstrukturierte Pluralität von Akteuren und Konzepten"? (171-192); Raymund Werle: Globale Kommunikation und Information. Hoffnungsträger für Wohlstand und sozialen Fortschritt (193-212); Jörg Faust, Dirk Messner: Entwicklungspolitik als Global Governance-Arena. Governance-Herausforderungen und die internationale Reformagenda (213-236); Helmut Breitmeier, Michèle Roth, Dieter Senghaas: Noch ein weiter Weg zu angemessenen Ordnungsstrukturen (237-242). [24-L] Breitmeier, Helmut: Regieren in der globalen Umweltpolitik: eine gemischte Bilanz, in: Helmut Breitmeier (Hrsg.) ; Michèle Roth (Hrsg.) ; Dieter Senghaas (Hrsg.): Sektorale Weltordnungspolitik : effektiv, gerecht und demokratisch?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 150-170 INHALT: Eine Bilanz der internationalen Umweltregime zeigt, dass die Problemlösung in einzelnen Regimen unterschiedlich weit voran geschritten ist. In vielen dieser Regime konnten entweder leichte oder sogar deutliche Verbesserungen in der Umweltqualität verzeichnet werden. Allerdings gibt es auch eine größere Anzahl von Regimen für Problembereiche, in denen ein Erfolg ausblieb. Insgesamt gesehen ist die Problemlösungsfähigkeit internationaler Umweltregime in den letzten beiden Jahrzehnten gewachsen. Hierfür ist ein ganzes Bündel von Faktoren ausschlaggebend. Dieses umfasst u. a. die Ausweitung der für die Problembearbeitung zur Verfügung stehenden institutionellen Mechanismen, den Beitrag der Zivilgesellschaft, den ökologischen Wertewandel und das soziale Lernen. Der Gerechtigkeitsdikurs und die damit verbundene Frage der Verantwortlichkeit der Industrieländer für Umweltzerstörung

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik und Unterentwicklung markieren Konfliktlinien in vielen internationalen Umweltregimen. (ICE2)

[25-L] Brzoska, Michael: The securitization of climate change and the power of conceptions of security, in: Sicherheit und Frieden : S + F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 137-145 INHALT: "This paper looks at recent studies that have addressed climate change as a security issue. Posing climate change as a problem for security has provided it with a major boost in attention. However, it raises the potential of 'securitization', i.e. that the issue is primarily addressed via traditional means of security policy. The paper analyses how selected studies frame the issue of climate change and security and considers what recommendations they make on dealing with the problem. Among its findings are that the framing of climate change as a security issue is not based on well founded analysis but is rather largely driven by ad hoc theories on the links between environmental degradation and violent conflict. A second finding is that different conceptualisations of security lead to different types of recommendation on how to deal with the consequences of climate change as they relate to peace and security. Securitizing the issue therefore does not necessarily lead the authors of studies to prescribe predominantly traditional security instruments for dealing with crises. However, although the authors reach different conclusions, their diagnosis of climate change as a security issue is likely to push the climate change discourse towards the use of traditional security instruments. A third finding of the paper is therefore that the mixing of different conceptions of security may increase the 'attention grabbing' power of studies but it will also muddle their messages." (author's abstract)| [26-L] Butzlaff, Felix: Katastrophen brauchen Fachleute?: Ökologie und Umweltpolitik mit Klaus Töpfer und Matthias Platzeck als politische Seiteneinsteiger, Marburg: Tectum Verl. 2009, 147 S., ISBN: 978-3-8288-9904-9 INHALT: "Vor etwa 30 Jahren fing es an. Damals setzte die Rede von der Politikverdrossenheit ein. Die aufkommende Umweltbewegung in den 1980er Jahren äußerte harsche Kritik an einer vermeintlich abgehobenen und wirtschaftsfixierten Politik. In der Hoffnung auf Rettung ertönt in den Medien seither zyklisch der Ruf nach Seiteneinsteigern, denen pauschal eine größere Entscheidungskompetenz und Sachbezogenheit nachgesagt wird - sowie eine größere Nähe zu den Sorgen der Bevölkerung. Doch kann die Berufung fachlicher Experten in politische Führungsämter tatsächlich eine bessere, anerkanntere Politik hervorbringen? Felix Butzlaff geht der Frage nach Chancen und Vorteilen, sowie Risiken und Hemmschwellen für den Erfolg politischer Seiteneinsteiger anhand der politischen Biographien von Klaus Töpfer und Matthias Platzeck nach. Schließlich leuchtet bei umweltpolitischen Themen eine Verknüpfung von Expertise und politischem Handeln besonders ein, da die tiefe Verunsicherung der Bevölkerung in ökologischen Fragen das kompetente Fachurteil regelrecht zu erzwingen scheint. Mit welchem Erfolg agieren Seiteneinsteiger in ihren politischen Funktionen; wie versuchen CDU und SPD durch Angebote an Quereinsteiger Profit zu machen; kann die Präsenz von fachlichen Koryphäen auch der Politik insgesamt zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen - all dies wird auf den Spuren der zwei Umweltminister beantwortet." (Autorenreferat)

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[27-F] Cormont, Pascal, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Frank, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): DynAKlim als neuer Akteur (Begleitforschung) INHALT: Mit dem KLIMZUG-Projekt "Dynamische Anpassung regionaler Planungs- und Entwicklungsprozesse an die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Emscher-LippeRegion" wird im Politikfeld Wassermanagement in einer bislang als wenig innovativ geltenden Region ein neuer Akteur eingeführt. Aufgabe der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung ist es, die Wirkungen von DynAKlim auf die regionale Akteurs- und Netzwerklandschaft zu analysieren, aktuelles Wissen der Governance- und Netzwerkforschung im Sinne einer kritischen Analyse und Selbstreflexion in das DynAKlim-Vorhaben einzuspeisen sowie Erkenntnisse aus der Beobachtung von Regional Water Governance "in the making" in die internationale Governance-Debatte einzubringen. METHODE: Die eigene Forschung setzt an jenem Punkt an, an dem sich Innovations- und Netzwerksteuerungstheorie überschneiden. DynAKlim als Sonderorganisation auf Zeit soll in der Emscher-Lippe-Region dazu beitragen, vorhandene Akteurskonstellationen und Verfahrensweisen im Wasserbereich in Bewegung zu versetzen. Die Forschungsstrategie ist qualitativ ausgerichtet und umfasst neben einer Medien- und Dokumentenanalyse auch teilnehmende Beobachtung, Akteurs- und Experteninterviews sowie Bevölkerungsbefragungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2014-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-2244, e-mail: [email protected]) [28-L] Crawford, Beverly: Wann ist konsensuelle Wissenschaft "Politische Wissenschaft?": drei Paradoxien autoritativen Assessments, in: Jost Halfmann (Hrsg.) ; Falk Schützenmeister (Hrsg.): Organisationen der Forschung : der Fall der Atmosphärenwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 226-249 INHALT: In der globalen Umweltpolitik besteht ein Bedarf an autoritativem Wissen, um Entscheidungsprozesse zu legitimieren. Zur Autorisierung von Wissen im politischen Prozess gibt es im Wesentlichen zwei politische Strategien: die big tent Strategien und die des bestimmenden Monopols. Im Fall der Klimaforschung ist zunächst in den USA das Ziel der Politik gewesen, über eine lead agency, die NASA, eine möglichst große Anzahl von Experten zur Generierung von Assessments zusammen zu bringen, die das Ausmaß der anthropogenen Ozonzerstörung abschätzen sollte. Das von der NASA entwickelte Verfahren wurde für die Einschätzung des globalen Klimawandels und seiner Folgen übernommen und später im Rahmen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) weiterentwickelt. Die beiden Ziele der politischen Einflussnahme und des organisatorischen Überlebens haben diese Assessments auf eine Weise geprägt, die das Risiko einer Verzerrung wissenschaftlicher Ergebnisse für politische Zwecke in sich birgt. Das Streben nach einem breiten wissenschaftlichen Konsens, der für die autoritativen Assessments nötig ist, kann der wissenschaftlichen Methode zuwider laufen. (ICE2)

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[29-L] Dalby, Simon; Brauch, Hans Günter; Oswald Spring, Úrsula: Environmental security concepts revisited during the first three phases (1983-2006), in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 781-790 INHALT: Der Beitrag beschreibt und bewertet die Entwicklungsphasen und den Forschungsstand des Konzepts "Umweltsicherheit" und die Lektionen, die daraus für das Programm der "human security" (individuelle und soziale Sicherung) gezogen werden können. Seit den 1990er Jahren transformieren sich Natur- und Umweltschutzfragen politisch unter dem Leitbegriff der Sicherheit. Auch die akademische Forschung gewinnt in dieser Phase durch eine Vielzahl theoriegeleiteten empirischen Einzelfallstudien an Profil. In der dritten, letzen Phase wird die Pluralität und Transdisziplinarität der Perspektiven und Fragestellungen entdeckt und durch Anstrengungen der theoretischen Grundlagenforschung zu lösen versucht. Integriert werden Ansätze über Staatsversagen (failed states), quantitative Analysen über die Ursachen gewaltsamer Ressourcenkonflikte, transnationale Kooperationen zum koordinierten Ressourcenmanagement und die Klärung der Korrelationen zwischen Wasserversorgung und Ernährungskrisen. (ICA) [30-F] Damm, Lucienne; Eisgruber, Jesko; Jacob, Klaus, Dr.; Jänicke, Martin, Prof.Dr.; Quitzow, Rainer (Bearbeitung); Jacob, Klaus, Dr. (Betreuung): Meta-Analyse - Nachhaltigkeitsstrategien in Politik und Wirtschaft INHALT: Das Projekt "Meta-Analyse" wird im Rahmen des thematischen Schwerpunktes "Innovationspolitische Handlungsfelder für die nachhaltige Entwicklung" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In dem Projekt wird ein "Nachhaltigkeitsatlas" erarbeitet, in dem ein nationaler und internationaler Überblick über ausgewählte staatliche und unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategien gegeben wird. Die den Nachhaltigkeitsstrategien in Politik und Wirtschaft zugrundeliegenden (Meta-)Konzeptionen nachhaltiger Entwicklung werden identifiziert, kategorisiert sowie die jeweiligen Institutionalisierungsmechanismen sowie die Instrumente zur Umsetzung untersucht. Insbesondere soll im Rahmen des Projektes der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich staatliche (auch substaatliche und kommunale) und unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategien gegenseitig beeinflussen. Zudem werden Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen beiden Untersuchungsbereichen herausgearbeitet und evtl. Potenziale der Übertragbarkeit von dem staatlichen auf den unternehmerischen Bereich (und umgekehrt) hervorgehoben. Des Weiteren wird untersucht, wie die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsstrategien auf Innovationspolitiken und -programme wirken bzw. diese darin integriert werden. METHODE: Im Rahmen des zweijährigen Projektes werden ca. 20 deskriptive Fallstudien für den staatlichen und den unternehmerischen Bereich durchgeführt und in jeweils 5-6 vertiefenden Studien analysiert. Das Vorhaben kombiniert somit eine Bestandsaufnahme der Forschung zu Nachhaltigkeitsstrategien und Ableitung von operationalisierten Kategorien mit Fallstudien unterschiedlicher Untersuchungstiefe sowie vergleichenden qualitativen und quantitativen Analysen. Im Ergebnis wird ein Nachhaltigkeitsatlas erarbeitet, der auch für Praktiker nutzbar sein soll.

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ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [31-F] Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH: Asian drivers INHALT: "Asian Drivers" ist ein Verbundprojekt mit Think Tanks in China, Indien und Europa, das verschiedene entwicklungsrelevante Ausstrahlungseffekte des Wachstumsprozesses in den beiden genannten Ländern untersucht. In der Abteilung IV "Umweltpolitik und Management natürlicher Ressourcen" stehen dabei klima- und umweltpolitische Aspekte in Forschung und Beratung im Vordergrund. China und Indien sind aufgrund ihres wirtschaftlichen Gewichts, ihres politischen Einflusses und ihrer zunehmenden Entschlossenheit zur Mitwirkung an internationalen Prozessen unverzichtbare Partner für die Klima- und die globale Umweltpolitik. Ihre Möglichkeiten zur aktiven Mitwirkung an der entstehenden global environmental governance werden stark davon beeinflusst, ob Klima- und Umweltpolitik als Hürden oder als Bedingung von wirtschaftlicher Entwicklung verstanden werden. Darüber hinaus wirken weitere Faktoren wie die vorhandenen administrativen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kapazitäten im Klima- und Umweltbereich und die Qualität der ressort- und ebenenübergreifenden Politikkoordination. Die klima- und umweltpolitische Zusammenarbeit mit China und Indien liegt aufgrund der enormen Bedeutung dieser Länder für die globale Entwicklung im vitalen Interesse Deutschlands. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Zusammenarbeit dauerhaft durch die Entwicklungszusammenarbeit geprägt sein sollte. Vielmehr gilt es, die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Ankerländern zu einer strategischen Partnerschaft weiterzuentwickeln und die verschiedenen Kooperationsinstrumente - der EZ und anderer Politikfelder - in einen gemeinsamen inhaltlichen Korridor zu stellen und eng aufeinander abzustimmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: China, Indien VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholz, Imme: Climate change: China and India as contributors to problems and solutions. in: Schmitz, Hubert; Messner, Dirk (eds): Poor and powerful: the rise of China and India and its implications for Europe. Discussion Paper, 13. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2008, pp. 40-54. ISBN 978-3-88985-402-5.+++Richerzhagen, Carmen; Scholz, Imme: China's capacities for mitigating climate change. in: World Development, 36, 2008, 2, pp. 308-324.+++Richerzhagen, Carmen; Scholz, Imme: Environmental problems and environmental governance in the context of dynamic economic growth - the case of China. Studies, 41. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute 2008. ISBN 978-3-88985-377-6.+++Messner, Dirk; Jung, Winfrid; Guang, Yang (eds.): Chinese and European perspectives on development cooperation with Africa: values, objectives and modalities. KAS-Schriftenreihe China, 84. Beijing: Konrad-AdenauerStiftung 2008. ARBEITSPAPIERE: Altenburg, Tilman; Leininger, Julia; Scholz, Imme: Umwelt- und klimapolitische Zusammenarbeit mit Ankerländern: Vorschläge zur Koordinierung und Fokussierung der BMU- und BMZ- Angebote an Brasilien, China, Indien und Südafrika. Manuskript. Bonn 2008.+++Scholz, Imme; Richerzhagen, Carmen: Contributions of anchor countries to the mitigation of climate change: the case of China. Presented at the Global Development Network's Eighth Annual Global Development Conference, Workshop "Asian Dri-

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vers: China and India Shaping the Global Political Economy: Challenges for Europe", Beijing, 12.01.2007. ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-94927-0,Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [32-F] Dreger, Jonas (Bearbeitung); Kreile, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): The Commission and its expert groups: their role, their influence, their contributions to the Commission's legitimacy. Climate change case studies compared INHALT: This research project aims to shed further light on the nexus of politics and science. The formation of policy within the European Commission has been left under-researched although the first Commission proposal sets a path-dependent political negotiation process in motion. The research hereby opens the black box Commission - its technocratic expertise, DG independence and politics. Analysing the influence of external experts through a structural-instrumentalist lense promises to enable insights into both the nature of the European Commission and the role of experts in the policy process in the EU. Case studies on the first European Climate Change Programme (Emission Trading Scheme, energy, biofuels and others) will be assessed to determine when and to which extent experts shape or legitimise policies. A concluding chapter about the legitimacy implications of the interaction of science and politics is currently under assessment.| ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [33-F] Egger, Peter, Prof.Dr.; Larch, Mario, Dr.; Rave, Tilmann, Dr.; Triebswetter, Ursula, Dr.; Rauscher, Michael, Prof.Dr.; Becker, Sascha O., Dr. (Bearbeitung): Entstehung, Diffusion und Wirkungen von Nachhaltigkeitsinnovationen - methodische Weiterentwicklung des Analyseinstrumentariums, empirische Umsetzung und Bezug zu ausgewählten umwelt- und innovationspolitischen Handlungsfeldern und Instrumenten INHALT: Das Vorhaben beschäftigt sich mit der Entstehung, der Diffusion und den Wirkungen von Nachhaltigkeitsinnovationen. Nachhaltigkeitsinnovationen sind aus forschungspraktischen Gründen als Umweltinnovationen einzugrenzen, umfassen also neue oder veränderte Prozesse, Techniken, Produktionssysteme, Dienstleistungen und Produkte, die die Umwelt entlasten oder weniger natürliche Ressourcen beanspruchen. Das Projekt hat drei Ebenen, eine branchenübergreifende Untersuchung für Deutschland, eine sektorspezifische Untersuchung für mehrere europäische und zum Teil außereuropäische Länder und ergänzende Fallstudien auf der Basis der Sektoruntersuchung. Zunächst erfolgt eine breit angelegte und flexibel für verschiedene Fragestellungen nutzbare branchenübergreifende Untersuchung für Deutschland auf der Basis einer zweimalig durchgeführten Firmenbefragung. Auf der Sektorebene werden zwei Teilsegmente des Maschinenbaus betrachtet: die Herstellung von Komponenten von Kälteanlagen (insbesondere Verdichter) und der Bau von Industrieöfen bzw. Komponenten von Industrieöfen (insbesondere Brenner). In der Kältetechnik steht die Frage

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nach dem verwendeten Kältemittel und die Implikationen im Hinblick auf Ozonabbaupotenzial, Treibhausgaswirksamkeit und Energieeffizienz im Vordergrund. Im Industrieofenbau spielt neben der Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen auch die schadstoffbezogene Umweltregulierung für bestimmte Industrieprozesse eine wichtige Rolle in der technologischen Entwicklung. Die Sektorstudie steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit umwelt- und innovationspolitischen Vorgaben beziehungsweise Entwicklungen, die den jeweiligen Sektor betreffen (während auf der branchenübergreifenden Ebene notwendigerweise nur pauschalierend der Einfluss von Politikvariablen ermittelt werden kann). Im Gegensatz zur branchenübergreifenden Ebene werden auf der Sektorebene ausschließlich Patentdaten mithilfe der Datenbank PATSTAT als Innovationsindikatoren genutzt. Diese innovationsund umweltbezogenen Informationen sollen wiederum mit der AMADEUS-Datenbank rückgekoppelt werden, in der Informationen über ca. 11 Millionen Firmen in ganz Europa eingespeist werden (insbesondere zu Standort, Sektorzugehörigkeit auf der Ebene der NACE-Viersteller, Größe, Umsatz, Eigentumsverhältnisse, verschiedene Bilanzkennzahlen). Damit bietet sich eine Basis für statistische und ökonometrische Analysen jenseits der bislang in der Literatur dominierenden Fallstudien. Die Daten bieten uns eine Möglichkeit verschiedene Typen von Firmen voneinander abzugrenzen, Firmen ohne Innovationen/ Patente, Firmen mit allgemeinen aber keinen Umweltinnovationen/ Umweltpatenten und Firmen mit verschiedenen Arten von Umweltinnovationen/ Umweltpatenten. Alternativ können auch Patente (und nicht Firmen) als Analyseeinheit herangezogen werden. Von besonderem Interesse ist es dann aus unserer Sicht die verschiedenen Innovationsdeterminanten bzw. Hemmnisse zu beleuchten und Informationen darüber wiederum als eine (endogene) Größe zur Bestimmung von Innovationswirkungen heranzuziehen. Ebenso interessieren uns insbesondere die Kanäle über die Innovationsanreize und sog. Wissens-Spillover wirksam werden und die zur Diffusion von Innovationen beitragen. Im Bereich der Umweltinnovationen ist davon auszugehen, dass die umwelt- und innovationspolitischen Rahmenbedingungen eine besondere Bedeutung für das Innovationsgeschehen einnehmen. Ergebnisse: Kurzauswertung auf der Basis der ersten branchenübergreifenden Befragung (inkl. Betrachtung zugehöriger Patentdaten). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Betriebspanel auf der Basis einer branchenübergreifenden Befragung in Deutschland in zwei Befragungswellen; Patentdaten und Patentanalyse auf der Basis der Datenbank PATSTAT (branchenübergreifende und sektorale Ebene); zugehörige Unternehmensdaten auf der Basis von AMADEUS; begleitende Workshops und Interviews; konventionelle ökonometrische Entscheidungsmodelle; raumökonometrische Modelle zur Untersuchung von räumlichen und sektoralen Interdependenzen VERÖFFENTLICHUNGEN: Rave, T.: Umweltinnovationen und Umweltpatente in Deutschland - erste empirische Ergebnisse. in: ifo Schnelldienst, 14/2009, S. 16-23. Download unter: www.cesifo-group.de/DocDL/ifosd_2009_14_2.pdf . ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Bereich Umwelt und Verkehr -UV(Poschingerstr. 5, 81679 München); ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Bereich Außenhandel und ausländische Direktinvestitionen -ADI- (Poschingerstr. 5, 81679 München) KONTAKT: Rave, Tilmann (Dr. Tel. 089-9224-1365, e-mail: [email protected])

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[34-L] Fairbrass, Jenny: Multi-level environmental governance and UK devolution: weak administrations jockeying for position, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 186-206 INHALT: Der Beitrag analysiert die Entwicklung der Umweltpolitik in Großbritannien und den Einfluss der Devolution, der Dezentralisierung und Europäisierung des britischen politischen Systems auf diesen Prozess. Gezeigt wird, dass und wie die Devolution eine Anzahl schwacher Administration auf der regionalen Ebenen von Wales und England hervorgebracht hat, die nun - mehr oder weniger - um ihr Überleben kämpfen müssen (jockeying for position). Viele Widerstände gegen die EU im Lande resultieren aus diesem Sachverhalt. Die Autorin zeigt, dass die zunehmende Einbindung der Umweltpolitik in europäische Richtlinien zur Dispersion und Multiplizierung der betroffenen und beteiligten Akteure im Mehrebenensystem der EU geführt hat. Allerdings bieten die "new forms of governance" auch mannigfaltige Chancen, Interessen zu artikulieren, zu organisieren und mit Aussicht auf Erfolg auch durchsetzen zu können. (ICA) [35-L] Falke, Andreas: Barack Obamas Dilemma: Krisenmanager oder Reformer?: Regierungsprogramm und Regierungsbildung 2009, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 40/2009, H. 2, S. 317-336 (Standort: USB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Präsident Barack Obama ist zum Amtsantritt mit einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise konfrontiert. Gleichzeitig verfolgt er ein ehrgeiziges Programm struktureller Reformen in den Bereichen Gesundheit, Klimaschutz, Energieeffizienz, Bildung und Verringerung sozialer Ungleichheit, die sowohl in seinem Konjunkturpaket und seiner Budgetvorlage einen deutlichen Niederschlag gefunden haben. Allerdings ist der Finanzsektor noch nicht stabilisiert und die Klimaschutz- und Gesundheitspolitik stoßen auf politische Widerstände und budgetäre Grenzen. Obama läuft Gefahr, mit der gleichzeitigen Verfolgung von Krisenbekämpfung und Strukturreformen seine Agenda zu überfrachten und seine Präsidentschaft zu beschädigen. Vorerst jedoch kann Obamas Charisma alle Schocks kleiner politischer Rückschläge absorbieren. Bringt er jedoch die Finanzkrise nicht unter Kontrolle, wird seine Regierung in den Sog der Krise geraten. Obama hat ein eindrucksvolles Regierungsteam zusammengestellt, doch ist auch sein Regierungsbildungsprozess nicht ganz frei von Reibungsverlusten und Verzögerungen geblieben, die für die Regierungsbildung im amerikanischen System typisch sind." (Autorenreferat) [36-L] Fischer, Klaus: World energy security policy: Asia on the move, in: Gunther Hauser (Hrsg.) ; Franz Kernic (Hrsg.): China: the rising power, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 157-178 INHALT: Die Studie bietet einen Überblick über die gegenwärtige Situation der Energieversorgung in einigen wichtigen asiatischen Staaten und über die relevante Entwicklungen auf diesem Gebiet. Es wird gezeigt, dass Asien weder die Energieressourcen (Erdöl und Erdgas) des Mittleren Ostens noch Russlands in Anspruch nehmen kann. Im Mittelpunkt des Interesses

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stehen die Länder Süd- und Ostasiens, von Indien bis hin zu Japan. Es werden die Herausforderungen analysiert, mit denen diese Länder hinsichtlich der Gewährleistung einer stabilen, ökologisch gerechten Energieversorgung konfrontiert werden. Insbesondere die Perspektiven der Stromerzeugung werden als eine zentrale Entwicklungsaufgabe der modernen Industriegesellschaften in der Region angesehen. Dabei werden die Alternativen zu den traditionellen Mustern der Stromerzeugung mit Bezug auf die Konzepte der Asiatischen Entwicklungsbank und der Internationalen Energieagentur thematisiert. Auch die Hindernisse auf dem Weg der Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung werden berücksichtigt. Abschließend werden die Dimensionen eines neuen Paradigmas in der Weltenergiepolitik zur Diskussion gestellt. (ICF) [37-F] Ganguly, Sunayana (Bearbeitung); Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Betreuung): Shaping the National Biodiversity Strategy Action Plan in India: policy diffusion and the role of networks INHALT: The doctoral thesis is based on the assumption that the media represent one of the factors of success in climate policy: The media can create awareness and a wider acceptance among its audience, which means they can provide considerable support to the development of a climate policy among the population. Furthermore it explores the relationship between climate policy and media coverage, in order to derive a set of requirements for media in this area of politics and to propose some recommendations. First, the thesis outlines the most significant stages in Japanese and German climate policy, from the environmental summit in Rio de Janeiro until shortly after the Kyoto Protocol came into effect. It then presents an overview of general information on the media and media systems in both countries. This overview to the subject of climate policy and media is followed by an evaluation of the importance and the potential role of the media and/ or media coverage in the area of climate policy and an insight into the relationship between climate policy and media coverage.| METHODE: Based on an empirical study of relevant articles between 1990 and 2004 in four selected representative newspapers - the Asahi and the Yomiuri in Japan and the Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) and the Süddeutsche Zeitung in Germany - the author illustrates how the media coverage of climate policy has developed and outline the changes in their coverage of climate problems and climate policy. Subsequently, the author analyses the functions and the characteristics of the media in this area of politics. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [38-F] Gaßner, Robert, Dr.phil.; Uttke, Angela, Dr.ing.; Eisgruber, Jesko, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Gaßner, Robert, Dr.phil.; Grabow, Busso, Dr.rer.pol.; Jacob, Klaus, Dr.rer.pol. (Leitung): Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik - am Beispiel: "Die nachhaltige Stadt 2030"

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INHALT: Im Auftrag des Umweltbundesamtes soll das vorliegende Projekt (finanziert mit Bundesmitteln i.R. des Umweltforschungsplanes, FKZ 3709 11 155) die gegenwärtige Ausdifferenzierung und Fortentwicklung einer integrierten Nachhaltigkeitspolitik unterstützen. Als inhaltlicher Fokus ist die Gestaltung nachhaltiger urbaner Lebenswelten gewählt worden, da sich in der lebensweltlichen Perspektive der Bürger, Konsumenten, Arbeitnehmer, Verkehrsteilnehmer etc. die integrierte Nachhaltigkeitspolitik konsistent abbilden muss. Zur Stärkung einer effektiven integrierten Nachhaltigkeitspolitik sollen einschlägige Themenfelder und ihre Akteure innerhalb des deutschen Umweltressorts und darüber hinaus im Hinblick auf weitere Vernetzungs- und Synergie-Potentiale untersucht werden. Hierzu, sowie zur Erkennung und Auflösung möglicher Zielkonflikte, wird ein empiriegestützter und systematischer Szenarioprozess zur Gestaltung nachhaltiger urbaner Lebenswelten eingesetzt. ZEITRAUM: 2009 bis ca. 2030 GEOGRAPHISCHER RAUM: global mit Fokus Bundesrepublik Deutschland METHODE: In einer Empirie- und Planungsphase werden zunächst die Grundlagen erarbeitet: Eine Literaturstudie sowie Akteursgespräche und Workshops dienen dazu, die einschlägigen Themen- und Strategiefelder zu identifizieren und auf Zielkonflikte und Kooperationspotentiale zu untersuchen. Akteure, Interessenlagen und zugrunde liegende Zukunftserwartungen werden für die Projektaufgabe erschlossen. In Phase 2 wird auf dieser Basis ein systematischer, partizipativer Szenario-Prozess parallel in zwei komplementären, gemeinsam ausgewählten Themensträngen entfaltet. Integrierte Zukunftsbilder werden erarbeitet, Handlungsoptionen, Strategieelemente und konkrete Vernetzungsansätze abgeleitet und in Richtung operativer Umsetzung und praktischer Kooperation konkretisiert. Abschließend werden die zwei parallelen Themenstränge zusammengeführt und weiter vernetzt. ART: BEGINN: 2009-11 ENDE: 2012-07 AUFTRAGGEBER: Umweltbundesamt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH -IZT- (Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin); Deutsches Institut für Urbanistik -Difu- (Zimmerstr. 13-15, 10969 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Gaßner, Robert (Dr. Tel. 030-8030-8841, e-mail [email protected]) [39-L] Gleditsch, Nils Petter; Nordas, Ragnhild: Climate change and conflict: a critical overview, in: Die Friedens-Warte, Bd. 84/2009, H. 2, S. 11-28 INHALT: "Obwohl die Welt grundsätzlich friedvoller wird, ruft die Debatte über den Klimawandel das Schreckgespenst einer neuen Quelle der Instabilität auf den Plan. Es ist allerdings nur wenig systematische Forschung zu den sicherheitsrelevanten Folgen des Klimawandels betrieben worden. Zwar hat das Intergovernmental Panel an Climate Change das Wissen über den Klimawandel zusammengefasst, aber seine sozialen Auswirkungen sind längst nicht sicher und die wenigen Stellungnahmen zu den sicherheitsrelevanten Folgen fußen größtenteils auf überholten oder irrelevanten Quellen. Auf diesem Gebiet eilt die Debatte über die politischen Konsequenzen ihrer akademischen Grundlage voraus. Dieser Artikel skizziert einige plausible Szenarien hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf bestehende Konflikte durch Mechanismen wie häufiger auftretende Naturkatastrophen, den Anstieg des Meeresspiegels und Dürren, besonders wenn sie in Wechselwirkung mit einer stagnierenden Entwicklung und mangelhaften politischen Strukturen stehen. Der Artikel zieht

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den vorläufigen Schluss, dass es wenig Grund dafür gibt, apokalyptische Szenarien heraufzubeschwören, aber dass lokale Konflikte sehr wohl die Last der Unterentwicklung verstärken können, von der viele Länder der Dritten Welt betroffen sind." (Autorenreferat) [40-F] Grimm, Sven, Dr.; Scholz, Imme, Dr.; Frankenreiter, Gertrud (Bearbeitung): European Development Cooperation to 2020 (EDC 2020) INHALT: The EDC 2020 project combines both research and communication aspects. Its aim is to encourage close collaboration between researchers and policy makers and therefore it enhances the co-operation with reputable European Development Research Institutes such as IDS, ODI, German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) and Fundacion para las Relaciones Internacionales y el Dialogo Exterior, Madrid (FRIDE) but also with SID as a dissemination partner in order to reach practitioners directly through various policy briefings and workshops. The project is coordinated by EADI, the European Association of Development Research and Training Institutes. Background: In Europe's relations with developing countries, new and interconnected issues of global nature are emerging. These include new players in international development, Europe's energy security and climate change. All these discussions take place in times of wide-ranging global challenges, and at a time, when questions of European identity loom large in national debates. It is crucial that decisions and policies on emerging matters are based on good research and sound evidence. Moreover, the public debate needs to be informed by research voices. European Development Co-operation to 2020 (EDC 2020) therefore aims at improving EU policy makers' and other societal actors' shared understanding of emerging challenges facing EU development policy and external action. The project is funded by the European Framework Program (FP7) and organised around three major topics. For further information see: www.die-gdi.de/ .| ZEITRAUM: bis 2020 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); European Association of Development Research and Training Institutes -EADI- (Kaiser Friedrich Str. 11, 53113 Bonn); Overseas Development Institute -ODI- (111 Westminster Bridge Road, SE1 7JD London, Vereinigtes Königreich); University of Sussex Brighton, Institute of Development Studies -IDS- (, BN1 9RE Brighton, Vereinigtes Königreich); Society for International Development -SID- Bonn chapter (Kaiser-Friedrich-Str. 11, 53113 Bonn) KONTAKT: Grimm, Sven (Dr. Tel. 0228-94927-162, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]); Scholz, Imme (Dr. Tel. 0228-94927-112, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [41-F] Großmann, Anett, Dipl.-Volksw.; Hohmann, Frank, Dipl.-Kfm.; Ulrich, Philip, Dipl.-Geogr.; Wolter, Marc Ingo, Dr. (Bearbeitung); Distelkamp, Martin, Dipl.-Volksw.; Meyer, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): PANTA RHEI REGIO: modellgestützter Dialog zur Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung und Folgenabschätzung fiskalischer Maßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene INHALT: Ziele des Vorhabens: a) Schaffung eines computerbasierten, umweltökonomischen Modells (PANTA RHEI REGIO), das differenziertere regionale und überregionale Analysen

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der nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung und deren Bewertung ermöglicht; b) Abschätzung von Gesetzesfolgen im Bereich (bundespolitischer) fiskalischer Maßnahmen und möglicher Regionalisierungsverfahren des nationalen 30-ha Reduktionsziels in Zusammenarbeit mit Vertretern der Länder und des Bundes; c) Abschätzung der Folgen einer nationalen Begrenzung des Siedlungs- und Verkehrsflächenwachstums unter besonderer Berücksichtung der Bauwirtschaft, der Beschäftigungseffekte und der Flächenspareffekte. ZEITRAUM: 19912005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland gesamt, Kreise METHODE: 1. Modellierung sowie die Nutzung des Modells erfolgt unter Einbindung der relevanten Interessengruppen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Qualität der Modellierung sowie die Nutzung und Akzeptanz der Berechnungsergebnisse zu steigern. 2. Regionalisierung des bestehenden umweltökonometrischen Modells (PANTA RHEI) für alle 439 Landkreise und kreisfreien Städte. 3. Erstellung von Simulationsrechnungen und Analysen mit Modellnutzern (u.a. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bundesumweltamt, Niedersächsisches Umweltministerium, Forschungszentrum Karlsruhe). 4. Erfassung der Flächeninanspruchnahme nach Wirtschaftszweigen in Zusammenarbeit mit regionalen Umweltökonomischen Gesamtrechungen der Länder. 5. Detaillierte Modellierung von Zusammenhängen für ausgewählte Kreise (Stadt Osnabrück, Hochsauerlandkreis, Stadt Duisburg, Saale-Orla-Kreis) und regionale Szenarien. VERÖFFENTLICHUNGEN: Distelkamp, M.; Großmann, A.; Hohmann, F.; Lutz, C.; Ulrich, P.; Wolter, M.I.: PANTA RHEI REGIO - ein Modellsystem zur Projektion der künftigen Flächeninanspruchnahme in Deutschland und zur Folgenabschätzung fiskalischer Maßnahmen. GWS Discussion Paper (ISSN 1867-7290), 2009/7, Osnabrück 2009, 106 S. Download unter: www.gws-os.com/discussionpapers/gws-paper09-7.pdf .+++Distelkamp, M.; Lutz, C.; Ulrich, P.; Wolter, M.I.: Entwicklung der Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr bis 2020 - Ergebnisse des regionalisierten Modells PANTA RHEI REGIO. GWS Discussion Paper, 2008/7. Osnabrück 2008, 31 S. Download unter: gws-os.com/discussionpapers/gws-pape r08-7.pdf .+++Ahlert, G.; Distelkamp, M.; Großmann, A.; Hohmann, F.; Lutz, C.; Meyer, B.; Ulrich, P.; Wolter, M.I.: Förderinitiative REFINA: PANTA RHEI REGIO - Modellgrundlagen und Modellkonzeption. GWS Discussion Paper, 2007/3. Osnabrück 2007, 33 S. Download unter: www.gws-os.de/Downloads/gws-paper07-3.pdf .+++Ulrich, P.; Wolter, M.I.: PANTA RHEI REGIO - die detaillierte Modellierung von fünf ausgewählten Kreisen. GWS Discussion Paper, 2007/5. Osnabrück 2007, 39 S. Download unter: www.gws-os.de/Downloa ds/GWS-paper07-5.pdf . ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: Forschungszentrum Jülich GmbH Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Bereich Umwelt FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (Heinrichstr. 30, 49080 Osnabrück) KONTAKT: Ulrich, Philip (Tel. 0541-40933-20, e-mail: [email protected]) [42-L] Groth, Markus: 25 Jahre Conservation Reserve Program der USA: Erfahrungen und Perspektiven für die europäische Agrarumweltpolitik, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 4, S. 447-468 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Der langjährige Einsatz und die große Bedeutung des Conservation Reserve Program (CRP) der Vereinigten Staaten begründen seine Sonderstellung als marktorientierten Ansatz zur Honorierung von Umweltleistungen. Mit diesem Beitrag werden daher zwei Ziele verfolgt. Einerseits wird das CRP anlässlich seines 25-jährigen Bestehens gewürdigt. Darüber hinaus wird herausgearbeitet, welche Lehren aus dem CRP für die Weiterentwicklung der europäischen Agrarumweltpolitik gezogen werden können. Aufbauend auf Grundlagen des Einsatzes von Ausschreibungen für Umweltleistungen werden zunächst das CRP und der Environmental Benefits Index (EBI) erläutert. Im Rahmen der sich anschließenden Bewertung wird deutlich, dass mit dem CRP ein erfolgreiches Verfahren zur Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Kriterien bei der Auswahl zu honorierender Flächen Einzug in die Agrarumweltpolitik der USA gefunden hat. Als zentrale Erfolge werden sowohl die Einführung des EBI als auch die sukzessive Anpassung des Ausschreibungsdesigns gewürdigt. Um Ausschreibungen auch in Europa zu einem wirkungsvollen Instrument der Agrarumweltpolitik zu entwickeln, werden abschließend Anknüpfungspunkte aufgezeigt, wie Erfahrungen und Ansätze aus dem CRP in diesem Politikfeld Berücksichtigung finden können." (Autorenreferat) [43-L] Hansjürgens, Bernd: Internationale Klimapolitik nach Kyoto: Baussteine und Architekturen, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 2, S. 123-152 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im vorliegenden Beitrag werden Überlegungen für eine internationale Klimapolitik in der Post-Kyoto-Welt angestellt. Ausgegangen wird von den Besonderheiten des Klimaproblems, die in langen Zeitpfaden, dem Problem der Unsicherheit und der Freifahrerproblematik liegen. Bei der Beurteilung der bestehenden Architektur der internationalen Klimapolitik, der Klimarahmenkonvention und dem Kyoto-Protokolls, zeigt sich, dass das Kyoto-Protokoll schwerwiegende Konstruktionsmängel aufweist und massiven Kritikpunkten ausgesetzt ist. Bei den möglichen Alternativen zum Kyoto-Prozess werden zunächst einzelne Bausteine diskutiert. Sie können für sich stehen oder in einer neuen Klima-Architektur zusammengefügt sein. Bei den Klima-Architekturen wird ganzheitlichen Top-down-Ansätzen eine Absage erteilt. Dies ergibt sich weniger aus dem Umstand, dass Top-down-Ansätze nicht entwickelt werden sollen, sondern vielmehr aus dem Tatbestand, dass sie nicht erfolgreich entwickelt werden können, weil die Anreize der Beteiligten dem entgegenstehen und die Institutionen hierfür fehlen. Neuere Entwicklungen deuten darauf hin, dass nebeneinander stehende Bottom-up-Ansätze die Klimapolitik prägen werden." (Autorenreferat) [44-F] Heichel, Stephan, M.A.; Sommerer, Thomas, Dipl.-Pol.; Goldberg, Andreas (Bearbeitung); Holzinger, Katharina, Prof.Dr.; Knill, Christoph, Prof.Dr. (Leitung): Einflussfaktoren des Policy-Wandels: transnationales Policy-Lernen und Vetospielertheorie am Beispiel der Umweltpolitik INHALT: Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, Policy-Wandel im Bereich der Umweltpolitik zu erklären. Dabei soll der Beitrag zweier theoretischer Ansätze, der Vetospielertheorie und Theorien des Policy-Lernens, getestet werden, die sich in verschiedener Weise auf Policy-

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Wandel beziehen. Die Vetospielertheorie stellt die institutionellen Einschränkungen der nationalen exekutiven und legislativen Arena in den Mittelpunkt. Theorien des Policy-Lernens fokussieren dagegen primär auf die Motive und Anlässe des Policy-Wandels. Was bisher fehlt ist eine systematische Verknüpfung dieser beiden Ansätze. ZEITRAUM: 1970-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: 25 OECD- und Transformationsstaaten METHODE: Zu diesem Zweck wird im Rahmen eines makro-quantitativen Forschungsdesigns die Veränderung von 24 verschiedenen umweltpolitischen Maßnahmen über einen Zeitraum von 35 Jahren (1970-2005) in 25 OECD- und Transformationsstaaten untersucht. Mit dem Projekt sind damit verschiedene neue Forschungsbeiträge verbunden. Erstens erfolgt erstmals ein systematisch vergleichender Test unterschiedlicher Theorien des Policy-Wandels. Damit einher geht zweitens ein quantitativer Test von Lerntheorien, die bislang primär in qualitativen Studien untersucht wurden. Drittens wird das Zusammenspiel internationaler und nationaler Ursachen für Policy-Wandel vergleichend untersucht. Viertens werden die empirischen Analysen auf Basis neuartiger, selbst erhobener und breit angelegter Daten zum umweltpolitischen Policy-Output (nicht Outcome) vorgenommen. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 23 -Staaten- x 30 -Jahre-; Auswahlverfahren: theoriegeleitet). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 23 -Staaten- x 30 -Jahre-; Herkunft der Daten: diverse Aggregatdaten aus existierenden Daten, Verwendung noch anderer Daten; Auswahlverfahren: theoriegeleitet). Makroquantitative Statistik, beschreibend und schließend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sommerer, Thomas: Können Staaten voneinander lernen? Transnationales Modelllernen als Einflussfaktor von Wandel in der Umweltpolitik. Zugl. Diss. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 250 S. ISBN 978-3-531-17292-7. ARBEITSPAPIERE: Sommerer, Thomas: Können Staaten voneinander lernen? Transnationales Modelllernen als Einflussfaktor von Wandel in der Umweltpolitik. Dissertation. Univ. Konstanz 2009.+ ++Heichel, Stephan; Knill, Christoph; Shikano, Susumu: Veto players and environmental regulation: assessing the impact of institutional and positional factors for policy change in 19 contries between 1970-2005. Präsentiert bei ECPR, 5th General Conference. Potsdam 10-12 Sept. 2009.+++Sommerer, Thomas: Environmental policy change in Europe: "Learning by Difference" or "Lessons from the peer". Präsentiert auf ECPR, 5th General Conference, Potsdam 10-12 Sept. 2009. ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung (D90, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Policy Forschung und Verwaltungswissenschaft (Fach D 91, 78457 Konstanz) KONTAKT: Heichel, Stephan (e-mail: [email protected], Tel. 07531-88-5183) [45-L] Heinelt, Hubert: How to achieve governability in multi-level policymaking: lessons from the EU Structural Funds and EU Environmental Policy, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 53-69

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INHALT: Der Beitrag untersucht und diskutiert am Beispiel der EU-Umweltpolitik und des Strukturfonds der EU die Fragmentierung der verschiedenen Logiken der politischen Willensbildung und der Implementation sektoraler Politiken in den transnationalen sozialen Netzwerken des Mehrebenensystem der EU. Der Autor betont zunächst, dass diese vielfältigen - zum Teil informellen -Politikverflechtungen auch mannigfaltige Gelegenheiten für Innovation und Lernfähigkeit bieten. Die Institutionalisierung des europäischen Mehrebenensystem ist nicht nur der Komplexität funktional differenzierter Gesellschaften geschuldet, sondern erzwingt geradezu Verfahren eines "loose coupling" der Akteure und Organisationen auf verschiedenen (transnationalen, nationalen, regionalen, lokalen) Ebenen und damit auch eine Enthierarchisierung politischer Entscheidungsprozesse. Entscheidend für den Autor ist in der europäischen politischen Arena das Zusammenspiel zwischen dem "shadow of hierarchy" (die politische Instanzen müssen Entscheidungen durchsetzen können) und dem "light of the public" (demokratische Kontrolle und Transparenz des Mehrebenensystem). (ICA) [46-F] Herrmann, Lars, M.A. (Bearbeitung); Saam, Nicole J., Prof.Dr. (Betreuung): Die Entstehung kollektiver Akteure in internationalen Umweltregimen INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1959-1998 METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (International Regimes Database -Breitmeier, Levy, Young, Zürn 2006-). ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0361-737-4903, e-mail: [email protected]) [47-L] Homeyer, Ingmar von; Schippl, Jens; Weinberger, Nora: Welche Governance-Formen eignen sich?: Umweltpolitikintegration im Mehrebenensystem, in: Ökologisches Wirtschaften, 2009, H. 3, S. 35-38 INHALT: "Die Integration von Umweltbelangen in andere Politikfelder gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch wie wirkt sich diese Umweltpolitikintegration wirklich auf die politische Steuerung aus? Untersuchungen verschiedener meist europäischer Länder und Analysen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene geben Hinweise auf erfolgreiche GovernanceFormen." (Autorenreferat) [48-F] Hönow, Daniel (Bearbeitung); Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Betreuung): Autarke Energieversorgungssysteme für den regionalen Raum - eine Untersuchung lokaler, politischer Gestaltungsspielräume bei der Umsetzung nachhaltiger und ökologischer Energie- und Klimaschutzpolitik am Beispiel der Region Berlin/ Brandenburg INHALT: Energie ist eine der grundlegendsten Ressourcen jeder gesellschaftlichen Entwicklung. Ihre Verfügbarkeit und die Art und Weise ihrer Bereitstellung für jeden Einzelnen sind entscheidend für die ökonomische, soziale, umweltverträgliche und friedliche Entwicklung der Menschheit. Dieser übergeordnete Zusammenhang gilt gleichermaßen für den Mikrokosmos Stadt und Region. Der Energiesektor gilt als einer der zentralen Verursacher vielfältiger,

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kaum länger verantwortbarer Umweltbelastungen und atomarer Risiken. Seine Modernisierung ist zu einem Schlüsselproblem geworden, in dessen Lösung jedoch gleichzeitig erhebliche Chancen für städtische und regionale Entwicklung liegen. Der notwendige Übergang von der zentralen Versorgung mittels fossiler und nuklearer Energieträger, zu dezentralen, regenerativen Energieversorgungssystemen eröffnet vielfältige neue Entwicklungsmöglichkeiten. Wie kann also nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik im Spannungsfeld von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in regional begrenzten Räumen realisiert werden? Die möglichen Handlungsfelder sind vielfältig. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Berlin/ Brandenburg METHODE: Im Rahmen des Forschungsbeitrages werden anhand ausgewählter Projekte, autarke Energieversorgungskonzepte sowie die entsprechenden gesetzgeberischen Rahmenbedingungen qualitativ untersucht. Darüber hinaus werden bestehende Forschungsansätze zur Raumund Siedlungsentwicklung und der Um- und Neustrukturierung von Aufgaben der öffentlichen Daseinsfürsorge aufgegriffen und zu einem integrierten, energetischen Stadterneuerungs- und Regionalentwicklungskonzept zusammengeführt. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [49-F] Horstmann, Britta; Zelli, Fariborz; Köhler-Rahm, Anette, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Adaptation governance: die Klimarahmenkonvention und darüber hinaus INHALT: Anpassung an den Klimawandel war lange Zeit ein Stiefkind internationaler Klimaund Entwicklungspolitik. Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) muss erst noch institutionelle Strukturen bereitstellen, welche die effiziente und abgestimmte Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen und internationaler Verpflichtungen ermöglichen. Dieses umstrittene Thema stellt eine wesentliche Herausforderung für die laufenden Verhandlungen dar, deren Ziel ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll ist. Ähnliche institutionelle Defizite bzgl. der Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen bestehen auch auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene. Das Projekt widmet sich daher Fragen von 'governance' und institutioneller Ausgestaltung im Bereich Anpassung an den Klimawandel - mit besonderem Augenmerk auf Konzeptionalisierung, Finanzierung und Technologietransfer. Konzeptionalisierung und Finanzierung: Die Konzeptionalisierung von Anpassung an den Klimawandel ist entscheidend für den Aufbau von Institutionen sowohl auf internationaler, nationaler wie auch lokaler Ebene. Die Untersuchung analysiert deshalb verschiedene Konzepte von Anpassung und deren institutionelle Implikationen. Inwiefern hat sich der Anpassungsdiskurs in der internationalen Klimapolitik verändert und wie hat dieser den Aufbau von Institutionen beeinflusst, insbesondere die Gestaltung der Finanzmechanismen? Welche Implikationen ergeben sich daraus für den Aufbau von Institutionen auf nationaler Ebene? Technologie-Transfer: Bisher wurde Technologie-Transfer in den internationalen Verhandlungen vornehmlich mit Blick auf Emissionsminderungen diskutiert. Der Transfer von AnpassungsTechnologien hingegen spielte lediglich eine Nebenrolle, trotz der Dringlichkeit entsprechender Maßnahmen, gerade für ärmere Entwicklungsländer und -regionen. Dies gilt gleichermaßen für harten' Transfer, z.B. von Bewässerungsausrüstungen oder Getreidesorten, wie für 'soften' Transfer, z.B. von Know-how für Risiko- und Katastrophenmanagement. Die Unter-

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suchung beleuchtet dieses institutionelle Defizit als Mehrebenen-Problem und legt dabei den Schwerpunkt auf die regionale, nationale und lokale Ebene in Lateinamerika. Zugleich wird der Bedarf an Anpassungs-Technologien in dieser Weltregion analysiert. Auf Grundlage der Gegenüberstellung von institutionellem Status Quo und tatsächlichem Technologie-Bedarf entwickelt die Studie Politikempfehlungen für effektivere institutionelle Ansätze. VERÖFFENTLICHUNGEN: Horstmann, Britta; Pegels, Anna; Schmidt, Lars: Die Klimaschutzkonferenz in Poznan: 2 Grad, daneben. Die aktuelle Kolumne vom 15.12.2008. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute 2008.+++Horstmann, Britta (2008): Framing adaption to climate change: a challenge for building institutions. Discussion paper, 23. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute 2008. ISBN 978-3-88985-414-8.+++Scholz, Imme: Opportunities for and limitations to local action for adaptation to climate change. in: Entwicklung & Ländlicher Raum, 2007, 5, pp. 13-15. ARBEITSPAPIERE: Horstmann, Britta: Financing the climate agenda: the development perspective. International Policy Dialogue, 19th-20th March 2009, Berlin. Summary report. Bonn: BMZ 2009.+++Scholz, Imme; Laura Schmidt: Financing the climate agenda: the development perspective. International policy dialogue - financing the climate agenda: the development perspective. Background paper. Berlin2009.+++Horstmann, Britta; Leiderer, Stefan; Scholz, Imme: Financing adaptation to climate change through budget support. Briefing paper, 2. Bonn: DIE 2009. ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Köhler-Rahm, Anette -Koordination- (Tel. 0228-94927-297, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [50-L] Janosch, Meike: Wasser und Entwicklung: Steuerungsmöglichkeiten durch ein Zusammenwirken von 'Government' und Governance' im Rahmen des Wasserressourcenmanagement, in: Meike Janosch (Hrsg.) ; Rahel Schomaker (Hrsg.): Wasser im Nahen Osten und Nordafrika : Wege aus der Krise, Münster: Waxmann, 2008, S. 71-91 INHALT: Die öffentliche deutsche Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich nur in solchen Staaten, die den Prinzipien von "Good Governance" folgen. Diese schließt neben dem zentralen Gedanken der Nachhaltigkeit auch eine Orientierung an demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien und eine effiziente, transparente und häufig dezentrale Regierungsstruktur ein. Im Falle der Versorgung mit sauberem Trinkwasser spielt 'Good Governance' also vor allem auf verteilungs- und teilhabegerechte Zugänge an. Die internationale öffentliche Entwicklungszusammenarbeit oder Entwicklungshilfe (ODA) ist weiterhin ein integraler Bestandteil der Entwicklung des Wassersektors im Nahen Osten und Nordafrika. Als Richtlinie für die internationale Kooperation bei der Entwicklung des Wassersektors hat sich die Dublin-Erklärung etabliert. Sie basiert auf drei Säulen: einer ökologischen, einer institutionellen und einer instrumentellen Säule. Der vorliegende Beitrag kommentiert die folgenden vier Prinzipien, die den Umgang der Menschen mit der endlichen und gleichzeitig lebensnotwendigen Ressource Wasser prägen sollten: (1) Wasser ist eine endliche und gefährdete Ressource. (2) Effektive Wasserpolitik setzt einen partizipativen Ansatz voraus. (3) Frauen sind zentrale Akteure bei der Verteilung und beim Schutz des Wassers. (4) Wasser hat einen ökonomischen Wert. (ICA2)

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[51-L] Kaazke, Julia: Sicherheitshalber Umweltschutz?!: globale Umweltpolitik - ein essentieller Beitrag zur Konfliktprävention, (DIAS-Analyse, Nr. 32), Düsseldorf 2008, 11 S. (Graue Literatur; www.dias-online.org/fileadmin/templates/downloads/DIAS_Analysen/DIAS-Analyse-32_06.2008 .pdf) INHALT: "Klimawandel, geschädigte Ozonschicht, Raubbau am Regenwald, giftige Abfälle in den Meeren, Verlust der Biodiversität und sogar Menschen auf der Flucht wegen Ressourcenmangel - das sind nur einige Beispiele der extremen globalen Umweltprobleme. Wie können diese Probleme gelöst werden? Die Sorge um die natürlichen Grundlagen des Lebens hat sich in den letzten vier Jahrzehnten zu einem internationalen konfliktreichen Politikfeld entwickelt. Einerseits weil die ökologischen Probleme und der Druck auf die Nationalstaaten größer wurden und andererseits weil sie nicht mehr auf nationaler Ebene gelöst werden können, wie zum Beispiel der Klimawandel, und daher internationale Zusammenarbeit verlangen. Globalisierung verstärkt Umweltprobleme. Diese Umweltprobleme können zu Entwicklungshemmnissen und Konflikten innerhalb eines Landes und auch zwischen Staaten führen. Eine Internationale Umweltpolitik kann die Folgen der Globalisierung auf die Umwelt steuern und dadurch nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch einen essentiellen Beitrag zur Friedensicherung leisten - das sind die Thesen, die dieser Analyse zugrunde liegen. In dieser Arbeit wird zunächst ein kurzer Abriss über die Entwicklung der internationalen Umweltpolitiken, Umweltprobleme sowie deren Einteilung gegeben, um den derzeitigen Stand der internationalen Umweltpolitik zu erläutern. Anschließend wird aufgezeigt, in welchem Zusammenhang Globalisierung und globale Umweltprobleme stehen. Weiterhin wird dargestellt, wie (globale) Umweltprobleme sich auf die nationale und internationale Sicherheit auswirken. Daher wird im Abschlusskapitel die internationale Umweltpolitik nicht nur als Lösungsansatz für den Umweltschutz, sondern auch ihre Möglichkeit als friedenssichernde Maßnahme diskutiert. Im letzten Kapitel wird auch untersucht, wie der Stand der Entwicklung gegenwärtig ist und welchen Beitrag jeder Einzelne leisten kann." (Autorenreferat) [52-L] Kellner, Martin: Citizen participation in environmental law enforcement in Nicaragua: a comparative study of Nicaraguan, United States and German environmental law, in: Verfassung und Recht in Übersee, Jg. 42/2009, H. 3, S. 385-398 (Standort: USB Köln(38)-XF160; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Citizen participation in environmental law is provided for in many national legal systems. The idea of citizen participation in this area is strongly inspired and enhanced by international law. This article examines citizen participation in the environmental law of Nicaragua in comparison with the laws of the United States (U.S.) and of Germany. In the jurisdiction of these three states, similar means of private law enforcement can be found. Whereas the environmental laws of Nicaragua and the U.S. provide forms of citizen suits, in Germany the association action (Verbandsklage) is intended to ensure that private parties have the possibility to enforce the law on behalf of the public at large. However, the practical meaning of citizen participation in the legal processes differs. In Nicaragua only few cases were initiated by citizen suits up to now. In the U.S., the Supreme Court practically suspended citizen suits for reasons of constitutional concerns. However, the German legislature expanded citizen participation in environmental law in recent years. The reason for this expansion is to be found in

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the implementation of the Aarhus Convention in national law. This article discusses from a comparative perspective what lessons can be drawn from the U.S. and the German experiences with citizen participation for the environmental law of Nicaragua." (author's abstract)| [53-L] Kipping, Martin: Can 'Integrated Water Resources Management' silence Malthusian concerns?: the case of Central Africa, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 711-723 INHALT: Die Diskussion um internationale Probleme der Wasserversorgung ist heute weitgehend dichotomisiert. Sie teilt sich in die mehr analytisch orientierte politikwissenschaftliche Perspektive der Internationalen Beziehungen und den entsprechenden sozialwissenschaftlichen Ansätzen auf der einen Seite, eher pragmatisch und präskriptiv orientierten Problemlösungsansätzen auf der anderen. Der vorliegende Beitrag untersucht, ob und wie diese verschiedenen Paradigmen im Konzept des "Integrated Water Resources Management" (IWRM) zusammengeführt werden können. Der Autor demonstriert die Tauglichkeit dieses Ansatzes an Beispiel aus Zentralasien mit Schwerpunkt auf eine der problematischsten Regionen der Welt - dem Aralsee. Die Regularien für eine transnationale Kooperation schaffen für die betroffenen und beteiligten Staaten Gelegenheiten für eine Win-Win Lösung und damit auch Wege zu einer friedlichen Konfliktbewältigung. (ICA) [54-L] Knill, Christoph; Tosun, Jale: Umweltpolitik, in: Hubert Heinelt (Hrsg.) ; Michèle Knodt (Hrsg.): Politikfelder im EUMehrebenensystem : Instrumente und Strategien europäischen Regierens, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 157-172 INHALT: Die Umweltpolitik der Europäischen Union hat in den letzten drei Jahrzehnten eine beachtliche Entwicklung durchlaufen und stellt heute einen zentralen Regelungsbereich der Gemeinschaft dar. Die gestiegene Bedeutung dieses Politikfeldes kommt auch darin zum Ausdruck, dass die hohe Regelungsdichte und die große inhaltliche Bandbreite der EU-Umweltpolitik die Mitgliedstaaten dazu zwingt, nationale Regelungen, Politikinstrumente und Verwaltungsstrukturen an die europäischen Vorgaben anzupassen. Jedoch ist die Gestaltung von Umweltpolitik im Mehrebenensystem der EU nicht nur durch die einseitige Anpassung nationaler Regulierungsarrangements geprägt. Die Mitgliedstaaten sind durchaus in der Lage, die umweltpolitische Agenda der Union zu beeinflussen. Daher ist das konstitutive Element der europäischen Umweltpolitik die Wechselbeziehung zwischen nationalen und supranationalen Akteuren. Die starke Koppelung der EU-Umweltpolitik an ökonomische Ziele war nicht zuletzt die Konsequenz einer fehlenden Rechtsgrundlage. Zur Legitimation umweltpolitischer Maßnahmen musste stets ein Wirtschaftsbezug nachgewiesen werden. Die europäische Umweltpolitik war damit von Beginn an mit Freihandel und den Wettbewerbszielen der EU verbunden und wies dadurch eine gewisse "Wirtschaftslastigkeit" auf. (ICF2)

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[55-L] Knill, Christoph; Tosun, Jale: Emerging patterns of multi-level governance in EU environmental policy, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 145-162 INHALT: Der Beitrag rekonstruiert die Umweltpolitik der EU seit den frühen 1970er Jahren. Entstanden eher als ein "Nebenprodukt" der ökonomischen Integration ist die Umweltpolitik der Union heute ein Schlüsselbereich der europäischen legislativen Aktivitäten. Hier fand eine zunehmende Erweiterung und Vertiefung der supranationalen Kompetenzen und Aktivitäten statt. Das Mehrebenensystem der EU mit seinen politischen Entscheidungszentren von der lokalen bis zur transnationalen Ebene hat gerade in diesem Politikfeld die traditionellen Formen und Instrumente des Regierens in Frage gestellt. Dies spiegelt sich in der Debatte um Gouvernement zu Governance. Die "new governance" in der Umweltpolitik führte zu einem Wandel von der interventionistischen regulativen Politik (command-and-control) zu "weicheren" Formen einer "context oriented" Governance. Die Ausführungen zeigen, dass und wie sich diese Kontextsteuerung auch in anderen Politikfeldern (vor allem der Regionalpolitik) durchgesetzt hat. (ICA) [56-F] Köhler-Rahm, Anette, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Anpassung an den Klimawandel in der Entwicklungspolitik INHALT: Der Klimawandel wird die Bedingungen für menschliche Entwicklung in vielen Gebieten der Welt grundlegend ändern. Vor allem die Entwicklungsländer werden durch erhöhte Temperaturen, Veränderungen der Niederschlagsmuster und eine erhöhte Frequenz und Intensität extremer Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme stark betroffen sein. Werden keine vorbeugenden Anpassungsmaßnahmen ergriffen, kann vor allem die geringere Verfügbarkeit von Süßwasser starke negative wirtschaftliche und soziale Folgen haben, vor allem für die Landwirtschaft, die Energiewirtschaft, den Tourismus, die Gesundheit und die Ernährungssicherheit. Der Klimawandel muss daher als ein neuer übergreifender Einflussfaktor gesehen werden, der in jegliche Entwicklungsplanung einbezogen werden muss. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird die Anpassung an den Klimawandel zum Kern der Armutsbekämpfung und der Entwicklungszusammenarbeit insgesamt gehören. Die entwicklungspolitische Agenda wird damit stark verändert werden. In diesem Zusammenhang hat das DIE in Zusammenarbeit mit Richard Klein vom Stockholm Environment Institute im Jahr 2008 einen Vorschlag erarbeitet, wie das BMZ Anpassung an den Klimawandel in die Entwicklungspolitik integrieren kann. Kern des Vorschlages ist, Politiken und Maßnahmen zur Förderung der Anpassung an den Klimawandel in die Entwicklungsplanung und sektorbezogene Entscheidungsprozesse zu integrieren (mainstreaming). Der Nutzen davon ista) die Sicherung der langfristigen Nachhaltigkeit der Investitionen, b) die Verringerung der Anfälligkeit von Entwicklungsfortschritten für heutige und zukünftige Klimawirkungen, c) die Verringerung der Vulnerabilität der Bevölkerung, insbesondere der Armen, für die Auswirkungen des Klimawandels. Durch mainstreaming können die vorhandenen Ressourcen effizienter und wirksamer eingesetzt werden, als wenn klimapolitische Maßnahmen isoliert von Entwicklungsinvestitionen geplant und umgesetzt werden. Es existieren drei komplementäre Ansatzpunkte für ein mainstreaming: die Absicherung gegen Klimarisiken (mainstreaming minimum), die Verringerung der Vulnerabilität der Bevölkerung (mainstreaming plus) und die Verbesserung der Politikkoordination innerhalb der development community (in der EU,

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im DAC, mit den multilateralen Organisationen), mit anderen Ressorts in Deutschland, innerhalb der EU und im Rahmen der globalen klimapolitischen Verhandlungen. Gemeinsam mit IDS und ODI werden im Rahmen eines vom 7. EU-Rahmenprogramm geförderten Vorhabens verschiedene Dimensionen der Schnittstelle zwischen europäischer Entwicklungspolitik und dem Klimawandel untersucht. Die EU hat die entwicklungs- und die klimapolitische Agenda durch verschiedene Initiativen verknüpft, u.a. den EU Action Plan on Climate Change and Development (2004) und die Global Climate Change Alliance (GCCA) von 2007. Zu den Zielen des Forschungsvorhaben gehören die Analyse der Faktoren, die die Gestaltung der Schnittstellen zwischen der europäischen Klima- und Entwicklungspolitik bestimmen und die Analyse der Antriebsfaktoren, Verbindungen und Reibungsflächen zwischen Klima- und Entwicklungspolitik in der EU, mit Bezügen zu einzelnen internationalen Initiativen und Aktivitäten in Entwicklungsländern. Geplanter Output: Der vorgelegte Strategievorschlag wird 2009 in ein Politikpapier des BMZ umgearbeitet, um konkrete Anpassungsmaßnahmen in den Länderportfolios anzuregen. GEOGRAPHISCHER RAUM: insb. EU VERÖFFENTLICHUNGEN: Peskett, Leo; Scholz, Imme et al.: Climate change challenges for EU development co-operation: emerging issues. EDC Working Paper, 3. Bonn: EADI 2009.+ ++Scholz, Imme: Versprechen einhalten. in: Entwicklung + Zusammenarbeit, 49, 2008, 12, S. 468-469+++Scholz, Imme; Bauer, Steffen: Climate change and desertification. in: Klingebiel, Stephan (ed.): Africa Agenda for 2007: suggestions for the German G8 and EU Council presidencies. Discussion Paper, 4. Bonn: German Development Institute, 2007, pp. 61-67. ISBN 978-3-88985-338-7.+++Scholz, Imme: Umwelt- und Klimapolitik. in: Altenburg, Tilman et al.: Kurs auf die Millennium-Development-Goals? Eine entwicklungspolitische Kohärenzbildung deutscher Politiken. Bonn: DIE 2007. ARBEITSPAPIERE: Scholz, Imme; Schmidt, Laura: Financing the climate agenda: the development perspective. International Policy Dialogue, 19th-20th March 2009. Background paper. Berlin 2009. ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn; Europäische Union INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin -Koordination- (Tel. 0228-94927-297, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [57-L] Konecny, Martin; Medarova-Bergström, Keti: Falsche Weichenstellung: EU-Kohäsionspolitik zu Lasten von Klima und Umwelt, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 189-203 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die EU-Finanzierung bis 2013 ist eine einmalige Gelegenheit, die neuen Mitgliedstaaten in Ostmitteleuropa auf einen umweltfreundlichen Entwicklungsweg zu bringen. Doch eine Analyse der EU-Fonds und der staatlichen Planungen zeigt, dass die Fördermittel nur zu einem Bruchteil in Energieeffizienz, erneuerbare Energien und ökologisch nachhaltige Mobilität fließen. Der Verkehrssektor zählt zu den am schnellsten wachsenden Verursachern von Treibhausgasen. Ungeachtet dessen investiert die EU überwiegend in Straßen- und Autobahnbau und konterkariert so die eigenen Anstrengungen für eine Klima- und Verkehrswende." (Autorenreferat)

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[58-L] Köppel, Martin: Does regime design matter?: analyzing success and failure of international cooperation, München: Meidenbauer 2009, V, 101 S., ISBN: 978-3-89975-898-6 INHALT: "Seit den frühen 1970er Jahren sind grenzüberschreitende Umweltprobleme sowie ihre anthropogenen Ursachen und Auswirkungen weltweit verstärkt in das Bewusstsein von Wissenschaftlern, Politikern und Aktivisten gedrungen. Dabei stehen Staaten, die auf friedliche Konfliktlösung durch Kooperation setzen, als (handelnden) Akteuren grundsätzlich mehrere Optionen zur Verfügung. Zwischenstaatliche Verträge haben sich als ein wichtiger Mechanismus erwiesen, um grenzüberschreitende Umweltprobleme zu lösen. Wie sollen diese Verträge jedoch beschaffen sein, um diese Probleme auch möglichst effektiv lösen zu können? In der vorliegenden Arbeit werden Theorien über die Effektivität von Verträgen im Bereich der Internationalen Umweltpolitik, insbesondere im Hinblick auf die Umweltqualität, empirisch überprüft. Empirischer Schwerpunkt ist die grenzüberschreitende Wasserverschmutzung des Rheins in den Jahren 1954 bis 1999 und der Elbe in den Jahren 1985 bis 2004." (Autorenreferat) [59-L] Kopp-Malek, Tanja; Koch, Martin; Lindenthal, Alexandra: Die Europäische Kommission als lernende Organisation?: die Umsetzung des umweltpolitischen Integrationsprinzips in ausgewählten Generaldirektionen der Europäischen Kommission, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 179 S., ISBN: 978-3531-16121-1 INHALT: "Die Europäische Kommission stellt einen zentralen Akteur der Europäischen Union dar. Sie wird mit zunehmend umfangreicheren und sich wandelnden Aufgaben konfrontiert, auf die die Europäische Kommission reagieren muss. Dieses Buch untersucht am Beispiel der Umsetzung des umweltpolitischen Integrationsprinzips innerhalb der Europäischen Kommission, inwiefern diese vor dem Hintergrund sich verändernder Umweltanforderungen in der Lage ist zu lernen. Dazu fußt die Untersuchung auf einer systematischen Beschäftigung mit Ansätzen organisationalen Lernens, die zur Anleitung der empirischen Untersuchung herangezogen werden." (Autorenreferat) [60-L] Koutalakis, Charalampos: Regulatory effects of participatory environmental networks: the case of the 'Seville Process', in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 207-231 INHALT: Der Beitrag untersucht einen Fall der "new environmental governance", und zwar die Beteiligung von Bürgerinitiativen und umweltpolitischen Netzwerken, wie sie der "SevillaProzess" hervorgebracht und begünstigt. Diese Netzwerke streuen über das gesamte Mehrebenensystem der EU (Europäische Kommission, die einzelnen Mitgliedsstaaten, private Unternehmen, Verbände, Umweltorganisationen, Forschungseinrichtungen, Hochschule und transnationale europäischen Instanzen). Das Europäische Büro in Sevilla versucht, alle diese Akteure und Interessen zu koordinieren. In diesem Kontext geht der Autor der Frage nach, ob und wie die neuen Formen der Governance und des Managements im Mehrebenensystem der EU die mannigfaltigen konfligierenden Interessen in diesem "lockeren" Verbund steuern, or-

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ganisieren, koordinieren und vor allem schlichten können. Gefordert ist hier - paradoxerweise - eine neue Form regulativer Politik in einer eher anarchischen politischen Arena. (ICA) [61-L] Kraemer, Andreas: Von Europas Fehlern lernen: beim Klimaschutz gerieten die USA ins Hintertreffen ; sie holen schnell auf, in: Internationale Politik, Jg. 64/2009, Nr. 1, S. 57-61 (Standort: USB Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.internationalepolitik.de/ip/ archiv/jahrgang-2009/januar/von-europas-fehlern-lernen.html) INHALT: Die Folgen des Klimawandels, so der Verfasser, sind global. Bei systematisch miteinander verbundenen Schadensereignissen versagen Versicherungssysteme wie auch internationale Nothilfe. Da auch die dicht besiedelten Küstenregionen Amerikas betroffen sein würden, wären die USA ebenfalls nicht mehr in der Lage, international Hilfe zu leisten. Auch andere reiche Staaten, in Europa, am Persischen Golf oder etwa China und Japan mit ihren Konzentrationen von Menschen, Siedlungen, Verkehrsanlagen, Kraftwerken und Industrien in niedrig gelegenen Küstenregionen würden ihre Hilfe für ärmere Staaten einstellen. Die bisher noch funktionierende Solidarität zwischen Staaten droht zu versagen. Dieser Gefahr kann man nur mit vorausschauender internationaler Abstimmung und Planung begegnen. Aber weder die Vereinten Nationen noch andere internationale Institutionen sind für die kommenden Herausforderungen geeignet. Unklar ist noch, ob die bestehenden Einrichtungen, Programme und Finanzierungssysteme reformiert und befähigt werden können, oder ob völlig neue Strukturen geschaffen werden müssen. Europa und die USA sollten einen intensiven Austausch zu dieser wichtigen Frage führen und andere Staaten daran beteiligen. (ICF2) [62-F] Kuhn, Judith, Dipl.-Soz.Wiss.; Schwindenhammer, Sandra, M.A. (Bearbeitung); Breitmeier, Helmut, Prof.Dr. (Leitung): Klimawandel und Megastädte: systematische Analyse urbaner Anpassungsstrategien an den globalen Klimawandel INHALT: Die Studie fragt nach der Rolle von Megastädten im globalen Klimawandel. Empirisch gesicherte Befunde zur politischen Rolle von Städten stehen gegenwärtig noch aus. Städte gelten einerseits als Treibhausgas-Emittenten; andererseits sind sie auch vom Klimawandel betroffen. Maßnahmen zur Verminderung von Treibhausgasen (Mitigation) stehen schon seit längerem im Fokus der Politik von Städten. In der Entwicklung von Anpassungs- und Lösungsstrategien für den globalen Klimawandel zeigen Megastädte im internationalen Vergleich ausgeprägte Unterschiede im Grad urbaner Anpassungsstrategien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lagos/ Afrika, Dhaka/ Asien METHODE: Theoretisch greift die Studie auf Argumente aus der Urban Governance Literatur zurück und koppelt diese mit dem Ansatz des sozialen Lernens. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schwindenhammer, S.; Kuhn, J.; Breitmeier, H.: Analyzing urban adaptation strategies to climate change: a comparison of the coastal cities of Dhaka, Lagos and Hamburg. DVPW-Kongress 2009 "Politik im Klimawandel - keine Macht für gerechte Lösungen?", 21.-25.09.2009, Kiel. ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik (58084 Hagen)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 02331-987-2753, e-mail: [email protected]) [63-F] Kuhn, Judith, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Simonis, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Zivilgesellschaftliche Akteure in Global-Governance-Prozessen: das Agieren von Umweltorganisationen im Klimaregime nach Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls INHALT: Es wird untersucht, in welche Rolle zivilgesellschaftliche Akteure im Klimaregime der UN seit Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls am 16.02.2005 spielen. Hierfür werden die Partizipationsmöglichkeiten von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Klimaregime analysiert und besonderes Augenmerk auf das Handeln von Umweltorganisationen während der Weltklimakonferenzen gelegt. ZEITRAUM: 2005-2007 VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kuhn, J.: Gestaltungsmöglichkeiten zivilgesellschaftlicher Akteure in den Governance-Prozessen des UN-Klimaregimes. DVPW-Workshop "Politikwissenschaftliche Forschung zum Klimaschutz: Bilanz und Ausblick", 30.01.2009, Berlin. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik (58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02331-987-2146, Fax: 02331-987-4890, e-mail: [email protected]) [64-L] Laffan, Brigid: Law into action: the struggle to comply with the habitats directive in Ireland, Greece and Finland, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 163185 INHALT: Die Habitat Direktive (92/43) ist eines der grundlegenden europäischen Gesetze zum Schutz gefährdeter Arten und Habitate in Europa und damit auch der Erhaltung der Biodiversität. Der vorliegende Beitrag untersucht vergleichend die Implementation und den Grad Befolgung (compliance) dieses Gesetzeswerks der EU-Umweltpolitik in Irland, Griechenland und Finnland. Die zwei voneinander unabhängigen Schlüsselvariablen sind die Rolle der Europäischen Kommission bei der Sicherstellung der Umsetzung (Implementation) bzw. der Befolgung der Gesetze und die nationalstaatlichen "einheimischen" Konflikte um die Direktive. Immer wichtiger wird hier in allen Ländern die Rolle der nichtstaatlichen Organisationen und der "grünen" Bürgerinitiativen. Die Ausführungen zeigen, dass vor allem für Griechenland ein erhebliches Implementationsdefizit konstatiert werden kann. Das Gesetz existiert hier eher auf dem Papier als in der Realität. Die bestehenden Klientelsystems und Interessenverflechtungen blockieren und unterlaufen (nicht nur in diesem Politikfeld) eine gesetzestreue Umsetzung der EU-Richtlinien. (ICA)

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[65-L] Leggewie, Claus; Welzer, Harald: APO 2.0: für die Revolutionierung des Alltags wider die Klimakrise, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 54/2009, H. 12, S. 33-44 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Klima-Gipfel in Kopenhagen steht vor der Tür, aber bereits jetzt steht fest, dass die Ergebnisse weit hinter den umweltpolitischen Erfordernissen zurückbleiben werden. Die Autoren fordern angesichts dessen dazu auf, der Umweltzerstörung mit radikalem gesellschaftlichen Engagement zu begegnen. Ansätze für eine 'neue APO' sehen sie dabei bereits in der Gegenwart - in neuen Protestformen und im Widerstand gegen die Kultur der Verschwendung. Ihre These: Zur Abwendung der Klimakatastrophe bedarf es einer echten Revolutionierung des Alltags." (Autorenreferat) [66-F] Leuchina, Anastasija (Bearbeitung); Arndt, Melanie, Dr. (Leitung): Ukrainian ecological NGOs after Chernobyl (sub-project in the framework of project group "Politics and society after Chernobyl") INHALT: The aim of this PhD research is to explore the roots of the institutional weaknesses of the post-Chernobyl civil ecological movement in Ukraine. The project will study ecological NGOs development between 1986 and 2006 to find out why ecological NGOs compared to their social and medical counterparts have not formed a strong and influential movement up to date, which could influence decision-making processes. Throughout Ukraine's independence NGOs have become more visible, yet still not influential enough, actors in the public domain. The emergence of new independent states after the break-up of the USSR and irreversible democratization processes were critical factors for the development of the civil society in Ukraine in general, and ecological civil movements, in particular. Democratic values such as access to information, participation of the public in ecological decision-making are impossible without well developed civil society institutions. In Ukraine, civil society's development is slow and uneven. Although the Orange revolution increased the share for participation in civil society, more than half of the population is very pessimistic about their ability to influence state decision-making. Back in the late 1980's, the Chernobyl catastrophe created a great push for public mobilization and the creation of civil associations of a new level. Before the catastrophe, Ukrainian ecological movement existed in the form of state-funded and de facto state-run nationwide Associations of Nature Protection. The mobilization of the ecological movement culminated in 1986-1987 - when citizens mobilized around the medical, sociopolitical, economic and ecological problems posed by Chernobyl. However, twenty years since Chernobyl showed that this push was not sufficient enough to create a vocal and sustainable ecological movement. The NGOs which aimed at the execution of medical, information and socioeconomic rights built up well-institutionalized organizations, while many ecological organizations vanished with the end of the post-Chernobyl technical aid flows. The research will answer the following questions: Why did such a major catastrophe as Chernobyl not result in a strong, sustainable and influential ecological movement 20 years later? What factors, actions and attitudes were missing to build a strong ecological movement after Chernobyl? Why did social and medical NGOs created in response to Chernobyl become institutionally stronger and more competitive than ecological organizations? Most of the ecological NGOs were created with seed support from technical aid funds at the beginning of the nineties. With a shift in donor priorities and a decrease in US technical aid funds, many of ecolo-

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gical NGOs experience a severe lack of funding for their activities. Foreign donor dependency brings up another question - due to the systemic need for constant fundraising activities, ecoNGO's do not respond properly to local problems and constituency representation, but focus primarily on those areas, that could be funded by international organizations. Besides, the political involvement of the Green Party of Ukraine, which was built on the social capital of a nation-wide ecological NGO "Green World", which was created in response to the Chernobyl disaster, was destructive to ecological organizations' image because of the party's corrupt lobbying activities. Thus, the damaged reputation of many ecological NGOs limits their influence at the local and national level and hinders their development as civil society organizations due to the lack of grassroot support. Another issue that becomes very pertinent to civil society development after Chernobyl is how the public participates and influences decision-making, related to redressing the consequences of Chernobyl, such as cleaning-up of territories, socio-medical support and services for those who suffered directly and indirectly from the Chernobyl disaster, nuclear safety of Chernobyl reactors and other nuclear stations on the territory of Ukraine. The Chernobyl issue is put off to the bottom of priority 'to do' lists of politicians and state agencies. The project will analyse why the Ukrainian public is not capable of changing this. by addressing the following questions: Why are norms and procedures related to public participation not enforced by civil society organizations? Why are public councils at the Ministry of Environment and its respective local representative offices not functioning to their full potential? Why are NGOs and their multiple associations not viewed as powerful and professional partners for public decision making neither by the state authorities nor by the citizens? There is a certain body of literature, especially in the form of essays describing civil society development in Ukraine and the mechanisms of ecological NGOs participation in decision-making. However, many of these materials are more descriptive than analytical and either too wide or too narrow. The research will fill the gap by analyzing ecological NGOs as part of the Ukrainian civil society and the causes and tendencies of their development compared to the social and medical NGOs.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine METHODE: The most appropriate methods for the purposes of the research are: qualitative (semi-structured interviews with ecological NGO leaders and representatives of state authorities), discourse analysis of the official version of public participation in ecological decisionmaking, public discourse of the different organizations and the discourse within the ecological organizations which pose themselves as agents of political and social activity (sources for analysis are texts of laws and draft laws, newspaper articles, web sites, speeches etc.), and quantitative methods (official statistics and analysis of research studies by scientific institutes and think tanks). ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0331-74510-121, Fax: 0331-74510-143, e-mail: [email protected]) [67-F] Li, Xinlei (Bearbeitung); Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Betreuung): On environmental interregionalism with case study of ASEAN and EU interregional environmental cooperation INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: EU/ China ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-

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INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Center for Global Politics Graduate School of Global Politics -GSGP- (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Kissling, Claudia (Dr. Tel. 030-838-56009, e-mail: [email protected]) [68-L] Lindemann, Stefan; Jänicke, Martin: Nachhaltigkeitsstrategien in Deutschland und der EU: eine Zwischenbilanz aus umweltpolitischer Sicht, (FFU-Report, 02-2008), Berlin 2008, 35 S. (Graue Literatur; www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/systeme/ffu/publikationen/2008/lindemann_stefan_ja enicke_martin_2008/FFU_Report_02_2008.pdf) INHALT: "Ansätze strategischer Nachhaltigkeitsplanung haben sich seit der Konferenz von Rio (1992) weltweit überdurchschnittlich schnell ausgebreitet. Dennoch bleiben ihre Funktion und Qualität weiter umstritten. Ausgehend von dieser Debatte werden hier exemplarisch die Nachhaltigkeitsstrategien Deutschlands und der Europäischen Union aus umweltpolitischer Sicht bewertet. Die Analyse der beiden Strategien zeigt, dass diese überwiegend hinter dem Steuerungsmodell der Agenda 21 zurückbleiben. Insbesondere im Hinblick auf die Ziel- und Ergebnisorientierung sowie die Förderung der horizontalen Umweltpolitikintegration sind erhebliche Defizite zu beobachten. Vor diesem Hintergrund sollten Nachhaltigkeitsstrategien zukünftig als institutioneller wie thematischer Rahmen aufgewertet werden, in dem die ökologische, ökonomische und soziale Langzeitperspektive der Gesellschaft systematisch und koordiniert zur Sprache kommt. Konkrete Verbesserungsvorschläge umfassen dabei insbesondere die Festlegung von Langfristzielen, die Verbesserung von Monitoring und Evaluation, horizontale Politikintegration durch integrierte Nachhaltigkeitsprüfung sowie eine gezielte Stärkung der institutionellen Basis des Nachhaltigkeitsprozesses." (Autorenreferat) [69-F] Maier, Nina, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Osthorst, Winfried, Prof.Dr. (Leitung); Osthorst, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung): Die umstrittene Regulierung der europäischen Meere - eine Analyse der Europäischen Meeresschutzrahmenrichtlinie INHALT: Zielsetzung des Projekts ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie zentrale Probleme des Meeresschutz adressiert werden, und wie Definitionen, Fristen und Rechtsbegriffe zustande kamen. Zudem soll der Frage nachgegangen werden, welchen Beitrag die Meeresschutzrichtlinie zu einer nachhaltigen europäischen Meerespolitik leisten kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die zentralen Fragestellungen des Forschungsprojekts sollen durch Dokumentenanalyse sowie qualitative Interviews beantwortet werden. Da der zentrale Aspekt der Untersuchung die Analyse der europäischen Ebene darstellt, liegt hier auch der Fokus der Empirie. Ergänzend erfolgen diese Untersuchungen auch auf britischer und deutscher Ebene. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 200; EU Dokumente). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; relevante Akteure auf EU, britischer und deutscher Ebene). ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule Bremen, Fak. Gesellschaftswissenschaften (Neustadtswall 30, 28199 Bremen); Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit im Globalen Wandel an der Hochschule Bremen (Neustadtswall 30, 28199 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0421-5905-3298)

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[70-F] Mäkelburg, Tim, M.A. (Bearbeitung); Frantz, Christiane, Priv.Doz.Dr.; Kleinfeld, Ralf, Prof.Dr. (Betreuung): Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse in der Diskussion um die Grüne Gentechnik. Interaktionen, Funktionen und Rollen intermediärer Akteure des deutschen und niederländischen Umwelt- und Verbraucherschutzes im Vergleich INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Niederlande METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Vergleichende Politikwissenschaft (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Universität Münster, Zentrum für Niederlande-Studien (Alter Steinweg 6-7, 48143 Münster); Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Forschungsschwerpunkt Globalisierung und Regionalisierung Professur für die Politik Südostasiens (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster); Universität Münster, Graduiertenkolleg "Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart - Deutschland und die Niederlande im Vergleich" (Alter Steinweg 6-7, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02562-7019252 od. 0251-8328516, e-mail: [email protected]) [71-L] Matthiesen, Ulf; Reisinger, Eva: "Governance for Sustainability" und die Zone der Wissenstransaktionen: Wissen und Steuerung am Beispiel der lokalen Umsetzung von europäischen Feinstaubregulierungen, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 45/2009, H. 3 = H. 178, S. 67-82 (www.nsl.ethz.ch/index.php/de/content/download/2002/11398/file) INHALT: Die Autoren untersuchen am Beispiel der europäischen Umweltpolitik zur Luftreinhaltung die Frage, wie sich Governance-Prozesse im Zusammenspiel mit wissensgesellschaftlichen Entwicklungen gestalten und welche Arten von Kopplungsrelationen hier entstehen. In Verbindung mit neuen Mischungen von Deliberation und hierarchiegestützter Entscheidung spielen derartige Kopplungsformen für eine governancebezogene Raumforschung eine zunehmende Rolle, wie näher gezeigt wird. Der Beitrag beginnt mit einigen Überlegungen zur aktuellen Governance-Forschung und ihrem Verhältnis zum Wissen. Die Autoren verdeutlichen, inwiefern eine systematische Wissensperspektive neue Problembestände von gemeinschaftlichen Politiken im vereinten Europa zu entflechten erlaubt. Dabei spielen Wissensformen sowie die Transaktionen und Rückkopplungen zwischen Handlungs- und Wissensarenen eine entscheidende Rolle. Die vorliegende Fallstudie über die ostdeutsche Großstadt Potsdam geht der Frage nach, wie diese Kommune die jüngsten europäischen Luftreinhalterichtlinien in der Zusammenarbeit mit der Länderebene implementiert. Gleichzeitig wird untersucht, wie hier das Verhältnis von Wissen und Governance gestaltet ist und auf welche Weise die These einer systematischeren Integration von Wissen und Governance sowie des Einflusses der Wissensdimension in gemeinschaftlichen Politiken bedeutsam wird. Analysiert wird auch, auf welche Weise sich die lokale Umweltpolitik europäisiert. (ICI2)

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[72-L] Mende, Silke: "Die Alternative zu den herkömmlichen Parteien": Parlamentarismuskritik und Demokratiekonzepte der "Gründungsgrünen" in den siebziger und frühen achtziger Jahren, in: Thomas Bedorf (Hrsg.) ; Felix Heidenreich (Hrsg.) ; Marcus Obrecht (Hrsg.): Die Zukunft der Demokratie, Münster: Lit Verl., 2009, S. 28-50 INHALT: Die Autorin wirft in ihrem Beitrag über die Alternativbewegungen der 1970er Jahre die Frage nach den "vergangenen Zukünften", also den demokratietheoretischen Utopien der Vergangenheit auf. Ihre Ausführungen gliedern sich in drei Teile: In einem ersten Abschnitt geht es um die Bedingungen grüner Staats- und Demokratievorstellungen in den 1970er Jahren. Einerseits wird ein Blick auf die vor allem von der grünen Bewegung empfundenen neuen strukturellen Herausforderungen an Staat und Demokratie geworfen, andererseits werden die einzelnen grünen Akteursgruppen identifiziert und ihre Ideenwelt kurz skizziert. Im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts stehen die gemeinsamen Kritikmuster an der Bonner Parteiendemokratie, sowie die auf der Grundlage dieser Kritik entwickelten Alternativmodelle. Es werden einige dominante Ordnungsvorstellungen und deren ideengeschichtliche Traditionsbestände und transnationale Bezugsgrößen beschrieben. Im dritten Abschnitt wird die frühe Partei der Grünen unter folgender Fragestellung in den Blick genommen: Wie legitimierte die selbst ernannte "Anti-Parteien-Partei" ihr Engagement in den Wahlkämpfen und Parlamenten und welche Rolle spielte eine spezifisch grüne Ritual- und Symbolpolitik bei dem Versuch, den Spagat zwischen Bewegung und Partei demokratietheoretisch zu meistern? (ICI2) [73-L] Messner, Dirk: Die Menschheit vor der Herkulesaufgabe, in: Politische Ökologie, Jg. 27/2009, Nr. 118, S. 5053 INHALT: Nur auf der Grundlage einer "internationalen Kooperationsrevolution" ist es angesichts des knappen Zeitfensters möglich, einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Politik und Wirtschaft müssen im Fall der Klimapolitik lernen, einschneidende und wirksame Reformen nicht erst dann anzugehen, wenn die Krise bereits "da ist" - wie gerade erst im Fall der internationalen Finanzmarktkrise -, sondern präventiv und Jahrzehnte bevor die verheerenden Wirkungen auftreten. Denn wenn die massiven Klimakrisen ab 2030 kumulierten, wäre es für Gegenmaßnahmen aufgrund der Trägheit des Klimasystems zu spät. Gehandelt werden muss sofort und zwar auf Grundlage der Ergebnisse der Wissenschaft zu den Folgen des globalen Umweltwandels, und nicht erst später aufgrund der Ereignisse, der Klimakrisen ab 2030. Auf solcherart vorausschauendes Handeln sind unsere politischen und ökonomischen Systeme, aber auch die individuellen "mental maps" bisher nicht ausgerichtet. (ICF2) [74-L] Methmann, Chris: Ein Green New Deal als Hebel für gesellschaftliche Veränderung, in: Thomas Sauer (Hrsg.) ; Silke Ötsch (Hrsg.) ; Peter Wahl (Hrsg.): Das Casino schließen : Analysen und Alternativen zum Finanzmarktkapitalismus ; Reader des Wissenschaftlichen Beirats von Attac, Hamburg: VSAVerl., 2009, S. 128-134 INHALT: Die Finanzkrise von 2008 ist zur tief greifenden Weltwirtschaftskrise geworden. Zentralbanken und Regierungen geben zur Rettung "notleidender Banken" weltweit Billionenbe-

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik trägen aus Steuermitteln aus. Trotzdem droht die erste weltweite Rezession seit 1945 mit dramatischen Wachstumseinbrüchen nicht nur in den kapitalistischen Metropolen. Auch der Klimawandel verschärft sich. Bis 2020 könnten sich über 200 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Folgen einer globalen Erwärmung der Erde befinden, die maßgeblich durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe, die Abholzung der Regenwälder und die Industrialisierung der Landwirtschaft angefacht wurde. Der vorliegende Beitrag diskutiert einige der Antworten auf diese Krise des neoliberalen und "fossilistischen" Kapitalismus wie u. a. den sogenannten "Green New Deal". Von US-Präsident Obama über das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die südkoreanische Regierung bis hin zu den deutschen Grünen propagieren politische Akteure eine Art ökokeynesianische Politik der Krisenbekämpfung, welche die ökonomische und ökologische Krise gleichermaßen bekämpfen soll. Andere hingegen kritisieren den Green New Deal als Elitenprojekt, das die kapitalistische Naturausbeutung auf eine neue, systematische Basis stellen soll, die grundlegenden Systemdynamiken aber nicht bekämpft. Das Resümee des Autors aus diesem Diskurs lautet: "Zwar ist es richtig, dass ein Green New Deal an sich keine Lösung für die großen Fragen des Kapitalismus bietet, also weder die soziale Frage beantworten noch die Ausbeutung der Natur beenden kann. Aber er kann in der gegenwärtigen Krisensituation richtige Antworten auf drängende Fragen geben und bietet unter bestimmten Bedingungen Potenzial für emanzipatorische Alternativen". (ICA2)

[75-L] Müller, Olaf L.: Mikro-Zertifikate: für Gerechtigkeit unter Luftverschmutzern, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP), Vol. 95/2009, H. 2, S. 167-198 (Standort: USB Köln(38)-Fa5; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ingentaconnect.com/content/fsv/arsp/2009/00000095/00000002/art00002) INHALT: Der Verfasser unterbreitet einen Vorschlag zum ökologischen CO2-Problem, der seiner Meinung nach für Gerechtigkeit unter Luftverschmutzern sorgen würde und sich zugleich am Kriterium ökonomischer Effizienz orientiert. Sollte der Vorschlag überzeugend sein, so wäre offenbar gezeigt: Ökologie, Moral und Ökonomie müssen einander nicht in die Quere kommen, jedenfalls nicht bei der Bekämpfung des Klimawandels. Der Autor löst den Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie dadurch auf, dass er die Ökonomie zur Magd der Ökologie degradiert. Es wird argumentiert, dass aus moralischen Gründen die Klimaökologie Vorrang vor ökonomischem Gewinnstreben hat. Es wäre ungerecht, wenn diejenigen, die heute in den reichen Ländern leben, auf unser ökonomisches Eigeninteresse pochten - statt sich einzuschränken, um der Nachwelt die Klimakatastrophe zu ersparen. Wer diesem Grundsatz zustimmt, muss kein eingefleischter Egalitarist sein, braucht also nicht zu behaupten, dass das höchste moralische Ziel darin bestehe, alle Menschen (auch die Nachgeborenen) gleich zu behandeln. Der Grundsatz gilt in einer Vielzahl verschiedener Moralsysteme. Sollte der Grundsatz im Rahmen irgend eines Moralsystems nicht gelten, so spräche das nicht gegen den Grundsatz, sondern gegen das fragliche Moralsystem. Und das bestätigt die moralische Kraft des Grundsatzes: Sowohl die Ökonomie als auch die Ökologie ist eine Magd der Moral. Dass diese beiden Mägde unter der Herrschaft der Moral Hand in Hand zusammenarbeiten können, statt sich gegenseitig zu bekämpfen, das zeigen die Details des Vorschlags zum Klimaproblem. Wir können es uns ökonomisch erlauben, mehr Gerechtigkeit zu wagen. Jedem Menschen kommt dasselbe Recht auf dieselbe Menge an CO2-Emissionen zu wie jedem anderen. (ICF2)

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[76-F] Müller, Wolfgang C., Prof.Dr.; Thurner, Paul W., Prof.Dr. (Leitung): Phasing-Out der Kernenergie im Vergleich: staatliche Politik, Parteienwettbewerb und öffentliche Meinung in Europa INHALT: Das Projekt wird sich auf jene westeuropäischen Staaten (und einige osteuropäische Kontrollfälle) konzentrieren, die sich zu einem Zeitpunkt für ein vollständiges "Phasing-out" der Kernkraft oder zumindest teilweise Moratoria entschieden. Ziel des Projektes ist es, diese Politikergebnisse und das dafür ausschlaggebende Verhalten der politischen Parteien und Bürger zu erklären. Das Forschungsdesign des Projektes enthält diachrone und Querschnittvergleiche der Politikentwicklung und der Dynamik der öffentlichen Meinung im Hinblick auf die Nutzung der Kernenergie. Das Projekt wird die bisherigen energiepolitischen Entscheidungen rekonstruieren und die Bemühungen von politischen Parteien und Interessengruppen um eine Revision einmal getroffener "Phasing-out"-Entscheidungen verfolgen. Das geschieht mit besonderer Bedachtnahme auf die jeweils vorherrschenden ökonomischen Bedingungen, die Energieversorgung (Abhängigkeiten, Diversifikation) und umweltpolitische Verpflichtungen, die Ansatzpunkte für eine neues "Framing" der Kernenergie liefern können. Ziel des Projekts ist es, die Zusammenhänge zwischen den Policy-Positionen von strategischen Wählergruppen, Parteistrategien und Politikergebnissen zu verstehen. Strategische Wählergruppen setzen sich aus jenen Wählerinnen und Wählern zusammen, deren PolicyÜberzeugungen und Parteipräferenzen schwach ausgeprägt sind und daher am ehesten einem Framing durch politische Akteure unterliegen können. Auf der Mikroebene soll erklärt werden, wie Wähler auf bestimmte Framing-Bemühungen reagieren, auf der Ebene der Parteien wollen die Forscher die Wahl der Strategie verstehen und auf der Systemebene ist es das Ziel des Projekts, das Politikergebnis (Nutzung oder Nicht-Nutzung von Kernenergie und spezifische Regulierungen) zu erklären. GEOGRAPHISCHER RAUM: ausgewählte europäische Staaten METHODE: Das Projekt wird einen Mix an Methoden einsetzen, darunter Dokumentenanalyse, die Re-Analyse von Bevölkerungsumfragen, Laborexperimente und eine Befragung mit 'eingebetteten' Experimenten. Datenart: Umfragedaten, Parteidokumente, Rechtsquellen und Regierungsdokumente. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131 Mannheim); Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Empirische Politikforschung und Policy Analysis (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Müller, Wolfgang C. (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [77-F] Neuneck, Götz, Prof.Dr.; Brzoska, Michael, Prof.Dr.; Kalinowski, Martin, Prof.Dr.; Claussen, Martin, Prof.Dr.; Oßenbrügge, Jürgen, Prof.Dr.; Jakobeit, Cord, Prof.Dr. (Bearbeitung): Klimawandel und Sicherheit INHALT: In dem Projekt sollen lokale und regionale Auswirkungen von Klimawandel mit Sicherheitsrelevanz, Fragen globaler Umweltgerechtigkeit und deren Auswirkungen auf Sicherheitsfragen, die sicherheitspolitischen Aspekte von Maßnahmen gegen den Klimawandel, ins-

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besondere im Bereich der Nuklearenergie, und die Analyse des öffentlichen Diskurses zu Sicherheit und Klimawandel untersucht werden. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg -IFSH- Interdisziplinäre Forschungsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Risikotechnologien (Beim Schlump 83, 20144 Hamburg); Universität Hamburg, Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (Beim Schlump 83, 20144 Hamburg); Max-Planck-Institut für Meteorologie (Bundesstr. 53, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Department Geowissenschaften Institut für Geographie (Bundesstr. 55, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung -FKRE- und Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung -AKUF- (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Neuneck, Götz (Prof.Dr. Tel. 040-866077-21, e-mail: [email protected]); Brzoska, Michael (Prof.Dr. Tel. 040-866077-10, e-mail: [email protected]) [78-F] Nolte, Christoph, M.Sc. (Bearbeitung); Stoll-Kleemann, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): Protected area management effectiveness assessments in Europe: a review of data, methods and results INHALT: Zusammenfassende Analyse bisher existierender Studien zur Effektivität des Managements europäischer Schutzgebiete: ausführlicher und systematischer Überblick über existierende Studien, eingesetzte Evaluierungsmethoden und verwendete Schlüsselindikatoren; Zusammenfassung der Ergebnisse europäischer Studien bzgl. der Managementeffektivität der untersuchten Schutzgebiete, dominanter Risikofaktoren in Europa und Ergebnisanwendung; Entwicklung von Empfehlungen zur Anpassung von Evaluierungsmethoden an den europäischen Kontext. ZEITRAUM: 2000-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa (Council of Europe Definition) METHODE: Bestandsaufnahme/ vergleichende Analyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 40; Methoden zur Evaluierung von Schutzgebieten; Auswahlverfahren: total available). Gruppendiskussion (Workshop). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 500; Evaluierungsergebnisse von Schutzgebieten; Auswahlverfahren: total available). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 20; Evaluierungsberichte -national-; Auswahlverfahren: total available). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Protected areas management effectiveness assessments in Europe. Report. BfN-Skripten. Bonn 2010 (forthcoming). ARBEITSPAPIERE: Protected areas management effectiveness assessments in Europe. Draft report. ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesamt für Naturschutz -BfNINSTITUTION: Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie und Geologie Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaft (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald) KONTAKT: Leiterin (Tel. 03834-864680, e-mail: [email protected])

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[79-L] Oberheitmann, Andreas; Sternfeld, Eva: Climate change in China: the development of China's climate policy and its integration into a new international post-Kyoto climate regime, in: Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 38/2009, No. 3, S. 135-164 (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:18-4-647) INHALT: "According to the IPCC's Fourth Assessment Report, global emissions of carbon dioxide have to be reduced by about 80 per cent by 2050 in order to stabilize the increase in global temperature at 2 to 2.4 degree Celsius by 2100 compared with its pre-industrial level. An increase of only 2 degree Celsius would bring about 'acceptable' negative impacts on the ecosystems and the world economy. Without a reduction in CO2 emissions in China, however, it will be hard to achieve this goal. Currently, China is already responsible for about 50 per cent of the worldwide increase in CO2 emissions recorded over the past ten years. On the other hand, it is the industrialized countries that are mainly responsible for the greenhouse-gas emissions of earlier years. Taking the challenges of China's economic growth, its impact on future CO2 emissions and the development of China's climate policy into account, this article develops a new post-Kyoto regime based on cumulative per-capita emission rights." (author's abstract)| [80-L] Ochs, Alexander: Auf der Suche nach neuen Verbündeten: neue Führungsmächte als Partner deutscher Klimapolitik, in: Jörg Husar (Hrsg.) ; Günther Maihold (Hrsg.) ; Stefan Mair (Hrsg.): Neue Führungsmächte : Partner deutscher Außenpolitik?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 203-235 INHALT: Dass der Mensch die Hauptschuld an der Klimaveränderung trägt, ist zumindest wissenschaftlich weitgehend unumstritten. Die Verbrennung fossiler Energien, die Abholzung großer Waldgebiete sowie bestimmte landwirtschaftliche und industrielle Verfahren setzen Emissionen frei, die den natürlichen Treibhauseffekt der Erde immer weiter verstärken. Gelingt es nicht, die großen Volkswirtschaften zu reformieren - und dazu ist nicht weniger nötig als eine "dritte industrielle Revolution" -, drohen im besten Fall unwirtlichere Lebensbedingungen, im schlimmsten eine Katastrophe kaum mehr kontrollierbaren Ausmaßes. Um dieses Problem zu bekämpfen, wird neben den Großemittenten des Nordens das Verhalten einiger zentraler Akteure der südlichen Erdhalbkugel maßgeblich sein: Folgende Fragen sind hier zu klären: Bekommen China, Indien und Mexiko ihre explosionsartig steigenden Emissionen in den Griff? Wird der Waldschutz in Brasilien und Indonesien seinen notwendigen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten? Können Südafrika und Südkorea ihre fast vollständig auf fossilen Trägern basierende Energiegewinnung reformieren? Wird schließlich die bisherige "Blockademacht" Australien künftig ihrer Verantwortung gerecht werden? Der vorliegende Beitrag zeigt dass sich Deutschland in den letzten Jahren als "Lokomotive" der internationalen Klimadiplomatie etabliert und profiliert hat. Die Bundesrepublik versucht klimapolitische Dialog mit wirtschaftlich und politisch aufstrebenden Staaten des Südens führen. Sie festigt damit ihre Führungsrolle in diesem immer wichtiger werdenden Politikfeld und schärft ihr Profil als Weltordnungspolitik mitgestaltende Mittelmacht. (ICA2)

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[81-F] Otto, Daniel, M.Sc. (Bearbeitung); Brühl, Tanja, Prof.Dr. (Betreuung): Wissen als Variable in der internationalen Politik: der Einfluss von Epistemic Communities auf transnationale Verhandlungen am Beispiel der Konstituierung und Evolution der Klimapolitik (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Internationale Institutionen und Friedensprozesse (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-2187, e-mail: [email protected]) [82-L] Partzsch, Lena: Legitimität von Typ 2-Partnerschaften: Die EU-Wasserinitiative, in: Ingo Take: Legitimes Regieren jenseits des Nationalstaates : unterschiedliche Formen von Global Governance im Vergleich, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 104-120 INHALT: Die Verfasserin analysiert die Legitimität von Typ 2-Partnerschaften am Beispiel der vier regionalen Partnerschaften der EU-Initiative "Water for Life" (EUWI). Typ 2-Partnerschaften entsprechen dem transnationalen Arrangement eines Netzwerks, in dem internationale staatliche und nichtstaatliche Akteure verschiedener Ebenen und Ressorts globalen Herausforderungen begegnen. Analysiert werden die Input-, die Throughput- und die Output-Legitimität. Das Ergebnis: Da die Zusammensetzung der transnationalen Typ 2-Partnerschaften weder repräsentativ ist noch die gleichberechtigte Mitwirkung von Stakeholdern gewährleistet und zudem die Struktur und Verfahren der Partnerschaften nicht transparent sind und somit auch keine Rechenschaftspflichtigkeit ermöglichen, ist eine Akzeptanz dieser Partnerschaften als transnationale Regelungsarrangements nicht zu erwarten. (ICE2) [83-F] Pegels, Anna, Dr. rer. oec. (Bearbeitung): Finanzierung der Klimapolitik in Entwicklungsländern INHALT: Nach einer Schätzung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) werden im Jahr 2030 zusätzliche Investitionen von 200-210 Milliarden USD jährlich für die weltweite Vermeidung von Klimagasen benötigt. Dieser Bedarf ist über öffentliche Mittel allein nicht zu decken. Private Investitionen hingegen können und müssen einen bedeutenden Beitrag leisten: Laut UNFCCC reichen 1.1-1.7% der globalen Investitionen in 2030, um den zusätzlichen Finanzbedarf zu decken. Die Rolle der öffentlichen Mittel ist daher katalytisch: Gemeinsam mit politisch gesetzten Rahmenbedingungen müssen sie private Investitionen hebeln, um die Weltwirtschaft und insbesondere die Wirtschaften aufstrebender Entwicklungsländer auf einen kohlenstoffarmen Wachstumspfad zu lenken. Um genau diese katalytische Rolle geht es im Forschungsprojekt "Finanzierung der Klimapolitik in Entwicklungsländern": Wo liegen die Investitionshemmnisse? Wo kann öffentliche Finanzierung ansetzen? Und welche Rahmenbedingungen muss die Politik liefern? ART: ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-94927-175, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [84-F] Pethig, Rüdiger, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Regulierungsüberlagerungen in der EU-Klimapolitik. Eine umweltökonomische Analyse zur Interaktion des Emissionshandelts mit Emissionssteuern, Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Engergien sowie Effizienzstandards INHALT: Seit Januar 2005 bildet das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) das Herzstück der europäischen Klimapolitik. Mit dem EU-EHS möchte die Europäische Union nicht nur ihre im Kyoto-Protokoll eingegangenen Treibhausgasminderungsverpflichtungen bis 2012 einhalten, sondern auch weiterreichende Reduktionsziele bis 2020 kosteneffizient erreichen. Nach einer Pilotphase von 2005 bis 2007 wird das EU-EHS ab 2008 mit der Kyoto-Verpflichtungsperiode (2008 bis 2012) in ein rollierendes 5-Jahres-System überfuhrt, mit dem sukzessive eine deutliche Verringerung der europäischen Treibhausgasemissionen erzielt werden soll. Die Pilotphase des EU-EHS war Gegenstand der theoretischen wie angewandten umweltökonomischen Forschung und hat zu verschiedenen Verbesserungsvorschlägen für die anstehende zweite Periode geführt. Die bisherige Kritik bezog sich vor allem auf 1. problematische Anreiz- und Mitnahmeeffekte einer weitgehend freien Zuteilung von Emissionsrechten, 2. Wettbewerbsverzerrungen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten infolge einer mangelhaften Harmonisierung der Zuteilungsregeln, und 3. kontraproduktive Effizienz- und Verteilungseffekte des sektoral beschränkten EHS bzw. der erforderlichen komplementären Emissionsregulierung für andere Sektoren. Im Mittelpunkt des beantragten Forschungsvorhabens steht die allokative Bewertung von Überlagerungen des EHS mit anderen umweltpolitischen Instrumenten wie Emissionssteuern, Subventionen für erneuerbare Energien oder Effizienzstandards. Regulierungsüberlagerungen werden von der bisherigen umweltökonomischen Literatur kaum thematisiert, obwohl sie in der europäischen Klimapolitik zunehmend an Bedeutung gewinnen und damit die Kosteneffizienz der Einhaltung der EU-Klimaziele erheblich beeinflussen können: Das EHS steht in Wechselwirkung mit zahlreichen bestehenden Energie- und Emissionssteuern; zusätzlich werden stringente Energie- bzw. Emissionseffizienzstandards eingeführt und Förderprogramme für erneuerbare Energien massiv ausgebaut. Vor diesem Hintergrund zielt das Forschungsvorhaben in drei Arbeitspaketen darauf ab, die Interaktionen des EU-EHS 1. mit überlappenden emissionsmindernden Steuern (Arbeitspaket A), 2. mit überlappenden Maßnahmen der Förderung erneuerbarer Energien (Arbeitspaket B), und 3. mit überlappenden Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz (Arbeitspaket C) aus statischer sowie dynamischer Effizienzsicht zu untersuchen. Für eine problemadäquate Analyse müssen die Rahmenbedingungen der Umweltpolitik berücksichtigt werden: Das Forschungsvorhaben bewertet daher Regulierungsüberlagerungen nicht nur in einem idealisierten (erstbesten) Referenzrahmen, sondern bezieht vorhandene Allokationsverzerrungen (Fiskalsteuern, Güter- und Arbeitsmarktunvollkommenheiten) und multiple wirtschaftspolitische Zielsetzungen in die Untersuchung mit ein. Die Komplexität einer integrierten wissenschaftlichen Problemanalyse von Regulierungsüberlagerungen macht einen komplementären Einsatz theoretischer und angewandter Modelle notwendig: Die theoretische Analyse gewährleistet das grundlegende Verständnis zentraler Wirkungsmechanismen. Die angewandte Analyse auf Basis empirischer Daten erlaubt es, die Größenordung bzw. Relevanz der in der Theorie abgeleiteten Effekte zu ermitteln. Zudem können mit numerischen Modellen Erweiterungen der

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theoretischen Untersuchungen um politikrelevante Komplexitäten vorgenommen werden, die analytisch kaum oder nicht fassbar sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: EU ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Fach VWL Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Umweltökonomik (57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-3143, e-mail: [email protected]) [85-L] Pettenkofer, Andreas: Radikale Kritik und gründende Gewalt, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 6/2009, H. 1, S.166-180 INHALT: Will man Entstehung und politische Wirkung des "antiautoritären" Protests erklären, so der Verfasser, kommt es darauf an, das Spiel von Normalisierung und Pathologisierung nicht zu reformieren, sondern zu beenden. Dabei ist es zweifellos eine wichtige Beobachtung, dass der "antiautoritäre" Protest Merkmale aufweist, die zunächst aus erklärtermaßen religiösen Organisationen vertraut sind. Insofern enthält auch die alte Polemik gegen die "Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft" eine reale Einsicht. Tatsächlich ist der Protestzusammenhang von einem Deutungsmuster geprägt, das - auch wenn die Beteiligten die entsprechenden Kategorien mit "säkularen" Bezeichnungen belegen - strukturell auf einer Unterscheidung zwischen heilig und profan basiert. Aber Nutzen lässt sich aus dieser Beobachtung erst ziehen, wenn man vorläufig davon absieht, die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen stecken zu wollen. Dann ermöglicht sie es, besser zu erklären, wie überhaupt eine "antiautoritäre" Bewegung entstehen konnte, und warum sie so weitreichende Folgen hatte: die Ausdifferenzierung eines zwanzig Jahre lang stabilen Protestfelds und die Entstehung einer neuen Kritikposition, die den politischen Möglichkeitsraum veränderte und zur Bildung von zuvor undenkbaren politischen Organisationen führte. Wie sehr ein "religiöses" Moment im "antiautoritären" Protest strukturbildend wirkte, zeigt sich gerade, wenn man diese längerfristigen Wirkungen betrachtet. In der Studie werden Ergebnisse eines Projekts berichtet, das Artikel aus Printmedien westdeutscher Protestbewegungen der sechziger und siebziger Jahre mit den Mitteln der hermeneutischen Sequenzanalyse ausgewertet hat, um die Entstehung einer "grünen" Politik zu rekonstruieren. Was die Studentenbewegung selbst betrifft, konzentriert sich die Analyse auf Quellen, die inzwischen weithin bekannt sind. Die religionssoziologische Perspektive zielt dabei nicht auf eine weitere nachträgliche Kritik an den damaligen Protestteilnehmern - sie soll Distanz zu jenem "liberalen" Konzept politischen Wandels ermöglichen, von dem auch das heutige Reden über Politik meist geprägt bleibt. (ICF2) [86-F] Pistorius, Till, Dr.; Sotirov, Metodi; Rosenkranz, Lydia; Kaphengst, Timo (Bearbeitung); Winkel, Georg, Dr. (Leitung): Implementation der EU-Forststrategie - strategische Optionen für eine EU-Waldpolitik zum Schutz von Europas Wälder vor schädlichen Einflüssen INHALT: Ziel der Studie ist die Entwicklung möglicher Ansätze und Szenarien einer gemeinsamen Forstpolitik zum Schutz der Wälder Europas durch die Europäische Union. Im Rahmen der Studie soll zunächst ein Überblick über den Zustand der Wälder Europas sowie über (potenzielle) Gefährdungen gegeben werden. Weiterhin wird eine Übersicht über bereits beste-

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hende politische Ziele und Instrumente auf europäischer, pan-europäischer und internationaler Ebene erstellt, die für die europäischen Wälder und den Forstsektor relevant sind. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser beiden Untersuchungsschritte werden mehrere Szenarien einer Waldpolitik unterschiedlicher Intensität politischer Intervention auf EU-Ebene entwickelt und anhand von unterschiedlichen Kriterien bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Die Studie gliedert sich in die folgenden Aufgabenbereiche: Zustand der Wälder und schädliche Einflüsse. Zunächst werden im Rahmen einer Literaturstudie sowie durch Expertenbefragungen ein Überblick über den Zustand der Wälder Europas und ihrer ökosystemaren Leistungen erstellt. Ferner erfolgt eine Analyse der schädlichen Einflüsse auf die Waldökosysteme. Letztere beinhalten vor allem die Bereiche Klimawandel, Biodiversität und unmittelbar sozio-ökonomisch bedingte Gefährdungen. Auf die Darstellung der Sichtweisen verschiedener Interessensgruppen wird hierbei besonders Wert gelegt. Leitung: IFP Freiburg. Überblick über die bestehenden Politiken mit Relevanz für Europas Wälder. Im zweiten Teil der Studie wird, ebenso durch Literaturrecherchen und Expertenbefragungen, ein faktischer Überblick über die bereits existierenden Richtlinien, Strategien und Rahmenbedingungen der verschiedenen Politikfelder, die Einfluss auf Wald und Forstsektor haben, gegeben und in einer Matrix dargestellt. Hierbei werden die internationale Ebene (UN), die paneuropäische Ebene und die Ebene der Europäischen Union genauer betrachtet. Die Analyse möglicher und bestehender Konflikte und Synergien zwischen den einzelnen Politiken bzw. Ebenen bilden einen wichtigen Schwerpunkt. Leitung Europäischer und Pan-Europäischer Teil: Ecologic. Leitung Internationaler Teil: IFP Freiburg. Ermittlung des Bedarfs und der Möglichkeiten einer gemeinsamen Forstpolitik. Im dritten Teil werden Handlungsbedarf und Optionen einer gemeinsamen Forstpolitik ermittelt. Hierzu wird aus Teil 1 und 2 des Vorhabens ein Grundlagenpapier erstellt, welches während eines Expertenworkshops diskutiert wird Dort sollen verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen sowie politische Interventionsoptionen in Hinblick auf eine eventuelle EU-Waldpolitik identifiziert werden. Leitung: Ecologic und IFP Freiburg. Ableitung politischer Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse des Workshops dienen zur Grundlage für die Entwicklung und Bewertung verschiedener strategischer Handlungsoptionen einer EU-Waldpolitik, die im letzten Untersuchungsschritt detailliert auf Stärken und Schwächen sowie auf Erfolgswirksamkeit und politische Akzeptanz hin untersucht werden. ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik (Tennenbacher Str. 4, 79106 Freiburg im Breisgau); Ecologic gGmbH Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik (Pfalzburger Str. 43-44, 10717 Berlin) KONTAKT: Pistorius, Till (Dr. Tel. 0761-203-3723, Fax: 0761-203-3705, e-mail: [email protected]); Sotirov, Metodi (Tel. 0761-203-3719, Fax: 0761-203-3705, e-mail: [email protected]); Rosenkranz, Lydia (Tel. 0761-203-3720) [87-L] Poloni, Verena: Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als boundary organization, in: Jost Halfmann (Hrsg.) ; Falk Schützenmeister (Hrsg.): Organisationen der Forschung : der Fall der Atmosphärenwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 250-271

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INHALT: Die Verfasserin stellt das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als "Grenzorganisation" zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik vor. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Grenze zwischen Wissenschaft und Politik organisiert wird. Zunächst werden Organisationsstruktur, Entscheidungsebenen und Assessmentprozess des IPCC beschrieben, wobei der Entstehung der IPCC-Berichte besondere Aufmerksamkeit zu Teil wird. Dann werden verschiedene Ansätze (Guston, Miller, Jasanoff) diskutiert, die sich mit dem Thema "Grenzorganisation" auseinandersetzen, und ihre Erklärungskraft im Hinblick auf IPCC überprüft. Es wird deutlich, dass die Grenzarbeit zwischen Wissenschaft und Politik im Fall des IPCC vor allem in der Berichterstellung geleistet wird. (ICE2) [88-L] Reder, Michael: Menschenrechte als ethische Grundlage der Klimapolitik: ein Beitrag der politischen Philosophie, in: Gaia : ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft, Jg. 18/2009, H. 4, S. 315-321 (www.ingentaconnect.com/content/oekom/gaia/2009/00000018/00000004/art00009) INHALT: In der Studie werden drei Teildiskurse der Klimadebatte auf ihre normativen Annahmen hin untersucht: Beispiele sind die Diskurse über Klimaökonomie, Klimaschutz als Lifestyle und historische Schuld. Alle drei machen philosophisch einige Probleme, weil sie jeweils einem Prinzip den ausschließlichen Vorrang einräumen. Im zweiten Schritt wird nach einer überzeugenden Grundlage für Klimapolitik gefragt. Es wird argumentiert, dass Ausgangspunkt einer kohärenten und weltweit akzeptierbaren Klimaethik die Menschenrechte sein können. Dazu werden fünf normative Dimensionen der Menschenrechte identifiziert. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche politischen Konsequenzen eine derartige Deutung der Menschenrechte als ethische Grundlage Klimapolitik hat. (ICF) [89-L] Reisinger, Eva: Von der Schwierigkeit, Feinstaub zu reduzieren: Wissen, Nachhaltigkeit und Governance in der lokalen Umweltpolitik, in: Ökologisches Wirtschaften, 2009, H. 3, S. 43-46 INHALT: "Wie werden Governance-Ansätze in der lokalen Umweltpolitik umgesetzt? Vor dieser Fragestellung wurde in zahlreichen Fallstudien untersucht, welche Bedeutung Wissen zukommt, wenn es um nachhaltiges Regieren in Kommunen geht." (Autorenreferat) [90-F] Richerzhagen, Carmen, Dr. (Bearbeitung): Access und Benefit-sharing in der Konvention über die Biologische Vielfalt INHALT: Bis 2010 soll der Biodiversitätsverlust auf globaler, regionaler und nationaler Ebene signifikant reduziert werden. Dazu sollen die drei Ziele der Konvention über biologische Vielfalt (CBD), der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität sowie der Zugang und gerechte Vorteilsausgleich (Access and Benefit-sharing), effektiver und kohärenter umgesetzt werden. Das 2010-Ziel wurde auch in die Millenium Development Goals (MDGs) aufgenommen. Gleichzeitig soll bis 2010 ein internationales Regime für den gerechten Vorteilsausgleich verhandelt werden, bei dem die Industriestaaten eine größere Verantwortung übernehmen, indem sie möglicherweise die Nutzung genetischer Ressourcen z.B. in der Pharmain-

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dustrie stärker regulieren und kontrollieren. Vor diesem Hintergrund stellen sich zwei Fragen: 1. Was sind geeignete und effektive Instrumente zur Finanzierung und Implementierung von Biodiversitätsschutz, insbesondere ist das Access and Benefit-sharing Konzept eins davon? 2. Was sind Elemente eines internationalen Regimes, das bis 2010 verhandelt werden soll, um den Entwicklungsländern einen gerechten Vorteilsausgleich zu sichern? VERÖFFENTLICHUNGEN: Täuber, Sabine; Richerzhagen, Carmen; Holm-Müller, Karin: Die Nutzer genetischer Resourcen in Europa und ihr Verhältnis zur CBD. in: Natur und Landschaft, 2008, 2, S. 47-51.+++Richerzhagen, Carmen; Virchow, Detlev: Sustainable utilization of crop genetic diversity through property rights mechanisms: the case of coffee genetic resources in Ethiopia. in: International Journal of Biotechnology, 9, 2007, 1, pp. 60-86.+++Richerzhagen, Carmen: Survey: users of genetic resources in Germany; results according to an internationally recognized certificate of origin / source / legal provenance. in: Feit, Ute; Wolff, Franziska (eds.): European regional meeting on an internationally recognized certificate of origin / source / legal provenance, report of an international workshop hosted by the German Federal Agency for Nature Conservation, Isle of Vilm, Germany, 24-29 October 2006. 2007, pp. 95-97.+++Richerzhagen, Carmen: Certificates of origin: economic impacts and implications. in: Feit, Ute; Wolff, Franziska (eds.): European regional meeting on an internationally recognized certificate of origin / source / legal provenance, report of an international workshop hosted by the German Federal Agency for Nature Conservation, Isle of Vilm, Germany, 24-29 October 2006. 2007, pp. 46-48.+++Richerzhagen, Carmen; Holm-Mueller; Karin; Täuber, Sabine: Users of genetic resources in Germany - awareness, participation and positions regarding the convention on biological diversity. in: Feit, Ute et al.: Access and benefit-sharing of genetic resources. Bfn Skripten, 163. 2006, pp. 19-29.+++Tobin, Brendan; Elliott, Wendy; Johnston, Sam; Richerzhagen, Carmen: Towards an international regime on access and benefit-sharing for genetic resources and associated traditional knowledge. in: Work in Progress, 17, Tokyo: United Nations Univ. 2005, 2, pp. 6-8.+++Richerzhagen, Carmen; Holm-Müller, Karin: The effectiveness of access and benefit sharing in Costa Rica: implications for national and international regimes. in: Ecological Economics, 2005, 53, pp. 445-460.+++Richerzhagen, Carmen: Certificates of origin - economic impacts and implications. Working Paper, United Nations Univ. Institute of Advanced Studies, Japan 2005.+++ Cunningham, David; Richerzhagen, Carmen; Tobin, Brendan; Watanabe, Kazuo: Tracking genetic resources and international access and benefit-sharing governance: the role of certificates of origin. in: Work in Progress, 17, Tokyo: United Nations Univ. 2005, 2, pp. 9-11.+++ Richerzhagen, Carmen: Ökonomische Analyse nationaler Zugangs- und Vorteilsausgleichsregelungen genetischer Ressourcen am Beispiel der Philippinen. in: Korn, Horst; Feit, Ute (Bearb.): Treffpunkt Biologische Vielfalt III. Bonn: Landwirtschaftsverl. 2003. ISBN 3-78433835-6, 978-3-7843-3835-4. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-94927-0, e-mail: [email protected])

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[91-L] Röhr, Ulrike: Geschlechtergerechtigkeit in der Klimapolitik: die Position von Frauennetzwerken in den internationalen Klimaverhandlungen, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 51/2009, H. 5 = H. 283, S. 736-744 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Gender-Dimensionen des Klimawandels werden fast nur in Bezug auf klimabezogenen Wirkungen in der Dritten Welt betrachtet und behandeln Frauen als die verwundbarsten Opfer. Gender als wichtige Dimension wird nicht akzeptiert und darauf bezogene Forschung fehlt noch, vor allem was den Klimawandel angeht. Das spiegelt sich in den aktuellen Verhandlungen der UNO über den Klimawandel wider. Nach vielen Jahren begrenzter Partizipation an solchen Verhandlungen wächst der Einfluss von Frauennetzwerken und es zeigen sich gewisse Erfolge. Die Schwerpunktsetzung auf Frauen als Opfer des Klimawandels stabilisiert Geschlechterhierarchien eher als sie zu bekämpfen. Geschlechtergerechtigkeit erfordert einen substanziellen Systemwandel und einen Wandel der gesellschaftlichen Strukturen nicht nur Gender "Mainstreaming". (ICEÜbers) [92-L] Roithner, Thomas (Projektleiter): Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen?: Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und zukunftsfähiger Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses, (Dialog : Beiträge zur Friedensforschung, Bd. 54), Wien: Lit Verl. 2008, 309 S., ISBN: 978-3-8258-0931-7 INHALT: In dem Band sind die Beiträge der 24. Internationalen Sommerakademie auf Burg Schlaining vom 8. bis 13. Juli 2007 dokumentiert. Die Autoren gehen den globalen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen um die knapper werdenden Ressourcen nach. Die Debatte zwischen den USA und der EU über die Energiesicherheit, die Ressourcenpolitik der Schwellenländer, die Ressourcenkonflikte im Nahen und Mittleren Osten, die Auseinandersetzung um die neue Kolonialisierung Afrikas und die selbstständige Energiepolitik Lateinamerikas bilden die regionalen und thematischen Schwerpunkte. Gefragt wird, warum und wie eine neue Ressourcen- und Energiepolitik die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik verändern kann. Es wird festgestellt, dass die idealistischen Vorstellungen, die etwa in der Klimapolitik zu finden sind, im Konflikt mit den realistischen Herangehensweisen stehen, die die internationale (Macht-)Politik maßgeblich prägen. So fordern die Autoren insgesamt ein neues Politikverständnis, das sich von der alten Machtpolitik zugunsten einer neuen politischen Moral verabschiedet. Gerald Mader schreibt: 'Es wird (...) aus dem Widerstand gegen das geopolitische Machtdenken und den Neoliberalismus eine neue politische Moral entstehen. Denn wir sind nicht am Ende der Geschichte angelangt, wie Francis Fukuyama geglaubt hat, sondern alle Zeichen sprechen dafür, dass wir in einer Wendezeit leben, deren Konturen durch Ökonomie, Ökologie und Gerechtigkeitsfaktoren bestimmt werden.' (23) Die Autoren plädieren denn auch folgerichtig für einen 'Rückbau der Ansprüche an die Biosphäre' im Sinne größerer Sicherheit vor Destabilisierung und Gewalt. In diesem Sinne seien 'Strategien zur Ressourcenproduktivität überall auch Friedenspolitik' (Wolfgang Sachs, 41). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Thomas Roithner: Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen? (9-14); Gerald Mader: Zur Eröffnung der 24. Internationalen Sommerakademie 2007 (15-23); Hans Lutkis: "Eine Änderung des Bewusstseins verändert unbewusst auch das Sein" (24-27); Wolfgang Sachs: Öl ins Feuer - Ressourcenkonflikte als Treibstoff

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für globalen Unfrieden (31-43); Elmar Altvater: Sicherheitsdiskurse beiderseits des Atlantik in Zeiten von Peak Oil und Klimawandel (44-71); Andreas Zumach: Von der Energiesicherheit zum Ressourcenkrieg: die Ressourcenpolitik Chinas, Russlands und Indiens (72-82); Peter Strutynski: Warum es keine Alternative zum Rückzug aus Afghanistan gibt (83-97); Helga Kromp-Kolb, Wolfgang Kromp: Lösen "Peak Oil" und die Atomenergie das Klimaproblem? (101-115); Jürg Staudenmann, Karin Scheurer: Wasser - Der Stoff aus dem Konflikte sind? (116-129); Martin Baraki: Die US-Strategie für die Regionen Mittlerer Osten und Kaukasus in der unipolaren Weltordnung (133-148); Udo Steinbach: Welchen Einfluss hat das Öl auf den Konflikt mit dem Iran? (149-159); Werner Ruf: Geopolitik und Ressourcen: Der Griff der USA nach Afrika (160-174); Karin Kneissl: Die neue Kolonialisierung Afrikas: China, die USA und Europa im Kampf um die Rohstoffe (177-191); Peter Stania: Ressourcensicherung und Energiepolitik in Lateinamerika: US-Politik, EU-Politik oder selbständige Weltpolitik? (192-200); Lühr Henken: Knapper werdende Rohstoffe - Eine Quelle für Aufrüstung und Kriegsplanungen? (203-219); Günther Hauser: Battle Groups - Interventionstruppen für die Rohstoffsicherung? (220-235); Franz-Josef Radermacher: Globalisierungsgestaltung als Schicksalsfrage - Welche Zukunft liegt vor uns? (239-258); Hermann Scheer: Kein Frieden ohne Wechsel zu erneuerbaren Ressourcen (259-274); Knut Krusewitz: Friedensfähige, gewaltförmige oder alternative Klimapolitik? Umwelt-, wirtschafts- und friedenswissenschaftliche Kritik an der westlichen Klimaschutzstrategie (275-293); Freda Meissner-Blau: Zwentendorf, Hainburg und die Zukunft der Energiepolitik: Warum wir eine lebhafte Zivilgesellschaft brauchen (294-300). [93-L] Rottmann, Katja; Lenschow, Andrea: "Privatising" EU governance: emergence and performance of voluntary agreements in European environmental policy, in: Thomas Conzelmann (Hrsg.) ; Randall Smith (Hrsg.): Multi-Level governance in the European Union: taking stock and looking ahead, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 232-254 INHALT: Der Beitrag untersucht eine neue Form europäischen Governance: Freiwillige Vereinbarungen (agreements) zwischen privatwirtschaftlichen Akteuren und der Europäischen Kommission im Feld des Umweltschutzes. Freiwillige Vereinbarungen und "Selbstverpflichtungen" folgen einer ähnlichen Logik wie der der "partizipatorischen Netzwerke" und der Politik des Europäischen Strukturfonds: der Einbindung nichtstaatlicher Akteure in die Politikgestaltung und deren Implementation. Die Autorinnen machen deutlich, dass diese Form der politischen Kontextsteuerung im Sinne einer Public-Private-Partnership nur erfolgreich arbeiten kann, wenn der "shadow of hierarchy" der Europäischen Kommission anwesend ist und die Umsetzung umweltpolitischer Richtlinien begleitet. Kritischer Punkt und Schwachstelle dieser Form des Governance ist ihr Demokratiedefizit: die Rolle weiterer nichtstaatliche Akteure bleibt bei dieser Form des "New Public Management" weitgehend ausgeblendet. (ICA) [94-L] Rudolph, Sebastian: Nationales Pionierverhalten in der Umweltpolitik: Erkenntnisse aus Theorie und Praxis, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 127 S., ISBN: 978-3-8364-7066-7 INHALT: "Die Arbeit gibt einen Überblick über Potentiale und Grenzen von nationalem Pionierverhalten in der Umweltpolitik. In diesem Kontext spielt der Innovationswettbewerb eine tra-

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik gende Rolle. In politischen Arenen wie der EU versuchen Nationalstaaten, ihre im EU-Vergleich strengeren Standards zu harmonisieren. Über diese regulativen Innovationen können Regierungen Vorreiterpositionen einnehmen und heimischen Unternehmen ökonomische Pioniervorteile verschaffen. Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. In Teil A (Kapitel 2) wird in einem ersten Schritt versucht, anhand einer Analyse dreier Theoriestränge wichtige Aussagen über Einflussfaktoren und Wirkungen von nationalem Pionierverhalten in der Umweltpolitik herauszufiltern. Als Ergebnis wird in Abschnitt 2.4 ein Set von fünf Hypothesen präsentiert. Hierfür werden im ersten Abschnitt (2.1) die politischen Möglichkeiten eines nationalen Pionierverhaltens analysiert. Die Erfolgsbedingungen einer nationalen Umweltpolitik stehen dabei im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses. Anschließend werden in Abschnitt 2.2 zum einen die Argumentationslinien und Hypothesen Michael Porters zur nationalen Wettbewerbs- und Vorreiterpolitik verwertet, zum anderen die Konzepte zum Lead MarketModell vorgestellt. Im letzten Theorieabschnitt (2.3) wird Aufschluss darüber gegeben, wie sich im Zuge der Globalisierung die nationale Staatstätigkeit verändert. Zudem steht die Literatur zur regulativen Politik im Zeichen der Globalisierung im Blickpunkt, also die Art und Weise wie Staaten miteinander um eine politische Vorreiterrolle speziell in der Umweltpolitik konkurrieren. In einem zweiten Schritt wird in Teil B eine exemplarische Analyse des Fallbeispiels "Drei-Liter-Auto in Deutschland" vorgenommen (Kapitel 3). Nach einer problembezogenen thematischen Einführung (Abschnitt 3.1) werden die am Prozess beteiligten Akteure und deren Strategien (Abschnitt 3.2), die vorherrschenden Rahmenbedingungen (Abschnitt 3.3), die Innovation des Drei-Liter Autos an sich (Abschnitt 3.4) sowie die Diffusionsprozesse und Lead Market-Effekte (Abschnitt 3.5) untersucht. Im letzten Abschnitt (3.6) der exemplarischen Analyse wird die für dieses Kapitel aufgestellte strategische Frage beantwortet also welches Politikmuster in Deutschland zur Innovation bzw. zur Diffusion des Drei-LiterAutos beigetragen hat. Ein Blick auf die ökologische Modernisierung im Bereich verbrauchsarmer Drei-Liter-Pkw rundet das dritte Kapitel ab. In diesem Kontext wird schließlich auch die zentrale Fragestellung dieser Arbeit beantwortet." (Textauszug)

[95-L] Saar, Martin: Politik der Natur: Spinozas Begriff der Regierung, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie : Zweimonatsschrift der internationalen philosophischen Forschung, Jg. 57/2009, H. 3, S. 433-447 (Standort: USB Köln(38)FHM BP1740; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.atypon-link.com/AV/doi/abs/10.1524/dzph.2009.0038) INHALT: Die Natur des Menschen ist ein zentrales Thema in Spinozas politischer Philosophie. Spinozas Begriff der Regierung und des Regierens impliziert eine Vielzahl von Reflektionen, wie menschliches Verhalten effektiv beeinflusst und gelenkt werden kann. Die Rekonstruktion dieses Themas in Spinozas Schriften kann überraschende Verbindungen mit zeitgenössischen Debatten über das Verhältnis von Politik und Natur eröffnen. (ICEÜbers) [96-L] Santarius, Tilman: Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand: wie schützen wir die Menschenrechte im Treibhaus?, (Wuppertal Papers, Nr. 175), Wuppertal 2008, 39 S. (Graue Literatur; www.wupperinst.org/uploads/tx_wibeitrag/WP175.pdf)

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INHALT: "Dieses Papier diskutiert das System der Lastenverteilung des Greenhouse Development Rights-Modells. Nach dem Modell müssen alle Länder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aber den wohlhabenden und emissionsintensiven Ländern wird ein überproportional hohes Minderungsziel abverlangt, damit die Länder des Südens einer nachhaltigen Entwicklung den Vorrang geben können. Deutschland müsste bis zum Jahre 2020 anstelle der von der Bundesregierung offiziell angestrebten 40 Prozent eine Verpflichtung zu 84 Prozent Treibhausgasminderung übernehmen. Dieses ambitionierte Ziel kann nicht nur innerhalb Deutschlands erreicht werden. Zusätzlich zu den 40 Prozent Emissionsminderung, die auf nationaler Ebene angestrebt sind, müsste die Bundesregierung weitere gut 40 Prozent Emissionsminderung in anderen Ländern realisieren. Dafür muss Deutschland intensiv mit Schwellen- und Entwicklungsländern kooperieren, zum Beispiel über umfassende Finanztransfers sowie eine Initiative für eine groß angelegte Nord-Süd-Technologieallianz. Dadurch könnte die Bundesregierung ihrem Anspruch, eine gerechtigkeitsfähige Vorreiterrolle beim Klimaschutz wahrzunehmen, eine neue Dimension verleihen." (Autorenreferat) [97-F] Schmidt, Lars (Bearbeitung): Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation in Developing Countries (REDD) INHALT: Dem vierten Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) zufolge stammen rund 20% der jährlichen, anthropogenen Treibhausgasemissionen aus Entwaldung und Walddegradierung. Der Großteil dieser Emissionen entsteht durch die Zerstörung und Degradierung tropischer Wälder in Schwellen- und Entwicklungsländern. Der erste Anlauf das Konzept von "Vermiedener Entwaldung" in das Klimaregime einzubinden, scheiterte aus verschiedenen Gründen, kam jedoch im Jahr 2005 auf Bemühen der "Coalition for Rainforest Nations" wieder auf die Agenda für die post-2012-Klimaverhandlungen. In seinem vierten Sachstandsbericht kam der Weltklimarat zu dem Schluss, dass (...) der Waldsektor in bedeutendem Maße zur kostengünstigen Vermeidung von Treibhausgasen beitragen kann (...). Der kurz zuvor erschienene Stern-Report kam zu einem ähnlichen Ergebnis, in dem er darauf hinwies, dass die Opportunitätskosten, um 70% der Emission aus Entwaldung zu vermeiden, bei jährlich ca. 5 Mio. US Dollar liegen. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies ein weiterer wichtiger Grund für die Entscheidung der COP 13 in Bali war, das Konzept von "Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation in Developing Countries" (REDD) in das post2012-Klimaabkommen zu integrieren. Inzwischen besteht weitestgehend Konsens darüber, dass REDD ein wesentlicher Bestandteil der Vermeidungsstrategie des zukünftigen Klimaabkommens sein muss, um gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Allerdings herrscht Uneinigkeit darüber, wie genau REDD in die Architektur des post-2012-Klimaabkommens integriert werden soll. Während bei methodischen Fragen in vielen Bereichen zunehmendes Einvernehmen besteht, sind die Meinungsverschiedenheiten im Bereich der politischen und finanziellen Gestaltung des Mechanismus immer noch sehr groß. Die Hauptkontroverse dreht sich nach wie vor um die Finanzierungsfrage, da die Gestaltung Implikationen für die Effektivität des gesamten Klimaabkommens hat. Die langwierige Diskussion um die Finanzierung ist absolut gerechtfertigt, darf allerdings nicht die gesamte REDD-Debatte konsumieren. Genauso wichtig ist die Frage der Mittelverteilung und welche Form ein internationaler Verteilungsmechanismus haben sollte. Nicht zuletzt muss berücksichtigt werden, welchen Einfluss das Design eines REDD-Mechanismus auf "multi-level participation", Armut, Biodiversitätserhalt und nachhaltige Waldwirtschaft hat. Obwohl oft erwähnt wird, dass REDD einen Bei-

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trag zu Biodiversitätserhalt und Armutsbekämpfung leisten kann, gibt es viele Stimmen, die vor den potentiell negativen Auswirkungen von REDD auf z.B. die Rechte Indigener Völker und den Biodiversitätserhalt warnen. Diese Studie untersucht aktuelle, im Rahmen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) vorgeschlagene Ansätze für die Gestaltung eines REDD-Mechanismus hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf den Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und die faire Teilnahme und Mittelverteilung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Lars; Ibisch, Pierre: Wälder - (k)eine Frage des Geldes?! Die aktuelle Kolumne vom 16.03.2009. Bonn: DIE 2009.+++Scholz, Imme; Schmidt, Lars: Reduzierung entwaldungsbedingter Emissionen in Entwicklungsländern. Analysen und Stellungnahmen, 6. Bonn: DIE 2008.+++Scholz, Imme; Schönenberg, Regine: The pilot programme to conserve the Brazilian rainforests. in: Altenburg, Tilman (Hrsg.): From project to policy reform: experiences of German development cooperation. Studies, 27. Bonn: DIE 2007, pp. 97-121. ISBN 978-3-88985-344-8. ARBEITSPAPIERE: Schönenberg, Regine; Scholz, Imme: Entwicklungstrends in Amazonien und strategische Optionen für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Gutachten für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. 2009. ART: ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-94927-190, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [98-L] Schmidt, Lars: REDD from an integrated perspective: considering overall climate change mitigation, biodiversity conservation and equity issues, (DIE Discussion Paper, 4/2009), Bonn 2009, 43 S., ISBN: 978-3-88985-452-0 (Graue Literatur; www.die-gdi.de/CMS-Homepage/openwebcms3.nsf/ (ynDK_contentByKey)/ANES-7S8GBA/$FILE/DP%204.2009.pdf) INHALT: Der Beitrag zur Entwicklungs- und Umweltpolitik erörtert die Debatte über das Entwicklungs- und Umweltprogramm REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation, die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern). Die Grundidee von REDD basiert auf der Funktion der Wälder als Kohlenstoffspeicher. Indem dem in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff ein wirtschaftlicher Wert beigemessen wird, kann der Erhalt von Wäldern in wirtschaftliche Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Im Rahmen eines REDD-Systems sollen die Emissionen aus tropischer Entwaldung anerkannt und bewertet werden, damit wirtschaftliche Anreize für den Stopp der Entwaldung geboten werden können. Obwohl die Theorie einfach klingt, ist die Umsetzung von REDD doch komplex und verschiedene strukturelle, technische und methodische Herausforderungen müssen gemeistert werden. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) methodische Herausforderungen für REDD und Hypothesen zu Angebot und Nachfrage von Emissionsreduzierungen sowie (2) die Beurteilung von REDD-Optionen (Betätigungsfeld, Walddefinition, politische Ansätze zum REDD-Transfersystem und der Finanzierung). Nach Ansicht des Autors besitzt REDD das Potenzial, ab 2020 wichtiger Bestandteil eines globalen Umwelthandelssystems mit dem Ziel weltweiter Emissionsreduzierung zu werden. (ICG2)

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[99-F] Schmidt-Kallert, Einhard, Univ.-Prof.Dr.; Gaesing, Karin, Dr.; Kiplagat, Andrew; Murimi, James; Kroes, Günter, Prof.Dr.; Kreibich, Volker, Prof.Dr.; Weber, Anne, Dr. (Bearbeitung); Schmidt-Kallert, Einhard, Univ.-Prof.Dr. (Leitung); Schmidt-Kallert, Einhard, Univ.-Prof.Dr.; Kroes, Günter, Prof.Dr.; Gaesing, Karin, Dr. (Betreuung): Beitrag der Regionalentwicklung zur Sicherung der Biodiversität (Teilprojekt E14b im BIOTA-Ost III Forschungsverbund) INHALT: Der Wald und seine Biodiversität können gegen den Willen und die Interessen der Anrainerbevölkerung nicht geschützt werden. Alternativen für entgangene Nutzung müssen geboten werden. Die Methode der partizipativen Landnutzungsplanung hat sich in ähnlichen Kontexten bewährt, um gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung deren Situation zu analysieren, nach Lösungen zu suchen und alle Beteiligten, auch Behörden und Administration, an einen Tisch zu bringen und zu gemeinsamem, koordiniertem Handeln zu verpflichten. Diese Methoden wird auch im Fall des Kakamega Forst verfolgt und lokalen Gegebenheiten angepasst. Aus den Ergebnissen werden Folgerungen für die Formulierung von Politikpapieren und Strategien entwickelt. Zudem werden die vorhandenen, auf Biodiversität bezogenen Policies einer Analyse unterzogen, um Verbesserungen, eine bessere Koordination und eine verbesserte Implementierung zu erreichen. Teilprojekt im Forschungsverbund mit der Universität Leipzig (sept), GIGA Hamburg und der Universität Bonn (ARTS). GEOGRAPHISCHER RAUM: Kenya, Kakamega Forest METHODE: Durch eine aktive Beteiligung der Bevölkerung und gemeinsame Planung und Umsetzung von Lösungen mit allen Beteiligten, sowie einen verbesserten Policyrahmen sollte es möglich sein, Biodiversität nachhaltig zu schützen und die Ergebnisse auf andere, ähnlich geartete Regionen der Erde zu übertragen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 400 -Haushalte-; Dörfer im Kakamega District; Auswahlverfahren: Zufall). Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion (Stichprobe: 12; Dörfer im Kakamega District; Auswahlverfahren: gewählt). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; DorfbewohnerInnen, Entscheidungsträger, Behördenvertreter). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; DorfbewohnerInnen, Entscheidungsträger, Behördenvertreter). Participatory land use planning; Anstoßen von Pilotprojekten (Stichprobe: 3; in denselben Dörfern, in denen die Interviews stattfinden; Auswahlverfahren: gewählt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gaesing, Karin (ed.): Reconciling rural livelihood and biodiversity conservation. SPRING Research Series, 52. TU Dortmund 2009. ART: BEGINN: 2004-06 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Programm "Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit" FINANZIERER: Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst -KAADINSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Raumplanung in Entwicklungsländern (August-Schmidt-Str. 6, 44221 Dortmund); Universität Leipzig, SEPT - Small Enterprise Promotion and Training (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig); GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg) KONTAKT: Gaesing, Karin (Dr. Tel. 0231-755-2248, e-mail: [email protected])

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[100-L] Scholz, Imme: China, Indien und die Bewältigung des Klimawandels, in: Susanne Böhler (Hrsg.) ; Daniel Bongardt (Hrsg.) ; Siegfried Frech (Hrsg.): Jahrhundertproblem Klimawandel : Forschungsstand, Perspektiven, Lösungswege, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2009, S. 103-120 INHALT: Im gleichen Maße, in dem sich China und Indien zu dominierenden Wirtschaftsmächten entwickeln, verschärft sich die Belastung des Ökosystems drastisch. Der Verfasser analysiert die ökonomischen Strukturen beider Länder, die für die wachsenden Treibhausgasemissionen ursächlich verantwortlich sind, und skizziert mit einer Schwerpunktsetzung auf China die nationalen Anstrengungen auf dem Feld der Klimapolitik. Zudem wird die Frage erörtert, wie sich China und Indien auf dem internationalen Parkett im Rahmen der Verhandlungen über ein neues Klimaregime ab 2012 positionieren werden. Der Beitrag macht deutlich, dass der Klimawandel nur eingedämmt werden kann, wenn es in China und Indien gelingt, Wirtschaftswachstum und Treibhausgasemissionen zu entkoppeln. Hierzu bedarf es entsprechender Vorleistungen der Industrieländer. (ICE2) [101-L] Schreurs, Miranda A.: Environmental security in Northeast Asia, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 829-841 INHALT: Das Konzept der "Umweltsicherheit" bzw. die Probleme des Umwelt- und Naturschutz sind für die Regionen des Fernen Osten (China, Japan, die koreanische Halbinsel und der russische ferne Osten) erst seit Anfang der 1990er Jahre auf die Agenda der wissenschaftlichen und politischen Diskurs getreten. Die rapide Industrialisierung und Kapitalisierung dieser Regionen mit einer damit verbundenen Umweltverschmutzung und der Zerstörung natürlicher Ressourcen haben zum Umdenken gezwungen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass ein wachsendes Umweltbewusstsein bei den politischen Entscheidungsträgern und anderen relevanten Eliten über die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung, menschlicher Gesundheit, Lebensqualität und nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung entstanden ist. Die Autorin diskutiert hier weiterhin den Einfluss der zivilgesellschaftlichen bzw. nichtstaatlichen Organisationen und einer sich institutionalisierenden scientific community auf die sich formierende Umweltsicherheitspolitik. (ICA) [102-L] Schüle, Ralf (Hrsg.): Grenzenlos handeln?: Emissionsmärkte in der Klima- und Energiepolitik, München: Oekom Verl. 2008, 191 S., ISBN: 978-3-86581-095-3 INHALT: Die Autoren des Bandes setzen sich mit den Emissionsmärkten in der Klima- und Energiepolitik auseinander. Thematisiert werden der Entstehungsprozess, die fortlaufende Entwicklung sowie die Auswirkungen des Emissionshandels innerhalb der Europäischen Union. Der Kauf und Verkauf von Emissionszertifikaten im Rahmen der EU wird dabei sowohl in den internationalen Kontext eingeordnet als auch aus Sicht ausgewählter Nationalstaaten beschrieben. Der Band gliedert sich in vier Teile: Einleitend werden die ersten Initiativen

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skizziert, die zur Umsetzung der EU-Emissionshandelrichtlinie führten, und die Konsequenzen dargestellt, die diese für die Klimapolitik der Bundesrepublik Deutschland hatte. Dann stellen die Autoren den Emissionshandel anderen klimapolitischen Instrumenten gegenüber und diskutieren Überschneidungen und Divergenzen. Im dritten Teil werden die Auswirkungen beschrieben, die der Emissionshandel auf die Strategien einzelner Akteure, beispielsweise der Energiewirtschaft, hat. Abschließend werden zukünftige Herausforderungen für eine Weiterentwicklung der Klimapolitik diskutiert. Dem Herausgeber Schüle ist es als Koordinator für nationale Klimapolitik in der Forschungsgruppe 'Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik' des Wuppertaler Instituts mit diesem Band gelungen, kompetente Autoren zusammenzubringen. Mit der sowohl deskriptiven als auch analytischen Auseinandersetzung mit dem Emissionshandel der EU werden ein tief gehender Einblick in die klimapolitischen Instrumente der Europäischen Union vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen geliefert und Szenarien über den weiteren Fortgang entwickelt. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Tilman Santarius und Marcel Braun: Praxisschock? Die Genese der EU-Emissionshandelsrichtlinie und ihre klimapolitische Bedeutung (22-36); Wolfgang Sterk und Christof Arens: Quantität vor Qualität? Die projektbasierten Kyoto-Mechanismen im EU-Emissionshandel (37-53); Stefan Thomas und Wolfgang Irrek: Endenergieeffizienz und Emissionshandel (56-73); Kai Schlegelmilch / Maike Bunse: Wird die Ökologische Steuerreform durch den Emissionshandel überflüssig? (74-102); Manfred Fischedick: Erneuerbare Energien und Emissionshandel (103116); Knut Schrader und Manfred Fischedick: Emissionshandel in der Energiewirtschaft (118-135); Hans-Jochen Luhmann: Anreize für einen klimaeffizienten Kraftwerkspark in der Deutschen Ausgestaltung des EU-EHS (136-151); Zimo Busch, Sünje Callsen, Thomas Orbach: Finanzsektor als klimapolitischer Akteur (152-163); Stefan Lechtenböhmer, Vanessa Grimm, Dirk Mitze: Globale Ziele und europäische Szenarien (166-177); Ralf Schüle, Wolfgang Sterk, Renate Duckat: Die weltweite Verknüpfung von Emissionshandelssystemen als klimapolitische Option? (178-191). [103-L] Stern, Nicholas: Planet am Abgrund, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 54/2009, H. 10, S. 4156 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Vom 7. bis 18. Dezember 2009 findet in Kopenhagen die 15. UN-Klimakonferenz statt. Aus diesem Anlass fordert der Autor die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich auf einen "Global Deal" zu verständigen. Klimawandel und globale Armut könnten nur beide zusammen, und zwar durch entschlossenes internationales Handeln, verhindert werden. Ein globales Abkommen müsste für den Autor u. a. folgende Aufgaben erfüllen: (1) Entwicklung globaler und spezieller Emissionsziele, Zeitpläne und Zwischenziele; (2) detaillierte Planung eines neuen, umfangreicheren und breiteren Clean Development Mechanism; (3) Aufbau eines Systems von Emissionsobergrenzen und -handel; (4) Schaffung von Systemen, die die Einhaltung von Verpflichtungen überwachen und verifizieren, einschließlich grenzübergreifender Pilotabkommen für bestimmte Branchen; (5) Waldmanagement zur CO2-Absorption; (6) Koordinierung und stärkere Finanzierung von Fortschritten in der klimawandelrelevanten Wissenschaft und Entwicklung CO2-armer Technologie; (7) Entwicklung eines verbesserten und integrierten Verständnisses der potenziellen lokalen Risiken des Klimawandels und der Reaktionen darauf. (ICA2)

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[104-F] Steuwer, Sibyl (Bearbeitung); Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr. (Betreuung): Weiße Zertifikate in Europa: vergleichende Policy Analysen zur Einführung eines marktwirtschaftlichen Instrumentes zur Förderung von Endenergieeffizienz INHALT: Das Erkenntnisinteresse des Dissertationsprojektes ist die Erklärung der Einführung eines neuen Policy Instrumentes im Bereich der Endenergiesektoren - der so genannten Weißen Zertifikate in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Mittels einer vergleichender PolicyAnalysen sollen die Gründe für die Wahl dieses Policy-Instrumentes im Endenergiebereich ermittelt und vor dem Hintergrund eines Europäischen Trends hin zu Marktbasierenden Policy-Instrumenten erklärt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Bundesstiftung Umwelt INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [105-F] Tews, Kerstin, Dr.; Duch, Annekatrin, Dipl.-Geogr.; Hamenstädt, Ulrich, M.A.; Bürger, Veit, Dipl.-Phys.; Brohmann, Bettina, Dr.; Krömker, Dörthe, Jun.-Prof.Dr.; Dehmel, Christian, M.A.; Schneider, Volker, Prof.Dr.; Schorowsky, Nadja, Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Fuchs, Doris, Prof.Ph.D.; Tews, Kerstin, Dr.; Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Leitung): Transfer von Politikinstrumenten zur Stromeinsparung (TRANSPOSE) INHALT: Der Stromverbrauch in deutschen Haushalten wächst ungebrochen und seine hohe Primärenergieintensität hat Folgen für Umwelt und Versorgungssicherheit. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass es vielfältige Potenziale zur Stromeinsparung im Haushalt gibt. Warum jedoch werden diese Möglichkeiten so selten ausgeschöpft? Handeln Verbraucher und Verbraucherinnen unvernünftig oder ist ihnen das Klima egal oder wissen sie nichts über diese Möglichkeiten? Das Forschungsvorhaben geht von der Annahme aus, dass es eine Reihe von Hemmnissen gibt, die es individuell rational handelnden Verbrauchern und Verbraucherinnen verbieten oder erschweren, sparsamer und effizienter mit Strom umzugehen. Diese Hemmnisse sind bisher nur unvollständig thematisiert und untersucht. Das Forschungsteam vermutet, dass sie sich nur über eine Veränderung der wahrgenommenen Handlungsrestriktionen überwinden lassen. Daher sind politische Steuerungsinstrumente gefragt, die es individuell rational machen, effizienter und sparsamer mit Strom umzugehen. Blockaden für einen nachhaltigen Stromkonsum lassen sich z.B. durch die Bereitstellung von handlungsrelevantem Wissen, durch praktische Handlungsangebote, Feedbacks, Anreize und die Eröffnung von Chancen für ein koordiniertes Handeln reduzieren. Mögliche Instrumente reichen von Transaktionskosten senkenden Maßnahmen zur Stärkung der Verbrauchermacht (u.a. Produzenten-Konsumenten-Dialoge), zu Public Private Partnerships, Effizienzfonds und Top-Runner-Ansätzen). Aber wie können die wirksamsten Instrumente identifiziert werden? Ein gängiger Ansatz ist die Suche nach "good practice" in anderen Ländern. Dabei wird oft naiv angenommen, dass (1.) ein niedriger Stromkonsum tatsächlich auf die eingesetzten Instrumente zurückzuführen ist und dass sich (2.) diese Instrumente einfach in andere nationale Kontexte übertragen lassen. Daraus ergibt sich eine erhebliche Einschränkung der Relevanz und Effektivität bisheriger Politikstudien. Der Projektverbund nimmt diese Problemstellung auf. Das Projekt entwickelt politische Strategien der Förderung von nachhaltigem Konsum beim Stromverbrauch von Privathaushalten, wobei sowohl der Erwerb von Produkten als auch ihre Nutzung berück-

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sichtigt werden. Ziel des Verbundes ist es, in enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern auf den deutschen Kontext angepasste Politikinstrumente zu entwickeln und den Prozess zur Umsetzung anzustoßen. (S.a. transpose.uni-muenster.de ). METHODE: Dies erfolgt in vier Schritten: 1. Rahmenanalyse: Identifizierung von Einsparpotenzialen, Erhebung eines Instrumenten-Portfolios, Feststellung der Preiselastizität; 2. Ableitung und Identifizierung wirksamer Politikinstrumente: Entwicklung eines integrierten psychologisch-soziologischen Handlungsmodells, Durchführung einer quantitativen ländervergleichenden Policy-Analyse; 3. Mikrofundierung: Durchführung qualitativer Fallstudien zum Nachvollzug der Wirkungsweisen von Politikinstrumenten; 4. Transferbedingungen und Politikimport: Durchführung einer Transferanalyse und -katalyse. Praxispartner: Verbraucherzentrale NRW; Wittenberg Zentrum für Globale Ethik e.V. (WZGE); Northern Alliance for Sustainability (ANPED). VERÖFFENTLICHUNGEN: S. transpose.uni-muenster.de/publikationen.shtml . ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Öko-Institut e.V. Institut für angewandte Ökologie (Postfach 500240, 79028 Freiburg im Breisgau); Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Sozial- und Innovationspsychologie (34109 Kassel); Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für materielle Staatstheorie (Fach D 81, 78457 Konstanz); Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Forschungsschwerpunkt Globalisierung und Regionalisierung Professur für Internationale Politik und Entwicklungspolitik (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Tews, Kerstin (Dr. e-mail: [email protected]) [106-L] Thiel, Andreas: Environmental policy integration and water use development in the Algarve since Portugal's accession to the European Union, (Institutioneller Wandel der Landwirtschaft und Ressourcennutzung, Bd. 35), Aachen: Shaker 2009, 336 S., ISBN: 978-3-8322-8105-2 INHALT: "The work here presented is about Environmental Policy Integration (EPI), one of the principal concepts in European Environmental Policy. It is assumed that EPI seeks to enhance the meaningful consideration of the environment in decision-making. Existing research an EPI only looks at sectoral environmental policy and the effectiveness of introducing its contents into other sectoral policies and it leaves out evaluating the physical outcome of societal and cross-sectoral interactions. This work tries to overcome these shortcomings of existing research. It is argued that EPI seeks to change the "4 way society relates to the environment. In order to improve EPI and its physical effectiveness we start out from the premise that we firstly need to better understand what and who shapes the physical environment in the EU. Secondly it is necessary to assess how these dynamics and decisions considered the environment, and what rote this consideration played in shaping the environment. The work develops a framework based an critical realism and uses the strategic-relational approach. It reconstructs the interaction of actors with their contexts in relation to water use development, through a case study of physical environmental development, in the Algarve, from Portuguese

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik accession to the EU in 1986 until the beginning of 2004. It answers the research question regarding what rote the consideration of the environment played in water use development. In view of the answer it assesses where the environment was not meaningfully considered and why. Finally, it develops a brief set of recommendations." (author's abstract)|

[107-L] Thieme, Margret: Regionale Kooperation um Wasser in Entwicklungsländern - ein Ding der Unmöglichkeit?, (Arbeitspapiere des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, Arbeitsschwerpunkt Politik, H. 69), Berlin 2009, 98 S. (Graue Literatur; www.oei.fu-berlin.de/politik/publikationen/AP_69.pdf) INHALT: Der Human-Development-Report von 2006 konstatiert eine "stillschweigende", globale Wasserkrise, die durch die weltweite Verknappung und Verschmutzung der Ressource Wasser gekennzeichnet ist. Ihre Auswirkungen machen sich insbesondere in Entwicklungsländern bemerkbar. Mehr als 700 Millionen Menschen in 43 Ländern sind bisher von Wasserknappheit betroffen. Ein bedeutender Themenkomplex in der Diskussion um die Ursachen des globalen Wasserproblems ist der der grenzüberschreitenden Flüsse der Welt. Verbunden damit ist die Schwierigkeit der Länder, die sich einen Flusslauf teilen (müssen), beim Management des Flusses zusammenzuarbeiten. Die Kooperation zwischen den Anrainern eines Flusses ist aber insbesondere in weniger integrierten Regionen der Welt oftmals problematisch. Das Thema der vorliegenden Arbeit ist die regionale Kooperation um Wasser mit besonderem Augenmerk auf Entwicklungsländerregionen. Die Autorin geht von der Annahme aus, dass in Entwicklungsländerregionen die tatsächliche regionale Kooperation um Wasser einen geringen Grad aufweist. Jedoch finden sich auch hier Unterschiede in der Ausprägung des Kooperationsgrades. In dieser Arbeit soll nach Faktoren gesucht werden, die bedingen, ob Staaten um einen geteilten Flusslauf kooperieren oder nicht. Dazu wird folgende Fragestellung formuliert: Warum kooperieren in einigen Entwicklungsländerregionen die Anrainerstaaten beim Management eines geteilten Flusslaufes, in anderen hingegen nicht? Die Fragestellung überprüft die Autorin mit der Methode des Vergleichs an zwei Fallbeispielen - dem Syrdarja in Zentralasien sowie dem Mekong in China und Südostasien anhand dreier Ansätze, dem neorealistischen Ansatz, dem Ansatz hegemonialer Stabilität sowie dem neo-institutionalistischen Ansatz. Untersucht werden die Fälle im Zeitraum von 1990 bis 2008. (ICD2) [108-L] Wackerbauer, Johann: Das Erneuerbare-Engergien-Gesetz: Instrument der Umweltpolitik oder der Industriepolitik?, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 2, S. 165-178 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Diskussion über die ökonomischen Aspekte des Klimawandels dreht sich vor allem um die Frage nach den entstehenden Schadenskosten und den Vermeidungskosten verschiedener Klimaschutzmaßnahmen. Die industriepolitische Dimension, die umweltpolitische Instrumente wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz aufweisen, spielte dabei bisher nur am Rand eine Rolle. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist vor allem wegen der mit ihm einhergehenden Kostenbelastungen in die Kritik geraten. Spätestens seit der Einführung des Europäischen Emissionshandelssystems weist es nur noch eine sehr eingeschränkte umweltpolitische

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Funktion auf und stellt daher in erster Linie ein Instrument der Industriepolitik dar. Doch auch im Rahmen einer industriepolitischen Zielsetzung ist es äußerst zweifelhaft, ob die Legitimation der Einspeisevergütung als Anschubfinanzierung für eine Zukunftsindustrie angesichts einer de facto 20 Jahre währenden Subventionierung aufrecht erhalten werden kann." (Autorenreferat) [109-F] Watanabe, Rie (Bearbeitung); Schreurs, Miranda, Prof.Dr.; Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr. (Betreuung): Comparative analysis on climate policy making process between Germany and Japan INHALT: The thesis compares the climate policy making processes between Germany and Japan with the objective to answer the question why Germany has experienced a larger policy change at an earlier stage than Japan. It also attempts to further develop the theory of policy process analysis through answering the above empirical question.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany, Japan ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [110-F] Werland, Stefan, M.A.; Medick-Krakau, Monika, Prof.Dr.phil.habil.; Makeschin, Franz, Prof.Dr.; Bernhofer, Christian, Prof.Dr.; Suda, Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung); Morisse-Schilbach, Melanie, Dr.des.; Medick-Krakau, Monika, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): WissInter: Internationale Dimensionen nationalen Handelns am Beispiel des internationalen Waldregimes INHALT: Internationale Aspekte nationalen Handelns werden wenig berücksichtigt bzw. sind wenig bekannt. Obwohl Umwelthandeln immer auch ein grenzüberschreitendes Handeln darstellt, ist das Wissen über die Organisation und Verregelung internationaler Waldpolitik gering. Dabei sorgen die aktuellen Diskussionen über den internationalen Emissionshandel für genügend Handlungsbedarf in der Waldpolitik und der Kommunikation darüber: Künftig können schadstoffhaltige Emissionen eines Staates mit dem zusätzlichen Anbau von Wäldern kompensiert werden. Diese Kompensationsfunktion des Waldes im Rahmen internationaler Klimapolitik zeigt nur einen Bedeutungswandel des Waldes, der Rückwirkungen auf nationale Waldpolitik und schlussendlich auf die gesellschaftlichen Akteure des Waldes hat. Während die Interessenvertretung des Waldes auf nationaler Ebene sich aufzulösen beginnt (Ausgangspunkt von ENFORCHANGE), gewinnt der Wald auf internationaler Ebene (wieder) an Bedeutung. Die Interessenvertretung dort ist hingegen nur marginial. Ziel des Projektes ist es, Prozesse des Wissenstransfers in der internationale Waldpolitik zu identifizieren und zielgruppenorientierte Lösungen zur Verbesserung dieses Transfers aus Sicht der deutschen Akteure des Waldes zu formulieren. Im Zentrum steht dabei die Forstwissenschaft. Weitere Informationen unter: www.enforchange.de/enforchange/index.html . ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl Internationale Politik (01062 Dresden) KONTAKT: Morisse-Schilbach, Melanie (Dr. Tel. 0351-463-35803, e-mail: [email protected]) [111-L] Willenbockel, Dirk: Global energy and environmental scenarios: implications for development policy, (DIE Discussion Paper, 8/2009), Bonn 2009, 36 S., ISBN: 978-3-88985-459-9 (Graue Literatur; www.die-gdi.de/CMS-Homepage/openwebcms3.nsf/(ynDK_contentByKey)/ANES-7T6FUT/ $FILE/DP%208.2009.pdf) INHALT: "As part of a wider review of existing scenario analyses in areas with direct relevance to the future of global development, this paper focuses on two major recent studies: the scenarios contained in the UN Millennium Ecosystem Assessment (MEA) and the scenarios developed by the International Energy Agency (IEA) in support of the G8 Gleneagles plan of action on climate change, clean energy and sustainable development. The paper offers a critical appraisal of these scenarios, examines the drivers of change that are considered to influence future developments, explores the implications of the scenarios for developing countries, and outlines what types of changes in development policy could be appropriate in light of the lessons learned from these scenario exercises. The adverse consequences of growing pressures on ecosystems due to demographic and economic drivers identified in the MEA scenario projections are most immediately felt by rural poor populations in the least developed regions of the world. The degradation of ecosystem services poses a significant barrier to the achievement of the Millennium Development Goals. Many of the regions facing the greatest challenges in achieving these targets coincide with regions facing the greatest problems of ecosystem degradation. Significant changes in policies, institutions, and practices can mitigate many of the negative consequences of growing pressures on ecosystems. A key implication of the interdependence between environmental and development goals is the need for a meaningful integration of environmental sustainability concerns in national development plans and strategies of individual donors and intergovernmental development agencies, as well as the need for closer coordination between multilateral environmental agreements and other international institutions in the development policy sphere. The IEA baseline scenario clearly shows that without decisive globally coordinated policy action in support of the adoption of low-carbon energy technologies, GHG emissions will continue to rise rapidly over the 21st century and exacerbate current global warming trends. However, in the presence of a supporting policy environment, emerging clean energy technologies can move the global energy system onto a more sustainable path and return world-wide energy-related CO2 emissions back to today's level by 2050. Most of the future growth in energy demand, and hence emissions, arises from developing countries. An effective follow-up agreement to the Kyoto Protocol must therefore include the major large and fast-growing developing countries including China and India. Developed countries have an important role to play in helping developing economies to leapfrog the technology development process and to employ efficient equipment and practices through technology transfer, capacity building and collaborative research, development and demonstration efforts. It will take a huge internationally coordinated effort to achieve the positive outcomes suggested by the IEA-scenarios, and development cooperation on an unprecedented scale will be required as part of this effort. Thus, an important future role of development policy must be the facilitation of the technology and knowledge transfer that is required to meet

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this challenge. Overall, the scenario studies under review confirm that ecosystem degradation and global warming pose serious threats for poverty reduction and development and deserve high priority on the future development policy agenda." (author's abstract)| [112-F] Winkel, Georg, Dr.; Gleißner, Johanna; Konold, Werner, Prof.Dr.; Schaich, Harald, Dipl.Forstwirt; Milad, Mirjam, Dipl.-Forstwirtin (Bearbeitung): Wälder und Klimawandel: künftige Strategien für Schutz und nachhaltige Nutzung INHALT: In Kooperation mit dem Institut für Landespflege an der Uni Freiburg sollen vor dem Hintergrund sich wandelnder Referenzsysteme Handlungsempfehlungen und politische Steuerungsinstrumente für einen klimawandeladaptierten Waldnaturschutz erarbeitet werden. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Projekt "Waldnaturschutzpolitik und Klimawandel" folgende Forschungsfragen: Wie wirkt sich der Klimawandel auf Diskurse und Institutionen der deutschen Waldpolitik aus? Welche Akteurs- und Interessenkonstellationen spielen dabei eine Rolle? Wie wird diese Debatte in anderen Ländern geführt? Welche Handlungsdeterminanten wirken länderunabhängig? Wie können waldnaturschutzpolitische Steuerungsinstrumente in Hinblick auf sich verändernde naturschutzfachliche Referenzsysteme angepasst werden? Welche Handlungsempfehlungen für die strategische Orientierung der Waldnaturschutzpolitik lassen sich daraus für die nationale Ebene ableiten? Das Projekt möchte einen Beitrag zur zukunftsorientierten Berücksichtigung waldnaturschützerischer Belange leisten und Ergebnisse liefern, auf deren Grundlage sich die deutsche Waldnaturschutzpolitik besser auf den Klimawandel einstellen kann. METHODE: Die Arbeit kombiniert ein diskurstheoretisches Fundament mit einem interessenund ideenbasierten Ansatz. Methodisch steht die Analyse von Textdokumenten und Steuerungsinstrumenten im Fokus. Zudem werden Interviews mit politischen Akteuren geführt. ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2011-11 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Naturschutz -BfNFINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik (Tennenbacher Str. 4, 79106 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Landespflege (79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Gleißner, Johanna (Tel. 0761-203-8484, Fax: 0761-203-3705, e-mail: [email protected]) [113-L] Wisniewski, Murad Ludomir: Ecological threats to national security: should the security policy agenda be expanded to incorporate environmental security?, in: Josef Schröfl (Hrsg.) ; Sean Michael Cox (Hrsg.) ; Thomas Pankratz (Hrsg.): Winning the asymmetric war : political, social and military responses, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 87-92 INHALT: Umweltzerstörung stellt heute unbestreitbar eine Bedrohung für die Ausübung der vollen Souveränität und, so wird im Beitrag argumentiert, das Überleben einzelner Staaten, und damit auch der Staatengemeinschaft, dar. Aus diesem Grund müssen Sicherheitsrichtlinien in Bezug auf Umweltfaktoren auf nationaler und internationaler Ebene ausgeweitet werden, um eine angemessene und effektive Handhabung des Problems zu erreichen. Der Beitrag plädiert für die Anerkennung ökologischer Bedrohungen als Aufgabe der nationalen und internationa-

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soFid Umweltforschung 2010/1 1 Umwelt, Ökologie und Politik len Sicherheitspolitik, da sie zunehmend einen starken Einfluss auf die soziale Ordnung und die Stabilität des Staates ausüben. Auch wenn schon von "Ecofaschismus" gesprochen wird, kann die akute Gefahr für den ganzen Planeten durch Vernachlässigung des Umweltschutzes und das Zulassen der Umweltbedrohungen auf die gleiche Art und Weise wie bisher, nicht übersehen werden. Der Kampf gegen die Bedrohungen muss in traditionelles Sicherheitsdenken eingebettet werden, wie überhaupt die Idee des Umweltschutzes in einem wesentlich konservativen Denken gründet. (ICB)

[114-F] Wurster, Stefan, M.A. (Bearbeitung); Schmidt, Manfred G., Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Zukunftsvorsorge in Deutschland. Ein Vergleich der Bildungs-, Forschungs-, Umwelt- und Energiepolitik INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Prof.Dr. Manfred G. Schmidt (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-543-419, e-mail: [email protected]) [115-F] Wurster, Stefan, M.A. (Bearbeitung): Zielkonflikte in der Energiepolitik INHALT: Zielkonflikte in der Energiepolitik aufdecken; Performanzvergleich von 21 OECDLändern in der Energiepolitik; politikwissenschaftliches Erklären des Abschneidens mit Hilfe von Ansätzen der international vergleichenden Staatstätigkeitsforschung. ZEITRAUM: 19902008 GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Länder METHODE: Erklärungsansätze der international vergleichenden Staatstätigkeitsforschung ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Prof.Dr. Manfred G. Schmidt (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-543-419, e-mail: [email protected]) [116-L] Yan, Bo; Zhimin, Chen: The European Union, China, and the climate change, in: José Luis de Sales Marques (Hrsg.) ; Reimund Seidelmann (Hrsg.) ; Andreas Vasilache (Hrsg.): Asia and Europe : dynamics of interand intra-regional dialogues, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 415-436 INHALT: Die weltweiten Verhandlungen um das Kyoto Protokoll sind seit 1993 die wichtigsten Versuche, den globalen Bedrohungen durch den Klimawandel zu begegnen. Der vorliegende Beitrag unterteilt und beschreibt den Kyoto Prozess in zwei Phasen: der eigentliche KyotoProzess und Post-Kyoto. Die erste Phase bezieht sich auf alle Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft überhaupt erst mal zu einer gemeinsamen Erklärung der Umwelt- und Klimapolitik zu kommen. Die zweite Phase umfasst die fortlaufenden Verhandlungen zur In-

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stitutionalisierung von multilateralen Arrangements, die eine gewisse Nachhaltigkeit der Maßnahmen garantieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Hauptpositionen der EU und Chinas in diesen beiden Phasen. Sowohl die EU als auch China erweisen sich - im Gegensatz zu den USA - als Hauptakteure im Global Governance des Klimawandels. Die Ausführungen zeigen weiterhin, das China als größtes Entwicklungs- bzw. Schwellenland die Verhandlungen in beiden Phasen aktiv und seinen Möglichkeiten entsprechend verantwortlich verfolgt hat bzw. verfolgt. (ICA) [117-F] Zimmer, Anna (Bearbeitung); Bohle, Hans-Georg, Prof.Dr. (Betreuung): The political ecology of "illegal" waste water - micro-politics and negotiation processes in a megacity. The case of Delhi/ India INHALT: In 2008, the global urban population exceeds for the first time 50% of the total population. Megacities in developing countries will continue to grow - the collection and treatment of waste water however figure already amongst the most challenging tasks for their sustainable development in the "global South". Delhi is no exception in this regard, with prognoses projecting a rise from today's 15 million to 24 million inhabitants by 2030, and present quantities of an estimated 3 billion litres of untreated household waste water pouring into the river Yamuna every day. Meanwhile, household connection to the sewer network in Delhi has reached around 2/3 of the population. In informal colonies, however, such as un-authorised colonies and squatter settlements, waste water is disposed of through informal systems and arrangements leading to extremely unsatisfying situations - ecologically as well as socially. Using the concept of a "politicised environment" developed in the Political Ecology literature (cf. among others Bryant & Bailey 1997), the thesis aims at exploring existing waste water practices in these colonies and investigating how they are politically and socially embedded. Central research questions thus are: 1. Which practices exist in relation to waste water and how do they interact with available technologies to produce certain waste water scapes? 2. Which political processes exist around these waste water scapes and in which social relations are they embedded? 3. Which processes can lead to improvements for the population of illegal colonies? Research is taking place in four colonies of Delhi, two un-authorised and two squatter settlements, using predominantly participatory research methods.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Delhi, India ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Heinrich Böll Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Bereich 03 Geographische Entwicklungsforschung (Postfach 1147, 53001 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-73-3847, e-mail: [email protected])

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[118-F] Aenis, Thomas, Dr.; Grötz, Patrick, Dipl.-Ing.-FH- M.Sc.agr.; Tang, Lixia, M.Sc.agr. (Bearbeitung); Nagel, Uwe Jens, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung); Nagel, Uwe Jens, Prof.Dr.Dr.h.c.; Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Landnutzungs-Innovationen und Informations-Flüsse (Teilprojekt SOSI-A im deutsch chinesischen Verbundprojekt "Living Landscapes China" - LILAC) INHALT: Ziel: Organisationsentwicklung für ein relevantes Wissenssystem des Nabanhe Naturschutzgebiets auf Basis einer Analyse vergangener und aktueller Landnutzungsprobleme; Ermittlung hemmender und treibender Kräfte für technische Innovationen und sozialen Wandel; Identifizierung von vorhandenem und potenziell erforderlichem Wissen von Land-Nutzern und von Beratung. Arbeitsplanung: Adoptions- und Diffusionsstudie: Erhebung kultureller Werte und Life-Histories (Lebensgeschichten) ausgewählter Innovatoren (narrative Interviews); historische Fallstudien von Landnutzungsveränderungen; Spannungsfeld-Analyse hemmende und treibende Kräfte der Adoption/ Non Adoption - Annahme oder Nichtannahme ausgewählter Neuerungen. Wissenssystemanalyse (qualitative Befragung, soziometrische Netzwerkanalyse): Darstellung des formalen Wissenssystems und seiner historischen Entwicklung, Zusammenhang zwischen formalem und informellem Wissen. Abschätzung des Wissens- und Beratungsbedarfs, der Machbarkeit, Akzeptanz (Annahme) und Verbreitung von Neuerungen und hierfür erforderliche institutionelle Arrangements. Geplante Ergebnisverwertung: Integration ins interdisziplinäre Entscheidungstool des Verbundes, Nutzung der lokalen Partner und Entscheidungsträger und (GIS-tool) lokale KMUs (Kleine und Mittlere Unternehmen), wissenschaftliche Publikationen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nabanhe National Nature Reserve (NNNR), Jinghong, Xishuangbanna, Yunnan Province, China METHODE: Adoptions-, Diffusions- und Wissenssystemstudie mit Methoden der qualitativen empirischen Sozialforschung; Triangulation; Participatory rural appraisals PRA, PLA. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (vorhandene, auch graue Literatur - z.T. aus dem Chinesischen zu übersetzen; Auswahlverfahren: gezielt). Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Interview, halbstandardisiert; Experteninterview; PRA-tools (Baseline Survey in 5 Dörfern des Nabanhe-National-Nature-Reserves -NNNR-, weitere Erhebungen in auszuwählenden Haushalten von allen 32 Döfern; Auswahlverfahren: gezielt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Arbeitsgruppe Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (70593 Stuttgart) KONTAKT: Aenis, Thomas (Dr. Tel. 030-2053-6557, e-mail: [email protected]) [119-F] Alemu, Girum Getachew (Bearbeitung): Adapting to climatic processes or adapting to the state? Livelihood changes among the Karrayu communities in dry land parts of Ethiopia

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INHALT: Karrayu pastoralist communities have undergone changes of livelihood over the past half a century. These changes have been triggered both by internal as well as external factors. In response to these changes, new forms of livelihoods and institutional arrangements that are 'alien' to the Karrayu communities are mushrooming. These responses (both individual and collective) in turn have implications for the natural environment in which these processes of change are happening. However, how these new forms of livelihoods and the associated social changes are interacting in the Karrayu community in the presence of the state has not been well documented. In line with this, this study expects to critically probe the adaptation and coping strategies of the pastoralists to their environment while interacting with the state. Also the study will investigate how the different institutional responses are inscribed in the same place and how it is possible to build on these to buffer households from the existing climate change. Further, the study attempts to identify and establish the possible social policy responses that should be in place when adaptation to climatic processes fails in dry land parts of Ethiopia.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Ethiopia ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies -BIGSAS- (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [120-F] Ashamole, Darlington (Bearbeitung); Ruppert, Uta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung): The clash of identities: oil, identity and intergenerational conflict in the Niger Delta - Nigeria INHALT: Research Background: The Nigerian Niger Delta is widely known not just for its abundant crude (oil) deposits which have made it home to multinational oil companies and Nigeria's revenue producer, but as well for its tense environment, contradictions and conflictual relationships which the oil resource has attracted. These oil-induced complexities and antagonism in the region: environmental pollutions, human rights violations, state repression, interand intra-ethnic conflicts, ethnic groups against the state and oil multinationals, the recently growing militant activities, etc, can be described as the negative outcomes of oil extraction and politics in the region. Also, they have been pictured elsewhere as the paradox of oil. The most recent, probably, oil-caused problems in the Niger Delta have been the on-going intergenerational conflict between the elders and youth, and the increasing youth violence, which have not only added a new dimension to the conflicts in the region, but have also complicated the existing ones and retarded efforts towards consolidating peace and stability in the oil-rich enclave. However, since the 1990s the youth has not only decided to defy and challenge the power and authority of the elders, but has as well assumed most of the roles and functions of the elders in both society and oil business. Attempts by the elders to resist such manoeuvre have often resulted in situations where the elders were insulted, beaten and even killed. Furthermore, the absence or (youth's) repudiation of the traditionally allowed elders superiority and control over the youth has resulted to a situation where the youth carry out criminal and violent activities (kidnapping, hostage taking) in the region in the name of liberation, and with no regard to the elders and traditional principles. While the youth attributes the root of the conflict to elders role in oil and identity politics as well as their relationships with the state and oil multinationals which have derailed them from performing their traditional functions of representing the interest of the communities, the elders on the other side regard it as the outcome of youth's desperate quest for access to petrodollars. However, the instrumentalisation of identity in this youth-elders conflict by the parties involved, the attacking and defending

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with identity, and the basing of their blames and counter-blames on oil politics (struggle around oil) have probably made the dispute subject to identity politics, or one that can not avoid to be analysed or explained in the context of identity politics. Identity politics, which involves the use of identity as instrument of struggle, protest, and politics is a phenomenon that arises where there is something at stake, or where a group beliefs that it or its group members had been oppressed or marginalised. Something at stake could as well be material or nonmaterial. Research Problems: This research is confronted with the following research questions: To what extent can identity politics provide the framework for analysing or explaining the conflict between the youth and elder identities in the Niger Delta, and what is at stake in the conflict? What has influenced the conflictual inter-identity relationship and growing youth violence since the 1990s? What role/ purpose has identity played/ serve in the conflict, and why? What are the implications of the inter-identity conflict and youth violence in the region of Niger Delta?| GEOGRAPHISCHER RAUM: Niger Delta - Nigeria ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [121-L] Aufbruch aus dem Patriarchat: Wege in eine neue Zivilisation?, (Beiträge zur Dissidenz, Bd. 23), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 438 S., ISBN: 978-3-631-58289-3 INHALT: "Die Utopie der Neuzeit vom 'besseren' und 'höheren' Leben erweist sich heute als Dystopie: statt des Himmels entsteht eine Hölle auf Erden. Dafür gibt es aber keine anerkannte Erklärung. Dem soll im Forschungsprojekt 'Zivilisationspolitik' abgeholfen werden. Dazu dient ein neues Paradigma, das sich auf zwei zentrale und neu definierte Begriffe stützt: Zivilisation und Patriarchat. Demnach ist die ca. 5000-jährige Zivilisation des Patriarchats mit der Moderne auf dem Höhepunkt ihrer Realisation angelangt: der nicht nur ideellen, sondern auch materiellen 'Ersetzung' möglichst aller Verhältnisse der ursprünglich matriarchalen Zivilisationen der Welt sowie der Natur durch eine 'fortschrittliche' Gegenwelt und -natur in Gestalt des Kapitals (Ware, Geld, Maschinerie). Dieser 'alchemistischen' Zerstörung der Welt, die als 'Schöpfung' fetischisiert wird, werden neue Interpretationsformen und praktische Auswege in eine völlig neu zu bestimmende Zivilisation entgegengehalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claudia von Werlhof: Sieben Jahre im freien Fall (7-28); Renate Genth: Zivilisationskrise und Zivilisationspolitik (31-58); Claudia von Werlhof: Das Patriarchat: "Befreiung" von Mutter (und) Natur? (59-104); Mathias Behmann: Idee und Programm einer Matriarchalen Natur- und Patriarchats-kritischen Geschichtsphilosophie. Zur Grundlegung der Kritischen Patriarchatstheorie angesichts der 'Krise der allgemeinsten Lebensbedingungen' (107178); Sibylle Auer: Von der (geborenen) Gabe zum (getöteten) Opfer? Das Anderl vom Judenstein: Ein fiktiver Ritualmord als patriarchale Gegenerinnerung an die Gabe? (179-222); Franco Ruault: Der Hexenjäger als Staatstechniker. Heinrich Himmler und der "H-Sonderauftrag" (223-282); Claudia von Werlhof: Satanologie angesichts der Apokalypse. Wovon Rene Girard (nicht) spricht und was daraus folgt (Gesamtfassung) (283-344); Simone König: Die Kuh ist ein Geschöpf der Fülle. Auf dem Weg zu einer neuen Mensch-Tier-Beziehung (347376); Martin Haselwanter: "Make Capitalism History!" Die Proteste gegen den G8-Gipfel (Heiligendamm 2007): Auf dem Weg in eine "andere Welt"? (377-436).

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[122-F] Bach, Claudia, M.A. (Bearbeitung); Birkmann, Jörn, Dr.ing.; Roth, Achim, Dr.; Taubenböck, Hannes, Dr.; Kropp, Jürgen, Dr. (Leitung); Kugele, Miriam, Dipl.-Geogr. (Betreuung): KIBEX - Kritische Infrastruktur, Bevökerung und Bevölkerungsschutz im Kontext klimawandelbedingter Extremwetterereignisse INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist es, Methoden zur Erfassung der Verwundbarkeit von Bevölkerung und Kritischer Infrastruktur auf kommunaler Ebene gegenüber einer Reihe von Extremwetterereignissen (Starkregen, Sturm, Dürre, Hitzewelle) zu untersuchen. Dieser Problemzusammenhang wird vor allem vor dem Hintergrund der Auswirkungen des sich vollziehenden Klimawandels als besonders bedeutsam für Bevölkerung,Bevölkerungsschutz, Infrastrukturbetreiber und vorsorgende Planung betrachtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (voraussichtlich Köln, Wuppertal, Karlsruhe und Brandenburg) METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion. Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium des Innern Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: United Nations University Bonn, Institute for Environment and Human Security (Hermann-Ehlers-Str. 10, 53113 Bonn); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK- (Postfach 601203, 14412 Potsdam) KONTAKT: Bach, Claudia (Tel. 0228-815-0250, e-mail: [email protected]) [123-F] Barth, Volker, Dr.; Bauer, Nico, Dr.; Pahle, Michael, Dipl.-Phys.; Patt, Anthony, Prof.Dr.; Komendantova, Nadia, Dr. (Bearbeitung); Siebenhüner, Bernd, Prof.Dr.; Edenhofer, Ottmar, Prof.Dr. (Leitung): Akteurshandeln und langfristige Investitionsentscheidungen im Kontext von Klimaschutz und Energie (ALICE) INHALT: Gut belegte Befunde der Verhaltensökonomie zeigen, dass Individuen sich bei der Entscheidungsfindung systematisch anders verhalten, als dies der rationale Akteur ("homo oeconomicus") der ökonomischen Theorie tun würde. Deutlich wird dies z.B. bei der Zeitpräferenz (also der Bewertung zukünftiger Kosten und Erträge) oder der Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten (overconfidence). Im ALICE-Projekt soll untersucht werden, ob solche Abweichungen vom Verhalten des homo oeconomicus auch bei Entscheidungen von Unternehmen zu beobachten sind, speziell bei langfristigen Investitionen im Elektrizitätssektor. Dies hat zum einen Auswirkungen auf die Theorie langfristiger Investitionsentscheidungen, aber auch auf Klimaschutzstrategien. Dieser Themenkomplex soll auf drei Ebenen untersucht werden: 1. Auf der Mikro-Ebene untersuchen wir das tatsächliche Unternehmensverhalten durch qualitative Fallstudien und ökonometrische Ansätze. Ziel ist es, wesentliche Einflussfaktoren auf Investitionsentscheidungen zu bestimmen, wobei besonders auf Technologiewahl und Pfadabhängigkeiten geachtet wird. Auf Basis von Literaturanalysen, vorhandener Daten und Interviews mit Industrieexperten sollen zunächst Markt- und Industriestrukturen geklärt werden. Im zweiten Schritt werden ausgewählte Investitionsentscheidungen von Firmen detailliert untersucht. Dazu werden Entscheidungsträger aus Elektrizitätsunternehmen mit qualitativen Interviews befragt. Regionaler Fokus ist zunächst Europa, eine Erweiterung auf die USA und China ist geplant. 2. Auf der sektoralen Ebene untersuchen wir die Auswirkungen der

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empirischen Ergebnisse für den Elektrizitätssektor. Ziel ist hier die Entwicklung von Instrumenten zur effizienten Verbesserung von Klimaschutzmaßnahmen. Dazu sollen die empirischen Befunde in ein Modell des Elektrizitätssektors aggregiert werden, mit dem diese wiederum validiert werden können. Dieses Modell soll zur Entwicklung sektoraler Klimaschutzinstrumente genutzt werden. 3. Auf der globalen Ebene werden klimapolitische Implikationen behandelt, indem das sektorale Modell mit einem Integrated-Assessment-Modell (IAM) gekoppelt wird. Ziel ist es hierbei, verlässlichere Inputs für klimapolitische Entscheidungen bereitzustellen. Das sektorale Modell soll dabei das Energiesektor-Modul des IAM REMIND verbessern. Mit makroökonomischen Modellen wie REMIND wiederum lassen sich regionale Entwicklungsunterschiede und Handelseffekte untersuchen. Damit lassen sich also die Auswirkungen verhaltensökonomischer Abweichungen auf makroökonomischer Ebene untersuchen, wobei insbesondere der durch klimapolitische Maßnahmen induzierte technologische Wandel und die Koalitionsbildung von Hauptemittentenregionen von Interesse sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Grundlegende Theoriestränge sind die Verhaltensökonomik und die Energieökonomik. Im Rahmen der (numerischen) Modellierung wird auch auf spieltheoretische Ansätze Bezug genommen. Die Datenerhebung erfolgt über qualitative, leitfadengestütze Interviews, ggf. angereichert durch ökonometrische Daten, sowie über Expertenbefragungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15); Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK- (Postfach 601203, 14412 Potsdam); Bundesministerium für Bildung und Forschung (53170 Bonn) KONTAKT: Siebenhüner, Bernd (Prof.Dr. Tel. 0441-798-4366, e-mail: [email protected]) [124-L] Bastian, Corina; Gunkel, Anne; Leistert, Hannes; Menniken, Timo; Rhodius, Regina; Schlipphak, Bernd (Hrsg.): Wasser - Konfliktstoff des 21. Jahrhunderts, (Akademiekonferenzen, Bd. 1), Heidelberg: Winter 2008, 196 S., ISBN: 978-3-8253-5484-8 INHALT: "Wasser wird als nutzbare Ressource zunehmend knapp. In Fachwelt und Öffentlichkeit nimmt man Wasser daher verstärkt als Konfliktstoff der Zukunft wahr, unterschätzt dabei aber häufig die Komplexität des Problemfeldes. Wasser ist Lebensgrundlage, aber auch Gesundheitsrisiko, Eckpfeiler der globalen Ernährungssicherheit, aber auch limitierender Produktionsfaktor. Die Aufgaben, denen sich die unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen vor dem Hintergrund einer drohenden globalen und vielerorts bereits existierenden lokalen Wasserkrise stellen müssen, erweisen sich als ausgesprochen vielschichtig. Die Kombination aus ökologischen, hydrologischen, kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten macht ein interdisziplinäres Vorgehen besonders dringend erforderlich. Der vorliegende Band bringt daher -thematisch gegliedert und lösungsorientiert - renommierte VertreterInnen sowie vielversprechende NachwuchswissenschaftlerInnen dieser verschiedenen Disziplinen zusammen. Damit bietet er eine transdisziplinäre und umfassende Bestandsaufnahme aktueller Lösungsansätze." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Ernst: Psychologische Aspekte der Wassernutzung (19-34); Claudia Pahl-Wostl: Die Bedeutung sozialer Lernpro-

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zesse auf und zwischen verschiedenen Ebenen für ein nachhaltiges Konfliktmanagement (3546); Annabelle Houdret: Innerstaatliche Konflikte um Wasser: Ursachen, Kooperationspotentiale und politische Handlungsoptionen (47-62); Mathias Polak, Ralf Klingbeil, Waltina Scheumann: Grenzüberschreitende Grundwasserressourcen: Ansätze für ein kooperatives Management auf dem afrikanischen Kontinent (63-74); Frank Krämer, Nina Bisom: Regionale Kooperation und Governance an grenzüberschreitenden Gewässern - Beitrag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Afrikas (75-86); Jörg Barandat:10 Jahre Flussgebiets-Übereinkommen der Vereinten Nationen, oder: wenn die Weltgemeinschaft auf dem Schlauch steht - Ein Essay (87-100); Inga T. Winkler: Das Menschenrecht auf Wasser - Priorität für die Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse (101-116); Jörg Barandat:Exkurs: Einführung eines "Menschenrechts auf Wasser" kommt einer Einladung zur Humanitären Intervention gleich! Ein Diskussionsbeitrag (116-120); Arjen Y. Hoekstra: Water Scarcity and International Trade: The Need to Extend the Scope of Water Resources Management(121-142); Susanne Neubert, Lena Horlemann: Kann Virtueller Wasserhandel die Wasserkrise lösen? (143-156); Steffen Niemann, Petra M. Moser: Integrated Water Resources Management (IWRM): Principles and Practical Approach (157-168); Jochen Monstadt: Den Fließgewässern mehr Raum geben? Politikinnovationen und Reformblockaden einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Überschwemmungsflächen (169-192). [125-F] Bauer, Joachim, Dr.; Scheiber, Lukas (Bearbeitung); Reichel, André, Dr. (Leitung): CSS - Civil Society for Sustainability INHALT: "Civil Society for Sustainability" (CSS) ist ein durch das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm gefördertes internationales Forschungsprojekt, in dem die Möglichkeiten und Umsetzungsstrategien zivilgesellschaftlichen Engagements durch zivilgesellschaftliche Akteure (Civil Society Organisations - CSOs) für eine nachhaltige Entwicklung untersucht werden. Welche Akteure bestimmen die nachhaltige Entwicklung in der Region? Wie können diese am besten für eine Verbesserung der Situation eingebunden werden? Mit welchen Methoden können die Aktivitäten der CSOs verbessert und auf eine professionelle Basis gestellt werden? Hierfür wurden drei Tandems aus jeweils einer CSO und einem Forschungsinstitut gebildet. Alle drei Tandems arbeiten einerseits an den spezifischen Fragestellungen und Problemen, die sich für die jeweilige CSO in ihrem Umfeld ergeben, um wissenschaftlich basierte Lösungen für die betreffende CSO zu entwickeln, andererseits muss dies unter einem gemeinsamen sozialwissenschaftlichen Rahmen geschehen, der es ermöglicht, auch allgemeingültige Aussagen für andere CSOs abzuleiten. Die Tandems müssen also immer im Auge behalten, welche Rückschlüsse ihre spezifischen Projektideen für eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und CSOs im Allgemeinen zulassen. Die Tandems stimmen sich in regelmäßigen Meetings über die Projektinhalte ab und gewährleisten so, an einer gemeinsamen Linie zu arbeiten. Beitrag von Dialogik: Die Koordination des Verbundprojekts liegt bei DIALOGIK. Des Weiteren tritt DIALOGIK als Forschungspartner für die deutsche CSO auf, die am Projekt beteiligt ist: den unw. Die durch den unw aufgeworfenen sozialwissenschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit den eigenen Aktivitäten werden bei DIALOGIK beforscht und so aufbereitet, dass für den unw und andere CSOs anwendbare Ergebnisse erreicht werden, die die Arbeit der CSOs unterstützen. Dabei wird der Rahmen so gesetzt, dass nicht nur der unw von den Ergebnissen profitiert, sondern auch verwertbare Erkenntnisse für die Allgemeinheit zivilgesellschaftlichen Engagements gewonnen werden. Außerdem übernimmt DIALOGIK den

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Aufbau und die Pflege der Projekthomepage: www.project-css.eu . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: The integrative "research bracket" for the project is transdisciplinarity. Central to any kind of transdisciplinary approach is the focus on problems. Transdisciplinarity, constituting what some call mode-2-research (Gibbons et al. 1994) or post-normal science (Funtowicz and Ravetz 1993), then has to take into account the nature of the problem situation, its different elements and thus different object sciences (like sociology, organisation theory, ecology etc.) dealing with them. The problem in focus is organizing and, in a way, choosing the object sciences and their findings, but not necessarily their methods. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenberichte. S. Projekthomepage www.project-css.eu . ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung Direktion I Umwelt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH (Lerchenstr. 22, 70176 Stuttgart); Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. -unw- (Blaubeurer Str. 86, 89077 Ulm) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-68583466, e-mail: [email protected]) [126-L] Bauhardt, Christine: Ressourcenpolitik und Geschlechtergerechtigkeit: Probleme lokaler und globaler Governance am Beispiel Wasser, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 391-405 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ressourcenpolitik bedeutet den Zugang zu Ressourcen, ihre Nutzung und Governance. Die gegenwärtige Debatte über den Klimawandel trägt zur sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeit in den Geschlechterverhältnissen bei. Der Beitrag fragt nach nicht-hegemonialen Herangehensweisen an die Ressourcenpolitik. Er tritt für die Gleichheit der Geschlechter ein und formuliert ein feministisches Verständnis nachhaltiger Lebensweise als adäquates Konzept. (ICEÜbers) [127-F] Becker, Michel, Prof.Dr.; Fuentes, Dante (Bearbeitung): Making local governments more responsive to the poor in forest areas - developing indicators and tools to support sustainable livelihood development under decentralisation INHALT: Kooperationspartner: Center for International Forestry Research (CIFOR).| ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik (Tennenbacher Str. 4, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Becker, Michel (Prof.Dr. Tel. 0761-203-8496, Fax: 0761-203-3729, e-mail: [email protected])

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[128-F] Behrens, Vivien, Dipl.-Soz.Wiss.; Bleicher, Alena, Dipl.-Geogr.; Bellstedt, Sebastian; Hilsberg, Johanna (Bearbeitung); Groß, Matthias, PD Dr. (Leitung): SAFIRA II Revitalisierung von großflächig und komplex kontaminierten Standorten INHALT: 1. Analyse von Entscheidungsprozessen und Governancestrukturen: Umweltrelevante Fragestellungen sind von einer hohen Komplexität geprägt. Aus diesem Grund sind zahlreiche heterogene Akteure mit unterschiedlichen Fach- und Entscheidungskompetenzen, finanziellem Hintergrund und Vertretungsansprüchen in Entscheidungen umweltpolitischer Fragen involviert. Diese Dezentralisierung von Entscheidungen und die Entstehung adäquater Strukturen wurden in den letzten Jahren oft als Governance bezeichnet. Eine genaue Kenntnis der Entscheidungsprozesse und -strukturen im Rahmen von Altlastensanierungen ist damit eine Voraussetzung für die Konstruktion eines Entscheidungsunterstützungssystems. Neben der Kenntnis über Kommunikationsprozesse, Entscheidungskriterien, rechtliche Rahmenbedingungen und routinierte Handlungsabläufe sind Momente der Abweichung von Handlungsroutinen und ihre Gründe von besonderem Interesse. 2. Entwicklung eines Moduls zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Flächennutzungsoptionen: Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprogramms SAFIRA II werden Methoden und Strategien zur Revitalisierung großflächig und komplex kontaminierter Standorte, so genannter Megasites, entwickelt. Ziel des Projekts ist die Schaffung eines flexibel einsetzbaren computerbasierten Entscheidungsunterstützungssystems (DSS) (SAFIRA II Managementsystem) zur Unterstützung von Entscheidungen bei der Entwicklung und Bewertung nachhaltiger und effizienter Nutzungen von Megasites. Das DSS besteht aus drei miteinander verzahnten Modulen: 1. Modul zur Optimierung der Sanierungskosten; 2. Modul zur Ermittlung des Flächenwertes; 3. Modul zur Abschätzung der Nachhaltigkeit von Flächenentwicklungsoptionen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg METHODE: Grundlage des methodischen Vorgehens bildet die Analyse von Entscheidungsstrukturen und -prozessen in Revitalisierungsprojekten an zwei Untersuchungsstandorten. Für diese Analyse wurden ausgehend von den Empfehlungen der Programmpartner Personen identifiziert, die mittel- oder unmittelbar in Entscheidungen im Zusammenhang mit der Altlastenbeseitigung und der damit in Verbindung stehenden Flächenentwicklungen involviert und damit in der Lage waren, durch ihr Verhalten Einfluss auf deren Umsetzung bzw. Nichtumsetzung zu nehmen. Mit 35 Gesprächspartnern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft wurden und werden "problemzentrierte Interviews" geführt. Das sind Interviews ohne streng vorgegebenen Verlauf, um dem Interviewten Raum zu geben, aus seiner Sicht über besonders wichtige Sachverhalte und Entscheidungen in der Entwicklung eines kontaminierten Standortes zu berichten. Für die Auswertung wurden die Gespräche transkribiert. Zusätzliche Grundlagen der Analyse waren Protokolle von Projekttreffen, eigene Mitschriften von Presseveranstaltungen, Feldnotizen von Besichtigungen der Bauvorhaben und Sanierungsprojekte, Vertragsmuster sowie Presseveröffentlichungen. Alle Materialien werden systematisch mit dem Ziel analysiert, allgemeine Muster von Entscheidungen im Zusammenhang mit Altlastensanierungen zu rekonstruieren. Dafür wurden die transkribierten Interviews und digitalisierten Mitschriften mit Hilfe des Computerprogramms MaxQDA kodiert. Kodes sind inhaltliche Kategorien, denen bestimmte Textpassagen zugeordnet werden. Sie können vordefiniert oder aus dem transkribierten Material entwickelt sein. Die Kodierung gewährleistet die systematische Auswertung der Daten. Auf Grundlage der so aufbereiteten Materialien wurden die Geschehnisse am Standort rekonstruiert und wichtige Entscheidungspunkte analysiert. Dabei wurde nach einem ersten Analysedurchgang die Besonderheit der Normalität im Umgang mit Nichtwissen bei der Realisierung von Altlastenprojekten deutlich. Nichtwissen

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lässt sich analytisch z.B. in Interviewsequenzen registrieren, wenn ein Akteur bei einem konkreten Problem oder einer bestimmten Fragestellung Wissenslücken benennt, aber dennoch Rahmenbedingungen aufzeigt, um handeln zu können. Nachdem sich die Zentralität des Nichtwissens während der Analyse des Materials immer deutlicher heraus schälte, werteten wir die kodierten Interviews nochmals gezielt unter dem Fokus Handeln unter Bedingungen des Nichtwissens aus, um die damit verbundenen Handlungsstrategien herauszuarbeiten. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; alle relevanten Entscheider in einem Sanierungsprojekt; Auswahlverfahren: Schneeball). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HelmholtzGemeinschaft Deutscher Forschungszentren INSTITUTION: Helmholtz Zentrum für Umweltforschung -UFZ- FB Sozialwissenschaften -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-235-1746, e-mail: [email protected]) [129-F] Bertzky, Monika; Mehring, Marion; Schliep, Rainer; Fritz-Vietta, Nadine; Hirschnitz, Martin (Bearbeitung); Stoll-Kleemann, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): GoBi (Governance of Biodiversity) - Assessing biodiversity management and governance approaches - the case of biosphere reserves INHALT: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Biodiversitätsmanagement (bes. Schutzgebiete) identifizieren, gewichten, bewerten, in Zusammenhang miteinander setzen; Entwicklung interdisziplinärer Theorien; Erarbeitung von Methoden zur Datenintegration; Erarbeitung eines Entscheidungs- und Managementunterstützungssystems. GEOGRAPHISCHER RAUM: globale Umfragen m. Fallstudien (zus.) in Mexiko, Madagaskar, Indonesien, Cuba, Thailand, PL, HU, CZ, Ecuador, Südafrika METHODE: Theorien: Institutionenökonomie, Governance-Theorien; Methoden: Integration von quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung (globale Umfrag, Experteninterviews, komparativ angelegte Fallstudien; Meta-Analyse/ Sekundärdaten). Untersuchungsdesign: Querschnitt; Trend, Zeitreihe (in der Indonesien-Fallstudie) DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion (Stichprobe: 13; Fallstudien). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 200; Experten von Schutzgebieten). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: zurzeit 216; Leiter von Biosphärenreservaten -von 507 weltweit-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 213). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 110; Aufsätze -Fallstudien- in wissenschaftlichen Fachzeitschriften). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stoll, Kleemann, Susanne: Voices for biodiversity management in the 21st century. in: Environment, Vol. 47, 2005, No. 10, pp. 24-36.+++Stoll, Kleemann, Susanne; Welp, Martin (eds.): Stakeholder dialogues in natural resources management. Theory and practice. Berlin, Heidelberg: Springer 2006. ISBN 3-540-36916-3.+++Stoll, Kleemann, Susanne; Bertzky, Monika: Erfolgsfaktoren von Schutzgebieten in Entwicklungsländern: Schutzgebiete im Spannungsfeld zwischen globaler Verantwortung und lokaler Umsetzung. in: Bruckmeier, K.; Serbsen, W. (Hrsg.): Ethik und Umweltpolitik. Humanökonogische Positionen und Perspektiven. Ed. Humanökologie, Bd. 6. München: Oekom Verl. 2008 (im Druck).+++Stoll, Kleemann, Susanne; Bertzky, Monika: Biodiversity management and moni-

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toring in protected areas: state-of-the-art and current trends. in: Sonak, S. (ed.): Multiple dimensions of global environmental change. New Delhi, India: Teri Pr., pp. 143-169.+++StollKleemann, Susanne: Indicators and evaluation of sustainable natural resource management and governance in biosphere reserves. in: Global change impacts in mountain biosphere reserves. 2nd Thematic Workshop: Gran Sasso National Park near L'Aquila, Italy 29 Nov.-2 Dec 2004 and 3rd Thematic Workshop: Sierra Nevada Biosphere Reserve, Spain 14-17 March 2005, pp. 237-245.+++Stoll-Kleemann, Susanne: The Governance of Biodiversity Research Project (GoBi): assessing biodiversity governance and management approaches in protected areas and biosphere reserves. in: Newsletter of the Global Land Project International Project Office, 2008, No. 3, pp. 20-22.+++Stoll-Kleemann, S.; Bertzky, M.; Vega-Leinert, A.C. de la; Fritz-Vietta, N.; Leiner, N.; Hirschnitz-Garbers, M.; Mehring, M.; Reinhold, T.; Schliep, R.: The Governance of Biodiversity (GoBi) Project. A vision for protected area management and governance. Wolgast: Hoffmann-Druck GmbH 2008, 24 pp.+++Stoll-Kleemann, S.; Schliep, R.: Das GoBi (Governance of Biodiversity) Forschungsprojekt: inter- und transdisziplinäre Biodiversitätsforschung zur Effektivität von Schutzgebieten als Beitrag zur Verbesserung der Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. in: Feit, U.; Zander, U. (Hrsg.): Vilmer Handlungsempfehlungen zur Förderung einer umsetzungsorientierten Biodiversitätsforschung in Deutschland. BfN-Skripten, 223. Bonn-Bad Godesberg 2008, S. 6974.+++S.a. www.geo.uni-greifswald.de/agnw/lehrstuhl/publications.php?lang=de . ARBEITSPAPIERE: Bertzky, Monika¸ Stoll, Kleemann, Susanne: Multi-level discrepancies with sharing data on protected areas: what we have and what we need for the global village. Manuscript Number: JEMA-D-06-00289R2.+++S.a. www.geo.uni-greifswald.de/agnw/lehrstuhl/pu blications.php?lang=de . ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie und Geologie Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaft (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald) KONTAKT: Leiterin (Tel. 03834-864-502, Fax: 03834-864-681, e-mail: [email protected]) [130-L] Birnbacher, Dieter: Generationengerechtigkeit international: mehr als nur Chancengleichheit, in: Peter Siller (Hrsg.) ; Gerhard Pitz (Hrsg.): Politik der Gerechtigkeit : zur praktischen Orientierungskraft eines umkämpften Ideals, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 241-243 INHALT: Gemäß der Grundidee der Nachhaltigkeit sollten die Chancen der nächsten Generation - verstanden als gedachtes Kollektiv - mindestens so gut sein wie die Chancen, die die heutige Generation vorgefunden hat. Hier müssen auch Verbesserungen des gegenwärtigen Niveaus für die nachfolgenden Generationen gefordert werden, und zwar vor allem in den armen Ländern. Mit dem Prinzip der Chancengleichheit kann dies aber nicht vollständig gelingen, denn Länder, die heute schon sehr wohlhabend sind, haben eine ganz andere Vorstellung von kooperativer intergenerationeller Gerechtigkeit als heute arme Länder. Vor allem die Verfügbarkeit von Energieträgern, also einer nicht substituierbaren Ressource, die Bedingung ist für jegliche Form von Warenproduktion und vielfach auch für Verkehr und Kommunikation, wird in Zukunft knapper werden. Generationengerechtigkeit heißt daher für den Autor primär, die Zukunft der heute ärmsten Länder zu sichern. Die aufgrund des unersättlichen Energie-

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft hungers der Industrieländer weltweit zum Problem gewordenen CO2-Emissionen treffen diese nur geringfügig. Ihre Wirtschafts- und Lebensweise ist weitgehend klima- und wetterunabhängig. Stärker negativ betroffen ist die nicht entwickelte Welt, da sie in sehr viel höherem Maße von der Agrarwirtschaft lebt. Klimatisch bedingte Umweltgefahren und ein steigender Meeresspiegel haben schon heute verheerende Auswirkungen auf die dort lebenden Menschen. (ICA2)

[131-L] Blättel-Mink, Birgit: Frauen ab 50 und Nachhaltigkeit: zukunftsorientiertes Handeln zwischen Bewusstsein und Sein, in: Birgit Blättel-Mink (Hrsg.) ; Caroline Kramer (Hrsg.): Doing aging - weibliche Perspektiven des Älterwerdens, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 55-68 INHALT: Der Beitrag präsentiert Erkenntnisse darüber, in wie weit die Gruppe der Frauen ab 50 in Deutschland nachhaltig orientiert ist und umweltorientiert handelt. Des weiteren wird gefragt, in wie weit davon ausgegangen werden kann, dass diese soziale Gruppe im Alter umweltorientiert handeln wird. Im ersten Abschnitt werden Aussagen von Frauen unterschiedlichen Alters zum Thema nachhaltige Mobilität vorgestellt, um damit einen Eindruck von der Divergenz zwischen Bewusstsein (Umweltbewusstsein) und Sein (umweltorientiertes Handeln in Abhängigkeit von sozioökonomischen Merkmalen) zu vermitteln. Die Daten stammen aus leitfadengestützten Interviews mit Männern und Frauen unterschiedlichen Alters in unterschiedlichen Lebenssituationen aus dem Jahr 2006. Im darauf folgenden Abschnitt wird ein Blick auf das Verhältnis von Umweltbewusstsein, Umweltwissen und Umweltverhalten in unterschiedlichen sozialen Gruppen geworfen, um sodann sozialwissenschaftliche Erklärungen für die zu beobachtenden Inkonsistenzen zu diskutieren (Einstellungstheorie, Rational Choice, soziale Konstruktion von Geschlecht). Die positiven Tendenzen der Frauen ab 50 scheinen konterkariert zu werden durch die gestiegene Lebenserwartung und die damit einher gehenden Möglichkeiten der Lebensführung. (ICE2) [132-F] Bloemertz, Lena (Bearbeitung): Representing socio-ecological relations - reflections on risk and resilience INHALT: Society-nature relations are regarded as being in crisis (e.g. climate change). In order to deal with this crisis there is a call for interdisciplinarity in science. Therefore this thesis reflects on the potential goal of interdisciplinarity and on ways of analysing, representing and managing society-nature relations. The first part of the thesis argues for a more conscious use of vocabulary and concepts in order to improve the way we reason about society-nature relations. Among others it reflects about the nature-society divide and different understandings of dynamics in natural and social science. Following that, the concepts of risk and resilience, prevalent in natural and social science, are discussed. The second part of the thesis concentrates on the application of the gained insights to the analysis of social-ecological relations and dynamics in the Kano Plain (Kenya). A focus will be on the influence of gradual changes and sudden extreme events (floods). The final part will reflect on the manageability of society-nature relations and the role of existing theories to understand what is happening and to guide us in decision making.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Kenya ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies -BIGSAS- (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [133-F] Boeckmann, Tina (Bearbeitung); Ipsen, Detlev, Prof.Dr. (Betreuung): Lernprozesse nachhaltiger Lebens- und Wirtschaftsstile - Ausbreitungsmuster nachhaltiger Verhaltensweisen im Kontext nachhaltiger regionaler Entwicklung. Empirische Untersuchung anhand von vier Fallbeispielen aus der Brandenburger Biobranche INHALT: The emphasis of the research is on how learning processes transfer individual and local wealth creating activities into broader life style and valuation patterns of the society. Examples for learned behaviour are decisions for an ecologically sound production method or the participation in socially engaged organisations or networks. In the empirical research the author examines four cases (a case study is composed of one or two interviews with people working on the farm and 6 to 8 interviews with people in the local area). With qualitative interviews the author tried to get answers to the following central questions of research: What are the activities through which the farms try to pass on knowledge to people in the local area (for example apprenticeship places, lectures and parties on the farm)? Which aspects of a sustainable ecological farm influence or create sustainable consumer habits or changes towards a more sustainable lifestyle? Which environmental factors and direct experiences are important for influencing and determining habits or thoughts? Are there some facts (e.g. gender, origin from East- or West Germany, urban or rural upbringing/ socialisation) which determine whether or not someone has access to the farm environment and activities offered by it?| GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg VERÖFFENTLICHUNGEN: Boeckmann, Tina: Biohöfe als Ausgangspunkte informeller Lernprozesse. Eine explorative Studie über die Zusammenhänge zwischen dem Handeln von ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben und nachhaltigen Lebensstilen und Wirtschaftsweisen im Hofumfeld. Dissertation. Kassel, Witzenhausen 2009, 233 S. Download: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/handle/urn:nbn:de:hebis:34-2009092430300 . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [134-L] Bogun, Roland: Umwelt-, Risiko- und Nachhaltigkeitsdiskurs: Variationen des gleichen Themas?, (artecPaper, Nr. 160), Bremen 2009, 49 S. (Graue Literatur; www.artec.uni-bremen.de/files/papers/paper_160.pdf) INHALT: Der Autor untersucht im Rahmen einer vergleichenden Literaturstudie einschlägige Publikationen über den Verlauf und die thematischen Stränge des Umwelt-, Risiko- und Nachhaltigkeitsdiskurses daraufhin, ob, inwieweit und anhand welcher Merkmale sie in sinnvoller Weise voneinander abgegrenzt werden können und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben sich, wenn Umweltprobleme im Kontext des Umwelt-, des Risiko- oder des Nachhaltigkeitsdiskurses behandelt werden? Gibt es überhaupt relevante Differenzen, oder handelt es

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft sich eher um nur gering voneinander abweichende Spielarten des gleichen Themas, so dass die Begriffe synonym verwendet werden können? Sind Risiko- und Nachhaltigkeitsdiskurs als an bestimmte historische Verläufe gebundene Diskursvarianten bzw. -stränge des ökologischen Diskurses zu betrachten? Oder hat sich dieser umgekehrt unter dem aktuellen "master frame" der Nachhaltigkeit mehr oder weniger verflüssigt und aufgelöst? Der Autor grenzt sich bei seinen Ausführungen von einem weiten Begriffsverständnis ab, welches sämtliche Diskursbeiträge und -varianten, die sich mit der Umweltproblematik befassen, als Elemente des Umweltdiskurses begreift. Eine solche Begriffsverwendung verstellt seiner Meinung nach den Blick auf die zwischen den Diskursen bestehenden Differenzen. (ICI2)

[135-L] Böhler, Dietrich: Mitverantwortung für die Menschheitszukunft: die Aktualität von Hans Jonas, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 20-35 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Als engagierter, zeitsensibler Denker rekonstruierte Hans Jonas in seinem Werk die Selbstbejahung und die innere Werthaftigkeit des organischen Lebens. Jonas erspürte mit 'Furcht und Zittern' die umweltzerstörerischen Folgelasten nicht nur der Hochtechnologie, sondern der etablierten technisierten Lebensform. Gegen beider Absolutheitsanspruch und die zugrundeliegende Verdrängung einer praktischen, moralisch verbindlichen Vernunft durch bloße technische Rationalität setzt Jonas das Prinzip Verantwortung. Daran können und sollen sich unser Alltagsverhalten und die Gefahrendiskurse orientieren." (Autorenreferat) [136-F] Börger, Tobias, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Ahlheim, Michael, Prof.Dr.; Frör, Oliver, Dr. (Leitung): Der Einsatz direkter und partizipativer Bewertungsmethoden zur Unterstützung allokativer Entscheidungen im Umweltbereich (Teilprojekt ECON A) INHALT: Government policy regarding the environment generally aims at improving the living conditions of the population. For the implementation of such a policy government claims control over scarce economic resources, e.g. by taxation, but also by expropriation or command and control measures etc. Since private households and firms are deprived of these scarce resources and, therefore, their consumption and production possibilities are affected, environmental policy is often opposed by the population unless the social benefit created by the environmental improvement exceeds the utility losses resulting from the change in resource control. Obviously, it is irrelevant whether this is objectively true or the opinion of the leading experts, only the feelings of the population affected by these environmental measures matter in this case. Subproject ECON-A analyzes the possibilities of assessing the value the population attributes to particular environmental measures or projects. To this end, the social value of environmental projects is measured in monetary units. The advantage of a monetary valuation of environmental projects is that the social benefit created by such a project can directly be compared to the costs also measured in monetary terms in order to determine the project's net contribution to social welfare. This allows to answer the question whether the environmental project "is worth it" from the perspective of society as a whole. Alternatively, this method can be employed in case government or a nongovernmental organization has a certain

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budget available at their discretion and has to decide for which of a number of possible projects it should be spent. In this case, environmental valuation methods can be employed to rank the various projects regarding their social value so that they can be implemented according to this ranking. Thus, environmental valuation methods may serve as a decision support tool for a rational allocation of governmental funds, i. e. for a socially rational use of scarce economic resources by the government. The most popular method for the valuation of environmental changes is the so-called contingent valuation method (CVM). This method aims at assessing the monetary value that the population affected by a particular environmental change attributes to this change. Regarding market goods, this value is generally manifested by the price a household is at maximum willing to pay for a particular good. In analogy, the CVM aims at assessing the willingness to pay of a household affect by some environmental project for that particular project. The main idea behind this technique is to create hypothetical markets for environmental goods where the demand behavior of people and, especially, their willingness to pay (WTP) for the goods to be valued (or the projects creating them) is taken as an indicator for the utility people derive from these goods.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Südwest-China METHODE: The CVM depends mainly on household interviews where first the average WTP of a representative sample of all households affected by some environmental project is assessed and then the aggregated WTP or the social value of the project under consideration is computed. Further the determinants of households' WTP, like e.g. their attitudes towards the environment, the available household income, the level of education etc., are investigated. Since the CVM relies on household interviews and, therefore, on personal statements of the household members, it is susceptible to a multitude of biases resulting from problems of perception and correct understanding as well as from other psychological factors. This is especially true in a society like China that has little experience with the formation of prices in free markets. This subproject scrutinizes the possibilities of applying the CVM in such an emerging country by conducting an economic valuation of various changes in environment and landscape in the Nabanhe NNR analyzed by the other agricultural and natural sciences subprojects. Further, the general CVM technique will be adapted to the socio-cultural background of south-west China so that a valuation tool for public decision making as an instrument of environmental policy will be developed. In order to adapt the CVM to the socio-economic and cultural background of Yunnan participatory approaches making use of direct cooperation with the local population for the design of the survey, so-called citizen expert groups, will be employed. Subproject ECON-A creates a direct link between the (objective) changes in land use and environment analyzed by the agricultural and natural sciences subprojects on the one hand and the population's (subjective) preferences and attitudes regarding such changes on the other. Consequently, this method complements the decision support tool to be developed by the Sino-German research cooperation, on the basis of which the natural and social consequences of future land use changes in the study area and in adjacent regions in Southeast Asia shall be estimated and evaluated. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Bevölkerung von Jinghong, Südwestchina; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 50; Bevölkerung von Jinghong, Südwestchina; Auswahlverfahren: Quote). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL, insb. Umweltökonomie sowie Ordnungs-, Struktur- und Verbraucherpolitik (70593 Stuttgart) KONTAKT: Frör, Oliver (Dr. Tel. 0711-459-23901, e-mail: [email protected]) [137-L] Brauch, Günter: Klimawandel und Sicherheit im Nahen Osten, in: Sicherheit und Frieden : S + F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 153-159 INHALT: "The year 2007 was a turning point for a securitization of climate change for international (UK, Germany, EU), national (USA) and human (Human Security Network, GECHS) security. The complex linkages between the earth and human systems are illustrated with the PEISOR model. One of the most affected regions with a limited problem awareness on climate change is the Near East. The effects, impacts and societal outcomes of climate change for security require a policy response by the countries in the Near East and by the European Union to avoid that these trends may pose security dangers. A solar initiative in the framework of the Mediterranean Union is suggested as part of a transformation strategy." (author's abstract)| [138-L] Brauch, Hans Günter: Summary and results: facing global environmental change and sectorialization of security, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 1311-1331 INHALT: Der Autor versucht ein Resümee der 99 Kapitel des umfangreichen vorliegenden Bands zu den Herausforderungen durch die globalen ökologischen, ökonomischen und politischen Umweltveränderungen. Die Ausführungen lassen sich in drei Punkten verdichten: (1) Die globalen Umweltveränderungen sind heute - und hier insbesondere der Klimawandel durch die Erwärmung der Erdatmosphäre - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen. Um schwerwiegende und irreversible Schäden zu vermeiden, sind große kooperative Anstrengungen der gesamten Menschheit erforderlich. (2) Der "Leitbegriff Sicherheit" erfordert eine "Sektoralisierung" bzw. Differenzierung in horizontaler wie vertikaler Hinsicht, um die Komplexität der "Weltdynamik" durch eine "Erdsystemanalyse" erfassen zu können. (3) Dringend erforderlich sind in diesem Kontext die Entwicklung inter-, multi-, trans-, und metadisziplinärer Ansätze und Methodologien. (ICA) [139-L] Bredtmann, Bastian: Zur Selbstbesinnung der Vernunft: Die Vernunft-Kritik in der Kritischen Theorie, in: Gary S. Schaal (Hrsg.): Techniken rationaler Selbstbindung, Münster: Lit Verl., 2009, S. 114-136 INHALT: Der Aufsatz fragt nach einer Selbstbindung innerhalb der Kritischen Theorie im Sinne Jon Elsters. Angestrebt ist eine Rekonstruktion der Fortschritts- und Vernunftkritik Adornos und Horkheimers. Das "Projekt Aufklärung" verbinden beide eng mit der Entzauberung der

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Welt. Adorno begreift die moderne Welt als eine Welt von Konventionen. Die zur zweiten Natur gewordene Gesellschaft tritt den Individuen als unveränderlich und naturhaft entgegen. Geschichte wird zur Naturgeschichte. Fortschritt in seiner herrschenden Form, deren Modell die Kontrolle über außer- und innermenschliche Natur heißt, evoziert die Möglichkeit der Zerstörung des Selbst. Zudem müssen die Individuen, um sich selbst zu erhalten, auf ihr Selbst tendenziell verzichten. Vernunft regrediert und wird irrational, andererseits ist ihr aber auch das über sie hinaus weisende Potenzial stets inhärent. Die Untersuchung zeigt, dass die Selbstbeschränkung innerhalb der Kritischen Theorie mit einer Selbstbindung im Sinne Elsters wenig gemein hat. (ICE2) [140-L] Breitmeier, Helmut: Klimawandel und Gewaltkonflikte: das unsichere Wissen über den Kausalzusammenhang und die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung und Gewaltprävention, in: Die Friedens-Warte, Bd. 84/2009, H. 2, S. 29-44 INHALT: "Das Forschungsprogramm über 'ökologische Sicherheit' hat bisher keine eindeutigen Befunde darüber bereitgestellt, welchen direkten beziehungsweise indirekten kausalen Beitrag die Umweltzerstörung zum gewaltsamen Konfliktaustrag leistet. Unsicher ist auch die Wissensbasis darüber, welche Konfliktursachen durch den Klimawandel erzeugt werden und unter welchen Bedingungen klimabedingte Konflikte eher gewaltsam oder friedlich bearbeitet werden. Die Friedens- und Konfliktforschung muss den Blick auf die Analyse des möglichen Einflusses des Klimawandels auf Konfliktursachen und auf die Entwicklung von Maßnahmen zur Anpassung und Gewaltprävention richten. Die fragile Staatlichkeit beziehungsweise der Staatszerfall, der in vielen Entwicklungsländern zu beobachten ist, schwächt die Fähigkeit dieser Länder zur Anpassung an den Klimawandel und zur Gewaltprävention. Für viele dieser Länder besteht die Notwendigkeit, dass auf inner- beziehungsweise zwischenstaatlicher Ebene rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, die eine Anpassung an den Klimawandel ermöglichen und eine friedliche Konfliktbearbeitung gewährleisten." (Autorenreferat) [141-L] Breitmeier, Helmut: Klimawandel und Gewaltkonflikte, (Forschung DSF, No. 17), Osnabrück 2009, 43 S. (Graue Literatur; www.bundesstiftung-friedensforschung.de/pdf-docs/berichtbreitmeier.pdf) INHALT: Die Berichte der Klimaforschung deuten mit immer größerer Sicherheit darauf hin, dass der anthropogene Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten zu weit reichenden Umweltveränderungen führen wird. Die Wirkungen des Klimawandels und dessen Nebeneffekte (z.B. Meeresspiegelanstieg, extreme Wetterereignisse, Wassermangel und Dürre, Mangel an Nahrungsmitteln, Migration) werden die sozio-ökonomischen Lebensbedingungen möglicherweise so tief greifend verändern, dass innerhalb und jenseits der Grenzen des Nationalstaates die Entstehung neuer Konflikte droht und sich die Intensität vorhandener Konflikte verschärft. Die Folgen des Klimawandels entfalten sich besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern, die fragile politische und gesellschaftliche Strukturen aufweisen und in denen die Kapazitäten zur Gewaltprävention häufig schwach ausgebildet sind. Für die Friedens- und Konfliktforschung ergibt sich die Aufgabe, die zukünftigen Konflikte und die davon betroffenen Länder und Gebiete zu identifizieren und Strategien für eine friedliche Konfliktbearbeitung zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Beitrag konzeptionelle und kausalana-

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft lytische Fragen zu Klimawandel und gewaltsamem Konfliktaustrag: (1) der umweltinduzierte Konflikt (2) ökologische Sicherheit und die Generalisierbarkeit empirischer Befunde, (3) Umweltzerstörung und Gewaltkonflikt und das Problem der Multikausalität, (4) Umweltzerstörung/Klimawandel als intervenierende Variable sowie (5) Umweltzerstörung/Klimawandel als unabhängige Variable. Im Anschluss wird der Zusammenhang von Klimawandel, neuen Konflikte und angemessener Gewaltprävention betrachtet. Dabei werden folgende Aspekte erörtert: (1) Energieverbrauch und Energiesicherheit, (2) Nahrungsmittel und Wasser, (3) Migration und Urbanisierung, (4) von ex post-Studien zur ex ante-Forschung: Konfliktanalyse und -szenarien, (5) Analyseebenen und Formen der Gewalt sowie (6) Krisenländer, -regionen und -städte im Vergleich. Abschließend werden einige Forschungsfragen für die zukünftige Friedens- und Konfliktforschung mit Blick auf den Klimawandel formuliert. (ICG2)

[142-L] Bromundt, Mirjam: Umweltkommunikation: Wahrnehmung, Bewusstsein, Handeln, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 140 S., ISBN: 978-3-8364-2095-2 INHALT: "Umweltprobleme und das daran geknüpfte Umweltverhalten erlangen immer mehr. Bedeutung. Das vorliegende Buch befasst sich mit der Wahrnehmung des Umweltdiskurses durch den Einzelnen und in der Gesellschaft. Diskutiert werden die Theorie des sozialen Wandels nach Giddens (Fokus: Vertrauen), konstruktivistische Überlegungen nach Schmidt (Fokus: subjektive/ objektive Wirklichkeit), die Theorie der Lebenswelt von Schütz und Luckmann, der systemthedretische Ansatz nach Luhmann (Fokus: Resonanz) und weitere konkret fassbare Aspekte dieses Phänomens wie Risiko, Lebensstile oder Zukunftsperspektive. Es soll geklärt werden, wie sich jene mit ökologischen Beiträgen durchzogene Welt der Wahrnehmung gestaltet, an den Einzelnen herangetragen bzw. vielfältig im Alltag umgesetzt wird und welche theoretischen und praktischen Möglichkeiten einer Verbesserung umweltgerechten Verhaltens sich dadurch bieten. Empirisch geschieht die Auseinandersetzung mittels qualitativ geführten Gruppendiskussionen." (Autorenreferat) [143-F] Brüggemeier, Franz-Josef, Prof.Dr. (Bearbeitung): Grenzüberschreitendes Waldsterben - Debatten über das "Waldsterben" in Frankreich und der DDR im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Moderne Umweltpolitik in vergleichender europäischer Perspektive INHALT: In den 1980er Jahren wurde in Westdeutschland intensiv und teils sehr emotional über das 'Waldsterben' diskutiert. Trotz europaweit ähnlicher Phänomene verliefen vergleichbare Debatten in den Nachbarländern dagegen viel ruhiger. Für die westdeutsche Sonderstellung scheint ein spezifisches Zusammenspiel von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit konstitutiv gewesen zu sein - so die zentrale These des laufenden Freiburger Forschungsprojekts 'Und ewig sterben die Wälder'. Um nationale Besonderheiten und internationale Gemeinsamkeiten dieser Umweltdebatte klarer zu fassen und allgemein Bedingungen und Formen solcher Debatten in modernen Gesellschaften zu untersuchen, ist ein Vergleich der westdeutschen Diskussionen mit denen anderer Länder erforderlich. Dazu bieten sich Frankreich und die DDR an. In beiden Staaten wurde die westdeutsche Debatte rezipiert, beide waren mit 'neuartigen Waldschäden' konfrontiert und in beiden Ländern gab es eine leistungsfähige (Forst-)Wissenschaft. Dennoch kam es zu keiner vergleichbaren öffentlichen Debatte. Das

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beantragte Projekt soll die Interaktionen von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit am Beispiel des Themas 'Waldsterben' in beiden Ländern analysieren und mit jenen der BRD vergleichen. In Zusammenarbeit mit dem bereits laufenden Projekt soll so herausgearbeitet werden, wie Umweltdiskurse sowie politische, wissenschaftliche und mediale Reaktionen in verschieden organisierten Gesellschaften entstehen und verlaufen, wie sie von einer Gesellschaft in andere übertragen werden und welche Besonderheiten die nationalen Debatten kennzeichnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, DDR, Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Werthmannplatz, KG IV, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0761-203-3444, e-mail: [email protected]) [144-F] Brunk, Marten F., Univ.-Prof.Dr.-Ing.; Dott, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr.rer.nat.; Hofmeister, Heather, Univ.-Prof.Ph.D.; Pfaffenbach, Carmella, Univ.-Prof.Dr.phil.; Roll, Christine, Univ.Prof.Dr.phil.; Schneider, Christoph, Univ.-Prof.Dr.rer.nat.; Selle, Klaus, Univ.-Prof.Dr.-Ing.; Wachten, Kunibert, Univ.-Prof.; Buttstädt, Mareike, M.A.; Eßer, Katja, M.A.; Hahmann, Julia, M.A.; Hülsmeier, Lotta; Klemme, Marion, Dr.; Kröpelin, Antje, Dipl.-Ing.; Merbitz, Hendrik, M.A.; Michael, Sabrina, Dipl.-LM; Sachsen, Timo, M.A.; Siuda, Agata, M.A. (Bearbeitung): CITY 2020++ engineering life quality for the future - the city under global demographic and climate challenges: an interdisciplinary assessment of impacts, needs, and strategies INHALT: Erfassung der Auswirkungen von demographischem und klimatischem Wandel auf verschiedene Bereiche städtischer Strukturen; Darstellung der historischen und aktuellen Zusammenhänge zwischen mikroklimatischer Wirkung, Gesundheitsaspekten und Umweltbelangen in städtischen Räumen; Risikoanalyse bzgl. der Arbeits- und Wohnbevölkerung in städtischen Räumen im Hinblick auf demographischen und klimatischen Wandel; Konzepte und Modelle zur Anpassung für Einzelpersonen, soziale Netzwerke, Arbeitsplatzumgebung, Gebäude und Baukörperstruktur sowie Governance zum Umbau der Stadt mit Blick auf Lebensqualität und Gesundheitsvorsorge. Entwicklung von Analysewerkzeugen am Aachener Modell. METHODE: mehrere bzw. unterschiedliche theoretische und methodische Ansätze, da interdisziplinäres Projekt; im sozialwissenschaftlichen Teil des Forschungsprojekts u.a. Netzwerkanalyse und Handlungstheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Bürgerinnen der Stadt Aachen, 50+; Auswahlverfahren: freiwillige Teilnahme. Stichprobe: 40; selbständig Erwerbstätige in der Stadt Aachen; Auswahlverfahren: freiwillige Teilnahme. Stichprobe: 10; Personalchefs großer Arbeitgeber in der Stadt Aachen; Auswahlverfahren: freiwillige Teilnahme). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 8.500; Bürgerinnen der Stadt Aachen ab 50 Jahren; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung (Theaterplatz 14, 52062 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Medizinische Fakultät, Institut für Hygiene und Umweltmedizin (Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Fak. für Ge-

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft oressourcen und Materialtechnik, Geographisches Institut Lehr- und Forschungsgebiet Kulturgeographie, insb. Stadt- und Bevölkerungsgeographie (Templergraben 55, 52056 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung (52056 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Fak. für Architektur, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung (Wüllnerstr. 5-7, 52062 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Fak. für Georessourcen und Materialtechnik, Geographisches Institut Lehr- und Forschungsgebiet Physische Geographie und Klimatologie (Wüllnerstr. 5b, 52056 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Historisches Institut (Kopernikusstr. 16, 52056 Aachen); Technische Hochschule Aachen, Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik (Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52074 Aachen)

[145-L] Bultmann, Ingo: Mitwirkung auf eigenes Risiko: Umweltnetzwerke im Demokratisierungsprozess Mexikos, (Soziologie, 64), Berlin: Lit Verl. 2007, 424 S., ISBN: 978-3-8258-0384-1 INHALT: Da Ressourcenschutz nur dort effektiv sein könne, wo zivilgesellschaftlichen Organisationen ein Recht auf Mitsprache zuerkannt werde, so der Grundgedanke Bultmanns, lasse der von ihm untersuchte Kampf für Umweltschutz auch Aussagen über die Demokratisierung Mexikos zu. Anhand von Forschungsaufenthalten im Land selbst, mit Interviews und Archivquellen arbeitet der Autor die Strategien und Methoden der verzweigten Umweltnetzwerke heraus. Er kommt zu dem Schluss, dass sie durch ihr Agieren dem Demokratisierungsprozess des Landes entscheidende Impulse gegeben haben. Um dies zu belegen, untersucht er vor der Folie des politischen Systems die Mikrostrukturen in den Initiativen, Bürgervereinigungen und Organisationen sowie die Interdependenzen zwischen diesen Akteuren. Er kann aufzeigen, dass sie nicht nur auf das politische System gewirkt haben, sondern in sich als Netzwerke als ein 'alternatives politisches und soziales Modell der Interessenvermittlung und Produktion gedacht' (379) waren, das fähig war, die korporativen Strukturen der mexikanischen Gesellschaft zu ersetzen. Gleichwohl wird deutlich, dass die Netzwerke im Untersuchungszeitraum von den 70er-Jahren bis in die jüngere Gegenwart selbst einem erheblichen Wandel unterlagen. Nach einer ersten Phase, in der sich Organisationen aus den Institutionen ausgegliederten, folgte eine zweite, in der die finanziellen Unterstützungskapazitäten des Staates intensiv genutzt wurden und schließlich eine dritte Phase, die der Entwicklung ihren Abschluss gab und die Organisationen selbständig im kapitalistischen Markt als einzigen Bezugspunkt ankommen ließ. (ZPol, NOMOS) [146-F] Chennamaneni, Ramesh, Dr.; Rommel, Kai, Priv.Doz. Dr.; Hertz, Tilman, Dr.; Lüdeke, Matthias K. B., Dr.; Schäfer, Tanja; Jain, Angela, Dr.; Schröder, Sabine; Poldas, Bhaskar, Dr.des. (Bearbeitung); Hagedorn, Konrad, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung): Megacity 2. Klima und Energie in einem komplexen Transformationsprozess zur Nachhaltigkeit in Hyderabad - Vermeidungs- und Anpassungsstrategien durch institutionellen Wandel, Governance-Reformen sowie veränderte Lebensstile und Konsummuster INHALT: Das Projekt konzentriert sich auf die südindische, in einem raschen Wachstumsprozess befindliche Megastadt Hyderabad, die im Jahr 2015 voraussichtlich 10,5 Mio. Einwohner haben wird. Durch veränderte Lebensstile und Konsummuster verbunden mit Modernisierungs-

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und Urbanisierungsprozessen aber auch durch den Anstieg des Verbrauchs herkömmlicher Biomasse in den peri-urbanen Gebieten erhöht sich in Hyderabad der Energiebedarf und damit die Emission klimarelevanter Gase kontinuierlich. Starke Überschwemmungen im Jahre 2002, extreme Hitzewellen 2003 und insgesamt drei Dürreperioden zwischen 2000 und 2007 mit schwerwiegenden Schäden stimmen überein mit der vorausgesagten Vulnerabilität der Region im Hinblick auf die Nahrungsmittelproduktion, ein nachhaltiges Wassermanagement, Erhaltung der Biodiversität und die Sicherung der Existenz unter den Bedingungen des Klimawandels. Deshalb stellt die Rolle des Klimawandels für die Alltagssituation der Einwohner Hyderabads ein äußerst aktuelles Thema dar, das einen dringenden Forschungsbedarf signalisiert. Das Projekt konzentriert sich auf vier Problemfelder: a) Klima- und Energieprobleme im Kontext extremer Umweltschädigung und Ressourcendegradierung b) Armut, Ernährung und Gesundheit c) die Anwendung vor Ort generierten Wissens d) institutionelle Innovationen und Governance-Reformen. Die entwickelte Konzeption berücksichtigt den Mitigationsaspekt mit Hilfe eines Accounting-Ansatzes auf der Grundlage einer konsumorientierten Analyse von Treibhausgasemissionen (Ernährung, Verkehr, Transport, etc.) sowie entsprechende Effizienzsteigerungsmaßnahmen in der Praxis. Die Adaptationsmaßnahmen zielen auf die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels in Hyderabad unter besonderer Berücksichtigung der Stadt-Land-Beziehungen, auf die Hyderabad dringend angewiesen ist. Als Ergebnisse werden die Implementation eines Aktionsplanes zur Klima- und Energieproblematik sowie von institutionellen Innovationen und Governance-Reformen erwartet, ferner die Einbeziehung von Organisationen der Zivilgesellschaft in Kommunikations-, Partizipations-, Kooperations- sowie Vernetzungsstrategien, die Etablierung von Pilotprojekten und deren Übergabe an die Akteure sowie die Nutzbarmachung der Ergebnisse für die Entwicklungszusammenarbeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hyderabad (Indien) METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. www.agrar.hu-berlin.de/struktur/institute/wisola/fg/ress/forschung/verbundforschung/megacity2 . ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2013-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Fachgebiet Ressourcenökonomie (Philippstr. 13, 10099 Berlin); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK- (Postfach 601203, 14412 Potsdam); Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Kulturgeographie (Werderring 4, 79085 Freiburg im Breisgau); Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Fachgebiet Kooperationswissenschaften (Luisenstr. 53, 10099 Berlin); PTV Planung Transport Verkehr AG (Stumpfstr. 1, 76131 Karlsruhe); nexus GmbH Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung (Otto-Suhr-Allee 59, 10585 Berlin) KONTAKT: Chennamaneni, Ramesh (Dr. Tel. 030-2093-6392, e-mail: [email protected]) [147-F] Claupein, Erika, Dr.oec.troph.; Heuer, Thorsten, Dr.oec.troph.; Pfau, Cornelie, Dr.oec. (Bearbeitung): Auswertung der Daten der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II): eine integrierte verhaltens- und lebensstilbasierte Analyse des Bio-Konsums

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INHALT: Auswertung von Daten der NVS II hinsichtlich verschiedener Lebensstile und des BioKonsums. Charakterisierung des Ernährungsverhaltens unterschiedlicher Käufertypen von Bioprodukten (Intensivkäufer, Gelegenheitskäufer, Nicht-Käufer). Bewertung der Ernährungsweise dieser Käufertypen anhand der Empfehlungen der DGE auf der Lebensmittelebene sowie auf Nährstoffebene. Bestimmungsfaktoren des Ernährungsverhaltens, einschließlich Untersuchungen zu Erkrankungen, die mit Fehlernährung und Bewegungsmangel in Verbindung stehen sowie zur Wirksamkeit verhältnis- und verhaltenspräventiver Maßnahmen. Untersuchungen zu den Bestimmungsgründen des Verbraucherverhaltens einschließlich des Informations- und Kommunikationsverhaltens von Verbrauchern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: BMELV-Forschungsplan 2008 INSTITUTION: Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Haid-und-Neu-Str. 9, 76131 Karlsruhe); Universität Göttingen, Fak. für Agrarwissenschaften, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen); Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft (Wilhelmstr. 20, 35392 Gießen) KONTAKT: Claupein, Erika (Dr. Tel. 0721-6625-554, e-mail: [email protected]); Heuer, Thorsten (Dr. Tel. 0721-6625-263, e-mail: [email protected]); Pfau, Cornelie (Dr. Tel. 0721-6625-556, e-mail: [email protected]) [148-F] Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH: Anpassung an den Klimawandel aus Geschlechterperspektive INHALT: Der Klimawandel bedroht schon jetzt die mühsam erreichten Fortschritte sozialer Entwicklung und die Sicherung der Lebensumstände in den Entwicklungsländern. Dabei sind vor allem arme Menschen, insbesondere Frauen, weitaus stärker verwundbar gegenüber den vom Klimawandel verursachten Katastrophen und Schäden als die Bevölkerung der Länder des Nordens. Im Bericht über die menschliche Entwicklung 2007/2008 werden fünf zentrale Problemfelder hervorgehoben, in denen der Klimawandel die Armut verstärken kann: 1. Sinkende Ernteerträge (in Afrika voraussichtlich bis zu 50%); 2. mangelhafte Wasserversorgung (bis zu 1,8 Mrd. Menschen zusätzlich betroffen); 3. steigende Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse (Migration und Flucht von voraussichtlich mehreren hundert Millionen Menschen); 4. Gefährdung von Ökosystemen und Ernährungssicherheit sowie 5. Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen (bis zu 400 Mio. Menschen zusätzlich von Malaria bedroht). Aus Geschlechterperspektive macht diese konkrete Auflistung der direkt zu erwartenden Folgen des Klimawandels schnell ersichtlich, dass Frauen in hohem Maße betroffen sind. Sie sind zum einen hochgradig verwundbar, weil sie die Hauptverantwortung für die Überlebenssicherung und Gesundheitsversorgung ihrer Familien tragen und in Afrika weiterhin als zentrale Versorgerinnen der Haushalte mit Wasser, Brennholz, Nahrungs- und Futtermitteln unmittelbar von der Zerstörung und Verknappung natürlicher Ressourcen betroffen sind. Der Klimawandel und seine dramatischen Folgen, die über die Ausbreitung von Krankheiten und den Verlust von Haus, Hof und Land bis zur Zerstörung von (Wirtschafts-) Gemeinschaften und der Verursachung von kriegerischen Konflikten reichen, verweist deshalb auch auf die Frage der Geschlechtergerechtigkeit bzw. bereits vorliegender Rechtsungleichheit und die weithin fehlende Entscheidungsmacht von Frauen in Entwicklungsländern (Recht auf Land, Verfügungsmacht über Ressourcen etc.). Sie sind weiterhin - auf allen gesellschaftlichen Ebe-

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nen - nicht gleichberechtigt und nicht maßgeblich an politischen Entscheidungsprozessen über Maßnahmen zur Milderung von oder Anpassung an die Folgen des Klimawandels beteiligt. Selbst intensive Bemühungen der internationalen Klimapolitik werden die vom Menschen verursachten Änderungen des Weltklimas nicht mehr aufhalten, sondern lediglich abmildern können. Die internationale Gemeinschaft muss sich deshalb der komplexen Herausforderung stellen, einen ambitionierten Klimaschutz sowohl mit effektiver Armutsbekämpfung als auch mit dem Recht auf Entwicklung zu verbinden. In den kommenden Jahren ist ein umfangreicher Finanztransfer für die Anpassung an den Klimawandel zu erwarten. Inwieweit werden diese neuen Transfers nicht nur eine klimapolitische, sondern auch eine sozial-ökologische Perspektive auf die Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen? Inwieweit werden sich auch spezifische Fragen nach der Gleichberechtigung der Geschlechter und der Geschlechtergerechtigkeit einschließen? Obgleich diese Debatte bereits in den 1990er Jahren in der internationalen Gemeinschaft - über akademische Kreise und Nichtregierungsorganisationen hinaus - geführt wurde, hat der Problemkomplex der gendered rights and responsibilities in den aktuellen klimapolitischen Debatten bislang wenig Beachtung gefunden. Entsprechend sind kaum empirische Untersuchungen zur Verknüpfung der Fragestellung: Anpassung an den Klimawandel aus Geschlechterperspektive in Maßnahmen und Politikinstrumenten der Entwicklungszusammenarbeit bekannt. Geplanter Output: Das DIE hat zwei Studien in diesem Themenbereich in Auftrag gegeben: a) eine Querschnittsanalyse entwicklungs- und klimapolitischer Instrumente, vor allem in der deutschen Entwicklungspolitik (Birte Rodenberg, freie Gutachterin), b) eine Analyse klimapolitischer Maßnahmen (Minderung und Anpassung) in Kenia aus der Geschlechterperspektive (Francis Lelo und Wanjiku Chiuri, Egerton University, Kenia). GEOGRAPHISCHER RAUM: Kenia ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) [149-L] Diekmann, Andreas; Preisendörfer, Peter: Das Feldexperiment von Best und die Low-Cost-Hypothese: eine Erwiderung, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 38/2009, H. 6, S. 535-539 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Replik auf den Artikel von Best (ZfS 2/ 2009) skizzieren die Autoren ein einfaches Modell umweltverantwortlicher Entscheidungen. Unter bestimmten Verteilungsannanhmen folgt die Low-Cost-Hypothese aus diesem Modell. Es erklärt zudem die diskrepanten Ergebnisse der Studien von Derksen und Gartrell (1993) und Best zum Recyclingverhalten." (Autorenreferat) [150-L] Dietz, Kristina; Wissen, Markus: Kapitalismus und "natürliche Grenzen": eine kritische Diskussion ökomarxistischer Zugänge zur ökologischen Krise, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 351-369 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Angesichts von Klimawandel und "peak oil" scheint ein Konzept natürlicher Grenzen der gesellschaftlichen Entwicklung notwendig für ein adäquates Verständnis der Umweltkrise

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft zu sein. Öko-marxistische Ansätze wie die von James O'Connor, Elmar Altvater und Ted Benton haben viel zur Entwicklung eines solchen Konzepts beigetragen. Sie haben vor allem einen Beitrag dazu geleistet, entsprechende Diskussionen von ihren malthusianischen Wurzeln zu lösen und natürliche Grenzen in Bezug auf die kapitalistische Produktionsweise zu definieren. Der öko-marxistische Focus auf die strukturellen Widersprüche des Kapitalismus berührt jedoch die Fähigkeit dieses Ansatzes, die Vielfalt der gesellschaftlichen Naturverhältnisse zu begreifen, die im Kapitalismus möglich ist, und damit die Varianten, in denen die ökologischen Widersprüche des Kapitalismus reguliert werden können. Dieser Ansatz vernachlässigt weiterhin die unterschiedlichen Formen der Naturproduktion, die nicht notwendigerweise natürliche Grenzen hervorbringen, gleichwohl aber eine Frage sozioökologischer Macht und Herrschaft sind. Um die Umweltkrise umfassender in der Griff zu bekommen, muss der öko-marxistische Ansatz durch andere Ansätze wie die kritische politische Ökologie und das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse ergänzt werden. (ICEÜbers)

[151-L] Dittmann, Jörg: Einstellungen zur Umwelt, in: Heinz-Herbert Noll (Hrsg.) ; Roland Habich (Hrsg.): Datenreport 2008 : ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, 2008, S. 356-362 (Graue Literatur; www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/datenreport/2008/Kapitel12_3.pdf) INHALT: Die Beeinträchtigung der Umwelt und der Verbrauch an natürlichen Ressourcen durch die Wirtschaft und die Lebensweise der Menschen findet in der öffentlichen Diskussion immer stärker Beachtung und hat in den letzten drei Jahrzehnten zu einem erhöhten Problembewusstsein in Deutschland geführt. Inzwischen besteht weitgehend Konsens darüber, dass Lebensqualität und Lebensgrundlagen nicht nur der gegenwärtigen, sondern auch der zukünftigen Generationen gefährdet sind, wenn Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch nicht erheblich vermindert werden. Der Druck auf politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsunternehmen, die verschiedenen Umweltprobleme durch entsprechende Maßnahmen anzugehen, hat in dieser Zeit zugenommen. Es stellt sich die Frage, wie sich vor dem Hintergrund dieser Erfolge beim Schutz und beim Zustand der Umwelt subjektive Wahrnehmungen und Beurteilungen der Umweltproblematik verändert haben. Diese Frage ist von nicht unerheblicher Bedeutung für die weitere Entwicklung des Zustands der Umwelt, denn jeder einzelne Bürger kann durch entsprechende Lebensstile und Verhaltensweisen zum Schutz der Umwelt beitragen, was jedoch ein entsprechendes Problembewusstsein voraussetzt. In dem vorliegenden Beitrag wird zunächst untersucht, wie sich wahrgenommene Umweltbeeinträchtigungen und -gefährdungen im Einzelnen sowie Bewertungen des Zustandes und des Schutzes der Umwelt insgesamt im letzten Jahrzehnt in West- und Ostdeutschland entwickelt haben und welche Umweltprobleme in Deutschland im Vergleich zu den übrigen EU-Mitgliedsländern besonders stark wahrgenommen werden. Darüber hinaus werden Veränderungen in umweltrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen analysiert. Die zentrale Fragestellung besteht darin, wie das gegenwärtige Problembewusstsein für Umweltbelange und die Bereitschaft der Bürger, persönlich dafür einzutreten, einzuschätzen sind. Es wird deutlich, dass Umweltzustand und Umweltschutz in Deutschland positiver bewertet werden als vor einem Jahrzehnt. Vor allem in Ostdeutschland sorgen sich die Menschen zunehmend weniger um die Umwelt und sind mit deren Zustand zufriedener. Die Unterschiede in der Wahrnehmung und Bewertung der Umwelt haben sich zwischen Ost- und Westdeutschland damit deutlich angenähert. (ICD2)

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[152-F] Elger, Ula, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Schluchter, Wolf, Prof.Dr. (Leitung): Energieautonome Dorfentwicklung INHALT: Auf der Grundlage von pro-aktiver Bürgerbeteiligung wird ein Konzept für die eigenständige Energieversorgung eines Dorfes entwickelt. Aufgebaut wird eine Wertschöpfungskette, an der Produzenten von Energieträgern, Energienutzer sowie Personen aus verschiedenen Technologiebereichen beteiligt sind. Bis 2020 soll das Dorf vollständig energieautonom sein. Es handelt sich um ein nachhaltiges Dorfentwicklungskonzept, in dem Klimaschutz, erneuerbare Energien und dezentrale Energieerzeugung und -versorgung zentrale Ansätze sind, wobei die Dorfbewohner entsprechend dem TRIPLEX-Konzept eine entscheidende Mitwirkung haben. ZEITRAUM: 2009 bis 2013 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Die Einbeziehung von Produzenten und Konsumenten von Energie (Strom/ Wärme) in ein gemeinsames Konzept soll Nachhaltigkeit bewirken. Dabei liegt das win-win-Konzept zugrunde. Für den Governance-Ansatz gibt es den Aufbau eines "Virtuellen Kraftwerks", das einen neuen Typ des Energiemanagements verkörpert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 4; Bürgerinnen, Bürger, Verwaltungs- und politisches Personal; Auswahlverfahren: Interessierte). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Bürgerinnen und Bürger; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 04 Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Institut für Umweltmanagement Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Umweltfragen (Postfach 101344, 03046 Cottbus); Technische Universität Cottbus, Humanökologisches Zentrum (Postfach 101344, 03013 Cottbus); IST-GmbH - Gesellschaft für angewandte Sozialwissenschaft und Statistik (Eduard-Mann-Str. 1-7, 67280 Ebertsheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0355-693-036, e-mail: [email protected]) [153-L] Endruweit, Günter: Gesamtgesellschaftliche Funktionen des ländlichen Raumes, in: Norbert Müller (Hrsg.) ; Dieter Voigt (Hrsg.): Gesellschaft und Sport als Feld wissenschaftlichen Handelns : Festschrift für Manfred Messing, Niedernhausen: Schors, 2007, S. 63-83 INHALT: Der ländliche Raum ist ein Problemgebiet und aus wirtschaftlicher Sicht ein "Zuschussgeschäft", das erstens Störungen des Marktes bewirkt und welches man sich zweitens nur leisten kann, wenn die Volkswirtschaft insgesamt große Überschüsse erwirtschaftet, was unter Bedingungen der Globalisierung immer schwieriger wird. Dies wirft nach Ansicht des Autors die Frage auf, ob es dann nicht besser sei, die Stützung des ländlichen Raumes einfach einzustellen. Oder hat der ländliche Raum gesamtgesellschaftliche Funktionen, die es nützlich erscheinen lassen, die Bewohner der nicht ländlichen Räume für die ländlichen Räume zu schröpfen? Der Autor beschreibt nach einer Definition des ländlichen Raums zunächst dessen klassische Funktionen, die die Wohnfunktion, die Produktionsfunktion, die Ökologiefunktion und die Erholungsfunktion umfassen. Er geht anschließend auf die heutige Kulturfunktion des ländlichen Raums ein und verdeutlicht die Praxis der genannten Funktionen anhand von Beispielen. (ICI2)

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[154-F] Falk, Ulrike, Dr. (Bearbeitung); Vlek, Paul, Prof.Dr. (Leitung): Assessment of Africa's biodiversity and development of sustainable conservation strategies considering climate and land cover changes (sub-project W02 of BIOTA-WEST AFRICA BIOdiversity monitoring Transect Analysis in West Africa) INHALT: The scientific research of BIOTA subproject W02 focuses on hydrometeorological and biophysical parameters that affect the local biocoenoses. With regard to future scenarios and the development of sustainable management strategies it is important to know how land cover changes affect regional patterns of climate and biodiversity, and vice versa. Based on the experiences from BIOTA West Africa pilot phase our prime objective is therefore to generate a multi-scaled scientifically sound climatological framework derived by reliable experimental field measurements and a profound analysis of regional climate variability including vegetation dynamics and land cover/ land use changes. Main coorperation partners: Burkina Faso: Universite Ouagadougou; Institut de l'Environnement et de Recherches Agricoles (INERA); Benin: Universite Abomey-Calavi; CI: Universite d'Abobo Adjame; Universite de Cocody; Station d'Ecologie Tropicale de Lamto; Institut de Geographie Tropicale (IGT). See also: www.biota-africa.de or www.biota-w02.de .| GEOGRAPHISCHER RAUM: Burkina Faso, Benin, Ivory Coast ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung -ZEF- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-73-1725) [155-L] Fechner, Rolf (Hrsg.): Ferdinand Tönnies: Schriften und Rezensionen zur Anthropologie, (Materialien der Ferdinand-Tönnies-Arbeitsstelle am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung der AlpenAdria-Universität Klagenfurt, Bd. 14), München: Profil-Verl. 2009, 463 S., ISBN: 978-3-89019656-5 INHALT: "Die Bevölkerungsexplosion in den Industriestaaten und ihre sozialpathologischen Folgen rückten neben bevölkerungshygienischen und eugenischen auch politische Intentionen zur Legitimierung bzw. Aufhebung der Klassengegensätze und sozialen Anomien in den Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit. Dabei drängte sich die Parole 'Kampf ums Dasein' ein naturwissenschaftliches Grundgesetz - zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Übertragung auf menschliche Gesellschaften und Kulturen als Herrschaftsideologem geradezu auf. Für Tönnies provozierte insbesondere das ideologische Konzept 'Natur', das vornehmlich von medizinisch gebildeten Wissenschaftlern in Zeiten der Wirtschaftskrisen und Großmachtkonkurrenzen auf eugenische Ausleseprozesse fokussiert wurde, eine Klärung der Frage, ob und inwieweit auf Deszendenztheorien beruhende Konzepte zur Deutung der historischen, politischen und sozialen Welt beizutragen vermögen - und damit zum Allgemeinheitsanspruch und zur wissenschaftlichen Legitimität einer Soziologie als Naturwissenschaft." (Autorenreferat)

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[156-F] Fichter-Wolf, Heidi, Dr.; Balgar, Karsten, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Christmann, Gabriela B., Priv.-Doz. Dr. (Leitung): Governance-Strukturen - gesellschaftliche Verarbeitung von Geo- und Klimarisiken (Teilbereich vom "Potsdamer Forschungs- und Technologieverbund zu Georisiken, Klimawandel und Nachhaltigkeit - PROGRESS") INHALT: Im Rahmen des Themenbereichs Governance-Strukturen untersucht das IRS gesellschaftliche Diskurse zum Klimawandel sowie zur Risikobearbeitung von Naturgefahren. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der gesellschaftlichen und politischen Wahrnehmung von Georisiken sowie die daraus resultierenden institutionellen und inhaltlichen Maßnahmen zur Bewältigung der Bedrohungen. Dabei kommt der Rolle wissenschaftlicher Erkenntnis im Bereich der Geo- und Klimarisiken sowie den Einschätzungen von Experten verschiedener gesellschaftlicher Bereiche über Vulnerabilität und den Möglichkeiten der aktiven Resilienzbildung besondere Bedeutung zu. Es interessiert insbesondere, wie geowissenschaftliche Expertise medial verarbeitet wird und wie dadurch gesellschaftliche Wahrnehmungsprozesse von Vulnerabilität beeinflusst werden. Daraus abgeleitet sollen Handlungsempfehlungen zur Verarbeitung von Klima- und Georisiken entwickelt werden, die auf andere politisch-administrative bzw. gesellschaftliche Systeme übertragbar sind. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf Gefährdungen vor allem aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen, insbesondere im Bereich der Küstenregionen von Nord- und Ostsee. Mit dieser sozialwissenschaftlichen Perspektive werden gesellschaftliche und politisch-administrative Grundlagen der Risikobearbeitung analysiert und damit geowissenschaftliche Erkenntnisse mit politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmungen und Entscheidungen verknüpft. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche Küstenregionen METHODE: Methodisch arbeitet das Projekt zum einen mit der wissenssoziologischen Diskursanalyse für deutsche Printmedien und zum anderen mit qualitativen Experteninterviews sowie mit einer postalischen Expertenbefragung nach der Delphi-Methode und umfasst folgende Teilbereiche: 1. Gesellschaftliche Verarbeitung im Rahmen öffentlicher Diskurse. In diesem Arbeitspaket ist es die Aufgabe, öffentliche Diskurse in den Printmedien zu analysieren. Ziel ist es zu verstehen, wie in der Öffentlichkeit gesellschaftliche Vulnerabilität durch potenzielle Naturgefahren und wie Maßnahmen verschiedener Akteure zu deren Bewältigung in welcher Weise wahrgenommen, verhandelt und bewertet wird. Für einen Zeitverlauf von knapp 10 Jahren, beginnend mit dem Erscheinen des Dritten Sachstandsberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) im Jahr 2001 bis 2010, sollen die bisherigen Mechanismen der Verarbeitungen herausgearbeitet werden. 2. Gesellschaftliche Verarbeitung von Geo- und Klimarisiken: Qualitative Experteninterviews. Als weiterer Teilbereich werden Einschätzungen von Experten über Bedrohungen und Lösungsmöglichkeiten untersucht, um vor diesem Hintergrund künftige Maßnahmenkataloge und Schritte für eine realistische Umsetzung zu entwickeln. Dazu werden qualitative Interviews mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft (z.B. NGOs) geführt, um ihre Risikoanalysen sowie darauf aufbauende Lösungsvorschläge zu erfassen. Methodisch werden in den Interviews keine Item-Vorgaben vorgelegt, sondern es ist das Ziel, dass die Experten ihre Erfahrungen und ihre Meinungen zu den notwendigen Maßnahmen ohne enge inhaltliche Vorgaben 'offen' thematisieren und ausführlich begründen können. Nur so können praxisnahe und zudem neue Aspekte eruiert und berücksichtigt werden. 3. Gesellschaftliche Verarbeitung von Geo- und Klimarisiken: Standardisierte Delphi-Expertenbefragung. Ein dritter methodischer Zugang zur Erfassung der gesellschaftlichen Verarbeitung von Geo- und Klimarisiken besteht in einer voll-standardisierten Delphi-Befragung, in welcher Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und

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Gesellschaft (z.B. NGOs) postalisch in drei Wellen befragt werden. Die Ergebnisse der Befragungswellen werden in ein Prognosemodell für die Einschätzung gesellschaftlicher Vulnerabilitäten durch Naturgefahren und für erfolgversprechende Maßnahmen der Resilienzbildung münden. ART: BEGINN: 2010-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung e.V. -IRS- (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner) KONTAKT: Leiterin (Dr. e-mail: [email protected]) [157-F] Fritz-Vietta, Nadine, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Stoll-Kleemann, Susanne, Prof.Dr. (Betreuung): Reconciling conservation claims and socio-economic challenges in two Malagasy biosphere reserves INHALT: Untersuchungen zur Integration von Schutzmaßnahmen und nachhaltiger Entwicklung in Schutzgebieten in Madagaskar. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit zwischen Management, lokaler Bevölkerung und Nichtregierungsorganisationen (und Wissenschaft) gelegt. Soziokulturelle Zusammenhänge werden dafür ausgearbeitet, sowie Managementprozesse und Kommunikation und Wissenstransfer. Ziel ist es, eine Grundlage für gezielte Zusammenarbeit zu schaffen und dabei relevante Prozesse/ Bedingungen zu berücksichtigen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Madagaskar, Nordost- und Nordwestküste METHODE: Methodischer Ansatz: qualitative Sozialforschung (Fallbeispiel); Anwendung von Interviewleitfäden, Gruppendiskussionen und partizipativen Erhebungsmethoden (PRA). Theoretischer Ansatz: Organisationales Lernen; Sozialkapital; nicht-ökonomische Bewertung. Untersuchungsdesign: Fallstudie DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (wissenschaftliche Publikationen, lokale Reports, administrative Berichte, Managementpläne; Auswahlverfahren: theoretisches Sampling). Beobachtung, teilnehmend (Kern-, Puffer- und Entwicklungszonen der Biosphärenreservate, lokale Dörfer - bei jedem Aufenthalt mehrfach in den Gebieten). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 80; alle relevanten lokalen, nationalen und internationalen Akteure - Anwohner, Landesbehörde, Manager, Experten; Auswahlverfahren: theoretisches Sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fritz-Vietta, Nadine M.V.; Röttger, Christiane; Stoll-Kleemann, Susanne: Community-based management in two biosphere reserves in Madagascar - distinctions and similarities: what can be learned from different approaches? in: Madagascar Conservation and Development, 4, 2009, 2, pp. 41-52.+++Fritz-Vietta, Nadine M.V.; Stoll-Kleemann, Susanne: How to foster organisational capacity for integrated biosphere reserve management: the biosphere reserve Mananara-Nord, Madagascar. in: GAIA, 17, 2008, S1, S. 169176.+++Fritz-Vietta, Nadine M.V.; Röttger, Christiane; Stoll-Kleemann, Susanne: Enhancing management effectiveness in the biosphere reserve Mananara-Nord. GoBi-Discussionpaper, No. 2. Greifswald: Univ. 2008. ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie und Geologie Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaft (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03834-864682, e-mail: [email protected]) [158-L] Gallego Carrera, Diana; Mack, Alexander: Quantification of social quantification of social indicators for the assessment of energy system related effects, (Stuttgarter Beiträge zur Risiko- und Nachhaltigkeitsforschung, No. 12), Stuttgart 2009, 107 S., ISBN: 978-3-938245-11-8 (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-43425) INHALT: "Within the European Union, the integrated project NEEDS (New Energy Externalities Developments for Sustainability), addresses sustainable energy systems and socio-economic tools and concepts for energy strategies. Its ultimate objective is to evaluate the full costs and benefits of energy policies and future energy systems, both at the level of individual countries and for the expanded European Union as a whole. For the evaluation of full costs and benefits, different efforts have to be made. For example a distinction between direct and external costs and the evaluation of entire energy chains. While purchasers pay the direct costs of energy systems monetarily, the indirect costs cannot easily be expressed in monetary terms. By using the specification 'external costs', we refer to the ExternE project, which defines external costs as '... an externality, which arises when the social or economic activities of one group of persons have an impact on another group and when that impact is not fully accounted, or compensated for, by the first group.' This description of external costs shows that the concept is broadly applicable. External costs of energy systems can affect economic, ecological or social impacts. They can be credited to such diverse issues as CO2 emissions, qualitative risk perception or number of newly created job opportunities. Within this wide range of external costs this report addresses the social impact of energy systems. Therefore this report provides insight into the establishment and measurement of social indicators for the assessment of energy systems. The emphasis will be placed on the measurement of the social indicators and the analysis of results. The social indicators within the NEEDS project were developed on the basis of literature research, surveys and a participative procedure involving multiple stakeholders' opinions. By using this multiple step procedure 26 indicators were developed. In a further step these 26 indicators had to be measured. As one of the purposes of NEEDS is to provide input for future energy policies, the indicators were measured for the year 2050. The measurement of social indicators was predominantly carried out via expert phone interviews. Scientific experts were contacted and asked to provide judgments on social indicators to assess different energy systems. The expert interviews were conducted on the basis of a questionnaire, which was sent to the respondents in advance and covered a total of 14 item batteries each pertaining to different indicators and one open ended question focusing citizens perception of renewable and fossil fuels today and in the future. The expert survey was carried out in four sample countries: France, Germany, Italy and Switzerland. These countries were selected since each country is characterised by a specific energy resource and supply situation. The indicators were not only measured within the four selected countries but also for 16 sample technologies Energy system descriptions were provided which informed the interviewee about the main characteristics of each technology. This report provides an overview of the expert telephone interview results for each indicator, emphasizing a) technologies that deviate from the mean evaluations, b) differences in evaluations of indicators between experts from the four different countries. These topics are covered: development of social indicators; measurement of social indicators used within the NEEDS project; empirical

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft results of the research; conclusion - summary of the most important results." (author's abstract)|

[159-F] Gebuhr, Ralf, M.A. (Bearbeitung); Bayerl, Günter, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Wasserhaushalt und Landschaftsveränderung. Umweltgestaltung und Institutionenwandel in der Niederlausitz seit 1850 INHALT: Die Niederlausitz ist in Teilen durch umfangreiche Feuchtlandschaften geprägt. Seit Jahrhunderten gehören Entwässerungsanlagen zu ihren siedlungshistorischen Fundamenten, im Laufe der Neuzeit bekam der Wasserbau durch Erweiterung von Teichwirtschaften neue Dimensionen. Massiv überprägt wurde die Region durch extensive Kohleförderung im Tagebau, der in den letzten einhundert Jahren auch umfangreiche Eingriffe in den Wasserhaushalt der Region mit sich brachte. Das Projekt wird die historischen Dimensionen des mit diesen Prozessen verbundenen Kulturlandschaftswandels untersuchen. Dabei bildet der Zusammenhang zwischen institutionellen und technischen Formen, in denen sich der mehr oder minder planvolle Zugriff auf das Landschaftsmedium Wasser vollzieht, den methodischen Fokus. ZEITRAUM: 1850-1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlausitz ART: BEGINN: 2004-08 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 01 Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Lehrstuhl für Technikgeschichte (Postfach 101344, 03013 Cottbus) KONTAKT: Leiter (Tel. 0355-69-3706, Fax: 0355-69-3705, e-mail: [email protected]) [160-L] Genth, Renate: Zivilisationskrise und Zivilisationspolitik, in: Aufbruch aus dem Patriarchat : Wege in eine neue Zivilisation?, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 31-57 INHALT: Die Autorin versucht in ihrem Beitrag zu zeigen, wie das Patriarchat und Matriarchat auf die zivilisatorischen Grundverhältnisse einwirken. Das erste und alles Bestimmende unter diesen Herrschaftsverhältnissen ist das Naturverhältnis und gleichsam der Boden, auf dem die anderen Verhältnisse patriarchal aufbauen oder matriarchal wachsen. Wie lebensfreundlich das Naturverhältnis geprägt ist, wirkt sich entscheidend auf die anderen Verhältnisse aus. Die Hauptfrage lautet dabei: Aus welcher Perspektive wird geschaut? Aus der Sicht der Natur, gemäß der Tatsache, dass Menschen zuallererst Naturwesen sind, oder aus anthropozentrischer Sicht, nach der die Natur danach taxiert wird, welchen unmittelbaren Nutzen sie bringt und welche Herrschaftsmittel sie für Menschen über die Natur und damit auch über andere Menschen gegebenenfalls bereithält. Dies führt zu der Frage, ob die jeweilige Zivilisation mimetisch an die Naturordnung zu deren Gunsten angepasst ist oder an die durch Menschen erzeugten Herrschaftsmittel. In diesen Fragen liegt der normative Aspekt der im vorliegenden Beitrag ausführlich dargelegten Zivilisationstheorie. (ICI2)

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[161-L] Gottschlich, Daniela: Care economy: nachhaltiges Wirtschaften aus feministischer Perspektive, in: Daniela Gottschlich (Hrsg.) ; Uwe Rolf (Hrsg.) ; Rainer Werning (Hrsg.) ; Elisabeth Wollek (Hrsg.): Reale Utopien : Perspektiven für eine friedliche und gerechte Welt, Köln: PapyRossa Verl.-Ges., 2008, S. 123-134 INHALT: Nur wenn es gelingt, ökonomisches Denken und Handeln danach auszurichten, die produktiven Kräfte der menschlichen Arbeit einschließlich der sorgenden Tätigkeiten und der ökologischen Natur zu erhalten, werden wir den Krisenerscheinungen in den Bereichen bezahlter und unbezahlter Arbeit, die das Resultat eines politischen Projekts sind, etwas entgegen zu setzen haben. Notwendig für eine solche Art zu wirtschaften und zu arbeiten können als erste Schritte sehr verschiedene Elemente sein, die uns gut bekannt sind: Umverteilung aller gesellschaftlich notwendigen Arbeiten auf mehr Menschen und zwischen den Geschlechtern, Arbeitszeitverkürzung für Erwerbsarbeit, gesetzlich festgelegter Mindestlohn, bessere Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Übergänge der verschiedenen Arbeitsprozesse/ -formen. In einem solchen Gesamtpaket könnte auch ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Ökonomie sein. Notwendig dafür sind andere als die bisherigen - unsere kapitalistische Marktökonomie bestimmenden - Handlungsprinzipien. Diese Handlungsprinzipien sind weder "naiv", noch haben sie etwas mit "Wunschdenken" zu tun; sie beruhen auf Erfahrungen: Allerdings richten sie sich an Menschen, die nicht ausschließlich eigene Interessen verfolgen, sondern die fähig und willens sind zur Weitsicht, zur freiwilligen Kooperation und zur Empathie. Genau wie die Solidarische Ökonomie lassen Care Economy-Konzepte sowohl das Menschenbild des isolierten und an Konkurrenz orientierten "homo oeconomicus" herrschender Ökonomiekonzepte hinter sich als auch die vom Markt vorgegebenen Handlungslogiken. (ICF2) [162-L] Gottwald, Franz-Theo: Schweisfurth Foundation: towards ecological and social transformation through the fulfillment of basis needs, in: Patrick U. Petit (Hrsg.): Earthrise : the dawning of a new civilization in the 21st century ; a compilation of articles by leading pioneer organisations, München: Utz, 2008, S. 349-360 INHALT: Der Lebensmittelfabrikant Karl Ludwig Schweisfurth hat im Jahr 1985 die Schweisfurth-Stiftung gegründet. Nachdem er mit den Aktivitäten des Club of Rome bekannt wurde, wuchs seine Überzeigung, dass das ökonomische Wachstum begrenzt ist. Er unterhielt Beziehungen zu Künstlern und Wissenschaftlern, die seine Ansicht, dass eine neue Ära herangebrochen war, bestärken und die ihn ermutigten, neue Weg zur Sicherung von Grundbedürfnissen zu finden. Der Beitrag verfolgt die Entwicklung, die zur Gründung der Stiftung geführt hat. Sie fördert Aktivitäten einer Bürgergesellschaft, die politische und soziale Lebensbedingungen wieder an die natürliche Umwelt anbinden wollen. Das bestehende Netzwerk sorgt dafür, dass regionale, lokale und globale Probleme angegangen werden. Die Leitlinie ist ein Bewusstsein für den zugrundeliegenden ökologischen Anspruch aller menschlichen Aktivitäten, dass diese in Einklang mit der Natur und in Anbetracht der Würde des Lebens und der Notwendigkeit der Bedürfnissicherung erfolgen müssen. (ICB)

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[163-F] Grötzbach, Jochen, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hofmeister, Heather, Prof.Ph.D. (Betreuung): Technikakzeptanz und Techniktransfer als Mittel zur Milderung sozial-ökologischer Konflikte im Modernisierungsprozess INHALT: Ausgehend davon, dass der Klimawandel nicht mehr vollständig vermeidbar aber durchaus beherrschbar ist, rücken technische Problemlösungen sowie differenzierte regionale und kulturelle Konzepte in den Blickpunkt. Die Dissertation baut auf den theoretischen Grundlagen Émile Durkheims auf und betrachtet die soziale, kulturelle und technische Modernisierung sowie die kulturelle und natürliche Evolution unter den Zusammenhängen zwischen Bevölkerungswachstum, Arbeitsteilung, sozialem Wandel, technischer Entwicklung und Anpassungsfähigkeiten von Gesellschaften. Technische Errungenschaften können soziale Ungleichheiten sowohl erhöhen als auch verringern. Ebenso verhält es sich mit ihrer Wirkung auf den fortschreitenden Klimawandel. Akzeptanz, Zugang, rationale Auswahl und Transfer von Technik sind somit entscheidend für die langfristigen ökonomischen, sozialen und vor allem ökologischen Folgen bzw. Kosten. Oft scheitert ein viel versprechender Techniktransfer aufgrund unterschiedlicher kultureller Erfahrungen und Erwartungen der Projektpartner, unzureichender Kommunikation oder nicht an die kulturelle und soziale Situation angepasster Kooperationsformen. Ziel der Arbeit ist es, diese Zusammenhänge sowie mögliche Lösungsstrategien anhand einer einfachen und fast überall sinnvoll implementierbaren Technik zur Reduzierung von sozial-ökologischen Problemen zu veranschaulichen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Südamerika (Bolivien, Peru), Afrika (Ghana, evtl. Tansania) METHODE: Aufbauend auf Modernisierungstheorie Émile Durkheims qualitative Interviews (problemorientiert, Critical Incidents) mit Experten und Projektarbeitern mit interkulturellen Erfahrungen in Südamerika und Afrika bezüglich des Techniktransfers von Solarlampensystemen. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-15; Konzentration auf Bolivien/ Peru und Ghana -evtl. auch Tansania-; Auswahlverfahren: Quota, bzw. total). ART: BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung (Theaterplatz 14, 52062 Aachen) KONTAKT: Breuer-Glasner, Lis (Tel. 0241-80-95972, e-mail: [email protected]) [164-F] Grunert, Christina, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Siegmund, Alexander, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Wahrnehmung und Bewertung von Umweltrisiken durch Jugendliche - eine empirische Studie zur Förderung einer nachhaltigen Umweltverhaltenskompetenz INHALT: Unsere Umwelt unterliegt derzeit einem nachhaltigen Wandel - nicht zuletzt die Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Starkniederschlägen oder Dürreperioden verdeutlicht dies eindrücklich. Die verschiedenen Informationen über Risiken aus Naturgefahren - unabhängig ob sie in einem schulischen, medialen oder persönlichen Kontext entstanden sind - prägen das Bild der Umwelt eines jeden einzelnen und führen zu einer subjektiven Risikowahrnehmung und potenziellen Umweltängsten. Verschiedene Umfragen zeigen eine wachsende Besorgnis der Allgemeinheit in Bezug auf eine sich ändernde Umwelt. Dabei hängt die Art und Weise, wie Umwelt bewertet wird, in erster Linie nicht von der na-

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turwissenschaftlich ausgewiesenen Umweltqualität ab. Vielmehr sind es die individuellen und sozialen Bilder, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Faktoren Mensch, Gesellschaft und Technik in Bezug auf die Umwelt sowie die Erwartungen an eine intakte Umwelt, die eine Bewertung der Umwelt beeinflussen. Daher handelt es sich beim Begriff Umweltrisiko eher um ein soziales Konstrukt als um eine feste naturwissenschaftliche Größe. METHODE: Hierbei kommt als Forschungsdesign ein Ein-Gruppen-Pretest-Posttest-Plan zum Einsatz. Die verwendete Untersuchung setzt sich aus einer Wissensabfrage und einem Test zur Bewertung verschiedener Risikoaspekte in Bezug auf globale Umweltveränderungen zusammen. Hierzu wird ein Befragungsinstrument entwickelt, das sich aus zwei Komponenten zusammensetzt: Die Überprüfung des Wissenszuwachses sowie die Änderung der subjektiven Alltagstheorien, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Verständnis der wissenschaftlichen Hintergründe, werden durch die Erstellung einer Concept Map jeweils vor und nach der Unterrichtseinheit untersucht. Die Bewertung der Umweltrisiken durch verschiedene Teilaspekte des globalen Klimawandels (z.B. zunehmende Hochwässer, Stürme etc.) in Bezug auf die erwartete Wahrscheinlichkeit sowie auf subjektiv empfundene "Schrecklichkeit" wird in Anlehnung an die fünfstufige Likert-Skala durchgeführt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grunert, C.; Siegmund, A.: Wie viel Hitze verträgt die Menschheit? Folgen des Klimawandels für die Welternährung. in: Praxis Politik, 2009, 3.+++Grunert, C.; Siegmund, A.: Between fear and fascination: an empirical study on risk perception concerning Global Warming. in: Donert, K. (Ed.): Herodot Proceedings, Celebrating Geographical, Ayvalik 2009, pp. 135-139. ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land BadenWürttemberg INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Abt. Geographie (Czernyring 22/11-12, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-477-794, e-mail: [email protected]) [165-L] Hausknost, Daniel: Rasender Stillstand: die simulierte Nachhaltigkeitsrevolution, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 9-19 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Bekenntnis zu einer nachhaltigeren Zivilisationsform wird immer nachdrücklicher. Politiker aller Couleur opponieren geschliffen gegen den Klimawandel. Doch dem Plädoyer für Nachhaltigkeit und radikalen Wandel folgen ungenügende Taten. Indikatoren wie der 'ökologische Fußabdruck', der den Verbrauch der Biokapazität der Erde durch den Menschen misst, weisen in die falsche Richtung. Die politischen Systeme in Ost und West sind bislang nicht fähig, die größte Herausforderung der Gegenwart zu bewältigen: den Übergang vom fossilen ins postfossile Zeitalter. Die Menschheit muss ihr gesamtes Reproduktionssystem und ihren Stoffwechsel neukonstruieren." (Autorenreferat) [166-F] Heinen, Ines, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hunecke, Marcel, Jun.-Prof.Dr. (Leitung): Klimanet - Wassersensible Stadtenwicklung

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INHALT: In dem Verbundprojekt sollen wasserwirtschaftliche Maßnahmen in bestehenden Siedlungsräumen am Beispiel von drei Fallregionen angewendet werden, um die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels auf den urbanen Lebensraum zu kompensieren. Unter besonderer Berücksichtigung der Erfordernisse der Siedlungswasserwirtschaft werden dabei stadtplanerische Maßnahmen in Verbindung mit wasserwirtschaftlichen Maßnahmen betrachtet. Vorrangig werden dabei die Freiräume in den Siedlungsräumen genutzt, die durch den demographischen Wandel, aber auch durch Migrationseffekte innerhalb der Städte geschaffen werden. Gleichzeitig wird angestrebt, die beteiligten Akteure aktiv in den Planungsprozess mit einzubeziehen. Dieses Vorgehen wird als wassersensible Stadtentwicklung (WSSE) bezeichnet. Im Teilprojekt der Ruhr-Universität Bochum werden zwei inhaltliche Schwerpunkte bearbeitet. Erstens werden die wesentlichen personenbezogenen und situativen Einflussfaktoren für die Akzeptanz von WSSE-Maßnahmen bei einzelnen Bürgern und relevanten Akteuren aus Kommunen und der Wasserwirtschaft in den drei Fallregionen Bochum, Essen und Herne empirisch analysiert. Zweitens werden methodologische Verfahren zur Unterstützung einer kognitiven Wissensintegration in der transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher akademischer Disziplinen und Praxisakteuren aus Kommunen und Wasserwirtschaft entwickelt. Der Einsatz unterschiedlicher Verfahren zur kognitiven Wissensintegration ist damit zum einen als Dienstleistung anzusehen, die eine effektive Zusammenarbeit auf der inhaltlich-konzeptuellen Ebene im Forschungsverbund sicherstellen soll. Zum anderen stellt die Entwicklung eines systematischen Verfahrens zur kognitiven Wissensrepräsentation eine eigenständige Forschungsaufgabe dar, weil bisher immer nur Versatzstücke von Forschungsmethodologien in der transdisziplinären Forschung systematisch eingesetzt und evaluiert worden sind. Hierauf aufbauend werden Interventionsmaßnahmen identifiziert, die im Rahmen eines Partizipativen Sozialen Marketings zur Erhöhung der Akzeptanz für WSSE-Maßnahmen in der Bevölkerung und bei relevanten Akteuren in Politik und Wirtschaft eingesetzt werden können. Die Ergebnisse zu diesen beiden Schwerpunkten werden auf ihre Verallgemeinerbarkeit überprüft und in einen Maßnahmenkatalog überführt, der in Zukunft die Umsetzung von WSSE-Maßnahmen unterstützen soll. Universitäre Verbundpartner: RWTH Aachen, Institut für Siedlungswasserwirtschaft; RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr; Universität Bochum, Fakultät für Psychologie, AG für Umwelt- und Kognitionspsychologie; Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Studiengang Landschaftsarchitektur. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet mit 3 Projektgebieten (Bochum, Essen und Herne) METHODE: Empirische, theoriegeleitete Interventionsforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 760; 6.000 Anwohner wurden in den drei Projektgebieten zufällig durch die Einwohnermeldeämter ausgesucht und per Brief über das Projekt informiert und eine face-to-face Befragung angekündigt - Interviewer bekamen die Adressen der angeschriebenen Anwohner und gingen von November 2008 bis Februar 2009 von Haustür zu Haustür, um die Befragung durchzuführen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; in den drei Kommunen der Projektgebiete wurden Vertreter verschiedener Ämter -Tiefbauamt/ Stadtentwässerung, Grünflächen-/ Umweltamt u. Stadtentwicklung- von August bis Oktober 2008 mit Hilfe eines Leitfadens befragt; Auswahlverfahren: ausgesuchte Experten. Stichprobe: 4; aus den drei Projektgebieten wurden Vertreter großer Wirtschafts- bzw. Wohnungsbauunternehmen im April und Mai 2009 mit Hilfe eines Leitfadens befragt, bei dem auch SWOT-Analysen eingesetzt wurden; Auswahlverfahren: ausgesuchte Experten). Gruppendiskussion (Stichprobe: 36; von den 761 interviewten Anwohnern hatten sich 301 Personen bereit erklärt, an einem späteren Szenarioworkshop für Bürger teilzunehmen - diese 301 Personen wurden eingeladen, an ei-

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nem Workshop in ihrer Gemeinde teilzunehmen - insgesamt nahmen an den drei Veranstaltungen im Oktober und November 2009 in Bochum, Essen und Herne 36 Anwohner teil; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 50; in den drei Städten Bochum, Essen und Herne fanden Szenarioworkshops mit Vertretern der Kommunalverwaltung statt - insgesamt nahmen an den drei Veranstaltungen im Oktober und November 2008 50 Personen teil - es fanden Gruppendiskussionen statt und es wurden Konstellationsanalysen durchgeführt; Auswahlverfahren: ausgesuchte Experten. Stichprobe: 22; im September 2009 fand mit Vertretern aller drei Kommunen sowie eines regionalen Wasserversorgungsunternehmens ein gemeinsamer Workshop statt - in Kleingruppen wurde das Konzept der Wassersensiblen Stadtentwicklung diskutiert; Auswahlverfahren: ausgesuchte Experten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pinnekamp, Johannes: Verbundbericht zum Forschungsvorhaben: Wassersensible Stadtentwicklung - Maßnahmen für eine nachhaltige Anpassung der regionalen Siedlungswasserwirtschaft an Klimatrends und Extremwetter. Aachen 2008, 166 S. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-06 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitionspsychologie Arbeitsgruppe Umwelt- und Kognitionspsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0234-32-24497, e-mail: [email protected]) [167-L] Heinlein, Kurt Gerard: Green Theatre: promoting ecological preservation and advancing the sustainability of humanity and nature, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 240 S., ISBN: 978-3-83642952-8 INHALT: "There is nothing more critical than developing the means to positively address our socio-environmental crisis. Bill McKibben, environmental leader and author of The End of Nature, recently called to artists to engage the imagination and help bring the environmental crisis to the heart of the American people. Heinlein responds to McKibben's call in Green Theatre by demonstrating the unique power theatrical performance holds in stimulating the imagination, engaging innate processes of human identification with the natural world, altering personal mores, and ultimately, in positively altering our socioenvironmental behaviors. Green Theatre will hold fresh appeal to all artists, theatre and otherwise, who ponder the socio-educational value of live performance. Heinlein's exploration will also benefit environmentalists, biologists, sociologists, and all those seeking additional capabilities to address the environmental crisis." (author's abstract)| [168-F] Hirschnitz-Garbers, Martin, Dipl.-Umweltwiss. (Bearbeitung); Stoll-Kleemann, Susanne, Prof.Dr. (Betreuung): Sektorenübergreifende Integration von Klimawandel - Barrieren für die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen in Biosphärenreservaten im Vereinigten Königreich und Deutschland INHALT: Die Anpassung an den Klimawandel ist ein Erfordernis der Nachhaltigkeit. Sie tatsächlich umzusetzen wird jedoch durch verschiedenste Faktoren erschwert, die sich insbesondere aus dem menschlichen Kontext der Nutzung natürlicher Ressourcen ergeben. Biosphärenre-

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servate als Labore für die Entwicklung nachhaltiger Lebensstile sind geeignete Foki, diese Faktoren zu analysieren. Da sich die unterschiedlichen Akteure aus ihrer jeweiligen kulturellen Wahrnehmung heraus bewegen und agieren, ist der Klimawandel nicht gleichsam drängend eingestuft. Daher beziehen sich die Forschungsfragen auf die Wahrnehmung und Verwundbarkeit gegenüber Klimawandel, angemessene Anpassungsmaßnahmen aus Sicht verschiedener Akteure sowie Faktoren, die deren Umsetzung erschweren oder behindern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schaalsee, Rügen; North Duron (England); Dyfi Valley (Wales) METHODE: Qualitative Sozialforschung im Fallstudiendesign unter Verwendung leitfadenbasierter Interviews und einer Delphi-Umfrage; Nachhaltigkeit, Klimawandelverwundbarkeit und Governance-Strukturen als theoretische Bezüge. Untersuchungsdesign: Fallstudienforschung, vergleichend DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (kontinuierlich). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 4; Biosphärenreservate UK und D). Qualitatives Interview (Stichprobe: 82; Experten aus Sektoren Naturschutz, Landund Forstwirtschaft, Tourismus, Küstenschutz und Fischerei; Auswahlverfahren: Expertise/ Sachrelevanz). Delphi-Umfrage (Stichprobe: 20; Experten aus Sektoren Naturschutz, Landund Forstwirtschaft, Tourismus, Küstenschutz und Fischerei; Auswahlverfahren: Expertise/ Sachrelevanz). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie und Geologie Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaft (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-864687, e-mail: [email protected]) [169-F] Horstmann, Britta; Ifejika Speranza, Chinwe, Dr.phil.nat.; Sand, Isabel van de; Zelli, Fariborz; Köhler-Rahm, Anette, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Klimawandel und Entwicklung in Subsahara-Afrika und Lateinamerika INHALT: Das Forschungsprojekt fokussiert auf die Verbindung zwischen Klimawandel und armutsorientierter Entwicklung, zunächst in Afrika, dann auch in Lateinamerika. Anpassungsfragen orientieren sich hierbei nicht nur an den erwarteten Folgen des Klimawandels, sondern vor allem an regionalen Problemlagen sowie Konzepten über Vulnerabilität und Resilienz. Dieser Ansatz wurde gewählt, da Klimaszenarien bis heute auf lokaler und nationaler, aber auch auf regionaler Ebene gerade in Afrika noch sehr großer Unsicherheit unterliegen. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit mit dem Klimawandel graduelle und/ oder radikale Anpassungsmaßnahmen erforderlich werden, welches solche Maßnahmen sind und wie sie institutionell verankert und im Sinne eines Mainstreamings im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden können. Die Maßnahmen werden nicht isoliert, sondern auch im Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beleuchtet und Überschneidungen zwischen beiden Ansätzen "Adaptation" und "Mitigation" werden explizit thematisiert. Vier Teammitglieder arbeiten zu einzelnen Komponenten, Ländern bzw. Regionen. Ende 2008 wird das fünfte Teammitglied hinzukommen, das sich v.a. mit der besonderen Rolle der Waldwirtschaft (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation -REDD-) im Bereich der Anpassung in Lateinamerika befassen wird. Kooperationen: Das Team steht im dauernden Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen (II, V, I). Besonders eng arbeitet es mit dem Forschungsprojekt "Zukunftsfragen der Entwicklungspolitik" (Abteilung I) zusammen. Es ist geplant, eine Methodik für sozialwissen-

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schaftliche Zukunftsszenarien zu entwickeln, für die auch unterschiedliche Szenarien des Klimawandels und seiner Anpassungserfordernisse beispielhaft durchgespielt werden. Das Team bezieht naturwissenschaftlichen Sachverstand mit Hilfe von Gutachten ein und unterhält darüber hinaus Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), des Alfred Wegener Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Universität Osnabrück (NeWater, Prof. Claudia Pahl-Wostl). Enge Kontakte bestehen zudem zu den Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (insbesondere GTZ, KfW). Darüber hinaus sind der WBGU, das Stockholm Environment Institute (SEI) und mehrere Universitäten (Amsterdam, Oldenburg, Leeds, Bern/ Center for Development and Environment) wichtige Partner des Vorhabens. Im Rahmen der vierten Komponente wird eine intensive Zusammenarbeit mit der University of Lusaka in Sambia, mit der Food and Agriculture Organization/ FAO und der International Federation of Organic Agriculture Movements/ IFOAM angestrebt. Geplanter Output: Am 26-27. November 2008 organisiert das Projektteam einen internationalen Workshop zum Thema Klimawandel und Entwicklung im Bereich Landwirtschaft und Wasser. Hier geht es um die Diskussion neuester Forschungsergebnisse, aber auch um Capacity Development im Hinblick auf die Verbreitung und Umsetzung von Wissen in und zwischen afrikanischen Institutionen. Zu jeder Projektkomponente werden zunächst Einzelpublikationen in Form von Discussion Papers erstellt. Darüber hinaus sind Briefing Papers in Arbeit und Artikel geplant, die teilweise noch im Jahr 2008 erscheinen. Übergreifende Publikationen und Beratungspapiere werden Ende 2009 erwartet. Wichtige Themen, die vom Projektteam selbst derzeit nicht abgedeckt werden können, werden in Form von Gutachten in Auftrag gegeben. In Arbeit sind derzeitig Gutachten zu den Themen: Klimawandel und Gender, Klimawandel, Küstenzonen und Urbanisierung in Afrika, Berücksichtigung des Klimawandels in landwirtschaftlichen Beratungsdiensten in Afrika. In Kürze wird ein Fachgespräch zum Thema Clean Development Mechanism -CDMim DIE stattfinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Subsahara-Afrika, Lateinamerika METHODE: Das Vorhaben besteht aus mehreren Komponenten: 1. Auf Grundlage regionaler Klimaszenarien wird ein sozio-ökologisches Mapping vorgenommen, in dem der Zusammenhang zwischen den erwarteten klimatischen Veränderungen, den agrar-ökologischen Bedingungen und den jeweiligen Gesellschaften aufgezeigt wird. Ziel ist es hierbei, die Resilienz, d.h. Widerstandskraft der ländlichen Bevölkerung zu fördern. Es werden zunächst aktuelle Anpassungstrends und geeignete Anpassungsmaßnahmen im Bereich Landwirtschaft identifiziert. Auf dieser Grundlage werden nach dem Mehrebenenprinzip sowohl auf der institutionellen als auch auf der Bevölkerungsebene Instrumente und Kanäle definiert, mit deren Hilfe die Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und von der Entwicklungspolitik unterstützt werden können. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf landwirtschaftliche Beratungsdienste gelegt. 2. Ein nachhaltiges Ressourcenmanagement ist aufgrund des wachsenden Bedarfs an Ressourcen und der starken Ressourcenabhängigkeit der meisten afrikanischen, insbesondere ländlichen Gesellschaften notwendig. Unabhängig vom Klimawandel wurden hierbei bereits zahlreiche Instrumente entwickelt, die in Projekten oder Programmen weltweit bereits Anwendung finden. Ein marktbasierter Ansatz besteht z.B. in der Bezahlung von Umweltdienstleistungen (Payment for Ecosystem Services, PES). Hier bezahlen zahlungskräftige Nutzer (z.B. Industriebetriebe) einer Ressource für die nachhaltige Bewirtschaftung derselben durch andere Nutzer (z.B. Kleinbauern). Beispiele für eine solche Nutzungskonstellation sind Wassernutzungen am Ober- und Unterlauf durch kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzer. Inwieweit solche Ansätze auch als Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel für Afrika geeignet sind, wird in dieser Komponente analysiert. 3. Ausgehend von den überwiegend schwachen Institutionen in Sub-Sahara-Afrika, der Hauptverantwortung der Industrieländer

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für den Klimawandel und der geringen finanziellen Ressourcen afrikanischer Länder benötigt Afrika externe Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel. In dieser Komponente werden ausgehend von unterschiedlichen Anpassungskonzepten verschiedene Fonds erörtert (GEF, Least Developed Countries Fund, Special Climate Change Fund, Adaption Fund), und es wird untersucht, welcher Platz der Entwicklungspolitik hierbei zukommt bzw. zukommen sollte. Es werden Finanzierungsstrukturen erörtert und Wege diskutiert, wie die Finanzmittel am besten zu den Nutzern gelangen können. 4. Eine weitere Komponente beschäftigt sich mit der Rolle des Ökologischen Landbaus und seinem Potenzial zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die Arbeit knüpft an Komponente 1 an und geht davon aus, dass im Zuge der steigenden Produktionskosten innerhalb der konventionellen Landwirtschaft (Ölpreis) und des erhöhten Risikos für Missernten durch Klimavariabilität ein Systemwechsel in Richtung Ökologischer Landbau für Kleinbauern nützlich wäre. In der Komponente werden auch die möglichen Trade offs, die sich durch den gegenwärtig steigenden Bedarf nach Bewässerung in Afrika stellen, berücksichtigt. Es stellt sich daher die Frage, ob und wie eine intensive Landwirtschaft im Sinne des Ökologischen Landbaus im Rahmen verschiedener Nutzungssysteme (ergänzende, vollständige Bewässerung sowie im Regenfeldbau) für die afrikanische kleinbäuerliche Landwirtschaft gewinnbringend und umsetzbar ist. Hierzu gehört nicht zuletzt auch eine adäquate Vermarktungsstrategie insbesondere für Kleinbauern, die sowohl für konventionell als auch für ökologisch erzeugte Agrarprodukte in vielen afrikanischen Ländern deutlich zu verbessern wäre. 5. Eine fünfte Komponente wird sich in Kürze mit dem Thema Wald und seiner Bedeutung für den Klimaschutz in Lateinamerika beschäftigen. Wald als Umweltressource erfüllt im Hinblick auf den Klimawandel und die Anpassung daran mehrere Funktionen und stellt das Schnittfeld zwischen "Mitigation" und "Adaptation" dar. ART: ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK- (Postfach 601203, 14412 Potsdam); Universität Osnabrück (Postfach 4469, 49034 Osnabrück); Food and Agriculture Organization of the United Nations -FAO- (Viale delle Terme di Caracalla, 00153 Rom, Italien); Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen -WBGU- (Luisenstr. 46, 10117 Berlin) KONTAKT: Köhler-Rahm, Anette -Koordination- (Tel. 0228-94927-297, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [170-F] Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik: Die Gestaltung technischen Wandels in Energieregionen durch Leitbilder INHALT: In drei Energie-Regionen werden relevante Leitbildprozesse dokumentiert und daraufhin untersucht, inwiefern sie Handeln koordinieren und technischen Wandel - in Richtung nachhaltiger Energiesysteme - beeinflussen können. Im Austausch und mit externer Unterstützung entwickeln die regionalen Akteure Kommunikations- und Netzwerkstrategien, die auf Übertragbares untersucht werden. Wo eine Steuerung verschiedener AkteurInnen notwendig ist, aber nicht durch direkte Kontrolle oder Markmechanismen gegeben, werden heute vielfach Leitbilder zur Koordination eingesetzt. Um das Ziel der Programmlinie "Energiesysteme der Zukunft" zu erreichen, die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme zu fördern, wäre es hilfreich, wenn bestimmte Leitbilder das Handeln vieler AkteurInnen der Technikent-

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wicklung und Umsetzung auf regionaler Ebene koordinieren könnten. Bei den Begriffen "Energieautarkie", "Polygeneration", "Dezentrale Einspeisung", und "virtuelles Kraftwerk" sind Ansätze einer solchen Funktion zu beobachten. Ziel des Projektes ist es, Möglichkeiten und Erfolgsbedingungen für den regionalen Einsatz von Leitbildern auf dem Weg zu nachhaltigen Energiesystemen in einem exemplarischen Lernprozess in ausgewählten Energie-Regionen zu identifizieren. Kommunikations- und Netzwerkstrategien werden abgeleitet und auf übertragbare Schlussfolgerungen untersucht. Leitfragen: Können Leitbilder regional Handeln koordinieren und technischen Wandel beeinflussen? Welche Kommunikations- und Netzwerkstrategien könnten ihre Funktion verstärken? Wie können Förderprogramme Leitbilder zur Beeinflussung technischen Wandels (in Richtung Nachhaltigkeit) einsetzen? In ausgewählten Regionen werden die bisherigen Erfahrungen bei der Entwicklung zur Energieregion dokumentiert und in einem transdisziplinären Lernprozess reflektiert. Die regionalen SchlüsselakteurInnen tauschen sich über die jeweilige Geschichte und Wirkungsweise der Leitbilder aus und entwickeln angepasste Kommunikations- und Netzwerkstrategien. Dabei werden sie von verschiedenen ExpertInnen wissenschaftlich beraten. Schließlich werden Übertragbarkeiten für bestimmte Regionen und Kontexte identifiziert und Schlüsse hinsichtlich der Möglichkeiten für Förderprogramme nachhaltiger Technikentwicklung gezogen. Erwartete Ergebnisse: AkteurInnen der Regionalentwicklung erhalten wissenschaftlich fundierte Anregungen zur Gestaltung regionaler Leitbildprozesse und entsprechender Kommunikations- und Netzwerkstrategien. Die Wissenschaften der Regionalentwicklung und Technikgestaltung erhalten eine Dokumentation regionaler Leitbildprozesse mit Abschätzung ihrer Wirkung auf den technischen Wandel. Die Verantwortlichen für nachhaltigkeitsorientierte Energieforschung (BMVIT u.ä.) erhalten einen Einblick in ihre Möglichkeiten, die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme auf regionaler Ebene zu fördern. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ(Schlögelgasse 2, 8010 Graz, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. 0043-316-81-3909-0, Fax: 0043-316-81-0274, e-mail: [email protected]) [171-L] Janosch, Meike; Schomaker, Rahel (Hrsg.): Wasser im Nahen Osten und Nordafrika: Wege aus der Krise, Münster: Waxmann 2008, 307 S., ISBN: 978-3-8309-2002-1 INHALT: Der Nahe Osten und Nordafrika gehören zu den wasserärmsten Gegenden der Welt. Gleichzeitig ist die Region von anhaltenden politischen Konflikten geprägt. Wasser wird deshalb als nationale, existenzielle Ressource angesehen, die ebenso wie etwa der Boden verteidigt werden muss. Die Ursachen für diese Verteilungskonflikte liegen allerdings weniger in tatsächlicher hydrologischer Knappheit, sondern in ineffizienten, ineffektiven Managementstrukturen. Die Autoren gehen davon aus, dass die nachhaltige Lösung der Wasserkrise in ihren verschiedenen Ausprägungen neuer, integrierter Ansätze bedarf. Es werden daher Grundlagen, Akteure und Strukturen der Wasserkrise in der Region behandelt; zudem werden in Länderstudien die individuellen Ausformungen der politischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Komponenten der Wasserkonflikte untersucht. Das Erkenntnisinteresse liegt dabei auf dem Versuch, Wege aufzuzeigen, die 'sowohl die natürlich-geologische als auch die politische Krise entschärfen können' (9). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Meike

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft Janosch / Rahel Schomaker: Vorwort (9-11); Rüdiger Robert: Wasser im Nahen Osten und Nordafrika - Szenario einer Krise (13-32); Christian Marschner / Rahel Schomaker / Meike Janosch: Wasser als religiös-kulturelles Gut im Islam (33-50); Katja Hübschen: Integriertes Wasserressourcenmanagement als Lösung für den Nahen Osten und Nordafrika? (51-70); Meike Janosch: Wasser und Entwicklung - Steuerungsmöglichkeiten durch ein Zusammenwirken von 'Government' und 'Governance' im Rahmen des Wasserressourcenmanagements (71-92); Norbert Konegen: Wasser und Umweltökonomik - Lässt sich der Handel mit Emissionsrechten auf den Wassersektor übertragen? (93-112); Mark Oelmann: Preisregulierungsverfahren in der Wasserwirtschaft (113-126); Rahel Schomaker: Privatsektorbeteiligung auf dem Wassersektor im Nahen Osten und Nordafrika (127-146); Andreas Knorr: Amman: Privatsektorbeteiligung in der urbanen Wasserversorgung - ein Vorbild für Damaskus? (147-164); Rüdiger Robert: Saudi-Arabien: Meerwasserentsalzung - vom angebots- zum nachfrageorientierten Wassermanagement (165-186); Katja Hübschen: Jemen: Auf dem Weg zum Integrierten Wasserressourcenmanagement? (187-202); Birgit Näther: Ägypten: Entwicklung durch nachhaltige Wasserpolitik (203-222); Kathrin Hess: Libyen: Wasserpolitik am Beispiel des 'Great Man-Made Rivers' (223-238); Nils Otter: Marokko: Zu Stand und Perspektiven der Wasserwirtschaft (239-254); Aliye Bulduk: Euphrat und Tigris: Regionale Kooperation als Herausforderung für Türkei, Syrien und Irak (255-274); Rüdiger Robert: Jordan und Yarmuk: Grenzüberschreitender Wasserkonflikt (275-292); Mekuria Beyene / Abdulkarim H. Seid: Die 'Nile Basin Initiative': Beispiel für länderübergreifende Wasserbewirtschaftung - ein Praxisbericht (293-306).

[172-F] Jetzkowitz, Jens, Dr.; Sattler, Claudia, Dr.; Nicolaus, Kristin; Schomers, Sarah; Meyer, Claas; Krikser, Thomas (Bearbeitung); Matzdorf, Bettina, Dr. (Leitung): CIVILand - Bedeutung und Innovationspotenzial der Zivilgesellschaft für die Honorierung ökologischer und kulturlandschaftlicher Leistungen INHALT: Die Nachwuchsforschergruppe CIVILand beschäftigt sich mit ökonomischen Anreizinstrumenten für ökologische und kulturlandschaftliche Leistungen (PES), die durch zivilgesellschaftliche Organisationen umgesetzt werden. Dabei wird mit unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf die Forschungsfrage der "Bedeutung der Zivilgesellschaft" geschaut. (S.a. www.civiland-zalf.org ). METHODE: Transdisziplinäre Umweltforschung; empirische Erhebungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2013-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 03343282-150, e-mail: [email protected]) [173-F] Kiragu, Serah (Bearbeitung): Adapting to current and future climate risks in the semi arid rural Kenya: the role of local perceptions, knowledge and adaptive capacity

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INHALT: In the arid and semi arid regions of Kenya, which constitute 80% of the country, adaptation practices by local people address multiple daily stressors, among them poor health, hunger, unemployment and environmental degradation, with climate risks coming in as an addition. Many adaptation practices by external agents fail to recognise the complex environment within which the stressors occur and largely fail to reflect local needs and priorities, consequently leading to low adoption of external interventions. The purpose of this study is to analyse local perceptions, knowledge and adaptive capacity of the rural people of the semi arid Mwingi District of Kenya with a view to establishing their role in determining local adaptation practices. Specifically, the study aims to account for the way local people perceive and experience changing climatic conditions, particularly droughts, as well as their decision making processes for local coping strategies. The study will also look at the factor that support or constraint local adaptation practices.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Kenya METHODE: Qualitative and quantitative data will be collected. Semi structured interviews, focus group discussions and a household survey will be used to collect primary data, while secondary data will be obtained from the available literature. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies -BIGSAS- (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [174-L] Kirchschläger, Peter G.; Kirchschläger, Thomas (Hrsg.): Menschenrechte und Umwelt: 5. Internationales Menschenrechtsforum Luzern (IHRF) 2008, (Internationales Menschenrechtsforum Luzern, Bd. 5), Bern: Stämpfli 2008, XVIII, 536 S., ISBN: 978-3-7272-2824-7 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ibrahim Salama: The New UN Human Rights Council - Ideas and Goals (41-52); Otfried Höffe: Menschenrechte und Pluralismus (53-66); Peter G. Kirchschläger, Thomas Kirchschläger: Menschenrechte und Umwelt (67-100); Georg Lohmann: Sollte es ein individuelles Menschenrecht auf eine angemessene Umwelt geben? (101-108); Jorge Daniel Taillant: Human Rights in an Evolving Environment (109-126); Jörg Paul Müller: Menschenrechte - Umwelt - Migration (127-138); Lalita Ramdas: Protection of Environment, Economic Development and Human Rights: Is Protection of Environment a Luxury? (139150); Jean Daniel Gerber: Weltwirtschaft und das Recht auf saubere Umwelt (151-162); Astrid Epiney: Umwelt und Sicherheit - ausgewählte (völker-)rechtliche Aspekte (163-186); Claude Cahn: The European Court of Human Rights and the Environment (187-202); KarlPeter Fritzsche: Menschenrechtsbildung als Wegbereiter eines Menschenrechts auf Umwelt 10 Thesen (203-208); Christoph B. Keller, Jorge Daniel Taillant, Anne Peters: Gibt es ein Menschenrecht auf eine saubere Umwelt? (Expertenpanel)(209-230); Marina Villa, René Estermann, Lalita Ramdas, Christoph Weber-Berg, Jorge Daniel Taillant: Ausbeutung - wirtschaftlicher Gewinn - Recht auf Eigentum - Recht auf saubere Umwelt (Expertenpanel)(231254); Stephan Ragaz, Lalita Ramdas, Albert Wong: Wer ist verantwortlich für die Realisierung einer sauberen Umwelt? (Diskussion)(255-266); Esther Mujawayo-Keiner: Students Meet Human Rights: The Case of Association des Veuves du Genocide d'Avril (AVEGA Rwanda)(267-272); Sabrina Mohn, Peter G. Kirchschläger, Thomas Kirchschläger: Students Meet Human Rights: Schülerinnen und Schüler stellen sich der Menschenrechtsdiskussion (273-304); Gregor Erismann, Peter G. Kirchschläger, Thomas Kirchschläger: Der IHRF-Förderpreis "Wir haben einen Traum" (305-314); Christoph Weber-Berg, Jean-Luc Gérard: Die

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft Durchsetzung von firmeninternen Codices in multinationalen Konzernen - Fokus Finanzinstitutionen (315-332); Georg Lohmann: Menschenrechte und ökologische Gerechtigkeit zwischen den Generationen (333-340); Bruno Strebel: Die Verfügbarkeit von Wasser: ein Menschenrecht? (341-348); Carolina Hess-Klein, Tarek Naguib: Menschen mit Behinderung und ihre Umwelt (349-354); Andrea Huber: Menschenrechte leben - www.kompass.humenrights.ch. Integration von Menschenrechtsbildung in den schulischen Alltag (355-360); Volker Hüls: Menschen und das Recht auf Wasser (361-364); Claude Cahn: The Right to Adequate Housing: From Law to Practice (365-370); Annedorf Prengel, Christiane Ludwig-Körner, Waltraud Kerber-Ganse, Claudia Lohrenscheit, Monika Maria Trost: Entgiftung sozialer Umwelten: Vergiftete Beziehungsmuster in der Familie und in der Schule (371-380); Michael Luterbacher, Daniel Wetzstein: Partizipation im Unterricht und an der Schule: das Fallbeispiel Malters (381-388); Markus Wilhelm, Markus Rehm: Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Politisches Engagement und naturwissenschaftliches Denken (389-396); Barbara Sintzel, Jürg Minsch: Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Lernfelder an der Schnittstelle Menschenrechte - Nachhaltige Entwicklung (397-410); Christoph Wiedmer: Indigene Völker und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes (411-416); Heinz Lippuner, Maria Helena Nyberg: Indigene Völker und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes II (417-424); Beat Steiger: UNESCO-Bildungsdekade für nachhaltige Entwicklung 2005-2014: Ziele, Inhalte, Projekte (425-428); Benno Gut, Patrizia Parisi Gut: Menschenrechte im Unterricht: Vorschläge für die Umsetzung (429-434); Hans Wiesner: Reisen als Herausforderung für Menschenrechte und Umwelt (435-440); Doris Angst: Integration und Diskriminierung bei der Nutzung von öffentlichen Ressourcen und Gütern (441-448); Susanne Härri: Gewalt in der Schule: Gewaltlose Kommunikation (449-452); Karl-Peter Fritzsche: Menschenrechtsbildung im Dienste der Schulkultur (453-456); Ursula Ulrich: Menschenrechte und Theaterpädagogik (457-466); Paul Etterlin, Rico Antonelli: Menschenrechtsbildung im Musikunterricht (467-474); Claudia Wespi: Menschenrechte als Orientierungshilfe für hauswirtschaftliche Alltagssituationen (475-480); Claudia Niederberger: Menschenrechte und Umwelt im Bild (481-488); Gülcan Akkaya: Wie viel Armut verträgt nachhaltiges Handeln? (489-494); Monika Litscher, Miriam Rorato: Wegweisung aus öffentlich nutzbaren Räumen - Pro und Contra (495-500); Muhammad Ibrahim: Educating Children and Young Adults to Become Entrepreneurs (501510); Gabriela Eisserle, Mercy Said Hozza, Ignatius Byarugaba, Zachari Mutungi: Partnerschaft Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) - Teachers Trainings College Patandi (TTC Patandi): Schulung von Kindern mit Behinderungen: Ein Vergleich Tansania-Zentralschweiz (511-518); Peter G. Kirchschläger, Thomas Kirchschläger: Einführung in die Menschenrechtsbildung (519-530); Muhammad Ibrahim: Entrepreneurship as a way of furthering human rights (531-536).

[175-L] Krapf, Hanna; Wehlau, Diana: Klimawandel, Preisentwicklung und Konsum - Konsumenten zwischen steigendem Umweltbewusstsein und sinkenden ökonomischen Handlungsspielräumen, (artec-Paper, Nr. 161), Bremen 2009, 29 S. (Graue Literatur; www.artec.uni-bremen.de/files/papers/paper_161.pdf) INHALT: Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie stehen die klimawandelbezogenen Veränderungen der Nachfrage und des Konsumverhaltens der Verbraucher. Hierzu werden zunächst die Entwicklung der Umwelteinstellungen einerseits (Kapitel 2) und die Preisentwicklung andererseits (Kapitel 3) thematisiert. Hieran schließt sich ein Überblick über die Entwicklung der privaten Konsumausgaben in der Bundesrepublik Deutschland an (Kapitel 4). Auf dieser

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Basis wird der Forschungsbedarf zu den Wechselwirkungen dieser klimabezogenen Entwicklungen beschrieben und ein Ausblick auf ein Projekt gegeben, das sich im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes "NordWest 2050" mit diesen Fragen beschäftigt (Kapitel 5). Das Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Wahrnehmung und die Anpassungsstrategien privater Konsumentinnen und Konsumenten im Kontext von Klimawandel und Preisveränderungen. Die Ausführungen dienen als Ausgangspunkt für die Bestimmung der Folgen, die sich aus den Veränderungen auf der Nachfrageseite für die regionalen Angebotsstrukturen allgemein wie auch speziell für nachhaltige Produktalternativen und Dienstleistungen ergeben. Die Studie fokussiert insbesondere auf die Konsumbereiche Energie, Mobilität und Ernährung. (ICI2) [176-L] Kuljasova, Antonina: Russlands globaler Wald: Waldzertifizierung als Schutz vor Raubbau, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 439-446 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Globalisierung hat die Taiga erreicht. Das Holz der borealen Wälder Russlands ist auf dem Weltmarkt ein begehrtes Gut. Wo der Staat schwach ist und die Korruption blüht, sind einzigartige Urwälder von Raubbau bedroht. Die Öffnung der Grenzen hat aber auch positive Seiten. Multinationale Holzkonzerne stehen unter der Beobachtung internationaler NGOs. Auch nehmen ihnen viele Kunden nur dann Holz ab, wenn sie mit einem Zertifikat nachweisen können, dass der Einschlag ökologische und soziale Nachhaltigkeit gewährleistet. Diese Waldzertifizierung dient nicht nur dem Naturschutz, sie stärkt auch die Zivilgesellschaft in Russland." (Autorenreferat) [177-L] Kunze, Iris: Soziale Innovationen für eine zukunftsfähige Lebensweise: Gemeinschaften und Ökodörfer als experimentierende Lernfelder für sozial-ökologische Nachhaltigkeit, Münster: Ecotransfer-Verl. 2009, 202 S., ISBN: 978-3-939019-07-7 INHALT: Welcher sozialen Innovationen bedarf es angesichts der sich ausweitenden Globalisierung, der Erosion sozialer Gefüge, der zunehmend multikulturellen Gesellschaften, dem demographischen Wandel sowie der Suche nach neuen Formen von Erwerbsarbeit? Die Autorin knüpft zur Beantwortung dieser Frage an die soziale Dimension des Leitbilds der nachhaltigen Entwicklung an, das sich in den letzten 20 Jahren weltweit zum zentralen Begriff entwickelt hat. Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand vor diesem Hintergrund darin, ein sozial-ökologisches Transformationswissen für den Übergang zu zukunftsfähigeren sozialen Regelungsstrukturen zu entwickeln. Für die Forschungsstrategie wurden zwei Schritte konzipiert: Erstens wurden sozial-ökologisch viel versprechende Prinzipien aus entsprechenden Forschungsfeldern zusammengetragen: über Nachhaltigkeit, Forschungen über Vergemeinschaftungsprozesse als Entstehungsrahmen sozialer Regelungs- und Ordnungsstrukturen sowie Erkenntnisse aus demokratischer und ökologischer Siedlungsplanung. Anhand dieser sozial-nachhaltigen Prinzipien wurde zweitens ein praktisches Forschungsfeld gesucht, um deren Umsetzung zu beobachten. Dieses wurde in der sich international ausweitenden Bewegung von intentionalen Gemeinschaftsprojekten und Ökodörfern in Auroville/Südindien und

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft Findhorn-Ecovillage/Schottland gefunden. Diese werden als soziale Experimente betrachtet, welche viele Bereiche der Lebensführung miteinbeziehen und neue Wege der sozialen und politischen Organisation erproben. (ICI2)

[178-L] Lange, Hellmuth: Nachhaltigkeit - gesellschaftliche Zukunftsoptionen zwischen messen und verhandeln, (artecPaper, Nr. 156), Bremen 2008, 22 S. (Graue Literatur; www.artec.uni-bremen.de/files/papers/paper_156.pdf) INHALT: Die Nachhaltigkeit ist nach Meinung des Autors ein inzwischen inflationär genutzter Begriff und es gibt kaum inhaltliche Klarheit darüber, was mit diesem Begriff im Einzelnen gemeint ist. Er versucht in seinem Beitrag daher, eine möglichst knappe Zusammenfassung des derzeitigen Standes der Debatte zu liefern. Er gibt ferner einen Überblick über die wichtigsten Politikfelder, in denen an der Konkretisierung und Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen gearbeitet wird. Er stellt die aktuelle und einschlägige Forschungsliteratur zu allen Aspekten und den wichtigsten konzeptionellen Ansätzen von Nachhaltigkeit vor und möchte mit seinen Ausführungen zu einer eigenständigen Beschäftigung mit der Thematik anregen. Seine Darstellung bezieht sich auf den Begriff, die systematische Einordnung, die Konzepte und Indikatoren sowie auf die zentralen Themenfelder der Nachhaltigkeit. Er geht abschließend der Frage nach, ob der Nachhaltigkeitswandel als radikaler Wandel aufzufassen ist. (ICI) [179-F] Lasowski, Ophir, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Kühl, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung): Cooperative groups in their environments: a population ecological model for cooperative membership and performance INHALT: Fragestellung: Entwicklung eines alternativen Bewertungskonzept für das Performance einer nicht Gewinn erzielenden Organisation. Hypothesen: 1. Die genossenschaftliche Organisation wird fortlaufend durch ihre eigenen Mitglieder bewertet. 2. Die Bewertung der Organisation durch ihre Mitglieder bestimmt ihr Mitgliedschaftsverhalten. 3. Durch Ablesen des Mitgliederverhaltens ist es möglich, auf das Organisationsperformance rückzuschließen. METHODE: Auf Grund der Rationalitätsannahme und der formulierten Nutzen und Kosten der Mitgliedschaft wurde ein theoretisches empirisches Model zur Beschreibung der Größenentwicklung einer genossenschaftlichen Gruppe als Resultat des individuellen Mitgliedsverhaltens entwickelt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lasowski, O.; Kühl, R.: Wachstumsdynamik Genossenschaftlicher Gruppen: eine ökonomische Analyse genossenschaftlicher Gruppengröße und Genossenschaftswachstums, Good Governance in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Schriften der GeWiSoLa e.V., Bd. 42. 2007. Siehe unter: ageconsearch.umn.edu/bitstream/14974/1/cp06la 01.pdf . ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft Professur für Betriebslehre der Ernährungswirtschaft (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Lasowski, Ophir (Tel. 0641-9937275, e-mail: [email protected])

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[180-F] Lemke, Thomas, Prof.Dr. (Bearbeitung): Biotechnologien, Natur und Gesellschaft INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-798-22521, e-mail: [email protected]) [181-F] Lundsgaarde, Erik, Dr.; Frankenreiter, Gertrud, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Messner, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Zukunftsfragen der Entwicklungspolitik INHALT: The main objective of this research project is to explore how the global development landscape could evolve toward the year 2030. To grapple with this broad question, the project will apply scenario analysis methods, which encourage reflection on long-term patterns of change by developing multiple alternative portraits of how the future could unfold. By identifying central drivers of change and examining key uncertainties related to how the context in which development policy is formulated and implemented might be transformed, the project seeks to foster discussion about emerging development challenges and to generate ideas about what types of policy priorities might need to be adopted to address these challenges. The project also aspires to synthesize research that is being conducted in other research programs at DIE, including research related to the three 'beacon' projects on climate change, European development policy, and the role of anchor countries in world politics.| ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Frankenreiter, Gertrud -Koordination- (Tel. 0228-94927-165, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [182-L] Marschner, Christian; Schomaker, Rahel; Janosch, Meike: Wasser als religiös-kulturelles Gut im Islam, in: Meike Janosch (Hrsg.) ; Rahel Schomaker (Hrsg.): Wasser im Nahen Osten und Nordafrika : Wege aus der Krise, Münster: Waxmann, 2008, S. 33-50 INHALT: Der Beitrag versucht neben einer kurzen Darstellung der Bedeutung des Wassers in der islamischen Tradition auch die Frage klären, welchen Status Wasser gemäß den islamischen Rechtsvorstellungen besitzt und wie seine Nutzung geregelt sein sollte. Auch die gegenwärtige islamische Rechtsauslegung findet an dieser Stelle Beachtung. Anschließend wird anhand einiger Beispiele gezeigt, zu welchen Leistungen das Wasser arabische Architekten in vergangenen Jahrhunderten inspiriert hat. Insgesamt wird festgehalten, dass bestehende islamische Richtlinien zur Wassernutzung durchaus mit den Erfordernissen eines modernen Wassermanagements gemäß den Prinzipien internationaler Konferenzen in Einklang gebracht werden können. In den islamischen Staaten selber werden solche internationalen Richtlinien jedoch oftmals missachtet; der Bedrohung durch Wassermangel wird häufig noch nicht ausreichend entgegengewirkt. Eine wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den Gege-

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft benheiten ist vielfach die Folge. Wenngleich der Akzent heute zusehends auf der Anwendung eines nachfrageorientierten, an marktwirtschaftlichen Prinzipien ausgerichteten integrierten Wasserressourcenmanagements liegt, so bleibt das in der arabisch-islamischen Welt seit Jahrhunderten mit der Intention gerechter Verteilung behandelte Lebenselement Wasser doch weiterhin ein Objekt von Diskussion und Auseinandersetzungen. (ICA2)

[183-F] Matthies, Ellen, PD Dr.; Hansmeier, Nadine, Dipl.-Psych.; Zielinski, Jennifer, M.Sc.Psych.; Wagner, Hermann-Josef, Prof.Dr.ing.; Person, Ralf-Dieter (Bearbeitung): Change. Veränderung nachhaltigkeitsrelevanter Routinen in Organisationen - Entwicklung eines Interventionsinstrumentes zur Förderung eines energieeffizienten Nutzerverhaltens INHALT: Ziel des Projektes ist es, in interdisziplinärer Zusammenarbeit neue, effektive Interventionsstrategien zur Förderung effizienten Nutzerverhaltens in Organisationen zu entwickeln, umzusetzen und wissenschaftlich zu evaluieren. Mit Blick auf die Praxisrelevanz wird als Untersuchungs- und Interventionssetting der Bereich der Energienutzung in öffentlichen Gebäuden (zunächst Hochschulen) gewählt. Hier liegen hohe Einsparpotenziale sowohl im Stromnutzungsverhalten als auch im Bereich der Wärmenutzung (für die Ruhr-Universität Bochum wurden Potenziale von bis zu 20 Prozent identifiziert; vgl. Kattenstein, Unger & Wagner 2002), zudem darf wegen der Vorbild- und Multiplikatorenwirkung von Hochschulen eine starke Verbreitung der Instrumente allgemein auf Konsumenten in Haushalten und Organisationen erwartet werden. Teilziele: Ausschöpfen von Energiesparpotenzialen im Nutzerverhalten mit Hilfe der Durchführung entsprechender Maßnahmen in öffentlichen Liegenschaften, insbesondere an Hochschulen objektive und ingenieurwissenschaftliche Potenzialermittlung der Energieeinsparungen durch Nutzerverhalten; Entwicklung eines zielgruppenangepassten Instruments zur Förderung von energieeffizientem Nutzerverhalten, das künftig von weiteren Akteuren (weiteren Hochschulen, öffentlichen Liegenschaften) genutzt werden kann; Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbreitung des Instruments im Hochschulbereich. Die Projektziele werden durch die Verbundpartnerschaft eines interdisziplinären Projektteams der Ruhr-Universität Bochum (Psychologie und Ingenieurwissenschaften) und der HIS GmbH (Experten für das Setting Hochschule) realisiert. Als Praxispartner wirken die EnergieAgentur.NRW sowie Hochschulvertreter aus NRW und von bundesweiten Hochschulen bei der Umsetzung des Vorhabens mit. Praxispartner: EnergieAgentur.NRW, die Universitäten Bielefeld, Bonn, Bremen, Münster, Paderborn, Siegen, die TU Berlin und die Hochschule Zittau/ Görlitz. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 2.041; Mitarbeitende von vier Universitäten; Auswahlverfahren: total). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 2.772; beobachtete Gebäudeseiten/ Beobachtungssequenzen; Auswahlverfahren: total, nach Nutzbarkeit für Quasiexperiment). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.041 -geplant- Mitarbeitende von vier Universitäten; Auswahlverfahren: total, nach Nutzbarkeit für Quasiexperiment). Erhebung von Energiedaten (Stichprobe: 14; Gebäude von vier Universitäten; Auswahlverfahren: total, nach Nutzbarkeit für Quasiexperiment). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Veränderung nachhaltigkeitsrelevanter Routinen in Organisationen. Zwischenbericht für den Zeitraum 01.02.2008 bis 31.12.2008. Bochum.+++Präsentationen über Zwischenschritte und erste Ergebnisse unter www.change-energie.de/ abrufbar. ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitionspsychologie Arbeitsgruppe Umwelt- und Kognitionspsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution (Tel. 0234 32-22668, Fax: 0234-32-14308, e-mail: [email protected]) [184-L] Matthiesen, Ulf; Danielzyk, Rainer; Heiland, Stefan; Tzschaschel, Sabine (Hrsg.): Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse Erfahrungen - Perspektiven, (Forschungs- und Sitzungsberichte / Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 228), Hannover: Verl. der ARL 2006, 311 S., ISBN: 978-3-88838-057-0 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Stefan Heiland, Sabine Tzschaschel, Volker Wille: Kulturlandschaften in der Raumordnung - Zur Entstehungsgeschichte eines Themas (1-8); I. Kulturlandschaften als Gegenstand aktueller planerischer, rechtlicher und wissenschaftlicher Diskurse Begriffsklärung und Positionen: Winfried Schenk: Der Terminus "gewachsene Kulturlandschaft" im Kontext öffentlicher und raumwissenschaftlicher Diskurse zu "Landschaft" und "Kulturlandschaft" (9-21); Gerold Janssen: Rechtsfragen zur Einbeziehung der Kulturlandschaft in die Raumordnung (22-32); Rainer Danielzyk, Eberhard Eickhoff: Die Aufgabe und Rolle der Regionalplanung bei der Umsetzung des "kulturlandschaftlichen Gesetzesauftrags" (33-42); Stefan Heiland: Zwischen Wandel und Bewahrung, zwischen Sein und Sollen: Kulturlandschaft als Thema und Schutzgut in Naturschutz und Landschaftsplanung (43-70); Ulf Matthiesen: Zur Kultur "gewachsener Kulturlandschaften" -Konzeptions- und Verfahrensvorschläge für eine systematischere Berücksichtigung kultureller Landschaftskodierungen bei der planungsbezogenen Kulturlandschaftsanalyse (71-80); Ingrid Apolinarski, Ludger Gailing, Andreas Röhring: Kulturlandschaft als regionales Gemeinschaftsgut. Vom Kulturlandschaftsdilemma zum Kulturlandschaftsmanagement (81-98); II. Kulturlandschaften in der Planungspraxis: Methoden, Probleme, Perspektiven: Winfried Schenk: Ansätze zur planungsbezogenen Analyse von gewachsenen Kulturlandschaften aus der Sicht der Kulturlandschaftspflege (99-119); Thomas Gunzelmann: Geschichtliche Überlieferung im Raum - der Ansatz der historischen Kulturlandschaft in der Denkmalpflege (120-124); Klaus-Dieter Kleefeld, Peter Burggraaff: Kulturgüter innerhalb der Umweltverträglichkeitsprüfung (125-136); III. Kulturlandschaften konkret: Beispiele aus Deutschland: Manfred Kühn: Die Potsdamer Kulturlandschaft - Ansätze und Probleme regionaler Planung (137-149); Catrin Schmidt: Das Kulturlandschaftsprojekt Ostthüringen (150-181); Isolde Roch: Die Entwicklung der Kulturlandschaft "Elbtal Dresden" (182-196); Thomas Gunzelmann: Kulturlandschaft zwischen Raumordnung und Denkmalpflege - das bayerische Beispiel (197-203); Ulrich Bernard, Alexander Erb, Hubert Job, Moritz Warth: Praktische Beispiele für Planungsansätze: Vorgehensweisen, Probleme, Perspektiven - das Beispiel München (204-220); Angelika Halama: Eigentums- und Besitzwechsel und ihr Einfluss auf die Kulturlandschaftsentwicklung, dargestellt am Beispiel des Gutes Duckwitz im Raum Tessin-Gnoien in Mecklenburg-Vorpommern (221-241); IV. Kulturlandschaften konkret: Beispiele aus dem europäischen Ausland: Haik Thomas Porada: Die Neufassung des gesetzlichen Rahmens für die Kulturlandschaftspflege in Schweden und ihre Ausgestaltung in der Praxis (242-252); J. Hans F. Bloemers: Kulturlandschaften in den Niederlanden - Erhaltung durch nachhaltige Entwicklung in der Raumordnung (253-273); Hans-Rudolf Egli: Die Kulturlandschaft in der schweizerischen Raumordnung (274-287); V. Die Zukunft der "gewachsenen Kulturlandschaft" in der Raumplanung: Manfred Kühn, Rainer Danielzyk: Der Stellenwert der Kulturlandschaft in der Regio-

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft nal- und Raumplanung - Fazit, Ausblick und Handlungsempfehlungen (288-296); Kurzfassungen/Abstracts (297-311).

[185-L] Messner, Dirk: Klimawandel und Wasserkrisen der Zukunft, in: Sicherheit und Frieden : S + F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 167-173 INHALT: "Climate change is in its core not an environmental problem, because the global ecosystems will balance out also in times of an accelerated global warming. But global temperature increases beyond two degrees Celsius could overstrain the adjustability of nations and economies within the next decades as well as increase international distribution conflicts, especially concerning water, land and food. Climate change represents therefore a high security risk and climate policy becomes preventive security policy." (author's abstract)| [186-L] Mies, Thomas; Tjaden, Karl Hermann: Gesellschaft und Bewusstsein: Annäherungen an zwei Begriffe, in: Thomas Mies (Hrsg.) ; Karl Hermann Tjaden (Hrsg.): Gesellschaft, Herrschaft und Bewusstsein : symbolische Gewalt und das Elend der Zivilisation, Kassel: Jenior, 2009, S. 7-39 INHALT: Gesellschaft wird als ein verhältnismäßig dauerhafter Zusammenhang von Menschen verstanden, die Beziehungen zu ihrer natürlichen Umwelt, zu ihren Mitmenschen und zu ihrem eigenen Körper unterhalten. Die Reduktion gesellschaftlicher Praxen auf Aktivitäten des ökonomischen Systems hat sich als nur teilweise erhellend erwiesen, vor allem, weil dieses System in einem Mensch-Umwelt-Kontext agiert und mit politischen und familialen Systemen verflochten ist. Gesellschaft organisiert auch Funktionen der Regeneration des Naturhaushalts und der Restitution der Bevölkerung in ihrem Verfügungsbereich, alles dies freilich im Rahmen sich aufdrängender ökonomischer Imperative. Bewusstsein bezieht sich mehr oder minder angemessen auf eine Lebenswelt von Menschen, in der diese sich miteinander und mit ihrer natürlichen Umwelt und mit ihrem eigenen Körper austauschen bzw. auseinandersetzen, und es bildet sich irgendwie in Beziehungen dieser Art. Bewusstsein beinhaltet nicht nur eine Reflexion der Realität im Sinne aktueller Perzeption, sondern leistet auch individuelle und kollektive Vergegenwärtigungen von Vergangenem und Hervorbringungen von Vorstellungen über Künftiges sowie bloßer Einbildungen, ja wahnhafter Bilder, wenn auch auf Grundlage der jeweiligen neurobiologischen Substrate. Man sollte unser "Bewusstsein" (einschließlich seiner Verzerrungen) als einen durch gesellschaftliche Beziehungen begründeten und gesamtgesellschaftlich geprägten Versuch eines Gewahrwerden der Lebenswirklichkeit begreifen. "Gesellschaft" (einschließlich ihrer Gewaltverhältnisse) soll als wesentlich durch Bewusstsein vermittelte wie durch un- und vorbewusste Einstellungen geförderte Veranstaltung zur Beherrschung der Lebenswelt begriffen werden. Das kann dazu beitragen, sowohl einer Verselbständigung abstrakter Geistigkeit gegenüber der Wirklichkeit als auch dem Vorurteil einer Naturgesetzlichkeit der gesamten Gesellschaftsgeschichte entgegenzuwirken. (ICF2)

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[187-F] Niessen, Jan, Dr. (Bearbeitung); Kromka, Franz, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Verstetigung des Angebots von Öko-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung: Analyse von Gründen für den Ausstieg und Ableitung präventiver Maßnahmen INHALT: Um den Einsatz von Öko-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) zu verstetigen, verfolgt das Forschungsvorhaben das Ziel, hemmende Faktoren beim Einsatz und Ausstiegsgründe der Betriebe und Einrichtungen zu analysieren. Auf der Grundlage der Analyse von Fällen eines gescheiterten Einsatzes von Öko-Lebensmitteln sollen präventive Maßnahmen in Form von Handlungsstrategien und Checklisten für Praxisakteure und Multiplikatoren entwickelt werden. Das Forschungsvorhaben schließt damit sowohl inhaltlich als auch methodisch an das in der ersten Phase des Bundesprogramms geförderte Projekt "Der Einsatz von Öko-Produkten in der AHV" (Kromka et al. 2004) an und befördert zugleich eine Weiterentwicklung dieser Ansätze. Die zentralen Arbeitsziele zur Erreichung der Gesamtzielstellung sind die Folgenden: umfassende Fallanalysen eines gescheiterten Einsatzes von Öko-Lebensmitteln im Kontext organisationaler Bedingungen, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen; Entwicklung fallspezifischer Handlungsstrategien für die Bereiche Kommunikations-, Preis-, Distributions- und Produktpolitik unter der hypothetischen Annahme einer Wiedereinführung von Öko-Lebensmitteln; Entwicklung fallübergreifender und organisationstypisierter Kommunikations-, Preis-, Distributions- und Produktstrategien sowie akteursgruppenspezifischer Handlungsstrategien für eine Verstetigung des Einsatzes von Öko-Lebensmitteln in der AHV; Evaluierung, Weiterentwicklung und Verbreitung der fallübergreifenden Strategien. ZEITRAUM: 1980-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Organisationstheoretisches Modell als Basis (siehe erste Veröffentlichungen auf www.orgprints.org bzw. Projekthomepage: bio-m-aus.uni-hohenheim.de . Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 25). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. https://bio-m-aus.uni-hohenheim.de/64987.html . ARBEITSPAPIERE: Zwischenberichte 2008 und 2009 bei Auftraggeber. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung -BLE- FINANZIERER: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Land- und Agrarsoziologie mit Genderforschung -430c(70593 Stuttgart) KONTAKT: Deigner, Waltraud (Tel. 0711-459-22641, e-mail: [email protected]) [188-F] Nolting, Katrin; Bottin, Katja; Pier, Eva (Bearbeitung); Jonuschat, Helga, Dipl.-Ing.; Reuter, Klaus, Dr. (Leitung): Vom Modellprojekt in die kommunale Praxis - Handlungsanregungen für Nachhaltigkeitsakteure INHALT: Der Transfer von Nachhaltigkeitsprojekten kann generell strategisch sowie spontan verlaufen. Es lassen sich drei Phasen unterscheiden: die Verbreitung der Idee, die Initiierung des Projekts sowie die langfristige Etablierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: vor allem Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Ergebnisse wurden partizipativ und qualitativ über verschiedene Methoden (Interviews, Workshops, Fokusgruppen) erfasst. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-

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WINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 7; Nachhaltigkeitsakteure aus der Praxis; Auswahlverfahren: lokale Auswahl). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 20; aktuelle Projekte; Auswahlverfahren: Recherche). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Modellprojekte; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Gruppendiskussion (Stichprobe: 20; Netzwerkakteure; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jonuschat, Helga; Bottin, Katja; Nolting, Katrin: Wege zum Erfolg. Wie der Transfer von lokalen Nachhaltigkeitsprojekten gelingt. Weimar: Umweltbundesamt 2009. ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: Umweltbundesamt FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH -IZT- (Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin) KONTAKT: Jonuschat, Helga (Tel. 030-2848-2313, e-mail: [email protected]) [189-L] Oswald Spring, Úrsula; Brauch, Hans Günter; Dalby, Simon: Linking Anthropocene, HUGE and HESP : fourth phase of environmental security research, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 1277-1294 INHALT: Die Autoren skizzieren ein "Manifest" und Programm für eine "Erdsystemforschung", das Fragen der Umwelt-, und Geschlechtersicherheit (HUGE - Human, Gender and Environmental Security) und Konzepte der Friedens- und Konfliktforschung (HESP - Human and Environmental Security an Peace) unter dem Leitkonzept "Human Security" integriert. Dies Programm setzt eine erhebliche Erweiterung - horizontal und vertikal - des Sicherheitsbegriff voraus: Er impliziert nicht nur Umweltaspekte, sondern auch gesamtgesellschaftliche, humane und Fragen der Geschlechterverhältnisse sowie sektorale Ansätze wie die Wasserversorgung, Welternährung, Gesundheit und Arbeit. Im Zentrum der gegenwärtigen Forschungen an diesem Bezugsrahmen stehen Themen wie Migration, Bürgerkriege, Menschenrechtsverletzungen und die Folgen von Naturkatastrophen. (ICA) [190-L] Ott, Konrad; Döring, Ralf: Theorie und Praxis starker Nachhaltigkeit, (Beiträge zur Theorie und Praxis starker Nachhaltigkeit, Bd. 1), Marburg: Metropolis-Verl. 2008, 404 S., ISBN: 978-3-89518-695-0 INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass es möglich ist, eine Theorie von Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung auszuarbeiten. Zunächst werden die allgemeinen Gerechtigkeitsgrundlagen der Nachhaltigkeitsidee diskutiert. Auf der konzeptionellen Ebene wird gezeigt, dass das Konzept starker Nachhaltigkeit diskursrational vorzugswürdig ist. Dieses Konzept erfordert eine nähere Bestimmung des Begriffs des zu erhaltenden Naturkapitals. Eine Kerndeutung des Begriffs der Nachhaltigkeit liegt, so eine zentrale These des Buches, in der langfristigen und ökologisch verträglichen Nutzung kritischer Bestände des Naturkapitals. Die Untersuchungen zu Naturschutz und Landwirtschaft, Fischerei und Klimapolitik zeigen, wie starke Nachhaltigkeit in die Praxis umgesetzt werden kann. Die Theorie bezieht sich auf die

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reflexive Moderne. Sie ist auf die Praxis der menschlichen Naturaneignung gerichtet und damit weltzugewandt und "materialistisch". Sie ist "kulturalistisch" darin, dass sie neugierig auf die Formen der Naturaneignung und die entsprechenden Wissensformen und sozialen Regeln ist, die menschliche Gesellschaften ausgebildet haben. Sie führt uns auch zur Einsicht, dass wir, wenn überhaupt, nur als "logisch existierende" Wesen, die sich an Gründen zu orientieren vermögen, nicht jedoch als schlaue Tiere "Frieden mit der Natur" werden machen können. (ICB2) [191-L] Petit, Patrick U. (Hrsg.): Earthrise: the dawning of a new civilization in the 21st century ; a compilation of articles by leading pioneer organisations, München: Utz 2008, 471 S., ISBN: 978-3-8316-0735-8 INHALT: Contents: Hiroo Saionji: Introduction. The Dawning of a New Civilization (17-19); Deepak Chopra: Alliance for a New Humanity. Building an Ark of Hope (23-29); Luis Alberto Cordero: Arias Foundation for Peace and Human Progress: Working for More Just, Peaceful and Equitable Societies (33-39); Kenny Ausubel: Bioneers. It's all alive - It's all connected - It's all intelligent - It's all relatives (43-56); Helga Breuninger, Eike Messow: Breuninger Foundation. Cooperative Behavior as a World Language (59-76); Michael K. Stone, Zenobia Barlow: Center for Ecoliteracy. Education for Sustainable Patterns of Living (79-92); Corinne McLaughlin, Gordon Davidson Center for Visionary Leadership. Spiritual Politics - Changing the World from the Inside Out and the Outside In (95-106); Nipun Mehta: CharityFocus. Voluntarism, World Service and a Prosperous Humanity: The Tao of CharityFocus (109120); Ervin Laszlo: Club of Budapest. You Can Change the World (123-129); Uwe Möller: Club of Rome. The World Problematique at the Beginning of the 21st Century: Challenges and Opportunities (133-138); Mirian Vilela: Earth Charter Initiative. Empowering People to Create Harmony with All Life an Earth (141-150); Reah Janise Kauffman: Earth Policy Institute. Planning for an Environmentally Sustainable World (153-166); Amy Ferguson: Fetzer Institute. Harnessing the Power of Love and Forgiveness to Heal the World (169-178); Ross Jackson: Gaia Trust - Global Ecovillage Network. The Ecovillage Strategy as Response to the Environmental Crisis (181-195); Dorothy J. Mayer, Michael H. Abkin: Global Alliance for Ministries and Departments of Peace. New Institutions for a New Civilization: Establishing Ministries and Departments of Peace Worldwide (199-211); Franz J. Radermacher: Global Marshall Plan Initiative: Creating a Global Eco-Social Market Economy (215-218); Alexander Likhotal: Green Cross International. Bridging Agendas of Peace and Sustainable Development (221-233); Valentin Vollmer: IDEM - Identity through Initiative. A Global Youth Movement Creating a New Civilization (237-245); Kate Romanova: Institute for Multi-Track Diplomacy. Enhancing Peaceful Societies Through Multi-Track Diplomacy (249-260); Rudolf Schneider, Alice Boainain-Schneider: Institute for Planetary Synthesis. The Path to Planetary Synthesis (263-270); James O'Dea: Institute of Noetic Sciences. Exploring the Frontiers of Consciousness (273-282); Nancy Roof: Kosmos Associates - Kosmos Journal. Informing and Inspiring People to Become Co-Creators of a New Civilization (285-299); Avon Mattison: Pathways to Peace The Peace Wheel. An Innovative Concept for Sustainable Peacebuilding (303-315); Ron Pundak: Peres Center for Peace: Building Tomorrow's Peace in the Middle East (319-333); Brian Goodwin: Schumacher College. A Global Center of Transformative Learning for Sustainable Living (337-346); Franz-Theo Gottwald: Schweisfurth Foundation. Towards Ecological and Social Transformation. Through the Fulfillment of Basic Needs (349-360); Mal Warwick: Social Venture Network. Twenty Ideas That Changed the

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soFid Umweltforschung 2010/1 2 Umwelt, Ökologie und Gesellschaft Way the World Does Business (363-378); Ashok K. Gangadean: World Commission an Global Consciousness and Spirituality Global Wisdom and Spirituality for the 21st Century (381389); Herbert Girardet: World Future Council Securing the Sustainable Well-Being of Present and Future Generations (393-407); Angelika Härle, Ekaterina Moshaeva 'Antoschka': World Parliament of Clowns. The Gift of Joy and Laughter in Times of Crisis and Depression (411419); David Woolfson: World Wisdom Alliance. Wisdom is Our Common Heritage. The Birth of the World Wisdom Alliance (423-430).|

[192-L] Rauprich, Daniel: Alltagsmobilität älterer Menschen im suburbanen Raum: Möglichkeiten und Grenzen einer ökologisch nachhaltigen Gestaltung durch eine geänderte Verkehrsmittelnutzung, (Bonner geographische Abhandlungen, Heft 121), Sankt Augustin: Asgard-Verl. 2008, 283 S., ISBN: 9783-537-87671-3 INHALT: Thema ist die Ausgestaltung der Mobilität der im suburbanen Raum lebenden älteren Menschen im dritten Lebensalter und den Möglichkeiten zu einer ökologisch nachhaltigen Gestaltung. Im Mittelpunkt dieser Studie stehen Chancen und Risiken einer geänderten Verkehrsmittelnutzung im Rahmen der Alltagsmobilität unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Von besonderem Interesse ist die Rolle des Öffentlichen Verkehrs (ÖV), da ältere Menschen eine wichtige Zielgruppe für den ÖV bilden und da davon ausgegangen wird, dass der suburbane Raum angesichts der raumstrukturellen Voraussetzungen deutlich größere Gestaltungsmöglichkeiten bietet als weite Teile des ländlichen Raums. Zur Beantwortung dieser Fragen war ein Rückgriff auf den Datensatz der FRAME-Studie möglich, der eine Fülle detaillierter Informationen zu den Lebensverhältnissen und mobilitätsrelevanten Einstellungen älterer Menschen in der Region Bonn enthält. Auf dieser Grundlage konnten unter den FRAME-Befragten aus dem suburbanen Umland von Bonn so genannte wahlfreie ältere Menschen identifiziert werden, die keine wesentlichen Einschränkungen in Bezug auf Gesundheitszustand, Bewegungsfähigkeit und Berufstätigkeit aufweisen. Von dieser Teilgruppe erklärten sich zahlreiche Personen zum Ausfüllen eines Wegetagebuchs bereit, in dem über einen Zeitraum von 14 Tagen im Herbst 2003 ihre gesamte außerhäusliche Mobilität festgehalten. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört, dass wahlfreie ältere Menschen in hohem Maße mobil und vielfältig aktiv sind. Ihr Aktivitätsniveau ist oft eher höher als das von Erwerbstätigen. Die Mehrzahl der Aktivitäten führen sie im eigenen Wohnort oder in den nächstgelegenen Zentren durch. Trotzdem legen sie dabei insgesamt un-erwartet lange Distanzen zurück. Obwohl viele wahlfreie ältere Menschen eine hohe Wertschätzung des ÖV aufweisen, spielt er in ihrem Alltag kaum eine Rolle. Bei der Mehrzahl der Wege wird das Auto genutzt. Trotz eines hohen Anteils von Fuß- und Radwegen lässt sich daraus ein Handlungsbedarf aus ökologischer Sicht ableiten. Konkret ist die Gewinnung von Pkw-Nutzern für den Umweltverbund anzustreben. Die wichtigsten Ansätze zur Stärkung des ÖV sind Maßnahmen zur Verkürzung der Reisezeit und die Schaffung attraktiver Tarifangebote. Zur Förderung des Fahrrads sollte das entsprechende Infrastruktur- und Dienstleistungsangebot ausgebaut und eine "Gesundheitskampagne" zu seiner verstärkten Nutzung im Alltag durchgeführt werden. Auf übergeordneter Ebene sollten die Strategien der "Dezentralen Konzentration" und der "Stadt der kurzen Wege" konsequent fortgeführt und restriktive Maßnahmen für den MIV umgesetzt werden. Dies betrifft insbesondere die Schaffung der Kostenwahrheit bei der Verkehrsmittelnutzung. (TA)

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[193-L] Rechkemmer, Andreas: Social impacts of desertification: Migration and environmental refugees?, in: Hans Günter Brauch (Hrsg.) ; Úrsula Oswald Spring (Hrsg.) ; John Grin (Hrsg.) ; Czeslaw Mesjasz (Hrsg.) ; Patricia Kameri-Mbote (Hrsg.) ; Navnita Chadha Behera (Hrsg.) ; Béchir Chourou (Hrsg.) ; Heinz Krummenacher (Hrsg.): Facing global environmental change : environmental, human, energy, food, health and water security concepts, Berlin: Springer, 2009, S. 151-158 INHALT: In der Präambel der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) wird der signifikante Einfluss der durch die Desertifikation induzierten Bevölkerungsentwicklung und Migration für eine nachhaltige Entwicklung betont. Der vorliegende Beitrag rekapituliert den Forschungsstand über die Zusammenhänge zwischen Umweltveränderungen - hier Desertifikation - und Migration. Die empirischen Daten zeigen, dass Umweltflüchtlinge, d. h. vom Hunger und vom Überleben getriebene Menschen heute den größten Anteil der weltweiten Migration ausmachen. Verlässliche Schätzungen zur Zahl der Umweltflüchtlinge liegen für Afrika bei ca. 10.000.000, wobei mehr als die Hälfte aus der Sahel-Zone stammen. Der Autor diskutiert einige der methodologischen Fragen, wie die Migrationsströme (in Afrika und weltweit) durch die Migrationsforschung qualitativ und quantitativ valider erfasst werden können. (ICA) [194-L] Robert, Rüdiger: Wasser im Nahen Osten und Nordafrika: Szenario einer Krise, in: Meike Janosch (Hrsg.) ; Rahel Schomaker (Hrsg.): Wasser im Nahen Osten und Nordafrika : Wege aus der Krise, Münster: Waxmann, 2008, S. 13-32 INHALT: Wasser ist keine im Überfluss vorhandene Ressource, das Vorkommen ist begrenzt. Bezogen auf den Bedarf der Menschen war Wasser in einigen Teilen der Erde stets ein knappes Gut, das eine sorgfältige Bewirtschaftung notwendig macht. Aus der Situation der Knappheit ist in jüngster Vergangenheit zunehmend eine Situation geworden, die als krisenhaft bezeichnet werden kann. Ursachen sind die rasch wachsende Weltbevölkerung und der fortdauernde Anstieg der Weltproduktion in Verbindung mit nicht nachhaltigen Verbrauchsmustern. Die Lebenserhaltungskapazität des Planeten Erde sieht sich dadurch einer immer stärkeren Belastung ausgesetzt. Der vorliegende Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund als Kern der Wasserkrise im Nahen Osten und Nordafrika die sich ständig weiter öffnende Schere zwischen Angebot und Nachfrage. Verbunden damit sind schwerwiegende Probleme der Anpassung, der Koordination sowie gegebenenfalls der Strukturveränderung und Systemerhaltung. Folge sind zunehmende Konkurrenzen um die Nutzung knappen Wassers. Diese führen zu Konflikten. Deren Intensität ist insbesondere abhängig von (1) der Stabilität der gesellschaftlichen Verhältnisse, wobei für die Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas gilt, dass sie aufgrund fehlender, teilweise auch schwindender innerer Homogenität vielfach äußerst gering ist; (2) den zur Verfügung stehenden Herrschafts- und Konfliktregelungsmechanismen, die in der Region durch hohe Bereitschaft zum Einsatz von Macht- und Gewaltpotenzialen gekennzeichnet sind; (3) dem Ausmaß, in dem wasserpolitische nicht als pragmatisch zu handhabende Fragen der Verteilung, sondern als ideologische und/oder mit anderen Auseinandersetzungen verbundene Fragen gesehen und behandelt werden; (4) dem Zwang zur Teilung gemeinsamer, grenzüberschreitender Wasserressourcen, wie es beispielweise an Euphrat und Tigris, an Jordan und Yarmuk und im Einzugsbereich des Nil der Fall ist. (ICA2)

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[195-L] Rodenberg, Birte: Anpassung an den Klimawandel aus Geschlechterperspektive: eine Querschnittsanalyse entwicklungs- und klimapolitischer Instrumente, (DIE Discussion Paper, 21/2009), Bonn 2009, 58 S., ISBN: 978-3-88985-471-1 (Graue Literatur; www.die-gdi.de/CMS-Homepage/openwebcms3.nsf/(ynDK_contentByKey)/ANES-7Y5GUC/ $FILE/DP%2021.2009.pdf;www.die-gdi.de/CMS-Homepage/openwebcms3.nsf/ (ynDK_contentByKey)/ANES-7ZLHXG/$FILE/DP%2024.2009.pdf) INHALT: In der Studie werden Ansatzpunkte vorgestellt, durch die im Rahmen von ausgewählten Maßnahmen und Politikinstrumenten der Anpassung an den Klimawandel auch das Ziel einer geschlechtergerechten Entwicklung angemessener als bisher verfolgt und umgesetzt werden kann. Der Analyse liegt eine sozialwissenschaftliche Perspektive zugrunde, die die Folgen des Klimawandels als eine Verstärkung bestehender sozialer und ökonomischer Verhältnisse ansieht, aber diese nicht als Ursache der vorhandenen (Verteilungs-)Ungleichheit und Ungerechtigkeit versteht. Eine solche, auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen abzielende Sichtweise ist in der bisherigen Klimadebatte, bspw. in den Berichten des IPCC, noch nicht besonders wirksam geworden. Im Zentrum der Debatten um die Folgen des irreversiblen Klimawandels stehen die Konzepte Anpassung und Vulnerabilität (Verwundbarkeit). Aus der Geschlechterperspektive besteht bei diesen Konzepten jedoch die Gefahr, dass die Opferrolle von Frauen zu sehr betont wird und sie nicht hinreichend als Akteurinnen gesellschaftlicher Prozesse adressiert werden. Um nicht dieser strategischen Engführung zu folgen, erfolgt im ersten Kapitel zunächst eine konzeptionelle Einbettung der hier miteinander verknüpften Diskurse, dem Genderansatz in der EZ und der Debatte um Anpassung an den Klimawandel. Die konzeptionelle Verengung sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Männer und Frauen in unterschiedlichem Ausmaß vom Klimawandel betroffen sind. Diese geschlechtsspezifischen Verwundbarkeiten werden im zweiten Kapitel anhand von fünf Problemfeldern des Klimawandels dargestellt, in denen zukünftig auch geschlechtsspezifische Anpassungsmaßnahmen erforderlich sind. Im Mittelpunkt der Studie steht schließlich die Querschnittsanalyse von normativen Rahmenpapieren und Politikinstrumenten aus Geschlechterperspektive im dritten Kapitel. Die armutsorientierten Politikinstrumente der deutschen EZ, ihre Schwerpunktstrategiepapiere (SSP) und Länderkonzepte (LK) sowie die Nationalen Aktionspläne zur Anpassung an den Klimawandel (NAPAs) als die wichtigsten Politikinstrumente der VN-Klimarahmenkonvention werden auf mögliche Anschlussstellen für Gender Mainstreaming analysiert. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen im vierten Kapitel richten sich an die Träger und das Vorfeld staatlicher Entwicklungszusammenarbeit. Sie zielen vorrangig auf die strategische Ausrichtung der Genderpolitik deutscher EZ und die Qualitätssicherung. (ICG2) [196-L] Rosa, Hartmut: Gentechnik und die spätmoderne Krise der Bejahung: die "Stimme der Natur" in der moralischen Landkarte der Moderne, in: Dirk Jörke (Hrsg.): Politische Anthropologie : Geschichte - Gegenwart - Möglichkeiten, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 165-176 INHALT: Taylor begreift den Menschen zwar als selbstinterpretierendes Tier, verbindet damit aber keine substanziellen Annahmen über die Ziele menschlichen Handelns. Menschen können nicht umhin, sich in ihrem Handeln an starken Wertungen zu orientieren, doch der Inhalt dieser Wertungen ist historisch und kulturell variabel. Gerade für die moderne Identität ist ein

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affirmativer Bezug auf die Natur kennzeichnend. Im modernen Denken besteht ein intrinsischer Zusammenhang zwischen dem guten Leben und der Natur der dem Konzept der Natürlichkeit als Fokus starker Wertungen. Doch eben dieser Zusammenhang wird durch die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich der Biotechnologien grundlegend bedroht. Sie stellen die Möglichkeit in Aussicht, sowohl die innere als auch die äußere Natur des Menschen planvoll herzustellen. Vor dem Hintergrund der taylorschen Sozialphilosophie ist dies ein Grund zur Befürchtung einer fundamentalen Orientierungskrise, da die Natürlichkeit im Sinne einer orientierungsstiftenden Quelle starker Wertungen in ein Objekt schwacher Wertungen transformiert wird. Dadurch gerät die Authentizität des Menschen in Gefahr, nicht so sehr seine Autonomie. (ICE2) [197-L] Ruffing, Reiner: Bruno Latour, (UTB Profile, 3044), Paderborn: Fink 2009, 130 S., ISBN: 978-3-7705-4735-7 INHALT: Bruno Latour wurde als einer der wichtigsten Vertreter der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) bekannt, in der das traditionelle Konzept des Sozialen als soziale Bindung unter Menschen durch die Vorstellung von Verbindungen menschlicher und nicht-menschlicher Wesen ersetzt wird. Aus Sicht der ANT ist es sinnvoll, die Frage des sozialen Zusammenhalts nicht allein auf das Bewusstsein zurückzuführen, sondern die entscheidende Rolle der Dingwelt mit zu berücksichtigen. Latours Beitrag zur Erneuerung der Sozialtheorie hebt die Bedeutung der Dinge für die Gestaltung des sozialen Lebens hervor. In seiner Wissenschaftssoziologie widerspricht er einer weit verbreiteten Annahme, wonach Wissenschaftler den von ihnen erforschten Objekten neutral gegenüberstünden. Vielmehr seien sie im Wissenschaftsalltag der Labors mit ihren Gegenständen eng verbunden. Sein Forschungsinteresse gilt immer der Frage, wie Wahrheiten und Gewissheiten entstehen. Er hat seinen philosophischen und soziologischen Neuansatz in einer mittlerweile kaum zu überschauenden Anzahl von Aufsätzen und einem guten Dutzend wichtiger Werke wie "Wir sind nie modern gewesen" (2008), "Das Parlament der Dinge" (2001), "Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft" (2008) und der Essaysammlung "Die Hoffnung der Pandora" (2000) ausgearbeitet. Nach einem allgemeinen Überblick über seinen Werdegang und die ANT gliedert sich der Aufbau des Bandes an diesen Hauptwerken Latours. Die abschließende Zitatensammlung kann in ihrer Zusammenstellung und Reihenfolge wie eine eigene kurze Einleitung in Latours Werk gelesen werden. (ICI2) [198-F] Sakdapolrak, Patrick, Dipl.-Geogr.; Kumaran, Vasantha, Prof. (Bearbeitung); Bohle, Hans-Georg, Prof.Dr. (Leitung): Anpassungsverhalten und Aushandlungsprozesse. Bewältigung von wasserbezogenen Gesundheitsrisiken durch verwundbare Gruppen in Chennai INHALT: Das Vorhaben geht von der Annahme aus, dass menschliche Gesundheit ein zentraler Indikator für den Zustand jedes Mensch-Umwelt Systems ist (ESSP 2005). Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen Bedrohungen für menschliche Gesundheit infolge von wasserbedingten Stressoren in der südindischen Megacity Chennai. Chennai bietet sich gerade aus wasser- und gesundheitsbezogener Perspektive als Untersuchungsgebiet besonders an. Die Region ist geprägt von einem monsunalen Klima mit ausgesprochener Saisonalität, die einerseits in intensiven Trockenperioden und andererseits extremen Niederschlagsereignissen ihren Ausdruck

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findet. Vor allem in der Vormonsunzeit ist die Stadt und ihr Umland von latenter Wasserknappheit betroffen. Während des Monsuns verursachen tropische Zyklone immer wieder verheerende Überschwemmungen. Aus diesen vielschichtigen Wasserkrisen ergeben sich zahlreiche gesundheitliche Risiken, insbesondere durch wasserbezogene und von Vektoren übertragene Krankheiten wie Cholera, Denguefieber oder Malaria. Die extreme Armut und Marginalität großer Bevölkerungsteile von Chennai - mehr als ein Drittel der über acht Millionen Einwohner des Großraums leben in Elendssiedlungen - bedingen eine große Exposition gegenüber Krankheitsrisiken und gleichzeitig stark beschränkte Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten großer Teile der Stadtbevölkerung. Das Forschungsprojekt das in Kooperation mit dem Department of Geography der Madras University (Prof. Vasantha Kumaran) durchgeführt wird, richtet sein Interesse auf das Bewältigungs- und Anpassungsverhalten verwundbarer Bevölkerungsgruppen gegenüber wasserbedingten Gesundheitsrisiken. Dabei verfolgt das Projekt zwei Zielsetzungen. Zum einen soll das Bewältigungs- und Anpassungsverhalten der Akteursgruppen aus handlungstheoretischer Perspektive beleuchtet und mit den strukturellen Rahmenbedingungen der Megacity verknüpft werden. Im Mittelpunkt stehen die konkreten, auf Gesundheitssicherung ausgerichteten Lebenshaltungsstrategien sowie die Aushandlungsprozesse der verwundbaren Akteure. Zum zweiten soll das Sustainable Livelihoods Framework als Analyserahmen für Gesundheitsrisiken in Megacities ausgebaut werden. Dazu sollen die für das Anpassungsverhalten zentralen Komplexe von "livelihood assets" und "livelihoods strategies" systematisch miteinander verknüpft und einer handlungstheoretischen Betrachtungsweise zugänglich gemacht werden. Das Projekt will damit auch Grundlagen für den gezielten entwicklungspolitischen Umgang mit Gesundheitsrisiken in Megacities bereitstellen, speziell im Bereich einer Stützung und Förderung der Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten der Betroffenen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Indien ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Bereich 03 Geographische Entwicklungsforschung (Postfach 1147, 53001 Bonn) KONTAKT: Sakdapolrak, Patrick (Tel. 0228-73-4005, e-mail: [email protected]) [199-L] Schäfer, Stefan: Die Zukunft des UNESCO-Welterbesystems: Reformansätze für das 21. Jahrhundert, in: Vereinte Nationen : Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen, Jg. 57/2009, H. 6, S. 234-248 INHALT: "Die Popularität der Welterbekonvention der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ist seit nunmehr fast 40 Jahren ungebrochen. Der Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt, dem sich die internationale Staatengemeinschaft im Rahmen der Welterbekonvention verschrieben hat, gilt als das Flaggschiff der UNESCO. Dieser Erfolg, der sich in der fast universellen Ratifizierung der Konvention und einer großen Anzahl an zu bewahrenden Stätten ausdrückt, bringt das Welterbesystem aber auch an seine Grenzen. Der vorliegende Beitrag nennt Gefahren bei der Umsetzung der Welterbekonvention und zeigt Möglichkeiten auf, ihnen zu begegnen." (Autorenreferat)

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[200-L] Schmid, Susanne: Vor den Toren Europas?: das Potenzial der Migration aus Afrika, (Forschungsbericht / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 7), Nürnberg 2010, 237 S., ISBN: 978-3-9812115-2-8 (Graue Literatur; www.bamf.de/cln_180/nn_443728/SharedDocs/Anlagen/DE/Migration/Publikationen/Forschung/ Forschungsberichte/fb7-vor-den-toren-europas.html) INHALT: Die Studie liefert eine aktuelle und ausführliche Analyse der Faktoren, die auf dem afrikanischen Kontinent zukünftige Migrationen auslösen können. Nach einer kurzen Einbettung des Begriffs Migrationspotenzial in migrationstheoretische Ansätze, werden vier Aspekte beleuchtet: 1. die demographischen Strukturen des afrikanischen Kontinents im Vergleich zu Europa; 2. die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt; 3. politische Faktoren wie Regierungsformen und Konflikte; 4. umweltrelevante Faktoren wie z.B. Auswirkungen des Klimawandels. Die Ergebnisse werden in Bezug gesetzt zu den aktuellen regulären und irregulären Migrationsbewegungen zwischen Afrika und Europa sowie den bereits hier lebenden afrikanischen Bevölkerungen. Vor dem Hintergrund dieser Analysen der Entwicklung des Migrationspotenzials erfolgt eine qualitative Einschätzung der möglichen zukünftigen Migrationen innerhalb Afrikas, nach Europa und nach Deutschland." (Autorenreferat) [201-F] Schmidt, Matthias, Dr.rer.nat.; Dörre, Andrei, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Kreutzmann, Hermann, Prof.Dr.; Schickhoff, Udo, Prof.Dr.; Schmidtlein, Sebastian, Prof.Dr. (Leitung): Der Einfluss des Transformationsprozesses auf die Mensch-Umwelt-Interaktionen in Südkirgistan INHALT: Untersuchung der durch die Transformation veränderten Mensch-Umwelt-Beziehungen am Beispiel der Walnuss-Wildobst-Wälder Südkirgistans nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Erlangung der Unabhängigkeit Kirgistans: a) Verständnis gewinnen über die historischen und gegenwärtigen ökonomischen, politischen und soziokulturellen Strukturen sowie über Ziele und Intentionen der handelnden Akteure, b) Verbesserung des Kenntnisstandes über den ökologischen Zustand der Wälder, c) Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts, um Wege zu finden, den Wald nachhaltig zu schützen und sein genetisches Potenzial zu erhalten sowie den Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung zu sichern GEOGRAPHISCHER RAUM: Kirgistan METHODE: Politische Ökologie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (lokale Bevölkerung). Beobachtung, teilnehmend. Dokumentenanalyse, offen (Archive in Bischkek, Osh und Djalalabad -Kirgistan-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, M.: Kirgistans Walnusswälder in der Transformation. Politische Ökologie einer Naturressource. in: Europa Regional, 13, 2005, 1, S. 27-37.++ +Schmidt, M.: Utilisation and management changes in South Kyrgyzstan's mountain forests. in: Journal of Mountain Sciences, 2, 2005, 2, pp. 91-104.+++Schmidt, M.: 15 Jahre Unabhängigkeit der Kirgisischen Republik: Entwicklungshemmnisse der postsowjetischen Transformation. in: Geographische Rundschau, 58, 2006, S. 48-56.+++Schmidt, M.: Transformation der 'Livelihood Strategies' im ländlichen Kirgistan: verlorene Sicherheiten und neue Herausforderungen. in: Occasional Papers Geographie, 32, 2006. Berlin. ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht an Volkswagenstiftung Az.:I/78 548.

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ART: BEGINN: 2003-02 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften Zentrum für Entwicklungsländerforschung -ZELF- (Malteser Str. 74-100, 12249 Berlin); Universität Hamburg, Fak. für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Department Geowissenschaften Institut für Geographie (Bundesstr. 55, 20146 Hamburg); Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut (Postfach 1147, 53001 Bonn) KONTAKT: Schmidt, Matthias (Tel. 030-838-70220, e-mail: [email protected]) [202-L] Schrage, Sigrid: Menschenbild und Leiblichkeit: eine philosophisch-anthropologische Studie nach der Phänomenologie Merleau-Pontys, (Body-Feeling und Body-Bildung, Bd. 1), Stuttgart: IbidemVerl. 2009, 131 S., ISBN: 978-3-89821-932-7 INHALT: "'Ich bin kein isoliertes, weltloses Subjekt, sondern durch meinen Leib in der Welt verankert, die der Horizont ist, innerhalb dessen ich wahrnehmend mit den Dingen kommuniziere. Auf dem Grunde einer Natur, die ich mit dem Sein gemein habe [connaturalité], d.h. aufgrund meiner Leiblichkeit, die mich mit dem Sein verbindet wie die Nabelschnur das Kind mit der Mutter, bin ich fähig, in bestimmten Anblicken des Seins einen Sinn zu entdecken, ohne ihn ihnen selbst kraft einer konstituierenden Leistung erst verliehen zu haben.' (Maurice Merleau-Ponty). Diese fundamentale und für den Menschen existentielle Bedeutung des Leibes wird von Sigrid Schrage anhand einer phänomenologischen Bestimmung des Leibes nach Merleau-Ponty herausgearbeitet und dem vermeintlich objektiven wahren Wissen gegenübergestellt. Mit einer kurzen historischen Beschreibung von Stationen der Leib-Seele-Problematik im Abendland zeigt sie dem Leser die Bedingungen von Leiblichkeit bzw. von der (Un-)Möglichkeit, Leib zu sein, auf. Die Autorin verknüpft diese leibphänomenologischen Erkenntnisse mit der heutigen, von Gernot Böhme formulierten 'ernsten Frage' nach der Weise, Leib zu sein. Die Frage, inwieweit der Mensch noch Natur ist, sein Leib ist, rückt ins Zentrum der Betrachtung. Denn unser Lebensvollzug und unsere Weise, Dinge und Ereignisse wahrzunehmen, ihnen Raum und entsprechende Bedeutung zu geben, wird durch herrschende Umstände, etwa in Form von gesellschaftlichen Normen, technischer Anonymisierung oder Zeitlosigkeit, empfindlich gestört bzw. bestimmten Normen unterworfen. Das Natur-Sein des Menschen, das Leib-Sein, gerät aus dem Blickfeld und wird verdrängt." (Autorenreferat) [203-L] Schüler, Sonja: Zivilgesellschaftliche Entwicklungen in Bulgarien am Beispiel Umweltschutz, in: Anton Sterbling (Hrsg.): Zivilgesellschaftliche Entwicklungen in Südosteuropa : 46. Internationale Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft in Tutzing 8.-12.10.2007, Offenbach am Main: Sagner, 2009, S. 285-300 INHALT: Die Autorin skizziert zunächst die historischen Hintergründe für die Entwicklung einer Zivilgesellschaft in Bulgarien und die Formen der gesellschaftlichen Selbstorganisation nach 1989. Sie zeigt anschließend, dass der Umweltschutz in Bulgarien ein Beispiel für die wichtige Funktion gesellschaftlicher Organisationsformen als Vermittlungs- und Interessenvertretungsorgane sowie für die politischen und gesellschaftlichen Einflusspotentiale gesellschaftli-

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cher Interessenzusammenschlüsse auch unter schwierigen Rahmenbedingungen ist. Zugleich erweist sich der Umweltschutz als ein zunehmend genutzter Kanal für die weiterführende Kritik an allgemeinen politischen und sozioökonomischen Missständen. Die Erfolge im Umweltbereich können jedoch nach Meinung der Autorin nicht darüber hinwegtäuschen, dass strukturelle Schwächen die eigenständige Handlungsfähigkeit des Großteils der gesellschaftlichen Organisationen nicht nur in Bulgarien, sondern auch in anderen postsozialistischen Staaten der Region erheblich beeinträchtigen. Dazu gehören das Fehlen einer breiten Mitgliederbzw. Unterstützerbasis, chronischer Ressourcenmangel und damit verbunden eine häufig unzureichende personelle und technische Infrastruktur der Vereinigungen sowie eine Ressourcenkonkurrenz um knappe Mittel, welche die Kooperationsbereitschaft der Vereinigungen einschränkt. Dennoch kann das Umweltengagement ein Problembewusstsein erzeugen, die Partizipation fördern und die Bürger in die Lage versetzen, durch eigenes Engagement zur Durchsetzung ihrer Forderungen beizutragen. (ICI2) [204-F] Seipel, Christian, Dr.; Eifler, Stefanie, PD Dr. (Leitung): Die Operationalisierung von Gelegenheiten im Rahmen standardisierter Befragungen INHALT: Im dem Projekt soll überprüft werden, wie man Gelegenheitsstrukturen in Massenbefragungen operationalisieren kann. Ausgehend von der in der Umweltsoziologie etablierten und an der Rational Choice-Theorie angelehnten Unterscheidung von High-Cost-/ Low-Cost Situationen soll getestet werden, ob sich Handlungen, die sich hinsichtlich der erwarteten Folgekosten unterscheiden, als High-Cost- bzw. Low-Cost-Situationen modellieren lassen. Auf der theoretischen Grundlage der General Theory of Crime von Gottfredson und Hirschi (1990) und der Rational Choice-Theorie werden Brückenhypothesen abgeleitet und empirisch mit Regressionsmodellen und linearen Strukturgleichungsmodellen überprüft. Die empirische Basis dieses Projekts stellen kumulierte ALLBUS-Daten dar. METHODE: Ausgehend von der in der Umweltsoziologie etablierten und an der Rational Choice Theorie angelehnten Unterscheidung von High-Cost-/ Low-Cost-Situationen soll getestet werden, ob sich Handlungen, die sich hinsichtlich der erwarteten Folgekosten unterscheiden, als High-Cost- bzw. Low-Cost-Situationen modellieren lassen. Auf der theoretischen Grundlage der General Theory of Crime von Gottfredson und Hirschi (1990) und der Rational Choice-Theorie werden Brückenhypothesen abgeleitet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (ALLBUS 1980-1998; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (Postfach 101363, 31113 Hildesheim); Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE II Methoden der empirischen Sozialforschung und Sozialpsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Seipel, Christian (Dr. Tel. 05121-883-503); Eifler, Stefanie (Dr. Tel. 0521-1064643) [205-F] Setiadi, Neysa (Bearbeitung); Birkmann, Jörn, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Socio-ökonomische Vulnerabilitätsindikatoren

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INHALT: Ziele: a) Identifizierung von Faktoren, die Vulnerabilität verschiedener sozialer Gruppen im Kontext Tsunamifrühwarnung und Evakuierung beeinflussen. b) Darstellung von Vulnerabilität der Bevölkerung als Mittel für "Awareness Raising" und Stadtplanung. Zwischenergebnisse: a) die räumliche Stadtstruktur bildet dynamische Exposition sozialer Gruppen gegenüber Tsunamis; b) Zugang zu Medien, wahrgenommene Selbstbetroffenheit und Wissen beeinflusst die Reaktionen auf Tsunamifrühwarnung. ZEITRAUM: 2007-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Padang, West-Sumatra, Indonesien METHODE: Ableitung von Vulnerabilitätskomponente und Kriterien nach BBC-Meta-Framework (Birkmann, 2006). Theorie: e.g. Protection Motivation Theory. Ansatz: qualitative und quantitative Instrumente: GIS, Statistik, Befragung. Untersuchungsdesign: snap-shot, um Methoden zu testen (Pilot) DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 930; Stadtgebiet; Auswahlverfahren: Purposiv). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 800.000; Stadt; Auswahlverfahren: Census). Gruppendiskussion (Stichprobe: 20; soziale Gruppe -Haushalte, arme Haushalte, Fischermänner-; Auswahlverfahren: purposiv, convenient). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: United Nations University Bonn, Institute for Environment and Human Security (Hermann-Ehlers-Str. 10, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-8150-238, e-mail: [email protected]) [206-F] Siebert, Rosemarie, Dr.; Sieber, Stefan, Dr.; Below, Till, M.Sc.; Artner, Astrid, Dipl.-Ing.; Nelson, Gerald, Dr.; Müller, Christoph (Bearbeitung); Müller, Klaus, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Strategies for adapting to climate change in rural Sub-Saharan Africa: targeting the most vulnerable INHALT: Entwicklung von globalen Klimaszenarien bzw. Szenarien globalen Wandels; Typologisierung von Produktionssystemen, die biophysische und sozioökonomische Faktoren berücksichtigen; Analyse von Anpassungsmaßnahmen auf der Mikroebene, basierend auf Akzeptanzanalyse; robustes Framework zur Politikberatung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Tanzania METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Berlin FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg); International Food Policy Research Institute (en); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK- (Postfach 601203, 14412 Potsdam) KONTAKT: Siebert, Rosemarie (Dr. Tel. 033432-82-204, e-mail: [email protected]) [207-F] Siebert, Rosemarie, Dr.; Tiemann, Silja, Dipl.-Agr.-Ing. (Bearbeitung): Knowledge for Ecological Networks (KEN): catalysing stakeholder involvement in the practical implementation of ecological network

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INHALT: Bei der praktischen Umsetzung der ökologischen Netzwerke (Biotopverbund) vor Ort besteht derzeit eine große Wissenslücke in Bezug auf geeignete Möglichkeiten und Strategien der Akteursbeteiligung. Es stellt sich die Frage, wie a) die notwendige Beteiligung und Unterstützung der relevanten Akteursgruppen, insbesondere aus Landwirtschaft, Raumplanung, Verkehr, Infrastrukturentwicklung und Wasserwirtschaft erfolgen kann, um die ökologischen Netzwerke zu etablieren und langfristig zu sichern; b) ein Ausgleich zwischen den sozioökonomischen Interessen der Landnutzung, die häufig eine Zerschneidung der Landschaft vorantreiben und dem Interesse, die ökologische Verbundenheit von Biotopflächen zu erhalten, erreicht werden kann; c) Kohäsion und Synergie zwischen den Aktivitäten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene geschaffen werden kann. Das Projekt erweitert das Wissen zur praktischen Umsetzung ökologischer Netzwerke, indem es erfasst, wie relevante Akteure im Umsetzungsprozess in den verschiedenen Ländern beteiligt werden. Es untersucht 'best practice'-Beispiele und leitet daraus ab, welche Synergien mit anderen gesellschaftlichen und politischen Strukturen möglich sind und wo Chancen und Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung von ökologischen Netzwerken liegen. Beteiligte Institutionen: ECNC European Centre for Nature Conservation, NL; Alterra; Croatian State Institute for Nature Protection; Estonian University of Life Science, Estonia; Federal Office for Environment (FOEN), Switzerland; Natural England, UK. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Thiemann, S,; Siebert, R.: Ecological networks implemented by participatory approaches as a response to landscape fragmentation: a review of German literature. in: Outlook on Agriculture, 38, 2009, 2, pp. 205-212. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Netherlands Ministry of Agriculture, Nature and Food Quality INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Siebert, Rosemarie (Dr. Tel. 033432-82-204, Fax: 033432-82-308, e-mail: [email protected]) [208-F] Staus, Alexander, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Becker, Tilman, Prof.Dr. (Betreuung): Haushaltseinstellungen und die entsprechende Betriebstypenwahl im LEH INHALT: Beeinflussung bestimmter Einstellungsmerkmale und soziodemographier Variablen von Haushalten (wie z.B. zu Qualität, Person, Umwelt, Bio, Gen, Werbung) auf die Geschäfts- und Betriebstypenwahl im Lebensmitteleinzelhandel. Einfluss soziodemographier Variablen gering. Je nach Produktgruppe (Fleisch, Brot/ Backwaren, Obst/ Gemüse) hängt die Geschäfts- und Betriebstypenwahl vor Allem von Qualität-, Preis- und Umwelteinstellungen ab. Es lässt sich eine implizite Reihenfolge der Betriebstypen und Geschäfte ableiten. ZEITRAUM: 01.01.2006 bis 30.06.2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Nach der Entscheidung der Produkt- bzw. Warenkorbwahl eines Haushalts folgt die Betriebstypenwahl.Ein Mixed Logit Modell, mit den Betriebstypen als abhängige Variable, schätzt das Modell und die Bedeutung der unterschiedlichen Faktoren. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Staus, A.: Standard and Shuffled Halton sequences in a mixed logit model. Hohenheimer Agrarökonomische Arbeitsberichte, 17. Hohenheim 2008, 29 p. Download unter: https://marktlehre.uni-hohenheim.de/63351.html . ARBEITSPAPIERE: Staus, A.: Determinants of store type choice in the food market for fruits and vegetables (Veröffentl. geplant). ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-24304, e-mail: [email protected]) [209-L] Stehr, Nico; Storch, Hans von: Klima, Wetter, Mensch, Opladen: B. Budrich 2010, 174 S., ISBN: 978-3-86649-228-8 INHALT: "Der Klimawandel, die Klimakatastrophe sind in aller Munde. Vielfach reden wir vom Klima, meinen aber eigentlich das Wetter. Wie sich die Idee vom Klima selbst über die Zeiten gewandelt hat, wo Wetter aufhört, Klima anfängt und wo 'normale' Veränderungen zu hysterischen Reaktionen führen - all das zeigen die beiden Autoren eindrucksvoll. Ein Naturwissenschaftler und ein Sozialwissenschaftler zeigen das Zusammenspiel von Klima und Gesellschaft. Das natürliche Klima ist eine der wichtigen Bedingungen für die Möglichkeit menschlicher Existenz. Schon deshalb ist das Klima seit Jahrhunderten eines der zentralen Themen menschlichen Nachdenkens. Ursprünglich und dann immer wieder, wenn auch in abgeschwächter Form, hat man den Verdacht geäußert oder mit großer Sicherheit verkündet, dass Klima nicht nur Grundlage der menschlichen Zivilisation ist, sondern ihre besonderen Formen, Erfolge und Unterschiede hervorbringt und erklärt. Der Mensch ist deshalb je nach Klimaregion Opfer oder Begünstigter. Allerdings ist der Mensch angeblich nicht nur ein durch Klima bestimmtes Geschöpf und Klima ist nicht nur ein Objekt menschlicher Reflexion, sondern wie wir in jüngster Zeit zunehmend feststellen müssen, ist Klima auch Ergebnis menschlichen Handelns. Die Diskussion über eine von Menschen verursachte globale Klimaveränderung wird zunehmend intensiver und kontroverser. Dieses Buch erläutert die verschiedenen Facettten des Begriffs 'Klima' und zeigt, wie der Begriff soziale und politische Wirkung entfaltet und wie er sich im Laufe der Geschichte gewandelt hat." (Autorenreferat) [210-L] Strübel, Michael: Eine grenzenlose Welt: der Staat zwischen Transnationalisierung und Renationalisierung, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 26/2009, H. 2, S. 97-110 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424) INHALT: Die gegenwärtigen Entwicklungen zeigen nach Meinung des Autors, dass eine eher diffus existierende transnationale Zivilgesellschaft aus Politikern unterschiedlicher Couleur, neuen sozialen Bewegungen und Wissenschaftsgesellschaften einem ungezügelten ökonomischen Globalisierungsprozess eigene Projekte und positive Utopien entgegen stellt. Die Globalisierungskritiker hatten neben den neuen sozialen Bewegungen, wie sie sich in Nicht- Regierungsorganisationen wie ATTAC organisierten, eigene fachwissenschaftliche Podien geschaffenen, deren durchgängigstes Merkmal die multinationale Vielfalt ist. Den globalen Herausforderungen sollte mit dem Prinzip des "sustainable development" entgegnet und entsprechende Technologien danach untersucht werden, dass sie nachhaltig und zukunftsfähig sind

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und möglichst bei geringem Risiko und im Energiesektor einer noch zu akzeptierenden Fehlerfreiheit auch für künftige Generationen und für die sich entwickelnden Staaten zur Verfügung stehen. Der Autor geht in seinem Diskussionsbeitrag unter anderem auf die Globalisierung der Medien, die Denationalisierung und moderne Staatlichkeit, den europäischen Integrationsprozess, das Verhältnis von moderner Staatlichkeit und politischer Kultur sowie auf das Leitbild von Global Governance ein. (ICI2) [211-L] Swyngedouw, Erik: Immer Ärger mit der Natur: "Ökologie als neues Opium für's Volk", in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 371-389 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Begriff "Natur" ist ein Leerbegriff, der von Wissenschaftlern, Politikern und Experten durch eine Vielzahl technisch-administrativer Verfahren kolonisiert und mit Leben gefüllt wird. Dies bedeutet eine Entpolitisierung Parsons excellence. "Natur" wird außerhalb des öffentlichen Diskurses und Disputes verortet. Um eine demokratische und gesellschaftlich inklusive Antwort auf die gegenwärtige "Umweltkrise" zu finden, muss das Konzept "Natur" aufgegeben werden. "Natur" muss als gesellschaftlicher und umweltbezogener Prozess begriffen werden. Öffentliche Räume, die eine Diskussion egalitärer sozioökologischer Verhältnisse erlauben, müssen zurückgewonnen werden. (ICEÜbers) [212-L] Tänzler, Dennis; Maas, Achim; Carius, Alexander: Anpassung an den Klimawandel im Zeichen von Konflikten und Krisen, in: Die FriedensWarte, Bd. 84/2009, H. 2, S. 73-92 INHALT: "Die Auswertungen klimawissenschaftlicher Erkenntnisse durch den Weltklimarat zeichnen ein dramatisches Bild der regionalen Auswirkungen des Klimawandels. Am stärksten betroffen sind Gesellschaften mit geringen Anpassungskapazitäten. Um das wachsende Konfliktpotential und die Zunahme gesellschaftlicher Spannungen durch Klimaveränderungen zu vermeiden, gewinnt die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsprozessen eine zentrale konfliktpräventive Bedeutung. Der Artikel diskutiert die diesbezüglichen Potentiale von Anpassungspolitik vor dem Hintergrund erster Ansätze auf nationaler und internationaler Ebene: Es wird aufgezeigt, dass ein rein technisch verstandener Anpassungsbegriff zu kurz greift, um die notwendigen Wandlungsprozesse in Konfliktkontexten zu begleiten. Vielmehr bedarf es der Entwicklung konfliktsensitiver Anpassungsprozesse, die den nationalen Kapazitätsaufbau international flankiert und regional verankert." (Autorenreferat) [213-F] Teutsch, Barbara, M.A. (Bearbeitung); Ortwin, Renn, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Innovation processes in the field of renewable energies (REMAG) INHALT: Das Projekt REMAG startet im Rahmen des Exzellenzclusters "SimTech" (Simulation Technologies) der Universität Stuttgart vor dem Hintergrund, dass erneuerbare Energien in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen (Ressourcenknappheit, CO2-Problematik) zunehmend an Bedeutung gewinnen. In diesem Zusammenhang ist es auch der Politik ein Anliegen, diesen Energie- und Wirtschaftszweig durch Fördergelder und entsprechende Rah-

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menbedingungen zu stützen und zu stärken. Wie dies (sinnvoll) geschehen kann, ist Teil sozialwissenschaftlicher Innovationsforschung, von der momentan jedoch kein einheitliches Bild zu zeichnen ist. Unterschiedlichste Ansätze versuchen, den Bedingungen (gelungener) Innovationen auf den Grund zu gehen, um diese dann in Empfehlungen für die Zukunft einfließen zu lassen. Ziel des Projekts ist es, zum einen einen theoretischen Zugang zu finden, um sowohl individualistische als auch strukturell orientierte Ansätze der Innovationsforschung einzubinden, und mit Hilfe einer multiagentenbasierten Simulation Innovationsprozesse im Bereich erneuerbarer Energien sowie den Einfluss der Politik darauf nachzuzeichnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Verbindung zwischen individualistischen und strukturell geprägten Innovationstheorien (Netzwerkansätze), multiagentenbasierte Simulation von Innovationsprozessen im Bereich erneuerbarer Energien. ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. V Technik- und Umweltsoziologie (Seidenstr. 36, 70174 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [214-F] Urban, Thomas, Dr. (Bearbeitung): Visionen für das Ruhrgebiet. IBA Emscher Park: Konzepte, Projekte, Dokumentation INHALT: Im Dezember 1988 wurde die Internationale Bauausstellung Emscher Park als ein Strukturprogramm des Landes NRW mit zehnjähriger Laufzeit gegründet. Anders als die bisherigen Bauausstellungen in Stuttgart oder Berlin machte sich die IBA Emscher Park die ökologische und städtebauliche Erneuerung einer vom Strukturwandel betroffenen Region im nördlichen Ruhrgebiet zur Aufgabe: Sie sollte den "Hinterhof des Ruhrgebiets auf Vordermann bringen" und in dem etwa 800 qkm großen Gebiet Zukunftsperspektiven aufzeigen. Mit der Unterstützung von 17 Kommunen zwischen Duisburg und Hamm, des KVR sowie zahlreicher Verbände und privater Initiativen wurden bis zum "IBA-Finale" 1999 über 120 Projekte entwickelt und realisiert. Vorhaben, die, wie der ökologische Umbau des Emschersystems, über den Abschluss der IBA hinausgehen, werden erst in einigen Jahren abgeschlossen sein. Ziel des 2007 durchgeführten Projekts war die Erstellung einer Broschüre zur IBA Emscher Park, die dem nach wie vor großen Interesse an der Bauausstellung Rechnung trägt. Neben den Grundsätzen, der Organisation und Finanzierung standen die sechs Schwerpunkte der IBA (Emscher Landschaftspark, Umbau des Emschersystems, Arbeiten im Park, Industriedenkmäler, Wohnen und Stadtentwicklung, Soziale Initiativen) im Mittelpunkt. In einem "historischen Teil" wurden die Programminhalte bis zum "Finale" 1999 dargelegt, wobei u.a. auf die im Archiv für soziale Bewegungen befindlichen Akten der IBA zurückgegriffen wurde. Die Textbeiträge für den "aktuellen Teil" wurden von Vertretern der am IBA-Projekt beteiligten Institutionen der Region verfasst. Schließlich führte das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW ein längeres Interview mit dem früheren geschäftsführenden Direktor der IBA Emscher Park GmbH, Prof.Dr. Karl Ganser. Im Januar 2008 wurden die Forschungsergebnisse in der Broschüre "Visionen für das Ruhrgebiet" im Klartext-Verlag Essen veröffentlicht. Der knapp hundertseitigen, reich bebilderten Publikation liegt eine CD-ROM bei, mit der ein schneller Zugriff auf die aufbereiteten archivarischen Bestände (Akten, Schriften und Karten) zur IBA Emscher Park möglich ist und die zu weiteren Forschungen über die Bauausstellung anregen soll. Die Broschüre wurde von der Stiftung Bibliothek des

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Ruhrgebiets herausgegeben und vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet VERÖFFENTLICHUNGEN: Urban, Thomas: Visionen für das Ruhrgebiet. Hrsg. von der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets. Essen: Klartext-Verl. 2008, 95 S. + 1 CD-Rom. ISBN 9783-89861-889-2. ART: BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land NordrheinWestfalen Ministerium für Bauen und Verkehr INSTITUTION: Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB- (Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0234-32-28822, e-mail: [email protected]) [215-F] Wang, Yi, M.Sc. (Bearbeitung); Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Leitung); Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Betreuung): Social impact assessment of the natural forest protection program to the local forest-department communities in mountainous regions in Western China - case studies in Gan Su province and Chong Lin municipality INHALT: Social Impact Assessment (SIA) has been employed as a development instrument by various sectors in analyzing, monitoring and managing the social consequences of planed policy (program, project) onto the local people. In the context of recent policy change in China, the Natural Forest Protection Program (NFPP) is implementing with its main ecological target by the central government since 1998, while the social consequences of the NFPP to the local people so far are unknown. This research work is trying to apply the concept of SIA, to analyze the impact of the NFPP and its associated activities onto the local community in terms of demographic change, institutional organizations and infrastructure services, as well as the individual household aspects, e.g. income and occupation structure, values and attitudes change toward forests, etc. Following questions proposed to be answered through the research: 1. How to apply the SIA in NFPP evaluation? 2. What are the main social indicators and systematic indicator framework for SIA in NFPP evaluation? This research will be conducted respectively in the areas with different forest ownership forms (state-owned and collective), in order to know the further questions such as: 3. What are the influencing factors (internal and external) to determine the different social consequences of NFPP in different areas? 4. What is the implication for the future forest policy making? The concept of SIA and Theory of Human Ecology will be relevant to this research. Social science methods such as Questionnaire Survey, Semi-structured Interview and Key Informant Interview, Target Group Discussion, field observation will be used for data collection; and SPSS statistic software will be employed for data processing and analysis. Externe Kooperationspartner: Sino-German Cooperation for Sustainable Development - Sustainable Forest Management in Western China; Chinese Academy of Forestry (CAF).| GEOGRAPHISCHER RAUM: Villages in Gan Su province and Chong Lin municipality, Western China VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Social impact assessment of the natural forest protection program in state-owned forest area in China and it's policy implications. Final report and articles from workshop "Sino-German forest dialogue on sustainable forest management. GTZ, Chinese Academy of Forestry (CAF). ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-

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INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft (Postfach 1117, 01735 Tharandt); Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH (Postfach 5180, 65726 Eschborn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-38-31832, e-mail: [email protected]) [216-F] Weidner, Helmut, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Fair climate change policy and moral capacities INHALT: Wie wirken sich auf Fairness bezogene Werte und Einstellungen in verschiedenen Ländern auf ihr Engagement in der globalen Klimapolitik aus? Inwieweit und in welchen Dimensionen unterscheiden sich diesbezügliche "moralische Kapazitäten" in den verschiedenen Ländern? ZEITRAUM: ab 1985 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Japan METHODE: Verbindung von normativer und Policy-Analyse; umweltpolitischer Kapazitätsansatz VERÖFFENTLICHUNGEN: Weidner, H.: Außen hui, innen pfui? Zur Gerechtigkeitslücke in der deutschen Klimapolitik. in: Führ, Martin; Wahl, Rainer; Wilmowsky, Peter von (Hrsg.): Umweltrecht und Umweltwissenschaft. Festschrift für Eckard Rehbinder. Berlin: E. Schmidt 2007, S. 625-651. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-25491-269, Fax: 030-25491-254, e-mail: [email protected]) [217-F] Weller, Christoph, Prof.Dr. (Bearbeitung): Der Wandel globaler Bedrohungswahrnehmungen INHALT: Transnationaler Terrorismus, Krieg, die Klimakatastrophe - was wird in der öffentlichen Meinung als größte globale Bedrohung angesehen und welche Faktoren beeinflussen den Wandel dieser Bedrohungswahrnehmungen? ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung (86135 Augsburg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5591, e-mail: [email protected]) [218-F] Zeitler, Benjamin (Bearbeitung); Sebaldt, Martin (Betreuung): Verbandliche Interessenvertretung und Mitgestaltung in den mittel- und osteuropäischen Transformationsstaaten. Eine Untersuchung am Beispiel der Gewerkschaften und Umweltschutzorganisationen in der Tschechischen Republik und der Ukraine INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechischen Republik, Ukraine ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, insb. Westeuropa (93040 Regensburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0941-943-3520, e-mail: [email protected])

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[219-L] Altvater, Elmar; Bischoff, Joachim; Hickel, Rudolf; Hirsch, Joachim; Hirschel, Dierk; Huffschmid, Jörg; Zinn, Karl Georg: Krisen Analysen, Berlin: VSA-Verl. 2009, 145 S., ISBN: 978-3-89965-343-4 INHALT: "In diesem Buch werden folgende Themenkomplexe behandelt: 1. Die Ursachen der Krise: vom Platzen der Spekulationsblasen über den Zusammenbruch des Wall Street-DollarRegimes bis zum konjunkturellen Niedergang, der dazu führt, dass 2009 erstmals seit 60 Jahren die Weltwirtschaft schrumpft. 2. Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen den Krisenerscheinungen: von der kapitalistischen Produktions- und Konsumweise als 'Mutter aller Krisen' über die Finanzkrise, die Hypothesen-, Immobilien-, Kredit- und Überakkumulationskrise bis zur humanitären und Klimakrise. Dabei wird auch das Konzept eines 'Green New Deal' als Ausweg kritisch hinterfragt. 3. Der Entwicklungsverlauf: Er wird nicht nur hinsichtlich Tiefe und Länge der Krise und der möglichen Gefahren für das Weltwährungssystem analysiert, sondern es wird auch gezeigt, wie nach dem Ende des 'amerikanischen Jahrhunderts' die globale Wohlstands- und Machtverteilung umgewälzt wird. 4. Das Scheitern bisheriger Rettungsversuche. Gefragt sind alternative Strategien, denen es nicht um die Revitalisierung überkommener Verhältnisse geht, sondern die Perspektiven grundlegender gesellschaftlicher Veränderung (im Kapitalismus und darüber hinaus) aufzeigen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elmar Altvater: Über vielfältige Ursachen der kapitalistischen Krisen und einfältige Politik (7-26); Joachim Bischoff: Globale Wirtschaftskrise. Deutungsansätze und Bausteine zur theoretischen Einordnung (27-44); Rudolf Hickel: Plädoyer für einen regulierten Kapitalismus. Wirtschafts- und Finanzmarktkrise - Ursachen und Lehren (45-74); Joachim Hirsch: Die Krise des neoliberalen Kapitalismus: Welche Alternativen? (75-88); Dierk Hirschel: Nach der Krise ist vor der Krise (89-103); Jörg Huffschmid: Europäische Perspektiven im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise (105-118); Karl Georg Zinn: Krisenerklärung: Drei verlorene Jahrzehnte. Das Verhängnis ideologisch verfestigter Fehldiagnosen (119-145). [220-L] Altvater, Elmar: Globale Finanzkrise und der Staat: Chancen des ökologischen Keynesianismus, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 57, S. 5-18 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Autor analysiert die Ursachen und Folgen der globalen Finanzkrise seit dem Jahr 2007 und setzt sich mit der kapitalistischen Produktions- und Konsumweise sowie der Verwandlung des finanzgetriebenen Kapitalismus in einen staatsgetriebenen Kapitalismus kritisch auseinander. Er geht ferner mit Blick auf die Umweltproblematik der Frage nach, ob die Zukunft durch einen "Green New Deal", einen globalen Marshall-Plan oder eine sozialökologische Konversion gekennzeichnet sein wird. Der ökologische Keynesianismus wird seiner Meinung nach nur dann zu einem seriösen Konzept, wenn er mit einer Politik der sozialen und ökologischen Konversion der ökonomischen Strukturen verknüpft wird. Die kapitalistische Form der Überschussproduktion und das fossile Energiesystem, das in den vergangenen 250 Jahren das hohe Fahrttempo der Weltwirtschaft ermöglicht hat, wird in Frage gestellt. Das Wachstum wird zwar langsamer, aber die Entwicklung aller Fähigkeiten könnte bei weniger Hetze und Atemlosigkeit umfassender als im fossilen Kapitalismus sein. Nach mehreren

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Jahrzehnten der wilden Privatisierung öffentlicher Einrichtungen und Räume könnten, verbunden mit einer Re-Regulierung der Finanzmärkte, öffentliche Räume wieder angeeignet werden. Dies ist unverzichtbar für die Weiterentwicklung einer sozialen Demokratie, die von sozialen Bewegungen getragen wird. (ICI2) [221-L] Altvater, Elmar: Globalisierung als Verselbständigung der Ökonomie, in: Sylke Nissen (Hrsg.) ; Georg Vobruba (Hrsg.): Die Ökonomie der Gesellschaft : Festschrift für Heiner Ganßmann, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 205-223 INHALT: Gegenstand des Beitrags sind die Dynamik der Entbettung von Märkten, die Verselbständigung der Ökonomie und schließlich die Rückwirkungen auf die reale Ökonomie, die Gesellschaft und Natur in Gestalt von Sachzwängen. In der Analyse der Entbettungs- und Verselbständigungstendenzen gibt es zwei Schwerpunkte: ihre "hardware", das fossile Energiesystem in Verbindung mit dem industriellen Energiewandlungssystem, und ihre "software" des globalen Finanzsystems, die das finanzgetriebene Akkumulationsregime zum Laufen bringt. Das finanzgetriebene Akkumulationsregime generiert Renditeforderungen und verlangt daher die Produktion eines realwirtschaftlichen Überschusses, der angesichts der Leistungsgrenzen der "hardware", also angesichts der Grenzen von Ressourcen und Deponien von Schadstoffen nicht dauerhaft und keineswegs in obendrein wachsendem Maße zu erbringen ist. Als Synthese ergibt sich die Perspektive der erneuerbaren Energien als zukunftsweisendes Projekt. (ICE2) [222-L] Altvater, Elmar: Grün im XXL-Format: ein "ökologischer Keynesianismus" - Idee und kein Projekt, in: Thomas Sauer (Hrsg.) ; Silke Ötsch (Hrsg.) ; Peter Wahl (Hrsg.): Das Casino schließen : Analysen und Alternativen zum Finanzmarktkapitalismus ; Reader des Wissenschaftlichen Beirats von Attac, Hamburg: VSA-Verl., 2009, S. 119-127 INHALT: Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise hat für den Autor "systemische" Dimensionen erreicht. Die ökonomische Stabilität ist gründlich unterminiert. Auch die Hegemonie des Kapitals wird mit der Krise des Neoliberalismus in Zweifel gezogen, zumal alte keynesianische nachfrageorientierte Vorstellungen neue Anziehungskraft gewinnen und massive Staatseingriffe nicht mehr tabu, sondern en vogue sind. Es fehlen jedoch für den Autor in dieser Situation koordiniert und selbstbewusst strategisch operierende Akteure, die in breiter Front Alternativen glaubhaft entwickeln können und auch durchzusetzen vermögen. Der Staat wird ins Spiel zurückgeholt, aus dem er in den Jahrzehnten des Neoliberalismus vertrieben worden war. Auch überzeugt Anhänger der freien Marktwirtschaft fordern: "Wer marode Geldhäuser retten will, muss sie zeitweise verstaatlichen". Der vorliegende Beitrag untersucht unter diesen Vorzeichen die neue Rolle des Staats, die der Banken und "Bankster", die den Crash mit verursacht haben. Erörtert wird dann, ob der plötzliche und überraschende neue Spielraum für alternative Konzepte wie das eine neuen "Green New Deal" oder eines "ökologischen Kapitalismus" genutzt werden kann. (ICA2)

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[223-F] Bauer, Michael W., Dr.; Tosun, Jale; Bernauer, Dominik; Busch, Per-Olof; Jörgens, Helge (Bearbeitung); Knill, Christoph, Prof.Dr.; Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Leitung): Confronting social and environmental sustainability with economic pressure: balancing trade-offs by policy dismantling? (CONSENSUS) INHALT: CONSENSUS zielt darauf ab, Zielkonflikte und Synergien zwischen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension von nachhaltiger Entwicklung näher zu beleuchten. Um dieses Ziel zu erreichen, legt das Projekt bewusst einen engen Fokus auf Themen, die in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung sind.Erstens wird im Rahmen von CONSENSUS die Beziehung zwischen ökonomischem Druck und der Ausgestaltung von Umwelt- und Sozialpolitik untersucht. Zweitens besitzt das Projekt dadurch eine innovative Perspektive als das es explizit erörtert unter welchen Bedingungen bessere Regulierung oder gar Deregulierung einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leisten können. Drittens analysiert CONSENSUS die kausale Beziehung zwischen ökonomischem Druck und umwelt- sowie sozialpolitischer Nachhaltigkeit anhand eines quantitativen Untersuchungsdesigns, welches die Politikentwicklung in 25 OECD Mitgliedstaaten über einen Zeitraum von 30 Jahren (1975-2005) dokumentiert und in Zusammenhang mit potentiellen Erklärgrößen setzt. Viertens bietet der Analysefokus den Vorteil, dass regulative Anpassungen in verschiedenen Politikfeldern beleuchtet werden. Die Untersuchung der beiden Politikfelder besitzt zudem den Vorteil, dass es Aussagen darüber zulässt, ob ökonomischer Druck sich gleichstark auswirkt. Fünftens stellen Umwelt- und Sozialpolitik Kernbereiche der nachhaltigen Entwicklungsstrategie der Europäischen Union dar. Weitere Projektpartner: University of East Anglia, School of Environmental Sciences, Centre for Social and Economic Research on the Global Environment; Oxford University, Department of Politics and International Relations; University of Aarhus, Deparment of Political Science; Institut Barcelona d'Estudis Internacionals; European University Institute, Florence. (S.a. www.fp7-consensus.eu ). GEOGRAPHISCHER RAUM: 25 OECD-Mitgliedstaaten METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 48 -Länder-; Gesetzesdaten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. www.fp7-consensus.eu . ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Policy Forschung und Verwaltungswissenschaft (Fach D 91, 78457 Konstanz); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Tosun, Jale (Tel. 07531-882301, Fax: 07531-882381, e-mail: [email protected]) [224-F] Baumann, Vera; Müller, Anna-Lena; Mutschler, Dennis; Steiner, Sylvia Marlene; Walenta, Thomas; Hartje, Volkmar, Prof.Dr.; Kibaroglu, Aysegül, Dr. (Bearbeitung); Scheumann, Waltina, Dr. (Leitung): Anwendung von Umwelt- und Sozialstandards bei Wasser- und Wasserkraftprojekten in der Türkei

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INHALT: Die Weltkommission für Staudämme hat mit ihrem Bericht "Staudämme und Entwicklung: ein neuer Rahmen zur Entscheidungsfindung" (2000) globale Normen für Planungsund Entscheidungsprozesse bei Wasser- und Energieprojekten verabschiedet, um negative Auswirkungen zu vermeiden bzw. zu begrenzen. Länder, die wie die Türkei, Brasilien, Indien und China, zur wirtschaftlichen Entwicklung auf den Ausbau der Wasserkraft und Bewässerungslandschaft setzen, sehen sich vor große Herausforderungen gestellt, denn die Empfehlungen der Weltkommission erfordern nicht nur Veränderung in einzelnen Politikfeldern (e.g. Umwelt, Umsiedlungen), sondern weit reichende und tief greifende Reformen von nationalen Entscheidungsverfahren. Vorschläge von Organisationen wie der Weltbank, der International Hydropower Association (IHA) und der International Commission for Large Dams (ICOLD) sind dagegen pragmatischer und haben vermutlich eine wesentlich höhere Chance angewendet zu werden. Die Länderarbeitsgruppe untersucht die in der Türkei geltenden und praktizierten Umwelt- und Sozialstandards bei Infrastrukturprojekten. Sie analysiert, ob und über welche Pfade, Mechanismen und Akteure Empfehlungen der Weltbank, der Weltkommission für Staudämme und von Organisationen wie der IHA and ICOLD aufgenommen werden und diskutiert mit türkischen Entscheidungsträgern, wie die Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards unter Berücksichtigung landesspezifischer Bedingungen unterstützt werden kann. Die Länderarbeitsgruppe arbeitet eng mit dem DIE Forschungsprojekt "Anchor countries and global public goods. The World Commission on Damss recommendations all the way down to implementation" zusammen und mit Dr. Aysegül Kibaroglu von der Middle East Technical University in Ankara. Weiterer Kooperationspartner: General Directorate of State Hydraulic Works. GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung -ILaUP- Fachgebiet Vergleichende Landschaftsökonomie (Str. des 17. Juni 145, EB 4-2, 10623 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-94927-230, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [225-F] Baumgart, Sabine, Univ.-Prof.Dr.-Ing.; Teubner, Maik, Dipl.-Ing.; Tietz, Hans-Peter, Prof.Dr.-Ing.; Fromme, Jörg, Dr.-Ing.; Hühner, Tanja, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Strategische Einbindung regenerativer Energien in regionale Energiekonzepte - Folgen und Handlungsempfehlungen aus Sicht der Raumordnung INHALT: Das Forschungsprojekt analysiert und bewertet das Instrument der Energiekonzepte in Hinblick auf ihren Beitrag zur Ausschöpfung der Potenziale regenerativer Energien auf regionaler Ebene. Dabei werden zunächst die Einflussmöglichkeiten regionaler energiepolitischer Initiativen auf Marktakteure des Energiesektors betrachtet und Energieverbraucher, Investoren und Betreiber von Umwandlungsanlagen bzw. Netzen einbezogen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Verzahnung zwischen räumlicher Gesamtplanung und Energiekonzepten. Diese gewinnt im Zuge des weiteren Ausbaus einer regenerativen Energieversorgung zunehmend an Bedeutung, da die Art und Intensität der Flächeninanspruchnahme in besonderem Maße Raumwirkungen entfaltet, andererseits durch diese ein positiver Beitrag zur regionalen Wertschöpfung geleistet werden kann. Anlass und Ausgangslage: Die konsequente Nutzung regenerativer Energien ist ein wichtiges Element des Klimaschutzes und spielt eine strategi-

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sche Rolle für eine zukunftsfähige Energieversorgung. Die Bundesregierung hat in ihrem integrierten Energie- und Klimaprogramm (IEKP) vom Dezember 2007 das Ziel formuliert, den Anteil regenerativer Energien an der Strom- und Wärmeproduktion bis 2020 deutlich zu erhöhen. Damit verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Energiebereitstellung stärker zu dezentralisieren und so die Importabhängigkeit zu reduzieren. Über regionale Energiekonzepte können Ziele und Leitbilder zur Minderung des Energieverbrauchs sowie zur Ausschöpfung von Einsparpotenzialen bzw. von endogenen Potenzialen der Region zur Bereitstellung von Energie formuliert und vereinbart werden. Verschiedene Regionen und Planungsverbände haben mit ihren Energiekonzepten einen entscheidenden Schritt in Richtung eines strategischen Energieportfolios und -management unternommen. In diesem Rahmen wurden bereits regionale Akteure identifiziert, welche die vermehrte Nutzung regenerativer Energien unterstützen könnten und erste Potenzialstudien vorgelegt, die den Nutzungsumfang regenerativer Energien abschätzen. Es fehlt jedoch bislang auf der regionalen Ebene häufig noch an wirksamen Strategien für die breite Verankerung und Umsetzung energiepolitischer Ziele. Zielsetzung und Gegenstand: Bereits in den 80er und 90er Jahren wurden örtliche und regionale Energiekonzepte von Bundesseite gefördert und in verschiedenen Bundesländern als Instrument der kommunalen und regionalen Entwicklungsplanung etabliert. Die aktuelle Situation fügt den Energiekonzepten neue Dimensionen, wie demographischer, wirtschaftsstruktureller Wandel und regional sehr unterschiedliche Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen hinzu. Gegenstand des Forschungsprojekts sind regionale Energiekonzepte und deren Beitrag zum Ausbau der regenerativen Energien unter besonderer Berücksichtigung der Perspektiven der Raumordnung. Ziel des Projektes ist es, anhand einer umfassenden Recherche bestehender regionaler Konzepte und Strategien sowie deren Evaluation am Beispiel ausgewählter Untersuchungsregionen einerseits einen "Best-Practice"-Standard für regionale Energiekonzepte zu formulieren und einer breiteren Fachöffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Andererseits soll das Projekt einen Beitrag zur Weiterentwicklung formeller und informeller raumordnerischregionalplanerischer Instrumente leisten, damit diese nicht nur als Regulativ, sondern möglicherweise auch zur Umsetzung einer regionalen Strategie zum Ausbau regenerativer Energien eingesetzt werden können. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.raumplanung.uni-dortmund.de/ves/Allgemein/Forschung/Moro.html . ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Abt. I Raumordnung und Städtebau Referat I2 Stadtentwicklung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie (44221 Dortmund); Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der Raumplanung (44221 Dortmund) KONTAKT: Baumgart, Sabine (Prof.Dr. Tel. 0231-755-2259, -2258, Fax: 0231-755-2539, e-mail: [email protected]); Teubner, Maik (Tel. 0231-755-2282, Fax: 0231-755-4398, e-mail: [email protected])

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[226-L] Bayer, Kristina: Selbstbestimmung durch demokratische Wirtschaftsformen: solidarische Ökonomie als Ausgangspunkt zukunftsweisenden Handelns im europäischen Einigungsprozess, in: Clarita Müller-Plantenberg (Hrsg.) ; Joachim Perles (Hrsg.): Kritik eines technokratischen Europa : der politische Widerstand und die Konzeption einer europäischen Verfassung ; internationale Europatagung in der Stiftung Adam von Trott Imshausen e. V., 18.-20. Oktober 2007, Kassel: Kassel Univ. Press, 2008, S. 213-219 INHALT: Bezug nehmend auf die Erfahrung Brasiliens argumentiert die Verfasserin, dass das Zentrale bei der regionalen Entwicklung die Besinnung auf das eigene Potenzial ist. Nicht so wie die anderen, angeblich starken Regionen zu werden, ist das Ziel, sondern das Eigene zu entdecken und zu entwickeln. Den eigenen Entwicklungsrückstand als Entwicklungsvorteil unter dem Kriterium der Zukunftsfähigkeit zu begreifen angesichts der dringend notwendigen Veränderungen, die im globalen Maßstab anstehen, und die doch nur kleinteilig, also regional und lokal zu bewältigen sind. Ein zukunftsfähiger Begriff von Wirtschaften muss wieder das Ganze in den Blick nehmen - die Bezüge zu seinen natürlichen Grundlagen wie zu seinen sozialen Auswirkungen und Bedingungen. Die derzeitige Wirtschaftsordnung, Ergebnis u.a. der Interessen der Europäischen Union, wird mit ihrer einseitigen Ausrichtung auf Wachstum und Wettbewerb diesem Ziel nicht gerecht. Trotz eines mittlerweile relativ breiten Bewusstseins hierüber in der Bevölkerung ist eine Transformation im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Umsteuerung gegenwärtig nicht in Sicht. Die Solidarische Ökonomie bietet inmitten dieses Prozesses die Möglichkeit, relativ pragmatisch eine gesellschaftliche Parallelstruktur bzw. -strategie aufzubauen. Durch den Aufbau von Strukturen Solidarischer Ökonomie in ihrer vielfältigen Form, also durch selbstverwaltete Betriebe, solidarische Unternehmenszusammenschlüsse, informelle Gruppen und vieles mehr, entsteht eine konkrete Perspektive, die unmittelbar neue Wege beschreitet und Perspektiven eröffnet. Statt des vorherrschenden Prinzips der Konkurrenz entstehen neue Kooperationsformen, die auch in der Zivilgesellschaft vollkommen neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens ermöglichen. Zentrales Element der Solidarischen Ökonomie ist die Eigenverantwortung - allerdings im Gegensatz zu ihrem neoliberalen Verschnitt nicht mit dem Hintergrund der totalen Verwertung durch Kapitalinteressen, sondern der persönlichen Entwicklung durch Übernahme von Verantwortung, durch Gestalten in Gemeinschaft usw. Europa als Ganzes muss lernen, so die These, aus sich selbst zu leben und mit sich selbst im Gleichgewicht zu sein. Solidarische Ökonomie kann hierbei als Strategie der Bedürfnisbefriedigung über dezentrale und demokratische Versorgungsstrukturen sowie intelligente Formen von Selbstbegrenzung eine wichtige Grundlage bilden. Statt nach innen und außen als ein Bollwerk gebündelter Interessen von Besitzstandswahrung aufzutreten, kann sich ein solches Europa in Partnerschaft und Solidarität den globalen Herausforderungen stellen. (ICF2) [227-L] Bayer, Stefan: Ökonomische Aspekte des Klimaschutzes, in: Sicherheit und Frieden : S + F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 160-166 INHALT: "The paper concentrates on some economic aspects of climate change. The fundamental trends and the scientific state of the art are presented firstly, followed by some basic economic implications. After that our considerations focus on two important economic aspects of climate change: Chapter two highlights its long-term character and the asymmetric distributi-

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soFid Umweltforschung 2010/1 3 Umwelt, Ökologie und Wirtschaft on of benefits and costs, leading to a political bias in favor of short-term political action. Chapter three describes and investigates the tradable permit approach to reach politically given climate targets. Our analysis stresses the advantages of this instrument and offers reasons why its political configuration must be seen as main reason for some deficiencies in reducing GHG-emissions." (author's abstract)|

[228-F] Bayerl, Günter, Prof.Dr.phil.habil.; Popplow, Marcus, Dr. (Bearbeitung); Bayerl, Günter, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Die Ökonomisierung der Natur im 18. Jahrhundert - eine umwelthistorische Zäsur? INHALT: Zurzeit soll das Leitbild der "nachhaltigen Entwicklung" weltweit dem verschwenderischen Umgang mit natürlichen Gütern entgegenarbeiten. Damit werden nicht nur Verhaltensweisen, sondern auch Denkmuster zu korrigieren gesucht, deren Geschichte bis vor die "Industrielle Revolution" zurückreicht. In den deutschen Territorien wurde beispielsweise bereits im 18. Jahrhundert die systematische Erfassung und Bereitstellung natürlicher Rohstoffe im Hinblick auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Gewerbe propagiert. Diese "Ökonomisierung der Natur" kam zunächst weniger in philosophischen oder staatstheoretischen Schriften zum Ausdruck, als viel mehr in dem Schriftgut, das sich an die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gewerbe richtete: den praxisnahen Lehrbüchern der Kameralistik und Technologie sowie den neuartigen gewerblich-ökonomischen Zeitschriften. Ziel des von der DFG geförderten Projektes ist es, den technisch-ökonomischen Blick auf das Naturreich im praxisnahen Schrifttum des 18. Jahrhunderts erstmals auf breiter Quellenbasis zu analysieren. Aus umwelthistorischer Perspektive leistet das Projekt damit einen kritischen Beitrag zur Diskussion um Auslöser und Charakter der "Industriellen Revolution", indem es diese epochale Zäsur nicht von der Seite der Produktion her betrachtet (mit Schwerpunkten wie Mechanisierung, Arbeitsteilung oder Proto-Industrialisierung), sondern im Hinblick auf eine gewandelte Einstellung zur Nutzung natürlicher Ressourcen. Da der technisch-ökonomische Blick auf das Naturreich bis heute eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Diskurs spielt, bietet die detaillierte Analyse seiner Formierungsphase auch Anknüpfungspunkte für umwelthistorische Arbeiten zum 19. und 20. Jahrhundert. ZEITRAUM: 18. Jahrhundert VERÖFFENTLICHUNGEN: Popplow, Marcus (Hrsg.): Landschaften agrarisch-ökonomischen Wissens. Regionale Fallstudien zu landwirtschaftlichen und gewerblichen Themen in Zeitschriften und Societäten des 18. Jahrhunderts. Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 30. Münster u.a.: Waxmann 2008. ISBN 978-3-8309-1904-9. ART: BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 01 Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Lehrstuhl für Technikgeschichte (Postfach 101344, 03013 Cottbus) KONTAKT: Leiter (Tel. 0355-69-3706, Fax: 0355-69-3705, e-mail: [email protected]) [229-F] Becker, Katharina; Gaebler, Martina; Herrmann, Raoul Tarik; Ostermann, Silja; Prothmann, Jan (Bearbeitung); Brüntrup, Michael, Dr. (Leitung): Biokraftstoffproduktion in Namibia: Chancen und Herausforderungen für ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung

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INHALT: Das Thema Bio- oder Agrarkraftstoffe erfährt in den letzten Jahren weltweit äußerst große Aufmerksamkeit. Klima, ländliche Entwicklung, Ernährungssicherung, Biodiversität, ländliche Armut und Agrarstrukturen sowie Energie sind einige der wichtigsten Bereiche, die betroffen sind. Dabei ist der Markt für Treibstoff und Energie gewaltig, eine starke Koppelung mit dem Agrarsektor hätte bedeutsame Folgen. Die Frage, ob und wann Agrartreibstoffe entwicklungspolitisch förderungswürdig bzw. gefährlich sind, ist also gleichzeitig komplex und bedeutend. Die geplante Länderarbeitsgruppen-Studie soll am Beispiel Namibias (evtl. mit Erfahrungen aus Südafrika) folgende Beiträge zur entwicklungspolitischen Debatte leisten: 1. Ein Abschätzung, inwiefern Agrarkraftstoffe zur Armutsminderung im ländlichen Raum und zur Ernährungssicherung in SSA beitragen können oder eher das Gegenteil bewirken, bzw. Kriterien dafür erarbeiten, unter welchen Bedingungen welches Szenario wahrscheinlich ist. Im Mittelpunkt der Untersuchung sollen zentrale Ziele der ländlichen Entwicklung stehen: Einkommens-, Verteilungs- und Ernährungssicherungsaspekte. Diese sollen hauptsächlich im lokalen und nationalen Kontext untersucht werden. 2. Untersuchen, welche Instrumente (Politiken, Regulierungen, Institutionen) zur Steuerung der Agrarkraftstoffproduktion vorhanden sind bzw. nötig wären. Die relevanten Politiken und Institutionen werden aus verschiedenen Politikfeldern (Agrar-, Land-, Wasser-, Energie-, Technologie-, Umwelt-, Privatsektor-, Dezentralisierungspolitik) zusammengetragen. Es wird analysiert, ob sie die Kriterien adressieren, die für die entwicklungspolitische Abschätzung wichtig sind, und wo Bedarf für Weiterentwicklung besteht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Namibia ART: ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-94927-164, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [230-F] Beuchelt, Tina, M.Sc.; Fischer, Isabel, Dipl.-Ing.sc.agr. (Bearbeitung): Linkages between poverty and sustainable agricultural and rural development in the uplands of Southeast Asia INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Südostasien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen FG Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik für den Ländlichen Raum -490a- (70593 Stuttgart) KONTAKT: Beuchelt, Tina (Tel. 0711-459-22115, e-mail: [email protected]) [231-L] Bhaduri, Anik; Manna, Utpal; Barbier, Edward B.; Liebe, Jens: Cooperation in transboundary water sharing under climate change, (ZEF-Discussion Papers on Development Policy, No. 132), Bonn 2009, 33 S. (Graue Literatur; www.zef.de/fileadmin/webfiles/downloads/zef_dp/zef_dp_132.pdf) INHALT: "Wenn mehrere Staaten sich einen Fluss teilen, könnte die Wahrscheinlichkeit eines Konfliktes um vorhandene Wasserressourcen zwischen Nachbarländern durch den Klimawandel steigen. In dieser Arbeit demonstrieren die Autoren, wie Staaten trotz der Auswirkungen des Klimawandels nachhaltig durch länderübergreifende gemeinsame Wassernutzung kooperieren können. Die Autoren illustrieren den Fall der gemeinsamen Wassernutzung im

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soFid Umweltforschung 2010/1 3 Umwelt, Ökologie und Wirtschaft Fluss Volta zwischen dem stromaufwärts gelegenen Burkina Faso und dem stromabwärts gelegenen Ghana, das vor der Aufgabe steht, zwischen der landwirtschaftlichen Nutzung des Wassers im Norden und der Produktion von Hydroenergie im Süden des Landes abzuwägen. Im Rahmen eines stochastischen Stackelbergschen Differentialspiels zeigen die Autoren, dass auch bei Klimawandel der Aspekt der gemeinsamen Wassernutzung mit dem Export von Energie nachhaltig verbunden werden kann. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ghana bei einer Kooperation die Möglichkeit haben wird, seine bisher weitgehend eingeschränkte Wassernutzung für die Landwirtschaft zu erhöhen. Zudem bleiben die langfristigen Gleichgewichtslösungen auch dann stabil, wenn die Verfügbarkeit von Wasser stark variiert." (Autorenreferat)

[232-F] Blanchet, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Sorge, Arndt, Prof.Dr.; Schöb, Ronnie, Prof.Dr.; Thoenig, Jean-Claude, Prof.Dr. (Betreuung): Is the "French Model" of water management leaking? Path dependence and inter-organizational collaboration in the French and German water sectors INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: ab 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Leipzig METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Pfade organisatorischer Prozesse" (Garystr. 21, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [233-L] Bleischwitz, Raimund; Bringezu, Stefan: Aus dem Fluch einen Segen machen: internationale Ressourcenpolitik, in: Politische Ökologie, Jg. 27/2009, Nr. 115/116, S. 42-45 INHALT: Der Problemdruck in der globalen Ressourcenpolitik resultiert aus mehreren Faktoren: Ökonomisch steht der steigenden Nachfrage ein begrenztes Rohstoffangebot gegenüber; in sozialer Hinsicht geht es um die Verteilung der Gewinne aus der Förderung und der Nutzung von Rohstoffen; aus ökologischer Sicht werden Umweltaspekte in die Förderung und Nutzung von Rohstoffen und Materialien bislang unzureichend einbezogen. Insgesamt steigt das Konfliktpotenzial durch den international ungleichen Marktzugang und durch die Auswirkungen auf arme Bevölkerungsgruppen, auf viele kleine und mittelständische Unternehmen, auf die Umwelt und vor allem auf die Nutzungsmöglichkeiten künftiger Generationen. Zwei grundlegende Rechtsprinzipien sollte ein internationales Abkommen verbindlich verankern: das Prinzip des gemeinsamen "Erbes der Menschheit", wonach Ressourcen einzelnen Staaten und Akteuren zur Nutzung überlassen sind, letzten Endes jedoch an künftige Generationen weitergegeben sollten; das Prinzip der "Materialverantwortung", wonach Rohstoffe zum Wohle der Gesellschaft unter Wahrung von Umweltbelangen optimal und angemessen gefördert, produziert und genutzt werden. Ein langfristig interessanter Ansatz kann eine globale Ressourcensteuer sein. (ICB2)

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[234-L] Bleischwitz, Raimund; Giljum, Stefan; Kuhndt, Michael; Schmidt-Bleek, Friedrich; Bahn-Walkowiak, Bettina; Irrek, Wolfgang; Schepelmann, Phillip; Lutter, Stephan; Bohunovski, Lisa; Hinterberger, Friedrich; Hawkins, Elizabeth; Pratt, Nadine: Eco-innovation - putting the EU on the path to a resource and energy efficient economy, (Wuppertal Spezial, 38), Wuppertal 2009, 84 S., ISBN: 978-3-929944-77-8 (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101:1-2009042422) INHALT: "Die Nachfrage nach Ressourcen wächst weiter, die Preise für globale Güter wie Öl, Weizen und andere Rohstoffe sind in den letzten fünf Jahren stetig angestiegen, obwohl die aktuelle Finanzkrise zeitweise zu einer sinkenden Nachfrage geführt hat. Somit verstärkt sich der aus einer ineffizienten Ressourcennutzung resultierende Druck auf Umwelt und Wirtschaft. Eine steigende Energie- und Ressourceneffizienz würde zu sinkenden Beschaffungskosten in allen Industriebereichen führen, die Wettbewerbsfähigkeit stärken sowie Innovationen fördern. Diese Studie soll die Kommission ITRE des Europäischen Parlaments in ihrer Arbeit für die europäische Industrie- und Energiepolitik unterstützen und folgende Fragestellungen klären: Welche Konsequenzen zieht die EU aus dem Problem der Ressourcenknappheit in Hinblick auf ihre Strategie? Welche Effekte können von ökologischen Innovationen für die Industrie erwartet werden? Welche Maßnahmen sind geeignet, die Ziele und Erwartungen der EU zu erfüllen und welche politischen Initiativen sollten vorangetrieben werden? Die Studie gibt zunächst eine überblicksartige Darstellung zum Thema Ressourcenknappheit. Danach werden Öko-Innovationen näher vorgestellt und Entwicklungen, Hindernisse und Antriebskräfte mit einbezogen. Anschließend werden Vorschläge für zukünftige EU-Politiken gegeben und schließlich ein mögliches Zukunftsszenario umrissen." (Autorenreferat) [235-F] Bokusheva, Raushan (Leitung): Measuring farms' economic and environmental performance INHALT: Switzerland was among the first Western European countries to introduce environmental regulations in agricultural production; since the early 1990s the Swiss agricultural sector has been subject to a series of policy reforms. These reforms were primarily caused by growing public concerns about the ecological soundness of Swiss farming and were aimed at lessening the negative externalities from agricultural production (BLW, 2007). Since 2000 agrienvironmental regulations have become an important component of the Common Agricultural Policy (CAP) of the European Union (Zalidis et al., 2004) as well. In view of the increasing awareness regarding environmental impacts from agricultural production, the evaluation of environmental performance has become increasingly relevant. Yet currently, the provision of quantitative indicators related to agri-environmental interactions is limited primarily to experts' aggregate assessments. Thus, a lack of adequate agri-environmental performance indicators is an impediment for evaluating the effect of cross-compliance regulations on farms' environmental performance and the further targeting of agri-environmental policy instruments. An additional aspect related to environmental regulations is the trade-off effect between farms' environmental and economic performance. Determining and evaluating this effect can provide a scientific foundation for establishing genuine incentives for agricultural producers to comply with individual policy instruments. In this context the objective of the proposed research is to develop a methodological framework for a systematic analysis of economic and environmental efficiency of Swiss farms. Regarding this objective, the research will incorporate the following activities: a) examination for and identification of major envi-

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ronmentally detrimental by-products (i.e., negative externalities) in the Swiss farming sector; b) identification of farming activities and farm types with an especially high potential of generating negative externalities; c) determining and specifying the production relationship between major pollutants and conventional farming outputs; d) exploring the effect of various geophysical and agro-climatic factors on the pollution generation process; e) elaborating methodology for the estimation of economic and environmental efficiency considering technological relationships between conventional farming outputs and environmentally detrimental by-products; f) analysis of the impact of environmental regulations introduced in the early 1990s on productive and environmental efficiency of Swiss farms; g) examination of the effectiveness of environmental regulations in Swiss agriculture from social welfare perspectives; h) elaborating policy recommendations for increasing the effectiveness of environmental cross-compliance instruments.| ZEITRAUM: 1995-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Erhebungsverfahren: SFA, life cycle assessment, ökonometrische Verfahren; Erhebungseinheiten: landwirtschaftliche Betriebe; Stichproben: Panel-Struktur: ca. 300 Betriebe über ca. 10 Jahre. ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Agrar- und Lebensmittelwissenschaften -AGRL-, Institut für Agrarwissenschaft (Sonneggstr. 33, 8092 Zürich, Schweiz) [236-L] Boyer, Miriam: Widersprüchliche Entbettung historischer Naturverhältnisse: Saatgut, Klimawandel und bäuerlicher Widerstand, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 51/2009, H. 5 = H. 283, S. 745-757 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Inwertsetzung von Saatgut war in den letzten 80 Jahren ein widersprüchlicher Prozess und von der Zerstörung der Diversität charakterisiert, von der die Saatgutindustrie abhängt. Dieser Beitrag analysiert diese Entwicklung während zweier Perioden, die von petrochemischen Erzeugnissen und Gentechnologie bestimmt waren. Der Klimawandel steht in einer engen Beziehung zu landwirtschaftlichem Saatgut, nicht nur deshalb, weil eine Vielfalt von Saatgut benötigt wird, um unter wechselnden Klimabedingungen Nahrungsmittel zu produzieren. Saatgut ist in einer kritischen Position in der krisenhaften Reproduktion der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, allgemeiner gesagt, die Stoffwechselprozesse lebender Organismen werden zentrale Produktivkräfte. Gleichzeitig formen die Beziehungen von Bauern und Natur weiterhin die Saatgutverhältnisse. In den letzten 20 Jahren hat die internationale Bauernbewegung die herrschende Reproduktion der Naturverhältnisse grundsätzlich in Frage gestellt. Ihre konkrete, emanzipatorische Vision, wie diese Beziehungen geändert werden könnten, ist eine wichtige Herausforderung für große Teile der (urbanen) Linken. (ICEÜbers)

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[237-L] Boysen, Jens: Erneuerbare Energien vor dem Durchbruch?: Energiesituation in Ostmittel- und Südosteuropa, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 251-264 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Klimaschutz und Versorgungssicherheit sind die zentralen Anforderungen an eine nachhaltige Energiepolitik. Die Lösung ist der Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Dies erkennen auch die EU-Staaten an und haben sich auf die Reduktion des Treibhausgasausstoßes und eine Erhöhung des Anteils regenerativer Energien verständigt. Daran sollen auch die osteuropäischen Mitgliedstaaten mitwirken. Die baltischen sowie die südosteuropäischen Staaten haben bereits heute einen hohen Anteil erneuerbarer Energien. In Polen steht jedoch die Kohle, in Tschechien und in der Slowakei zusätzlich auch die Atomkraft weiter hoch im Kurs. Die Potentiale können nur dann besser genutzt werden, wenn die Staaten ihre Förderprioritäten ändern." (Autorenreferat) [238-L] Brunnengräber, Achim: Prima Klima mit dem Markt?: der Handel mit dem Recht, die Luft zu verschmutzen, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 407-424 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Klimawandel ist Ausdruck einer grundlegenden Krise der Gesellschaft und der kapitalistischen Produktionsweise. Nichtsdestotrotz entstehen hegemoniale Formen der Krisenregulierung, die mit neoliberalen politischen Konzepten korrespondieren. Vor allem wirtschaftliche und "flexible" Instrumente wie der Emissionshandel, der Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation sollen dem Trend entgegenwirken. In der Klimapolitik sind diese Instrumente das Resultat diplomatischer Verhandlungen, technologischen Kontrolloptimismus' und einer wirtschaftspolitischen Strategie, die einer Win-Win-Logik folgt. Die Mechanismen sind flexibel konstruiert, so dass im Rahmen einer sorgfältigen CO2Buchführung Reduktionen stattfinden, die in absoluten Größen nicht auffindbar sind. (ICEÜbers) [239-L] Bruns, Elke; Köppel, Johann; Ohlhorst, Dörte; Schön, Susanne: Die Innovationsbiographie der Windenergie: Absichten und Wirkungen von Steuerungsimpulsen, (Innovationsforschung, Bd. 2), Hamburg: Lit Verl. 2008, II, 241 S., ISBN: 978-3-8258-1625-4 INHALT: "Die Entwicklung der Windenergienutzung in Deutschland gilt als eine Erfolgsstory. Einst Nischentechnologie für eine alternative Energieversorgung, entwickelte sie sich in den 1990er Jahren zu einem relevanten Wirtschaftszweig. Nun soll die Offshore-Windenergienutzung maßgeblich zum Erreichen der nationalen Klimaschutzziele beitragen. Ein interdisziplinäres Wissenschaftler-Team arbeitet die sich über mehrere Phasen hinweg stark verändernden Akteurskonstellationen heraus und fragt nach treibenden Kräften und der Wirkungsweise staatlicher Steuerung. Die Innovationsbiographie in Deutschland wird mit den Entwicklungen in Dänemark, Schweden und Großbritannien verglichen." (Autorenreferat)

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[240-F] Brüntrup, Michael, Dr.; Herrmann, Raoul Tarik, Dipl.-Ökon.; Baijal, Pamela, Dipl.-Kulturwirtin (Bearbeitung): Biokraftstoffproduktion in Subsahara-Afrika INHALT: Das DIE Forschungsprojekt ist Teil eines größeren interdisziplinärem und inter-institutionellem Projekts, das der Frage nachgeht, inwieweit Biokraftstoffe in sozial-ökologisch verträglicher Weise produziert und genutzt werden können. Der DIE Baustein liefert einen wesentlichen Beitrag zur sozialökologischen Gesamteinschätzung der Biokraftstoffproduktion, indem hier analysiert wird, welche Auswirkungen und Folgen durch aktive Teilnahme armer Entwicklungsländer an der Produktion entstehen können. Schwerpunkt der Analyse sind die umstrittenen Auswirkungen von großen agro-industriellen Biokraftstoff-Wertschöpfungsketten auf Armut und Ernähungssicherheit im ländlichen Raum. Der afrikanische Kontinent bietet sich für diese Einschätzung besonders an, weil er sowohl ein hohes Potential für die Produktion hat als auch die höchste Verbreitung von Armut und Unterernährung, die sich zudem stark im ländlichen Raum konzentrieren. Der empirische Fokus wird daher insbesondere auf den lokalen Veränderungen liegen, die anhand quantitativer und qualitativer Erhebungsmethoden analysiert werden. Die Grundlage hierfür bieten existierende agroindustrielle Wertschöpfungsketten auf der Basis von Produkten, die auch für eine agroindustrielle Produktion von Biokraftstoffproduktion in Frage kommen, insbesondere Zucker und Palmöl. Aus der Analyse verschiedener Biokraftstoff-Wertschöpfungsketten unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen in zwei afrikanischen Ländern soll abgeleitet werden, unter welchen Bedingungen die Wahrscheinlichkeit positiver oder negative Auswirkungen besonders groß sind bzw. welche politischen und institutionellen Instrumente hierfür notwendig sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Subsahara-Afrika ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2013-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH (Potsdamer Str. 105, 10785 Berlin); Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut (Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin); Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Umweltökonomik und Welthandel (Königsworther Platz 1, 30167 Hannover) KONTAKT: Baijal, Pamela -Koordination- (Tel. 0228-94927-243, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected] ) [241-L] Bus, Annette (Übersetzer); Höner, Dagmar (Übersetzer): Zur Lage der Welt 2008: auf dem Weg zur nachhaltigen Marktwirtschaft?, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2008, 333 S., ISBN: 978-3-89691-743-0 INHALT: Durch verschiedene Ereignisse des Jahres 2007 (Al Gores Kinofilm 'Eine unbequeme Wahrheit' und die große öffentliche Resonanz auf den vierten Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change sowie auf den 2006 erschienenen 'Stern-Report') sei der Klimawandel wie nie zuvor zu einem öffentlichen Thema geworden. Zudem habe sich in den vergangenen Jahren in der Wirtschaft ein grundlegender Einstellungswandel zu Umweltfragen vollzogen und es mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die ökologische Modernisierung des Kapitalismus bereits begonnen habe, heißt es im deutschen Vorwort zum diesjährigen Bericht. Dazu werden etwa die steigende Nachfrage nach grünen Geldanlagen oder Nachhaltigkeitsindikatoren für die Bewertung von Unternehmen auf den Finanzmärkten gezählt. Und an vielen

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kleineren Projekten und Initiativen wird deutlich, dass neue Allianzen - etwa zwischen Gewerkschaften, NGOs und Unternehmen - entstehen und ehemalige Gegner zu Partnern für Umwelt- und Klimaschutz werden. Diesen Anzeichen mit geschärftem Blick nachzugehen und dabei gleichzeitig auf weiterhin notwendige Schritte durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hinzuweisen, sind die Ziele des Bandes. In den Beiträgen werden verschiedene Beispiele für kreative Experimente und neue Ansätze industrieller Produktion vorgestellt, die Notwendigkeit eines neuen Verständnisses von Fortschritt diskutiert und die Herausforderungen für einen nachhaltigen Lebensstil aufgezeigt. Damit bietet der Band eine interessante und vielseitige Bestandsaufnahme der Chancen und Hemmnisse einer nachhaltigen Marktwirtschaft, die - so der Grundtenor - einer konsequenten globalen und staatlichen Ordnungspolitik von oben bei gleichzeitiger ökologischer Dynamik von unten bedarf. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Ralf Fücks und Kristina Steenbock: Vorwort und Einleitung (7-15); Daniel C. Esty: Vorwort (16-20); Christopher Flavin: Einleitung (20-23); Gary Gardner, Thomas Prugh: Die Grundlagen einer nachhaltigen Wirtschaft schaffen (24-52); John Talberth: Neue Ziele für den Fortschritt (53-76); L. Hunter Lovins: Unsere Produktionsweise überdenken (77-99); Tim Jackson: Die Herausforderungen für einen nachhaltigen Lebensstil (100-128); Christopher Flavin: Eine kohlenstoffarme Wirtschaft aufbauen (129-159); Sonderteil: Die Leistungen der Natur bezahlen: Zoe Chafe/ Hilary French: Wie man die Kohlenstoffmärkte verbessern kann (160-188); Ger Bergkamp/ Claudia W Sadoff: Der Wert des Wassers in einer nachhaltigen Wirtschaft (189-214); Ricardo Bayon: Bankgeschäfte mit der biologischen Artenvielfalt (215-238); Jonathan Rowe: Die Gemeinschaftsgüter als Parallelwirtschaft (239260); Erik Assadourian: Wie sich Gemeinschaften für eine nachhaltige Welt engagieren (261286); Jason S. Calder: Wie man die Energie der Menschen mobilisiert (287-310); Mark Halle: Neue Ansätze zu Trade Governance (311-332). [242-L] Canzler, Weert; Knie, Andreas: Auf dem Weg zur Autogesellschaft: Trends im Personen- und Güterverkehr Osteuropas, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 337-349 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Verkehrsträger Straße wird künftig auch in Osteuropa dominieren. Die Verkehrsmenge und die Wahl der genutzten Verkehrsmittel folgen dem nordamerikanischen und westeuropäischen Muster. Die nachholende Modernisierung und der wachsende Wohlstand führen in den nächsten Jahrzehnten zu wachsendem Autoverkehr und damit auch zu neuen Infrastruktur- und steigenden Umweltbelastungen. Nur der Güterverkehr in Russland bildet eine Ausnahme. Bis 2020 wird er sich verdoppeln, doch primär von der Bahn abgewickelt werden." (Autorenreferat) [243-L] Caspary, Georg: Politische Kohärenz für nachhaltige Infrastruktur in Entwicklungsländern, am Beispiel der öffentlichen Finanzierung großer Staudämme durch OECD-Länder, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 4, S. 469-494 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Öffentliche Finanzinstitutionen (ÖFI) versorgen arme Länder mit Investitionen. Doch so finanzierte Projekte zeigen oft ökologische und soziale Nebenwirkungen. Situationsspezifische Vorsorgemaßnahmen, sogenannte 'Safeguards', mindern diese. Basierend auf Feldstudien des Autors in 15 Ländern vergleicht dieser Artikel die Wirksamkeit der ökologischen Safeguards der ÖFI. Obwohl der Artikel diese Wirksamkeit anhand eines Projekttyps - Staudämme - untersucht, ist das Thema für alle Entwicklungsprojekte mit hohen ökologischen Nebenwirkungen wichtig. Der Artikel bringt Belege dafür, dass die Stringenz der Safeguards von ÖFI zu ÖFI stark differiert. Die wichtigsten Gründe für diese Inkohärenz liegen in den unterschiedlichen Koordinationsmechanismen der verschiedenen ÖFI sowie in dem Druck divergierender Interessengruppen auf die verschiedenen ÖFI. Zum Abschluss untersucht der Artikel eine Reihe von Möglichkeiten für konkrete politische Veränderung auf der Basis dieser Ergebnisse." (Autorenreferat) [244-L] Diefenbacher, Hans: Zum Konfliktpotenzial erneuerbarer Energien, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Internationale Beziehungen / Friedens- und Konfliktforschung, Bd. 2/2009, S. 9-18 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa chbeitraege/Internat_Beziehungen_09-02_FB.pdf) INHALT: Der Autor weist in seinem Beitrag darauf hin, dass die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger ein erhebliches Konfliktpotenzial in sich birgt, da sie zu einer Ausweitung der Erfahrung von Ungerechtigkeit führen kann. Er zeigt zunächst, dass eine schnelle und drastische Veränderung der Energiesysteme tatsächlich notwendig ist. Grundbedingung jedes Umsteuerns ist eine Steigerung der Energieeffizienz, denn nur auf dieser Grundlage kann das Potenzial der erneuerbaren Energieträger sinnvoll eingesetzt werden. Die verschiedenen erneuerbaren Energieträger bergen jedoch unterschiedliche Risiken und negative externe Effekte, die um so mehr zum Problem werden, je weniger der Ausbau ihrer Nutzung an ökologische und soziale Verhältnisse angepasst wird. Im zweiten Teil seines Beitrags beschreibt der Autor diese Wechselwirkungen exemplarisch am Beispiel der energetischen Nutzung von Biomasse. Er betont abschließend, dass zur Vermeidung der dabei entstehenden Probleme die Beachtung von Kriterien zur nachhaltigen Nutzung dieses Energieträgers sowie die Entwicklung von regional und lokal angepassten Energieversorgungskonzepten unabdingbar sind. (ICI2) [245-F] Dirschus, Martin, Dipl.-Ing.; Refflinghaus, Robert, Priv.Doz. Dr.-Ing.; Kolbe, Constanze, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Möller, Uwe, Dipl.-Ing. (Leitung): Instrumentarium zur Reduktion des Managementaufwandes in den Bereichen Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz, Umweltschutz bei KMU der Werkzeugindustrie INHALT: Der Druck auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Werkzeug- und Schneidwarenindustrie, ein hohes Qualitätsniveau ihrer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen durch wirksame Managementsysteme sicherzustellen, wird in den nächsten Jahren weiter anwachsen. Werden diese Forderungen nicht erfüllt, dann kann das die Existenz verschiedener Unternehmen stark gefährden. Diese wirksamen Managementsysteme müssen dabei sowohl das Qualitätsmanagement und insbesondere auch die Aspekte Umweltschutz und Ar-

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beitssicherheit berücksichtigen. Die Unternehmen der Werkzeug- und Schneidwarenindustrie haben in den letzten Jahren unter Anstrengung QM-Systeme eingeführt. Diesen Unternehmen ist es zumeist jedoch nicht möglich, sich mit zusätzlichen Anforderungen aus dem Arbeitsund Umweltschutz auseinandersetzen und sie in ihr bestehendes QM-System zu integrieren. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die geringe Personalkapazität und die daraus resultierenden Informations- und Wissensdefizite. Werden die verschiedenen Managementsysteme nicht integriert, sondern nebeneinander unterhalten, kann das durch unterschiedliche Zielsetzungen zu Konflikten und Widersprüchen führen. Außerdem können Redundanzen durch Mehrfachbeschreibungen der Prozesse mit oft unvollständiger oder sogar fehlender Übereinstimmung hinsichtlich der Aspekte und Anforderungen aus Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz und Umweltschutz entstehen. Ziel des Projektes ist die Konzeption einer bisher fehlenden aufwandsarmen Methodik, mit der die KMU in die Lage versetzt werden, ihre QM-Systeme in dem Maße weiter zu entwickeln und zu ergänzen, dass die Anforderungen aus Arbeitsschutz und Umweltschutz integriert und erfüllt werden können. Außerdem sollen geeignete Werkzeuge zur Unterstützung dieser Methodik entwickelt werden. Eines dieser Werkzeuge ist ein Selbstbewertungswerkzeug, das auf den ausgewählten Normen/ Richtlinien aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Arbeitsschutz basiert. Mit diesem Selfassessmenttool kann der Anwender direkt erkennen, welche Maßnahmen und Dokumentationsbausteine er noch für die Erfüllung der Anforderungen (QM, AS, UM) durchführen bzw. erstellen muss. Als ein weiteres Werkzeug ist die Prozesslandkarte zu nennen. Diese stellt Muster-Prozessbeschreibungen dar und hat entsprechende "Andockpunkte" zu den Anforderungen aus den Bereichen Arbeitsschutz und Umweltschutz, so dass aus einem bestehenden Managementsystem ein entsprechendes "integriertes" Managementsystem vervollständigt werden kann. METHODE: Analysephase: Es werden zunächst die Anforderungen aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Arbeitssicherheit der einzelnen Normen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 sowie die Anforderungen entsprechender Behörden z.B. von der Berufsgenossenschaft analysiert, um sie hinsichtlich ihrer Relevanz für die KMU der Werkzeugindustrie zu bewerten. Auf Basis dessen wird eine geführte Selbstbewertung in den projektbegleitenden Unternehmen der Werkzeugindustrie durchgeführt. Damit wird der aktuelle Stand bezüglich der Umsetzung und Integration von Anforderungen aus den genannten drei Bereichen für diese Unternehmen erhoben, um damit den Handlungsbedarf zu identifizieren. Konzeptions- und Modellbildungsphase: Entwicklung und Erstellung eines Excel-basierten Selbstbewertungswerkzeugs, mit dem Unternehmen selbstständig ihren Handlungsbedarf für die Umsetzung und Integration der Anforderungen eines integrierten Managementsystems feststellen können. Anschließend wird ein prozessorientierter Modellansatz zur Dokumentation eines integrierten Managementsystems sowie eine Methodik zur Gestaltung und Weiterentwicklung von Managementsystemen für die Bereiche QM, UM und AS erstellt. Grundlage für diesen Modellansatz sind die Anregungen von Seghezzi und Thierfelder. Erprobung und Transfer: Im Rahmen von Workshops findet die Erprobung der Umsetzungskonzepte statt. Nach der Erprobungsphase und der Optimierung des Lösungsansatzes wird dessen Transfer in Form von Seminaren und Arbeitskreisen durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10; Unternehmen der Werkzeugindustrie; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V. -FGW- FINANZIERER: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie INSTITUTION: Dortmunder Initiative zur rechnerintegrierten Fertigung -RIF- e.V. (Joseph-vonFraunhofer Str. 20, 44227 Dortmund); GFE - Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V. (Näherstiller Str. 10, 98574 Schmalkalden) KONTAKT: Kolbe, Constanze (Tel. 0231-755-4629, e-mail: [email protected]) [246-F] Dziemballa, Timo, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Osthorst, Winfried, Prof.Dr.; Flitner, Michael, Prof.Dr.; Markus, Till, Dr.jur. (Betreuung): European community external fisheries relations in light of policy coherence INHALT: The European fleet fishing in non-Community waters is a major contributor to the supply of the European market in fishery products and supports the maintenance of various employment opportunities. The reverse of the medal is that these fishing activities are claimed to be conducive to the overexploitation of living marine resources in the waters of third developing countries in Western Africa. Overfishing, in turn, is often said to have adverse environmental impacts and a variety of negative repercussions on third countries' economies and coastal communities. From a European perspective, this problématique not only counteracts stated objectives of promoting sustainable fisheries on a global scale, but also frustrates practical terms and aims of other policies such as development or environmental policy. The prevalent incentive structures and existing fisheries governance mechanisms insofar represent challenges to intra- and inter-sectoral coherence of the external dimension of the Common Fisheries Policy (CFP). The aim of this research project is to contribute to the understanding of policy (trans-)formation regarding the EC's relations to West African countries in the context of the CFP as well as of prerequisites and determinants for coherence of corresponding policies. In view of the genesis and status quo of bilateral fisheries agreements between the Community and target states it is therefore to find out why the external fisheries policies are what they are and to which extent they consider(ed) and implement(ed) concerns and provisions aiming at fostering policy coherence. Subsequently, the main objectives of the research are 1. to describe the shape of the CFP's relations to West African countries; 2. to identify actors, structures and processes relevant for shaping respective policies; 3. to investigate the identified shape and shaping of such policies, also in respect of their practical outputs and implications. This includes the analysis of challenges to coherence in the shape of external fisheries policies (to come). Further cooperation partners: Bremen International Graduate School for Marine Sciences (GLOMAR); Univ. Bremen; MARUM Building, Bremen.| GEOGRAPHISCHER RAUM: West Africa METHODE: The research questions/ objectives shall be approached by applying document analysis and online-search (primary and secondary sources), semi-structured qualitative interviews with identified significant actors as well as particpant observation at plenary sessions, meetings or conferences. In accordance with the epistemic interest European polities, policies and politics likewise constitute the main empirical focus of the present study. Initially, a preliminary analytical approach is going to be skeletonized that may serve as an overarching framework to be adapted, refined and elaborated during the working process. In this context, institutional analysis and discourse analysis will be combined to explore (pre-)conditions and performances of the formulation and (trans-)formation of EC External Fisheries Relations. As a result of document analysis and online-search, it should be possible to deduce a first draft of

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discoursive main threads on the genesis and status quo of external fisheries policies (in view of policy coherence) and identify distinct contingencies, important milestones and groundbreaking turning points. Furthermore, the underlying legal and institutional framework, and insofar the formal and procedural underpinnings, will be investigated. Over the course of this process, it is expected to deepen the understanding on significant actors (coalitions) and their respective power, scopes of influence as well as political motives and aims. After that, a guide for interview questions with regard to the qualitative interviews is going to be developed and a first round of (exploratory) expert interviews with identified significant actors will be conducted. According to the results of these interviews, the interview design and the list of significant actors will be modified or appendixed, if necessary. To sum up, the chosen approach shall be applied to develop a comprehension of the underlying contents, events, contingencies, mechanisms and logics that determine and shape the emergence and (co-)evolution of EC External Fisheries Relations. This includes the crucial role of the interests of (networks and coalitions) of actors and the effects of the political and institutional framework, under which respective processes and procedures of reasoning and negotiations, decision making, policy choice and policy implementation occur. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit im Globalen Wandel an der Hochschule Bremen (Neustadtswall 30, 28199 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-59053297, e-mail: [email protected]) [247-F] Eekhoff, Johann, Prof.Dr.; Jänsch, Janina, Dipl.-Volksw.; Roth, Steffen J., Dr.; Vossler, Christian, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung): Effiziente Verringerung von CO2 unter besonderer Berücksichtigung der Besonderheiten des Stromsektors INHALT: Unter Anleitung des Forscherteams des iwp wurden über einen Zeitraum von rund 12 Monaten hinweg vier Diskussionspapiere erstellt und sechs Workshops mit wechselnder Besetzung organisiert. Zu den Workshops wurden neben den Mitgliedern des Teams externe Wirtschaftswissenschaftler, Experten unterschiedlicher Unternehmen der Stromwirtschaft sowie Vertreter des Deutschen Braunkohle-Industrie-Vereins hinzugezogen. Schwerpunkte der Untersuchungen und der Diskussionen bildeten die Bereiche Versorgungssicherheit, Europäischer Zertifikatehandel und der im Kyoto-Protokoll eingeführte Clean Development Mechanism. VERÖFFENTLICHUNGEN: Eekhoff, J.; Jänsch, J.; Roth, S.; Vossler, Chr.: Sicherheit der Energieversorgung. IWP Discussion Paper, No. 3/2008. Download unter: www.iwp.unikoeln.de/DE/Publikationen/dp/dp03_08.pdf .+++Eekhoff, J.; Jänsch, J.; Roth, S.; Vossler, Chr.: Effiziente Treibhausgasreduktion durch Nutzung des Clean Development Mechanism (CDM). IWP Discussion Paper, No. 1/2008. Download unter: www.iwp.uni-koeln.de/DE/Pub likationen/dp/dp1_08%20(CDM).pdf .+++Vossler, Chr.: Es grünt so grün - wir retten das Klima. Ordnungspolitischer Kommentar des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln, Ausgabe 11/2008. Download unter: www.iwp.uni-koeln.de/DE/Publikationen/komment/pdf-Dateien/OK_11_2008.pdf .+++Jänsch, J.: Teurer Klimaschutz - kostengünstige Möglichkeiten der CO2-Reduktion nicht gewollt?" Ordnungspolitischer Kommentar des In-

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stituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln, Ausgabe 06/2008. Download unter: www.iwp.uni-koeln.de/DE/Publikationen/komment/pdf-Dateien/OK06__08.pdf . ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; DEBRIV Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e.V INSTITUTION: Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität Köln (Pohligstr. 1, 50969 Köln) KONTAKT: Jänsch, Janina (e-mail: [email protected], Tel. 0221-4705355) [248-F] Eisenkopf, Alexander, Prof.Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Eisenkopf, Alexander, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Transport, Logistik und Umwelt INHALT: Die in den letzten Jahren zu beobachtende Reorganisation der industriellen Wertschöpfungsketten im Rahmen internationaler Wertschöpfungsnetzwerke wäre ohne die Verfügbarkeit leistungsfähiger Transport- und Logistiksysteme nicht umsetzbar gewesen. Von dem hieraus resultierenden starken Wachstum insbesondere der internationalen Transportströme haben umgekehrt alle Verkehrsträger profitiert. Aktuelle Prognosen lassen für die nächsten 20 Jahre weiterhin überproportionale Zuwächse auf den Transport- und Logistikmärkten erwarten, verursacht v.a. durch die angenommene fortschreitende Intensivierung der internationalen Arbeitsteilung. Allerdings mehren sich auch Stimmen, die die Grundlagen dieser Entwicklung kritisch hinterfragen. Dies betrifft zum einen die zukünftige Entwicklung der Transport- und Logistikkosten, zum anderen aber auch wachsende ökologischen Ansprüche an die Transportsysteme und die Verfügbarkeit ausreichender (v.a. energetischer) Ressourcen. Damit wäre auch die weitere Internationalisierung der Wertschöpfungsnetzwerke in Frage gestellt. Das Forschungsprojekt widmet sich den verschiedenen Facetten dieses Problemkomplexes: Themenschwerpunkte der Forschungsarbeiten sind - transportwirtschaftliche und umweltbezogene Rahmenbedingungen des Supply Chain Management im internationalen Kontext (Status quo Analyse) - Analyse der bevorstehenden Herausforderungen der Transportund Logistikwirtschaft (Infrastrukturknappheit, Transportkostensteigerungen, Ressourcenknappheit,...) - Auswirkungen von "Knappheitsproblemen" im Transportbereich auf die Produktions- und Logistikstrategien produzierender Einheiten - "Greening the Supply Chain": Ableitung von Kriterien für "nachhaltiges Supply Chain Management", Bewertungsmodelle für die Nachhaltigkeit, Strategieentwicklung für die Unternehmen der produzierende Wirtschaft. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden sowohl Überlegungen zu konzeptionellen Fragestellungen angestellt wie auch konkrete empirische Analysen vorgenommen. ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Phoenix-Lehrstuhl für Allgemeine BWL & Mobility Management (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen) KONTAKT: Institution (Tel. 07541-6009-1200, Fax: 07541-6009-1299, e-mail: [email protected]) [249-F] Engel, Britta, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Spengler, Thomas Stefan, Prof.Dr. (Leitung); Walther, Grit, Dr. (Betreuung): EINBLIK - kumulative Emissionsintensitäten zur Bewertung der Klimaschutz-Performance längs Lieferketten

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INHALT: In der produzierenden Wirtschaft werden Entscheidungen über die Minderung von Treibhausgasen nicht nur vor Ort an den Emissionsstandorten getroffen - etwa durch den Einsatz emissionsarmer Techniken oder Brennstoffe. Die arbeitsteilige Produktion mit zunehmend internationaler Verflechtung und geringeren Wertschöpfungstiefen führt zu verteilten Emissionen klimarelevanter Treibhausgase längs der gesamten Wertschöpfungskette oder sogar noch allgemeiner: längs des Lebensweges von Produkten einschließlich deren Nutzung und Entsorgung. Die Auswahl von Rohstoffen, Vorprodukten bzw. Lieferanten und Entsorger hat deshalb ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die (erweiterte) "Klimabilanz" eines Unternehmens, schließlich herrscht weitestgehend gesellschaftlicher Konsens darüber, dass Unternehmen auch jenseits ihrer Werktore für ihre ökologischen Auswirkungen mit verantwortlich sind. Diese erweiterte Klimabilanz von Unternehmen wird aber derzeit, insbesondere aufgrund methodischer Probleme sowie aus praktischen Gründen nicht erfasst und spielt deshalb im betrieblichen Entscheidungsprozess, etwa bei der Lieferantenauswahl oder Produktentwicklung, kaum eine Rolle. Vorhandene Analyseinstrumentarien der betrieblichen Umweltberichterstattung oder des Life Cycle Assessments von Produkten bieten zwar Ansatzpunkte für eine holistische Betrachtungsweise, eignen sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht für ein stringentes und umfassendes Monitoring der Klimarelevanz von Unternehmen und damit eine breite Entscheidungsunterstützung. Vor diesem Hintergrund wurde ein praktisch anwendbares Kennzahlensystem exemplarisch bis zur Anwendungsreife entwickelt, das die Berücksichtigung klimarelevanter Aspekte in Entscheidungen auf betrieblicher Ebene ermöglicht. In Anbetracht sinkender Fertigungstiefen sind hierbei insbesondere die vorgelagerten Emissionen längs Wertschöpfungsketten und die Implikationen durch Lieferverflechtungen mit zu berücksichtigen. Ein solches Kennzahlensystem soll dazu dienen, Lieferantenbeziehungen anhand der klimarelevanten "Emissionsrucksäcke" zu bewerten und damit ein integriertes Supply Chain Management der Klimawirkungen zu ermöglichen. Wird für bestimmte Branchen oder Produkte gar ein Zielwert vorgegeben (etwa im Rahmen von Benchmarks etc.), so kann sich daraus ein selbstperpetuierendes Bewertungssystem mit einer betrieblichen Entscheidungshilfe ergeben, das allein durch die Unternehmen getragen wird und wo die entscheidenden Informationen einstufig von Lieferbeziehung zu Lieferbeziehung weitergereicht werden. METHODE: Grundlage des Vorhabens ist der folgende Ansatz für eine Kennzahl, die für jedes Unternehmen längs einer Wertschöpfungskette gebildet werden kann. mi ist die "kumulierte Emissionsintensität" des Unternehmens i. Hierbei wird eine Kette (genauer ein Netzwerk) von Unternehmen unterstellt, die in Lieferbeziehungen zueinander stehen. Die Emissionsintensität mi stellt die Emissionen eines Unternehmens in kg (z.B. angegeben als CO2-Emissionen oder allgemeiner als CO2-Äquivalent) dessen Wertschöpfung in Euro gegenüber. Um eine breite Anwendung der Emissions-Kennzahl zu erreichen, muss diese in bestehende inner- und überbetriebliche betriebswirtschaftliche (umweltorientierte) Entscheidungsmodelle integriert werden. Diese Entscheidungsmodelle werden in einem ersten Arbeitsschritt jeweils hinsichtlich der Integrierbarkeit der Kennzahl analysiert und bewertet. Die konkrete Integration der Emissions-Kennzahl in geeignete innerbetriebliche Entscheidungsprozesse erfolgt im zweiten, die Anwendung auf überbetriebliche Fragestellungen im dritten Arbeitsschritt. Die Praxisanwendung wird in 2 verschiedene Perspektiven (und Teilprojekte) unterteilt: Zum einen bietet sich der Blick auf verschiedene Standorte mit unterschiedlicher Fertigungstiefe und/oder Produktpalette an. Hier steht vor allem die Frage im Vordergrund, wie die Wertschöpfung der Standorte geeignet erfasst, unterschieden und gegenüber der "Vorkette" abgegrenzt wird. Zielsetzung ist hierbei, die Umweltperformance von unterschiedlichen Standorten zu vergleichen und ggf. einen geeigneten Bezugsrahmen für einen solchen Vergleich zu

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erhalten. Zum anderen ist die Analyse entlang einer Wertschöpfungskette interessant. Hierbei kann untersucht werden, wie sich das Kennzahlensystem konkret in einer realen Kette rekursiv aufbaut. Fragestellungen aus dem methodischen Bereich können hier direkt gespiegelt werden. Das Vorhabenskonsortium hat sich entschieden, für diese beiden Perspektiven jeweils geeignete Beispiele (und Partner) auszuwählen, bei denen diese Aspekte besonders gut herausgearbeitet werden können. Beim Praxispartner VW steht der Standortvergleich im Vordergrund, beim Praxispartner Systain (und indirekt den Lieferanten von Otto) steht eine "lange" Lieferkette im Vordergrund. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Engel, B.; Walther, G.; Spengler, T.: Integration of carbon efficiency into corporate decision-making. in: GOR Jahrestagung (Annual International Conference), 03.-05.09.2008 in Augsburg (to be publ.).+++Walther, G.; Engel, B.; Spengler, T.: Integration of a new emission-efficiency ratio into industrial decision-making processes. in: Workshop "Emissions Trading and Business", 07.11.-09.11.2007, Universität Halle-Wittenberg. ART: BEGINN: 2006-11 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Department Wirtschaftswissenschaften Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion Lehrstuhl Produktion und Logistik (Katharinenstr. 3, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Engel, Britta (Tel. 0531-391-2204, e-mail: [email protected]) [250-F] Feichtinger, Judith; Rohracher, Harald, Dr.; Loibl, Helmut; Eder, Asta, Dr. (Bearbeitung); Hochgerner, Josef, Univ.-Prof.Dr.; Ornetzeder, Michael, Dr. (Leitung): Open Innovation - Instrumente und Strategien zur aktiven Einbeziehung von NutzerInnen und anderen relevanten sozialen Gruppen in technische Innovationsprozesse INHALT: Eine Vielzahl ökologischer Produkte scheitert an der mangelnden Akzeptanz potenzieller NutzerInnen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Interessen und Erfahrungen von Endkunden (Konsumenten oder Unternehmen) bei der Entwicklung neuer Produkte im Allgemeinen - wenn überhaupt - erst zu einem sehr späten Zeitpunkt berücksichtigt werden; in einer Phase also (am Ende der Entscheidungskette), in der meist keine substanziellen Änderungen an den Produkten mehr möglich sind. Auch bei der Entwicklung von explizit umweltfreundlichen Innovationen (etwa im Bereich Eco-Design) bestehen gerade in diesem Punkt Defizite. Ein relevanter Umweltnutzen nachhaltiger Produktpolitik lässt sich jedoch erst bei entsprechender Verbreitung und Anwendung solcher Produkte erzielen. Der dazu notwendige Markterfolg sollte aus unserer Sicht allerdings weniger durch erhöhte Marketinganstrengungen oder durch Förderungen seitens der öffentlichen Hand erzielt werden, sondern im Idealfall direkt aus spezifischen Nutzenaspekten resultieren, die von potenziellen NutzerInnen selbst definiert und direkt bei der Produktentwicklung berücksichtigt werden. Aus dieser Perspektive ist es von großer Bedeutung, dass bei Innovationsprozessen in Zukunft neben ökologischen Aspekten (Nutzung nachhaltiger Rohstoffe, lange Lebensdauer, Rezyklierfähigkeit, Energieeffizienz etc.) auch verstärkt soziale Aspekte (Zugang für unterschiedliche Nutzergruppen, frühzeitige Einbeziehung von NutzerInnen) berücksichtigt werden. Im Projekt werden zwei Technologiebeispiele mit Leuchtturmpotenzial (Brennstoffzellen-Technologie und Wood-Plastic Composites) ausgewählt und bearbeitet. Da man davon ausgehen kann, dass sich die Beispiele in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden, wird die Durchführung

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von zwei darauf abgestimmten Beteiligungsverfahren vorgeschlagen: Ein Prozess, der sich an der Strategie des Constructive Technologie Assessment (CTA) orientiert (Technologie in früher Entwicklungsphase), sowie ein Prozess, der zu einem späteren Zeitpunkt ansetzt (Leaduser Verfahren, erste Nutzungserfahrungen liegen vor). Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung nutzerzentrierter Perspektiven für Produkte der 'Fabrik von Morgen'. Im Rahmen des vorgeschlagenen Grundlagenprojekts werden zwei international bereits erprobte Strategien ('Constructive Technology Assessment' und 'Lead-User Methode') zur Einbeziehung von NutzerInnen in Innovationsprozesse exemplarisch angewandt und weiterentwickelt. Die Ergebnisse tragen wesentlich dazu bei, die Attraktivität ausgewählter nachhaltiger Produktgruppen aus dem Programm 'Fabrik der Zukunft' für zukünftige NutzerInnen signifikant zu erhöhen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Open Innovation - Instrumente und Strategien zur aktiven Einbeziehung von NutzerInnen und anderen relevanten sozialen Gruppen in technische Innovationsprozesse am Beispiel Brennstoffzellen-Technologie und Wood-Plastic-Composites. Endebricht. Wien, Juni 2008, 124 S. Download unter: www.zsi.at/attach/1Open_Innovation_Endbericht.pdf .+++Ornetzeder, M.; Hochgerner, J.; Feichtinger, J.; Rohracher, H.; Schreuer, A.; Loibl, H.; Eder, A.; Weinfurter, S.; Strobl, S.: Open Innovation - Instrumente und Strategien zur aktiven Einbeziehung von NutzerInnen und anderen relevanten sozialen Gruppen in technische Innovationsprozesse am Beispiel Brennstoffzellen-Technologie und Wood-Plastic Composites. Berichte aus der Energie- und Umweltforschung/ Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 42. Wien 2008, 216 S. Download unter: www.fabrikderzu kunft.at/fdz_pdf/endbericht_0842_open_innovation.pdf .+++Schreuer, A.; Ornetzeder M.; Rohracher H.: Participatory technology development and assessment: in search of a sustainable use of fuel cell technology at the municipal level. in: Proceedings of the International Summer Academy on Technology Studies, Deutschlandsberg, 2007. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für soziale Innovation (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien, Österreich); Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung -ITA(Strohgasse 45, 5, 1030 Wien, Österreich); Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ- (Schlögelgasse 2, 8010 Graz, Österreich) [251-F] Friederichs, Andrea; Hees, Sarah; Kauppert, Philipp; Reichert, Luisa; Smale, Benjamin (Bearbeitung); Stamm, Andreas, Dr. (Leitung): South Africa: an upcoming provider of sustainability innovations? INHALT: South Africa has a relatively strong and mature Innovation System, with a series of world standard performing organizations, established funding agencies and clear governance structures. In the last years, the government has implemented a series of strategies, programmes and instruments to further strengthen the system and enhance science and innovation capabilities. The ratio of R&D spending to gross domestic product has significantly risen, and the international linkages of research and higher education organizations have been strengthened and amplified. Based on this progress, the government of South Africa in February 2008 approved an ambitious Ten Years Plan (TYP) for the development of an effective Innovation System (Innovation Towards a Knowledge Based Economy). Production and dissemination of knowledge shall lead to enhanced economic growth and enrich all fields of human endeavour. Science and Innovation are crucial instruments to meet the challenges related to global change and to achieve the transition towards sustainable development on the level of nations,

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regions and the globe. The TYP refers explicitly to five grand challenges to which increased knowledge creation shall respond, among them, energy security and science and technology in response to global change. To what extent is South Africa's innovation system actually responding to the challenges of national, regional and global sustainability? What are the main actors in science and innovation for sustainability? How dynamic are scientific and innovation capabilities developing? How do the actors assess the political framework conditions and incentive systems? Where do they perceive barriers to a faster development and diffusion of sustainability innovations? Which lessons may be drawn for policy makers and for the international science & technology and development cooperation? These are the guiding questions of the research project projected by the German Development Institute (DIE). The research will be based on the conceptual approach of National Innovation Systems, developed since the 1990s by economic and social researchers and increasingly being applied by science and technology policy makers. In order to get an adequate insight into the innovation processes the research will be structured along different Sectoral Innovation Systems (SIS). The following list of SIS has been established, based on a number of interviews with stakeholders and experts of the South African innovation system, it is still open to modifications: a) Forest, timber and wood-based products: The research will focus on resources-saving technological innovations along the wood value chain and comprise organizational innovations at the upper end of the chain, that contribute to the overall sustainability of the sector. b) Renewable energies: The research would look at different types of renewable energies and its development in South Africa: Solar (thermal and PV), biomass, wind and waves. It still has to be decided, whether these fields can be covered completely or if a selection has to be made. This depends among others on the size of the research team that can be brought together. c) Hydrogen economy: One team could possibly explore this highly innovative technology field and the potential that South Africa has to become a competitive provider of hydrogen based solutions. The research will be based on a series of common hypotheses and issues that allow for a crosssectoral analysis and may help to develop appropriate recommendations for policy makers and the international cooperation. Some of these common issues will be a) the links between different elements of the SIS (public research, private sector); b) the available human resources; c) the international cooperation of research and higher education organizations, d) the absorption of incentives and other instruments of innovation policy by the SIS. A collaborative effort between Germany and South Africa: The Institute of Economic Research on Innovation of Tshawane University of Technology will be the formal research partner in South Africa. Other organizations have also shown their interest in supporting the work, among them the National Research Foundation (NRF), the Centre for Renewable and Sustainable Energy Studies (CRSES) at Stellenbosch University and CSIR Natural Resources and the Environment (Stellenbosch). It is intended to carry out the research in a collaborative effort between postgraduate researchers from Germany and South Africa. Matching the five researchers from Germany with an equal number of postgraduates from South Africa can significantly enhance the research capacities. CSRES has already announced its interest in assigning two students of its postgraduate program in renewable and sustainable energy studies to the research team. The selection of the South African researchers would be done in close collaboration with IERI - Institute of Economic Research on Innovation of Tshawane University of Technology and other national partners.| GEOGRAPHISCHER RAUM: South Africa ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-94927-185, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [252-F] Frieling, Tabea von; Hansen, Nils; Minnaert, Anja; Netzer, Nina; Rußbild, Jonas (Bearbeitung); Richerzhagen, Carmen, Dr.agr. (Leitung): Energieeffizienz in Gebäuden: ein Beitrag Chinas zur Verringerung des Klimawandels INHALT: Das Thema Energie ist heutzutage äußerst wichtig, da das weltweite Entwicklungssystem auf der Nutzung von Energie basiert; jedoch ist klar geworden, dass die Nutzung von Energie ernsthafte Auswirkungen auf die Umwelt hat. Einerseits ist Energie essenziell für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung, sowie die Fähigkeit, die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) zu erreichen. Andererseits haben die derzeitige Energieproduktion und die Verwendungsweisen einen ernsthaften Einfluss auf das globale Klima und die lokale Luftverschmutzung. Die Emissionswerte stehen in enger Beziehung zum Ausmaß der Energienutzung. Mehr als 60% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen und mehr als 70% der gesamten CO2-Emissionen sind auf energiebezogene Aktivitäten zurückzuführen. Außerdem spielen der Energiegewinnungsbereich (Angebot) und der Gebäude- und Haushaltsektor (Nachfrage) eine wichtige Rolle. In den meisten Ländern werden mindestens 40% der Energie für Gebäude verwendet. Um den gefährlichen Klimawandel zu verhindern und das Klima zu stabilisieren, spielt der Energiebereich inklusive der Baubranche eine wichtige Rolle. Nur durch die Lenkung des weltweiten Energiesystems auf einen nachhaltigeren Pfad können diese Ziele erreicht werden. Die Energienachfrage (besonders bei Gebäuden und Haushalten) spielt hierbei eine große Rolle. Die Verbesserung der sparsamen Energieverwendung und die Energieersparnis wirken sich durch die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen günstig auf das Klima aus. Außerdem versprechen Maßnahmen in diesem Bereich wirtschaftlichen Erfolg. Der Weltklimarat rechnet laut des vierten IPCC-Berichtes damit, dass bis 2020 die durch den in Gebäuden verursachten Energieverbrauch entstehenden CO2-Emissionen um 29% ohne Nettokosten reduziert werden können. Das Fallbeispiel China: Chinas Wirtschaft wächst mit enormer Geschwindigkeit. In den letzten Jahrzehnten belief sich die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate auf 9% und es wird erwartet, dass dieser Trend weiter andauern wird. Um dieses rapide Wachstum aufrecht zu erhalten, ist eine stetig ansteigende Energieversorgung unerlässlich. China ist der zweitgrößte Stromverbraucher auf der Welt und Energie wird hauptsächlich aus Kohle gewonnen. Schätzungen weisen darauf hin, dass sich Chinas gesamter Hauptenergieverbrauch mit festem Vertrauen auf Kohle zwischen 2000 und 2020 mehr als verdoppeln wird. Im Vergleich zu internationalen Standards ist der pro KopfEnergieverbrauch in China jedoch niedrig. Die Nutzung der Energie ist ziemlich ineffektiv. Chinas Energieintensität, das Verhältnis von Energieverbrauch zu Bruttoinlandsprodukt (BIP), ist noch immer ziemlich hoch. Sie ist in den späten 1990ern erheblich zurückgegangen, seit 2002 benutzt China jedoch wieder mehr als eine Energieeinheit, um eine BIP-Einheit zu produzieren. Chinas Energieverbrauch hat enormen Einfluss auf die lokale Luftverschmutzung und das globale Klima. Heute liegt Chinas Anteil der globalen CO2-Emissionen bei ca. 18%. Es wird erwartet, dass China spätestens 2009 der weltweit größte Emittent sein wird. Globale Erwärmung und Klimawechsel sind direkt verknüpft mit dem Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre und daher auch mit den Treibhausgas-Emissionen. Wie viele Länder, ist auch China besonders anfällig für den Klimawandel. Chinas kürzlich vom Ministerium für Wissenschaft und Technik (MOST) veröffentlichte, erste nationale Bewertung des globalen Klimawandels zeigte auf, dass China bereits jetzt unter den durch den Kli-

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mawandel entstandenen Auswirkungen auf die Umwelt leidet: der Anstieg der Oberflächenund Meerestemperatur, der Anstieg des Meeresspiegels sowie die Abnahme der Schnee- und Eisdecke führen zu einer Unterstützung des Klimawandels und einem höheren Aufkommen von z.B. Wirbelstürmen, Dürren und Fluten. Zudem leidet China an durch die Auswirkungen der Treibstoffverbrennung verursachten Umweltproblemen wie beispielsweise Luftverschmutzung (mit schlimmen Folgen für die Gesundheit) und saurem Regen. Sieben der zehn Städte mit der größten Umweltverschmutzung weltweit sind in China. Darum hat China großes Eigeninteresse daran, die Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Um dieses Problem anzugehen, hat China energiepolitische Ziele formuliert und verschiedene Maßnahmen initiiert. Laut des 11. Fünf-Jahresplans (2006-2010) für nationale ökonomische und soziale Entwicklung beschloss China, die Intensität der Energie um 20% zu reduzieren und das Gesamtvolumen der Schadstoffabgabe zwischen 2006 und 2010 um 10% zu reduzieren. Diese Ziele sollen durch auf lokaler Ebene umgesetzte nationale und internationale Methoden (z.B. CDM-Projekte) realisiert werden. Kooperationspartner: Chinese Academy of Social Sciences, Research Centre for Sustainable Development (CASS, RCSD), Beijing.| GEOGRAPHISCHER RAUM: China METHODE: Das Hauptziel der Studie ist es zu analysieren, ob die in Chinas Gebäuden und Haushalten angewandten Methoden und Mechanismen ausreichend und effektiv genug sind, um das Energiesystem auf einen nachhaltigeren Pfad zu lenken und die Entwicklungs- und Umweltziele in Einklang zu bringen. Nicht nur Chinas wirtschaftliche und soziale Entwicklung, sondern auch der Zustand der Umwelt hängt davon ab, welcher Weg eingeschlagen wird. Die Forschungsarbeiten haben zwei Ziele. Erstens werden bei dem Forschungsprojekt die relevanten politischen Maßnahmen und ihre Instrumente ausgearbeitet, mit dem Ziel, die Energieeffizienz im Bau- und Haushaltssektor zu verbessern. In diesem Entwurf werden die politischen Ziele, der Schwerpunkt, Umfang und die Erfahrungen festgehalten. Zudem werden durch die Bewertung der Umwelt sowie der relevanten Akteure (z.B. die Industrie und andere private Akteure, staatliche Akteure, die NDRC, SEPA, Kommunalverwaltungen) die relevanten Rahmenbedingungen festgesetzt, in der die für Gebäude relevanten Instrumente und Technologien angewandt werden. Die Rahmenbedingungen beinhalten wirtschaftliche, politische, regulative und institutionelle Einstellungen aus Chinas Bauwirtschaft. Zweitens bewertet die Studie in Anlehnung an die OECD-Vorgehensweise (1997) zur Bewertung der umweltpolitischen Instrumente, die Politik und ihre ausführenden Instrumente. Die relevanten Kriterien sind Umweltwirkung, ökonomische Wirksamkeit, Verwaltungs- und ComplianceKosten, Einnahmen, umfassende ökonomische Effekte, leichte Auswirkungen (Bewusstsein, Einstellung) und dynamische Auswirkungen (Innovationen). Neben diesen Faktoren werden auch die Rahmenbedingungen und besonders der institutionelle Kontext der Maßnahmen und Instrumente und ihr Einfluss auf die Strategieplanung und Durchführung untersucht. Durch die Studie sollen für chinesische und internationale politische Entscheidungsträger Empfehlungen über mögliche für den Gebäude- und Haushaltssektor relevante Schritte zur Verbesserung des Energiesystems entwickelt werden. Die Empfehlungen werden in Hinsicht auf die internationalen Klimaverhandlungen und die nationalen Debatten über nachhaltige Entwicklung formuliert. Sie können die Entwicklungszusammenarbeit mit sowohl Entwicklungsländern als auch anderen Ländern, die sich der Herausforderung stellen, die derzeitige nicht nachhaltige Entwicklungsrichtung zu ändern, unterstützen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Richerzhagen, Carmen; Scholz, Imme: China's capacities for mitigating climate change. in: World Development, 2007 (forthcoming). ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-94927-173, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [253-L] Fuhr, Harald; Lederer, Markus; Schröder, Miriam: Klimaschutz und Entwicklungspolitik: der Beitrag privater Unternehmen, in: Thomas Risse (Hrsg.) ; Ursula Lehmkuhl (Hrsg.): Regieren ohne Staat? : Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 292-308 INHALT: Der Beitrag belegt die These, dass der Clean Development Mechanism (CDM) als eine neue Form von Governance bezeichnet werden kann, da er private Wirtschaftsakteure und andere nicht-staatliche Akteure in der Bereitstellung des öffentlichen Guts "intaktes Klima" einbindet und es erlaubt, Steuerungsformen, die bislang nur rudimentär in der Umweltpolitik der OECD-Länder angewendet werden, zu globalisieren und in andere umweltpolitische Kontexte zu übertragen. Der Stand der internationalen Klimapolitik wird evaluiert und Ziele und Funktionsweisen des CDM werden vorgestellt. Im Folgenden werden empirische Forschungsergebnisse zu den neuen Formen des privatwirtschaftlichen Engagements in der Klimapolitik vorgelegt. Die Sonderrolle von Public Private Partnerships als Form von Governance in der Klimapolitik wird diskutiert. Abschließend wird das bisherige Engagement privatwirtschaftlicher Akteure im CDM bewertet und auf Folgen für die Umweltpolitik in Entwicklungsländern aufmerksam gemacht. (ICE2) [254-F] Gehrke, Birgit, Dr.; Legler, Harald, Dr.; Edler, Dietmar, Dr.; Blazejczak, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung); Schasse, Ulrich, Dr. (Leitung): Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Aktualisierung der Beschäftigungswirkungen und der Indikatoren zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der Umweltschutzindustrie INHALT: Für die Akzeptanz der Umweltpolitik und die politische Durchsetzbarkeit umweltpolitischer Maßnahmen sind verlässliche und aktuelle Informationen über ihre wirtschaftlichen Wirkungen von zunehmender Bedeutung. Wichtige Informationen sind Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes und Indikatoren zur Beurteilung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der deutschen Umweltschutzindustrie. NIW und DIW erbringen die drei Arbeitspakete: 1. Aktualisierung der Schätzungen zu den Beschäftigungswirkungen der deutschen Umweltschutzindustrie für das Jahr 2008 (DIW); 2. Analyse der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Umwelt- und Klimaschutzindustrie und Aufbereitung der neuesten Trends in den grünen Zukunftsmärkten (NIW); 3. Stellung der Umweltwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen (NIW und DIW). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2009-11 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Umweltbundesamt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW- (Königstr. 53, 30175 Hannover); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- (10108 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-123316-39, e-mail: [email protected])

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[255-L] Gerber, Nicolas; Eckert, Manfred van; Breuer, Thomas: The impacts of biofuel production on food prices: a review, (ZEF-Discussion Papers on Development Policy, No. 127), Bonn 2008, 19 S. (Graue Literatur; www.zef.de/fileadmin/webfiles/downloads/zef_dp/zef_dp_127.pdf) INHALT: "Die verschiedenen Berechnungen, die gemacht wurden und werden, um den Einfluss der Produktion von Biokraftstoffen auf die mittelfristige Preisentwicklung von Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnisse einzuschätzen, gehen weit aus einander. Dies liegt größtenteils daran, dass die Prognosen auf unterschiedlichen Annahmen, Basisszenarien und Zeithorizonten basieren. Aus ähnlichen Gründen ergeben Studien, die rückblickend den Einfluss der Biokraftstoffproduktion auf die Preise von Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewerten, bisher kein einheitliches Bild. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich jedoch nicht mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Annahmen und Methoden, sondern konzentriert sich auf die globalen Trends, die aus den verschiedenen Quellen abgeleitet werden können. Aus den Analysen geht einheitlich hervor, dass zwischen 2005 und 2007 viele Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse außergewöhnlich stark angestiegen sind, insbesondere nominale Preise. Weniger klar ist der Einfluss dieser Preise auf die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel, die sich auch auf die Haushaltsausgaben für jene Mittel auswirken. Allerdings sind viele Preisindizes (nationale Verbraucherpreisindizes, Weltbank- Nahrungspreisindex und der FAO Nahrungsmittel- Preisindex) in der gleichen Zeitspanne angestiegen. Tatsache ist, dass die steigende Nachfrage nach Rohstoffen für den Biokraftstoffsektor als einer von mehreren Faktoren die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse beeinflusst. Andere zitierte Faktoren sind schlechte Ernten, strukturelle Veränderungen der Nachfrage nach Nahrungsmitteln in verschiedenen Ländern, Bevölkerungswachstum, hohe Ölpreise und die Abwertung des US Dollar. Um langfristige Prognosen für die Warenpreise zu berechnen, werden diese Faktoren in die Simulationen integriert, welche dann mit verschiedenen Szenarien der Biokraftstoffproduktion kombiniert werden. Diese Szenarien bestimmen wesentlich, inwieweit Biorohkraftstoffe die Preise für Nahrungs- und Handelswaren beeinflussen. Trotz beträchtlicher Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Prognosen, Methoden und Annahmen können einige allgemeine Trends beobachtet werden. Es wird erwartet, dass die jüngsten EU und US Biokraftstoffprogramme und -gesetzgebungen mittelfristig auf pflanzliches Öl den größten Einfluss haben und einen realen Preisanstieg von mehr als 30% zwischen 2011 und 2016 verursachen werden. Für Erzeugnisse wie Weizen, Mais und Sojabohnen sind die Preisprognosen meist geringer (+3 bis +15%). Im Gegensatz hierzu wird für den Preis von Ölsamen-Produkten (die ein Nebenerzeugnis aus der Produktion von pflanzlichem Öl sind und einen wichtigen Teil des Marktes für Viehfutter bilden) aufgrund des Anstiegs der Produktion von pflanzlichem Öl eine Preisabnahme von -11 bis -17% vorausgesagt. Ein (hypothetisches) Einfrieren der Produktion von Biokraftstoffen auf dem Niveau von 2007 ergäbe einen Preisrückgang für Cassava, Öle, Zucker und Weizen von weniger als 10% zwischen 1997 und 2020. Bei einer kompletten Einstellung der Biokraftstoffproduktion im Jahr 2007 hätte der Preisrückgang eine Höhe zwischen -10 und -20% erreicht. Wenn die realen regionalen Preise in Betracht gezogen werden, ist der Effekt noch unterschiedlicher, doch werden den Prognosen zufolge die Biokraftstoffziele über alle Regionen hinweg am stärksten Ölsamenpreise (+25 bis +72%) betreffen, gefolgt von Getreidepreisen (+5 bis +21%)." (Autorenreferat)

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[256-F] Giersdorf, Jens (Bearbeitung); Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr.; Nitsch, Manfred, Prof.em. (Betreuung): Politik und Ökonomie der Produktion und Nutzung von Ethanol und Biodiesel in Brasilien INHALT: Im Mittelpunkt der Dissertation steht eine Analyse der brasilianischen Ethanol- und Biodieselpolitik. Die spezifischen Inhalte der Biokraftstoffpolitik sollen mittels des Wirkens konfligierender Programmkoalitionen in dem Politikfeld erklärt werden. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Analyse der Wirkung dieser Politik auf einzelne sozio-ökonomische und ökologische Aspekte der Biokraftstoffproduktion und -nutzung in Brasilien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [257-F] Gifford, Mary Louise (Bearbeitung); Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr.; Seliger, Günther, Prof.Dr.Ing.; Edenhofer, Ottmar, Prof.Dr. (Betreuung): Renewable energy development in rural India INHALT: The overarching objective of the thesis is to determine what policies and private investments need to be implemented in order to effectively infiltrate small-scale, off-grid renewables in rural energy development in India. Specifically, research will be focused on the market barriers of Solar Home Systems in rural India and how to further engage the micro-finance and rural financing institutions in the funding of renewable energy.| GEOGRAPHISCHER RAUM: India ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [258-L] Gottwald, Franz-Theo: Agrarethik und Grüne Gentechnik: Plädoyer für wahrhaftige Kommunikation, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 5/6, S. 24-31 (www.bpb.de/files/DK819F.pdf) INHALT: "Engpässe aus Klima-, Energie- und Finanzkrise und veränderte Ernährungsgewohnheiten bringen neue, auch mit agrarethischen Argumenten zu führende Auseinandersetzungen mit sich. Der harte Diskurs über angemessene Technologien zur Ernährungssicherung steht erst noch bevor." (Autorenreferat) [259-F] Grass, Martin, Dipl.-Ing.sc.agr. (Bearbeitung): Economic viability of Jatropha based biofuel production in India

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INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Indien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen FG Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik für den Ländlichen Raum -490a- (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-23475, e-mail: [email protected]) [260-L] Grätz, Jonas: Energy relations with Russia and gas market liberalization, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2009, H. 3, S. 66-80 (library.fes.de/pdf-files/ipg/ipg-2009-3/06_a_graetz_us.pdf) INHALT: "The relationship between Russia and the European Union is a much debated topic, especially when it comes to energy. This is not surprising, since energy flows and their management have been the subject of political contestation at least since the 1970s and energy resources constitute the bulk of Russian exports to the EU. What is more, Russia has taken a completely different trajectory from the one expected by the West in the 2000s and is currently led by an elite that is trying to resurrect it as a relevant pole in a multipolar order. These Russian rulers see energy resources as a pivotal lever in this struggle for power, especially since they are in a situation in which other vital means are in short supply. In this context, actors in the EU are confronted with the question of how best to react to this mixture of stateled economics and power politics. So far, the reactions have been disparate. The EU tried to integrate Russia into the liberal governance framework of the Energy Charter Treaty, but was not successful. However, this failure was due not only to Russian reluctance, but also - and perhaps even more so - to the internal divisions that pervade the EU: big member states and corporations are pursuing their own agendas and trying to make bilateral deals with Gazprom. This has helped to further strengthen the current institutional configuration in the Russian oil and gas sector and has diminished the need for Russia to agree to the framework proposed by the EU. Currently, the prospects of an agreement being reached at international level are bleak, as Russia has refused to join not only the Energy Charter Treaty, but also the WTO, another regulatory framework which could govern energy trading. The experience of unproductive disunity and corresponding lack of success in dealing with Russia at international level suggest a change of tack, concentrating first on 'community building' at the EU level. The completion of the internal energy market would not only reduce the vulnerability of individual member states to gas supplies from Russia, but also lead to greater unity with regard to Russia. In the end, this could have positive repercussions for rules in the Russian market as well." (author's abstract)| [261-L] Hallding, Karl; Han, Guoyi; Olsson, Marie: China's climate- and energy-security dilemma: shaping a new path of economic growth, in: Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 38/2009, No. 3, S. 119-134 (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:18-4-632) INHALT: "China is undergoing modernization at a scale and speed the world has never witnessed. As climate change increasingly dominates the global agenda, China faces the challenge of shaping a new growth path in a climate-constrained world. The paper argues that China's current climate and energy policy is, at best, a 'repackaging' of existing energy and environ-

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mental strategies with co-benefits for the mitigation of climate change. Nevertheless, even though policies are not climate-change driven, the quick (rhetorical) endorsement of low-carbon development and the strong momentum of green technologies indicate that political ambitions are in favor of finding a more sustainable development pathway. A new growth path would, however, require a fundamental shift, with development and energy strategies being set within climate security constraints. The eventual success of this new path remains uncertain." (author's abstract)| [262-L] Harbrich, Kai: Global security governance without government: Legitimität und Effektivität von Zertifizierungssystemen zur Regulierung globaler Rohstoffmärkte am Beispiel des Forest Stewardship Council (FSC), (IR-Rookies: Student Papers in International Politics, No. 2), München 2009, 24 S. (Graue Literatur; www.gsi.uni-muenchen.de/lehreinheiten/ls_governance/arbeitspapiere/hausarbeiten/harbrich_200 9.pdf) INHALT: Private Akteure wie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und internationale Konzerne beeinflussen heute nicht mehr nur politische Prozesse auf nationaler und internationaler Ebene, sondern spielen auch zunehmend eine wichtige Rolle bei der Setzung und Durchsetzung globaler Normen und Regeln. Als eine der einflussreichsten globalen "Private-Private Partnerships" gilt dabei der "Forest Stewardship Council" (FSC), ein von Forstwirtschaftsunternehmen, Umweltorganisationen und sozialen Interessengruppen zu Beginn der 1990er Jahre ins Leben gerufenes Zertifizierungssystem, das eine umweltgerechte, sozialverträgliche und ökonomisch rentable Waldbewirtschaftung gewährleisten will und damit zugleich den globalen Handel mit Tropenhölzern aus Konfliktregionen einzudämmen verspricht. Insbesondere in Hinblick auf die mit dem globalen Tropenholzhandel verknüpften sicherheitspolitischen Implikationen für zahlreiche Krisenregionen wird im vorliegenden Beitrag untersucht, ob und inwiefern "Private-Private Partnerships" wie der FSC einen Beitrag zur Weiterentwicklung von "Global Security Governance"-Konzeptionen leisten bzw. eine erfolgsversprechende Alternative zu herkömmlichen Sicherheitskonzepten darstellen können. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Unternehmen bei der Setzung und Implementierung von freiwilligen globalen Standards als ein legitimes und effektives Modell zur globalen Bekämpfung des illegalen Tropenholzhandels angesehen werden? (ICI2) [263-F] Hauff, Michael von, Prof.Dr.; Horbach, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung); Blien, Uwe, Prof.Dr.; Bellmann, Lutz, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitsmarkteffekte der Produktion von Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen INHALT: Die Beschäftigungseffekte der Produktion von Umwelttechnik und von Umweltdienstleistungen sind bisher nicht genau genug bekannt, u.a. deshalb, weil es sich hier um einen Querschnittsbereich handelt, der in der amtlichen Statistik nicht adäquat repräsentiert ist. Aus diesem Grund wird angestrebt, den Umfang, die Struktur und die Dynamik der damit verbundenen Beschäftigung so exakt wie möglich zu ermitteln. Theoretische Überlegungen zeigen, dass der Umweltbereich von wesentlich größerer Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung sein könnte, als bisher vorliegende rein quantitative Abschätzungen zeigen.

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Nach einem hier zugrunde gelegten makroökonomischen Modell hängt Beschäftigungsexpansion generell davon ab, dass rascher technischer Fortschritt auf eine elastische Gütermarktnachfrage trifft. Die meisten Industrien, auf die sich die bundesdeutsche Ökonomie spezialisiert hat, stoßen jedoch auf eine inelastische Nachfrage, die zu einer schrumpfenden Beschäftigung führt. Bei der Suche nach zukunftsträchtigen Bereichen, die auf einen wachsenden Markt agieren und bei denen hierzulande besondere Kompetenz vorhanden ist, bieten sich nicht viele Alternativen. Da hier der Umweltbereich zu nennen ist, verbinden sich mit ihm Beschäftigungshoffnungen, die seine heutige quantitative Bedeutung übersteigen. Das benannte makroökonomische Modell ist an Arbeiten von Appelbaum und Schettkat angelehnt und regionalökonomisch umsetzbar. Die skizzierten Abläufe gewinnen durch den regionalen Bezug noch an Gewicht, da sich Regionen wesentlich stärker auf einzelne Branchen spezialisieren als Nationen. Nach Möglichkeit soll eine derartige Spezialisierung auf Umwelttechnik ebenfalls untersucht werden. Mit der Fragestellung verbindet sich somit der Anspruch, die Spezialisierung auf Umwelttechnik in der Dynamik, also in der Zeitdimension, und räumlich, d.h. in der regionalen Dimension, zu untersuchen. Ebenfalls notwendig sind Analysen zur Qualität der Beschäftigung, zu ihrer Struktur und zu den Determinanten der Arbeitskräftenachfrage jener Betriebe, die in diesem Bereich tätig sind. Wichtige angestrebte Basiserkenntnisse betreffen die Struktur und die Größe des Umweltsektors im oben definierten, eingeschränkten Sinne, da dazu bis heute keine Ergebnisse vorliegen, die genau genug sind. Ziel: Die Produktion von Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen ist ein potentielles Wachstumsfeld von Beschäftigung. Aus diesem Grund soll es näher untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Da die amtliche Statistik im Bereich von Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen zu wenig aussagefähig ist, muss mit Primärerhebungen gearbeitet werden. Das IAB-Betriebspanel wurde ausgewählt, da es repräsentativ für die Betriebe der Bundesrepublik ist. Die Aufnahme geeigneter Fragen in das Erhebungsinstrument erlaubt einerseits die Abschätzung der Größe des Bereichs, andererseits ermöglicht die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Hintergrundvariablen multivariate Analysen zur Dynamik dieses Sektors und leistet schließlich eine Abschätzung der Struktur der Beschäftigung in diesem Bereich. Darüber hinaus werden eigene Erhebungen vorbereitet. Diese sollten eine vertiefte Befragung von Betrieben erlauben, die auf dem hier relevanten Marktsegment operieren. Die spezialisierten Befragungen können auf den Ergebnissen des Betriebspanels aufsetzen, da nur über dieses eine Einordnung in die Betriebslandschaft der Bundesrepublik erfolgen kann. Schließlich werden Analysen zu den Vorleistungsverflechtungen und zur Nachfrage nach Umwelttechnik ergänzend durchgeführt. Fallstudien könnten ebenfalls hilfreich sein, insbesondere zur Klärung des regionalen Aspekts, der mit dem IAB-Betriebspanel nur unzureichend aufgeklärt werden kann. Weiterhin werden Daten zur Dynamik der Gütermärkte für Umwelttechnik herangezogen, um ergänzende Zeitreihenanalysen durchzuführen, die sich an dem benannten makroökonomischen Modell orientieren und für die Möller (1998) bereits einen passenden Analyseansatz konstruiert hat. Die wiederholte Erhebung von Daten durch das IAB-Betriebspanel erlaubt einen Panelansatz in der Analyse. Erhebung: Integration in das IAB-Betriebspanel VERÖFFENTLICHUNGEN: Horbach, Jens; Bellmann, Lutz; Blien, Uwe; Hauff, Michael von: Beschäftigung im Umweltschutzsektor in Deutschland. Eine empirische Analyse auf der Basis des IAB-Betriebspanels. in: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung, Jg. 14, 2001, H. 1-4, S. 109-126. ART: BEGINN: 1999-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit

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INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen (Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern); Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft (Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-3035, e-mail: [email protected]) [264-L] Heidbrink, Ludger; Schmidt, Imke: Die neue Verantwortung der Konsumenten, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 32/33, S. 27-32 (www.bpb.de/files/26HC72.pdf) INHALT: An die Stelle der Schnäppchenmentalität und des demonstrativen Luxus tritt zunehmend, so die Verfasser, eine neue Haltung der Verantwortung, die sich auf die schädlichen Folgen des Konsums richtet. Diese Entwicklung ist kein isoliertes Phänomen, sondern steht im Zusammenhang mit einem allgemeinen Trend hin zu moralisch verfassten Märkten. Auch wenn die Finanz- und Wirtschaftskrise in die gegenteilige Richtung zu deuten scheint: Gütern und Dienstleistungen, die über einen moralischen Mehrwert verfügen, kommt eine hohe ökonomische Aufmerksamkeit zu. Moral und Verantwortung stellen heute wichtige Marktfaktoren dar. Es ist zu einem wesentlichen Teil der Markt selbst, der die erhöhte Nachfrage nach moralischen Gütern hervorgebracht hat. Weder das Eigeninteresse noch das Gewissen der Verbraucher allein haben dafür gesorgt, dass der verantwortliche Konsum zu einem globalen Thema geworden ist. Ursache ist vielmehr ein verändertes Marktklima, das zu einer verstärkten Aufmerksamkeit für moralische Produkte und Dienstleistungen geführt hat, die nach und nach in eine verantwortungsethische Anspruchsdynamik des Marktes übergegangen ist. Diese Dynamik hängt mit der gesamtwirtschaftlichen Funktion moralischer Güter zusammen, die nicht nur ökonomisch relevant sind, sondern einen hohen Eigenwert besitzen, der unabhängig von ihrer Verwertbarkeit für Konsumenten von Bedeutung ist. (ICF2) [265-F] Heinze, Karen, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Becker, Tilman, Prof.Dr. (Leitung): Finanzierungsmodelle für die Verbraucherarbeit in Deutschland INHALT: Ziele: Aufzeigen von Alternativen zur Finanzierung von Verbraucherorganisationen durch die öffentliche Hand; Prüfung der Einbeziehung von Anbieter- und Nachfragerseite; Berücksichtigung der Erfahrungen mit Finanzierungsmodellen anderer europäischer Länder. Ergebnisse: Eine Rückerstattung der durch unlauteres Verhalten der Anbieter erzielte Unrechtsgewinne an die einzelnen Verbraucher ist oftmals wegen der damit verbundenen prohibitiv hohen Transaktionskosten nicht sinnvoll und möglich. Daher sollten sie der Gruppe der Verbraucher zumindest mittelbar über die Finanzierung der Verbraucherarbeit wieder zufließen. Die Nutzung abgeschöpfter Unrechtsgewinne stellt eine haushaltsneutrale Finanzierungsmöglichkeit dar, die zugleich zur Verbesserung der kollektiven Rechtsdurchsetzung beitragen würde. Organisatorisch ist eine Stiftung zur langfristigen Sicherung der Finanzierung der Verbraucherarbeit zu etablieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schwerpunkt Bundesrepublik Deutschland, ausgewählte Länder Europas METHODE: Literaturanalyse; Experteninterviews; Workshops mit Gruppendiskussion. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 25; Dokumente der Verbraucherorganisation; Auswahlverfahren: bewusst). Gruppendiskussion

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(Stichprobe: 30; Workshops mit Experten; Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Experten; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Becker, Tilman; Heinze, Karen: Finanzierungsmodelle für die Verbraucherarbeit in Deutschland. Unveröff. Zwischenbericht zum Forschungsvorhaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. 2008. ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung -BLE- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-23898, e-mail: [email protected]) [266-F] Hennefeld, Vera, Dr. (Bearbeitung); Stockmann, Reinhard, Prof.Dr. (Betreuung): Das Umweltverhalten von Handwerksbetrieben: eine empirische Studie zur Identifikation fördernder sowie hemmender Faktoren am Beispiel des Schreinerhandwerks INHALT: Ziel der Studie ist es, die Bestimmungsfaktoren für betriebliches Umwelthandeln in einem ausgewählten Umweltbereich zu erforschen. Im Sinne der Rational-Choice-Theorie wird hierbei angenommen, dass die betriebliche Entscheidung für oder gegen umweltfreundliche Maßnahmen davon abhängig ist, inwiefern durch die Umweltmaßnahmen bzw. -aktivitäten Kosten (im Sinne von finanziellen Kosten, zeitlichem Aufwand, Ausmaß der Umstrukturierung betrieblicher Prozesse etc.) wahrgenommen werden und welcher Nutzen erwartet wird. Auf Grundlage der Ergebnisse soll das Zusammenspiel zwischen den hemmenden und fördernden Faktoren, also den wahrgenommenen Anreizen und Restriktionen, in der jeweiligen Entscheidungssituation einerseits und dem Einfluss von Einstellungen wie Umweltbewusstsein andererseits auf das Entscheidungsverhalten untersucht werden, um hieraus Ansätze für die Förderung betrieblichen Umwelthandelns in der Praxis abzuleiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Saarland METHODE: Auf Basis der Annahmen der Rational Choice-Theorie wird das Umweltverhalten von saarländischen Schreinerbetrieben erforscht. Des Weiteren wird die Übertragbarkeit bereits vorliegender Forschungsergebnisse aus der Umwelt- und Innovationsforschung auf das Handwerk analysiert. Hierzu wurden 14 Mitgliedsbetriebe der saarländischen Schreinerinnung befragt, die sich an dem Projekt "www.schreinerunikate.de" beteiligten sowie eine Kontrollgruppe. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; Betriebe des Projekts "www.schreinerunikate.de"; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 14; Innungsbetriebe als Kontrollgruppe; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Vera Hennefeld: Das Umweltverhalten von Handwerksbetrieben. Eine empirische Studie zur Identifikation fördernder und hemmender Faktoren am Beispiel des Schreinerhandwerks. Zugl.: Saarbrücken, Univ., Diss. 2009. Universitätsschriften Soziologie, Bd. 11. Baden-Baden: Nomos 2009, 220 S. ISBN 978-3-8329-4944-0. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, CEval Centrum für Evaluation (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[267-F] Henseleit, Meike, Dr. (Leitung): Der CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln - beeinflusst das die Nachfrage nach Lebensmitteln in Deutschland? INHALT: In wieweit sehen Verbraucher Nutzen in der Anbringung eines CO2-Fußabdrucks auf Lebensmitteln? Gibt es eine Nachfrage nach klimafreundlicheren Produkten und wie hoch ist die Zahlungsbereitschaft hierfür? Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher überwiegend besorgt sind über den Klimawandel und bereit sind, zumindest kleine Dinge dagegen zu tun. Es wird als wünschenswert erachtet, klimafreundlichere Produkte auf den Markt zu bringen. Im Lebensmittelbereich wird hierfür auch eine grundsätzliche Mehrzahlungsbereitschaft signalisiert. ZEITRAUM: 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Zugrunde gelegt wird die Verhaltensintention im Rahmen der "Theorie of Planned Behaviour". Methodisch wird nach der Zahlungsbereitschaft anhand der Kontingenten Bewertungsmethode gefragt. Untersuchungsdesign: Querschnittt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 154; einkaufende Bevölkerung in Hessen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0641-9937037, e-mail: [email protected]) [268-F] Henseling, Christine, M.A.; Erdmann, Lorenz, Dipl.-Ing.; Bender, Saskia-Fee, M.A.; Dalichau, Dirk, Dipl.-Soz.; Clausen, Jens, Dr.; Winter, Wiebke, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Behrendt, Siegfried, Dr.; Blättel-Mink, Birgit, Univ.-Prof.Dr.; Fichter, Klaus, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Vom Consumer zum Prosumer. Entwicklung neuer Handelsformen und Auktionskulturen zur Unterstützung eines nachhaltigen Konsums INHALT: Elektronische Märkte ermöglichen nicht nur eine dramatische Vergrößerung der Anzahl von Marktteilnehmern, sondern verändern auch die herkömmliche Rollenaufteilung zwischen Konsumenten und Produzenten. Durch Tauschbörsen, Auktionsplattformen und andere internetgestützte Handelsmodelle, bei denen die Nutzer nicht nur als Käufer, sondern gleichzeitig auch als Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen auftreten, verschiebt sich die Rolle des Verbrauchers von einer reinen Konsumentenrolle hin zu aktiven Verkäufern. Diese aktivere Rolle des Kunden kann mit dem von Alvin Toffler (1980) eingeführten Begriff des "Prosumers" beschrieben werden. Der Begriff "Prosumer" setzt sich aus "Pro-ducer" und "Con-sumer" zusammen und kennzeichnet Verbraucher, die in die Planung, Gestaltung und Herstellung von Produkten aktiv involviert sind oder als Anbieter von Produkten und Dienstleistungen auftreten und damit klassische Produzentenfunktionen übernehmen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt Konsumprozesse am Beispiel von eBay, der weltgrößten Handelsplattform für Gebrauchtgüter, und fokussiert dabei auf die forschungsleitende Frage: Welche Nachhaltigkeitspotenziale sind mit dem elektronischen Handel und dem Rollenwandel vom Konsumenten zum Prosumenten verbunden und wie können diese erfolgreich erschlossen werden? METHODE: Das Projekt knüpft bewusst an verschiedene Forschungsstränge und Einsichten (insbesondere zur Nutzungsintensivierung, Symbolik von Produkten, Lebensstilforschung, Segmentierungsforschung, Kundenintegration und Ökobilanzierung im Bereich der Informa-

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tionswirtschaft und Telekommunikation) an und integriert diese mit Blick auf die forschungsleitende Frage. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe 2.511; eBay-NutzerInnen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Blättel-Mink, Birgit: Prosuming im online-gestützten Gebrauchtwarenhandel und Nachhaltigkeit. Das Beispiel eBay. in: Blättel-Mink, Birgit; Hellmann, KaiUwe (Hrsg.): Prosumer Revisited. Zur Aktualität einer Debatte (Konsumsoziologie und Massenkultur). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, S. 117-130. ISBN 978-3-531-16935-4. ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH -IZT- (Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin); Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Professur für Soziologie, insb. Industrie- und Organisationssoziologie (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main); Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit Hannover gGmbH (Hausmannstr. 9-10, 30159 Hannover) KONTAKT: Behrendt, Siegfried (Dr. Tel. 030-803088-10, e-mail: [email protected]); Blättel-Mink, Birgit (Prof.Dr. Tel. 069-798-22055, e-mail: [email protected]); Fichter, Klaus (Dr. e-mail: [email protected]) [269-L] Henseling, Christine; Blättel-Mink, Birgit; Clausen, Jens; Behrendt, Siegfried: Wiederverkaufskultur im Internet: Chancen für nachhaltigen Konsum, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 32/33, S. 32-38 (www.bpb.de/files/26HC72.pdf) INHALT: In dem Beitrag werden erste Ergebnisse eines transdisziplinär angelegten Forschungsprojekts präsentiert, in dem die Nachhaltigkeitspotenziale, die mit dem elektronischen Handel und dem Rollenwandel vom Konsumenten zum Prosumenten verbunden sind, untersucht worden sind. In dem Projekt sind in Kooperation mit und am Beispiel von eBay erstmalig umfassend die Auswirkungen des Online-Handels mit Gebrauchtgütern analysiert und Ansatzpunkte aufgezeigt worden, wie Nachhaltigkeitspotenziale erschlossen werden können. Mit dem Begriff "Prosuming" ist dabei die Kopplung von Produktion und Konsum gemeint. Einzelne Schwerpunkte der Untersuchung sind das Wissen um das Vorhandensein ungenutzter Güter im Haushalt, die Kenntnis der Bedingungen dafür, dass private Haushalte verstärkt internetgestützten Gebrauchtwarenhandel betreiben, das Wissen über die ökologischen Effekte onlinegestützten Gebrauchtwarenhandels, die Identifikation von Aspekten des Prosuming durch onlinegestützten Gebrauchtwarenhandel und schließlich die Kenntnis der Bedingungen individueller Nachhaltigkeit im Kontext onlinegestützten Gebrauchwarenhandels. Es wird gezeigt, dass elektronische Märkte zu einem Quantensprung im Gebrauchtwarenhandel geführt haben. Große Potenziale für einen nachhaltigen Konsum bestehen dabei vor allem durch die Weiternutzung gebrauchter Produkte und die Vermeidung von Neuproduktion. Befragungen haben ergeben, dass eine große Menge an Gütern in den Haushalten brach liegt, die nicht mehr genutzt und eigentlich weiterverkauft werden könnten. Bei näherer Betrachtung stellen sich die ökologischen Effekte (v. a. durch die Umweltwirkungen, die durch die Transaktion, den Versand sowie durch eine Veränderung von Konsummustern entstehen) als ambivalent dar. Erste Fallanalysen stützen die These, dass insgesamt positive Nettoeffekte vermutet werden können. Elektronische Gebrauchtgütermärkte sowie der Wandel der Konsumentenrolle,

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der auf diesen Märkten stattfindet, bergen neue Potenziale für nachhaltigen Konsum. Diese Betreffen die ökologische Optimierung des bestehenden Onlinehandels, die Aktivierung ungenutzter Potenziale sowie die Unterstützung neuer Auktionskulturen. (ICF2) [270-L] Hentrich, Steffen; Matschoss, Patrick; Michaelis, Peter: CO2-Emissionsrechte auf der ersten Handelsstufe: Ansatzpunkte, Wirkungen und Probleme, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschaftsund sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 2, S. 153-163 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der gegenwärtige Emissionshandel auf EU-Ebene führt aufgrund seines sektoralen Ansatzes zu erheblichen Effizienzverlusten. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb der Übergang zu einem Emissionshandel auf der ersten Handelsstufe vorgeschlagen, der bei den Produzenten bzw. Importeuren kohlenstoffhaltiger Brennstoffe ansetzt. Durch ein solches System, dessen Ansatzpunkte, Wirkungen und Probleme diskutiert werden, lässt sich ein einheitliches Preissignal generieren, das durch den Ausgleich der Grenzvermeidungskosten über alle Sektoren zu einer insgesamt effizienten Lösung führt." (Autorenreferat) [271-F] Herrfahrdt-Pähle, Elke, Dipl. Volksw.; Pahl-Wostl, Claudia, Prof.Dr.; Köhler-Rahm, Anette, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Adaptives Wassermanagement und Klimawandel INHALT: Das Forschungsvorhaben behandelt den Übergang zu integrierten und adaptiven Wassermanagementregimen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Wassermanagement und water governance waren in der Vergangenheit überwiegend durch zentralistische und vertikale Strukturen sowie top-down Management gekennzeichnet und somit schlecht für die Herausforderungen des Klimawandels gerüstet. Viele Entwicklungs- und Transformationsländer haben bereits damit begonnen, ihre Wassermanagementsysteme im Sinne des international anerkannten Paradigmas des Integrierten Wasserressourcen Management (IWRM) zu reformieren. Allerdings werden weiterhin häufig eine zukunftsgerichtete Betrachtung sowie die Berücksichtigung von Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf vernachlässigt. Ziel des Projekts ist es, Wassermanagement unter der Perspektive des Klimawandels zu betrachten und Vorschläge für den Übergang zu einem flexiblen, adaptiven, integrierten und für Lernprozesse offenen Management zu machen. Anhand von zwei Fallstudien (Südafrika und Usbekistan) wird untersucht, unter welchen Bedingungen Wandel im Wassersektor stattfindet und von welchen Akteuren Anpassung ausgeht bzw. behindert wird. Darauf aufbauend werden Schlüsse im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit dieser Wassermanagementregime an den Klimawandel gezogen. Kooperationspartner: NeWater (New Approaches to Adaptive Management under Uncertainty), Universität Osnabrück. GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika, Uzbekistan VERÖFFENTLICHUNGEN: Herrfahrdt-Pähle, Elke; Kipping, Martin; Pickardt, Tanja; Polak, Matthias; Rohrer, Caroline; Wolff, Carl Felix: Water governance in the Kyrgyz agricultural sector: on its way to integrated water resource management? DIE-Studies, 14. Bonn: DIE 2006. ISBN 3-88985-306-4. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Universität Osnabrück, FB 06 Mathematik, Informatik, Institut für Umweltsystemforschung (49069 Osnabrück) KONTAKT: Köhler-Rahm, Anette -Koordination- (Tel. 0228-94927-244, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [272-F] Hoppe, Holger, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; White, Mark, Prof. (Bearbeitung); Günther, Edeltraud, Prof.Dr. (Leitung): Wertrelevanz der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen INHALT: Die Grundlagen zur Forschung im Bereich der Umweltökonomie wurden bereits im 19. Jahrhundert gelegt. Seit den 1970er Jahren sind die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Ökonomie verstärkt in den Fokus der theoretischen und empirischen Forschung der Wirtschaftswissenschaften getreten. Die empirische Forschung als theoriebildender Ansatz umfasst heute bereits mehrere hundert Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Umwelt und Ökonomie. Trotz dieses enormen Forschungsaufwandes sind die Fragestellungen zum Zusammenhang von Umweltleistung und ökonomischer Leistung weiterhin nicht abschließend geklärt, sowohl auf theoretischer als auch auf empirischer Ebene. Dies ist umso kritischer, als dass bereits eine Vielzahl von Untersuchungen die empirische Forschung zur Themenstellung besprechen und eine Integration der Ergebnisse mit unterschiedlichen Methoden wie verbales Review, Vote counting oder Metaanalyse anstreben. An diesem Defizit ansetzend, verfolgt das Projekt das wissenschaftliche Hauptziel, das bestehende Wissen im Bereich der Betrieblichen Umweltökonomie und hier insbesondere zu den Wechselwirkungen - als entscheidende Grundfrage der Betrieblichen Umweltökonomie - zwischen Umweltleistung und ökonomischer Leistung zu analysieren und zu integrieren. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse sollen bestehende Methoden der ökologischen und ökonomischen Bewertung und Steuerung weiterentwickelt werden können. Das anwendungsorientierte Hauptziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die Potenziale und Triebkräfte der Unternehmen zur Umsetzung der nachhaltigen, ökologieorientierten Entwicklung einzusetzen. ART: BEGINN: 2007-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliche Umweltökonomie (01062 Dresden) KONTAKT: Institution (Tel. 0351-463-34313, e-mail: [email protected]) [273-L] Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Urheber): Industriepolitik für das 21. Jahrhundert: wissenschaftliche Jahrestagung zum Gedenken an Dr. Manfred Lennings ; 22. Oktober 2008 in Bonn, (Symposien), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2009, 112 S., ISBN: 978-3-602-14828-8 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Eckart John von Freyend: Eröffnung und Einführung (6-15); KarlHeinz Paqué: Transformationspolitik in den neuen Bundesländern: Eine industrielle Erfolgsgeschichte? (16-45); Peter Klocker: Wettbewerbs- oder Industriepolitik als Leitbild der Wirtschaftspolitik? (46-57); Andre Schmidt: Brauchen wir eine ökologische Industriepolitik? (5877); Podiumsdiskussion: Europäische Industriepolitik: Quo vadis? (78-105); Eckart John von Freyend: Schlusswort (106-107).

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[274-L] Irrek, Wolfgang; Kristof, Kora: Ressourceneffizienz: warum sie verdient, viel schneller umgesetzt zu werden, (Wuppertal Papers, Nr. 176), Wuppertal 2008, 38 S. (Graue Literatur; www.wupperinst.org/uploads/tx_wibeitrag/WP176.pdf) INHALT: "Das Paper gibt zunächst Antworten auf die Fragen, wie sich der Ressourcenverbrauch entwickelt hat, welche Potenziale zur Verbrauchssenkung bestehen und warum sie trotz hoher Wirtschaftlichkeit nicht umgesetzt werden. Es zeigt, dass eine deutliche und zügige Steigerung der Energie- und Materialeffizienz notwendig ist, um Ressourcen ökologisch und sozial nachhaltig, aber auch finanzierbar und bedarfsgerecht bereitstellen zu können. Technische Innovationen und eine Veränderung der Produktions- und Konsummuster sind dazu Voraussetzung. Wirtschaft, Verbraucher, Politik und Gesellschaft haben viele Handlungsoptionen, die im Paper jeweils kurz vorgestellt und mit Beispielen illustriert werden. Sie zeigen, wie durch einen Policy Mix und Aktivitäten gesellschaftlicher Akteure Energie- und Materialeffizienz für die Anbieter- und Nachfragerseite einfach, umsetzbar und vorteilhaft werden kann. Ihre Entfaltung ist möglich, so die These, wenn Ressourceneffizienz politisch und gesellschaftlich gewollt ist." (Autorenreferat) [275-L] Jänicke, Martin; Jacob, Klaus: A third industrial revolution?: solutions to the crisis of resource-intensive growth, (FFUReport, 02-2009), Berlin 2009, 29 S. (Graue Literatur; www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/systeme/ffu/publikationen/2009/jaenicke_martin_jaco b_klaus_2009/FFU_rep_02_2009.pdf) INHALT: "Industrial mass production on the basis of cheap raw material and fossil fuels, which has evolved as the economic Leitbild of the 20th century has reached its critical limits. The environmental impacts of fossil fuels are threatening both the environment and further economic development. Changes in the energy and resource base of the economy have been the drivers of productivity: Coal in the first Industrial Revolution at the end of the 18th century and Oil at the beginning of the 20th century. These shifts in fuel base of industry were linked to mutually enforcing technical, social and political innovations. There are indications that we are at the advent of another change in the energy base. The recent strong growth of renewable energies and eco-efficient technologies are the most visible manifestations of an upheaval. What are the implications for societies and for the steering of such radical change? Industrial transformations of this kind cause a re-valuation of capital, professional skills and redistribution of wealth among sectors and regions. This is reflected in political resistance against such transformations. In our essay we analyse the opportunities for a political steering of industrial transformation. The large economic regions of the world are compared regarding their abilities to take a leading role on this. The technological competences, the availability of capital, the abilities to compensate social disruptions, the openness for innovation and the ambitions in environmental policies provide a good position for Europe in shaping the next phase of industrialisation." (author's abstract)|

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[276-L] Jänicke, Martin: Klimaschutz als Innovationsstrategie, in: Hans-Joachim Koch (Hrsg.) ; Christian Hey (Hrsg.): Zwischen Wissenschaft und Politik : 35 Jahre Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Berlin: E. Schmidt, 2009, S. 101-119 INHALT: Der Boom an ökoeffizienten Innovationen ist kein Zufallsprodukt. Er hat einen langen konzeptionellen Vorlauf. Das japanische Industrieministerium (MITI) entwickelte schon 1974 ein Wirtschaftskonzept, das wissensintensiven, Umwelt und Ressourcen schonenden Produktionen große Bedeutung beimaß. Seit 1975 existiert in der BRD eine innovationsorientierte Industriepolitik, die auch den "neuen Markt" Ressourcen und Umwelt schonender Technologien in den Blick nimmt. In dieser Zeit entstand auch die Vorstellung einer "Energiewende". Das Konzept der "ökologischen Modernisierung", das die gemeinsamen Schnittmengen von Ökonomie und Ökologie betont, und die Formel des "greening of industry" kennzeichnen in unterschiedlicher Semantik den weiteren Fortgang dieser Innovationsdebatte. Der neue Boom im Umweltbereich und speziell im Bereich klimafreundlicher Technologien bestätigt diejenigen, die seit langem darauf hinweisen, dass eine ambitiöse Politik in diesem Feld im Gegensatz zu pessimistischen Auffassungen aus der Wirtschaft wichtige Wachstums- und Modernisierungspotenziale besitzt. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass das Kernproblem weder die verfügbare Technik noch die Kosten sind, sondern die restriktiven Faktoren, auf die Innovationsprozesse bei herkömmlichen Industrien immer gestoßen sind. Die vom Autor skizzierte Strategie eines Innovation forcierenden Klimaschutzes hat gute Chancen, soweit sie erkennbare Trends verstärken, den Innovationswettbewerb forcieren und die Herausforderung hoher Energiepreise nutzen kann. Probleme liegen vorrangig bei den Veto-Playern und der Lobbymacht, die diese in ihren "guten Zeiten" aufzubauen vermochten. (ICA2) [277-F] Jülich, Sebastian, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Bohle, Hans-Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Entwicklung eines Dürrerisikoindexes auf Haushaltsebene mit quantitativen Indikatoren am Beispiel einer Dürreregion in Orissa INHALT: Weltweit gehören Dürren zu den Naturkatastrophen mit den räumlich ausgedehntesten Auswirkungen. Besonders in den sogenannten Entwicklungsländern fordern sie jedes Jahr viele Todesopfer und verursachen beträchtliche ökonomische Verluste durch Missernten. Im Zeitraum zwischen 1986 und 2005 sind in Indien sechs Dürrekatastrophen aufgetreten, mit insgesamt geschätzten 691.175.000 unmittelbar durch Wasser- oder Nahrungsmittelmangel betroffenen Menschen und ökonomischen Schäden von über 2 Milliarden US-Dollar. Orissa gehörte stets zu den am stärksten betroffenen Bundesstaaten Indiens. Durch die Auswirkungen des globalen Klimawandels ist die Landwirtschaft in Orissa im Vergleich mit anderen indischen Bundesstaaten besonders betroffen. Das Auftreten von Dürre als meteorologisches Ereignis ist unabwendbar. Es gibt allerdings zahlreiche Maßnahmen, die verhindern können, dass eine Bedrohung durch Dürre zu einer Dürrekatastrophe führt. Um solche präventive Maßnahmen der Dürrekatastrophenvorsorge implementieren zu können, ist eine genaue Kenntnis der Bedrohungsfaktoren sowie der Anfälligkeit der betroffenen Menschen diesen Bedrohungsfaktoren gegenüber unerlässlich. Eine Bemessung und Bewertung dieser Dürrebedrohung und Dürreanfälligkeit ist die Aufgabe einer Dürrerisikoanalyse. Im Kontext von kleinräumigen Projekten der Dürrekatastrophenvorsorge kann die Entwicklung eines Indexes für Dürrerisikoanalysen auf Haushaltsebene den personellen und zeitlichen Aufwand für die empirische Erhebung reduzieren und so dazu beitragen, auch größere Zahlen von Haushalten

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in einem Projektgebiet zu repräsentieren. Ziel des Promotionsvorhabens ist die Entwicklung eines Dürrerisikoindexes zur komparativen Analyse von Haushalten. Dieser Index soll mittels einer Zusammenstellung von ökonomischen, sozialen, physischen und ökologischen Charakteristika (Indikatoren) konkrete Kriterien zur quantitativen Bemessung des Dürrerisikos auf Haushaltsebene enthalten. Zu diesem Zweck erfolgt im ersten Schritt mittels qualitativer Sozialforschung die Analyse der Determinanten, die die Dürrebedrohung sowie die Dürreanfälligkeit eines Haushalts bestimmen. Aus diesen Forschungsergebnissen sollen im zweiten Schritt quantitativ auswertbare Indikatoren destilliert werden, durch deren Erhebung die Dürrebedrohung und Dürreanfälligkeit eines Haushalts bemessen werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Orissa, Indien ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Bereich 03 Geographische Entwicklungsforschung (Postfach 1147, 53001 Bonn) [278-F] Knierim, Andrea, Dr.agr. (Leitung): Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg Berlin (INKA BB) INHALT: Erarbeitung, Erprobung und Bewertung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel in den Handlungsfeldern Landnutzung und Wassermanagement. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg und Berlin METHODE: Theorien: interdisziplinärer Verbund, daher große Theorienvielfalt; im Bereich der Sozialwissenschaft: Handlungs- und Netzwerktheorie aus Sozialpsychologie und Soziologie; Methodik: Aktionsforschung, qualitative Sozialforschung DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; y19; Aktionsforschung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts, ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2014-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 033432-82-111, e-mail: [email protected]) [279-F] Köhler-Rahm, Anette, (Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Ifejika Speranza, Chinwe, Dr.phil.nat.; Neubert, Susanne, Dr. (Leitung): Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft INHALT: Der Landwirtschaftssektor ist einer jener Sektoren der direkt von klimatischen Bedingungen abhängig ist, wie beispielsweise von Niederschlägen und Temperaturen, und ist dementsprechend nachteilig vom Klimawandel betroffen. Klimawandel wird bereits in Form von erhöhten Temperaturen/ Hitze, erhöhter Niederschlagsvariabilität, steigender Wahrscheinlichkeit und Intensität von Extremereignissen wie Dürren und Stürmen beobachtet, was sich insgesamt in zunehmender Knappheit und Flutereignissen, erhöhter Evapotranspiration, Ertragsverlusten sowie einer sich verändernden Ökologie von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten äußert. Diese direkten Auswirkungen lassen sich auf indirekte Auswirkungen, wie die Abnahme der Ernährungs- und Existenzsicherheit übertragen, während die Projektio-

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nen zukünftigen Klimawandels darüber hinaus eine Intensivierung dieses Wandels andeuten. In Zukunft werden diese Auswirkungen außerdem mit multiplen Expositionen gegenüber anderen Livelihood-Risiken, wie Marktversagen und schwachen institutionellen Rahmenbedingungen zusammenwirken. Berücksichtigt man, dass viele derer, die Landwirtschaft betreiben arm sind und der nötigen Kapitäler zum erfolgreichen Schutz ihrer Lebensgrundlage und somit der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel ermangeln, sind angemessene Instrumente und Rahmenwerke gefragt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft zu mindern. Die Tatsache, dass jene, die Landwirtschaft betreiben, gleichzeitig Beschützer der Landschaft sind - welche ebenso vom Klimawandel betroffen sein wird - zusätzlich zu anderen nicht-klimatischen Stressoren, bedeutet, dass Wege gefunden werden müssen Anreize zur Anpassung der Armen an den Klimawandel zu schaffen. Die Arbeit untersucht wie sich verschiedene landwirtschaftliche Systeme (integrierte Farmsysteme, konventionelle Landwirtschaft, organische Landwirtschaft, konservierende Landwirtschaft und deren verschiedene Nuancen) und Livelihoods an den Klimawandel anpassen. Ebenso werden die Potentiale adaptiver Fähigkeiten von landwirtschaftlich basierten Livelihoods erforscht. Auf diese Weise werden entstehende Synergien zwischen der Vermeidung und der Anpassung an den Klimawandel erkundet. Nachhaltiges Landmanagement ist daher für die Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft sowie dem Klima- und Umweltschutz entscheidend und hängt von den Handlungen der Kleinbauern, den wichtigsten Akteuren in der Landwirtschaft, ab. Eine weitere Frage ist hierbei, inwiefern landwirtschaftlich basierte Livelihoods Vorteile aus ökologischen Dienstleistungen, die sie der Öffentlichkeit anbieten, ziehen können. Da die Mehrheit der Akteure arm ist, fehlen ihnen die Ressourcen und der Wille (z.B. Alternativkosten für Arbeitskraft) in das Landmanagement zu investieren, zurückzuführen u.a. auf die Notwendigkeit kontinuierlich ihre Ernährung zu sichern und auch auf fehlende Anreize. Die Frage ist daher, wie Erkenntnisse aus der Landwirtschaft und dem nachhaltigen Landmanagement in den internationalen Diskurs und in internationale Rahmenwerke eingespeist werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Afrika METHODE: Folgende entsprechende Arbeitskomponenten werden behandelt: 1. Resiliente Anpassung an den Klimawandel in afrikanischer Landwirtschaft: Der Klimawandel ist eine Realität, die bereits zu einer Zunahme der Niederschlagsvariabilität sowie einer zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen wie Stürmen und Dürren geführt hat, welche direkte nachteilige Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. Unter der Berücksichtigung, dass bezüglich der genauen Natur des Klimawandels noch immer zahlreiche Ungewissheiten bestehen - wie er sich in den verschiedenen lokalen und regionalen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten manifestieren wird -, wird nach Ansätzen gesucht, die eben diese Ungewissheiten in die zukünftigen Anpassungsmaßnahmen einbeziehen. Das Konzept der Resilienz in seinen ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen scheint einen solchen Ansatz anzubieten, welcher nicht nur Ungewissheiten und Wandel berücksichtigt, sondern auch darauf fokussiert die Livelihood-Optionen der zumeist armen Kleinbauern zu verbessern. Die Arbeit in diesem Bereich untersucht was resiliente Anpassung an den Klimawandel im Bereich der Landwirtschaft für die Entwicklungspolitik und -praxis bedeutet, und inwiefern ein solches Konzept operationalisiert werden kann, um zur Anpassungsplanung und dem Monitoring der Fortschritte von Anpassung beizutragen. 2. Organische Landwirtschaft als Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Afrika: Diese Komponente analysiert die Rolle von organischer Landwirtschaft und ihrer Potentiale für die Anpassung als auch für die Vermeidung von Klimawandel. Die Forschung ist gekoppelt an Komponente 1 und geht von der Annahme aus, dass im Kontext hoher Produktionskosten in der konventionellen Landwirtschaft (aufgrund steigender Investitionskosten) und erhöhter Risiken durch Ernteverluste aufgrund von Klima-

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wandel, ein Systemwechsel zu organischer Landwirtschaft für Kleinbauern förderlich wäre. Das Projekt geht auch auf wahrscheinliche Kompromisslösungen in der Anpassung und der Nahrungsproduktion ein, wie sich in der steigenden Zuhilfenahme von Bewässerung in Afrika zeigt. Eine zentrale Forschungsfrage ist darüber hinaus, ob eine intensive Landwirtschaft wie die organische Landwirtschaft im Kontext anderer Landwirtschaftssysteme gewinnbringend ist und wie sie implementiert werden kann. Die Problematisierung dieser Forschungsfragen bezieht auch die Verbesserung der Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, sowohl konventioneller als auch organischer Produktion, mit ein. 3. Anpassung an den Klimawandel im landwirtschaftlichen Ausbau-Sektor (Agricultural Extension Sector) in Kenya: In Afrika spielen und spielten landwirtschaftliche Ausbau-Dienstleistungen (Agricultural Extensions Services AES) eine Schlüsselrolle in der landwirtschaftlichen Entwicklung, in der Verbreitung von Innovationen, als Medium für den Erfahrungsaustausch mit Bauern und als direkte Verbindung zwischen Bauern und der Regierung. Insofern ist zu erwarten, dass AusbauDienstleistungen auch eine Schlüsselrolle in der Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft einnehmen werden. Das DIE hat in diesem Bereich eine empirische Studie durchführen lassen: Die empirische Studie untersucht, inwiefern Ausbau-Dienstleistungen Anpassungsstrategien fördern können und welche strukturellen oder institutionellen Reformen notwendig sind, um mithilfe von Ausbau-Dienstleistungen die Anpassungspraktiken von Bauern zu unterstützen. Die Studie beschäftigt sich darüber hinaus mit Kleinbauern in Gebieten mit geringem bis hohem Potential, die sowohl für den Eigenbedarf und den kommerziellen Anbau produzieren als auch Viehzucht und Fischerei (im Gebiet des Viktoriasees) betreiben. Es wurden empirische Studien in drei Distrikten durchgeführt, Embu (Gebiet im zentralen Bergland mit hohem Potential), Makueni (semiarides Gebiet im Osten mit geringem Potential) und Bondo (Gebiet um den Viktoriasee mit geringem Potential und Fischerei als Haupteinkommensquelle). Fachberater ist Dr. Boniface Kiteme des Centre for Training and Integrated Research for Arid and Semi-Arid Lands Development (CETRAD). ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-94927-209, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [280-L] Konegen, Norbert: Wasser und Umweltökonomik: lässt sich der Handel mit Emissionsrechten auf den Wassersektor übertragen?, in: Meike Janosch (Hrsg.) ; Rahel Schomaker (Hrsg.): Wasser im Nahen Osten und Nordafrika : Wege aus der Krise, Münster: Waxmann, 2008, S. 93-112 INHALT: Der Beitrag skizziert Entwicklungen in den Disziplinen Umweltpolitik und Umweltökonomie, wobei sich die Darstellung und Analyse auf Ansatzpunkte, Ziele und Maßnahmen einer Umweltökonomie konzentriert, die auch für den Nahen Osten und Nordafrika relevant sind. Die Ergebnisse verstehen sich als Handlungsanleitungen und Entscheidungshilfen für eine praktische Umweltpolitik und begleiten somit auch die Entwicklung von Zielen und den Einsatz von Instrumenten für ein integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM). Oberstes Ziel ist es dabei, neben binnenstaatlichen zwischenstaatliche Konflikte mit der Gefahr von "water wars" zu vermeiden. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass das Marktsystem auf Umweltgüter nicht ohne weiteres anwendbar ist. So handelt es sich beim Wasser um ein öffentliches Gut, das jedermann zugänglich ist. Dennoch sind die Bestrebungen, Wasser welt-

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soFid Umweltforschung 2010/1 3 Umwelt, Ökologie und Wirtschaft weit zu kommerzialisieren, unübersehbar. Initiativen der Weltbank, die "Genialität des Marktansatzes" zu nutzen, um einen effizienten und ressourcenschonenden Umgang mit dem lebensnotwendigen und knappen Gut Wasser zu erreichen, reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Sie haben zwischenzeitlich auch zu einem Disput über Möglichkeiten und Grenzen des virtuellen Wasserhandels geführt, also des Handels mit Wassermengen, die in Produkten enthalten sind bzw. für ihre Erzeugung benötigt werden. Auch diese Strategie der Privatisierung hat sich insgesamt als problematisch erwiesen. (ICA2)

[281-F] Krahl, Daniel (Bearbeitung): Chinas Mittelostpolitik - Kooperation oder Konfrontation durch energiepolitische Interdependenz? INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: China ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Ostasienwissenschaften, Sektion Politik Ostasiens (44780 Bochum) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected]) [282-L] Kristof, Kora: Die Veränderung beginnt in den Köpfen: nachhaltige Ressourcenwirtschaft, in: Politische Ökologie, Jg. 27/2009, Nr. 115/116, S. 51-54 INHALT: Es gibt viele gute Gründe, die nahe legen, die Ressourceneffizienz deutlich zu steigern und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Hochwirtschaftliche technische Lösungen dafür gibt es schon heute, es fehlt aber an ihrer forcierten Umsetzung. Warum das so ist und wie das zu ändern ist, sind die entscheidenden Fragen. Einer an Nachhaltigkeitszielen orientierten Ressourceneffizienzpolitik bieten sich fünf zentrale Kernstrategien: "Nachhaltige Zukunftsmärkte", "Starke Institutionen - Schlüssel für eine erfolgreiche Diffusion", Förderung ressourceneffizienter Lösungen in den Märkten, Veränderung der Märkte durch staatliche Nachfrage und eine "Veränderung in den Köpfen". Für Unternehmen, Politik und Verbraucher(innen) gibt es schon heute vielfältige Ansatzpunkte, ressourceneffizienter zu produzieren und zu konsumieren. Die Politik auf deutscher und EU-Ebene - aber auch Aktivitäten anderer gesellschaftlicher Akteure, etwa Bildungsinstitutionen oder NGOs - können und sollten die Rahmenbedingungen für die Steigerung der Ressourceneffizienz verbessern und so die Veränderung in den Köpfen beschleunigen. (ICB2) [283-F] Lämmlein, Bernd (Bearbeitung); Sangmeister, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Die Nutzung erneuerbarer Energien in Städten Lateinamerikas. Fallbeispiele aus Brasilien, Costa Rica und Ecuador INHALT: 1. Identifizierung ungenutzter Potentiale der Nutzung erneuerbarer Energien in Städten Lateinamerikas. 2. Analyse von Anreiz- und Steuerungsinstrumenten (einschließlich Finanzierungsmöglichkeiten) zur Ausnutzung der Potentiale. 3. Identifizierung und Anpassung neuer Steuerungs- und Anreizinstrumente. ZEITRAUM: 2009-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien, Costa Rica und Ecuador

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METHODE: Analyse der Rahmenbedingungen (politisch, rechtlich, institutionell) und Identifizierung der Anreiz- und Steuerungsinstrumente über die verschiedenen Ebenen (Multi-LevelAnalyse) und Einbezug verschiedener Akteure. ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, AlfredWeber-Institut für Wirtschaftswissenschaften Arbeitsgruppe Entwicklungspolitik (Marstallstr. 6, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0177-2858-172, e-mail: [email protected]) [284-L] Land, Rainer: Die globale Energiewende und die politische Agenda von Barack Obama: ein neues Paradigma sozioökonomischer Entwicklung, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 20/2009, H. 2, S. 62-66 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die globale Energiewende ist der Schlüssel zu einem neuen Entwicklungs- und Industrialisierungspfad. Der vorliegende Beitrag erörtert die Frage, in wie weit die politische Agenda von Barack Obama Ausgangspunkt eines neuen globalen Entwicklungspfads werden kann. Dies wäre nicht einfach ein Strukturwandel, sondern eine industrielle Revolution, die zugleich auch eine wissenschaftlich-technische und eine sozialökonomische Revolution, ein Paradigmenwechsel wirtschaftlicher Entwicklung zu sein hätte. Die Welt steht für Obama global an einer ähnlichen Wegscheide wie vor 80 fahren. Die "alte Welt" der fordistischen Wohlfahrtsökonomie ist am Ende, seit etwa 30 Jahren im Niedergang, und nun zeigt die Weltwirtschaftskrise auch, dass die Auswege - der Weg des Finanzmarktkapitalismus und des Wettbewerbsstaats - Sackgassen sind, die die Krise verursacht bzw. verschärft haben. Nötig ist eine neue Kombination: ein anderer Industrialisierungspfad (eine energieeffiziente und ressourceneffiziente Weltwirtschaft) und ein dazu passendes neues Prinzip sozialer Teilhabe, die global zu verfassen wäre (also Indien, China, Afrika und Lateinamerika nicht ausschließen kann). Nötig ist - so zumindest Obamas programmatische Absichtserklärung - eine neue Form globaler Kooperation, die das neoliberale Modell der Exklusion der Überflüssigen und das Prinzip des Wettbewerbsstaates ablöst. (ICA2) [285-F] Laube, Wolfram, Dr. (Bearbeitung); Eguavoen, Irit, Dr. (Leitung): Re-thinking water storage for climate change adaptation in sub-Saharan Africa INHALT: The project aims at increasing resilience of the rural poor who are vulnerable to climate change related risks in sub-Saharan Africa, through better water storage mechanisms, improved investment strategies and institutional support. It will examine various storage options, their economic feasibility, and suitability in various physiographic and sociopolitical conditions, their distributional outcomes and impact on local livelihoods, environmental consequences, adoption potential and resilience under different climate change scenarios. The study will be carried out in Ghana and Ethiopia, as these countries are predicted to be affected differently by climate change, cover the variety of storage options practiced, attract attention of international investors and have well-established relationships with the project proponents. The project team at ZEF will contribute social-political assessments in the Volta River Basin

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(Ghana) as well as in the Blue Nile River Basin (Ethiopia). Research sites: 1. Ghana: Vea (Yaragatna watershed), Golinga watershed, Saata watershed. 2. Ethiopia: Koga watershed, Gumera watershed (incl. Gomit dam), Guder Idris watershed. Partner institutions: a) Institute for Ethnology, University of Cologne; b) International Water Management Institute (IWMI); c) EEA -Ethiopian Economic Association, Ethiopian Economic Policy Research Institute in Addis Ababa (Ethiopia); d) Arba Minch University, Institute of Water Technology in Arba Minch (Ethiopia); e) Water Research Institute in Accra (Ghana); f) Institute for Statistical, Economic and Social Research of the University of Ghana; g) Volta Basin Authority in Burkina Faso; h) Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK) (Germany).| GEOGRAPHISCHER RAUM: Ghana, Ethiopia METHODE: Comprehensive analyses of storage options will be carried out from the farmers' and investors' perspectives under area-specific scenarios of future water availability. A diverse range of national and international partners and stakeholders are involved in the proposed project and outputs will be disseminated through established regional networks, peer-reviewed papers, on-line sources and policy round tables. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH; Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn INSTITUTION: Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung -ZEF- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Eguavoen, Irit (Dr. Tel. 0228-73-4912) [286-F] Lipke, Jürgen (Bearbeitung); Kreutzmann, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Ungleichheitsstrukturen im Weltsystem: Quantifizierung von ungleichem Tausch in werttheoretischer und ökologischer Dimension INHALT: Im kapitalistischen Weltsystem gibt es nur geringe Chancen für eine breite nachholende Entwicklung. Ungleicher Tausch und der ungleiche nicht nachhaltige Naturverbrauch sorgen für eine Reproduktion der globalen Ungleichentwicklung. ZEITRAUM: 1950-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Argentinien, Pakistan METHODE: Unter der Fragestellung, wie die enormen globalen Entwicklungsunterschiede zustande kommen, werden die internationalen Handelsbeziehungen quantitativ analysiert. Eine Ursache für die ungleiche Entwicklung im Weltsystem wird im ungleichen Tausch gesehen, der den Industrieländern einen übermäßigen Zugriff auf die Ressourcen ermöglicht. Zur empirischen Untersuchung dieser Strukturen werden zwei quantitative Modelle verwendet und weiterentwickelt: zum einen die Schätzung eines monetären Transfers im Handel zwischen Staaten über Kaufkraftparitäten; zum anderen der ökologische Fußabdruck als Maß für Naturverbrauch und ökologisch ungleichen Tausch. Das Ausmaß von ungleichem Tausch und Naturverbrauch und deren Zusammenhang sollen aufzeigen, inwieweit der asymmetrische Handel im Globalisierungsprozess Ungleichverteilung und Naturverbrauch beeinflusst. Die Untersuchungen werden zunächst im globalen Maßstab durchgeführt. Im Weiteren werden an Beispielländern die Wechselwirkungen zwischen ungleichem Tausch, Naturverbrauch und Entwicklung ausführlicher analysiert. Hier finden deren wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie Marktöffnung, Löhne oder Verschuldung besondere Beachtung. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lipke, Jürgen: Ungleicher Tausch und Naturverbrauch. in: NordSüd aktuell, Jg. 17, 2003, Nr. 4, S. 679-690.

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ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften Zentrum für Entwicklungsländerforschung -ZELF- (Malteser Str. 74-100, 12249 Berlin) KONTAKT: Schmidt, Matthias (Dr. Tel. 030-838-70223, e-mail: [email protected]) [287-F] Löbbe, Klaus; Hillebrand, Bernhard (Leitung): Die gesamtwirtschaftliche und sektorale Entwicklung in Deutschland bis zum Jahre 2020 unter den Bedingungen einer aktiven Industriepolitik und einer auf Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Ressourcenschonung ausgerichteten Energiepolitik INHALT: In der Diskussion um die Zukunft des Industriestandortes Deutschland und in den vorliegenden Langfristprognosen wird das "magische Zieldreieck der Energiepolitik" aus Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Ressourcenschonung nicht hinreichend berücksichtigt. Die Studie will diese Defizite abbauen und die Diskussion über das Verhältnis von Energie-, Wirtschafts- und Umweltpolitik versachlichen. Kontext/ Problemlage: Es liegen deutliche Hinweise vor, dass die gegenwärtigen Strukturen und Entwicklungstrends der deutschen Wirtschaft langfristig nicht durchhaltbar sind. Hinzuweisen ist zum einen auf demographische Veränderungen, die Globalisierung und den strukturellen Wandel zu einer wissensbasierten Industrie- und Dienstleistungswirtschaft, hierauf haben weder die Politik noch die Wirtschaft bislang in hinreichendem Maße reagiert. Zum anderen erhielten in den neunziger Jahren ökologische Ziele ein immer stärkeres Gewicht, traten ökonomische Ziele wie Versorgungssicherheit und Preiswürdigkeit der Energieversorgung in den Hintergrund. Die gleichzeitige Umsetzung ehrgeiziger ökologischer Ziele wie Klimaschutz, Kernenergieausstieg und Abschöpfung der Ressourcenrente durch Ökosteuern ist aber nur zu verkraften, solange die Energiepreise niedrig, die Energiemärkte leistungsfähig und flexibel sind. Diese Voraussetzungen sind gegenwärtig offensichtlich nicht mehr gegeben. Fragestellung: Die Studie versucht, die gesamtwirtschaftlichen und strukturellen Entwicklungstendenzen der deutschen Wirtschaft bis zum Jahre 2020 unter den Weichenstellungen einer aktiven Industriepolitik quantitativ auszuleuchten. Zu diesem Zweck werden die vorliegenden Langfristprognosen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft ausgewertet, die gegenwärtigen energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingen geschildert und ihre Wirkungen kritisch gewürdigt und, in einem Basis-Szenario die absehbaren Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beschrieben und die Konsequenzen für das zukünftige Wachstum, den Strukturwandel und die Beschäftigung aufgezeigt, in einem Alternativ-Szenario die Möglichkeiten einer aktiven Industriepolitik diskutiert und die Wirkungen bestimmter Maßnahmen auf die zukünftigen energiewirtschaftlichen Strukturen, die Entwicklungsperspektiven energieintensiver Branchen sowie das gesamtwirtschaftliche Wachstum und die Beschäftigung bestimmt. Darstellung der Ergebnisse: Steigende Ölpreise und Maßnahmen der Energie- und Umweltpolitik (ökologische Steuerreform, EEG, KWK-Gesetz) haben schon in der Vergangenheit die Energiekosten kräftig erhöht. Eine unveränderte Priorität der ökologischen Ziele wird - nach den Ergebnissen des Basisszenarios - den Konflikt zu den übrigen Zielen der Versorgungssicherheit und Preiswürdigkeit weiter verschärfen. Besonders betroffen werden die energie- und stromintensiven Industriezweige des Produzierenden Gewerbes sein. Dieser Konflikt könnte durch eine "aktive Industriepolitik" deutlich entschärft werden. Hier wäre u.a. an die Integration der erneuerbaren Energiequellen in den Strommarkt, die Überprüfung der Laufzeiten der

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Kernkraftwerke oder die Fortentwicklung des Emissionshandels zu denken. Hierdurch könnte eine spürbare Entlastung in den stromintensiven bzw. grundstoffnahen Bereichen erreicht werden. In den meisten Sektoren und im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt wäre mit positiven Produktions- und Beschäftigungseffekten zu rechnen. ZEITRAUM: bis 2020 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die langfristigen Entwicklungstrends der deutschen Wirtschaft (etwa von Nachfrage und Produktion, Arbeits- und totaler Faktorproduktivität, Einkommensverteilung und Beschäftigung) werden anhand der Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen sowie der einschlägigen Fachstatistiken unter Verwendung der üblichen statistischen Methoden und Verfahren bestimmt. Der energiewirtschaftliche Ordnungsrahmen sowie die Veränderungen im gesetzlichen und untergesetzlichen Regelwerk werden ausführlich beschrieben und die mutmaßlichen Wirkungen diskutiert. Zur Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen und sektoralen Entwicklung bis zum Jahre 2020 wird ein disaggregiertes ökonometrisches Modell der deutschen Wirtschaft eingesetzt, das sich schon bei zahlreichen Anwendungen bewährt hat und für die vorliegenden Fragestellungen ergänzt bzw. aktualisiert wurde. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hillebrand, Bernhard; Löbbe, Klaus: Die gesamtwirtschaftliche und sektorale Entwicklung bis 2020 unter den Bedingungen einer aktiven Industriepolitik und einer auf Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Ressourcenschonung ausgerichteten Energiepolitik. Abschlussbericht. Berlin, Mülheim, Juli 2006, 158 S. (geplant). ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Büro Löbbe Wirtschaftsanalysen und -prognosen (Tinkrathstr. 67, 45472 Mülheim an der Ruhr); EEFA Consulting GmbH (Anton-Knubel-Weg 17, 48167 Münster) KONTAKT: Löbbe, Klaus (e-mail: [email protected]); Hillebrand, Bernhard (e-mail: [email protected]) [288-L] Malgorzata Ehrke, Anna: Der Markt, die Umwelt und das Image: Chemieindustrie in Polen und der Ukraine, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 469-474 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die chemische Industrie in Polen und der Ukraine wird mit Umweltsünden assoziiert. Doch die Umweltbelastungen durch diese Branche sind seit 1989 gesunken. In der Ukraine ist es die Folge der Wirtschaftskrise, in Polen liegt es am Beitritt zur EU. Seitdem gelten in einigen Bereichen schärfere Umweltstandards. Um sie zu erfüllen, mussten die Unternehmen in Umwelttechnik investieren. Auch der Markt bietet Anreize für umweltkonformes Verhalten. Umweltengagement ist gut für das Image. Doch gleichzeitig wehrt sich die chemische Industrie gegen zu viel Transparenz und schärfere Grenzwerte. Nachhaltigkeit ist bis heute kein Thema." (Autorenreferat) [289-F] Meyer, Wolfgang, Dr.; Gaus, Hansjörg, Dr.; Müller, Christoph, M.Eval. (Bearbeitung); Stockmann, Reinhard, Prof.Dr. (Leitung): Projektfortschrittskontrolle des Projekts "Starke Verbraucher für ein gutes Klima"

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INHALT: Das Projekt "Starke Verbraucher für ein gutes Klima" wird von der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. als Dachorganisation der 16 Verbraucherzentralen der Bundesländer in Kooperation mit fünf weiteren verbraucherpolitisch orientierten Verbänden im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen zu erhöhen und das Potenzial privater Haushalte beim Verhalten, Konsumieren und Investieren für den Klimaschutz besser zu nutzen. Die begleitende Projektfortschrittkontrolle widmet sich insbesondere der externen Wirksamkeit des Klimaprojekts und versucht darüber hinaus, Best-Practice Beispiele im Rahmen eines benchmarking-Verfahrens zu ermitteln. Zu den Arbeitsaufgaben gehört die Entwicklung von Erhebungsinstrumenten, die Durchführung von Datenerhebungen, die Auswertung selbst- und fremderhobener Daten, eine begleitende und möglichst aktuelle Berichterstattung während des Projektverlaufs sowie zur Dokumentation der Zwischen- und Abschlusskontrolle. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Für die klimabezogene Verbraucheraufklärung wird angenommen, dass die Teilnahme an Aufklärungsaktionen bei Verbrauchern zu einem Lerneffekt führt, der wiederum zu Verhaltensänderungen führen kann. Das Projekt ist eine Mischform aus summativer und formativer Evaluation. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Experiment; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Verbraucher). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Meyer, Wolfgang (Dr. Tel. 0681-302-4358, e-mail: [email protected]) [290-L] Mez, Lutz; Schneider, Mycle: Der Mythos der Wiedergeburt: Atomenergie im 21. Jahrhundert, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 4/5, S. 315-327 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Rede von der Renaissance der Atomenergie macht die Runde. In 31 Ländern sind 439 Atomkraftwerke in Betrieb. Sie decken 16 Prozent der globalen Stromerzeugung ab. Das ist weniger als der Beitrag aus erneuerbaren Energiequellen. Zwei Drittel der installierten Atomkraftwerksleistung entfallen auf die USA, Frankreich, Japan und Deutschland, ganze vier Prozent auf Schwellen- und Entwicklungsländer. Bis 2030 müssten 339 Reaktoren ersetzt werden, um die AKW-Leistung von heute am Netz zu haben. Die Branche steht wegen des überalterten Personals, fehlender Ausbildungskapazitäten und der Produktionsengpässe vor kaum lösbaren Problemen. Neue Atomkraftwerke sind wegen der Liberalisierung der Stromwirtschaft kaum mehr zu finanzieren. Der behauptete Vorteil beim Klimaschutz ist fraglich. Zumindest in Europa ist die Renaissance der Atomkraft ein Mythos." (Autorenreferat)

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[291-L] Mez, Lutz; Schneider, Mycle: Renaissance der Atomkraft?: vermutlich nicht!, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 425-440 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die internationale Nuklearlobby spricht beständig über eine nukleare Renaissance. Die Kernenergie befindet sich jedoch eher in der Abend- als in der Morgendämmerung. Industrielle Kapazitäten fehlen, die Kosten für Rohstoffe und neue Kernkraftwerke steigen ins Unermessliche, Fachkräfte sind knapp und im Finanzwesen herrscht Skepsis. Die Kerntechnologie ist auch nicht der Messias im Kampf gegen Global Warming. (ICEÜbers) [292-F] Müller, Aike, Dipl.-Pol.; Sommerer, Thomas, Dipl.-Pol.; Busch, Per-Olof; Eisgruber, Jesko; Jacob, Klaus, Dr.; Tews, Kerstin, Dr.; Vagt, Henrik; Werland, Stefan (Bearbeitung); Holzinger, Katharina, Prof.Dr.; Knill, Christoph, Prof.Dr.; Jacob, Klaus, Dr. (Leitung): Environment and the single market INHALT: In vielen umweltpolitischen Bereichen fehlen einheitliche Ansätze in der nationalen Umsetzung europäischer Umweltpolitik. Während es auf der europäischen Ebene zwar in vielen Umweltbereichen gemeinsam abgestimmte politische Ziele gibt, überlässt es die oft flexible europäische Umweltgesetzgebung meist den Mitgliedstaaten der EU, wie sie diese Ziele am besten erreichen. Daher bestehen zwischen den Mitgliedstaaten weiterhin Unterschiede in der Umsetzung europäischer Regulierungen und Standards in der Umweltpolitik. Die Auswirkungen dieser Unterschiede auf den Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit sowie insbesondere mögliche Wettbewerbsverzerrungen und ihre Folgen sind zunehmend Gegenstand von Diskussionen in der betroffenen Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund soll das Projekt dazu beitragen, das Verhältnis und die Interaktionen zwischen der europäischen Umweltpolitik und dem Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt besser zu verstehen. Dabei sollen im Wesentlichen folgende Fragen beantwortet werden: In welchen Bereichen der europäischen Umweltpolitik fehlt ein einheitlicher Ansatz in der umweltpolitischen Regulierung in den Mitgliedstaaten? Was sind die Determinanten für die Unterschiede in der Umsetzung europäischer Umweltpolitik in den Mitgliedstaaten? Inwieweit führen diese Unterschiede in der Umsetzung europäischer Umweltpolitik zu Wettbewerbsverzerrungen? Wie könnten Binnenmarktpolitiken dazu beitragen, die europäische Umweltpolitik zu stärken? Was sind mögliche Politikoptionen, um die Abstimmung zwischen europäischer Umwelt- und Binnenmarktpolitik im Zuge zukünftiger Initiativen zur Reform des Binnenmarktes zu verbessern? Wie bewerten Stakeholder und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft mögliche Politikoptionen? Das Projekt soll Politikempfehlungen entwickeln, die dabei helfen, mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu überwinden, die aufgrund der mangelnden Standardisierung in der nationalen Umsetzung europäischer Umweltpolitik entstehen, Spannungen zwischen europäischer Umwelt- und Binnenmarktpolitik zu reduzieren und Synergien zwischen diesen Politiken zu maximieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Um das zu erreichen, sollen bisherige theoretische Erkenntnisse über das Verhältnis und die Interaktionen zwischen Umweltpolitik und Wettbewerb bzw. Wettbewerbsfähigkeit begutachtet und diskutiert werden. Es werden Fallstudien durchgeführt, um besser verstehen zu können, welche Folgen die unterschiedliche Umsetzung von europäischen Umweltpolitiken in Mitgliedstaaten und die europäische Umweltpolitik für den Wettbewerb haben. Die Ergebnisse werden dann vor dem Hintergrund einer Reform des Europäischen Binnenmarktes

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diskutiert. Schließlich sollen Politikempfehlungen formuliert werden, wie europäische Binnenmarkt- und Umweltpolitiken so auf einander abgestimmt werden können, dass sie sich gegenseitig stärken. Weitere Projektpartner: Policy Studies Institute, London; GHK London, Großbritannien. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Umwelt INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung (D90, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Policy Forschung und Verwaltungswissenschaft (Fach D 91, 78457 Konstanz); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Adelphi Research gGmbH (Caspar-Theyss-Str. 14a, 14193 Berlin) KONTAKT: Holzinger, Katharina (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Jacob, Klaus (Dr. e-mail: [email protected]) [293-L] Oesterdiekhoff, George W.: Sozialkultur und sozialer Wandel: gesammelte Aufsätze, (Strukturgenese und sozialer Wandel, Bd. 3), Hamburg: Lit Verl. 2006, 211 S., ISBN: 3-8258-9869-5 INHALT: "Dieser Sammelband beinhaltet Aufsätze aus den letzten Jahren, die bisher noch nicht veröffentlicht worden waren. Es handelt sich um Originalarbeiten, die verschiedene Themen sozialen Wandels und sozialer Strukturen behandeln. In Kapitel 1 werden Tendenzen der Produktion und Reproduktion, Arbeit und Freizeit, in den gegenwärtig hoch entwickelten Gesellschaften des Westens dargestellt und analysiert. Die Erosion des Beschäftigungssystems in den westlichen Ländern und die Entwicklungen der Jugendfreizeit werden thematisiert. In Kapitel 2 werden der historische Wandel des öffentlichen Diskurses seit der Aufklärung und die Rolle der Intellektuellen in der Gegenwartsgesellschaft aufgerollt. Dabei werden insbesondere die Schriften von Habermas, Arendt und Schelsky zu Rate gezogen und kritisch diskutiert. Kapitel 3 behandelt Natur, Umwelt und Landwirtschaft in Industrie-, Entwicklungsund Schwellenländern. Die Schwächen und Stärken der Umweltpolitik der Europäischen Union stehen zur Diskussion. Die Chancen einer nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland und Europa werden ausgelotet. Ferner soll ein Vergleich zwischen der Landwirtschaft in Indien und Russland sowohl einen Beitrag zur Frage nach den Vergleichsmöglichkeiten zwischen Zweiter und Dritter Welt als auch zur Frage der Abgrenzung von Entwicklungs- und Schwellenländern liefern. Die Landwirtschaft in diesen Regionen schwankt hier wie dort zwischen traditionaler Subsistenzwirtschaft und kapitalistischer Marktökonomie. Die Landwirtschaft auch in diesen Ländern steht sowohl vor der Herausforderung einer stärkeren Marktproduktion als auch vor dem Erfordernis der Entwicklung nachhaltiger, die Umwelt schonender Methoden. Kapitel 4 kreist um die Themen Kriminalität, Konflikt und Gewalt in unterschiedlichen Kulturen. Binnenstaatliche und internationale Sicherheitsprobleme sind heutzutage insbesondere ein Problem ungleichzeitiger und nachhinkender Kulturentwicklung. Die Verbissenheit und Unangepasstheit bestimmter Ethnien resultiert mitunter aus nachhinkenden Zivilisationsmustern, die an den globalen Prozessen der Pazifizierung und Zivilisierung nicht ausreichend partizipiert haben. Man kann und muss bei der Behandlung dieses Themas durchaus

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soFid Umweltforschung 2010/1 3 Umwelt, Ökologie und Wirtschaft einen Bogen zu weiteren Stufen und Etappen der Kulturgeschichte schlagen. Die heutige Militanz zurückgebliebener Kulturkreise steht sowohl in einer gewissen Verbindung zur aggressiven Militanz des erobernden römischen Militärstaates als auch zur später manifesten Militanz der ihn erobernden Stammeskulturen - zu einem Zeitpunkt, als die Pax Romana die romanisierte Bevölkerung längst pazifiziert und halbwegs ; zivilisiert hatte. Ein abschließender Blick auf die Kriegsmentalitäten von Naturvölkern zeigt, dass mit der Zunahme von Hochkultur und Zivilisation regelmäßig eine Abnahme kriegerischer Aktivitäten verbunden ist. Dies haben mit Recht - schon die Klassiker der Soziologie Auguste Comte und Herbert Spencer, aber auch Max Weber und Norbert Elias diagnostiziert und prognostiziert." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); 1. Wandel in der Gegenwartsgesellschaft (9); 1.1 Wandel in der Produktionssphäre: "Der neue Kapitalismus" (9-19); 1.2 Wandel in der Reproduktionssphäre: Jugendfreizeit in der Postmoderne (20-31); 2. Wandel der Öffentlichkeit und der Rolle der Intellektuellen (32); 2.1 Geschichtlicher Wandel der Öffentlichkeit (32-46); 2.2 Zur Rolle der Intellektuellen in der modernen Gesellschaft (47-54); 3. Wandel von Gesellschaft, Natur und Umwelt (55); 3.1 Die Umweltpolitik der Europäischen Union (55-79); 3.2 Die Entwicklung der europäischen Landwirtschaft (80-113); 3.3 Die Landwirtschaft in Transformationsländern (114-135); 4. Sicherheit, Konflikt und Gewalt (136); 4.1 Migrantenkriminalität und Polizei (136-149); 4.2 Chancen und Risiken internationaler Zusammenarbeit angesichts der Herausforderung des islamischen Fundamentalismus (150-165); 4.3 Die Entwicklung des römischen Heerwesens (166-190), 4.4 Krieg in einfachen Gesellschaften am Beispiel südamerikanischer Dorfgesellschaften (191-209); Buchpublikationen des Autors (210-211).

[294-L] Orttung, Robert; Perovic, Jeronim; Pleines, Heiko; Schröder, Hans-Henning (Hrsg.): Russia's energy sector between politics and business, (Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, No. 92), Bremen 2008, 94 S. (Graue Literatur; www.forschungsstelle.uni-bremen.de/images/stories/pdf/ap/fsoAP92.pdf) INHALT: Contents: Jeronim Perovic, Robert Orttung: Russia's energy policy: should Europe worry? Russian oil and gas production. Russia's oil and gas industry in an international context (7-26). Part I Russia's energy policy: economic challenges and political strategies - Daniel Simmons, Isabel Murray: Russian gas: will there be enough investment? (27-30); Julia Kusznir, Heiko Pleines: The Russian oil industry between foreign investment and domestic interests. FDI and state ownership in the oil and gas industry (31-35); Susanne Wengle: Power politics: electricity sector reforms in post-Soviet Russia. Attitudes of the Russian public towards the privatization of UES (41-44). Part II Russia's new energy frontiers - Indra Overland: Shtokman and Russia's Arctic petroleum frontier (45-49); Nina Poussenkova: All quiet on the eastern front... (50-55); Elana Wilson Rowe: Regional influence in oil and gas development: a case study of Sakhalin (56-62). Part III Energy and foreign policy - Jeronim Perovic: Russian energy power abroad (63-66); Andreas Heinrich: Gazprom's expansion strategy in Europe and the liberalization of EU energy markets. Gazprom joint ventures, EU gas imports (67-74); Matteo Fachinotti: Will Russia create a gas cartel? (75-78); Yoshinori Takeda: Russia's new political leadership and its implication for East Siberian development and energy cooperation with North East Asian states (79-84). Part IV Ecological challenges - Roland Götz: Russia and global warming - implications for the energy industry (85-88); Petra Opitz: Energy savings in Russia - political challenges and economic potential. Russian CO2 emissions and energy consumption in international perspective (89-96).|

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[295-L] Ott, Konrad: Es ist Zeit für einen Green New Deal, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 48/2009, H. 2 = H. 186, S. 97-106 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Kontext der kritischen Auseinandersetzung mit der Denkform des Neoliberalismus zeigt der Verfasser, dass diese Denkform aus bestimmten Grundannahmen und daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen besteht: Individuen und Unternehmen, die (nur) so agieren, dass sie ihren individuellen Nutzen maximieren, Märkte als Koordinationsprinzip, was den Teilnehmern den größten Wohlstand verschafft und um so effizienter funktioniert, je weniger rechtliche Regulierung es gibt und je mehr Bereiche marktwirtschaftlich organisiert sind. Die Akteure dürfen und sollen innerhalb der rechtlichen Rahmenordnung ihren Nutzen maximieren. Der Neoliberalismus favorisiert damit Verhältnisse, in der mit Ressourcen gut ausgestattete Industrien einer personell ausgedünnten und mit schwachen Kompetenzen ausgestatteten Administration gegenüber stehen. Der Autor plädiert für grundlegend neue Regelwerke. Eine langfristig angelegte und tief greifende wirtschaftspolitische Reformstrategie wäre ein echter "Green New Deal" für entwickelte Volkswirtschaften. Es geht hierbei nicht nur um die Regulierung von Finanzmärkten und um staatliche Investitionen, sondern um ein umfassendes Konzept für eine in mehreren Hinsichten gerechtere und nachhaltige Wirtschaftsweise. Diese Idee reicht sehr viel weiter als bis hin zu Abschätzungen, wie viele Prozent eines Konjunkturprogramms einen Umweltbezug haben mögen. Maßgabe müssen Ziele und Grundsätze sein, die nicht der Logik von Effizienz und Nutzenmaximierung entstammen, sondern aus der Zivilgesellschaft kommen. Die Orientierungsvokabel "Green New Deal" ist mittlerweile in aller Munde. Was noch fehlt, ist ihre programmatische Untersetzung. Dazu werden abschließend Vorschläge bezüglich der Bereiche der Wirtschaft und der Ökologie thematisiert. (ICF2) [296-L] Pascha, Werner; Holtschneider, Uwe (Hrsg.): Task Force: Corporate Social Responsibility in Japan und Österreich, (Duisburger Arbeitspapiere Ostasienwissenschaften, No. 77), Duisburg 2008, 54 S. (Graue Literatur; www.uni-due.de/in-east/fileadmin/publications/gruen/paper77.pdf) INHALT: "Das vorliegende Heft untersucht Corporate Social Responsibility (CSR) in den Ländern Japan und Österreich. Es beinhaltet drei empirische Teilstudien, die von Studierenden im Rahmen eines 'Task- Force'-Seminars erarbeitet wurden: Teil 1 betrachtet die CSR in öffentlicher und privater Berichterstattung. Teil 2 beleuchtet in sechs Fallstudien "verantwortungsvolles Management" in kleinen und mittleren Unternehmen. Teil 3 untersucht die Einstellung von Konsumenten gegenüber sozialen und Umweltaspekten bzw. verantwortungsvollem ("sanftem") Tourismus und die Wahrnehmung von Österreich und Japan als nachhaltige Reiseziele. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich durchgeführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Laudien, Jeannette Liu, Ivonne Schönberger, Jochen van der Burgt, Claudia Christine Wilbuer: Was ist CSR? CSR-Themen in Österreich und Japan (9-20); Patrick Friedrich, Norman Gorka, Roxana Hinzmann, Michaela Menard, Ulrike Zimmer: Gute Unternehmenspraxis - Fallstudien zu verantwortlichem Unternehmertum: KMU in Österreich und Japan (21-32); Hans Berghammer, Bettina Effertz, Christian Hüttenhein, Fabian Juran, Janine-Ariana Winninger: Corporate Social Responsibility und Tourismus am Beispiel von Österreich und Japan (33-44).

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[297-L] Peukert, Helge: Wilhelm Röpke als Pionier einer ökologischen Ökonomik, in: Heinz Rieter (Hrsg.) ; Joachim Zweynert (Hrsg.): Wort und Wirkung : Wilhelm Röpkes Bedeutung für die Gegenwart, Marburg: Metropolis-Verl., 2009, S. 123-163 INHALT: Der Beitrag erörtert wesentliche Themengebiete, wirtschaftspolitische Überlegungen und Vorschläge Wilhelm Röpkes hinsichtlich ihrer Bedeutung für eine ökologische Ökonomik. Einleitend erfolgt eine kurze Skizze der ökologischen Gesamtsituation, aus der sich die Ansprüche an eine ökologische Ökonomik heute und der konstruktive Beitrag Röpkes ergeben. Röpke diagnostiziert eine Gesellschaftskrisis der Gegenwart, deren Ursprünge bis in die frühe Neuzeit reichen und in den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts (Nationalsozialismus, Kommunismus) ihren vorläufigen Höhepunkt finden. Röpke entwickelt vor diesem Hintergrund schon früh Überlegungen zu einer rationalen Umweltpolitik wie folgendes Zitat belegt: "Einen Ansatzpunkt rationeller staatlicher Intervention liefert auch der wichtige Umstand, dass das System der Wirtschaftsfreiheit in vielen Fällen die Interessen der Gegenwart für die Interessen einer ferneren Zukunft opfert. Nach streng kapitalistischer Berechnung kann ein Gewinn, der erst nach einem Menschenalter zu erwarten ist, ebenso wenig zur Vornahme der zur Erzielung dieses in so nebelhafter Ferne liegenden Gewinnes notwendigen Anstalten veranlassen, wie ein ebenso fern liegender Verlust davon abhalten kann, in der Gegenwart Maßnahmen, die dermaleinst zu einem solchen Verlust rühren können, zu unterlassen. So droht das System der Wirtschaftsfreiheit unter anderem zu einem Raubbau an den begrenzt vorhandenen Naturkräften zu fuhren". Treffender lässt sich für den Autor auch heute die Zentralproblematik insbesondere des Treibhauseffekts nicht formulieren. (ICA2) [298-L] Pye, Oliver: Biospritbankrott: europäische Klimapolitik, Palmöl und kapitalistische Naturverhältnisse in Südostasien, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 441-457 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag beschreibt die europäischen und südostasiatischen Interessengruppen hinter der Biosprit-Agenda und diskutiert die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verästelungen im Kontext des Palmölbooms in Indonesien. Zwar ist Biosprit eine Schlüsselgröße in der grünen Modernisierung des Kapitalismus, er erfordert aber die Herrschaft kapitalistischer Naturverhältnisse und vertieft so die herrschende wirtschaftliche und soziale Krise, die Krise des Klimas und der Biodiversität. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion der entstehenden transnationalen Bündnisse gegen die Palmöl-Biosprit-Agenda. (ICEÜbers) [299-F] Renn, Ortwin, Prof.Dr.; Ruddat, Michael, M.A. (Bearbeitung); Beninghaus, Christina, Dipl.-Geogr. (Leitung): OSIRIS - Optimized Strategies for Risk Assessment of Industrial Chemicals through Integration of Non-test and Test-Information INHALT: Ziel des Projektes ist es, integrierte Teststrategien für die Chemikalienbewertung zu entwickeln, um die EU-Richtlinie REACH leichter umzusetzen und gleichzeitig die Anzahl von Tierversuchen zu senken. Daran beteiligt sind 31 Institutionen aus 14 Ländern sowie Partner aus der Wirtschaft. Der Hauptkoordinator ist das Umweltforschungszentrum (UFZ) in

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Leipzig. Aufgabe von DIALOGIK ist es, die vorgeschlagenen, alternativen Testmethoden auf ihre Akzeptanz durch relevante Interessensvertreter (Politik, Behörden, Industrie, Zivilgesellschaft) abzufragen und zusammenzustellen. Die Ergebnisse der Akzeptanzmessung sollen dann in ein zielgruppenorientiertes Programm zur Risikokommunikation (Diskurskonzept) münden. Zu diesem Zweck werden mehrere Workshops mit den relevanten Stakeholdern durchgeführt. Der erste Stakeholder Workshop wurde im November 2007 durchgeführt. Der Ergebnisbericht kann auf der Homepage von OSIRIS ( www.osiris.ufz.de/ ) abgerufen werden. METHODE: Im Forschungsprojekt werden Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung angewandt. Neben schriftlichen Befragungen von Stakeholdern und klassischen Workshops kommen innovative Methoden wie z.B. das Gruppen-Delphi zum Einsatz, um bei relevanten Fragen zu klären, inwieweit Konsens oder Dissens unter den Teilnehmern herrscht bzw. wo man sich darauf einigen kann, dass man sich nicht einigen kann (Konsens über Dissens). Darüber hinaus kann im Rahmen eines Gruppen-Delphis herausgefunden werden, ob Bewertungsdifferenzen auf inhaltlichen, gruppendynamischen oder methodischen Aspekten beruhen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 17; Stakeholder im Bereich EU-Chemikaliensicherheit). Gruppen-Delphi (Stichprobe: 21; Stakeholder im Bereich EU-Chemikaliensicherheit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ruddat, M.; Benighaus, C.: OSIRIS Projekt. in: Schulz, M.; Renn, O. (Hrsg.): Gruppendelphi: die Fragebogenkonstruktion. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, Chapter 4, S. 46-55 (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Renn, O. et al.: Summary of results of First Expert Workshop - Optimized Strategies for Risk Assessment of Industrial Chemicals through Integration of Non-Test and Test Information. Scientific report. Stuttgart 2007. Internetpublikation: www.osiris.ufz.de/ . ART: BEGINN: 2004-04 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH (Lerchenstr. 22, 70176 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06221-618-618, e-mail: [email protected]) [300-F] Rheinberger, Christoph; Tschurenev, Eva-Maria, Dr.sc.phil. (Bearbeitung); Schubert, Renate, Prof.Dr. (Betreuung): On the economic valuation of Alpine natural hazards: a stated-choice approach INHALT: Das Projekt möchte die Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung für den Schutz vor Naturgefahren auf Strassen bestimmen. Dazu wurde ein Discrete Choice Experiment (DCE) durchgeführt. DCE erheben die Präferenzen für ein (öffentliches) Gut auf dem Befragungsweg. Ein DCE wird in mehreren Schritten durchgeführt. 1. Diejenigen Attribute werden ausgewählt, welche das betreffende Gut verständlich beschreiben. Schutz vor Risiken können charakterisiert werden durch Ausmaß und Kosten der Risikoreduktion, Risikotyp, persönliche Einstellungen, etc. Die Kosten für die Bereitstellung der Risikoreduktion stellen das monetäre Attribut dar, über das die Zahlungsbereitschaft für die restlichen Attribute berechnet wird. Die Auswahl und Definition der Attribute in unserem DCE erfolgte basierend auf Fokusgruppengesprächen mit Experten und Repräsentanten der Bevölkerung. 2. Für jedes Attribut werden geeignete Ausprägungen festgelegt. Die Festlegung der Ausprägungen soll realistisch sein, um mögliche Policy-Alternativen abbilden zu können. In unserem Fall wurden die Ausprägungen in Zusammenarbeit mit Naturgefahrenexperten festgelegt. Mit Hilfe eines geeigne-

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ten statistischen Designs (Burgess & Street 2007) werden die Ausprägungen dann über die Attribute hinweg variiert. Dadurch entsteht eine große Anzahl sog. Choice Sets, von denen jeweils zwei (oder mehrere) in einer Auswahlfrage zusammengefasst werden. Diese Fragen werden den Teilnehmern des DCE vorgelegt, um die bevorzugten Policy-Alternativen auszuwählen. Idealerweise beantwortet jeder Teilnehmer mehrere solcher Auswahlfragen. Aufgrund der getroffenen Wahlen und der unterschiedlichen Attribut-Ausprägungen kann dann ein statistisches Nutzenmodell geschätzt werden, das die Wertschätzung der einzelnen Attribute bestimmt. Solche Nutzenmodelle beruhen auf der Idee der Random Utility Theorie. Diese Theorie nimmt an, dass der Gesamtnutzen U aus der Bereitstellung eines Gutes A beschrieben werden kann durch eine deterministische Nutzenfunktion V(A) und einen zufälligen Nutzenanteil E(A): U(A) = V(A) + E(A). Da der Erwartungswert von E(A) gleich 0 ist (es werden keine systematischen Abweichungen erwartet), entspricht der Mittelwert von V(A) dem Gesamtnutzen U(A). Für den Einbezug der Zufallskomponente gibt es verschiedene Gründe. Befragte können z.B. eigenes Wissen und eigene Werte in ihre Entscheidungen einfließen lassen, die vom Befragungsinstrument nicht erfasst werden. Wissens- und Wertunterschiede die nicht über sozioökonomische Variablen aufgefangen werden können, führen also zu Abweichungen von V(A). Die Nutzenfunktion wird beim Schätzen des Modells ausspezifiziert, d.h. man kann das Random Utility Modell auch durch (i) Attribute beschreiben: U(A) = B(0, A) + B(1, A) ' X(1, A) +...+ B(i, A) ' X(i, A) + E(A). Die Attribute können dabei entweder diskrete oder kontinuierliche Form haben. Vom Entscheider wird erwartet, dass er aus den Alternativen A und B diejenige wählt, die mit mehr Nutzen verbunden ist. Wenn A und B zur Auswahl stehen, kann die Wahrscheinlichkeit A zu wählen geschrieben werden als: Pr(A) = Pr(U(A)>U(B)) = Pr(V(A)+E(A)>V(B)+E(B)) = Pr(V(A)-V(B)>E(B)-E(A)). Die Wahrscheinlichkeit A zu wählen hängt davon ab, ob die Differenz der deterministischen Nutzenkomponenten größer ist als diejenige der Zufallskomponenten. Es wird also nur die relative Größe des Nutzens betrachtet. Eine gängige Annahme ist, dass die Zufallskomponenten extremal-verteilt sind. Aus dieser Verteilungsannahme lässt sich ein Logit Modell herleiten (siehe Louviere et al. 2000): Pr(A) = expV(A)/(expV(A) + expV(B)). Dieses und kompliziertere Modelle lassen sich mit der Maximum Likelihood Methode für die gesammelten Daten schätzen. Geschätzt werden dabei die Koeffizienten B(0) bis B(i). Aufgrund der statistischen Eigenschaften entspricht das Verhältnis zweier Koeffizienten B(1) und B(2) gerade der Rate der marginalen Substitution zwischen den Attributen (1) und (2). D.h. (U/(1))/(U/(2)) = B(1)/B(2). Wenn man also den Koeffizienten eines beliebigen Attributes (i) durch den Koeffizienten des monetären Attributs teilt, erhält man die Grenzzahlungsbereitschaft für dieses Attribut (i). ZEITRAUM: Nov. 2007 bis Jan. 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Prättigau/ Davos, Stadt Zürich METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Experiment; Quasi Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 900 Personen kontaktiert, erwarteter Rücklauf ca. 33%, realisierter Rücklauf ca. 48%; Schweizer Bevölkerung in den Postleitzahlkreisen 72XX -Region Prättigau/ Davos- und 80XX -Stadt Zürich-; Auswahlverfahren: nach Alter und Geschlecht geschichtete Zufallsstichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rheinberger, C.M.; Bründl, M.; Rhyner, J.: Dealing with the white death: avalanche risk management for traffic routes. in: Risk Analysis, Wiley InterScience, 2009. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft -WSL-, Schweizerisches Institut für Schnee- und La-

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winenforschung -SLF- (Flüelastr. 11, 7260 Davos, Schweiz); Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Umweltwissenschaften -UWIS-, Institute für Environmental Decisions -IED- (Weinbergstr. 11, 8092 Zürich, Schweiz); DemoSCOPE Research and Marketing (Klusenstrasse 17-18, 6043 Adligenswil, Schweiz) KONTAKT: Rheinberger, Christoph (e-mail: [email protected]) [301-L] Rieter, Heinz; Zweynert, Joachim (Hrsg.): Wort und Wirkung: Wilhelm Röpkes Bedeutung für die Gegenwart, (Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie, Bd. 34), Marburg: Metropolis-Verl. 2009, 202 S., ISBN: 978-389518-706-3 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Joachim Starbatty: Wilhelm-Röpke-Vorlesung: Was macht die Wirtschaft menschlich? (17-28); Hans Jörg Hennecke: Wissenschaftliche Erkenntnis und politische Verantwortung. Wilhelm Röpkes Selbstverständnis und die Lehren für eine praktische Ausrichtung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (29-66); Nils Goldschmidt: Liberalismus als Kulturideal. Wilhelm Röpke und die kulturelle Ökonomik (67-82); Elisabeth Allgoewer: Wilhelm Röpke und die Konjunkturtheorie im 20. Jahrhundert (83-122); Helge Peukert: Wilhelm Röpke als Pionier einer ökologischen Ökonomik (123-164); Tim Petersen und Michael Wohlgemuth: Wilhelm Röpke und die Europäische Integration (165-200). [302-L] Rösener, Werner: Landwirtschaft und Klimawandel in historischer Perspektive, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 5/6, S. 31-38 (www.bpb.de/files/DK819F.pdf) INHALT: "Klimatische Veränderungen haben in der vorindustriellen Epoche wie in der Moderne starke Auswirkungen auf die Landwirtschaft gehabt. Das Wärmeoptimum des Hochmittelalters beruhte auf natürlichen und nicht auf anthropogenen Ursachen." (Autorenreferat) [303-F] Ruef, Annette; Dominguez, Damian; Maurer, Max, Dr.; Klinke, Andreas, Dr.; Herlyn, Anja; Markard, Jochen, Dr.; Gujer, Willi, Prof.Dr.; Messerli, Paul, Prof.; Hiessl, Harald, Dr.-Ing.; Sartorius, Christian, Dr.rer.nat. Dr.rer.pol.; Toussaint, Dominik, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Truffer, Bernhard, PD Dr.; Störmer, Eckhard, Dr. (Leitung): Regional Infrastructure Foresight (RIF) - transition management for the sanitation sector INHALT: Die Erfahrungen in den Fallstudienregionen haben gezeigt, dass neue Planungsmethoden, die expliziter auf Unsicherheiten eingehen auf großes Interesse stoßen. Die Anwendung der Methode erlaubte es eine breite Reihe von Kontextentwicklungen, Systemalternativen und Interessenpositionen in der Entscheidung zu berücksichtigen. Durch die transparente Reflektion all dieser Aspekte konnten potentiell nachhaltigere Alternativen identifiziert und umfassend bewertet werden. Bei den gewählten Lösungen schnitten Alternativen gut ab, die eine verstärkte Professionalisierung der Abwasserorganisationen verlangten (thematische Erweiterungen oder regionale Zusammenschlüsse). Inkrementelle Weiterentwicklungen der bestehenden Systeme schnitten hingegen durchwegs schlecht ab. Damit zeigt sich auch hier, dass die RIF Methodik zu anderen Resultaten führt als der konventionelle Planungsansatz. Die Zufrie-

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denheit der Teilnehmer mit dem Verfahren und den Ergebnissen war sehr hoch. Anschließend an die RIF Prozesse wurden detailliertere Planungsschritte eingeleitet, die bislang zu robusteren und reibungsloseren Ergebnissen geführt haben. Wir können folglich die RIF Methodik als einen Ansatz verstehen, der regionalen Kompetenzaufbau und soziales Lernen befördert. Dies führt letztlich zu umfassenderen, besser akzeptierten und reibungsloseren Entscheidungsprozessen für langfristige (potentiell nachhaltige) Investitionsentscheide. Empfehlungen: Die Anwendung der RIF Methodik hat gezeigt, dass die Ausgangshypothese, wonach ein expliziterer Umgang mit Unsicherheiten zentral wichtig ist, für nachhaltige Infrastrukturplanung bestätigt werden konnte. Es wäre deshalb wünschenswert, diese Methodik auch anderen Entscheidungsträgern zur Verfügung zu stellen. Das Projektteam hat deshalb bereits eine Reihe von Verbreitungsmaßnahmen eingeleitet. Ferner, wurde verschiedentlich von den Teilnehmenden angeregt, die Methodik sollte auf weitere kommunale Infrastrukturprobleme angewendet werden können (z.B. Wasserversorgung, Strassen, Schulen, Abfallwirtschaft, etc.). Eine solche thematische Erweiterung des Ansatzes würde jedoch viele weitergehende Fragen aufwerfen, die im Rahmen des RIF Projektes nicht hinreichend angegangen werden konnten. Das große Interesse an diesen Methoden könnte jedoch kommenden Projekten als Orientierung dienen. Schließlich zeigte sich im Verlaufe der Planungsprozesse, dass die radikalen Systemalternativen (hier meistens in Form einer weitgehenden Dezentralisierung der Abwasserwirtschaft) auf zunehmendes Interesse stießen. Zwar wurden diese Optionen im allgemein eher schlecht bewertet. Dies ist jedoch vorwiegend auf die großen Unsicherheiten bezüglich künftiger Verfügbarkeiten und Leistungscharakteristika zurückzuführen. Folglich sollte sich künftige Forschung mit potentiellen Vor- und Nachteilen dieser Systemalternativen eingehender befassen. (S.a. www.nfp54.ch/d_projekte_materialien_energie.cfm?Projects.Command= details&get=6&kati=1 ). ZEITRAUM: 2006-2030 GEOGRAPHISCHER RAUM: Klettgau, SH Dübendorf, Wangen-Brüttisellen, Dietlikon, ZH Kiesen- und Aaretal, BE METHODE: Im RIF Projekt wurde eine solche strategische Planungsmethode für Infrastruktursektoren konzeptionell entwickelt und an drei Beispielen aus dem Schweizerischen Abwassersektor getestet. Das Konzept baut auf neueren Erkenntnissen der Transitionsforschung, partizipatorischer Planungsmethoden und technologischer Vorausschau (Foresight) auf. Im Rahmen eines neun Monate dauernden Planungsprozesses analysierten Entscheidungsträger und InteressenvertreterInnen mögliche Kontextentwicklungen und neue Systemkonfigurationen für ihre jeweiligen Regionen. Die Bewertung der Optionen wurde dann jeweils bezüglich spezifischer Interessenpositionen sowie umfassender Nachhaltigkeitskriterien vorgenommen. Aus diesen Ergebnissen wurden schließlich Empfehlungen für detaillierte Planungsschritte abgeleitet. Das Forschungsteam agierte in diesen Entscheidungsprozessen als Entwickler, Moderatoren und Analysten der einzelnen Prozesse. Damit verfolgte das Projekt eine transdisziplinäre Forschungsorganisation. Partizipative Aktionsforschung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Störmer, E.; Klinke, A.; Maurer, M.; Ruef, A.; Truffer, B.: Regional Infrastructure Foresight. Partizipative Strategieentwicklung für eine nachhaltige regionale Abwasserwirtschaft. in: GWA, 88, 2008, 11, S. 843-850.+++Störmer, E.: Abwasserwirtschaft wohin? Nachhaltige Strategieplanung als gemeinsame Aufgabe anpacken. in: Umwelt Perspektiven, 2008, 5, S. 20-21.+++Störmer, E.; Wegelin, C.; Truffer, B.: Lokale Systeme unter globalen Einflüssen langfristig planen - 'Regional Infrastructure Foresight' als Ansatz zum Umgang mit Unsicherheiten bei Abwasserinfrastruktursystemen. in: Bora, A.; Bröchler, S.; Decker, M. (Hrsg.): Technology Assessment in der Weltgesellschaft. Berlin: Ed. Sigma 2007, S. 123-132.+++Störmer, E.; Ruef, A.; Truffer, B.: Regional Infrastructure Foresight. European foresight monitoring network. in: Foresight Brief, No. 116, Sept. 2007.+++Störmer, E.; Ruef, A.; Dominguez, D.; Maurer, M.; Truffer, B.: Zukunft denken: Abwasserwirtschaft stra-

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tegisch planen. in: Eawag Jahresbericht 2007, S. 50-51.+++Störmer, E.; Ruef, A.; Dominguez, D.; Maurer, M.; Truffer, B.: Forward-looking strategic planning for the sanitation sector. in: Eawag Annual Report 2007, S. 50-51.+++Störmer, E.: Nachhaltige Strategieplanung für die kommunale Abwasserentsorgung. Erste Erfahrungen mit einem neuen Planungsansatz. in: Umwelt Perspektiven, Okt. 2007, S. 12-16.+++Truffer, B.; Stoermer, E.: Nachhaltige Strategieplanung für die kommunale Abwasserentsorgung. in: GWA, 2006, 6, S. 502.+++Störmer, E.; Herlyn, A.: Nachhaltige Strategieplanung für die kommunale Abwasserentsorgung. Zukunftssichere Strategien. in: Umwelt Perspektiven, Okt. 2006, S. 11-15. ARBEITSPAPIERE: Störmer, E.; Dominguez, D.; Maurer, M.; Ruef, A.; Truffer, B.: Nachhaltige Planungen zur Erneuerung der Siedlungswasserwirtschaft in der Schweiz. Kommunikation an der 64. VSA-Hauptmitgliederversammlung, April 2008. ART: BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 54 Nachhaltige Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung INSTITUTION: Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- Centre for Innovation Research in the Utility Sector -CIRUS- (Überlandstr. 133, 8600 Dübendorf, Schweiz); Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- Abt. Siedlungswasserwirtschaft -SWW- (Überlandstrasse 133, 8600 Dübendorf, Schweiz); Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut -GIUB- (Hallerstrasse 12, 3012 Bern, Schweiz); Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Bau, Umwelt und Geomatik -BAUG-, Institut für Umweltingenieurwissenschaften -IfU- Professur Siedlungswasserwirtschaft (Wolfgang-Pauli-Str. 15, HIL G 32.3, 8093 Zürich, Schweiz); Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI- (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Truffer, Bernhard (Dr. e-mail: [email protected]) [304-F] Sand, Isabel van de; Köhler-Rahm, Anette, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Payments for ecosystem services als mögliche Anpassungsstrategie INHALT: Ökosysteme erbringen eine Reihe von Ökosystemdienstleistungen (Kohlenstoffsequestrierung, Erhaltung von Biodiversität, hydrologische Leistungen, landschaftliche Schönheit), die jedoch, wie das Millennium Ecosystem Assessment festgestellt hat, zunehmend degradieren. Ein Hauptgrund für die Abnahme der Ökosystemdienstleistungen ist, dass ihr Wert nicht wirklich honoriert wird. Das Konzept der Zahlungen von Ökosystemdienstleistungen (Payments for Ecosystem Services, PES) setzt hier an, indem es einen Anreizmechanismus schafft, der die Bereitsteller von Ökosystemdienstleistungen dafür entlohnt, dass sie diese erbringen. Insbesondere in Lateinamerika, aber auch in Asien, wurde das Konzept von PES bereits erfolgreich umgesetzt. In Afrika gibt es dagegen noch relativ wenig funktionierende PES Systeme. Ziel des Forschungsvorhabens ist es zu analysieren, inwieweit das Konzept der Payments for Ecosystem Services nicht nur als Instrument zur Förderung von nachhaltigem Ressourcenmanagement, sondern auch als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel in Afrika geeignet ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Afrika ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Köhler-Rahm, Anette -Koordination- (Tel. 0228-94927-297, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected])

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[305-F] Schlatterer, Florian, Dipl.-Volksw. Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Michaelis, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Analytik der CO2-Preisentwicklung: Implikationen für die Ausgestaltung des Europäischen Emissionshandelssystems INHALT: Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Analyse der CO2-Zertifikatspreisentwicklung innerhalb des EU EHS mit dem primären Ziel, Zusammenhänge zwischen der Preisentwicklung und der Ausgestaltungsweise eines Emissionshandelssystems zu ermitteln, um daraufhin umweltpolitische Implikationen für ein mögliches verbessertes Design eines Emissionshandelssystems ableiten zu können, das beispielsweise zu geringeren CO2-Vermeidungskosten, höherer Planungssicherheit für Investitionen in Vermeidungstechnologien und geringerer Preisvolatilität führen könnte. Im Besonderen soll hier deshalb der Einfluss der Instrumente Banking und Borrowing auf die Preisentwicklung untersucht werden, mit denen Unternehmen ihre Emissionen zeitlich flexibel verschieben können. Des Weiteren ist von Interesse, inwieweit die zeitliche Flexibilisierung der Emissionsvermeidung zu zusätzlichen Reduzierungen der Vermeidungskosten beitragen und das anvisierte Emissionsreduktionsziel einer Handelsperiode gefährden könnte. Der Rahmen dieser Untersuchung bildet ein intertemporales Gleichgewichtsmodell. METHODE: theoretische Fundierung des Emissionshandelssystems durch ein intertemporales Gleichgewichtsmodell; empirische Analyse der Determinanten der Zertifikatpreisentwicklung; Modellierung der Zertifikatpreise ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL IV Umwelt- und Ressourcenökonomie (Universitätsstr. 16, 86159 Augsburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0821-598-4063, e-mail: [email protected]) [306-L] Schmidt, André: Brauchen wir eine ökologische Industriepolitik, in: Industriepolitik für das 21. Jahrhundert : wissenschaftliche Jahrestagung zum Gedenken an Dr. Manfred Lennings ; 22. Oktober 2008 in Bonn, Köln: Dt. Inst.-Verl., 2009, S. 58-77 INHALT: Die Beantwortung der Frage, ob man eine ökologische Industriepolitik braucht, ist nicht nur von aktueller, sondern vor allem auch von wissenschaftlicher Relevanz. Im ersten Schritt wird nach der theoretischen Legitimation von Industriepolitik gefragt, also unter welchen Umständen die ökonomische Theorie Argumente für industriepolitische Eingriffe des Staates liefert. In diesem Zusammenhang wird analysiert, was unter dem Begriff der Industriepolitik zu verstehen ist. Nach dieser eher allgemeinen Darstellung werden die Besonderheiten der ökologischen Industriepolitik untersucht. Auf der Basis bisheriger Erfahrungen insbesondere im Bereich der Förderung von Solarenergie beziehungsweise Photovoltaik werden die Erfolgschancen der ökologischen Industriepolitik ausgelotet. Zum Abschluss werde die möglichen Perspektiven der ökologischen Industriepolitik diskutiert. Es wird argumentiert, dass Umweltpolitik und Marktwirtschaft keine unversöhnlichen Zielkategorien sind. Im Gegenteil, nur in einer marktwirtschaftlichen Ordnung lassen sich soziale und ökologische Ziele erreichen. Daher sollte man weniger auf die lenkenden Konzepte einer ökologischen Industriepolitik vertrauen, sondern stärker auf die Fähigkeiten wettbewerblicher Koordinations-

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mechanismen zur Lösung umweltpolitischer Problemstellungen. Dafür bedarf es durchaus starker staatlicher Institutionen, die eine solche marktwirtschaftliche Umweltpolitik auf den Weg bringen. (ICF2) [307-L] Schumann, Harald; Grefe, Christiane: Der globale Countdown: Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung - die Zukunft der Globalisierung, Köln: Kiepenheuer & Witsch 2008, 458 S., ISBN: 978-3-462-03979-5 INHALT: Die Autoren werfen einen kritischen Blick auf den derzeitigen Stand der Globalisierung. 'Chancen und Risiken' wäre dabei ebenfalls ein guter Untertitel gewesen, denn neben der fundierten Kritik an der sich jeder politischen Kontrolle entziehenden und zunehmend instabilen Verflechtung der internationalen Finanzmärkte, an dem Demokratiedefizit der Europäischen Union, an der zunehmenden Verarmung der Mittelschichten oder an den zahlreichen Unwahrheiten in der Diskussion um die Energiepolitik sehen die Verfasser auch chancenreiche Entwicklungen. Eine Anpassung des Kapitalismus an die Erfordernisse ökologischen Wirtschaftens, stellen sie fest, könnte sich sowohl klimapolitisch als auch energiepolitisch rentieren. Zudem sieht das Autorenduo zum einen erste Ansätze für einen Wiederaufstieg der Vereinten Nationen und zum anderen die zunehmende Tendenz des Regierens von unten durch global mobilisierende und agierende Bewegungen. Dennoch produziere die Globalisierung zu viele Verlierer. Schumann und Grefe sehen die Gefahr eines gewaltsamen Abbruchs der Globalisierung durch Ressourcenkriege, wie es bereits in einem frühen Stadium vor einhundert Jahren durch Ausbruch des Ersten Weltkrieges geschehen sei. Die Politik, resümieren sie, müsse sich den Herausforderungen einer interdependenten Weltgesellschaft stellen. (ZPol, NOMOS) [308-F] Skodawessely, Constance; Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Bearbeitung); Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Leitung): AGROWOOD - Anbau, Ernte und Verwertung schnellwachsender Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen in der Region Freiberg (Sachsen) und im Schradenland - Teilprojekt: Sozioökonomie und Beratung INHALT: Mit diesem Verbundprojekt soll erstmalig in Deutschland eine ganzheitliche und großflächige Lösung des Prozesses aus Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen von der Standortanalyse über die wissenschaftlich begleitete technologische Umsetzung bis zur Verwertung in der Region entwickelt, demonstriert und hinsichtlich der Folgen bewertet werden. Das sozioökonomische Teilprojekt gliedert sich in zwei Forschungsfelder. Deren Ziele sind: die "Entwicklung eines Beratungs- und Monitoringinstrumentariums zur Einführung von Kurzumtriebsplantagen mit Priorität für energetische Nutzung auf landwirtschaftlichen Flächen" (Forschungsfeld I) sowie die "Erfassung der sich verändernden Einstellungen gesellschaftlicher Akteure zum Anbau schnellwachsender Baumarten" (Forschungsfeld II). Weiterhin werden ethische Aspekte bei der Anlage von Plantagen (Landschaftsästhetik, Genetik) erfasst. Interne Kooperationspartner: Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft; Institut für Bodenkunde und Standortslehre; Institut für Hydrologie und Meteorologie; Institut für Landeskultur und Naturschutz; Institut für Waldwachstum und Forstliche Informatik; Institut für Waldbau und Forstschutz; Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik; Institut für Stahl- und Holzbau. Externe Kooperationspartner: Martin-Luther-Universität Hal-

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le, Institut für Agrarökonomie und Agrarraumgestaltung; Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.; Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung mbH (NL Sachsen); Universität Hamburg (Zentrum für Holzwirtschaft); Landesforstpräsidium Sachsen; Hochschule für Technik und Wirtschaft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Freiberg (Sachsen) und Schradenland METHODE: In der Untersuchung kommen Methoden der empirischen Sozialforschung und der Psychologie (Experteninterviews, problemzentrierte Interviews, Tiefeninterviews, Gruppendiskussionen) sowie landwirtschaftliche Beratungsmethoden zum Einsatz. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft (Postfach 1117, 01735 Tharandt) KONTAKT: Skodawessely, Constance (Tel. 035203-38-31841, e-mail: [email protected]) [309-F] Steinborn, Jenny, Dipl.-Kff.; Luger, Tobias, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung): Geschäftsprozesse und Netzwerkmanagement in der erweiterten Supply Chain zum Schließen von Produktionskreisläufen - GeProNet INHALT: Die aktuelle Gesetzgebung der letzten Jahre (z.B. ElektroG, KrW-/ AbfG, AltfahrzeugG) bereitet den Weg von einer Quellen-Senken-Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft. Im Vordergrund steht das Paradigma "Vermeiden vor Verwerten vor Beseitigen", wobei die Kreislaufführung und Wiederverwendung von Produkten eine Form der Abfallvermeidung darstellt. Die Umsetzung der Regelungen erfolgt derzeit in passiven, kollektiven Rücknahmesystemen mit Ausrichtung auf Materialrecycling und energetische Verwertung. Hierbei werden die Potenziale eines höherwertigen, funktionellen Produktrecyclings häufig nicht genutzt. Das Schließen von Produktkreisläufen und die mehrfache Nutzung von Produkten bzw. Komponenten bietet eine Vielzahl von Potenzialen in verschiedenen Bereichen: Zu den ökonomischen Potenzialen zählen die Generierung von Erlösen über den Weiterverkauf in Sekundärmärkten und die kostengünstige Gewinnung von verwendbaren Ersatzteilen oder Komponenten für die Primärproduktion. Zudem ergeben sich Kosteneinsparpotenziale im Rahmen der Überbrückung von Lieferengpässen bei abgekündigten Bauteilen. Neben den genannten ökonomischen Vorteilen ergeben sich durch die Kreislaufführung von Produkten zudem ökologische Vorteile in Form der Einsparung von Material und Energie bei der Neuproduktion, da die Funktionalität von Produkten und Bauteilen erhalten bleibt und diese einer weiteren Nutzungsphase zugeführt werden. Die Aufarbeitung und Wiederverwendung von Produkten führt somit zu einer Steigerung der Rohstoffproduktivität und zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs. In sozialer Hinsicht ermöglicht die resultierende Preisreduktion durch den Vertrieb auf Sekundärmärkten den Einsatz hochwertiger Investitionsgüter in kapitalschwachen KMU oder die Versorgung sozial schwächerer Haushalte bzw. Schulen und anderer öffentlicher Einrichtungen mit hochwertigen Konsumgütern. Zudem bietet die Umsetzung eines hochwertigen Produktrecyclings Beschäftigungspotenziale in den betroffenen Unternehmen. Die Voraussetzungen für die Nutzung dieser Potenziale sind eine Identifikation und herstellerspezifische Rückführung von Produkten. Um dieses ökonomisch effizient abzubilden, sind optimierte Strukturen und Abläufe zwischen den Akteuren in einer erweiterten Supply Chain notwendig. Vor diesem Hintergrund besteht die Zielsetzung des Vorhabens in der Gestaltung und Koordination dynamischer Netzwerke zur aktiven, herstellerspezifischen Rücknahme von Ge-

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räten. Hierdurch soll eine ökonomisch darstellbare Anwendung von verschiedenen Optionen eines hochwertigen, funktionellen Produktrecyclings erreicht werden. Das Ziel des Projektes besteht zudem in der Entwicklung von Referenzgeschäftsprozessen für diese Abläufe in einer erweiterten Supply Chain und der Umsetzung in einem integrierten Konzept für eine durchgehende IT-Unterstützung. METHODE: Insgesamt besteht das Forschungsprojekt aus drei Projektphasen. In den Phasen A (Planung und Gestaltung) und B (Koordination und Lenkung) werden die Grundlagen in den Bereichen Netzwerkmanagement, Prozessmanagement und IT-Management weiterentwickelt, um eine ökonomisch sinnvolle Umsetzung von Produktkreisläufen zu ermöglichen. In Phase C erfolgt die praktische Implementierung der Ansätze in drei Fallstudien. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Engel, B.; Mailer, M.; Schöps, D.; Steinborn, J.; Walther, G.: Sustainable indicator system for recycling companies in Germany. in: Reichl, H.; Nissen, N.F.; Müller, J.; Deubzer, O. (Hrsg.): Joint International Congress and Exhibition Electronics Goes Green 2008+ Proceedings. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2008, pp. 455-460. ISBN 978-38167-7668-0.+++Hallmann, U.: Next generation take-back systems - challenges and responses. in: Proceedings of the 2nd International Conference ECO-X 2007: Sustainable Recycling Management & Recycling Network Centrope, May 9-11 2007, Vienna, Austria, pp. S.149154. ISBN: 978-3-200-00920-2.+++Herrmann, C.; Bergmann, L.; Thiede, S.; Luger, T.: Total life cycle management - framework and concepts. International Workshop on Sustainability in Manufacturing. Remanufacturing for a closed-loop economy. June 7, 2007, Pusan National University, Korea, pp. 165-176.+++Hemmann, C.; Luger, T.: Business process design in extended supply chains. in: Hilty, L.M.; Edelmann, X.; Ruf, A. (eds.): R'07 World congress - recovery of materials and energy for resource efficiency, September 2007, Davos, Switzerland. Empa Materials Science and Technology. St. Gallen 2007. ISBN 978-3-905594-49-2.+++ Herrmann, C.; Luger, T.: Reference business process model for best practice in reverse supply chains. Posterpräsentation, 12th European Roundtable on Sustainable Consumption and Production (erscp2008). Berlin 2008.+++Herrmann, C.; Luger, T.; Walther, G.; Spengler, T.S.; Steinborn, J.; Schöps, D.; Brüning, R.; Mücke, S.; Wentland, A.-K.; Kratel, W.: Empirical study on consumer acceptance and product return behavior. in: Reicht, H.; Nissen, Nils F.; Müller, J.; Deubzer, O. (eds.): Proceedings of the 1st World ReUse Forum, Berlin 2008, pp. 18-24.+++Herrmann, C.; Spengler, T.S.; Luger, T.; Walther, G.; Steinborn, J.: Business processes and network management in closed-loop supply chains to close product cycles. in: Reicht, H.; Nissen, N.F.; Müller, J.; Deubzer, O. (eds.): Joint International Congress and Exhibition Electronics Goes Green 2008+ Proceedings. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2008, pp. 859-864. ISBN 978-3-8167-7668-0.+++Herrmann, C.; Walther, G.; Spengler, T.S.; Luger, T.; Steinborn, J.: Business processes and network management in closed-loop supply chains to close product cycles. Posterpräsentation, 12th European Roundtable on Sustainable Consumption and Production (erscp2008), Berlin 2008.+++Lobas, D.; Schöps, D.: The role of SME in recycling networks. in: Proceedings of the 2nd International Conference ECO-X 2007: Sustainable Recycling Management & Recycling Network Centrope, May 9-11 2007, Vienna, Austria, pp. 173-178. ISBN: 978-3-200-00920-2.+++Luger, T.; Herrmann, C.; Hesselbach, J.: Facilitating remanufacturing through life cycle oriented process management. in: Proceedings of the 2nd International Conference ECO-X 2007: Sustainable Recycling Management & Recycling Network Centrope, May 9-11 2007, Vienna, Austria, pp. 163-172. ISBN: 978-3-200-00920-2.+++Luger, T.; Herrmann, C.; Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Wertschöpfung durch Mehrfachnutzung - Potenziale, Herausforderungen, Lösungen. in: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb -ZWF- (ISSN 0947-0085), Jg. 103, 2008, H. 9,

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S. 602-606.+++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Networks, business processes and IT-management in remanufacturing - conceptual framework and case study research, poster abstract, 7th Closed-Loop Supply Chain workshop (CLSC7), Thessaloniki, October 14-16, 2007.+++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Closed-loop supply chain management with common parts, poster abstract, 8th Closed-Loop Supply Chain workshop (CLSC8), Atlanta, USA, October 08-11, 2008.+++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Production planning and common parts strategy in closed-loop supply chains, presentation abstract, INFORMS annual meeting, Washington D.C., USA, October 12-15, 2008.+++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Production planning with common parts in closed-loop supply chains. in: Fleischmann, B.; Borgwardt, K.H.; Klein, R.; Tuma, A. (eds): Operations Research Proceedings 2008. Berlin: Springer 2009, pp. 59-64. ISBN 978-3-642-00141-3.+++ Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Rollierende Produktionsprogrammplanung in Closed-Loop Supply Chains. in: Inderfurth, K.; Schenk, M.; Wäscher, G.; Zadek, D.; Ziems, D. (Hrsg): Begleitband zur 14. Magdeburger Logistiktagung: Sustainable Logistic "Logistik aus technischer und ökonomischer Sicht". 1. Aufl. Magdeburg: Logisch 2009, S. 167-182.+++ Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.: Production planning and product recovery activities, poster abstract, 9th Closed-Loop Supply Chain workshop (CLSC9), Braunschweig/ Wolfsburg, Germany, September 17-19, 2009.+++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.S.; Engel, B.: Common part strategies and product recycling activities. Posterpräsentation. 12th European Roundtable on Sustainable Consumption and Production (erscp2008). Berlin 2008. +++Steinborn, J.; Walther, G.; Spengler, T.; Herrmann, C.; Luger, T. (2008). Common part strategies for variant management in Closed-Loop Supply Chains. In: Reichl, H.; Nissen, N. F.; Müller, J.; Deubzer, O. (Hrsg.): Joint International Congress and Exhibition Electronics Goes Green 2008+ Proceedings, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart (S. 859-864).+++Walther, G.; Schmid, E.; Spengler, T.: Multi agent systems for decision making in reverse logistics networks. in: Proceedings of the 2nd International Conference ECO-X 2007: Sustainable Recycling Management & Recycling Network Centrope, May 9-11 2007, Vienna, Austria, pp 155-162. ISBN: 978-3-200-00920-2.+++Walther, G.; Steinborn, J.; Spengler, T.S.: Robuste Planung von Netzwerken zum Produktrecycling. in: Inderfurth, K.; Neumann, G.; Schenk, M.; Wäscher, G.; Ziems, D. (Hrsg): Begleitband zur 13. Magdeburger Logistiktagung: Netzwerklogistik "Logistik aus technischer und ökonomischer Sicht". Magdeburg: Logisch 2008, S. 235-249.+++Walther, G.; Steinborn, J.; Spengler, T.S.: Variantenvielfalt und Lebenszyklusbetrachtungen im Remanufacturing. in: Heyde, F.; Löhne, A.; Tammer, C. (Hrsg): Methods of multicriteria decision theory and applications. Aachen: Shaker 2009, 179-204. ISBN 978-3-8322-8180-9.+++Walther, G.; Steinborn, J.; Spengler, T.S.; Herrmann, C.; Luger, L.: Implementation of the WEEE-directive - economic effects and improvement potentials for reuse and recycling in Germany. in: International Journal of Advanced Manufacturing Technology, 2009 (ISSN 0268-3768), Special issue on WEEE recovery through global closed loop-supply chains. (Download under: dx.doi.org/10.1007/s00170-009-2243-0 ). ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Department Wirtschaftswissenschaften Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion Lehrstuhl Produktion und Logistik (Katharinenstr. 3, 38106 Braunschweig); Technische Universität Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (Langer Kamp 19 B, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0531-391-2214, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0531-391-7145, e-mail: [email protected])

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[310-L] Stenzel, Alexandra: Regionale Selbstbestimmung durch Selbsterkenntnis: Kartierung solidarischer Ökonomie in Nordhessen, in: Clarita Müller-Plantenberg (Hrsg.) ; Joachim Perles (Hrsg.): Kritik eines technokratischen Europa : der politische Widerstand und die Konzeption einer europäischen Verfassung ; internationale Europatagung in der Stiftung Adam von Trott Imshausen e. V., 18.-20. Oktober 2007, Kassel: Kassel Univ. Press, 2008, S. 221-228 INHALT: Im Gegensatz zu neoliberalen Theorien besteht, so die Verfasserin, bei der Solidarischen Ökonomie keine Trennung von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. An Werten wie Selbstbestimmung, Solidarität, Kooperation und Gerechtigkeit orientiert sich diese Wirtschaftsform. Deswegen geht es nicht darum, den höchst möglichen individuellen Profit aus der Arbeit zu ziehen und andere (vor allem sozialschwache) Menschen dabei auszuschließen, sondern um das Gemeinwohl, d. h. die Verbesserung der Situation der Gesellschaft als Ganzer. In diesem Prozess gibt es keine Exklusion, weil alle Menschen gemäß ihren Fähigkeiten eingeschlossen werden. Die Institutionen der Europäischen Union müssen in die Pflicht genommen werden, so die These, politische Rahmenbedingungen für die Solidarische Ökonomie zu schaffen. Finanzielle Unterstützung für einzelne Projekte ist ein Anfang, allerdings keine auf Dauer angelegte Lösung. Erst die Schaffung politischer Rahmenbedingungen und die wirkliche Umsetzung der beschriebenen Werte unterstützt die Regionen Europas nachhaltig. Die Menschen als Träger einer regionalen nachhaltigen Entwicklung müssen aktiver in den europäischen Verfassungsprozess einbezogen werden, damit die europäische Regional-, Sozial- und Wirtschaftspolitik bei ihren Bedürfnissen ansetzt. Die Europäische Union muss in den Akteuren der Region die wirklichen Expertinnen der Gestaltung einer regionalen nachhaltigen Entwicklung erkennen. Diese setzen selber die Werte fest, an Hand derer sie ihre Arbeits- und Lebensformen ausrichten. Erst dann können diese Elemente einer wirklich demokratischen Verfassung sein. (ICF2) [311-L] Steurer, Reinhard; Tiroch, Michael: Corporate Social Responsibility (CSR) in Österreich: wie substanziell ist der freiweillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 2, S. 199-222 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Artikel beschäftigt sich mit CSR in Österreich aus einer betriebswirtschaftlichen und einer gesellschaftspolitischen Perspektive heraus. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht zeigt der Artikel, wie ernst sechs große österreichische Unternehmen aus verschiedenen Branchen CSR hinsichtlich Unternehmensstrategie, -Struktur und -Kultur tatsächlich nehmen. In gesellschaftspolitischer Hinsicht weist der Artikel auf die politische Relevanz von CSR hin, geht der Bedeutung des partizipativ entwickelten CSR Austria Leitbildes nach und fragt schließlich, wie bedeutend der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung in Österreich ist. Der Artikel macht einerseits deutlich, dass sich vier der sechs untersuchten Unternehmen mit CSR eher am Rande ihrer Geschäftstätigkeit und weitgehend unkoordiniert beschäftigen. Andererseits zeugen zwei Vorreiter-Unternehmen davon, dass CSR durchaus das Potential hat, einen wesentlichen freiwilligen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung zu leisten, besonders dann, wenn traditionelle Nachhaltigkeits-Politiken schwach ausgeprägt sind, wie es in den letzten Jahren in Österreich der Fall war." (Autorenreferat)

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[312-F] Tröltzsch, Jenny, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Schaltegger, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Klimaschutz und Unternehmen: Integration von Klimaschutz in den strategischen Managementprozess von Unternehmen der Luftverkehrsbranche INHALT: Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Einbezug von Klimaschutz in wertorientierte Instrumente des strategischen Managementprozesses und konzentriert sich dabei auf Luftverkehrsunternehmen. METHODE: Es werden bereits entwickelte Instrumente des strategischen Managements und des Klimaschutzmanagements weiterentwickelt. Den empirischen Teil der Arbeit stellt eine Befragung unter deutschen Luftverkehrsunternehmen dar. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Tröltzsch, J.: Klimaschutz und Unternehmen: Integration von Klimaschutz in den strategischen Managementprozess von Unternehmen der Luftverkehrsbranche. NRW Summer School: Global Studies, 18.19.09.2009, Bonn. ART: BEGINN: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Centre for Sustainability Management -CSM- Professur für Nachhaltigkeitsmanagement (Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02331-987-4854, e-mail: [email protected]) [313-F] Wackerbauer, Johann, Dr.; Rave, Tilmann, Dr. (Bearbeitung): Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes: Prüfung der methodischen Grundlagen und Aktualisierung für das Jahr 2006 INHALT: Im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojekts mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW und dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung NIW ist es die Aufgabe des ifo Instituts, die bisher angewandten Methoden zur Berechnung der positiven Beschäftigungseffekte des Umweltschutzes zu überprüfen und Vorschläge für eine Weiterentwicklung des bestehenden methodologischen Ansatzes zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden in dieser Studie die konzeptionellen Fragestellungen im Hinblick auf die Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes aufgegriffen und die verschiedenen methodischen Ansätze zur Ermittlung umweltschutzbezogener Beschäftigungseffekte diskutiert sowie Verbesserungsvorschläge entwickelt. METHODE: Zunächst wurde die vorhandene Datenbasis überprüft und aktualisiert. Die wichtigsten Studien und Schätzungen, die in der einschlägigen Literatur zu diesem Thema zu finden sind, wurden ausgewertet. Eingeschlossen sind hierbei auch Schätzungen für neue Umweltschutzbereiche wie Klimaschutz, integrierter Umweltschutz und umweltorientierte Dienstleistungen. Im zweiten Schritt aktualisieren die Projektpartner die Zahlen für die umweltschutzinduzierten Beschäftigungseffekte für das Jahr 2006 auf der Basis der methodologischen Empfehlungen des ifo Instituts. Datenquellen: OECD, Eurostat, Statistisches Bundesamt, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Verbandsstatistiken, Geschäftsberichte. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: Umweltbundesamt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Bereich Umwelt und Verkehr -UV(Poschingerstr. 5, 81679 München); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Ber-

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lin- (10108 Berlin); Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW- (Königstr. 53, 30175 Hannover) KONTAKT: Wackerbauer, Johann (Tel. 089-9224-1277, e-mail: [email protected]) [314-F] Weber, Barbara, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Zabel, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Betriebswirtschaftlich effiziente Umsetzung des europäischen Treibhausgasemissionshandels unter besonderer Berücksichtigung kleiner und mittlerer Unternehmen INHALT: Mit der Entscheidung des EU-Parlaments und des Rates vom 13.10.2003 über ein System für den Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten (Richtlinie 2003/87/EG) wird in der Europäischen Union zum 1. Januar 2005 ein Treibhausgas-Emissionshandel institutionalisiert. Diese stellt die Unternehmen in Deutschland vor beträchtliche Herausforderungen, da sie sich sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis anpassen müssen. Gegenwärtige Untersuchungen bestätigen, dass ein Großteil der einbezogenen Anlagen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besitzen. Inwieweit KMU ausreichend personelle und finanzielle Mittel sowie das umweltbezogene Know-how zur effizienten Teilnahme am Emissionshandel zur Verfügung stellen können, ist fraglich. Fraglich ist auch, ob KMU die von der EU-Kommission erwarteten Effizienzsteigerungen realisieren können. Diese Fragestellungen sollen im Rahmen des Dissertationsprojektes beantwortet und veröffentlicht werden. METHODE: entfällt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 77; vom Emissionshandel betroffene Unternehmen in Sachsen-Anhalt; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Deutsche Bundesstiftung Umwelt FINANZIERER: Auftraggeber; Stipendium INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Wirtschaftswissenschaftlicher Bereich, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement (Große Steinstr. 73, 06108 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-55-23462) [315-F] Weidner, Helmut, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Transnationale Governance zur nachhaltigen Entwicklung im Bergbausektor (Transnationale Nachhaltigkeitskooperation) INHALT: In diesem Projekt wird die transnationale Governance durch verschiedene mehr oder weniger eng verflochtene Multistakeholder-Kooperationen im Bergbausektor in den Blick gerückt. Der Bergbausektor ist politisch und gesellschaftlich wegen seiner ökologischen, sozialen und politischen Folgen, die vor allem, aber nicht nur in Entwicklungsländern auftreten, massiv unter Druck gekommen. Als Folge entwickelte sich ein mehrstufiger, mehrere Ebenen umfassender und kooperativer Multistakeholder-Prozess, welcher, orientiert an der Leitidee der "Nachhaltigen Entwicklung", Regeln und Standards entwickeln und implementieren soll, um nachhaltige Bergbauaktivitäten im globalen Maßstab zu ermöglichen. Den beteiligten Bergbauunternehmen geht es nach eigenem Bekunden um eine "social license to operate". Sie haben zur Beförderung dieses Prozesses eine spezielle Organisation (International Council on Mining & Metals) gegründet. In diesem Forschungsprojekt sollen insbesondere die Leistungen und Grenzen von zivilgesellschaftlich geprägten Verhandlungsarrangements (Multistakeholder-Verfahren/ Governance) im Bereich der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik unter-

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sucht werden. Berücksichtigt werden hierbei sowohl die vorgängigen Verhandlungsarrangements (Deliberation) als auch die konkrete Implementationsebene. Der Fokus liegt auf den zivilgesellschaftlichen Gruppen (NGOs) und Bergbauunternehmen, die auf verschiedenen Ebenen agieren (lokal, national, inter-/ transnational) und in aller Regel Spannung erzeugende unterschiedliche Präferenzen, Problemsichten, Kapazitäten und Wertbezüge haben. Das Forschungsprojekt wird also an ausgewählten Governance-Prozessen im Rahmen des transnationalen kooperativen Dialogs zu "Bergbau und Nachhaltigkeit" diese existenten Spannungen insbesondere am Beispiel von "Nord-Süd"-Differenzen und zunächst exemplarisch in einem Land (Australien) als Mehrebenen-Problematik (transnationale versus nationale/ lokale Interessen) untersuchen. Daneben liegt der Fokus auf der Verflechtung und dem Wechselspiel zwischen den verschiedenen Kooperationsprozessen die ein besonderes Charakteristikum dieses komplexen Prozesses sind. Vor dem Hintergrund des Forschungsprogramms stellt sich hier die Frage nach der Bedeutung des globalen Dialogs für die Strukturierung der nachfolgenden Governance-Prozesse, insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen auf involvierte internationale Institutionen. Gemäß der ersten Kernthese des Abteilungsprogramms spricht manches dafür, dass die globale und transnationale Ausrichtung der Multistakeholder-Governance im Bergbausektor entsprechende Dynamiken in den beteiligten internationalen Institutionen verstärkt. Kooperation: Universitäten Melbourne und Sydney. ART: BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-25491-269, Fax: 030-25491-254, e-mail: [email protected]) [316-F] Wittek, Susanne (Bearbeitung); Knapp, Ulla, Prof.Dr. (Betreuung): Nachhaltigkeitsindikatoren. Systeme und ihr gesellschaftspolitisches Steuerungspotential im Kontext neuer Konzepte der Nutzungsdauer - Verlängerung langlebiger Konsumgüter INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien -ZÖSS- (Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Fachgebiet VWL (Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected]) [317-L] Wolf, Frieder Otto; Paust-Lassen, Pia; Peter, Gerd: Neue Arbeitspolitik und politische Ökologie zusammen denken: was lässt sich aus dem Exempel des alten HdA-Programms heute lernen?, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 39/2009, Nr. 3 = H. 156, S. 459-474 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ausgangspunkt des Betrags sind die der Struktur kapitalistischer Akkumulation als "Privatangelegenheit" selbst inhärenten Schwierigkeiten einer Produktionspolitik. Gefragt wird nach den Lehren aus dem sozialdemokratischen Programm "Humanisierung der Arbeitswelt", das in den 1970er und 1980er Jahren in Deutschland ungesetzt worden ist. Im Rück-

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blick über den "Epochenbruch" hinweg werden die Erfahrungen der deutschen Gewerkschaften im Rahmen dieses Reformprogramms aufgegriffen. Auf dieser Basis wird der Schluss auf die Untauglichkeit eines politischen Projekts aus seiner "reformistischen" Prägung kritisiert. Die gegenwärtige Übergangsperiode, so wird argumentiert, sei immer noch offen für Reformpolitik, wenn auch möglicherweise von einer mehr vorübergehenden Natur, die künftige, weiter gehende Transformationen nicht ausschließt. Dies gilt unter der doppelten Voraussetzung des Respekts für die Kontingenzen historischen Handelns, vor allem mit Bezug auf Empowerment und auf die Entwicklung einer neuen Politik, die auf einem breiten Bündnis hinsichtlich der Qualität von Arbeit in einem umfassenden Sinne verstanden beruht, und des Aufgreifens ökologischer und feministischer Fragen. (ICEÜbers) [318-F] Wurzel, Angelika, Dipl.-Ing.; Borchers, Ute, Dipl.-Biol.; Blab, Josef, Prof.Dr.; Haber, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c.; Hampicke, Ulrich, Prof.Dr.; Heissenhuber, Alois, Prof.Dr.Dr.h.c.; Hoppenstedt, Adrian, Prof.; Köpke, Ulrich, Prof.Dr.; Moss, Timothy, Dr.; Ott, Konrad, Prof.Dr.; Potthast, Thomas, Dr.; Schmidt, Olaf, Dipl.-Forstwirt; Schreiner, Johann, Prof.Dr.h.c.; Sukopp, Herbert, Prof.Dr.; Haaren, Christina von, Prof.Dr. (Bearbeitung); Konold, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Konzepte für neue Landschaften - Nachhaltigkeit in Biosphärenreservaten INHALT: Ausgehend von den Inhalten der Sevilla-Strategie, den Ergebnissen der Überprüfung der Biosphärenreservate durch das MAB-Nationalkomitee (2001-2006), des Madrid Action Plans von 2008 sowie eigenen Analysen sollen Vorschläge und Empfehlungen entwickelt werden, die zur geforderten stärkeren Einbindung und besseren Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen speziell in Biosphärenreservaten beitragen. Es sollen den aktuell sich ändernden und den zu erwartenden Rahmenbedingungen (Landnutzungen, Formen der Energieerzeugung, Wirtschaftsbezüge, regionale Vermarktung, demografische Entwicklung, rechtliche Vorgaben für Natur- und Kulturlandschaften, globales und lokales Klima) angepasste, naturverträgliche neue Formen nachhaltiger Landnutzung für Kulturlandschaften vorgestellt und diskutiert werden sowie Wirtschaftsmodelle gezeigt werden, die zu mehr Nachhaltigkeit führen, gleichzeitig die biologische Vielfalt erhalten und die Schutzziele der Biosphärenreservate in Deutschland unterstützen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Erarbeitung der Grundlagen durch strukturierte Zusammenstellung der verfügbaren Unterlagen; Erhebung von repräsentativen Daten und Aussagen mittels Fragebogen und Auswertung; Bestandsaufnahmen verschiedener für die Nachhaltigkeit von Biosphärenreservaten relevanter Faktoren; Auswertung anderer Konzepte zur Förderung nachhaltiger Entwicklung; Ausarbeitung von neuen Strategien und Maßnahmen unter Beachtung der Sevilla-Strategie und des Madrid Action Plans; Konzeption, Durchführung einer Fachtagung; Erarbeitung einer Broschüre unter Verwendung der Recherche- und der Tagungsergebnissen ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Naturschutz -BfNFINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Deutscher Rat für Landespflege e.V. -DRL- (Konstantinstr. 110, 53179 Bonn) KONTAKT: Wurzel, Angelika (Tel. 0228-331097, e-mail: [email protected])

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[319-F] Yin, Min Htut, M.Sc. (Bearbeitung); Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Leitung); Pretzsch, Jürgen, Prof.Dr.rer.silv. (Betreuung): Eine Analyse kollektiven Handelns bei der Forstplantagenbegründung durch Forstnutzergruppen INHALT: Forschungsziel ist die Beschreibung und kritische Analyse der kommunalen Forstplantagenbegründung in Myanmar. Eine Richtlinie zur Kommunalen Forstwirtschaft (Community Forestry Instruction - CFI) wurde vom Forstministerium 1995 herausgegeben mit dem Ziel, die kommunale Initiative bei der Wiederaufforstung und beim Naturschutz auf lokaler Ebene zu fördern. Das Forstministerium und die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) versuchten die Zielgemeinden bei der Begründung der Forstplantagen in der Trockenzone von Myanmar zu unterstützen. Entsprechend der CFI wurden auf lokaler Ebene die Forstnutzergruppen (FUGs) gegründet, welche die Forstplantagen anlegten. Nachdem die Landpacht für 30 Jahre an die FUGs übertragen worden war, konnten einige von ihnen die Forstplantage auf lange Sicht nicht richtig bewirtschaften. Die Probleme liegen in der Ungleichheit der Gewinnverteilung und dem Mangel an Mitbestimmung bei Entscheidungsfindung durch die Armen unter den Mitgliedern. Die Probleme ergaben sich nicht nur aus strittigen Punkten innerhalb der FUGs, sondern auch infolge der strengen Kontrolle der Rechte der FUGs durch die örtlichen Behörden. Die Forschung untersucht die wirtschaftliche und politische Verteilungsgerechtigkeit durch die gesellschaftlichen Wohlstandsschichten innerhalb der FUGs. Die Verteilungsgerechtigkeit spielt eine Schlüsselrolle bei der Begründung von Forstplantagen durch die örtlichen Kommunen und sie ermöglicht die finanzielle Effektivität und Nachhaltigkeit von Forstplantagen in der Trockenzone Myanmars. GEOGRAPHISCHER RAUM: Magway VERÖFFENTLICHUNGEN: Socio economic assessment for community forestry, case study in Central Dry Zone, Myanmar, 1999. ARBEITSPAPIERE: Financial assessment for local people initiative plantations, case study in Central Dry Zone, Myanmar, 2001. ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst -KAADINSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft (Postfach 1117, 01735 Tharandt) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [320-F] Zelli, Fariborz (Bearbeitung): Anpassung an den Klimawandel in Lateinamerika und die Rolle der Wälder INHALT: Eine fünfte Komponente beschäftigt sich mit zwei zentralen Herausforderungen des Klimawandels in Lateinamerika: Anpassung und Entwaldungsbekämpfung. Das Thema Anpassung wird anhand des sektoren-übergreifenden Aspekts des Technologie-Transfers untersucht. Bisher wurde dieser Aspekt in den internationalen Verhandlungen vornehmlich mit Blick auf Emissionsminderungen diskutiert. Der Transfer von Anpassungs-Technologien hingegen spielte eine Nebenrolle, trotz der Dringlichkeit entsprechender Maßnahmen, gerade für ärmere Entwicklungsländer und -regionen. Dies gilt gleichermaßen für 'harten' Transfer, z.B. von Bewässerungsausrüstungen oder Getreidesorten, wie für 'weichen' Transfer, z.B. von Know-how für Risiko- und Katastrophenmanagement. Die Untersuchung beleuchtet dieses institutionelle Defizit als Mehrebenen-Problem und legt dabei den Schwerpunkt auf die regionale, nationale und lokale Ebene in Lateinamerika. Zugleich wird der Bedarf an AnpassungsTechnologien in dieser Weltregion analysiert. Auf Grundlage der Gegenüberstellung von in-

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stitutionellem Status Quo und tatsächlichem Technologie-Bedarf entwickelt die Studie Politikempfehlungen für effektivere institutionelle Ansätze. Ein zweiter Untersuchungsgegenstand ist die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz in Lateinamerika. Wald als Umweltressource erfüllt im Hinblick auf den Klimawandel und die Anpassung daran mehrere Funktionen und stellt das Schnittfeld zwischen "Mitigation" und "Adaptation" dar. Mit Blick auf "Mitigation" ist Entwaldung für ca. 20% aller anthropogenen CO2-Emissionen verantwortlich; und hinsichtlich "Adaptation" kann Entwaldung negative Auswirkungen des Klimawandels weiter verstärken, z.B. verstärkte Bodendegradation und Erwärmung. Bei der Entwaldungsbekämpfung kommt Lateinamerika mit seinem Reichtum an der Ressource Wald herausragende Bedeutung zu. Die Untersuchung identifiziert nationale und subnationale Herausforderungen zu dieser Thematik in ausgesuchten Ländern und Regionen Lateinamerikas und entwirft Empfehlungen zu Fragen der Finanzierung und der institutionellen Ausgestaltung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lateinamerika ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-94927-152, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [321-F] Zieschank, Roland, Dipl.-Verw.Wiss.; Diefenbacher, Hans, Prof.Dr. (Bearbeitung): Weiterentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie - Vorschlag für einen nationalen Wohlfahrtsindex INHALT: Die Diskussion um gesellschaftliche Wohlfahrt hat sich international und national neu intensiviert. Es gibt Indizien, dass Kosten von Umweltverbrauch und Umweltbelastung sowie Kosten zur Aufrechterhaltung des sozialen Zusammenhaltes letztlich nicht angemessen über ökonomische Kenngrößen wie dem Bruttoinlandsprodukt - BIP - erkennbar werden. Die Übernahme dieses traditionsreichen und zentralen Indikators zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes auch in die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland lässt nun die Schwächen des Sozialproduktkonzeptes in einem solchen normativen und inhaltlich übergreifenderen Rahmen deutlicher werden. Die erkennbaren Defizite werden in diesem F&E-Projekt rekapituliert und bilanziert. Darauf aufbauend wird die Frage möglicher komplementärer Indikatoren zum BIP erörtert. Die Auswertung empirischer Ansätze aus verschiedenen Ländern ergibt, dass auf der Grundlage des "Index for Sustainable Economic Welfare" (ISEW) sowie des "Genuine Progress Indicators" (GPI) aus den Vereinigten Staaten ein erstes Set an Variablen zur Ergänzung des BIP gebildet werden kann. Als ein weiteres Ergebnis dieser explorativen Machbarkeitsstudie lässt sich ein neuer Wohlfahrtsindex für Deutschland in seinen Grundzügen berechnen. Die wissenschaftliche Bewertung und Interpretation bedarf noch methodischer Verbesserungen und einer erweiterten Datengrundlage. Dennoch zeichnet sich durch die Differenz im Verlauf der Kurven zwischen Wohlfahrtsindex und BIP ab, dass der neue Index die reale Wohlfahrtsentwicklung einer Nation angemessener abzubilden vermag. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Nationaler Wohlfahrtsindex NWI. Workshop am 22.01.09 im Bundesumweltministerium im Rahmen des UFOPLAN-Projektes "Alternative Wohlfahrtsmaße" (FKZ 206 11 101) von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (Stand vom 31.3.2009). Download unter: www.polsoz.fu-berlin.de/polwis s/forschung/systeme/ffu/projekte/laufende/07_wohlfahrtsindex/Nationaler_Wohlfahrtsindex_

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Workshop_BMU_2009.pdf .+++Diefenbacher, Hans; Zieschank, Roland: Ein Vorschlag für einen neuen Wohlfahrtsindex - Intentionen, Konstruktion, Interpretation und offene Fragen. Diskussionsgrundlage für den Workshop im Bundesumweltministerium am 22. Januar 2009 in Berlin. Download unter: www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/systeme/ffu/projekte/ laufende/07_wohlfahrtsindex/wohlfahrtsindex_NWI_WS_2009_Einfuehrung.pdf . ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. Institut für interdisziplinäre Forschung -FEST- (Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg) KONTAKT: Zieschank, Roland (e-mail: [email protected])

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[322-F] Becker, Jörg, Dr.ing. (Bearbeitung); Schluchter, Wolf, Prof.Dr. (Leitung): Umweltuniversität INHALT: Umweltfragen sollen ein Querschnittsthema für die Forschungs- und Lehrangebote werden. Dazu liefern die verschiedenen Institute und Lehrstühle Beiträge, je nach ihrer Ausrichtung. Beteiligt sind alle Akteure der Universität. Sie entwickeln gemeinsam ein Querschnittsprojekt: die "energieautonome Universität", dem Lehrforschungsprojekte angegliedert sind. Insgesamt entwickelt die Universität Wissen und Informationen zur ökologisch-zukunftsfähigen Ausrichtung der Energieregion Lausitz und setzt sie in Experimenten um, in die auch die Bürgerinnen und Bürger der Region einbezogen sind. ZEITRAUM: 2009 bis 2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Cottbus METHODE: Der Ansatz folgt der Entwicklung partizipativer Strukturen in der Universität und der Region. Zugrunde liegt das TRIPLEX-Konzept, in dem die verschiedenen Akteursebenen zusammenwirken: Bürger, Experten, Entscheider. DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 1.000; Studierende, Lehrpersonal, Bürgerinnen und Bürger; Auswahlverfahren: Beteiligungsinteresse). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 50; Auswahlverfahren: Dokumente). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 2.000; Studierende, Lehrpersonal, Verwaltungspersonal; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Humanökologisches Zentrum (Postfach 101344, 03013 Cottbus) KONTAKT: Leiter (Tel. 0355-693-036, e-mail: [email protected]) [323-F] Bloemen, André, Dipl.-Hdl.; Schwanewedel, Julia; Parchmann, Ilka, Prof.Dr. (Bearbeitung); Rebmann, Karin, Prof.Dr. (Leitung): Integration des Energiethemas in Studienkonzepte, Module und in Aktivitäten der Lehrerausbildung und Professionalisierung (Teilprojekt 10 im interdisziplinären Verbundprojekt "Bildung für eine nachhaltige Energieversorgung und -nutzung") INHALT: Erstellung einer Synopse aller Studienmodule der Universität Oldenburg, um den impliziten und expliziten Energiebezug herauszustellen; Vorbereitung eines Professionalisierungsprogramms Energie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Universität Oldenburg METHODE: Analyse der Studienmodule; Erarbeitung von Möglichkeiten der Integration des Energiethemas in Studienmodule in Expertengesprächen und Planungsworkshops DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Modulbeschreibungen der Universität Oldenburg). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: Stiftung Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg); Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik -IPN- an der Universität Kiel Abt. Didaktik der Chemie (Olshausenstr. 62, 24098 Kiel) KONTAKT: Bloemen, André (Tel. 0441-798-4124, e-mail: [email protected])

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[324-L] Böschen, Stefan: Kontexte der Forschung - Validierung von Wissen, in: Jost Halfmann (Hrsg.) ; Falk Schützenmeister (Hrsg.): Organisationen der Forschung : der Fall der Atmosphärenwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 92-119 INHALT: In einem ersten Schritt geht es um die Präzisierung und Konkretisierung von neuen Randbedingungen bei der Erzeugung von Risikowissen am Beispiel der Geschichte der FluorChlor-Kohlenwasserstoffe (FCKWs) und der Ozongefährdungshypothese. Es wird vorgeschlagen, diese Prozesse unter der Perspektive von Gestaltungsöffentlichkeiten zu beobachten. Diese lassen sich als themenzentrierte Verschränkungen von Akteurnetzwerken und diskursiven Strukturierungen verstehen, die im Spannungs- und Konfliktfeld von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit gesellschaftliche Such- und Lernprozesse anleiten und institutionell stabilisieren. Eine Fallstudie zum chemiepolitischen Feld zeigt die Wechselwirkungen zwischen politischen und wissenschaftlichen Strategien zur Lösung von Wissenskonflikten unter Bedingungen von Nichtwissen. Betrachtet man die ökologische Chemie - sie soll das risikorelevante Wissen über Umweltchemikalien erzeugen - als Wissenskultur, dann fällt die innere Zerklüftung auf, die das erzeugte Wissen nur bedingt für die Unterstützung von Politikprozessen tauglich gemacht hat. In der Untersuchung des chemiepolitischen Feldes verdeutlicht sich einerseits die große Dynamik, die durch Innovationen einer spezifischen Richtung in der ökologischen Chemie - gebündelt als hazard assessment - ausgelöst wurden. Andererseits limitierte die wachsende ökonomische Ausrichtung den Raum des Diskurses. Gleichwohl ergab sich ein neues Geflecht an institutionellen und organisationalen Kristallisationen, die als nichtwissens-orientierte Strukturierung des chemiepolitischen Feldes interpretiert werden können. Abschließend werden wissenspolitische Perspektiven benannt, die zur systematischen Konzeption und Etablierung von Validierungskontexten beitragen können. (ICE2) [325-F] Dantas, Eva, Dr.; Fischer, Doris, Dr.; Ganguly, Sunayana; Rennkamp, Britta; Baijal, Pamela, Dipl.-Kulturwirtin (Bearbeitung); Stamm, Andreas, Dr. (Leitung): Nachhaltige Lösungen durch Forschung INHALT: Der wirtschaftliche Fortschritt aufstrebender Länder wie Brasilien, China, Indien und Südafrika stellt angesichts des Ressourcenverbrauchs, der Emissionen von Klimagasen und anderer Belastungen der Biosphäre die Nachhaltigkeit traditioneller Entwicklungs- und Wachstumsmodelle in Frage. Da diese Länder zunehmend in wissenschaftliche und technologische Kompetenzen investieren, ergeben sich außerdem neue Chancen für strategische Allianzen und Kooperationen mit Deutschland. Von Mai 2007 bis Februar 2010 unterstützt das DIE das Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei seinem Vorhaben, mit diesen Ländern eine langfristige Forschungskooperation für Nachhaltigkeit einzugehen. Neben der Untersuchung der technologischen Leistungsfähigkeit dieser Partnerländer im Bereich Forschung und Entwicklung und deren Potenzial als bilaterale Kooperationspartner geht es dabei um die Entwicklung von Konzepten für die partnerschaftliche Mitarbeit an der globalen Nachhaltigkeitsforschung. Bilaterale Dialogveranstaltungen sollen dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Der Forschungsschwerpunkt des Projektes liegt auf der Frage, wie sich die nationalen Innovationssysteme in den vier Ankerländern Brasilien, China, Indien und Südafrika mit Blick auf Nachhaltigkeit entwickeln. Welche Veränderungen in Bezug auf Regulierung, Anreizsysteme, Förderinstrumente, Rolle des Staates, internationale Kooperationen so-

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wie staatliche und nicht-staatliche Innovationsakteure sind zu beobachten? Wie sind die Veränderungen auf nationaler Ebene und in einzelnen Sektoren mit Blick auf die Herausforderungen Klimawandel, Energieengpässe und Umweltverschmutzung einzuschätzen, und welche Konsequenzen sind für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder zu erwarten? GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien, China, Indien, Südafrika VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, Doris: China's policies for overcoming the crisis: old reflexes or strategy for a new reform miracle? Briefing Paper 7/2009. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute 2009.+++Altenburg, Tilman: New global players in innovation? China's and India's technological catch-up and the low carbon economy. in: Schmitz, Hubert; Messner, Dirk (eds): Poor and powerful: the rise of China and India and its implications for Europe. DIE Discussion Paper 13. Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2008, pp. 26-39. ISBN: 978-3-88985-402-5. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 6, 53113 Bonn); Internationales Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung -BMBF- (HeinrichKonen-Str. 1, 53227 Bonn) KONTAKT: Baijal, Pamela -Koordination- (Tel. 0228-94927-243, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected]) [326-L] Frischknecht, Peter M.; Schmied, Barbara: Umgang mit Umweltsystemen: Methodik zum Bearbeiten von Umweltproblemen unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens, (Hochschulschriften zur Nachhaltigkeit, 40), München: Oekom Verl. 2009, 207 S., ISBN: 978-3-86581-171-4 INHALT: "Was macht eine gute Umweltwissenschaftlerin, einen guten Umweltwissenschaftler aus? Die Autoren P. Frischknecht und B. Schmied sind in ihrer Lehrtätigkeit im Studiengang Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert. Die Praxis hat gezeigt, dass eine Steuerung in Richtung Nachhaltigkeit nur mit gründlichen Kenntnissen über das Funktionieren der natürlichen Umwelt und der Interaktion des Menschen mit Umweltprozessen erreicht werden kann. Dieses Systemwissen genügt jedoch nicht, da Probleme subjektiv wahrgenommen werden, kulturell geprägt und vielschichtig sind. Das Systemwissen muss ergänzt werden mit Ziel- und Transformationswissen, also Kenntnissen der gesellschaftlichen Zielvorstellungen und der Mittel, mit denen ein Problem gelöst werden kann. Mit ihrem Problemlösezyklus zeigen die Autoren eine Vorgehensweise für den Umgang mit Umweltsystemen, die sich in vielen Fallstudien mit Studierenden bewährt hat. Darin integriert ist eine Reihe von praxistauglichen Methoden aus aktuellen inter- und transdisziplinären Forschungsarbeiten." (Autorenreferat) [327-F] Fröbel, Anke (Bearbeitung); Grothe, Anja, Prof.Dr. (Leitung): Kompetenzentwicklung für nachhaltiges Handeln (Kona) - Entwicklung von beruflichen Qualifizierungsinstrumenten im Kompetenzfeld Nachhaltigkeit INHALT: In der heutigen globalen Wettbewerbssituation sind Unternehmen zunehmend gefordert, innovativ zu agieren. Für die erfolgreiche Entwicklung eines Unternehmens schätzen wir die Kompetenzen der Führungskräfte und Mitarbeiter für zukunftsfähiges Handeln als beson-

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ders bedeutsam ein. Das Leitbild der Nachhaltigkeit besagt, dass wir unser heutiges Handeln so gestalten müssen, dass es die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen nicht gefährdet. Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit und seine Integration in alle gesellschaftlichen Bereiche - ob Politik, Wirtschaft, Bildungswesen oder auch Privathaushalte - spielt eine zentrale Rolle für die Zukunftsfähigkeit der menschlichen Gesellschaft. Zukunftsfähiges Wirtschaften bedeutet dementsprechend ökologisch und sozial verantwortlich im Sinne des Leitbildes der Nachhaltigkeit und ökonomisch effizient zu handeln. Hierbei ist heute und zukünftig eine ausgeprägte ganzheitliche Kompetenzentwicklung für nachhaltiges Wirtschaften in der beruflichen Aus- und Weiterbildung erforderlich. Im Fokus des Kona-Forschungsprojekts steht die Ermittlung, Beschreibung und Messung der erforderlichen Kompetenzen für Führungskräfte, um Zukunftsfähigkeit unternehmerisch umsetzen zu können. Das Projekt zielt bewusst darauf ab, Nachhaltigkeit für die Schnittstellen und in der Wertschöpfungskette umsetzbar und gestaltbar zu machen. Dabei soll deutlich werden, welche Kompetenzen bei Führungskräften notwendig sind, da in vielen Unternehmen Nachhaltigkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur bei wenigen Personen im Bewusstsein und selten organisatorisch umfassend verankert ist. Projektziele: Analyse von Kompetenzbeschreibungen und Kompetenzmessmodellen im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung; Ermittlung und Darstellung der erforderlichen Kompetenzen für Führungskräfte, um Zukunftsfähigkeit innerhalb der Wertschöpfungskette und auf allen Führungsebenen umsetzen zu können; Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte, die zum Kompetenzerwerb von Zukunftsfähigkeit geeignet sind; Erprobung von Kompetenzmessmodellen. Projektpartner ist die Rhein-Erft Akademie im Chemiepark Knapsack, die bundesweit zu den bedeutendsten Institutionen für berufliche Ausund Weiterbildung zählt. ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Berlin Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen INSTITUTION: Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, FB I Wirtschaftswissenschaften, Facheinheit BWL I Unternehmensführung, Personal, Organisation Professur für Umweltmanagement (Badensche Str. 50-51, 10825 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-85789-116, e-mail: [email protected]) [328-L] Halfmann, Jost; Schützenmeister, Falk (Hrsg.): Organisationen der Forschung: der Fall der Atmosphärenwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 274 S., ISBN: 978-3-531-15789-4 INHALT: "Der Band analysiert die Organisationen der Forschung. Dabei spielt Organisation in zwei Hinsichten eine Rolle. Einerseits konditionieren Organisationen Forschung, die Bewährungschancen für neues Wissen generiert, als Entscheidungsprozess. Zum anderen vermitteln Organisationen den Leistungstransfer zwischen Wissenschaft und Politik oder Wirtschaft. Dieser Band versammelt Beiträge zu beiden Themen mit besonderem Blick auf Klimaforschung und Klimapolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jost Halfmann, Falk Schützenmeister: Die Organisation wissenschaftlicher Entwicklung. Forschungspolitik und (inter-)disziplinäre Dynamik (8-29); Gabriele Gramelsberger: Simulation - Analyse der organisationellen Etablierungsbestrebungen der epistemischen Kultur des Simulierens am Beispiel der Klimamodellierung (30-52); Daniela Jacob: Organisation in Verbundprojekten: Konzeptionelle Darstellung anhand der Projekte ENIGMA und BALTIMOS aus dem Bereich der Klimaforschung (53-63); Jobst Conrad: Zur Wechselwirkung von Klimatheorie und For-

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schungsorganisation (64-91); Stefan Böschen: Kontexte der Forschung - Validierung von Wissen (92-119); Silke Beck: Von der Beratung zur Verhandlung - Der Fall IPCC (120-145); Petra Hiller: "Grenzorganisationen" und funktionale Differenzierung (146-170); Falk Schützenmeister: Offene Großforschung in der atmosphärischen Chemie? Befunde einer empirischen Studie (171-208); Dagmar Simon: Exzellent? Organisiert? Interdisziplinär? Zur Organisation interdisziplinärer Klimaforschung in außeruniversitären Forschungseinrichtungen (209-225); Beverly Crawford: Wann ist konsensuelle Wissenschaft "Politische Wissenschaft"? Drei Paradoxien autoritativen Assessments (226-249); Verena Poloni: Das Intergoyernmental Panel an Climate Change (IPCC) als boundary organization (250-271). [329-F] Hoffmann, Esther (Bearbeitung); Siebenhüner, Bernd, Dr. (Leitung): Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit (GELENA). Analyse, praktische Erprobung und theoretische Reflexion partizipativer Lernprozesse in Wissenschaft, Organisations- und Produktentwicklung am Beispiel Klimaschutz (im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes Sozial-ökologische Forschung) INHALT: Die globalen Klimaänderungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft. Um die erforderlichen Veränderungen in Produktions- und Konsummustern anzustoßen und zu gestalten, bedarf es, angesichts der Begrenzungen staatlicher Regelungs- und Eingriffsmöglichkeiten, umfassender Lernprozesse bei allen gesellschaftlichen Akteuren. Das Projekt konzentriert sich auf zwei gesellschaftliche Lernsysteme: Wissenschaft und Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung von Unternehmen. Eine zentrale Bedeutung kommt partizipativen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen zu, da sie es ermöglichen, unterschiedliche Perspektiven, Interessen und problembezogenes Wissen zu integrieren und in wechselseitigen Lernprozessen Problemlösungen zu entwickeln. Die Untersuchung partizipativer Lernprozesse erfolgt im Projekt am Beispiel der Produktentwicklung in Unternehmen unter Einbeziehung von Nutzer/innen und Klimaforscher/innen. Hierbei können durch das Zusammenbringen von technischem Fachwissen aus den Unternehmen, kontextgebundenem Anwendungswissen der Nutzer/innen und wissenschaftlichem Fachwissen der Klimaforschung Produktinnovationen und Verhaltensänderungen ausgelöst werden, die zur Erschließung ökologischer und klimarelevanter Entlastungspotenziale führen. Um die Berücksichtigung von Umwelt- und Klimafolgen zu ermöglichen, werden im Projekt wissenschaftliche Analysen und Klimamodelle in die partizipativen Entwicklungsprozesse einbezogen. Damit sollen zugleich partizipative Prozesse in der Klimaforschung angeregt werden, die zu einer stärkeren Problemorientierung der Wissenschaft führen. Partizipative Produktentwicklung soll zudem die innerbetriebliche Organisationsentwicklung und die Öffnung des Unternehmens für externe Stakeholder fördern. Die notwendigen intra- und interorganisationalen Voraussetzungen für eine sozial-ökologische Unternehmenspolitik sollen sowohl empirisch als auch theoretisch analysiert werden. Für die Erfassung und Analyse der Veränderungsprozesse konzentrieren wir uns auf evolutionsökonomische und lerntheoretische Zugänge. Der konzeptionelle Rahmen wird im Projekt durch Fallstudien in Unternehmen aus drei klimarelevanten Bedürfnisfeldern (Mobilität, Bauen und Wohnen, Information und Kommunikation) überprüft. Ergänzend werden Fallstudien zum Unternehmensumfeld, zu Akteursstrukturen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen durchgeführt. Zur Vorbereitung partizipativer Produktentwicklungsprozesse werden bestehende Partizipationsmethoden analysiert, bewertet und zu einer für partizipative Produktentwicklung geeigneten Methode weiterentwickelt. Diese wird im Projekt in drei konkreten Produktentwicklungsverfahren unter Ein-

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beziehung von Unternehmen, Nutzer/innen und Klimaforscher/innen praktisch erprobt, wissenschaftlich ausgewertet und in einem Leitfaden dargestellt. Das Projekt soll über fünf Jahre am Fachbereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung durchgeführt werden. METHODE: Für die Erfassung und Analyse der Veränderungsprozesse konzentrieren wir uns auf institutionentheoretische, evolutionsökonomische und lerntheoretische Zugänge. Mit diesen Konzepten sollen sowohl intentionale als auch nichtintentionale Aspekte von Wandlungsvorgängen abgebildet werden. Dieser konzeptionelle Rahmen wird im Projekt durch Fallstudien in neun Unternehmen aus drei klimarelevanten Bedürfnisfeldern (Mobilität, Bauen und Wohnen, Information und Kommunikation) überprüft. Ergänzend werden Fallstudien zum Unternehmensumfeld, zu Akteursstrukturen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen durchgeführt. Weiter werden bestehende Partizipationsmethoden analysiert, bewertet und zu einer für partizipative Produktentwicklung geeigneten Methode weiterentwickelt. Diese wird im Projekt in einem konkreten Produktentwicklungsverfahren unter Einbeziehung von Unternehmen, Nutzerinnen und Klimaforscherinnen praktisch erprobt, wissenschaftlich ausgewertet und in einem Leitfaden für Produktentwicklerinnen dargestellt. Untersuchungsdesign: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 44; ExpertInnen in 3 Bedürfnisfeldern, Personen aus 6 Unternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siebenhüner, Bernd; Arnold, Marlen; Hoffmann, Esther; Behrens, Torsten; Heerwart, Sebastian; Beschorner, Thomas: Organisationales Lernen und Nachhaltigkeit - Prozesse, Auswirkungen und Einflussfaktoren in sechs Unternehmensfallstudien. Marburg: Metropolis-Verl. ISBN 3-89518-581-7.+++Hoffmann, Esther; Siebenhüner, Bernd; Beschorner, Thomas; Arnold, Marlen; Behrens, Torsten; Barth, Volker; Vogelpohl, Karin (Hrsg.): Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit. Marburg, Metropolis-Verl. 2007, 331 S. ISBN 978-3-89518-602-8. +++Arnold, Marlen: Strategiewechsel für eine nachhaltige Entwicklung - Prozesse, Einflussfaktoren und Praxisbeispiele. Marburg, Metropolis-Verl. 2007, 534 S. ISBN 978-3-89518-591-5. ARBEITSPAPIERE: Behrens, T.; Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Nachwuchsforschungsgruppe Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit -GELENA- (Hrsg.): Nachhaltigkeitsmarketing. GELENA-Diskussionspapier, Nr. 05-02. Oldenburg, Berlin 2005. ISBN 3-931974-98-7. Standort: www.uni-oldenburg.de/gelena/downlo ad/WP-05-02.pdf .+++Hoffmann, E.; Thierfelder, B.; Kuhn, J.; Barth, V.; Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Nachwuchsforschungsgruppe Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit -GELENA- (Hrsg.): Nachhaltigkeit im Bedürfnisfeld Bauen und Wohnen. GELENA-Diskussionspapiere, Nr. 04-02. Oldenburg, Berlin 2004. ISBN 3-931974-93-6. Standort: www.unioldenburg.de/gelena/download/WP-04-02.pdf .+++Osmers, H.; Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Nachwuchsforschungsgruppe Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit -GELENA- (Hrsg.): Stakeholderdialoge und Unternehmenserfolg. GELENA-Diskussionspapiere, Nr. 04-01. Oldenburg, Berlin 2004. ISBN 3-931974-91-X. Standort: www.unioldenburg.de/gelena/download/WP-04-01.pdf. ART: BEGINN: 2002-05 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Forschungsgruppe Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit -GELENA- (Postfach 2503, 26111 Oldenburg); Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH (Potsdamer Str. 105, 10785 Berlin)

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KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 030-884594-22, Fax: 030-8825439, e-mail: [email protected]) [330-L] Hummel, Diana; Stieß, Immanuel: Soziale Ökologie und Transdisziplinarität in der universitären Lehre, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 18/2009, Nr. 3, S. 25-32 (www.itas.fzk.de/tatup/093/hust09a.pdf) INHALT: "Soziale Ökologie als Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen hat sich in den vergangenen Jahren als ein neues transdisziplinäres Wissenschaftsgebiet in außeruniversitären Forschungsbereichen und mehr und mehr auch im akademischen Feld etabliert. Der strukturelle Wandel der Hochschulen eröffnet neue Chancen für die Soziale Ökologie, auch in der Lehre einen festen Platz zu erhalten. Der Beitrag reflektiert anhand des neuen Masterstudiengangs Umweltwissenschaften an der Frankfurter Goethe-Universität und anhand von umweltwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen an der TU Darmstadt die Anforderungen an die Lehre einer transdisziplinären Wissenschaft. Verdeutlicht wird dies am Problem der Integration unterschiedlicher Problemsichten, Fachkulturen und Wissensbestände." (Autorenreferat) [331-F] Jahnke, Julia, Dipl.-Ing.; Foos, Eva, M.A.; Röhricht, Wieland, Dr. (Bearbeitung); Aenis, Thomas, Dr.; Müller, Klaus, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Wissensmanagement und Wissenstransfer (Teilprojekt 03 im Rahmen des Innovationsnetzwerks Brandenburg Berlin -INKA BB-) INHALT: Konkret setzt sich INKA BB das Ziel, Unternehmer und deren Interessenvertretungen sowie politisch-administrative Entscheidungsträger in die Lage zu versetzen, - innovativ mit klimawandelbedingten Chancen und Risiken der Landnutzung und des Wasser- und Gesundheitsmanagements umzugehen, - geeignete Anpassungsstrategien in der Kooperation von Wissenschaft und Praxis zu entwickeln und dauerhaft zu implementieren sowie - erprobte Anpassungsstrategien politisch administrativ oder institutionell zu unterstützen ( www.inkabb.de/ ). Die Auswahl der drei Untersuchungsregionen innerhalb des gesamten Betrachtungsraums Berlin/ Brandenburg erfolgt in enger Anlehnung an die regionale Problemrelevanz, bezieht aber auch das 'Sozialkapital' bereits existierender regionaler Netzwerke und F&E-Verbünde zur Gesamtproblematik mit ein. Die drei Untersuchungsregionen umfassen zum einen die Regionalen Planungsgemeinschaften Spreewald-Lausitz und Uckermark-Barnim im Hinblick auf Landnutzung und Wassermanagement sowie die Metropole Berlin für die Bearbeitung der Gesundheits- und der Wasservorratsproblematik. Hauptziel des Teilprojektes 'Wissensmanagement und Transfer' ist zunächst die wissenschaftlich fundierte Systematisierung, die dauerhafte Etablierung und die Institutionalisierung des Wissenstransfers im gesamten Netzwerk. Dabei geht es wesentlich um die Etablierung eines ständigen Dialogs zwischen Forschung, Bildung/ Beratung und Praxis, in dessen Ergebnis innerhalb des Netzwerks klimarelevante, auf die Bedürfnisse bzw. Situation der Praxis abgestimmte Innovationen generiert, umgesetzt und fortwährend weiterentwickelt werden, die aus den Teilprojekten über das eigentliche Netzwerk hinaus in die Breite kommuniziert werden. Im Ergebnis entwickelt das Teilprojekt wissenschaftlich begründete und praxisgetestete Konzepte zum Transfer der Netzwerkergebnisse, welche innerhalb des Netzwerks nachhaltig etabliert sind. Dies betrifft fol-

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gende Bereiche: a) Wissensvermittlung aus den Teilprojekten in die (Fach-)Öffentlichkeit: Beratung und Unterstützung der TP bei der Umsetzung ihrer Transfermaßnahmen; b) Wissenstransfer in den Regionen: Der Wissenstransfer ist regional zu institutionalisieren; c) Capacity building - Qualifizierung von Multiplikatoren: Darüber hinaus muss eine langfristige und damit nachhaltige Sicherung des Wissenstransfers zwingend über die berufliche Aus- und Weiterbildung bzw. über die Allgemeinbildung erfolgen (Auszug aus dem Rahmenplan). GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg (insbesondere die Planungsregionen Lausitz-Spreewald und Uckermark-Barnim), Berlin METHODE: Das Netzwerk INKA-BB zielt auf eine zeitnahe Umsetzung von Forschungsergebnissen bezüglich der zu erwartenden Klimaänderungen (Rahmenplan Kap. 1.1). Hierfür ist ein intensiver Austausch von Wissen erforderlich. Der Begriff 'Wissenstransfer', wiewohl in der Fachliteratur kritisch diskutiert, wird hier verwandt um das breite Feld der Wissensvermittlung zu beschreiben, sowohl innerhalb des Netzwerks als auch aus dem Netzwerk bzw. dessen Teilprojekten gezielt in die Öffentlichkeit hinein. Damit umfasst dieser Arbeitsbereich neben der einseitigen Wissensvermittlung (Presse-/ Öffentlichkeitsarbeit, Messen, Vorträge etc.) auch konkrete Beratungs-, Aus- und Weiterbildungskomponenten (Feldtage, Seminare, AZUBI-Projekte, Experimente etc.). Ein Verständnis von Wissenstransfer als Vorgang, in dem wissenschaftlich fundierte Neuerungen lediglich geschickt übermittelt werden ('transferof-technology' Ansatz), verbietet sich allerdings im Sinne der Nachhaltigkeit von selbst. Erforderlich ist vielmehr die Etablierung eines ständigen Dialogs zwischen Forschung, Bildung/ Beratung, Politik und Praxis, in dessen Verlauf regional differenzierte Problemlagen und Konflikte ebenso kommuniziert werden wie integrative Verfahren zu ihrer gezielten Bearbeitung und Lösung. Für einen solch dialogorientierten Wissenstransfer im größeren Rahmen fehlt es bislang an den erforderlichen partizipativen Methoden. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Mitarbeiter aus den Teilprojekten von INKA BB -Netzwerk-interne Reflexion-, Akteuere aus dem Bildungs- und Beratungsbereich -Netzwerk-externe Reflexion-). Beobachtung, teilnehmend (Teilnahme an Maßnahmen zur Wissensvermittlung aus INKA BB und anschließende Reflexion). Qualitatives Interview (Akteure aus INKA BB und verschiedene Landnutzergruppen sowie Akteure der Bildungs- und Beratungspraxis in den Untersuchungsregionen). Dokumentenanalyse, offen (Dokumente der Bildungs- und Beratungspraxis). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Aenis, Thomas et al.: TP 03 Wissensmanagement und Transfer. Beschreibung des TP im Anhang des Rahmenplans INKA BB. Berlin 2008, S. 32-48. ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2014-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Professur für Ökonomie und Politik ländlicher Räume (Phillipstr. 13, 10117 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Arbeitsgruppe Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Technische Universität Berlin, FB 07 Umwelt und Gesellschaft, Institut für Sozialwissenschaften -IFS- Sektion Psychologie (Hardenbergstr. 4-5, 10623 Berlin) KONTAKT: Müller, Klaus (Prof.Dr. Tel. 030-20936199 od. 033432-82207, e-mail: [email protected]); Aenis, Thomas (Dr. Tel. 030-20936511, e-mail: [email protected])

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[332-L] Koch, Hans-Joachim; Hey, Christian (Hrsg.): Zwischen Wissenschaft und Politik: 35 Jahre Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen, (Materialien zur Umweltforschung, Bd. 38), Berlin: E. Schmidt 2009, 304 S., ISBN: 978-3-503-11642-3 INHALT: "Kaum ein Politikfeld ist mehr auf wissenschaftliche Beratung angewiesen als die Umweltpolitik. Dessen ungeachtet stehen aber auch die Strukturen und Institutionen der wissenschaftlichen Politikberatung auf dem Prüfstand. Anlässlich seiner 35-jährigen Gutachtenarbeit veranstaltete der Sachverständigenrat für Umweltfragen im Juni 2008 ein Festkolloquium. Ratsmitglieder aus unterschiedlichen Berufungsperioden stellten zentrale Leitideen der Gutachtenarbeit wie eine starke Nachhaltigkeit, ökologische Modernisierung, handlungsfähige Institutionen und differenzierte Landnutzung vor und führten eine kritische Diskussion mit Vertretern aus Politik und Verbänden. In einem zweiten Teil erfolgt eine Selbstevaluation sowie eine Wirkungs- und Leistungsbilanz mit zahlreichen Fallstudien zu umweltpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre, die in Überlegungen zur Weiterentwicklung der Beratungstätigkeit an der Schnittstelle von Politik und Wissenschaft münden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Joachim Koch: Der SRU - 35 Jahre zwischen Wissenschaft und Politik (11-24); Michael Müller: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen eine unverzichtbare Einrichtung der Politikberatung (25-30); Tanja Gönner: SRU als Scharnier und Dolmetscher zwischen Politik und Wissenschaft (31-38); Hans-Joachim Koch: Umweltverwaltungen im politischen Mehrebenensystem (39-44); Gertrude Lübbe-Wolff: Föderalismusreform und Entwicklung des Umweltrechts (45-62); Konrad Ott: Zur Begründung der Konzeption starker Nachhaltigkeit (63-88); Eckard Rehbinder: Auf dem Weg zur starken Nachhaltigkeit (89-100); Martin Jänicke: Klimaschutz als Innovationsstrategie (101-120); Olav Hohmeyer: Klimaschutz durch Innovationen in der Arbeit des SRU (121-124); Christina von Haaren: Die unvollendete Transformation der Agrarpolitik aus der Sicht des Umweltschutzes Christina von Haaren (125-140); Wolfgang Haber: Naturschutz in der Landwirtschaft (141-152); Helge Jörgens: Perspektiven wissenschaftlicher Beratung der Umweltpolitik (153-160); Christian Hey: 35 Jahre Gutachten des SRU - Rückschau und Ausblick (161-282); Publikationen des SRU und seines wissenschaftlichen Stabes, die in Zusammenhang mit der Gutachtenarbeit stehen (283-302). [333-F] Kohl, Wolfgang, Dr.rer.nat.; Raschi, Antonio, Dr.; Goedhart, Martin, Prof.; Strömgren, Monika, Dr. (Bearbeitung); Schallies, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Teacher - Scientist - Partnerships (TSP): a tool for professional development. A Comenius 2.1. action (training of school education staff) INHALT: Das Fachwissen der Lehrer und die Schaffung kontextorientierter Lernumfelder für die Schüler gelten als zentrale Faktoren für den Aufbau von Wissenschaftsverständnis. Im Projekt werden Partnerschaften zwischen Lehrern und Naturwissenschaftlern aufgebaut und Lehrer gemeinsam mit ihren Schülern in ein reales Forschungsumfeld eingebunden. Hierfür ist ein eingeführtes Netz von Forschungseinrichtungen in ganz Europa aktiviert, das sich mit der Bilanzierung von Kohlendioxidemissionen und dem Klimawandel befasst. Zielgruppen sind Lehrkräfte naturwissenschaftlicher Fächer an Sekundarschulen sowie deren Schüler. Lehrund Lernaktivitäten werden gemeinsam in einem Bottom-up-Konzept gestaltet, in dessen Mittelpunkt die Verbesserung der Fähigkeit der Lehrkräfte, externes Lernen als Instrument zur Entwicklung einzusetzen, der Lernerfolg der Schüler sowie die Fähigkeit der Naturwissen-

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schaftler, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, stehen. Konkrete Ergebnisse sind Module für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, die in die verschiedenen einzelstaatlichen Bildungssysteme integriert werden können und auf bewährten Verfahren aufbauen. Die Projektarbeiten sind als fortlaufender, iterativer Prozess über einen Dreijahreszeitraum angelegt. Die Lernprozesse und -ergebnisse werden einer qualitativen und quantitativen Auswertung unterzogen. METHODE: Presently, traditional science teaching is ineffective to prepare students adequately for life's complexity in a science and technology based society. Teachers' professional knowledge and empowering contextual learning environments for students seem to be key factors for improvement. The researchers propose a systemic approach. They will start by building a partnership between teachers and scientists, and integrating both teachers and students in authentic research environments. For this purpose they have activated a well established network of research institutes all over Europe, working on carbon dioxide and climate change. Institutions of higher education in teacher development and local schools have agreed to establish local projects with research institutes. Target groups are science teachers and their students in secondary schools. Teaching and learning activities are agreed upon in a bottom-up approach, focused on improving teachers' abilities to use external learning as a tool for development, student learning and scientist abilities to communicate with the public. Outputs will be modules for in-service and pre-service teacher training that could be integrated into the various national education systems, based on best practice. Work is organised as an iterative ongoing process for 3 years. Learning processes and outcomes are analyzed by qualitative and quantitative means. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schallies, M.: (TSP) Teacher, scientist, partnerships: a tool for professional development. The 20th International Conference on Chemical Education. August 2008. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinäres Institut Naturwissenschaften, Technik, Gesellschaft (Czernyring 22/10, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477291, Fax: 06221-477271, e-mail: [email protected]) [334-F] Kors, Kornelia (Bearbeitung); Röhner, Charlotte, Prof.Dr.; Keil, Andreas, Prof. (Leitung): Urbane Wälder als außerschulische Erfahrungsräume für nachhaltiges Lernen am Beispiel von Kooperation des Industriewaldes Ruhrgebiet INHALT: Im Rahmen einer Vorstudie sollen geeignete Mittel eruiert werden, mit deren Hilfe eine empirische Überprüfung der sozialen und personalen Kompetenzen bei Kindern im schulischen und vorschulischen Bereich durch die Implementierung des Erfahrungsraumes Wald in das schulische Bildungskonzept gefördert werden. ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe (42097 Wuppertal) KONTAKT: Vetter, Dagmar (e-mail: [email protected], Tel. 0202-439-2368)

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[335-F] Otto, Daniel, M.Sc. (Bearbeitung); Breitmeier, Helmut, Prof.Dr. (Leitung): The lived experience of climate change: interdisciplinary e-module development and virtual mobility INHALT: Das Projekt zielt darauf, innovative Lehrmethoden im Bereich der Fernlehre zu nachhaltiger Entwicklung und globalem Klimawandel zu erarbeiten und ein europäisches Netzwerk von Wissenschaftlern, Studierenden und Bürgern zu etablieren. Neben der FernUniversität in Hagen sind 8 weitere Institutionen Projektpartner: The Open University (Milton Keynes, UK), University of Derby (UK), Open Universiteit Nederland (Heerlen), European Association of Distance Teaching Universities (Heerlen), Wageningen University (NL), Universidad Nacional de Educación a Distancia (Madrid), Universidade Aberta (Lissabon), Katholieke Universiteit Leuven (Belgien). ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-05 AUFTRAGGEBER: Lifelong Learning Programme, ERASMUS, Jean Monet FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik (58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-2187, e-mail: [email protected]) [336-F] Porath, Jane, Dipl.-Hdl.; Bloemen, André, Dipl.-Hdl.; Heyse, Katrin, Dipl.-Hdl. (Bearbeitung); Rebmann, Karin, Prof.Dr. (Leitung): Energiebildungskompetenzen für eine nachhaltige Schulkultur (Teilprojekt 5 im interdisziplinären Verbundprojekt "Bildung für eine nachhaltige Energieversorgung und -nutzung") INHALT: Identifikation von Energiebildungsthemen in Curricula; Entwicklung von integrativen Energiebildungskonzepten mit Lernmaterialien für den Unterricht an berufsbildenden Schulen; Entwicklung von Strategien und Umsetzungsplänen zur Integration von Energiebildung auf allen Systemebenen der berufsbildenden Schulen; Durchführung von Machbarkeitsstudien zur Integration von Energiebildung an berufsbildenden Schulen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Weser-Ems-Region METHODE: Inhaltsanalyse von Dokumenten; konstruktiv-evaluative Entwicklung von Lernmaterialien DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: Stiftung Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg) KONTAKT: Porath, Jane (Tel. 0441-798-4129, e-mail: [email protected]) [337-F] Reichwein, Wilko (Bearbeitung): Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung in den neugeordneten industriellen Elektroberufen INHALT: Nachhaltigkeit ist das Schlagwort unserer Tage. Die Diskussion über den Klimawandel und knapper und vor allem teurer werdende Rohstoffe hat den Nachhaltigkeitsbegriff populär gemacht. Auch für die Berufsbildung ist das Konzept der nachhaltigen Entwicklung von Be-

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deutung. Sowohl in der schulischen wie betrieblichen Ausbildung nimmt das Thema 'Nachhaltigkeit' eine immer wichtigere Rolle ein. In vielen Bereichen besteht aber noch starker Handlungsbedarf. Dieses Forschungsvorhaben untersucht mittels qualitativer Methoden Arbeitsprozesse und Ausbildungssituationen in ausgewählten Elektroberufen. Ziel ist es, individuelle Handlungsspielräume der Gesellen bzw. Facharbeiter zu ermitteln, die zur Steigerung der Ressourcenproduktivität genutzt werden können. Als Endprodukt soll eine mit elektronischen Medien unterstützte Lerneinheit entwickelt werden, die neben der Sensibilisierung auf Fragen zur Nachhaltigkeit auch konkrete Handlungsfelder in der beruflichen Facharbeit aufzeigt. METHODE: Forschungsfragen: 1. Lassen sich in betrieblichen Arbeitsprozessen bestimmte Handlungsmuster, Kompetenzen und Qualifikationen der Facharbeiter und Gesellen nachweisen, die das Konzept der 'Nachhaltigen Entwicklung' unterstützen und welche Gestaltungsspielräume haben die Fachkräfte in den Betrieben? 2. Welche beruflichen Handlungsfelder lassen im Bereich der Elektroberufe zukünftig im Bereich 'Nachhaltiger Entwicklung' identifizieren? Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 3 Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen Arbeitsbereich Berufspädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel.040-42838-3713, e-mail: [email protected]) [338-L] Roose, Jochen: Unterstützungslogik und Informationslogik: zu zwei Formen der Interessenvertretung im Umweltbereich, in: Britta Rehder (Hrsg.) ; Thomas von Winter (Hrsg.) ; Ulrich Willems (Hrsg.): Interessenvermitlung in Politikfeldern : vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 109-131 INHALT: Am Beispiel der Umweltpolitik lässt sich nach Meinung des Autors die eindrucksvolle Karriere eines neuen politischen Themas beobachten: Innerhalb von rund vier Jahrzehnten hat sich das Umweltthema von einer weitgehenden Nischenexistenz über ein wichtiges Mobilisierungsthema bis hin zum anerkannten Politikfeld entwickelt. Im Zusammenhang mit der Etablierung der Umweltpolitik entstand ein Feld der Umweltinteressenvertretung, das im vorliegenden Beitrag aus zwei Perspektiven näher betrachtet wird: Zum einen geht es um die Entwicklung des Feldes, zum anderen um die allgemeineren Formen der Interessenvertretung, die hier zu beobachten sind. Während die erste Perspektive historisch zurückblickt und Herausforderungen der Zukunft beschreibt, geht die zweite Perspektive der Frage von Einflusslogiken nach und nimmt damit einen allgemeineren Standpunkt ein, der über das Feld der Umweltpolitik hinausweist. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk einem bislang vernachlässigten, aber für die politische Interessenvermittlung sehr aufschlussreichen Phänomen: den Umweltforschungsinstituten mit ihrer Kombination von wissenschaftlicher Beratung und Interessenvertretung. Um das Phänomen theoretisch fassen zu können, werden zunächst idealtypisch zwei Logiken der Interessenvertretung unterschieden und danach auf Verbände und Forschungsinstitute angewendet. (ICI2)

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[339-F] Rußler, Steffen, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fromme, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation des Online-Spiels powerado im Rahmen des Forschungsprojekts "Erlebniswelt Erneuerbare Energien: powerado" INHALT: Das Forschungsprojekt "Erlebniswelt Erneuerbare Energien: powerado" wird als Verbundforschungsvorhaben vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (izt) in Berlin koordiniert. Es verfolgt das Ziel, die wirksame Kommunikation zur Förderung von Erneuerbaren Energien (EE) bei Kindern und Jugendlichen zu erforschen. Hierzu werden in neun Modulen für verschiedene Altersstufen und für Multiplikatoren Materialien entwickelt, anhand derer die fördernden und hemmenden Bedingungen erfolgreicher Kommunikationsstrategien von EE bestimmt werden können. Eines der Module umfasst die Erstellung eines Internet-Spiels, welches bei Heranwachsenden zwischen 8 und 12 Jahren eine positive emotionale Besetzung des Themas EE anregen soll. Das Online-Spiel wird durch die Agentur iserundschmidt programmiert. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat im Verbundvorhaben die Aufgabe, die Konzipierung des Spiels durch eine mediendidaktische Beratung zu unterstützen, die Entwicklung mit einer Zwischenevaluation zu begleiten und nach Fertigstellung des Online-Spiels eine Evaluationsstudie durchzuführen um zu prüfen, inwieweit die Projektziele durch das Online-Spiel erreichbar sind. Der abschließende Evaluationsbericht ist für Anfang 2008 geplant. Eine weitere Beteiligung der OvG-Universität am Verbundprojekt bis zum Ende der Projektlaufzeit ist im Rahmen von Veranstaltungen vorgesehen. METHODE: Die Evaluation des Online-Spiels erfolgt in zwei Schritten, einer Zwischenevaluation (der Beta-Version des Spiels) und einer Hauptevaluation (des im Anschluss an die Zwischenevaluation überarbeiteten Spiels). Bei der Zwischenevaluation stehen Fragen der Akzeptanz und Usability des Spiels aus Sicht der Zielgruppe im Vordergrund. Bei der Hauptevaluation geht es dagegen primär darum zu prüfen, ob sich positive Effekte im Sinne der Projektziele nachweisen lassen. Bei der Zwischenevaluation kommen quantitative und qualitative Verfahren zum Einsatz. Durchgeführt werden 1. eine Fragebogenstudie, bei der 8- bis 12-jährige Kinder klassenweise im Anschluss an eine Erprobungsspielphase am PC einen Fragebogen ausfüllen; 2. videogestützte Beobachtungen einer kleineren Zahl von Kindern beim Spielen des Onlinespiels sowie 3. qualitative Interviews mit den selben Kindern im Anschluss an die beobachtete Probespielphase. Ergänzend wurden leitfadengestützte Expertengespräche (als Gruppendiskussionen) durchgeführt. Für die Fragebogenstudie wird auf das Verfahren des Computer Assisted Self Interviewing (CASI) zurückgegriffen, das aber in Bezug auf Schriftsprachfähigkeiten, kognitive Entwicklung und bisherigen Interviewerfahrungen der Zielgruppe angepasst werden musste (Sprachausgabe der Fragen und Antwortvorgaben!). Für die Hauptevaluation wurde ebenfalls ein computergestützter Fragebogen für die Befragung von über 300 Schülern verwendet, der im Rahmen einer Panelstudie mit drei Erhebungszeitpunkten eingesetzt wurde. Die insgesamt 14 Schulklassen wurden hierfür in eine Versuchsund eine Kontrollgruppe aufgeteilt, welche sich jeweils wie bei dem Sampling der Fragebogenstudie aus der Zwischenevaluation aus verschiedenen Jahrgangsstufen und Schultypen zusammensetzten. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Kombination verschiedener Verfahren DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion -Experteninterviews- (Stichprobe: 4; Peer Review: Fachvertreter aus dem Umfeld Erneuerbare Energien -Bundesverbände- und Umweltschutz; Auswahlverfahren: direkte Ansprache. Stichprobe: 3; Peer Review: pädagogische Fachkräfte - Lehrkräfte, Sozialpädagogen-; Auswahlverfahren: direkte Ansprache). Videogestützte Beobachtungen (Stichprobe: 13; videogestützte Beobachtung von 4 Mädchen, 5 Jungen und 2 Freundschafts-/ Geschwisterpaaren; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 13; rekonstruktive Interviews mit den TeilnehmerInnen der videogestützten

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Beobachtung; Auswahlverfahren: Quota. Stichprobe: 4; leitfadengestützte Interviews mit den Auftraggebern der Evaluation bzw. mit dem Entwickler des Onlinespiels). Computer Aided Self Interviews (Stichprobe: 144; selbstadministrativer Fragebogen am PC -CAPI-: Befragung von Schulklassen aus dem Raum Salzgitter, befragt wurden zwei 3. Klassen und eine 4. Klasse Grundschule und jeweils eine 5. und 6. Klasse Hauptschule und Gymnasium. Stichprobe: ca. 300; selbstadministrativer Fragebogen am PC -CAPI-: Befragung von Schulklassen aus Magdeburg, befragt wurden zwei 3. Klassen und zwei 4. Klassen Grundschule, jeweils zwei 5. und 6. Klassen Hauptschule und Gymnasium sowie zwei 8. Klassen; Auswahlverfahren: Schulklassen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fromme, J.; Rußler, S.: Modul 01b: Evaluation des Online-Spiels EE. in: Verbundforschungsprojekt: Erlebniswelt erneuerbare Energien: powerado. Endbericht, Bd. 1. WerkstattBerichte, Nr. 100. Berlin: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung 2009. Download unter: projekte.izt.de/fileadmin/downloads/pdf/IZT_WB100a.pdf +++Fromme, J.; Rußler, S.: Ergebnisse der Zwischenevaluation zum Computerspiel powerado. Ergebnisbericht PC5. Magdeburg: Lehrstuhl erziehungswiss. Medienforschung 2007. Download unter: projekte.izt.de/fileadmin/downloads/pdf/powerado/PC5_20080702.pdf .++ +Fromme, J.; Rußler, S.: Evaluation des Computerspiel powerado. Ergebnisbericht PC8. Magdeburg: Univ. 2008. Download unter: projekte.izt.de/fileadmin/downloads/pdf/powerado/ PC8_20090220.pdf . ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung und Medienbildung, insb. der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-6716404, e-mail: [email protected]) [340-F] Schützenmeister, Falk, M.A.; Conrad, Jobst, Priv.Doz. Dr.; Poloni, Verena, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Halfmann, Jost, Prof.Dr. (Leitung): Problemorientierte Forschung und wissenschaftliche Dynamik: das Beispiel der Klimaforschung INHALT: In dem Projekt wird das dynamische Verhältnis von disziplinär verfasster Wissenschaft und interdisziplinärer Forschung unter den zeitgenössischen Bedingungen der "Politisierung von Wissenschaft" an einem prominenten Fallbeispiel untersucht. Die atmosphärischen Chemie konnte im Zuge der Erforschung der anthropogenen Zerstörung der Ozonschicht als eine wichtige Subdisziplin der Klimaforschung etabliert werden. In einer empirischen Studie soll die Hypothese geprüft werden, dass gerade der externe Problembezug und die damit verbundene politisch motivierte Nachfrage nach wissenschaftlichem Wissen Institutionalisierungschancen für die Entstehung einer neuen Disziplin, der Klimaforschung, boten. Im Mittelpunkt der Untersuchung sollen Schließ ungsprozesse als die Beendigung von Kontroversen und die sich aus ihnen ergebenden Anschlussmöglichkeiten für die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes stehen. Im Rahmen des Projektes soll auch gezeigt werden, dass erfolgreiche Forschungspolitik vor allem in der Herstellung von strukturellen Kopplungen (Projekte, Organisationen) zwischen den Disziplinen aber auch mit der Umwelt des Wissenschaftssystems und somit in der Motivierung von Variationen besteht.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schützenmeister, Falk: Online-Befragung von Klimaforschern. Dresden 2006.+++Conrad, Jobst: Disziplinäre Verankerungen theoretischer Erklärungen in der Ozonforschung. Dresden 2005.+++Poloni, Verena: Boundary Organizations in der Klimaforschung. Dresden 2005.+++Schützenmeister, Falk.: Forschungsorganisationen. Dresden 2004. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Techniksoziologie (01062 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-463-37370, Fax: 0351-463-34618, e-mail: [email protected]) [341-F] Siegmund, Alexandra (Bearbeitung); Siegmund, Alexander, Prof.Dr. (Leitung); Siegmund, Alexander, Prof.Dr. (Betreuung): Fernerkundungsdidaktik - eine Studie zum schulischen Einsatz von Satelliten- und Luftbildern zur Förderung der Raumverhaltenskompetenz INHALT: Dem Einsatz von Satelliten- und Luftbildern kommt in vielen Bereichen der Geo- und Umweltwissenschaften eine zunehmende Bedeutung zu. Ihr Einsatzspektrum reicht von der Exploration von Rohstoffen und der Wettervorhersage über die Überwachung von Ernteerträgen, Umweltverschmutzungen und Umweltkatastrophen bis hin zu Fragen der Raumplanung und des Städtebaus. Die Vorteile der Fernerkundungsdaten gegenüber Karten und Untersuchungen vom Boden aus liegen auf der Hand: sie sind aktuell, schnell verfügbar, erfassen große, mitunter nur schwer zugängliche Regionen und lassen sich vielfältig auswerten. Während sich diese Vorteile der Fernerkundung viele Gebiete der angewandten Raum- und Umweltforschung bereits lange zunutze machen und der Satelliten- und Luftbildeinsatz boomt, fristet er in den Schulen allzu häufig noch ein "Mauerblümchendasein". Dabei kann die Auswertung von Fernerkundungsdaten auch und gerade aus fachdidaktischen Gesichtspunkten einen wertvollen Beitrag zur Klärung vielfältiger geographischer Fragestellungen leisten. Aus diesem Grund ist das Einsatzspektrum von Satellitenbildern im Unterricht sehr groß - ihre Verbreitung aber bisher noch sehr gering. Der Vermittlung und Anwendung moderner geographischer Methoden und Arbeitsweisen in der Schule kommt nicht zuletzt vor dem Hintergrund verringerter Stundentafeln im Fach Geographie, der voranschreitenden Globalisierung, wachsenden Umweltproblemen und einem verstärkten ökologischen Problembewusstsein eine zunehmende Bedeutung zu. Die Einführung und Anwendung aktueller fachspezifischer Instrumentarien sollen durch die Förderung der Methoden-, aber auch der Fach- und Personalkompetenz der nachhaltigen Entwicklung einer Problemlöse- und Handlungskompetenz Vorschub leisten. In den Geo- und Umweltwissenschaften drückt sich diese in einer Raumverhaltenskompetenz (vgl. Köck 1993, Verband Deutscher Schulgeographen 2003, S. 6), einem auf dem Verständnis des räumlichen Struktur- und Prozessgefüges aufbauenden und daran angepassten Umweltverhalten aus. Dem Einsatz von Satelliten- und Luftbildern kommt sowohl auf fachmethodischer wie fachinhaltlicher Seite eine zentrale Stellung zu. Ihre Anwendung ist darüber hinaus verbunden mit dem Einsatz neuer Medien. Methodisch zählen Fernerkundungs-Anwendungen zu den klassischen Instrumentarien zur Dokumentation, Analyse und Interpretation von Raumstrukturen und Raumveränderungen. So lassen sich durch den Einsatz von Satelliten- und Luftbildern flächendeckend, aktuell und schnell mehrdimensionale Informationen auch abgelegener Regionen gewinnen - das Ozonloch über der Antarktis

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oder die Tsunamiflut im Indischen Ozean sind nur zwei Beispiele hierfür. Diese Vorteile der Fernerkundung machen sich inzwischen viele Gebiete der angewandten Raum- und Umweltforschung zu Nutze. Ihr Einsatzspektrum reicht von der Exploration von Rohstoffen und der Wettervorhersage über die Prognose von Ernteerträgen, die Überwachung von Umweltverschmutzungen und Umweltkatastrophen bis hin zu Fragen der Raumplanung und des Städtebaus - Themen, die auch im klassischen Geographieunterricht von zentraler Bedeutung sind. Dennoch kommt dem Einsatz von Satelliten- und Luftbildern zumindest in Deutschland in den Schulen oft (noch) eine untergeordnete Rolle zu. METHODE: Das Dissertationsprojekt verfolgt drei Hauptziele: 1. Eine internationale Bestandaufnahme zu Umfang und Art des Einsatzes von Satelliten- und Luftbildern im (Geographie)Unterricht unter Berücksichtigung soziokultureller und genderspezifischer Aspekte. 2. Entwicklung einer interaktiven, multicodalen, multilinearen und multimedialen Lernumgebung als Kern eines fernerkundungsdidaktischen Gesamtkonzepts zum selbstgeleiteten und kontextgebundenen Einsatz von Satelliten- und Luftbildern und deren Evaluation in der praktischen Anwendung mit Schwerpunkt auf der Sekundarstufe I. 3. Fernerkundungsdidaktische Gesamtkonzeption eines integrierten methodisch-didaktischen Medien- und Instrumentarien-Mix zur Förderung der Raumverhaltenskompetenz von Jugendlichen unter Berücksichtigung einer gender-, schularts- und klassenstufenspezifischen Differenzierung. Die auf der Grundlage der internationalen Vergleichsstudien gewonnenen Informationen über strukturelle Rahmenbedingungen, methodisch-didaktische Umsetzungskonzepte und inhaltliche Fragestellungen, die den operativen Einsatz von Satelliten- und Luftbildern im Geographieunterricht der jeweiligen Länder begünstigen oder möglicherweise hemmen, sollen unmittelbar in den Entwurf einer eigenen integrierten fernerkundungsdidaktischen Gesamtkonzeption einfließen. Ihren Kern bildet eine interaktive und multimediale Lernumgebung, die über eine Internetplattform webbasiert zum Einsatz kommen soll. Dabei finden zur gezielten Förderung von Schülerinnen beim Einsatz dieser neuen Technologien genderspezifische Aspekte bei der Auswahl von Fragestellungen, Darstellungsformen und Umsetzungsmöglichkeiten eine besondere Berücksichtigung. So sollen durch das Projekt wesentliche Strukturen, Inhalte und Anwendungsbeispiele einer nachhaltigen didaktischen Ein- und Hinführung zum Einsatz von Satelliten- und Luftbildern im Unterricht dargestellt und umgesetzt werden, ganz nach dem Motto: Man sieht nur, was man (er)kennt. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, online. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siegmund, A.; Wolf, A.: Satellitenbilder im Unterricht - eine internationale Vergleichsstudie zum schulischen Fernerkundungseinsatz. in: Michel, U.; Behncke, K. (Hrsg.): Veröffentlichungen des AK Fernerkundung 2006. Osnabrück 2006, S. 137148.+++Wolf, A.; Siegmund, A.: The earth from above - an international study on remote sensing in modern school geography. Challenges and possibilities. in: Catling, S.; Taylor, L. (eds.): Changing geographies: innovative curricula. Oxford 2007, pp. 363-368.+++Siegmund, A.; Wolf, A.; Kollar, I.: Perspectives of remote sensing in higher education. A contribution for the training of the spatial behaviour competence. in: Gomarasca, M. (ed.): Geoinformation in Europe. Bozen 2007, p. 175. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land BadenWürttemberg INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Abt. Geographie (Czernyring 22/11-12, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-771, e-mail: [email protected])

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[342-F] Siegmund, Alexandra (Bearbeitung); Siegmund, Alexander, Prof.Dr. (Leitung): Visualisierung der Landnutzung und des Flächenverbrauchs in Nordrhein-Westfalen auf der Basis von Satellitenbildern - http://www. flaechennutzung.nrw.de INHALT: Der Flächenverbrauch stellt gerade im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen ein zentrales Umweltproblem dar. Im Rahmen des Agenda21-Prozesses werden die damit verbundenen Landnutzungsveränderungen der vergangenen 30 Jahre für die gesamte Landesfläche mit Hilfe von Satellitenbildern analysiert und über das Internetportal www.flaechennutzung.nrw.de in umweltdidaktisch aufbereiteter Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hierzu wird die Landnutzung der Jahre 1975, 1984 und 2001 mit Hilfe von LANDSAT-Szenen für Nordrhein-Westfalen flächendeckend klassifiziert. Am Beispiel zahlreicher Brennpunkte, etwa dem Braunkohletageabbau, wird durch Einsatz höherer auflösender Satellitenbilder ein detailliertes, multiskaliges und multitemporales Landschaftsmonitoring ermöglicht. Zusätzlich sind über die Internetplattform interaktiv u.a. Landnutzungsstatistiken, Luftbilder und Gebietsentwicklungspläne sowie mögliche Lösungsansätze in Form von "best-practice"Beispielen abrufbar. Darüber hinaus wird ein integratives, multimediales fernerkundungsund umweltdidaktisches Medienkonzept entwickelt, das durch Hintergrundinformationen, Materialien, Arbeitsaufträge und interaktive Lernsoftwaremodule in die Nutzung von Satelliten- und Luftbildern sowie der Internetplattform von der Schule bis zur Erwachsenenbildung einführt. Das Medienkonzept teilt sich in vier Teilmodule auf. Bei Modul A handelt es sich um eine Lehr- und Informationsbroschüre, die eine fachliche und methodisch-didaktische Einführung in die Grundlagen der Satellitenbildfernerkundung gibt. Modul B ist ein Materialund Folienband, in dem Kopievorlagen von Info sich um eine interaktive Lernsoftware, die online über die Website www.flaechennutzung.nrw.de gespielt werden kann. Weiterhin werden die Module A bis D (siehe inhaltliche Ziele) über das Internetportal zur Verfügung gestellt. Ergebnisse: Flächenverbrauch und Landnutzungswandel sind typische Kennzeichen eines dicht besiedelten Landes wie Nordrhein-Westfalen. Damit gehen nachhaltige Umweltprobleme einher, wie die Versiegelung von Flächen, die Zersiedelung der Landschaft und die damit verbundenen Folgen, wie eine zunehmende Hochwassergefährdung, Artensterben etc. Im Rahmen der Umweltbildung und zur Schärfung des öffentlichen Problembewusstseins werden die Landnutzungsveränderungen der vergangenen 30 Jahre für die gesamte Landesfläche mit Hilfe von Satellitenbildern dokumentiert und umweltdidaktisch aufbereitet. So ist beispielsweise der Anteil der Braunkohletagebauflächen an der Gesamtfläche Nordrhein-Westfalens von 0,17 % 1975 auf 0,26 % 2001 gestiegen. Allein die Fläche der Grube Hambach entspricht heute in etwa dem Stadtgebiet der Metropole Köln. Betroffen von der Flächeninanspruchnahme durch den Braunkohletagebau waren in erster Linie fruchtbare Ackerflächen betroffen, aber auch Wälder und sogar ganze Dörfer wurden "abgebaggert". Rund ein Viertel aller deutschen Flugtouristen fliegt heute vom Düsseldorfer Flughafen ihr Urlaubsziel an. Nicht zuletzt durch den Ausbau des Flughafens und der damit verbundenen Infrastruktur stieg der Anteil der versiegelten Flächen der Stadt Düsseldorf von 37 % 1984 auf 42 % 2001. Nachdem die Trinkwasserreserven im Jahre 1959 knapp wurden, beschloss der Wupperverband zur Versorgung von Metropolen wie Leverkusen und Wuppertal den Bau der Vorsperren "Grosse Dhünn" und "Kleine Dhünn". Dadurch stieg der Anteil der Wasserflächen im Rheinisch-Bergischen Kreis überwiegend auf Kosten von Wiesen- und Weidenflächen von 0,2 % im Jahre 2001. ZEITRAUM: 1975, 1984, 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: NordrheinWestfalen VERÖFFENTLICHUNGEN: Schöttker, B.; Over, M.; Braun, M.; Menz, G.; Siegmund, A.: Remote sensing as a tool to visualize land use/ cover change and to support environmental edu-

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cation - a case study in NRW (North Rhine-Westfalia, Germany) in context of the local agenda 21 process. in: Goossens, R. (ed.): Proceedings of the 23rd Symposium of the European Association of remote sensing laboratories, Ghent/ Belgium, 2.-5. June 2003, remote sensing in transition. Rotterdam: Millpr. 2004, pp. 499-503.+++Schöttker, B.; Over, M.; Braun, M.; Menz, G.; Siegmund, A.: Monitoring state-wide urban development using multitemporal, multisensoral salellite data covering a 40 year-time span in North Rhine-Westfalia (Germany). in: Ehlers, M.; Kaufmann, H.; Michel, U. (eds.): Proceedings of the SPIE (10th International Symposium on Remote Sensing, Barcelona/ Spain, 8.-12. Sept. 2003), Vol. 5239. Bellingham, Washington, pp. 252-261.+++Over, M.; Wolf, A.: Die große Dhünntalsperre im Bergischen Land - Trinkwasserreserve und Naherholungsgebiet. in: Geographie und Schule, 2005, H. 154, S. 26.+++Schmeinck, D.; Naumann, S.: Flughafen Düsseldorf Drehkreuz des internationalen Flugverkehrs. in: Geographie und Schule, 2005, H. 154, S. 11. +++Siegmund, A.; Menz, G.: Fernes nah gebracht - Satelliten- und Luftbildeinsatz zur Analyse von Umweltveränderungen im Geographieunterricht. in: Geographie und Schule, 2005, H. 154, S. 2.+++Wolf, A.; Over, M.: Der Braunkohletagebau zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und Landschaftsverbrauch. in: Geographie und Schule, 2005, H. 154, S. 19. ART: BEGINN: 2002-07 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Abt. Geographie (Czernyring 22/11-12, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-797, e-mail: [email protected]) [343-F] Sotoudeh, Mahshid, Dr. (Bearbeitung): Technische Ausbildung zwischen lokalem Engagement und globaler Verantwortung INHALT: Die radikalen Veränderungen des Technikeinsatzes in den letzten Jahrzehnten zwingen die Ingenieurwissenschaften zu massiven strukturellen Veränderungen. Neue Strategien für Forschung, Lehre und Praxis in den Ingenieurwissenschaften sind angesichts des heutigen Drucks auf Arbeit der IngenieurInnen aus unterschiedlichen Richtungen notwendig. Dieser Druck entsteht u. a. durch industriell-ökonomische Engpässe, die Umweltverschmutzung in vielen Regionen der Welt und die katastrophale Qualität des Wassers, des Bodens und der Luft. IngenieurInnen müssen außerdem die zunehmende Komplexität der Wechselwirkungen zwischen Technik und Mensch berücksichtigen und trotz der Unsicherheit über das Verhalten technischer Systeme in ihrem sozialen Kontext im technozentrischen Zeitalter des 21. Jahrhunderts neue Systeme entwickeln. Obwohl ein gewisser Reformbedarf spürbar ist, sind sich verschiedene Akteure innerhalb und außerhalb der Ingenieurwissenschaften über die Intensität und Ausrichtung dieser Veränderungen nicht einig. Es existieren z.B. sehr unterschiedliche Ansätze für zukünftige strukturelle Veränderungen dieses Feldes. Die heute technozentrisch ausgerichtete Mainstream-Perspektive der Ingenieurwissenschaften in der Literatur erzeugt im Vergleich zur Praxis völlig andere Bild Zukunftsperspektiven und Leitbilder. In der Praxis sind nämlich durchaus implizite und explizite Ansätze vorhanden, die in Universitäten technische Ausbildung mit Prinzipien und Werten einer nachhaltigen Entwicklung verbinden können. Somit wirkt das Leitbild der Nachhaltigkeit praxisnah auf die Generierung des technischen Wissens und der Berufsfertigkeiten der IngenieurInnen und beeinflusst damit die Technikentwicklung und den Einsatz der Technik in der Zukunft. In diesem Projekt steht die Analyse der verschiedenen Auffassungen von IngenieurInnen über die notwendigen und er-

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wünschten Veränderungen in Forschung, Lehre und Organisation von technischen Universitäten im Mittelpunkt. Diese praktische Anforderungsanalyse wird gemeinsam auf Basis der theoretischen Diskussionen der letzten Jahre über die nachhaltigen Universitäten zu einem Modell für den Betrieb einer technischen Universität verdichtet. Das Modell soll in der Zukunft als "boundary object" für die Diskussionen zwischen IngenieurInnen und anderen relevanten Akteuren über den Aufbau nachhaltiger technischer Universitäten dienen. Unter "boundary object" wird hier ein klar dargestelltes und abgegrenztes Model verstanden, das als Kommunikationshilfe für eine interdisziplinäre Arbeit benutzt wird. Durch die Abstraktion des Universitätsmodels können interessengeladene Diskussionen ohne spezifische Angriffe auf eine bestimmte Universität stattfinden. Außerdem kann das Modell sowohl in lokalen als auch globalen interdisziplinären Diskussionen eingesetzt und schrittweise detailliert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sotoudeh, M.: Mitverantwortung für Technikfolgen übernehmen. in: GAIA, 17, 2008, 2, S. 251-253.+++Sotoudeh, M.: Technical education for sustainability an analysis of needs in the 21st century. Environmental education, communication and sustainability, Vol. 30. Frankfurt am Main: P. Lang 2009.+++Peissl, W.: Mikropolis 2010 - eine Rezension. in: Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis, 18, 2009, 1, S. 97-99. Downlaod unter: www.itas.fzk.de/tatup/091/peis09a.pdf .+++Sotoudeh, M.: Technische Ausbildung auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. in: ITA-Newsletter, März 2008, S. 10. Download unter: epub.oeaw.ac.at/ita/ita-newsletter/NL0308.pdf#10 .+++Sotoudeh, M.: Technische Ausbildung zwischen lokalem Engagement und globaler Verantwortung. in: ITA-Newsletter, März 2007, S. 6. Download unter: epub.oeaw.ac.at/ita/ita-newsletter/NL0307.pdf#6-1 . ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung -ITA- (Strohgasse 45, 5, 1030 Wien, Österreich) [344-F] Stoltenberg, Ute, Prof.Dr.; Michelsen, Gerd, Prof.Dr.; Godemann, Jasmin, Dr. (Bearbeitung): Umweltbildung für Grund- und Hauptschullehrer - biographische Erfahrungen, Studium und Ausbildung unter der Perspektive einer Bildung für eine nachhaltige, zukunftsfähige Entwicklung INHALT: Am Beispiel Niedersachsens wird empirisch untersucht, wie Umweltbildung in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen inhaltlich und organsatorisch einbezogen wird, vor welchem biographischem Hintergrund und mit welchen Voraussetzungen und Interessen Studierende bzw. Anwärter und Anwärterinnen Fragen der Umweltbildung bearbeiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für integrative Studien -InfiS- (Scharnhorststr. 1, C11.027, 21335 Lüneburg); Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU- (Postfach 2440, 21314 Lüneburg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 04131-78-2744, Fax: 04131-78-2783, e-mail: [email protected])

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[345-F] Stoltenberg, Ute, Univ.-Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Naturkonzepte als didaktischer Schlüssel für eine Umweltbildung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Stoltenberg, Ute; Godemann, Jasmin: Subjektive Theorien und biographische Erfahrungen im Professionalisierungsprozess von Lehrkräften - am Beispiel von Umweltbildung. in: Hartinger, Andreas; Fölling-Albers, Maria (Hrsg.): Lehrerkompetenzen für den Sachunterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2004, S. 67-77. ART: BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für integrative Studien -InfiS- (Scharnhorststr. 1, C11.027, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [346-F] Stoltenberg, Ute, Univ.-Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Umweltbildung in Italien INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien VERÖFFENTLICHUNGEN: Stoltenberg, Ute; Michelsen, Gerd: Umweltbildung in Italien. in: Bildung und Erziehung, 2000, Nr. 2, S. 203-222. ART: BEGINN: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für integrative Studien -InfiS- (Scharnhorststr. 1, C11.027, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [347-F] Stoltenberg, Ute, Univ.-Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Umweltbildung unter der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung - Konzepte für Lehrerbildung und Schulen in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 1999-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für integrative Studien -InfiS- (Scharnhorststr. 1, C11.027, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [348-L] Stoltenberg, Ute; Emmermann, Claudia (Hrsg.): Tradition und Innovation: Region und Bildung in einer nachhaltigen Entwicklung, Frankfurt am Main: Verl. f. Akad. Schriften 2007, 359 S., ISBN: 978-3-88864-427-6 INHALT: "Tradition und Innovation scheinen widersprüchliche Begriffe zu sein. Im Prozess einer nachhaltigen Entwicklung können sie jedoch in ein produktives Verhältnis treten. Mit dieser Themenstellung fand vom 20.-22. April 2006 auf Einladung der Universität Lüneburg und der Adam Mickiewicz Universität in Poznari eine Konferenz im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres statt. Ihr Kontext ist das Wielkopolska Projekt, in dem Bildung und Regionalentwicklung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung füreinander fruchtbar gemacht werden.

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Die Tagung bot die Chance, Erfahrungen innerhalb Polens und zwischen Deutschland und Polen auszutauschen. Dazu wurden Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis eingeladen. Deren Beiträge sind Gegenstand der vorliegenden Publikation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerd Michelse: Nachhaltige Entwicklung in der Region als Herausforderungfür Universitäten (16-48); Andrzej Bobrowski: Nachhaltige Entwicklung als Herausforderung für die Region -unter besonderer Berücksichtigung von Bildung und Wissenschaft (49-65); Wolfgang Jüttner: Regionalentwicklung und -planung in Niedersachsen: "Schnittstelle zwischen Innovation und Tradition" (66-79); Ute Stoltenber: Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als regionales Projekt (80-105); Armin Grunwald: Konflikte als Chance auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung(106-123); Jan Szyszko: Natürliche Ressourcen als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung Polens (124-137); Andrzej Czyzewski,Anna Henisz-Matuszczak: Agrarpolitik als Instrument einer nachhaltigen Entwicklung (138-158); Eugeniusz Kogmicki, Dariusz Pierikowski: Nachhaltige Entwicklung in Wielkopolska. Eine Analyse der sozialen Situation der Region (159-172); Jozef M. Dolega: Die Nachhaltigkeitsidee im Kontext wesentlicher Elemente der Kultur (174-194); Krzysztof Wojciechowski: "Das Eine tun und das Andere nicht vernachlässigen" - Gedanken eines Christen über nachhaltige Entwicklung (195-211); Thomas van Elsen: Die Bedeutung von Landschaften für die kulturelle Identität. Perspektiven von Tradition und Innovation für eine nachhaltige Entwicklung (212- 230); Janina Zbierska,Krzysztof Szoszkiewicz, Jerzy Kupiec: Ökologische Landwirtschaft und Nachhaltigkeitskommunikation (232-245); Martin Grunert:"Schule und Landwirtschaft" - Bio-Landwirtschaft und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (246-261); Bogna Pilarczyk,Renata Nestorowicz: Distribution und Vermarktung ökologischer Lebensmittel (262-276); Dotorta Metera, Jörg Hoffmann: Hofkäsereien im Vogelparadies an der Narew (277-282); Dorota Chmielowiec Tyszko, Jörg Hoffmann: Das Beispiel "Zielononozki" Seltenes Haushuhn an der Barycz (283-288); Stanistaw Dylak: Die Idee der nachhaltigen Entwicklung in der Lehrerbildung (289-313); Honorata Waszkiewicz: "Grünes Zertifikat" - Bildungseinrichtungen als Zentren für Nachhaltigkeit (314-327); Agnieszka Cieszyriska: Lehrerbildung für eine nachhaltige Entwicklung. Ein Modellseminar in der Lehrerbildung an der Adam Mickiewicz Universität (328-338); Adam Kwiatkowski: Postgraduiertenstudium zur Bewertung natürlicher Ressourcen an der Landwirtschaftsuniversität und der Handelshochschulein Warschau (339-355). [349-F] Uckert, Götz, Dr.; Siebert, Rosemarie, Dr.; Specht, Kathrin, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Wissensvermittlung zur regenerativen Energieerzeugung? Checklisten als Instrument zur Erhebung des umsetzbaren Potenzials sowie zur unabhängigen Beratung in der Landwirtschaft INHALT: Analyse der standörtlichen, betriebswirtschaftlichen und politischen Einflussgrößen für bestimmte Entwicklungsszenarien, realistische Handlungsoptionen und Bereitstellen einer Entscheidungsgrundlage für Landwirte oder Politiken bei unsicherer Marktentwicklung. Das voraussichtlich erheblich geringere, betriebswirtschaftlich umsetzbare Potenzial soll durch eine Angebotsanalyse ermittelt werden, wobei zusätzlich so genannte 'weiche' Faktoren statistisch mit erfasst werden. Die Untersuchung der weichen Faktoren wird für eine Analyse des Innovationsverhaltens der Landwirte genutzt, die mit in die Abstufung der umsetzbaren Potenziale einfließt. Ausgangspunkt der Analysen ist die direkte und repräsentative Befragung von Landwirten durch den Einsatz von - bereits größtenteils ausgearbeiteten - Energie-Checklisten in einer Marktforschungskampagne.

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METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Uckert, Götz (Dr. Tel. 033432-82-225, Fax: 033432-82-308, e-mail: [email protected])

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[350-L] Appel, Ivo; Hermes, Georg (Hrsg.): Mensch - Staat - Umwelt, (Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, 48), Berlin: Duncker & Humblot 2008, 171 S., ISBN: 978-3-428-12441-1 INHALT: Die Festschrift zum 65. Geburtstag des Rechtswissenschaftlers Rainer Wahl enthält neben einem Schriftenverzeichnis und der Abschiedsvorlesung des Jubilars die Vorträge, die im Juli 2006 bei einem Symposium von Schülern und Kollegen in Freiburg gehalten wurden. Rolf Grawert vertritt die These, dass sich die Europäische Union vermittelt über die Grundrechte und Grundfreiheiten als demokratische Gesellschaft entwickelt, was vor allem für die Arbeitnehmer vielschichtige Folgen zeitige. Hasso Hofmann analysiert methodische Probleme bei der Interpretation der Menschenwürde, die er maßgeblich mit den Fragen nach der Begründung und nach dem Gehalt der Menschenwürde offenlegt. Michael Kloepfer widmet sich der Bedeutung und den Grenzen der zunehmenden Flexibilität staatlichen Handelns. Seine Forderung, 'keine einseitige, sondern eine optimierende Strategie bei der Flexibilisierung, d. h. die Wahrnehmung der Chancen der Flexibilisierung unter größtmöglicher Zurückdrängung ihrer Risiken' (86) anzustreben, ist sicherlich eine Binsenweisheit, wird aber vielschichtig konkretisiert. Mit der Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit im Umweltrecht spricht Eckard Rehbinder eine aktuelle Thematik an, deren Implikationen er am Beispiel der Verteilung von Luftqualität entwickelt. Im abschließenden Vortrag untersucht Wahl das Verhältnis von Nationalstaat(en) und Europäischer Union. Er folgt der These von einem nur begrenzten Einheitswillen der Bevölkerung und hält fest, dass Politik wie Recht diesen Einheitswillen respektieren müssen, ihn aber auch modifizieren können. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Ivo Appel und Georg Hermes: Rainer Wahl zum 65. Geburtstag (7-10); Rolf Grawert: Die demokratische Gesellschaft der Union. Zur Sozialdimension der europäischen Grundfreiheiten und Grundrechte (11-46); Hasso Hofmann: Methodische Probleme der juristischen Menschenwürdeinterpretation (47-78); Michael Kloepfer: Über die Flexibilisierung staatlichen Handelns (79-104); Eckard Rehbinder: Verteilungsgerechtigkeit im Umweltrecht: Die Verteilung von Luftqualität als Beispiel (105-134); Rainer Wahl: Verfassungsdenken jenseits des Staates (135-154). [351-F] Dingeldey, Alexander, Dr.; Soboll, Anja, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Schmude, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung); Schmude, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung): Beziehungen zwischen dem Tourismus und der Ressource Wasser im Einzugsgebiet der Oberen Donau (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "GLOWA-Danube") INHALT: Als einen Teilaspekt im sozioökonomischen Forschungsbereich des Projekts GLOWADanube beschäftigt sich die Forschungsgruppe Tourismus am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Universität München mit dem Aspekt der Bedeutung von Wasser als touristischer Ressource. Dabei wurde in der bisherigen Projektarbeit ein auf dem Multi-Agenten-Konzept basierendes computergestütztes Modell entwickelt, das den Einfluss des Klimawandels auf den touristischen Wasserverbrauch, die Betriebsfähigkeit der touristischen Infrastruktur sowie der touristischen Nachfrage abbilden kann. Das entwickelte Modell ist eingebettet in das im Rahmen des Projekts GLOWA-Danube entwickelten Entscheidungsunterstützungssystem DANUBIA. Ziel der aktuellen Projektphase ist es, kombiniert mit einem Stakeholderdialog,

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verschiedene Szenarien mit DANUBIA zu berechnen, um Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt des Untersuchungsgebiets sowie den Tourismussektor zu ermitteln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Einzugsgebiet der Oberen Donau (Bayern, Baden-Württemberg, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Graubünden, Italien, CR) METHODE: Das grundlegende Modellkonzept beruht auf einer angebotsorientierten Betrachtung des Tourismussystems. Einrichtungen der touristischen Infra- und Suprastruktur sind wesentlich für die Untersuchung und Quantifizierung des touristischen Wasserverbrauchs. Die Fähigkeit, auf Szenarios basierte Fragestellungen zu untersuchen, wird durch die Integration des Konzepts des Multiagentensystems in das Tourismusmodell erreicht. Dadurch ist ein Modell entwickelt worden, das flexibel auf veränderte Umwelteinflüsse (dargestellt durch die Modelle anderer Forschungsgruppen in GLOWA-Danube) reagiert. Untersuchungsdesign: Längsund Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sax, Mario: Entwicklung eines Konzepts zur computergestützten Modellierung der touristischen Wassernutzung im Einzugsbereich der oberen Donau unter Berücksichtigung des Klimawandels. Beiträge zur Wirtschaftsgeographie Regensburg, 11.++ +Dingeldey, Alexander: Modellierung der touristischen Attraktivität zur Bestimmung der Übernachtungsnachfrage im Einzugsbereich der Oberen Donau unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen. München.+++Sax, Mario: Touristischer Trinkwasserverbrauch auf Norderney. in: Schmude, Jürgen; Sax, Mario (Hrsg.): Von Papenburg bis Norderney - eine Exkursion durch das Emsland und Ostfriesland. Arbeitsmaterialien Wirtschaftsgeographie Regensburg, Bd. 18. Regensburg 2008, S. 187-195.+++Sax, Mario; Schmude, Jürgen; Dingeldey, Alexander: Water and tourism - simulating the tourist weater use in the upper Danube catchment area. in: Schumann, Andreas; Pahlow, Makus (eds.): Reducing the vulnerability of societies to water related risks at the basin scale. IAHS Publ. 2007, 317, S. 66-71.+++Sax, Mario: Szenarien zum Wintertourismus. in: Schmude, Jürgen; Schaarschmidt, Karen (Hrsg.): Tegernseer Tourismus Tage 2006. Proceedings. Beiträge zur Wirtschaftsgeographie Regensburg, Bd. 9. Regensburg 2007, S. 64-74.+++Schmude, Jürgen; Sax, Mario: Wasser als touristische Ressource - ein Ansatz zur Modellierung des touristischen Wasserverbrauchs. in: Tourismus Journal, Jg. 8, 2006, H. 4, S. 557-573.+++Sax, Mario; Schmude, Jürgen; Dingeldey, Alexander: Natur- und Sozialraum: Wasserbedarf touristischer Einrichtungen - Teilprojekt Tourismus. in: GLOWA-Danube-Projekt (Hrsg.): Global Change Atlas. Einzugsgebiet Obere Donau, Kap. 1.14. 2006.+++Sax, Mario; Schmude, Jürgen; Dingeldey, Alexander: Simulationsmodelle der Teilprojekte: Tourismus: touristischer Trinkwasserbedarf. in: GLOWA-Danube-Projekt (Hrsg.): Global Change Atlas. Einzugsgebiet Obere Donau, Kap. 2.12.1. 2006.+++ Schmude, Jürgen; Sax, Mario: Wasser als touristische Ressource. in: Integra, 2003, 4, S. 710.+++Sax, Mario: Bedeutung der Ressource Wasser für den Tourismus. in: Schmude, Jürgen; Piermeier, Astrid (Hrsg.): TTT 2004, Proceedings. Beiträge zur Wirtschaftsgeographie Regensburg, Bd. 8. 2005, S. 73-79.+++Strasser, Ulrich; Mauser, Wolfram; Ludwig, Ralph; Schneider, Karl; Lenz, Victoria; Barthel, Roland; Sax, Mario: GLOWA-Danube: integrative global change scenario simulations for the upper Danube catchment - first results. in: Papers of the International Conference on Headwater Control VI: Hydrology, Ecology and Water Resources in Headwaters. Bergen, Norway: IAHS 2005. ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Universität München FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geographie Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie (Luisenstr. 37, 80333 München)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-6703, e-mail: [email protected]) [352-L] Ekardt, Felix: Nachhaltigkeit und Recht: eine kurze Anmerkung zu Smeddinck, Tomerius/ Magsig und anderen juristischen Ansätzen, in: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht : Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung, Jg. 32/2009, H. 2, S. 223238 (Standort: USB Köln(38)-XG4857; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der vorliegende Beitrag versucht eine knappe Erwiderung auf zwei ZfU-Beiträge zur juristischen Nachhaltigkeitsdebatte, soweit die Beiträge für diese Debatte repräsentativ erscheinen. Die Debatte trifft häufig nur bedingt die wesentlichen mit Nachhaltigkeit (und Recht) verbundenen Fragen - und sie widersteht zu wenig der omnipräsenten Tendenz, Nachhaltigkeit letztlich zu einer Leerformel ohne wirklich veränderungswirksamen Gehalt zu diminuieren. Das gesellschaftsverändernde Potenzial der Forderung 'mehr Generationengerechtigkeit, mehr globale Gerechtigkeit, und zwar in integrierter Perspektive' droht dabei aus dem Blick zu geraten. Nachhaltigkeit ist gerade nicht die triviale allgemeine Forderung, Sozial-, Wirtschafts- und Umweltpolitik unabhängig von jenem zeit- und ortsübergreifenden Bezug wichtig zu nehmen und gegeneinander abzuwägen; und Nachhaltigkeit im Sinne der RioKonferenz 1992 meint auch kein 'Drei-Säulen-Konzept', jedenfalls kein separierendes und nur additives. All dies lässt sich letztlich nur inter- und transdisziplinär erschließen." (Autorenreferat) [353-L] Klement, Jan Henrik: Die Kumulation von Grundrechtseingriffen im Umweltrecht, in: Archiv des öffentlichen Rechts, Bd. 134/2009, H. 1, S. 35-82 (www.ingentaconnect.com/content/mohr/aoer/2009/00000134/00000001/art00002) INHALT: Das deutsche Umweltrecht hat sich innerhalb der letzten 30 Jahre zu einer komplizierten und umfangreichen Ansammlung von Richtlinien entwickelt, auch durch den Einfluss der europäischen Gesetzgebung. Dadurch können auch die Grundrechte von Einzelpersonen berührt werden. Der Autor kommt zu dem Fazit: Die Belastungskumulation ist von der Grundrechtskonkurrenz zu unterscheiden. Hinter dem Begriff der Belastungskumulation stehen die Erscheinungsformen der horizontalen und der vertikalen Belastungskumulation. Der Schwerpunkt der Ausführungen lag bei der vertikalen Belastungskumulation. Grundlage einer Dogmatik der vertikalen Belastungskumulation ist die Beobachtung, dass jeder Grundrechtseingriff zugleich Teil des Ein-griffsumfelds anderer Grundrechtseingriffe ist. Die Eingriffe interagieren. Das ist bei der Auslegung und verfassungsrechtlichen Kontrolle von Normen zu berücksichtigen. Der Figur eines "kumulativen Grundrechtseingriffs" bedarf es zur Bewältigung der Kumulationen ebenso wenig wie einer "Gesamtfreiheitsbilanz". Kernelement einer Dogmatik der vertikalen Belastungskumulation ist der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, der hierzu entsprechend zu strukturieren und auf einer mittleren Abstraktionshöhe "anzureichern" ist. Daneben sollte die Rechtsprechung auch zu den Wirtschaftsfreiheiten absolut geschützte Kernbereiche herausarbeiten. (LO2)

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[354-L] Pehle, Heinrich: Umweltpolitik ohne Umweltgesetzbuch: ein Desaster für den Umweltschutz?, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 58/2009, H. 3, S. 329336 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Große Koalition hatte bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 vereinbart, ein Umweltgesetzbuch zu verabschieden, um das zersplitterte deutsche Umweltrecht zu vereinfachen und eine so genannte 'integrierte Vorhabengenehmigung' zu ermöglichen. Die Voraussetzungen dafür sollten durch die Föderalismusreform I geschaffen werden. Obwohl letzteres gelungen ist, scheiterte das Projekt Umweltgesetzbuch quasi in letzter Minute doch noch. Der Beitrag untersucht Gründe und Konsequenzen dieses Scheiterns." (Autorenreferat) [355-L] Schmidt, Rudolf: Völkerrecht und Zukunft, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik München, N. F., Jg. 56/2009, H. 2, S. 162-178 (Standort: USB Köln(38)-Fa00283; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Planet Erde ist, nach den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaft, ein sich selbst regulierendes System, das die Bedingungen für die Entwicklung des Lebens herausgebildet und bewahrt hat. Auch der Mensch ist von diesen Bedingungen abhängig. Er hat aber mit der Industrialisierung begonnen, das System zu stören und könnte es, wenn er sein Verhalten nicht ändert, zerstören. Daraus ergeben sich ein neues Verständnis des Menschen in seiner Umwelt und ein neuer ethischer Imperativ. Unter seinem Einfluss entwickelt sich bereits eine neue Art von Recht, das nicht die Beziehungen zwischen Staaten regelt, sondern die gemeinsame Bewirtschaftung des Planeten zur Bewahrung der Lebensbedingungen. Die neue Sicht der Erde zwingt auch zu einem neuen Verständnis der globalen Ordnung: Das System souveräner Staaten und das klassische Völkerrecht reichen nicht aus, um das Erdsystem zu bewahren, das bisher die Lebensbedingungen des Menschen gesichert hat. Auf der Stockholmer Konferenz über die Umwelt des Menschen 1972 wurde erstmals anerkannt, dass die natürlichen Ressourcen der Erde zum Wohl der gegenwärtigen und künftigen Generationen bewahrt werden müssen. Die ersten Schritte zur Entwicklung eines neuen Rechts wurden zum Schutz der Atmosphäre unternommen: Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht (1985) und Protokoll von Montreal (1987); Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen (1992) und Protokoll von Kyoto (1997). Aus dem ethischen Imperativ der Erhaltung echten menschlichen Lebens folgt die Pflicht, Regeln für die gemeinsame Bewirtschaftung der Erde zu entwickeln. Daraus ergibt sich eine Einschränkung der staatlichen Souveränität. Weitere Aufgaben für die neue Art von Recht sind z.B. Regelungen für die gemeinsame Bewirtschaftung des Wassers und die Verhinderung eines mit Kernwaffen geführten Krieges, der die Lebensbedingungen des Menschen zerstören könnte. Angesichts dieser neuen Aufgaben steht das Völkerrecht nicht vor seinem Ende, sondern am Beginn einer neuen Epoche." (Autorenreferat) [356-F] Siegmund, Alexander, Prof.Dr.rer.nat.; Naumann, Simone, Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Modellierung von Siedlungsentwicklungen auf Teneriffa - eine Analyse der sozioökonomischen Folgen des Tourismus auf das Inselökosystem

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INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Entwicklung eines Verfahrens zur Prognose der Siedlungsdynamik auf Teneriffa für das Jahr 2026. Zur Simulation der künftigen landschaftlichen Entwicklungen erfolgt die Zusammenführung und raumbezogene Integration von naturräumlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Trends. Die Datengrundlage bildet die Analyse von historischen Veränderungen der Landbedeckung und -nutzung sowie der demographischen und ökonomischen Entwicklung. Mit Hilfe eines objektorientierten, wissensbasierten Algorithmus werden für die Insel flächendeckend Satellitenbilddaten und für kleinräumige, repräsentative Teilregionen zusätzlich Orthophotos für verschiedene Zeiträume klassifiziert. Zur Klassifikation der Fernerkundungsdaten finden neben den spektralen Eigenschaften der Segmente (Objekte) auch texturelle Eigenschaften wie Größe, Form und Nachbarschaftsverhältnisse Verwendung. Auf der Basis einer Postklassifikation werden die Landbedeckungs- und Landnutzungskarten von Teneriffa und den einzelnen Teilregionen einer Veränderungsanalyse (change detection) unterzogen. Die Ergebnisse der Flächenbilanzierung und des sozioökonomischen Wandels finden zusammen mit topographischen Daten Eingang in Korrelationsanalysen und multikriterielle Entscheidungsverfahren. Die für die historische Siedlungsdynamik auf Tenerife relevanten Parameter münden in den Aufbau eines Modells zur Siedlungsentwicklung mit Hilfe von zellulären Automaten. Die Ergebnisse bilden u.a. die Grundlage zur Bewertung des Gefährdungspotenzials verschiedener Naturräume der Insel sowie des Biodiversitätspotenzials. GEOGRAPHISCHER RAUM: Teneriffa, Spanien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinäres Institut Naturwissenschaften, Technik, Gesellschaft (Czernyring 22/10, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Siegmund, Alexander (Prof.Dr. Tel. 06221-477-771, e-mail: [email protected]); Naumann, Simone (Dr. Tel. 06221-477-773, e-mail: [email protected])

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. ●

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. ●

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind ● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; ● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

243

Personenregister A Aenis, Thomas 118, 331 Ahlheim, Michael 136 Alemu, Girum Getachew 119 Altvater, Elmar 1, 219, 220, 221, 222 Appel, Ivo 350 Arndt, Melanie 66 Artner, Astrid 206 Ashamole, Darlington 120 B Bach, Claudia 122 Bahn-Walkowiak, Bettina 234 Baijal, Pamela 12, 240, 325 Balgar, Karsten 156 Bals, Christoph 3 Bär, Holger 4, 5 Barbier, Edward B. 231 Barth, Thomas 6 Barth, Volker 123 Bastian, Corina 124 Bauer, Joachim 125 Bauer, Michael W. 223 Bauer, Nico 123 Bauer, Steffen 7, 8, 9 Bauhardt, Christine 126 Baumann, Vera 224 Baumgart, Sabine 225 Bayer, Kristina 226 Bayer, Patrick 10 Bayer, Stefan 227 Bayerl, Günter 159, 228 Becker, Jörg 322 Becker, Katharina 229 Becker, Michel 127 Becker, Sascha O. 33 Becker, Tilman 208, 265 Behera, Navnita Chadha 20 Behrendt, Siegfried 268, 269 Behrens, Vivien 128 Bellmann, Lutz 263 Bellstedt, Sebastian 128 Below, Till 206 Bender, Saskia-Fee 268 Benick, Dinah 11

Beninghaus, Christina 299 Berger, Axel 12 Bernauer, Dominik 223 Bernhofer, Christian 110 Bertzky, Monika 129 Beuchelt, Tina 230 Bhaduri, Anik 231 Birkel, Kathrin 13 Birkmann, Jörn 122, 205 Birnbacher, Dieter 130 Bisang, Kurt 14 Bischoff, Joachim 219 Blab, Josef 318 Blanchet, Thomas 232 Blättel-Mink, Birgit 131, 268, 269 Blazejczak, Jürgen 254 Bleicher, Alena 128 Bleischwitz, Raimund 233, 234 Blien, Uwe 263 Bloemen, André 323, 336 Bloemertz, Lena 132 Boeckmann, Tina 133 Bogun, Roland 134 Bohle, Hans-Georg 117, 198, 277 Böhler, Dietrich 135 Böhler, Susanne 15 Bohnet, Michael 16 Bohunovski, Lisa 234 Bokusheva, Raushan 235 Bongardt, Daniel 15, 17 Borchers, Ute 318 Börger, Tobias 136 Böschen, Stefan 324 Bosold, David 18 Bottin, Katja 188 Boyer, Miriam 236 Boysen, Jens 237 Brand, Ulrich 19 Brauch, Günter 137 Brauch, Hans Günter 20, 21, 22, 29, 138, 189 Bredtmann, Bastian 139 Breitmeier, Helmut 23, 24, 62, 140, 141, 335 Breuer, Thomas 255

244

Bringezu, Stefan 233 Brohmann, Bettina 105 Bromundt, Mirjam 142 Brüggemeier, Franz-Josef 143 Brühl, Tanja 81 Brunk, Marten F. 144 Brunnengräber, Achim 1, 238 Bruns, Elke 239 Brüntrup, Michael 229, 240 Brzoska, Michael 25, 77 Bultmann, Ingo 145 Bürger, Veit 105 Bus, Annette 241 Busch, Per-Olof 223, 292 Buschmann, Nina 7 Buttstädt, Mareike 144 Butzlaff, Felix 26 C Canzler, Weert 242 Carius, Alexander 212 Caspary, Georg 243 Chennamaneni, Ramesh 146 Chourou, Béchir 20 Christmann, Gabriela B. 156 Claupein, Erika 147 Clausen, Jens 268, 269 Claussen, Martin 77 Conrad, Jobst 340 Cormont, Pascal 27 Crawford, Beverly 28 D Dalby, Simon 29, 189 Dalichau, Dirk 268 Damm, Lucienne 4, 30 Danielzyk, Rainer 184 Dantas, Eva 325 Dehmel, Christian 105 Diefenbacher, Hans 244, 321 Diekmann, Andreas 149 Dietz, Kristina 150 Dingeldey, Alexander 351 Dirschus, Martin 245 Distelkamp, Martin 41 Dittmann, Jörg 151 Dominguez, Damian 303 Döring, Ralf 190 Dörre, Andrei 201

Personenregister

Dott, Wolfgang 144 Dreger, Jonas 32 Duch, Annekatrin 105 Dziemballa, Timo 246 E Eckert, Manfred van 255 Edenhofer, Ottmar 123, 257 Eder, Asta 250 Edler, Dietmar 254 Eekhoff, Johann 247 Egger, Peter 33 Eguavoen, Irit 285 Eifler, Stefanie 204 Eisenkopf, Alexander 248 Eisgruber, Jesko 4, 30, 38, 292 Ekardt, Felix 352 Elger, Ula 152 Emmermann, Claudia 348 Endruweit, Günter 153 Engel, Britta 249 Epiney, Astrid 7 Erdmann, Lorenz 268 Eßer, Katja 144 F Fairbrass, Jenny 34 Falk, Ulrike 154 Falke, Andreas 35 Fechner, Rolf 155 Feichtinger, Judith 250 Fichter, Klaus 268 Fichter-Wolf, Heidi 156 Fischer, Doris 12, 325 Fischer, Isabel 230 Fischer, Klaus 36 Flitner, Michael 246 Foos, Eva 331 Frank, Susanne 27 Frankenreiter, Gertrud 40, 181 Frantz, Christiane 70 Frech, Siegfried 15 Friederichs, Andrea 251 Frieling, Tabea von 252 Frischknecht, Peter M. 326 Fritz-Vietta, Nadine 129, 157 Fröbel, Anke 327 Fromme, Johannes 339 Fromme, Jörg 225

Personenregister

Frör, Oliver 136 Fuchs, Doris 105 Fuentes, Dante 127 Fues, Thomas 12 Fuhr, Harald 253 G Gaebler, Martina 229 Gaesing, Karin 99 Gallego Carrera, Diana 158 Ganguly, Sunayana 37, 325 Gaßner, Robert 38 Gaus, Hansjörg 289 Gebuhr, Ralf 159 Gehrke, Birgit 254 Genth, Renate 160 Gerber, Nicolas 255 Giersdorf, Jens 256 Gifford, Mary Louise 257 Giljum, Stefan 234 Gleditsch, Nils Petter 39 Gleißner, Johanna 112 Godemann, Jasmin 344 Goedhart, Martin 333 Goldberg, Andreas 44 Gottschlich, Daniela 161 Gottwald, Franz-Theo 162, 258 Grabow, Busso 38 Grass, Martin 259 Grätz, Jonas 260 Grefe, Christiane 307 Grießhammer, Rainer 7 Grimm, Sven 40 Grin, John 20 Groß, Matthias 128 Großmann, Anett 41 Groth, Markus 42 Grothe, Anja 327 Grötz, Patrick 118 Grötzbach, Jochen 163 Grunert, Christina 164 Gujer, Willi 303 Gunkel, Anne 124 Günther, Edeltraud 272 H Haaren, Christina von 318 Haber, Wolfgang 318 Hagedorn, Konrad 146

245

Hahmann, Julia 144 Halfmann, Jost 328, 340 Hallding, Karl 261 Hamenstädt, Ulrich 105 Hampicke, Ulrich 318 Han, Guoyi 261 Hansen, Nils 252 Hansjürgens, Bernd 43 Hansmeier, Nadine 183 Harbrich, Kai 262 Hartje, Volkmar 224 Hauff, Michael von 263 Hausknost, Daniel 165 Hawkins, Elizabeth 234 Hees, Sarah 251 Heichel, Stephan 44 Heidbrink, Ludger 264 Heiland, Stefan 184 Heinelt, Hubert 45 Heinen, Ines 166 Heinlein, Kurt Gerard 167 Heinze, Karen 265 Heissenhuber, Alois 318 Hennefeld, Vera 266 Henseleit, Meike 267 Henseling, Christine 268, 269 Hentrich, Steffen 270 Herlyn, Anja 303 Hermes, Georg 350 Herrfahrdt-Pähle, Elke 271 Herrmann, Lars 46 Herrmann, Raoul Tarik 229, 240 Hertz, Tilman 146 Heuer, Thorsten 147 Hey, Christian 332 Heyse, Katrin 336 Hickel, Rudolf 219 Hiessl, Harald 303 Hillebrand, Bernhard 287 Hilsberg, Johanna 128 Hinterberger, Friedrich 234 Hirsch, Joachim 219 Hirschel, Dierk 219 Hirschnitz, Martin 129 Hirschnitz-Garbers, Martin 168 Hochgerner, Josef 250 Hoffmann, Esther 329 Hoffmann, Volker 118 Hofmeister, Heather 144, 163

246

Hohmann, Frank 41 Holtschneider, Uwe 296 Holzinger, Katharina 44, 292 Homeyer, Ingmar von 47 Höner, Dagmar 241 Hönow, Daniel 48 Hoppe, Holger 272 Hoppenstedt, Adrian 318 Horbach, Jens 263 Horstmann, Britta 49, 169 Huffschmid, Jörg 219 Hühner, Tanja 225 Hülsmeier, Lotta 144 Hummel, Diana 330 Hunecke, Marcel 166 I Ifejika Speranza, Chinwe 169, 279 Ipsen, Detlev 133 Irrek, Wolfgang 234, 274 J Jacob, Klaus 4, 5, 30, 38, 275, 292 Jahnke, Julia 331 Jain, Angela 146 Jakobeit, Cord 77 Jänicke, Martin 30, 68, 275, 276 Janosch, Meike 50, 171, 182 Jänsch, Janina 247 Jetzkowitz, Jens 172 Jonuschat, Helga 188 Jörgens, Helge 223 Jülich, Sebastian 277 K Kaazke, Julia 51 Kalinowski, Martin 77 Kameri-Mbote, Patricia 20 Kaphengst, Timo 86 Kauppert, Philipp 251 Keil, Andreas 334 Kellner, Martin 52 Kibaroglu, Aysegül 224 Kiplagat, Andrew 99 Kipping, Martin 53 Kiragu, Serah 173 Kirchschläger, Peter G. 174 Kirchschläger, Thomas 174 Kleinfeld, Ralf 70

Personenregister

Klement, Jan Henrik 353 Klemme, Marion 144 Klinke, Andreas 303 Knapp, Ulla 316 Knie, Andreas 242 Knierim, Andrea 278 Knill, Christoph 44, 54, 55, 223, 292 Koch, Hans-Joachim 332 Koch, Martin 59 Kohl, Wolfgang 333 Köhler-Rahm, Anette 49, 56, 169, 271, 279, 304 Kolbe, Constanze 245 Komendantova, Nadia 123 Konecny, Martin 57 Konegen, Norbert 280 König, Thomas 10 Konold, Werner 112, 318 Köpke, Ulrich 318 Köppel, Johann 239 Köppel, Martin 58 Kopp-Malek, Tanja 59 Kors, Kornelia 334 Koutalakis, Charalampos 60 Kraemer, Andreas 61 Krahl, Daniel 281 Krapf, Hanna 175 Kreibich, Volker 99 Kreile, Michael 32 Kreutzmann, Hermann 201, 286 Krikser, Thomas 172 Kristof, Kora 274, 282 Kroes, Günter 99 Kromka, Franz 187 Krömker, Dörthe 105 Kröpelin, Antje 144 Kropp, Jürgen 122 Krummenacher, Heinz 20 Kugele, Miriam 122 Kühl, Rainer 179 Kuhn, Judith 62, 63 Kuhndt, Michael 234 Kulessa, Margareta 7 Kuljasova, Antonina 176 Kumaran, Vasantha 198 Kunze, Iris 177 L Laffan, Brigid

64

Personenregister

Lämmlein, Bernd 283 Land, Rainer 284 Lange, Hellmuth 178 Larch, Mario 33 Lasowski, Ophir 179 Laube, Wolfram 285 Lederer, Markus 253 Leggewie, Claus 65 Legler, Harald 254 Leistert, Hannes 124 Lemke, Thomas 180 Lenschow, Andrea 93 Lessenich, Stephan 6 Leuchina, Anastasija 66 Li, Xinlei 67 Liebe, Jens 231 Liefferink, Duncan 13 Lindemann, Stefan 68 Lindenthal, Alexandra 59 Lipke, Jürgen 286 Löbbe, Klaus 287 Loibl, Helmut 250 Lüdeke, Matthias K. B. 146 Luger, Tobias 309 Lundsgaarde, Erik 181 Lutter, Stephan 234 M Maas, Achim 212 Mack, Alexander 158 Maier, Nina 69 Mäkelburg, Tim 70 Makeschin, Franz 110 Malgorzata Ehrke, Anna 288 Manna, Utpal 231 Markard, Jochen 303 Markus, Till 246 Marschner, Christian 182 Matschoss, Patrick 270 Matthies, Ellen 183 Matthiesen, Ulf 71, 184 Matzdorf, Bettina 172 Maurer, Max 303 Medarova-Bergström, Keti 57 Medick-Krakau, Monika 110 Mehring, Marion 129 Mende, Silke 72 Menniken, Timo 124 Merbitz, Hendrik 144

247

Mesjasz, Czeslaw 20 Messerli, Paul 303 Messner, Dirk 7, 73, 181, 185 Methmann, Chris 74 Meyer, Bernd 41 Meyer, Claas 172 Meyer, Wolfgang 289 Mez, Lutz 104, 109, 256, 257, 290, 291 Michael, Sabrina 144 Michaelis, Peter 270, 305 Michelsen, Gerd 344 Mies, Thomas 186 Milad, Mirjam 112 Minnaert, Anja 252 Möller, Uwe 245 Morisse-Schilbach, Melanie 110 Moser, Tiana Angelina 14 Moss, Timothy 318 Müller, Aike 292 Müller, Anna-Lena 224 Müller, Christoph 206, 289 Müller, Klaus 206, 331 Müller, Olaf L. 75 Müller, Wolfgang C. 76 Münch, Lisa 4 Murimi, James 99 Mutschler, Dennis 224 N Nagel, Uwe Jens 118 Naumann, Simone 356 Nelson, Gerald 206 Netzer, Nina 252 Neubert, Susanne 279 Neuneck, Götz 77 Nicolaus, Kristin 172 Niessen, Jan 187 Nitsch, Manfred 256 Nolte, Christoph 78 Nolting, Katrin 188 Nordas, Ragnhild 39 O Oberheitmann, Andreas 79 Ochs, Alexander 80 Oesterdiekhoff, George W. 293 Ohlhorst, Dörte 239 Olsson, Marie 261 Ornetzeder, Michael 250

248

Orttung, Robert 294 Ortwin, Renn 213 Oßenbrügge, Jürgen 77 Ostermann, Silja 229 Osthorst, Winfried 69, 246 Oswald Spring, Úrsula 20, 29, 189 Ott, Konrad 190, 295, 318 Otto, Daniel 81, 335 P Pahle, Michael 123 Pahl-Wostl, Claudia 271 Parchmann, Ilka 323 Partzsch, Lena 82 Pascha, Werner 296 Patt, Anthony 123 Paust-Lassen, Pia 317 Pegels, Anna 83 Pehle, Heinrich 354 Perovic, Jeronim 294 Person, Ralf-Dieter 183 Peter, Gerd 317 Pethig, Rüdiger 84 Petit, Patrick U. 191 Pettenkofer, Andreas 85 Peukert, Helge 297 Pfaffenbach, Carmella 144 Pfau, Cornelie 147 Pier, Eva 188 Pistorius, Till 11, 86 Pleines, Heiko 294 Poldas, Bhaskar 146 Poloni, Verena 87, 340 Popplow, Marcus 228 Porath, Jane 336 Potthast, Thomas 318 Pratt, Nadine 234 Preisendörfer, Peter 149 Pretzsch, Jürgen 215, 308, 319 Prothmann, Jan 229 Pye, Oliver 298 Q Quitzow, Rainer 30 R Raecke, Florian 4 Rahmstorf, Stefan 7 Raschi, Antonio 333

Personenregister

Rauprich, Daniel 192 Rauscher, Michael 33 Rave, Tilmann 33, 313 Rebmann, Karin 323, 336 Rechkemmer, Andreas 193 Reder, Michael 88 Refflinghaus, Robert 245 Reichel, André 125 Reichert, Luisa 251 Reichwein, Wilko 337 Reisinger, Eva 71, 89 Renn, Ortwin 299 Rennkamp, Britta 325 Reuter, Klaus 188 Rheinberger, Christoph 300 Rhodius, Regina 124 Richerzhagen, Carmen 90, 252 Rieter, Heinz 301 Robert, Rüdiger 194 Rodenberg, Birte 195 Röhner, Charlotte 334 Röhr, Ulrike 91 Rohracher, Harald 250 Röhricht, Wieland 331 Roithner, Thomas 92 Roll, Christine 144 Rommel, Kai 146 Roose, Jochen 338 Rosa, Hartmut 196 Rösener, Werner 302 Rosenkranz, Lydia 86 Roth, Achim 122 Roth, Michèle 23 Roth, Steffen J. 247 Rottmann, Katja 93 Ruddat, Michael 299 Rudolph, Frederic 17 Rudolph, Sebastian 94 Ruef, Annette 303 Ruffing, Reiner 197 Ruppert, Uta 120 Rußbild, Jonas 252 Rußler, Steffen 339 S Saam, Nicole J. 46 Saar, Martin 95 Sachsen, Timo 144 Sakdapolrak, Patrick 198

Personenregister

Sand, Isabel van de 169, 304 Sangmeister, Hartmut 283 Santarius, Tilman 96 Sartorius, Christian 303 Sattler, Claudia 172 Schäfer, Stefan 199 Schäfer, Tanja 146 Schaich, Harald 112 Schallies, Michael 333 Schaltegger, Stefan 312 Schasse, Ulrich 254 Scheiber, Lukas 125 Schellnhuber, Hans-Joachim 7 Schepelmann, Phillip 234 Scheumann, Waltina 224 Schickhoff, Udo 201 Schippl, Jens 47 Schlatterer, Florian 305 Schliep, Rainer 129 Schlipphak, Bernd 124 Schluchter, Wolf 152, 322 Schmid, Jürgen 7 Schmid, Susanne 200 Schmidt, André 306 Schmidt, Imke 264 Schmidt, Lars 97, 98 Schmidt, Manfred G. 114 Schmidt, Matthias 201 Schmidt, Olaf 318 Schmidt, Rudolf 355 Schmidt-Bleek, Friedrich 234 Schmidt-Kallert, Einhard 99 Schmidtlein, Sebastian 201 Schmied, Barbara 326 Schmitt, Christine B. 11 Schmude, Jürgen 351 Schneider, Christoph 144 Schneider, Mycle 290, 291 Schneider, Volker 105 Schöb, Ronnie 232 Scholz, Imme 40, 100 Schomaker, Rahel 171, 182 Schomers, Sarah 172 Schön, Susanne 239 Schorowsky, Nadja 105 Schrage, Sigrid 202 Schreiner, Johann 318 Schreurs, Miranda 37, 48, 67, 105, 109, 223

249

Schreurs, Miranda A. 101 Schröder, Hans-Henning 294 Schröder, Miriam 253 Schröder, Sabine 146 Schubert, Renate 7, 300 Schüle, Ralf 102 Schüler, Sonja 203 Schumann, Harald 307 Schützenmeister, Falk 328, 340 Schwanewedel, Julia 323 Schwarz, Rixa 3 Schwindenhammer, Sandra 62 Sebaldt, Martin 218 Seipel, Christian 204 Seliger, Günther 257 Selle, Klaus 144 Senghaas, Dieter 23 Setiadi, Neysa 205 Siebenhüner, Bernd 123, 329 Sieber, Stefan 206 Siebert, Rosemarie 206, 207, 349 Siegmund, Alexander 164, 341, 342, 356 Siegmund, Alexandra 341, 342 Simon, Nils 4 Simonis, Georg 63 Siuda, Agata 144 Skodawessely, Constance 308 Smale, Benjamin 251 Soboll, Anja 351 Sommerer, Thomas 44, 292 Sorge, Arndt 232 Sotirov, Metodi 86 Sotoudeh, Mahshid 343 Specht, Kathrin 349 Spengler, Thomas Stefan 249 Stamm, Andreas 251, 325 Staus, Alexander 208 Stehr, Nico 209 Steinborn, Jenny 309 Steiner, Sylvia Marlene 224 Stenzel, Alexandra 310 Sterk, Wolfgang 17 Stern, Nicholas 103 Sternfeld, Eva 79 Steurer, Reinhard 311 Steuwer, Sibyl 104 Stieß, Immanuel 330 Stockmann, Reinhard 266, 289 Stoll-Kleemann, Susanne 78, 129, 157,

250

168 Stoltenberg, Ute 344, 345, 346, 347, 348 Storch, Hans von 209 Störmer, Eckhard 303 Strömgren, Monika 333 Strübel, Michael 210 Suda, Michael 110 Sukopp, Herbert 318 Swyngedouw, Erik 211 T Tang, Lixia 118 Tänzler, Dennis 212 Taubenböck, Hannes 122 Teubner, Maik 225 Teutsch, Barbara 213 Tews, Kerstin 105, 292 Thiel, Andreas 106 Thieme, Margret 107 Thoenig, Jean-Claude 232 Thurner, Paul W. 76 Tiemann, Silja 207 Tietz, Hans-Peter 225 Tiroch, Michael 311 Tjaden, Karl Hermann 186 Tosun, Jale 54, 55, 223 Toussaint, Dominik 303 Triebswetter, Ursula 33 Tröltzsch, Jenny 312 Truffer, Bernhard 303 Tschurenev, Eva-Maria 300 Tzschaschel, Sabine 184 U Uckert, Götz 349 Ulrich, Philip 41 Urban, Thomas 214 Uttke, Angela 38 V Vagt, Henrik 292 Vlek, Paul 154 Vossler, Christian 247 W Wachten, Kunibert 144 Wackerbauer, Johann 108, 313 Wagner, Hermann-Josef 183 Walenta, Thomas 224

Personenregister

Walther, Grit 249 Wang, Yi 215 Watanabe, Rie 109 Weber, Anne 99 Weber, Barbara 314 Wehlau, Diana 175 Weidner, Helmut 216, 315 Weinberger, Nora 47 Weller, Christoph 217 Welzer, Harald 65 Werland, Stefan 110, 292 White, Mark 272 Willenbockel, Dirk 111 Winkel, Georg 86, 112 Winter, Wiebke 268 Wisniewski, Murad Ludomir Wissen, Markus 150 Wittek, Susanne 316 Wolf, Frieder Otto 317 Wolter, Marc Ingo 41 Wurster, Stefan 114, 115 Wurzel, Angelika 318 Y Yan, Bo 116 Yin, Min Htut 319 Z Zabel, Hans-Ulrich 314 Zeitler, Benjamin 218 Zelli, Fariborz 49, 169, 320 Zhimin, Chen 116 Zielinski, Jennifer 183 Zieschank, Roland 321 Zimmer, Anna 117 Zimmermann, Willi 14 Zinn, Karl Georg 219 Zweynert, Joachim 301

113

Sachregister

251

Sachregister A Abfallvermeidung 309 Abfallverwertung 309 Abfallwirtschaft 303, 309 Abhängigkeit 36 Abrüstung 23 Abwasser 303 Ackerbau 302 Adorno, T. 139 Afghanistan 53 Afrika 11, 50, 62, 80, 92, 99, 119, 120, 124, 129, 148, 154, 157, 163, 169, 171, 173, 193, 194, 200, 206, 229, 231, 240, 246, 251, 271, 279, 280, 285, 304, 315, 325 agenda setting function 54 Agrarbetrieb 208, 235 Agrarindustrie 240, 258 Agrarpolitik 42, 258, 348 Agrarprodukt 49, 208, 229, 240, 256, 259, 302, 308 Agrarreform 235 Agrarstruktur 229 Ägypten 171 Akteur 40, 46, 63, 70, 73, 94, 102, 106, 112, 123, 125, 145, 168, 171, 188, 197, 207, 213, 239, 295, 310, 326 Aktivierung 269 Allokation 50, 61, 136, 271 Alltag 209 Alpenraum 300 alter Mensch 131, 192 Alternativbewegung 72 Altlasten 128 Ambivalenz 85 Andenraum 11, 129, 163, 283 Angst 164 Anreizsystem 172, 304 Anthropologie 155, 202 antiautoritäre Erziehung 85 Antike 202 arabische Länder 50, 137, 171, 182 Arbeit 219, 228 Arbeitskräftenachfrage 263 Arbeitsmarkt 263, 313

Arbeitsmarktentwicklung 2, 200, 263 Arbeitspolitik 317 Arbeitsprozess 337 Arbeitsschutz 245 Arbeitsteilung 228 Arbeitswelt 293 Argentinien 286 Armut 127, 130, 146, 148, 198, 229, 230, 240, 279 Armutsbekämpfung 56, 169, 195 ASEAN 67 Asien 9, 11, 12, 15, 16, 31, 36, 37, 53, 62, 79, 80, 100, 101, 107, 109, 111, 116, 117, 118, 123, 129, 136, 137, 146, 171, 177, 198, 205, 215, 216, 224, 230, 243, 252, 257, 259, 261, 277, 281, 286, 294, 296, 298, 319, 325 Äthiopien 11, 119, 285 Atomwaffensperrvertrag 23 Aufklärungszeitalter 202 Auktion 268, 269 Ausbildung 337 Auslandsinvestition 294 Außenpolitik 13, 110, 281, 294 Außenwirtschaftspolitik 294 außeruniversitäre Forschung 328 Ausstellung 214 Australien 216, 315 Autarkie 48 Authentizität 196 Autonomie 152 Autorität 8 autozentrierte Entwicklung 242 B Baden-Württemberg 351 Baltikum 207 Bangladesch 62 Baugewerbe 41 Bayern 351 Bedürfnis 228 Befragung 204 Begriffsbildung 21, 138 Behörde 99 Belastung 353

252

Benchmarking 289 Benin 154 Benutzer 183, 250, 268 Beratung 308, 331, 349 Beratungsgremium 199 Bergbau 159, 315 Berggebiet 230 Berichterstattung 4, 289, 296 Berichtswesen 87 Berlin 48, 199, 278, 331 berufliche Weiterbildung 327 berufsbildende Schule 336 Berufsbildung 337 Beschaffung 5 Beschäftigung 219 Beschäftigungsbedingungen 219 Beschäftigungseffekt 254, 263, 313 Bestandsaufnahme 241 Best Practice 5, 225, 289 Beteiligung 207, 218, 250 Bevölkerung 11, 99, 122, 166, 198, 215, 296, 300 Bevölkerungsentwicklung 137, 144, 153, 194, 302, 348, 356 Bevölkerungspolitik 144 Bewertung 42, 43, 78, 136, 164, 179, 241, 249 Bewusstsein 142, 186, 264 Bilanzierung 297, 332 bilaterale Beziehungen 260 Bild 341 Bildung 35, 174, 323, 331, 334, 348 Bildungseinrichtung 348 Bildungspolitik 114, 348 Binnenmarkt 292 Biodiversität 11, 37, 51, 64, 90, 97, 98, 99, 106, 129, 154, 195, 229, 236, 304 Biographie 26 biologische Faktoren 168 Biologismus 155 Biosphäre 318 Boden 99, 154, 342 Bodennutzung 99 Bolivien 11, 163 Bourdieu, P. 85 Brandenburg 48, 71, 133, 159, 278, 331 Brasilien 11, 80, 226, 256, 283, 325 Bruttoinlandsprodukt 321

Sachregister

Budget 208 Bulgarien 203 Bund 14 Bundesministerium 5 Bündnis 90/ Die Grünen 19, 72, 74 Bündnispolitik 80 Bürger 76, 322 Bürgerbeteiligung 52, 145, 152, 166 Bürgerinitiative 145 bürgerschaftliches Engagement 145, 203 Burkina Faso 154, 231 C CDU 26 Chancengleichheit 130 Chemie 299, 324, 328, 340 chemische Industrie 288, 299, 324 China 9, 12, 15, 16, 31, 79, 80, 100, 101, 107, 111, 116, 118, 136, 215, 243, 252, 261, 281, 325 Christentum 202 Computerspiel 339 Coping-Verhalten 198 Corporate Citizenship 296 Corporate Social Responsibility 311 Costa Rica 283 Curriculum 336 D Dänemark 65, 239 Daten 313 Dauer 316 DDR 143 Definition 78, 167 Deliberation 315 demographische Faktoren 200 Demokratie 23, 24, 72, 226, 310, 350 Demokratieverständnis 72, 295, 310 Demokratisierung 45, 50, 66, 145 Denkmalschutz 184, 199 Deregulierung 93, 223, 226 Desertifikation 21, 169, 193, 319 Determinanten 74, 222, 266, 269 Determinismus 186 Deutsches Reich 155 Dezentralisation 34, 48, 127 Dialektik 139 Dialog 37, 315 Didaktik 335

Sachregister

Dienstleistung 263 Diffusion 33, 94 Diskurs 25, 77, 128, 134, 143, 156, 165, 178, 184, 228, 258, 299 Diskussion 73, 143, 352 Dogmatik 353 Dokumentation 289 Dorf 152, 177, 326 Dorfentwicklung 152, 326 Dritte Welt 17, 39, 103, 124, 130, 193 E Ecuador 129, 283 EDV-Programm 351 Einfluss 8, 32, 125, 338 Einkauf 268, 269 Einkommen 229 Einsparung 309 Einstellung 164, 173, 192, 208, 216, 228, 241, 268, 296, 308 Einstellungsänderung 241 Einwohner 38 Einzelhandel 208 Eisenbahn 242 Electronic Learning 335, 341 Elektrizität 105, 247 Elektrizitätswirtschaft 123, 290, 294 Elektroberuf 337 elektronische Medien 65, 337 elektronischer Handel 268 Elfenbeinküste 154 Emanzipation 310 Embryo 135 Emission 1, 17, 51, 75, 79, 96, 97, 98, 102, 103, 111, 237, 241, 249, 305 Emissionshandel 1, 15, 61, 75, 79, 84, 98, 102, 108, 110, 171, 227, 238, 270, 280, 305, 314 Emotionalität 339 Energie 3, 12, 18, 36, 48, 92, 111, 146, 158, 170, 175, 213, 229, 234, 252, 274, 309, 323, 349 Energieeinsparung 35, 57, 94, 105, 111, 151, 183, 294 Energieerzeugung 35, 36, 224, 225, 229, 240, 259, 290, 294, 306, 308, 318, 349 Energiepolitik 3, 18, 20, 36, 40, 48, 59, 61, 76, 84, 92, 102, 104, 105, 111,

253

114, 115, 146, 225, 234, 237, 239, 243, 256, 260, 281, 283, 284, 287, 291, 307 Energietechnik 111, 158, 239, 257 Energieträger 18, 48, 111, 152, 221 Energieverbrauch 79, 105, 111, 130, 141, 146, 247, 261 Energieversorgung 18, 36, 48, 76, 79, 104, 111, 152, 158, 237, 239, 244, 247, 251, 260, 261, 323, 336 Energiewirtschaft 18, 36, 102, 123, 213, 221, 260, 294 Engagement 65, 125, 216, 343 Entgrenzung 210 Entscheidungsfindung 10, 106, 123, 310 Entscheidungshilfe 128, 351 Entsorgung 249 Entwicklungsförderung 83, 111 Entwicklungshilfe 31, 40, 49, 56, 169, 195, 243 Entwicklungshilfepolitik 40, 50, 181 Entwicklungsland 1, 9, 11, 12, 15, 16, 17, 31, 37, 40, 49, 50, 52, 53, 56, 62, 79, 80, 92, 97, 99, 100, 101, 107, 111, 116, 117, 118, 119, 120, 123, 124, 127, 129, 130, 136, 137, 140, 141, 145, 146, 148, 154, 157, 163, 169, 171, 173, 177, 181, 182, 193, 194, 198, 201, 205, 206, 207, 215, 224, 226, 229, 230, 231, 240, 243, 246, 251, 252, 253, 256, 257, 259, 261, 271, 277, 279, 280, 281, 283, 285, 286, 293, 298, 304, 315, 319, 320, 325 Entwicklungsmodell 1, 98, 201 Entwicklungsplanung 56, 98 Entwicklungspolitik 23, 31, 49, 50, 56, 88, 98, 111, 148, 169, 181, 195, 243, 253 Erdatmosphäre 1, 103, 189, 355 Erdgas 260, 294 Erdkundeunterricht 341 Erdöl 18, 92, 120, 294 Erfolg 14, 42, 94, 129, 167, 199 Erfolg-Misserfolg 26, 43, 129, 261, 354 Erhebungsmethode 313 Erholung 153 Erkenntnisinteresse 197 Erklärung 219 Ernährung 3, 20, 146, 175, 187, 195, 279

254

ernährungsbedingte Krankheit 147 Ernährungssituation 3 erneuerbare Energie 1, 15, 48, 57, 84, 108, 152, 170, 213, 221, 225, 226, 237, 244, 252, 256, 257, 259, 283, 290, 336, 339, 349 Erwachsenenbildung 342 Erwartung 164 Erwerbsarbeit 219 Erwerbsform 219 Essverhalten 147 Estland 207 Ethik 258 ethnische Gruppe 119 ethnischer Konflikt 120 EU 1, 3, 12, 13, 25, 32, 34, 42, 45, 55, 56, 57, 59, 60, 64, 67, 68, 69, 71, 84, 86, 92, 93, 94, 102, 104, 106, 108, 112, 116, 158, 184, 234, 237, 246, 260, 270, 273, 292, 293, 305, 350, 353 EU-Politik 10, 40, 54, 56, 57, 71, 82, 84, 86, 181, 207, 234, 273, 282, 288, 292 Europa 3, 10, 12, 31, 33, 57, 61, 76, 78, 86, 104, 123, 125, 128, 165, 199, 200, 218, 226, 237, 242, 260, 265, 292, 293, 294, 298, 302 europäische Institution 34, 54 europäische Integration 64, 106, 210, 226, 273, 301 Europäische Kommission 32, 59, 64, 93, 260 Europäischer Gerichtshof 174 europäischer Markt 292 europäische Sicherheit 137 Europäisches Recht 353 Europäisierung 34 Europapolitik 34, 47 EU-Staat 57, 94, 237 Evaluation 269, 273, 332 Experiment 149, 177 Experte 26, 32, 61, 199 externe Effekte 158, 297 F Facharbeiter 337 Fachdidaktik 341, 345 fachliche Kommunikation 128 Fachwissen 314, 329

Sachregister

Fahrrad 192 Fairness 75, 216 Feminismus 126, 161, 317 Fertigungsverfahren 249 Finanzbedarf 83 Finanzierung 17, 49, 57, 83, 103, 199, 243, 257, 265, 290 Finanzkrise 2, 35, 74, 219, 220, 222, 284 Finanzmarkt 23, 220, 222, 241, 307 Finanzwirtschaft 102, 221, 257 Finnland 64 Fischerei 190, 246, 279 Flächennutzung 41, 128, 308, 342 Flüchtling 7 Flughafen 342 Fluss 58, 107, 231 Föderalismus 332 Folgekosten 204 Förderungsprogramm 84 Fordismus 284 Forschung 272, 328 Forschungsansatz 134, 186, 197 Forschungseinrichtung 333, 338 Forschungsgegenstand 197 Forschungspolitik 114, 340 Forschungsprojekt 189 Forschungsstand 22, 134, 178 Forschung und Entwicklung 325 Forstwirtschaft 86, 97, 110, 127, 169, 176, 262, 308, 319 Fortschritt 139, 186 Frankreich 58, 143, 232, 302 Frau 50, 91, 131, 148 Frauenbild 195 Frauenförderung 195 Frauenpolitik 195 Freiheit 88, 161 Freiwilligkeit 10, 93, 311 Fremdenverkehrsgebiet 326 Frieden 25 Friedenspolitik 9, 20 Friedenssicherung 23, 51, 174 frühe Neuzeit 95 Frühwarnsystem 205 Führungskraft 327 funktionale Differenzierung 328 Fußgänger 192

Sachregister

G Gebiet 128 Gebrauchtware 269 Gefahrstoff 299 Geldtransfer 286 Gemeinschaft 177 Generation 120, 352 Generationenverhältnis 130, 352 Genossenschaft 226 Gentechnologie 196, 236, 258 Geographie 124, 341 Geopolitik 92 Gerechtigkeit 15, 23, 24, 73, 75, 77, 88, 91, 98, 126, 130, 216, 307, 352 Geschlecht 91, 126 Geschlechterpolitik 195 Geschlechterverhältnis 91, 189 geschlechtsspezifische Faktoren 148, 161 Geselle 337 Gesellschaftskritik 2, 161 Gesellschaftsordnung 160 Gesellschaftstheorie 155, 197 Gesetz 108 Gesetzbuch 354 Gesetzentwurf 354 Gesetzesvollzug 64 Gesetzgebung 14, 354 gesetzliche Regelung 14, 102, 184 Gesundheit 20, 35, 146, 198 Gesundheitspolitik 23 Gesundheitsversorgung 195 Gesundheitswesen 331 Gewalt 7, 25, 85, 120, 140, 141, 185, 194, 293 Gewaltbereitschaft 141 Gewässer 159 Gewerkschaft 218, 241, 317 Ghana 163, 231, 285 Glaubensfreiheit 174 Gleichgewichtsmodell 305 Gleichheit 88 globaler Wandel 31, 130, 251, 343 Global Governance 9, 12, 23, 88, 116, 126, 210, 233, 284, 315 Globalsteuerung 22, 233 Governance 4, 13, 27, 45, 47, 49, 50, 55, 60, 63, 71, 89, 93, 126, 129, 146, 156, 171, 262, 271, 315 Grenzgebiet 107, 231

255

Grenzkosten 270 grenzüberschreitende Zusammenarbeit 58, 107 Griechenland 64 Großbetrieb 311 Großbritannien 25, 34, 69, 168, 177, 207, 216, 239, 291 Große Koalition 354 Großstadt 62, 117, 146 Grundbedürfnis 162 Grundrecht 350, 353 Grundsatzprogramm 75 Grundschule 344 Grünfläche 214, 334 Gruppe 179, 186, 205 Gruppeninteresse 343 Gutachten 4, 32 Güterverkehr 242 H Handel 12, 208, 235, 268, 269, 270, 305 Handelspolitik 269 Handlung 63, 105, 142, 204 Handlungsfähigkeit 13 Handlungsorientierung 85, 264 Handwerk 266 Harmonisierung 34, 60 Hauptschule 344 Herrschaft 160, 161 Hessen 267, 310 historische Analyse 58, 79, 202 historische Entwicklung 22, 42, 44, 46, 55, 66, 72, 85, 115, 116, 143, 145, 155, 159, 167, 223, 228, 239, 260, 273, 286, 302, 338, 342, 356 Hochschule 322, 323, 330 Hochschulforschung 330 Hochtechnologie 135 homo oeconomicus 123 Horkheimer, M. 139 Humanisierung der Arbeit 317 Hunger 193, 302 Hypothese 94 I Identifikation 167 Identität 120, 196 Ideologie 190 illegale Einwanderung

200

256

Illegalität 176 ILO 23 Image 288 Implementation 24, 34, 45, 52, 54, 55, 59, 64, 71, 79, 90, 93, 207, 314 Import 270 Index 42 Indien 9, 11, 15, 31, 37, 80, 100, 111, 117, 146, 177, 198, 257, 259, 277, 325 Indikator 78, 127, 205, 249, 254, 316, 321 Indikatorenbildung 277 Indischer Ozean 11, 129, 157 Individuum 186, 202 Indonesien 129, 205 Industrialisierung 101 Industrie 33, 75, 247, 263 Industriegebiet 273 Industriekultur 273 industrielle Revolution 228 Industriepolitik 108, 273, 276, 287, 306 Industriestaat 115, 286 Infektionskrankheit 198 Information 164, 264, 299, 338 Informationspolitik 23 Informationsverhalten 147 Infrastruktur 61, 117, 122, 192, 224, 242, 303, 351 Ingenieurwissenschaft 343 innere Sicherheit 7, 77 Innovation 36, 73, 94, 118, 177, 213, 219, 226, 234, 239, 250, 274, 276, 278, 306 Innovationsfähigkeit 172, 254 Innovationsforschung 276 Innovationspolitik 30, 33, 276 Innovationspotential 5, 94 Innovationsträger 251 Institutionalisierung 116, 340 institutionelle Faktoren 44 institutioneller Wandel 146 Instrumentarium 25, 33, 42, 84, 102, 104, 105, 108, 183, 238, 245, 272, 304 Integration 59, 106, 157, 168, 189 integrierte Planung 38 Intellektueller 293 Interaktion 326 Interdependenz 25, 84, 145, 281, 351 interdisziplinäre Forschung 124, 189, 330,

Sachregister

340 Interdisziplinarität 189, 330 Interessenausgleich 145 Interessengruppe 76, 243, 326 Interessenkonflikt 243, 326 Interessenlage 326 Interessenorientierung 260 Interessenpolitik 294 Interessenvertretung 218, 338 internationale Arbeitsteilung 130, 248 internationale Beziehungen 12, 17, 22, 40, 53, 61, 66, 124, 138, 185, 189, 233, 281 internationale Hilfe 17 internationale Interdependenz 17, 233 internationale Kapitalbewegung 307 internationale Organisation 8, 24, 46, 60, 82, 111, 138, 210, 233, 328 internationale Politik 8, 11, 12, 20, 24, 28, 43, 44, 51, 58, 63, 65, 79, 81, 82, 87, 91, 110, 113, 138, 210, 216, 233, 328 internationaler Konflikt 124 internationaler Vergleich 44, 62, 76, 105, 109, 115, 129, 143, 184, 207, 209, 216, 223, 239, 242, 243, 288, 290 internationaler Wettbewerb 181 internationales Abkommen 10, 37, 49, 63, 65, 79, 90, 97, 98, 100, 102, 116, 233, 247 internationale Sicherheit 7, 39, 51, 113, 137, 212, 262 internationales Recht 233, 355 internationales Regime 8, 24, 63, 79, 87, 90 internationales System 9 internationale Wanderung 200 internationale Wirtschaftsbeziehungen 246, 309 internationale Zusammenarbeit 12, 40, 46, 47, 53, 58, 60, 67, 80, 103, 116, 185, 194, 195, 232, 281, 293, 315, 325 Internationalisierung 13, 22, 130 Internet 65, 268, 269, 341 Interpretation 350 Intervention 306 Interventionismus 19 Investition 33, 83, 123, 243, 288 Investitionshemmnis 83, 257 Irak 137, 171

Sachregister

Irland 64 Islam 171, 182 Israel 137 Italien 346, 351 J Japan 101, 109, 216, 296 Jordanien 137 Jugendlicher 120, 164, 293, 339 K Kalter Krieg 22 Kanada 18, 216 Kanton Luzern 14 Kanton Zürich 14 Kapazität 165, 216 Kapital 265 Kapitalbewegung 265 Kapitalismus 1, 6, 19, 74, 121, 150, 219, 220, 284, 286, 293, 297, 298, 301, 307 Kapitalverwertung 1 Karibischer Raum 129 Kasachstan 53 Katastrophenschutz 49, 122 Kaufkraft 264 Kaufverhalten 84, 105, 147, 208, 267, 268 Kenia 99, 148, 173, 279 Kennzahl 249 Kernenergie 66, 76, 77, 290, 291 Kernkraftwerk 85, 290, 291 Keynesianismus 74, 220, 222 Kind 334, 339 Kirgistan 53, 201 Kleingewerbe 296 Klima 3, 9, 12, 31, 43, 49, 63, 81, 91, 96, 102, 119, 146, 154, 173, 185, 190, 198, 209, 238, 241, 277, 279, 289, 302, 307, 318 Klimapolitik 3, 81, 102, 109, 307 Klimaschutz 11, 25, 35, 37, 43, 48, 61, 63, 65, 75, 77, 79, 83, 84, 87, 88, 97, 98, 102, 109, 110, 111, 116, 123, 144, 152, 173, 227, 237, 238, 239, 241, 247, 249, 253, 261, 267, 270, 276, 289, 290, 294, 298, 304, 312, 314, 320, 328, 329, 332 Klimawandel 1, 3, 7, 9, 15, 17, 20, 21, 22, 25, 27, 28, 29, 32, 39, 40, 43, 49, 51,

257

53, 56, 62, 73, 74, 75, 77, 79, 80, 87, 88, 91, 92, 96, 97, 98, 100, 101, 103, 111, 112, 116, 122, 126, 130, 137, 138, 140, 141, 146, 148, 154, 156, 163, 164, 165, 166, 167, 168, 169, 173, 175, 181, 185, 193, 195, 206, 209, 212, 216, 217, 227, 231, 236, 238, 241, 244, 252, 260, 261, 264, 271, 276, 278, 279, 284, 285, 291, 298, 302, 304, 320, 325, 328, 331, 333, 335, 337, 340, 351, 355 Knappheit 53, 124, 141, 185, 234 Know-How 49, 314 kognitive Fähigkeit 333 Kohle 159, 247, 315 Kollektivbewusstsein 85, 186 kollektive Identität 85 Kolonialismus 1 Kommerzialisierung 280 Kommission 32 Kommunalpolitik 34, 48, 89, 144, 283 Kommunalverwaltung 127 Kommunikation 128, 258, 339 Kommunikationspolitik 23 Kompetenz 327, 341 Komplexität 138 Kompromiss 75 Konfliktbereitschaft 141 Konfliktbewältigung 53 Konfliktbewusstsein 13 Konfliktfähigkeit 13 Konfliktforschung 141 Konfliktpotential 29, 141, 212 Konfliktregelung 29, 60, 182, 194 Konfliktstruktur 13, 60, 141 Konfrontationspolitik 281 Konjunkturpolitik 222 Konjunkturtheorie 301 Konsens 28, 328 Konstrukt 164 Konsumfunktion 264 Konsumgesellschaft 264 Konsumgut 316 Konsumverhalten 133, 146, 264, 268, 269, 296 Kontinuität 187 Kontrolle 264 Konvention 43, 58, 199 Konversion 220

258

Koordination 13, 60 Körperlichkeit 202 Kosten 97, 108, 163, 179, 227, 302, 314, 321 Kosten-Nutzen-Analyse 227, 297 Kostenplanung 41 Kraftfahrzeug 94, 192 Kraftwerk 14, 102 Krankheit 147 Kreis 41 Kreislaufwirtschaft 309 Krieg 20, 21, 92, 124, 182, 185, 194, 217, 293, 307 Kriminalität 120, 293 Krise 2, 3, 61, 73, 150, 160, 167, 171, 185, 194, 219, 295 Krisenbewältigung 35, 219 Krisenmanagement 3, 219, 320 Krisentheorie 302 Kriterium 269, 310 Kritische Theorie 139 Kroatien 207 Kuba 129 Kultur 121, 153, 160, 199, 269 kulturelle Faktoren 124, 138, 182, 301 Kulturerbe 199 Kulturlandschaft 159, 172, 184, 318, 348 Kulturwissenschaft 189 Kunde 147, 268, 269 Kundenorientierung 250 Küstenregion 156 L ländliche Entwicklung 169, 229, 230 Landnutzung 41, 99, 118, 207, 278, 318, 331, 342, 356 Landschaft 159, 207, 279, 308, 318, 342 Landschaftspflege 159, 172 Landschaftsplanung 184 Landschaftsschutz 78, 112, 207 Landwirtschaft 42, 56, 106, 130, 133, 153, 169, 190, 195, 229, 230, 231, 235, 255, 258, 279, 285, 293, 302, 308, 332, 348, 349 Langlebigkeit 316 Lastenausgleich 96 Lateinamerika 11, 49, 52, 80, 92, 129, 145, 163, 169, 226, 256, 283, 286, 293, 320, 325

Sachregister

Lebensbedingungen 99, 148, 321 Lebensmittel 147, 187, 208, 255, 267 Lebensqualität 144 Lebensstil 65, 88, 131, 133, 142, 147, 168, 241 Lebensweise 19, 65, 119, 126, 127, 131, 135, 177 Lebenswelt 38, 161 Legitimität 32, 82, 155 Lehramt 344 Lehre 330 Lehrer 333, 344 Lehrerbildung 323, 333, 344, 347 Lehrmethode 333, 335, 341 Lehrmittel 323, 342 Lehrveranstaltung 330 Leistung 179, 272 Leistungsfähigkeit 235 Leitbild 170, 177, 228 Lernen 44, 59, 177, 333 lernende Organisation 59 Lernprozess 85, 133, 170, 329, 333 Liberalisierung 260 Liberalismus 301 Lobby 75 Logistik 248 lokale Faktoren 47, 71, 173 lokale Ökonomie 89 Luft 249, 252, 350 Luftreinhaltung 1, 71, 103 Luftverkehr 312 Luxus 264 M Macht 45, 73, 92, 264 Machtpolitik 260, 294 Madagaskar 11, 129, 157 Makroebene 123 Management 3, 50, 53, 60, 78, 93, 157, 171, 182, 185, 245, 260, 271, 280, 296, 309, 312 Managementansatz 55, 272 Manager 222 Markenartikel 208 Marketing 166 Markt 123, 136, 222, 235, 262, 295 Markterschließung 257, 349 Marktmacht 264 Marktorientierung 182, 280

Sachregister

Marktstellung 222 Marktwirtschaft 1, 182, 241, 280, 297, 301 Marokko 171 Marx, K. 186 Marxismus 150 Maschinenbau 33 Massenmedien 296 Master 330 Matriarchat 160 Mechanisierung 228 Medien 37, 205, 210, 258, 342 Meer 69 Mehrebenenanalyse 13 Mehrebenensystem 13, 34, 45, 47, 55, 60, 332 Meinungsbildung 37 Meinungsforschung 209 Mensch 3, 95, 138, 160, 196, 209, 350 Menschenbild 161, 202 Menschenführung 95 Menschenrechte 20, 23, 88, 96, 120, 124, 174 Menschenwürde 135, 350 Menschheit 135, 155, 167, 307 menschliche Sicherheit 9, 189 Mensch-Umwelt-Beziehung 167, 201 Messung 299 Methodologie 193 Metropole 198 Mexiko 80, 129, 145 Migration 9, 20, 29, 51, 137, 141, 174, 189, 193, 200, 293 Migrationspotential 200 Mikroebene 123 Mikropolitik 117 militärische Intervention 92 militärischer Konflikt 25, 39, 140 Minister 26 Mitarbeiter 314 Mitbestimmung 145, 218, 226, 329 Mitgliedschaft 85, 179 Mittelalter 202, 302 Mittelamerika 52, 80, 129, 145, 283 Mitteleuropa 218, 302 Mitwirkung 152 Mobilisierung 54 Mobilität 17, 61, 175, 192 Modell 41, 96, 123, 149, 232, 265, 300,

259

351 Modellentwicklung 356 Modellversuch 188 Moderne 121, 196 Modernisierung 16, 74, 163, 241 Mongolei 101 Moral 75, 92, 135, 196, 216 moralisches Urteil 88 multinationales Unternehmen 120 Myanmar 319 N Nachfrage 175, 267, 274 nachhaltige Entwicklung 1, 4, 16, 17, 33, 36, 41, 50, 65, 96, 116, 124, 125, 127, 130, 138, 154, 157, 168, 170, 174, 177, 178, 190, 210, 226, 228, 230, 244, 246, 251, 272, 274, 279, 282, 310, 311, 315, 325, 332, 335, 336, 337, 344, 345, 347, 348 Nachhaltigkeit 15, 17, 30, 38, 56, 57, 68, 89, 125, 126, 128, 131, 133, 134, 146, 156, 158, 161, 165, 168, 170, 171, 176, 177, 178, 183, 188, 190, 223, 241, 243, 248, 252, 261, 264, 275, 287, 288, 303, 310, 315, 316, 318, 321, 325, 326, 327, 337, 343, 347, 351, 352 Nahost 50, 92, 124, 137, 171, 182, 194, 224, 280, 281 Nahostpolitik 124 Nahrungsmittel 137, 141, 240, 255 Namibia 229 nationale Entwicklung 181, 292 nationale Politik 12, 110, 113 nationale Sicherheit 7, 113 Nationalstaat 10, 51, 55, 94, 350, 355 NATO 20, 25 Natur 95, 121, 124, 138, 139, 150, 155, 160, 162, 167, 180, 190, 193, 196, 197, 199, 202, 211, 221, 228, 236, 238, 286, 298, 345 Naturschutz 1, 14, 29, 90, 99, 101, 112, 129, 143, 162, 176, 184, 190, 199, 215, 289, 297, 308, 332 Naturschutzgebiet 78, 118, 129 Naturwissenschaft 155, 189, 202 naturwissenschaftlicher Unterricht 333 Neoliberalismus 2, 19, 74, 219, 238, 280,

260

Sachregister

284, 295, 301 Netzwerk 46, 60, 61, 145, 197, 207, 213, 248, 278, 309, 331, 333, 335 neue Bundesländer 2, 151, 184, 273 neue Technologie 94 Nicaragua 52 nichtstaatliche Organisation 40, 60, 63, 64, 66, 93, 106, 125, 145, 157, 172, 199, 203, 241, 262, 282, 315 Niederlande 58, 70, 184, 207 Niedersachsen 41, 323, 344, 348 Nietzsche, F. 202 Nigeria 62, 120 Nordafrika 50, 124, 171, 194, 280 Nordamerika 3, 18, 21, 25, 28, 35, 42, 52, 61, 74, 92, 123, 167, 216, 284, 315 Nordrhein-Westfalen 27, 41, 144, 166, 192, 214, 342 Nordsee 156 Normalisierung 85 Normativität 88 Norwegen 302 Nutzen 179 Nutzungsplanung 99 Nutzwertanalyse 269

ökonomische Theorie 297, 301, 306 Ökonomisierung 228 Ökoprodukt 33, 147, 208, 259, 268, 329 Ökosteuer 84 Online-Dienst 269 Online-Medien 269, 339 Operationalisierung 204 Opposition 72 Ordnungspolitik 23, 306 Ordoliberalismus 297, 301 Organisation 8, 54, 310, 328 Organisationen 28, 63, 87, 179, 183, 191, 203, 232, 328 Organisationsstruktur 87 Organisationsziel 162 Ostafrika 11, 99, 119, 129, 148, 157, 173, 206, 279, 285 Ostasien 9, 12, 15, 16, 31, 79, 80, 100, 101, 107, 109, 111, 116, 118, 123, 136, 215, 216, 243, 252, 261, 281, 294, 296, 325 Österreich 296, 311, 351 Osteuropa 57, 165, 218, 237, 242, 293, 294 Ostmitteleuropa 57, 165, 237

O OECD 20, 243 OECD-Staat 115, 223 öffentliche Ausgaben 5 öffentliche Förderung 57, 237, 243 öffentliche Hand 265 öffentliche Investition 83 öffentliche Meinung 76, 217 öffentlicher Sektor 106 öffentlicher Verkehr 192 öffentliches Gut 10, 182, 194, 280 Öffentlichkeit 45, 54, 143, 293, 324 Ökobilanz 272 ökologische Folgen 140, 273, 295 ökologischer Landbau 133, 147, 169, 230 ökologisches System 195, 304, 356 ökonomische Entwicklung 2, 31, 54, 75, 295, 306, 356 ökonomische Faktoren 136, 175, 205, 215, 223, 227, 235, 277, 295, 300 ökonomischer Wandel 181, 272 ökonomisches Modell 10, 123 ökonomisches Verhalten 123, 133, 270

P Pakistan 286 Palästina 137 Parlamentarismus 72 Partei 26, 72, 76 Parteipolitik 72 Partnerschaft 61, 226 Patent 33 Pathologie 85 Patriarchat 121, 160 Pazifischer Raum 216, 315 Personenverkehr 242 Perspektive 36 Peru 163 Pfadabhängigkeit 232 Phänomenologie 202 Philosophie 167, 202 Planung 37, 122, 303 Planungspraxis 184 Planungsprozess 27, 166, 303 Pluralismus 174, 186 Polen 58, 129, 288, 348 Policy-Ansatz 55

Sachregister

Politikberatung 28, 32, 328, 332 Politiker 26, 40, 128 Politikfeld 45, 55 Politikfeldanalyse 64 Politikumsetzung 11, 37, 64, 90, 125, 215, 292 Politikwissenschaft 29, 55 politische Agenda 16, 233 politische Bewegung 63, 66, 72 politische Entscheidung 54, 55, 76 politische Entwicklung 201, 223 politische Faktoren 31, 168, 233 politische Führung 26 politische Integration 47 politische Intervention 86, 227 politische Kontrolle 233, 307 politische Kultur 210 politische Philosophie 95 politischer Akteur 27, 40, 44, 76 politischer Einfluss 44, 136, 213 politischer Konflikt 200 politischer Prozess 45, 109 politischer Wandel 44, 165 politisches Handeln 215 politisches Programm 32, 72, 215 politisches System 34, 50, 145 politische Stabilität 194, 200 politische Steuerung 4, 50, 55, 60, 63, 84, 93, 233, 283, 315 politische Strategie 62, 105, 137 politische Struktur 156 politisches Verhalten 76 politische Theorie 44, 58 politische Unterstützung 338 politische Verhandlung 81 politische Willensbildung 45, 76, 129 Politisierung 22, 28, 340 Portfolio-Management 309 Portugal 106 Postfordismus 284 postkommunistische Gesellschaft 273 postsozialistisches Land 53, 58, 66, 101, 129, 176, 201, 203, 207, 218, 242, 260, 271, 288, 294, 348, 351 Präsident 35, 284 Prävention 3, 51, 137, 140, 141, 212 Praxis 331 Praxisbezug 190 Preis 175, 208, 255, 264, 267, 270, 305

261

Preispolitik 287 private Institution 162 privater Sektor 106, 171 Privathaushalt 105, 277, 289 Privatinvestition 83 Privatisierung 93, 182, 280 Privatunternehmen 253 Privatwirtschaft 253 Problembewusstsein 341 Problemlösen 24, 75, 163 Produkt 268, 299, 316 Produktgestaltung 268, 316, 329 Produktion 145, 153, 235, 255, 256, 263, 309, 329 Produktionsfaktor 124 Produktionsweise 241 Produktivität 258 Produktivkraft 236 Produktlebenszyklus 249, 316 Produktpolitik 187 Produzent 152, 268 produzierendes Gewerbe 287 Prognose 73, 204, 356 Programm 310 Projekt 188, 214 Protestbewegung 65, 85, 298 Protoindustrialisierung 228 Public Private Partnership 52, 93, 253, 262 Q Qualifikation 314, 327 Qualität 208, 333, 350 Qualitätssicherung 245 quantitative Methode 193 R Radikalismus 65 Rahmenbedingung 83, 94, 192, 251 Rahmenrichtlinien 224 Rassismus 155 Rational-Choice-Theorie 149, 204 Rationalität 135, 161, 266 Raum 341 Raumnutzung 128 Raumordnung 184, 225 Raumplanung 41, 99, 184, 207 Raumwahrnehmung 341 Realität 258 Rechtsanwendung 353

262

Rechtsdogmatik 353 Rechtsfindung 182 Rechtsnorm 353 Recycling 149, 309 Reformpolitik 284, 317 Regelung 295 Regenwald 99 Regierung 26, 35, 95 Regierungsbildung 35 Regime 58, 63 Region 159, 170, 214, 226, 322, 348 regionale Entwicklung 27, 133, 159, 214, 225, 226, 303, 348 regionale Faktoren 47, 67, 168, 263 regionale Mobilität 192 regionale Verflechtung 331 Regionalisierung 34 Regionalplanung 166, 225, 348 Regionalpolitik 48 Regulierung 10, 69, 93, 94, 219, 262 Reiseverkehr 296 Religion 174, 182 Reorganisation 248, 273 Repräsentativität 82 Repression 120 Republik Südafrika 80, 129, 251, 271, 315, 325 Ressourcen 29, 50, 53, 92, 124, 126, 130, 165, 169, 171, 185, 194, 203, 228, 231, 233, 234, 259, 264, 269, 271, 274, 280, 282, 286, 287, 297, 304, 307, 309, 310, 348, 351 Rezension 155 Rezeption 143 Rezession 2 Rheinland 152 Richtlinie 69, 71, 86 Risiko 3, 61, 99, 132, 134, 142, 156, 164, 185, 198, 205, 243, 299, 300, 307, 320, 324 Risikoabschätzung 164, 243, 277 Risikoforschung 258 Risikokommunikation 299 Rohstoff 141, 228, 262, 275, 309 Rohstoffpolitik 275 Rohstoffsicherung 92 Rohstoffvorkommen 275 Rolle 32, 70, 258 Romantik 202

Sachregister

Römisches Reich 293 Ruhrgebiet 166, 214, 334 Russland 101, 176, 260, 294 Rüstungskontrolle 23 S Saarland 266 Sachsen 308 Sachverständigenrat 332 Sachzwang 221 Sahel-Zone 193 Salzburg 351 Sanierung 128, 319 Sanierungsgebiet 128 Satellit 341 Saudi-Arabien 171 Schadstoff 247, 249, 299 Schopenhauer, A. 202 Schuld 88 Schule 167, 341, 347, 348 Schweden 184, 291 Schweiz 14, 184, 207, 235, 300, 302, 303, 326, 351 Schwellenland 80, 92, 116, 140, 141, 181, 284, 291, 325 Sekundarstufe I 333 Sekundarstufe II 333 Selbstbestimmung 226 Selbstbild 186 Selbstorganisation 203 Selbststeuerung 10, 139 Selbstverantwortung 10, 93, 202 Selbstverständnis 301 Selbstverwaltung 310 Selbstzerstörung 307 Semantik 21, 22 Sicherheit 3, 7, 20, 21, 22, 25, 29, 36, 66, 77, 113, 137, 138, 174, 185, 189, 252, 260 Sicherheitspolitik 3, 21, 22, 25, 51, 77, 113, 185 Siedlung 41, 144, 153, 199 Siedlungspolitik 41 Siedlungsstruktur 356 Simulation 46, 328 Slum 117 Solidarität 88, 226, 310 Sonnenenergie 257 Souveränität 355

Sachregister

Sozialabbau 2 Sozialdemokratie 19 soziale Bewegung 66, 161, 203, 220 soziale Beziehungen 197 soziale Dienste 2 soziale Faktoren 133, 205, 215, 250, 277, 296, 350 soziale Folgen 215 soziale Funktion 153 soziale Gerechtigkeit 195 soziale Konstruktion 186 soziale Kosten 1, 163 soziale Lage 348 sozialer Konflikt 120 sozialer Wandel 119, 142, 144, 178, 293, 295 soziale Sicherung 20 soziales Netzwerk 45, 60, 91 soziales Verhalten 209 soziale Ungleichheit 35, 126, 130, 195 soziale Verantwortung 296 Sozialgeographie 193 Sozialökologie 177, 178 sozialökologische Faktoren 168, 240 Sozialpolitik 2, 119, 223, 352 Sozialstruktur 293 Sozialverträglichkeit 244 Sozialwissenschaft 29, 189, 209, 301 soziokulturelle Entwicklung 160, 201 Soziologie 155 soziologische Theorie 155, 197 sozioökonomische Folgen 356 Spanien 239, 356 SPD 26 Spinoza, B. 95 Staat 6, 30, 52, 85, 119, 145, 174, 210, 220, 239, 295, 297, 301, 350 staatliche Einflussnahme 85, 106, 295 staatliche Lenkung 220, 239 staatliche Planung 297 Staatsform 200 Staatstheorie 295 Staatsversagen 50 Staatszerfall 140 Stadt 38, 71, 144, 205, 283, 303, 334, 342 Stadtbevölkerung 198 Stadtentwicklung 38, 166, 214 Stadtgebiet 342 Stadt-Land-Beziehung 146, 153

263

Stadtrand 192 Stadtteil 144 Stakeholder-Ansatz 315 Standort 128 statistische Methode 313 Steuern 84 Steuerung 14, 54, 171, 229, 239, 272, 316 Stiftung 162 Straße 300 Strategie 17, 30, 36, 37, 73, 86, 94, 102, 144, 206, 261, 269, 282, 319, 339 strategisches Management 312 Struktur 263 Strukturpolitik 45 Strukturreform 35 Strukturwandel 55, 61, 144, 214, 330 Studentenbewegung 85 Studiengang 330 Studium 323, 344 Subjekt 186 Suburbanisierung 153 Subventionspolitik 108 Südamerika 11, 80, 129, 163, 226, 256, 283, 286, 293, 325 Südasien 9, 11, 15, 31, 37, 53, 62, 80, 100, 111, 117, 146, 177, 198, 257, 259, 277, 286, 325 Südkorea 80, 101 südliches Afrika 80, 129, 229, 251, 271, 315, 325 Süd-Nord-Wanderung 200 Südostasien 107, 129, 205, 230, 298, 319 Südosteuropa 237 Synergie 38 Syrien 137, 171 System 326 Systemanalyse 326 Szenario 2, 206, 255 T Tadschikistan 53 Tansania 206 Tausch 286 Technik 33, 163, 174, 197, 263 Technikfolgen 250 Technikfolgenabschätzung 258 Techniksoziologie 158 technische Ausbildung 343 technische Entwicklung 33, 118, 213

264

technischer Fortschritt 263 technischer Wandel 123, 170, 263 Technologie 106, 123, 251, 258, 276, 306, 320 Technologiepolitik 276 Technologietransfer 49, 163, 320 Terrorismus 217 Test 299 Thailand 129 Theater 167 Theoriebildung 189, 190 Theorie-Praxis 301, 343 Thüringen 41 Tier 186, 299 Tierschutz 299 Tirol 351 Tönnies, F. 155 Tourismuspolitik 59, 296 Tradition 85, 120 traditionelle Kultur 120 Transaktionskosten 105 Transformation 161, 201, 273, 329 transnationale Beziehungen 44, 81, 210 Transparenz 45, 82, 288 Treibhauseffekt 9, 15, 96, 100, 126, 247 Trend 242, 255 Tropen 262 Tschechische Republik 129, 218, 351 Türkei 137, 171, 224 Turkmenistan 53 Typologie 147 U Überlebensstrategie 198 UdSSR-Nachfolgestaat 53, 66, 101, 176, 201, 207, 218, 260, 271, 288, 294 Ukraine 66, 218, 288 Umsiedlung 224 Umweltbelastung 2, 18, 20, 48, 51, 75, 98, 113, 128, 151, 194, 242, 268, 275, 288, 321, 342 Umweltberichterstattung 25 Umweltbewusstsein 20, 75, 101, 131, 142, 149, 151, 162, 164, 167, 175, 191, 209, 275, 306 Umweltethik 51, 75, 162, 355 Umweltforschung 20, 22, 43, 191, 243, 330, 340 Umweltfreundlichkeit 5, 19, 30, 42, 57,

Sachregister

151, 250, 263, 288 Umweltkrise 141, 275 Umweltmanagement 20, 103, 249, 327, 329 Umweltökonomie 50, 75, 171, 263, 272, 280 Umweltschaden 7, 16, 18, 68, 86, 97, 113, 135, 146, 151, 164, 169, 252, 286, 319 Umweltschutzindustrie 254, 263 Umweltschutzorganisation 63, 191, 218 Umweltsoziologie 158, 204 Umwelttechnik 263 Umweltverhalten 51, 133, 142, 149, 151, 162, 164, 167, 183, 266 Umweltverschmutzung 51, 58, 98, 101, 111, 113, 141, 151, 252, 325 Umweltverträglichkeit 5, 151, 178, 184 UNESCO 199 Ungarn 129 Ungleichheit 286 Universalismus 88 UNO 8, 20, 90, 103, 111, 124, 174, 195, 307 Unterernährung 240 Unternehmensberatung 349 Unternehmensform 208 Unternehmenskultur 296, 311 Unternehmenspolitik 59, 266, 296, 311 Unternehmer 128 Unterricht 336, 341 Unterrichtsmaterial 323, 333, 336 Urbanisierung 106, 141 USA 3, 21, 25, 28, 35, 42, 52, 61, 74, 92, 167, 216, 284, 315 Usbekistan 53, 271 V Validierung 324 Validität 193 Verantwortung 2, 135, 174, 264, 301, 311, 343 Verantwortungsethik 311 Verbandsklage 52 Verbraucherschutz 70, 264 Verbundforschung 31 Verfassung 310, 350 Verfassungsmäßigkeit 353 Verhalten 10, 105, 123, 133, 151, 164,

Sachregister

183, 204, 228, 289 Verhaltensänderung 151, 329 Verhandlung 81, 315 Verkehr 41, 326 Verkehrsaufkommen 242 Verkehrsmittel 242, 326 Verkehrsmittelwahl 192 Verkehrspolitik 59, 192, 326 Verkehrsträger 248 Verkehrsverhalten 192 Verkehrswesen 57, 242 Vermarktung 318 Vernetzung 38, 170, 264 Vernunft 135, 139 Verpflegung 187 Verschwendung 65, 117 Versorgung 152, 287 Verteilung 73 Verteilungseffekt 84 Verteilungsgerechtigkeit 130, 350 Verteilungskonflikt 9, 53, 171, 185 Vertrag 17, 43, 58, 260 Verzicht 264, 299 Viehwirtschaft 201 Visualisierung 342 Völkerrecht 174, 355 Volkswirtschaftslehre 301 Volkswirtschaftstheorie 301 Vorarlberg 351 Vorbild 61 Vorort 192 W Wähler 10 Wahlkampf 72 Wahrnehmung 85, 142, 156, 164, 168, 173, 202, 209, 217 Wald 11, 86, 97, 99, 110, 112, 127, 169, 176, 201, 215, 262, 308, 319, 320, 334 Waldsterben 86, 98, 143 Ware 186 Wärme 33, 302 Wasser 20, 21, 29, 49, 50, 53, 58, 82, 106, 107, 117, 124, 126, 137, 141, 154, 159, 166, 171, 174, 182, 185, 194, 195, 224, 231, 241, 271, 278, 280, 285, 351 Wasserkraft 224

265

Wasserwirtschaft 50, 106, 107, 117, 124, 159, 166, 171, 182, 194, 231, 271, 280, 285, 303, 331 Website 342 Weltbank 11 Weltgesellschaft 21, 22, 103, 130, 138, 189, 210, 307, 355 Welthandel 23, 98 Weltmarkt 1, 176 Weltordnung 17, 21, 23, 73, 74, 80, 284, 307, 355 Weltpolitik 9, 13, 21, 23, 36, 74, 80, 92, 103, 284, 355 Weltwirtschaft 73, 124, 130, 174, 220, 262, 280, 284 Weltwirtschaftskrise 74 Weltwirtschaftssystem 286 Werbung 208 Werkzeug 127 Wert 216, 272, 304 Wertorientierung 196, 258, 312 Wertschöpfung 249, 282 Werttheorie 286 Wertwandel 24 Westafrika 62, 120, 154, 163, 231, 246, 285 Westeuropa 76, 260 westliche Welt 167 Wettbewerb 94, 181, 226, 254, 273, 292, 306 Wettbewerbsbedingungen 273, 306 Wettbewerbsfähigkeit 254, 273, 276, 306, 325 Widerstand 65, 236 Windenergie 239 Wirkungsanalyse 84 Wirkungsforschung 270 wirtschaftliche Lage 2 wirtschaftliche Macht 2 Wirtschaftlichkeit 48, 223, 259, 274 Wirtschaftsbeziehungen 260, 309 Wirtschaftsdemokratie 226 Wirtschaftsentwicklung 200, 201, 220, 228, 286, 287, 321 Wirtschaftsethik 258 Wirtschaftsförderung 213 Wirtschaftskrise 35, 219, 222 Wirtschaftslenkung 84 Wirtschaftsplanung 297

266

Sachregister

Wirtschaftspolitik 92, 246, 273, 276, 287, 297, 301, 316, 352 Wirtschaftssystem 286 Wirtschaftsweise 133 Wirtschaftswissenschaft 297, 301 Wirtschaftszweig 213, 263, 266, 287, 311, 312 Wissen 71, 81, 89, 118, 205, 207, 322, 324, 326, 328, 329 Wissenschaft 28, 87, 101, 143, 155, 157, 197, 251, 301, 328, 329, 330, 331, 332, 333, 348 Wissenschaftler 128, 166, 333 wissenschaftliche Beratung 338 wissenschaftliche Institution 338 Wissenschaftsanwendung 73 Wissenschaftsdisziplin 330, 340 Wissensmanagement 118, 331 Wissenstransfer 118, 157, 331 Wohlfahrt 161, 321 Wohlfahrtsstaat 284 Wohnen 153, 214 WTO 23, 260 Wüste 3 Z Zeitung 37 Zentralasien 53, 107, 201, 271 Zertifizierung 104, 176, 227, 262 Ziel 68, 90 Zielerreichung 68 Zielkatalog 17 Zielkonflikt 11, 115, 223, 326 Zielsetzung 17 Zielsystem 326 Zivilgesellschaft 24, 52, 63, 65, 66, 125, 145, 172, 191, 203 Zivilisation 121, 135, 160, 191 Zivilschutz 122 Zukunftsfähigkeit 177, 226, 327 Zukunftsorientierung 114, 131 Zulieferer 249 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 21. Jahrhundert

228 159 143, 155, 159, 286 181, 191, 290, 343

Institutionenregister

267

Institutionenregister Adelphi Research gGmbH

4, 292

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit Hannover gGmbH Bundesministerium für Bildung und Forschung

123

Büro Löbbe Wirtschaftsanalysen und -prognosen DemoSCOPE Research and Marketing

268

287

300

Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH Deutscher Rat für Landespflege e.V. -DRL-

215

318

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH 7, 8, 12, 31, 40, 49, 56, 83, 90, 97, 148, 169, 181, 224, 229, 240, 251, 252, 271, 279, 304, 320, 325 Deutsches Institut für Urbanistik -Difu-

38

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin-

254, 313

DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH 125, 299 Dortmunder Initiative zur rechnerintegrierten Fertigung -RIF- e.V.

245

Ecologic gGmbH Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik

86

EEFA Consulting GmbH 287 Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- Abt. Siedlungswasserwirtschaft -SWW- 303 Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- Centre for Innovation Research in the Utility Sector -CIRUS- 303 Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft -WSL-, Schweizerisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung -SLF- 300 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Agrar- und Lebensmittelwissenschaften -AGRL-, Institut für Agrarwissenschaft 235 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Bau, Umwelt und Geomatik -BAUG-, Institut für Umweltingenieurwissenschaften -IfU- Professur Siedlungswasserwirtschaft 303 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Umweltwissenschaften -UWIS-, Institute für Environmental Decisions -IED- 300 European Association of Development Research and Training Institutes -EADI-

40

268

Institutionenregister

Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, FB I Wirtschaftswissenschaften, Facheinheit BWL I Unternehmensführung, Personal, Organisation Professur für Umweltmanagement 327 Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik 62, 63, 335 Food and Agriculture Organization of the United Nations -FAO-

169

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. Institut für interdisziplinäre Forschung -FEST- 321 Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI-

303

Freie Universität Berlin, Center for Global Politics Graduate School of Global Politics -GSGP67 Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften Zentrum für Entwicklungsländerforschung -ZELF- 201, 286 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik 4, 5, 30, 37, 38, 48, 104, 105, 109, 223, 256, 257, 292, 321 Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Pfade organisatorischer Prozesse" 232 Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut

240

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich 6 Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH 41 GFE - Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V.

245

GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien 99 Helmholtz Zentrum für Umweltforschung -UFZ- FB Sozialwissenschaften -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie 128 Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft

263

Hochschule Bremen, Fak. Gesellschaftswissenschaften

69

Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Arbeitsgruppe Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre 118, 331 Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Fachgebiet Kooperationswissenschaften 146 Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Department für Agrarökonomie Fachgebiet Ressourcenökonomie 146 Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften des Landbaus Professur für Ökonomie und Politik ländlicher Räume 331

Institutionenregister

269

Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences 32 ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Bereich Außenhandel und ausländische Direktinvestitionen -ADI- 33 ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Bereich Umwelt und Verkehr -UVIFOK GmbH - Institut für Organisationskommunikation

33, 313

4

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB-

263

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg -IFSH- Interdisziplinäre Forschungsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Risikotechnologien 77 Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH

240, 329

Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität Köln 247 Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH -IZT-

38, 188, 268

Internationales Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung -BMBFInternational Food Policy Research Institute (en)

325

206

Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ-

170, 250

IST-GmbH - Gesellschaft für angewandte Sozialwissenschaft und Statistik

152

Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit im Globalen Wandel an der Hochschule Bremen

69, 246

Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik -IPN- an der Universität Kiel Abt. Didaktik der Chemie 323 Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung e.V. -IRS-

156

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie 206, 207, 278, 349 Max-Planck-Institut für Meteorologie

172,

77

Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel

147

nexus GmbH Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIWÖko-Institut e.V. Institut für angewandte Ökologie

146

254, 313

105

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung -ITA250, 343 Overseas Development Institute -ODI-

40

Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Abt. Geographie 164, 341, 342 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinäres Institut Naturwissenschaften, Technik, Gesellschaft 333, 356 Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut -GIUBPotsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. -PIK-

122, 123, 146, 169, 206

303

270

Institutionenregister

PTV Planung Transport Verkehr AG 146 Society for International Development -SID- Bonn chapter

40

Technische Hochschule Aachen, Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung 144 Technische Hochschule Aachen, Fak. für Architektur, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung 144 Technische Hochschule Aachen, Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik 144 Technische Hochschule Aachen, Fak. für Georessourcen und Materialtechnik, Geographisches Institut Lehr- und Forschungsgebiet Kulturgeographie, insb. Stadt- und Bevölkerungsgeographie 144 Technische Hochschule Aachen, Fak. für Georessourcen und Materialtechnik, Geographisches Institut Lehr- und Forschungsgebiet Physische Geographie und Klimatologie 144 Technische Hochschule Aachen, Medizinische Fakultät, Institut für Hygiene und Umweltmedizin 144 Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Historisches Institut

144

Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung 144, 163 Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung -ILaUP- Fachgebiet Vergleichende Landschaftsökonomie 224 Technische Universität Berlin, FB 07 Umwelt und Gesellschaft, Institut für Sozialwissenschaften IFS- Sektion Psychologie 331 Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Department Wirtschaftswissenschaften Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion Lehrstuhl Produktion und Logistik 249, 309 Technische Universität Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik 309 Technische Universität Cottbus, Fak. 01 Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Lehrstuhl für Technikgeschichte 159, 228 Technische Universität Cottbus, Fak. 04 Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Institut für Umweltmanagement Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Umweltfragen 152 Technische Universität Cottbus, Humanökologisches Zentrum

152, 322

Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Raumplanung in Entwicklungsländern 99 Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie 27, 225 Technische Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der Raumplanung 225

Institutionenregister

271

Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft 215, 308, 319 Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliche Umweltökonomie 272 Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl Internationale Politik 110 Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Techniksoziologie 340 Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen 263 Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. -unw-

125

United Nations University Bonn, Institute for Environment and Human Security 122, 205 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung 217 Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL IV Umwelt- und Ressourcenökonomie 305 Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies -BIGSAS119, 132, 173 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE II Methoden der empirischen Sozialforschung und Sozialpsychologie 204 Universität Bochum, Fak. für Ostasienwissenschaften, Sektion Politik Ostasiens

281

Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitionspsychologie Arbeitsgruppe Umwelt- und Kognitionspsychologie 166, 183 Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB-

214

Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut

201

Universität Bonn, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Bereich 03 Geographische Entwicklungsforschung 117, 198, 277 Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung -ZEF-

154, 285

Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, CEval - Centrum für Evaluation 266 Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie 289 Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung 46 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften

180

Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Professur für Soziologie, insb. Industrie- und Organisationssoziologie 268

272

Institutionenregister

Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Internationale Institutionen und Friedensprozesse 81 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer 120 Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik 11, 86, 112, 127 Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Kulturgeographie 146 Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Landespflege 112

11,

Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Lehrstuhl für Wirtschaftsund Sozialgeschichte 143 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung 267 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft Professur für Betriebslehre der Ernährungswirtschaft 179 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft 147 Universität Göttingen, Fak. für Agrarwissenschaften, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung 147 Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie und Geologie Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaft 78, 129, 157, 168 Universität Halle-Wittenberg, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Wirtschaftswissenschaftlicher Bereich, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement 314 Universität Hamburg, Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung 77 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 3 Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen Arbeitsbereich Berufspädagogik 337 Universität Hamburg, Fak. für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Department Geowissenschaften Institut für Geographie 77, 201 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Fachgebiet VWL 316 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien -ZÖSS- 316 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung -FKRE- und Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung -AKUF- 77

Institutionenregister

273

Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Umweltökonomik und Welthandel 240 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften Arbeitsgruppe Entwicklungspolitik 283 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Prof.Dr. Manfred G. Schmidt 114, 115 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften 204 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing 208, 265 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen FG Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik für den Ländlichen Raum -490a- 230, 259 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Land- und Agrarsoziologie mit Genderforschung -430c- 187 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre 118 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL, insb. Umweltökonomie sowie Ordnungs-, Struktur- und Verbraucherpolitik 136 Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie 133 Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Sozial- und Innovationspsychologie 105 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung 44, 292 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für materielle Staatstheorie 105 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Policy Forschung und Verwaltungswissenschaft 44, 223, 292 Universität Leipzig, SEPT - Small Enterprise Promotion and Training

99

Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für integrative Studien -InfiS- 344, 345, 346, 347 Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Centre for Sustainability Management -CSM- Professur für Nachhaltigkeitsmanagement 312 Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU344

274

Institutionenregister

Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung und Medienbildung, insb. der Erwachsenen- und Weiterbildung 339 Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration 10, 76 Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geographie Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie 351 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Empirische Politikforschung und Policy Analysis 76 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Forschungsschwerpunkt Globalisierung und Regionalisierung Professur für die Politik Südostasiens 70 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Forschungsschwerpunkt Globalisierung und Regionalisierung Professur für Internationale Politik und Entwicklungspolitik 105 Universität Münster, Graduiertenkolleg "Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart - Deutschland und die Niederlande im Vergleich" 70 Universität Münster, Zentrum für Niederlande-Studien

70

Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik 123 Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik 323, 336 Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Forschungsgruppe Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit -GELENA- 329 Universität Osnabrück

169

Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Vergleichende Politikwissenschaft 70 Universität Osnabrück, FB 06 Mathematik, Informatik, Institut für Umweltsystemforschung

271

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, insb. Westeuropa 218 Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Fach VWL Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Umweltökonomik 84 Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. V Technik- und Umweltsoziologie 213 Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe 334 University of Sussex Brighton, Institute of Development Studies -IDS-

40

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen -WBGU- 7, 169

Institutionenregister

275

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen 216, 315 Zentrum für soziale Innovation

250

Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V.

66

Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Phoenix-Lehrstuhl für Allgemeine BWL & Mobility Management 248

ANHANG

Hinweise

279

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Dienstleistungsangebot der Abteilung „Fachinformation für die Sozialwissenschaften“ Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf nationaler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar. Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch: ● Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östlichen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen ● Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwerpunkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschaftskommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen ● Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erweiterung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene ● Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft ● Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld „Gleichstellung in der Wissenschaft“ gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnahmen Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfolgend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufgebaut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht.

Datenbanken Die von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst soFid. SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die

Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 47.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. In Deutschland wird die Erhebung von GESIS durchgeführt, in der Schweiz von FORS - der Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften. Für Österreich hatte bis 2001 die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien diese Aufgabe inne; ab 2006/07 wurde diese vom Wiener Institut für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik - WISDOM - übernommen. Die Ergebnisse der GESIS-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen sowie von Forschungsförderern; ein nicht unerheblicher Teil an Ergänzungen wird schließlich durch Auswertung von Internetquellen sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute gewonnen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Internet vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Anfang 2009 ca. 385.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird von GESIS in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Absprachen über einen regelmäßigen Datenaustausch bestehen darüber hinaus mit dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind SOLIS und SOFIS in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. Des Weiteren stehen SOLIS und SOFIS über von GESIS betriebene Portale für Recherchen zur Verfügung:

www.sowiport.de SOLIS und SOFIS können im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport einzeln oder gemeinsam mit 13 weiteren Datenbanken durchsucht werden. sowiport enthält zurzeit folgende Datenbanken: ● ● ● ● ● ● ● ● ●



Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen Publikationen der Bertelsmann Stiftung ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt sind in und über sowiport mehr als 2,5 Millionen Quellen zu Literatur, Forschungsprojekten, Institutionen, Zeitschriften, Veranstaltungen sowie Themenschwerpunkte und Links zu Portalen erreichbar.

www.infoconnex.de Der interdisziplinäre Informationsdienst infoconnex bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalen für den Zugang zur Datenbank SOLIS – singulär oder im Verbund mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik (FIS Bildung) und Psychologie (Psyndex). Im infoconnex-Bereich „Sozialwissenschaften“ kann darüber hinaus in der Forschungsdatenbank SOFIS und in der Literaturdatenbank DZI SoLit recherchiert werden; zudem stehen auch hier im Rahmen von DFG-Nationallizenzen die sechs Datenbanken des Herstellers ProQuest/CSA zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung.

Auftragsrecherchen und Beratung bei der Datenbank-Nutzung In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt GESIS kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt. Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche beraten wir Sie selbstverständlich jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst – soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet GESIS mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Ältere Jahrgänge stehen unter www.gesis.org/sofid zum kostenfreien Download zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.

soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: ● Allgemeine Soziologie ● Berufssoziologie ● Bevölkerungsforschung ● Bildungsforschung ● Familienforschung ● Frauen- und Geschlechterforschung ● Freizeit - Sport – Tourismus ● Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern ● Gesundheitsforschung ● Industrie- und Betriebssoziologie ● Internationale Beziehungen / Friedensund Konfliktforschung ● Jugendforschung ● Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation – Medien – Sprache

● Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie ● Kultursoziologie + Kunstsoziologie ● Methoden und Instrumente der Sozialwis● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

senschaften Migration und ethnische Minderheiten Organisations- und Verwaltungsforschung Osteuropaforschung Politische Soziologie Religionsforschung Soziale Probleme Sozialpolitik Sozialpsychologie Stadt- und Regionalforschung Umweltforschung Wissenschafts- und Technikforschung

Recherche Spezial und sowiport-dossiers: aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe „Recherche Spezial“ Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zusammengestellt. In den Dossiers in sowiport (hervorgegangen aus der Reihe sowiPlus bzw. den thematischen Dokumentationen der Virtuellen Fachbibliothek Sozialwissenschaften) werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind inhaltlich gruppiert zu finden unter www.sowiport.de/themen.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa", der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung – CEWS Als integraler Bestandteil der Fachinformation bietet CEWS disziplinenübergreifend Zugänge zu Themen, Informationen und aktuellen Fragen der Gleichstellung in der Wissenschaft. Durch das Sichtbarmachen des Potentials hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen unterstützt die Datenbank FemConsult die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das CEWS-Themenportal integriert Informationen zu allen gleichstellungsrelevanten Themen im Bereich Wissenschaft und Forschung (z.B. Chancengleichheit im Hochschul- und Wissenschaftsprogramm HWP, Statistik und Gleichstellungsrecht an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen).

Internet-Service der GESIS Umfassende Informationen zu GESIS und zum Angebot an Dienstleistungen finden Sie unter

www.gesis.org GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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