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March 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Schultüte Die

INFORMATIONEN DER MATTHIAS-CLAUDIUS-SCHULEN BOCHUM

NR. 4 OKTOBER BIS DEZEMBER 2006

Gesamtschule: Neue Schüler, neue Lehrer

Grundschule: Neue Schüler, viele Aufführungen

Aktuell: 20 Jahre Grundschule Gomahilfe

Handbuch für Superstars!? Was man in der Schule für die Bühnen der Welt lernen kann

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Wirtschaftsrecht Arbeitsrecht Baurecht Familien- und Erbrecht Miet- und Pachtrecht

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Einspruchsverfahren Finanzprozessrecht Betriebsprüfungen Korrekturveranlagungen Steuerstraf- und Bußgeldverfahren

• Strafverteidigung und Bußgeldverfahren • Verkehrsrecht • Miet- und Pachtrecht • Medizinrecht

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Verwaltungsrecht Wohnungseigentumsrecht Baurecht Familien- und Erbrecht Steuerrecht

Notar Bürozeiten: Email:

Mo., Di., Do. & Fr. : 8.30-13.00 u. 14.00 bis 17.30 Uhr; Mi.: 8.30 bis 13.00 Uhr und nach Vereinbarung [email protected] Internet: www.storek.de

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Ein Handbuch für Superstars? Als Thema einer Ausgabe der Schulzeitung der Matthias-Claudius-Schulen? Was ist denn mit der MCS los, die sonst immer das Miteinander betont und versucht, auch dem Geringen Raum zu geben? Keine Sorge, dabei soll es schon bleiben, aber bei aller Betonung des Miteinanders wollen wir doch auch auf die Anforderungen und Schwierigkeiten des Lebens vorbereiten. Eine dieser Anforderungen wird für jede Schülerin und jeden Schüler sein, sich irgendwo präsentieren zu müssen. Bereiten wir in unseren Schulen angemessen darauf vor? Dieser Frage nach zu gehen, hielten wir für spannend genug für eine Schultütenausgabe. Außerdem gibt uns dieses Thema Gelegenheit, die vielen guten Fotos von Theateraufführungen, kleinen Anspielen, Klassendarbietungen, Tiertreffs und Aufführungen unserer Schüler/innen außerhalb der Schule entsprechend zu würdigen und zu dokumentieren. Ein besonderes Dankeschön gebürt in dieser Ausgabe unserem Gesamtschulkollegen und Hobby-Fotografen Martin Goepfert. Er hat nicht nur das Titelbild von Mona Ende geschossen (entstanden Justin Rotter: Ich war auf einer sehr kleinen Bühne, auf einem Startblock, und hatte vor Aufregung Bauchschmerzen. Und dann hatte ich aber den ersten Platz gemacht. Und das war im Blau Weiß in Bochum.

während der Aufführung der freien Theatergruppe der MCS „aus dem Leben und daneben“, weitere Berichte ab Seite 22), sondern auch die beeindruckenden Fotos der Schattentheateraufführungen gemacht. Wie wertvoll Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit als Erziehungsziel sein können, verdeutlicht auch der Artikel zu dieser Aufführung ( Seite 16). Es geht also gar nicht so sehr um die

Neues Mitglied in der Schultütenredaktion:

Mein Name ist Karen Hesse (38 Jahre alt), verheiratet, drei Kinder (5, 7, 9 Jahre alt) und seit zwei Jahren wieder im Dienst an der MCS-Grundschule. Ich bin Fan der Schultüte und freue mich darauf, im Redaktionsteam mitarbeiten zu können. Meine witzigste Bühnenerfahrung war ein Klaviervorspiel, bei dem der Moderator spontan das Publikum gebeten hat, die Stühle im Saal umzudrehen, da der Flügel vorne auf der Bühne keinen Platz mehr gehabt hatte. Es entstand eine wunderbar aufgelockerte Atmosphäre, die mir als Spielerin viel Spannung genommen hat.

Ausbildung zu Superstars, deshalb auch das Fragezeichen im Titel, aber es geht darum, jedem genug Erfahrungen und Selbstbewusstsein mit zugeben, um auf den Bühnen dieser Welt bestehen zu können. Aufregung, Versprecher,

Eingetütet Nervosität und auch Scheitern sind bei uns erlaubt und gehören zu den wichtigen Erfahrungen für das Leben. Durch diese Ausgabe begleiten Sie die Erlebnisse unserer Grundschüler zum Thema Bühnenerfahrungen. Sie erkennen Sie an den farblich unterlegten Kästen Mit der letzten Ausgabe haben wir uns von unserer Grundschulredakteurin Adele Schwiderski verabschiedet. Sie befindet sich in der Elternzeit. Schön, dass sich mit Karen Hesse gleich die neue Redakteurin auf dieser Seite vorstellt. Bleibt mir noch alle, die nicht täglich unsere Schulen besuchen besonders herzlich zum Basar am 25.11.06 einzuladen. Eine schöne Gelegenheit, Kontakt zu halten!

Für das Redaktionsteam Stefan Osthoff

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Die Schultüte wird auch im 19. Jahrgang ihres Erscheinens vom Förderverein der Matthias-ClaudiusSchulen kostenlos herausgegeben. Über Spenden zur Deckung der Kosten, für pädagogische Aufgaben und die erforderlichen Investitionsvorhaben unserer Schulen freuen wir uns. Konto und Adressangaben finden Sie im Impressum. Spenden an den Förderverein Matthias-Claudius-Schulen Bochum e.V. sind von der Steuer absetzbar. Wir sind wegen Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung sowie der Studentenhilfe nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Bochum-Süd, StNr. 350/5705/2249, vom 07.07.2005 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer befreit. Wir bestätigen, dass wir den uns zugewendeten Betrag nur zu satzungsgemäßen Zwecken verwenden werden. Sie erhalten von uns unaufgefordert zu Beginn des Jahres eine Spendenbescheinigung. Tragen Sie bitte deshalb deutlich Ihren Namen und Ihre Adresse ein. Wir danken für Ihre Hilfe.

Gesamtschule und Redaktion Schultüte: Weitmarer Straße 115a, 44795 Bochum, Tel. 0234/ 943650 Grundschule: Nevelstraße 3, 44795 Bochum, Tel. 0234/ 9449022 Internet: www.mcs-bochum.de e-mail-Adressen: Fö[email protected] [email protected] [email protected]

Impressum

Herausgeber und Verleger: Förderverein Matthias-Claudius-Schulen Bochum e.V., Weitmarer Str. 115a, 44795 Bochum , Tel.: 0234/452367 Redaktionsleiter: Stefan Osthoff Redaktion: Maria GummersheimerImhoff, Hanna Hauptmann, Ge org

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Einblicke ........................................................................ 7 Geistliches Wort .................................................. In Demut macht mir keiner was vor....................... 9 Vorstellungen Eine neue Lehrerin und ein Zivildienstleistender ...................................................11 215 neue Schülerinnen und Schüler .....................12

Thema Licht und Schatten Im „Rampenlicht“ stehen - was bringt das eigentlich? .....................................................................16 Singende Krokodile Tiertreff am 15.9.2006 ............................................19 „Hier stehe ich, ...“ Über die Nervosität und andere Gefühle auf der „Bühne“. ........................................................20 Theater ist konzentriertes Leben Ausschnitte aus einem eMail-Kontakt ..................22 „aus dem Leben und daneben“ Projekt der freien Theatergruppe der MCS ........25 Warum Dramen und Menschen auf die Bühne gehören Neue Studiobühne in der Gesamtschule .............26 Wenn Schüler Lehrer werden! Ehemaliger Schüler im Praktikum an der MCS .................................................................29 Präsent sein Vom Wert der Präsentation im Schulalltag ........30 Der soziale Tag Eine neue Herausforderung für die MCS ............32 Diabolo im Seniorenheim Lampenfieber für einen richtig guten Zweck......33

Aktuell Erinnerungen Die Grundschule wurde in diesem Jahr 20 Jahre alt.. .......................................................36 Hokuspokus Zauberei Wissenschaft ist stets dabei ............................39 Was die Zwiebel Bolle erzählt... .................................39 Ohne Bildung keinen Frieden Nach Afrikabesuch soll regelmäßige Hilfe anlaufen. ...........................................................40 Anders ist auch normal 4. Fußball WM der Menschen mit Behinderung .................................................................42

Hippel, Katja Leistenschneider, Karen Hesse, Ilse Steinhagen Titelbild: Martin Goepfert Fotos: Goepfert, Eberhard Franken (S. 33-36) Nils Laengner (S. 42) , Osthoff, Steinhagen, Gestaltung: Osthoff, Hauptmann Druck: Universal Druck CastropRauxel. Papier: 50% Altpapier/50%

Recycling-Faser Auflage: 2000 Exemplare Verantwortlich für Anzeigen: Stefan Osthoff, Tel. 0234/94365-340 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.6, gültig seit 1.01.06. Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 15.12.2006.

Info an den 10er Abschlussjahrgang 2006 Das Abschlussfest der 10er ergab einen „Gewinn“ von 615,90 €! Wer soll das Geld erhalten? Wo soll das Geld einfließen? Was kann angeschafft werden? Wir haben es uns nicht leicht gemacht! Als jedoch feststand, unsere Partnerschule in Goma soll unterstützt werden (siehe Seite 40/41), war das Orgateam sofort bereit, die Summe aus privaten Mitteln auf 650€ aufzustocken. Unsere Partnerschule benötigt unbedingt neue Schulbücher, Schreibmaterialien, Lehrbücher und, und und... Wir hoffen, die 10er Abschlussklasse 2006 erfährt durch unsere Schultüte, welche große Hilfe sie durch ihr Fest für Goma geleistet hat! Anm. d. Redaktion: Im Namen des Instituts Majengo und für die MCS sagen wir herzlichen Dank!

„Die Schultüte“ erscheint jedes Quartal, Bezug kostenlos. Spenden er be ten auf das Konto des Fördervereins MatthiasClaudius-Schulen Bochum e.V.: 344400 bei der Spar- und Kreditbank Evang.-Freik. Gemeinden, Bad Homburg (BLZ 500 921 00). Geben Sie bitte bei Überweisungen stets Ihre Beziehernummer an, die Sie auf dem Adress-Etikett der Umschlagseite, oben rechts finden.

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Igel auf dem Gelände der Grundschule

Wein-Lese-Abend im Mozartjahr (Nachlese)

Am 19.10.2006 fand zum dritten Mal in unserer Bücherei ein Wein-Lese-Abend statt. In diesem Jahr drehte sich alles um Wolfgang Amadeus Mozart. Mit dabei: Prof. Martin Geck (Bild oben rechts), Autor der vielbeachteten Mozart-Biographie und Schauspieler Harald Schwaiger (Schauspielhaus Dortmund). Gemeinsam mit einem Lehrerchor (Bild unten) und dem großartigen Bibliotheksteam sorgten sie für einen wunderschönen Abend!

Am 15.9.2006 wurden auf der Grünfläche des Schulgeländes der Grundschule eine Igelmutter mit zwei Kindern gesehen. Dieses seltene Ereignis wurde von vielen Kindern bestaunt. Wir hoffen, dass sich die Igel bei uns ansiedeln und im Schulgarten auf natürliche Art die Schnecken vernichten.

Fleißige Artikel-Schreiber: Die Schülerinnen und Schüler des Deutsch E-Kurses der Jahrgangsstufe 9 von Katharania Tuchmann (im Bild hinten rechts) Zeus-Projekt – Auch in diesem Jahr haben sich die 9. Klassen wieder am ZEUSProjekt der WAZ beteiligt. Uns erreichte eine „Belobigungsmail“ des zuständigen Redakteurs, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen: „...Es ist jedes Jahr wieder das gleiche Malheur: die Seitenkontingente reichen niemals aus. Daran ist, wie in unserem Erstgespräch zu Recht angedeutet, sicher auch die

Matthias-Claudius-Schule ansehnlich beteiligt ... und die Themen der Claudius-Schüler sind bekanntlich schon seit Jahren stets die etwas Ausgefalleneren – man hat mich auch in diesem Jahr nicht enttäuscht. Großes Kompliment. Vorab also ein gut begründetes Danke, Danke, Danke: Sie haben Ihren Job vortrefflich gemacht. Und Ihre Kids waren wieder die gewohnt Großartigen!“

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Ilse Steinhagen:

In Demut macht mir keiner was vor! Gedanken zum Christ sein im Rampenlicht ...

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In der Wirtschaft gibt es seit einiger Zeit den Begriff des „Social sponsering“ mit dem Schlagwort „Tu Gutes und rede darüber!“ Firmen unterstützen soziale Projekte, engagieren sich z.B. bei der Rettung des Regenwaldes, weisen in der Öffentlichkeit darauf hin und setzen dies gezielt als Werbestrategie ein. Christen auf der Bühne, Christen, die ihren Glauben zur Schau stellen, sich fromm mit ihren guten Taten präsentieren; wäre das nicht eine konsequente Fortführung dieser Marketingstrategie oder ist das nicht eher ein Widerspruch in sich? Diese Frage hat mich in bezug auf unser Schultütenthema beschäftigt und ist nicht leicht zu beantworten. In der Bibel gibt es etliche Hinweise darauf, dass christliche Aktivitäten eher in aller Bescheidenheit, im stillen Kämmerlein unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgeübt werden sollen. Zum Beispiel in der Bergpredigt: „Wenn du nun Almosen gibst, sollst du

dies nicht vor dir her posaunen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, auf dass sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, dann lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen sei; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. Und wenn ihr betet sollt ihr nicht sein, wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Synagogen und an den Ecken auf den Gassen, auf dass sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird dir´s vergelten (Matth 5,2-6). Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen, wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, auf dass Daniel Katscher: Ich war im Kindergarten und beim ersten Mal war es nicht so klasse. Es war Sankt Martin. Ich war Sankt Martin, die Hauptfigur. Das fand ich so schön. Aber als ich der Bettelmann war, habe ich nicht sehr viel Spaß gehabt. Einmal hat es gekribbelt und ein anderes Mal hat es gekitzelt. Das war klasse. Es ist zwar aufregend und sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schön. Es ist einfach klasse. Es ist schön und es ist spannend und einfach toll.

sie vor den Leuten etwas scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf dass du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten (Matth 5,16-18)“. Also Christsein ohne Erik Ortmann: Als ich im Kindergarten war, haben wir das Stück „kleiner Tannenbaum“ gespielt. Ich war der Größte in der Gruppe und musste den Kleinsten spielen. Und in der Schule bin ich bei Musik einmal beim Tanzen ausgerutscht. Rampenlicht, Bühne und Applaus?! Auf der anderen Seite gibt es Bibelstellen, die dazu auffordern Licht in dieser Welt zu sein, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern auf einen Leuchter: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen (Matth 5,14-16).“ Also doch Öffentlichkeit, im Rampenlicht stehen, sogar selber (Rampen-) Licht sein? Diese Spannung und dieser scheinbare Widerspruch löst sich für mich auf, wenn ich prüfe, aus welcher Haltung und welcher Motivation heraus ich meinen Glauben lebe und „gute Werke“ tue. Tue ich es, damit ich gesehen werde und Lob, Bestätigung und Anerkennung bekomme oder aus der Liebe heraus, die Gott mir für die Menschen schenkt, mit dem Ziel, dass der Vater im Himmel gepriesen wird? Diese Frage kann sich nur jeder Christ selbst stellen und beantworten. Wir dürfen in aller Bescheidenheit im Rampenlicht stehen und den Applaus an Gott weitergeben.

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Neu an der Gesamtschule: Name: Alter: Familie: Fächer: Hobbys:

Christiane Plücker 41 Jahre verheiratet, 3 Kinder Biologie, Sport (Beach-)Volleyball, mit der Familie Rad oder Inlines fahren, Kuchen essen, musizieren, Gesellschaftsspiele mit der Familie oder Freunden

Welche Bibelstelle für mich wichtig ist: „ We n n e s soweit ist“ – diese schlichte, aber für mich wichtige Aussage hat mich im letzten Jahr besonders beschäftigt. Entdeckt habe ich sie in Verbindung mit dem 23. Psalm. In den letzten Jahren war ich, was meine berufliche und gesundheitliche Situation anging, ziemlich ungeduldig. Beides lief für mein Empfinden nicht so, wie ich es mir in meinen Planungen gedacht hatte. Gut so, würde ich heute sagen, aber zum damaligen Zeitpunkt empfand ich das ganz anders. Mitten in meiner Ungeduld fuhr ich zu Einkehrtagen und beschäftigte mich mit dem 23. Psalm. In diesen Tagen habe ich entdeckt, dass es besser ist, sich um Dinge Gedanken und Sorgen zu machen, wenn es soweit ist. Im vierten Vers geht es um das, was Gott uns alles an Gutem gibt: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein.“

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Es hat mir gut getan, auf das zu sehen, was in meinem Leben sozusagen auf dem „reich gedeckten Tisch liegt“ und nicht auf das, was meiner Meinung nach auch noch darauf gehört hätte. Seitdem bin ich in einer Lernphase. Wenn es soweit ist, daran erinnere ich mich selber immer wieder, wenn ich mir zu viele Gedanken und Sorgen machen. Ich kann mich darauf verlassen, dass Gott weiß, was gut für mich ist. Das lässt mich gelassener leben, so wie es ein Zitat von Corrie ten Boom auf den Punkt bringt: „Das Sorgen nimmt dem Morgen nichts von seiner Last, aber dem Heute die Kraft.“ Mit welchen Wünschen und Erwartungen komme ich an die MCS? Nach Gesprächen mit zukünftigen Kolleginnen, dem Vorstellungsgespräch und Infos der Internetseiten freue ich mich auf das integrative Konzept der Schule und bin gleichzeitig gespannt, wie sich die Differenzierung im Unterricht durchführen lässt. Ich erwarte mehr Arbeit als an einer staatlichen Schule und freue mich darauf, viel dazu lernen zu können. Nach sehr positiven Erfahrungen mit meinem Lehrergebetskreis in meiner vorherigen Schule, denke ich, dass man in einem Kollegium, das sich zum Ziel gesetzt hat aus dem Glauben an Jesus heraus zu erziehen, sich gegenseitig bei Problemen hilft und nicht so tun muss, als liefe immer alles glatt. Ich danke allen Kolleginnen, Kollegen, Schülerinnen und Schülern, die mir mit geduldigem Helfen bei allen Fragen und vielerlei Unterstützung den Einstieg an der MCS erleichtert haben! Was fällt mir zum Thema „sich präsentieren“ ein? In der Schule für das Leben lernen, gehört für mich zu diesem Thema. Was hilft es unseren Schülerinnen und Schülern, wenn sie irgendwelche Merksätze auswendig aufsagen können ohne den Inhalt erfasst

zu haben. Wenn man jedoch gelernt hat wo man etwas suchen muss, den Inhalt zu verstehen und den Inhalt dann auch noch wiedergeben kann, dann hat man eine gute Grundlage für Ausbildung, Studium und Arbeit. Und dass man genau das an der MCS lernt, davon haben mich einige Schülerinnen und Schüler nach sehr kurzer Zeit schon überzeugt.

Neuer Zivildienstleistender an der Grundschule Liebe Schüler/innen, ich wurde am 29.12.1985 in Bochum-Wattenscheid geboren. Bevor ich mit meinem Zivildienst an der Matthias-Claudius Schule begann, machte ich mein Abitur an der Maria-Sibylla-Merian Gesamtschule. Meine Leistungsfächer waren Mathematik und Biologie. Sicher habt ihr euch schon gefragt, warum ich meinen Zivildienst an einer Schule machen wollte. Der Grund ist, dass ich selber einmal Lehrer werden möchte und zwar in den Fächern Biologie und Mathematik. Zwar will ich später an einer weiterführenden Schule unterrichten und nicht an einer Grundschule, aber ich denke, dass ich bei euch auch eine Mengen in Sachen Pädagogik und Didaktik lernen kann. Nächstes Jahr, wenn ich meinen neunmonatigen Zivildienst beendet habe, werde ich mit dem Studium an der Ruhr- Universität Bochum beginnen. Ich hoffe, dass ich dort genauso gut aufgenommen werde und klar komme wie bei euch. Eurer Marcel Donner

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215 neue Schüler

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auf der Mauer stehend: Moritz Vogt, Charlotta Heiland, Nico Simon Müller, Reem Saad, Jakob Schwitalla, Paula Rosenberg, Benjamin Timmer mittlere Reihe: Frau Wagner (Integrationshelferin) , Elena Deichsel, Annika Heidelbach, Renate Peltz, Gracia Schürholz, Ines Schönfeld, Tim Schicker, Alissa Hilscher, Jan-Simon Blum, Roman Scholz, Philemon Flachsmeyer, Brigitte Lindner, Nadine König (Klassenlehrerinnen) erste Reihe: Shams al Hoda (Neueinschulung in die Klasse 2a Tigerklasse), Janine Koltermann, Maike Kneist, Lina Schindler, Melina Spieker

von links hinten: Frau Koch, Niklas Wansel, Kristofer Pfortje, Niklas Köhler, Amin Martin Michalski, Luis Stamm, Jan Benedikt Orzessek, Jule Fischer, Lea Deneke, Frau Mosner mittlere Reihe: Aylin-Nicole Kurth, Jan Schwitalla, Hannah Köhler, Malte Werkhausen, Joana Kneist, Anneke Pahlke, Lara Meyer, Leonie Spatz erste Reihe: Lukas Nennstiel, Noah Art Leinweber, Susanna Berndt, Victoria Vivian Fleischer, Tim Gerlich, Gianna Mantel, Ben Stratmann

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1. Reihe vorn, von links nach rechts: Mathias Lange, Vivien Wolny, Sophie Finke, Jana Kötter, Mara Vogelsang, Niklas Haffert, Sven Möllerke, Yannik Heidelbach, Erik Freisewinkel, Bastian Schmidt 2. Reihe Mitte: Anna Lena Naroska, Theresia Wolff, Marina Stamer, Jana Frederica Kölsch, Sebastian Weigelt, Matthias Osthoff, Paul Hoffmann, Lars Backwinkel, Nils Becker. 3. Reihe oben: Paula Striffler, Savitha Langkafel, Hanna Sprechert, Lydia Mosner, Theresa Hey, Megan Gregorius, Tobias Jenissen 4. Reihe: Dirk Halbgewachs (Klassenlehrer, Sonderpädagoge), Imke Cöster (Klassenlehrerin)

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nd so sehen aus:

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Von vorne links nach hinten rechts 1. Reihe: Lena Froese, Daria Piepiora, Sophie Grünig, Tore Grosche, Lars Luft, Nils Gondermann, Julian Wollny, Silas Münch 2. Reihe: Niklas Slabik, Thomas Klassen, Vincent Reichmann, Jonas Götz, Lea Maruja Wienecke, Nadine Pappert, Charlotte Aust, Miriam Keespe, Simon Richter, Carl Hentschel 3. Reihe: Achim Lingen (Klassenlehrer, Sonderpädagoge), Paiam Said Gouhar, Ronja Rütterwörden, Jasmin Fey, Pauline Marnach, Lara Reddig, Pauline Aldick, Marc Wolny, Diethild Krabs (Klassenlehrerin)

Vordere Reihe von links: Valentin Baus, Pascal Umbach, Felix Hartmann, Henning Balster, Theresa Graser, Leon Meyer, Tobias Finkl Mittlere Reihe von links: Phil Spatz, Niklas Blennemann, Kathrin Münnig, Saskia Bontzek, Gina Imminger, Vivienne Hillerich, Judith Ernst, Alexander Knapp, Max Clark, Tobias Horn Hintere Reihe von links: Frau Rochholz, Gina Hartmann, Lies van Elsen, Joyce Schreiber, Nicole Fleige, Christopher Krokowski, Dominik Held, Tom Eisterhues, Herr Mathern, David Konze Nicht auf dem Photo: Saskia Hintzmann

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(vordere Reihe, von links): Florian Beckmann, Benjamin Müller, Vincent Staske, Daniel Froese, (2.R., von l.):Ilsa Schneider, Sophie Schmelz, Alina Plewka, Leonie Matten, Cinthia Krämer, Maximilian Gruchot, Mathias Schlott, Carina Beiermann; (3. R., von l.): Lisa Becker, Christian Swolana, Leonard Engert, Josephine Potthoff, Linda Reddig, Jennifer Woiwode; (hintere Reihe, von l.): Rebekka Fresen, Rabea Hiller, Mona-Kristin Wedel, Tobias Jünnemann, Marco Schöpfel, Florian Seppelt, Herr Reinecke; es fehlen leider: Anita Berlin, Frau Hafermalz

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Neue Schüler/innen der Jahrgangsstufe 11 Profil Identität und Kultur, Jg. 11:

hinten v. l. n. r.: Sarah Thiecke, Anne-Maria Lange, Salomé Gottmann, Ann-Kathrin Piwellek, Janina Wörsdörfer Mitte v. l. n. r.: Herr Kühlem, Lena Baumert, Vanessa Reinecke, Katharina Rucki, Rahel Dziedzitz, Elis Eichener, Jan-Felix Löffler, Frau Morzeck vorne v. l. n. r.: Thekla Fliesberg, Janina Maneski, Kristien Wiezoreck Im Profil „Identität und Kultur“ werden die Leistungskurse Deutsch und Geschichte gemeinsam mit den Grundkursen Kunst, ev. Religion (11/12) und Literatur (13) fächerverbindend unterrichtet.

Profil Zukunft gestalten, Jg. 11: Untere Reihe von links nach rechts: Lena Heite, Dominique Demuhs, Susanne Liedtke, Nadine Brattkow, Arne Madry, Hanspeter Menzler Mitte: Integrationshelfer Manfred Weber, Moritz Kemp, Profillehrer Achim Horstmann, Holger Mayer, Sven Nocke, Thomas Falkenstein, Nadine Imminger, David Bürger, Philipp Heesen, Annika Tapken, Vanessa Rose Hinten: Dominik Holze, Tobias Lengenfeld, Mario Möscheid, Lisa Koppka, Justus Imhoff, Robin Wanka Es fehltim Bild: Profillehrer Winfried Waßer Im Profil „Zukunft gestalten“ werden die Leistungskurse Mathematik und Biologie gemeinsam mit den Grundkurse Technik (11/12), Sowi (13), ev. Religion (11/12) und Literatur (13) fächerverbindend unterrichtet.

Profil Interkulturelle Erziehung, Jg. 11:

Vordere Reihe: Lana Beres, Theresa Brinckmann, Pia Boblitz, Laura Malasch, Mona Ende, David Nisch, Max Kirschbaum Mittlere Reihe: Esra Eichener, Shari Beres, Julian Rose, Kristofer Pitz, Anna Giesekus, Lauren Mayer, Annmarie Gehenio, Hintere Reihe: Tanja Wienke, Andreas Bestek, Matthias Beckmann, Lukas Roden, Felix Kühlem, Julian Braun, Marc André Preis, Florian Lüke, Hannah Diermann, Josephin de Roy, Björn Werth zur Osten, Laura Herold Im Profil „Interkulturelle Erziehung“ werden die Leistungskurse Englisch und Erdkunde gemeinsam mit den Grundkursen Sowi (11/12), Geschichte (13), ev. Religion (11/12) und Literatur (13) fächerverbindend unterrichtet.

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Ilse Steinhagen/Uta Koch:

Licht und Schatten

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Im „Rampenlicht stehen“ – was bringt das eigentlich?

Die meisten meiner Schüler sind immer sehr begeistert, wenn es ans Rollenspielen geht oder kleine Aufführungen geprobt werden. Sie reißen sich darum, bestimmte Rollen zu spielen und gehen mit viel Einfallsreichtum an die Umsetzung, üben geduldig und sind stolz, wenn die Aufführung gelingt. Theaterspielen erreicht die Schüler ganzheitlich und spricht alle Sinne an. Es ist ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Die Schüler können sich mit ihrem ganzen Körper ausdrücken und mit ihrer ganzen Person einbringen. Gleiches gilt auch für andere Formen, sich selbst zu präsentieren, wie Vorstellung einer Gruppenarbeit, Üben eines Vorstellungsgespräches... . Ein Gedicht drückt aus, was Kindern fehlt, denen diese Möglichkeit, sich auszudrücken, nicht gegeben wird. Ein Kind hat hundert Möglichkeiten. Ein Kind hat hundert Sprachen, hundert Hände, hundert Gedanken. Es besitzt hundert Weisen zu denken, hundert Weisen zu spielen, hundert Weisen zu sprechen. Ein Kind hat hundert Sprachen, aber neunundneunzig werden ihm geraubt. Loris Malaguzzi Kann man es in Worte fassen, was Theaterspielen/ im Rampenlicht stehen auch bei anderen Gelegenheiten alles fördert? Einige Punkte sollen hier genannt werden, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die Punkte, die im folgenden für das Theaterspielen genannt werden gelten natürlich z.T. auch für Präsentationen von Gruppenarbeiten, Üben von Vorstellungsgesprächen etc. .

Theaterspielen fördert die Kreativität und die Fantasie. Es gibt eine Fülle von Techniken beim Theaterspielen, die die Kreativität des Einzelnen und der Gruppe fördern. Mit der Kraft des Unbewussten, mit der Zielsicherheit eines Sportlers bewältigen die Spieler die Aufgabe der Improvisation und haben viel Freude dabei. Auch Fleiß und Durchhaltevermögen sind eine Voraussetzung

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Vorbild oder Wunschvorstellung ist. Die Empathie ermöglicht den Kindern, sich in andere hineinzuversetzen, sich konträre Positionen, fremde Kulturen, Lebenswelten zu eröffnen und somit Interesse und Verständnis zu entwickeln.

Theaterspielen fördert das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

zur Kreativität. Das erfordert auch den Mut bekannte Wege und Sicherheiten zu verlassen und Neues auszuprobieren.

Theaterspielen fördert und bildet soziale Kompetenzen. Theater wird meistens mit mehreren in einer Gruppe gespielt. Wichtige Voraussetzung dafür ist die gegenseitige Akzeptanz, das Hören und Reagieren aufeinander und miteinander. Beim Theaterspielen entsteht eine Menge von sehr komplexen Vorgängen innerhalb einer Gruppe. Die Spieler in diesen Gruppen denken, entscheiden, handeln, probieren, fühlen, erleben und leben, dadurch verfügen sie mit der Zeit über kognitive, emotionale und motorische Verhaltensweisen, die sich positiv auf ihre Entscheidungen in bestimmten Situationen auswirken. Hier ein paar Beispiele für sozial kompetentes Verhalten: Die Spieler sind in der Lage, auf Kritik zu reagieren, Änderungen bei störendem Verhalten zu verlangen, Widerspruch zu äußern, Unterbrechungen im Gespräch zu unterbinden, sich zu entschuldigen, Schwächen einzugestehen, Gespräche zu beginnen, aufrecht zu halten oder zu beenden, um einen Gefallen zu bitten, Komplimente zu machen, Gefühle offen zu zeigen, „nein“ zu sagen und Verschiedenes mehr. Die Empathie, das Einfühlungsvermögen, entsteht und wächst beim Theaterspielen. Kinder schlüpfen gern in Rollen, ob das Mensch, Tier, Pflanze, Ding, Element,

Indem Kinder beim Theaterspielen in andere Rollen schlüpfen, auf der Bühne stehen und sich darstellen, überwinden sie ihre Ängste und Hemmungen frei zu sprechen und sich zu präsentieren, denn eine Atmosphäre ohne Angst und mit Vertrauen bildet die Grundlage für intensives Arbeiten. Der Erfolg der Gruppe färbt auf die Mitspieler ab, die noch eher eine kleine Rolle übernommen haben und macht Mut zu größeren Rollen. Das wachsende Selbstbewusstsein wirkt sich auch positiv auf andere Alltagssituationen aus.

Theaterspielen fördert Durchhaltevermögen, Ausdauer, Disziplin und Fleiß. Der Freude, dem Spaß, den positiven Erlebnissen stehen Fleiß, Disziplin und Ausdauer gegenüber. Für viele Kinder ist es leicht, kreative Ideen für ihre Rollen zu entwickeln, zu improvisieren und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Doch gelungene Aufführungen erfordern auch geduldiges Üben und Wiederholen einzelner Szenen, Annehmen von Kritik und Umsetzen von Verbesserungsvorschlägen, Durchhalten von z.T. auch langweiligen Übungsphasen. Theaterspielen ist der Weg mit den hundert Möglichkeiten (s.o.), die ein Kind besitzt, um sich auszudrücken.

Einzelne Passagen entnommen aus dem Buch: Stephanie Vortisch, Keine Angst vor dem Theater

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Neuer Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert an der MCS Die Entstehungsgeschichte des Schattenspiels der ehemaligen Hundeklasse zeigt deutlich, wie im Verlauf und in der Entwicklung des Projektes die gerade beschriebenen Ziele erreicht wurden: Das letzte Theaterprojekt in der Hundeklasse sollte ein Menschenschattenspiel werden. Die Klassenfahrt bot uns Gelegenheit mit viel Zeit ins Spielen einzusteigen. Die aufgehängte Leinwand mit der Lichtquelle war Aufforderung genug sich mit diesem neuen Medium auseinander zu setzen. Das Spiel mit dem eigenen Schatten setzte die Fantasie in Gang und förderte von Tag zu Tag die Ausdrucksfähigkeit und das Darstellungsvermögen der Kinder. In vielen Schattenpolonaisen entdeckten sie ihre eigenen Wünsche und Träume und konnten sich immer mehr verwirklichen und ihren geheimen Wünschen Ausdruck geben, als feine Dame, berühmter Sportler, Clown, Tiefseetaucher, Tänzerin, cooler Macker, Gangster…. Eine große Kiste mit Werkzeugen, Küchenutensilien, Perücken, Hüten, Schals und vielem mehr wurde zur freudigen Entdeckung, dass man hinter der Leinwand die perfekte Illusion erzeugen kann. Nach und nach wurden die Kinder immer erfinderischer und waren mit großer Lust bei der Sache. Sie erfanden kleine Szenen, die sie selbstständig einübten und in den abendlichen Treffen vorführten. So entstand eine lustige Operationsszene, wo dem Patienten die kuriosesten Gegenstände aus dem Bauch geholt wurden oder aber einem anderen, bei

dem im wahrsten Sinne des Wortes die lockere Schraube wieder befestigt wurde. Mit dieser Grundlage ging es zuhause weiter, um eine Aufführung im Tiertreff und als Abschlussveranstaltung vor den Eltern vorzubereiten. Zusammen entwickelten wir ein großes Programm, weil alle ihre geprobten Szenen einbringen wollten. So stellten sie sich auf unterschiedliche Weise vor, verrieten ihre geheimen Zukunftswünsche, stellten sich unter dem Thema „Kunststücke „und andere Grausamkeiten als Messer- und Schwertschlucker vor, entfernten mit dem Korkenzieher hübsch gruselig den Augapfel oder rissen sich bei einer heftigen Begrüßungsszene einen Daumen ab, der glücklicherweise wieder befestigt werden konnte. Zwei Mädchen interpretierten mit Hingabe den Song von Gaby und Klaus. Einige andere führten den 5.Streich von Max und Moritz auf, den wir in einem Schattenspielbuch entdeckt hatten und schließlich kam noch die Operationsszene zur Aufführung. Für mich war das Größte, neben all der Freude, die wir zusammen erlebten, die Tatsache, dass 23 Kinder hinter der Leinwand allein die Aufführung schmissen, während ich nur die Musik bediente.

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Singende Krokodile

Eindrücke vom letzten Tiertreff der Grundschule

„Tiertreff“

Der Tiertreff in der Grundschule bietet immer wieder Gelegenheit Bühnenerfahrung zu sammeln und dabei über sich selbst hinaus zu wachsen.

Der sogenannte „Tiertreff“ ist in der Grundschule schon seit Jahren eine feste Einrichtung. Dazu treffen sich alle Schüler und Lehrer der Schule im Fest- und Feierraum. Eine Klasse bereitet jeweils eine Aufführung vor, die anderen schauen zu und nehmen dadurch Anteil an der Leistung dieser Klasse. Da jede Klasse nach einem Klassentier benannt ist (Mäuse, Elefanten, Bären, Tiger, Krokodile....), wurde für die regelmäßigen gemeinsamen Treffen der Name „Tiertreff“ gefunden. In den ersten Jahren fanden die Tiertreffs monatlich statt. Mittlerweile haben wir 8 Aufführungen im Schuljahr, so dass jede Klasse einmal im Schuljahr auf der Bühne steht und Theatererfahrung sammeln kann.

Voller Begeisterung stehen die Kinder der Krokodilklasse auf ber Bühne und singen die eingeübten Lieder.

Das Publikum wird in die Aufführung mit einbezogen.

Die Krokodile präsentieren stolz ihre selbstgebastelten Masken.

David Platen: Auf der Bühne hat man Lampenfieber. Und wenn es um ist, freut man sich. Aber wenn man dann dran ist, dann ist man sehr aufgeregt und dann sagt man, das wäre peinlich. Aber wenn man dann dran ist, geht es. Vivienne Potthoff: Ich bin beim Gospelchor. Ich habe schon zwei Konzerte mitgemacht. Da hat man so ein Kribbeln im Bauch.

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Katja Leistenschneider:

„Hier stehe ich, ...“ Über die Nervosität und andere Gefühle auf der „Bühne“.

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„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ soll Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms gesagt haben, als Kirche und Kaiser von ihm verlangten zu widerrufen, was er geschrieben hatte. Widerrufen hat er nicht, aber er soll noch ein „Gott helfe mir. Amen!“ angefügt haben. Es ging für Luther um Alles. So ein „Es geht um alles“-Gefühl haben die meisten Menschen, wenn sie vor Publikum bestehen müssen. Dabei geht es, realistisch betrachtet, meist nicht wirklich um Kopf und Kragen. Aber die Angst ist da. In der Klasse ein Referat halten, beim Weihnachtsfrühstück ein Gedicht aufsagen, sich beim Tiertreff melden, beim Theater spielen, auf der Bühne stehen, ein Lied singen, ein Bewerbungsgespräch...Mittelpunkt sein. Da kann einiges passieren: man kann sich furchtbar blamieren, ausgelacht werden, für alle sichtbar versagen - es gibt tausend schreckliche Dinge, die man sich im Vorfeld gerne ausmalt. Wie es aber wirklich ist, das weiß man erst, wenn man sich traut. Dazu muss man über den eigenen Schatten springen, dabei kann einem keiner helfen.

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Die Nervosität ist da auch nicht hilfreich: zittrige Finger, Schmetterlinge im Bauch, Schweißausbrüche - darauf könnten wir alle gerne verzichten. Dabei sorgt die Nervosität andererseits dafür, dass wir uns besonders gut vorbereiten, alle Möglichkeiten bedenken, das Gelernte noch einmal durchgehen. Und dann wird es Zeit, sich selbst beizustehen. Darauf zu vertrauen, dass es schon irgendwie gehen wird. Der Blitz wird einen nicht treffen, der Himmel einem nicht auf den Kopf fallen und am Herzriss stirbt man auch nicht so schnell. Im Mittelpunkt zu stehen ist nicht immer angenehm - aber man übersteht es. Wenn die ersten Sekunden oder Minuten um sind, gewöhnt man sich sogar langsam an die ungewohnte Situation, findet die eigene Stimme, erfährt die Aufmerksamkeit des Publikums. Nicht immer läuft alles glatt - aber hat man sich einmal getraut, hat man auch die Gelegenheit etwas zu lernen: Paula Winckler: Einmal war ich im Live und da hatten wir einen Auftritt vor tausend Leuten. Ich hatte Lampenfieber und ich war ganz aufgeregt. Und dann war es so weit. Wir gingen auf die Bühne. Die Musik ging an und wir fingen an zu tanzen. Als wir fertig waren, war ich stolz auf mich. Und die Erwachsenen waren viel zu laut. Und sogar so laut, dass meine Familie gegangen ist, außer Mama und Papa. Über sich selbst in kritischen Situationen, über das, was man sich vorher vorstellt und das, was dann wirklich ist. Vor allen Dingen lernt man, was man beim nächsten Mal besser machen kann, was an Vorbereitung notwendig und was vollkommen überflüssig ist, was anderen gefällt an der eigenen Darbietung und was eher nicht. Womit wir beim Publikum wären: Ein Auftritt ist auch ein Lehrstück über das Publikum. Man lernt dabei einiges:

dass es sich schnell langweilt, dass es unterhalten werden will und dass es auf unerwartete Situationen meist freundlich reagiert. Lea Beck: Wir hatten ein Fest im Kindergarten. Da habe ich mit meinen Freundinnen gespielt. Plötzlich sagte eine Erzieherin: „Ich brauch dich mal, Lea.“ Wir gingen in den kleinen Raum . Da habe ich mein Kostüm angezogen und dann raus auf die Bühne. Ich hatte total Lampenfieber. Als das Stück zu Ende war, hatte ich kein Lampenfieber mehr.

Und wenn man nicht gerade Publikumsbeschimpfung betreibt oder strikte Sparmaßnahmen verkündet, dann kann man feststellen, dass das Publikum sowieso lieber freundlich, als unfreundlich ist. Schließlich hat jeder schon mal im Mittelpunkt gestanden und weiß, wie unangenehm das sein kann, also ist es nur recht und billig vorsichtig mit demjenigen umzugehen, der gerade in so einer Situation ist. Außerdem will jeder ein nächstes Mal. Denn das Leben wäre so unglaublich langweilig und fade, wenn sich niemand mehr dem Streß des Auftritts stellen würde es gäbe keine Konzerte, Theaterstücke, Vorträge, Comedies, Ausstellungen, Referate... die Liste läßt sich lange fortführen. Aufzutreten, im Rampenlicht zu stehen ist schön scheußlich - finde ich. Wie es für Sie oder Dich ist, mußt Du oder müssen Sie selbst herausfinden. Gerade für Schüler ist es gut, das in der Schule herauszufinden und nicht erst dann, wenn es vielleicht um die Wurst geht und die Nerven flattern und man nicht weiß, was man dagegen tun kann. Darum gibt es an der MCS viele Möglichkeiten aufzutreten. Wie, weshalb und auch warum, das wird diese Schultüte investigativ beleuchten.

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T Claudia Wördehoff / Marie Gimpel:

Theater ist konzentriertes Leben Ausschnitte aus einem eMail-Kontakt

auch gerne etwas Neues schreiben, ich hätte die Zeit dazu. Sagen Sie dann einfach Bescheid, das ist weder ein Problem, noch macht es mir Mühe, ich mache das gerne, aber erstmal bitteschön:

„MCS on stage“ präsentiert „aus dem Leben und daneben“, eine Produktion der freien Theatergruppe der MCS. Hier im Bild: Anna-Lena Hippert und Carla Möller als Jet-Set-Tussis in „Der Ball“ Marie Gimpel hat im Juni 2006 an unserer Schule Abitur gemacht. In der Jahrgangstufe 9 wählte sie den WP-II-Kurs „Darstellen & Gestalten“ und zeigte seitdem großes Interesse an der Schauspielerei. Bis zum Ende ihrer Schullaufbahn arbeitete sie in ihrer Freizeit an vielen weiteren Theaterprojekten mit, einerseits in Rahmen von „mcs on stage“ und andererseits auch noch im jungen Schauspielhaus. Mit dem beruflichen Ziel Schauspielerin zu werden macht sie derzeit eine Hospitanz im deutschen Schauspielhaus Hamburg als Regieassistentin.

Erfahrungsumfeld viel Glück und alles Liebe :-) ich habe mich sehr gefreut von dir zu hören und hoffe, dass du weiterhin ab und an berichtest! … Vielleicht hast du Zeit für die Erfüllung einer kleinen Bitte: ich schreibe gerade einen Artikel für die neue Schultüte, die heißen soll „Handbuch für Superstars !?“. Ungefähres Thema meines Artikels: „Was das Theaterspielen für die Entwicklung einer Persönlichkeit und ein Leben bedeutet (hat) ...“ ich möchte gerne ein paar kurze Statements von leidenschaftlichen Bühnenmenschen einbauen. Dabei habe ich z.B. auch an dich gedacht. Könntest du dir vorstellen einen kurzen Text zu diesem Themenbereich zu verfassen? Ich würde mich freuen! … Liebe Grüße - claudia w. -

Claudia Wördehoff an Marie Gimpel: Liebe Marie :-) danke für dein äußerst ausführliches und wohl formuliertes „Lebenszeichen“ :-) … ich wünsche dir für deine ersten Schritte in einer neuen Stadt und einem neuen

Marie Gimpel an Claudia Wördehoff: … So, ich bin jetzt fertig. Mein Statement ist nur viel zu lang geworden und ich habe eventuell etwas am Thema vorbei geschrieben. Sie können den Text auch gerne umschreiben oder kürzen … ich kann sonst

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Was für ein Thema! Es ist eine schwierige Frage zu beantworten, inwiefern das Theaterspielen mich selber, meine Persönlichkeit und mein Leben beeinflusst hat. Beginnen wir am Anfang. Das war vor gut sieben Jahren, als ich den KuMuDaKurs belegte. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was mir dort erwarten würde. Damals war ich im Chor. Musik fand ich also spitze, genau wie Kunst. Ich zeichne für mein Leben gerne. Aber was sollte Darstellung bloß bedeuten? Naja, man kann ja immer hinter der Bühne arbeiten, dachte ich mir. Also setze ich bei der Wahl des WP II – Kurses dort mein Kreuz. Es kam alles anders als ich mir das so gedacht hatte. Zu Beginn des Kurses mussten wir uns in der Runde vorstellen und sagen, was wir uns von diesem Kurs erhofften. Mein Herz schlug schon wie wild, als ich wusste, dass nur noch drei Leute vor mir waren. Bei so etwas wie freier Rede vor anderen wurde ich immer nervös, also legte ich ein paar Wörter zurecht, stotterte aber wie blöde und konnte auf meinen wie zu Wachs gewordenen Beinen, kaum stehen. Zunächst machten wir viele Übungen, rollten uns z.B wie Embryos (oder heißt es Embryonen?) auf dem Boden, und nach einem halben Jahr standen wir dann zum ersten Mal auf der Bühne. Jeder musste einen Monolog vortragen, z.B. über eine Frau die schwanger war und sich das Leben mit ihrem ungeborenem Sohn vorstellt (selbst der gute Phillip, der einzige Junge in unserer Runde war plötzlich schwanger). Ich glaub mein Herz konnte man sehen und hören, so wild hüpfte es in meinem Brustkorb auf und ab. Doch als ich dann auf der Bühne stand, fühlte ich mich herrlich. Ich aß mit „meinem Sohn“ geklaute Kirschen und lief mit ihm vor der Polizei weg. Das Gefühl war großartig. Bei dem nächsten Projekt war ich ein kleines Mädchen namens Merle, was sich verlaufen hatte, aber abenteuerlustig eine Safari durch ein Café machte. Mit diesem Projekt, womit wir auch auftraten, musste ich als erste

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auf die Bühne - allein und einen Monolog haltend. Klar war ich aufgeregt, das bin ich in ähnlichen Situationen auch heute noch, aber es war mehr eine Art Euphorie als Angst, die mich steuerte. Irgendwann frage mich Frau Wördehoff, ob ich nicht in der freien Theatergruppe mitspielen wolle. Eigentlich spielen da nur Oberstufenschüler/innen mit, aber sie wolle mich gerne dabei haben. Wow, klar war ich dabei!!! Die Oberstufenschüler/innen waren zu der Zeit eine Art Übermenschen für mich, also noch ein Grund nervöser zu sein, als ich ohnehin schon immer war. Aber irgendetwas hat sich verändert. Beim ersten Treffen musste ich auf die Bühne. Der Rest saß im Zuschauerraum, in der ersten Reihe und schaute mich an, als ich ein paar Fragen in meiner Rolle beantworten musste. Unglaublicherweise ich fühlte mich toll – keine Angst. Ich war einfach ich selber und hatte Mut, mich auf diese Weise das erste Mal zu präsentieren. Zu Beginn des KuMuDa-Kurses fand ich es merkwürdig, so zu spielen, wie es die Rolle verlangte. Das war nun nicht mehr der Fall. Ich spielte eine Verrückte, sang wirre Kinderlieder, sprang durch die Gegend und schrie. Man glaubt gar nicht, wie schwer das ist vor Leuten laut zu schreien, aber das ist es. Bei einer anderen Szene war ich eine, von Liebeskummer erfüllte Frau, die sich vom Hochhaus stürzen wollte. Zur Übung sollte ich mir den Abschiedbrief, den die Frau in der Szene erwähnte, aufschreiben. Dann holte Frau Wördehoff mich auf die Bühne und stellte mir Fragen

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wie: Was hat dein Ex-Freund als letztes zu dir gesagt? Was gefiel dir in eurer Beziehung am meisten? Auf einmal fing ich an zu weinen. Das war einfach zu traurig. In meiner Rollen-Fantasie, hatte sich mein persönlicher Traumprinz tatsächlich gerade von mir getrennt, ich konnte es fühlen und das war einfach ein schwer auszuhaltendes intensives Gefühl. Das bedeutet Theater! Die intensivsten Gefühle zu spüren und in dem Moment zu leben. So oft verliert man sich im Strudel der Zeit und nimmt vieles nicht mehr wahr. Doch das Spielen schärft die Sinne für das Schöne und Intensive. Die ganze Einstellung ändert sich, man lernt selbst die schlechten Dinge im Leben, wie den Schmerz, bewusst wahrzunehmen, ihnen etwas Positives abzugewinnen und ein Stück weit zu genießen. Man muss dankbar für jedes Gefühl sein, denn dann merkt man erst, wie intensiv das Leben sein kann. Insgesamt hat die Schauspielerei einen ganz anderen Menschen aus mir gemacht, möchte ich zu mindestens behaupten, denn man kann ja nie ganz genau wissen, wie die Entwicklung ohne eine bestimmte Erfahrung gelaufen wäre … heute bin ich selbstbewusst und vertraue mir und meinen Fähigkeiten. Ich habe gelernt, dass es o.k ist so, wie ich bin und dass es völlig in Ordnung ist, wenn mich jemand nicht mag. Ich bin einfach mehr ich selber geworden. So bin ich jetzt auch alleine in eine fremde Stadt gezogen, wo ich keinen kannte und keine Wohnung hatte. Diesen Weg hat mir erst die Schauspielerei eröffnet.

Ich mache gerade eine Hospitanz im deutschen Schauspielhaus Hamburg bei der Produktion „High Fidelity“ von Nick Horny und dort sagt der Hauptakteur beim Betrachten seiner alten Kinderfotos: „Ich will mich bei dem kleinen Kerl ständig entschuldigen, „tut mir leid, ich hab dich hängen lassen (…) ich hab aus dir mich gemacht.““ Ich bin stolz auf meine Entwicklung. Ich bin froh zu diesem Menschen geworden zu sein, das sage ich ganz ohne Arroganz – ganz klar, auch ich habe meine Fehler und Schwächen. Doch wenn ich mich, Marie, als kleines verschüchtertes Mädchen auf alten Fotos sehe, denke ich: „Kopf hoch, alles wird gut“. Claudia Wördehoff an Marie Gimpel: Liebe Marie :-) erst jetzt am Wochenende komme ich dazu dir für deinen Artikel herzlich zu danken und dir zu sagen, dass das ein toller und aussagekräftiger Text ist, der das Thema auf den Punkt bringt - danke dafür! Weil der Text alles das sagt, was ich in meinem Artikel „von außen erläutern“ wollte, was aber durch deine textliche Perspektive als „Ich-Erzählerin“ und „Betroffene“ viel besser und authentischer rüberkommt, habe ich mich entschlossen deinen Text als fertigen Artikel zu veröffentlichen ... - ich hoffe, du hast nichts dagegen. Eine Kürzung käme für mich nicht in Frage, der Text ist aus einem Guss und somit „rund“. Bis bald und liebe Grüße in den Norden :-) - claudia w. -

„aus dem Leben und daneben“ Projekt der freien Theatergruppe der MCS „aus dem Leben und daneben“

Gina als abgedrehte Frauenrechtlerin

Gina Brand als robuste Erika in „Herr Saubermann“

Timm Haucke als pflichtbewusster Beamter Otto-Karl Eberlein

– so heißt die letzte Produktion der freien Theatergruppe der MCS, die am 2. Juni im Rahmen von „MCS on stage“ präsentiert wurde. Auf dieses Projekt sind wir besonders stolz, denn die Texte dieser knackigen Szenencollage wurden den Schauspieler/innen von Hartmut Lohmann, einem ehemaligen Schüler und Nachwuchsautor, extra für diesen Anlass auf den Leib geschrieben. Inszeniert von Claudia Wördehoff tummelten sich aktuelle mit ehemaligen Schüler/innen (u.a. Gina Brand, die mittlerweile an einer Schauspielschule in Köln studiert) sowie einem Lehrer, Dirk Kühlem, und dem Autor selbst in den skurrilen Szenen gemeinsam auf der Bühne – ein „generationenübergreifendes“ Projekt, das dem Publikum besonders gut gefallen hat! Die abgebildeten Szenenfotos zeigen ein paar Eindrücke dieser Produktion.

Gina zusammen mit Johannes Papajewski, ihrem putzwütigen Gatten Günther Saubermann

Hartmut und Leonie in Aktion

Ein „90ster Geburtstag“ mit Hindernissen - Leonie Reinecke und Hartmut Lohmann

Die Band „The Tues“ hatte im Vorprogramm Premiere - Melissa Krieter, Pia Kowalski und Yannik Rehr am Mikro

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Dirk Kühlem:

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Warum Dramen und Mensch

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Neue Studiobühne in der Gesamtschule

Insbesondere für Anfänger eine gute Möglichkeit, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln: Mit der neuen „Studiobühne“ erhielt die Gesamtschule Dank der Sonderspendenalktion einen abgeschlossenen Raum für die konzentrierte Theaterarbeit.

Die Begeisterung am – und fürs Spiel hat Menschen zu allen Zeiten geprägt. Dies ist die Hauptmotivation, warum so viele Menschen auch heute auf die Bühne wollen. Die neue Probemöglichkeit Studiobühne kommt diesem zentralen Bedürfnis nicht nur in den WP II – Kursen „Darstellen und Gestalten“ zupass, sondern lässt sich ebenso gut etwa im Fachunterricht Deutsch verwenden. So nutzen Kollegen die Möglichkeiten des neuen Proberaums, um kurze szenische Spiele zu gestalten oder dazu mit SchülerInnen etwa Standbilder zu literarischen Phänomenen der Unterrichtshälfte zu entwickeln. Solche gewonnenen Erfahrungen werden beinah durchweg positiv bewertet. „Bilder sagen mehr als Worte.“ Dieser Satz gilt nicht nur für die unterrichtliche Erarbeitung von Dramenstoffen in Sek I und II, sondern auch für andere Literaturgattungen wie Roman, Novelle oder Ballade oder etwa die Redekunst im Rahmen des Deutschunterrichts.

Tätigkeitsschwerpunkte: Sozialrecht, Arbeitsrecht, Recht der sozialen Einrichtungen. Wir sind eine Kanzlei mitten in Bochum. Besonderes Augenmerk legen wir auf eine persönliche, gleichwohl aber teamorientierte Betreuung unserer Mandanten, denn im Mittelpunkt unserer gesamten Tätigkeit steht der Mandant mit seinem individuellen Problem. Nur auf Grund eines vertrauensvollen Verhältnisses ist eine ziel- wie ergebnisorientierte Dienstleistung gegenüber unseren Klienten möglich. Rechtsanwalt Walter Schild Rechtsanwalt am OLG

Rechtsanwalt Wolfgang F. Schütze Fachanwalt für Sozialrecht

Rechtsanwältin Cordula Zimmermann Fachanwältin für Arbeitsrecht

Rechtsanwältin Indra Mohnfeld Fachanwältin für Sozialrecht

Rechtsanwalt Marcel Oberkönig Brückstraße 51-55, 44787 Bochum, Tel. 0234/96141-0, www.schild-schuetze.de

hen auf die Bühne gehören - Begeisterung für das Spiel auf neuen und alten Bühnen

Rollentausch: Auf der Bühne erklärt Frau Marx (Alina Steinkamp, Schülerin) ihrem Mann Karl (Dirk Kühlem, Lehrer), wie´s geht! Mittels dieses besonderen Mediums haben Schüler leichteren Zugang zu komplexen Werken, Motivation und tiefere Einsichten in differenzierte Inhalte und Konstellationen werden gefördert. Und überhaupt gilt: Dramen gehören auf die Bühne! Erst dort können sie Menschen faszinieren, die Fantasie von Zuschauern und Lesern zu tieferem Verständnis beflügeln. Diese Freude und Begeisterung fürs Spiel hat Menschen zu allen Zeiten geprägt. Hierin liegt sicher auch die Hauptmotivation vieler junger Menschen, die auf die Bühne wollen. Die Methoden, die die WP II – Kurse aufgreifen, sind dementsprechend aufs Spiel konzentriert. Mehr als 40 Schüler- und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 besuchen derzeit diese Kurse. Häufig wird hier mit Mitteln des Improvisationstheaters gearbeitet, um mit einfachen Zutaten vielfältige Spielanlässe zu gestalten und zu entwickeln. Daraus resultierende Rollenbiographien werden entwickelt und szenische Spiele geschaffen. Der anfängliche Wunsch mancher Spieler nach „großem Theater“ und ebenso großen Rollen weicht erfah-

rungsgemäß bald zurück, spätestens aber dann, wenn man sich erstmals allein auf der Bühne bewegt und erlebt. Hunderte Stunden Probearbeit, wie sie ein Stück des so genannten Großtheaters erfordert, benötigt im Übrigen andere Verhältnisse und auch andere Darsteller als die eines WP II – Kurses. Dementsprechend verstehen sich diese Kurse keineswegs als Anleitung für zukünftige Schauspieler, sondern eher im Sinne ganzheitlicher Persönlichkeitsbildung. Hier steht sicher die Lust an Kreativität und Spiel im Vordergrund. Schüler erleben sich und andere Menschen ganz neu, was vor allem der Spielort beeinflusst. Häufig berichten Teilnehmer davon, dass vorhandene Ängste nicht nur auf der Bühne geringer werden, sondern ihr Selbstwertgefühl steigt, die Furcht vor Fehlern und Versagen nachlässt. Theater wird von etlichen als eine Art Therapeutikum empfunden. Aber ganz gleich ob Improvisation, Pantomime, Standbild oder szenische Arbeit mit wechselnden Genres: Kreativität, Einfallsreichtum, die Freude am SelberEntwickeln von Ideen, die gute Erfahrung

sich auf Neues einzulassen stärken ganz offensichtlich das Selbstbewusstsein junger Menschen. Dies führt dazu auch neuen Situationen außerhalb der Bühne gelassener und neugieriger gegenüber zu treten. Einen wertvollen Beitrag gerade zu diesem Lernziel leistet eben auch die neue Studiobühne. Diese bedeutet für konzentrierte Theaterarbeit so etwas wie den „Raum der Stille“ gegenüber der Bühne im hochfrequentierten Forum. Denn die Arbeit dort bedeutet oft eine immense Anspannung für SchülerInnen und LehrerInnen. Bespielbare Podeste, Verdunklungsmöglichkeiten, durch schwarze, schwer entflammbare Vorhänge ringsum, gehören zur Ausstattung des neuen Probenraums. Die Vorteile des abgeschlossenen Raums treten hier klar zu Tage und bieten insbesondere Anfängern gute Möglichkeiten erste Bühnenerfahrungen zu machen. Gerade konzentrierte Kleingruppenarbeit lässt sich auf der neuen Bühne hervorragend realisieren. Insofern bietet die Studiobühne besonders den WP II – Kursen „Darstellen und Gestalten“ gute Gelegenheiten zum Spiel.

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Alexander Welz:

Wenn Schüler Lehrer werden!

Als ehemaliger Schüler im Praktikum an der MCS Lehrer Alexander Welz im Technikunterricht der Jahrgangsstufe 6. Mehrere Praktika sind mittlerweile fester Bestandteil des Lehramtstudiums. Nicht selten wählen unsere ehemaligen Schüler die MCS als Praktikumsort und dabei ist selten die Bequemlichkeit, sich nicht auf neue Situationen einstellen zu wollen, der Grund .

„Und schon wieder werden Referate verteilt. Na toll, da hat doch der Lehrer nur wieder keine Lust seinen Unterricht vorzubereiten und lässt uns Schüler seine Arbeit machen! Und dann soll man das Ganze auch noch möglichst „frei“ vortragen, na super! Und was soll das bringen? Nichts?!“ Das oder Ähnliches ging mir oft durch den Kopf, wenn es um die Referatsverteilung im Unterricht ging. Damals, als Schüler, habe ich oft versucht mich vor Vorträgen zu drücken, aber das klappte (leider) nicht immer.

Ähnlich ging es zu, wenn es darum ging, eine Gruppenarbeit vor der Klasse vorzustellen. „Ich trag nicht vor! Ich hab schon das Plakat gemacht“, ist eine der Ausreden, die oft genutzt wurde, um einem Vortrag vor der Klasse aus dem Weg zu gehen. Aber warum eigentlich? Stellen die Mitschüler oder die Lehrer Fragen, auf die man selber keine Antwort hat und man dann als Dummkopf dasteht? Was ist, wenn man etwas Falsches erzählt und die Mitschüler über einen lachen? Was ist, wenn man etwas Wichtiges vergisst?

Dieses sind alles Situationen, die trotz der vielen Vorträge, welche ich in meiner Zeit als Schüler an der MCS in Form von Referaten oder Gruppenpräsentationen durchführte, nie erfahren habe. Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese Ängste gar nicht begründet waren. Jetzt studiere ich an der Universität Dortmund die Fächer Technik und evangelische Religion für das Lehramt und bin eigentlich froh, dass ich während meiner Schulzeit die Möglichkeit hatte das Vortragen intensiv zu üben, auch wenn es natürlich nicht immer freiwillig geschah. Ich habe während meiner Schulzeit an der MCS gelernt, dass es überhaupt nicht schlimm ist vor einer Gruppe von Leuten zu reden und es wirklich sinnvoll ist schon in der Schulzeit damit anzufangen. Eigentlich macht es nämlich sehr viel Spaß! ;-)

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Jörg Mathern:

Präsent sein

Vom Wert der Präsentation im Schulalltag

MCS Schüler bei einer Präsentation im Rahmen des Assessment-Center Trainings. Die jeweilige Präsentation wird mit einer Videokamera aufgezeichnet und anschließend in bezug auf Sprache, Körpersprache und Inhalt analysiert. Das Training ist Bestandteil des zweitägigen extern durchgeführten Bewerberseminars für die Jahrgangsstufe 12 an der MCS – Photo aus dem Jahr 2004 in der VHS Bochum

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„Ich will Leute, die sich zeigen, die nach vorne kommen und sich nicht verstecken.“ Diese Worte der Chefin einer Bochumer Werbeagentur sind mir in Erinnerung geblieben. Einmal im Jahr laden wir zu einer besonderen Veranstaltung für die Oberstufe in unsere Schule ein: Menschen aus der Berufspraxis „on stage“ – auf der Bühne des Forums der MCS. Eine gute Gelegenheit, um Schule und berufliche Praxis miteinander ins Gespräch zu bringen. Immer wieder geht es bei dieser Veranstaltung um die Erwartungen, die Unternehmen und öf-

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fentliche Einrichtungen an die zukünftigen Schulabgänger und Schulabgängerinnen haben. Viele wichtige und gute Worte. Das Statement der Werbeagentur-Chefin ist mir dabei besonders aufgefallen. Es ging vermutlich nicht nur mir so. Der Frau gelang es, etwas Entscheidendes anzusprechen. Das war spürbar im Publikum. Die Worte kamen an und verfehlten ihre Wirkung nicht: „Ich will Leute, die sich zeigen, die nach vorne kommen und sich nicht verstecken.“ Solche Leute wünscht sich die Chefin einer Werbeagentur. Zum einen war es der

Inhalt der Worte, der aufhorchen ließ. Zum anderen die Form: Man spürte dieser Frau wirklich ab, dass sie eine Botschaft hatte, die sie weitergeben wollte. Das war nicht nur ein Wortbeitrag, sondern ein Statement - vorgetragen mit entsprechender Stimme und Körpersprache. Hier präsentierte sich jemand „on stage“. Nicht eitel und selbstverliebt, sondern ehrlich davon überzeugt, etwas Wichtiges zu sagen. Standing und Statement. Form und Inhalt – es passte zusammen. Nun kann man sagen: Die ist Chefin einer Werbeagentur. Perfekte Prä-

Michael Schmidt, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied der BP AG, im Gespräch mit Schülern und Schülerinnen. Veranstaltung im Rahmen der vom Initiativkreis Ruhrgebiet veranstalteten Reihe „Dialog mit der Jugend“. Die MCS nahm an dieser Veranstaltung teil.

sentation – das ist ihr Job. Trotzdem sollten wir über Inhalt und Form ihrer Botschaft nachdenken. „Ich will Leute, die sich zeigen, die nach vorne kommen und sich nicht verstecken.“ Die Botschaft ist klar. Hier werden Menschen gesucht, die präsent sind.

Präsent heißt: wach, ganz da, anwesend, erkennbar. Präsent sein - nicht perfekt sein zu müssen, aber authentisch. Keine billige Selbstdarstellung, sondern Glaubwürdigkeit und Engagement: Ich sage, was mir wichtig ist. Man spürt mir ab, dass ich etwas „rü-

BP-Manager Wolf-Rüdiger Grohmann im Gespräch mit Schülern und Schülerinnen der MCS. Veranstaltung zum Thema „Wirtschaftsethik“ im Rahmen der Schulpartnerschaft zwischen BP und der MCS.

berbringen“ will. Glaubwürdigkeit ist eine Haltung – auch eine Körperhaltung. Meine Stimme hat Einfluss auf die Stimmung, in der etwas ankommt. Inhalt und Form gehören immer zusammen. Präsentation. Etwas darstellen – nicht mich selbst, sondern durch mich einen Inhalt, der wichtig ist. Nach vorne kommen. Sich zeigen. Nicht nur vorne irgendwie da stehen, sondern vorne etwas dar-stellen. Etwas präsentieren. Präsentationstechniken. Diese Dinge sind in aller Munde und das ist gut so. Schule soll auch schulen, Inhalte engagiert und glaubwürdig präsentieren zu können. Die Praktikumspräsentation, das Assessment-Center Training im Rahmen der Bewerberseminare in der Jahrgangsstufe 12 und jedes Referat sind hierfür wichtige und gute Lernangebote an der MCS. Darum geht es: Ich wünsche mir eine MCS, die das immer wieder einübt. Ich wünsche mir eine Schule, die Schüler und Schülerinnen immer wieder ermutigt, sich zu zeigen, nach vorne zu kommen und sich nicht zu verstecken. Das schafft Selbstbewusstsein und bereitet gut auf die berufliche Praxis vor.

On stage – Bühne frei ! Auswahl einiger Angebote zur Berufswahlorientierung in der Sek. II an der MCS • • • •

Zweiwöchiges Praktikum in der Jahrgangsstufe 11 – wertvolle Erfahrungen machen auf der Bühne Berufsleben Praktikumspräsentation – Vor einer Gruppe die eigenen Praktikumserfahrungen darstellen und reflektieren. Assessmentcenter Training im Rahmen von Bewerberseminaren für die Jahrgangsstufe 12 – sich ausprobieren und darstellen in einer Gruppe Tag der Berufsorientierung - Back stage. Ein Blick hinter die beruflichen Kulissen. Schüler und Schülerinnen haben die Möglichkeit, Berufe eigener Wahl in der Praxis kennenzulernen.

Mittlerweile Stammgast in unserem Hause: Stephan Menke, Ausbildungsleiter unseres Kooperationspartner Opel während einer Veranstaltung im Rahmen von „Experten im Unterricht“

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Axel Schuster:

Der soziale Tag

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Eine neue Herausforderung für die MCS Nachdem in allen Schulgremien die Teilnahme am sozialen Tag 2006 beschlossen worden war, begann für die SV und die Vertrauenslehrer als Organisatoren die Hauptarbeit. Je näher dieser Tag rückte, um so zahlreicher traten ungeklärte Fragen auf, zumal uns keine externe Hilfe bei der Organisation zur Verfügung stand und wir nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen konnten: Werden alle Schülerinnen und Schüler eine Arbeitsstelle finden ? Was geschieht mit denjenigen, die keine Arbeitsstelle finden können (oder wollen) ? Wie sollen wir kontrollieren, ob die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag wirklich arbeiten ? Als uns dann einige Wochen vor diesem Tag klassenweise die Listen mit den Arbeitstellen vorgelegt wurden, waren wir erleichtert: Bis auf sehr wenige Ausnahmen hatten fast alle Schülerinnen und Schüler eine Arbeitsstelle gefunden: etwa zwei Drittel im Familien-

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und Bekanntenkreis zumeist im Haushalt oder Garten, etwa ein Drittel bei Firmen. Als wir mit der Schulleitung überlegten, was wir mit den Schülerinnen und Schülern ohne Arbeitsstelle machen sollten, entschieden wir uns unbürokratisch, die Aktion „Saubere Schule“ auf den 22.06.06 zu verlegen und diese Schülerinnen und Schüler dort in unterschiedlichen Projektgruppen einzusetzen, die von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen betreut wurden. Sehr erfreulich war das Ergebnis dieses Tages: Mehr als 7000,- EUR wurden für die Renovierung der Jungentoiletten und ein wohltätiges Projekt in Südafrika erzielt. Ein besonderes Lob verdienen dabei die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I: Obwohl von jedem nur ein Betrag von 5-10 EUR erwirtschaftet werden musste, gaben fast alle Schülerinnen und Schüler wesentlich mehr Geld ab, in Einzelfällen sogar das 10-Fache. Weniger erfreulich war hingegen die Resonanz in der Sekundarstufe II: Es war zwar die Bereitschaft da, für ein wohltätiges Projekt, nur zu einem geringen Teil aber für die Renovierung der hauseigenen Toilettenanlagen zu arbeiten. Nur wenige Schülerinnen und Schüler gaben mehr Geld als den Mindestbetrag von 15,- EUR ab, etwa ein Dutzend Schülerinnen und Schüler haben bis heute ihr Geld weder überwiesen noch abgegeben. Unser großer Dank gilt allen, die unseren Schülerinnen und Schülern eine Arbeitsmöglichkeit geschaffen und sie so großzügig entlohnt haben, sowie den Klassen- und Profillehrern, deren Nachdruck es zu verdanken ist, dass so viele eine Arbeitsstelle gefunden haben. Falls die MCS in diesem Schuljahr abermals beschließen sollte, am sozialen Tag teilzunehmen, werden wir trotz einiger Anlaufschwierigkeiten gerne wieder die Organisation übernehmen und dabei auf die Erfahrungen des letzen Schuljahres zurückgreifen.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d:

Diabolo im Seniorenheim

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Lampenfieber für einen richtig guten Zweck

Donnerstag, 22. Juni 2006 – Aktion Tagwerk oder Sozialer Tag. Jeder kann/ soll/darf sich für einen Tag eine Arbeit suchen, mit deren Erlös soziale Projekte unterstützt werden. Oder man tut sich zusammen. Wollten wir nicht noch einmal Teile des „Zirkus Diabolo“ unserer Klasse aufführen? Sie erinnern sich: Die „Ur-Aufführung“ war am 9. Juni 2005 im Forum der MCS zugunsten tsunamigeschädigter Kinder in Sri-Lanka – Sie haben es bestimmt in der Schultüte gelesen. Und wollten wir immer schon mal mit den Instrumenten, die wir im Rahmen des Musikprojektes in unserer

Klasse spielen gelernt hatten, als kleines Orchester auftreten? Und war da nicht die Unterrichtseihe „Diakonie“ im Religionsunterricht, die noch ein praktische Abrundung gebrauchen konnte? Wir hatten also die Möglichkeit, das Anliegen des Tages nicht nur mit einer schönen Klassenaktion, sondern auch mit der Annäherung an ein diakonisches Arbeitsfeld zu verbinden. Also war bald klar: Wir nehmen die Einladung von Frau Hintz, Leiterin des Pflegedienstes des Augusta-Seniorenheims in Bochum-Linden, an. Schnell war unser Programm entsprechend gekürzt, waren die Clowns, Einrad- und Jonglage-Nummern in den Pausen durchgeprobt, waren auch Volkslieder eingeübt, um den alten Herrschaften entgegen zu kommen. Aber würde es uns zufrieden stellen, unseren „Zirkus Diabolo“ noch einmal in gekürzter Fassung „aufzuwärmen“? Falsche Frage. Das Ergebnis war unerwartet, es überzeugte uns aber weit mehr als erwartet. Davon berichten einzelne Schülerinnen und Schüler in den Infokästen dieser Seiten. Wolfgang Wörpel, Klassenlehrer 7d

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em Th Das sind nicht viele Leute, die dort sitzen, aber das macht nichts. Auf den ersten Blick sehen sie alle etwas komisch aus, aber wenn man genauer hinguckt, dann sieht man, dass das alles normale Menschen sind. Jetzt wird eine Frau im Rollstuhl herein gefahren. Sie sagt, sie möchte nicht so weit vorne sitzen, weil sie Angst hat vor den wilden Tieren. Am Schluss fragt sie uns, wann wir weiter ziehen, da haben wir ihr erklärt, dass wir kein Wanderzirkus sind. Über den ersten Sketch, den wir vorführten, hat keiner gelacht. Da waren wir ein bisschen unsicher, weil wir nicht wussten, ob sie den Sketch verstanden hatten. Als wir das erste Mal mit unseren Luftballons kamen und die älteren Herrschaften mit einbeziehen wollten, hat fast keiner den Luftballon zurück geschlagen. Erst mit der Zeit wurde mehr geklatscht und auch gelacht. An jeder Luftballonaktion haben dann mehr Leute mitgemacht. Zum Schluss haben wir gemerkt, dass die Unsicherheit der alten Leute verflogen war und sie viel Spaß an unseren Aktionen hatten. Sie haben uns sogar gefragt, ob nicht bald wieder kommen könnten mit einem neuen Programm. Paulin Bantel

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Wir merkten, dass wir uns im Laufe der Vorstellung mit den Senioren bekannt gemacht hatten. Das lag sicher auch daran, dass sie mitmachen durften. Wir spielten ihnen Luftballons zu und sie haben sie zu uns zurück geworfen. Sie sangen auch bei den beiden Volksliedern mit, die wir extra für sie ausgesucht hatten. Nachher haben sie die Luftballons gerne behalten. Mache wollten ein Gesicht darauf haben oder Unterschriften von uns. Nachher bekamen wir einen Teller Süßes und Geld für die Aktion Tagwerk. Und natürlich auch Applaus. Lara Domke

Unsere Zirkusaufführung im Altenheim war für mich eine schöne und wichtige Erfahrung. Ich habe gemerkt, wie viel Freude, Dankbarkeit und Glück von alten Leuten ausgestrahlt werden kann, die nicht mehr gut hören, sprechen oder sehen können. Die Begrüßung mit Händeschütteln machte das deutlich. Einige haben nur „Hallo“ gesagt oder die Hand gegeben. Manche haben auch gar nichts gemacht, aber man spürte die Freude trotzdem. Als wir zum Schluss noch mit Luftballons warfen, hatten viele von ihnen Freude daran. Manche wollten auch einen Luftballon haben, mit oder ohne Gesicht darauf. Einige alte Herrschaften, die ganz viel Spaß hatten, wollten nachher auch noch eine gemalte Clownsnase haben. Diese Erfahrungen haben mich glücklich gemacht. Linn Freisewinkel

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Schnuppertage: Teilnahme am Oberstufenunterricht nach tel. Vereinbarung mit dem Sekretariat möglich (Tel.: 0234/943650)

„Entfalte deine Möglichkeiten“ 35

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tu ak Ilse Steinhagen:

Erinnerungen

Grundschule wurde in diesem Schuljahr 20 Jahre alt

Im Rahmen des Erntedankgottesdienstes am 29.9.2006 dankten wir für 20 Jahre Matthias-Claudius Grundschule. Es wurde ein kurzer Rückblick gehalten auf die Enstehungsgeschichte unserer Schule. Hier ein kleiner Einblick: Ja, die Matthias-Claudius-Schule hatte Geburtstag und wurde am 9.9.2006 zwanzig Jahre alt. Wenn jemand Geburtstag hat, muss er ja auch irgendwann einmal geboren sein. Wenn eine Schule geboren wird, sieht das anders aus, als wenn ein Baby geboren wird und doch kann man manches vergleichen. Schon gut 2 Jahre vor der Geburt unserer Schule, im März 1984, entstand die Idee bei der Vorbereitung einer Gemeindekonferenz mit dem Motto „Suchet der Stadt Bestes“ eine christliche Schule zu gründen, in der behinderte und nichtbehinderte Schüler gemeinsam unterrichtet werden. Aus der ungewöhnlichen Idee wurden

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konkrete Pläne: Die Schwangerschaft der Schule begann. Auch wenn man eine noch so gute Idee hat, kann man ja nicht so einfach eine Schule gründen. Man muss aufschreiben, wie man sich den Unterricht vorstellt, man muss Eltern haben, die bereit sind, ihre Kinder an dieser Schule anzumelden, man braucht Lehrer, man braucht Geld, ein Schulgebäude, Möbel und man braucht die Genehmigung vom Schulamt Bochum und vom Kultusministerium Düsseldorf. Am 8. Februar 1985 fand ein erster Informationsabend in der Baptistengemeinde Hermannshöhe statt, zu dem trotz Schneechaos 170 Personen kamen, darunter viele interessierte Eltern. Danach wurden die Pläne konkreter. Es gab feste Anmeldungen von Schülern, Lehrer wurden gefunden (Frau Bouecke und ich), das Schulamt Bochum erlaubte uns ein altes Schulgebäude zu benutzen, in der Wasserstraße 46 in

Altenbochum. Das Schulgebäude war lange nicht mehr benutzt worden, so dass viel renoviert und angestrichen werden musste. Wir

bekamen auch alte Schulmöbel geschenkt, die abgeschliffen und neu lackiert werden mussten. Viele Eltern halfen dabei. Es wurde bis zum letzten Tag vor Schulanfang gearbeitet. Aber dann war es endlich soweit: Der 1.Schultag für die erste Klasse unserer Schule war da. Am 9.9.1986 wurde unsere Schule geboren und bekam zu Beginn den Namen „Freie Christliche Schule Bochum“. So wie kleine Kinder wachsen, so wuchs auch unsere Schule sehr schnell: 1 Jahr später (1987) kam ein neues 1. Schuljahr in die Schule und zwei neue Lehrer. Da war Herr Wiezoreck schon mit dabei. Noch 1 Jahr weiter (1988) kam wieder ein neues 1. Schuljahr und zwei neue Lehrer. Da war die Frau Lindner schon mit dabei. Und noch ein Jahr weiter (1989) gab es schon 2 erste Schuljahre und 4 neue Lehrer (u.a. Frau Wenhake und Frau Hitzblech). Und so ging es dann weiter. 1991 bekam die Schule einen neuen Namen. Wir fanden, dass Matthias Claudius gut zu unserem Schulkonzept passt und so wurde unsere Schule dann Matthias-Claudius-Schule genannt. Bald wurde das Schulgebäude in der Wasserstraße zu klein. 1992 sind dann erst einmal 2 Klassen in die Nevelstraße umgezogen. 2 Jahre später (1994) zogen dann auch die anderen Klassen in das Schulgebäude in der Nevelstraße. Später wurde dort auch die Sporthalle gebaut und das Jahreszeitenbeet und der Schulgarten angelegt. 20 Jahre sind eine lange Zeit, in der die Schule gewachsen ist und sich verändert hat. In all den Jahren haben wir immer wieder gespürt, wie Gott Bewahrung und Segen geschenkt hat. Dafür wollen wir ihm danken.

Paula Lüttenberg: Einmal habe ich mit meiner Tanzgruppe etwas aufgeführt. Die heißt Wirbelwind. Ich habe das irgendwo in der Stadt gemacht. Wir haben den Veo Veo getanzt. Aber die Musik war etwas zu schnell. Deswegen bin ich nicht so schnell hinterher gekommen. Manchmal habe ich auch ein paar Schritte vergessen. Das fand ich etwas peinlich. Zum Glück hat das keiner gesehen. Da war ich ganz schön froh.

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Hokus Pokus Zauberei – Wissenschaft ist stets dabei

Unter diesem Motto fand im Rahmen des Frühlingsfestes der Grundschule eine Aufführung der Forscher-AG statt. Frau Dr. Guse-Becker, die AG-Leiterin, hatte mit den Kindern ein kleines Theaterstück einstudiert. In diesem wurden, sehr zur Freude des Publikums, verblüffende Zau-

bertricks von Alchemisten des Mittelalters durchgeführt. Da wurde farblose Flüssigkeit durch Schütteln blau gefärbt oder Wasser durch Zugabe von „Zucker“ fest. Anschließend zeigte ein Professor seinen Studenten, dass die Geheimnisse dieser Zaubereien heute alle wissenschaftlich zu

erklären sind. Zu Beginn der Aufführung wurden die Zuschauer durch die jüngeren AG-Teilnehmer auf die Aufführung eingestimmt. Sie trugen den Zauberlehrling von Goethe vor.

Was die Zwiebel Bolle erzählt...

medizin kennengelernt und eine ganze Reihe duftende Kräuter. Wir haben in der Küche allerlei Salben angerührt, Wickel und Auflagen und auch mal ein Fußbad vorbereitet und alles ganz mutig selbst ausprobiert. Im Winter haben wir leckere „Vitaminbomben“ zubereitet und uns schmecken lassen. An zwei Nachmittagen gab es dann einen Erste Hilfe-Kurs, bei dem wir „richtige“ Verbände geübt haben und wie man sich am besten verhält, wenn jemand verletzt ist.

Insgesamt hatten wir an den Nachmittagen unserer „AG Gesund und fit durch´s Schuljahr“ viel Spaß zusammen. Und manch eine Familie konnte vielleicht auch schon von dem neuerworbenen Wissen ihrer „Gesundheitsexperten“ profitieren. Vielleicht probiert ihr es ja beim nächsten Husten auch mal mit dem Kartoffelwickel...

Warum Bolle und ihre Schwester Zwillina so scharf sind (nämlich wegen ihrer „Geisteröle“), und was die scharfen Säfte der Zwiebel alles Gutes bewirken können, damit hat unsere AG „Gesund und fit“ im letzten Schuljahr begonnen. Später haben wir noch Karla Knolle und die Kartoffel-

Paulina und Bettina Inkmann, ehemals Klasse 4 a

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Armin Eberhardt:

Bleibende Eindrücke

Nach Afrikabesuch soll nun regelmäßige Hilfe anlaufen

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Annika Keil , links und Ursel Tillmanns beim Goma-Infoabend im Forum der Gesamtschule Ihre Familien und die Schulgemeinschaft haben mitgebangt und gebetet. Aber trotz aller Sorgen haben sich zwei Lehrerinnen der Matthias-Claudius-Schule den ersten Besuch bei der Partnerschule „Institut Majengo in Goma/Kongo“ getraut . Darüber haben Ursel Tillmans (Wermelskirchen) und Annika Keil (Dortmund) jetzt im vollbesetzten Forum der Gesamtschule berichtet. Schulleiter Volkhard Trust skizzierte zu Beginn die Geschichte der Verbindung

zwischen Bochum und dem Kongo. Sie war 1993 dem Wunsch des Französischkurses Jahrgangsstufe 8 nach einem Austausch entsprungen. Partner in Frankreich waren gerade nicht verfügbar. Da kamen die Kontakte des damaligen Theologiedozenten der RUB, Jean Vincent, nach Goma gerade recht. Dr. Molo von der VEM (Vereinigte Evangelische Mission) Wuppertal, auch gebürtig aus Goma ebnete die Wege in den anderen Erdteil. Der Briefaustausch gestaltete sich durch

lange Brieflaufzeiten etwas schwierig, einige afrikanische Schüler starben auch kurz nach Anlaufen der Partnerschaft in den Wirren des damaligen Bürgerkrieges. Die Bochumer Schüler waren geschockt. Den ersten persönlichen Kontakt gab es durch Polisi Kivava, den damaligen Schulleiter. Er war für mehrere Monate zu einer Fortbildung nach Wuppertal gekommen. Unvergessen ist seine halb scherzhafte Antwort auf die Frage nach der Disziplin in Schulklassen mit durchschnittlich 50 Schülern: „Wir sind alle kleine Diktatoren.“ Große Empfangszeremonien mit über 400 Schülern gab es jetzt im April für Frau Tillmanns und Frau Keil, die noch ihren Ehemann als „Bodyguard“ mitgenommen hatte. Dabei waren doch Osterferien! Viele Besuche gab es in den 8 Tagen in Goma: Beim Bischof, dem Superintendenten und dem Pastor. Majengo mit seinen über 1000 Schülern und Schülerinnen und etwa 35 Lehrern ist dem Bund baptistischer Kirchen in Zentralafrika angeschlossen. Als im Januar 2002 der nahegelegene Vulkan Nyiragongo ausgebrochen war, verloren etwa 300 Familien der Schulgemeinschaft ihren Besitz. Darunter auch 10 Lehrerfamilien. Die Matthias-Claudius-Schule konnte mit einem Soforthilfeprogramm die ärgste Not lindern. 40.000 Euro konnten damals an die afrikanischen Partner geschickt werden. Das an Bodenschätzen reiche Land hat jetzt nach der kürzlich erfolgten Wahl wieder neue Hoffnung geschöpft. Die

Ich bin bereit das Institut Majengo in Goma/Ostkongo regelmäßig bis auf Widerruf zu unterstützen.

Dazu werde ich monatlich einen Betrag von ____________ Euro auf das Konto des Fördervereins der Matthias-Claudius-Schule NR. 3444 00 bei der Spar- und Kreditbank, Bad Homburg (BLZ 500 921 00) überweisen. Einzugsermächtigung Ich möchte den Betrag

p monatlich p vierteljährlich

p halbjährig

p jährlich von meinem Konto abbuchen lassen.

Kreditinstitut: ___________________________________________________________ BLZ:

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Konto-Nr.: _________________________ Datum:

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Unterschrift: _________________________________

Die jährliche Spendenbescheinigung erbitte ich an folgende Adresse: Name:

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Bitte bis 10.12. 2006 in den Schulsekretariaten abgeben oder einsenden

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bei den Partnern in Afrika als ein äußerst wichtiges Zeichen der Verbundenheit aufgenommen worden. Ob es irgendwann auch einmal einen Schüleraustausch geben wird?

Man weiß sich zu helfen. Wenn Autos fehlen, sind auch diese Lastenroller zum Transport zentnerschwerer Säcke gut geeignet. immensen Probleme des Landes werden sich jedoch nicht kurzfristig lösen lassen. Deshalb waren sich die Beteiligten des Abends einig: Jetzt sind wir gefragt. Die beste Möglichkeit, dem Land zu helfen, ist die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten. „Ohne Bildung keinen Frieden“, so Ursel Tillmann, die vor ihrer Tätigkeit an der MCS Bochum schon

einige Jahre in Afrika verbracht hat. Deshalb wird das Institut Majengo weiterhin von der Schulgemeinschaft der MCS in Form kontinuierlicher Hilfe in Form von Sach- und Geldmitteln unterstützt. Viele Zuhörer nutzen direkt am Abend die dazu vorbereiteten Selbstverpflichtungserklärungen. Der längst überfällige Besuch ist jedoch

Danke an alle, die sich bereit erklärt haben, mit einem festen monatlichen Betrag unsere Partnerschule im Kongo zu unterstützen. Mit den bisher ausgefüllten Formularen ist es uns möglich, monatlich knapp 100 € nach Goma zu überweisen, damit die Lehrer dort in Eigenregie die Möglichkeit haben, die größte Not zu lindern. Unser Ziel ist noch nicht ganz erreicht, weil uns eigentlich ein Betrag von 200 € im Monat vorschwebte – bzw. noch mehr, damit wir zu gegebener Zeit mit Containern voller Schulsachen aufwarten könnten. Was nicht ist, kann ja noch werden. Wir freuen uns also, wenn Sie den untenstehenden Abschnitt gebrauchen und sich an unserem Vorhaben beteiligen. Auch wenn Sie einen Dauerauftrag einrichten, benötigen wir diese Information durch das Ausfüllen des Abschnittes auf Seite 40 unten, damit wir planen können. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der VEM in Wuppertal, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht und es ermöglicht, dass unsere Spenden und Spendengelder wirklich an Ort und Stelle ankommen.

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Max Fromme, Tom Laengner (Lehrer), Lisa Lange, Niklas Pradtke, Markus Schröder:

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Anders ist auch normal

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4. Fußball WM der Menschen mit Behinderung

Der vorliegende Beitrag ist ein Produkt des Deutschunterrichtes der Jahrgangsstufe 8. Die Schüler lernten journalistische Berichterstattung kennen. In diesem Zusammenhang recherchierten sie im Internet, besuchten das Halbfinalspiel 4. INAS-FID Fußball WM 2006 der Menschen mit Behinderung in Dortmund. Sie befragten Zuschauer, telefonierten mit der Pressestelle der WM-Veranstalter und schrieben schließlich einen Zeitungsartikel. Dieser wird nun hier veröffentlicht. Im Finale der Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung schlug Saudi-Arabien die Niederlande mit 9:8 nach Elfmeterschießen. Insgesamt waren 14500 Zuschauer in der Bayarena in Leverkusen. Deutschland wurde Dritter. In Essen gewann das Team von Willi Breuer mit 4:0 gegen Südafrika. Nach einem deutlichen 9:0 gegen Frankreich standen die Jungs von Willi Breuer im Halbfinale. Doch da blieben sie nicht lange. Im Dortmunder Stadion Rote Erde verloren sie vor 11000 Zuschauern mit 0:5 gegen die Niederlande. Willi Breuer sagte dazu : „Das Team aus den Niederlanden hat verdient gewonnen. Wir haben alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht.“

Torwart Dirk Müller musste im entscheidenden Spiel gegen Holland fünfmal hinter sich greifen.

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Andreas Timm (Deutschland) auf dem Weg zum dritten Platz im kleinen Finale gegen Südafrika. Dennoch war das Spiel sehr gut. Es gab nicht eine einzige gelbe Karte. Und ein Fan meinte: „Ich war von der Atmosphäre begeistert!“ Hintergrund der 4. INAS-FID WM Fußball 2006, an der Mannschaften aus 16 Nationen teilnahmen, war die gesellschaftliche Kampagne „Anders ist auch normal“. Dabei ging es darum, „Menschen mit Behinderung mit ihrem hohen, für viele normale Menschen ungeahnten Leistungsvermögen in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit zu stellen“. Dadurch sollte erreicht werden, dass sie mehr in das gesellschaftliche Leben eingebunden werden. Sie sollen ganz normal mit dazu gehören. Im kleinen Finale meldete sich das deutsche Team zurück. Es gewann gegen die Mannschaft aus Südafrika mit 4:0. 5.000 Zuschauer sahen ein überglückliches deutsches Team. Andreas Timm hüfte wie ein kleines Kind über den Platz, wirbelte sein Trikot durch die Luft und jubelte den Fans zu. Er war nicht mehr zu halten und drehte eine Ehrenrunde nach der anderen.

Faire Gewinner: Das holländische Team spendet nach der hohen Niederlage Trost. Nachdem insgesamt 72.000 Menschen die WM gesehen haben, kann man sich auf die 5.WM der Menschen mit Behinderung freuen. Der Austragungsort steht nach Angeben der Pressestelle noch nicht fest.

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BOCHUM

DUISBURG

ESSEN

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Bochum, Nordring 62-66, Tel. (02 34) 6 89 96-97 Duisburg, Gutenbergstr. 2-4, Tel. (02 03) 3 17 54-0 Essen, Huyssenallee 78-80, Tel. (02 01) 2 20 37 90

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