Treffpunkt - TÜV NORD Bildung

May 4, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Magazin für das Mitarbeiterteam der RAG BILDUNG-Gruppe

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Treffpunkt

Bildung

Magazin für das Mitarbeiterteam der RAG BILDUNG, der DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung und Tochterunternehmen

Schwerpunkt-Thema

Ausgebaut Viele Unternehmen tun in der Krise das Richtige: Sie nutzen die aktuelle Wirtschaftslage, um ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Die RAG BILDUNG reagiert schnell und kompetent auf die enorm gestiegene Nachfrage.

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Höchstleistung

Fortsetzung

Siege

Die RAG BILDUNG-Tochter Kalka qualifiziert Binnenhafen-Kranführer für den Einsatz in luftiger Höhe. Seite 8

Das Programm Kooperative Ausbildung an Kohlestandorten geht mit einem neuen Förderbescheid weiter. Seite 10

Beim Wettbewerb „Jugend schweißt“ sichern sich Azubis der RAG BILDUNG in Cottbus gleich fünf erste Plätze. Seite 11

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Bildung

Kurzberichte

Start von „ORBIS pro“

Praktischer E

Nach intensiver Vorbereitung setzt die RAG BILDUNG nun seit Januar die Software „ORBIS pro“ für das Veranstaltungsmanagement ein. Unter der Leitung von Ralf Pankonin, dem kaufmännischen Koordinator der Region Rheinland, hat das Projektteam der RAG BILDUNG den zunächst für Dezember 2008 anvisierten Start ein wenig nach hinten geschoben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Dieser Schritt hat sich gelohnt: Pankonin erklärte, dass so die Einführung von „ORBIS pro“ in allen Einzelheiten geplant werden konnte. Die Software funktioniere im Rahmen der Web.BVBAblösung sehr gut. Als nächstes steht die Ablösung des Systems „STEP“ bevor.

Workcamp: Azubis und Ausbilder reisten

Jobstarter-Projekt „BIG“ geht in Verlängerung „Bedarfsgerecht, innovativ, ganzheitlich“ – dafür steht das JOBSTARTER-Projekt BIG, das die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner fördert und bekannt macht. Aufgrund des Erfolgs der ersten Förderphase, die Mitte März ausgelaufen ist, hat die JOBSTARTER-Programmstelle des Bundesinstituts für berufliche Bildung (BIBB) beschlossen, die Förderung um weitere 18 Monate zu verlängern. Projektleiter Uwe Müller und sein Team können somit nach den ersten 23 geschaffenen Ausbildungsplätzen weitere Plätze bis zum 14. September 2010 akquirieren, um die angepeilten 50 zu erreichen. „Wenn es uns gelingt, das Berufsbild so zu etablieren, wie es vor einigen Jahren beim Mechatroniker der Fall war, dann haben wir gute Arbeit geleistet“, sagte Uwe Müller.

Grafik: GM Fotos: Sandra Schmidt

Ganzheitliche Hilfe Kamen: Neues Bildungszentrum eröffnet

Experte am Computer: Der Technische Produktdesigner Michael Hemmer arbeitet an einer 3D-Darstellung. Foto: Thomas Martha

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In Kamen hat die RAG BILDUNG an der Lünener Straße ein neues Bildungszentrum in Betrieb genommen, das künftig sogenannte Ganzheitliche Integrationsleistungen erbringt. Das von der Agentur für Arbeit geförderte Projekt unterstützt Menschen gezielt bei der Suche und Aufnahme einer Arbeitsstelle und vermittelt – passend zur persönlichen Lebenssituation – neue berufliche Perspektiven. Durch die Maßnahme, die zunächst bis September 2010 läuft, sollen insgesamt 500 Kunden aus dem Arbeitsagenturbezirk Hamm zurück in den Beruf finden. Die Job-Coaches für die „Ganzheitliche Integrationsleistung“ sind Mitarbeiter der RAG BILDUNG und der Kooperationspartner Berufsförderwerk der Bauindustrie NRW, Kolping-Bildungszentrum und Bildungszentrum Westfalen. „Es freut uns sehr, dass wir mit unserem Engagement ein positives Zeichen setzen und den Teilnehmern dieser Maßnahme neue Perspektiven für ihr Berufsleben bieten können“, erklärte Bernhard

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Kurzberichte

Bildung

her Einsatz in Ghana Ausbilder reisten für einen Monat nach Westafrika Sie sammelten viele Erfahrungen, lernten fremde Arbeitstechniken und eine neue Kultur kennen: Auszubildende und Ausbilder der RAG BILDUNG sind im März nach Ghana in Westafrika gereist. „Langsam gewöhnen sich auch die Azubis an das scharfe Essen“, berichtete Diplom-Pädagogin Sandra Schmidt vom Kompetenzzentrum Zollverein nach den ersten Tagen in der ungewohnten Umgebung. Den gesamten Monat über modernisierten die 15 Auszubildende und drei Ausbilder des Bildungszentrums Dortmund und des Kompetenzzentrums Zollverein eine Schule in der Stadt Ho. „Wir hoffen, dass wir helfen konnten, die Grundlagen für den Ausbau der Dora-Memorial-School zu einer Berufschule zu schaffen“, sagte Heinrich Krause, Projektleiter des Ghana-Workcamps, das bereits zum dritten Mal stattfand. Das Ziel war, Gebäude und Grundstück so zu übergeben, dass die Arbeit nach der Abreise der Besucher weitergehen kann. Außerdem erweiterten sie eine Biogasanlage, die Auszubildende der RAG BILDUNG bereits im Jahr 2006 miterrichtet hatten. „Wir haben unter anderem Gräben ausgehoben, die Rohre zugeschnitten und verlegt – und das bei drückender Hitze“, kommentierte Sandra Schmidt. Frank Bahnsen, Standortleiter des Kompetenzzentrums, zeigte sich von dem Engagement der Helfer begeistert. Die Kooperation mit den örtlichen Behörden klappte bestens: „You are welcome!“, hatten die Verantwortlichen auf ghanaischer Seite voller Vorfreude geschrieben. Vor Projektbeginn hatten die Teilnehmer Sachspenden gesammelt, unter anderem Medikamente und medizinische Geräte. Bei einem Benefiz-Essen mit afrikanischen Spezialitäten kamen im Februar insgesamt 680 Euro für das Workcamp zusammen.

Daumen hoch: Auch an der Essener Henriettenstraße ist die RAG BILDUNG nun präsent. Foto: Lichtblick/Frebel

Neuer Standort in Essen Ein Standort in der Essener Innenstadt ergänzt seit Mitte Februar das Angebot des Kompetenzzentrums Zollverein: In der Henriettenstraße nehmen 200 junge Menschen an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teil, um ihre Chancen auf einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu verbessern. Die BvB dauert zehn Monate, in denen die Teilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren nicht nur Fachwissen erwerben, sondern auch praktische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen verbessern sollen. Zur Auswahl stehen die Fachbereiche Elektro, Wirtschaft und Verwaltung, Lager und Handel, Kosmetik und Körperpflege sowie Gesundheit und Soziales.

Auszubildende stellen sich Unternehmen vor

Setzen sich in Kamen ein (v. l.): Bürgermeister Hermann Hupe, Hubertus Ebbers, Geschäftsführer TECHNOPARK, Projektleiterin Ira Pakosz, Bernd Flick, Standortkoordinator am BZ Kamen, Friedhelm Kock, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit, und Bernhard Rüter, Standortleiter des BZ Bergkamen. Rüter, Leiter des Standorts Bergkamen. Als Gäste der offiziellen Eröffnungsfeier begrüßte er unter anderem den Kamener Bürgermeister Hermann Hupe.

Kontakte knüpfen, Partner akquirieren und potentielle Arbeitgeber von sich überzeugen – auf Neudeutsch wird dies als Networking bezeichnet und auch erfolgreich im Kompetenzzentrum Zollverein betrieben. Auf zwei Veranstaltungen, einem Unternehmerabend und einem Unternehmerfrühstück, nutzte Standortleiter Frank Bahnsen die Gelegenheit, um das vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Sonderprogramm „Kooperative Ausbildung an Kohlestandorten“ vorzustellen. Außerdem kamen die Auszubildenden mit Firmen ins Gespräch. Kooperationspartner der RAG BILDUNG waren bei diesen Anlässen der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), die Regionalagentur MEO (Mülheim-Essen-Oberhausen) und die Stiftung Zollverein. Bahnsen zeigte sich erfreut über die Resonanz bei den Unternehmen. „Die Auszubildenden können auf diese Weise Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache betreiben – und dies haben sie auch erfolgreich getan“, resümierte er.

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Schwerpunkt

Kapazitäten ausgebaut Qualifizieren statt entlassen: Unternehmen nutzen die Chance, ihre Mitarbeiter innerhalb von Kurzarbeit weiterbilden zu lassen. Die RAG BILDUNG steht ihnen auch dabei als kompetenter und vertrauter Bildungspartner zur Seite. Und um schnell zu helfen, wurde das bewährte Angebot sogar ausgeweitet.

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Ein wenig stolz ist Sebastian Heinrichs schon. Dass letztlich alles so schnell und reibungslos über die Bühne gegangen ist, das hat sogar ihn überrascht. Der Bildungsberater der RAG BILDUNG für den Standort Kamp-Lintfort ist wieder einmal an den Niederrhein nach Viersen gefahren, um das neue Bildungszentrum zu besuchen. Zufrieden steht er in der geräumigen Halle und sagt: „Das haben wir hier in Rekordzeit hinbekommen. Es ist wirklich unglaublich.“ Denn das Bildungszentrum Viersen ist binnen nur weniger Wochen entstanden – als kurzfristige Reaktion auf eine Anfrage der

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Schwerpunkt

Bildung

„Wir haben hier Anfang Februar geeignete Räumlichkeiten besichtigt“, erzählt Standortleiter Thomas Ossenkopp, „und einen Monat später konnten die ersten Maßnahmen schon starten.“ Zuvor galt es, die Verträge unter Dach und Fach zu bringen, Telefon- und Datenleitungen zu verlegen. „Vorteilhaft war, dass sonst keine Renovierungsarbeiten anfielen, weil wir die Halle in gutem Zustand vom Vormieter übernehmen konnten“, erläutert Ossenkopp. Bei der Nutzungsänderung für die 1.000 Quadratmeter große Halle zuzüglich 250 Quadratmetern Büro- und Schulungsräumen sei die Stadt Viersen sehr kooperativ gewesen.

Fotos: Jens Sundheim

Viel Team-Spirit

Deutschen Edelstahlwerke (DEW), eines führenden Unternehmens in der Herstellung und Bearbeitung von Edelstahl-Langprodukten. Deren Werk in Krefeld hatte Interesse an einer Kurzarbeiterqualifizierung signalisiert. Und Heinrichs setzte daraufhin mit dem Team der RAG BILDUNG alle Hebel in Bewegung, damit der Firmenkunden-Großauftrag zustande kam. „Wir mussten klären, wie und wo wir möglichst rasch die enorme Anzahl von über 80 Teilnehmern unterbringen“, berichtet Magnus Gross, Leiter der Region Rheinland. Die Wahl fiel auf den neuen Standort Viersen.

„In diesem neuen Bildungszentrum steckt viel Team-Spirit“, sagt Dietmar Pau, Standortkoordinator in Kamp-Lintfort und Projektleiter in Viersen, „denn gleich mehrere Standorte der RAG BILDUNG haben ihr Know-how beigesteuert.“ Dabei sei ein starkes Wir-Gefühl entstanden. Im Bildungszentrum Kamp-Lintfort der RAG BILDUNG laufen bereits Schulungen mit weiteren DEW-Mitarbeitern, die sich dort zum Beispiel in den Bereichen Zerspanungstechnik und Teilezurichtung weiterqualifizieren. Ob aus Kamp-Lintfort, Geldern, Dinslaken oder Duisburg: Die Mitarbeiter der RAG BILDUNG standen mit Verpflegung und Logistik während des Neuaufbaus unterstützend zur Seite – ein ganz besonderes Teamwork für Viersen. In den Fenstern des Bildungszentrums hängen überall Schilder mit dem Logo der RAG BILDUNG, drinnen herrscht geschäftiges Treiben. Teamleiter Ralf Hermanns füllt in seinem neuen Büro gerade Förderanträge aus, als weitere Maschinen und Werkzeuge angeliefert werden. Und damit bietet sich den DEW-Mitarbeitern eine seltene Gelegenheit: Sie können unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht dabei mitwirken, die letzten noch fehlenden Werkbänke in der Halle aufzubauen. „Wir waren so flott, dass wir sogar vor der offiziellen Eröffnung des Bildungszentrums loslegen konnten, die für April oder Mai mit einem großen Fest geplant ist“, sagt Hermanns.

Sebastian Heinrichs, Bildungsberater: „Das haben wir in Rekordzeit hinbekommen.“

Thomas Ossenkopp, Standortleiter, lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt Viersen.

Neue Software kennenlernen Die DEW-Mitarbeiter lassen sich nun in Bereichen wie Stahl- und Metallbearbeitung sowie „AutoCAD 3D“ (Inventor) in Theorie und Praxis weiterbilden. Manche von ihnen sind schon seit bis zu 30 Jahren bei den DEW beschäftigt und bringen entsprechend viel Erfahrung mit. „Ich lerne hier neue Maschinen, neue Software und Arbeitstechniken kennen. Ich denke, dass ich mit dieser Maßnahme meine beruflichen

Ralf Hermanns, Teamleiter: „Wir konnten vor der offiziellen Eröffnung loslegen.“

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Bildung

Schwerpunkt

Chancen verbessern kann und später vielleicht auch mehr verdiene“, sagt einer der Teilnehmer. Die meisten kennen sich seit Jahren und pendeln nun in einigen Fällen sogar als Fahrgemeinschaft nach Viersen.

Gespräche mit allen Bereichsleitern Thomas Cürten, DEW-Personalleiter in Krefeld und Hagen: „Zunächst hat unsere Personalabteilung geprüft, welche internen und externen Fördermöglichkeiten es gibt. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Agentur für Arbeit machten wir dann den Weg für das staatlich gefördert Programm frei. Sofort im Anschluss folgten Gespräche mit allen Bereichsleitern und dem Betriebsrat darüber, welche Mitarbeiter für eine gezielte Qualifizierung in Frage kamen. Schließlich wollten wir keine Zeit verlieren. Bevor sich die Mitarbeiter dann individuell für die Qualifizierung bei der RAG BILDUNG entschieden haben, wurden sie über die Inhalte und Ziele der Maßnahme aufgeklärt, was es ihnen und dem Unternehmen bringt, nämlich gemeinsam und gestärkt die derzeitige wirtschaftliche Situation zu meisten.“ Ein besonderes Lob spricht

er Bildungsberater Heinrichs aus: „Das ist ein Dienstleister par excellence. Er hat sich immer sehr zuvorkommend für vernünftige Lösungen eingesetzt und uns Arbeiten etwa mit Förderanträgen abgenommen, ganz unbürokratisch. So wünscht man sich gelungenen Service!“ Konstantinos Pinidis, DEW-Betriebsratsvorsitzender im Werk Krefeld, pflichtet dem Personalleiter bei: „Die Zusammenarbeit mit der RAG BILDUNG ist eine sehr positive Sache, die uns und die Mitarbeiter voranbringt. Wir hatten schon einen guten Eindruck gewonnen, als wir vor zwei Jahren ehemalige BenQ-Mitarbeiter übernommen haben, die bei der RAG BILDUNG qualifiziert wurden.“ Und Bildungsberater Heinrichs wird weiter gefordert: „Gespräche mit weiteren Firmen sind schon fortgeschritten und sehr vielversprechend“, erzählt er. „Ich bin wirklich verblüfft über die große Nachfrage, jede Woche kommen neue Anfragen hinzu.“ Wie hier in Kamp-Lintfort wird es schon bald auch in Viersen aussehen: DEW-Mitarbeiter im praktischen Unterricht.

Sehr gefragt: Qualifizierung in den Zeiten der Kr Kurzarbeit nutzen ist auch an anderen Standorten der RAG BILDUNG ein großes Thema. Wir nennen Dortmund/Hagen

Oberhausen

Gelsenkirchen/Datteln/Hamm/Bergkamen

Gut gelaunt zeigt sich Klaus Führ, Bildungsberater für den Standort Dortmund: „Mehr Erfolg kann ich mir im Moment gar nicht leisten“, scherzt er. Für die Standorte Dortmund und Hagen wurden mehrere Kunden akquiriert, dazu gehören unter anderem die Elmos Semiconductors AG sowie die Wittener und Hagener Werke der DEW, die sich frühzeitig über die Möglichkeiten der Kurzarbeiterqualifizierung informiert hatten. Hinzu kommt „PEAG Personal“, die ihre Mitarbeiter in den Bereichen Rohrvorrichtung und Schweißen weiterbilden lässt. „Ohne die extrem gute Unterstützung seitens Regionalleitung, Standortleitung und der Koordinatoren wäre das so gar nicht möglich“, sagt Führ. „Kurzarbeit ist derzeit das Thema überhaupt auf dem Arbeitsmarkt.“

In Oberhausen freut sich Standortkoordinator Jörg Trampenau derweil über einen Auftrag der Zeitarbeitsfirma „Start“, die ihren Sitz nur zwei Gebäude neben dem Bildungszentrum und damit in ummittelbarer Nachbarschaft hat. „Mit ,Start’ kooperieren wir schon sehr lange, seit Februar auch im Rahmen der Kurzarbeiterqualifizierung. Die meisten Teilnehmer sind angelernte Mitarbeiter, die wir nun im Metallbereich fit machen.“ Darüber hinaus sei „Einiges in Vorbereitung“. Vertriebsmitarbeiterin Patrizia Haurand bekommt zunehmend Anfragen von weiteren Zeitarbeitsfirmen und von Transfergesellschaften.

Auch in den Bildungszentren Gelsenkirchen, Datteln und Hamm sorgt die Kurzarbeiterqualifizierung für Bewegung: Das Telefon steht hier wegen fast täglich neuer Anfragen ebenfalls kaum still. „Die Bandbreite reicht dabei von Klein- bis Großunternehmen. Wir haben ordentlich zu tun“, sagt Bildungsberater Volker Bremer. In seiner Region hat er aktuell wieder einen Großauftrag in die Wege geleitet. Seit Anfang April betreut die RAG BILDUNG dort mehrere Mitarbeiter aus der AutomobilzuliefererIndustrie, die erste Gruppe zunächst in Gelsenkirchen. „Das ist eine große Nummer“, betont Bremer. Zustande kam der Auftrag, weil der Kunde auch in diesem Fall zuvor gute Erfahrungen mit der RAG BILDUNG gemacht hatte: „Seit August vergangenen Jahres befinden sich Mitarbeiter des Unternehmens in einer Umschulung in Datteln. Und nachdem die Firma sehen konnte, dass das über Monate gut läuft, waren wir jetzt die ersten, die in Sachen Kurzabeiterqualifikation angesprochen wurden. Ein Anruf, und ich war im Werk“, so Bremer. Kollegin

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Schwerpunkt

Bildung

der Krise

„Eine große organisatorische Herausforderung“ sieht Siegfried Eberth, Zentralbereichsleiter Marketing & Vertrieb der RAG BILDUNG, darin, die Anfragen zur Kurzarbeiterqualifizierung zu stemmen. Es gehe darum, Kapazitäten sinnvoll zu nutzen und Auslastungsspitzen abzufedern. „Um auf die verstärkte Nachfrage der Betriebe nach Qualifizierung in Kurzarbeit zu reagieren, versuchen wir, an unterschiedlichsten Stellschrauben zu drehen.“ Eine Möglichkeit sei, den Auslastungsgrad der maschinellen Einrichtungen durch ein Zwei-Schicht-System an den vorhandenen Standorten zu verbessern. An neuen Standorten wie Viersen und Hagen werde außerdem ein erweitertes Angebot realisiert. „Den Personalbedarf versuchen wir durch Neueinstellungen zum Beispiel in der CNC und Schweißtechnik und durch Honorarkräfte zu decken.“ Geplante Investitionen in die Ausstattung der Standorte für das Jahr 2009 habe die RAG BILDUNG vorgezogen, sodass Erneuerungen und Erweiterungen in Fachgebieten wie Pneumatik, Hydraulik, SPS, Schweißen und CNC Technik bereits kurzfristig möglich wurden. „Außerdem könnten wir Personal, Ausstattung und Räumlichkeiten der Ausbildung an den DSK-Standorten und bei Kooperationspartnern nutzen. Auch hier sind vorbereitende Gespräche erfolgt“, so Eberth. Siegfried Eberth „Wir sind also auf einem guten Weg, wenn es darum geht, die Chancen der sich bietenden Qualifizierungen für Betriebe in Kurzarbeit zu nutzen“, resümiert Eberth. „Ziel ist für uns, nicht nur Weiterbildungsmaßnahmen bei Kurzarbeit durchzuführen, sondern auch in anderen Bereichen mit diesen Firmen nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufzubauen.“

Wir nennen einige Beispiele. Brigitte Kruck ist in Hamm und Bergkamen in diesem Bereich ebenfalls sehr aktiv. Sie betreut unter anderem verschiedene Zeitarbeitsfirmen, deren Mitarbeiter bereits im Bildungszentrum Bergkamen qualifiziert werden. Saarland Erfolge kann auch Harry Laufer, Geschäftsführer der RAG BILDUNG Saar, vermelden: „Wir führen aktuell für den Automobilzulieferer SAS aus Saarlouis mehrere Seminare im technisch-gewerblichen Bereich inhouse durch. Die Firma will die Zeit nutzen, um einige Grundqualifikationen ihrer Mitarbeiter aufzufrischen oder zusätzlich zu vermitteln – zum Beispiel mit Lehrgängen in der Messtechnik.“ Weitere Anfragen und Besprechungstermine von Automobilzulieferern liegen bereits vor. Dazu gehören auch Seminare, die Ausbildung für Ausbilder bieten. „In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Neukunden.“

Kurzarbeit statt Kündigung Kurzarbeit ermöglicht es Unternehmen, in einer schwierigen Wirtschaftslage Kündigungen zu vermeiden. Die Arbeitnehmer haben in solchen Fällen für eine individuell festgelegte Dauer reduzierte Regelarbeitszeiten oder pausieren komplett und können die Zeit nutzen, um sich weiterbilden zu lassen. Der Arbeitsplatz und eine Grundversorgung bleiben ihnen erhalten. Einen Teil des entstehenden Verdienstausfalls gleicht der Staat aus. Zuständig ist die Bundesagentur für Arbeit (BA). Allein im Februar haben nach Auskunft der BA rund 17.000 Unternehmen aus konjunkturellen Gründen für 700.000 Arbeitnehmer Kurzarbeit angekündigt. Der Vorteil für Arbeitgeber: Anders als bei Entlassungen verlieren sie keine bewährten Mitarbeiter, sondern haben neben reduzierten Personalkosten sogar die Chance, in wirtschaftlichen besseren Zeiten mit noch qualifizierteren Mitarbeitern weiter zusammenzuarbeiten. Die Größe des Unternehmens oder die Branche spielen beim Antrag auf Kurzarbeit keine Rolle. Im Rahmen des zweiten Konjunkturpaktes wurden die Bedingungen für Qualifizierungen innerhalb der Kurzarbeit verbessert, um weitere Anreize zu schaffen. Beispielsweise ist die mögliche Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von zwölf auf achtzehn Monate gestiegen, werden die vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge erstattet und die Qualifizierungsgkosten bis zu 100 Prozent übernommen. Die RAG BILDUNG hat die wesentlichen Informationen im Flyer „Kurzarbeit und Qualifizierungen“ zusammengefasst, der unter www.ragbildung.de im Bereich Download, Rubrik Produktinformationen, abgerufen werden kann.

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Foto: Nielinger

Hohe Nachfrage erfordert organisatorisches Geschick

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Befragung ab 4. Mai Die dritte konzernweite Mitarbeiterbefragung der RAG rückt näher: Am 4. Mai beginnt das Austeilen der Fragebögen. Unter dem Motto „Mitdenken. Mitteilen. Mitgestalten.“ sind bis 22. Mai insgesamt etwa 28.000 Beschäftigte aufgerufen, ihre Ansichten beizusteuern. „Ich ermuntere alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich wieder zu beteiligen, denn ihre Meinung ist der RAG BILDUNG und auch dem Konzern sehr wichtig!“, betont Geschäftsführer Jürgen Halank (Foto). Dieter Schwaderer, Leiter Personalentwicklung, bereitet die Befragung in enger Abstimmung mit den Führungskräften vor. Logistikverantwortliche der RAG BILDUNG-Gruppe: • Region Westfalen: Kathrin Lasbeck, Tel.: (02 31) 96 70 00 12 • Region Rheinland: Solveig Petter, Tel.: (02 01) 8 92 96 30 • Region Ost: Heike Bergander, Tel.: (03 51) 20 54 36 11 • Hauptverwaltung: Petra Hartmann, Tel.: (02 01) 8 92 95 47 • RAG BILDUNG Saar: Christian Böhmer, Tel.: (06 81) 4 05 81 32 • RAG BILDUNG Berufskolleg: Gabriele Höhlig, Tel.: (02 34) 9 68 80 81 • RAG BILDUNG Opel: Kathrin Lasbeck, Tel.: (02 31) 96 70 00 12

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Unternehmen

Konzentration in 30 Metern Höhe Qualifizierungsangebot: Kranführer im Binnenhafen Wie wichtig es ist, zeitnah auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren, zeigt folgendes Beispiel der Kalka Bildungsgesellschaft Technik und Kraftverkehr, Tochtergesellschaft der RAG BILDUNG: „Die ARGE in Duisburg hat uns vergangenes Jahr mitgeteilt, dass es einen erhöhten Bedarf an qualifizierten Kranführern für den Binnenhafen gibt“, sagt Claudia Strobel, Kalka-Standortleiterin in Gelsenkirchen. „Deswegen haben wir uns entschlossen, einen umfassenden Lehrgang für diesen Bereich anzubieten.“ Umfassend ist hier das richtige Wort: Anders als bei anderen Anbietern, die Kranführerscheine teilweise in einem einwöchigen Schnellkurs anbieten, legten die Ausbilder von Kalka großen Wert auf eine intensive Schulung. Drei Monate dauerte der Kurs insgesamt. In den ersten sieben Wochen ging es um theoretische Kenntnisse im Bereich Hafenlogistik. „Wir mussten die Bewerber erstmal für das ganze Drumherum sensibilisieren, denn im Binnenhafen gibt es vollkommen andere Prozesse als in den sonstigen Bereichen der Logistikbranche.“ Trotz aller Theorie sei es nie langweilig geworden, versichert Strobel. „Das Tätigkeitsfeld ist so vielfältig und abwechslungsreich, dass es immer etwas Neues für die Teilnehmer gab. Für den praktischen Unterricht nutzten sie einen Übungskran, auf dem sie ihre theoretischen Kenntnisse umsetzten – unter Anleitung eines erfahrenen Kranführers.“ Die Kursteilnehmer seien auch stets hoch motiviert gewesen, zumal sie zuvor ein rigoroses Auswahlverwahren zu bestehen hatten: „Bei der ersten Infoveranstaltung Mitte 2008 waren es über 80 Interes-

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sierte, von denen am Ende nur zehn Teilnehmer zu dem Kurs zugelassen wurden.“ So mussten die Bewerber ihre körperliche Eignung für die anstrengende Tätigkeit als Kranführer prüfen lassen. „Nicht jeder ist dazu geeignet, in 30 Metern Höhe konzentriert zu arbeiten, manchen zitterten bei dem Aufstieg in die Kanzel ziemlich die Knie“, erzählt Strobel. Das Risiko der Höhenangst der Teilnehmer wollten sie und ihr Team ausschließen, auch angesichts des organisatorischen und logistischen Aufwands. Die Strapazen haben sich gelohnt: Bei möglichen zukünftigen Arbeitgebern konnten alle ihre erlernten Fähigkeiten demonstrieren.

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Alles unter einem Dach Ausbildungsbegleitung: RAG BILDUNG und Berufskolleg Lippe in Lünen kooperieren im Bereich Schülerbetreuung „Kurze Wege bieten, um Schwierigkeiten bei der Erstausbildung zu verringern.“ So fasst Uwe Bellgardt, Standortkoordinator der RAG BILDUNG in Lünen, das neue Konzept der ausbildungsbegleitenden Hilfe zusammen. Das Konzept sieht vor, dass die RAG BILDUNG dieses Beratungs- und Unterstützungsangebot zusätzlich direkt in den Räumen des Lippe Berufskollegs (LBK) anbietet. Zwei Sozialpädagogen und neun Dozenten sind für die RAG BILDUNG in der Lünener Schule im Einsatz, um in der Erstausbildung zu helfen. Von den 2.300 Schülern des LBK nehmen rund 64 das Angebot wahr. Bislang war es so, dass leistungsschwache Schüler für solche Hilfsmaßnahmen weite Wege in Kauf nehmen mussten, was zu einer Verringerung der Effektivität führte. „Keine Reibungsverluste“ lautet deshalb das Credo von Uwe Bellgardt, um eine möglichst schnelle und durchgreifende Hilfe zu ermöglichen. Das Konzept kommt gut an: „Vieles lässt sich schneller regeln. Man trifft sich auf dem Flur und fragt einfach mal

nach“, erzählt Hugo Becker, Koordinator für das duale System am LBK. So könne direkt nachgehakt werden, ob die betroffenen Schüler das Nachhilfeangebot auch tatsächlich wahrnehmen. Obwohl die Teilnahme an der ausbildungsbegleitenden Hilfe auf freiwilliger Basis stattfindet, lobt Bellgardt die positive Resonanz bei den Schülern. Auch Schulleiter Arno Franke sieht in dem Projekt „eine sehr effektive Zusammenarbeit.“ Denn aufgrund von EU-Richtlinien muss die Agentur für Arbeit das Projekt regelmäßig europaweit neu ausschreiben. Dieses Mal hat die RAG BILDUNG den Zuschlag für ein Jahr bekommen, mit der Option für ein weiteres Jahr. Eine längerfristige Zusammenarbeit sei jedoch von allen Seiten erwünscht: „Ich habe jetzt das Glück, eine super Mannschaft zu haben, und hoffe, dass sich das auszahlt“, sagt Bellgardt. Schulleiter Arno Franke pflichtet ihm in seinem Wunsch nach Kontinuität bei: „Wir hoffen, dass wir den Grundstein für eine längerfristige Zusammenarbeit gelegt haben.“

Bildung Gewaltspirale durchbrechen Was bringt Schüler dazu, gewalttätig zu werden? Und wie lässt sich dies verhindern, bevor es zu spät ist? Mit dieser ebenso schwierigen wie auch wichtigen Frage befasste sich das Theaterstück „Und dann kam Alex“ der Schauspieltruppe „Ensemble Radiks“, das Ende Januar am Berufskolleg Mitte in Recklinghausen aufgeführt wurde. Das Stück ist ein Teil eines mittlerweile zwei Jahre andauernden Projekts zum Thema Gewaltprävention an der Recklinghäuser Schule und kam bei Schülern wie auch Lehrern gleichermaßen gut an. „Das Interesse der Schüler war klasse. Die Schauspieler sprechen die Sprache der Jugendlichen und ziehen diese dadurch in das Stück hinein“, sagte Juliane Niewöhner vom Berufskolleg Mitte. Besonders lobte sie die offenen Wortmeldungen der Schüler, die teilweise von eigenen schwierigen Erfahrungen aus ihrem Umfeld berichteten. „Dazu gehört viel Mut“, so Niewöhner.

Fahrschule bildet weiter Vom Bergmann zum Straßenwärter: Neun Mitarbeiter der RAG Deutsche Steinkohle wagen derzeit den beruflichen Neuanfang. Und die RAG BILDUNG Saar bereitet ihnen dafür den Weg, indem sie die ehemaligen Belegschaftsmitglieder des Bergwerks Saar seit Dezember und noch bis August weiterbildet. „Sie erhalten in unserer neu eingerichteten Fahrschule an 90 Arbeitstagen unter anderem einen Erste-Hilfe-Kurs, beschäftigen sich mit der Straßenverkehrsordnung und machen sogar den LKW-Führerschein“, erläutert Christian Böhmer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem umfasst die Maßnahme den Umgang mit Bau- und Arbeitsmaschinen sowie Grundlagen des Baurechts. „Danach gehen die Teilnehmer für weitere 90 Arbeitstage zum saarländischen Landesbetrieb für Straßenbau, der sie später übernehmen wird.“ Die neue Perspektive: Als Straßenwärter kümmern sie sich um die Straßeninstandhaltung, um Baustellen beispielsweise auf Autobahnen und Landstraßen, sie übernehmen den Winterdienst und legen Radwege an. In den Medien fand die ungewöhnliche Umschulung bereits Beachtung: Sowohl Journalisten des ZDF als auch der „Bild“-Zeitung waren für eine Berichterstattung zu Gast.

Mit Bildung besser fahren: So lautet das doppeldeutige Motto der Fahrschule der RAG BILDUNG Saar. Foto: Christian Böhmer Die Fahrschule der RAG BILDUNG Saar können übrigens ebenfalls Privatleute nutzen: „Bislang haben schon mehrere Personen den Führerschein bei uns erlangt, elf im PKW, einer im Bus und acht im LKW“, berichtet Fahrschulleiter Ingo Krangemann. Und die Nächsten stehen in den Startlöchern: „Hinzu kommen 47 Teilnehmer, die schon die theoretische Prüfung abgelegt haben.“

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Bewährte kooperative Ausbildung 235 Ausbildungsplätze: NRW-Arbeitsminister Laumann überreichte Förderbescheid ihnen ihre Ausbildung bei einem kleinen oder mitteständischen Unternehmen fortführen. Neben der Förderung in Höhe von 2,05 Millionen Euro durch das Landesarbeitsministerium erfolgt nun erneut ein finanzielles Engagement der RAG-Stiftung für die weitere außerbetriebliche Ausbildung der Teilnehmer aus dem ersten Ausbildungsjahr. „Dort, wo strukturelle Arbeits- und Ausbildungsplätze verlorengehen, dort müssen auch strukturelle Ansätze geschaffen werden, um neue Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen“, erklärte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, ehe er den Förderbescheid über 235 Ausbildungsplätze an Thomas Wessel, den Vorsitzenden der

Foto: Lichtblick /Frebel

Erfolgreiches soll man fortsetzen. Deshalb geht das 2008 begonnene Projekt „Kooperative Ausbildung an Kohlestandorten“ auch 2009 weiter. Es will Jugendlichen eine berufliche Perspektive öffnen und zugleich für Unternehmen den Fachkräftenachwuchs sichern (TB berichtete). Aufgelegt hatte das Programm die nordrhein-westfälische Landesregierung auf Initiative der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mit finanzieller Unterstützung der RAG-Stiftung. Damals waren insgesamt 205 junge Menschen, denen kein Ausbildungsplatz mehr bei der RAG Deutsche Steinkohle angeboten werden konnte, ins Berufsleben gestartet. Inzwischen konnten bereits mehr als 70 von

Besuch im Bildungszentrum Hamm (v.l.): IG BCE-Vorsitzender Hubertus Schmoldt, Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und RAG BILDUNG-Geschäftsführer Thomas Wessel.

Geschäftsführung der RAG BILDUNG, übergab. Der Förderbescheid umfasst damit gegenüber dem Vorjahr 30 zusätzliche Ausbildungsplätze. „Wir freuen uns, dass das von uns initiierte erfolgreiche Projekt nicht nur fortgesetzt, sondern sogar erweitert wird. Das ist ein positives Signal für die Bergbauregionen und unterstreicht die hohe Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Krise“, sagte Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der IG BCE. Er dankte neben Minister Laumann auch Ulrich Weber, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung, und RAG-Vorstand Peter Schrimpf für ihre Unterstützung. In der diesjährigen Förderperiode absolvieren die neuen Auszubildenden ihr erstes Ausbildungsjahr ausschließlich an den Standorten der RAG BILDUNG. Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorjahr ist das größere Spektrum der Ausbildungsberufe. Die Auszubildenden haben nun die Möglichkeit, nicht nur zwischen den Berufsfeldern Elektro- oder Metall zu wählen, sondern zum Beispiel auch eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu beginnen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen bietet das Projekt einen großen Anreiz. Denn weil sie die Auszubildenden erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr übernehmen, entfallen zeitintensive Auswahl- und Testverfahren. Das übernimmt die RAG BILDUNG ebenso wie die fachliche Vorqualifizierung der Auszubildenden.

Ausbildung von Aufsichten am Berufskolleg Ost So erfahrene Schüler hat das Berufskolleg Ost in Bergkamen selten, zumal einige von ihnen – Jahrgang 1966 bis 1972 – zuletzt vor mehr als 20 Jahren die Schulbank gedrückt haben. Nicht nur für sie, sondern auch für ihre Lehrer ergab sich eine ungewöhnliche Situation, als sie sich erstmals in den Lehrräumen begegneten. Auf dem Stundenplan stand in diesem Fall das Sonderprogramm mit dem Titel „Qualifikationssicherung für technische Aufsichten“. „Für unser Personal ist es eine besonders anspruchsvolle Aufgabe, den 34 Lehrgangsteilnehmern wieder das Lernen zu lehren“, sagt Schulleiter Gerhard Weitzel. Anlass für die Qualifizierung geben die kohlepolitischen Beschlüsse, die bei der RAG Deutsche Steinkohle

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zu weiterem Personalabbau führen. Damit dennoch genügend bergmännische Aufsichten zur Verfügung stehen, wurde ein Projekt entwickelt, das Mitarbeiter zu neuen Aufsichten ausbildet. Kooperationspartner sind die Fachschule für Technik der RAG BILDUNG Berufskolleg, die Bergverwaltung sowie der Zentralbereich Personal- und Führungskräfteentwicklung der RAG Deutsche Steinkohle . Den Teilnehmern wird die spezifische Fachkunde an der Fachschule vermittelt, und sie lernen Personalentwicklung für technische Aufsichten. Parallel dazu wird in sogenannten Lernpatenschaften das in den ersten beiden Stufen theoretisch erworbene Wissen in die Praxis umgesetzt.

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„Jugend schweißt“ gekonnt Cottbus: Fünf erste Plätze für Azubis der RAG BILDUNG Schweißen ist eine Tätigkeit, die höchste Präzision verlangt. Denn eine schlechte Naht kann sich schnell rächen, wenn ihretwegen ein hochkomplexes und kostspieliges Bauteil beschädigt wird. Daher legen die Schweißfachingenieure und Schweißlehrer in der Ausbildung großen Wert auf akkurates Arbeiten ihrer Schützlinge. Das gilt auch für Gerd Schiermeister, Leiter der DVS-Schweißkursstätte bei der RAG BILDUNG in Cottbus. Um den angehenden Schweißern noch mehr Möglichkeiten zu geben, ihre Fähigkeiten mit anderen zu messen, hat der Deutsche Verband für Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren (DVS) vor acht Jahren den Wettbewerb „Jugend schweißt“ ins Leben gerufen. In vier unterschiedlichen Kategorien – Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen, Metall-Schutzgasschweißen sowie Wolfram-Inertgasschweißen – können die Auszubildenden im Alter von 16 bis 21 Jahren gegeneinander antreten. Die erste Entscheidung fiel auf regionaler Ebene. Hier haben die Auszubildenden der RAG BILDUNG in Cottbus groß abgeräumt: „Das beste Jahr in der Geschichte des Wettbewerbs“, kommentierte Gerd Schiermeister das Ergebnis des Vorentscheids. Fünf der acht ersten Plätze sicherten sich Philipp

Schultze, Toni Klingenberg, René Smarsly, Franz Zachow und Fabian Schiemenz. Bei den vier unterschiedlichen Schweißverfahren wurde zusätzlich zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen unterschieden. Von diesen acht Spitzenplätzen holten die Auszubildenden der RAG BILDUNG in Cottbus fünfmal die Krone. Ein zweiter Platz sowie zwei dritte Plätze komplettierten das hervorragende Abschneiden der jungen Schweißer aus der Lausitz. Doch die nächste Herausforderung wartet schon auf die fünf Sieger: Am 16. Mai müssen sie sich gegen die übrigen Sieger des Landesverbandes Berlin-Brandenburg behaupten. Sollten die Auszubildenden der RAG BILDUNG auch dort siegen, dürfen sie bei der Fachmesse „Schweißen und Schneiden“ sogar auf den Titel des Deutschen Meisters hoffen.

Von der Ausbildung direkt in den Job Für Aufbereitungsmechaniker Alexander Pausch begann der erste Arbeitstag direkt nach der Facharbeiterprüfung. Sein Betrieb CEMEX Kies und Splitt hatte ihn wegen guter Leistungen in eine Festanstellung übernommen. Pausch ließ sich am Berufskolleg West in Moers in der Fachrichtung Naturstein schulen. „Besonders gut fand ich, dass alle Fachrichtunge angeboten wurden“, erzählt Pausch rückblickend. Er habe dadurch auch umfangreiche Kenntnisse aus anderen Berufen der Baustoffherstellung und -anwendung erhalten. Einige Kurse bestehen aus höchstens zehn Teilnehmern. „Wir erzielen so eine intensivere Betreuung“, erläutert Kursleiter Günther Buhla. Vor der theoretischen Facharbeiterprüfung bereitet ein Kurs die Azubis speziell darauf vor. Sehr eng kooperiert das Berufskolleg mit den Ausbildungsbetrieben. Regelmäßige Besuche der Berufsschullehrer bei den Betrieben vertiefen die Praxis. „Außerdem unterstützen die von unseren Fachlehrern erarbeiteten Unterrichtsunterlagen und die mit den Auszubildenden entwickelte Formelsammlung die Schüler bei ihren Lernaufgaben“, erläutert Fachlehrer Burkhard Rüdebusch. Die individuelle Schulung am Berufskolleg wirkt sich sehr positiv auf die Prüfungsergebnisse aus. Regelmäßig schneiden die Auszubildenden im Landes- und Bundesvergleich in ihren Prüfungsleistungen herausragend ab. Seit 2001 wurden die Auszubildenden sechsmal als Landesbeste der IHK geehrt, eine Auszubildende wurde sogar 2006 Bundesbeste.

Bildung Virtuelle Welt der Wirtschaft Ein virtuelles Unternehmen zu leiten, um die Chancen und die Fallstricke der realen Wirtschaftswelt kennenzulernen – diese Möglichkeit bietet sich seit Januar den Auszubildenden der RAG BILDUNG in Dinslaken. Die Leitung hat Standortkoordinatorin Dr. Nadia Kraam. Die Übungsfirma ist über den Deutschen Übungsfirmenring mit anderen fiktiven Unternehmen vernetzt, um eine möglichst reale Simulation des Wirtschaftslebens zu ermöglichen. Teilnehmen können sowohl Auszubildende als auch Berufsrückkehrer aus allen kaufmännischen Bereichen.

Den Einstieg erleichtern In der Region Aachen-Hückelhoven unterstützt die RAG BILDUNG Schülerinnen und Schüler künftig bei der Berufsorientierung. In „Peergroups“ erhalten die Jahrgangsstufen 8 und 9 die Möglichkeit zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Jugendlichen, die sich bereits in der Ausbildung befinden. „Geplant ist, dass sich die Gruppen einmal pro Quartal treffen. Den Anfang machen wir in Alsdorf. Wir wollen die Peergroups anschließend an weiteren Standorten hier in der Region etablieren“, erklärte Standortleiterin Gabriele Steffens. Die Auftaktveranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Europaabgeordneten Martin Schulz. Er sponserte für eine Verlosung drei Reisen nach Brüssel samt Parlamentsbesichtigung und Stadtrundfahrt. Die Gewinner sind Benjamin Bruhn, Alexander Göbel und Thorsten Jessen.

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Bildung

Vermischtes

Personalia Jubiläum 25 Jahre RAG BILDUNG BERUFSKOLLEG GMBH Hans-Jürgen Schröder (BKM) 01.02. Heiner Tenbrink (BKH) 01.02. Hubert Thelen (BKH) 01.02. Karl Heinz Rudolf Wünsche (BKH) 01.02. Eingestellt RAG BILDUNG BEUFSKOLLEG GMBH Bodo Weinberg (BKW)

Ausgeschieden RAG BILDUNG GMBH Elke Becker (Dortmund) 31.01. Oliver Steinbach (IT) 31.03. Verstorben RAG BILDUNG BERUFSKOLLEG GMBH Hans-Peter Kahmann (BKW)

11.02.

Das TB-Quiz Ihr Wissen über die Themen der vorliegenden Ausgabe der Treffpunkt BILDUNG können Sie auch dieses Mal auf die Probe stellen. Als Preise locken ein digitaler Fotorahmen, ein USB-Stick und ein Schlüsselanhänger. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der RAG BILDUNG-Gruppe. Wofür steht die Abkürzung des Jobstarter-Projekts „BIG“? G Bedarfsgerecht, innovativ, ganzzeitig Z Bedarfsorientiert, innovativ, ganzheitlich L Bedarfsgerecht, innovativ, ganzheitlich Als was lassen sich Bergmänner im Saarland qualifizieren? B Straßenwärter D Aufsichten U Schweißer

19.01.

Lesermeinungen In neuem Gewand präsentiert sich die Treffpunkt BILDUNG seit diesem Jahr. Der Auftakt mit Ausgabe 1/09 hat offenbar den Geschmack der Leser getroffen. Überraschend viele von ihnen haben der Redaktion positive Rückmeldungen gegeben. Michael Weise zum Beispiel, Leiter Zentralbereich Personal- und Führungskräfteentwicklung der RAG Aktiengesellschaft, bemerkte: „Mir hat das neue Magazin sehr in Aufmachung und Form gefallen. Sympathisch und modern bringt es den neuen Schwung der Bildung zu dem Leser.“ Oder Gerhard Weitzel, Schulleiter am Berufskolleg Ost der RAG BILDUNG Berufskolleg, der zum überarbeiteten Konzept gratulierte: „Herzlichen Glückwunsch zur ,neuen’ Treffpunkt BILDUNG!“ Das Heft sei „frisch, interessant, informativ“. Stephanie Palm aus dem Ausbildungsmanagement der RAG BILDUNG Saar lobte: „Die neue Gestaltung ist übersichtlicher. Für uns Mitarbeiter ist es schön, auf diesem Wege zu erfahren, was in ganz Deutschland an den Standorten der RAG BILDUNG geschieht.“ Das Urteil von Linda Janßen, Mitarbeiterin im Bildungszentrum Oberhausen, lautete: „Die neue TB finde ich richtig gut. So ist man immer bestens informiert.“ Eva-Maria Schlüsener, Assistentin bei der RAG-Stiftung, schrieb: „Die Neugestaltung der TB ist euch wirklich gut gelungen. Mir gefällt das hübsche Design und die Mehrzahl der Beiträge. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe.“

Wann beginnt die neue Runde der Mitarbeiterbefragung? F 23. April A 4. Mai L 15. Juni Wohin reisten Azubis und Ausbilder für ein Workcamp? P Grenada U Ghana A Gambia Wo helfen „Peergroups“ beim Übergang ins Berufsleben? H Kamp-Lintfort L Senftenberg-Brieske R Aachen-Hückelhoven Was überreichte NRW-Arbeitsminister Laumann? N eine Urkunde L ein Zeugnis U einen Förderbescheid Das Lösungswort aus den richtig sortierten Buchstaben mailen Sie bis 31.05.09 an [email protected] mit dem Betreff „Quiz“. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Lösungswort in TB 1/09 lautete FREUDE. Die Gewinner: Michael Scheuer, BZ Bergkamen (MP3-Player), Markus Hewer, RAG BILDUNG Saar (USB-Stick), Barbara Sütmersen, Finanzund Rechnungswesen, HV RAG BILDUNG (Baseballkappe).

Impressum Treffpunkt BILDUNG Magazin für das Mitarbeiterteam der RAG BILDUNG GmbH und Tochterunternehmen Herausgeber RAG BILDUNG GmbH Objektleitung, Leitung Geschäftsführungsbüro / Kommunikation: Magdalena Kowalski

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Chefredaktion: Irena Tsagurnis Am Technologiepark 1 • 45307 Essen Telefon: (0201) 8929-5 08 • Fax: -6 02 E-Mail: [email protected] Redaktion / Gestaltung Gestaltmanufaktur GmbH, Dortmund Druck Kaufmann-Druck GmbH, Essen

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