Taetigkeitsbericht 2011

April 25, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Jahresbericht 2011 Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors

Menschlich. Engagiert.

Hinweis für den Leser Zugunsten der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Bericht ausschließlich die männliche Sprachform verwendet. Bei dieser Wortform sind selbstverständlich auch Frauen gemeint – so zum Beispiel die vielen engagierten Ärztinnen im Einsatz für die Ärmsten der Armen.

inhalt

Editorial Maria Furtwängler

02

Vorwort 2011 – Ein Jahr der Neuerungen

04

Unsere Arztprojekte im Überblick06 Sierra Leone Serabu Kenia Nairobi Nicaragua Ocotal Philippinen Manila Philippinen Mindanao Philippinen Cebu Indien Kalkutta Bangladesch Dhaka Bangladesch Chittagong

08 14 15 16 17 18 19 20 21

Unser neuer Namenszusatz Menschlich. Engagiert.

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Ergänzungsprogramme Pushpa Home

23

Partnerprojekte Malisa Home

24

Handeln gegen die Ohnmacht

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Die Arbeit des Unterstützerkreises Gemeinsam mehr erreichen

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Ein Jahresrückblick Chronik 2011

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Organisation und Stiftung Vereinsstruktur34

365 Tage Engagement in Zahlen

36

Bericht des Präsidiums 38 Qualitätssicherung39 I. Jahresabschluss 40 II. Arztprojekte in Zahlen 43 III. Ergänzungsprogramme 46 IV. Partnerprojekte 47

Danksagungen50 Spendenkonto51 impressum52

Jahresbericht 2011

Maria Furtwängler, Ärztin und erfolgreiche Schauspielerin, unterstützt seit vielen Jahren Ärzte für die Dritte Welt. Seit dem Jahr 2008 ist sie Kuratoriums­ präsidentin. Über ihre Motivation sagt sie: „Die ärztliche Tätigkeit hilft mir, meine eigene Betroffenheit zu überwinden. Es tut auch gut, ein wenig von meinem Erfolg an Menschen weiterzugeben, die unter so viel schlechteren Rahmenbedingungen leben.“

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Editorial

Liebe Freundinnen und Freunde der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors,

ich freue mich, Ihnen unseren Jahresbericht 2011 in einer neuen Form vorlegen zu dürfen – übersichtlicher, ansprechender, schöner. Sie ist dem Wunsch nach gezielter Information und aussagekräftiger Bebil­derung geschuldet sowie unserem konsequenten Bemühen um absolute Transparenz gegenüber unseren Unter­ stützern. Bitte sagen Sie uns Ihre Meinung; wir freuen uns über Rückmeldungen zu dieser neuen Berichtsform. Wir haben uns gedacht: Aussagekräftiger als jede Zahl sind Geschichten von und über Menschen. Und so möchten wir in diesem Jahresbericht, neben der notwendigen Darstellung der nüchternen Zahlen und Fakten, vor allem die Menschen zeigen. Denn um sie geht es bei den Ärzten für die Dritte Welt – German Doctors. Um all jene Menschen, die Tag für Tag ums nackte Überleben kämpfen, dort, wo sich keiner einen Arzt, geschweige denn eine medizinische Grundver­ sorgung leisten kann. Und es geht um die Menschen, die diesem Elend die Stirn bieten, um die engagierten Ärzte, die sich in ihrem Urlaub und in ihrem Ruhe­ stand auf den Weg in die Slums der Dritten Welt machen, um vor Ort zu helfen. Menschlich. Engagiert. So, wie es unser neuer Namenszusatz aussagt. Zudem beleuchten wir in diesem Bericht das nachhaltige humanitäre Engagement unseres Vereins in den sogenannten Ergänzungs- und Partnerprojekten. Diese Projekte zielen auf die langfristige Milderung, im Idealfall die gänzliche Eliminierung der Armut. Selbstverständlich sind all diese Ziele – gesundheitliche Nothilfe, medi­ zinische Grundversorgung sowie nachhaltige Armutsbekämpfung – nur mit Ihrer Hilfe erreichbar. Und so hoffen wir auch in Zukunft auf Ihre Menschlich­ keit, Ihr Engagement und Ihre Unterstützung.

Dr. Maria Furtwängler Präsidentin des Kuratoriums

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Jahresbericht 2011

2011 – Ein Jahr der Neuerungen Liebe Leser, liebe Freunde und Unterstützer der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors, erstmals darf ich Ihnen in meiner Funktion als hauptamtlicher Vorstand der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e. V. einen Jahresbericht vorlegen. Ich freue mich, seit Beginn des Jahres 2011 gemeinsam mit Frau Dr. Elisabeth Sous-Braun dieses Amt bekleiden zu dürfen. Auch in ihrem Namen möchte ich mich für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Verändert hat sich auch etwas in unserem Außen­auftritt. Die bisherige, in Verbindung mit unserem Namen genannte Botschaft „Jeder Mensch zählt!“ haben wir ersetzt durch „Menschlich. Engagiert.“ Mehr über diesen Schritt lesen Sie auf Seite 22. Was sich nicht geändert hat, ist der Kern unserer Arbeit: Auch im Jahr 2011 haben sich in unserem Namen mehr als 300 engagierte Ärzte auf den Weg nach Sierra Leone, Kenia, Nicaragua, Philippinen, Indien und Bangladesch ge‑ macht, um dort den Ärmsten der Armen unentgeltlich ärzt‑ lich zu helfen. Dafür haben sie nicht nur ihren sechswöchigen Jahresurlaub genommen oder Zeiten des Ruhestands inves‑ tiert, sie haben sich auch mit einem finanziellen Beitrag min‑ destens in Höhe der halben Flugkosten beteiligt. Für dieses 4

Engagement zollen wir ihnen Respekt und sagen Danke! – vor allem im Namen all jener, denen sie in einer Notsituation geholfen haben. Mehr über die wichtige Arbeit in den ver‑ schiedenen Arztprojekten erfahren Sie auf den Seiten 6 bis 21. Besonders herausstellen möchten wir in diesem Jahr unser jüngstes Arztprojekt: das Sierra Leoner Serabu Com‑ munity Hospital. Ein Interview speziell zu diesem Projekt mit Dr. Elisabeth Sous-Brauns lesen Sie auf Seite 10. Neben dem humanitären Einsatz unserer Ärzte unterstützen wir – teilweise mit der deutschen staatlichen Entwicklungs­ hilfe – zahlreiche einheimische Gesundheits- und Sozialprojek­ te. Lesen Sie auf den Seiten 8 bis 21, wie Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors über die medizinische Versorgung hinaus zur nachhaltigen Veränderung der Lebensbedingungen in den Elendsvierteln dieser Erde beiträgt. Unser erklärtes Ziel ist es, mittelfristig auf eine noch stärkere Verzahnung dieser Partnerprojekte mit der medizinischen Arbeit in unseren Arztprojekten hinzuarbeiten. Als wegweisendes und sehr erfolgreiches Beispiel stellen wir Ihnen auf den Seiten 24 bis 29 „Malisa Home“ vor – ein Projekt gegen Kinder­ prostitution auf den Philippinen, angestoßen durch unsere Kuratoriumspräsidentin Dr. Maria Furtwängler.

vorwort

Ganz besonders freue ich mich über das anhaltend große Interesse sowie die hohe Bereitschaft vieler Ärzte, sich in unserem Namen zu engagieren – ob zum ersten oder zum wiederholten Male. Schon im November 2011 waren fast alle für das Jahr 2012 geplanten Einsätze in unseren Projekten bis in das dritte Quartal hinein besetzt. Ein beeindruckendes Bekenntnis zur Menschlichkeit! Dank dieses Engagements können wir garantieren, dass unsere Projekte auch im laufenden Jahr durchgehend personell besetzt sind und wir wieder Tausenden notleidenden Menschen in den Elends­ vierteln dieser Erde mindestens medizinisch helfen können. Diese Arbeit lebt selbstverständlich auch von den vielen Spendern, die uns ihr Vertrauen schenken. Um diesem Ver‑ trauen gerecht zu werden, sind Effizienz und Transparenz bei unserer Arbeit oberstes Gebot. Dass wir Spendengelder wirtschaftlich, nachprüfbar und satzungsgemäß verwenden, zeigt das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), das wir seit unserem Gründungsjahr 1983 alljährlich verliehen bekommen haben. Auch unsere Mitgliedschaft in der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ belegt, wie wichtig uns die Offenlegung unserer Arbeit ist. Letztlich ist auch dieser Jahresbericht ein wichtiger Teil unserer Informationspolitik. Einen großen Erfolg haben wir im Bereich Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erzielt: Als erste Nichtregierungsorgani­ sation hat Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors mit Unterstützung diverser Unternehmen eine internationale Verantwortungspartnerschaft aufgebaut. Lesen Sie mehr über die ehrgeizigen Ziele dieses sogenannten Unterstützerkreises auf den Seiten 30 bis 31. Weitere herausragende Ereignisse im Jahr 2011 waren für uns der E.ON Mitte Kassel Marathon im Mai und die zweitägige Veranstaltung „Medizin unter Armutsbedingungen“, in deren Rahmen die Celesio AG zum wiederholten Mal ein Benefiz­ konzert des Deutschen Ärzteorchesters organisiert hat; hierbei

haben die Musiker 27.000 Euro eingespielt! Eine weitere Großspende – stolze 780.000 Euro – kam von Seiten der Aktion Z – Altgold für die Dritte Welt. Zu guter Letzt kam beim ­Auftritt von Dr. Elisabeth Sous-Braun und Dr. Maria Furtwängler bei der ZDF-Spendengala „Ein Herz für Kinder“ ein großer Spendenbetrag für unser Projekt im bangladeschi­ schen Chittagong zusammen. Mehr über das insgesamt sehr erfreuliche Spendenergebnis erfahren Sie im Finanzbericht­ teil auf den Seiten 36 bis 49. Das Jahr 2011 endete leider mit einer Katastrophe: Ein tropischer Sturm forderte im Süden der Philippinen nahezu 1.300 Menschenleben. Dieses Ereignis zeigte uns auf drama­ tische Weise, wie überaus hilfreich es ist, im Notfall bereits vor Ort zu sein. Dank unserer Ortskenntnis und verlässlicher Partner auf den Philippinen konnten wir sofort effizient Erste Hilfe leisten. Und einmal mehr haben wir gespürt, was uns antreibt: der Wille, denjenigen zu helfen, die unsere Zu­ wendung am nötigsten brauchen. All denen, die genauso empfinden und ihren Gefühlen Taten oder Spenden folgen lassen, gilt mein herzlichster Dank: unseren Ärzten, dem Präsidium, dem Kuratorium, den Vereinsmitgliedern, den Mitarbeitern in Frankfurt am Main und in den Projekten, allen Ehrenämtlern, den unterstützenden Unternehmen sowie allen Spendern. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft auf die Menschlichkeit und das Engagement eines jeden Einzel­ nen von Ihnen zählen dürfen!

Dr. Harald Kischlat Vorstand

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unsere Arztprojek

nicaragua El Salvador

Venezuela Sierra Leone

Kolumbien

Unsere aktuellen Arztprojekte nicaragua // Hier sind wir seit 2004 aktiv. Ein Schwerpunkt

liegt auf zahnärztlicher Arbeit. Sierra Leone // Wo vorher nur ein Arzt wirkte, arbeiten wir seit 2010 ständig mit wenigstens

drei German Doctors. Kenia // Seit 1997 engagieren wir uns in Ostafrika vor allem für HIV-Infizierte und an Aids Erkrankte.

Indien // Den Kampf gegen Tuberkulose, Unterernährung und

andere Infektionskrankheiten führen wir in Indien schon seit

1983. BangladesCh // Gleich an zwei Orten versuchen wir die Not der Menschen vor Ort zu lindern – in Dhaka seit 1989 und in Chittagong seit 2000. Philippinen // Seit 1983 in Manila, seit

1985 in Mindanao und seit 2004 in Cebu – auf den Philippinen sind wir an einigen Orten und in vielfältiger Weise aktiv.

kte im Überblick

Indien

Philippinen BangladesCh

Kenia Ruanda Osttimor

Unsere ehemaligen Arztprojekte El Salvador // In der Hauptstadt San Salvador waren wir von 1993 bis 1994 aktiv; danach wurden

unsere Hilfsmaßnahmen von einem einheimischen Träger übernommen. Kolumbien // Von 1985

bis 2000 haben wir ein Sozialzentrum betrieben, das wir wegen der zunehmenden Kriminalität vor Ort aufgeben mussten. Venezuela // Nach einer Gesundheitsoffensive – Präsident Hugo Chávez

holte Tausende kubanische Ärzte ins Land – war die von uns in den Jahren 2001 bis 2004 geleistete

Hilfe nicht mehr nötig. Ruanda // Nach mehreren Anschlägen auf internationale Hilfsorganisationen

mussten wir die von uns 1994 begonnene Arbeit schon 1997 abbrechen. Osttimor // 1999 starteten wir ein Soforthilfeprogramm für zurückkehrende Flüchtlinge. Nur ein Jahr später übernahmen einheimische Freiwillige diese Aufgabe.

Jahresbericht 2011

Sierra Leone Hilfe – vor allem für die Jüngsten Sierra Leone zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Bis heute leidet das Land an den Folgen eines Bürgerkrieges. Zwischen 1991 und 2002 wurden zwei Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben und kehrten erst nach und nach aus den Flüchtlingscamps zurück, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Rund 40 Prozent der Bevölkerung sind nicht medizinisch versorgt. Das hat Konsequenzen: Das westafrikanische Land hat die zweithöchste Kindersterblich­ keit weltweit. Jedes vierte Kind stirbt, bevor es fünf Jahre alt wird. Im Schnitt verliert jede Familie einen Sohn oder eine Tochter. Tragisch ist, dass viele Kinder an Krankheiten sterben, die grundsätzlich leicht behandelbar sind – zum Beispiel Lungenentzündung, Durchfall, Malaria und Masern. Vor allem die aufgrund schwerer Mangel- und Unterer­ nährung immungeschwächten Kinder haben einem Infekt kaum etwas entgegenzusetzen.

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Oft ist verschmutztes Trinkwasser die Brutstätte für Krank­ heiten, und mangelnde Hygiene tut ihres dazu, dass sie sich ausbreiten. Wenn überhaupt ein Arzt erreichbar ist – und das ist in den oftmals völlig abgelegenen Dörfern eher die Ausnahme –, fehlt den meisten Familien das Geld für eine medizinische Behandlung. So hat Sierra Leone neben der extrem hohen Kindersterblichkeit auch eine der höchsten Müttersterblichkeiten weltweit. Mehr als die Hälfte der Frauen bekommt ihr Baby ohne medizinische Betreuung. Jede achte Frau überlebt die Schwangerschaft oder die Geburt nicht, und die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen und Männern liegt gerade mal bei 43 Jahren. Vor diesem Hintergrund starteten wir im Oktober 2010 unser jüngstes Arztprojekt im sierra-leonischen Serabu Community Hospital.

unsere Arztprojekte im Überblick

Land

Sierra Leone

Ortschaft

Serabu, Bumpe Gao Bezirk

Projektbeginn

2010

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig bis zu 4 German Doctors Arzteinsätze im Jahr 2011: 19

Sierra Leone Serabu

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 21 Partner: Die Caritas der Diözese Freetown und, nach Teilung der Diözese, nun auch die Caritas Bo. Struktur: tägliche Mitarbeit von deutschen Fach­ärzten aus den Bereichen Chirurgie, Geburtshilfe, Kinder­heilkunde und Allgemeinmedizin im Community Hospital sowie Schulung des einheimischen medizinischen Personals

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Jahresbericht 2011

„Serabu ist für uns ­gewissermaSSen ein ­Pilotprojekt“ Ein Gespräch mit Dr. Elisabeth Sous-Braun über das jüngste Arztprojekt der Ärzte für die Dritte Welt – ­German Doctors.

­ erman Doctors – nicht nur der berühmte „Tropfen auf den G heißen Stein“ ist. Diese Frage stellt sich spätestens dann nicht mehr, wenn wir zum Beispiel im Serabu Community Hospital eine Mutter und ihr Kind durch einen Kaiserschnitt vor dem sicheren Tod bewahren.

Was hat Ärzte für die Dritte Welt – German ­Doctors bewogen, sich in Sierra Leone zu ­engagieren?

­… und warum speziell Serabu?

Das große Leid der Menschen vor Ort, vor allem der Jüngsten. In einem Land, in dem jedes vierte Kind vor seinem fünften Geburtstag stirbt, ist unsere Hilfe nicht nur bitter nötig, sie ist nach meiner Auffassung ein Gebot der Menschlichkeit. Oft werde ich gefragt, ob unser Engagement hier – ebenso wie an vielen anderen Einsatzorten der Ärzte für die Ditte Welt –

Auf Serabu fiel die Wahl, da hier die Not besonders groß ist. Der Bezirk Serabu ist sehr abgelegen; die nächste Stadt mit einem staatlichen Krankenhaus nur über eine extrem beschwer‑ liche, mehrstündige Fahrt zu erreichen. Einst von irischen Ordensschwestern gegründet, wurde das Serabu Community Hospital im Bürgerkrieg vollständig zerstört. Zum Glück

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unsere Arztprojekte im Überblick

wurde es mithilfe der EU zwischen 2006 und 2008 wieder aufgebaut und im Jahr 2009 neu eröffnet. Hier haben wir also Strukturen vorgefunden, an die wir anknüpfen konnten. Und mit der Caritas Freetown – sie betreibt das Hospital – haben wir einen kompetenten Partner vor Ort.

Was möchten Sie in Serabu erreichen?

Kurzfristig wollen wir vor allem die medizinische Versorgung der Säuglinge und Kleinkinder in der Region verbessern, ebenso die der werdenden Mütter. Dafür unterstützen und schulen zwei bis drei Ärzte in unserem Namen das einheimische Kran‑ kenhauspersonal, die lokalen Gesundheitshelfer sowie die Heb­‑ ammen vor Ort. Mittelfristig möchten wir in Serabu allerdings mehr erreichen. Ein Traum von mir ist, Serabu zu einem Lehrkrankenhaus zu machen, in dem junge afrikanische Ärzte von deutschen Fachärzten lernen können – denn in Sierra Leone gibt es keine Facharzt­ausbildung. Das Projekt ist für uns somit gewisser­maßen ein Pilotprojekt. Unser Engagement ist von vornherein auf nur fünf bis sieben Jahre angelegt, und in diesem Zeitraum wollen wir, gemeinsam mit der Caritas Free‑ town, eine gut funktionierende Gesundheitsversorgung für die Landbevölkerung etablieren – getreu dem bekannten Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das Problem ist: Ohne einheimische Ärzte gibt es auch kein selbstständiges Krankenhaus. Da das aber unser langfristiges Ziel ist, sind wir sehr bemüht, sierra­ leonische Ärzte oder zumindest Clinical Officers – diese dürfen in Afrika selbstständig Patienten behandeln – zu finden und weiterzubilden. Je besser das Krankenhaus eingerichtet ist und je besser die Abläufe funktionieren, desto attraktiver wird es natürlich für afrikanische Kollegen, dort zu arbeiten.

Nun sind Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors seit CIRCA eineinhalb Jahren vor Ort. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

Positiv. Natürlich hatten wir zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen – vor allem die Organisation des Medikamenten­ nachschubs und der Aufbau einer funktionierenden Apotheke waren schwierig. Aber derlei organisatorische Schwierigkeiten sind in der Anfangsphase eines Projektes durchaus normal, und das kalkulieren wir ein. Hier gibt es auch kein Patentrezept, da jedes Projekt sich von anderen unterscheidet, allein schon durch die unterschiedlichen Kulturen in unseren Einsatzländern. Er‑ freulicherweise haben wir auch in Serabu, gemeinsam mit den örtlichen Kräften, konstruktive Ansätze zur Lösung bestehender Probleme finden können. Bei diversen Aufenthalten vor Ort habe ich das immer wieder selbst erlebt. In diesem Zusammen‑ hang möchte ich vor allem den engagierten Ärzten von Herzen danken, die in Serabu die sehr wichtige Aufbauarbeit geleistet haben – teilweise sogar über ihren Aufenthalt vor Ort hinaus.

Ist die Aufgabenverteilung zwischen der Caritas Freetown und den Ärzten für die Dritte Welt – ­German Doctors denn immer klar?

Ja, grundsätzlich schon. Bereits zu Projektbeginn haben wir ge‑ meinsam einen Vertrag unterzeichnet, in dem die gegenseitigen Rechte und Pflichten für die nachfolgenden Jahre genau fest‑ gelegt sind. Und wenn es in der Praxis doch Überschneidungs‑ bereiche gibt, sind wir über diese immer sehr partnerschaftlich im Gespräch. Wir ziehen sozusagen am gleichen Strang in die gleiche Richtung. Einen wichtigen Meilenstein haben wir übri‑ gens im Oktober 2011 genommen: Wir, die Ärzte für die Dritte Welt, konnten die Kostenübernahme für fast alle Posten des Krankenhauses vertraglich zusagen. Das gibt uns allen Planungs‑ sicherheit und Zeit, an einheimischen Finanzierungsmöglich‑ keiten zu arbeiten.

Ein wahrhaft wichtiger Zwischenschritt. Was sind aus Ihrer Sicht weitere Stationen auf dem Weg hin zu einer gut funktionierenden Gesundheitsversorgung für die Landbevölkerung in der Region um Serabu?

Besonders am Herzen liegt uns die laufende Fortbildung des ein‑ heimischen Personals, auch durch Fachkräfte aus Deutschland. So hat zum Beispiel eine medizinisch-technische Assistentin des Missionsärztlichen Instituts mit großem Erfolg die einheimischen Laboranten geschult. Weitere Trainings der Laboranten, der OP-Pfleger und der Anästhesiepfleger sind geplant. Auch bei der täglichen Patientenversorgung durch die Ärzte gab und gibt es strukturell noch einiges zu verbessern. In dem Zusammenhang ist die zuverlässige Verfügbarkeit von Medikamenten unerläss‑ lich. Daher haben wir im vergangenen Jahr die bereits erwähnte Apotheke aufgebaut, ein Bestellsystem für Medikamente eta‑ bliert sowie die einheimischen Apothekenhelfer geschult. Weitere Lehreinheiten sind auch für sie geplant. Mittelfristig wollen wir die Ambulanz und die Kinderstation weiter ausbauen, um die wachsende Patientenzahl noch besser versorgen zu können. Leider konnten wir noch keinen afrikanischen Arzt finden, der bereit ist, dauerhaft in Serabu Verantwortung zu übernehmen. Das wird sicher eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft sein.

Das Gebäude selbst erfüllt alle Anforderungen?

Leider nein. Gut dass Sie es ansprechen. Auch hier gibt es noch viel zu tun – vor allem in puncto Stromversorgung. Ein Kran‑ kenhaus ohne geregelte Stromversorgung kann sich in unseren Breiten wohl niemand wirklich vorstellen. Tatsächlich hatten die Chirurgen in Serabu anfangs die Wahl, ob der Generator Licht oder Kühlung bringen sollte, und oft genug fehlte für beides der notwendige Dieselkraftstoff. Bei über 35 °C Raumtemperatur 11

Jahresbericht 2011

eine echte Herausforderung. Gemeinsam mit dem Kindermissi‑ onswerk und Spezialisten der Begeca GmbH sowie der Energie‑ bau Ghana haben wir ein Energiekonzept für das Krankenhaus erstellt, welches die Stromversorgung während des Klinikall‑ tags in Zukunft sicherstellen soll. Finanziert durch Mittel des Kindermissionswerkes, der Beckenbauer Stiftung und der Österreichischen Ärzte für die Dritte Welt wird im Jahr 2013 eine Solaranlage installiert und in Betrieb genommen. Eine ausreichende, sichere Stromversorgung ist übrigens nicht nur für den OP wichtig, sie ist auch Voraussetzung für so wichtige Einrichtungen wie eine Blutbank. Nahezu jedes Kind, das an einer schweren Malaria leidet, braucht eine Blutübertragung. Bisher konnte das Blut oft nicht rechtzeitig von Eltern, Ver‑ wandten oder Gemeindemitgliedern beschafft werden. Mit der neuen Blutbank wird Blut in ausreichender Menge zuverlässig und rechtzeitig für die kleinen Patienten zur Verfügung stehen. Das kann lebens­rettend sein!

Wie sieht denn aktuell der Alltag im Krankenhaus aus? ist so etwas wie Routine eingekehrt?

Ja, das kann man schon sagen. Vieles, was anfangs für einen deutschen Arzt schier unerträglich war, hat sich inzwischen 12

eingespielt und verbessert. Das einheimische Personal hat sich auf die deutschen Ärzte eingestellt und die deutschen Ärzte auf Afrika. Aber selbstverständlich unterscheidet sich der Klinik­ alltag dort massiv vom Alltag in deutschen Krankenhäusern – nicht zuletzt aufgrund mangelnder Diagnosemöglichkeiten und technischer Hilfsmittel. Zudem muss oft alles sehr schnell gehen, da viele Kinder und werdende Mütter erst in die Klinik gebracht werden, wenn es fast schon zu spät ist. Um hier einen kühlen Kopf zu bewahren, bedarf es schon einer gewissen klinischen Erfahrung. Auch bereiten wir unsere Ärzte intensiv auf die Auslandseinsätze vor.

Die Grundausstattung – Verbrauchsgegenstände, Untersuchungsinstrumente, OP-Geräte und an­ deres – ist vorhanden?

Inzwischen ja. Unseren Unterstützern sei Dank. Anfangs fehlte es aber auch hier an allen Ecken und Enden. Mittels einer Spende des Kindermissionswerkes im Frühjahr 2011 konnten wir einige notwendige Ausrüstungsgegenstände für den OP sowie Sauerstoffkonzentratoren für den Kreisssaal und die Kinderstation erwerben. Doch allein mit Instrumenten ist es nicht getan. Ein funktionierender Operationssaal braucht

unsere Arztprojekte im Überblick

konnten wir das Sterberisiko vieler werdender Mütter in der Region um Serabu reduzieren. Nichtsdestotrotz wollen und können wir hier noch deutlich mehr erreichen.

Kann Ärzte für die Dritte Welt – German ­Doctors eine stetig wachsende Patientenzahl in Serabu überhaupt bewältigen?

Noch können wir das wachsende Patientenaufkommen gut auffangen. Die Zahl der behandelnden Ärzte vor Ort haben wir inzwischen allerdings schon von anfangs zwei auf bis zu vier erhöht. Auch hat der einheimische Träger die Zahl der Pflege‑ kräfte aufgestockt, sodass unsere Ärzte mehr Unterstützung haben. Wir suchen aber dringend einheimische Ärzte oder doch zumindest Clinical Officers, die sich mit uns die Patienten­ betreuung und die Dienste teilen. Nur wenn wir diese finden, können wir das Krankenhaus in wenigen Jahren komplett in einheimische Hände geben.

Was ist nach Ihrem Erleben und nach Aussage der Ärzte vor Ort das Besondere am Projekt Serabu?

auch eine zuverlässige Möglichkeit, diese Instrumente, OPTücher und OP-Kleidung zu sterilisieren. Finanziert durch eine Spende des Rotary Club Altötting wurde auch diese basale Anforderung an ein funktionierendes Krankenhaus umgesetzt. Sie sehen: Mit jeder Spende kommen wir unserem Ziel ein Stückchen näher. Mich persönlich macht es sehr stolz, dass wir in Serabu innerhalb recht kurzer Zeit schon so viel erreichen und umsetzen konnten.

Wie reagiert die einheimische Bevölkerung auf Ihren Einsatz?

Sehr dankbar und aufgeschlossen! Unser Engagement hat sich augenscheinlich schnell herumgesprochen. Und dass wir die Behandlungskosten für unter Fünfjährige übernehmen, senkt die Hemmschwelle der Eltern merklich, uns ihre Kinder zu bringen. Inzwischen nehmen wir täglich schwerstkranke Kinder auf und behandeln sie. Auch kommen immer mehr werdende Mütter zur kostenlosen Schwangerschaftsvorsorge und zur Entbindung ins Krankenhaus. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Denn eventuelle Komplikationen können wir auf diese Weise frühzeitig erkennen und die Frauen entsprechend medizinisch unterstützen. Schon jetzt

Ich mag die Idee des Projektes, dass wir unser Wissen und Können an die Einheimischen weitergeben und in einem partizipativen Weg dieses Projekt so unterstützen, dass es in nicht allzu ferner Zukunft selbstständig die Menschen der Region versorgen kann. Das ist kein leichter Weg, und es braucht viel Geduld, Wertschätzung für die andere Kultur und Denkweise sowie den Mut, sich selbst überflüssig zu machen. Immer wieder berichten mir unsere Ärzte nach ihrem Einsatz von der unbeschreiblichen Intensität dieses Projektes. Lebens‑ wille und -mut der Einheimischen seien so außerordentlich stark, ihre Grundhaltung aufgeschlossen und positiv. Ich denke, allen Beteiligten ist klar, dass unser Engagement dort existen‑ ziell ist. Für viele Einheimische geht es um nicht weniger als das nackte Überleben. Für ihre eigene oder die Behandlung ihrer Söhne und Töchter sind sie entsprechend dankbar. Und so sind alle Ärzte, die in den vergangenen eineinhalb Jahren vor Ort waren, mit dem guten Gefühl abgereist, dass schon sechs Wochen Engagement helfen können, Leben zu verändern. Und zwar das der Patienten, ihrer Angehörigen, des einheimi‑ schen Personals sowie auch ihr eigenes. Die Erfahrung, als Arzt in einem Drittweltland medizinische Basisarbeit zu leisten und nicht selten sogar Leben zu retten, ist schon eine ganz besondere und intensive. Entsprechend treten viele unserer Kräfte ihre Heimreise mit der Gewissheit an, wiederkommen zu wollen.

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Jahresbericht 2011

Kenia Nairobi

Land

Kenia

Ortschaft

Nairobi

Projektbeginn

1997

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 6 German Doctors Arzteinsätze im Jahr 2011: 52 Arzteinsätze seit Projektbeginn: 570 Partner: Unsere Arbeit in Kenia läuft unter dem Dach der

Kenia

Erzdiözese von Nairobi. Das HIV-Programm ist über das

Nairobi

Catholic Medical Mission Board in das staatliche HIV-Programm eingebunden. Struktur und Einsatzgebiet: eine feste Ambulanz im Mathare-Valley-Slum, genannt „Baraka“ Häufigste gesundheitliche Probleme: » Magen-Darm-Erkrankungen » HIV/Aids und Begleiterkrankungen dieser Infektionskrankheit » Malaria » Unterernährung Schwerpunkte unserer Arbeit:

» die Arbeit mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken » Ernährungsprogramm für unterernährte Kinder und deren Mütter Meilensteine 2011 und Ausblick: Das Nairobi-Projekt hat durch den E.ON Mitte Kassel Marathon im Mai 2011 großartige Unterstützung erfahren. Freuen durften wir uns auch über personellen Zuwachs: Barbara Hünten-Kirsch hatte im Februar ihre Arbeit als Langzeitärztin aufgenommen. Dank ihres Engagements können wir nun in Nairobi ein „antenatal care-Programm“ für HIV-positive Mütter anbieten. Zudem haben wir das Feeding-Programm für stark und moderat unterernährte Kinder unter der Leitung von Sr. Carolyne weiter ausgebaut. Etabliert hat sich auch die im Jahr 2010 begonnene Kooperation mit den „Dentists for Africa“. Einmal pro Woche behandeln nun in „Baraka“ einheimische Zahnärzte Menschen aus Mathare gegen eine geringe Bezahlung. Für Patienten, die sich auch diese geringe Gebühr nicht leisten können, übernehmen wir die Kosten. Im Jahr 2012 wollen wir die amtliche Anerkennung der German Doctors beim medical board in Nairobi weiter vorantreiben, um unsere Arbeit auch juristisch besser abzusichern.

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unsere Arztprojekte im Überblick

Nicaragua Ocotal

Land

Nicaragua

Ortschaft

Ocotal

Projektbeginn

2004

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 2 German Doctors – darunter immer ein Zahnarzt

Nicaragua Ocotal

Arzteinsätze im Jahr 2011: 17 Arzteinsätze seit Projektbeginn: 175 Partner: Die einheimische Organisation „Asociación Vida Nueva“. Sie kümmert sich um Straßenkinder und misshandelte Mädchen. Struktur und Einsatzgebiet: mobile Ambulanzen in der Bergregion um Ocotal Häufigste gesundheitliche Probleme: » Zahnerkrankungen » Bronchitis » Magen-Darm-Erkrankungen » Kopfschmerzen » Schwindel Schwerpunkte unserer Arbeit: » zahnmedizinische Behandlungen » basismedizinische Behandlung von Erkrankungen wie Bronchitis und Kopfschmerzen Meilensteine 2011 und Ausblick: Die Projektbetreuer Katrin Hennings und Reinhart Bein haben 2011 mit einer Bestandsaufnahme der sozialen Lage, des Gesundheitszustands und der vorhandenen Möglichkeiten zur Gesundheitsver­ sorgung der einheimischen Patienten begonnen, da das Projekt von unseren Ärzten insgesamt sehr unterschiedlich bewertet wird. Unumstritten ist die Notwendigkeit eines zahnärztlichen Dienstes in Ocotal. Also haben wir in unserer Unterkunft einen festen Zahnarztstuhl eingebaut sowie eine weitere mobile Zahneinheit beschafft. Intensiviert haben wir im Jahr 2011 auch die Zusammenarbeit mit Pro Familia, da in unserem Einzugsgebiet viele Frauen unter Gebärmutterhalskrebs leiden. Wir planen, den potenziell Gefährdeten in unserer Zielgruppe einen entsprechenden Test („PAP-Test“) anzubieten. Bei Bedarf würde eine weiterführende Behandlung durch die Fundacion Gutierrez in Managua durchgeführt.

15

Jahresbericht 2011

Philippinen Manila

Häufigste gesundheitliche Probleme: » Infektionskrankheiten » Tuberkulose

Philippinen Manila

cebu

Mindanao

» Hauterkrankungen » Bluthochdruck » Diabetes Schwerpunkte unserer Arbeit: » im Gesundheitszentrum vor allem Tuberkulose-Arbeit » in den „Mobile Clinics“ vornehmlich basismedizinische Versorgung » in der „Rolling Clinic“ auf Mindoro neben basismedizinischer Versorgung auch Tuberkulose-Arbeit und ein Ernährungsprogramm » Schwangerenbetreuung Meilensteine 2011 und Ausblick: Unsere ärztliche Leiterin im Manila-Projekt, Dr. Fe Nocete, hat unsere Arbeit auf zwei großen Konferenzen auf den Philippinen vorgestellt. Aufgrund unserer Erfolge wünschen die staatlichen Stellen nun, dass wir uns im Rahmen eines Projektes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch stärker in die aktive Tuberkulose-Fallfindung einbringen. Zudem hat Dr. Fe Nocete infolge neuester Erkenntnisse von der Weltlungenkonferenz in Berlin die Räume in unserem Ge‑ sundheitszentrum in Bagong Silang neu aufgeteilt – zur besseren

Land

Philippinen

Abgrenzung des Tuberkulose-Programms. Darüber hinaus hat sie

Ortschaft

Manila

in den Dörfern auf Mindoro Schulungen zum einfachen Gartenbau

Projektbeginn

1983

und zur Pflanzung des Lagundi-Baumes – dieser dient der Gewinnung eines Hustensaftes – organisiert. Ein weiterer Meilenstein:

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 4 German Doctors

40 freiwillige Ureinwohner Mindoros („Mangyans“) haben bei uns

Arzteinsätze im Jahr 2011: 39

eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert.

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 714 Partner: Ärzte für die Dritte Welt ist seit 1991 eine in den Philippinen offiziell registrierte Nichtregierungsorganisation. Struktur und Einsatzgebiet: » Das Gesundheitszentrum „Health Care Development Center“ (HCDC) in Bagong Silang » „Mobile Clinics“, mit denen das Ärzteteam täglich in aus­ gewählte Slums Manilas und der Provinz Rizal sowie zu den Müllbergen in Payatas und Quezon City fährt » Auf der „Rolling Clinic“ besucht ein Ärzteteam regelmäßig die Ureinwohner auf der Nachbarinsel Mindoro

16

unsere Arztprojekte im Überblick

Philippinen Mindanao

Land

Philippinen

„action contra la faime“ (ACF) durchführen. Dank einer weiteren

Ortschaft

Mindanao

zweckgebundenen Großspende konnten wir unsere Sozialarbeiterin

Projektbeginn

1985

Marinanelle Soto Davao dabei unterstützen, ein Heim für Kinder mit Behinderungen aufzubauen. Positiv ist auch, dass sich die Schwan-

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 10 German Doctors,

gerenbetreuung in unserem Hospital in Buda dank der konstruktiven

darunter immer ein Zahnarzt

Zusammenarbeit unserer gynäkologischen Kollegen mit den ein‑

Arzteinsätze im Jahr 2011: 95

heimischen Mitarbeitern merklich verbessert hat. Anfang Mai besuchte

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 1.609

unsere Kuratoriumspräsidentin Dr. Maria Furtwängler unsere Projekte

Partner: Ärzte für die Dritte Welt ist seit 1991 eine in den

auf Mindanao. Zu diesem Anlass drehte ein Filmteam eine Dokumen-

Philippinen offiziell registrierte Nichtregierungsorganisation. Wir

tation über unser neues Partnerprojekt Malisa Home.

arbeiten eng mit dem College of Medicine der Xavier University in Cagayan de Oro zusammen.

Leider endete das Jahr 2011 in unserem Projektgebiet mit einer

Struktur und Einsatzgebiet:

Überschwemmungen raubten rund 1.300 Menschen das Leben und

» ein Krankenhaus mit weitreichenden chirurgischen Möglich­

weiteren Zehntausenden ihr Heim, Hab und Gut. Unser Team vor Ort

Katastrophe: Der Taifun Washi und die auf ihn folgenden schweren

keiten in Cagayan de Oro

leistete sofort medizinische Erstversorgung, verteilte Medikamente,

» ein basismedizinisches Hospital in Valencia

Decken und Essen. Später betreuten die German Doctors zwei

» ein basismedizinisches Hospital in Buda

Evakuierungscamps und förderten Wiederaufbaumaßnahmen.

» vier Rolling Clinics zur Versorgung der Landbevölkerung in den

Unsere Arbeit vor Ort wird sicher noch einige Zeit von den Folgen

Provinzen Misamis Oriental, Bukidnon, Marilog District, Davao

der Katastrophe geprägt sein.

Citz und Arakan, North Cotabato Häufigste gesundheitliche Probleme: » Infektionskrankheiten » Hauterkrankungen » Tuberkulose » Zahnerkrankungen Schwerpunkte unserer Arbeit: » vornehmlich chirurgische und pädiatrische Arbeit im Krankenhaus in Cagayan de Oro » Vermittlung von Wissen zu den Themen Gesundheit, Hygiene und gesunde Ernährung in sogenannten „Family Health Classes“ » basismedizinische und zahnärztliche Versorgung durch Rolling Clinics in den ländlichen Regionen » Ausbildung von Gesundheitsarbeitern » Schwangerenbetreuung Meilensteine 2011 und Ausblick: Die Mittel aus der Weihnachtsaktion 2010 der Passauer Neuen Presse sind 2011 in das Programm für unterernährte Kinder aus den Berg‑ dörfern um Buda geflossen, das wir gemeinsam mit der Organisation

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Jahresbericht 2011

Philippinen Cebu

Land

Philippinen

Schwerpunkte unserer Arbeit:

Ortschaft

Cebu

» basismedizinische Versorgung

Projektbeginn

2004

» Tuberkulose-Arbeit

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 2 German Doctors

Meilensteine 2011 und Ausblick:

Arzteinsätze im Jahr 2011: 16

Dank des persönlichen Einsatzes unserer Koordinatorin vor Ort, Rina

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 68

Jacalan, haben im Jahr 2011 zehn Patienten aus unserer Zielgruppe

Partner: die Nichtregierungsorganisation „Justice, Peace and

mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte eine sogenannte „Cleft-Operation“

Integrity of Creation“, eine Entwicklungsorganisation der

erhalten. Möglich war dies dank einer neuen Kooperation mit dem

San Carlos University, geleitet von den Steyler Missionaren

dortigen Rotary Club. Da zur Behandlung von Diabetes und Blut‑ hochdruck auch eine Änderung des Lebensstils gehört, wurden in

Struktur und Einsatzgebiet:

Cebu auf unsere Initiative „Chroniker Clubs“ etabliert. Dort werden

Mobile Clinic in den Slums, auf Müllbergen und bewohnten

die Patienten entsprechend geschult.

Friedhöfen Cebus und auf der vorgelagerten Halbinsel Mactan sowie in durch fehlerhafte Stadtplanung vom Meer abge­ schnittenen ehemaligen und nun verarmten Fischerdörfern

Stärker werden wir auch in der Tuberkulose-Arbeit in Cebu. Zum einen haben wir das gesamte Team wiederholt an entsprechenden Fortbildungen teilnehmen lassen. Zum anderen konnten wir die

18

Häufigste gesundheitliche Probleme:

Zusammenarbeit mit Zentren des staatlichen Tuberkulose-Kontroll-

» Infektionskrankheiten

programms verbessern. Außerdem haben wir das dringend not­‑

» Unter- und Mangelernährung

wendige Ernährungsprogramm für mangel- und unterernährte

» Bluthochdruck

Kinder optimiert. Eine weitere gute Nachricht: Dank eines neuen

» Hauterkrankungen

Fahrzeugs können unsere Ärzte die Slumambulanzen nun zuver‑

» Tuberkulose

lässiger erreichen.

unsere Arztprojekte im Überblick

Indien Kalkutta

» Tuberkulose » Bluthochdruck » Diabetes » Asthma und andere chronische Lungenerkrankungen Schwerpunkte unserer Arbeit: Kalkutta

Indien

» Ernährungsprogramme für unterernährte Kinder » Tuberkulose-Arbeit » Impfprogramme für Kinder » Schwangerenbetreuung Meilensteine 2011 und Ausblick: Das Jahr 2011 war geprägt von den Arbeiten am Erweiterungsbau auf dem Dach des Pushpa Homes, unserem Tuberkulose-Behandlungszentrum für Kinder. Dank der finanziellen Unterstützung der FAZ

Land

Indien

und der Celesio AG konnten hier zwei zusätzliche Stockwerke er‑

Ortschaft

Kalkutta

richtet werden, die nun die Kinderstation für unterernährte und

Projektbeginn

1983

andere schwer kranke Kinder sowie eine neue Zentralapotheke be‑ herbergen. Im Tuberkulose-Projekt St. Thomas Home und den neun

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 6 German Doctors

dazu gehörigen Stadtteil-Tuberkulose-Zentren startete ein wissen-

Arzteinsätze im Jahr 2011: 60

schaftliches Begleitprogramm. In Kooperation mit einem renommierten

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 1.128

indischen Tuberkulose-Forschungsinstitut suchen wir Antworten auf

Partner: Die einheimische Hilfsorganisation Howrah South Point

die Frage, wie wir mit unserem Programm noch effektiver dazu

(HSP). Sie ist spezialisiert auf die Arbeit mit behinderten Kindern

beitragen können, die Tuberkulose-Epidemie in den dicht bevölker-

aus den Slums. Ärzte für die Dritte Welt bildet die allgemein­

ten, strukturschwachen Stadtteilen zurückzudrängen. Im April be‑

medizinische Abteilung unter dem Dach von HSP.

suchte der damalige Bayerische Staatsminister für Gesundheit und Umwelt, Dr. Markus Söder, mit einer Delegation von Vertretern des

Struktur und Einsatzgebiet:

Hilfswerks der Bayerischen Apotheker das Kalkutta-Projekt; im August

» mobile Slumambulanzen in verschiedenen Stadtgebieten

der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder.

Kalkuttas und Howrahs » Tuberkulose-Krankenhäuser für Frauen und Kinder » Tuberkulose-Ambulanzen » stationäres Ernährungsprogramm für schwer unterernährte Kinder » ein ambulantes Ernährungsprogramm (unterstützt von der Paul Ritzau Foundation) » ein gemeindeorientiertes Entwicklungsprojekt (in Kooperation mit der Kindernothilfe Duisburg) Häufigste gesundheitliche Probleme: » Infektionskrankheiten » Mangel- und Unterernährung

19

Jahresbericht 2011

Bangladesch Dhaka

Schwerpunkte unserer Arbeit: » Ernährungsprogramm für unterernährte Kinder » Patientenunterricht zu Beginn der Sprechstunden in den Slumambulanzen Bangladesch Dhaka Chittagong

» Unterricht in den vier Slumschulen (Partnerprojekt) Meilensteine 2011 und Ausblick: Wir haben uns im Jahr 2011 sehr um die Anerkennung als NGO in Bangladesch bemüht – leider ohne Erfolg. Wichtig ist sie unter anderem für die dauerhafte Unterstützung der verschiedenen Slum‑ schulen; also werden wir dieses Ziel weiterhin verfolgen. Gemeinsam mit Experten der gemeinnützigen Organisation „Psychologen über Grenzen“ haben wir auf der Suche nach Verbesserungspotenzial in unseren Slumschulen ermittelt, dass diese bereits ausgezeichnet funktionieren – insbesondere im Vergleich zu staatlichen Schulen. Nichtsdestotrotz wollen wir in Zusammenarbeit mit unseren öster‑ reichischen Kollegen einige Verbesserungen umsetzen. Eine beson‑ dere Anerkennung ihrer Arbeit erfuhren unser Arztteam, Projekt­

Land

Bangladesch

koordinator Aminul Hoques, Projektassistent Lino Cañete sowie

Ortschaft

Dhaka

Dr. Elisabeth Sous-Braun im November 2011. Anlässlich des Bangla‑

Projektbeginn

1989

deschbesuchs des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff wurden sie in die deutsche Botschaft eingeladen.

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 2 German Doctors Arzteinsätze im Jahr 2011: 21 Arzteinsätze seit Projektbeginn: 417 Partner: Die Glory Friendship Social Welfare Organisation. Grundsätzlich arbeiten wir in Bangladesch seit 1996 selbstständig; bislang fehlt uns aber noch die endgültige offizielle Anerkennung als Nichtregierungsorganisation (NGO). Struktur und Einsatzgebiet: » tägliche mobile Ambulanz in den Slums der Millionenstadt Dhaka » feste Ambulanz im Stadtteil Manda » vier Slumschulen, in denen rund 1.600 Kinder aus ärmsten Verhältnissen eine Grundausbildung erhalten (Partnerprojekt) Häufigste gesundheitliche Probleme: » Infektionskrankheiten » Mangel- und Unterernährung » Asthma und andere chronische Lungenerkrankungen » Hautkrankheiten » Tuberkulose

20

unsere Arztprojekte im Überblick

Bangladesch Chittagong

Land

Bangladesch

Schwerpunkte unserer Arbeit:

Ortschaft

Chittagong

» Ernährungsprogramm für mangel- und unterernährte Kinder

Projektbeginn

2000

sowie deren Mütter » Gesundheitsvorsorge-Schulungen von Schwangeren und

Anzahl der Ärzte vor Ort: ständig 2 German Doctors Arzteinsätze im Jahr 2011: 20

Müttern » Tuberkulose-Arbeit im Gesundheitszentrum

Arzteinsätze seit Projektbeginn: 202 Partner: Das Father Boudreaus Medical Centre. Begründet von

Meilensteine 2011 und Ausblick:

dem kanadischen Priester Boudreau wird dieses heute von der

Die innerstädtischen Slums in Chittagong verschwinden allmählich

Patharghata Health Development Society, einer bengalischen

und die Armen werden an die Peripherie der Stadt gedrängt. Für

Wohlfahrtsorganisation, betrieben.

manch einen Patienten ist damit der Weg zum MCPP zu weit. Um weiterhin all denjenigen unsere Hilfe zukommen lassen zu können,

Struktur und Einsatzgebiet:

die sie benötigen, haben wir im Jahr 2011 ein Gemeinde-Gesund-

» feste Ambulanz für die Bewohner der Slums von Chittagong

heitszetrum in der Nähe mehrerer großer Slums gegründet, eine Art

innerhalb des Father Boudreaus Medical Centre im Stadtteil

Außenstelle des MCPP. Dort haben wir eine Tagesbetreuung für

Patharghata, genannt: Medical Centre for the Poorest of the

unterernährte Kinder sowie eine dazugehörige Mütterberatungs-

Poor (MCPP)

stelle eingerichtet. Auch dient es als Basis der im Projekt arbeitenden

» Gemeinde-Gesundheitszentrum mit einer Tagesbetreuung für unterernährte Kinder

Sozialarbeiter und als Treffpunkt von Selbsthilfegruppen. Mittelfristig sollen zwei unserer Ärzte aus dem MCPP regelmäßig an diesem neuen Standort praktizieren. Zur Sicherung der langfristigen Finan‑

Häufigste gesundheitliche Probleme:

zierung des Gemeinde-Gesundheitszentrums hat Dr. Elisabeth

» Infektionskrankheiten

Sous-Braun das Projekt in der ZDF-Spendengala „Ein Herz für

» Asthma und andere chronische Lungenerkrankungen

Kinder“ vorgestellt.

» Tuberkulose

21

Jahresbericht 2011

Unser neuer Namenszusatz

Menschlich. Engagiert. Unser neuer Namenszusatz

Treffender, moderner und unverwechselbarer – diesen Anspruch sollte unser neuer Namenszusatz erfüllen. Entschieden haben wir uns für „Menschlich. Engagiert.“

Seit fast 30 Jahren verleihen engagierte Ärzte den Ärmsten der Armen in den Slums und Elendsvierteln dieser Erde in unse‑ rem Namen ein bisschen mehr Würde. Dort, wo Millionen Menschen unter unwürdigen Bedingungen leben, wo Hunger und Not allgegenwärtig sind, wo an sich harmlose Erkran­ kungen oft zum Tod führen, bieten sie Krankheit und Elend die Stirn. Getragen wird dieser humanitäre Einsatz von der Überzeugung, dass „Jeder Einzelne zählt“ – Patienten, Ärzte, jeder Mitarbeiter in unserem Verein und in den Partnerpro­ jekten sowie jeder Freund und Unterstützer der German Doctors. Im Jubiläumsjahr 2008 zu unserem Motto erklärt, wurde diese Überzeugung folgerichtig auch zu unserem Namenszusatz, und selbstverständlich gilt sie inhaltlich auch weiterhin. Und doch hatten wir fortan nach einer Formulie­ rung gesucht, die unsere Arbeit noch besser auf den Punkt 22

bringen sollte – nicht zuletzt um sie noch bekannter und unverwechselbarer zu machen. Zwei Aspekte wollten wir dabei apostrophieren: Zum einen die Menschlichkeit. Sie ist der moralische Grundwert unseres Handelns. Aus unserem Mitgefühl für die Notleidenden er‑ wächst der Impuls zu helfen. Diesen Aspekt unserer Solidarität und aktiven Zuwendung wollten wir sichtbar mit unserem Namen verknüpfen, ebenso wie das enorme persönliche Enga‑ gement der vielen Hundert Ärzte, die über all die Jahre un‑ entgeltlich in unserem Namen tätig waren und sind. Sie investier(t)en ihren Jahresurlaub oder Zeiten des Ruhestands in die Einsätze, und sie zahl(t)en einen Eigenbetrag, mindes­ tens in Höhe der halben Flugkosten. Einige Ärzte waren und sind sogar mehrfach binnen eines Jahres im Auslands­einsatz – eben menschlich und engagiert. All das möchten wir fortan in unserem Namenszusatz herausstellen. Beide Begriffe treffen nach unserer eigenen Auffassung den Kern unserer Arbeit. Mit diesem Claim fühlen wir uns wohl. Wir hoffen, dass er auch Ihnen zusagt.

Ergänzungsprogramme

Pushpa Home – Hier blühen kleine Patienten auf Viele unserer jungen indischen Patienten benötigen eine stationäre Behandlung, um richtig gesunden zu können. Diese Jungen und Mädchen werden von den German Doctors in die Kinderklinik Pushpa Home überwiesen.

Eng verzahnt mit unserer Arbeit: die Ergänzungsprogramme Unter dem Namen „Ergänzungsprogramme“ erfassen wir zahl‑ reiche wichtige, die sechswöchigen basismedizinischen Einsätze

„Pushpa“ bedeutet auf Bengali „kleine Blume“. Und so wie kleine Blumen aufblühen, sollen es auch unsere jungen Patien‑ ten in Pushpa Home, unserem Kinderkrankenhaus in Kalkutta tun. Die Voraussetzungen dafür haben sich im Jahr 2011 noch verbessert: Kümmerten sich die Ärzte dort bislang ausschließ­ lich um tuberkulosekranke Kinder, werden nun, dank eines Erweiterungsbaus auf dem Dach des Kinderkrankenhauses, auch stark unterernährte und andere schwerkranke Jungen und Mädchen behandelt. Bislang fanden diese in einer extrem beengten Station inmitten der lärmenden Stadt Platz. Nun sind alle unter einem Dach und die Bedingungen sowohl für die jungen Patienten und deren Familien als auch für die be‑ handelnden Ärzte und Schwestern sehr viel günstiger. Das Pushpa Home liegt am ruhigeren Stadtrand der Millionenstadt, die Räume sind hell und freundlich und die Kinder können, wenn sie nicht bettlägerig sind, draußen spielen. Zulauf er‑ hält die neue Kinderstation aus den Stadtteilprojekten, denn dort liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Problem der Mangel- und Unterernährung. In dem Rahmen werden auch die Mütter in Ernährungsfragen besonders geschult.

unserer Ärzte flankierende und auf Nachhaltigkeit einwirkende Maßnahmen und Projekte. Manches, was unsere Ärzte binnen sechs Wochen tun können, wäre doch nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wenn nicht weiterführende Hilfsangebote über die ärztlichen Sprechstunden hinaus bestünden. In den Ergänzungsprogrammen arbeiten meist einheimische Mitarbeiter und Ärzte, sehr vereinzelt auch deutsche, zum Beispiel der deutsche Kinderarzt im ambulanten Kinderernährungs- und Gemeinde-Entwicklungsprogramm in Kalkutta. Von den Partner‑ projekten vgl. S. 24) unterscheiden sich die Ergänzungsprogramme durch die noch engere Verzahnung mit den Arztprojekten.

Aktuelle Ergänzungsprogramme » Bangladesch – Slumschulen in Dhaka – Gemeinde-Gesundheitszentrum in Chittagong » Indien, Kalkutta – Kinderklinik (Pushpa Home) – Tuberkulose-Klinik (St. Thomas Home mit den

Doch nicht nur German Doctors kümmern sich um die jungen Patienten. Bei diesem und anderen Projekten in der indischen Metropole arbeiten wir eng mit lokalen Hilfsorganisationen zusammen. Gemeinsam bemühen wir uns, vor allem die in den Elendsvierteln der Millionenstadt allgegenwärtige Tuber‑ kulose sowie Mangel- und Unterernährung in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus tragen wir das uns Mögliche dazu bei, dass die Kinder nach ihrer Gesundung eine veritable Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Hierfür erhalten diejenigen Kinder, die aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung bis zu einem Jahr in der Klinik verbleiben, Schulunterricht in ihrer Muttersprache. Für die meisten Kinder ist das eine Premiere, denn viele Eltern erachten den Schulbesuch ihrer Kinder für nicht sinnvoll oder können ihn sich gar nicht erst leisten. Sind die Kinder motiviert und ihre Eltern einverstan­ den, können sie nach dem Klinikaufenthalt sogar in eine Schule oder ein Ausbildungszentrum aufgenommen werden.

Tuberkulose-Stadtteilzentren)

– Frauensozialprojekt Kalkutta – eine Ausbildung und



– Ambulantes Ernährungsprogramm und



– Zentralapotheke für sämtliche Kalkutta-Projekte



– Impfprogramm

Einkommen schaffende Maßnahme ­gemeindeorientiertes Entwicklungsprojekt Kalkutta

» Kenia, Nairobi – HIV- und Tuberkulose-Klinik – Ernährungsprogramm im Mathare Slum » Philippinen – Gesundheitsausbildung für Mütter im Mother’s House – Patienten- und Angehörigen-Wohnheim (Half Way Home Davao)

– Tuberkulose-Arbeit



– Ernährungsprogramm im ländlichen Raum

23

Jahresbericht 2011

Malisa Home – Schutzraum für junge ­Prostituierte auf den Philippinen Prostitution ist auf den Philippinen grundsätzlich verboten. Wer Kinder unter zwölf Jahren missbraucht, dem droht laut Gesetz die Todesstrafe.

Offiziell ist es hier sogar untersagt, sich mit Minderjährigen hinter geschlossener Tür alleine in einem Raum aufzuhalten. So weit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus: Unter den Zielländern der Sextouristen nehmen die Philippinen in‑ zwischen einen traurigen Spitzenplatz ein. Die Zahl der jungen Frauen in der Prostitution auf den Philippinen wird auf rund 500.000 beziffert, 100.000 von ihnen sind nach UnicefSchätzungen minderjährig. Meist stammen die Mädchen und jungen Frauen aus armen ländlichen Regionen der Inselgruppe.

24

Von dort werden sie unter falschen Versprechungen von Schlepperbanden in die Städte gelockt oder von der eigenen Familie zum Geldverdienen in die Touristenzentren geschickt. Statt als Bedienung in einem Restaurant oder als Kinder­ mädchen in einer wohlhabenden Familie finden sich die Mädchen in den blinkenden Bars der Sexmeilen wieder. Ge‑ schätzte 400 Millionen Dollar werden auf den Philippinen jedes Jahr durch Prostitution umgesetzt. Doch damit nicht genug: Längst ist das Geschäft ein globales. Mit dem Versprechen auf eine gute Arbeitsstelle oder einen treusorgenden Ehemann werden viele Mädchen und junge Frauen von sogenannten Arbeits- oder Heiratsvermittlern in Länder Westeuropas und Nordamerikas gelockt. Für die

Partnerprojekte

meisten führt der Weg direkt in ein Bordell oder in die Ehe mit einem Mann, der glaubt, sich die Liebe erkaufen zu können. Oft werden den jungen Frauen persönliche Papiere von den Schlepperbanden abgenommen und sie geraten in eine un‑ verschuldete Abhängigkeit. Sprachschwierigkeiten tragen das ihre dazu bei, dass sich nur die wenigsten aus ihrer misslichen Situation befreien können. Infolge des Erlebten sind viele der Mädchen und jungen Frauen nachhaltig traumatisiert. Miss‑ handlungen und Vergewaltigungen lassen sie an Körper und Seele erkranken. Viele Zwangsprostituierte werden ungewollt schwanger, treiben wiederholt ab, leiden an Geschlechtskrank­ heiten und/oder Aids. Auch Drogenmissbrauch ist in diesem Milieu an der Tagesordnung. Eine Befreiung aus diesen Ver‑ hältnissen ist ohne professionelle Hilfe kaum möglich – nicht in der Fremde und nicht daheim auf den Philippinen.

Unser Engagement in Partnerprojekten

Diese professionelle Hilfe bietet seit dem Jahr 2011 Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors auf der Insel Mindanao an, der zweitgrößten Insel der Philippinen. Dort ist in der Nähe zu Cagayan de Oro, einem Zentrum des Sextourismus, angestoßen von unserer Kuratoriumspräsidentin Dr. Maria Furtwängler, Malisa Home entstanden, eine Einrichtung für bis zu 20 Mädchen und junge Frauen, die in die Prostitution gezwungen und/oder missbraucht wurden. Im Schutz Malisa Homes lernen die Mädchen und jungen Frauen in thera­ peutischen Sitzungen mit ihren traumatischen Erfahrungen umzugehen, ohne an ihnen zugrunde zu gehen. Sie dürfen wieder die Schule besuchen, eine Ausbildung machen, er‑ fahren praktische Lebenshilfe sowie Rechtsberatung – und sie dürfen eine Unbeschwertheit erleben, wie die meisten von ihnen sie noch nicht kannten.

abzielen, die die Armut der Bevölkerung vor Ort nachhaltig zu lindern helfen. Aktuell engagieren wir uns in den Bereichen:

Neben Malisa Home unterstützten Ärzte für die Dritte Welt im Jahr 2011 weitere 100 Partnerprojekte in 26 Ländern in Kooperation mit

» Erziehung

verschiedenen lokalen Partnern. Grundsätzlich reicht unsere Unter‑

» Agrarwirtschaft

stützung bei Partnerprojekten von einmaligen kleineren finanziellen

» Umwelt

Hilfen bis hin zu sechsstelligen Summen für auf mehrere Jahre an‑

» Gesundheit

gelegte Projekte. Die großen Partnerprojekte werden von staatlicher

» Kreditprogramme

Seite kofinanziert; die kleineren meist von Unternehmen oder

» Katastrophenhilfe

privaten Unterstützerkreisen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass

» Sozialarbeit

die Projekte auf die Verbesserung oder Schaffung von Strukturen

» Gemeindeentwicklung

25

Jahresbericht 2011

„Handeln gegen die Ohnmacht“ Einige dieser Mädchen haben schon zuvor in ihren Familien Schlimmes erlebt: sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und körperliche Gewalt. Opfer von Inzest und Vergewaltigung sind auch die anderen Mädchen in Malisa Home. Besonders erschütternd: Das jüngste Mädchen ist gerade mal sieben Jahre alt. Sie wurde zu Hause von ihrem Vater und ihren Geschwis‑ tern körperlich und sexuell missbraucht. Die Älteste, 23 Jahre alt, leidet unter Epilepsie, und auch ein blindes Mädchen ist dabei. Sie wurde von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Jedes einzelne Schicksal dieser Mädchen ist erschütternd.

Und wie wird den Mädchen in Malisa Home ­konkret geholfen? Dr. Maria F­ urtwängler im Interview über Malisa Home, einen Schutzraum für misshandelte Mädchen und junge Frauen auf den Philippinen.

Was hat Sie bewogen, das Projekt Malisa Home anzustoSSen?

Bittere Armut und das damit verbundene Elend sind für mich ohnehin nur schwer mit anzusehen. Wenn dann noch unschul‑ dige junge Mädchen zu Opfern krimineller Machenschaften werden, berührt mich das zutiefst. Durch mein Engagement bei den Ärzten für die Dritte Welt – German Doctors habe ich ge‑ lernt: Das einzige Mittel gegen die Ohnmachtsgefühle, die einen befallen können, wenn man sich plötzlich mit unermesslich viel Leid konfrontiert sieht, ist Handeln. Also wollte ich etwas tun, meinen Teil dazu beitragen, dass den misshandelten Mädchen und Frauen vor Ort geholfen wird, dass sie eine Perspektive erhalten. Daher bin ich sehr froh, dass wir nun zusammen mit der Unterstützung von Sternstunden e. V., der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, das Projekt starten konnten.

Welchen Hintergrund haben denn die Mädchen und jungen Frauen in Malisa Home?

Aktuell wohnen dort zehn Mädchen im Alter zwischen sieben und 23 Jahren. Sie stammen alle aus abgelegenen Dörfern Mindanaos und lebten dort unterhalb der Armutsgrenze. Sechs der Mädchen wurden Opfer krimineller Menschenhändler. 26

Ganz am Anfang ist für sie das Gefühl ganz wichtig, in einem behüteten Schutzraum angekommen zu sein, außerhalb der Reichweite ihrer Peiniger, Zuhälter und Freier. In der sogenann‑ ten „Loslöse-Phase“ lernen die Mädchen dann, ihren Schmerz, ihre Wut und ihre Frustration herauszulassen. Das geschieht in sehr intensiven und oftmals auch für die Therapeuten sehr belastenden Sitzungen. Diese intensiven Gespräche wechseln sich mit wirklich schönen, kreativen Tätigkeiten ab. Die Mädchen basteln und zeichnen, sie tanzen und spielen Theater. Sie unter‑ nehmen Ausflüge, sehen sich gemeinsam Filme an und hören Lesungen von Geschichten und Gedichten. Kurz: Sie dürfen endlich das tun, was unbeschwerte junge Mädchen gern machen. Es ist so schön, das in den aktuellen Projektberichten zu lesen. Als sie in Malisa Home ankamen, waren sie verängstigt, scheu und verschlossen. Doch ganz allmählich gewinnen sie ihre Lebens‑ freude zurück – oder entdecken sie überhaupt neu für sich.

In die Zukunft geblickt: Welche Perspektive haben die Mädchen und jungen Frauen, wenn sie Malisa Home entwachsen?

Die meisten der Mädchen haben bisher kaum die Schule be‑ suchen können. Aber nur mit einer abgeschlossenen Schulaus‑ bildung haben sie eine reelle Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Um ihnen dies zu ermöglichen, erhalten die Mädchen Schulstipendien. Aktuell bemühen wir uns um einige Plätze im sogenannten „Alternative Learning System“. Das ist ein staat‑ liches Programm, das eine sehr individuelle Förderung ermöglicht

Partnerprojekte

und ganz gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Schülerinnen eingeht. Ideal also für unsere Mädchen. Eines von ihnen wird im kommenden Schuljahr sogar auf College-Niveau einsteigen können. Über die rein schulischen hinaus erlernen die Mäd‑ chen auch praktische Fertigkeiten, zum Beispiel durch Mithilfe bei Haus- und Gartenarbeiten. Selbstverständlich werden die Mädchen auch durchgehend medizinisch betreut. Im Zuge dessen werden sie auch aufgeklärt über Hygiene und Gesund‑ heitsvorsorge, Empfängnisverhütung, Geschlechtskrankheiten und Aids. Schlussendlich versuchen wir den Mädchen ethische Grundwerte zu vermitteln. Für sie, deren Würde bislang regel‑ recht mit Füßen getreten wurde, ein sehr bewegendes Thema. Von da ist es nur ein kurzer Weg, sie auch mit ihren Rechten vertraut zu machen, ihnen deutlich zu machen, dass sie gegen das Unrecht, das ihnen widerfahren ist, auch juristisch vor‑ gehen können.

Wie stehen denn die Chancen, dass die Peiniger der Mädchen tatsächlich juristisch belangt werden?

Ganz aktuell warten wir gemeinsam mit einem der Mädchen auf das Urteil im Verfahren gegen einen von ihr verklagten Täter. Es wäre ein großer Erfolg, wenn er verurteilt würde; es wäre auch ein ermutigendes Beispiel für die anderen Mädchen. Denn

einige von ihnen sind noch unentschlossen ob ihres weiteren Vorgehens. Sie haben schlicht Angst – insbesondere wenn es sich bei den Tätern um die eigenen Väter oder nahe Familien‑ angehörige handelt. Leider erfolgt die Strafverfolgung auf den Philippinen nur äußerst mangelhaft; umso wichtiger ist es, dass wir hier gemeinsam politischen Druck ausüben. Wir bemühen uns intensiv um strategische Partnerschaften mit anderen Orga‑ nisationen, lokalen staatlichen Einrichtungen und nationalen Kommissionen. Zum Glück haben wir mit TISAKA einen sehr erfahrenen und kompetenten Partner vor Ort. Als Selbsthilfe‑ gruppe vor 14 Jahren von der Mutterorganisation Talikala gegründet, hat die Organisation schon vielen jungen Frauen dabei geholfen, sich aus dem Sumpf der Prostitution zu befreien.

Alle beschriebenen Schritte setzen erst dort an, wo das Unglück schon geschehen ist. Können Sie vor Ort auch präventiv arbeiten, die Mädchen vor der Zwangsprostitution bewahren?

Das Problem der Zwangsprostitution junger Philippinas ist leider ein globales. Leider bestimmt auch hier – wenn ich das mal so formulieren darf – die Nachfrage das Angebot. Soll heißen, solange Touristen aus wohlhabenderen Regionen der Erde auf die Philippinen reisen, um hier billig und ungestraft

27

Jahresbericht 2011

28

Partnerprojekte

Sex mit jungen Frauen oder gar Minderjährigen zu haben, wird es hier wohl Prostitution geben. Wir werden kaum die Motivation der Sextouristen stoppen können. Was wir aber sehr wohl tun können, ist hier vor Ort aufzuklären. Und das tun wir. Regelmäßig gehen wir in die Dörfer und Slums, um die dortige, oftmals unwissende Bevölkerung über die tatsächlichen Hintergründe des Menschenhandels aufzuklären. Dabei kommt uns natürlich das etablierte Netzwerk der German Doctors sehr zugute. Schon seit Beginn ihrer Tätigkeit auf Mindanao im Jahr 1985 versorgen die Ärzte für die Dritte Welt mit sogenann‑ ten Rolling Clinics die ländlichen, medizinisch unterversorgten Gebiete des bergigen Hinterlandes der Insel. Jeden Montag bricht ein Team von Gesundheitshelfern auf, um die Bevölkerung in abgelegenen Dörfern zu besuchen. Mit dieser besonderen, am‑ bulanten Gesundheitsvorsorge ist die Aufklärungsarbeit ausge‑ zeichnet verzahnt. Trotzdem werden wir den Sumpf der krimi‑ nellen Machenschaften nicht ganz austrocknen können. Jeder nicht zustande gekommene „Handel“ ist für uns aber ein Erfolg und Motivation weiterzumachen.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Was be­ deutet Ihr Engagement bei Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors für Sie persönlich?

Ich bin mir meines persönlichen Glücks noch bewusster ge‑ worden – und gleichzeitig ist damit der Wunsch stetig gewach‑ sen, etwas von diesem Glück abzugeben. Im Alltag verlieren wir oft den Blick dafür, in welch einer privilegierten Welt wir hier im Westen wohnen. Für einen Großteil der Weltbevölke‑ rung ist es hingegen nicht völlig normal, sich jeden Morgen unter eine fließende, warme Dusche zu stellen und jeden Abend satt schlafen zu gehen. Sich mit diesen Menschen solidarisch zeigen, ihnen zu etwas mehr Menschenwürde verhelfen, das sind Dinge, die mir wirklich wichtig sind. Diese Werte will ich auch meinen beiden Kindern vermitteln – und das könnte ich kaum besser als durch mein Engagement bei den Ärzten für die Dritte Welt.

Wie soll sich Malisa Home weiterentwickeln? Noch sieht es dort ein wenig provisorisch aus …

(lacht) Da haben Sie völlig Recht! Aktuell leben die Mädchen und Frauen noch in provisorischen Unterkünften, was dem Projekterfolg aber keinen Abbruch tut. Bis zum Herbst 2012 sollen endlich einige neue Gebäude zum Wohnen, Therapieren und Ausbilden fertiggestellt sein. Mittelfristig möchten wir dann ein von staatlicher Seite als Ausbildungsbetrieb anerkanntes Seminarhaus betreiben. Die Mädchen sollen bei uns Ausbildun‑ gen für die Bereiche Hotelmanagement, Gastronomie und Administration absolvieren können. Auch möchten wir einen eigenen Fonds für Mikrokredite zur Förderung von kleinunter‑ nehmerischen Vorhaben der jungen Frauen einrichten. Darüber hinaus verfolgen wir Erfolg versprechende Ideen, wie das Projekt mittelfristig mit einem sinnvollen Eigenfinanzierungsanteil ausgestattet werden könnte, zum Beispiel durch die Vermark‑ tung von Holzprodukten oder die Bewirtschaftung einer an‑ grenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche. Eine Restaurant‑ kette hat schon Interesse am Vertrieb von Produkten aus Malisa Home signalisiert!

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Jahresbericht 2011

Gemeinsam mehr erreichen Die Arbeit des Unterstützerkreises Herangehensweise führt zu einer höheren Projekteffizienz, und mit jedem partnerschaftlich erfolgreich umgesetzten Projekt steigt die Bekanntheit unserer Hilfsorganisation sowie die der unterstützenden Unternehmen. Das wiederum zieht andere potenzielle Partner an. Zu guter Letzt und am allermeisten profitieren diejenigen Menschen, die unsere ärztliche Hilfe so bitter nötig haben – die Kranken in den Slums und abgelegenen Regionen vieler Entwicklungsländer.

Einigkeit bei den Grundsätzen

In den Unterstützerkreis eintreten können Unternehmen, die sich im Rahmen einer offenen, auf Dauer angelegten Partner‑ schaft zum Wohle der Zielgruppe der German Doctors enga‑ gieren möchten und sich auf die folgenden Prinzipien ver‑ pflichten:

Eine neue internationale Verantwortungspartnerschaft ist Ärzte für die Dritte Welt im Jahr 2011 mit sieben Unterneh­ men eingegangen. Der sogenannte Unterstützerkreis versteht sich als innovatives Forum und als global tätige humanitäre Gemeinschaft. Gemeinsames Ziel: Medizinische Hilfe für Menschen, die sich keine ärztliche Versorgung leisten können. Das gemeinnützige Engagement über die eigenen Landes­ grenzen hinaus ist dabei für die teilnehmenden Unternehmen keine oberflächliche Maßnahme zur Verbesserung des eigenen Images, sondern ein elementarer Bestandteil der eigenen unternehmerischen Verantwortung und ein Beitrag zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit unserer globalen Gesellschaft.

Alle Beteiligten profitieren

Die Unternehmen bringen wahlweise Geld, Sachmittel, unternehmerisches Know-how und/oder Personal ein, wir unser Wissen um die lokalen Gegebenheiten sowie lang­ jährige Erfahrung in der medizinischen Versorgung von Slumbewohnern und anderen extrem bedürftigen Menschen. Die Synergieeffekte sind beachtlich: Die unternehmerische 30

1. Wir unterstützen Ärzte, damit sie weltweit den Ärmsten helfen können. 2. Unsere Projekte sind nachhaltig und zeigen eine messbare Wirkung. 3. Wir engagieren uns unternehmerisch und setzen unsere Kernkompetenzen ein. 4. Erfolgreiche Projekte skalieren wir hoch, um mehr Menschen zu helfen. 5. Wir sind im Team erfolgreich, weil wir voneinander lernen. 6. Wir respektieren die lokalen Kulturen. 7. Wir unterstützen die Arbeit der lokalen Partner. 8. Wir lehnen Korruption in jeder Form ab. Gegründet wurde der Zusammenschluss am 7. April 2011 im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in Berlin unter Bei‑ sein von Kuratoriumspräsidentin Maria Furtwängler sowie Vertretern der Politik und der Presse. Aktuell beteiligt sind Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenord­ nung, vom internationalen Konzern bis zum kleinen High‑ techunternehmen. Aktuell zum Unterstützerkreis zählen: airtours (TUI Deutschland GmbH), Draco (Dr. Ausbüttel & Co. GmbH), Celesio AG, Brancheninitiative Futouris e. V., Karl Storz GmbH & Co. KG, Nanogate AG und Warner Music Group Central Europe.

Die Arbeit des Unterstützerkreises

„Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich sehr viel reise, und dabei begegne ich häufig großer Armut. Ich bin überzeugt, dass es allen, das heißt auch den Gesellschaften der etablierten Industrienationen, dient, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, das Wohlstandsgefälle zu verringern. Hierzu gehört für mich unbedingt auch das Bemühen, dass jeder im Krankheitsfall Behandlung und Linderung erfährt.“ Dr. h. c. mult. Sybill Storz Geschäftsführerin der KARL STORZ GmbH & Co. KG, Tuttlingen

Fallbeispiel: Kalkutta

wichtige Arbeit zu unterstützen, hat Celesio nicht nur die Kosten für die medizinische Ausstattung der Klinik, die Einrichtung des Mini‑

Celesio, ein international führendes Handels-, Logistik- und Service‑

laborraums und zuletzt für den Neubau einer Zentral­apotheke über‑

unternehmen im Pharma- und Gesundheitsbereich, unterstützt Ärzte

nommen, das Unternehmen trägt seither auch die Personalkosten

für die Dritte Welt in der indischen Millionenstadt Kalkutta. Im Slum

für die Mitarbeiter des Krankenhauses und der Apotheke.

von Howrah, der Schwesterstadt Kalkuttas, hat das Unternehmen ein Projekt zur Steigerung der Arzneimittelsicherheit gestartet. Dort, wo die medizinische Versorgung ohnehin schon bestenfalls mangelhaft

Weitere Projekte des Unterstützerkreises

ist, sind wirkungslose oder gesundheitsgefährdende Arzneimittel­ fälschungen in Umlauf. Celesio-Mitarbeiter untersuchen nun regel‑ mäßig Arzneimittel in Howrah mithilfe eines eigens hierfür entwickelten mobilen Labors und schulen darüber hinaus die lokalen Mitarbeiter von Ärzte für die Dritte Welt in diesem speziellen Bereich. Die Arznei‑ mittelsicherheit für Ärzte und Patienten weiter wesentlich zu ver‑ bessern, war der Grund für die Empfehlung des Celesio-Core-Teams zum Bau und Betrieb einer zentralen Apotheke.

» Unterstützung der weltweit zehn Arztprojekte auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch, Sierra Leone, Kenia und Nicaragua » Ausweitung und langfristige Etablierung des Arztprojektes in Sierra Leone, wo sich Ärzte für die Dritte Welt seit 2010 engagiert » Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den Projekt­ standorten » Verbesserung der Einsatzplanung durch die Einführung einer

Die vorherrschende Krankheit in den Slums der Nachbarstädte Kal‑

IT-gestützten Plattform

kutta und Howrah ist Tuberkulose; insbesondere Frauen und Kinder

» Entwicklung und Durchführung von regionalen ­Spendertreffen

leiden daran. Um die Krankheit so früh wie möglich erkennen zu

» Entwicklung von Botschafter-Kits für Ärzte

können und eine konsequente Behandlung über sechs Monate zu ge‑

» Gewinnung von Städten und Gemeinden für gemein­same

währleisten gründeten Ärzte für die Dritte Welt bereits im Jahr 2007

Patenschaftsprojekte in Form regionaler Kampagnen zugunsten

„Pushpa Home“, ein Tuberkulose-Kinderkrankenhaus. Um diese

von Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e. V.

31

Jahresbericht 2011

Chronik 2011 ein jahresrückblick In diesem Jahresüberblick beleuchten wir ausschlieSSlich unsere Arbeit und die Ereignisse um sie herum in Deutschland beziehungsweise in Österreich. Projekt­bezogenes findet sich jeweils im Rückblick auf die Ereignisse in den Arztprojekten.

Januar 15.1. Projekttreffen Chittagong 16.1. Projekttreffen Dhaka 25.1.  Mit finanzieller Unterstützung des Onlineportals

ellviva.de installiert die Frankfurter Multimedia-­ Agentur Cocomore auf unserer Facebook-Seite eine Spendenfunktion.

 ir rufen eine Kooperation mit dem Onlineportal W Zankyou ins Leben. Über dieses Portal können Brautleute eine eigene Hochzeits-Homepage inklu‑ sive Hochzeitstisch gestalten – und ihre Freude über die eigene Hochzeit mit Menschen teilen, denen es weniger gut geht, indem sie sich als „Geschenk“ eine Spende an Ärzte für die Dritte Welt wünschen. 19.3. Projekttreffen Ocotal 20.3. Projekttreffen Kalkutta 26.– 27.3. Zweiter Teil des Medizinischen Seminars zu AfrikaEinsätzen 27.3. Projekttreffen Nairobi in Würzburg 15.3.

April 3.4.

Februar

7.4.

 ie Passauer Neue Presse überreicht uns dank ihrer D Advent-Spendenaktion eine Großspende für unsere Arbeit. 16.2. Unser neues Logo steht fest. Darin spiegelt sich die Namensänderung von Ärzte für die Dritte Welt e. V. in Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e. V. wider. Die Weltkugel steht symbolisch für die welt‑ weiten Aktivitäten der Ärzte. Entfallen ist der Äsku‑ lapstab, da die Schlange in anderen Gegenden der Welt mit furchteinflößenden Bedeutungen belegt ist. 24.2. Das Jahresgespräch mit Mitarbeitern des Bundes­ ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) findet statt. 26.– 27.2. Erster Teil des Medizinischen Seminars zu AfrikaEinsätzen 2.2.

März 5.3. 12.3. 13.3.

32

Projekttreffen Manila Projekttreffen Mindanao Erstes Kurzseminar zur Einsatzvorbereitung

16.4.

 ine Benefiz-Musikmatinee zugunsten unserer E Arbeit findet in Ettlingen statt. Ärzte für die Dritte Welt und die Wirtschaft gehen eine neue internationale Verantwortungspartnerschaft ein. Ein Unterstützerkreis fördert den regelmäßigen Austausch zwischen Wirtschaft und NGO. Projekttreffen Sierra Leone

Mai

 nlässlich seiner Goldhochzeit sammelt das Ehepaar A Eickhoff, vom gleichnamigen Düsseldorfer Modehaus, sehr erfolgreich Gelder und spendet diese großzügig für das Malisa Home, unser Projekt gegen Kindesmiss‑ brauch und Zwangsprostitution auf den Philippinen. 14.– 15.5. Die Teilnehmer des Internationalen Orthopädischen Symposiums spenden für Ärzte für die Dritte Welt. Auch der Erlös des Benefizkonzerts mit dem Berliner Ensemble „Baroque Art“ kommt unserer Arbeit zugute. 20.– 22.5.  Beim E.ON Mitte Kassel Marathon gehen rund 30 „Running Doctors“ für das Nairobi-Projekt an den Start – unterstützt von den Firmen E.ON, 2-motion, LoPo Media, AS Event und dem Marathonteam um Winfried Aufenanger. 7.5.

Chronik 2011

Juni

 in Liederabend zugunsten der Ärzte für die Dritte E Welt ist Auftakt für eine Kooperation zwischen der Musikschule Frankfurt und der Zentralbibliothek der Stadt. 10.–13.6. Im Rahmen des 37. OpenOhr Festivals Mainz disku‑ tiert Dr. Harald Kischlat mit Heidemarie WieczorekZeul (MdB und Entwicklungshilfeministerin a. D.), Katja Maurer (Abteilungsleiterin und Pressespreche‑ rin von medico international e. V.) und Mathias Lehnert (Geschäftsführer von Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz e. V.) über „Spenden – Das sensible Geschäft mit dem Geld“. 18.6. Dr. Harald Kischlat stellt in der Studienstiftung Klaus Murrmann einer Stipendiatengruppe die Arbeit des Vereins vor. 25.6. Dr. Kurt Rabenau wird neu ins Präsidium der Ärzte für die Dritte Welt gewählt. 26.6. Zweites Medizinisches Kurzseminar 28.6. Ärzte für die Dritte Welt feiern ihr Sommerfest und das BlueBook erscheint in seiner siebenten Auflage. Alle Ärzte, die für uns in den Einsatz gehen, erhalten dieses Buch zur Vorbereitung und als „schnellen Helfer“ während des Aufenthalts.

26.9.

Juli

7.11.

7.6.

5.7.

 uf der schwimmenden Kulturbühne Stuttgarts, A dem Theaterschiff „Frauenlob“, findet eine Benefiz‑ aufführung zugunsten unserer Arbeit statt.

September

I m Schloss Tiefurt in Weimar veranstaltet der Gitarrenverein Weimar eine Benefizveranstaltung zugunsten unserer Arbeit. 3.9. Im Berliner Tempodrom setzen der Reggae-Sänger Gentleman mit seiner Band The Evolution, Wolfgang Niedecken, Nosliw & Band und andere ein Zeichen der Solidarität mit den hungernden Menschen in Ostafrika. Sie singen für den guten Zweck, und ein Teil der Einnahmen fließt in unser Nairobi-Projekt. 22.9. Der Sender 3sat berichtet in der Sendung „Scobel“ über unser Nairobi-Projekt. 24.– 25.9. Bei unserem ersten Forum Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors in Stuttgart tauschen sich rund 200 Teilnehmer über Medizin unter Armutsbedingungen

aus und erfahren Neues über die Arbeit der Ärzte für die Dritte Welt. Ein Benefizkonzert des Deutschen Ärzteorchesters rundet die Veranstaltung ab. Unter dem Namen „Eine Dosis Zukunft“ laden die Apothekerkammer Westfalen-Lippe und die Kinder‑ nothilfe zu einer Spendengala ins GOP-Varieté in Münster ein. Ein Teil der Einnahmen aus der Benefiz‑ veranstaltung fließt in unser Kalkutta-Projekt.

Oktober 2.10.

8.10.

12.10.

 r. Harald Kischlat und Dr. Elisabeth Sous-Braun D sprechen im hr4 Treffpunkt über die Arbeit der Ärzte für die Dritte Welt. Unsere österreichischen Kollegen laden zu einem Benefizkonzert bei Familie Zotti zugunsten der Arztprojekte ein. Das SWR-Fernsehen strahlt in der „Landesschau Baden-Württemberg“ einen Beitrag über unsere Arbeit aus.

november 5.– 6.11.  Fortbildungsprogramm für medizinische Fachkräfte.

12.11. 19.11.

20.11.

Die Teilnehmer werden fundiert auf Arbeitseinsätze in Afrika vorbereitet. Unser Präsidiumsmitglied Dr. Jörg-Dietrich Hoppe verstirbt nach kurzer schwerer Krankheit. Projekttreffen Sierra Leone Mehr als 100 an einem Einsatz als German Doctor Interessierte kommen zum großen Informations­ treffen der Ärzte für die Dritte Welt in der Frankfurter Geschäftsstelle. Drittes Medizinisches Kurzseminar

3.9.

Dezember

 ir erhalten eine Großspende von der Aktion Z – W Altgold für die Dritte Welt. 3.– 4.12. Nochmals findet ein Fortbildungsprogramm zur Vorbereitung von Arbeitseinsätzen in Afrika statt. 9.12. Der Hessische Rundfunk berichtet über die wirtschaft‑ liche Rolle von Spenden und lobt dabei die Trans­ parenz unserer Arbeit. 17.12. Im Rahmen der ZDF-Spendengala „Ein Herz für Kinder“, moderiert von Thomas Gottschalk, stellt Dr. Elisabeth Sous-Braun unser Chittagong-Projekt einem Millionenpublikum vor. 1.12.

33

Jahresbericht 2011

Vereinsstruktur Organisation Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e. V. ist ein beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nr. 8269 eingetra­ gener gemeinnütziger und mildtätiger Verein. Seine Organe sind: die Mitgliederversammlung, das Präsidium und der Vorstand. Das Präsidium kann ein Kuratorium einsetzen und dessen Mitglieder berufen. Von diesem Recht hat das Präsidium Gebrauch gemacht. Vereinsstruktur und Organigramm Die Struktur des Vereins entspricht der Beschlussfassung der Mitgliederversammlung vom 20. November 2010. Sie erfüllt sowohl die Anforderungen des Verbands VENRO zur Orga‑ nisationsführung, wie sie in dessen Verhaltenskodex vom 10. Dezember 2009 niedergelegt sind, als auch die ähnlich gefassten Anforderungen des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI Spenden-Siegel).

34

Es gelten die folgenden Regelungen: Die Mitgliederversammlung (Ende 2011: 18 Mitglieder) legt die Richtlinien für die Arbeit des Vereins fest, stellt unter anderem den Jahresabschluss und den Jahresbericht fest und wählt die Mitglieder des Präsidiums. Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und drei Bei‑ sitzern. Seine Mitglieder sind ehrenamtlich tätig und werden durch die Mitgliederversammlung mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt. Das Präsidium ist für die Umsetzung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung verantwortlich, ins‑ besondere beschließt es über die Strategien des Vereins und die Grundsätze der Projektförderung. Es entscheidet über die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und berät und überwacht den Vorstand in der Geschäfts­ führung. Der Vorstand besteht aus dem Generalsekretär und mindestens einer weiteren Person. Seine Mitglieder sind hauptamtlich für den Verein tätig.

Organisation

Präsidium* Präsidentin: Dr. Elisabeth Kauder

verantwortlich für die Umsetzung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung

vizePräsidentin: Dr. Marion Reimer beisitzer: Prof. Peter Eigen, Dr. Kurt von Rabenau

ernennt und kontrolliert

Vorstand Dr. Harald Kischlat (Generalsekretär) Dr. Elisabeth Braun-Sous

Kuratorium Präsidium: Dr. Maria Furt­wängler (Präsidentin) Dr. med. Udo Beckenbauer Prof. Dr. Hans Tietmeyer

fungiert als Beratungsgremium

leitet

legt Rechenschaft ab

Sekretariat 7 VollzeitMitarbeiter 1 Mitarbeiter in Teilzeit 2 Mitarbeiter auf Honorarbasis 18 ehrenamtliche Mitarbeiter

projektarbeit, öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Verwaltung

hauptamtlich

berät

ehrenamtlich

wählt

führt laufende Geschäfte

– – – –

3 Jahre Amtszeit

beruft

legt Rechenschaft ab

legt Rechenschaft ab

berät und überwacht den Vorstand

Mitglieder­ versammlung zurzeit 18 Mitglieder

fasst grundlegende Beschlüsse

*Stand: Dezember 2011

35

365 Tage Engagement in Zahlen

Bericht des Präsidiums 38 Qualitätssicherung 39 I. Jahresabschluss40 I.I Bilanz I.II Gewinn- und Verlustrechnung I.III Erträge I.IV Ausgaben II. Arztprojekte in Zahlen II.I Kosten der Arztprojekte II.II Übersicht über die Einsätze 2011 II.III Übersicht über die Einsätze von 1983 bis 2011 III. Ergänzungsprogramme III.I  Ausgaben für arztprojektnahe Ergänzungsprogramme nach Ländern III.II Ausgaben für arztprojektnahe Ergänzungsprogramme nach Themen IV. Partnerprojekte IV.I  Ausgaben für Partnerprojekte 2009 bis 2011 IV.II Ausgaben für Partnerprojekte in Afrika IV.III Ausgaben für Partnerprojekte in Asien IV.IV Ausgaben für Partnerprojekte in Lateinamerika IV.V Gesamtausgaben aller Partnerprojekte für die Jahre 2008 bis 2011

40 41 42 42 43 43 44 45 46 46 46 47 47 48 48 49 49

Jahresbericht 2011

Bericht des Präsidiums an die Mitgliederversammlung Die ehrenamtlichen Präsidiumsmitglieder der Ärzte für die Dritte Welt – im Verlauf des Berichtszeitraums waren das die Ärztin Dr. Elisabeth Kauder, die Ärztin Dr. Marion Reimer, der Jurist Prof. Dr. Peter Eigen, der Volkswirt Dr. rer. pol. habil. Kurt von Rabenau, der Arzt Dr. Wolfgang Schafnitzl und der im November 2011 verstorbene Arzt Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe – haben sich laufend in gemeinsamen Sitzungen, Telefonkonferenzen sowie schrift­ lich vom Vorstand der Ärzte für Dritte Welt – Dr. Harald Kischlat und Dr. Elisabeth Sous-Braun – über die Lage des Vereins, über seine Zielsetzungen für das Jahr 2012 sowie über alle für den Verein wichtigen Ereignisse unterrichten lassen. Hervorzuheben ist das Ergebnis eines zweitägigen Klausurtreffens im Oktober 2011. Nach einer umfassenden Debatte über die Ausrichtung des Vereins, seine Arbeitsweise und Vereins‑ strategie wurde einhellig beschlossen, die in den letzten Jahren eingeleitete Professionalisie­ rung im Bereich der Projektarbeit wie auch in der Verwaltung fortzuführen. Im März 2012 hat das Präsidium den vom Vorstand vorgelegten Jahresbericht 2011 zustim­ mend zur Kenntnis genommen sowie darüber hinaus den Wirtschaftsplan für das Jahr 2012 genehmigt. Im Mai 2012 hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bansbach Schübel Brösztl & Partner GmbH zum Jahresabschluss des Vereins für das Geschäftsjahr 2011 einen uneingeschränk­ ten Bestätigungsvermerk erteilt, nachdem sie ihn unter Einbeziehung der Buchführung geprüft hatte. Das Präsidium hat über den Jahresabschluss des Vereins für das Geschäftsjahr 2011 beraten, keine Einwände erhoben und ihn zur Vorlage bei der Mitgliederversammlung genehmigt. Ebenso hat das Präsidium den vom Vorstand erstellten Jahresbericht 2011 zustimmend zur Kenntnis genommen und gebilligt. Am 7. November 2011 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit unser Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe. Das Präsidium bedauert den Verlust dieses sehr geschätzten Mitglieds, dem es viel zu verdanken hat. Eine vom Präsidium benannte Findungskommission erhielt den Auftrag, zur Mitgliederversammlung am 30. Juni 2012 einen Vorschlag für die Nachwahl zum Präsidium zu machen. Frankfurt am Main, den 15. Juni 2012 Für das Präsidium der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e. V.

Dr. Elisabeth Kauder Vorstand

38

Selbstverpflichtung und ­Wirkungskontrolle

Qualitätssicherung Vertrauen will verdient sein Welche Ziele streben wir an? Woher stammen unsere Mittel? Wie werden sie verwendet und wer entscheidet darüber? Transparenz über unsere Arbeit herzustellen, versteht sich für uns von selbst. Einheitliche Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Organisationen gibt es in Deutschland aber nicht. Verantwortungsbewusst und effektiv mit den uns anvertrauten Geldern umzugehen, erachten wir für selbstverständlich. Dass der größte Anteil der finanziellen Zuwendungen unbedingt der Behandlung unserer Patienten in Drittweltländern dient, ist unter anderem am Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) ersichtlich. Das Institut bestätigt uns mit der Verleihung des Siegels seit 1983 alljährlich die korrekte Planung, Durchführung, Abrechnung und Kontrolle der Projektarbeit sowie den haushälterischen Umgang mit den notwendigen Ausgaben für Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Spenderbetreuung.

» www.dzi.de » www.venro.org » www.transparency.de

Auch mit der Unterzeichnung verschiedener Selbstverpflichtungen wollen wir das Vertrauen unserer Spender, Sponsoren und anderer Geldgeber in unsere Arbeit gewinnen und festigen. Im Einzelnen bekennen wir uns zur Einhaltung der Maßgaben des Venro-Kodex zur Entwick­ lungsbezogenen Öffentlichkeitsarbeit, des Venro-Kodex zu Transparenz, Organisationsführung und Kontrolle, des Venro-Kodex Kinderrechte und der Selbstverpflichtungserklärung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Effizienz im Fokus Ein weiteres wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung ist die Wirkungsbeobachtung unserer Arbeit. So wurde im Januar 2010 in allen laufenden Arztprojekten ein kostengünstiges und einfach zu handhabendes Kontrollsystem (Monitoring) eingeführt. Dieses zielt darauf ab, festzustellen, ob wir in den Projekten tatsächlich die gewünschten Zielgruppen erreichen und ob die von uns gewählten Behandlungsstrategien zielführend und kosteneffektiv sind. Auch kritische Auswirkungen werden dank des Monitorings offenbar – zum Beispiel die Verdrängung wirksamer einheimischer Medizin durch von uns eingesetzte Medikamente. Der Datenrücklauf aus den Arztprojekten war am Ende des Jahres 2010 bereits so gut, dass wir wichtige Erkenntnisse über potenzielle methodische Verbesserungen und Einsparmög­ lichkeiten gewinnen konnten. Diese sind im Berichtszeitraum in die Projektarbeit eingeflos­ sen, und auch zukünftig werden sie der Qualitätssicherung unserer Arbeit dienen.

39

Jahresbericht 2011

I.

jahresabschluss 2011

Der Vorstand stellt freiwillig einen Jahresabschluss auf, der aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang besteht und auf den allgemeinen kaufmännischen Vorschrif­ ten zur Rechnungslegung gemäß §§ 238 bis 263 HGB sowie den Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB gemäß §§ 264 bis 288 beruht. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 238 bis 263 HGB). Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gliederungsschema des Gesamtkostenverfahrens angewendet. I.I Bilanz Die Jahresabschlüsse des Vereins einschließlich der Buchführung werden regelmäßig von einem durch die Mitgliederversammlung bestellten Wirtschaftsprüfer in berufsüblichem Umfang geprüft. Dementsprechend ist auch der Jahresabschluss 2011 geprüft worden. Der von der Bansbach Schübel Brösztl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüfte Jahresabschluss 2011 sowie der dazu erteilte uneingeschränkte Bestätigungsver­ merk können auf unserer Website www.aerzte3welt.de als PDF-Datei heruntergeladen werden. Nachstehend einige wichtige Daten zum Jahresabschluss 2011: Bilanz in TEUR 31.12.2011

31.12.2010

17

7

76

782

Bankguthaben, Kassenbestand

4.825

3.552

SUMME

4.918

4.341

3.905

3.152

71

77

942

1.112

4.918

4.341

AKTIVA Anlagevermögen Umlaufvermögen Wertpapiere und Sonstige Vermögensgegenstände

PASSIVA Rücklagen Rückstellungen Verbindlichkeiten SUMME

40

jahresabschluss 2011

Die Rücklagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt: Rücklagen in TEUR

Zweckgebundene Rücklagen gemäß § 58 Nr. 6 AO Betriebsmittelrücklage Freie Rücklagen gemäß § 58 Nr. 7a AO SUMME

1.1.2011

Entnahme

Einstellung

31.12.2011

2.508.169,26

0,00

0,00

2.508.169,26

643.817,32

0,00

752.567,94

1.396.385,26

3.151.986,58

0,00

752.567,94

3.904.554,52

Die Betriebsmittelrücklage dient hauptsächlich der Unterhaltsabsicherung von Kranken­ häusern in den Projekten. Der Jahresüberschuss ist unter Beachtung von § 58 AO in die freie Rücklage eingestellt. I.II Gewinn- und Verlustrechnung Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR

Vereinserträge Sonstige Erträge Personalaufwand Abschreibungen Anlagevermögen Sonstige Aufwendungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Jahresüberschuss Einstellung in die Rücklagen Bilanzgewinn

2011

2010

11.085

9.115

59

132

-498

-464

-5

-12

-9.914

-8.141

26

14

753

644

-753

-644

0

0

Als gemeinnütziger und mildtätiger Verein finanzieren wir uns im Wesentlichen aus Spenden, Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, anderer staatlicher Stellen sowie aus Bußgeldeinnahmen. Die Kosten für Verwaltung, Öffent­ lichkeitsarbeit und Spendenwerbung von insgesamt ca. 7,6 % aller Aufwendungen werden zum großen Teil durch einen Förderkreis getragen, der überwiegend aus Ärzten besteht.

41

Jahresbericht 2011

I.III Erträge Die Erträge (Vereinserträge, Sonstige Erträge und Zinsen) setzen sich wie folgt zusammen: Erträge 2011 TEUR

2010 %

TEUR

%

Allgemeine Geld- und Sachspenden

5.441

48,7

5.405

58,4

Bundesmittel

2.879

25,8

2.106

22,7

Spenden aus Sonderaktionen

844

7,5

48

0,5

Förderkreiseinnahmen (Spenden, Zinsen etc.)

548

4,9

594

6,4

Erbschaften, Schenkungen, Nachlässe

547

4,9

341

3,7

Bußgelder

434

3,9

446

4,8

Übrige

477

4,3

321

3,5

11.170

100,0

9.261

100,0

SUMME

Die uns von unseren Spendern zur Verfügung gestellten Geld- und Sachmittel haben mit TEUR 5.441 etwa das gleiche Volumen wie im Vorjahr. Bei dem Vergleich ist zu berück­ sichtigen, dass unser Spendenaufkommen des Vorjahres von einer Weihnachtsaktion der Passauer Neuen Presse begünstigt war, die Zuwendungen in Höhe von ca. TEUR 500 erbrachte. Dem Anstieg der erhaltenen Bundesmittel um TEUR 773 = 36,7 % stehen um TEUR 883 = 31,3 % höhere Ausgaben für die vom Bund mitfinanzierten Projekte gegen‑ über. Die Spenden aus Sonderaktionen beinhalten in diesem Jahr eine Großspende von TEUR 780, die wir seitens der „Aktion Z – Altgold für die Dritte Welt“ erhalten haben. I.IV Ausgaben Das Gesamtvolumen der Ausgaben (Personalaufwendungen, Abschreibungen und Sonstige Aufwendungen) betrug im Jahr 2011 TEUR 10.418 (i.Vj. TEUR 8.617). Nach dem vom Deutschen Zentralen Institut für soziale Fragen (DZI) empfohlenen Verfahren der Kosten­ zuordnung gliedern sich unsere Ausgaben im Geschäftsjahr 2011 wie folgt auf: Ausgaben Projektarbeit, Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising und Verwaltung in TEUR

Personalaufwand Abschreibungen Anlagevermögen Sonstige Aufwendungen

Gesamt

Projektarbeit

Öffentlichkeitsarbeit/ Fundraising

Verwaltung

498

174

144

179

5

5

9.915

9.453

298

165

10.418

9.627

442

349

in % der Gesamtausgaben

100%

92,41%

4,24%

3,35%

Vorjahr

100%

91,47%

4,36%

4,17%

Gesamtaufwendungen lt. GuV

42

Arztprojekte in Zahlen

Von den Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising und Verwaltung im Gesamtbetrag von TEUR 791 wurden TEUR 548 = 69,3 % durch Förderkreiseinnahmen gedeckt. Von den Ausgaben für die Projektarbeit entfallen auf: Ausgaben Projektarbeit 2011

Eigene Arztprojekte Ergänzungsprogramme zu Arztprojekten Staatlich geförderte Projekte Sonstige Partnerprojekte Zwischensumme Aufwendungen für die Projektbegleitung Gesamt

2010

Veränderung

4.094

3.559

535

717

829

-112

3.703

2.820

883

907

479

428

9.421

7.687

1.734

206

195

11

9.627

7.882

1.745

II. Arztprojekte in Zahlen II.I Kosten der Arztprojekte Die Arztprojekte sind der Schwerpunkt unserer Tätigkeit. In 2011 gab es zehn Projekte in sechs Ländern. Mindanao/Philippinen ist sowohl Standort unseres Rolling-Clinic-Projektes (Mindanao I) als auch unserer drei Armenhospitäler (Mindanao II), die wir bei der Kosten­ aufstellung als ein gemeinsames Projekt betrachten. Umfang und Tätigkeitsschwerpunkte dieser Arztprojekte sind sehr unterschiedlich, was sich auch im Ausmaß der von uns für diese Projekte aufgewendeten finanziellen Mittel ausdrückt. Hier zunächst ein Überblick der für die Arztprojekte angefallenen Ausgaben in den Jahren 2009 bis 2011: Kosten der Arztprojekte in EUR 2009

2010

2011

2009–2011

1.485.740

1.793.560

2.097.194

5.376.494

375.337

456.937

520.934

1.353.208

64.065

61.630

93.683

219.378

425.622

413.899

399.720

1.239.241

Dhaka / Bangladesch

94.171

130.622

72.293

297.086

Chittagong / Bangladesch

96.441

68.352

77.751

242.544

Nairobi / Kenia

489.518

538.434

522.506

1.550.458

Ocotal / Managua / Nicaragua

141.069

64.455

67.206

272.730

0

31.053

235.381

266.434

3.171.963

3.558.942

Mindanao I + II / Philippinen Manila / Philippinen Cebu / Philippinen Kalkutta / Indien

Serabu / Sierra Leone Gesamt

4.086.668 10.817.573

43

Jahresbericht 2011

II.II

Überblick über die Arzteinsätze

Seit Beginn ihrer Arbeit haben die Ärzte für die Dritte Welt 5.507 Einsätze in medizinischen Notstandsgebieten durchgeführt. Diese wurden von 1.366 Ärztinnen und 1.273 Ärzten ge‑ leistet, also insgesamt von 2.639 Medizinern, von denen etliche mehrfach in ehrenamt­lichen Einsätzen waren. Karte 1 zeigt die Einsätze der Mediziner in den im Jahr 2011 laufenden Projekten an. Karte 2 zeigt die Gesamteinsätze der Mediziner in den derzeit laufenden Pro‑ jekten und rechnet die Einsätze von dem jeweiligen Beginn des Projekts zusammen. Karte 3 führt die Einsätze der Ärzte in abgeschlossenen Projekten sowie deren Sondereinsätze auf.

Karte I Übersicht der Einsätze unserer Ärte und Ärtzinnen 2011

21 Einsätze

Dhaka

17 Einsätze Ocotal

Kalkutta

19 Einsätze Serabu

52 Einsätze Nairobi

In 2011 haben die Ärzte für die Dritte Welt 339 Einsätze in den aktuellen zehn Projekten durchgeführt. Der Standort Mindanao umfasst die beiden Projekte Rolling Clinics und die Armenhospitäler. Diese 339 Einsätze haben 152 Ärztinnen und 157 Ärzte geleistet, insgesamt also 309 Mediziner. Einige Ärzte waren während des Jahres sogar mehrfach im Einsatz.

44

60 Einsätze 20 Einsätze Chittagong Manila Cebu

16 Einsätze

39 Einsätze 95 Einsätze Mindanao

Arztprojekte in Zahlen

II.III

Übersicht über die Einsätze von 1983 bis 2011

Karte II Übersicht über die Einsätze von 1983 bis 2011

417 Einsätze Seit 1989

Dhaka

175 Einsätze Seit 2004 21 Einsätze Seit 2010

Ocotal

Serabu

Kalkutta

1.128 Einsätze Seit 1983 202 Einsätze Seit 2000 Chittagong

Manila Cebu 507 Einsätze Seit 1997 68 Einsätze Seit 2004 Nairobi

417 Einsätze Seit 1983 1.609 Einsätze Seit 1985 Mindanao

Karte III Einsätze in vergangenen Projekten und Sondereinsätze

3 Einsätze

San Salvador 14 Einsätze 1993–1994

Pakistan

96 Einsätze 2001–2004 Caracas Cali 406 Einsätze 1986–2000

61 Einsätze 1994–1997

9 Einsätze Dumaguete

Nyakinama und Ruhengeri Ost-Timor 14 Einsätze 1999–2000, 2010

45

Jahresbericht 2011

III. Ergänzungsprogramme III.I Ausgaben für arztprojektnahe Ergänzungsprogramme nach LänderN Neben den Arztprojekten engagiert sich Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors in 17 thematisch und räumlich mit der medizinischen Arbeit unserer Ärztinnen und Ärzte eng verbundenen Ergänzungsprogrammen. Dazu gehören beispielsweise das Pushpa Home und das St. Thomas Home, die beiden Tuberkulose-Krankenhäuser in Kalkutta, und auch unser HIV-Programm in Nairobi. Die für die Ergänzungsprogramme getätigten Ausgaben in den letzten drei Jahren stellen sich nach den Empfängerländern geordnet wie folgt dar: Ausgaben nach Ländern in EUR 2009

2010

2011

2009–2011

Indien

179.172

535.927

476.830

1.191.929

Kenia

157.151

157.299

135.855

450.305

Bangladesch

75.841

80.150

64.018

220.009

Philippinen

80.969

50.164

40.056

171.189

493.133

823.540

716.759

2.033.432

Summe

III.II Ausgaben für arztprojektnahe Ergänzungsprogramme nach Themen Nach Themen geordnet stellen sich die Ausgaben wie folgt dar: Ausgaben nach Themen in EUR 2009

2010

2011

2009–2011

381.815

670.113

572.062

1.623.990

Erziehungsprogramme

90.540

123.780

112.016

326.336

Einkommen schaffende Maßnahmen / Kleinkredite

20.778

29.647

25.114

75.539

0

0

7.567

7.567

493.133

823.540

716.759

2.033.432

Gesundheits- und gesundheitsbezogene Programme

Sozialarbeit Gesamt

46

Ergänzungsprogramme und Partnerprojekte

IV. Partnerprojekte Neben den Hilfsleistungen des Vereins im Rahmen der Arztprojekte und der mit diesen thematisch und räumlich eng verbundenen Ergänzungsprogramme leisten wir umfangreiche Hilfe durch Partner auf den unterschiedlichsten Gebieten in derzeit 101 Partnerprojekten in 26 Ländern (Stand 2011). Die Unterstützung reicht von einer einmaligen Hilfe von 500 Euro bis hin zu einem Vier-Jahres-Entwicklungshilfe-Projekt mit einem finanziellen Volumen von 700.000 Euro. Die großen Partnerprojekte werden von den staatlichen Orga‑ nisationen der Entwicklungszusammenarbeit, vor allem vom Bundesministerium für wirt‑ schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanziert. Dabei stellt das BMZ bis zu 75 Prozent und der Verein mindestens 25 Prozent der Mittel zur Verfügung. Andere Projekte finanzieren Unternehmen oder private Unterstützerkreise. Die Projekte werden nach Möglichkeit regelmäßig von uns besucht. Die lokale Verankerung unserer Projekte und die fachliche Kompetenz der Partner sowie der direkte Ansatz bei den Begünstigten stellen sicher, dass die Maßnahmen deren Bedürfnissen und Nöten angepasst sind und die Mittel effizient eingesetzt werden. IV.I Ausgaben für Partnerprojekte 2009 bis 2011 Eine Übersicht der Ausgaben der Projekte nach den jeweiligen Themenschwerpunkten für die letzten drei Geschäftsjahre gibt die nachstehende Übersicht: Ausgaben Partnerprojekte 2009–2011 2009

2010

2011

2009–2011

BMZ, GIZ, AA*

Übrige

Gesamt

BMZ, GIZ, AA*

Übrige

Gesamt

BMZ, GIZ, AA*

Übrige

1.997.440

239.563

2.237.003

1.021.674

160.803

1.182.477

2.111.654

310.557 2.422.211

Agrar- und Umweltschutz­ programme

873.153

0

873.153

740.306

0

740.306

251.535

0

251.535

1.864.994

Gesundheits- und gesundheits­ bezogene ­Programme

246.873

173.634

420.507

71.900

172.862

244.762

367.790

322.523

690.313

1.355.582

Einkommen schaffende ­Maßnahmen / Kleinkredite

428.345

3.482

431.827

843.204

500

843.704

879.842

35

879.877

2.155.408

0

44.061

44.061

0

93.117

93.117

0

64.151

64.151

201.329

Sozialarbeit

50.230

41.812

92.042

51.889

56.847

108.736

30.900

201.222

232.122

432.900

Gemeindeentwicklungs­ programme

25.909

63.205

89.114

91.544

0

91.544

61.665

8.974

70.639

251.297

3.621.950

565.757

4.187.707

2.820.517

484.129

3.304.646

3.703.386

907.462 4.610.848

12.103.201

Erziehungsprogramme

Katastrophenhilfe

SUMME

Gesamt

Gesamt

5.841.691

* BMZ = Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, GIZ = Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, AA = Auswärtiges Amt

47

Jahresbericht 2011

Die Schwerpunkte unserer Partnerprojektarbeit liegen in Indien, auf den Philippinen und in Indonesien. Die folgenden Tabellen sind nach Kontinenten, Ländern und Höhe der Gesamt­ ausgaben 2009–2011 geordnet. IV.II Ausgaben für Partnerprojekte in Afrika Ausgaben Afrika 2009–2011 2009 BMZ

2010

Übrige

Gesamt

BMZ

2011

Übrige

Gesamt

BMZ

2009–2011

Übrige

Gesamt

Gesamt

Südafrika

0

93.141

93.141

0

47.459

47.459

0

61.580

61.580

202.180

Burkina Faso

0

0

0

0

0

0

177.514

0

177.514

177.514

Kenia

0

25.366

25.366

0

20.554

20.554

0

54.031

54.031

99.951

Kamerun

0

8.631

8.631

0

26.799

26.799

0

12.457

12.457

47.887

Ruanda

0

6.000

6.000

0

34.156

34.156

0

6.500

6.500

46.656

Dem. Rep. Kongo

0

622

622

0

6.000

6.000

0

6.000

6.000

12.622

Uganda

0

3.705

3.705

0

3.709

3.709

0

505

505

7.919

Malawi

0

1.599

1.599

0

0

0

0

0

1.599

Gesamt

0

139.064

139.064

0

138.677

138.677

141.073

318.587

596.328

177.514

IV.III Ausgaben für Partnerprojekte in Asien Ausgaben Asien 2009–2011 2009 BMZ

2010

Übrige

Gesamt

1.783.118

135.699

1.918.817

Philippinen

611.592

139.327

750.919

Indonesien

612.580

0

Vietnam

86.367

Pakistan

Gesamt

1.115.099

124.488

1.239.587

2.173.516

137.659 2.311.175

5.469.579

534.136

74.661

608.797

398.834

411.400

810.234

2.169.950

612.580

998.172

0

998.172

490.444

0

490.444

2.101.196

75.009

161.376

121.221

5.005

126.226

282.169

5.005

287.174

574.776

0

0

0

0

32.039

32.039

0

12.505

12.505

44.544

Sri Lanka

0

0

0

0

5.005

5.005

0

0

0

5.005

Bangladesch

0

5.995

5.995

0

1.000

1.000

0

10.649

10.649

17.644

Osttimor

0

3.608

3.608

0

0

0

0

0

0

3.608

Gesamt

3.093.657

359.638

3.453.295

2.768.628

242.198

3.010.826

3.344.963

577.218 3.922.181

10.386.302

48

BMZ

2009–2011

Übrige

Indien

BMZ

2011 Übrige

Gesamt

Gesamt

Partnerprojekte

IV.IV Ausgaben für Partnerprojekte in Lateinamerika Ausgaben Lateinamerika 2009–2011 2009 BMZ

Bolivien

2010

Übrige

Gesamt

BMZ

2011

Übrige

Gesamt

BMZ

2009–2011

Übrige

Gesamt

Gesamt

194.023

37.427

231.450

0

22.896

22.896

0

33.569

33.569

287.915

75.617

2.605

78.222

51.889

5

51.894

180.909

1.864

182.773

312.889

258.653

4.340

262.993

0

4.488

4.488

0

129.638

129.638

397.119

Nicaragua

0

0

0

0

370

370

0

10.005

10.005

10.375

Haiti

0

0

0

0

44.765

44.765

0

0

0

44.765

Peru Brasilien

Paraguay

0

8.101

8.101

0

19.803

19.803

0

1.562

1.562

29.466

Venezuela

0

6.905

6.905

0

2.055

2.055

0

1.155

1.155

10.115

Kolumbien

0

4.680

4.680

0

1.999

1.999

0

3.600

3.600

10.279

Guatemala

0

2.749

2.749

0

6.375

6.375

0

7.780

7.780

16.904

Mexiko

0

250

250

0

500

500

0

0

0

750

528.293

67.057

595.350

51.889

103.256

155.145

180.909

189.173

370.082

1.120.577

Gesamt

IV.V Gesamtausgaben aller Partnerprojekte Gesamtausgaben 2009–2011 2009 BMZ

Gesamt

3.621.950

2010

Übrige

Gesamt

565.757

4.187.707

BMZ

2.820.517

2011

Übrige

Gesamt

484.129

3.304.646

BMZ

3.703.386

Übrige

2009–2011 Gesamt

907.462 4.610.848

Gesamt

12.103.201

49

Danke! … sagen wir allen ärzten, unterstützern und Partnern für ihr engagement 2011 Ärzte Ulrike Ackert, Dr. Carl Dietrich Adam, Brigitte Aghte-Schäfer, Dr. Klaus J. Ahrens, Dr. Isolde Alberti, Katharina Alfen, Dr. Alfred Angst, Dr. Iqbal Anver, Dr. Günter Arbeiter, Martin Asenkerschbaumer, Dr. Ursula Augener, Dr. Karl-Hermann Bartels, Dr. Ulrich Bauer, Dr. Oswald Bellinger, Dr. Wolfgang Benkel, Dr. Carla Böhme, Dr. Gisela Bondt, Dennis Borces, Dr. Martina Bork, Dr. Eliane Börsig-Kmitta, Dr. Birgitta Boye, Dr. Klaus Boymann, Robert Breternitz, Dr. Gabriele Brockhausen, Chin Chu Bui, Dr. Petra Burow-Meckbach, Dr. Dietrich Busse, Dr. Anastasia Chakravertty, Dr. Eckhart Clapier, Christian Denne, Sebastian Dippold, Jenny Dörnemann, Dr. Michael Druse, Dr. Heidi Ehlen, Dr. Silke Ehlers, Erhard Ehresmann, Dr. Gerhart Eickemeyer, Günter Eidelloth, Dr. Elke Eidelloth, Dr. Volker Eimermacher, Dr. med. Horst Eisold, Dr. Silvia Engelbart, Dr. Tobias Esser, Dr. Bettina Essers, Dr. Monika Euler, Dr. Helga Fahlbusch, Dr. Klaus Peter Falkowski, Wulf Feinhals, Dr. Marlis Feldberg, Kerstin Fiegler, Bettina Flörchinger, Marc Flüthmann, Dr. Jürgen Foucar, Dr. Hans-Peter Franken, Dr. Wilhelm Friedrich, Dr. Hiltraut Fussenegger, Dr. Rolf-Ferdinand Gehre, Dr. Sigrid Gerding, Dr. Ulrich Gerling, Dr. Yvonne Theresa Gerz, Dr. Ursula Glaser, Dr. Brigitte Glindemann, Dr. Torsten Göbel, Dr. Trude Godly, Georg Göttinger, Dr. Martin Grau, Astrid Groell, Dr. med. Christian Gross, Paola Grossi, Dr. Hermann Grube, Dr. Rudolf Grunert, Dr. Heide Gumpert, Dr. Christa Günther, Dr. Mirjam Gutzat, Dr. Werner Haag, Dr. Rainer Habekost, Dr. Bernhard M. Haberfellner, Dr. Cort Ulrich Hachmeister, Dr. Walter Hahn, Dr. Christine Häßler, Dr. Matthias Haun, Dr. Thomas Häussermann, Dr. Eimo Heeren, Dr. Axel Heinicke, Cornelius Heinze, Robert Heinze, Robert Henker, Dr. Lutz Herkel, Dr. Adelheid Hespe, Claudia Hollborn, Jan-Hendrik Hollenstein, Maite Hölscher, Dr. Winfried Hosch, Dr. Erwin Huber, Otto Hübner, Dr. Hajo Hübner, Dr. Ruth Hückel-Weng, Dr. Heino Hügel, Dr. Ulrich Hung, Dr. Esther Hunsmann, Dr. Barbara Hünten-Kirsch, Dr. Walter Hüppe, Prof. Dr. Norbert Jäger, Dr. Sabine Jelen-Esselborn, Dr. Heimke Joswig-Priewe, Dr. Rainer Jurda, Dr. Kerstin Just, Dr. Augustine Kaiser, Dr. Rudolf Kaiser, Dr. Rosemarie Kalajian-Rauschen, Dr. Eva-Maria Kargl, Dr. Elisabeth Kauder, Dr. Ditmar Kaufmann, Dr. Birgitt Keck, Dr. Claudia Kienzler, Elisabeth Kitzinger, Simone Knapp, Dr. Jobst Jürgen Knief, Dr. Maria Elisabeth Knief, Dr. Jost Knippenberg, Dr. Friederike Knolle, Dr. Hans-Henning Koch, Dr. Sabine Koch, Dr. Gerda Kohrs, Dr. Friederike Kölbel, Dr. Dankwart Kölle, Dr. Uta Kölle, Dr. Ulrich Kollmar, Julia Korte, Dr. Burkhart Krämer, Rolf Krispin, Birte Krutz, Dr. Brit Kumpfert, Dr. Helga Kuntz, Dr. Hubert Kuntz, Dr. Steffen Kunz, Annemarie Kutzner, Karin Lamprecht, Birgit Lange, Dr. Hans-Dieter Langer, Dr. Ute Leifert, Dr. Wolfgang Leis, Dr. Norbert Letzien, Dr. Heribert Lichtinghagen, Rainer Liebl, Dr. Jutta Lindner, Dr. Ina Lipp, Dr. Waltraud Litz-Walter, Dr. Ralf Löffelhardt, Dr. Sigrid Lorentz, Dr. Gottfried Lotzin, Dr. Kerstin Luhmann, Dr. Heike Lunau, Dr. Sigrun Lutz, Maria Mackroth, Dr. Irene Maison, Dr. Anita Malterer, Eva Maria Marin Ortiz, Dr. Katja Maschuw, Meike Massmann, Dr. Hans-Jakob Masson, Dr. Maria Helene Rosa Masson, Dr. Herbert Maurin, Dr. Peter Mayer, Dr. Susanna McAllister, Dr. Michael Meilinger, Dr. Karin Meischner, Dr. Eckart Meiswinkel, Dr. Frieder Metz, Dr. Gunter Meyer, Dr. Elisabeth Mittermayer, Marlies Möbbeck, Dr. Wolfgang Möhler, Dr. Uffo Monreal, Olaf Müller, Dr. Brigitte Mutschler, Dr. Armin Neugebauer, Dr. Volker Neuhoff, Dr. Petra Neumann, Dr. Elisabeth Neuner-Götz, Dr. Anneli Newill, Dr. Anna Niederberger, Dr. Christoph Niederberger, Dr. Norbert Niepelt, Peter Nitschke, Dr. Wolfgang Nödl, Peter Nowotny, Dr. Eberhard Ohl, Dr. Adelheid Olischläger, Michal Olszewski, Dr. Ingeborg Olzowy, Dr. Rudy Ong, Philipp Örley, Dr. Wolfgang Otter, Dr. Ursula Paas, Ulrike Pack, Dr. Ulrich Papenfuß, Dr. Rosemarie Paulke, Dr. Gerhard Petz, Dr. Gabriele Philipp, Dr. Martha Pietsch, Dr. Ursula Psyk, Nathalie Rans, Barbara Rautenberg, Dr. Jost Reermann, Dr. Regina Rehmann, Dr. Marion Reimer, Dr. Jochem Renz, Dr. Marianne Richter, Dr. Michael Richter, Dr. Wolfgang Richter, Ina Riemer, Dr. Michael Ringer, Dr. Karin Ritter-Pichl, Dr. Bettina Ritz, Dr. Brigitte Ritzer, Dr. Hans Roll, Dr. Ewald Rößler, Dr. Albert Rudolph, Dr. Annelie Ruthner, Dr. Dietrich Rutz, Dr. Mechthild Sahnwaldt, Gabriele Sandig, Josefine Sauer, Dr. Jana Schäfer, Dr. Anja Schilling, Dr. Christiane Schlie, Dr. Heinrich Hans Gotthart Schmidt, Dr. Michael Schmidt, Dr. Wolfgang Schmidt, Susanne Schott, Dr. Almut Schreiber, Dr. Claus-Peter Schröder, Dr. Silvia Schubert, Justus Schultess, Dr. Gisela Schulze, Dr. Ernst Schumacher, Dr. Brigitte Schuster, Dr. Burkhard Schütte, Dr. Eva-Maria Schütz, Dr. Ingrid Schwarz, Dr. Margarethe Schweizer, Dr. Walter Schweizer, Dr. Jörg-Rüdiger Schwidetzki, Dr. Ute Sedlmeyer, Dr. Michael Seilmaier, Dr. Evelyn Seltmann, Dr. Caterina Sibilia, Dr. Günther Siemoneit, Thomas Skoruppa, Dr. Heinrich Sohn, Dr. Stefan Spiegelberg, Dr. Erhard Spies, Dr. Josefine Spreng, Peter Springmann, Dr. Knut Sroka, Dr. Michael Stankewitz, Prof. Dr. Ulf Stein, Jacek Sternal, Dr. Thomas Stiegler, Dr. Hans-Georg Stohrer, Dr. Wolfgang Stoll, Felix Storm, Dr. Gudrun Strauss, Dr. Katharina Strecker, Alexandra Stumm, Dr. Ute Stute, Dr. Dr. Ludbert Suermann, Dr. Raimund Teigeler, Dr. Waltraud Teigeler, Dr. Günter Theisen, Dr. Margit Thurmaier, Dr. Dagmar Tilmann-Schmidt, Hans-Dieter Timmann, Dr. Wiebke Treder, Dr. Reinhard Troebs, Dr. Bettina Tunze, Kati Üblacker, Dr. Heinz-Josef Vehr, Dr. Reto Villiger, Dr. Tilman Vocke, Dr. Helfried Vogel, Dr. Tobias Vogt, Dr. Gebhard von Haehling, Dr. Alexandra von Hobe, Dr. Hans-Peter Wagner, Dr. Annette Walter-Pfeiffer, Dr. Brigitte Watzlik, Dr. Irmela Weinmann, Dr. Hansjürgen Welk, Dr. Carsten Wenzel, Dr. Inga Wenzel, Dr. Gudrun Werbe, Katrin Werth, Dr. Ursula Weydandt, Norbert Weyres, Gisela Willot, Kim Winkelmann, Dr. Eckart Winkler, Dr. Anneliese Winterstein, Dr. Regina Woelky, Balz Wolfisberg, Maria Wußow, Dr. Karl Zahn, Dr. Albert Zech, Dr. Nicole Zeller, Sebastian Zimber, Dr. Brigitte Zimmermann, Dr. Michael Zoelch

Unterstützer Adalbert-Raps-Stiftung, Alfred E. Tiefenbacher GmbH & Co. KG, APOTHEKER HELFEN e. V., Benevolentia Stichting, Betterplace ­gemeinnützige Stiftung GmbH, Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe, Burster Präzisionsmesstechnik GmbH &, C.H. Beck Stiftung, Carola Ludwig Stiftung, Celesio AG, DB Mobility Logistics AG, Degudent GmbH, Die Wiege e. V., Dr. Ausbüttel & Co. GmbH, Dr. Michael Hager GmbH, Earn + Invest GmbH, Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG, Förderverein G. Stockhausen e. V., Freres Mineurs Conventuels, Gemeinnützige Stiftung, Globus Stiftung, Growth 09 GmbH, Gymnasium Füssen, Helga u. Alfred Buchwald-Stiftung Berlin, Heraeus Kulzer GmbH, HID Global GmbH, Hohorst ­Stiftung, Kath. Kirchenstiftung Leiden Christi, Kindernothilfe e. V. Duisburg, Kleindiek Nanotechnik GmbH, Kreditanstalt für Wiederaufbau, Landschlächterei Angele Liebchen + Liebchen GmbH, Loro Piana GmbH, Marga und Walter Boll-Stiftung, Missionsprokur SJ Nürnberg, Norddeutscher Rundfunk, Paul Ritzau Foundation e. V., Perso Plankontor GmbH, Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, Projekt Help e. V., Provinzialat d. Armen ­Schulschwestern, Rotary Hilfswerk Neuburg e.V, Ruth u. Friedrich Weng Stiftung, Santag Stiftung, Sternstunden e. V., Telekom Deutschland GmbH, Ufa Film u. TV Produktion GmbH, Warner Music Germany, ZF hilft e. V. Partner airtours (TUI Deutschland GmbH), Draco (Dr. Ausbüttel & Co. GmbH), Celesio AG, Brancheninitiative Futouris e. V., Karl Storz GmbH & Co. KG, Nanogate AG, Warner Music Group Central Europe

Spendenkonto Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors Kontonummer: 4 88 88 80 Evangelische Kreditgenossenschaft BLZ: 520 604 10

Impressum Kontakt Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors Offenbacher Landstraße 224 60599 Frankfurt am Main Telefon: + 49 (0)69 . 707 997- 0 Fax: + 49 (0)69 . 707 997- 20 E-Mail: [email protected] www.aerzte3welt.de

Bildnachweis Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors Jorinde Gersina (S. 2) Sebastian Breitkreutz (S. 26–29) Druck DDZ Digital-Druck-Zentrum GmbH, Berlin

Redaktion Dr. Harald Kischlat Chantal Neumann Gestaltung Ewa Hangül // Grafik Design, Köln

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