Stadt Pforzheim

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
Share Embed


Short Description

Download Stadt Pforzheim...

Description

Stadt Pforzheim

Jahresbericht 2012

2

Inhalt Vorwort Amt für öffentliche Ordnung Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und  Europaangelegenheiten Amt für Stadtplanung, Liegenschaften  und Vermessung Amt für Umweltschutz  Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim Feuerwehr Goldstadtbäder Grünflächen- und Tiefbauamt Jobcenter Jugend- und Sozialamt Kulturamt Ortsverwaltung Büchenbronn Ortsverwaltung Eutingen Ortsverwaltung Huchenfeld Ortsverwaltung Würm Personal- und Organisationsamt Rechnungsprüfungsamt Rechtsamt Stadtkämmerei Standesamt Theater Pforzheim Impressum

3 4 16 16 29 29 36 40 45 45 52 56 58 69 73 78 93 97 99 102 106 110 111 113 115 116 123

3

Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, die städtischen Ämter und Eigenbetriebe haben im abgelaufenen Jahr 2012 vieles geleistet! Ihre Hauptaktivitäten und Schwerpunkte sind im vorliegenden Jahresrückblick kompakt und übersichtlich dargestellt. Ein Thema hat dabei ämter- und dezernatübergreifend eine bedeutende Rolle gespielt: der Masterplan-Prozess. 2012 haben Bürgerschaft und Gemeinderat all das, was sie zuvor in monatelanger intensiver Arbeit an Ideen entwickelt hatten, zu einem Gesamtplan zusammengeführt. Ich möchte den Mitarbeitern aus der Verwaltung an dieser Stelle für Ihren Beitrag daran herzlich danken! Ohne Ihr Fachwissen und Ihre inhaltlichen Impulse wäre dieser Prozess so nicht möglich gewesen. Wir haben mit dem Masterplan nun ein beachtliches Werk vorliegen, das die Prioritäten und Leitlinien der Stadtpolitik für die nächsten 15 bis 20 Jahre festlegt und damit auch die Arbeit der Dezernate und Ämter in den nächsten Jahren entscheidend mitbestimmen wird. Der Masterplan wird uns dabei helfen, unsere knappen finanziellen Ressourcen in den verschiedenen Bereichen des großstädtischen Zusammenlebens zielgerichtet einzusetzen. Die Ämter haben ihren Beitrag zum Masterplan zusätzlich zu ihrer normalen Arbeit erbracht. Wie umfassend diese auch 2012 gewesen ist, zeigt das vorliegende Nachschlagewerk. Es wurde wieder vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten zusammengestellt, gestaltet und redaktionell bearbeitet, die einzelne Fachämter haben Text- und Bildmaterial geliefert. Beim Stöbern und Lesen darin wünsche ich Ihnen viel Vergnügen! Ihr Gert Hager Oberbürgermeister

4

Amt für öffentliche Ordnung Wahlen Im Jahr 2012 waren keine Wahlen oder Abstimmungen durchzuführen. Das Bürgercentrum war jedoch maßgeblich an der Vorbereitung und Umsetzung der Bürgerbefragung im Ortsteil Büchenbronn zur Errichtung von Windkraftanlagen beteiligt. So wurde der Druck der Stimmzettel und Rückumschläge organisiert sowie im Zusammenwirken mit dem WSP - Kommunale Statistik – die Erstellung und der Versand der Anschreiben an die Stimmberechtigten in die Wege geleitet.

Ordnungswesen Allgemeine Sicherheit und Ordnung

den im Vorfeld ein Sicherheitskonzept erarbeitet wurde. Die FreudenCorsos in der Innenstadt und die Public Viewings verliefen friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Im Vorfeld des Jahrestages der Zerstörung Pforzheims am 23.02.1945 entwickelte sich neben der „Initiative gegen Rechts“ (Vertreter von Gewerkschaften, SPD, Linke, Grüne, WiP, Linksjugend u. a.) das „Aktionsbündnis Pforzheim Nazifrei“ aus Vertretern der Stadt, des Gemeinderats, der Kirchen, Pforzheimer Abgeordneten u. a. Dieses Bündnis zeigte erstmals unter Federführung von Oberbürgermeister Hager eine Kundgebung auf dem Marktplatz an, an der ca. 1.200 Personen teilnahmen. Beim Aufzug der „Initiative gegen Rechts“ durch die Nordstadt wurden ca. 350 Teilnehmer gezählt. Das von der

Versammlungsbehörde verfügte Fackelverbot für die Mahnwache des „Freundeskreises Ein Herz für Deutschland“ wurde von den Verwaltungsgerichten leider für rechtswidrig erklärt. Waffen-, Jagd- und Fischereiwesen Mit der Verschärfung des Waffenrechts kamen auf die Waffenbehörde zusätzliche Aufgaben zu. Die Aufbewahrungskontrollen wurden konsequent fortgeführt. So wurden an 40 Kontrolltagen insgesamt 328 Kontrollversuche durchgeführt. Dabei konnten 240 Waffenbesitzer angetroffen werden, von denen 4 den Zutritt verweigerten. Aus den festgestellten Beanstandungen resultierten 11 Ordnungswidrigkeitenverfahren, 6 Verfahren zum Widerruf der waf-

Seit Mai 2012 werden Testkäufe zum Thema Jugendschutz in Pforzheim durchgeführt. Jugendliche Auszubildende der Stadt versuchen in Begleitung je eines Vertreters von AföO und Haus des Jugendrechts Alkohol oder Tabakwaren zu erwerben. Die Ergebnisse waren erschreckend: Beim Verkauf von Alkohol lag die Beanstandungsquote bei 48 %, bei Tabakwaren bei 63 %. Die Testkäufe werden 2013 weitergeführt, die Jugendschutzkontrollen auf Spielhallen ausgedehnt. Im Zusammenhang mit der Fußball-EM in Polen und der Ukraine fanden mehrere Public ViewingVeranstaltungen statt. Größter Anziehungspunkt mit bis zu 8.000 Zuschauern war der Enzauenpark, für

Alkoholtestkäufe

5



         

         

fenrechtlichen Erlaubnisse sowie 6 Strafverfahren. Sofern die Vor-OrtKontrollen im Rhythmus wie bisher fortgeführt werden können, werden

der einzelnen Parameter gewonnen, was jedoch den Zeitfaktor bei den Kontrollen erhöht. Mit der Änderung der Zuständigkeitsverordnung zum Sprengstoffgesetz wurde der Waffenbehörde zusätzlich die Kontrolle der Aufbewahrung von explosionsgefährlichen Stoffen im nichtgewerblichen Bereich (z. B. Vorderladerschützen) übertragen; erste Nachschauen wurden bereits durchgeführt.

Aufbewahrungskontrolle

Im Zusammenhang mit der 2012 in Pforzheim ausgerichteten Weltmeisterschaft der Vorderladerschützen auf dem Gelände der Schützengesellschaft waren umfangreiche rechtliche Prüfungen zur Lösung waffen- und sprengstoffrechtlicher Fragestellungen erforderlich.

sämtliche Waffenbesitzer voraussichtlich bis Ende 2014 mindestens einmal kontrolliert sein. Eine große Herausforderung stellte die Einführung des Nationalen Waffenregisters zur Optimierung der Recherche bei Strafverfolgungen dar. Nicht nur, dass umfangreiche Datenbereinigungen erforderlich waren, auch die EDV-technischen und datensicherheitsrechtlichen Voraussetzungen mussten termingerecht geschaffen werden. Die Erstbefüllung im November 2012 konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Dennoch sind noch weitere Bereinigungen im laufenden Betrieb erforderlich, für die der Gesetzgeber eine Übergangsfrist bis 2017 eingeräumt hat. Die zur Bereinigung bzw. Ergänzung erforderlichen Daten werden größtenteils im Rahmen der Aufbewahrungskontrollen durch präzise Erfassung

für Jugend und Familie zugeordnet. Damit soll erreicht werden, dass über die rein polizeirechtliche, eigentlich kurzfristige Unterbringung hinaus die Rückführung in reguläre Wohnungen nahtloser erfolgen kann. Vermeidung von Obdachlosigkeit, bevor sie entsteht, wird immer wichtiger. Bußgeldstelle Im Jahr 2012 waren erstmalig ganzjährig drei Messfahrzeuge der Stadt Pforzheim im Einsatz. Die Einsatzplanung mobiler Geschwindigkeitsüberwachung orientiert sich entgegen dem häufigen Vorurteil der „reinen Abzocke“ an einer Vielzahl von konkreten Anforderungen wie z. B. Bürgerbeschwerden, öffentlichen Einrichtungen mit erhöhtem Fußgängeraufkommen (Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime), Unfallstellen oder verkehrsberuhigte Bereiche.

Obdachlosenwesen Das Sachgebiet Obdachlosenwesen wurde zum 01.04.2012 dem Amt               



             

6

Gewerberecht



Die Bußgeldstelle in Zahlen (unten)

        

 

 

 

 

 















 

 







   



 

 

 

 

 

 













 



   









 

 

 

 

 

        

  

  

  

  

  

 













 











      

  

  

  

  

  











 

 

 

 

 

      







7

 

                           

 

 

 

 

    

    

    

    

       

  

  

  

  

  

 

 

 

 

 





 

      

Gewerberecht Eindämmung der Spielsucht Mit dem am 29.11.2012 in Kraft getretenen Landesglücksspielgesetz wurden die zur Ausführung des Ersten Glücksspieländerungs-staatsvertrages in Baden-Württemberg erforderlichen landesrechtlichen Regelungen getroffen. Diese werden die städtische Gewerbebehörde, die bislang schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr restriktiv gegen die Aufstellung von Geldspielautomaten vorging, vor große Aufgaben stellen. Die Zulassungsvoraussetzungen sehen jetzt unter anderem vor, dass Spielhallenbetreiber ein Sozialkonzept vorlegen und ihre Mitarbeiter schulen las-

  

    



sen müssen, um diese in die Lage zu versetzen, zur Verhinderung der Entstehung von Spielsucht auf Spielgäste einzuwirken. Der Mindestabstand zwischen Spielhallen wurde verbindlich auf 500 m, gemessen von Tür zu Tür, festgesetzt; Abweichungsmöglichkeiten im Einzelfall sind bewusst nicht vorgesehen. Für neue Spielhallen wird ferner ein Mindestabstand von 500 m zu bestehenden Einrichtungen, die dem Aufenthalt von Kindern oder Jugendlichen dienen, vorgesehen. Zudem werden Anforderungen an die Werbung (z.B. weniger aufdringlich) und die Ausgestaltung von Spielhallen festgeschrieben.

  

  

Heimaufsicht Im Rahmen der durchgeführten Heimkontrollen zeigten sich Auswirkungen des Fachkräftemangels im Pflegebereich. In 4 Altenpflegeheimen mussten aufgrund fehlender Fachkräfte Anordnungen erlassen werden. Es galten für Zeiträume zwischen 2 und 12 Wochen jeweils Aufnahmeverbote für neue Bewohner. Turnusgemäß wurden alle 22 Einrichtungen im Sinne des Landesheimgesetzes 2012 einmal begangen, hinzu kamen 6 anlassbezogene Begehungen aufgrund von Beschwerden, 3 Nachkontrollen und 1 Erstbegehung eines neu errichteten Anbaus. Ein Schwerpunkt der planmäßigen Begehungen lag

8

statt, mit dem Ziel, die baustellenbedingten Verkehrsbeeinträchtigungen für die Bevölkerung so weit als überhaupt möglich zu minimieren. In der Summe dürfte dies auch gelungen sein. Im Vorfeld abgegebene negative Prognosen, es sei ein „Verkehrskollaps“ zu befürchten, haben sich bisher nicht bestätigt.

in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt auf der Überprüfung des Hygienebereichs. Im kommenden Jahr sollen besondere pflegerische Themen aufgegriffen werden, auch die Personalsituation wird weiter im Blickpunkt bleiben. Die Anforderungen an den Personaleinsatz und an die Steuerung von Pflegeprozessen steigen mit zunehmend anspruchsvolleren pflegerischen Versorgungen z. B. bei Beatmungs- oder Dialysepatienten. Auf Initiative des Amtsgerichts Pforzheim werden das Amtsgericht, die Heimaufsichtsund Betreuungsbehörden des Enzkreises und der Stadt Pforzheim sowie der Medizinische Dienst der Krankenversicherung ein gemeinsames Projekt zur Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in Pflegeheimen starten. Auch mit den Altenpflegeschulen soll im Hinblick auf die Ausbildungsbedingungen der Nachwuchskräfte in den Heimen eine verstärkte Zusammenarbeit etabliert werden.

Verkehrswesen Verkehrsbehörde Durch die Anordnung der entsprechenden Beschilderung wurde der östliche Teil der Fußgängerzone Innenstadt in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt, verbunden mit der Einrichtung von 23 Kurzzeitparkplätzen. Diese sind das Ergebnis einer Stadtteilbegehung des vergangenen Jahres, als auf Initiative der Industrie und Handelskammer diese Forderung gestellt worden war. Die Verwaltung hat diesen Vorschlag sofort aufgegriffen. Von der Bevölkerung wird diese Parkmöglichkeit gerne angenommen.

Kurzzeitparkplätze in der neuen verkehrsberuhigten Zone

Einige Großbaustellen, die sich massiv auf die Verkehrsabläufe ausgewirkt und somit die Mitwirkung der Verkehrsbehörde erforderlich gemacht haben, konnten im Jahr 2012 zum Abschluss gebracht werden. So ging z.B. die umgebaute Autobahnanschlussstelle Pforzheim West im Frühjahr in Betrieb. Die Firma Amazon nahm die Versandtätigkeit im neuen Logistikzentrum im September auf. Nicht zuletzt die von den Verantwortlichen von Amazon als sehr professionell bezeichnete Arbeit der Arbeitsgruppe TaskForce Buchbusch, der auch die Verkehrsbehörde angehört hatte, ermöglichte die schnelle Erschließung des Gebietes. Der Umbau an den Knotenpunkten des künftigen Innenstadtringes wurde im Jahr 2012 fortgesetzt. Zahlreiche Koordinierungsbesprechungen fanden unter Beteiligung der Verkehrsbehörde

Die diesjährigen Veranstaltungshöhepunkte, bei deren Vorbereitungen die Verkehrsbehörde teilweise entscheidend mitgewirkt hat, waren „Mobil ohne Auto“ (im Jahr 2012 wieder im Würmtal), das Pforzheimer Festival „Standup“, der AbiMove, das Musikund Theaterfestival und auch die verkehrsordnenden Maßnahmen im Zusammenhang mit der UEFA Euro 2012. Das Mountain-Bike Etappenrennen Trans Schwarzwald führte dieses Jahr mit der letzten Etappe quer durch die Pforzheimer Innenstadt zum Enzauenpark, um dort den Gesamtsieger der Veranstaltung zu empfangen. Diese Veranstaltungen erforderten auf Grund ihrer Besonderheiten und auch wegen der großen Zuschauer- und Teilnehmerzahlen im Sicherheitsbereich eine enge Zusammenarbeit mit Veranstalter, Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdiensten. Die hierbei getroffenen Entscheidungen haben sich bewährt, so dass die Veranstaltungen verkehrs- und sicherheitstechnisch den erwünschten Verlauf nahmen. Beim Landestag der Verkehrssicherheit, der am 05.10.2012 in Pforzheim in der Fußgängerzone stattfand, wirkte die Verkehrsabteilung bei der Vorplanung mit und unterstützte den örtlichen Veranstalter, die Polizeidirektion Pforzheim. Diese Veranstaltung war ein voller Erfolg. Insgesamt sind es tausende Kinder und Jugendliche gewesen, die das informative und

9

appellieren als präventive Maßnahme an die Einhaltung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit. Gemeindevollzugsdienst

Der AbiMove in Pforzheim

Rauschbrillen-Strecke attraktive Angebotspaket der Kooperationspartner „Gib acht im Verkehr“ nutzten. Im Jahr 2012 wurden zwei Geschwindigkeitsanzeigegeräte beschafft. Diese beiden Geräte sind Teil des vom Gemeinderat verabschiedeten Sicherheitskonzepts der Stadt Pforzheim. An wechselnden Einsatzstellen zeigen die TempoMesser den Autofahrern die gefahrenen Geschwindigkeiten an und

Das Thema Stadtsauberkeit war auch im Jahr 2012 eine wichtige Aufgabe, derer sich der Gemeindevollzugsdienst (GVD) angenommen hat. Eine saubere Stadt ist nicht zuletzt auch für die Außendarstellung von besonderer Bedeutung. In berechtigte Kritik gerieten hierbei Anfang des Jahres die Warenauslagen einiger ortsansässiger Einzelhandelsgeschäfte, insbesondere von Gemüsehändlern. Es war festzustellen, dass es im Umfeld solcher Warenauslagen häufig zu Müllablagerungen kam, die es abzustellen galt. In einer Schwerpunktaktion hat der GVD diese Warenauslagen geprüft und die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Die Missstände konnten hierdurch abgestellt werden, was auch die Zustimmung des gemeinderätlichen Ausschusses für öffentliche Einrichtungen fand.

Müllablagerungen eines Gemüsehändlers Um die Abfallwirtschaft der Technischen Dienste im Kampf gegen die Müllsünder besser unterstützen zu können, wurden auf Anregung des AföO im September 2012

die Befugnisse des GVD in diesem Aufgabenbereich erweitert. Fahrerlaubnisbehörde Über zwei Jahre ist es nun her, dass die Gelbe Karte, die als gemeinsame Aktion der Polizeidirektion Pforzheim und der beiden Führerscheinstellen beim Enzkreis und der Stadt Pforzheim läuft, ins Leben gerufen wurde. Hierbei wird versucht, Jungendlichen, die durch Aggressionsdelikte wie Körperverletzungen bzw. Alkoholexzesse aufgefallen sind, klarzumachen, dass durch solches Verhalten ihr Führerschein in Gefahr ist bzw. ihre Eignung für den Straßenverkehr überprüft wird. Slogans wie „Wer randaliert, verliert“ oder „Wer säuft, läuft!“ sollen die Zielgruppe sensibilisieren und Signalwirkung entfalten. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen aggressivem Verhalten innerhalb und außerhalb des Straßenverkehrs gibt. Bei erheblichen charakterlichen Defiziten, die befürchten lassen, dass sie auch im Straßenverkehr ausgelebt werden, legt die Polizei deshalb eine Meldung an die Führerscheinstelle vor. Diese prüft und versendet erforderlichenfalls eine Warnung in Form der “Gelben Karte“. Wer diese ignoriert und erneut negativ auffällt, läuft Gefahr, dass die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen mittels eines medizinisch-psychologischen Gutachtens geprüft wird. Dies kann neben den Testkosten von 400 Euro schnell den Verlust der Fahrerlaubnis bedeuten.  Die Aktion stieß auf reges Interesse nicht nur bei der Bevölkerung sondern auch bei anderen Polizeidienststellen, Städten und Landkreisen. Aufgrund der positiven Bilanz wird sie künftig weitergeführt.

10

Gemeindlicher Vollzugsdienst Verwarnungen für Verkehrsordnungswidrigkeiten * Baustellenkontrollen Abschleppvorgänge

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 91.800 96.600 91.500 97.500 89.000 91.227 82.781 84.523 3.852 2.370 2.052 2.433 2.664 2.353 2.763 2.406 408 290 275 312 519 320 253 224

Fahrerlaubnisbehörde (Auswahl) Wiedererteilung/Neuerteilung von Fahrerlaubnissen Verwarnungen/Anordnung Seminare Entziehung der Fahrerlaubnis, Aberkennungen Versagung der Fahrerlaubnis MPI-Auflagen/ärztl. Gutachten Auswertung BTM-Mitteilungen o. Maßnahmen

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 303 224 226 259 n.e. n.e. n.e. n.e. 770 838 862 766 748 649 754 709 78 106 124 106 118 85 93 108 46 44 36 50 32 28 39 33 43 50 43 24 18 221 218 203 98 106 106 99 125 n.e. n.e. n.e.

Verkehrsbehörde (Auswahl) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Ausnahmegenehmigungen und Erlaubnisse nach der 3.971 2.692 Straßenverkehrsordnung Warenauslagen, Werbung, Bewirtschaftung im Freien 304 316 386 399 427 440 424 407 Schwertransporte**, Befreiung vom Sonntagsfahrverbot 491 473 670 707 872 914 804 1142 Schwertransporte (eigene Genehmigungsverfahren) s.o. s.o. s.o. s.o. s.o. 52 234 202 Baustelleneinrichtungen, Gerüste, Schuttmulden, 594 654 619 633 644 675 608 664 Aufgrabungen im öffentlichen Verkehrsraum Straßenverkehrsrechtliche Anordnungen/Prüfungen 278 319 302 331 328 282 296 358 * Fallzahlen Verwarnungen ruhender Verkehrs aus dem HC-OWIG- Programm ** bis 2009 Anhörungen und eigene Genehmigungsverfahren, wegen Zunahme eigener Verfahren ab 2010 Trennung

Einwohnerwesen

sen, wenn eine Einwilligung hierzu vorliegt.

Bürgercentrum

Im Bürgercentrum gingen Informationen von Verfassungsschutzorganen ein, dass ein in Pforzheim wohnhafter deutscher Staatsangehöriger zunehmend von militanten salafistischen Protagonisten beeinflusst ist und versucht auszureisen, um sich im Ausland an bürgerkriegsmäßigen Auseinandersetzungen zu beteiligen. Es waren ausreichend Anhaltspunkte gegeben, die die Annahme begründen, dass der Passbewerber „die innere oder äußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährdet“. Somit waren sein Reisepass zu entziehen und der Personalausweis dahingehend zu beschränken, dass er nicht zum Verlassen Deutschlands berechtigt. Diese Verfügung ist rechtskräftig.

Das im Bundestag in Rekord-Tempo beschlossene Bundesmeldegesetz führte zu einer Vielzahl von Rückfragen verunsicherter Bürger. Auslöser war der Passus, dass eine Übermittlung von Daten aus dem Melderegister für Zwecke der Werbung und des Adresshandels zulässig sein sollte, soweit die betreffenden Personen dem nicht ausdrücklich widersprochen haben. Viele Bürger erklärten – obwohl aufgrund der folgenden Reaktionen noch nicht absehbar war, mit welchem Inhalt das Bundesmeldegesetz in Kraft treten wird – vorab ihren Widerspruch. Es bedurfte einiger Erklärungen zur tatsächlich gültigen Rechtslage, um anfragende Bürger zu beruhigen. Am 26.02.2013 hat der Vermittlungsausschuss schließlich die Beschlussempfehlung abgegeben, die Datenübermittlung für gewerbliche Zwecke nur zuzulas-

Ab Herbst 2012 war die Umsetzung der Änderung des Fahrerlaubnisrechts zum 19.01.2013

vorzubereiten. Im Vorfeld dieser Gesetzesnovelle mussten sich die Kollegen/innen des Bürgercentrums sowie der Ortsverwaltungen vielfältige Änderungen aneignen: so haben sich u. a. die Klasseneinteilungen verändert, im Motorradbereich gibt es die Möglichkeit, durch Ablegung der praktischen Prüfung stufenweise die nächst höhere Klasse zu erwerben und die Führerscheine werden zukünftig befristet für eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren ausgestellt. Insbesondere die neuen Klasseneinteilungen bedingen umfangreiche Besitzstandsregelungen, die zu vielen Nachfragen von Fahrerlaubnisinhabern geführt haben. Dank der sorgfältigen Vorbereitung konnten diese trotz kurzfristiger Nachbesserungen durch den Gesetzgeber weitestgehend beantwortet werden. Die Erstwohnsitzkampagne für Studenten der Hochschule Pforzheim wurde im Jahr 2012 fortgeführt und durch Auszahlung des

11

Begrüßungsgeldes im Bürgercentrum unterstützt. Erfreulicherweise konnte durch Stellen-Wiederbesetzungen im Jahr 2012 wieder der Personalbestand erreicht werden, der dem Niveau vor Einführung des neuen Personalausweises entspricht. Um den Zusatzaufwand seit Einführung des neuen Personalausweises abzudecken, ist Anfang 2013 eine weitere personelle Ergänzung vorgesehen, so dass davon auszugehen ist, dass sich die Warte- und Bearbeitungszeiten für den Bürger spürbar normalisieren.

Ausländerwesen Asylwesen Während die Zugangszahlen der Asylantragsteller bis vor wenigen Jahren stetig rückläufig waren, so stiegen diese seit 2008 wieder deutlich an (2012: + 41 %). Dem bundesweiten Trend entsprechend, schlugen sich die erhöhten Zugangszahlen auch auf das Land Baden-Württemberg und die Stadt Pforzheim nieder. Im Jahr 2012 wurden der Stadt Pforzheim 65 Asylsuchende zugewiesen. Den größten Anteil bildeten mit 59 % Staatsangehörige aus dem Irak. Weiterhin wurden noch 29 Asylerstanträge für im Bundesgebiet geborene Kinder von bereits anerkannten, in Pforzheim lebenden Flüchtlingen gestellt. Eine Anrechnung auf die Zuweisungsquote erfolgt in diesen Fällen nicht. Ferner wurden im Jahr 2012 68 Anträge auf Änderung der Wohnsitzauflage durch Asylantragsteller, abgelehnte Asylbewerber und Inhaber bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel gestellt, um den Zuzug

nach Pforzheim zu erreichen. Diesen wird allerdings nur bei Vorlage eines Härtefalles (bei Familienzusammenführungen von Ehegatten bzw. minderjährigen Kindern zu Ihren Eltern bzw. ihrem Vormund oder sonstigen humanitären Gründen von vergleichbarem Gewicht) zugestimmt. 41 Anträge wurden positiv entschieden. Neben dem Personenkreis, welcher sich in einem laufenden Asylverfahren befindet, und abgelehnten Asylbewerbern, betreut das Sachgebiet Asylwesen außerdem sehr arbeitsintensiv die Inhaber von humanitären Aufenthaltserlaubnissen. Es wurden 149 Asylgestattungen, 73 vorläufige Reiseausweise, 304 Duldungen, 155 Fiktionsbescheinigungen und 23 Aufenthaltstitel in alter Form erteilt. Die Einführung des elektronischen Aufenthaltstitels (eAT) seit 01.09.2011 war auch im Fachbereich Asylwesen ein zeit- und arbeitsintensives Projekt, welches auch weiterhin durch die Ausländerbehörden zu bewältigen ist. Für das Jahr 2013 wird mit stark ansteigenden Zahlen bei den Asylantragstellern zu rechnen sein.

Ausländerwesen Die Anzahl der in Pforzheim lebenden Ausländer ist im vergangenen Jahr weiter stark angestiegen. Die Ausländerbestandszahl erhöhte sich um 806 Personen (Vorjahr 920) auf die Gesamtzahl von 23.217. Es ergibt sich somit ein aktueller Ausländeranteil von ca. 19,2 %. Insgesamt befinden sich in Pforzheim 132 verschiedene Nationalitäten. Zu den drei größten Migrantengruppen gehören die Türken (5.429), Italiener (3.686) und Iraker (1.818). Die Zuwächse verteilen sich hauptsächlich auf folgende Nationalitäten: Ungarn (+ 202), Rumänen (+ 191), Iraker (+ 131), Bulgaren (+ 102) und Polen (+ 75). Rückgänge sind hauptsächlich bei den Türken (- 81), zu verzeichnen. Die Zuwächse bei den „Neu-EUOstländern“ begründen sich hauptsächlich aus Arbeitsverhältnissen mit der Firma Müller-Fleisch in Birkenfeld, einer Zeitarbeitsfirma für die Futtermittelfabrik Deurer in Bretten sowie den Selbständigen im Baugewerbe. Bei den Rumänen und Bulgaren besteht im Moment noch eine Arbeitserlaubnispflicht, die voraussichtlich Ende 2013 wegfällt. Bei den Irakern resultiert der

Bestandszahl Iraker Entwicklung 2003-2012 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 Bestand

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

429

472

475

558

637

888

1230

1493

1687

1818

12

starke Zuwachs hauptsächlich aus dem Zuzug innerhalb des Bundesgebietes sowie Geburten. Die Anzahl der Visumsverfahren ist im Vergleich zum Vorjahr um 47 % auf 272 Fälle zurückgegangen. Dieser Fallzahlrückgang begründet sich hauptsächlich durch Änderungen im Verfahrensrecht für Touristen. Ebenso ist die Zahl der Familiennachzüge zurückgegangen, da nicht mehr so viele irakische Familien kommen. Dafür hat sich der Bereich Arbeitsaufnahme verdoppelt. Durch die Ausländerbehörde wurden insgesamt 87 % der Fälle positiv entschieden. Zum 1.09.2011 war bundesweit der elektronische Aufenthaltstitel eingeführt worden. Entsprechend dem Stellenantrag für den Haushalt 2012 wurde 1 weitere Stelle im Herbst besetzt. Die massiven Abstürze der EDV aufgrund der neuen notwendigen Module konnten im Laufe des Jahres weitestgehend bereinigt werden. Trotzdem kam es durch die Mehrarbeit weiterhin zu einer massiven Mitarbeiterbelastung. Arbeitsrückstände bildeten sich und zahlreiche Überstunden wurden abgeleistet. Die Verpflichtungen zur Teilnahme am Integrationskurs durch die Ausländerbehörde sind im Vergleich zum Vorjahr um 20 % auf 107 Fälle zurückgegangen. Dies resultiert aus dem Rückgang der Visumverfahren. Die Überwachung der Personen, welche zum Integrationskurs verpflichtet wurden, ist aber weiterhin sehr arbeitsaufwändig. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat bei einer Vielzahl von Asylberechtigten und Personen mit „kleinem Asyl“ Regelüberprü-

fungen durchgeführt. Es wurden wenige Widerrufsverfahren eingeleitet. In den Fällen des rechtskräftigen Widerrufs des Asylrechts konnte bislang kein aufenthaltsrechtlicher Widerruf durchgeführt werden. Staatsangehörigkeitswesen Die Zahl der durchgeführten Einbürgerungen (331) stieg wieder im Vergleich zum Vorjahr um 23 % an. In 2012 wurde zum dritten Mal eine Einbürgerungsfeier in Pforzheim durchgeführt. In einem feierlichen Rahmen wurden durch Oberbürgermeister Gerd Hager diese Neubürger willkommen geheißen.

Einbürgerungsfeier In 23 Fällen fand eine Ablehnung oder Rücknahme des Einbürgerungsantrags statt. Hintergrund hierfür war hauptsächlich die fehlende wirtschaftliche Voraussetzung des Antragstellers. Dies resultierte aus der aktuellen Rechtssprechung des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim. Verbraucherschutz, Lebensmittelüberwachung, Veterinärwesen und Ernährung Über das Jahr hin liefen die Verhandlungen von Seiten des Städte- und Landkreistages mit dem

Land Baden-Württemberg, was die Zuweisung neuer Lebensmittelkontrolleur- und Amtstierarztstellen anging. Nach intensiven Bemühungen beim Städtetag gelang es schließlich, zusätzliche Finanzmittel für eine Lebensmittelkontrolleurstelle und eine halbe Tierarztstelle für die Stadt Pforzheim ab dem 1. Januar 2013 zu erhalten. Lebensmittelüberwachung Krisen wie Dioxinskandal, BSE Krise und EHEC-Krise haben über die Jahre dazu geführt, dass die Politik im Lebensmittelbereich mehr Transparenz für den Verbraucher forderte. So trat am 01. September 2012 der § 40 1a des Lebensmittel-Futtermittelgesetzbuches in Kraft. Ziel war es unter anderem, „Schmuddelbetriebe“ deutschlandweit auf einer Internetseite zu veröffentlichen (die Grenze liegt z.B. bei einem für Hygienemängel zu erwartenden Bußgeld ab 350 €). Sehr früh stand ein Betrieb aus Pforzheim zur Veröffentlichung an. Dies führte zu-nächst in Pforzheim und später landesweit zu einer Klagewelle. Mehr und mehr zweifelten jedoch die Verwaltungsgerichte daran, dass der „Internetpranger“ mit EU-Recht und deutschem Verfassungsrecht vereinbar ist und untersagten die Veröffentlichungen. Hier gilt es nun, die Entscheidung im Hauptsacheverfahren abzuwarten. Im Jahr 2012 erhoben die Kontrolleure insgesamt 541 Proben von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika. Hieraus resultierten in 15 % der Fälle Beanstandungen. Bei 4 Fällen mit Gesundheitsgefährdung erfolgten Schellwarnungen nach dem europäischen Schnellwarnsystem. Dies hatte eu-

13

ropaweite Rückrufe zur Folge. Im Gegenzug erreichten uns um die 50 Rückrufe anderer Behörden, die 27 gezielte Kontrollen im Rahmen der Rückrufüberwachung auslösten. Im Jahr 2012 wurden in Pforzheim 831 Kontrollen durchgeführt und dabei 636 Betriebe überprüft. Hierbei wurden neben Hygienemängeln u.a. Rückstände von Reinigungsmittel in Bier, giftige Substanzen in Polstermöbeln und gesundheitsschädliche Keime in Brühwurststreifen festgestellt.

Verdorbene Lebensmittel aus einem Betriebskühlschrank

Über das Jahr wurden 67 Verbraucherbeschwerden bearbeitet. Aufgrund von Verstößen, die bei den Kontrollen festgestellt wurden oder die durch Probenahmen aufgedeckt wurden, kam es zu folgenden Maßnahmen:



           

          

In einem Fall wurde infolge mehrfacher schwerer Verstöße ein Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet. Im Jahr 2012 erhielten 2 weitere Betriebe eine Zulassung nach EU Recht. Das Baurechtsamt bat bei 31 Bauvorhaben im Lebensmittelbereich um gutachterliche Stellungnahme.

Die Kontrollen gastierender Zirkusse und Tierbörsen verliefen bis auf einen Fall ohne Beanstandung. Wieder hatten die Veterinäre der Stadt mit dem stetig wachsenden illegalen Hundehandel zu kämpfen. So wurden unzählige Hunde rechtswidrig aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland verbracht und u.a. ohne jeden Impfschutz weiterverkauft.

Tierschutz Im laufenden Jahr stieg die Zahl der Tierschutzkontrollen auf 251. Die überwiegende Zahl der Überprüfungen erfolgte im Nachgang zu Beschwerden aus der Bevölkerung. Häufig konnten die Missstände durch intensive Belehrung und mündliche Auflagen beseitigt werden. Die schweren Fälle reichten von fehlender Pflege, völliger Unterversorgung, über fehlende tierärztliche Behandlung bis hin zum Aussetzen und zu Misshandlungen der Tiere. In zahlreichen Fällen wurden Gutachten erstellt, Verfügungen erlassen und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. In einem Fall erfolgte sogar eine Strafanzeige. Mehrfach mussten Tiere beschlagnahmt und im Tierheim untergebracht werden. In zwei Fällen musste je ein Hund aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes euthanasiert werden, in einem Fall auf Grund des schlechten Zustandes direkt vor Ort. Bei zwei Strafverfahren waren die Veterinäre vor Gericht geladen. In einem Fall musste ein Bürger, der infolge mehrfachen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz schon eine Haftstrafe erhalten hatte, erneut für 12 Monate ins Gefängnis. Im anderen Fall wurde eine längere Bewährungsstrafe ausgesprochen.

Tierschutzwidrige Hühnerhaltung Gefährliche Hunde Die Veterinäre führten gemeinsam mit fachkundigen Polizeihundeführern zwei Kampfhundeprüfungen durch. Alle 7 zu den Prüfungen geladenen Hunde bestanden den Wesenstest. Die Amtstierärzte führten fünf Rassebestimmungen bei vermeintlichen Kampfhunden durch, wobei sich der Verdacht in zwei Fällen bestätigte. Auch in diesem Jahr wurden von Bürgern wieder vermehrt Junghunde mit zweifelhafter Abstammung angeschafft. Tierseuchen Mehrfach mussten illegal eingeführte Hunde unter Quarantäne gestellt werden. Mehrere Hunde mussten nach einem Beißvorfall zum Ausschluss einer Tollwuterkrankung unter amtliche Beobachtung.

14

Fahrzeugdesinfektion im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung Die landesweite IBR-Sanierung (Infektiöse Bovine Rhinotracheitis) der Rinderbestände wurde konsequent fortgeführt, das Stadtgebiet galt zum Jahresende als frei von der ansteckenden und verlustreichen Atemwegserkrankung. Dasselbe gilt für die BVD (Bovine Virus Diarrhö), einer viralen Darminfektion. Im Rahmen des landesweiten Wildmonitorings wurde beim Rehwild auf Blauzungenkrankheit und beim Wildschwein auf Schweinepest untersucht. Die Untersuchungen verliefen im Stadtgebiet durchweg negativ. Erneut wurden Nutztierhalter (u.a. von Rindern, Pferden, Schafen, Ziegen, Hühnern, Enten, Gänsen,

Bienen) festgestellt, die ihrer Registrierpflicht und teilweise auch der Tierkennzeichnungspflicht nicht nachgekommen waren. Je nach Schwere des Verstoßes wurden Verwarn- oder Bußgelder erhoben. Infolge der ständigen weltweiten Seuchengefahr ist gemäß EU Vorgaben für das Jahr 2013 eine großangelegte landesweite Tierseuchenübung zum Thema Maul- und Klauenseuche geplant. Fleischhygiene In unserem akkreditierten Trichinenlabor wurden im laufenden Jahr 201 Wildschweinproben auf den humanpathogenen Parasit unter-

sucht. Alle Proben waren negativ. In einem Fall hatte ein Labor aus dem Raum Rastatt bei einem auf Pforzheimer Gemarkung geschossenen Wildschwein Trichinen festgestellt. Dies zeigt, dass diese Untersuchungen unverzichtbar sind. Unser Labor hatte auch dieses Jahr an einem vergleichenden Ringversuch teilgenommen und mit sehr gutem Ergebnis, Platz 3 von 84 Teilnehmern, abgeschlossen. Wie schon in den Vorjahren wurden Stichproben von Wildschweinfleisch auf Radioaktivität untersucht. Bei allen Proben lag der Strahlungswert deutlich unter dem Grenzwert.

15

Marktwesen Pforzemer Mess´ Im Juni war der Messplatz wieder Anziehungspunkt für alle Generationen. Höhepunkte waren wieder einmal die Fahrgeschäfte wie das spektakuläre Karussell „The King“ mit seinem freien Fall aus 27 Metern. Südsee-Flair brachte „Big Bamboo“ in die Goldstadt, eine Erlebniswelt mit Live-Shows und Animationen für die ganze Familie. Gegruselt werden durfte auch: Die größte mobile Geisterbahn der Welt, das „Daemonium“, war erstmals auf dem Messplatz zu Gast – modernste Technik und Akteure aus Fleisch und Blut sorgten für Gruselvergnügen. Auf anderthalb Kilometern wurden Nostalgie und Hightech, süße Leckereien und regionale Spezialitäten, romantische Bier- und Kaffeegärten und vieles mehr geboten. Über 300.000 Besucher lockte diese attraktive Veranstaltung an; Schausteller und Besucher wussten wieder den „Jahrmarktsstandort Pforzheim“ zu schätzen.

Riesenrad auf der Mess‘ Anziehungspunkte rund um Weihnachten In der Zeit vom 26. November bis 22. Dezember wurde der „41. Goldene Pforzheimer Weihnachtsmarkt“ mit golden geschmückten und hochwertig dekorierten Ständen durchgeführt. Dazu fand in die-

Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt

sem Jahr erstmals auch ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt statt. Der Blumenhof wurde zurück ins Mittelalter versetzt. Historische Stände, unter anderem ein Badehaus und ein handbetriebenes Kinderkarussell, erinnerten die zahlreichen Besucher an eine längst vergangene Zeit. Gaukler und Hexen, Feuershows und Bühnenprogramme mit historischer Musik sorgten für ein mittelalterliches Spektakel. Von der Pforzheimer Bevölkerung und auswärtigen Besuchern wurde dieses gelungene Zusatzangebot sehr positiv bewertet, so dass einer Weiterführung nichts im Wege steht. Ebenfalls gelungen war das Gastspiel des Zirkus-Unternehmens Fantasia vom 21. Dezember bis 6. Januar. Der „Pforzheimer Weihnachtscircus“ bot ein glanzvolles Programm voller Poesie und Emotionen mit leistungsstarker Artistik, witziger Clownerie und interessanten Tierdressuren.

16

Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Geschäftsstelle Gemeinderat Im Jahr 2012 wurden im Rahmen von 10 Gemeinderatssitzungen 389 Tagesordnungspunkte behandelt. An insgesamt 13 Sitzungstagen kam der Finanzausschuss zusammen und hatte dabei 247 Punkte auf der Agenda. Insgesamt belief sich die Anzahl aller Sitzungen des Gemeinderats und aller gemeinderätlichen Ausschüsse auf 136. Zusammen mit den Sitzungen der weiteren Gremien, wie z.B. Aufsichtsräte

oder Ortschaftsräte, brachten es die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker der Stadt Pforzheim auf insgesamt 206 Sitzungen im Jahr 2012. Hinzu kamen wie immer zahlreiche Vorortbesichtigungen, Klausurtagungen, Informationsfahrten, Einweihungen und weitere Termine für die Stadträtinnen und Stadträte. 462 Beschluss- oder Mitteilungsvorlagen wurden den Mitgliedern des Gemeinderats und der Ausschüsse von Januar bis Dezember zugestellt. Einen Überblick über

   

die Gesamtzahl der gemeinderätlichen Sitzungen und die Summe der erstellten Vorlagen während der zurückliegenden zwei Jahrzehnte vermittelt die unten stehende Grafik. Ein Wechsel im Gemeinderat war im Zeitraum der Berichterstattung nicht zu verzeichnen. Im Alter von 92 Jahren verstarb im Jahr 2012 Altstadtrat Heinz Reuß. 88-jährig verstarb Altstadtrat Werner Hafner.





 







  











 





  







 

 

                

                                         





17

Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit Erneut bekleidete die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2012 einen herausragenden Stellenwert. Um die 250 Pressegespräche haben wir organisiert, über 1.500 Pressemitteilungen geschrieben oder redigiert und zahlreiche Anfragen von Medien-Kolleginnen und Kollegen beantwortet. Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt sich dabei ein Trend klar fort: Das Spektrum der Pressearbeit verbreitert sich. Immer stärker begleitet die Pressestelle städtische Großprojekte wie Masterplan, Innenstadtring oder den neuen Zentralen Omnibusbahnhof nicht nur im engeren Sinne der Pressearbeit, sondern auch durch Marketingmaßnahmen. Dabei bewährt sich eine enge Zusammen-

arbeit mit dem Eigenbetrieb Wirtschaft- und Stadtmarketing Pforzheim, die nicht nur die Auswahl der Marketing-Agenturen, sondern zusätzlich die Festlegung der eigentlichen Marketing-Strategie betrifft. Auch in anderen Bereichen entwickelt sich die Pressearbeit deutlich zu einer Informations- und Kommunikationsarbeit, die nach neuen Kanälen sucht, um mit unterschiedlichen Zielgruppen direkt zu kommunizieren. Wie können wir jüngere Menschen erreichen? Menschen mit Migrationshintergrund? Menschen aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern? Das sind Themen, die uns beschäftigen und für die wir noch keine endgültigen Lösungen gefunden haben. Ebenso treibt uns die Frage um, wie wir über soziale Medien verstärkt in einen Dialog Zukunftskonferenz Masterplan

mit Bürgerinnen und Bürger eintreten können. Dabei stellen Social Media die gesamte Verwaltung vor Herausforderungen, weil sich auf diesen Plattformen Diskussionen entwickeln können, auf die die einzelnen Fachbereiche neben der normalen Alltagsarbeit schnell und tagesaktuell reagieren müssen. Seit 2010 sind wir in Facebook aktiv. Twitter, Youtube und Google+ sind im Laufe der Zeit dazugekommen und Bestandteile einer ausdifferenzierten Social-MediaStrategie, die gemeinsam von Pressestelle und Webkoordination verfolgt wird. Für diese Plattformen bereiten wir u.a. unsere Nachrichten auf. Ziel ist es dabei locker und peppig zu formulieren, unsere Leserinnen und Leser duzen wir z.B. grundsätzlich. Für den städtischen Newsletter produzieren wir

18

Land Baden Württemberg“.

2012 konnten die Bürgerinnen und Bürger über die ersten MasterplanSofortprojekte abstimmen: EBM Roger Heidt (l.) und BM Alexander Uhlig stellen das Projekt vor. alle vier Wochen einen OB-Podcast (im zweiwöchigen Wechsel mit der OB-Kolumne), der über den städtischen Youtube-Kanal eingestellt wird. Masterplan-Prozess Rund 50.000 Euro werbliche und kommunikative Mittel hat der Gemeinderat für den mehr als zweijährigen Masterplan-Prozess zur Verfügung gestellt. Im zweiten Jahr des Prozesses ging es inhaltlich vor allem darum, all das zu einem Gesamtplan zusammenzuführen, was Bürger und Experten in monatelanger intensiver Arbeit in Zukunftswerkstätten, Expertenrunden und Arbeitsgruppengesprächen erarbeitet hatten. Dabei bewährte sich auch 2012 wieder ein enges Zusammenspiel von Gemeinderat und Bürgerschaft. Auf einer zweitägigen Gemeinderatsklausur in Durbach griffen die Stadträte die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens auf und stellten sie über alle Handlungsfelder hinweg in einen Gesamtkontext. 11 Leitsätze beschrieben dabei, wie Pforzheim im Jahr 2025 aussieht; eine Vielzahl von Zielen wurde de-

finiert. Bevor der Gemeinderat im Dezember 2012 diesen Gesamtplan verabschiedete, wurde er den Bürgerinnen und Bürgern im Oktober auf einer Zukunftskonferenz vorgelegt. 300 Menschen nutzten dabei die Chance, über die Leitsätze und Ziele des Masterplans ins Gespräch zu kommen. Staatsministerin Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg, nannte den Masterplan-Prozess bei dieser Veranstaltung „einen Leuchtturm im

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stand wiederum vor der Herausforderung, die Veranstaltungen des Masterplan-Prozesses mit werblichen Mitteln zu begleiten und griff dabei auf einen crossmedialen Ansatz zurück: Insbesondere die Zukunftskonferenz musste beworben werden. Dafür wurde ein zehnseitiger Flyer entwickelt, auf dem die Leitsätze sowie alle A-, Bund C-Ziele des Masterplans übersichtlich dargestellt wurden. Mit Hörfunk-Spots, großflächiger Werbung auf Pforzheimer Stadtbussen, sogenannten „Split-Ads“ auf den Internetseiten der Pforzheimer Tageszeitungen, Internet-Bannern auf der städtischern Homepage und unter Einsatz von Social Media wurde zusätzlich auf die Zukunfts-Konferenz aufmerksam gemacht. Grundsätzlich galt auch im Jahr 2012 der Grundsatz, noch am selben Abend einer jeden Masterplan-Veranstaltung, Pressemitteilungen, BilderLeisten und Nachrichtenfilme auf die städtische Homepage und in Facebook einzustellen und alle Masterplan-Beteiligten mittels eines Newsletters mit den notwendigen

EBM Roger Heidt, OB Gert Hager, BM Alexander Uhlig und Tim Dennig (GTA) beim Pressetermin vor Baustellenbeginn

19

Erste Bürgerinformationsfahrt entlang des Innenstadtrings im Sommer 2012 Informationen zu versorgen. Für letzteren sowie die laufende Pflege und Gestaltung der Masterplan-Seiten auf Pforzheim.de zeichnet sich die Webkoordination des ORE verantwortlich. Innenstadtring Die Pressestelle und der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim wurden damit beauftragt, das Großprojekt Innenstadtring bis zum Jahr 2014 marketing-technisch zu begleiten. Insgesamt 100.000 Euro wurden vom Gemeinderat für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt. Bereits im Jahr 2011 fand die Auswahl zweier Agenturen statt – die eine zuständig für das Gesamtmarketing, die andere für die einzelnen Bauabschnitte und damit für das Direkt-Marketing. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ORE zeichnete sich insbesondere für das Direktmarketing verantwortlich und begleitete die Bauabschnitte, die im Jahr 2012 anstanden: Für die größeren Baustellen (2012 waren das: Schloßberg/Bahnhofplatz/Lindenstraße,

Parkstraße zwischen Östlicher Karl-Friedrich-Straße und Altstädter Kirchenweg sowie Kreuzstraße/ Gabelsberger Straße und St. Georgen-Steige) wurde jeweils ein eigener Flyer entwickelt, der an mehrere tausend Personen im größeren Umfeld der Baustelle verteilt wurde. Zusammen mit einem OB-Begleitbrief wurde er zudem jeweils an Einzelhändler, Unternehmer und Bügervereine verschickt und in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt. Vor dem jeweiligen Baubeginn galt es, ein größtmögliches Maß an Öffentlichkeit herzustellen. Deswegen wurden Pressetermine vor Ort organisiert – in der Regel in

der Nähe von bereits aufgestellten Bauschildern. Pünktlich zum Baubeginn in der Kreuzstraße wurde zudem für mehrere Wochen ein Online-Banner auf pz-news gebucht, der auf die Micro-Seite www.Innenstadtring.de weiterleitete. Eine informative Plakataustellung im Erdgeschoß des Neuen Rathauses wurde konzipiert und aufgebaut. Außerdem fand erstmals eine Bürgerinformationsfahrt entlang des Innenstadtrings statt, die ebenfalls vom ORE organisiert und im Vorfeld beworben wurde, letzteres u.a. durch Zeitungsanzeigen im Lokalteil von Pforzheimer Zeitung und Pforzheimer Kurier. Auch kurze Nachrichten-Filme zu den einzelnen Baustellen wurden erstellt und auf der städtischen Homepage sowie auf Facebook eingestellt. Für die laufende Pflege und Gestaltung der Innenstadtring-Seiten auf Pforzheim.de gilt der Webkoordination des ORE besonderer Dank! Der neue ZOB Neben dem Innenstadtring wurde 2012 ein weiteres Großprojekt begonnen: der Bau des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs. Auf diesem sollen sich die bisher auf die drei Teilbereiche Nord, Mitte und Süd verteilten Busbahnhöfe am Haupt-

Erster Spatenstich für den neuen Zentralen Omnibusbahnhof

20

auf dem Kulturfestival „Mix Verstehn“ und der dritten Pforzheimer Kulturnacht.

Koordination

Bürgerschaftliches Engagement

Begehung der Westtangente mit OB Gert Hager und Claus Schmiedel bahnhof konzentrieren. Das Projekt ist bis 2015 angelgt. Wiederum wurden WSP und ORE damit beauftragt, den Beginn des Projekts marketing-technisch zu begleiten. Eine Agentur wurde ausgewählt, die eine Wort-Bildmarke für den neuen ZOB kreierte sowie einen Flyer und ein Baustellenschild entwickelte. Der Flyer, der nach wie vor in vielen öffentlichen Einrichtungen ausliegt, wurde an ca. 1000 Unternehmen und Bürgervereine versandt. Das Baustellenschild steht bis zum Bauende im Jahr 2015 direkt vor dem Bahnhofsgebäude. Umfangreiche Berichterstattung in der Presse fand in Zusammenhang mit dem Ersten Spatenstich sowie

einem Pressegespräch vor Baubeginn statt. Natürlich spielten noch weitere Projekte, Themen und Veranstaltungen für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Pforzheim im Jahr 2012 eine Rolle. Beispielhaft seien hier genannt: die erste Kundgebung „Fackeln aus“ am 23. Februar auf dem Pforzheimer Marktplatz, die Neuansiedlung des Unternehmens Amazon im Gewerbegebiet Buchbusch, die Bürgerinformationsveranstaltung zum Supermarkt im Rodgebiet, das Kanalisationsprojekt Enzdüker und die Begehung der Westtangente. Im Bereich Kultur lagen die Schwerpunkte der Pressearbeit Zum 50. Geburtstag von OB Gert Hager gratulieren BM Monika Müller und BM Alexander Uhlig (r.)

Die Stadt Pforzheim verfügt seit Anfang Januar 2011 mit der „Koordinationsstelle für Bürgerschaftliches Engagement“ offiziell über eine Anlaufstelle für das Ehrenamt im Rathaus. Oberbürgermeister Gert Hager setzte damit eines seiner Wahlversprechen aus dem Jahr 2009 um, das Bürgerschaftliche Engagement (BE) aktiv zu fördern und einen Ansprechpartner für Vereine und Ehrenamtliche im Rathaus anbieten zu wollen. Neben seinen Hauptaufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation nimmt Hansjürgen Remer Aufgaben der BE-Koordination wahr. Nach der gründlichen Ist-Aufnahme und zahlreichen KontaktGesprächen mit allen Ämtern und Dienststellen, welche mit Freiwilligen und Ehrenamtlichen zu tun haben, wurde Netzwerkarbeit mit städtischen und überörtlichen Freien Trägern, Dachverbänden, Vereinigungen und Organisationen sowie dem Forum 21 / Lokale Agenda des Enzkreises sowie der Freiwilligenagentur Pforzheim-Enzkreis geleistet. Auf Pforzheims Internetseite wurde das Vereinverzeichnis unter www. pforzheim.de/vereine als Angebot für Pforzheimer Vereine, sich elektronisch zu präsentieren, eingerichtet.

21

Europa und

Städtepartnerschaften

Markt der Möglichkeiten 2012 Neben dem einmal jährlich gemeinsam mit dem Enzkreis veranstalteten „Tag des Ehrenamts“ wurden als besondere Form der Anerkennungskultur die Veranstaltungsform „Blicke hinter die Kulissen“ geschaffen. Zwischen September 2011 und August 2012 gab es für rund 500 ehrenamtlich Engagierte die Möglichkeit, bei Führungen und Infoveranstaltungen neue Eindrücke und Informationen von Einrichtungen der Stadt, des Enzkreises und freier Träger zu sammeln. Der Besichtigung der Feuerwehr Pforzheim folgten das Rathaus, das Kommunale Kino, das Theater Pforzheim, die Alfons-Kernschule, die Kunstsammlung im Landratsamt Enzkreis, die Polizeidirektion Pforzheim, das Kulturhaus Osterfeld, der Wildpark Pforzheim, die Evangelische Stadtkirche, eine Ehrenamtswanderung mit den Naturfreunden und das Emma-JägerBad. Nachdem bereits im Jahr 2010 der „1. Markt der Möglichkeiten“ mit über 40 beteiligten Gruppierungen, Vereinigungen und Organisationen durchgeführt worden war, nahmen

im Rahmen der „Woche des Bürgerschaftliches Engagements 2012“ am „2. Markt der Möglichkeiten“ auf dem Marktplatz vor dem Pforzheimer Rathaus und in der Fußgängerzone über 60 Organisationen und Selbsthilfegruppen teil. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Verkehrsverein Pforzheim „Heimatliebe“ durchgeführt. Die Koordinationsstelle BE initiierte neben weiteren Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unter anderem die Zeitungsserie „Für Andere da sein“, in der Engagement von und für ausländische Mitbürger/innen als wichtige Integrationsmaßnahme portraitiert wurde. Der bereits erwähnte Tag des Ehrenamts wurde inzwischen – erstmals im Dezember 2011 im Kulturhaus Osterfeld – durch der Abendveranstaltung vorgeschaltete Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche erfolgreich angereichert. Dies erfolgte in Kooperation mit der Volkshochschule PforzheimEnzkreis.

Die Abteilung „Europa und Städtepartnerschaften“ koordiniert die Beziehungen zu den Institutionen der Europäischen Union, zu Pforzheims Partnerstädten sowie zu weiteren europäischen und internationalen Akteuren – in Pforzheim und der Welt. In einem zusammengewachsenen Europa sind mehr denn je Kontakte in andere Länder gefragt und erforderlich. Sei es wenn es darum geht, neue EU-Gesetze kommunalfreundlich zu gestalten, Begegnungen im Bereich Jugend, Kultur oder Sport zu intensivieren, EU-Projekte zu realisieren oder sich fachlich zu innovativen Themen auszutauschen. Europaarbeit Die Europabeauftragte informiert die Fachämter und Eigenbetriebe regelmäßig über kommunalrelevante Entwicklungen auf europäischer Ebene. Dies geschieht durch den Newsletter, Materialien im Intranet, Gespräche mit den Fachämtern oder Artikeln im Amtsschimmel. Im Rahmen der internen Weiterbildung fand eine Veranstaltung für die Teilnehmer des Bausteinprogramms statt: Was sind die kommunalrelevanten Politikbereiche der EU? Welche Fördermittelprogramme gibt es? Wo finde ich weitere Informationen zu meinem Fachbereich und welche Netzwerke und Einflussmöglichkeiten gibt es? Zur Abrundung des Seminars hatten die Teilnehmer die Gelegenheit mit der Europaabgeordneten Heide Rühle über Auswirkungen von aktuell geplanten EU-Regelungen auf die kommunale Ebene zu diskutieren. Ebenso fand in bewährter Weise wieder ein Azubitag zum Thema

22

Europa statt, um bei den Auszubildenden bereits zu Beginn der Ausbildung eine Sensibilität und Offenheit für europäische Themen zu schaffen. Auch der Gemeinderat setzt sich verstärkt mit der wachsenden Bedeutung der EU für Kommunen auseinander. So fand im Jahr 2012 eine Fahrt von Vertretern des Gemeinderats und des Bürgermeisteramts nach Brüssel statt. Auf dem Programm standen insbesondere Gespräche mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Vertretern der Kommission zu aktuellen Entwicklungen in Bereichen wie der Daseinsvorsorge, dem Beihilfe- und Vergaberecht, der Regionalpolitik und der Bankenregulierung. Darüber hinaus informierte sich die Delegation über Vernetzungsmöglichkeiten und Wege zur Einflussnahme für Kommunen auf europäischer Ebene. Im Aufgabenbereich „Fördermittel“ liegt der Fokus auf der allgemeinen Information der Ämter über die Ziele und Hintergründe der EU-Fördermittelpolitik sowie die Beratung in Hinblick auf konkrete Projektideen und entsprechende Fördermöglichkeiten. Im Jahr 2012 stellte die Abteilung „Europa und Städtepartnerschaf-

ten“ erneut einen erfolgreichen Antrag im Programm „Lebenslanges Lernen“. Der GrundtvigWorkshop mit dem Titel „Heimat Europa?!“ wird im Sommer 2013 stattfinden. Die Zusammenarbeit mit den Partnerstädten hat sich auch hinsichtlich der gemeinsamen Beantragung und Durchführung von EU-Projekten intensiviert. Inzwischen laufen gemeinsame Projekte zwischen den Partnerstädten und Trägern, Unternehmen oder Vereinen. Weiter war das Jahr 2012 aus fördermitteltechnischer Sicht geprägt von der Neukonzeption der Fördermittelprogramme auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit anderen Kommunen in BadenWürttemberg und Europa hat die Europabeauftragte daran mitgewirkt, aus Sicht der Kommunen wichtige Fördertatbestände zu platzieren. Zusätzlich zur Information der Politik und der Verwaltung richtet sich das Europabüro mit der Öffentlichkeitsarbeit an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pforzheim. Im Jahr 2012 fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die ein breites Themenspektrum abdeckten und Zielgruppen erreichten. Schü-

Pforzheimer Delegation in Brüssel

lerinnen und Schüler des Hebel Gymnasiums und des Kepler Gymnasiums simulierten im Rahmen eines Planspiels den EU-Beitritt verschiedener Balkanstaaten. Dabei konnten sie nicht nur ihr Wissen über die Europäische Union vertiefen, sondern auch erleben, wie politische Prozesse ablaufen, warum es schwierig ist, bestimmte Entscheidungen zu treffen und warum es Zeit braucht, um einen Kompromiss zu schließen. Am EU-Schulprojekttag besuchten Oberbürgermeister Gert Hager und der aus Pforzheim stammende und zwischenzeitlich für die Europäische Kommission arbeitende Dr. Joachim Ott die Bohrainschule und die Heinrich-Wieland-Schule. Beide Schulen sind auch in Comenius-Projekten aktiv sind. Auch im Herbst ballten sich zahlreiche attraktive Veranstaltungen. Den Auftakt machte eine Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Reinhold-Maier-Stiftung. Die Europaabgeordneten Peter Simon und Michael Theurer diskutierten mit Prof. Dr. Dirk Wentzel und den Zuhörern das Thema „Mehr Europa – weniger Krise? Wege aus der Staatsverschuldung“. Passend zum Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen ist

Peter Friedrich, Dan Mulhall, Magnus Schlecht und Gert Hager im Gespräch

23

es dem Europabüro gelungen eine Ausstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Was heißt schon alt?“ nach Pforzheim zu holen. Ergänzt wurde diese Ausstellung durch zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus Pforzheim und Europa. Unter dem Titel „Partner in Europa – Was bringt die Zukunft?“ diskutierten der irische Botschafter Dan Mulhall, der baden-

württembergische Europaminister Peter Friedrich und Oberbürgermeister Gert Hager im Oktober gemeinsam mit interessierten Bürgern im PZ-Forum. Gleich vier diplomatische Vertreter kamen nach Pforzheim um bei der Veranstaltung „Vielfalt im Donauraum: Kultur und Politik“ ihre Länder zu präsentieren. Gemeinsam hatten mehrere deutsch-

Die Europaakteure mit Landrat Karl Röckinger, Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland und Oberbürgermeister Gert Hager

europäische Gesellschaften sowie die Stadt Pforzheim und das Landratsamt Enzkreis diesen Abend geplant und gestaltet. Eine erfolgreiche kommunale Europaarbeit braucht eine gute Vernetzung und zahlreiche kompetente und für kommunale Interessen offene Ansprechpartner auf den verschiedenen Ebenen der Europäischen Union. Besonders wichtig ist der Kontakt zu und der Austausch mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die für Pforzheim bzw. für kommunale Belange zuständig sind. Mit allen wichtigen Ansprechpartnern findet inzwischen ein reger Austausch vor Ort und in Brüssel statt. Auch mit anderen Akteuren der EU findet eine enge Abstimmung statt sowie auch mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union im Bundestag, MdB Gunther Krichbaum. Im Jahr 2012 standen gemeinsam mit den Partnern beim Städtetag Baden-Württemberg, dem Deutsche Städtetag und dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas zwei Themen vorrangig auf der Tagesordnung. So ging es darum, die Ausgestaltung der europäischen Förderpolitik aus kommunaler Sicht zu begleiten und zu gestalten sowie darum ein kritisches Auge auf die neue Konzessionsrichtlinie zu haben. Mit dieser Richtlinie wird u.a. die kommunale Wasserversorgung vor neue Herausforderungen gestellt. In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit sind der enge Kontakt und die gute Abstimmung mit den lokalen Europaakteuren sehr wichtig. Der Runde Tisch „Europa in Pforzheim“ ist inzwischen fester Bestandteil und zweimal im Jahr

24

treffen sich die Akteure aus Gesellschaft und Wirtschaft, so z.B. zu einem Vortrag von Prof. Dr. Höptner, Direktor des Steinbeis Europa Zentrums oder von Gunther Krichbaum, MdB. Als Dankeschön für ihr Engagement in Sachen Europa lud Oberbürgermeister Hager im Sommer 2012 verschiedene Europaakteure zu einem gemeinsamen Abendessen mit dem Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, ein. In vertrauter Atmosphäre berichtete der Europaabgeordnete über seine Arbeit und seine Erfahrungen auf europäischer Ebene und konnte allen Teilnehmern interessante Einblicke gewähren. Städtepartnerschaften Auch im Jahr 2012 hat Pforzheim regen Kontakt mit seinen Partnerstädten gepflegt - sowohl auf schulischer, sportlicher und kultureller als auch politischer und fachlicher Ebene. Dies trug zur Weiterentwicklung der internationalen Vernetzung bei. Im Juni 2012 haben zwei weitere Partnerstädte Pforzheims ihrerseits eine Städtepartnerschaft besiegelt: das polnische

Tschenstochau und das russische Irkutsk. Der folgende Bericht gibt einen kleinen Überblick darüber, was sich im Jahr 2012 zwischen Pforzheim und seinen Partnerstädten ereignet hat. Austauschmaßnahmen und Begegnungen im Jahr 2012 Gernika Die Schüler/innen des Instituto Carlos Gangoiti und die der FritzErler-Schule besuchten sich gegenseitig, ebenso wie die Schüler/ innen des Instituto Barrutialde und die der Heinrich-Wieland-Schule. Auf dem Programm stand natürlich der Schulbesuch, doch es wurden auch viele andere gemeinsame Aktivitäten organisiert. Zur Gedenkfeier des Luftangriffs auf Pforzheim am 23.02. kamen die beiden Stadträtinnen Frau Naiara Urberuaga und Frau Goizargi Etxeandia aus Gernika zu Besuch. Im Gegenzug reiste eine Pforzheimer Delegation bestehend aus OB Hager und drei Stadträten im April nach Gernika, um dort an der 75. Gedenkveranstaltung zur Bombardierung Gernikas teilzunehmen.

Eine Pforzheimer Delegation besucht Gernika zum Gedenktag des 23. April

Györ-Moson-Sopron Im Januar war Dr. Imre Szakács, Präsident der Komitatsverwaltung Györ-Moson-Sopron, zu Besuch in Pforzheim. Für ihre Bemühungen auf dem Gebiet der deutsch-ungarischen Beziehung wurden OB Gert Hager, Landrat Karl Röckinger und der Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft Herr Joachim Rösch mit Urkunden geehrt. Im Mai fand zum 5. Jahrestag der Partnerschaft im Landratsamt ein Ungarischer Wirtschaftstag statt, auf dem die Region Györ-MosonSopron vorgestellt wurde. Bereits zum 16. Mal fand im Juli in der VHS ein intensiver Deutschkurs statt. Unter den Teilnehmern waren auch 8 Jugendliche aus dem Komitat Györ-Moson-Sopron. Irkutsk Im Rahmen des Festivals „Mix versteh’n“ zeigte die Deutsch-Russische Gesellschaft im Pavillon des Neuen Rathauses die Ausstellung „ Nationalität hat keine Bedeutung?! Russlanddeutsche erzählen“ mit 12 Porträts und Familiengeschichten aus Irkutsk. Anlässlich der Europäischen Sommerlounge war im Juli eine 5-köpfige russische Delegation unter Leitung des stellvertretenden Bür-

14 Basken beteiligen sich an der Mosaikaktion zum 23. Februar

25

Schüler der FES besuchen das Lyzeum 3 in Irkutsk und bekommen dabei ein Einblick ins sibirische Leben germeisters Dmitri Rasumov in der Goldstadt zu Gast. Auf Wunsch der Gäste standen auch zahlreiche Besuche von Einrichtungen der Stadt Pforzheim und umfangreiche Fachgespräche auf dem Programm. Im September besuchten Schüler/ innen der Fritz-Erler-Schule bereits zum 15. Mal das Lyzeum Nr. 3 und die Schule Nr. 63 in Irkutsk, um einen Einblick in das sibirische Leben zu bekommen. Einen Monat später erhielten sie ihren Gegenbesuch. Im Oktober nahmen Dr. Roswitha Kull, die Leiterin des Gesundheitsamtes Pforzheim, und Angelika Edwards, die Sachgebietsleiterin des Bereichs Infektionsschutz und Hygiene, am Gesundheitsforum in Irkutsk teil. Nevsehir Im April besuchte auf Einladung des türkischen Polizeipräsidenten Ömer Guruklan eine 11-köpfige Polizeidelegation unter Leitung von Polizeioberrat Oliver Hiller die Partnerstadt. Ende Juni bekam das Hebel-Gym-

nasium zum 2. Mal Besuch von Schüler/innen des Altinyildiz Koleji Nevsehir. Ende Juni/ Anfang Juli stellte die Autorin und Fotografin Özge Önderoglu Akkuyu auf dem Kulturfestival „Mix versteh’n“ ihr Buch „The Flora of Kappadokia“ vor. Einen Besuch der Europäischen Sommerlounge musste OB Hasan Ünver leider kurzfristig absagen. Osijek Im Kulturhaus Osterfeld fand die Ausstellung „ Die kroatische Partnerstadt Osijek in Krieg und Frieden“ mit Fotos des Fotografen Marin Topić statt. Im September trat der Chor Lipa aus der Partnerstadt Osijek in der Antoniuskirche auf. Der Chor, der zu den 200 besten Chören der Welt gehört, sang unter Leitung von Valerija Fischbach Spirituals und kroatische Lieder.

Saint-Maur Im März stellte Patrick Ansom, Leiter des Cinéma Le Lido in SaintMaur, die 10 Preisträgerfilme des Festivals 2011 „Sur le pas de mon oncle“ im Kommunalen Kino vor. Ebenfalls im März nahmen 15 Kinder und Jugendliche der Spielvereinigung Dillweißenstein zusammen mit rund 650 französischen Schülern an Wettkämpfen in SaintMaur teil (22. Challenge Jacques Lesage). Francis Bahu, Inspecteur d’Academie des Sports du Val de Marne, überreichte zusammen mit Paula Lesage den Sportlern einen Freundschafts- und Treuepokal für ununterbrochene Teilnahme seit 1990. Beim traditionellen Pfingsttreffen anlässlich des 50-jährigen Gründungsjubiläums im Mai kamen rund 240 Teilnehmer, um sich mit den Teilnehmern aus Pforzheim in 6 Sportdisziplinen zu messen. OB Hager begrüßte die 18-köpfige Delegation, bestehend aus der stellvertretenden Bürgermeisterin Annie Bigand und Mitgliedern der Stadtverwaltung, des Partnerschaftsko-

26

Bei seinem Antrittsbesuch führt OB Krzysztof Matyjaszcyk Arbeitsgespräche mit OB Hager

mitees und der Sportpartnerschaft. Anlässlich des Jubiläums fand in der Jahnhalle ein großer Festabend statt. Im Oktober nahmen 2 Studenten der Hochschule Pforzheim am „La Saint-Maurienne“, einem 10-kmLauf, teil. Im November wurden anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des „Salon de l’artisanat d’art de Saint Maur“, dem bekannten Kunsthandwerker-Markt in Saint-Maur, auch Künstler aus Pforzheim eingeladen. Ebenfalls im November lud SaintMaur 2 Schülerinnen zur Teilnahme am Dictée ein. Der Pfadfinderbund Süd vertrat Pforzheim mit einem Stand beim Weihnachtsmarkt der Wohltätigkeitsvereine in Saint-Maur. Jedes Jahr am 3. Adventswochenende besuchen einige Mitglieder des Stammes Wapiti vom Pfadfinderbund Süd die Partnerstadt Saint-Maur und verkauften dort selbstgebasteltes Holzspielzeug und Weihnachtsdekorationen.

Tschenstochau Anlässlich seines Amtsantritts besuchte Oberbürgermeister Krzysztof Matyjaszczyk im März Pforzheim. Im Mai reiste die Musik- und Kunstschule westlicher Enzkreis zu einer Jugendbegegnung nach Tschenstochau. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Telefonseelsorge Nordschwarzwald besuchte eine Delegation von Telefon Zaufania Czestochowa im Juni die Jubiläumsfeierlichkeiten in Pforzheim. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft half gerne bei Verständigungsproblemen. In Tschenstochau fand ein Treffen

der Europapreisträgerstädte mit einer Konferenz zum Thema „aktives Altern“ statt. Bei diesem Anlass besiegelten das polnische Tschenstochau und das russische Irkutsk ihre Städtepartnerschaft. Pforzheim war bei diesem wichtigen Ereignis durch Bürgermeisterin Monika Müller vertreten. Ebenfalls im Juni waren 5 Schülerinnen der Goldschmiede- und Uhrmacherschule Pforzheim zu Gast bei ihrer Partnerschule Zespol Szokol Plastyczynch in Polen. Im Juli kamen die 3 Stipendiaten des Rotary-Clubs Pforzheim von Tschenstochau nach Pforzheim und 10 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren aus 5 Pforzheimer Schulen nahmen mit ihren beiden Betreuerinnen an einer deutsch-polnischen Kinderfreizeit teil. Im September nahm der Boxclub „Blau-Weiß“ erstmals an einem internationalen Jugendboxturnier in Tschenstochau teil. Dabei wurden mit 2 Goldmedaillen und der Auszeichnung von Kay Bressel als bestem Trainer des Turniers die Erwartungen der Pforzheimer weit übertroffen. Ende September begrüßte Bürger-

Eine Polizeidelegation besucht Nevsehir

27

Projekt „Artquake“ ab. Vicenza Das Projekt „Alondra“ bietet Erwerbslosen mit Handicap die Möglichkeit, ihre Beschäftigungschancen durch Auslandspraktika zu verbessern. Im Jahr 2012 waren 4 Teilnehmer in Vicenza.

Zur europäischen Sommerlounge besucht uns eine Delegation aus Irkutsk

meisterin Monika Müller 17 polnische Schüler/innen und zwei Lehrer/innen, die im Zuge des Schüleraustauschs des Hebel-Gymnasiums mit dem Liceum Zbigniewa und Liceum Norwid zu Besuch nach Pforzheim gekommen waren. Im November hospitierten 2 Studentinnen der Jan-Długosz-Akademie Tschenstochau am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Pforzheim. Darüber hinaus besuchte eine Sozialdelegation aus Tschenstochau die Stadt Pforzheim. Besonders im Fokus des Besuches standen die Integration älterer Menschen und Behinderter sowie das Angebot des Familienzentrums und die Nutzung von EU-Fördermitteln. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft unterstützte den Fachbesuch mit Sprachmittlerdiensten. Zum 3. Mal war eine Schülergruppe zu Besuch am Hilda-Gymnasium. Ebenfalls im November wurde Wenzel Phillip, der Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, zu einer Konferenz der JanDługosz-Akademie eingeladen, um dort über „Die Deutsch-Polnische Gesellschaft als Förderer der Städtepartnerschaft Pforzheim - Tschenstochau“ zu sprechen. Außerdem kamen im November im Rahmen des Projekts „Artquake“ Stipendiaten des Stadtpräsidenten

Tschenstochau nach Pforzheim. 2 bildende Künstler, Justyna Rybak und Tomasz Wojtysek stellten in der Galerie „Brötzinger Art“ Grafik und Malerei aus. Die 4 talentierten Musikstudenten (Klavier, Violine und Akkordeon) umrahmten die Ausstellungseröffnung und die Matinée der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, bei der Dr. Roland Gehrke von der Uni Stuttgart einen Vortrag über „Oberschlesien zwischen Nationalismus und Regionalismus“ hielt. Ein Konzert der musikalischen Talente im Studio des Kulturhauses Osterfeld rundete das

Im April waren 23 Schüler/innen des Kepler-Gymnasiums zu Gast beim I.T.C. Piovene. Im Mai besuchte eine Schülergruppe der Fritz-Erler-Schule das I.T.C. Fusinieri. Mit diesem Besuch sollte versucht werden, an die früheren Austauschbeziehungen anzuknüpfen. Im September verbrachten 12 Teilnehmer/innen eines Italienischkurses begeistert ihre Sprachferien in der Partnerstadt Vicenza. Nicht nur die italienischen Sprachkenntnisse konnten verbessert werden, auch der Spaß in der Gruppe und Kontakte zu Menschen aus Vicenza kamen nicht zu kurz. Schüler/innen des Italienischzugs des Kepler-Gymnasiums waren im

Internationales Schülerbandfestival

28

Oktober zum Gegenbesuch in Vicenza. Einer der Höhepunkte ihres Besuchs war der Ausflug nach Venedig. Veranstaltungen und Projekte im Jahr 2012, an denen mehrere Partnerstädte beteiligt waren Der Jugendkulturtreff Kupferdächle veranstaltete im März das 16. Internationale Schülerbandfestival mit Begegnungs- und Austauschcharakter. Je eine Schülerband aus Tschenstochau und Györ nahm an dem Festival teil. In internationalem Rahmen konnten Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft werden.

Eine 5-köpfige Delegation aus Irkutsk war in der Goldstadt zu Gast

Im Juli richteten die baskischen Freunde aus Gernika die 7. Bergfahrt der Alpenvereine aus Pforzheim, Vicenza und Gernika aus. Gernika organisierte eine Bergfahrt in die Picos de Europa, einem Nationalpark in Nordspanien. Anlässlich der Eröffnung einer Fotoausstellung von Marin Topić mit Bildern aus Osijek besuchten offizielle Delegationen aus Osijek und Vicenza die Stadt Pforzheim. Nachdem die beiden Städte im letzten Jahr einen Freundschaftsvertrag geschlossen haben, fanden im September erstmals gemeinsame Gespräche mit OB Gert Hager statt, bei denen eine engere Zusammenarbeit im Dreierbund besprochen wurde.

Gäste aus Osijek besuchen das Stadtarchiv

50jähriges Jubiläum der Sportpartnerschaft Pforzheim-St. Maur

29

Amt für Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung Das Amt für Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung vereint Grundlagen, Werkzeuge und Kreativität für die Stadtentwicklung in einem Amt. Die Synergieeffekte durch die Verbindung der Aufgabengebiete Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung /

Geoinformation zeigen sich vor allem im Zuge von konkreten Projekten, aber auch im Verwaltungsalltag profitiert die Stadt vom gegenseitigen Verständnis und der gemeinsamen Zielrichtung der drei Aufgabengebiete.

Städtebauliche Planung Innenstadtentwicklung und Innenstadtkonzept Eine verwaltungsinterne Projektgruppe zum Innenstadtkonzept hat ämter- und dezernatsübergreifend Themenfelder mit Zielen für die Entwicklung der Innenstadt erarbeitet, die Grundlage für künftige Planungen zur Entwicklung der Innenstadt – insbesondere in den Bereichen Städtebau und Verkehr – sein werden: 1 Stadterlebnis | 2 Stadtbild | 3 Erreichbarkeit | 4 Quartiersleben | 5 bauliche Entwicklung Zur planerische und baulichen Umsetzung wurde die Innenstadt zudem in 6 Projektgebiete unterteilt, für die integrierte Entwicklungskonzept erarbeitet werden: 1 Umfeld Hauptbahnhof | 2 Innenstadt-Ost | 3 Innenstadt-West mit Stadtboulevard Leopoldplatz und Fußgängerzone | 4 CampusInnenstadt [ehemalige AKS] | 5 Stadt am Fluss | 6 Übergangsbereiche wie Goldschmiedeschulplatz, Turnplatz, Benckiserpark

30

Schwerpunkte der städtebaulichen Planung und Entwicklung waren im Jahr 2012 planerische Konzeptionen zur Innenstadtentwicklung und der Innenentwicklung, Arbeiten an der Konkretisierung und Umsetzung der Ziele des Masterplans sowie die Betreuung und Durchführung von Sanierungsvorhaben und Bauleitplanverfahren.

fand als Schritt der Ideenfindung in Zusammenarbeit mit der Innenstadtentwicklungsgesellschaft ein Planungsworkshop unter Beteiligung von 5 Planungsbüros aus Deutschland und Holland statt. Weitere planerische Schritte zum Städtebau und zur Verkehrsentwicklung in der Innenstadt sowie eine breit angelegte Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung werden folgen.

ganten Stelen“ wurde die zweite Ausbaustufe sofort vorbereitet und soll im Laufe des Sommers 2013 mit Mitteln des WSP realisiert werden. Insgesamt werden dann 56 Stelen und 27 Standorte mit Pfeilwegweisern die Orientierung in der (erweiterten) Innenstadt erleichtern und den vielfältigen Schilderwald auslichten und ordnen.

links: vorher , rechts: nachher Planung und Visualisierung: Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart

Innenstadt-Ost: Einen Schlüsselbereich für die Innerstädtische Entwicklung stellt das Gebiet von der Schloßkirche über die östliche Fußgängerzone und den Parkplatz hinter dem Rathaus bis zum Marktplatz dar. Dieses Planungsgebiet strahlt bis zum Hauptbahnhof und zu den Flussufern der Enz, weshalb diese im Weiteren Umgriff ebenfalls in planerische Überlegungen einbezogen wurden. Am Ende soll ein Rahmenplan erarbeitet werden, der Grundlage für die städtebauliche Entwicklung und Investitionen der nächsten Jahre sein soll. Das Gebiet soll durch eine Neustrukturierung der öffentlichen Räume, der Bebauung und der Nutzungen wieder zu einem integrierten Bestandteil der Innenstadt mit Strahlkraft entwickelt werden. Im Herbst 2012

Stadtgestalt und Stadterlebnis: Zur Aufwertung und Belebung der Innenstadt und des öffentlichen Raums wurden verschiedene Planungen und Gutachten erarbeitet bzw. angestoßen: Gestaltung des Innenstadtrings, der Stadteingänge und der Innenstadtstraßen, Planungen zum Leopoldplatz und zum Stadtboulevard Zerrennerstraße, Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt – von der Gestaltung der Fassaden und Werbeanlagen über die Möblierung, Begrünung und Beleuchtung bis zur Belebung der Fußgängerzone (Sofortprojekt des Masterplans: Außengastronomie). Fußgängerleitsystem: Die erste Ausbaustufe des Fußgängerleitsystems wurde erfolgreich umgesetzt. Nach der guten Presseresonanz und einiger persönlicher Ansprachen auf die „sehr gut gestalteten, ele-

„Innenstadtsatzungen“: Unter diesem Arbeitstitel wurden die Stellplatzsatzung (2011) und das Vergnügungsstättenkonzept (2012) erarbeitet. In Umsetzung befinden sich derzeit Satzungen zur Steuerung von Vergnügungsstätten und werden im Zusammenhang mit den bei „Stadtgestalt und Stadterlebnis“ genannten Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt Konzepte, Richtlinien und Satzungen z.B. zur Steuerung von Werbeanlagen, Sondernutzungen und Gestaltungsregeln entworfen. Stadt-, Stadtteil- und Quartiersentwicklungen Aufbauend auf der städtebaulichen Rahmenplanung Weststadt (2011, Planungsbüro agence Ter, Karlsruhe und Weeber + Partner, Stuttgart) hat das PLV in Zusammenarbeit

31

mit anderen Fachbereichen 5 Projektbereiche und Strukturkonzepte auf den Weg gebracht, die im Zuge des Sanierungsgebietes KF/ Weststadt weiterbearbeitet und zur Umsetzung geführt werden sollen: 1 Umgestaltung und Aufwertung des Enzufers zwischen Emiliensteg und Fischersteg | 2 Umgestaltung der Westlichen Karl-FriedrichStraße unter Berücksichtigung von Radwegen | 3 bauliche Aufwertung des Benckiserparks und bessere Einbindung in das Quartier | 4 bauliche Entwicklung des Messplatzes mit Anregungen studentischer Entwurfsarbeiten der Universitäten Kaiserslautern und Karlsruhe | 5 Entwicklungskonzept Bahngelände mit baulichen und freiräumlichen Optionen.

ZOB-Süd und Nachnutzung des ZOB-Nord (aufbauend auf dem Strukturkonzept HBF und Umgebung) sowie Konzepte zum Thema Stadt am Wasser und für verschiedene Quartiere in der Innenstadt (Oststadt, Au etc.). Gewerbeflächenentwicklung: Zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Pforzheim wurden Flächenpotentiale im Bestand (Nachverdichtung) sowie Suchläufe zur Ausweisung neuer Flächen durchgeführt. So wurde z.B. durch den Teilrahmenplan Wilferdinger Höhe (Konzept zur Inanspruchnahme der Gebietsränder – z.B. durch Stellplätze – bei gleichzeitigem Erhalt der städtebaulichen Ziele und Grundzüge) die Ausnutzbarkeit von Gewerbeflächen erhöht. Sanierungsmaßnahmen

Zwischennutzung am alten Standort der AKS Strukturkonzept ehem. AKS | PLV Städtebauliche Strukturkonzepte: Areal der ehemaligen AlfonsKern-Schule (Entwicklung eines Kreativquartiers mit hoher Aufenthaltsqualität an der Enz in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Kreativzentrum und der Fakultät für Gestaltung), Entwicklung des

Im Jahr 2012 waren Sanierungsgebiete mit insgesamt ca. 145 Hektar Fläche in Arbeit: Das Sanierungsgebiet Innenstadt-Südost (Programm Soziale Stadt) – Besonderheiten: Das Gebiet entstand aus der Zusammenlegung der Sanierungsgebiete Stadtmitte-Au und Stadtmitte-Au II im Jahr 2009. Bis 2012 wurden 38 Fördermaßnahmen im Bereich des ursprünglichen Sanierungsgebiets „Stadtmitte-Au

II“ abgeschlossen. Bau- bzw. Investitionskosten: rund 14,6 Mio. €; Summe der Zuschüsse: rund 2,1 Mio. €; Projekte: Strukturuntersuchungen zur ehemaligen AKS, Einrichtung des Kreativzentrums im historischen Gebäudeteil des Emma-Jaeger-Bades, energetische Erneuerung des Emma-Jaeger-Bades, Konzeption zum Entwicklungsgebiet Innenstadt-Ost, vorbereitende Maßnahmen zur Umgestaltung der Gymnasiumstraße und Pflügerstraße. Das Sanierungsgebiet KaiserFriedrich-Straße/Weststadt (Programm Soziale Stadt) umfasst 99,4 Hektar mit 10.275 Bewohnern. Bisher wurden 37 Förderverträge für private Modernisierung/Neubaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Mio. € abgeschlossen und Zuschüsse von rund 3,1 Mio. € gewährt. Darüber hinaus wurden 13 Abbruchmaßnahmen durchgeführt. Wichtigste öffentliche Maßnahmen: Begleitung der Umgestaltung der Kaiser-FriedrichStraße im 1. Bauabschnitt, Weiterführung der Rahmenplanung Weststadt. Im ehemaligen Gasregel- und Pumpwerk an der Kaiser-FriedrichStraße 48 erfolgte der Umbau zu einem Künstleratelier. Die Stadt Pforzheim wurde als Pilotkommune in das KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ aufgenommen.

Kaiser-Friedrich-Straße 77-81

32

Kaiser-Friedrich-Straße 48 Gestaltungsbeirat Aufgabe des GBR ist es, Vorhaben mit besonderer städtebaulicher Bedeutung zu begleiten und die Bauherren zu beraten. Der GBR ist neutral und unabhängig. 2012 tagte der Gestaltungsbeirat fünfmal, beriet 32 Bauherren und deren stadtbildprägende Bauvorhaben – im Vergleich zu den Vorjahren erhöhte sich damit die Beratungsleistung um etwa das Zweieinhalbfache. Die Akzeptanz des Gremiums und des Vorgehens nimmt stetig zu – sowohl bei den Planern als auch in der Bauherrenschaft. Die Rückmeldungen sind trotz mancher Kontroverse zum überwiegenden Teil positiv. Weitere Informationen: www.pforzheim.de/leben-in-pforzheim/bauenwohnen/gestaltungsbeirat.html Verfahren der Bauleitplanung 29 Bebauungsplanverfahren waren 2012 vorzubereiten und zu betreuen: Gewerbe- und Handelsentwicklung (12) – Gewerbegebiete Östlich der Naglerstraße, AltgefällOst, Östlich der Anshelmstraße, Schlachthof, Dennigstraße West, Interkommunales Gewerbegebiet Steinig, Buchbusch 1. Ände-

Neugestaltung Innenhof Steubenstraße 63-64

rung und Buchbusch 2. Änderung, Heilbronner Straße, Einzelhandel Wilferdinger Höhe sowie die Sondergebiete Am Mühlkanal, Wohnkaufhaus Kieselbronner Straße; Wohn- und Mischgebietsentwicklung (7) – die Gebiete Binne/HU, Reitzensteinstraße, Makartstraße, Tiergartenstraße, Erbprinzenstraße 17,   Weißenburgstraße/Vogelsangstraße, Postwiesenstraße; Sonstige Gebiete (2) – Trainingsplatz Holzhofstadion, Mühlbergstraße,  Pläne zur Steuerung von Vergnügungsstätten (8) – Badstraße, Berliner Straße, Brötzingen Kerngebiet, Dietlinger/Höhenstraße, Durlacher Straße, Östl. Karl-Friedrich-Straße, Schwebelstraße, Südliche Bleichstraße.

Flächennutzungsplan (FNP) Die in der Stadtplanung angesiedelte Geschäftsstelle des Nachbarschaftsverbandes (NBV) führte 2012 die FNP-Änderungsverfahren „Wohnkaufhaus Kieselbronner Straße“ (Sonderbaufläche zur Verlagerung eines Wohnkaufhauses) und „Heilbronner Straße“ (gewerbliche Bauflächen zur Entwicklung eines bestehenden Gewerbebetriebes) durch. Die Neubekanntmachung des FNP mit allen bislang erfolgten Einzeländerungen und Anpassungen nach § 13a BauGB wurde vorbereitet. Außerdem wurde der sachliche Teil-FNP „Windenergie“ begonnen. Hierfür wurde ein Gutachten zur Konzeption der Kon-

FNP: geplante Konzentrationszonen

33

zentrationszonen beauftragt und de frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden durchgeführt. Ziel ist die Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergieanlagen auf geeigneten Flächen im Gebiet des NBV und damit gleichzeitig auch die Vermeidung von Windenergieanlagen auf den sonstigen Flächen. Zudem wurden einige Bebauungsplanverfahren der Mitgliedsgemeinden und angrenzender Gemeinden begleitet.

Geoinformation und Bodenordnung Der Bereich Geoinformation und Bodenordnung nimmt die Aufgaben eines „klassischen“ Vermessungsamtes wahr. Kernaufgaben sind die Durchführung von Liegenschafts- und Bauvermessungen, die Führung und Bereitstellung von Geobasisdaten einschließlich des Liegenschaftskatasters, der Aufbau und die Weiterentwicklung des Geoinformationssystems der Stadt Pforzheim und die Durchführung von Baulandumlegungen. Vermessung Im Bereich Liegenschaftsvermessung wurde durch die Aufnahme neu errichteter Gebäude das Liegenschaftskataster auf dem Laufenden gehalten. Katastervermessungen zur Festlegung neuer Flurstücksgrenzen wurden insbesondere im Zusammenhang mit der Vermarktung und dem Erwerb städtischer Grundstücke durchgeführt. Im Bereich Bauvermessung wurden vor allem in den neuen Gewerbegebieten Buchbusch und Obere Hard Ingenieurvermessungen im Zusammenhang mit den Erschließungsmaßnahmen durchgeführt. Für das

Vermessungsarbeiten für den Innenstadtring innerstädtische Erschließungsprojekt Innenstadtring wurden die ingenieurvermessungstechnischen Grundlagen geschaffen. Weitere Aufgaben waren das Abstecken und Einschneiden von Industriebauwerken und Bestandsaufnahmen zur Sanierung von Schulgebäuden. Ein größeres Projekt ist die vermessungstechnische Begleitung des Neubaus des Hilda-Gymnasiums und der Sporthalle. Für das Grünflächen- und Tiefbauamt wurden turnusmäßige Kontrollmessungen der Brückenbauwerke und Stützmauern durchgeführt. Ferner wurden topographische Bestandsaufnahmen von Straßen und öffentlichen Grünflächen vorgenommen. Für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung wurden vor allem Kanäle vermessungstechnisch aufgenommen. Liegenschaftskataster In der Katasterabteilung wurden im vergangenen Jahr an 573 Flurstücken Veränderungen vorgenommen. Hierbei handelte es sich zumeist um Grundstücksteilungen, Vereinigungen sowie um Gebäudeaufnahmen. Zahlreiche Auskünfte, Auszüge und Daten aus dem Liegenschaftskataster und dem Baulastenverzeichnis

wurden an Grundstückseigentümer, Bauherren, Banken und Ingenieurbüros abgegeben. Im Rahmen von Baugesuchen oder auf Antrag von Grundstückseigentümern wurden 190 Gebäudenummerierungen neu vergeben oder geändert. Kartographie und Vervielfältigung Das laufend fortgeführte digitale Stadtplankartenwerk ist die Grundlage für das stadtinterne Auskunftsund Geoinformationssystem, das Immobilienportal des WSP, die großformatigen Info-Stadtpläne an den Einfallstraßen von Pforzheim, die kleinformatigen CityLight-Poster und neuen Informationsstelen des Fußgängerleitsystems in der Innenstadt sowie den Internet-Stadtplan auf der Webseite der Stadt Pforzheim. Ferner ist es Grundlage für die Erstellung zahlreicher thematischer Karten (SVP und VPE Busliniennetzkarten, Ortspläne für die Ortsverwaltungen, Sozialraumkarten, Karten für Prospekte und Broschüren des WSP-Tourismusmarketing etc.). Im Jahr 2012 erschien außerdem die 27. Druckauflage des Amtlichen Stadtplans. Im Bereich Vervielfältigung (Großflächenkopie) wurden neben

34

Vergrößerungen und Verkleinerungen großformatige Scannaufträge durchgeführt und Kopien für die verschiedenen Aufgabenstellungen der Stadtverwaltung erstellt, z.B. für den Masterplan. Geodatenverarbeitung

Die Abteilung Geodatenverarbeitung ist zuständig für den Aufbau und die Weiterentwicklung der Geodatenstruktur und des Geoinformationssystems der Stadt Pforzheim. Die Geobasis- und Geofachdaten werden EDV-technisch verwaltet und im Auskunftssystem bzw. Geoinformationssystem für stadtinterne Zwecke zur Verfügung gestellt. Je nach Bedarf werden die Geodaten auch in speziellen Datenformaten bereitgestellt. Im Jahr 2012 wurden die Orthofotos (Senkrechtluftbilder) durch eine neue Befliegung aktualisiert. Außerdem stehen jetzt für den erweiterten Innenstadtbereich Schrägluftbilder aus allen vier Himmelsrichtungen zur Verfügung. Für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung wurden die Veränderungen an versiegelten Flächen zur Berechnung der Niederschlagswassergebühr ermittelt.

geleitet und die Aufstellung des Umlegungsplans vorbereitet. Ferner wurde das Bauflächenkataster laufend fortgeführt. Wesentlicher Zweck des Bauflächenkatasters ist die Unterstützung des Kommunalen Flächenmanagements mit den Schwerpunkten Innenentwicklung und Gewerbeflächenentwicklung. Im Zuge der Gewerbeflächenentwicklung wurden alle denkbaren neuen Gewerbeflächen auf Pforzheimer Gemarkung systematisch untersucht und bewertet. In Zusammenarbeit mit der Ortsverwaltung Hohenwart wurde eine Eigentümerabfrage zur Mobilisierung privater Bauplätze durchgeführt.

Liegenschaften und Verwaltung Aufgrund des nach wie vor anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs sowie der weiterhin niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt war weiterhin eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen. Im Gewerbegebiet „Hohenäcker“ und im neu erschlossenen Gewerbegebiet „Buchbusch“ konnten, neben der Ansiedlung des Internetversandhändlers Amazon, weitere 3,4 ha Gewerbeflächen verkauft werden; zusätzlich wurden über ca. 8,5 ha Optionen vorgemerkt. Im Sommer

2012 hat die Firma Amazon ihren Neubau bezogen und ist seit September in Betrieb gegangen. Nach wie vor besteht eine große Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken. Hierbei erfreut sich das Baugebiet „Wacholder“ großen Interesses, ebenso das Neubaugebiet „Obere Maden“ in Hohenwart; dort konnten zwischenzeitlich alle stadteigenen Grundstücke verkauft werden. Insgesamt hat die Stadt Pforzheim über 30 Wohnbaugrundstücke in den Bereichen „Wacholder“, „Obere Maden“ sowie im restlichen Stadtgebiet verkauft. Im Jahre 2012 wurden ca. 120 Grundstücksverträge über den Kauf, Verkauf und Tausch von Grundstücken notariell beurkundet. Für den Erwerb von Grundstücken inkl. Umlegung musste im städtischen Haushalt ein Betrag von ca. 2,4 Mio. € zur Verfügung gestellt werden. Diesen Ausgaben standen Einnahmen, ebenfalls inkl. Umlegung, aus dem Verkauf von städtischen Grundstücken in Höhe von ca. 15 Mio. € gegenüber. Hinzu kamen die Einnahmen aus Mieten und Pachten sowie Erbbauzinsen; verwaltet werden in diesem Zusammenhang ca. 2.700 Miet- und Pachtverträge sowie ca. 300 Erbbaurechtsverträge.

Bodenordnung Die Baulandumlegung „Binne“ im Stadtteil Huchenfeld wurde ein-

Standort des Internetversandhandels Amazon

35

Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und Städtische Bewertungsstelle Der Gutachterausschuss für Grundstückswertermittlung sorgt für Transparenz auf dem Immobilienmarkt in Pforzheim. Das unabhängige und an Weisungen nicht gebundene Gremium besteht aus achtzehn marktkundigen und sachverständigen Mitgliedern. Der Gutachterausschuss ermittelt Bodenrichtwerte und erstellt Einzelgutachten zum Verkehrswert (Marktwert) von Immobilien. Jährlich wird ein Grundstücksmarktbericht mit Umsatzzahlen, Preisentwicklungen und den zur Wertermittlung erforderlichen Daten herausgegeben. Die vorbereitenden Arbeiten führt die Geschäftsstelle durch. Grundlage der Wertermittlungen

ist die Kaufpreissammlung, in der jeder Vertrag (z.B. Kauf, Tausch, Schenkung) erfasst wird, durch den sich jemand verpflichtet, Eigentum an einem Grundstück zu übertragen. Alle Verträge im Stadtkreis Pforzheim werden von den beurkundenden Stellen dem Gutachterausschuss übersandt. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 1.674 Kauffälle von der Geschäftsstelle erfasst und ausgewertet: 330 unbebaute Grundstücke, 349 bebaute Grundstücke, 995  Kaufälle von Wohnungs- und Teileigentum. Die Geschäftsstelle bereitete diese Daten übersichtlich und nach Teilmärkten gegliedert auf und veröffentlichte Mitte des Jahres 2012 den Grundstücksmarktbericht für Pforzheim (Download unter http:// www.pforzheim.de/leben-in-pforzheim/bauen-wohnen/gutachterausschuss.html). Im Jahr 2012 wurden 32 Verkehrswertgutachten erstellt,

die Summe der Verkehrswerte betrug 11,6 Mio. €. Verschiedene Behörden wie Jugend- und Sozialämter, Jobcenter und Betreuungsgerichte erhielten insgesamt 35 einzelfallbezogene Wertermittlungen. Die Geschäftsstelle erteilte ca. 2.100 mündliche/telefonische und schriftliche Auskünfte zu Bodenrichtwerten, Wohnungspreisen und anderen Daten an Teilnehmer am Immobilienmarkt wie z.B. Grundstückseigentümer, Kaufinteressenten, Kreditinstitute, Sachverständige, Makler, Investoren, Notariate, Grundbuchämter. Die Städtische Bewertungsstelle berät innerhalb der Stadtverwaltung, wenn es um Wertermittlungsfragen geht. Es wurden Boden- und Gebäudewerte im Zusammenhang mit städtischen Liegenschaften, Erbbaurechtsverträgen, Gartenverpachtungen, Kaufüberlegungen und für Bilanzierungszwecke ermittelt.

36

Amt für Umweltschutz Technischer Umwelt- und Arbeitsschutz

Grundwasseruntersuchungsprogramme im Enztal

Hochwasserrisikomanagement im Stadtkreis

Altlast Fahrländer

Die Rückbesinnung auf die eigenen Wasservorkommen und deren gezieltem Schutz fanden 2012 ihren Widerhall in weiteren großangelegten Untersuchungsprogrammen zum Grundwasserschutz, die das Amt für Umweltschutz zusammen mit den SWP durchgeführt haben. Dies war notwendig geworden, nachdem mehrere große Bauprojekte im Umfeld der Wassergewinnungsgebiete geplant sind. Dies sind u.a. der Umbau der A8, der Umbau oder die evtl. Verlegung der Autobahnraststätte, der Neubau der Nordschwarzwald-Gashochdruckleitung, der Umbau der B10 sowie das geplante Gewerbegebiet Reisersweg in Niefern. Um bessere Fakten zum Grundwasserschutz zu haben, wurden bislang zwei von insgesamt drei Brunnenreihen intensiv untersucht. Hierzu wurde jeder Brunnen mit automatischen Messeinrichtungen für den Grundwasserstand ausgerüstet. Zusätzlich wurden Leistungspumpversuche gefahren und Wasseranalysen gemacht. Mit diesen Daten war es möglich, Grundwasserströmungen zu modellieren und Auswirkungen von Baumaßnahmen und/oder Unfällen zu simulieren. Die Ergebnisse dieser Auswertungen führen zu konkreten Forderungen bzw. Ablehnungen von Vorhaben.

Nach EU Vorgaben ist die Erstellung und Veröffentlichung von Hochwasserrisikomanagementplänen bis zum  22.12.2015 vorgeschrieben. Ziel der Hochwasserrisikomanagementplanung ist die Verringerung der hochwasserbedingten nachteiligen Folgen für die vier Schutzgüter „menschliche Gesundheit“, „Umwelt“, „Kulturerbe“ und „wirtschaftliche Tätigkeit“ („Weniger baulicher Schutz, mehr Vorsorge“). In Zusammenarbeit mit dem Land und den Vorbereitungen in der Hochwasserpartnerschaft Enz-Nagold-Würm wurde 2012 die Plausibilisierung der Grundlagenkarten vom Amt für Umweltschutz für die Stadt Pforzheim koordiniert und auf Grundlage der Ortsinformationen Änderungsvorschläge erarbeitet. Die letztendliche Festsetzung wird auch auf Basis der bereits im Entwurf vorliegenden Hochwassergefahrenkarten (Darstellung von Überschwemmungsflächen) bis 2015 erfolgen.

Um die größte Altlast von Pforzheim hat sich urbanes Leben etabliert. Der unbelastete Bereich um die Altlast ist inzwischen komplett mit modernen Häusern bebaut. Lediglich der noch schwach belastete Kernbereich wurde und wird von der Bebauung ausgenommen. Nach Abschluss aller noch notwendigen Arbeiten kann dort zukünftig ein attraktiver Grünbereich entstehen. Dies wird jedoch noch einige Jahre dauern. Dritte Historische Erhebung von Altlastverdachtsflächen (HISTE) Bereits zum dritten Mal wurde eine flächenhafte Erhebung von altlastverdächtigen Flächen im Stadtgebiet durchgeführt. Die Erfassung dieser Flächen wurde zu 100% vom Land bezuschusst. In jeder Untersuchungsrunde kommen immer wieder neue Verdachtsflächen zum Altlastenkataster hinzu. Dies liegt daran, dass nur stillgelegte Betriebe oder stillgelegte umweltrelevante Betriebsteile erfasst werden dürfen. Die Historische Untersuchung ist die Grundlage für die monetäre Bewertung von Grundstücken. Banken, Gutachter, Käufer und Verkäufer greifen auf diese Datei zu, um keine unangenehmen Überraschungen nach Grundstückskäufen bzw. -verkäufen zu erleben. Die HISTE ist zwischenzeitlich zu einer vielgenutzten Auskunftsdatei geworden, die Investitionssicherheit für Private und Gewerbetreibende bietet.

Leitungsungebundene Trinkwassernotversorgung in Krisenzeiten 2012 konnte ein neuer Brunnen zur Versorgung von Teilen der Innenstadt und des städtischen Krankenhauses in Betrieb genommen werden. Mit diesem Brunnen können in Krisenzeiten bis zu 8000 Menschen über Wassereimer etc. versorgt werden. Hoffen wir alle, dass wir diese wichtige Daseinsvorsorge nie mehr brauchen.

37

liche Ansamung. Dies spart erhebliche Kosten für den Forstbetrieb und sichert gleichzeitig eine große genetische Vielfalt des Waldes, was u.a. auch im Hinblick auf Veränderungen durch den Klimawandel vorteilhaft ist. Schneebruchschäden im Oktober

Inbetriebnahme des Notbrunnens im April 2012 Gewerbeaufsicht Das Jahr 2012 stand im Zeichen der der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsstrategie (GDA). Die GDA ist eine auf Dauer angelegte konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern zur Stärkung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Themen wie u.a. Zeitarbeit, Hautschutz, Pflege und Psychosoziale Risiken standen 2012 in der engeren Beobachtung. Hierzu wurden gezielt einzelne Betriebe ausgesucht und kontrolliert. Vor allem die Aufklärung und Beratung über die Risiken am Arbeitsplatz stehen im Mittelpunkt der Betriebsrevisionen. In schwierigen Fällen kann es aber auch zur behördlichen Anordnung kommen, um Verbesserungen beim Arbeitnehmerschutz zu erzielen. Neben den GDA-Themen wurden 2012 u.a. schwerpunktmäßig auch Altölannahmestellen, Krematorien sowie Klima- und Kälteanlagen überprüft.

Wald und Forst Holz weiter rege gefragt Auch im Jahr 2012 konnten im Stadt- und Staatswald Pforzheim wieder gute wirtschaftliche Ergeb-

nisse erzielt werden. Insgesamt wurden Holzverkaufserlöse von rund 1,5 Mio Euro erzielt. Besonders erfreulich ist, dass im städtischen Wald - trotz zahlreicher Sonderanforderungen wie z.B. Unterhaltung der Erholungseinrichtungen und der Wanderwege, Sauberhalten des Waldes von Abfall und „wilden“ Müllablagerungen sowie Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang von Straßen und Bebauung - mittlerweile kostendeckend gearbeitet wird. Neben der günstigen Holzmarktlage und dem Einsatz rationeller Holzerntetechnik ist dies auch ein Erfolg der konsequenten Umsetzung einer naturnahen Waldbewirtschaftung.

Holz zum Verkauf Mittlerweile haben alle Wälder in Pforzheim Mischwaldcharakter. Die Verjüngung des Waldes erfolgt nahezu ausschließlich durch natür-

Am 27./28. Oktober 2012 fiel insbesondere in Höhenlagen von 300-600 m außergewöhnlich viel Nassschnee. Infolge der milden Witterung im Oktober waren die Laubbäume in unseren Wäldern noch fast vollständig belaubt. Dies führte zu den stärksten Schneebruchschäden seit mehr als 30 Jahren. Betroffen waren fast ausschließlich Laubbäume. Schäden gab es vor allem in jüngeren Waldbeständen, wo zahlreiche Bäume gebrochen oder umgebogen worden sind. An älteren Laubbäumen waren unzählige Astabbrüche zu verzeichnen. Infolge der Schneebruchschäden waren fast alle Waldwege im Stadtgebiet beeinträchtigt. Allein für die Öffnung aller Wege waren die Einsatzkräfte der städtischen Forstverwaltung etwa drei Wochen vollständig gebunden.

Schneebruch im Oktober

38

Rekordjagdstrecke bei Wildschweinen Die außerordentlich ergiebige Eicheln- und Bucheckernmast vom Herbst 2011 hat erwartungsgemäß zu einer sehr starken Vermehrungsquote bei Wildschweinen geführt. Dank enormer Anstrengungen der Jägerschaft und der Forstverwaltung konnte der überhöhte Schwarzwildbestand im Jagdjahr 2012/2013 wieder eingedämmt werden. Dabei wurde im Stadtgebiet eine Rekordjagdstrecke von rund 700 Wildschweinen erzielt (zum Vergleich: 300-400 Stück in normalen Jahren). Nur so können die Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen minimiert werden.

Klimaschutz – Pforzheim, sonnenklar Klimaschutzkonzept Anfang des Jahres wurde das Klimaschutzkonzept für die Stadt Pforzheim fertig gestellt und dem Gemeinderat vorgelegt. Im Anschluss wurden zahlreiche Maßnahmen von verschiedenen Akteuren in Angriff genommen. Das Amt für Umweltschutz war bei folgenden Themen besonders involviert: Windkraft: Information der Bevölkerung, Organisation und Begleitung von Bürgerversammlungen zum Thema Windkraft in Büchenbronn Solarberatung Büchenbronn: Informationsveranstaltung zum Thema Solarenergie mit Fachreferenten und Ausstellung Schulprojekt fifty/fifty: Planung des Projektablaufs und Koordination der Aktivitäten der verschiedenen Projektpartner

Informationsveranstaltung in Büchenbronn Integriertes Quartierskonzept: Antragstellung bei der KfW, Projektbegleitung

möglichkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit, das vor dem technischen Rathaus Station machte.

Klimaschutzwoche

Mobil ohne Auto

Die zweite Pforzheimer Klimaschutzwoche bot mit dem Aktionstag in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz, mit Exkursionen, und Mitmachaktionen ein buntes, gut wahrgenommenes Programm, das von vielen Akteuren gestaltet wurde. Highlights waren der Vortrag des Wetterexperten, Sven Plöger, im PZ-Forum sowie die Expedition N - ein zweigeschossiges Expeditionsmobil mit vielfältigen Informations- und Experimentier-

Auch bei diesem umweltrelevanten Thema hat das Amt für Umweltschutz mitgemacht und an seinem Stand nicht nur zahlreiche Informationen zum Klimaschutz angeboten, sondern auch für schweißtreibende Muskeltätigkeit gesorgt. Konnte man doch mit Pedalkraft Baumstämme (nur kleine!) durchsägen oder Musik erklingen lassen.

Naturschutz Nagold-Renaturierung Im vergangenen Jahr  wurde  der Nagoldabschnitt ab der Würmeinmündung bis zur Kallhardtbrücke renaturiert.  Das stark verbaute Flussbett wurde aufgelöst und durch ein reichstrukturiertes Ufer und eine  naturnahe Gewässersohle neu gestaltet. Dadurch entstanden  Lebensräume für  Tiere und Pflanzen und gleichzeitig ist auch

39

Baggerarbeiten an der Nagold dem Hochwasserschutz durch Vergrößerung des Flussquerschnittes und Erweiterung der Retentionsbereiche Genüge getan.   20 Jahre Obstbaumpflanzaktion Im Jahr 1992 fand die erste Obstbaumpflanzaktion in Pforzheim statt. Bis 2012 wurden in dieser Aktion, die das Amt für Umweltschutz mit dem Grünflächen- und Tiefbauamt und mit den Obst- und Gartenbauvereinen durchführt, annähernd 6000 Obstbäume für die Pforzheimer Streuobstwiesen ausgegeben. Ergänzt wird die Obstbaumpflanzaktion seit einigen Jahren durch eine Nistkastenaktion für Vögel in Streuobst- und Siedlungsgebieten, die in 2012 ebenfalls rege nachgefragt wurde.

Nach der Maßnahme: Mehr Platz für den Fluss

Pforzheims Grünes Gold

Umweltkalender

„Draußen vor der Tür“ lautete das Motto des Jahresprogramms aus der Reihe „Pforzheims Grünes Gold“. Die Exkursionen und Mitmachangebote zum Naturschutz in Pforzheim gewinnen immer mehr Begeisterte und wurden auch in 2012 von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen.

Stark nachgefragt war der diesjährige Kalender mit ausgesuchten Fotos und Texten zu verschiedenen Umwelt- und Naturschutzthemen in Pforzheim.

40

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim Es gab zum Jubiläum eine ganze Reihe von Veranstaltungen.

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) sorgt seit vielen Jahren für eine umweltgerechte Ableitung und Behandlung der Abwässer aus Industrie und Haushalten auf dem Stadtgebiet Pforzheim und der behandelt auch das Abwasser der Gemeinde Birkenfeld.

100 Jahre Kläranlage und 120 Jahre systematischer Ausbau der Kanalisation Im Jahr 2012 konnte der ESP ein besonderes Jubiläum feiern.

oben l.: Begehung des Enzdükers in 15 m Tiefe unten l.: Den Leuten vom Betrieb über die Schulter schauen

a) Festakt im Reuchlinhaus 31.01.2012 b) Besichtigung des Besucherschachtes am 18.03.2012 c) Besichtigung der Baustelle Buchbusch am 05.04.2012 (100 Besucher) d) Wanderung entlang der Enz am 06.05.2012 (80 Besucher) e) Besichtigung des Enzdükers am 30.06.2012 (700 Besucher) f) Tag der offenen Tür am 15.07.2012 (1.000 Besucher)

oben r.: Einblick in die Prozesse der Pforzheimer Kläranlage am Tag der offenen Tür unten r.: In luftiger Höhe über der Kläranlage

41

Betriebsverwaltung Abwassergebühren In diesem Bereich lagen die Schwerpunkte im Jahr 2012 auf der Bearbeitung von: - Gebührenveranlagungen für Schmutzwasser und Niederschlagswasser - Rückerstattungen von Schmutzwasserabsetzungen sowie Nachveranlagungen - Widersprüchen wegen Zweifeln an Rechts- und Berechnungsgrundlagen - Veränderungen der gebührenrelevanten Grundstücksfläche - Miteigentumsfällen an Wegen und Garagengrundstücken - Plausibilitätskontrollen zur Erstveranlagung - Beschwerdemanagement Entwicklung der Abwassergebühren Mit der Beilage P 1021 (Gebührenkalkulation Niederschlagswasser/Schmutzwasser für die Jahre 2012/2013) wurde vom Gemeinderat am 13.12.2011 eine Anpassung der Abwassergebühren zum 01.01.2012 beschlossen. Die Schmutzwassergebühr wurde von 2,10 €/m³ auf 2,17 €/m³ erhöht. Die Niederschlagswassergebühr wurde von 0,92 €/m² auf 0,97 €/m² erhöht. Die Gebühren wurden kostendeckend für zwei Jahre (Zeitraum 2012/2013) kalkuliert. Finanzwesen Schwerpunkte in diesem Bereich der Betriebsverwaltung waren: - Begleitung des Jahresabschlusses; erstellt durch unsere Abrech-

nungsbeauftragte Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG und Begleitung der Jahresabschlussprüfung durch unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mittelrheinische Treuhand GmbH - Gebührennachkalkulation der getrennten Abwassergebühren des Jahres 2011 sowie Fortschreibung der Gebührenausgleichsrückstellung - Vierteljährliche Ausgabenkontrolle im Rahmen der Quartalsberichte - Fertigmeldung und Fortschreibung von Investitionsaufträgen, Vorbereitung der Übernahme ins Anlagevermögen - Mittelanmeldung zur Erstellung des Wirtschaftsplans 2013 - Fortschreibung der Prognose der Abwassergebührenentwicklung Vergabewesen Von der Vergabestelle wurden für Bau- und Dienstleistungen nach VOB, VOL, VOF insgesamt 24 Maßnahmen mit einem Auftragswert von 6,10 Mio. € bearbeitet.

neues Auskunftssystem wurde das „GIS Portal“ eingeführt. Planung Von der Planung der Stadtentwässerung wurde die vollständige Projektsteuerung aller Erschließungsanlagen für das Gewerbegebiet Buchbusch durchgeführt. Im gesamten Jahr 2012 waren zahlreiche Aufgaben zu koordinieren und Probleme zu lösen, die weit über ausschließlich entwässerungstechnische Aspekte hinausgingen. Im Wesentlichen wurden erschließungstechnische Zusammenhänge und Abhängigkeiten koordiniert sowie Maßnahmen ergriffen, um die äußerst engen Terminvorgaben für die Fertigstellung einzelner Bauabschnitte einhalten zu können.   Das Investitionsvolumen für die Herstellung der in 2011 und 2012 getätigten Investitionen von SWP, GTA und ESP beläuft sich auf ca. 23 Mio. Euro. Buchbusch am 05. April 2012...

Personalwesen Im ESP waren 2012 neben dem Werkleiter 85 Mitarbeiter beschäftigt. (2 Beamte, 40 Angestellte, 34 Arbeiter und 9 Auszubildende). 2011 waren es 83 Mitarbeiter.

Planung/

Datenverarbeitung GeoIT / Kataster Bei der grafischen Datenverarbeitung lagen die Schwerpunkte in der Migration der Bestandsdaten von KANDIS nach novaKANDIS und die Umstellung des Grafiksystems von SICAD nach ArcGIS. Als

... und an der gleichen Stelle am 08. August 2012

42

Anfang des Jahres 2012 wurden die Planungen für das Projekt Regenklärbecken 182 – Wohnlichstraße abgeschlossen. Das Becken ist Teil des genehmigten Bauprogramms im Trennsystem, mit dem eine weitere Verbesserung der Wasserqualität unserer Flüsse erreicht wird. Bis zum Herbst erforderte das Projekt Innenstadtring 2013, neben den eigentlichen planerischen Leistungen, einen sehr hohen Koordinierungsaufwand, weil es während der Bauzeit von Mai bis Dezember 2013 gravierende Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr haben wird. Im Rahmen des Projekts wird der ESP in drei verschiedenen Baufeldern - entlang der Achse Goethestraße/Jahnstraße Kanäle erneuern. Die Planung hat damit begonnen, eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung für das gesamte städtische Kanalnetz durchzuführen. Die letzte Kanalnetzberechnung, die das gesamte Stadtgebiet betraf, wurde im Rahmen des Generalentwässerungsplanes 1992 durchgeführt. Seit dem hat sich nicht nur die Berechnungsmethodik stark verbessert, sondern es haben auch zahlreiche Erschließungen, Kanalumbaumaßnahmen und der Bau von Regenwasserbehandlungsanlagen die Abflussmengen in den Kanälen verändert. Das derzeit bestehende Kanalnetz sowie bekannte zukünftige Veränderungen, die abflussrelevanten Flächen und aktuell gemessene Niederschlagsund Abflussaufzeichnungen, wurde datentechnisch erfasst. Die bisher durchgeführten hydrodynamischen Berechnungen für Teilgebiete ergeben aktuelle Informationen zu den hydraulischen Belastungen. Diese Berechnungen sind zentrale Grund-

lage für künftige Investitionsentscheidungen. Kanalsanierungen in grabenloser Technik weiter vorangebracht Sanierung des Hauptsammlers Pflügerstraße, zwischen Wachtelsteg und Hermannstraße, in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro. Die Vergabesumme lag bei 1.200.000,- €. Bis 31.12. 2012 konnten 900.000,- € abgewickelt werden.

und Ausschreibung gebracht und mit 390.000,- € vergeben. Bis 31.12.2012 waren ca. 180.000 € verbaut. Die Sanierungsplanung der Kanalinstandsetzung Mäurach, in Zusammenarbeit mit dem Pforzheimer Ingenieurbüro Kirn, ist angelaufen. Es ist vorgesehen, die notwendigen Arbeiten 2013 auszuschreiben und zu vergeben.

Bauleitung/

Grundstücksentwässerung Grundstücksentwässerungsanlagen

Die Sonderprofile vor dem Einbau

Sanierter Kanal Die Instandsetzung des Kanalnetzes wurde in Zusammenarbeit - ebenfalls mit einem Ingenieurbüro - in die Ausführungsplanung

231 Entwässerungsgesuche wurden bearbeitet und 49 Stellungnahmen zu Bauanträgen verfasst. Bei der Durchsetzung der Verfahren mussten 10 Verfügungen erlassen werden. Hierbei wurde ein Klageverfahren bearbeitet. Die Erschließungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Buchbusch sowie Binne besaßen für die zeitnahe Ansiedlung von Gewerbebetrieben eine hohe Priorität. Die Anzahl der Gruben reduzierte sich auf 496. Von den insgesamt 385 Anwesen, deren Abwasser bis Ende 2012 dezentral entsorgt werden musste, sind 269 bewohnt. Bei 100 bewohnten Anwesen sind Kleinkläranlagen oder Pflanzenkläranlagen in Betrieb. Ein weiterer Schwerpunkt stellt eine umfangreiche Plausibilitätsprüfung von Anwesen zur Befreiung zur Schmutzwassergebühr dar. Die vollständige Überprüfung wird bis Mitte 2013 andauern. Bauausführung Es wurden 40 Maßnahmen durchgeführt. Abgeschlossen wurden 28 Baumaßnahmen, begonnen bzw. weitergeführt wurden 12 Baumaß-

43

nahmen, die erst 2013 fertig gestellt werden. Das gesamte Investitionsvolumen für 2012 beträgt im Wirtschaftsplan für 2012 ca. 26,98 Mio. EUR. Kanalerneuerung: Gymnasiumstraße

Zeitabständen auf seinen Zustand hin untersucht werden. Pro Jahr sind etwa 10 % der Kanalnetzlänge zu untersuchen. Im Jahr 2012 wurden 47 km Kanal mit unserm Hochdruckspülfahrzeug gereinigt und mit einer Kamera befahren.

Bei den Bauwerken Regenüberlaufbecken (RÜB) Abnobastraße, RÜB Kanzlerstraße und RÜB Bahnstraße sind umfangreiche Überholungsbzw. Erneuerungsmaßnahmen von Pumpen, Schiebern und Antrieben durchgeführt worden.

Erschließungsmaßnahmen: Hegenach, Buchbusch, Obere Hard, Binne Sonderbauwerke: - Fortführung des Um- und Neubaus Klärwerk sowie Sanierungsarbeiten - Regenklärbecken Wohnlichstraße - Äußere Erschließung Buchbusch einschließlich Pumpwerk Buchbusch - Neubau Enzdüker noch bis 2013 mit Innensanierung Pflügerstraße oben: Mitarbeiter des Kanalbetriebs bei der Rohrreinigung unten: Kanal-Inspektionssystem der Firma JT-Elektronik, Lindau

Betrieb Kanalnetz und Bauwerke Zum Aufgabenbereich gehört ein Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von 510 km und den dazugehörigen Schachtbauwerken (13.800 Stück) sowie der Betriebsbereich Klärwerk und die 56 Sonderbauwerke (Regenwasserbehandlungsanlagen, Pumpstationen, Abwasserstollen, Staukanäle, Versickerungsmulden, Mess-Stationen). Das Kanalnetz muss in bestimmten

Die Ausrüstung der Schachtbauwerke mit einer Barcode-Kennzeichnung ist im Jahr 2012 weitergeführt worden. 6.500 Schachtbauwerke waren Ende 2012 mit einem Barcode gekennzeichnet. Die begonnene Ausrüstung werden wir in den nächsten Jahren fortführen, bis alle 13.800 Bauwerke einen Barcode haben.

Im Pumpwerk / Regenüberlaufbecken Enzstraße sind schwenkbare Rührwerke zur Reinigung des Beckens nachgerüstet worden. Neue Anlagen sind 2012 in Betrieb genommen worden: - Schmutz- und Regenwasserkanäle im Gewerbegebiet „Buchbusch“

44

- Zulaufbauwerk, Staukanal und Stollen „Buchbusch“ - Pumpwerk „Buchbusch“ - Enzdüker mit seinen Anlagenteilen

Bei amtlichen Überprüfungen im Jahre 2012, die vom Amt für Umweltschutz vorgenommen wurden, wurde keine Überschreitung der Überwachungswerte festgestellt.

Klärwerk

Baumaßnahme

Bei der Kläranlage, die für 250.000 EW (Einwohnerwerte) ausgebaut ist, ergaben sich folgende Werte:

Der Neubau des Denitrifikationsbeckens 3 wurde abgeschlossen. Das nachgeschaltete Becken wurde in Betrieb genommen und auf Stickstoffabbauleistung getestet.

(siehe Tabelle)

Neubau des Denitrifikationsbeckens 3

                                                                                              

45

Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim Die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Stadt Pforzheim steht seit 2007 im Zentrum der Arbeit des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). Als Dienstleistungsunternehmen verantwortet der WSP in seinen sechs Geschäftsbereichen Handlungsfelder, die die Stadt Pforzheim als attraktiven Wirtschaftsstandort positionieren und vermarkten.

Geschäftsleitung

Im Bereich der Geschäftsleitung werden zentrale strategische Themen für den Standort Pforzheim und für den WSP entwickelt und koordiniert. Das Geschäftsjahr

2012 stellte hier wesentliche Weichen für die Zukunft. So entwickelte sich aus dem Masterplanprozess heraus das Forum für Pforzheim als Netzwerk führender Unternehmen in Pforzheim. Mit dem Wunsch, stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden zu sein und wichtige Aspekte aus der Sicht der Wirtschaft zu platzieren, fand bereits im Januar das erste von der Unternehmerschaft initiierte Forumstreffen statt. Hier und bei den weiteren Treffen im Jahresverlauf kristallisierte sich als zentrales Thema die dringende Weiterentwicklung der Innenstadt heraus. Der WSP übernimmt im Rahmen dieses – mittlerweile etaMidora (Foto Kerstin Rudolph)

blierten Unternehmertreffens – die koordinierende, vermittelnde und impulsgebende Rolle. Einen weiteren zentralen Baustein der Standortentwicklung in Pforzheim stellt die Zusammenarbeit mit der Hochschule dar. Die Erstwohnsitzkampagne hat der WSP im Jahr 2012 erfolgreich fortgeführt. Komplettiert wurde das Portfolio des Kooperationsmanagements Stadt und Hochschule Pforzheim durch eine Sympathiekampagne zum studentischen Wohnen. Jeweils im Juli und im September startete der WSP eine breit angelegte Plakatkampagne, um potenzielle zukünftige Vermieter anzusprechen, freien Wohn-

46

raum an Studierend zu vermieten. Im Herbst nahmen die Bemühungen der großen Umgestaltung des östlichen Innenstadtbereiches konkrete Züge an. Ein groß angelegter Workshop führte verschiedene beteiligte Akteure und mehrere Planungsbüros zusammen, um gemeinsame Ideen zu entwickeln. Der WSP arbeitete eng mit dem Amt für Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung zusammen und hat von Beginn an maßgeblich an den Konzeptionen mitgewirkt. Das zentrale Marketing für Pforzheim ist ein weiteres Aufgabengebiet des Eigenbetriebs. 2012 wurden die Umbaumaßnahmen zur Einrichtung des Innenstadtrings, die 2011 starteten, fortgeführt. Federführend übernahm der WSP hier die Koordinierung des Baustellenmarketings. Informationsflyer, Webseite sowie Baustellenschilder sind nur einige Bausteine des gesamten Marketing- und Kommunikationskonzeptes. Seine Erstaufführung feierte im Herbst 2012 der neue Imagefilm der Stadt Pforzheim. Unter Beteiligung ansässiger Unternehmen fängt der zehnminütige Streifen die schönsten Seiten Pforzheims ein. Der WSP übernahm die Gesamtkoordination des Projekts und verfügt damit nun auch über ein weiteres Marketinginstrument zur Positionierung und Vermarktung des Wirtschaftsstandorts Pforzheim. In der Geschäftsleitung war das Jahr 2012 zudem durch einen personellen Wechsel geprägt. Zum 30. Juni 2012 schied Dr. Christoph Dickmanns als Direktor und Betriebsleiter des WSP aus. Nach einer kom-

Stanztec im CCP missarischen Geschäftsführung durch Reiner Müller (Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung) trat Oliver Reitz zum 1. Oktober 2012 sein Amt als neuer WSP-Direktor an.

Wirtschaftsförderung

Ein wichtiger Baustein der Aktivitäten der Wirtschaftsförderung war auch im Jahr 2012 die Entwicklung des vorhandenen Unternehmensbestandes. Eine Vielzahl an Unternehmen und Investoren haben beim „Unternehmer Service Pforzheim“ (USP) – der zentralen Anlaufstelle für Unternehmen - mit den unterschiedlichsten Anliegen aktiv Unterstützung und Beratung erfahren. Als ideale Plattform zum Meinungsaustausch und Netzwerken dienten auch 2012 zahlreiche persönliche Unternehmenskontakte - bei Gesprächen auf Messen und bei Besuchen in den Betriebsstätten vor Ort - sowie die gut besuchte Veranstaltungsreihe „Unternehmerfrühstück“. Im Innotec Pforzheim – Zentrum

für Software, Technik und Design wurden 2012 innovative Start-Ups und Jungunternehmen auf vielfältige Weise gefördert und unterstützt. Als neues Veranstaltungsformat für die im Gründerzentrum beheimateten Unternehmen etablierte das Innotec-Team das Innotec-Frühstück, das als ungezwungene Netzwerkplattform auf erfreulichen Zuspruch stieß. Bei der Ansiedlung neuer Unternehmen hat der Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr zahlreiche Firmen beraten und in seiner Funktion als Verfahrenslotse bei Kontakten zu Fachämtern unterstützt. Als wichtiges Instrument erwies sich das „WSPImmobilienportal“. Mit der Gründung der FachkräfteAllianz Pforzheim Nordschwarzwald – einer der ersten Allianzen dieser Art in Baden-Württemberg – wurde im Juni 2012 die Basis für ein gezieltes und effizientes Vorgehen im Bereich der Fachkräftesicherung geschaffen. In Kooperation mit der

47

regionalen Wirtschaftsförderung hat der WSP EU- und Landesmittel für die Einrichtung einer regionalen Koordinierungsstelle akquiriert. Die Koordinierungsstelle initiiert, steuert und begleitet fortan beim WSP Projekte und Aktivitäten im Bereich Fachkräftesicherung mit dem Ziel, den ansässigen Unternehmen Möglichkeiten aufzuzeigen, trotz der demografischen Entwicklung künftig qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ausreichendem Maße rekrutieren bzw. beschäftigen zu können. Im Rahmen der Cluster-Initiative HOCHORM – einem Angebot für die Pforzheimer Unternehmen im Bereich der Präzisionstechnik (Metallverarbeitung, Dental- und Medizintechnik) – führte die Wirtschaftsförderung zusammen mit der Hochschule Pforzheim erstmals die Fachtagung „Pforzheimer Werkstofftag“ durch – mit einem bundesweiten Teilnehmerkreis. Aufgrund der positiven Resonanz der Unternehmen in den Vorjahren realisierte die Wirtschaftsförderung 2012 zudem wieder zahlrei-

che HOCHFORM-Messeaktivitäten, bei der MEDTEC Europe in Stuttgart, der Hannover Messe, der Stanztec in Pforzheim, der Compamed in Düsseldorf und erstmals im europäischen Ausland – bei der Micronora in Besançon, Frankreich. Unter dem Motto „Gold. Stadt. Pforzheim. – Unsere Unternehmen sind Gold wert.“ feierte der WSP mit einem Gemeinschaftsmessestand bei der Leipziger Schmuckund Uhrenmesse Midora Premiere - gemeinsam mit neun mitausstellenden Unternehmen. Mit von der Partie war zudem der WSP-Geschäftsbereich Tourismusmarketing, der den Auftritt mit Hinweis auf die Pforzheimer Schmuckwelten und das Schmuckmuseum um die touristische Darstellung der Goldstadt ergänzte. Der Messeauftritt bei der Midora diente als Startschuss für weitere Messeaktivitäten im Bereich Schmuck und Uhren. Bei der 2012 bereits zum zweiten Mal durchgeführten Schüleraktion „Offen für morgen“ öffneten zwölf Pforzheimer Unternehmen in den

ITB 2012 (Foto WSP)

Sommerferien ihre Tore.

Tourismusmarketing

2012 hat der WSP-Geschäftsbereich Tourismusmarketing Pforzheim mit unterschiedlichsten Aktivitäten im In- und Ausland präsentiert sowie zahlreiche Projekte umgesetzt. Auf den Tourismusmessen CMT, BIT, ITB und RDA hat der Geschäftsbereich die Highlights Pforzheims ansprechend in Szene gesetzt. So präsentierte sich die „Goldstadt“ im März auf der ITB in Berlin „glänzend kreativ“, u. a. mit einer TapeArt-Live-Performance von Pforzheimer Designerinnen. Im April wurde, zusammen mit der Region Pforzheim und dem Kreis Calw, die offizielle Einweihung des „Teilabschnitts Süd“ der internationalen Kulturwanderroute „Hugenotten- und Waldenserpfad“ gefeiert. Auf der Veranstaltung „Germany Travel Mart“, der wichtigsten touristischen Incoming-Veranstaltung für das Reiseland Deutschland, präsentierte sich Pforzheim Reiseeinkäufern und Journalisten. Am 6. Mai veranstaltete der Geschäftsbereich in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein und der Schwarzwald Tourismus GmbH erstmals ein „WanderOpening“ ein Wanderevent, das im gesamten Schwarzwald von verschiedenen Wanderorten präsentiert wurde. Der 3. Naturpark-Markt auf dem Vicenzaplatz im Enzauenpark ließ am 3. Juni wieder alle Zeichen auf „grün“ stehen. Besonderer Schwerpunkt lag auf regionalen Schwarzwälder Spezialitäten.

Motorissimo

48

OechsleFest 2012 (Foto Tilo Keller) Der Geschäftsbereich unterstützte zudem die Organisatoren der Vorderladerschützen-Weltmeisterschaft in Pforzheim und stellte auf dem Gelände einen Info-Stand bereit. In Fortsetzung des Jubiläumsjahres „Automobilsommer 2011“ hat das Tourismusmarketing die „Bertha Benz Challenge 2012“ am 15. und 16. September ausgerichtet. Vom 1. bis zum 3. September organisierte das Tourismusmarketing zusammen mit dem WSPGeschäftsbereich Wirtschaftsförderung erstmalig einen Gemeinschaftsmessestand auf der „MIDORA“, der internationalen Uhren- und Schmuckmesse in Leipzig. Dabei wurde der „Gold.Stadt. Pforzheim.“-Stand seinem Motto vollends gerecht - mit neun mitausstellenden Unternehmen, dem „Goldenen Porsche“ der Schmuckwelten Pforzheim und einem Holo-

gramm-Display des Schmuckmuseums Pforzheim. Die Tourist-Information Pforzheim ist seit August Betreiber eines öffentlichen Hotspots. Darüber hinaus bietet der Geschäftsbereich seit September eine touristische „Pforzheim-App“ mit Informationen über die Goldstadt. Gemeinsam mit lokalen Leistungsträgern, wie dem Schmuckmuseum Pforzheim, den Schmuckwelten Pforzheim und dem Kulturamt, hat das Tourismusmarketing diverse Angebote entwickelt. Aktuelle Prospekte lieferten darüber hinaus zielgruppenspezifische Informationen rund um die Stadt.

Citymarketing

Das Oberzentrum Pforzheim als vitale Einkaufs- und Erlebnisstadt stärker in das Bewusstsein von Bürgern und Besuchern zu rücken, die

Frequenz in der Pforzheimer City zu steigern und deren Kaufkraft zu stärken, waren die wesentlichen Ziele des WSP-Geschäftsbereichs Citymarketing im Jahr 2012. Hierzu wurden zahlreiche Projekte, Aktionen und Großveranstaltungen durchgeführt. Verkaufsfördernde Maßnahmen wie die Verkaufsoffenen Sonntage, „Goldstadtfieber“ und „10. Pforzheimer Wirtschaftswunder“, die Lange Einkaufsnacht im Dezember und die Weihnachtsaktion „Schmucke Momente“ trugen zu einer spürbaren Imageverbesserung und Belebung der Pforzheimer City bei. Als eindeutige Publikumsmagneten haben sich das „27. OechsleFest“ und die Eisbahn „City on Ice“ etabliert. Sowohl beim „CityLauf“ als auch beim „38. Pforzheimer Gruschtelmarkt“ konnten die Teilnehmerzahlen gesteigert werden. Im Enzauenpark fanden zudem der „Große Kindertag“ und

49

das „14. Große Lichterfest“ positiven Anklang. Das Musikfestival „Nightgroove“ und die „VAUDE TransSchwarzwald“ komplettierten das vielfältige Veranstaltungsangebot des WSP-Geschäftsbereichs. 2012 hat das „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert. Grund genug, einen genaueren Blick auf das erfolgreiche Konzept zu werfen: Mit dem „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ wird die für Pforzheim typische Architektur der Nachkriegszeit - geprägt durch den rationalen Wiederaufbau und die Funktionalbauten - in das Bewusstsein der Besucher gerückt und so die Identität zur eigenen Stadt gestärkt. Mit der Veranstaltung soll an Lebensgefühl, Ereignisse und Errungenschaften der Wirtschaftswunderzeit erinnert werden. Denn mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der D-Mark freuten sich die Bürger über das erste Telefon, den ersten Fernseher oder das erste Auto. Der Rock’n’Roll hatte nun auch Deutschland „im Griff“ und verbreitete hierzulande ein neues Lebensgefühl. Diese Aufbruchstimmung fand im Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 ihren Höhepunkt. So spiegelte das letztjährige Rahmenprogramm zum „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ mit Live-Musik, Oldtimerausstellung und Pettycoat-Wettbewerb den positiven Zeitgeist der 1950er- und 1960erJahre wider. Der eindeutige thematische Fokus auf die Wirtschaftswunderzeit hat zu einem kontinuierlichen Aufbau einer Markenveranstaltung geführt, eine Imageverbesserung Pforzheims als Erlebnis- und Einkaufsstadt bewirkt und Pforzheim im Wettbewerb mit

Hochschule (Foto Hochschule Pforzheim, Ulrike Kumm) den konkurrierenden Großstädten Stuttgart und Karlsruhe sowie mit den umliegenden Mittelzentren gestärkt.

Hallen und Messen

Als operatives Organ des WSP-Geschäftsbereichs Hallen und Messen ist die Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) die Betreibergesellschaft des CongressCentrum Pforzheim (CCP) und des Eissportzentrums St. Maur-Halle. Das CCP ist als Tagungs- und Kongressstätte gut am Markt eingeführt und genießt bei den Kunden einen ausgezeichneten Ruf, was nicht zuletzt die hohe Zahl an Stammkunden belegt. Das Eissportzentrum St. Maur-Halle ist wichtiger Bestandteil des sportlichen Freizeitangebots der Stadt Pforzheim. Das Veranstaltungsaufkommen im CCP verringerte sich auf hohem Niveau leicht um knapp 3 % auf 463 (Vorjahr 478) Veranstaltungen. Davon entfielen 41 % aller Veranstaltungen auf den Bereich „Tagungen und Kongresse“. Im Vergleich

zum Vorjahr blieb die Anzahl der Tagungen und Kongresse mit 190 konstant. Aufgrund des geringeren Tourneeangebotes reduzierten sich die kulturellen Veranstaltungen um 11 % auf 58 (Vorjahr 65). Ein Rückgang beim kulturellen Angebot wirkt sich daher auch bei den Besucherzahlen aus: Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Anzahl der Besucher um rund 6 % auf 128.186 (Vorjahr 136.880). Auch im Geschäftsjahr 2012 wird die Bedeutung des CCP als wichtiger Wirtschaftsfaktor deutlich. Maßgeblich hierfür ist die hohe Anzahl an Tagungen und Kongressen – der Kaufkraftzufluss allein durch die Tagungs- und Kongressbesucher sowie die Aussteller und Besucher der Messen bzw. Ausstellungen betrug etwa rund 10,0 Mio. €. Die Anzahl der Raumbelegungen erhöhte sich im Vergleich zu 2011 trotz eines leichten Rückgangs beim Veranstaltungsaufkommen um über 7 % auf insgesamt 1.236. Im März 2012 feierte die „MomenTour®“ im CCP ihre Premiere. Die

50

von der PKM GmbH konzipierte Publikumsmesse für den Kurzund Tagestourismus besetzt eine Nische, die von den großen Tourismusmessen nicht bedient wird. Rund 45 Aussteller aus einem Umkreis von höchstens drei Fahrstunden äußerten sich höchst zufrieden über den Messeverlauf, und auch die 2.800 Besucher waren vom Angebot überzeugt.

Die Zahlenbasis für eine weitere, von Pforzheimer Mietern und Vermietern gleichermaßen geschätzte Publikation – den Pforzheimer Mietspiegel – wurde im Oktober durch die Erhebung der hierfür notwendigen Daten gesetzt. Sonderschriften wie Wahlanalysen oder Prognosen runden das Profil der wissenschaftlichen Schriftenreihe der Kommunalen Statistik ab.

Seit 2009 wird das Eissportzentrum St. Maur-Halle von der Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH ganzjährig betrieben. Im Jahr 2012 wurden an 189 (Vorjahr 205) Veranstaltungstagen insgesamt 416 (Vorjahr 455) Veranstaltungen durchgeführt.

Auch im Jahr 2012 bildete der Zensus 2011 einen gewichtigen Schwerpunkt, der im zweiten Quartal vorerst erfolgreich und plangemäß abgeschlossen werden konnte. Die hieraus zu gewinnenden zentralen Erkenntnisse wie die neue amtliche Einwohnerzahl und Informationen über die Bildungs- und Berufsstruktur der Pforzheimer Bevölkerung werden für die Mitte des Jahres 2013 von zahlreichen Akteuren und Abteilungen der Stadtverwaltung erwartet.

Kommunale Statistik

Zusammenhänge sichtbar machen, Veränderungen visualisieren, zentrale Indikatoren identifizieren, Aktuelles beobachten und dabei Zukünftiges nicht aus dem Blick verlieren: Fundierte Entscheidungen und strategische Planungen bedürfen einer soliden Basis. Das Zurverfügungstellen abgesicherter und nach wissenschaftlichen Methoden generierter und aufbereiteter Zahlen und Analysen für nahezu alle Bereiche der Verwaltung und Politik stellt die Kernaufgabe des Geschäftsbereichs Kommunale Statistik dar. Regelmäßige statistische Veröffentlichungen wie die Statistischen Halbjahresberichte, das Bevölkerungsheft oder das Statistische Jahrbuch versammeln Kennzahlen sowie Statistiken von A wie Arbeitslose bis Z wie Zuwanderung; sie bilden Arbeitsgrundlage und Entscheidungshilfen für Kommunales Handeln in Pforzheim.

Ebenfalls im Frühjahr 2012 führte die Kommunale Statistik im Rahmen der Aktivitäten der „Fachkräfte-Allianz Region Pforzheim“ eine breit angelegte Befragung von Arbeitnehmer/-innen in der Region durch. Die auf diesem Wege gewonnenen Informationen reichten von Kinderbetreuung über Mobilität und Gesundheitsförderung und generierten zahlreiche Hinweise darüber, wie die Menschen in Pforzheim aktuell und in Zukunft arbeiten wollen. Von der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen der Stadtverwaltung zeugen auch Projekte wie die enge Einbindung der Kommunalen Statistik in den 2012 gestarteten Prozess der Strategischen Sozialplanung. Im Herbst vergangenen Jahres

führte die Kommunale Statistik in diesem Zusammenhang eine breit angelegte Bürgerbefragung zu den Themen Migration und Integration durch, die Lebenseinstellungen und Erwartungen der Pforzheimer/innen mit Migrationshintergrund untersuchte.

Kreativwirtschaft

Im Jahr 2012 standen für den Geschäftsbereich Kreativwirtschaft der Umbau des ehemaligen EmmaJaeger-Bades zum Kreativzentrum Pforzheim sowie die kontinuierliche und nachhaltige Weitentwicklung der Clusterinitiative CREATE! PF zur Förderung der Kreativwirtschaft im Fokus. Da Kreativität und Design einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel der Stadt beitragen, verfolgt der seit 2010 bestehende Geschäftsbereich mit Hilfe von Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg das Ziel, den Kreativstandort Pforzheim in Kooperation mit regionalen Akteuren nachhaltig zu stärken und überregional zu positionieren. Das monatlich stattfindende Netzwerktreffen „Creative After Work“ wurde 2012 inhaltlich neu ausgerichtet. Jedes Treffen hat einen thematischen Schwerpunkt, zu dem ein Gastreferent eingeladen wird. Insgesamt fanden 2012 acht „Creative After Work“-Veranstaltungen statt - mit großer Resonanz. Ein neu eingeführtes Veranstaltungsformat ist der „Creative Business Roundtable“, der am 14. Juni 2012 in Kooperation mit BadenWürttemberg Connected e.V. (bwcon) und dem Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg seine Premiere hatte. Beim „Creative Business Roundtable“ stellen Ex-

51

Creative afterwork (Foto Winfried Reinhardt) perten Strategien und Perspektiven im Bereich Finanzierung vor. Darüber hinaus wurde für die Kreativschaffenden monatlich erneut der Sprechtag Orientierungsberatung in Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro des Kompetenzzentrums des Bundes für die Kulturund Kreativwirtschaft angeboten. Vom 12. bis 16. November fand in Kooperation mit der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, dem Royal College of Art London, dem Schmuckmuseum Pforzheim sowie den Pforzheimer Unternehmen G.Rau GmbH & Co. KG und Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG zum vierten Mal der Young European Talents-Workshop statt. Unter dem Motto „No Gold Please“ erarbeiteten 22 angehende Schmuckdesigner Ideen für die Verwendung der in der Medizintechnik eingesetzten Materialien Zirkoniumdioxid und Memory Me-

tall. Die Ergebnisse des Workshops wurden vom 17. November bis 2. Dezember 2012 in einer Sonderausstellung im Schmuckmuseum Pforzheim ausgestellt. Ein weiteres Kooperationsprojekt konnte der Geschäftsbereich 2012 mit der Hochschule Pforzheim realisieren. Fünf Studierenden wurde von Mai bis Oktober das Treppenhaus der ehemaligen Alfons-KernSchule zur Einrichtung eines temporären Cafés zur Verfügung gestellt: Das neu gegründete Café Roland leistet als zentraler Treffpunkt und Veranstaltungs- bzw. Ausstellungsraum für Studierende und Kreativschaffende einen wichtigen Beitrag zur Belebung des Quartiers an der Enz. Um die Stadt als innovativen Designstandort überregional zu präsentieren, konnten 2012 zum ersten Mal zwei Messeauftritte realisiert werden: CREATE! PF war vom 4.

bis zum 6. Mai 2012 auf der EUNIQUE - Internationale Messe für Angewandte Kunst und Design in Karlsruhe sowie vom 23. bis 25. November 2012 auf der blickfang Internationale Designmesse in Zürich vertreten. Seit dem Sommer 2011 laufen die Bauarbeiten im ehemaligen EmmaJaeger-Bad. In Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement der Stadt Pforzheim wurden 2012 die inhaltlichen Planungen für den Umbau vertieft und die Inbetriebnahme des Kreativzentrums vorbereitet. Bei allen Überlegungen standen insbesondere die spezifischen Anforderungen der zukünftigen Nutzer im Vordergrund. Die Fertigstellung ist im Sommer 2014 vorgesehen.

52

Feuerwehr Die Feuerwehr Pforzheim wickelte im vergangenen Jahr 1.920 Einsätze ab, die sich in 173 Brandbekämpfungen, 1.091 technische Hilfeleistungen und 656 Einsätze mit Kontrollfunktionen ohne weitere Tätigkeiten unterteilen. Dabei wurden 30 Personen aus lebensgefährlichen Zwangslagen gerettet. Insgesamt mussten 113 Personen an den Rettungsdienst übergeben werden. Für drei Menschen kam leider jede Hilfe zu spät. Chronologie spektakulärer Einsätze 2012: 5. Januar: Orkantief Andrea zieht durch die Region und hat zahlreiche Einsätze zu Folge, bei denen ein Feuerwehrmann verletzt wird. 19. Januar: Blitzeis, Bus rutscht ab und muss gesichert werden. 28. Januar Großbrand in der „Alten Post“ in Würm. 20. Februar: Einsetzendes Tauwetter nach langem Dauerfrost führt zu zahlreichen Wassereinsätzen. 22. Februar: Gefahrguteinsatz in Scheideanstalt auf der Wilferdinger Höhe. 2. März: Tiefgaragenbrand in der Nordstadt. 9. April: Großbrand in Galvanikbetrieb im Brötzinger Tal

30. Mai: Brand in Bio-Markt. 10. Juni: Lkw-Brand auf der BAB. 14. August: Kellerbrand in der Au. 27. August: Lkw-Unfall auf der BAB 26. September: Überlandhilfe beim Absturz eines Flugzeuges in Mühlacker 18. Oktober: Gefahrstoffaustritt, Batteriesäure aus Elektrostapler in Versandlager. 25. Oktober: Austritt von Silikonöl bei Lkw-Brand auf BAB. 27. Oktober: Zahlreiche Einsätze in Folge von Schneebruch.

9. April: Verkehrsunfall auf der BAB mit 15 beteiligten Fahrzeugen.

22. November: Ammoniakaustritt im Eissportzentrum Pforzheim.

9. April: Wohnungsbrand in der Südstadt.

15. Dezember: Vollbrand einer an ein Wohngebäude angebauten Garage in Huchenfeld.

12. April: Busbrand auf der Autobahn. 7. Mai: Dackel aus Fuchsbau gerettet. 13. Mai: Verletzte Person auf Güterwaggon.

16. Dezember: Brand im Vereinsheim der Gartenfreunde Buckenberg. 18. Dezember: Signal eines Rauchmelders verhindert größeren Schaden beim Brand in der Elektroverteilung in einem Mehrfamilienhaus.

53

Übungsteilnehmer „Enzhalde“ Neun Dienstunfälle waren bei der Abteilung Berufsfeuerwehr und drei Dienstunfälle bei der Freiwilligen Feuerwehr zu verzeichnen. Die Feuerwehrleitstelle für die Stadt Pforzheim und den Enzkreis alarmierte die Feuerwehren im Stadtund Landkreis zu 3.606 Einsätzen. Insgesamt wurden rund 270.000 Einzelvorgänge aus Notrufen, Störmeldungen, Unwetterwarnungen und Hintergrunddiensten in der Feuerwehrleitstelle abgewickelt. Am 31.12.2012 gehörten 82 hauptamtliche Kräfte der Abteilung Berufsfeuerwehr an, in den Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr waren 347 Männer und Frauen im Dienst für den Nächsten aktiv. 112 Jungen und Mädchen umfasste die Jugendfeuerwehr, 82 Musikerinnen und Musiker gehörten dem Musikzug an und 126 Angehörige der Alters- und Ehrenabteilung. Im Fachamt Feuerwehr waren zehn zivile Kräfte beSporttreff

Waldbrandübung „Rheinflut“ schäftigt. Am 13. Februar verstarb im 93. Lebensjahr Paul Hampel, der von 1960 an als hauptamtlicher Feuerwehrmann in der ständigen besetzten Wache und später bei der Berufsfeuerwehr tätig war. Wegen Erreichens der Altersgrenze ist im vergangenen Jahr der Hauptbrandmeister Reinhard Schnepf aus dem Dienst ausgeschieden. Am 5. November konnte Frau Margarete Giersberg, ehemalige Chefsekretärin im Fachamt, die auch noch regelmäßig ihre frühere Wirkungsstätte besucht, ihren 90. Geburtstag feiern. Am 30. März fand in der Hochfeldhalle in Huchenfeld die Hauptversammlung der Feuerwehr Pforzheim statt. Für ihre über 60-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr Pforzheim wurden Norbert Nonnenmann und Wolfgang Grassler mit einer Dankurkunde des Oberbürgermeisters ausgezeichnet. Das Bevölkerungsschutzwarnsystem wurde im Oktober Siegreiche Triathleten

54

Vorstellung der neuen Fahrzeuge durch eine Sirenenprobe überprüft. 60 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen aus Pforzheim und dem Enzkreis nehmen in einem gemeinsamen Einsatzverband an der Hochwasserübung „Rheinflut“ des Regierungspräsidiums teil. Public-Viewing-Veranstaltungen wurden von den Einsatzkräften der im Katastrophenschutz tätigen Organisationen betreut. Das 4. Bevölkerungsschutzgespräch wurde durchgeführt und in der landesweiten Projektgruppe „Stromausfall“ wird mitgearbeitet. Das Übungsgelände Hohberg konnte mit neuer Wasserver- und –entsorgung sowie einer neuen Stromversorgung aufgewertet werden. Entsprechend der Weisheit „Viele Köche verderben den Brei“ gestalten sich die weiteren Planungen zur Schaffung einer Integrierten Leitstelle schwierig. Im Berichtswesen konnte die Einsatznachbearbeitungssoftware der Fa. LIS in Betrieb genommen werden.

Die Feuerwehr war mit einem Stand auf der Immobilienmesse IMMO im CCP vertreten, an dem neben den üblichen Themen wie Rauchmelder und Lagerung gefährlicher Stoffe im Haushalt auch über Brände in Photovoltaikanlagen informiert wurde. Im Juli besuchte eine Delegation der Partnerstadt Irkutsk auch die Feuerwache und lud eine Jugendfeuerwehrgruppe aus Pforzheim zu einem Besuch der Feuerwehr Irkutsk ein. Die Feuerwehr auf der IMMO

55

Mitgliedern des Gemeinderates und Vertretern der beteiligten Firmen die vollzogenen Fahrzeugbeschaffungen vorgestellt werden. Ein Kleineinsatzfahrzeug, ein Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz, ein geländegängiger Einsatzleitwagen sowie ein Kommandowagen und ein Gerätewagen Transport ersetzen ihre in die Jahre gekommenen Vorgänger und sichern die Aufgabenerfüllung. Die Erneuerung der Atemschutzübungsstrecke in der Hauptfeuerwache konnte im Spätsommer abgeschlossen werden, sie optimiert und erleichtert das Leistungstraining von jährlich rund 500 Atemschutzgeräteträgern aus Pforzheim und der Umgebung. Ausbildung zum Sägeführer Im Rahmen der Aus- und Fortbildung wurden 230 Lehrgänge mit 2.027 Teilnehmern durchgeführt, davon 953 aus den Reihen der Feuerwehr Pforzheim. 11 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr hatten die Möglichkeit, in einem Brandübungscontainer das richtige Verhalten bei Bränden in Gebäuden zu trainieren. 130 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Waldbrandübung „Enzhalde 2012“. Im Vorbeugenden Brandschutz erfolgten 65 Brandverhütungsschauen und sechs Brandschutzunterweisungen mit 94 Teilnehmern. In der Brandschutzerziehung gab es 44 Veranstaltungen, die entweder auf der Hauptfeuerwache oder vor Ort durchgeführt wurden. Wiederholt hatte ein Angehöriger der Abteilung Berufsfeuerwehr Gelegenheit, ein Rettungswachenpraktikum bei der Feuerwehr in Lüdenscheid zu absolvieren. Diese Mal war es Sven Gebhard, der beim dortigen auf hohem Niveau arbeitenden Rettungsdienst Erfahrungen sammeln durfte und seine Erfahrungen einbringen konnte. Beim Führungskräfteseminar in Eutingen im Dezember standen die Themen „Ehrenamt und Migration“ sowie „Ausbildung“ auf dem Programm. In der Einsatzvorbereitung lag ein Schwerpunkt bei der Bearbeitung von Feuerwehreinsatzplänen. Zahlreiche Besprechungen zu Baumaßnahmen im Stadtgebiet fanden statt, die Ergebnisse hatten über 1.500 Änderungen oder Neuversorgungen im Einsatzleitrechner zur Folge. Im Juli konnten der Öffentlichkeit im Beisein von

Alle Feuerwehrgerätehäuser wurden einer Sicherheitsbegehung unterzogen. Parallel dazu erfolgte die nach Prioritäten geordnete Darstellung aller erforderlichen Maßnahmen an den Feuerwehrgebäuden auf der Grundlage des Feuerwehrbedarfsplans für das Bürgermeisteramt. Neben dem während der Arbeitszeit unter Anleitung einer ausgebildeten Übungsleiterin stattfindenden Dienstsport sind zahlreiche Beamte auch in ihrer Freizeit um die körperliche Fitness bemüht und nehmen erfolgreich an Wettbewerben teil. So war auch wieder ein Team aus Pforzheim in seiner Wertungsklasse beim Skyrun in Frankfurt siegreich. Ebenfalls eine großartige Leistung zeigte ein Team beim Karlsruher Triathlon, das in der Staffel den Sieg erringen und damit seinen Vorjahreserfolg wiederholen konnte. Im Oktober fand der traditionelle Sporttreff der Berufsfeuerwehr statt. Mit der Herausgabe der Ausgaben 31 und 32 des Informationsheftes „kübelspritz“ setzte der Stadtfeuerwehrverband seine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit fort. Gefahrstoffaustritt

56

Goldstadtbäder

Die Goldstadtbäder wurden im Jahr 2012 von 564.452 Gästen besucht. Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau (567.882 Besucher). Besonders erfreulich ist der Anstieg bei den beiden Freibädern auf einen 6 Jahre Höchstwert mit 108.482 Besuchern. Nachdem die Saison eher mäßig gestartet war, hat der Sommer im Ferienmonat August noch für einen versöhnlichen Ausgang gesorgt. Der Besucheranstieg bei den Freibädern (30,4 %) liegt über dem Durchschnitt der Freibäder in Baden-Württemberg (23,0 %). Zu dieser positiven Entwicklung hat sicherlich auch das neue Kinderplanschbecken im Wartbergbad beigetragen, das zur Saisoneröffnung mit einem großen Kinderfest am 11. Mai eingeweiht wurde. Das Emma-Jaeger-Bad wurde von 218.382 Badegästen besucht. Durch die Schließung der Alten Halle im Juni 2011 kam es zu einem Rückgang von 21.400 Badegästen, der aber aufgrund einer Besucherwanderung, durch die Wasserwelten und durch Stadtteilbäder aufgefan-

gen werden konnte. Die Stadtteilbäder Brötzingen, Buckenberg, Eutingen und Huchenfeld wurden im Jahr 2012 von 237.588 Gästen besucht. Im Stadtteilbad Huchenfeld konnte der Höchstwert des Besucherzustroms aus dem Jahr 2011 nicht ganz erreicht werden, da der Zeit- und Kostenaufwand für einige Schulen zu hoch war. Das Blockheizkraftwerk in Eutingen lief auch im 2. Betriebsjahr über 6.600 Stunden und produzierte Strom und Wärme für das Hallenbad, die Karl-Friedrich-Schule und das Mehrzweckgebäude. Für das Bad bedeutet dies, dass sich die Energiekosten, die 2009 vor Inbetriebnahme der Anlage noch 84.200 EUR betragen haben, auf 40.700 EUR im Jahr 2012 halbieren ließen. Der Gemeinderat hat am 26.07.2012 das Bäderstrategiekonzept 201220 verabschiedet und damit den Rahmen für künftige Maßnahmen abgesteckt. Folgende Maßnahmen wurden 2012 durchgeführt oder zumindest begonnen:

Reaktivierung des Kinderplanschbeckens im Wartbergbad mit eigenständiger Technik Durch die eigenständige Technik des Kinderplanschbeckens im Wartbergbad konnte die Wassertemperatur des Planschbeckens auf die für Kleinkinder erforderlichen 25 Grad Celsius eingestellt werden. Das Wasser wird in den kühlen Nachtstunden im Schwallwasserbehälter unterirdisch auf Temperatur gehalten, so dass Energie eingespart wird. Erneuerung der gesamten Badewassertechnik im Stadtteilbad Buckenberg Kurz vor den Sommerferien ist einer der 40 Jahre alten Badewasserfilter im Stadtteilbad Buckenberg durchgebrochen. Daraufhin musste die gesamte Technik (Filter, Umwälzung, Dosierung, elektronische Steuerung und Beckenheizung) erneuert und für geringeren Energieverbrauch umgerüstet werden. Das Bad konnte schon eine Woche nach

57

Ende der Sommerferien wieder in Betrieb gehen. Beginn des 3. Sanierungsabschnittes am Betriebsgebäude im Nagoldbad Nach den Sommerferien sollten die Bauarbeiten für den 3. Sanierungsabschnitt im Nagoldbad beginnen. Da jedoch die Genehmigung des städtischen Haushalts noch ausstand, konnte erst spät mit der Planung und Ausschreibung und schließlich im Dezember 2012 mit dem Abbruch der WC- und Duschenanlagen im Mittelteil des Betriebsgebäudes gestartet werden. Erneuerung der Fassade auf der Westseite der Wasserwelten im EJB An der Westfassade der Wasserwelten hatten sich Teile der gefliesten Fassade gelöst, so dass kurzfristig eine Absicherung und dann eine energetisch sinnvolle neue Fassade angebracht werden mussten. Auch hier hat der lange kalte Winter eine zeitliche Verzögerung verursacht. Marketing Seit Mitte des vergangenen Jahres werden die Goldstadtbäder intensiver als zuvor vermarktet. Ein neu

er Mitarbeiter mit entsprechenden Fachkenntnissen hat Grundlagendaten und Vermarktungs-Strategien entwickelt.

befragt wurden. Erfreulich ist eine Gesamtzufriedenheit (vollkommen zufrieden oder zufrieden) über alle Betriebsstätten von 84,6 %.

Die Vermarktung der Goldstadtbäder Pforzheim zielt darauf ab, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen und einen Besuch der Pforzheimer Bäder für jeden Bürger attraktiv zu machen. Dies wird durch den Slogan „Erholung, Spaß und Sport“ wiedergegeben.

Auf Grundlage dieser Befragung und einer Analyse der Besucherzahlen soll in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim eine Vermarktungsstrategie in Form einer Seminararbeit durch die Studierenden entwickelt werden.

Die Grundlagen für eine erfolgreiche Vermarktung wurden gelegt. Hierzu zählen die Festlegung eines Corporate Designs (Farben, Welle, modifizierter Kreis) und der Aufbau von Strukturen. Dies betrifft die Themen Rechte, erforderliche Computer-Programme, Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern und das Nutzen von Einsparpotenzialen. Die neu eingerichtete Online-Buchung für die Kursangebote hat zu einer steigenden Nachfrage geführt. Um Werbemaßnahmen möglichst gezielt und effizient gestalten zu können, führte die Firma Hagstotz ITM GmbH im Auftrag der Goldstadtbäder eine repräsentative Telefonbefragung durch, bei der 500 Probanden zu den verschiedenen Betriebsstätten der Goldstadtbäder

Im Jahr 2012 wurden auch viele erfolgreiche Veranstaltungen durchgeführt. Neben der Einweihung des Kinderplanschbeckens im Wartbergbad fand auch erstmals ein 12-Stunden-Schwimmen mit Unterstützung des Wartbergbad Fördervereins statt. Weitere Veranstaltungen wurden in Kooperation mit dem Stadtjugendring, dem Theaterhaus Osterfeld und der Sparkasse Pforzheim Calw organisiert. In der Sauna des Emma-Jaeger-Bades finden nun regelmäßig Sauna-Themenabende statt, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen und immer sehr gut besucht sind.

58

Grünflächen- und Tiefbauamt 



                                                                                             Pflügerstraße zw. anlagen) ist auf der Gesamtachse Planung:  Hermannstraße u. die Erneuerung von Ver- und Ent Holzgartenstraße sorgungsleitungen (Kanal, Gas, Innenstadtring Achse Jahnstraße  Wasser, Strom, Telekommunikati/ Goethestraße  onsleitungen) Gegenstand des Teil- Vorgesehen ist die Umgestaltung  Neben umfangreichen straßenbau- projektes „Achse Jahnstraße 2013“. der Pflügerstraße zwischen Her technischen Veränderungen (Um- Es ist vorgesehen, für alle Gewerke mannstraße und Holzgartenstraße  eine gemeinsame Ausschreibung sowie die Hermannstraße zwischen bau von Verkehrsinseln, Bordsteinlagen, Anpassungen der der beteiligten Ämter und Eigenbe- Holzgartenstraße und Pflügerstra triebe (GTA, ESP und SWP) unter ße entsprechend dem bereits fertig Straßenentwässerungsanlagen,  Federführung des Grünflächen- gestellten Abschnitt im östlichen Gehwegerneuerungen,  Straßenbelagssanierungen, Her- und Tiefbauamtes zu erstellen. Die Bereich des Sanierungsgebietes  stellung von Straßenbegleitgrün / Maßnahme soll im Zeitraum April Stadtmitte Au - 1. Bauabschnitt  bis November 2013 umgesetzt wer- Pflügerstraße zwischen KreuzstraBaumpflanzungen,  ße und Hermannstraße. Die StraStraßenbeleuchtung, Lichtsignal- den.    

59

ßen werden als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Im Zuge der Umgestaltung der Straßen wird auch die Mauerkrone entlang der Enz zwischen Inselsteg und Altstädter Brücke saniert. Die Gehwege entlang der Ufermauer zwischen Pflügerstraße und Altstädter Brücke werden ebenfalls umgebaut. Diese Maßnahme soll als außerordentliche Instandsetzung im Anschluss an die Sanierung der Mauerkrone durchgeführt werden. Die genannten Baumaßnahmen sind Bestandsteile der Umgestaltungsmaßnahmen innerhalb des Sanierungsgebietes Innenstadt Südost und erhalten Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm. Sanierung Kelterstraße zw. Wilferdinger Straße u. Baumannbrücke Sämtliche Fahrbahnbeläge werden ausgetauscht. Sie werden in einer Tiefe von 4 – 8 cm abgefräst. Danach erfolgt der Einbau eines lärmoptimierten Fahrbahnbelages mit 8 cm Binder 0/16 HSF und 2,5 cm Deckschicht LOA 5D. Soweit möglich erfolgt der Einbau der bituminösen Binder- und Deckschicht auf der bestehenden Binderschicht

nach Abfräsen der vorhandenen Deckschicht im Hocheinbau. Die Bordsteine werden – wo notwendig – entweder in der Höhenlage korrigiert oder durch HB 15 neu ersetzt. Im Bereich der mangelhaften Entwässerungssituation werden Entwässerungsbordsteine mit innen liegendem Gerinne (ACO Kerb Drain o.glw.) vorgesehen. Die vorzusehenden Sinkkästen sollen in der Lage möglichst dort vorgesehen werden, wo die alten Standorte waren, um den Anschluss zu vereinfachen. Alle anderen vorhandenen Sinkkästen sollen durch neue mit Abdeckungen im Format L-Kord 30x50 cm ersetzt werden. Punktuell wird auch der Gehwegbelag ausgetauscht, vorhandene Grünstreifen werden erweitert um Baumneupflanzungen zu ermöglichen. Lessingstraße – östlicher Teilabschnitt Der herzustellende Abschnitt der Lessingstraße erstreckt sich über eine Gesamtlänge von ca. 140 Meter. Die Straße ist als Stichstraße mit einem ungegliederten Querschnitt und in der Regel mit einer befestigten Straßenbreite von 4,75 Meter zwischen den seitlichen

Lessingstraße (Bestand 1)

Bordeinfassungen vorgesehen. Die Herstellung der Straße bedingt einen Eingriff in die angrenzenden Baugrundstücke. Dieser wird entlang der Nordseite als Geländeeinschnitt und überwiegend als Böschung ausgeführt. Am östlichen Ende der Straße wird eine Wendeanlage mit einer Breite von 15,05 Meter gebaut. Die Abmessungen der Wendeanlage ermöglichen, dass übliche 3-achsige Müllfahrzeuge dort mit ein- oder zweimaligem Zurückstoßen wenden können. Die Abstützung zu dem nördlich angrenzenden Gelände erfolgt mit einer bis zu 4,30 Meter hohen Mauer, die im unteren Abschnitt bis ca. 2,00 Meter Höhe aus Steinschichtungen, im darüberliegenden Abschnitt aus einem mit Stahlkörben bewehrten Erdkörper besteht. Die Wand wird nach Fertigstellung mit begrünt. Radweg Kieselbronner Straße Der Radweg ist ca. 450m lang und verläuft etwa auf gleicher Höhe wie die Kreisstraße. Zwischen Fahrbahn Kreisstraße und Radweg ist in der Regel ein ca. 2,0m breiter Grünstreifen, östlich des Radweges wird

Lessingstraße (Bestand 2)

60

das anfallende Oberflächenwasser über eine Entwässerungsmulde zur Versickerung oder bei größeren Niederschlägen zur Querung an das Muldensystem Buchbusch, das in den Geisbach führt, angeschlossen. Im Norden an der Kreisgrenze wird der bestehende Durchlass verlängert, so dass auch das in Kieselbronn anfallende Oberflächenwasser abgeführt werden kann. Besonderheit: Im Bereich des Flst. Nr. 6462 war der für den Bau des Radweges erforderliche Grundstückserwerb nicht zu erreichen, dort rückt der Radweg bis zu 1m an die Fahrbahn der Kreisstraße heran, und wird auf einer Länge von ca. 20m auf eine Breite von 1,50m eingeengt. In diesem Abschnitt wird anstelle der offenen Mulde eine Verlängerung der Verrohrung geplant.

Massnahmen im Bau: Umbau der Kaiser-Friedrich-Straße (KF) zw. Jugendverkehrsschule u. Alexander-Wellendorff-Straße – 1. Bauabschnitt

Zurzeit läuft der Umbau der KF im Bereich zwischen Benckiserstraße und Alexander-Wellendorff-Straße. Bedingt durch die Aufrechterhaltung einer Richtungsfahrspur gen Westen und Zwangspunkte bei der Abwicklung des Werkverkehrs bei Fa. Rau sind nur kleinere Bauabschnitte innerhalb des derzeitig beauftragen 1.Bauabschnittes möglich. Der anstehende Umbau, die Tieferlegung von ganzen Kabeltrassen und teilweise Erneuerung des Leitungsnetzes machen jedoch zuvor die Fertigstellung der Baustraße (erste Asphalttragschicht, ohne Binder und Deckschicht) erforderlich. Erst danach können die Kabel entsprechend den Erfordernissen in den Gehwegbereichen aufgenommen und neu verlegt werden. Lediglich Querungen der Fahrbahn werden derzeit Zug um Zug an den durch die Versorgungsträger angegebenen Stellen mit eingebaut. Die Kabelverlegungen, unter anderem ein neues 20KV-Kabel im nördlichen Gehweg, sollen auf Wunsch der Betreiber in möglichst großen

ZOB

muffenlosen Abschnitten realisiert werden. Der Arbeiten am nördlichen Gehweg sind vorrangig auszuführen und herzustellen, weil erst nach Umschaltung und Inbetriebnahme des neuen 20KV-Kabels das im südlichen Gehweg liegende alte Kabel außer Betrieb gehen kann. Im letzten Abschnitt folgen die Bauarbeiten am südlichen Gehweg analog den Arbeiten wie zuvor beschrieben. Die restlichen Arbeiten an der Fahrbahn, also Einbau der Binder- und Deckschicht, folgen am Schluss, um diese nicht durch die sonstigen Tiefbauarbeiten vorzeitig bereits wieder zu beschädigen. Erschließung Buchbusch Durch die Ansiedlung von Amazon war die Durchführung der Straßenarbeiten im Jahre 2012 in einem äußerst engen Zeitrahmen erforderlich gewesen. Zeitweise wurde dabei in drei Bauabschnitten von verschiedenen Straßenbaufirmen gleichzeitig gebaut. Die Zeitvorgaben für die Ansiedlung des Investors konnten alle eingehalten werden. Baulich fertig (bis auf das Verkehrsgrün) sind heute über 2,6 km Straßen (zum größten Teil beidseitig begleitet von Parkstreifen und Gehwegen) dazu gehören zwei Kreisverkehre und der signalgesteuerte Verkehrsknotenpunkte B294 sowie ca. 1,3 km asphaltierte Feldwege. Damit sind bereits ca. 93% der Straßen und rund 50% der asphaltierten Wege baulich fertig hergestellt. Die restlichen Feldwege werden voraussichtlich Ende April 13 fertig sein. Der einzige noch fehlende Straßenabschnitt, die Sackstraße „Im Buchbusch“ (ca. 190 m) im Südwesten des Baugebietes befindet sich derzeit in der Ausschreibung.

61

ZOB Der Verkehrsknotenpunkt B10/ B294/B294 befindet sich derzeit im Bau. Um den Durchgangsverkehr weitgehend aufrecht erhalten zu können wurde der Verkehrsknotenpunkt in zwei Bauphasen/ Abschnitte aufgeteilt. Die Hauptphase I (nördlicher Abschnitt des Verkehrsknotens) wird voraussichtlich bis Mitte April 13 abgeschlossen sein. Die darauf folgende Hauptphase II (südlicher Abschnitt des Verkehrsknotens)im Juni 13. Im unmittelbaren Anschluss daran soll mit dem Bau der Verkehrsflächen (Busspuren und Bussteige) des Zentralen Omnibusbahnhofes begonnen werden.

Abgeschlossene Baumassnahmen: Erneuerung Oberer Wingertweg Der schlechte Straßenzustand, vor allem zwischen Hetzenbergweg und Kreuzsteinallee, bedingte eine Sanierung des Belages und der Gehwege. In großen Teilen waren der Belag und die Bordsteine abgängig. Die Entwässerungseinrichtungen waren ebenfalls größtenteils

zusammengebrochen und funktionierten nur noch unbefriedigend. Ziel der Maßnahme war das Herstellung eines hochwertigen, schadensfreien, verkehrssicheren und tragfähigen Straßenbelags, sowie die Gewährleistung der Entwässerung. Die Fahrbahn mit einer Fläche von ca. 2.500 m², sowie die Gehwege mit einer Gesamtfläche von ca. 1.200 m², wurden komplett ausgebaut. Zudem wurden zwei Baumpflanzquartiere mit insgesamt 4 Bäumen neu hergestellt. Erneuerung Weiherbergstraße Die Weiherbergstraße war in einem Zustand, der baulich nicht mehr den Ansprüchen an eine verkehrssichere Straße genügte. Der südliche Gehweg wurde in der Regel weitgehend zugeparkt. Die Stützmauer am nördlichen Fahrbahnrand sowie das Geländer waren sanierungsbedürftig. Der Straßenquerschnitt wurde neu aufgeteilt: Auf den südlichen Gehweg wurde zu Gunsten eines durchgehenden Längsparkstreifens verzichtet. Der nördliche Gehweg

„Hinteres Tal“ - vorher

(mit Blick auf die Stadt) wurde aufgewertet und die Stützmauer erhielt eine neue Mauerkrone und ein neues Geländer. Neu hergestellt wurden ca. 1.060 m² Fahrbahnen, ca. 560 m² Gehwe ge, ca. 140 m² Parkflächen. Deckenerneuerung Tiefenbronner Straße zw. Wildpark und Seehaus Der Abschnitt der Tiefenbronner Straße (Kreisstraße 9800) zwischen Wildpark und Seehaus war vor allem im Fahrbahnrand- und mittelbereich durch Risse stark beschädigt. Weiterhin fehlte in mehreren Bereichen die Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche. Beschädigte Teile der Oberfläche wurden saniert, danach wurde eine neue Decke auf die vorhandene Fahrbahn aufgebracht, sowie Bankette, Angleichsflächen und Markierung hergestellt. Neu hergestellt wurden ca. 13.250 m² Fahrbahndecke, ca. 4.400 m Bankett

nachher

62

Erschließung „Hinteres Tal“ Nach einer Bauzeit von ca. 28 Monate fand im Oktober 2012 die Abnahme für der Ausbau der Straßen Hoheneckstraße, Felsenstraße, Untere Felsenstraße, Brückenstraße und Im Hinteren Tal statt. Mit dem Ausbau der Straßen wurden Straßenentwässerung und – beleuchtung, sowie Wasser- und Stromversorgungsleitungen erneuert. Wegen der Topografie war es notwendig, Stützmauern, Leitplanken und weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen herzustellen, bzw. vorzunehmen. Neu hergestellt wurden ca. 11.900 m² Fahrbahnen, ca. 1.050 m² Gehwege, ca. 500 m² Parkflächen, ca. 2.410 m² Grünflächen und Baumquartiere. Erschließung Hegenach – 1. Bauabschnitt – West Die Straßenbauarbeiten im Erschließungsgebiet Hegenach (Bauabschnitt I) wurden im April 2012 abgeschlossen. Fertig sind die nun die Straßen:  

• Großer Lückenweg • Lise-Meitner Weg • Kopernikusallee (westliche Hälfte) • Max-Brod-Weg • Georg-Büchner-Weg Erschließung Obere Hard Im Erschließungsgebiet Obere Hard konnten in der Zeit zwischen März und Anfang August 450 m Straßen in einer Breite von 6,50 m neu erstellt. Auf der Süd- und der Nordseite der Fahrbahn entstanden Längsparkplätze, unterbrochen durch Bauminseln, und Gehwege. Entlang der durch die Anlage der Straßen geschaffenen Mittelinsel gibt es einen Gehweg ohne Parkstreifen. Die Straße wurde an die Mittlere Hard angebunden und bekam zwei Zufahrten über die Industriestraße. Der nördliche Anschlußzweig der Oberen Hard ist provisorisch nur mit Asphalttragschicht und einem Gehweg ausgeführt worden, um später die entsprechenden Änderungen für den Anschluss an den geplanten Kreisverkehrsplatz „Bin-

                           

ne“ ohne übergroßen Aufwand herstellen zu können. In der Fahrbahn sind für die Versorgung der künftigen Betriebe Gas und Wasserleitung verlegt worden und in den Gehwegen, soweit erforderlich, Strom- und Telekommunikationsleitungen. Für die Ausleuchtung der Straßen konnte neueste LED-Technik auf den Beleuchtungsmasten montiert werden.

63

3. Verkehrstechnik Der Fachbereich 66-26 des Grünflächen- und Tiefbauamtes betreut die Lichtsignalanlagen (LSA) der Stadt. Das umfasst den gesamten Komplex von der Planung der Hard- und Software, über Umbauten, Wartungen und Bereitschaftsdienst. Sämtliche Programmierungen werden ebenfalls hier im Haus erstellt oder an geänderte Bedingungen angepasst. Das Jahr 2012 war für uns eines der Um- und Neubauten. Allein drei Steuergeräte kamen neu hinzu: die beiden Anlagen an der Autobahnausfahrt West und das am neuen Kreuzungspunkt B 294/ Buchbusch. Letztere wurde komplett von uns projektiert. Auch die Steuerung entstammt unserer Feder. Unser Gerätepark ist somit auf 119 Anlagen gewachsen.

und softwaretechnisch auf den neuesten Stand hochgerüstet, die in den Jahren 2000 bis 2011 angeschafft worden waren; also immerhin 38. Für zehn von ihnen war dieses Baugruppen-Update mit einer Komplettüberarbeitung der gesamten Programmierung verbunden. Die ursprünglich angesetzten Baumaßnahmen auf der Altstädter Brücke wurden auf 2014 verschoben, so dass die fertige Planung zunächst in der Schublade verbleibt. Allerdings muss sie aufgrund der im Dezember 2012 beschlossenen Ausweitung der blindengerechten Ausstattung ebenso komplett überarbeitet werden wie sämtliche noch ausstehenden Ampelumbauten auf dem zukünftigen Innenstadtring.

Immerhin zwei Steuergeräte wurden aber erneuert. Für die LSA an der Eutinger-/ Lindenstraße wurde dazu die Baustelle auf der Östlichen Um die Ersatzteilversorgung über- zum Umbauen genutzt. Das Gerät sichtlicher und die Programmie- an der Kreuzung Anshelm-/ Blürung einheitlicher zu gestalten, cherstraße wurde während der Arwurden all die Steuergeräte hard- beiten durch eine Baustellenanlage vertreten. Da LSA B 294/Buchbusch über die Blü-

cherstraße inzwischen ein Linienbus verkehrt, war der Gerätetausch unabdingbar, um die Eingriffe des ÖPNV in die Grünzeitverteilung zu ermöglichen. Die weitreichenden Änderungen der Verkehrbetriebe durch die neue Routenwahl der Linie 11 sowie zahlloser Umnummerierungen mussten geplant und umgesetzt werden, damit wir unseren Verpflichtungen aus dem Verkehrsvertrag nachkommen können. Komplett überplant und umprogrammiert wurden die Kreuzungsgeräte Wilhelm-BeckerStraße/ Hachelallee, Habermehl-/ Büchenbronner Straße, Brötzinger Brücke, Karlsruher Straße/ Kurze Steig und Wilhelm-Becker-Straße/ Untere Wilferdinger Straße. An den beiden letztgenannten wurden zusätzlich Induktionsschleifen auf der Karlsruher Straße ergänzt, um den Verkehrsablauf besser erfassen zu können. Auf Wunsch der Verkehrsbetriebe wurde darüber hinaus die Busbeeinflussung an der Kreuzung SanktGeorgen-Steige/ Hauffstraße überarbeitet sowie der neue Linienverlauf an der Dillsteiner-/ Jahnstraße in die Steuerung eingearbeitet. Um zu zeigen, dass wir nicht jede Idee selbst ausbrüten, hier ein paar Beispiele: Auf den Hinweis einer Bürgerin hin wurde die LSA Wurmberger-/ Tiefenbronner Straße umprogrammiert, um die Wartezeiten zu verkürzen. Eine frühere Einschaltung aller drei Fußgängeranlagen Büchenbronns wurde auf Anregung der dortigen Ortsverwaltung eingeführt. Der Wunsch der umbaugeplagten Nordstadtschule nach mehr Grün an einer Fußgängerfurt wurde ebenso entsprochen wie der Anregung eines Mitbürgers, die Warte-

64

zeit an der Fußgängerampel Ispringer-/ Hohenzollernstraße zu verringern. Da diese nun als sogenannte „Dunkelanlage“ funktioniert, wird zusätzlich noch Energie gespart. Unsere Bemühungen, die Stromkosten im Griff zu behalten, waren von Erfolg gekrönt. Nicht nur der Einsatz von Steuergeräten der neuesten Generation auch der inzwischen hohe Anteil von LEDEinsätzen in den Signalgebern (46%) trägt Früchte. Konventionelle Glühbirnen werden nur noch an 8% und die bereits stromsparende Niedervolttechnik an den verbleibenden 46% von Rot-Gelb-Grün verwendet. Somit konnte der Verbrauch trotz dreier Neuanlagen um weitere 6% gesenkt werden. Auch wenn unsere Ampeln aufgrund der turnusgemäßen Wartung und regelmäßiger Kontrollabfragen über den Verkehrsrechner gut gepflegt und sehr zuverlässig sind, sind Defekte unvermeidlich. Von den insgesamt 349 Störungen im Jahr 2012 wurden 130 während der Bereitschaftsdienstzeiten behoben. Es ist zu erwarten, dass das kommende Jahr ähnlich arbeitsintensiv ausfällt wie das vergangene. So wird die Großbaustelle des Innenstadtrings entlang der Jahnstraße uns ebenso massiv beschäftigen wie die Inbetriebnahme der beiden LSA am neuen Zentralen Omnibusbahnhof. Das betrifft nicht nur die Programmierung und Gerätekonfiguration sondern auch die Kompletterneuerung unserer Infrastruktur (Kabel, Masten,…). Es stehen weitere Überarbeitungen für die Verkehrsbetriebe an; unter anderem der Tausch eines Steuergerätes zur Ermöglichung der Buseingriffe. Auch weiterhin werden wir sinnvolle Anregungen und Wün-

sche von Bürgern in die Realität umsetzen, um ihnen den Alltag zu erleichtern oder die größte Wut zu mildern. Dem üblichen Tagesgeschäft aus Wartungen, Besprechungen, Kontrollen, Dokumentationen und Planungen werden wir ohnehin nicht entkommen und das nicht einmal versuchen.

regten die Diskussion über die Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen an. Neben der Erstellung eines Radverkehrskonzeptes wird durch ein externes Büro auch die Realisierung der Sofortmaßnahme „Schutzstreifen in der Östlichen und Westlichen“ geplant.

4. Verkehrsplanung

Zur Unterstützung des gesamten Grünflächen- und Tiefbauamtes wurden im Sachgebiet Ingenieuraufträge mit einem Gesamtvolumen von ca. 950.000 Euro unterschriftsreif ausgearbeitet.

Wie bereits im Jahr 2011 waren auch 2012 planerische Arbeiten für die Infrastruktur des Gewerbegebiets Buchbusch zu erbringen, welche im Herbst für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden konn- Ende September richtete das Sachgebiet die 83. Sitzung der Fachte. kommission Verkehrsplanung im Die Betreuung von Bebauungsplä- Deutschen Städtetag aus, zu der Hr. nen und Grundstücksverkehren, bei Bgm. Uhlig städtische Verkehrspladenen die Belange des städtischen ner aus ganz Deutschland und dem Verkehrs in Pforzheim fachlich benachbarten Ausland begrüßen fundiert eingebracht werden konn- konnte. ten, nahm auch in 2012 einen großen Stellenwert ein, zumal einzelne Die Kontaktpflege zum RegieProjekte einer intensiven Beglei- rungspräsidium Karlsruhe mit der tung bedurften und z.T. auch noch städtischen Begleitung von externen Großprojekten gehörte weiterin 2013 bedürfen. hin zu den Tätigkeiten des SachgeDiverse Anfragen zu aktuellen und biets. Zu den im Pforzheimer Raum prognostizierten Verkehrsmengen, aktuell anstehenden Maßnahmen zu Auswirkungen planerischer des Regierungspräsidiums im AufÜberlegungen und zu Lärmbela- trag des Bundes ergibt sich folgenstungen im Straßenraum konnten der Stand: B 463, Westtangente Pforzim Sachgebiet beantwortet werden. - heim: Nachdem die Bedeutung des Rad- Die Vorstufe zur Westtangente verkehrs auch in der Pforzheimer der B 463, der „Ausbau der AnGesellschaft mittlerweile erkannt schlussstelle A 8 Pforzheim-West wurde, konnten im Sachgebiet die / B 10“, wurde mit der Bauabnahbereits 2011 entwickelten Ansätze me am 04.11.2012 offiziell fertig hinsichtlich weiterführender Kon- gestellt. Eine Mittelzuweisung zur zeptionen und kurzfristig umsetz- Realisierung der eigentlichen Westbarer Maßnahmen vertieft werden. tangente ist immer noch nicht abGespräche des Arbeitskreises und sehbar. Ortstermine auf dem Fahrrad mit Im September wurden wir zu einer verschiedenen Akteuren ergänz- Stellungnahme hinsichtlich der von ten die Analyse des Bestands und uns vorgeschlagenen Verbesserun-

65

gen bei der Planung zum Fluchtstollen des Arlinger Tunnels der B 463 Westtangente Pforzheim aufgefordert. Der Änderungen konnte von allen beteiligten Dienststellen zugestimmt werden.

des Pforzheimer Tunnels“ im März der Erörterungstermin statt, bei dem auch die Thematik „Nutzung des Tunnels als Fahrradtrasse“ (letztendlich ablehnend) diskutiert wurde.

- Neubau der Tank- und Rastanlage „Am Kämpfelbach“: Der Ausbau der PWC-Anlage „Am Waisenrain“ zur Tank- und Rastanlage „Am Kämpfelbach“ ist im Laufe des Jahres 2012 weit fortgeschritten. Entwässerungsfragen und vergaberechtliche Probleme behindern derzeit die Fertigstellung der Maßnahme (Gebäude).

5. Brücken- und Ingenieurbau

- Sechsstreifiger Ausbau der A 8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim Süd und Nord: Nach den im Januar abgegebenen Stellungnahmen im Rahmen der 3. Offenlage ist es verwaltungsseitig wieder ruhig geworden. Weiterführende planungsrechtliche Schritte wurden seitens des Regierungspräsidiums bislang nicht unternommen. - Ausbau der B 10 zwischen Eutingen und Niefern: Auch hier gab es keine weiteren Schritte im planungsrechtlichen Verfahren. - Erweiterung der Tank- und Rastanlage „Enztal“ (bestehende T+R Pforzheim): Die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen wurde im Januar durchgeführt. Daraus resultierende massive Einwendungen hinsichtlich des Trinkwasserschutzes führten letztendlich zu einer Prüfung alternativer Standorte. - Vom Regierungspräsidium durchgeführt, jedoch von der DB beantragt, fand im Zuge des Planfeststellungsverfahrens „Neubau

Reparaturen & Kleinarbeiten - Steinerne Brücke & Steg: 2.000 ,- € - Stützmauer Pelikanstraße: 1.250 ,- € - Stützmauer Im Hummelacker 2.145 ,- € - Marktplatz Wasserspiele 2.350 ,- € - Unterführung Bahnhof Eutingen 450 ,- € - Steg am Wasserwerk 1.090 ,- € - Teilabbruch Treppe Büchenbronner Straße: 3.800 ,- € - Bahnunterführung Süd – Anstrich Decke: 2.600 ,- € - Rumpelstaffel: 5.100 ,- € - Häldenwegstaffel: 7.400 ,- € - Eutinger-Waag-Steg: 2.600 ,- € - Entensteg – Beschichtung: 950 ,- € - verschiedene Sinkkastenreinigungen: 10.000 ,- € Weiherbergstraße – Stützmauer Nordseite Der Mauerkopf und das Geländer der Stützmauer auf der Nordseite wurden im Zusammenhang mit der außerordentlichen Instandsetzung der Straße geplant und vergeben. Der Mauerabschluss wurde als Betonabdeckplatte in einem Stück betoniert. Das Geländer ist 1,20 m hoch und mit einem Seil im Handlauf versehen, um den Sicherheits-

bestimmungen bei Absturzsicherungen gerecht zu werden. In der gleichen Baumaßnahme wurde die Absturzsicherung entlang des Fußweges zur Gustav-Rau-Straße und teilweise entlang der Weiherbergstraße mit einem neuen Handlauf und Stabgeländer versehen. Gesamtkosten: 66.800,- € Sanierung Oberseite Auerbrücke Der Asphaltbelag der Auerbrücke war durch die Witterungseinflüsse in den letzten Jahren immer wieder aufgebrochen und wurde notdürftig repariert. Deswegen wurde eine grundlegende Sanierung dringend nötig. Im Zuge des Neubaus/Sanierung der Enzdüker durch den ESP war die Auerbrücke ohnehin nur einseitig befahrbar. Im „Schatten“ dieser Maßnahme wurde die Oberseite der Auerbrücke mit einem neuen Asphaltbelag versehen. Um die bessere Entwässerung zu gewährleisten und ein Eindringen von Wasser in tiefere Schichten zu verhindern, wurde die Brücke an den Enden mit Gussasphalt belegt. Die restliche Brückenfläche bekam einen Splittmastixasphalt mit Aufhellungssplitt im Zuschlag. Dadurch wird der Straßenbelag im Sommer etwas weniger aufgeheizt und das Risiko von Spurrillen etwas reduziert. Gesamtkosten: 237.000,- € Sanierung der Tiefgarage Marktplatz – 3. Ebene Es wurde die unterste Ebene der Tiefgarage Marktplatz saniert. Für die bessere Überwachung der Korrosion in den Betonbauteilen wurde ein kathodischer Korrosionsschutz

66

die verkehrssichere Instandhaltung von Wegen in Grünflächen und Friedhöfen, der Sportplatzunterhalt, die Kontrolle und Instandsetzung der Spiel- und Ballspielplätze sowie alle Arten von Grünpflege im Innen- wie Außenbereich. Zu den Kontroll- und Pflegefunktionen gehören auch die jeweiligen Reparatur- und Erneuerungsmaßnahmen. Für viele Bau- und Lieferleistungen im Rahmen dieses laufenden Geschäfts wurden im Jahr 2012 eine neue Struktur und hierfür die neuen Vertragsgrundlagen erarbeitet.

eingebaut. Die maroden Betonbauteile wurden instandgesetzt und mit einem Beschichtungssystem geschützt. Die Entwässerung wurde erneuert und für die angenehmere Parksituation wurden breitere Parkplätze eingezeichnet. Ein Farbkonzept erleichtert die Orientierung in der Garage. Außerdem wurde die komplette Beleuchtung erneuert und für den Brandschutz wurden neue Brandschutztore und –türen eingebaut, Brandabschnitte wurden verkleinert. Gesamtkosten: 1,7 Millionen € Bauwerksuntersuchungen: - Gernikabrücke: Sonderuntersuchung der Seilkonstruktion 49.000,- € - Wilhelmshöhe Stützmauer 9.500,- € - Untersuchung Kallhardtbrücke 7.800,- €

-Brückenprüfungen allgemein (mehrere Brücken) 22.500,- € 6. Grünflächenmanagement Das Jahr 2012 war geprägt durch eine Haushaltssatzung, die erst deutlich nach der Jahresmitte rechtskräftig wurde. Aus diesem Grund konnten neue Maßnahmen aus dem investiven Bereich in diesem Jahr nur begonnen, aber nicht fertig gestellt werden. Im konsumtiven Bereich erfolgte über einen ungewöhnlich langen Zeitraum nur die „Zwölftelbewirtschaftung“. Zudem musste in diesem Jahr das erste Mal mit einem Haushalt in Form der Doppik gearbeitet werden, weshalb viele Bearbeitungsvorgänge neu gelernt werden mussten. Für den Fachbereich Grünflächenmanagement ist zuerst das „laufende Geschäft“ zu nennen, das aus der Betreuung der Pflege- und Unterhalt-Maßnahmen in allen öffentlichen Grünflächen und im Verkehrsgrün besteht. Hierunter fallen z.B.

Neben diesen wie jedes Jahr anstehenden Daueraufgaben wurden durch den Fachbereich Grünflächenmanagement mehrere Neubauund Sanierungsvorhaben planerisch vorbereitet. Fertig gestellt wurde die bereits in den Vorjahren begonnene Außenanlage der sanierten Weiherbergschule nach Abschluss der Generalsanierung (Umgebung Pavillon 3 sowie Ballspielflächen). Pünktlich zur Fertigstellung des neuen Hildagymnasiums (1. Bauabschnitt = Schulgebäude) wurden auch die Umgebungsflächen übergeben. Nach Abschluss des (privaten) Neubauvorhabens der BWBank im Stadtzentrum erfolgten in enger Abstimmung mit dem Investor die hochwertige Wiederherstellung der angrenzenden Platzund Straßenflächen sowie die Neupflanzung mehrerer Straßenbäume. Aus dem Investivhaushalt wurden mehrere Maßnahmen aufgrund der späten Rechtskraft des Haushalts im Jahr 2102 begonnen, aber nicht fertig gestellt. Hierbei handelt es sich z.B. um den Neubau eines Minispielfelds bei der Schanzschule, die Sanierung der südseitigen Außenanlagen der Arlingerschule sowie neue Zaun- und Toranlagen beim Stadtmuseum in Brötzingen

67

und beim Feuerwehrgerätehaus Dillweißenstein. Im Tätigkeitsfeld ‚Wasserbau’ erfolgte die Renaturierung des Nagoldabschnitts oberhalb der Kallhardtbrücke bis zur Würmeinmündung sowie mehrere kleinere Maßnahmen, z.B. im Bereich der Mäuerachklinge südlich der Bruchrainbrücke. Neupflanzungen von Feldhecken und Obstgehölzen im Rahmen des ‚Ökokontos’ (Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen der Bebauungsplanung) wurden auf den Gemarkungen von Eutingen und Büchenbronn ausgeführt. In den verschiedenen Friedhöfen des Stadtgebietes konnten einzelne neue Grabfelder gestaltet werden, so z.B. die Erweiterung der Urnenwand in Huchenfeld oder Urnenfelder in Hohenwart, in Eutingen sowie im Hauptfriedhof. Im Wildpark Pforzheim wurden im Frühjahr mehrere Fütterungsstellen saniert, das sind die Zaunabschnitte, wo die Wildparktiere von den Besuchern mit dem im Wildpark erhältlichen Futter gefüttert werden dürfen. Da in diesem Bereich besonders hohe Trittfrequenz und die Erfordernis zur Sauberhaltung besteht, wurden feste Belagsstreifen eingebaut. Das zweite Projekt im Wildpark war das „FledermausInfozentrum“, eine Neunutzung des nach Aufgabe des Pferdekutschenbetriebs verwaisten Kutschenunterstands. Dieses Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz und der Förderverein Wildpark. Auf insgesamt acht bestehenden öffentlichen Spiel- und Ballspiel-

plätzen wurden Sanierungen oder Teilerneuerungen durchgeführt, so z.B. am Lindemannweg, an der Schwalben- und der Ritterstraße. Auf drei Ballspielplätzen wurden die Ausstattungen (Tore, Zaunanlagen) saniert bzw. erneuert, in Huchenfeld wurde ein neues Basketballfeld eingerichtet. In mehreren Kindertageseinrichtungen sowie Schulhöfen wurden Spielgeräte erneuert, z.B. in den Kitas Haidach und Maihälden sowie in Schulhöfen der Schanzschule, der Grundschule Würm und der Maihäldenschule. Bei einigen der aufgezählten Baumaßnahmen im Bereich Wildpark und Kinderspielplätze wurden die Arbeiten durch die Ausbildungskolonne ausgeführt, welche ebenfalls zum Fachbereich Grünflächenmanagement zählt. Diese Kolonne führte auch die Arbeiten an der Rekonstruktion der historischen Grünanlage zwischen Nagoldufer und Calwer Straße aus, bei der eine seit langem stillgelegte Brunnenanlage wieder reaktiviert werden konnte. Im öffentlichen Grün – vor allem entlang der Straßen – konnten mehr als 360 Jungbäume gepflanzt werden. Etwa 230 Stück dieser Jungbäume ersetzen alte Bäume, welche alters- oder zustandsbedingt aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt werden mussten bzw. bei Unfällen zerstört wurden (23 Stück). Die anderen 130 Bäume sind „echte“ Neuzugänge in neu hergestellten Straßen (hauptsächlich im neuen Gewerbegebiet Buchbusch und im Gewerbegebiet Obere Hard in Huchenfeld) oder auch neue Baumstandorte, welche im Bestand zusätzlich gewonnen werden konnten (z.B. Redtenbacherstraße östlich der Yorckstraße, Linnestraße, Östliche Karl-Friedrich-

Straße). Am Leopoldplatz wurde mit dem Austausch der Lindenreihe begonnen, der die Sommerhitze und die beengten Pflanzquartiere in den vergangenen Jahren stark zugesetzt hatten. Insgesamt wird bei der Baumarten-Auswahl die spürbar zunehmende Sommerhitze und Trockenheit unter dem Schlagwort „Klima-Bäume“ ein wesentlicher Gesichtspunkt. Anlässlich des Jubiläumsjahres (20 Jahre Landesgartenschau 1992 im Enzauenpark) wurde auch erstmals in größerem Umfang mit so genannten „Blumenwiesen-Mischungen“ gearbeitet, die in verschiedenen Zusammenstellungen und an verschiedenen Einsatzorten fast durchwegs positive Resonanz auslösten. Im Bereich der Planung wurden Maßnahmen im Aufgabenfeld des Fachbereichs bearbeitet, welche in den kommenden Jahren zur Ausführung gelangen sollen. Insbesondere die Aufstellung des Doppelhaushaltes 2013/14 erforderte hier die Vorbereitung diverser Projekte. So wurde z.B. für den Bereich der Sportflächenplanung in Abstimmung mit dem Amt für Bildung und Sport eine Prioritätenliste für die folgenden fünf Jahre aufgestellt und mit Vorplanungen und Kostenschätzungen hinterlegt. Für das Jahr 2013 ist hier mit der Sanierung der Leichtathletikanlage Buckenberg ein großes Projekt vorgesehen, wofür in 2012 bereits Planungsleistungen erbracht wurden. Auch die Umsetzung der sehr umfangreichen Begrünungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Buchbusch wurden die Planungen für das Jahr 2013 vorbereitet. Auch zu größeren Straßenbauvorhaben wurde mit der Grünplanung zugearbeitet: zu nennen sind hier Projekte im Rahmen des Innenstadtrings (Goethestraße,

68

Turnplatz/Jahnstraße), die Neugestaltung der Kaiser-FriedrichStraße und die Vorüberlegungen zu einem künftigen ‚Stadtboulevard Zerrennerstraße’. Der Fachbereich Grünflächenmanagement hat wie in den Vorjahren auch in 2012 seine Aufgaben im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Alles im Grünen Bereich“ mit mehreren öffentlichen Führungen der Öffentlichkeit präsentiert. Nicht zuletzt wurden auch im Jahr 2012 noch Zuarbeiten zum MasterplanProzess und zum Projekt „Doppik 2012“ geleistet.

des- und Landesstraßen infolge des Verwaltungsreformgesetzes (seit 01.01.2005). Insgesamt wurden ca. 5.400 Schadensmeldungen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit (Abarbeitung durch Fremdfirmen und die Technischen Dienste) beaufsichtigt.

7. Strassenmanagement

8. Beitragsstelle

Die Gemarkung der Stadt Pforzheim einschließlich der Ortsteile ist in drei Unterhaltungsbezirke – Ost, West und Mitte - eingeteilt. Die Hauptaufgabe des Straßenmanagement ist die Überwachung der Verkehrssicherheit der Straßen, Wege und Plätze. Die Gesamtlänge des überwachten Verkehrsflächennetzes beträgt ca. 557 km. Hinzu kommen ca. 46 km Bun                 

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum rd. 3,51 Mio. EURO für die Unterhaltung und Instandsetzung verwendet: siehe Grafik unten links.

Im Berichtszeitraum wurden im Sachgebiet Beiträge des Grünflächen- und Tiefbauamtes Projekte in den Bereichen Erschließungs- und Abwasserbeiträge sowie Kostenerstattungsbeträge verfolgt. Es erfolgten diverse Stellungnahmen zu Bebauungsplanverfahren und Auskünfte an Bürger und Dienststellen.

                

                                 

An Erschließungsbeiträgen wurden 4.832.969,61 € angefordert, an Abwasserbeiträgen 4.785.654,51 € und an Kostenerstattungsbeträgen wurden 347.656 € angefordert.

69

Jobcenter Das Jobcenter Pforzheim ist seit 01.01.2012 ein neues Amt der Stadtverwaltung und nimmt seitdem die Aufgaben des SGB II in Alleinverantwortung wahr. Derzeit arbeiten rund 140 MitarbeiterInnen im Jobcenter. Das Jobcenter wurde in drei Abteilungen organisiert - der Abteilung Allgemeine Verwaltung, der Abteilung Leistungsgewährung und der Abteilung Fallmanagement. Die Leistungsgewährung stellt die laufenden Zahlungen der sogenannten „passiven Leistungen“, also des Regelsatzes und der Kosten der Unterkunft sicher. Des Weiteren werden hier im Bedarfsfall auch die notwendigen Kosten einer Erstausstattung, Darlehen für Mietkautionen oder bei einer Notlage Darlehen für Energiekosten sowie Leistungen für Bildung und Teilhabe gewährt. Die Abteilung Fallmanagement versucht die betreuten Kunden entsprechend dem Grundsatz des „Förderns und Forderns“ in eine Ausbildung oder eine Arbeit zu integrieren. Für ca. ein Drittel der Kunden gelingt diese Integration ohne weitere Hilfe bzw. mit minimaler Unterstützung. Bei ca. zwei Dritteln der Kunden ist eine direkte Integration in den ersten Arbeitsmarkt nicht sofort möglich. Oft sind zunächst Vermittlungshemmnisse wie etwa gesundheitliche Einschränkungen, fehlende Qualifizierungen, Schulden- oder

Suchtprobleme anzugehen und gemeinsam mit dem Kunden abzubauen. Hierfür stehen den Fallmanagern spezielle Maßnahmen zur Unterstützung und Qualifizierung zur Verfügung. Weiterhin setzt das Jobcenter einige Sonderprogramme wie etwa das Landesarbeitsmarktprogramm, Bürgerarbeit, Xenos und Perspektive 50plus um, welche die Möglichkeit der Konzentration auf bestimmte Personenkreise (bei Xenos sind dies Flüchtlinge, bei Perspektive 50 plus sind dies ältere Langzeitarbeitslose über 50 Jahre) oder bestimmte Personenmerkmale (z.B. Langzeitarbeitslosigkeit oder multiple Vermittlungshemmnisse) bieten und somit eine gewisse Spezialisierung und Professionalisierung mit sich ziehen. Unabdingbar für eine ganzheitliche Betreuung der Bedarfsgemeinschaften ist die (räumliche) Verzahnung der Abteilungen Leistungsgewährung und Fallmanagement im Blumenhof, so dass die Zusammenarbeit der beiden Abteilungen enger wird und somit die Kunden noch effektiver betreut werden können. Hieran arbeiten wir zur Zeit. Das Jobcenter betreute im Jahr 2012 durchschnittlich 3293 Arbeitslose - dies bedeutet über 70 % aller Arbeitslosen in Pforzheim wurden vom Jobcenter beraten, betreut und unterstützt und nicht, wie häufig angenommen, von

der Agentur für Arbeit. Insgesamt waren durchschnittlich 10.661 Personen auf SGB II-Leistungen angewiesen, davon waren im Schnitt 7.236 erwerbsfähig. Die Anzahl der betreuten Bedarfsgemeinschaften lag bei rund 5.000. Eine Bedarfsgemeinschaft besteht aus den erwerbsfähigen Leistungsbeziehern und den mit ihnen in einem Haushalt lebenden Personen, sofern sie persönliche oder verwandtschaftliche Beziehungen zueinander haben ((Ehe)Partner und unverheiratete Kinder unter 25 Jahre). Insgesamt betreut das Jobcenter 10.000 Menschen in Bedarfsgemeinschaften. Das Jahr 2012 war vor allem ein Jahr der Umstellung und des Aufbaus so musste nicht nur der Wechsel der Software und damit verbunden die Eingabe (und Überprüfung) aller Fälle in das neue Programm sowie das Erstellen neuer Formulare, Flyer und Bescheide bewältigt werden, sondern auch die neu gegründete Arbeitgeberberatung des Jobcenters bei den Unternehmen bekannt gemacht und in der Region positioniert werden. Die Arbeitgeberberatung des Jobcenters Pforzheim ist Ansprechpartner für die Betriebe in Pforzheim und der Region, die Arbeits- oder Ausbildungsstellen besetzen oder sich grundsätzlich über Qualifizierungen, Förderleistungen und Praxiserprobungen informieren möchten. Sie besteht aus fünf Mi-

70

Arbeitgeberberatung tarbeitern, welche aufgrund ihrer Vorerfahrungen in den Bereichen Fallmanagement, Arbeitgeberberatung und Akquise sowohl den Arbeitsmarkt als auch die Kunden kennen. Das Jobcenter Pforzheim kann auf einen großen Stamm an Bewerber/ innen mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen zugreifen. Im Jahr 2012 konnten insgesamt 1.479 Personen vom Jobcenter in Arbeit vermittelt werden. Dies ist angesichts der zu bewältigenden Umorganisation und des dadurch geschuldeten „holprigen“ Jahresanfangs ein gutes Ergebnis. Eine weitere große Herausforderung für das gesamte Jobcen-

ter stellte die Neuansiedlung von Amazon dar. Den Personalbedarf, den Amazon bis zur Eröffnung des neuen Versandzentrums und nachfolgend für das Weihnachtsgeschäft meldete, galt es schnell und bedarfsgerecht zu decken. Dies parallel zu den erforderlichen Umstellungsarbeiten verlangte den Mitarbeitern des Jobcenters einiges ab. Es mussten geeignete Personen ermittelt werden, Gruppenveranstaltungen, auf welchen die Kunden über die Tätigkeiten und die Arbeitsanforderungen bei Amazon informiert wurden, und Probearbeiten organisiert werden. Weiterhin waren eine ständige Kommunikation mit Amazon und zahlreiche Kundengespräche zur Beantwortung von Fragen und zur Abstimmung der weiteren Abläufe notwendig.

Trotz des immensen Arbeitsaufwandes sind die Erfolge beachtlich. Über 40  % der Vermittlungen zu Amazon im Bereich Versandhelfer erfolgten durch das Jobcenter Pforzheim. Die Arbeitsverträge waren zwar häufig bis zum Ende des Jahres befristet und konnten teilweise auch nicht verlängert werden, jedoch konnte in vielen Fällen dadurch der Leistungsbezug kurzfristig beendet oder verringert werden. Für die Zukunft haben nun einige zu Amazon vermittelte Personen die Aussicht auf einen langfristigen Vertrag. Auch das 50plus-Team des Jobcenters konnte mit 197 Integrationen seine Ziele sogar übererfüllen.

71

Grafik Besonderer Höhepunkt im Jahr 2012 stellte die Arbeitgebermesse 50plus dar, welche im Oktober im Lichthof des alten Rathauses veranstaltet wurde. Zwölf Unternehmen, darunter fünf Zeitarbeitsfirmen präsentierten sich den Besuchern. 250 langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahre nutzten ihre Chance mit Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen und ihre Bewerbungsunterlagen persönlich abzugeben. Die Besucher informierten sich zudem über die verschiedenen Anforderungsprofile der Unternehmen – von der Zeitarbeitsfirma über Call-Center, Amazon, Rowi bis hin zur Seniorenresidenz. Mit der Messe wollte das „Silverstars-Team“ Arbeitgeber auf das Projekt „Perspektive 50plus“ aufmerksam machen und so für den demografischen Wandel und die Potenziale von älteren Arbeitnehmern sensibilisieren. Inzwischen gibt es in Pforzheim gute Kontakte zu Arbeitgebern, die offen für die Einstellung von älteren Arbeitnehmern sind.

Da das Feedback der teilnehmenden Kunden und Unternehmen durchweg positiv war, ist für den 24. September 2013 eine weitere Arbeitgebermesse geplant. Die Abteilung Leistungsgewährung schaffte es trotz der Umstellungsarbeiten unter Eingabe sämtlicher laufenden Fälle in die neue Software, der anfänglich nur spärlichen vorhandenen Anzahl von Vorlagen für Bescheide, sowie Änderungen im Auszahlungsverfahren, die Versorgung der betreuten Personen sicherzustellen und das Wohl der Kunden nie aus den Augen zu verlieren. Eine stolze Leistung, die garantierte, dass alle Leistungsberechtigten ihren Lebensunterhalt pünktlich auf dem Konto hatten. Besonders positiv war im Jahr 2012 auch die Entwicklung bei den Leistungen für Bildung und Teilhabe. Die Leistungen wurden von Seiten der SGB II Leistungsberechtigten in Pforzheim sehr gut angenommen. Vom 1. Januar 12 bis 31. Dezember

12 wurden insgesamt 2566 Anträge gestellt. Diese teilten sich wie folgt auf: Anträge auf Übernahme der Mittagsverpflegung nahmen mit 43,73 % den größten Anteil ein. Danach folgten mit 20,3 % die Klassenfahrten, mit 17,38 % die Schülerbeförderung und mit 13,02 % der Bereich Vereine / Kultur. Die Lernförderung wurde mit 5,57 % kaum in Anspruch genommen. Im Jahr 2012 haben insgesamt 2.929 Kinder das Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch genommen. Dies entspricht einer Quote von 55,95 %. Diese Quote stellt im Vergleich zu anderen Jobcentern ein gutes Ergebnis dar. Eine besondere Herausforderung für das gesamte Jobcenter, gerade in seiner Umorganisations- und Aufbauphase, stellten die schwierigen Arbeitsbedingungen, vor allem die personelle und räumliche Situation dar. Das Jobcenter ist leider auch nach der Neugründung als städtisches Amt noch immer auf

72

drei Liegenschaften verteilt, was zum einen die Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen erschwert. Zum anderen konnten Stellen, obwohl sie im vom Gemeinderat beschlossenen Stellenplan ausgewiesen sind, nicht ausgeschrieben und besetzt werden, weil keine ausreichenden Räumlichkeiten in den Liegenschaften des Jobcenters vorhanden waren. Das Jobcenter hat zusätzlich mit einer hohen Personalfluktuation zu kämpfen. Dies liegt einerseits an der hohen Arbeitsbelastung und an der anspruchsvollen Tätigkeit, durch die die Mitarbeiter häufig mit persönlichen Schicksalen ihrer Kunden konfrontiert werden. Andererseits an den Arbeitsbedingungen – in der Vergangenheit mussten zunächst die Löcher, welche sich durch die Weggänge von Mitarbeitern auftaten, gestopft werden. Hinzu kam die räumliche Enge, die nicht nur verhinderte, dass die verschiedenen Abteilungen des Jobcenters in einem Gebäude untergebracht und damit im wahrsten Sinne des Wortes „enger“ zusammenarbeiten konnten, sondern auch weitere Unannehmlichkeiten mit sich brachte. So fehlten beispielsweise ausreichende Archivräume und die Büros waren teilweise zu klein, um sowohl alle laufenden Akten in passenden Aktenschränken als auch einen Tisch für Kunden unterzubringen. Natürlich sind nicht nur die Mitarbeiter sondern auch die Kunden aufgrund der Raumsituation im Blumenhof stets mit Widrigkeiten wie etwa zu enge Gänge, keine vorhandenen Wartebereiche und ein zu kleiner

Fahrstuhl konfrontiert. Zudem sitzen ihre Ansprechpartner aus den Bereichen Leistung und Fallmanagement in unterschiedlichen Gebäuden, was ebenfalls Verwirrung stiftet. Die räumliche und personelle Situation gilt es daher in den Jahren 2013 und 2014 dringend zu verbessern, so dass sämtliche offenen Stellen zeitnah besetzt werden können. Geplant ist, dass alle Abteilungen des Jobcenters im Jahr 2014 im sanierten Blumenhof zusammengelegt werden und wir somit in der Lage sind, eine qualitativ hochwertige Dienstleistung für die Kunden des Jobcenters zu erbringen.

73

Jugend- und Sozialamt Planung Koordination und Planung Alten-/ Behindertenhilfe Pflegestützpunkt Der Pflegestützpunkt Pforzheim ist seit 1.9.2011 in Betrieb und wird als in der Stadt zentral gelegene Beratungsstelle für alle Fragen rund um die Pflege rege in Anspruch genommen. Die beiden Mitarbeiterinnen, die den Pflegestützpunkt aufgebaut haben, sind leider beide ausgeschieden, weil sie Arbeitsplätze mit einem höheren Stellenumfang als jeweils 50 % gesucht und gefunden haben. Seit 1.2.2013 sind zwei neue Mitarbeiterinnen im Dienst, eine Diplomsozialarbeiterin und eine Diplompflegewirtin. Personalgewinnung in der Altenpflege In Pforzheim gibt es ausreichend Pflegeheimplätze, dagegen fehlt es an qualifiziertem Personal. Dies hat bereits dazu geführt, dass für zwei Heime ein vorübergehender Aufnahmestopp verhängt werden musste, da sie nicht mehr über ausreichend Personal verfügten, um alle Pflegeplätze belegen zu dürfen. Eine Arbeitsgruppe, organisiert von Stadt und Enzkreis, beschäftigt sich schon längere Zeit mit der Frage der Personalgewinnung. Derzeit wird die Möglichkeit zur Teilzeitausbildung geschaffen, damit Wiedereinsteigerinnen, neben ihren familiären Pflichten, eine Altenpflegeausbildung absolvieren können.

Seniorenratgeber 2012 Auch 2012 ist der Ratgeber für Senioren in der 13. Auflage erschienen, mit einer Stückzahl von 4.000 Exemplaren. Gesundheitskonferenz Am 10.10.2012 fand die vom Enzkreis und der Stadt organisierte Gesundheitskonferenz mit dem Titel „Gesund altern – Perspektiven für Pforzheim und den Enzkreis statt. Eines der Ergebnisse war, dass Hausärzte logischerweise Ansprechpartner Nr. 1 sind, wenn ein älterer Mensch gesundheitliche Probleme hat. Diese Probleme haben oft zur Folge, dass über eine medizinische Behandlung hinausgehende Hilfen notwendig werden. Damit die Ärzte und ihr Praxisteams über die hierzu notwendigen Informationen verfügen, wurde allen Hausarztpraxen der aktuelle Seniorenratgeber von Stadt und Enzkreis zugesandt. Projekt BESTE – berufliche und soziale Teilhabe von Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung Ausgehend von einem jungen Mann, der obwohl schwer mehrfach behindert, die Chance hatte stundenweise in einem Betrieb „mitzuarbeiten“ wurde in einem gemeinsamen Projekt von Stadt und Enzkreis erprobt, inwieweit sich dies auch für weitere behinderte Menschen ermöglichen lässt. Insbesondere die Organisation und Finanzierung von Assistenzleistung stand dabei im Vordergrund. Ziel des Projektes ist aufzuzeigen, welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um diesen Menschen

gemäß der UN-Konvention alternative Teilhabeangebote zu ermöglichen Beschäftigung von geistig und körperlich behinderten Menschen bei der Stadt Im Jahr 2012 arbeiteten 5 junge erwachsene behinderte Menschen im Rahmen von Arbeitnehmerüberlassung durch die Gesellschaft zur beruflichen Eingliederung (GBE) bei der Stadtverwaltung (3 im Wildpark, einer in der Friedhofsgärtnerei und einer beim Jugend- und Sozialamt). Drei waren bereits in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt, für zwei war geplant, sie dort einzustellen. Durch die Beschäftigung bei der Stadt, werden Kosten gespart, die Mitarbeiter sind sozialversichert und können ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, die Arbeitsleistung kommt der Stadt zugute, durch die Zusammenarbeit mit nicht behinderten Menschen entwickeln die behinderten Menschen mehr Selbständigkeit, die Arbeit macht allen Spaß, dementsprechend hoch ist die Motivation. Die Aufgabe für die Zukunft im Sinne der Inklusion ist, diese Beschäftigung bei der Stadt für bis zu 10 behinderte Menschen langfristig sicherzustellen. Psychiatrische Versorgung Für das Dauerthema ärztliche und psychotherapeutische Versorgung konnte auch im Jahr 2012 keine Verbesserung erreicht werden. Lange Wartezeiten auf Behandlungstermine bei Psychiatern und Therapeuten, unbesetzte Facharztstellen in den Kliniken bei gleichzeitiger

74

Zunahme der Erkrankungen haben zu einer weiteren Verschlechterung der Versorgung geführt. Positiv war, dass das Land 2012 einmalig zusätzliche Mittel für die Sozialpsychiatrischen Dienste (Aufgabe: aufsuchende Sozialarbeit mit chronisch psychisch kranken Menschen) zu Verfügung gestellt hat, was 2013 als Regelfinanzierung fortgeführt wird. Geschäftstelle des Integrationsausschusses/ Integrationsbeauftragte Auf den folgenden Seiten soll ein Überblick über die wichtigsten Bereiche der Integrationsarbeit im Jahr 2012 dargestellt werden. Es ist nur ein Ausschnitt aus der Vielfalt der Aufgaben im Bereich Integration. Alles andere: Netzwerkpflege, Kontakte zu den ausländischen Vereinen, ständige Mitwirkung und fachlicher Austausch mit allen städtischen Akteuren der täglichen Integrationsarbeit, Einzelberatungen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr ist Alltagsgeschäft und bedarf daher keiner besonderen Erwähnung im Jahresbericht. 1. Integrationsausschuss Im Jahr 2012 hat der Integrationsausschuss wie bereits in den Jahren zuvor 4 Mal getagt. Das Themenspektrum bezog sich auf den Bereich Integration der in Pforzheim lebenden Zuwanderer. In allen Sitzungen des Integrationsausschusses waren im letzten Jahr Pressevertreter anwesend. Diese Medienpräsenz ist durchaus nicht selbstverständlich und kann als Zeichen für das wachsende Interesse der Öffentlichkeit an dem Thema Integration und an der Arbeit des Ausschusses gedeutet werden.

2. Netzwerke und Kooperationen Ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit der Integrationsbeauftragten ist die Arbeit in bestehenden Netzwerken und Kooperationen. Das „Netzwerk Integrationskurse“ unter der Leitung der Integrationsbeauftragten ist das einzige Gremium innerhalb der Stadt Pforzheim, das sich mit der für die Integration so wichtigen Thematik „Erlernen der deutschen Sprache“ befasst und dazu alle relevanten Akteure dieser Arbeit an einem Tisch versammelt. Im Jahr 2012 hat sich das Netzwerk ausschließlich mit der Frage der Einrichtung einer Zentralen Koordinierungsstelle zur Vermittlung in Integrationskurse in Pforzheim beschäftigt. Die öffentliche Ausschreibung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Mai 2012 mit dem Titel „Einsatz von Koordinationsund Unterstützungsstellen zur Sicherung des Integrationskursangebotes sowie zur Verbesserung des Kurszugangs von Teilnehmerberechtigten“ deckte sich mit der vor Ort festgestellten Notwendigkeit, weshalb die Integrationsbeauftragte einen Projektantrag auf die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle in Pforzheim gestellt hat. Das Pforzheimer Projekt wurde genehmigt und es wird neben einer weitestgehenden Finanzierung der Koordinierungsstelle im Projektzeitraum (ca. 52.000 €) auch wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Kosten dieser Begleitung werden ebenfalls vom BAMF getragen. Neben der Stadt Pforzheim

werden bundesweit nur noch zwei Projekte vom BAMF gefördert.   Kooperation mit der Handwerkskammer Karlsruhe Im Frühjahr 2012 hat die Integrationsbeauftragte zusammen mit den Vertretern der Handwerkskammer Karlsruhe das Projekt „Azubi gesucht – Botschafter des Handwerks“ unterstützt. In einer gemeinsamen Informationsveranstaltung, zu der alle ausländischen Mitglieder des Integrationsausschusses ebenso wie Vertreter der Träger und Institutionen der Jugend-, Bildungs- und Migrationsarbeit und interessierte Jugendliche mit Migrationshintergrund eingeladen waren, wurde aufgezeigt, welche Karrierechancen Jugendliche – auch die mit Migrationshintergrund - in einem Handwerksberuf haben und welche Erwartungen der Ausbildungsbetriebe erfüllt werden müssen und wie bestehende Defizite behoben werden können. Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Pforzheim bei der Organisation und Durchführung des Interkulturellen Festivals „MixVerstehen 2012“ Ein Veranstaltungsprogramm mit etwa 100 Veranstaltungen, getragen von 70 Veranstaltern und realisiert von rund 700 Mitwirkenden: Das Interkulturelle Kulturfestival MIX VERSTEH’N ging Ende Juli nach einer Fülle von Ausstellungen, Gesprächen und Aktionen zu Ende. Initiator und Organisator waren das Kulturamt und die Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim. Das Festival sollte Denkanstöße zum Thema Interkultur und dem Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft liefern. Es sollte neue Kooperationen schaf-

75

fen und Netzwerke bilden, die auch über die Festivalzeit hinaus belastbar sein können. Und schließlich sollten über das übliche Kulturpublikum hinaus neue Zielgruppen erreicht werden, Menschen, die unter anderem über die Kultur ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden. Inwieweit diese Ziele erreicht werden konnten, ist zum Teil schwer feststellbar. Auf jeden Fall hat das Festival die Kooperation zwischen dem Kulturamt und der städtischen Integrationsbeauftragten gefestigt. „Mix verstehen“ war von Anfang an auch als ein innovativer Versuch, dem Thema „Integration“ mit ungewöhnlichen Mitteln zu begegnen geplant. Dieser Plan ist aus Sicht der Integrationsbeauftragten – aufgegangen - und, so hofft sie, das Festival war auch ein gelungener Vorbote der sich abzeichnenden interkulturellen Öffnung der gesamten Stadtverwaltung. Integrationsworkshop mit der Bertelsmann Stiftung am 04. und 05. Mai 2012 im Kupferdächle Wie kann man Integration in Pforzheim so gestallten, das sowohl die hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, wie auch die Aufnahmegesellschaft sich auf diesen Prozess einlässt und ihn gemeinsam angeht? Dieser Frage wurde in einem zweitägigen Integrationsworkshop der Bertelsmann Stiftung, das am 04. und 05. Mai 2012 im Jugend- und Kulturhaus Kupferdächle stattgefunden hat, nachgegangen. Der Einladung der Bürgermeisterin Frau Monika Müller folgten über 50 Vertreter verschiedener Pforzheimer Institutionen: aus Sport, Sozial – und Jugendverbänden, Schulen, Verwaltung, Integrationsausschuss und Migrantenselbstorganisatio-

nen. Auch Herr Oberbürgermeister Hager hat sich es nicht nehmen lassen, den Integrationsworkshop zeitweise zu besuchen.

Am Ende des Jahres 2012 waren die ersten zwei Arbeitsphasen des Prozesses – Bestandsaufnahme und Zielbildung - abgeschlossen.

Am Ende des Workshops standen dann Leitziele und Jahresziele für die sechs gemeinsam festgesetzten Handlungsfelder fest, die aus Sicht aller Teilnehmenden auf jeden Fall in das künftig zu entwickelnde Integrationskonzept einfließen sollen.

Kooperation mit dem Netzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ) Am 01. April 2012 trat das „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ – das so genannte Anerkennungsgesetz – in Kraft. Das Gesetz schafft erstmals einen Rechtsanspruch auf ein Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Jeder, unabhängig von seiner Herkunft und seinem Aufenthaltsstatus, kann einen Antrag auf formelle Anerkennung seines im Ausland erworbenen Berufsabschlusses stellen.

Weiterentwicklung eines Integrationskonzeptes im Rahmen der strategischen Sozialplanung Im Juli 2012 hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, dass die Entwicklung des Sozialentwicklungsplans sowie des Integrationskonzepts in einem partizipativen Prozess mit allen Akteuren von Politik, Verwaltung, soziale Dienstleister, Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürger – im Sinne der integrativen Planung zu erfolgen hat. Der Integrationsbeauftragten obliegt in diesem Prozess die Aufgabe, den Bereich Integration in den Themenfeldern herauszuarbeiten und bei der Erarbeitung der Zielvorgaben besonders zu beachten. In der Zeit vom September bis Dezember 2012 wurde in 6 Arbeitsgruppen zu folgenden Themenfeldern getagt:   1. Altenhilfe/Pflege, Behindertenhilfe 2. Familie/Kinder/Jugend, Bildung, Sport 3. Arbeit 4. Wohnen, Materielle Lebenslagen, Gesundheit 5. Gesellschaftliches Engagement 6. Integrationsspezifika (Sprache, interkulturelle Öffnung)

Um auch in Pforzheim, zumindest eine rudimentäre Beratung in diesem Bereich anzubieten, fand bereits im Mai 2012 eine Informationsveranstaltung über das neue Anerkennungsgesetz und seine Umsetzung statt, die in Kooperation mit dem Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) durchgeführt wurde. An der Veranstaltung nahmen über 30 Personen teil  – Vertreter der lokalen Träger der Integrationsarbeit, des Jobcenters, und Migrantenvereine. Ziel der Veranstaltung war, grundlegende Informationen zum Anerkennungsgesetz und zum Ablauf des Anerkennungsverfahrens zu vermitteln, wie auch über die im IQ Netzwerk eingerichteten Erstanlaufstellen für Anerkennungsberatung zu informieren. 3. Projektarbeit In Zusammenarbeit mit verschiedenen Pforzheimer Institutionen führt

76

die Integrationsbeauftragte zahlreiche Projekte im Bereich Integration durch. Im Jahr 2012 wurden folgende Projekte umgesetzt: Netzwerk Bleiberecht Stuttgart – Tübingen – Pforzheim Ein Projekt zur Förderung der Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung; gefördert durch das Xenos-Programm „Arbeitsmarktliche Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge“ des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Ministerium für Arbeit und Soziales; Homepage unter: www.bleibinbw.de; Förderphase: 01.02.2011 bis 31.10.2013. Ankommen in Deutschland - Leben in Pforzheim Niedrigschwellige Orientierungskurse an der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis für Neuzugewanderte aus der arabischen Welt, in arabischer und kurdischer Sprache; Erstellung des Konzeptes für das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern; gefördert durch den Europäischen Integrationsfonds (EIF); Förderphase: 01.02.2012 bis 31.01.2016. Integration in besonderen Lebenslagen - Wegbereiter gesucht Ein Projekt zur Förderung des bürgerschaftlichen Ehrenamts zur individuellen Unterstützung der Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern; gefördert durch das Ministerium für Integration BadenWürttemberg und die Landesstiftung Baden-Württemberg; Flyer unter: www.pforzheim.de/leben-inpforzheim/gesellschaft-soziales/integration.html Förderphase: 01.04.2011 bis 31.03.2014

Projekt „Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs durch gezielte Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei der Ausbildung der Stadt Pforzheim“ Ziel des Projektes ist es, den Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung bei der Stadt Pforzheim zu erhöhen. Die Erschließung dieser Gruppe als potentielle Beschäftigte stellt einen Baustein der Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Fachkräftemangels bei der Stadt Pforzheim dar. Gegenstand des Projektes ist die Neugestaltung der Werbemittel wie Flyer und Plakate sowie der Homepage zu den Ausbildungsberufen in frischem, ansprechendem Design: www.pforzheim.de/rathaus/arbeitgeberin-stadt-pforzheim/ausbildung.html. Ebenso soll über Besuche an den Schulen und die gezielte Bereitstellung von zusätzlichen Praktikaplätzen für Jugendliche mit Migartionshintergrund für eine Ausbildung bei der Stadt Pforzheim geworben werden.

Finanzielle Hilfen Abteilung 32 - Beistandschaften/ Amtsvormundschaften Mit Verkündung des Gesetzes zur Änderung des Vormundschaftsund Betreuungsrechts vom 05.07.2011 traten folgende Änderungen zum 06.07.2012 in Kraft: - die Begrenzung der Fallzahl auf 50 Mündel für einen Amtsvormund/eine Pflegerin auf eine Vollzeitstelle - die künftig geforderte Anhörung des Mündels vor der Auswahl des Vormunds/der Pflegerin

- die Kontrolle der Einhaltung der Kontaktpflichten für Vormund/Pfleger/innen durch das Familiengericht. Es konnte eine zusätzliche Stelle im Bereich Amtsvormundschaft geschaffen werden. Abteilung 34 - Pflege- und Behindertenhilfe Die Fallzahlen in der Eingliederungshilfe (Stand 31.12.2012= 678) haben sich gegenüber dem Vorjahr (31.12.2011 = 681) nicht wesentlich verändert Deutlich anders als bei den Fallzahlen sieht es bei den Ausgaben für die Eingliederungshilfe aus. Hier setzt sich die Tendenz der Vorjahre - jährlicher Anstieg der Kostenweiterhin fort. Gründe dafür sind einerseits die Vergütungserhöhungen bei den Einrichtungen, anderseits auch teuere Hilfen im Einzelfall (z. B. stationäre Leistungen für ein schwerst mehrfach behindertes Kind in Höhe von monatlich rund 10.700 €). Im Jahr 2012 wurde für die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen rund 19,9 Mio. € ausgegeben. Mit Blick auf die in den letzten Jahren immer wieder angesprochene Personalunterbesetzung in vielen Bereichen des Jugend- und Sozialamts wurde im Herbst 2012 eine Organisationsuntersuchung mit Personalbemessung begonnen, in die u. a. auch die Abteilung 34 mit eingezogen wurde. Der Fachdienst in der Eingliederungshilfe, mit der bisherigen Bezeichnung „Beratung und Hilfeplanung“, ist dem allgemeinen Sprachgebrauch gefolgt und trägt nun die Bezeichnung „Fallmanagement“.

77

Dem Fachdienst Fallmanagement war es aus Kapazitätsgründen auch in 2012 nicht möglich, in allen Fällen, in denen der gesetzliche Auftrag dazu besteht, eine Hilfeplanung und die Erstellung eines Hilfeplans (Gesamtplans) zu gewährleisten. Im Berichtszeitraum wurde eine weitere Halbtagsstelle geschaffen, die jedoch nicht besetzt werden konnte, sodass es auch nicht zu der erhofften Verbesserung der Personalsituation im Jahr 2012 kam. Verschärft wurde diese Situation, durch den Stellenwechsel einer langjährigen Mitarbeiterin zum Jahresbeginn 2013. Im Fallmanagement wurden in 2012, bei einer Personalkapazität von 2,4 Stellen, 477 laufende Fälle bearbeitet. Auf eine Vollzeitstelle bezogen, bedeutete dies rechnerisch eine Belastung von 199 Fällen. Hinzu kamen einzelfallübergreifende Tätigkeiten, wie z.B. Teilnahme an Berufswegekonferenzen, Fachausschusssitzungen, Kooperationssitzungen mit freien Trägern, interne Tätigkeiten etc. Sachgebiet Heimhilfe Während Ende 2011 593 Pflegeheimbewohner Sozialhilfe erhielten, waren Ende 2012 614 Hilfeempfänger zu verzeichnen. Hierdurch und durch den Anstieg der Fallzahlen hat sich der Nettoaufwand 2012 (7.313 Mio. €) gegenüber 2011 (6,653 Mio. €) um 660.000 € erhöht. Die im obigen Gesamtaufwand enthaltenen Grundsicherungsleistungen für Pflegeheimbewohner betrugen im Jahr 2012 618.000 €. Im Vorjahr wurde für die Pflegeheimbewohner Grundsicherung in Höhe von 585.000 € ausgezahlt.

Soziale Dienste Das neue Bundeskinderschutzgesetz Zum 1. Januar 2012 ist das sogenannte Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten. Das Gesetz verfolgt zwei wesentliche Zielrichtungen: Stärkung der Organisationsstrukturen im Kinderschutz durch Bildung verbindlicher Netzwerke (in Pforzheim wird hier an den bereits seit Dezember 2006 existierenden Runden Tisch „Guter Start ins Kinderleben“ angeknüpft) und Stärkung der Individualrechte von Kindern und Jugendlichen, u. a. durch verbindliche Regelung des Vorgehens bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Gefährdung (entspricht bereits der in einer Dienstanweisung verbindlich geregelten Praxis des Sozialen Dienstes). Der Ausbau Früher Hilfen soll als präventive Komponente wirken (zu Pforzheim s. Vorlage P 0856). Das Haus des Jugendrechts Pforzheim-Enzkreis Das Haus des Jugendrechts in der Bahnhofstraße 26 hat im Februar 2012 seine Arbeit aufgenommen. Alle Jugendsachbearbeiter der Polizei sind dort untergebracht, die Jugendstaatsanwälte sind im wechselnden Wochenrhythmus anwesend und der Bezirksverein für Soziale Rechtspflege unterhält im Haus ein Büro. Aufgrund der Organisationsform des Sozialen Dienstes ohne den Sonderdienst einer Jugendgerichtshilfe gibt es zwar keine ständige Präsenz im Haus des Jugendrechts, aber eine in allen erforderlichen Fällen – gegebenenfalls auch adhoc innerhalb von Minuten – realisierbare Zusammenarbeit. Die Organisation des Sozialen Dienstes hat sich in Fallkonferenzen als klarer Vorteil erwiesen, da

die psychosoziale Situation des jungen Menschen und seiner Familie umfassend eingebracht werden kann und alle notwendigen Leistungen der Jugendhilfe aus einer Hand gewährt werden können. Pflegekinder Am 26.06.2012 entschied der Gemeinderat die Verbesserung der finanziellen Leistungen für Pflegeeltern. In Pforzheim als bundesweit einziger Stadt wird ab 2013 die Altersvorsorge erhöht und ein Budget zur Entlastung von Pflegefamilien eingeführt. Vorbeugung von Altersarmut und Gewinnung weiterer, dringend notwendiger Pflegefamilien sind Ziele, die damit erreicht werden sollen, um ausreichend Familien für die steigende Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien zur Verfügung zu haben. Jugendsozialarbeit an Schulen Das Team der Schulsozialarbeiter/ innen hat in diesem Jahr insbesondere in den Bereichen Elternarbeit, Schulvermeidung, Gewaltprävention, Kreativprojektarbeit und Sozialcontrolling gearbeitet. So wurden beispielsweise in der Elternarbeit 25 Schulsozialarbeiter und Netzwerkpartner zu Elternberatern geschult, um neue Wege in der schulischen und außerschulischen Elternarbeit zu gehen. Schülerinnen der Brötzinger Schule gewannen mit Unterstützung der Kreativprojektmitarbeiterin den Theaterwettbewerb der Stiftung „Mit Herz und Hand“. Betreungsbehörde Die Gesamtzahl der rechtlichen Betreuungen erhöhte sich bis zum 31.12.2012 auf 1.417 Personen. Das Betreuungsgericht verstärkte im Jahr 2012 Anfragen an die Be-

78

treuungsbehörde zu prüfen, ob laufende Betreuungen der Berufsbetreuer aus Kostengründen von Ehrenamtlichen übernommen werden können. In Kooperation mit dem Betreuungsverein beim Caritasverband konnten die Zahl der Vermittlungen im Vergleich zu den Vorjahren erhöht werden und in diesem Jahr erfreulicherweise 35 Personen an familienfremde ehrenamtliche Betreuer vermittelt werden.

Schuldnerberatung Die hohe Nachfrage nach Schuldnerberatung mit mehreren Monaten Wartezeit, setzte sich auch in 2012 fort. Um dieses aufzufangen, wurde im Oktober eine zusätzliche halbe Stelle eingerichtet. Diese wurde von einer Mitarbeiterin besetzt, die bereits seit Jahren halbtags in dem Sachgebiet tätig ist, sodass eine Einarbeitszeit entfiel.

Kulturamt Kultur in ihren zahlreichen Facetten zu ermöglichen und zu fördern ist ein zentrales Anliegen des Kulturamtes der Stadt Pforzheim. Neben der Vergabe von Zuschüssen an Dritte sowie dem Betrieb der städtischen Museen, des Stadtarchivs und des Reuchlinhauses, initiiert und organisiert das Kulturamt Veranstaltungen, häufig auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern. Für die „Woche der Brüderlichkeit“ vom 11.03. bis zum 18.03.12 hatten Christen, Juden und Muslime wieder ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm gemeinsam mit dem Kulturamt zusammengestellt. Die Woche stand dieses Jahr unter dem Motto: „Verantwortung für den Anderen aus biblischer Sicht“ - Erinnerungen an 60 Jahre Woche der Brüderlichkeit“. Sämtliche der zahlreichen Programmpunkte waren sehr gut besucht. Eine Nacht lang Tanz, Theater, Musik, Kunst und Performances: Am Samstag, 28. April 2012 veranstaltete die Stadt Pforzheim die dritte stadtweite Kulturnacht. Es wur-

den rund 1.500 Tickets verkauft. Ob in den Schmuckwelten, im Schmuckmuseum, im Kulturhaus Osterfeld, in der Pforzheim Galerie, im Stadttheater oder an vielen anderen Orten der Stadt, – in dieser Nacht hielten die Pforzheimer Kulturinstitutionen ihre Tore bis in die frühen Morgenstunden geöffnet und baten ein attraktives und überraschendes Programm. Am Internationalen Museumstag, der am 20.05.2012 unter dem Motto: „„Welt im Wandel – Museen im Wandel“ stattfand, präsentierte sich die große und vielseitige Pforzheimer Museumslandschaft mit Sonderprogrammen für die ganze Familie. Vom 11.05. – 28.07.2012 fand das Kulturfestival „MIX VERSTEH`N“ statt. Ein Veranstaltungsprogramm mit etwa 100 Veranstaltungen, getragen von 70 Veranstaltern und realisiert von rund 700 Mitwirkenden: Das Interkulturelle Kulturfestival MIX VERSTEH’N ging Ende Juli nach einer Fülle von Ausstellungen, Gesprächen und Aktionen zu Ende. Die lange Laufzeit und die Fülle und Diversität der Veranstaltungen wurden bewusst gewählt, um sehr

unterschiedliche Menschen ansprechen zu können, um das Thema Interkultur aus verschiedenen Perspektiven betrachten und erleben zu können, und schließlich um den Sommer mit seinen open-air-Möglichkeiten zu nutzen. Eingebunden waren neben den großen und kleinen Kulturträgern in Pforzheim vor allem Migrantenvereine, deutsch-ausländische Gesellschaften, Kirchen, Schulen, soziale Träger und andere Einrichtungen. Initiator und Organisator waren das Kulturamt und die Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim. Ein so breit getragenes Festival ist etwas sehr seltenes. Es ist keine weitere Kommune bekannt, die sich bisher so umfassend und vielseitig mit dem Thema Interkultur befasst hätte. Dabei ist die kommunale Ebene von entscheidender Bedeutung, denn, wie Integrationsministerin des Landes Bilkay Öney in einem Grußwort für das Festival schreibt: “Integration geschieht vor Ort, in der Kommune.” Um den Spannungsbogen über die gesamte Laufzeit aufrecht zu erhalten, waren Höhepunkte zu Beginn, in der Mitte und am Schluss des Festivals platziert. So etwa wurde es in der Ausstellung “Haus der

79

Biografien” im denkmalgeschützten Pitzmann & Pfeiffer-Bau vor großem und gemischtem Publikum von Oberbürgermeister Gert Hager eröffnet. Wie in dieser Ausstellung, so stand insgesamt der einzelne Mensch mit seiner Geschichte und seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Veranstaltungen. Weit über 1.000 Besucher kamen ins “Haus der Biografien”, das sieben Lebensgeschichten von Pforzheimer Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund gewidmet war. . In Filmporträts, Interviews, Fotosequenzen und Installationen erzählten die Zeitzeugen von ihren schicksalhaften Lebenswegen und von der Migration ihrer Familien, die als Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler und Flüchtlinge nach Pforzheim kamen. Viele Schulklassen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Integrationskurse, Familienzentren und andere, nicht unbedingt typische Museumsbesucher, fanden den Weg in diese einzigartige Ausstellung. Ebenso gut besucht war die Ausstellung im Stadtmuseum “Betracht-ungen” von Eva Vogt, die wegen des anhaltenden Interesses nach Ausstellungsende im Kollmar & Jourdan-Gebäude verlagert wurde. Sehr erfolgreich und für Mitwirkende wie Zuschauer gleichermaßen bewegend waren die drei Stage-enter-Aufführungen im Großen Haus des Theaters “Eine Odyssee”: Rund 1.200 Menschen sahen das pfiffig und professionell inszenierte Stück, das von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund gespielt wurde, eine bleibende und prägende Erfahrung für die jungen Schauspieler.

In der Mitte des Festivalzeitraums wurde ein ganz anderes Highlight geboten, ein interkulturelles Buffet, dazu Tanz und Musik auf der Bühne- und viel Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Erstmals präsentierten sich dabei Menschen aus Kuba, Indien und Eritrea. Etwa 3.000 Menschen strömten an diesem Samstag auf den Marktplatz. Weitere Höhepunkte mit viel Publikum waren das Sommerfest der Fatih Moschee, zu dem diesmal viele neue Besucher kamen, das “Fest der Missionen”, die von mehreren Kirchen getragene Ausstellung “Weltethos” und “kultura mixta” in der Volkshochschule. Die „ Begegnung im Stadtgarten“ am 08.07.12, wurde im Zuge des Kulturfestivals zu einer Begegnung der Kulturen. Sehr positiv bewerteten die Veranstalter insgesamt die Beteiligung der Schulen. An einem Aktionstag präsentierten einige von ihnen ihre Aktivitäten zum Thema Interkultur. Darüber hinaus waren Schüler und Schulklassen in eine ganze Reihe von Projekten aktiv eingebunden. Das Kulturamt hat sich hohe Ziele gesteckt. Das Festival sollte Denkanstöße zum Thema Interkultur und dem Zusammenleben in einer vielkulturellen Gesellschaft liefern. Es sollte neue Kooperationen schaffen und Netzwerke bilden, die auch über die Festivalzeit hinaus belastbar sein können. Deshalb wurde sehr viel Wert darauf gelegt, Vereine und nicht-professionelle Kulturveranstalter einzubinden und neue Wege zu gehen. Und schließlich sollten über das übliche Kulturpu-

blikum hinaus neue Zielgruppen erreicht werden, Menschen, die unter anderem über die Kultur ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden. Darauf folgtender „Tag des offenen Denkmals“ am 09.09.12. Mit dem traditionsreichen Brötzinger Samstag fand am 29.09.12 von 14 bis 19 Uhr wieder ein besonderes Fest für die ganze Familie statt. Die Veranstaltung zeichnete sich durch ihr vielfältiges kulturelles Angebot aus. Die im idyllischen Stadtteil Brötzingen ansässigen Gruppen, Vereine, Kulturinstitutionen, Musikkneipen und Einzelhändler hatten wieder ein attraktives Programm mit Figurentheater, Musik, Literatur, Tänzen, Ausstellungen, Führungen sowie sportlichen und handwerklichen Darbietungen zusammengestellt. Für Kinder gab es spezielle Mitmachaktionen und Kreativangebote. Seit Jahren führt das Kulturamt die Figurentheatertage durch. Diese sehr beliebte Veranstaltungsreihe fand in der Zeit vom 04.10 – 06.12.12 im Reuchlinhaus statt. Die Aufführungen der aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Bühnen fanden jeweils donnerstags statt. Um der großen Nachfrage - insbesondere von Kindergartengruppen und Schulklassen -nachkommen zu können, wurden bei einigen Stücken Zusatzvorstellungen angeboten. Bei insgesamt 16 Aufführungen konnten rund 1.550   Kinder, im Alter von 3 bis 10 Jahren, für das Figurentheater begeistert werden. Am 17.11.2012 wurde das World War II Memorial von Peter Jacobi vor der Ev. Stadtkirche aufgestellt und eingeweiht.

80

Das Kulturamt hat nachfolgende Ausstellungen im Jahr 2012 durchgeführt: Stadtmuseum 17.03. – 15.04.2012 „Zwischen Kommen und Gehen… und doch Bleiben“ 26.04. – 03.06.2012 „Be-tracht-ungen“ 17.06.2011 – 07.10.2012 „900 Jahre Baden“ 21.10.2012 – 17.02.2013 „Spielräume- 25 Jahre Figurentheater Raphael Mürle“ Pforzheim Galerie 02.12.2011 – 01.04.2012 „Die Seele der Dinge – Der Designer Günter Horntrich 11.12. 2011- 29.01.2012 Helmut Roller 20.04.12 – 01.05.2012 Blackport Design Kollektiv 20.05.12 – 08.09.2012 Raum ermessen 22.09.12 – 13.01.2013 „Die Inszenierung der Natur“

Schmuckmuseum Pforzheim 1) Sonderausstellungen und Begleitprogramme: Serpentinadie Schlange im Schmuck der Welt Sonderausstellung anlässlich des Jubiläums »50 Jahre Reuchlinhaus« 26. November 2011 bis 26. Februar 2012, Eröffnung Freitag, 25. November, 19 Uhr Debut im Schmuckmuseum Pforzheim – junge Schmuckdesignerinnen stellen aus 3. Februar bis 11. März 2012, Eröffnung Donnerstag, 2. Februar,

19 Uhr. Einmal im Jahr und 2012 bereits zum fünften Mal hatten Absolventen des Studiengangs SOdA (Schmuck und Objekte der Alltagskultur) an der Hochschule Pforzheim die Gelegenheit, in der modernen Sammlung des Schmuckmuseums auszustellen. Elena Belmann, Isabel Mania, Yasukata Okamura und Michaela Prange waren ausgewählt, ihre Abschlussarbeiten zu präsentieren. Sie haben ihr Studium im Wintersemester 2010/11 oder im Sommersemester 2011 bei den Professoren Christine Lüdeke und Andreas Gut abgeschlossen. Transit - Schmuck aus Israel 16. März bis 3. Juni 2012, Eröffnung Donnerstag, 15. März, 19 Uhr Eröffnung im Rahmen der »Woche der Brüderlichkeit« Die Ausstellung gab einen Einblick in den aktuellen Schmuck aus Israel: in die Besonderheiten im israelischen Schmuckschaffen und die Unterschiedlichkeit zur mitteleuropäischen Schmuckszene. Die politische Situation ist auch im Schmuckschaffen Thema. Viele Künstler beschäftigen sich jedoch nur wenige Jahre mit Schmuck und wechseln dann in andere Disziplinen. Die langjährige Tradition des zeitgenössischen Schmucks dokumentierten drei Künstlerinnen aus der Lehrergeneration. Zehn Künstler aus der jungen Generation zeigten mit ihrer Auffassung von Schmuck die Vielfalt der Positionen. Kurator der Schau war Jürgen Eickhoff. Dazu fand ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm statt. Weltsprache Ornament – streng gezackt und schön verschnörkelt 23. Juni bis 30. September 2012,

Eröffnung Freitag, 22. Juni, 19 Uhr (Im Rahmen des Festivals »Mix versteh’n« des Kulturamtes der Stadt Pforzheim) Ornamentale Gestaltungsformen gehören zu den frühesten Zeichen menschlichen Kulturschaffens. Angefangen mit einfachen Ritzungen auf Fundstücken, über in sich verschlungene Linien bis hin zu barockem Überschwang sind Ornamente auch im Schmuck zu finden. Die Ausstellung zeigte die Vielfalt der ornamentalen Ausdrucksformen im Schmuck aus dem abendländischeuropäischen Raum, den Formenreichtum im Orient oder die Pracht des indischen Subkontinents. Es wurden die verbindenden Elemente der Ornamentik untersucht, die in allen Kulturen und Epochen auftauchen und sich zu einer »Weltsprache Ornament« zusammenfügen. Begleitend fand ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm statt. 100 Jahre Zunft Pforzheim Schmuck + Gestaltung 21. September bis 11. November 2012, Eröffnung Donnerstag, 20. September, 19 Uhr 1912 wurde die erste der beiden Traditionszünfte für Goldschmiede in Pforzheim gegründet, die später unter dem Namen »Turm Pforzheim« firmierte. Ihr Ziel war es, sich in künstlerischer und handwerklicher Beziehung gegenseitig zu unterstützen. Dies galt auch für die einige Jahre jüngere »Zunft Jungkunst«. Von beiden gingen wichtige Impulse für die künstlerische wie industrieorientierte Schmuckgestaltung aus, Künstlerpersönlichkeiten wie Theodor Wende oder Reinhold Reiling waren aktive Mitglieder. 2003 gingen die zwei Vereinigungen in der »Zunft Pforzheim Schmuck + Gestaltung« auf. Neben einem Rückblick widmete sich die Aus-

81

stellung auch den heutigen Mitgliedern und ihren Werken. Schaumgeboren und sagenumwoben – Schmuck aus Perlen 26. Oktober 2012 bis 27. Januar 2013, Eröffnung Donnerstag, 25. Oktober, 19 Uhr Hauptausstellung mit hochkarätigen Leihgaben der Qatar Museums Authority, der GulbenkianStiftung in Lissabon, Tiffany und anderen Äußerst selten und damit unendlich kostbar waren Perlen stets Gegenstand von Begehrlichkeiten. Bereits im Altertum wurde im persischen Golf nach Muschelvorkommen mit bester Perlenqualität gefischt. Mit der Eroberung Persiens durch Alexander den Großen gelangten sie nach Europa. Mythen und Geschichten ranken sich um sie, stand die Perle doch einerseits für zügellose Luxussucht, andererseits für die Reinheit Mariens. Von der Antike bis in die jüngste Zeit sind Perlen aus dem Schmuck nicht wegzudenken. Historische und aktuelle Beispiele zeigten Vielfalt und Kunstfertigkeit der Verwendung von Perlen im Schmuck. In Kooperation mit dem WSPTourismusmarketing wurde eine Übernachtungspauschale angeboten, und es fand ein umfangreiches Begleitprogramm statt. 2) Veranstaltungen Zur »dritten pforzheimer kulturnacht« am Samstag, 28. April lautete das Programm »Snapshots im Schmuckmuseum«. In diesem Zusammenhang wurden bewegte Lichtinszenierungen von Kurt Laurenz Theinert im und am Reuchlinhaus gezeigt, es gab eine Licht-Klang-Performances vom

Duo Hammerhaus mit »Visual Piano«, Schatzsuche mit Schmucki der Perlsau und dem Figurentheater Raphael Mürle, eine Führung durch die Dauerausstellung: »Schmuck für Momente«, eine Live-Print-Aktion »Souvenir Deiner Heimat(en)« und Schaugoldschmieden mit Meistern der Zunft Pforzheim Schmuck + Gestaltung. Der Internationalen Museumstag am Sonntag 20. Mai stand unter dem Motto »Welt im Wandel – Museen im Wandel«. Das Schmuckmuseum stellte dafür ein Programm mit dem Titel »RingDinge – 5.000 Jahre Schmuckgeschichten rund um den Fingerring« zusammen – von SingleWheel-Artistik von Tom Birringer über eine Schatzsuche mit Schmucki der Perlsau oder einem Ring-Workshop und Wettbewerb für Kinder bis hin zu einer Führung in Begleitung der Hula-Hoop-Tänzerin Andrea Engler. Zum siebten Mal fand am Wochenende vom 30. Juni und 1. Juli die Verkaufsausstellung »Lust auf Schmuck« statt, initiiert und organisiert von den Schmuckdesignerinnen Irene Bruckmann, Traudel Hennig und Christine Risch Ferreira. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Irene Bruckmann, Traudel Hennig und Christine Risch Ferreira fand am 2. Adventswochende, dem 8. und 9. Dezember, zum fünften Mal die »Schöne Bescherung« statt, eine vorweihnachtliche Verkaufsausstellung für Schmuck, Designobjekte und Delikatessen; erstmalig in Kooperation mit CREATE!PF, einer Initiative der WSP-Kreativwirtschaft. Über das ganze Jahr verteilt und

noch bis zum 10. Januar 2013 fanden im PZ-Forum Vorträge von Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch statt, die einzelne Epochen der Kunstgeschichte ausgehend von Exponaten des Schmuckmuseums plastisch machten. Begleitend dazu wurden im Schmuckmuseum Sonntagsführungen angeboten, die sich an den jeweiligen Vortragsschwerpunkt anlehnten. Schmuck- und Technisches Museum haben sich beim SWR4Hörerfest in Karlsruhe am 16. September mit jeweils einem Stand beteiligt, mit Vorführung einer Kettenmaschine. 3) Museumspädagogik Führungen und gebuchte Workshops Führungen für Erwachsene haben 369mal stattgefunden, darunter 50 öffentliche Führungen an den Sonntagen. 20 davon waren allgemeine Führungen durch die ständige Sammlung, 30 mit Themenschwerpunkten (Jagdschmuck; Horror vacui – mit Ornament und Farbe auf der Flucht vor der Leere; Götter, kaiserliche Hoheiten, gestrenge Bürger - Bildnisdarstellungen im Schmuck; Von Leben und Tod - Symbole der Hoffnung und Vergänglichkeit im Schmuck; Mythos Gold - 5000 Jahre Schmuckgeschichte im Schmuckmuseum Pforzheim; Glücksbringer, Talisman und Amulett - Schmuck in seiner Heilsbringenden Bedeutung; Serpentina – die Schlange im Schmuck der Welt; Transit Schmuck aus Israel; Weltsprache Ornament; Musikalische Sonntagsführung zur Sonderausstellung Weltsprache Ornament; 100 Jahre Zunft; Schaumgeboren und sagenumwoben - Schmuck aus Perlen)

82

Führungen für Kinder, Schulklassen oder Studenten gab es 40, darunter drei kostenlose öffentliche und zwölfmal die Schatzsuche mit Schmucki der Perlsau in Kooperation mit dem Figurentheater Raphael Mürle, jeweils unterstützt vom Museumsförderverein ISSP. Goldstadtwalk mit rund 400 Erstsemestern Fünfzehnmal wurden Workshops im Rahmen eines Kindergeburtstags im Museum gebucht. Offene Workshop-Angebote Mit den Schmuckdesignerinnen Monika Dengler und Traudel Hennig wurden 22 Schmuckworkshops für Kinder und Jugendliche angeboten, elf davon im Rahmen der ARGE Kinder & Jugendkunst in Pforzheim sowie in Kooperation mit dem Kulturhaus Osterfeld. Angebote für Kitas und Schulklassen »Schmuckfieber« – eine Kombination aus Führung und Workshop für Schulklassen und Kindergartengruppen – haben Claudia Baumbusch und Regine Landauer 56mal durchgeführt. Das vom Kulturamt geförderte »Menuk«-Projekt – für das Schulfach Mensch-Natur-Kultur – von der Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch und der Designerin Regine Landauer wurde 2012 mit 42 Veranstaltungen fortgesetzt. Siebenmal haben Pädagogenfortbildungen stattgefunden, in Kooperation mit dem Amt für Bildung und Sport in Pforzheim, dem Seminar für Didaktik Pforzheim sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe.

Zehn Schulklassen nahmen am Projekt »Von der Idee zum Produkt: Was hat Schmuck mit Physik zu tun?« teil. Im Zusammenhang damit fanden im Schmuckmuseum und bei Kooperationspartnern rund 60 Exkursionen statt. Im Rahmen von »Kitas auf Museumstour« waren 14mal Gruppen auch im Schmuckmuseum. Die Ergebnisse des Projekts waren vom 21. Mai bis zum 25. Juni im Technischen Museum zu sehen. Initiiert wurde das Projekt von Renate Engler, damals Fachberaterin für Kindertagesstätten beim Amt für Bildung und Sport der Stadt Pforzheim. Gemeinsam konzeptioniert hat sie es mit dem städtischen Museumspädagogen Horst Frisch und den freien Museumspädagoginnen Claudia Baumbusch und Regine Landauer, die es auch umsetzen, sowie mit dem Schmuckmuseum. Finanziert wird »Kitas auf Museumstour« von Kulturamt, Amt für Bildung und Sport und Schmuckmuseum. »Kulturwerk – neue Wege zum Job« ist ein Projekt für Arbeitslose von Q-Prints & Service im Auftrag von ARGE Jobcenter und dem Kulturamt gemeinsam mit Claudia Baumbusch und Regine Landauer, das im Rahmen des Bundesprogramms »Perspektive 50Plus« unterstützt wurde. Die Projektteilnehmer haben 13 Einheiten im Schmuckmuseum absolviert und die Ergebnisse dort anschließend in einer Ausstellung präsentiert. 4) Mitgliedschaften, Kooperationen, Auszeichnungen und Besucherzahlen Das Schmuckmuseum ist Mitglied beim Oberrheinischen Museum-

spass und Akzeptanzstelle der SchwarzwaldCard sowie Partner von Kulturland Baden-Württemberg. Medien- bzw. Kulturpartner sind die Pforzheimer Zeitung und der SWR2. Durch das WSP-Tourismusmarketing war das Schmuckmuseum auf der Verbrauchermesse CMT in Stuttgart sowie den Fachmessen ITB in Berlin und dem RDA-Workshop in Köln sowie in einem Gemeinschaftsstand von Pforzheim auf der Midora in Leipzig präsent. Auf der CMT hatte das Schmuckmuseum zum zweiten Mal einen eigenen Stand auf der »KulturReisen«. Ebenfalls präsent war das Haus gemeinsam mit Kulturamt und WSP auf der Verbrauchermesse MomenTour in Pforzheim. In Kooperation mit der TourismusMarketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) und der DZT war das Schmuckmuseum in folgenden Auslandsmärkten vertreten: Belgien, Frankreich, Großbritannien, Japan, Niederlande, Russland sowie allgemein mit einem englischsprachigen Salesguide. Vom 29. Juni bis zum 2. September war im Goldmuseum in Taipeh eine Ausstellung über zeitgenössischen Schmuck zu sehen, »Contemporary Metal Crafts«. Gezeigt wurden rund 330 Exponate aus dem Schmuckmuseum Pforzheim, etwa 80 des Studiengangs Schmuck und Objekte der Alltagskultur an der Hochschule Pforzheim und circa 90 aus den drei Ausbildungszweigen der Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim. Es war das erste Mal, dass heutige Schmuckkunst aus Deutschland in diesem Umfang in Taiwan gezeigt wurde, noch dazu in einem mit 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr so frequentierten Museum. Entstanden ist das Projekt aufgrund der

83

Initiative des Goldschmieds und Unternehmers Weng Mong Ruan, der die Ausstellung im Auftrag des Goldmuseums kuratiert hat. Eine Kooperation zwischen ihm und den beiden Museen besteht bereits seit 2010. Der Goldschmiedemeister hat lange Zeit in Nürnberg gelebt, wo er unter anderem Innungsobermeister war. Ihm liegt am Herzen, die gestalterische und handwerkliche Qualität zeitgenössischen Schmucks aus Deutschland in Taiwan zu präsentieren.

November im Schmuckmuseum gezeigt.

Der Förderpreis »Junge Schmuckkunst im Museum« von ISSP ging in diesem Jahr an die Schmuckdesignerin Denise Julia Reytan. Darüber hinaus hat der Verein weiterhin die Museumspädagogik des Hauses unterstützt.

Das Schmuckmuseum erhielt 2012 insgesamt 36 Geschenke im Wert von 57.779 €.

Die Initiative CREATE!PF von der WSP hat in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim zum vierten Mal den Young European Talents Workshop durchgeführt. In diesem Jahr war das Motto »No Gold Please«. In einem viertägigen Workshop haben angehende Schmuckdesigner des Royal College of Art in London und des Studiengangs Schmuck und Objekte der Alltagskultur der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim dafür Ideen für die Verwendung innovativer Materialien im Schmuck erarbeitet. In Zusammenarbeit mit den Pforzheimer Unternehmen Wieland Dental und G.RAU untersuchen die Studenten unter der Leitung von Prof. Andreas Gut, auf welche Weise in der Dental- und Medizintechnik eingesetzte Materialien, wie zum Beispiel Zirkoniumdioxid oder Memory Metall, zukünftig für die Herstellung von Schmuck genutzt werden können. Die Ergebnisse wurden vom 17. bis zum 30.

Die Besucherzahlen haben sich mit gut 33.000 leicht erhöht. Das Team des Hauses besteht aus vier Mitarbeitern in der Verwaltung, zweien in der Haustechnik und rund 20 teils fest, teils geringfügig Beschäftigten im Aufsichtsbereich. 5) Schenkungen

6) Erwerbungen Das Schmuckmuseum erwarb 2012 vier Schmuckstücke im Wert von 48.540,40 €. 7) Leihgaben Insgesamt 344 Schmuckstücke wurden ausgeliehen und von 540.529 Besuchern gesehen. 27. September 2011 bis 15. Januar 2012: »Georg Dobler. Schmuck 1980-2010«, Museum Huelsmann, Bielefeld 21. August 2011 bis 22. Januar 2012: »Glanz einer Epoche – Jugendstilschmuck aus Europa«, Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 26. Februar bis 19. Juni: »Peter Bauhuis – Simultanea«, Deutsches Goldschmiedehaus, Hanau 7. bis 11. März: ITB Berlin 16. Juni bis 11. November: »Baden! 900 Jahre. Geschichten eines Landes«, Badisches Landesmuse-

um Karlsruhe 28. Juni bis 7. September: »Annamaria Zanella/Michael Becker – different stories/formal affinity«, Deutsches Goldschmiedehaus Hanau 29. Juni bis 2. September: »2012 Exhibition of Contemporary German Metal Crafts«, Goldmuseum, Taipeh/Taiwan

Technisches Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie Im Jahr 2011 haben insgesamt rund 5.300 Gäste das Technische Museum besucht. Es haben 141 öffentliche Führungen stattgefunden, weitere 88 sind gebucht worden, davon 30 von Schulklassen. Außerdem sind 36 Workshops gebucht, darunter vier Schulpraktika in Kooperation mit Q-Prints and Service. Dreimal haben Kinder ihren Geburtstag im Technischen Museum verbracht und unter Anleitung eines Goldschmiedemeisters mit ihren Geburtstagsgästen gesägt, gefeilt und Ketten angefertigt. Erstmals haben Kita-Erzieherinnen in einem Workshop zusammen mit dem Kitas-auf-Museumstour-Team erarbeitet, wie ein Besuch mit Fünf- bis Sechsjährigen im Technischen Museum gestaltet werden kann. Die Ideen wurden bei drei Besuchen von Kitakindern gleich erfolgreich umgesetzt Das Technische Museum ist in das Lernwerkstatt-Projekt des Schmuckmuseums „Von der Idee zum Produkt: Was hat Schmuck mit Physik zu tun?“ eingebunden. Im Rahmen dieses Projekts und des Faches NWT (Naturwissenschaft

84

und Technik) haben 2011 zehn Schulklassen Einblick in die technischen Hintergründe der Schmuckund Uhrenproduktion erhalten, von den Theodor-Heuss-Gymnasien in Mühlacker und Pforzheim, vom Kepler-Gymnasium Pforzheim und vom Salzbach-Gymnasium Maulbronn. Für jede Klasse fanden eine Führung und ein Workshop statt. Im April verbrachte eine Klasse des Köniz-Lebermatt-Gymnasiums in der Schweiz eine Woche in Pforzheim, um die Schmuckstadt kennenzulernen. Nach einer Führung im Schmuckmuseum und im Technischen Museum waren sie dort täglich zu einem Workshop – und davon so begeistert, dass sie sich für 2013 gleich wieder angemeldet haben. Als Dank spendeten sie dem Haus von sich aus als Aufwandsentschädigung 350 Euro. Das Programm der „dritten pforzheimer kulturnacht“ stand unter dem Motto „Einfach genial – Sternstunden der Technikgeschichte“. Dabei wurden kostenlose Führungen und herzhaftes Buffet angeboten. Am Internationalen Museumstag am 20. Mai wurde eine Ausstellung zum Projekt „Kitas auf Museumstour“ eröffnet und die Ergebnisse daraus vorgestellt. Im Dialog mit Erwachsenen zeigten Kinder unter dem Motto „Kitakinder im Technikfieber“ ihre technisch-künstlerischen Vorgehensweisen. Außerdem gab es kostenlose Führungen. Im März, Juli und November hat jeweils ein Hobby-Schmuckkurs vom WSP-Tourismusmarketing mit drei Goldschmiedemeistern aus dem Technischen Museum stattgefunden.

Am 25. Mai war sogenannter Orchideentag, an dem Schulreferendare geschult wurden. Unter dem Motto „Dem Designer auf der Spur“ gab es jeweils eine Führung im Schmuckmuseum und im Technischen Museum und dort anschließend einen Workshop zum Thema „Vom Draht zur Kette“. Gemeinsam mit dem Schmuckmuseum nahm das Technische Museum am 16. September am SWR4Hörerfest in Karlsruhe teil. Für die Besucher wurde eine Kettenmaschine vorgeführt.

Reuchlinhaus Ausstellungen siehe Kulturamt/ Kunstverein/Schmuckmuseum Pforzheim (SMP)

Begegnung im Stadtgarten 08.07.2012 25.WM Vorderlader 12.08.2012 Verkaufsausstellung „Schöne Bescherung“ 08. und 09.12.2012 (siehe auch SMP) Ausstellungseröffnung für Loftauktion 16.11.2012 Loftauktion 02.12.2012 Insgesamt wurden 102 Veranstaltungen durchgeführt, an denen 11.954 Gäste teilnahmen:

Besondere Veranstaltungen im Reuchlinhaus: Goldstadtwalk 19.03.2012, 01.10.2012



12



Feier BM a.D. Fritz Wurster 12.02.2012 3. lange Kulturnacht Pforzheim (siehe auch SMP) 28.04.2012 Internationaler Museumstag (siehe auch SMP) Veranstaltungen im Rahmen des Masterplans 07.05, 23.05, 20.06.2012 Konzert „Musik aus dem FF“ 21.07.2012 Verkaufsausstellung „Lust auf Schmuck“ 30.06., 01.07.2012 (siehe auch SMP)

24 16 28



1 8 1 6

Vorträge und Ausstellungs- eröffnungen Empfänge und Feiern Figurentheateraufführun- gen Tagungen, Seminare und Sitzungen Konzert Sonderführungen Workshop Events

Eine der beiden Skulpturen von Peter Jacobi im Stadtgarten wurde dort abgebaut und vor der Stadtkirche installiert. Für Präsentationen und Besucherinformationen wurde im November ein Bildschirm installiert. Es wurden 14 neue Stell-Präsentationswände angeschafft. Auf dem Dach des Reuchlinhauses wurden Solarzellen montiert.

85

Archäologischer Schauplatz Kappelhof Der Archäologische Schauplatz Kappelhof in der Altstädter Straße 26 wird als Außenstelle des Stadtmuseums in Brötzingen geführt, und entstand in Folge archäologischer Grabungen zwischen 1989 und 1991, welche durch den Bau des „Haus am Kappelhof“ auf einem ehemaligen Parkplatz notwendig wurden. Das im September 1995 an die Öffentlichkeit übergebene Museum im Untergeschoss des Hauses liegt abseits der Stadtmitte in der Nähe der Altstädter Kirche, was für einen Museumsstandort nicht ideal ist. Dennoch ist das dortige Kulturgut für die Stadtgeschichte sehr wichtig, führen doch Teile der konservierten Mauerreste bis in die Gründungszeit der Stadt etwa um 90 n. Chr. zurück. Die Anlage ist für Besucher jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Besuche von Gruppen außerhalb dieser Öffnungszeit werden aber jederzeit ermöglicht. Dies ist nicht zuletzt für die zahlreichen Schulklassen von Bedeutung, die den Schauplatz das Jahr über besuchen. Die museumspädagogische Betreuung reicht dabei von Gruppenführungen über Spielaktionen, Kindergeburtstage und Vorträge bis zu Aktionen mit Kindertagesstätten. Aufgrund umfangreicher Tiefbauarbeiten auf dem Vorgelände des Hauses, die schon im Jahre 2011 begannen und bis in das Jahr 2012 reichten, wurde die vor dem Museumseingang aufgestellte Jupitergigantensäule abgebaut. Obwohl die Bauarbeiten seit längerem beendet

sind, konnte die Säule witterungsbedingt bis jetzt nicht wieder errichtet werden und so fehlt dem Museum bis heute sein sonst weithin sichtbares Erkennungszeichen. Im Berichtsjahr wurde die Zusammenarbeit mit dem Römermuseum in Remchingen intensiviert. Es sind gemeinsame Ausstellungen geplant, die auch weitere regionale Museen wie z. B. das Keltenmuseum Hochdorf mit einschließt. Von dieser Zusammenarbeit erwarten wir einen gegenseitigen Austausch von Besuchergruppen und damit eine Steigerung der Besucherzahlen. An den regulären Öffnungstagen wurden 1466 Besucher gezählt. Außerhalb dieser Zeiten besuchten 70 Schulklassen mit 1498 Schülern und 22 Kitagruppen mit 267 Kindern den Schauplatz. Weiterhin waren 25 sonstige Besuchergruppen mit zusammen 745 Interessierten zu Führungen, Kindergeburtstagen und Spielaktionen oder zur Kulturnacht am 28. April am Kappelhof, insgesamt also 3976 Besucher.

Museum Johannes Reuchlin Das Jahr 2012 war das vierte Betriebsjahr des Museums Johannes Reuchlin. Besucherzahlen: Die Besucherzahlen waren in 2012 nochmals rückläufig, blieben aber doch auf einem befriedigenden Niveau. Nach der Besucherstatistik wurden vom Januar bis Jahresende 2012 1.908 Einzel­besucher gezählt. Außerdem besuchten im Rahmen von museumspädagogischen Führungen 10 Gruppen mit zusammen 238 Schülern und Lehrern sowie im Rahmen der von der Tourist-

Information vermittelten Sonder­ führungen 379 Besucher das Museum. Insgesamt wurden somit im Jahr 2012 2.525 Personen als Museumsbesucher gezählt (zum Vergleich 2011: 3.661 Besucher). Der Rückgang ist vor allem auf eine sinkende Nachfrage von Seiten regionaler Besucher­gruppen nach dem anfänglichen Ansturm zurückzuführen. Die Frequenz auswärtiger Gruppen blieb dagegen stabil. Das im Museum ausliegende Gästebuch belegt, dass Besucher weiterhin aus der Ferne kommen und das Museum ein Besuchermagnet für den Qualitäts­tourismus ist. Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten (Montage und Freitage 15-18 Uhr sowie Sonntage 12-17 Uhr) blieben unverändert. Betrieb: Für den Betrieb des Museums ist weiterhin das Kulturamt der Stadt Pforzheim verantwortlich; Ansprechpartner sind Frau Angelika Müller-Tischer sowie Herr Dr. Christoph Timm. Der Verein Freunde der Schloßkirche e. V. sowie die Werner-Wild-Stiftung tragen die laufenden Betriebskosten, die Stadt übernimmt die Kosten der Aufsichtsführung entsprechend dem mit der Firma Strube Museumsdienste abgeschlossenen Vertrag. Die Aufsicht im Museum wird durch ein gemischtes Team von Hauptund Ehren­amtlichen gewähr­leistet: Im Auftrag der Firma Strube waren Frau Petra Pietsch, Frau Hilda Bonet, Frau Amal Danouche und als „Springer“ Herr Frank Fischer und Herr Dieter Pietsch tätig. Ehrenamtlich engagierten sich die Herren Günter Beck, Gerhard Heinzmann, Gerhard Lauff, Klaus Maischhofer und Tomislav Rus (anstelle des 2011 ausgeschiedenen Franz Wagen-

86

blasst), die alle Mitglieder des Vereins Freunde der Schloßkirche e. V. sind. Am 13. Dezember 2012 trafen sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Einladung des Kulturamts wie in den Vorjahren zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch. Öffentlichkeitsarbeit: Im März 2012 kam das SWR„Landesschaumobil“ nach Pforzheim. Das Museum Johannes Reuchlin wurde am 28. März im SWR3-Abendprogramm vorgestellt. Seit dem 5. Juli 2012 weisen drei Infostelen rund um die Schloßkirche auf das Museum hin, deren Aufstellung im Rahmen eines neu installierten innerstädtischen Fußgängerleitsystems erfolgte; der Verein Freunde der Schloßkirche e. V. hat dankenswerterweise ie Finanzierung übernommen. Am „Tag des offenen Denkmals“ am 9. September 2012 stellte das Kulturamt anlässlich des Jubiläums „900 Jahre Baden“ die Schloßkirche mit dem Museum Johannes Reuchlin und den markgräflichen Grüften in den Mittelpunkt. Literarischer Radweg Nagold Calw – Pforzheim: Überregional ist das Museum weiterhin in das Netzwerk „Literaturland Baden-Württemberg“ ein­ gebunden, das von der Arbeitsstelle für Literarische Museen betreut wird und zugleich eine Informationsplattform bietet. Am 15. Juli 2012 stellten die Partner des Netzwerks Literaturland Baden-Württemberg den „Literarischen Radweg“ vor, der von Nagold über Calw nach Pforzheim führt und am Museum Johannes Reuchlin endet. Ein zugehöriger Flyer ist im Museum und bei der

Tourist-Information erhältlich.

Denkmalschutz und Denkmalpflege Aufgabe und Nutzen der kommunalen Denkmalpflege Der Bereich Untere Denkmalschutzbehörde gehört gemäß Denkmalschutzgesetz zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Nach dem Motto „Denk mal an die Zukunft“ trägt Denkmalpflege zur Stadt­ entwick­lung, Stadtqualität und Ressourcenschonung bei. Denkmalpflege kümmert sich um das Kulturerbe, um Ankerpunkte und Orte kollektiver Erinnerung: Orte (in) der Stadt, die Identität stiften, Flair und Geschichtswert besitzen; Orte, die dazu beitragen, dass wir uns zu Hause fühlen; Orte, die Gäste und Investoren willkommen heißen. Im Zeitalter von Globa­lisierung und Digitalisierung kommt dem Kulturerbe wachsende Bedeutung zu. Aufgabe der Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger ist es, im Rahmen des gesetzlichen Auftrags als sachkundige Anwälte des Kulturerbes zu fungieren und Ansprechpartner für die denkmal­pflegenden Eigentümer zu sein. Praktische Denkmalpflege/ Operatives Geschäft: Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Städtischen Denkmalpflegers lag wiederum eindeutig im Bereich Bau­beratung, Koordination und Genehmigungs­verfahren, orientiert an den denkmalpflegerischen Leitzielen Substanzerhaltung, denkmal­gerechte Wert­erhaltung und Nutzungsmodernisierung. Im Berichtszeitraum (2012) sank die Fallzahl gegenüber dem Allzeithoch von 2011 (137 Maßnahmen) leicht auf nunmehr 115 Maßnahmen. Es gab dazu 11 Jour-fixe-Ter-

mine mit dem zuständigen Gebietsreferenten des Denkmalreferats im Regierungs­präsidium Karlsruhe, Herrn Dr. Rainer Laun. 25 Maßnahmen führten zur Ausstellung einer Bescheinigung zur steuerlichen Sonder­abschreibung gemäß § 7 i Ein­kommens­steuergesetz (EStG) durch die Untere Denkmalschutzbehörde; die be­scheinigten abschreibungs­fähigen Baukosten betrugen insgesamt 5.358.698 Euro. In dieser hohen Bescheinigungssumme spiegelt sich noch das Allzeithoch des Vorjahres 2011, da die Steuerbeschei­nigung oft mit einer abrechnungstechnisch bedingten Verzögerung ausgestellt wird. Der Arbeits­umfang blieb damit auch in diesem Jahr sehr hoch. Insbesondere sind die folgenden größeren denkmalpflegerischen Vorhaben hervorzuheben: Wandund Deckenrestaurierung der Aussegnungshalle auf dem Hauptfriedhof, Umbau der ehem. Villa H. Kuppenheim (Wilferdinger Straße 6) zum Haus des Handwerks, Fassadensanierung Goldner Adler (Westliche 35), Fortsetzung der Teilumnutzung zu Schulzwecken und Fenstererneuerung Bleichstraße 81 (Kollmar & Jourdan-Gebäude), Dachsanierung der Wagenremise Huchenfelder Hauptstraße 165, Instandsetzung und Modernisierung u. a. der Wohnhäuser Schwarzwaldstraße 25, Dammstraße 14, Friedenstraße 101, Kreuzsteinallee 39, Oberer Wingertweg 61, Gerwigstraße 57 und 73, Buckenbergweg 2, Fenstersanierung Hohenstaufenstra0e 20. Weiterhin denkmalpflegerisch begleitet wurden die Sanierung der Nordstadtschule, der Umbau des Emma-Jaeger-Bads zum Kreativzentrum und die Restaurierung des historischen Straßenbahn-Trieb­wagens Nr. 11.

87

Vorbereitet und begonnen wurde die stadtarchäologische Grabung auf dem ehem. Schulplatz („Rathaushof“), bei der im Spätherbst ein ehemalige Stadtbegräbnisplatz im Bereich des Dominikanerklosters aufgedeckt wurde; diese Grabung wird 2013 fortgeführt und ausgedehnt. Denkmalförderung: Aus Mitteln des Notprogramms Fachwerkhäuser gefördert wurde die Instandsetzung und Moderni­ sierung des Fachwerkhäuser Felsenstraße 10 (zweite Rate) sowie die Dachsanierung der Wagen­ remise Huchenfelder Hauptstraße 165. Im Berichtszeitraum standen außerdem Haushaltsmittel zur Förderung privater denkmalpflegerischer Maß­nahmen in Höhe von 18.450 Euro zur Verfügung; davon wurden insgesamt 12 Maßnahmen gefördert und durchgeführt. Denkmalverluste: Das Schulgebäude des Hildagymnasiums wurde im Juli 2012 nach fotografischer Dokumentation und Bergung von fünf Wandmosaiken abgebrochen. Denkmalvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit: Der Tag des Offenen Denkmals am 9. September 2012 stand mit seiner Akzentsetzung ganz im Zeichen des Landesjubiläums „900 Jahre Baden“. Die Schloßkirche mit der markgräflichen Grablege im Stiftschor lockte Besucher in Scharen an, ebenso der benachbarte Archivbau mit der historischen Landschaftsstube und der mittelalterliche Leitgastturm am Schloßberg. Das Stadtmuseum zeigte parallel dazu die Ausstellung „Auf den Spuren des badischen Fürstenhauses in

Pforzheim“. Die traditionsreiche jährliche Informationsfahrt zum Thema „Denkmalpflege in Pforzheim“, eine Veranstaltung des Gemeinderats mit interessierten Bürgern und Pressevertretern, fand am 4. Oktober 2012 zum 23. Mal statt und richtete die Aufmerksamkeit unter dem Motto „die inneren Werte“ auf die Mitwirkung von Restauratoren am Beispiel von zwei aktuellen Vorhaben, der Modernisierung des „Hauses des Handwerks“ (Wilferdinger Straße 6) und der Aussegnungshalle des Hauptfriedhofs. Eine weitere Bronzetafel mit Informationen zur Baugeschichte kam an der renovierten Fassade des „Wittelsbacher Hofs“ (Brettener Straße 11) hinzu. Anlässlich des Landesjubiläums von Baden-Württemberg erschienen 2012 zwei Bücher, in denen Baudenkmale aus Pforzheim im landesweiten Kontext gewürdigt sind: das Buch „Architektur der Fünfziger Jahre / Baudenkmale in Baden-Württemberg“ präsentiert die Matthäuskirche und die Jahnhalle, das Buch „Baden-württembergische Erinnerungsorte“ präsentiert den sog. Archivbau mit der Landschaftsstube (Schloßberg 18), ein Fragment des abgebrochenen markgräflich-badischen Pforz­ heimer Residenzschlosses von rechtshistorischer Bedeutung. Ein Literarischer Radweg verbindet seit Juli 2012 als umweltfreundliche touristische Route verschiedene literarische Museen und Kulturdenkmale im Nagoldtal: den Zellerschen Garten in Nagold, das HermannHesse-Museum in Calw, die St. Aureliuskirche mit Klostermuseum und die Klosterruine St. Peter und Paul

in Calw-Hirsau sowie die Schloßkirche mit dem Museum Johannes Reuchlin in Pforzheim. Überregionale Mitwirkung: Der Städtische Denkmalpfleger vertrat weiterhin die Stadt Pforzheim in den Arbeitsgruppen „Kommunale Denkmalpflege“ des Deutschen Städtetags und des Städtetags Baden-Württemberg sowie in der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“ beim Nationalkomitee für Denkmalschutz.

Bäuerliches Museum Durch das Engagement der Mitglieder des Heimatvereins Eutingen, die sonntags ehrenamtlich Aufsicht machen, war das Bäuerliche Museum jeden Sonntag vom 1. April bis 28. Oktober 2012 von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Regelmäßig wurden das ganze Jahr über zusätzlich Sonderführungen für Schulen/ Kindergärten, Besuchergruppen, Geburtstage und interessierte Gäste von Mitgliedern des Heimatvereins Eutingen durchgeführt. Vor Beginn der Museumssaison waren alle Aufsichtsführenden am 26. März 2012 im Bäuerlichen Museum zu einer Schulungsführung mit Horst Frisch vom Kulturamt der Stadt Pforzheim eingeladen. Es wurden auch Informations-Karten hergestellt, die bei Fragen von Besuchern für die Aufsichtsführenden hilfreich sein können. Mit der Sonderausstellung „Bäuerliche Kleidung – Alltagsgewand und Sonntags-Staat“ sowie mit den verschiedenen Aktionstagen war das Bäuerliche Museum ein attraktives Ziel für Gäste aus nah und fern.

88

Ein kurzer Überblick über das Programm 2012 Zur Eröffnung am 1. April kam Schäfer Paul Golderer mit seinen Coburger Fuchs-Schafen und war zusammen, mit dem Wäscheklämmerle-Schnitzen, besonders für die jüngeren Gäste die Attraktion. Wer wollte, konnte sich bei einer Führung die Ausstellungsstücke fachkundig und kurzweilig erläutern lassen. Oder beim Spinnen zusehen und gleich mal selbst probieren. Selbst gebackener Kuchen und Getränke rundeten das vielfältige Angebot für die Museumsbesucher ab. „Mit Feuer und Eisen“ - unter diesem Motto stand der diesjährige Internationale Museumstag am 20. Mai 2012. Im Park beim Museum konnte man dem Schmied Klaus Müller bei seiner schweißtreibenden Arbeit zusehen. An einem Amboss, geliehen aus der Werkstatt des Kieselbronner „Raketenschmieds“ – im Bäuerlichen Museum gibt es noch keinen – zeigte Schmiedemeister Klaus Müller, wie aus einem Stück Metall mit sicherem Schlag ein Gebrauchsgegenstand wird. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Höhepunkt beim Bienen-Tag am 1. Juli 2012 war eindeutig das HonigSchleudern durch die Imker Gerhard Wackler und Bernhard Bräuner vom Pforzheimer Bienenzüchterverein. Der frische Honig, angeboten auf einem Stück Butterbrot, war heiß begehrt. Bei Führungen wurde den Besuchern beim Museums-Bienenstock das komplexe Leben der geflügelten Helfer näher gebracht. »Ohne Bienen keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen«, lautet ganz schlicht die Einsteinsche Bienenformel. Die

Gefahr ist real. Denn derzeit beobachtet man ein Bienensterben. Beim Aktionstag „Mosten von Hand“, einer Kooperation des Heimatvereins mit dem Obst- und Gartenbau-Verein am Sonntag 30. September 2012 wurde mit einer Obstpresse die traditionelle Herstellungsweise leckeren Apfelsaftes vorgeführt Als Lohn für die Mühe konnte jeder sich dann frischen Saft abfüllen und mit nach Hause nehmen. werden. Den Abschluss der Aktionstage im Bäuerlichen Museum bildete wieder das Sauerkraut-Machen. Am Sonntag 28. Oktober 2012 wurde im Museum gehobelt und gestampft was das Zeug hielt und viele Gäste, die bereits im Vorjahr das „Sauerkraut im Einmachglas“ kennen gelernt hatten, waren wieder da und machten mit. Bald zwei Zentner Filderkraut wurden so verarbeitet und alle hatten viel Spaß. Darüber hinaus präsentierte sich erstmals die im September 2012 neu gegründete Klöppelgruppe des Heimatvereins und führte diese alte Handarbeitstechnik vor. Über den Winter ist das Bäuerliche Museum geschlossen. Sonderführungen können aber jederzeit über die Ortsverwaltung Eutingen oder den Heimatverein organisiert werden. Es ist das Ziel des Heimatvereins Eutingen, unser kulturelles Erbe zu pflegen und für kommende Generationen zu bewahren. Die Aktionstage mit Vorführungen sind ebenso wie die ehrenamtliche Aufsicht im Museum ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Daher gilt ein ganz herzlicher Dank allen, die mitgemacht oder den Heimatverein unterstützt haben. Ebenso bei allen Spenderinnen und Spendern von Exponaten, die das Museum immer weiter bereichern und attraktiver

machen. Besucherzahlen 2012: 826 Personen (Insgesamt mit Sonderführungen und o.g. Sonderveranstaltungen) 7 Schulklassen mit insgesamt 150 Besuchern

Stadtarchiv/ Institut für Stadtgeschichte Im Berichtszeitraum war endlich eine wirkliche Verbesserung der Benutzungsbedingungen möglich: Seit Januar 2012 ist der Lesesaal donnerstags durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet, die Öffnungszeiten am Dienstag und Mittwoch (jeweils 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr) blieben unverändert. Die Zahl der Archivbenutzer ist 2012 abermals um rund ein Viertel angestiegen, während die Zahl der Archivbenutzungen leicht rückläufig war. Das Aktenarchiv übernahm im Berichtszeitraum insgesamt 125 Neuzugänge (126 laufende Meter). Auch im Vorfeld der eigentlichen Verzeichnungsarbeiten leisteten die Mitarbeiter des Aktenarchivs einiges, etwa beim Erstellen von Abgabelisten, beispielsweise zu den Musterbüchern und sonstigen Unterlagen des Technischen Museums und des Förderverein des Technischen Museums, die insgesamt 26,5 Regalmeter füllen. Im Bereich der Sammlungen bildeten die Zeitungsausschnittssammlungen (S 2/S 3) einschließlich der Aktualisierung der korrespondierenden Excel-Tabellen, die Stadtgeschichtliche Sammlung (S 5) und die Plakatsammlung (S 4) die Tätigkeitsschwerpunkte. Daneben gelangten vier Nachlässe ins Archiv, darunter Unterlagen und Medaillen des Pforzheimer Leistungsschwimmers und Olympiateilnehmers von

89

1936 Otto Claus. Erstmalig und vollständig wurden in Augias eine umfangreiche Sammlung von Feldpostbriefen und Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg (S 63) sowie eine Sammlung von Hofdrucksachen des badischen Fürstenhauses (S 23) verzeichnet. Bedingt durch die vertretungsweise Betreuung des Fotoarchivs kam im Berichtszeitraum die Erforschung spezifischer stadtgeschichtlicher Themen etwas zu kurz, immerhin aber erschienen in den „Mitteilungen an die Mitglieder des Fördervereins des Stadtarchivs“ aus der Feder von Harald Katz zwei kleinere illustrierte Artikel zu den Themen „Freilichtspiele Kräheneck und „Feldpost im 1. Weltkrieg“. Die vor wenigen Jahren endlich „heimgekehrte“ Bissingersche Münzsammlung fand 2012 eine adäquate Unterkunft in einem Münzschrank, der 11  000 Münzen Platz bietet. Die Bibliothek des Stadtarchivs verzeichnete im Jahr 2012 einen Zuwachs von 1483 Medieneinheiten. 83 Periodika werden von der Bibliothek laufend gehalten. Die Aufarbeitung der im Archiv zusammengeführten Bibliotheken des Kunstvereins und der ehemaligen Kunstgewerbeschule konnte 2012 zwar immer noch nicht beginnen (die Schenkungsverträge mit dem Kunstverein Pforzheim und der Hochschule Pforzheim wurden erst im März 2012 unterzeichnet), immerhin aber konnte im Berichtszeitraum die Finanzierung der Arbeiten durch Drittmittel gesichert werden, so daß die Inventarisierungs- und Katalogisierungsarbeiten 2013 beginnen können.

Schneller als erwartet wurde der lange gewünschte Online-Zugriff auf den Katalog der Archivbibliothek Wirklichkeit: Seit Ende Februar 2012 arbeitet unsere Bibliothek mit dem Bibliotheksprogramm BIBDIA der BiBer GmbH, seitdem ist der Katalog der Archivbibliothek über die Homepage des Archivs möglich – eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Archivbenutzer und zugleich eine erhebliche Arbeitserleichterung. Die Qualität der Bestände der Archivbibliothek bestätigte sich einmal mehr: Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigte bei der großen Landesausstellung „900 Jahre Baden“ eine Reihe von Leihgaben aus der Archivbibliothek, die Ausstellung „Auf den Spuren des badischen Fürstenhauses in Pforzheim“, die im Rahmen des Jubiläums 900 Jahre Baden im Stadtmuseum Pforzheim gezeigt wurde, stützte sich ganz wesentlich auf Bestände des Stadtarchivs. Für das Fotoarchiv war 2012 ein Übergangsjahr: Im Mai schied Anne Ohngemach, die bisherige Leiterin, aus, erst im November wurde die Stelle mit Sonja Anžič-Kemper neu besetzt, wenn auch einstweilen nur halbtags. Insgesamt waren 6886 Fotozugänge und 533 Reproduktionen im Benutzerauftrag zu registrieren. Der Gesamtbestand aller digitalisierten Fotos erhöhte sich im Jahre 2012 auf 28 304, auch die Filmbestände verzeichneten Zuwächse. Trotz stark eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten war die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs im Berichtszeitraum durchaus beachtlich. Nach etlichen Jahren Pause

rief das Archiv eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben, die durch unterschiedliche „Veranstaltungsformate“ mehrere Zielgruppen ansprechen soll. Nach wenig vielversprechendem Beginn nahm der Publikumszuspruch deutlich zu; mittlerweile zeichnet sich ab, daß die Veranstaltungsreihe erfolgreich ist und zur Dauereinrichtung wird. Unverändert großer Beliebtheit erfreuen sich die Archivführungen; zusätzlich zu den sozusagen „regulären“ Archivführungen im Frühjahr und Herbst führten Archivmitarbeiter/innen insgesamt 19 mal Gruppen durch die Räume, darunter 12 Schulklassen; auch neun schulische Projekttage (Schülerarbeit unter Aufsicht im Pädagogikraum des Archivs) zeigen, daß auch die Archivpädagogik nach wie vor einen hohen Stellenwert besitzt. Trotz finanzieller Nöte konnte das Archiv immerhin drei Publikationen vorlegen, von denen allerdings nur eine, die Studie über „Zwangsarbeiter aus den Vogesen in Pforzheim“ von Nadège Mougel, eine klassische Eigenproduktion darstellt; hervorzuheben ist bei diesem Buch, daß es zweisprachig in Deutsch und Französisch erschienen ist. Die zweite Buchpublikation – ebenso wie die dritte nicht vom Archiv finanziell unterstützt – stammt von Günter Beck und Anne Ohngemach, ein überaus attraktiv aufgemachter Text-Bildband mit dem Titel „Pforzheim – Alte Ansichten, neue Perspektiven“: Günter Beck hat historische Motive von Pforzheim noch einmal fotografiert, zusammen mit den Texten von Anne Ohngemach ergibt das eine einzigartige Gegenüberstellung von „Damals“ und „Heute“.

90

Die dritte Publikation stammt aus der Feder von Thomas Frei („Pforzheim – auf dem Weg zur neuen Stadt. Von der Zerstörung am 23. Februar 1945 bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948“, Heidelberg 2012). Schließlich und endlich arbeiteten Dr. Christian Groh und Harald Katz auch an der Buchpublikation des Städtetags Baden-Württemberg zu den Angeboten, Aufgaben und Leistungen der Stadtarchive („Stadtgedächtnis – Stadtgewissen – Stadtgewissen!“) mit. Die spektakulärste Publikation des Archivs kam hingegen weitestgehend ohne Papier aus: Im November erlebte der neue Dokumentarfilm zur Pforzheimer Stadtgeschichte „In einer so alten Stadt… Pforzheims verborgene Geschichte“ im Kommunalen Kino bei zweimal vollbesetztem Haus seine Premiere. Mehr als 1000 DVDs sind seitdem über die Ladentische gegangen. Dokumentarfilm des Pforzheimer Stadtarchivs

Statistische Zahlen Stadtarchiv/ Institut für Stadtgeschichte 2012

  

                          

   

   

    

    

 

 

   

   

 

 

 

 





                   





 

 

 

 

 

 

      

      



              

     

     

 

 

   

   

                                         

        

91

 92               



 

 









       

       

 



                                       

      

   

        



      

   

93

Ortsverwaltung Büchenbronn Januar Der Sängerkreis Pforzheim führte seine Jahreshauptversammlung in der Bergdorfhalle durch. Das Thema „Wie geht es mit der Büchenbronner Sauna weiter?“ war zu Beginn des Jahres schon eine brandheiße Angelegenheit. Februar Die Informationsveranstaltung zur Vereinsgründung des Vereins BÜCHLE „Büchenbronn lebt“ fand statt. Am 27.02.2012 wurde im Rahmen einer Feierstunde die Verleihung der Ehrenplakette des Stadtteils Büchenbronn an Herrn Hubert Wollmer und der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an Herrn Jörg Hess vorgenommen. März Das Thema Windkraft rückt auch im Stadtteil Büchenbronn in den Mittelpunkt. Am 02.03.2012 fand aus diesem Grund eine Besichtigungsfahrt zur Firma juwi in Wörrstadt, Rheinland-Pfalz statt. Das Südwestdeutsche Kammerorchester gastierte mit dem Thema „musikalische Zeitreise“ in der Bergkirche in Büchenbronn. Herr Bürgermeister Alexander Uhlig nahm an der Ortschaftsratssitzung teil und gab u. a. die Änderung der Abfallwirtschaftssatzung zum 01.01.2013, die Sanierungsarbeiten in der Waldschule, die abgeschlossene Dachsanierung des Schillergymnasiums sowie die Grundsteinlegung für die neue Kindertageseinrichtung „Fuchsbau“

Ehrung von Hubert Wollmer (links) und Jörg Hess (rechts) im Februar bekannt. Der „Gesangverein Liederkranz“ feierte am 18.03.2012 einen Festgottesdienst anlässlich des 150-jährigen Jubiläums. April Herr Oberbürgermeister Gert Hager war zu Gast im Ortschaftsrat. Vorab wurde traditionell die Stadtteilbegehung durchgeführt. Der dringende Bedarf an weiteren Hortplätzen war ebenso Thema wie der Zustand des Freiluftstadions „Im Schlägle“. Am 16.04.2012 wurde der Verein „Bergdorf-Sauna Pforzheim-Büchenbronn“ gegründet, nachdem kein neuer Pächter für die Stadtteilsauna gefunden wurde. In der Zeit vom 10.04. – 13.04.2013 wurde die Pforzheimer Straße zwischen Siedlungstraße und Im Jockenlehen aufgrund einer Fahrbahnbelagserneuerung gesperrt. Unter großer Beteiligung der Einwohner fand das jährliche Aufstellen des Maibau-

mes statt. Unser Dank geht an den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Büchenbronn, welcher erneut die Bewirtung übernommen hat. Am 25.04.2012 erfolgte die Gründung des Vereins BÜCHLE e. V. Mai In der Ortschaftsratssitzung, an der in diesem Monat Herr Erster Bürgermeister Roger Heidt anwesend war, erstattete Abteilungskommandant Thomas Kreutel einen Bericht über die aufgewendeten Mittel im Haushaltsjahr 2011. Der Antrag der SPD-Ortsverein Pforzheim-Süd auf öffentliche Busanbindung des neuen Wohngebietes Wacholder wurde zur weiteren Beratung an den Werkausschuss weitergeleitet. Unser neuer gemeindlicher Vollzugsbediensteter Herr Dieter Böhm nahm seine Tätigkeit auf.

94

Durch den Verein „Bergdorf-Sauna Pforzheim-Büchenbronn“ wurden in der Stadtteilsauna Büchenbronn Verschönerungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. September

Niederschwellige Ehrung (Rittmann, Hinderer und Kreutel) im Juli Juni Bezüglich des Themas Windkraft fand eine weitere Informationsfahrt nach Dürrwangen in Bayern statt. Die Waldschule feierte ihr 40-jähriges Bestehen. Juli In der Bergdorfhalle fanden traditionsgemäß die Abschlussveranstaltungen der 9. Klasse Waldschule Büchenbronn und die der 10. Klasse Otterstein-Realschule statt. 3 niederschwellige Ehrungen wurden in der Ortschaftsratssitzung vorgenommen. Aufgrund des außergewöhnlichen Engagements wurden die Herren Alfred Rittmann und Gerhard Hinderer für die Restaurierung der Schrift am Kriegerdenkmal und Herr Gerhard Kreutel für die Herstellung von Nistkästen und Insektenhotels für den Wald des Stadtteils Büchenbronn geehrt. Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Windkraft“ wurde in der Bergdorfhalle ausgerichtet.

Auch beim diesjährigen Rentenberatungstag nutzten wieder viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot. August Im August feierte das Kinder- und Jugendhaus Büchenbronn das 10-jährige Jubiläum und erhielt vom Verein BÜCHLE eine Spende.

Das Kinderferienprogramm war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Vom 03.09. – 06.09.2012 fanden sich täglich zwischen 14 und 20 Kinder ein. Die Tage wurden durch die Ortsverwaltung Büchenbronn, den Pfadfinderbund Süd, den DRKOrtsverein Büchenbronn und den SV Büchenbronn Abt. Turnen und Spielen und Abt. Jugendfußball ausgerichtet. Die Einweihung des neuen Rast- und Wetterunterstandes am Wildgehege wurde gefeiert. Frau Bürgermeisterin Monika Müller berichtete in der Ortschaftsratssitzung aus dem Aufgabenbereich des Dezernates III. Zuvor wurden in der Seniorenresidenz Büchenbronn Haus Bergdorf die Pläne für eine geplante Dementenstation vorgestellt. Auch eine Verkehrsschau wurde in diesem Monat durchgeführt, bei der 17 Punkte behandelt

Infoveranstaltung Windkraft im Juli

95

Dezember

Kinderferienprogramm im September und bei 8 entsprechende Maßnahmen angeordnet wurden. Dr. Jens Adam wurde unter großer Anteilnahme offiziell als Pfarrer der Gemeinde Büchenbronn eingeführt. Oktober Die Spende vom Verein BÜCHLE e. V. in Höhe von 7.000 Euro für die Beschattung der Pergola wurde einstimmig im Ortschaftsrat entgegen genommen. Die Befragung der Bürgerschaft zum Thema Windkraft wurde durchgeführt und ergab, dass 2505 Bürger (78,72 %) für die Errichtung der Windkraftanlagen auf der Büchenbronner Höhe sind und 650 Bürger (20,43 %) sich gegen die Errichtung aussprechen. Die Ev. Kindertageseinrichtung „Fuchsbau“ lädt anlässlich ihres gelungenen Neubaus zum „Tag der offenen Tür“ ein. November Vom 02.11. – 04.11.2012 fand die 12. Freizeitkünstlerausstellung in der Bergdorfhalle statt. 16 Aussteller präsentierten ihre Werke wie Acryl, Aquarell und Spachteltechnik, sowie Filzarbeiten und aller-

lei Selbstgemachtes. Unser Dank gilt den Ausstellern, sowie den fleißigen Helfern. Ende November präsentierten Schülerinnen und Schüler des Schillergymnasiums ihre Projektarbeit über den Ortsteil Büchenbronn. Aufgabe war es die Homepage der Ortsverwaltung Büchenbronn zu optimieren. Die Grünanlage um das Mahnmal im ev. Kirchhof wurde generalüberholt. Das evangelische Gemeindehaus wurde abgerissen.

Auch bei der diesjährigen, traditionellen Seniorenweihnachtsfeier wurde einiges für die Unterhaltung geboten. In der festlich geschmückten Bergdorfhalle eröffneten die Kinder der Ev. Kindertageseinrichtung die Veranstaltung. Herr Pfarrer Georg Lichtenberger von der Katholischen „Heilig-Kreuz-Kirche“ war erstmals zu Gast um ein Grußwort zu sprechen. Im Anschluss daran boten die Erzählerinnen vom „Märchenturm Pforzheim“ traditionelle - und Märchen aus anderen Ländern.

Allgemeines zu 2012 Der Ortschaftsrat traf sich im Jahr 2012 zu 10 öffentlichen und 10 nichtöffentlichen Sitzungen, in denen 113 Tagesordnungspunkte (79 öffentliche und 34 nichtöffentliche) beraten und falls erforderlich die entsprechenden Beschlüsse gefasst wurden. Außerdem wurden 46 Bausachen behandelt. Des Weiteren wurden 22 Bauvorhaben

Tag der offenen Tür Neubau Ev. Kindertageseinrichtung im Oktober

96

Im Jahr 2012 gaben sich in Büchenbronn 25 Paare das Ja-Wort. Außerdem feierten im Stadtteil 21 Ehepaare das Fest der goldenen Hochzeit, 5 Ehepaare das Fest der diamantenen Hochzeit und 18 Bürgerinnen und Bürger ihren 90. Geburtstag. Erfreulicherweise erhielten wir einige weitere nicht unerhebliche Spenden. Folgende Personen überreichten der Ortsverwaltung Büchenbronn eine zweckgebundene Spende für das Wildgehege: 600 € Eheleute Ingrid und Eugen Müller

Freizeitkünstlerausstellung im November fertig gestellt. Es wurden 81 Aufgrabungen bzw. Inanspruchnahmen öffentlicher Verkehrsflächen vorgenommen. Die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes bewiesen wieder einmal wie vielfältig ihre Zuständigkeit war und so wurden sämtliche Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an Spielplätzen, der Freiluftsportanlage, den Stadtteilfriedhöfen, dem Wildgehege, den Feldwegen und allen Grünflächen durchgeführt. Auf dem Neuen und dem Alten Friedhof wurden neue Urnengräber angelegt. Beim diesjährigen Jahresabschuss im Wildgehege Büchenbronn wurden 5 Mufflon-Lämmer, 13 Stück Damwild und 4 WildschweinFrischlinge geschossen. Die Bergdorfhalle, sowie der Vereinsraum Büchenbronn waren auch 2012 beliebte Orte zum Feiern. Neben der Jahresbelegung waren weitere 40 Veranstaltungen für die Bergdorfhalle und 27 Veranstaltungen für den Vereinsraum abzuwic-

keln. Beginnend von der Terminvereinbarung bis hin zur Abrechnung wurden diese Tätigkeiten von der Ortsverwaltung durchgeführt. Im Bereich Renten- und Sozialwesen blieben die Fallzahlen in beiden Bereichen fast unverändert gegenüber dem Vorjahr. Der Verkauf bzw. die Nutzungsverlängerung von Grabstätten auf beiden Stadtteilfriedhöfen wurde durch die Rathausmitarbeiterinnen wahrgenommen. Die Nachfrage an pflegeleichten Grabfeldern, welche zwischenzeitlich auf beiden Stadtteilfriedhöfen angeboten werden, wuchs stetig. Der Bürgerservice im Bereich des Meldeamtes in seiner gesamten Breite wurde auch in diesem Jahr wieder gerne durch die Stadtteilbewohner und auch durch Kernstadtbürger genutzt. Die Fallzahlen in diesem Bereich blieben gegenüber dem Vorjahr ebenfalls nahezu konstant.

50 € Nussbaum Medien Weil der Stadt 1000 € Eheleute Ute und Herbert Lattemann 3000 € Firma Stepper GmbH & Co. KG 200 € Dr. Claus-Dieter Bölle und Heike Rethfeld Außerdem wurde eine Spende durch den Verein BÜCHLE e. V., zu je 250 € an den Chor der Waldschule und an das Kinder- und Jugendhaus überreicht. Bei einem Großteil der Spenden konnte der Betrag durch die Abschöpfung des Ortsteilbudgets verdoppelt werden. Personelle Veränderungen ergaben sich im Sekretariat der Ortsverwaltung. Nachdem Frau Margit Stahr zum 31.12.2011 in den Ruhestand ging, übernahm Frau Sarah Fritsch nach ihrer erfolgreichen Ausbildung bei der Stadt Pforzheim zum 29.02.2012 ihre Nachfolge.

97

Ortsverwaltung Eutingen Im Oktober wurde das neue Baumgrabfeld fertig gestellt. Für die Pflege und Unterhaltung des Friedhofes zeigt sich der örtliche Bauhof verantwortlich, wie auch ansonsten für die gesamten öffentlichen Grün-, Sport- und Erholungsanlagen unseres Ortsteils und den Verkauf und die Verwaltung von Grabstellen. In diesem Jahr fanden 53 Bestattungen (Urnen- wie Erdbestattungen) statt.

Der Ortschaftsrat hat sich im Jahr 2012 zu elf öffentlichen, elf nichtöffentlichen Sitzungen und zwei Sondersitzungen getroffen und beraten. Im Rahmen dieser Sitzungen wurden insgesamt 110 Tagesordnungspunkte beraten und falls erforderlich entsprechende Beschlüsse gefasst. Gern gesehene Gäste waren auch 2012 die Bürgermeister, die über aktuelle Themen aus Ihren Fachbereichen berichteten: In der Sitzung vom 21. März konnte der Ortschaftsrat den 1. Bürgermeister, Roger Heidt, begrüßen, er berichtete aus dem Dezernat IV. Bürgermeister Alexander Uhlig berichtete am 20. Juni über den aktuellen Stand im Gewerbegebiet Buchbusch. In der Sitzung vom 18. Juli konnten wir Sozialbürgermeisterin Monika Müller begrüßen, die einen Überblick über die Bereiche Schulen, Soziales und Sport gab.

Oberbürgermeister Gert Hager besuchte unseren Stadtteil am 19.09.2012 zu einer Stadtteilbegehung und stellte sich anschließend den Fragen des Ortschaftsrates und der Bürger in der öffentlichen Sitzung.

Folgende Veranstaltungen fanden 2012 wieder in unserem Ortsteil statt: Flurputzete, Tag der offenen Tür im Alten E-Werk (10-jähriges Jubiläum, Maibaumaufstellung, Maislabyrinth, Kinderferienwoche, Stadtteilkonzert des SWDKO Pforzheim, Blumenschmuckwettbewerb mit Abschlussveranstaltung, Kunst in Eutingen, Volkstrauertag, Weihnachtsmarkt, Seniorennachmittag, Kranzniederlegung an Heilig Abend. Die Bewirtung am Eröffnungswochenende des Maislabyrinths bestritten die Mitarbeiter von Ortsverwaltung und Bauhof gemeinsam mit dem Ortschaftsrat und dem Verein EULE – Eutingen lebt e.V. In unseren Veranstaltungsräumlichkeiten im Alten E-Werk konnten wir in diesem Jahr 60 Veranstaltungen durchführen u.a. Privatveranstaltungen, Workshops des Gemeinderates, Seminare der Tagesklinik, Blutspendeaktionen, 150-jähriges Jubiläum der Siedlergemeinschaft Igelsbach, Herbstschau des Obstund Gartenbauvereins, Konzerte und die Ausstellung „Kunst in Eu-

98

Das neue Baumgrabfeld tingen“. Die Räumlichkeiten sind äußerst beliebt und bis weit ins kommende Jahr hinein ausgebucht. Unser Kleinod, das Bäuerliches Museum, wurde auch in diesem Jahr wieder vorbildlich von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Heimatvereines Eutingen unterstützt welche auch die Aufsichtsdienste und Sonderführungen gemeistert haben. Veranstaltungen wie zum Beispiel: Sauerkraut selbst gemacht etc. lockten viele Besucher in unser Museum.

Schautaufel zum Maislabyrinth

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung bot die Ortsverwaltung einen Rentenberatungstag an, der - wie immer - sehr gefragt war und auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird. In einer Sonderveröffentlichung des Pforzheimer Kuriers im September 2012 konnte sich Eutingen mit all seinen Vorzügen entsprechend präsentieren. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie vielfältig und abwechslungsreich das Leben in unserem Ortsteil ist. Für jeden ist etwas dabei. Blumenschmuckwettbewerb

Der Veranstaltungskalender der Vereine in diesem, aber auch im kommenden Jahr zeigt, wie vielfältig sich die zahlreichen Vereine in unserem Ortsteil engagieren. Die Aktivitäten sämtlicher ehrenamtlicher Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Vereinen und den sonstigen Organisationen in diesem Jahr würden mehrere Seiten füllen, daher gilt die Anerkennung des Ortsvorstehers, Helge Hutmacher, allen Bürgerinnen und Bürgern, die im sozialen, karitativen, sportlichen und kulturellen Bereich in Eutingen tätig sind.

99

Ortsverwaltung Huchenfeld Was ist im Einzelnen geschehen? Im katholischen Kindergarten „St. Ulrich“, Ulrichstr. 21, wurde das Betreuungsangebot um eine Krippengruppe mit zehn Plätzen für Kinder unter 3 Jahren erweitert. Zudem wurde der Rathausplatz umgestaltet, indem auf der Fläche hinter dem Backhaus ein Rosenplatz angelegt und neue Sitzgelegenheiten geschaffen wurden. Für die Umgestaltung des Platzes hat der Verein „Bürger für Huchenfeld“ über 3.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Restbetrag wurde über das Ortsteilbudget finanziert. Ein besonderes Highlight des Jahres stellte die Enthüllung der Reuchlinbüste auf dem Rathausplatz Ende September dar. Die Büste wurde allein durch Spendengelder finanziert, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals bei allen Spendern recht herzlich bedanken möchten. Dieses Fest war gleichzeitig auch die Verabschiedung von Herrn OrtsvorsteRosenfest

Einweihung der Reuchlinbüste her Heinrich Bayer durch die Vereine und die Bevölkerung. Im Jahr 2012 wurde das neue Gewerbegebiet „Obere Hard“ erschlossen. Zudem begannen die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Binne“. Der Beginn der Erschließungsarbeiten wurde mit dem ersten Spatenstich durch Frau Ortsvorsteherin Sabine Gebhart am 12. November 2012 gefeiert.

Was ist sonst noch passiert oder war von der Ortsverwaltung zu organisieren? Anfang Januar gab es ein Konzert mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester in der evangelischen Kirche. Im Februar durften die Nagelkreuzgruppe und die Ortsverwaltung Huchenfeld Cannon David Porter vom Versöhnungszentrum der KathedraSpatenstich Binne

100

große Spendenfreudigkeit aus. Im Jahr 2012 wurde für die alljährliche Seniorenweihnachtsfeier, die Reuchlinbüste, die Weihnachtsbeleuchtung und für die Neugestaltung des Rathausplatzes gespendet. Verabschiedungen und Neuverpflichtungen Herr Ortschaftsrat Karl-Heinz Lechler ist am 12. April 2012 aus dem Ortschaftsrat ausgeschieden. Herr Karl-Heinz Lechler gehörte dem Ortschaftsrat Huchenfeld seit dem 25.04.1996 an. Für Herrn Lechler rückte Frau Sabine Karst als gewählte Ersatzfrau in den Ortschaftsrat nach.

Ansprache von Sabine Gebhardt le von Coventry und Jost Hasselhorn von der Frauenkirche Dresden in Huchenfeld begrüßen. Ende April folgte die alljährliche Aufstellung des Maibaumes bei der Hochfeldhalle. Der Maibaum wird in Huchenfeld vom örtlichen Handwerk nach traditioneller Art mit Stangen und Seilen aufgestellt. Anfang Mai feierte unsere GWRS Huchenfeld ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Schulfest. Im Sommer folgte eine Ferienwoche für Kinder, die von sechs Huchenfelder Vereinen organisiert wurde. Für dieses außergewöhnliche Engagement an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank. Im November wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen der Veranstaltungskalender für das Jahr 2013 aufgestellt und der Volkstrauertag organisiert. Ebenfalls im November gab es mit dem Sparkassen Cross Cup beim Lohwiesenhof ein absolut sportliches Highlight. Eine Veranstaltung mit Spitzenathleten, die immer stärke-

ren Zuspruch findet. Anfang Dezember wurden die Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre zu einer Seniorenweihnachtsfeier in die Hochfeldhalle eingeladen. Bürger spenden für ihren Ortsteil Die Huchenfelder Bürgerinnen und Bürger zeichnet nach wie vor eine

Urlaubs- und krankheitsbedingt übernahmen Herr Ortschaftsrat Bernd Heintz für vier Monate und Herr Ortschaftsrat Wolfgang Reiß für einen Monat die Stellvertretung für den Ortsvorsteher. Seit Anfang Mai ist Frau Edith Horn Gemeindevollzugsbedienstete in Huchenfeld.

Maibaumaufstellng

101

Für die im Juli ausgeschiedene Ortschaftsrätin Margarete Hahn, die seit dem 16.07.2009 dem Ortschaftsrat Huchenfeld angehörte, rückte Herr Wolfgang Hohl in den Ortschaftsrat nach. Mit dem Ausscheiden von Frau Margarete Hahn war auch die Funktion des 1. Stellvertreters des Ortsvorstehers nicht mehr besetzt. Für die Übernahme dieser Funktion wurde Herr Ortschaftsrat Wolfgang Reiß einstimmig gewählt. Am 01. Oktober fand die offizielle Verabschiedung von Herrn Ortsvorsteher Heinrich Bayer und die feierliche Einführung der neuen Ortsvorsteherin Frau Sabine Gebhart im Bürgersaal des Rathauses statt.

Zudem ist Frau Angela Zielske im Sekretariat ausgeschieden, deren Nachfolgerin Frau Stephanie Jüngling geworden ist. Frau Jüngling hat ihren Dienst zusammen mit Frau Gebhart am 1. September 2012 angetreten. Frau Stephanie Bittigkoffer ging Ende Dezember in Elternzeit, weshalb auch diese Stelle neu ausgeschrieben wurde. Ausblick auf das Jahr 2013 In der Weiterentwicklung unseres Ortsteiles gibt es keinen Stillstand. Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet „Binne“ werden fertig gestellt. Zudem wird ein neuer Kreisverkehr gestaltet, der das Gewerbegebiet „Obere Hard“ und das

Neubaugebiet „Binne“ miteinander verbindet. In dem Neubaugebiet „Binne“ sind zudem die Ansiedlung eines Penny-Marktes und der Bau eines weiteren Spielplatzes geplant. Zudem wurden im Rahmen der Haushaltsplanung die Sanierung verschiedener Straßen, Pflasterarbeiten an der Hochfeldhalle und der Umbau des Tenneplatzes in einen Rasenfußballplatz angemeldet. Auch an der Umgestaltung des Rathausplatzes wird weiter gearbeitet und in nächster Zeit eine tolle neue Sitzgelegenheit in U-Form mit Rückenlehne gefertigt.

Offizielle Amtseinführung von Sabine Gebhardt

102

Ortsverwaltung Würm Der Ortschaftsrat hat sich im Berichtsjahr zu 11 öffentlichen und 12 nichtöffentlichen Sitzungen getroffen. Im Rahmen dieser Sitzungen wurden insgesamt 118 Tagesordnungspunkte beraten und falls erforderlich, entsprechende Beschlüsse gefasst. Die Gesamtberatungszeit betrug 20 Stunden und 45 Minuten, also durchschnittlich 1 ¾ Stunden je Sitzung. Im Blickpunkt der Ortschaftsratstätigkeit standen insbesondere: - das Feuerwehrwesen - betreutes Wohnen - die Grundschule Würm - Öffentlicher Personennahverkehr sowie diverse Bauangelegenheiten, wozu jeweils kompetente Gesprächspartner begrüßt werden konnten.

So unterhielt man sich in der Ortschaftsratssitzung am 21. Juni mit der neuen Geschäftführerin der Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Frau Claudia Wiest und dem Leiter des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetrieb, Herrn Bernd Mellenthin über den öffentlichen Personennahverkehr in Pforzheim, wie auch mit dem zuständigen Dezernenten, Herrn Bürgermeister Roger Heidt. Das Feuerwehrwesen stand gleich mehrfach auf der Tagesordnung. So gab Abteilungskommandant Ralf Kreutel am 08. März im Würmer Feuerwehrgerätehaus einen ausführlichen Abriss über das vergangene Einsatz- und Übungsjahr und stellte seinen neuen Stellvertreter, Herrn Carsten Sorg vor. Feuerwehrkommandant Volker Velten machte auf Sicherheitsmängel

Frau Frisch zwischen Bürgermeisterin Monika Müller und Ortsvorsteher Rüdiger M. Nestler lies in ihre seniorengerechte Wohnung blicken

im Würmer Feuerwehrgerätehaus aufmerksam und fordert zusätzlichen Lagerraum um Fahrzeuge, Ausrüstung und erforderliche Lagerbestände sicher und einsatzfähig unterbringen zu können. Mit einem entsprechenden Antrag befasste sich der Ortschaftsrat in der Sitzung am 19. April. Hierbei lehnte er eine provisorische Containerlösung ab und forderte die Umsetzung der im Feuerwehrbedarfsplan genannten baulichen Erweiterungslösung ein. Mit 11 seniorengerechten und betreuten Wohnungen konnte in diesem Jahr das Betreuungsangebot für die Stadtteilseniorinnen und Senioren komplettiert werden. Durch die bezugsfertigen und überwiegend bereits bezogen Wohnungen am Alfred-Haberstroh-Weg 1 führte die Geschäftsführerin der Firma TICO, Frau Dorothea Kuhlen am 19. April und legte in einer öffentlichen Ortschaftsratssitzung im dortigen Gemeinschaftsraum das Wohn- und Betreuungskonzept dar Auch die neue Sozialbürgermeisterin Monika Müller konnte hierzu erstmals in einer Ortschaftsratssitzung begrüßt werden. Die Anwesenheit von Frau Bürgermeisterin Monika Müller nutzten Schulleitung der Würmer Grundschule und Elternbeiräte der Würmer Kindergärten, um auf den steigenden Bedarf an einer verlängerten Nachmittagsbetreuung an der Grundschule aufmerksam zu machen. Ein entsprechendes Umfrageergebnis wurde übergeben und befasste den Ortschaftsrat in den Sitzungen am 21. Juni und am 13. September. So konnte bereits

103

- für das Projekt „Kinderselbstbehauptung an der Grundschule“ Zu den beiden letzt genannten Punkten konnte zur Sitzung am 13.09. der Schulleiter Richard Weik und die Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Würm, Frau Hacker-Kollmar begrüßt werden.

Im Rahmen der Stadtteilbegehung informiert sich OB Gert Hager bei Schulleiter Richard Weik über die aktuelle Schulkindbetreuung für das aktuelle Schuljahr die Betreuungszeit bis 15 Uhr verlängert werden und laufen intensive Verhandlungen und Besprechungen mit dem Ziel, ab dem kommenden Schuljahr eine Essensversorgung und gegebenenfalls weitere Betreuungszeiten anbieten zu können. Herrn Bürgermeister Uhlig konnte der Ortschaftsrat zur Sitzung am 19. Juli begrüßen. Mit ihm wurde das ab dem Jahr 2013 geltende neue Müllsystem und insbesondere die erforderlichen planungsrechtlichen Schritte, um dem öffentliche Bestreben nach einem befestigten Reitplatz im Gartenhausgebiet Herdleshecken entsprechen zu können, diskutiert Auch die Beanstandungen im Außenbereich wurden thematisiert und das weitere Vorgehen in einer nichtöffentlichen Sondersitzung am 9. August besprochen. Herr Oberbürgermeister Hager besuchte den Stadtteil am 13. September zu einer Ortsteilbegehung

und stellte sich anschließend den Fragen des Ortschaftsrates und der Bürger in öffentlicher Sitzung. Ihm zeigte man vor Ort die Erforderlichkeit von Sanierungs- und Neugestaltungsmaßnahmen an der Außenanlage der Würmtalhalle, die Notwendigkeit der im Zuge einer Verkehrsschau getroffenen Verkehrsbeschränkungen und die Raum- und Platzverhältnisse in der Würmer Grundschule. Weitere Themen im Ortschaftsrat waren: Das städt. Finanz- und Haushaltswesen, insbesondere die Haushaltsplanung 2012 und aktuell der Doppelhaushalt für die Jahre 2013 und 2014. Das Ortsteilbudget und insbesondere Sachbeschlüsse zur Verwendung von Geldern aus Zuwendungen und Sondervermögen: - zur Neugestaltung der Maibaumanlage - zur Durchführung eines Theaterprojektes an der Grundschule und

Am 5. Juli 2012 wurde mit Polizei und Verkehrsbehörde eine Verkehrsschau im Stadtteil durchgeführt und erforderliche Beschlüsse in der Sitzung am 19.07. gefasst. Hierzu gehörte auch eine PkwBeschränkung für die Parkplätze entlang der Ritterstraße, da die zweckentfremdete Nutzung zum Dauerparken von Anhänger und Wohnwagen sowie zum Parken von Lkws über Hand nahm. Seit Mai kann dem Bürger ein erweiterter Service im Wertstoffhof Huchenfeld angeboten werden. So konnte in der Sitzung am 26. April ausführlich davon unterrichtet werden, dass durch Schaffung sogenannter „Bürgerarbeitsplätze“ die Öffnungszeiten und das Angebot im Wertstoffhof erheblich ausgeweitet werden konnte. Beteiligung erfolgte auch an 8 Bauvorhaben, wobei der Ortschaftsrat erstmals von der Möglichkeit Gebrauch machte, den städtischen „Gestaltungsbeirat“ anzurufen. Der Gestaltungsbeirat befasste sich schließlich in zwei Sitzungen mit dem am Würmer Ortseingang an prägnanter und ortsbildprägender Lage befindlichen Bauvorhaben. Mit regenerativer Energiegewinnung und alternativer Energieversorgung des Stadtteils befassten sich Ortsverwaltung und Ortschaftsrat im Zuge mehrerer

104

Ortschaftsrat im Gespräch mit Bürgermeister Heidt, Frau Wiest (SVP) und Herrn Mellenthin (EPV) Sitzungen und Besprechungen. Ernsthafte und vielversprechende Kontakte wurden geknüpft und werden die Ortsverwaltung im kommenden Jahr noch befassen. Auch die Schaffung eines Parkplatzes für Elektrofahrzeuge war Thema, nachdem dem Stadtteil ein Spendenangebot für eine Ladestation unterbreitet wurde. Auch hier ist die Ortsverwaltung weiter im Gesprächen. Bereits zum 13. Mal durfte Ortsvorsteher Rüdiger M. Nestler die Bürgerschaft zum „Neujahrsempfang“ des Stadtteils laden. Dieser fand am 22. Januar in der Würmtalhalle statt. Musikalisch umrahmt durch die Jugendband „Bandstand“ wurden erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler sowie weitere Vereinsvertreter geehrt. Von der Buchpräsentation der Ortsteil-Chronik „Auf dem Berg – Eine Spurensuche in Würm“ beeindruckt, wurde der Autor, Herrn Dr. Franz Littmann, kurzer Hand als Gastredner eingeladen, um die Publikation und die faszinierenden Geschichten um die Entste-

Das Team der Ortsverwaltung Würm

hung dieses Buches vorzustellen. Höhepunkt der Veranstaltung war jedoch die Verleihung der Ehrungsplakette des Stadtteils Würm an Herrn Ernst Sever für sein Jahrzehntelanges Engagement um den Fußballsport im Stadtteil. Die traditionelle Maibaumaufstellung machte in diesem Jahr aufgrund verschärfter Sicherheitsbe-

stimmungen Kopfzerbrechen. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat man sich schweren Herzens entschlossen, von der liebgewonnen Fachwerkromantik der Würmer Hauptstraße an einen neuen Standort bei der Würmtalhalle zu wechseln. Die Bauhofmitarbeiter haben daher die Grünanlage am Zugang zur Würmtalhalle entsprechend umgebaut, so dass am 27. April der

Verleihung der Ehrenplakette des Stadtteils Würm an Herrn Ernst Sever

105

Maibaum am neuen Standort an der Ritterstraße aufgestellt werden konnte und das Maibaumfest mit entsprechendem Sicherheitsabstand um die Würmtalhalle stattfand. Die Resonanz war überwältigend, was dazu inspirierte, konzeptionelle Überlegungen für weitere Nutzungsmöglichkeiten dieser Außenanlage anzustellen. Auch hier fanden zwischenzeitlich zahlreiche Besprechungen und Vororttermine statt, so dass dem Ortschaftsrat in einer der nächsten Sitzungen bereits entsprechende Planungen vorgestellt werden können. In bewährte Weise stand die Ortsverwaltung auch im vergangenen Jahr wieder seinen Stadtteilbürgern mit Rat und Tat zur Seite. Gerade im vielschichtigen Bereich des Bürgerservices ist die Ortsverwaltung ein wichtiger Ansprechpartner. Meldeangelegenheiten, Pass- und Führerscheinwesen, sowie Sozialund Rentenangelegenheiten sind hierbei die Haupttätigkeitsfelder. Die Bauhofmitarbeiter zeigen sich für die Pflege und Unterhaltung des Stadtteils und seinen öffentlichen Einrichtungen verantwortlich, wie der Hausmeister für die öffentlichen Gebäude im Stadtteil. Einen Überblick unserer Serviceund Dienstleistungen hat die Ortsverwaltung zusammen mit einer Gesamtdarstellung des Stadtteils in einer Neuauflage der Bürgerinformationsbroschüre zusammengestellt und an alle Haushalte verteilt Personell hatte die Ortsverwaltung in diesem Jahr etwas zu kämpfen, nachdem sowohl Bauhofleiter Friedrich Wisniewski als auch die im Bürgerservice tätige Mitarbeiterin Ingrid Sickinger in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschieden werden mussten und fast

zeitgleich zwei weitere Stellen im Arbeiterbereich vakant wurden. Nach entsprechenden Stellenbesetzungsverfahren konnten die Lücken wieder geschlossen werden und sich die Ortsverwaltung mit einem neuen Team den zahlreichen Aufgaben stellen. In der Würmtalhalle wurden im vergangenen Jahr neben dem allgemeinen Schul- und Sportbetrieb 13 Veranstaltungen durchgeführt. Die gesamte Abwicklung mit Terminvereinbarung, Vertragsausgestaltung und Abrechnung erfolgt durch Verwaltungsleiter Schulze. Die Bertreuung der Halle, mit Schließdienst sowie bei Veranstaltungen mit Übergabe und Rücknahme der Halle samt Inventar erfolgt durch den Hausmeister, Marat Galatchiev. Auch für den Verkauf und die Verwaltung der Grabstellen auf dem Stadtteilfriedhof zeigt sich die Ortsverwaltung verantwortlich. In diesem Jahr fanden auf dem Stadtteilfriedhof 24 Bestattungen statt. Hierbei hat es sich um 8 Beerdigungen und um 16 Urnenbeisetzung gehandelt, wofür entsprechend Grabstellen verkauft bzw. Nutzungsrechte hieran verlängert wurden. Für die Pflege und Unterhaltung des Friedhofes und der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen zeigt sich der örtliche Bauhof verantwortlich. Als besonders Ärgernis zeigt sich, dass die Mitarbeiter immer mehr Zeit und Arbeit in das Auflesen, Sortieren und Entsorgen wilder oder unsachgemäßer Müllablagerungen aufwenden müssen. Durch engagierte Einsatz und Hinweise aus der Bevölkerung ist es aber in zwei Fällen gelungen, die Verur-

Maibaumaufstellung am neuen Standort an der Ritterstraße sacher zu stellen und entsprechend zur Rechenschaft zu ziehen. Nachdem die Gemeinde Würm erstmals im Jahr 1263 n. Chr. als „Villa Wirme“ in einer in lateinischer Schrift verfassten Urkunde erwähnt wurde, wird die Gemeinde Würm im Jahre 2013 ihr 750. Jubiläum begehen, was mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt werden soll. Hierfür standen im zurückliegenden Jahr zahlreiche Besprechungen mit den örtlichen Vereinen, Organisationen und Kirchen auf dem Programm und liefen weitreichende Überlegungen, Planungen und Vorarbeiten, von denen dem Ortschaftsrat in der Sitzung am 18.10. einen groben Überblick gegeben wurde. Der Neujahrsempfang am 27. Januar 2013 wird der offizielle Start des Jubiläumsjahres sein, wozu einen umfangreichen Veranstaltungskalender herausgeben werden wird.

106

Personal- und Organisationsamt Personalwirtschaft Das Jahr 2012 war für die Personalwirtschaft der Stadt Pforzheim, durch den bisher höchsten Zuwachs an Personalstellen (163,25 Stellen, darunter 112 Stellen für die Einrichtung des Jobcenters Pforzheim) und die letztlich auch die höchste absolute Zahl an Personalstellen im Stellenplan 2012 sowie die entsprechend höchste Personalkostensteigerung auf einen Personalkostenetat von knapp 100 Mio Euro allein für den Kämmereibereich, „ein Jahr der Rekorde“. Da nicht davon ausgegangen werden konnte, dass die städtischen Einnahmen dieser progressiven Entwicklung dauerhaft folgen, musste die Konsolidierungsarbeit im Bereich der Personalwirtschaft auch im zurückliegenden Jahr konsequent und restriktiv weiterverfolgt werden. Um die zusätzlich geschaffenen Stellen zu besetzen, neue Projektbedarfe (zum Beispiel Pusch - Jugend Stärken -, Koordination von Sprachkursen, BuT) und den durch eine nach wie vor hohe Fluktuation entstandenen regulären Personalbedarf zu decken, war auch das Jahr 2012 geprägt durch den weiteren Anstieg der Stellenausschreibungen (einschließlich Eigenbetriebe und SWP GmbH & Co. KG) um mehr als 15 % gegenüber dem Vorjahr. Schwerpunkte bildeten dabei die Bereiche Jobcenter (darunter die Stelle der Amtsleitung), Kindertagesstätten, Sozialarbeit, IuK, WSP (darunter die Stelle des Direktors) sowie die technischen Ämter.

Im Jahr 2012 hatte sich die bereits im vorangegangenen Jahr aufgetretene Problematik, dass es immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal im Bereich der Kindertagesstätten zu bekommen, weiter verschärft. Durch Kündigungen und altersbedingter Fluktuation freigewordene Stellen mussten im Rahmen von 33 Stellenausschreibungen wieder besetzt werden, zum Teil jedoch ohne jegliche Bewerbungsresonanz. Dies zeigt, dass der bundesweit erkannte Personalmangel im Erzieherbereich mittlerweile auch in Pforzheim voll angekommen ist. Weitere Schwierigkeiten der Personalgewinnung waren zunehmend auch im Bereich der Ganztagesschulbetreuung festzustellen, für die ausgebildete Sozialpädagogen/-arbeiter gesucht werden. Aussagen, die auf die städtische Sozialarbeit insgesamt, aber auch auf die technischen Bereiche, die Informations- und Kommunikationsverarbeitung sowie für die Feuerwehr vollinhaltlich übernommen werden können. Verstärkt wurde das Problem des Personalmangels außerdem durch die deutliche Zunahme notwendiger Probezeitkündigungen im Jahr 2012. Diese hatten allesamt mangelnde Eignung der Neueingestellten zur Ursache. Auch dies ist wiederum ein Indiz für eine deutlich erkennbare Absenkung des Qualitätsniveaus des auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren Fachkräftepools. Daneben waren auch im Arbeitsund Dienstrecht Personalengpässe zu kompensieren; so befand sich

eine Sachbearbeiterin das ganze Jahr 2012 über in Elternzeit, die Stelle des Abteilungsleiters Personal ist seit 08.10.2012 vakant. Erhebliche Ressourcen der Abteilung Personalwesen wurden außerdem für folgende Aufgaben gebunden: - Neufassung Landespersonalvertretungsgesetz Ba-Wü - Personalwirtschaftliche Begleitung der Neustrukturierung der Jugendmusik-Schule Pforzheim - Übernahme der Aufgaben des Pflegestützpunktes - Überarbeitung des Konzepts für Parkraumbewirtschaftung an Schulen - Weiterentwicklung ÖPNV - Abwicklung Derivate. Gesundheitsmanagement Gemeinsam mit Vertretern der einzelnen Personalratsbereiche wurden in der Arbeitsgruppe zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement die grundsätzlichen zukünftigen Handlungsfelder Arbeitsschutz/-medizin und Arbeitssicherheit, Betriebliche Gesundheitsförderung sowie Strategisches Human Resources Management festgelegt. Der Abschluss einer Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist auf dieser Basis im Jahr 2013 in greifbare Nähe gerückt. Parallel dazu wurde das Angebot zur Betrieblichen Gesundheitsförderung ausgebaut. Es wurden zwei Führungsworkshops für Dezernenten, Amtsleitungen und stellvertre-

107

tende Amtsleitungen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement durchgeführt. Neue Seminarangebote Großes Interesse löste das Seminar „Schlagfertigkeit“ aus. Dies zeigt, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit machen möchten, um den unterschiedlichsten Situationen im immer anspruchsvolleren Berufsleben souverän begegnen zu können. Führungskompetenzen konnten in den neu aufgenommenen Seminaren „Projektmanagement“, „Verhandlungsführung“ und „Führen im Sandwich“ gestärkt werden. Arbeitsschutz/Arbeitsmedizin Im Jahre 2012 ist es gelungen, die rechtliche Verpflichtung zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen in großem Umfang umzusetzen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass diese im Jahr 2013 für alle Ämter und Betriebe der Stadt Pforzheim realisiert werden können. Daneben konnte nach dem altersbedingten Ausscheiden von Frau Dr. Weinzierl als Betriebsärztin Herr Dr. Friesch ab dem 01.07.2012 für diese Funktion gewonnen werden. Ausbildung Ein besonderes Highlight war die Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit Pforzheim „Chance 2012“ im CCP am 21.01.2012. Die Stadt Pforzheim konnte einen repräsentativen Messestand unter Beteiligung mehrer Dienststellen realisieren, wobei die professionelle Standgestaltung durch die Fördermittel der

Robert-Bosch-Stiftung, im Rahmen des Personalentwicklungsprojektes für Auszubildende mit Migrationshintergrund umgesetzt werden konnte. Weiterhin wurden diese Fördermittel eingesetzt zur Neugestaltung unserer Werbematerialien (Broschüre, Stellenanzeige, Plakate, Homepage). Neue Ausbildungsberufe im Jahr 2012 waren die Praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher/in und der Bachelor of Arts – Soziale Arbeit, Arbeit, Integration und soziale Sicherung. Raumplanungen und Umzüge Wie bereits in den Vorjahren waren die Arbeiten im Rahmen der Raumdispositionen in den Verwaltungsgebäuden aufgrund der Brandschutzsanierung des Neuen Rathauses sowie die vorbereitenden Aktivitäten für die Verlagerung des Ratskellers in den am Marktplatz orientierten Nordflügel des Erdgeschosses mit erheblichem Ressourceneinsatz verbunden. Nach dem Start der Sanierungsarbeiten im 6.OG im Jahr 2011 waren nunmehr im Jahr 2012 Rechtsamt und POA von den Rochaden innerhalb des Hauses betroffen. Die dabei im laufenden Betrieb auftretenden Lärm- und Geruchsbelästigungen führten zu zusätzlichen kurzfristigen Umzügen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in andere Gebäude, was auch im Laufe der weiteren Brandschutzsanierung für die künftig betroffenen Bereiche zu erwarten ist und zusätzliche logistische Vorbereitungsarbeiten mit sich bringt. Neben den wie auch in den anderen Fachbereichen zu leistenden Einund Auszugsaufwänden mussten im Personal- und Organisationsamt

zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs und Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Aufgabenerledigung über 6.000 Personalakten, die in 24 Stahlschränken gelagert sind, ausgeräumt und anschließend wieder in die sanierten Registraturräume zurückverbracht werden. Sowohl für die beschriebenen als auch für noch bevorstehenden Umzüge sind auch seitens der IuK erhebliche Aufwendungen zur Bereitstellung der Hard- und Softwareausstattung in den betroffenen Bereichen unter Aufrechterhaltung der Verfügbarkeits- und Sicherheitsanforderungen für den ITBetrieb zu leisten. Ergänzend zu nennen ist hier die zugunsten der Zusammenführung des Jobcenters im Blumenhof erfolgte Verlagerung des Gebäudemanagements in das Gebäude Marktplatz 4. Organisationsmaßnahmen Neben zahlreichen Stellenbewertungen und deren abschließender Festsetzung im Rahmen von vier Bewertungskommissionen und sonstigen organisatorischen, fachamtsspezifischen Festlegungen wurde zur Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie zur Personalbemessung eine Organisationsuntersuchung in der Hauptabteilung 3 des JSA auf der Basis eines Vergabeverfahrens initiiert, deren Ergebnisse für Mitte 2013 zu erwarten ist. Ebenfalls in 2012 begonnen wurde die Vorbereitung der Einführung der SEPARegelungen im Zahlungsverkehr. Desweiteren war für die gesamte Stadtverwaltung aufgrund der Neufassung des Rundfunkstaatsvertrags die Umstellung der bisherigen GEZ-Gebühren auf die neugefasste Beitragsregelung zu koor-

108

dinieren. Eine Evaluation ist seitens des Landes für 2013 zu erwarten. Controlling Mit Arbeitsbeginn der beiden Fachcontroller im Sozial- bzw. Baubereich konnte das Sachgebiet im Laufe des  2. Quartals 2012 seine Tätigkeit aufnehmen. Schwerpunkte stellten im Sozialcontrolling die Systematisierung städt. Sozialleistungen, der Aufbau erster Zielund Berichtssysteme (Schulsozialarbeit, Familienzentren) sowie die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Strategische Sozialplanung dar. Bedingt durch den gesetzlich verankerten Ausbau der Kinderbetreuung (u3-Betreuung) und der damit einhergehenden Zunahme an baulichen Projekten in diesem Bereich wurde dies in den Fokus des Bauinvestitionscontrollings gerückt. Parallel hierzu wurden einzelne Bauprojekte begleitet, um die Stärken und Schwächen des derzeitigen Ablaufs festzuhalten mit dem Ziel, im kommenden Jahr den Ablauf zu optimieren. DV-Anwendungen Der Relaunch des mittlerweile fünf Jahre alten Internetportals der Stadt Pforzheim wurde im Rahmen eines aufwendigen Vergabeverfahrens im Jahr 2012 initiiert; der neue Internetauftritt der Stadt ist nach dem im Sommer 2012 erfolgten Start der Migrationsarbeiten mit neuen Funktionen und neuem Design im Herbst 2013 zur Produktivsetzung vorgesehen. Erfolgreich abgeschlossen werden konnte die Anbindung an das Nationale Waffenregister und im Zuge dessen die Umstellung auf das bei der kivbf zentral zur Verfügung gestellte Fachverfahren.

Eines der größten und zeitintensivsten Projekte stellt der Aufbau des neuen Sprachkommunikationssystems, das für den Hersteller, den Lieferanten und für uns eine große Herausforderung bedeutete, dar. Das Sprachkommunikationssystem wurde auch an die bestehende Alcatel-Telefonanlage angekoppelt, um damit die Voraussetzungen für die schrittweise Ablösung der alten Telefonanlage zu schaffen. Das LWL- und Kupferkabelnetz wurde weiter ausgebaut, u.a. konnten weitere Schulen an das LWLNetz angebunden werden. Das Jahr 2012 war wiederum geprägt durch mehrfachen Personalwechsel, u.a. musste ein komplett neues Team für die  Anwendungsbetreuung aufgebaut werden.

zwei Sachgebiete „Systeme 1“ und „Systeme 2“.

DV-Systeme

- Integration von Pforzheimer Schulen in den laufenden Netzwerkbetrieb im Rahmen des Projektes „Schulen ans LwL“, z.B. HildaGymnasium, Hebel-Gymnasium

Neben der Sicherstellung des laufenden IT-Betriebes bildeten die Migration der über 2500 Postfächer von Exchange 2003 nach Exchange 2010 sowie weitere Verbesserungen und Optimierungen der XenDesktop Infrastruktur ebenso wie die Konzeptionierung der neuen File- und Printumgebung hin zu einem rollenbasierenden Serverkonzept auf Basis Windows Server 2008R2 Schwerpunktthemen des Jahres 2012. Begonnen wurde der Aufbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur, während gleichzeitig trotz schwierigster Rahmenbedingungen die zukünftige Ausrichtung und technologische Weiterentwicklung des IT-Systembereichs konsequent fortgeführt werden konnte. Als zentrale Herausforderungen sind beispielhaft zu nennen: - Organisatorische Neuausrichtung des Bereichs „Systeme“ durch Verteilung der Aufgabenblöcke auf

- Neugewinnung von IT-Personal für den System-Bereich mit intensiver Einweisungs- und Ausbildungstätigkeit parallel zur laufenden Sicherstellung des IT-Betriebs - Integration aktuellster Speichertechnologien (ZFS) zur bedarfsgerechten Bereitstellung der exponentiell anwachsenden Speicherkapazitäten. (z.B. Stadtarchiv, Befliegungsdaten, Datenbanken) - Planung und Integration der neuen Telefonie-Infrastruktur in den laufenden Netzwerk- und DatacenterBetrieb, sowie Bereitstellung von Labor- und Schulungsumgebungen

- Beherrschung verschiedenster schwieriger Störungsszenarien im Netzwerkbereich und an der zentralen IT-Infrastruktur (z.B. Ausfall VSS-Module, Ausfall WAN-Verbindungen zu KVN/LVN, Serverausfälle, defekte DSL-Infrastrukturmodule) - Planung und Beschaffung von neuen Datacenter-Komponenten mit Ausrichtung auf 10G/FCoETechnologie (Datacenter-Switche, Serverkomponenten) - Unterstützung des Projekts „Neuausrichtung Internet/Intranet“ hinsichtlich Domain-Adressierung DNS/IP - Zentrale Vergabestelle / Zentraleinkauf

109

Auf Grund der vollständigen Novellierung des Vergaberechts und nach dem Auslaufen der erhöhten Wertgrenzen zum 31.12.2011 betreut die Zentrale Vergabestelle jetzt alle Verfahren nach der VOL und der VOF im Bereich der Stadtverwaltung Pforzheim. Deshalb wurden im Jahr 2012 deutlich mehr Vergabeverfahren durchgeführt. Auffällig war, dass die Zahl der freihändigen Vergaben stark zurückging. Im Bereich der Zentralen Vergabestelle des POA wurden in Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Stadtverwaltung im Jahr 2012 insgesamt 60 Ausschreibungsverfahren begonnen. Diese teilten sich im VOL-Bereich wie folgt auf:

- Ausschreibung von Winterdienstleistungen im Handstreubereich - Ausschreibung von 1.900 PCs für die Stadtverwaltung und verschiedene Schulen - Vergabe von Ingenieurleistungen für die Tragwerksplanung im Rahmen der Sanierung der Nordstadtschule - Ausschreibung von Reinigungsleistungen für das Reuchlinhaus mit Schmuckmuseum

                           

        

    

Die restlichen Verfahren waren jeweils 4 Ausschreibungen für freiberufliche Leistungen unterhalb bzw. oberhalb des Schwellewertes nach der VOF.

Im Bereich des Zentraleinkaufes erfolgte auch 2012 die Fortführung bzw. Verlängerung von Rahmenverträgen mit bisherigen Stammlieferanten.

Besonders hoch war die Zahl der Verfahren für Beschaffungen im Zuständigkeitsbereich des POA - hauptsächlich für den Bereich IUK. Zusätzlich zu den bisher schon betreuten Ämtern kamen Ausschreibungen aus den Bereichen Amt für Bildung und Sport, Gebäudemanagement, Grünflächen- und Tiefbauamt sowie dem Jobcenter.

Wie immer wurden die Fachbereiche, Schulen und Kindertagesstätten bei speziellen Beschaffungsfragen intensiv beraten und betreut.

Als besondere Verfahren konnten im Laufe des Jahres 2012 folgende Ausschreibungen erfolgreich abgeschlossen werden: - Ausschreibung der Schulbuchlieferung für alle Schulen der Stadt Pforzheim

110

Rechnungsprüfungsamt Das Rechnungsprüfungsamt hat im Berichtszeitraum die Jahresrechnung der Stadt Pforzheim für das Jahr 2011 sowie die Jahresabschlüsse des Eigenbetriebs Goldstadtbäder Pforzheim, des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetriebe, des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim und des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim für das Geschäftsjahr 2011 geprüft. Die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2011 wurde schon während des Haushaltsjahres durch zeitnahe Prüfungen vorbereitet. Die finanzwirksamen Verwaltungs- und Kassenvorgänge wurden teils durch gezielte Stichproben, in bestimmten Bereichen auch lückenlos oder durch vertiefte Sachprüfungen und Schwerpunktprüfungen kontrolliert. Über die durchgeführten Schwerpunktprüfungen wurden Prüfungsberichte gefertigt, die den geprüften Ämtern, Einrichtungen und Betrieben über den Oberbürgermeister und die zuständige Dezernentin/den zuständigen Dezernenten zugeleitet wurden. Im Jahr 2012 wurden die vorbereitenden Prüfungen zur Eröffnungsbilanz deutlich intensiviert, wodurch die übrigen Prüfungen in den einzelnen Fachbereichen stark eingeschränkt werden mussten. Verwaltungsprüfung In der Kernverwaltung wurden beim Amt für öffentliche Ordnung – Gewerbeabteilung die Gebühreneinnahmen im Bereich der Heimaufsicht sowie bei der Feuerwehr die Berechnung und Festsetzung von Kostenersätzen geprüft.

Durch den Übergang der Arge Jobcenter in das Jobcenter Pforzheim wurde im Berichtsjahr auf vertiefte Schwerpunktprüfungen im Bereich des Jugend- und Sozialamts zu Gunsten der Begleitung des Umstellungsprozesses zum Jobcenter Pforzheim verzichtet. Das Rechnungsprüfungsamt hat ferner verschiedene – zum Teil sehr aufwändige – Prüfungen von Verwendungsnachweisen von ESF-, Bundes- oder Landesförderprogrammen durchgeführt sowie die Verpachtung der Gastronomie im Enzauenpark überprüft. Bei verschiedenen Dienststellen wurden die dort geführten Bestandsverzeichnisse geprüft. Darüber hinaus prüften wir beim Grünflächen- und Tiefbauamt die Erschließungsbeiträge, Abwasserbeiträge und Erschließungsverträge. Außerdem wurden bei der Stadtkämmerei die jährlich stattfindende Kassenprüfung durchgeführt sowie die Verwendungsnachweise für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen einer abschließenden Prüfung unterzogen. Wie im Vorjahr erfolgten einzelne Beratungen bei VOL-Vergaben. Baufachtechnische Prüfung Die baufachtechnische Prüfung des Rechnungsprüfungsamts hat in den Fachbereichen Abfallwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau, Hoch-, Tief- und Ingenieurbau Visaprüfungen sowie Vergabeprüfungen für Honorare und Nachträge vorgenommen. Ferner wurden verschiedene Ausschreibungen vor

Ausgabe der Ausschreibungsunterlagen stichprobenartig geprüft. Eigenbetriebe Bei den Eigenbetrieben Goldstadtbäder Pforzheim, Pforzheimer Verkehrsbetriebe, Stadtentwässerung Pforzheim und Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim wurden neben den Jahresabschlüssen noch Verwendungsnachweise, Risikomanagementberichte, Zahlstellen etc. geprüft. Sonderrechnungen der Stadt Pforzheim Bei den Vereinigten Stiftungen der Stadt Pforzheim erfolgte die Prüfung des Jahresabschlusses 2011. Selbständige Einrichtungen Im Berichtsjahr wurden außerdem verschiedene Prüfungen bei rechtlich selbständigen Einrichtungen und Gesellschaften wie dem Kommunales Kino, der Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH, den Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG sowie dem Verkehrsverbund PforzheimEnzkreis GmbH durchgeführt. Über die gesamte Prüfungstätigkeit des Rechnungsprüfungsamtes wird dem Gemeinderat jährlich ein Schlussbericht vorgelegt, der als Grundlage für die Beratung und Feststellung der Jahresrechnung der Stadt Pforzheim dient. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 13. November 2012 die Feststellung der Jahresrechnung 2011 einstimmig vorgenommen.

111

Rechtsamt führt, deren Anteile zu 100 Prozent die Stadt Pforzheim hält. Der Verein wurde in einen Förderverein umgewandelt. Auf diese Weise wurden professionelle Strukturen geschaffen, die die Zukunft der Jugendmusikschule sichern. Auch die Zukunft des DDR-Museums wurde –nach jahrelangen Bemühungen– über eine von uns intensiv begleitete Stiftungslösung in sichere Bahnen gelenkt. Stark eingebunden waren wir auch in die Vertragswerke, die dem CfR im Brötzinger Tal künftig eine adäquate Spielstätte sichern. Die beachtliche „Schlagzahl“, mit der die Stadtverwaltung im Jahr 2012 - bei dünner Personaldeckearbeitete und zahlreiche Projekte vorantrieb, ging auch am Rechtsamt als interner Dienstleister des Gemeindrats, der Bürgermeister, Ämter, Eigenbetriebe und Gesellschaften nicht spurlos vorüber. Angesichts einer zunehmenden Ver-rechtlichung aller Lebenssachverhalte und immer komplexer werdender Rechtsfragen ist es nicht verwunderlich, dass der rechtliche Beratungsbedarf kontinuierlich steigt. Zunehmend können Projekte der Stadt auch nur noch durch eine intensive fächer- und ämterübergreifende Zusammenarbeit bewältigt werden. Neben dem umfänglichen Beratungsalltag war daher auch das Rechtsamt in zahlreiche Projekte eingebunden. Federführend wurde von uns die Umstrukturierung der Jugendmusikschule betreut. Der bisher von einem Verein getragene Musikschulbetrieb wurde zum 01.01.2013 in eine GmbH über-

Für den öffentlichen Nahverkehr in Pforzheim sind bis spätestens Ende 2013 die Weichen zu stellen. Das Rechtsamt ist seit Frühjahr 2012 daran beteiligt, diese strategische Grundsatzentscheidung auf der Basis komplizierter Vertrags- und Gesetzeswerke vorzubereiten. Der Ausbau des Telekommunikationsnetzes und der Windkraft standen u. a. im Fokus der rechtlichen Beratung der SWP GmbH & Co KG. Im Prozess gegen JPM wegen der Derivate fand am 16.01.2013 eine erste mündliche Verhandlung statt. Der vom Gericht vorgeschlagene Vergleich wurde vom Gemeinderat abgelehnt; JPM selbst äußerte sich gar nicht dazu. Im September wurde der Zivilprozess im Hinblick auf das noch laufende strafrechtliche Verfahren ruhend gestellt. Zahlreiche Projekte galt es im Bereich des Planungs- und Baurechts zu begleiten, namentlich die Entwicklung und vor allem planerische Umsetzung des Vergnügungsstätten- und des Zentren- und Märk-

tekonzepts der Stadt Pforzheim. Erheblicher Beratungsbedarf entstand im Zusammenhang mit den Änderungsbebauungsplänen für das Gewerbegebiet „Buchbusch“, dem Bebauungsplan „Postwiesenstraße“ und dem Neubau des Kauflands. Hohen Aufwand generiert auch die rechtliche Betreuung der Bauprojekte der Stadt Pforzheim, vor allem die Neuerrichtung des Hildagymnasiums. Die weitere Entwicklung der Innenstadt, insbesondere in östlicher Richtung, wirft bereits ihre rechtlichen Schatten voraus. Darüber hinaus stellen sich dabei auch umfangreiche beihilferechtliche Fragen. Insgesamt ist ein starker Zuwachs an Fragen zum und eine gewachsene Sensibilität gegenüber europäischem Beihilferecht festzustellen. Kommunalrechtlich galt es die Neufassung der Hauptsatzung und die Einrichtung eines Jugendgemeinderats rechtlich zu begleiten. Im Sozialrecht hat uns vor allem die Entwicklung eines Konzepts für die Mietobergrenze beschäftigt. Insgesamt steht die beratende Tätigkeit beim Rechtsamt mittlerweile stark im Vordergrund. Gleichwohl wurden im vergangenen Jahr auch 170 Gerichtsverfahren abgeschlossen. Von diesen Verfahren wurden lediglich 9 Prozesse verloren. 101 Verfahren wurden gewonnen, 21 Klagen zurückgenommen, in 24 Fällen wurde ein Vergleich geschlossen. Auffällig ist, dass insbesondere die Zahl der sozialrechtlichen Prozesse beim Rechtsamt stark zurückgegangen ist (im vergangenen Jahr noch 68 abgeschlossene Verfahren). Auch die Klage-

112

eingänge (insgesamt 161) sind in diesem Bereich rückläufig. Dies hängt zum einen mit einer geänderten Praxis der Stadt im Bereich der Mietobergrenzen, zum anderen auch damit zusammen, dass Standardklagen mittlerweile vom Jobcenter selbst und nicht mehr vom Rechtsamt betreut werden. 184 Strafanzeigen wurden im Jahr 2012 gestellt, zumeist wegen Sachbeschädigungen an städtischem Eigentum oder wegen mehrfachen Schwarzfahrens. Insgesamt also ein (nicht nur wegen des nebenher auch noch bewältigten Mehrfachumzugs…) bewegtes Jahr 2012, in dem wir mit Gemeinderat, Bürgermeistern und den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ämtern hoffentlich etwas für diese Stadt bewirken konnten. Leitstelle zur Gleichstellung der Frau Mit Ablauf des Monats Juli begann für die langjährige Gleichstellungsbeauftragte Barbara Jeske die Ruhephase ihrer Altersteilzeit. Die Wiederbesetzung der Stelle erfolgt erst zum Februar 2013. Doch auch in den letzten Monaten ihres Wirkens entfaltete Barbara Jeske zahlreiche Aktivitäten: Am Internationalen Frauentag lud sie alle frauenpolitisch interessierten Pforzheimer Bürgerinnen zum 14. Pforzheimer Frauenempfang ein. Das Thema des diesjährigen Empfanges lautete: „Unvergessene jüdische Schwestern“ und war den zahlreichen jüdischen Frauen gewidmet, die durch ihr Wirken das Leben unseres Landes vielfältig mit gestaltet und unsere Kultur nachhaltig bereichert haben.

Die kommunalpolitische Seminarreihe „Mitmischen - einmischen aufmischen“ wurde gemeinsam mit dem Enzkreis und der vhs fortgeführt und beinhaltete Vorträge, Seminare und Exkursionen. Im Rahmen dieser Reihe fand im Februar ein Politischer Salon statt. An diesem Abend berichtete die Gleichstellungsbeauftragte über das Leben und Wirken von Laura Perls. Die gebürtige Pforzheimerin ist Mitbegründerin der Gestaltherapie und eine international anerkannte Psychotherapeutin. Am bundesweiten Girls’ und Boys’ Day konnten erneut zahlreiche regionale Unternehmen und Einrichtungen gewonnen werden, Mädchen Einblicke in zukunftsträchtige Berufsfelder wie Technik, IT, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften zu gewähren, in denen sie immer noch selten vertreten sind. Jungs hingegen konnten Berufsfelder im Bereich Dienstleistungen, Erziehung und Pflege kennenlernen. Zum Schwerpunktthema Frau und Beruf veröffentlichte die Gleichstellungsstelle die Broschü-re „Wiedereinstieg - gut geplant ist halb gewonnen“. Frauen wollen und können heutzutage nicht mehr lange aus dem Beruf aussteigen. Sonst landen sie schnell in einer Sackgasse, mit allen wirtschaftlichen Nachteilen jetzt und in der Zukunft. Daher sollten sie rechtzeitig überlegen und planen, wie sie ihren beruflichen Wiedereinstieg am besten organisieren. Die alltagstaugliche Broschüre enthält nicht nur einen umfassenden Informationsund Adressenteil, sondern unterstützt darüber hinaus mit wichtigen Fragestellungen und praktischen Checklisten den persönlichen Klä-

rungsprozess. Aber auch die Väter bleiben bei den Betrachtungen und Tipps nicht außen vor, sind sie doch ganz entscheidend für einen erfolgreichen Wiedereinstieg und ein gutes Familienklima. Die gemeinsame Veranstaltung der Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten „Migrantinnen - ganz anders als Sie denken!“ fand im Rahmen des interkulturellen Festivals „Mix-Verstehen“ im Juni statt. Prof. Dr. Jasmin Mahadevan, Professorin für Internationales & Interkulturelles Management an der Hochschule Pforzheim hielt einen Vortrag zum Thema „Selbstbild – Fremdbild – Identität“. In der anschließenden regen Diskussion ging es um Klischees und individuelle Lebenswege und welche Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für beide Seiten in einer aktiven Ein- und Zuwanderung stecken. Barbara Jeske sei auch an dieser Stelle noch mal für ihre jahrelange kreative und professionelle Gleichstellungsarbeit gedankt!

113

Stadtkämmerei Angelegenheiten der Stadt als Steuerschuldnerin Auch in 2012 setzte sich die allgemeine Tendenz fort, dass aufgrund von Steuerrechtsänderungen und Rechtsprechung immer mehr kommunale Leistungen unter einen Steuertatbestand fallen. Auch wenn dies nicht zwangsläufig mit einer höheren Steuerbelastung verbunden sein muss (z.B. Einstufung von Kindertagesstätten als Betrieb gewerblicher Art), ergibt sich daraus jedoch zumindest erhöhter Verwaltungsaufwand. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass sich diese Tendenz auch künftig fortsetzen wird. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Spielstätte des 1. CfR Pforzheim 1896 e.V. im Brötzinger Tal waren von der Kämmerei komplexe steuerrechtliche Fragestellungen zu prüfen. Zielsetzung war die Anerkennung des Vorsteuerabzugs auf die Investitionskosten und somit die Sicherstellung der Gesamtfinanzierung der Maßnahme. Nach verschiedenen Gesprächen mit dem Finanzamt und eines Antrags auf verbindliche Auskunft, welcher allerdings im Laufe des Verfahrens zurückgenommen wurde, wurde ein Ergebnis erzielt, auf dessen Basis die Finanzierung der Gesamtmaßnahme dargestellt werden konnte. Nach Fertigstellung des Neubaus des Hildagymnasiums mussten in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement für sie sog. Feststellungserklärung Baukosten, Größe und Raumaufteilung ermittelt werden. Die Feststellungser-

klärung dient dem Finanzamt dazu den Einheitswert des Gebäudes zu ermitteln welcher wiederum als Messgröße zur Festsetzung des Grundsteuerbetrages dient. Zuschussbereich Im Jahr 2012 wurden in der Hauptsache die bestehenden Zuschussbewilligungen abgearbeitet und soweit möglich, nach Ende des Bewilligungszeitraumes abgerechnet. Für die beiden aktiven Sanierungsgebiete Soziale Stadt „Innenstadt-Südost“ und Soziale Stadt „Kaiser-Friedrich-Strasse/Weststadt“ wurden weitere Aufstockungsanträge gestellt. Die für 2012 bewilligten Mittel konnten zeitnah nahezu vollständig abgerufen werden. Nach Schlussabnahme der AlfonsKern-Schule durch die Kontrollkommission des Regierungspräsidiums Karlsruhe im September 2011 erfolgte zum 19.12.2012 die Schlusszahlung in Höhe von 1.657.000 €. Der Landeszuschuss in Höhe von insgesamt 5.605.000 € ist somit auf Ende 2012 vollständig eingegangen. In 2012 wurden Zuwendungen für den Neubau einer Dreifeld-Sporthalle des Hildagymnasiums und die Generalsanierung der Nordstadtschule bewilligt. Nach längeren Verhandlungen hat sich das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ende 2012 damit einverstanden erklärt, dass der Südflügel des Schulgebäudes Hildagymnasium aus baulichen Gründen für schulische Zwecke aufgegeben werden kann. Dies hat

zur Folge, dass für den Neubau des Hildagymnasiums an Stelle der bisher förderungswürdig erachteten Fläche von rd. 2.138 m² nunmehr eine Programmfläche von 3.674 m² zugrunde gelegt werden kann und mit einem entsprechend höheren Zuschuss gerechnet werden darf. Umstellung auf das neue Haushaltsrecht Die Stadtkämmerei hat zum 01.01.2012 das Neue kommunale Haushaltsrecht eingeführt. Seit diesem Stichtag wird doppisch gebucht. Die Umstellung auf das neue Recht stellte für die gesamte Verwaltung eine enorme Herausforderung dar, welche nur mittels gemeinsamer Anstrengungen bewältigt werden konnte. Naturgemäß ergaben sich mit der Umstellung vielfältige neue Fragestellungen, welche zum Teil im Vorfeld nicht absehbar waren und die die Kämmerei in Zusammenarbeit mit den betroffenen Dienststellen zu lösen hatte. Zum Ende des Jahres wurde der zweite Produkthaushalt für die Jahre 2013 / 2014 aufgestellt. Mit dem Grundsatzbeschluss, künftig Doppelhaushalte aufzustellen wurde die Voraussetzung geschaffen, dass zwischen zwei Haushaltsplanungen zeitliche Ressourcen verbleiben, um künftig aufwendigere Jahresabschlüsse zu erstellen sowie das Rechnungswesen und die Haushaltsplanung weiterzuentwickeln. Im Jahr 2012 konnten die Vorbereitungen zur Aufstellung der Eröffnungsbilanz weitestgehend abgeschlossen werden, so dass die

114

offizielle Vorlage an die Prüfungsinstanzen Anfang 2013 erfolgen konnte. Beteiligungsmanagement Das Beteiligungsmanagement  der Stadtkämmerei  unterstützt die Entscheidungsträger der Stadt Pforzheim bei der Steuerung und Überwachung der städtischen Beteiligungsgesellschaften mit dem Ziel der nachhaltigen Erfüllung des öffentlichen Zwecks und der wirtschaftlichen Führung der Unternehmen. Die Bedeutung der ausgelagerten Bereiche wird deutlich, wenn man die gesamten Umsatzerlöse der wesentlichen Beteiligungen und der Eigenbetriebe von rd. 323 Mio. € (2011) dem Haushaltsvolumen von rd. 404 Mio. € (Ausgaben Verwaltungshaushalt 2011) gegenüberstellt. Um eine noch bessere Steuerung der Beteiligungen gewährleisten zu können, wurde in 2012 das Beteiligungsmanagement entsprechend den Empfehlungen der Gemeindeprüfungsanstalt personell verstärkt. Inhaltlich war in 2012 der Beginn des Restrukturierungsprozesses der Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG hervorzuheben, bei welchem die Stadtkämmerei in der ämterübergreifenden Projektgruppe mitarbeitet. Sonderfinanzierungen / Wirtschaftlichkeitsprüfungen Im Juli 2012 veröffentlichte der Rechnungshof Baden-Württemberg im Rahmen seiner Denkschrift einen Beitrag zur „Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten im kommunalen Förderbereich“. Er vertrat darin die Auffassung, dass die Landeszuwendungen zu Unrecht gewährt worden seien, da das Projekt

unwirtschaftlich sei. Die Kämmerei als damals für das PPP-Projekt Alfons-Kern-Schule federführendes Amt setzte sich intensiv mit den Aussagen des Rechnungshofs auseinander. Die Verwaltung kam zu dem Ergebnis, dass einem Großteil der Kritikpunkte sachliche Argumente entgegenstehen und insbesondere die zentrale Aussage des Rechnungshofs, dass das ÖPP-Projekt unwirtschaftlich wäre, so nicht nachvollziehbar ist. Haushalt, Vermögen und Schulden Für den Bereich Haushalt, Vermögen und Schulden war der Rechnungsabschluss für das Jahr 2011 eines der zentralen Themen. Hierbei wurden wesentliche Aussagen zum Ergebnis der Jahresrechnung 2011 und entsprechende Erläuterungen zu den erheblichen Abweichungen der Jahresansätze von den Haushaltsansätzen verfasst. Daneben wurde im Rechenschaftsbericht die Entwicklung der Haushaltwirtschaft im abgelaufenen Jahr zusammengefasst. Durch die Umstellung auf das Neue Haushaltsrecht zum 01.01.2012 und den damit einhergehenden Änderungen im Aufbau und Inhalt des Haushaltsplanes 2012 wurde der Haushaltsplan erst im Juni verabschiedet und im August rechtskräftig. Dieser erste Planungsprozess nach der Umstellung war für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Nach der, im Gremium kontrovers diskutierten, Festlegung auf einen Doppelhaushalt 2013 / 2014 konnte der zweite Haushalt nach neuem Recht im Dezember 2012 verabschiedet werden. Hierbei wurde durch die Fachämter für die jeweiligen Produkte bzw. Produktgruppen

eine Vorstellung über die Inhalte, Ziele und die finanziellen Auswirkungen vorangestellt. Bereich Kasse und Steuern Mit Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen zum 01.01.2012 wurden durch die Stadtkasse in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen sämtliche im Buchungssystem vorhandene Stammdaten auf die neue Logik der Geschäftspartnerbuchhaltung umgestellt. Die Kassenreste aus dem ehemaligen Sachbuch für haushaltsfremde Vorgänge wurden manuell in das neue Buchungssystem übernommen. Im Bereich der Beitreibung wurde der Bestand an offenen Forderungen zur Übernahme in die Eröffnungsbilanz nach deren Werthaltigkeit unter kaufmännischen Gesichtspunkten bewertet und nicht werthaltige Forderungen, deren Verwirklichung unrealistisch ist, niedergeschlagen. In der Eröffnungsbilanz zum NKHR sind nur werthaltige Forderungen auszuweisen. Insgesamt bearbeitet die Beitreibung jährlich 22.000 offene Hauptforderungen mit einem Bestand von rd. 11 Millionen Euro. Im Veranlagungsbereich der Gewerbe-, Grund-, Hunde- und Vergnügungssteuer ist das landeseinheitliche Veranlagungsverfahren KAS-EVA eingeführt. Die Erhebung der Vergnügungssteuer für Geldspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit wird ausschließlich auf Basis der Einspielergebnisse durchgeführt. Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses vom 15.05.2012 wurde der Hebesatz zur Erhebung der Gewerbesteuer auf 420 v. H. mit Wirkung vom 01.01.2012 erhöht.

115

Standesamt Eheschließungen Im Jahr 2012 haben sich beim Standesamt Pforzheim 385 Paare getraut den Bund der Ehe zu schließen. Einen großen Ansturm erlebten wir auf das letzte „Schnapszahlen-Datum des Jahrhunderts“, den 12.12.2012. 19 Paare haben an diesem Tag beim Standesamt Pforzheim den „Hafen der Ehe“ angesteuert. Als Neuerung wurde beim Standesamt die Trauung im Gewölbekeller des Alten Rathauses eingeführt. Um den Pforzheimer Brautpaaren ein historisches Ambiente bieten zu können, haben wir als Probelauf von Mai bis September an einem Freitag im Monat Trauungen im Gewölbekeller des Alten Rathauses durchgeführt. Dieses Angebot kam bei den Paaren sehr gut an und wird auch im nächsten Jahr fortgeführt. Geburtsbeurkundungen Der rückläufige Trend bei den Geburten hat sich glücklicherweise nicht fortgesetzt, die Zahl der beurkundeten Geburten blieb nahezu konstant bei 2.200 Geburten. Die Geburten mit ausländischer Beteiligung bewegen sich nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Insbesondere die Beurkundung von Kindern irakischer Eltern hat stark zugenommen. Wegen der hohen Fälschungsrate dieser Urkunden werden aufwendige Urkundenüberprüfungen durchgeführt und es sind komplizierte Beratungen der Eltern bezüglich der Namensführung notwendig. Der Prozentsatz der nicht verheirateten Eltern ist leicht gestiegen. In

diesen Fällen müssen beim Standesamt oder Jugendamt vermehrt Vaterschaftsanerkennungen und Erklärungen zur Namensführung des Kindes aufgenommen werden. 2012 wurden beim Standesamt Pforzheim 7 Hausgeburten angezeigt. Sterbefälle Die Anzahl der Sterbefälle blieb auch im Jahr 2012 auf hohem Niveau. Der Tod von 1613 Menschen musste im Sterberegister des Standesamts Pforzheim verzeichnet werden. Auch bei den Sterbefällen ist, wie in den anderen Bereichen, ein Anstieg des Ausländeranteils feststellbar. Dies hatte zur Folge, dass auch mehr Leichenpässe für die Überführung ins Ausland ausgestellt wurden. Diese Aufgabe wurde im Rahmen der Bürgerfreundlichkeit vom Amt für öffentliche Ordnung aufs Standesamt übertragen.

Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften 2012 wurde beim Standesamt nur eine Lebenspartnerschaft von 2 Frauen geschlossen. Neues Personenstandsgesetz Aufgrund der zunehmenden Globalisierung stieg auch die Anzahl der Nachbeurkundungen. Deutsche, die im Ausland heiraten oder ein Kind bekommen, können beim Standesamt die Nachbeurkundung beantragen und erhalten dann eine deutsche Personenstandsurkunde, mit der sie in Deutschland alles leichter erledigen können. Kirchenaustritte 2012 sind beim Standesamt Pforzheim 362 Personen aus der Kirche ausgetreten. Die Evangelische Kirche verzeichnete 193, die Katholische Kirche 161 Austritte.

Der Gewölbekeller

116

Theater Pforzheim Das Jahr 2012 war für das Theater Pforzheim wiederum abwechslungsreich, interessant und in allen Bereichen erfolgversprechend. Die weit über die Stadtgrenzen hinaus renommierte Aids-Gala unseres Balletts, die anspruchsvolle Tschechow-Tragikomödie „Die Möwe“, unser tolles Open Air auf dem Waisenhausplatz, die kontrovers gesehene Inszenierung der Mozart-Oper „Don Giovanni“, der Start des Erfolgsmusicals „Dracula“ sowie die aufwendige Sanierung der Obermaschinerie unserer Bühne sind nur einige der vielen Höhepunkte im TheaterJahr 2012. Produktionen wie „Kohlhaas“, „Das Tagebuch der Anne Frank“, „Die Physiker“, „Draußen vor der Tür“ sowie das Musik-Projekt „Side by Side“ brachten wieder viele Schüler aus Pforzheim und der Region in unser Haus, ebenso wie das Patenschulprojekt zur Berg-Oper „Wozzeck“ sowie das Stück „Eine Odyssee“, das im Rahmen des Projekts „Stage Enter“ sogar im Großen Haus aufgeführt wurde. Insgesamt 23 Neu-Produktionen, vier Wiederaufnahmen sowie eine lange Reihe von Konzerten, Sonderveranstaltungen und diverse Gastspiele bescherten der mit Abstand wichtigsten Kultureinrichtung Pforzheims oft ausverkaufte Reihen. Für Pforzheim und Umgebung ist das Dreispartenhaus am Waisenhausplatz mit Musiktheater, Schauspiel und Ballett der größte Kulturanbieter. Weit über die Grenzen der Goldstadt hinaus zieht sich das Einzugsgebiet

des Theaters Pforzheim: Von Brackenheim bis Rohrdorf, von Enzklösterle bis BietigheimBissingen reicht das Gebiet, aus dem viele unsere Abonnenten mit insgesamt 32 Buslinien zu uns in die Stadt kommen. In der Spielzeit 2011/2012 zählte das Theater Pforzheim bei 451 Veranstaltungen mehr als 130.000 Besucher; in den beiden Spielstätten ‚Großes Haus’ und ‚Podium’ konnten dabei knapp 118.500 Besucher gegrüßt werden. Bei unseren sechs Sinfoniekonzerten im CongressCentrum Pforzheim unter der Leitung von GMD Markus Huber konnten insgesamt 5.820 Zuhörer begrüßt werden. Im Oktober 2012 freute sich das Theater über mehr als 4.500 Abonnenten in 19 verschiedenen Abos sowie über weitere 570 Konzertabonnenten. Wie in den letzten Jahren war unser „Jugendabo acht+“ wieder unser erfolgreichstes Abonnement – es wuchs nochmals um 2% auf 454 Abonnenten an. Das Theaterjahr 2012 bot seinen Interessenten ein buntes und abwechslungsreiches Programm auf höchstem künstlerischem Niveau. Angefangen vom aufrüttelnden Tanzabend „Boléro – La danse d’extase“ über die Neuinszenierung der Bizet-Oper „Carmen“, von Klassikern wie „Der blaue Engel“ bis zu Shakespeares „Der Sturm“, von den musikalischen Revuen „Elvis liebt Dich!“ und „So oder so – Hildegard Knef“ bis zum Publikumsrenner „Dracula“ – für jeden Geschmack hatte das Haus am Waisenhausplatz etwas zu bieten. Mit dem Open Air im Juli des Jahres und den umjubelten Aufführungen der „Rocky Horror

Show“, Verdis „Aida“ (konzertant) sowie einer stimmungsvollen Operetten-Gala lockte das Theater wiederum Besucher aus einem großen Umkreis in die Stadt. Unter dem Titel „Der Goldstadtzirkel weltberühmter Pianisten“ war im Oktober des Jahres wiederum der ECHO-Preisträger Nikolai Tokarev in Pforzheim zu Gast. Gemäß seines Bildungsauftrags baute das Theater Pforzheim sein breites Kinder- und JugendtheaterAngebot mit verschiedensten Projekten weiter aus: Das Weihnachtsmärchen „Der Räuber Hotzenplotz“ nach Michael Ende brachte insgesamt mehr als 23.650 große und kleine Theaterfans zum Mitfiebern und -lachen. Im Rahmen des Festivals „Triangel“ über interkulturelles Theater wurden Stücke im Theater Pforzheim, dem Kulturhaus Osterfeld sowie dem Kupferdächle produziert und ausgetauscht. Mit dem Kinderstück „Am Anfang war die Kuh“ gab es zum ersten Mal auf und hinter der Bühne eine Kooperation mit dem Figurentheater Raphael Mürle. Zu Beginn der Spielzeit 2012/2013 konnten in der Abteilung Theaterpädagogik eine der beiden Stellen neu besetzt werden; die neuen Theaterpädagogen werden zudem von zwei Jugendlichen unterstützt, die am Theater ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (FSJ Kultur) absolvieren.

117

„Boléro - Extase“ „Der Räuber Hotzenplotz“

118

„Die Möwe“ „Die Physiker“

119

„Don Giovanni“ „Dracula“

120

„Eine Odyssee“ „Elvis liebt Dich!“

121

Open Air 2012 - „Aida“ Hildegard Knef - „So oder so“

122

„Wozzeck“ „Der Sturm“

123

Impressum Herausgeber: Stadt Pforzheim Verantwortlich: Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten, Michael Strohmayer Redaktion und Layout: Kirsten Wünsche Bilder: Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Mitarbeit: Dienststellen der Stadt Pforzheim Inhalt: Die Beiträge wurden vom ORE zusammengestellt. Für die sachliche Richtigkeit sind die städtischen Dienststellen verantwortlich.

124

View more...

Comments

Copyright © 2020 DOCSPIKE Inc.