Spitzentechnologie

April 22, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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glückauf

3/2001

Die Zeitung für Freunde, Kunden und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe

Anschlag auf uns alle

Der Reduzier- und Kalibrierblock der GMHütte

Spitzentechnologie GMHütte · Morgens schmelzen, mittags gießen, abends walzen und am nächsten Tag versenden – dieses Ziel will die Georgsmarienhütte GmbH mit der Erweiterung und Optimierung ihrer Walzstraße 6 erreichen. Insgesamt 60 Mio. DM sind für das gesamte Projekt veranschlagt, das dem Unternehmen ermöglichen wird, die täglich anfallenden 2.500 Tonnen Rohstahl aus dem E-Ofen nahtlos weiterzuverarbeiten. Das gesamte Modernisierungsprojekt wurde bereits in „glück auf“ 4/2000 vorgestellt. In loser Reihenfolge wollen wir unseren Lesern die wesentlichen technologischen Bestandteile vorstellen: Das Herzstück der neuen Anlage ist ein 5-gerüstiger Reducing & Sizing-Block, der derzeit im sogenannten leichten Strang des Walzwerkes in der Inbetriebnahme ist. Der maximale Walzdurchmesser beträgt dort 80 mm. Größere Abmessungen werden auf dem alten Precision-Sizing-Block im schweren Strang fertiggewalzt. Die neue RSB-Generation in Dreischeiben-Bauweise erfüllt in idealer Weise alle Anforderungen moderner Stabstahlstraßen: eine beständige, gleichmäßige Produktion mit guter Qualität, eingeengte Toleranzen, tempe-

Die Kombination des 1987 gebauten 3-gerüstigen Precision-Sizing-Block mit den 1991 installierten Reduzier-Walzgerüsten der Fa. Kocks in der Mittelstahlstraße der GMH ist der Vorläufer der modernen RSB-Blöcke von Kocks.

raturgeregeltes bzw. thermomechanisches Walzen, optimale Oberflächengüten, eine gezieltere Einstellung mechanischer Eigenschaften und eine große Flexibilität des Walzprogramms. Dabei ermöglicht sie nicht nur programmfreies Walzen, sondern auch das problemlose Walzen mehrerer Abmessungszyklen pro Monat, Freimaßwalzen

und Präzisionswalzen ohne werkstoffkundliche Einschränkungen. Schon 1987 übernahm die GMHütte durch den Einbau einer der ersten Precision-Sizing-Blöcke in DreischeibenBauart eine Vorreiterrolle in puncto Walztechnik. 1991 entstand dann mit einem weiteren 2-gerüstigen, anstellbaren Drei-

Scheiben-Block direkt vor dem Precision-Sizing-Block eine 5-gerüstige Fertigwalzstaffel. Mit ihrer modernisierten Walzstraße wird die GMHütte wieder einmal europaweit einen führenden technologischen Standard setzen. Peter van Hüllen (siehe auch Seite 7: Der neue Reduzier- und Kalibrierblock)

An dieser Stelle wollten wir über den Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder auf unserem Stand auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2001 berichten. Dieser Besuch fiel aus, ebenso alle Eröffnungsfeiern rund um die größte Automobilschau der Welt. Die entsetzlichen Attentate auf das World Trade Center, das Pentagon und letztlich die gesamte amerikanische Nation ließen alles Geplante in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Dieser Anschlag war ein Anschlag gegen uns alle, nicht allein gegen die USA. Die Werte der westlichen Welt und das Selbstverständnis von einem demokratischen und friedlichen Miteinander wurden in einer bislang beispiellosen Art torpediert. Wenn wir gemeinsam diese Werte, das, was wir in Jahrhunderten schmerzvoll an Gemeinsamkeiten erarbeitet haben, nicht verteidigen; wenn wir unser tägliches Leben und das Selbstverständnis ändern und wenn wir nicht mit Stolz auf das Erreichte verweisen, dann haben die Terroristen ihr Ziel erreicht. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass sich der Terror in der Welt gründlich verrechnet, und dass wir alle gemeinsam aktiv für die Werte unserer Gesellschaft, für Frieden und Freiheit eintreten. Ihr Jürgen Großmann Sie finden auf S. 4 einen ausführlichen Bericht über die Präsenz der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe auf der IAA.

AUS DEM INHALT HOLDING

Weitere Einsparungen Weltneuheit

Teamgeist und hohe Flexibilität prägen die Arbeit der Sekretariate in Georgsmarienhütte und Hamburg.

konnten die Einkäufer und Sicherheitsexperten der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe erzielen – durch eine gezielte Reduzierung der verwirrenden Artikel-Vielfalt bei der persönlichen Schutzausrüstung.

auf Seite 6

auf Seite 9

Vor allem

den „Basaris“ aus den arabischen Ländern ist es zu verdanken, dass die BALO-MOTORTEX GmbH ihren ExportUmsatz im 1. Halbjahr des Jahres wesentlich steigern konnte. Dabei spielt die Liberalisierung des iranischen Marktes eine besondere Rolle. auf Seite 24

auf Seite 20

STAHL

SCHMIEDE

Alle Jahre wieder werden auf der GMHütte während der Betriebsferien umfangreiche Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Dieses Jahr war das anstehende Arbeitspensum besonders umfangreich.

Immer anspruchsvoller

auf Seite 8

bei der Wildauer Kurbelwelle: Die Oberflächenrissprüfung für Großkurbelwellen war bisher nur umständlich und abschnittsweise möglich. Die neue Magnetpulver-Rissprüfanlage erleichtert die Arbeit – und erzielt bemerkenswerte Ergebnisse.

werden die Produkte, die von der Edelstahl Gröditz GmbH produziert werden. Inzwischen zählen auch Unternehmen des Werkzeugbaus, der Offshore-Industrie und des Energiemaschinenbaus zu ihren Kunden. auf Seite 18

GUSS

3 Millionen DM

hat die Walter Hundhausen GmbH investiert, um ein neues Kernfertigungszentrum einzurichten. Es gilt als das modernste seiner Art und sichert die Arbeitsplätze der schwerbehinderten Kollegen. auf Seite 22

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

Einen wahren

Stahlkoloss von 54 m Länge hat die IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH gefertigt. Ebenso spektakulär wie die Größe der 90-Tonnen-Kolonne war der

Transport nach Wesseling bei Köln. auf Seite 25

Eine neue Umspannanlage hat sich die Kranbau Köthen GmbH zugelegt. Damit hat das Unternehmen ein weiteres Vorhaben ihres Investitionsprogrammes in die Tat umgesetzt. auf Seite 27

Ab ins Weltall gehen Teile der International Space Station, die von der ASL Aircraft Service Lemwerder GmbH produziert werden. Die Hälfte des Auftrages ist bereits zur vollen Zufriedenheit der Kunden abgewickelt. auf Seite 28

HOLDING

Die neue Währung

LEITARTIKEL

Die Euro-Münzen

Von Zahlen und Menschen „ABB – 12.000, Infineon – 5.000, Dell Computer Corporation – 4.000, Karstadt – 7.000, Motorola – 4.000, Procter&Gamble – 9.600, Siemens – 10.000, Unilever – 33.000 ...“ Nein, dies sind nicht die aktuellen Aktienkurse. Jeder Zeitungsleser weiß, dass dies die Zahlen des aktuellen Stellenroulettes sind. Quer durch alle Branchen setzen Großunternehmen seit Jahresbeginn auf „Rot“ und bauen kräftig Arbeitsplätze ab. Unter dem Druck von Analysten in den Bankhäusern, von Aktionärsvertretern und nicht zuletzt auch von den Medien, müssen Ergebnisse produziert werden. Und zwar schnell und möglichst effektvoll. So vehement noch vor wenigen Monaten in der sogenannten New Economy gegen ökonomische Grundregeln gehandelt wurde, indem zum Beispiel der Umsatz und nicht der Gewinn im Vordergrund stand, so sehr gilt jetzt die KostenSense als einzig wahres Allheilmittel. Voltaire sagte einmal: „Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit.“ Und Lemmingen gleich stürzen sich ganze Management-Teams von den Kostenklippen, nicht wissend, was sie beim Aufprall erwartet. Doch es gibt auch wackere Ausnahmen vom Einheitstrend: So wehrte sich jüngst PorscheChef Wendelin Wiedeking erfolgreich gegen den Druck, Quartal auf Quartal Gute-Laune-Nachrichten an die Börsianer zu verschicken. Seine Begründung: Drei Monate sind für ein Unternehmen einfach zu kurz, um gute Nachrichten zu produzieren. Viele Investitionen benötigten einfach mehr Zeit, als das Börsenroulette vorgibt. Ich finde, er hat recht – und er kann es sich auch leisten. Denn mit 50.000 verkauften Rennmaschinen im Jahr ist er ohnehin „nur“ ein Mittelständler unter den Automobilkonzernen.

Rezession oder nicht? 40 Prozent aller Bundesbürger glauben, dass die Konjunktur sich weiter verschlechtern wird. Die Gründe für diesen Pessimismus sind einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschlands zur Folge vielfältig: So hätten die Kurseinbrüche an den Aktienmärkten ebenso Spuren hinterlassen, wie die nach unten korrigierten Prognosen der Wirtschaftsforscher. 70 Prozent der Deutschen halten das deutsche System für leistungsbehindernd. Das gelte für das Steuer- und Abgabensystem wie auch für die Rentenreform. Zugleich wünschten sich mehr als 52 Prozent der Bürger, dass die Politik weniger Einfluss auf die Wirtschaft nehmen sollte. Statt „mit ruhiger Hand“ also lieber „mit gar keiner Hand“. Schlimmer noch: Fast 43 Prozent der Deutschen halten ihr Land für einen Globalisierungsverlierer und sehen es auf den internationalen Märkten weit abgeschlagen hinter den Vereinigten Staaten, Japan, China, Korea oder Osteuropa. Dieser Pessimismus hat mich allerdings dann doch verwundert. Die deutsche Volkswirtschaft ist so international ausgerichtet wie nie zuvor;

neue Produkte sind viel stärker auf den Weltmarkt ausgerichtet als noch vor ein paar Jahren. Und stottert nicht der amerikanische Konjunkturmotor zur Zeit erheblich? Hat nicht gerade vor ein paar Wochen die Tokioter Börse ein 17-Jahres-Tief einstecken müssen? Nachdem viele amerikanische Großunternehmen in den Hochzeiten der Konjunktur der 90-er Jahre massenhaft neue Jobs geschaffen haben, gehen sie nun daran, die Arbeitsproduktivität zu steigern, um die meisten Arbeitsplätze zu erhalten. Denn dort wie auch hier gilt: „They never come back.“ Die Realität zeigt, dass einmal verlorene Arbeitsplätze – sei es durch Abbau oder Export in andere Volkswirtschaften – auf Dauer für die heimische Konjunktur verloren sind. Das ist wie beim Roulette: Dort erhält man am Ende des Abends das verlorene Geld ja auch nicht zurück.

Die Münzen sind aufgeteilt in Euro und Cent wie DM und Pfennig. Es gibt 1-Euro- und 2Euro-Münzen. Die Vorderseite der Münzen ist europaweit einheitlich. Die Rückseite hingegen wurde von den einzelnen Mitgliedsstaaten gestaltet. Unabhängig davon werden alle Münzen innerhalb der Euro-

päischen Währungsunion akzeptiert. Für die nationale Seite der Euro-Münzen gibt es in Deutschland drei Motive: Bundesadler, Brandenburger Tor und Eichenzweig. Neben den Euros gibt es noch Cent (1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent) sowie sieben Euroscheine (fünf bis 500 Euro).

Links: Vorder- und Rückseite der deutschen 1-Euro-Münze. Unten: Die 1-Euro-Münze und ihre Rückseiten. Erste Reihe von links nach rechts: Frankreich, Griechenland, Österreich, Belgien, (zweite Reihe) Finnland, Irland, Italien, Portugal, (dritte Reihe) Luxemburg, Spanien und Niederlande.

Anfassbar und verlässlich Interessantestes Umfrageergebnis war in meinen Augen jedoch, dass allem Pessimismus zum Trotz 65 Prozent der Befragten glauben, dass der eigene Arbeitsplatz in den kommenden zwölf Monaten sicher ist. Vor einem Jahr glaubten dies nur 63 Prozent. Ich meine, für diese Einschätzung gibt es gute Gründe – und ebenfalls Zahlen: 69,3 Prozent aller Arbeitsplätze und 80 Prozent aller Ausbildungsplätze schafft der Mittelstand. Hier finden keine spektakulären Einstellungswellen statt – aber hier ist auch nicht nach einem Jahr Schluss, wenn die Börsenparty zuende ist. Belegschaft, Kunden und Lieferanten wissen, dass diesen Unternehmen die Kundenzufriedenheit wichtiger ist als der pure Shareholder Value – und dass nicht eine ad-hoc-Mitteilung nach der anderen über die echten Quartalszahlen hinweg täuschen kann. Doch damit ich richtig verstanden werde: Gerade weil wir Mittelständler langfristige Werte schaffen wollen, müssen wir das jeweils nächste Quartal auch überleben können. Auch bei uns sind deshalb harte und schnelle Schnitte denkbar und manchmal auch notwendig. Sie erfolgen jedoch dann, wenn sie nötig sind und nicht, um ein wenig Kurspflege für die Aktie zu betreiben. Das ist kein frommer Wunsch, der sich von allein erfüllt. Wir müssen und werden deshalb auch in Zukunft unsere Chancen als mittelständisch geprägte Unternehmensgruppe nutzen, die auf Kunden und Mitarbeiter mehr Wert legt als auf kurzfristig angelegte Erfolge. In diesem Sinne Glückauf!

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Links: Vorder- und Rückseite der deutschen 2-Euro-Münze. Die 2-Euro-Münze und ihre Rückseiten. Erste Reihe von links nach rechts: Frankreich, Griechenland, Österreich, Belgien, (zweite Reihe) Finnland, Irland, Italien, Portugal, (dritte Reihe) Luxemburg, Spanien und Niederlande.

HOLDING

Einführung des Euro, Teil 2

Auf der Zielgeraden Der größte Geldtransport der Geschichte steht unmittelbar bevor. Denn in den kommenden Monaten werden die Euro-Teilnehmerstaaten ihre Banknoten und Münzen gegen das neue EuroBargeld austauschen – eine riesige Bargeld-Umtausch-Aktion, wie folgende Zahlen belegen: Allein die Bundesrepublik tauscht etwa 270 Milliarden DM ein. Dies entspricht annähernd 2,6 Milliarden Scheinen und 98.500 Tonnen Münzen – was 4500 Lastwagen-Ladungen oder 50 Güterzüge mit jeweils 40 Waggons ergäbe. Rechnet man die ausgegebenen Euro-Scheine und -Münzen hinzu, verdoppeln sich diese Mengen in etwa. Und berücksichtigt man alle zwölf Teilnehmerländer, würden sich die Mengen nochmals verfünffachen – auf 500 Güterzüge mit jeweils 40 Waggons. Onkel Dagobert wäre begeistert und die Bundesbahn schriebe wieder schwarze Zahlen.

Der Euro Privat: Was tun mit Bargeld? Gehortete Bargeldbestände sollten Sie möglichst frühzeitig aus Sparstrümpfen, Geldbehältern, Schuhkartons und anderen Verstecken holen und Ihrem DMKonto auf der Bank gutschreiben lassen. Ansonsten müssen Sie mit Beginn der heißen Umstellungsphase in den letzten Wochen des Jahres garantiert in Ihrer Bank lange Schlange stehen. Die Guthaben auf den Konten werden zum 31.12.2001 automatisch in Euro umgerechnet. Zahlen Sie zum Jahreswechsel und in den ersten Tagen des neuen Jahres möglichst mit Karte (ec-, Geld-, Kreditkarte oder auch S-Card). So minimieren Sie den Bargeldbedarf und die Anzahl der Ein- und Umtauschaktionen. Darüber hinaus werden so gut wie alle Geldautomaten zum Jahreswechsel mit EuroBargeld bestückt sein, sodass ein

Anstehen in der Schalterhalle der Kreditinstitute völlig überflüssig ist. Keine Angst, wenn bei Ihnen im Januar oder Februar 2002 noch D-Mark „auftauchen“ bzw. zur Verfügung stehen. Sie können damit bis zum 28. Februar im Handel problemlos bezahlen. Neben den Unternehmen sind natürlich auch Banken, Versicherungen, Bausparkassen, Fondsgesellschaften und Behörden gezwungen, spätestens zum 1. Januar 2002 auf den Euro als Hauswährung umzustellen.

In unserer zweiten Folge zum Euro stellt Jürgen Abromeit die wesentlichen Auswirkungen vor, die sich für Privatleute und Unternehmen durch die Einführung des Euro ergeben.

Was passiert mit dem Geld auf der Bank? Ihre Sparkonten und Sparbücher oder andere Bankkonten werden automatisch, ohne gesonderte Vereinbarung und gebührenfrei spätestens bis zum 1. Januar 2002 umgestellt – zum offiziellen Umrechnungskurs von 1,95583 DM. Dies gilt auch für Daueraufträge und Lastschriften. Für festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Fonds gilt: Sie wurden bereits Anfang 1999 auf den Euro umgestellt. Bei Gutschrift der Dividenden und den Zinserträgen bei Sparkonten können Sie die Gutschriftswährung – also DM oder Euro – bis zum 31. Dezember 2001 noch selbst bestimmen. Ihr Vermögen und Ihre Ersparnisse sind nach Einführung des Euro genauso viel wert wie vorher (was leider auch für Schulden gilt). Die Beträge werden ja einfach nur in Euro umgerechnet. Insbesondere für Anleger ist der Euro attraktiv, da nun auf dem zweitgrößten Finanzmarkt der Welt ohne Wechselkursrisiko und ohne Umrechnung über viele Investitionen entschieden werden kann. Die in den Freistellungsaufträgen genannten D-Mark-Beträge werden für jegliche Kapitalanlagen (Aktien, Festverzinsliche,

Informations- und Beratungsangebote im Internet Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: www.bmwi.de Bundesministerium der Finanzen: www.bundesfinanzministerium.de Aktionsgemeinschaft Euro: www.aktion-euro.de Europäische Kommission: www.eu-kommission.de Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT): www.diht.de Deutsche Bundesbank: www.bundesbank.de Europäische Zentralbank: www.ecb.int Die Hot-Line der Aktionsgemeinschaft Euro Kompetenter Ansprechpartner: Telefon 01 80/3 21 20 02, Werktags 9 – 19 Uhr, Samstags 10 – 14 Uhr (12 Pf. je angefangene 40 Sekunden). EURO-Hotline der GMHütte Jürgen Abromeit Tel. 0 54 01/ 39 – 48 70; Klaus Wehming Tel. 0 54 01/ 39 – 47 29; Klaus-Georg Heymann Tel. 0 54 01/ 39 – 46 77.

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Sparverträge, Bausparverträge u. ä.) ebenfalls – automatisch – von der Bank in Euro umgerechnet. (Der Sparer-Freibetrag beträgt 1.550 Euro für Alleinstehende bzw. 3.100 Euro für Verheiratete, die gemeinsam veranlagt sind.)

Was passiert mit Versicherungen? Für Versicherungen gilt der gleiche Grundsatz wie für alle Vereinbarungen zwischen Vertragsparteien aus den Euro-Ländern: Verträge bleiben in Inhalt und Beträgen gültig, unabhängig von der Währung, in der sie dotiert sind (siehe hierzu weiter unten: Kontinuitätsklausel). Ob Lebens-, Kfz-, private Kranken-, Unfall-, Rechtsschutz-, Berufsunfähigkeits-, Haftpflichtoder Hausratsversicherung: Was immer Sie abgeschlossen haben, bleibt gültig. Diese Regelung gilt natürlich auch für alle Bausparverträge, Kreditverträge und Sparverträge. Sicherlich werden sich auf dem deutschen Finanzmarkt verstärkt ausländische Anbieter aus dem Versicherungs-, Bankund Investmentbereich um die Ersparnisse und Guthaben der deutschen Bürger streiten. Die deutschen Aufsichtsbehörden achten gerade dann um so genauer darauf, dass die neuen Anbieter unsere gewohnten Qualitätsstandards wahren.

Der Euro geschäftlich: Zahlungsverkehr und Umrechnung Ab dem 1. Januar 2002 müssen Schecks und Überweisungen in Euro ausgestellt werden. Schecks auf DM, die vor dem 1. Januar 2002 ausgestellt wurden, können Sie im Rahmen der Vorlegfristen Ihrer Banken noch eine Zeitlang zur Gutschrift einreichen. Fahren Sie zum Jahreswechsel oder zu Beginn des kommenden Jahres ins Ausland? Denken Sie daran: Die Umstellungsszenari-

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en der einzelnen EWU-Länder im Rahmen der Euro-Bargeldeinführung unterscheiden sich in Terminen und Fristen. Detaillierte Informationen hierzu erhalten Sie u.a. bei der Euro-Hotline (siehe unten). Die Umrechnung aller DM-Beträge muss mit dem offiziellen Euro-Umrechnungskurs von 1,95583 DM erfolgen. Anschließend wird kaufmännisch gerundet. Maßgeblich für die Rundung ist ausschließlich die 3. Stelle nach dem Komma. Sie entscheidet, ob in der 2. Stelle nach dem Komma auf- oder abgerundet wird. Ist sie kleiner als fünf, ist abzurunden. In den übrigen Fällen wird aufgerundet.

Preisgestaltung Es besteht die Pflicht, spätestens zum 1. Januar 2002 alle Preise in Euro anzugeben. Dies ist reine Umrechnungssache. Besteht aber auch die Notwendigkeit, die Verkaufspreise neu zu kalkulieren? Die jeweiligen Verbände raten allerdings davon ab, die EuroEinführung für Preiserhöhungen zu nutzen, vielleicht deshalb, weil jede neue Euro-Preisauszeichnung argwöhnisch begutachtet wird. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den einzelnen Funktionsbereichen im Unternehmen ist zu empfehlen, die Werte in ihren Arbeitsdateien möglichst frühzeitig auf Euro umzustellen bzw. parallele Dateien in DM und in Euro anzulegen (zum Beispiel Ein- und Verkaufspreise, Verrechnungspreise, Planzahlen, Budgets, Vergleichswerte aus vergangenen Perioden). In der Lohn- und Gehaltsabrechnung der GMHütte wird der Euro erst im Januar 2002 nach Zahlung der Löhne und Gehälter für Dezember 2001 eingeführt. Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren, passt man sich hier aus Vereinfachungsgründen dem Umstellungsszenario der Finanzämter und der Sozialversicherungsbehörden an. Der jeweilige Lohn- und Gehaltsbeleg wird in DM erstellt, und die DM-Beträge tauchen dann im Verwendungszweck (Textfeld) auf dem Kontoauszug auf. Die Beträge in der Betrags-

spalte sind allerdings schon in Euro ausgewiesen.

Vertragskontinuität Die wichtigste Regel im Zusammenhang mit dem Euro ist die Vertragskontinuität. Sie besagt, dass alle Verträge Ihre Gültigkeit behalten. Dies gilt auch, wenn im Vertrag Geldbeträge nicht mehr in einer nationaler Währung, sondern in Euro angegeben werden. Ebenso gilt ein Vertrag auch dann weiter, wenn er noch nicht auf den Euro umgestellt wurde und daher noch Beträge in DM nennt. Die Umstellung auf den Euro ist also kein Kündigungsgrund für Verträge. Sind im Vertrag Zahlungen vereinbart, dann werden die Beträge automatisch mit dem offiziellen Umrechnungsfaktor von 1,95583 in Euro umgerechnet. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf: Ist auch bei internationalen Verträgen mit Vertragspartnern aus Übersee und vereinbartem ausländischem Recht die Kontinuität der Verträge gewährleistet (so wie dies unumstritten zwischen Vertragspartnern innerhalb der EWU der Fall ist)? Die herrschende Meinung der Juristen (Europäische Kommission und Bundesministerium der Finanzen) bejaht diese Frage. Allerdings weisen erstaunlicherweise Experten auch darauf hin, dass bei einem Neuabschluss mit einem Vertragspartner aus Übersee eine Kontinuitätsklausel mit einer Euro-Umrechnungsklausel im Vertrag – man höre und staune – „nicht schaden könnte“. Muster hierzu sind über die Euro-Hotline erhältlich. Gesicherte Informationen zu den gesetzlichen Regelungen in den jeweiligen Ländern können auch über die vor Ort tätigen Außenhandelskammern sowie international tätige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Banken bezogen werden.

Weitere Empfehlungen Der Umtausch von DM in Euro wird sicherlich Betrüger und Vertreter des grauen Kapitalmarktes auf den Plan rufen. Tauschen Sie Ihr Geld deshalb ausschließlich bei Banken, Sparkassen und Landeszentralbanken. Lassen Sie Euro-motivierte Kapitalanlagen vor der Unterzeichnung von Hausbank oder Steuerberater prüfen. Ab dem 17. Dezember kann jeder bei Banken und Sparkassen sein Starter-Kit mit Euro-Münzen für 20 Mark erwerben. EuroScheine gibt es ab Neujahr in fast allen Geldautomaten. Jürgen Abromeit

HOLDING Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe auf der IAA

Mittelstand als Partner unerläßlich und Sonderfahrzeuge, Lenkhebel für Nutzfahrzeuge, Nockenwellen für Diesel-Einspritzpumpen und diverse Teile für die neue Generation von CommonRail-Einspritzsystemen.

Kein Motor ohne Krümmer aus Gevelsberg

Acht Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe präsentieren sich auf einem Gemeinschaftsstand auf der IAA.

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ie mittelständische Zulieferindustrie ist als Partner für die Weiterentwicklung der Automobilindustrie unerlässlich. Deshalb schlossen sich acht Unternehmen aus dem Verbund der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe zusammen, um sich und ihre Produkte gemeinsam auf einem Stand auf der IAA 2001 zu präsentieren. „Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe sei auf der größten PKW-Ausstellung der Welt präsent um zu dokumentieren, welchen Anteil auch diejenigen Unternehmen an der Erfolgsgeschichte des Automobils hätten, die abseits des Rampenlichtes stünden,“ formulierte Dr. Großmann zu Beginn der IAA in Frankfurt. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Werkstoffes Stahl werden Produkte aus diesem Werkstoff immer leichter, immer langlebiger und stehen somit für immer mehr Anwendungsfelder zur Verfügung. Damit ist er der Werkstoff Nummer eins im internationalen Automobilbau. In der Halle 4, der Halle für die Automobilzulieferer werden auf dem 200 m2 großen Stand der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe vor allem Produkte aus den Bereichen Stahl – Schmiede – Guss präsentiert, die für die Fahrzeugsicherheit maßgeblich mit verantwortlich sind. Glück auf stellt die acht Unternehmen und ihre Leistungspalette vor.

für die Volkswagen AG und die ZF-Gruppe. Die Herstellung erfolgt nach einem von diesem Unternehmen selbst entwickelten Verfahren. Die für Sicherheitsteile notwendige Zugfestigkeit des Stahls wird hierbei durch eine Kaltverfestigung des Werkstoffes erreicht. Konventionell lässt sich die entsprechende Festigkeitserhöhung durch einen Wärmebehandlungsprozess erreichen. Das Kaltschmiedeverfahren der Umformtechnik Bäuerle GmbH ist hingegen materialschonender, kostengünstiger und obendrein ökologisch verträglicher. Das Produkt hat am Ende eine höhere Festigkeit und geringeres Gewicht als ein hitzevergütetes Vergleichsteil.

was ein Auto in Bewegung hält: Kurbelwellen, Pleuel, Nockenwellen, Antriebswellen, Getriebeteile, Fahrwerksteile wie Radnabe, Radlagerung, Hinterachswelle sowie eine Reihe von Komponenten für die Lenkung. In Ergänzung zum Programm der Georgsmarienhütte GmbH ist das österreichische Unternehmen Stahl Judenburg GmbH stärker auf kleinlosige Spezialitäten ausgerichtet. Die Georgsmarienhütte GmbH ist Marktführer in Deutschland. Bei DaimlerChrysler, im Volkswagen-Konzern, bei Ford und Opel ist das Unternehmen jeweils der führende Lieferant für Edelbaustahl.

Dieser Stahl sorgt für Antrieb

Qualität und Sicherheit an erster Stelle

In fast jedem Fahrzeug auf Deutschlands und Österreichs Straßen sorgt Stahl der Georgsmarienhütte GmbH und der Stahl Judenburg GmbH für den Antrieb, denn die Unternehmen liefern den Rohstoff für den Powertrain von Kraftfahrzeugen. Die Produkte – Edelstahl als Stabstahl, Blankstahl und Halbzeug – sind Vormaterial für alles,

Schmiedestücke der Schmiedag GmbH kommen immer dann zum Einsatz, wenn sie höchsten Belastungen genügen müssen. Die Automobilindustrie und deren Zulieferer gehören deshalb zu den Hauptkunden des Hagener Unternehmens. Geliefert werden PKW- und LKW-Pleuelstangen, PKW-Querlenker, Getriebe- und Achsenteile für Nutz-

AEK Interform GmbH, Gevelsberg ist spezialisiert auf Gussteile für Fahrzeugmotoren. Kaum einer kennt ihn, aber fast jeder hat ihn an seinem Fahrzeugmotor: Einen Abgaskrümmer aus Gevelsberg. Jährlich werden rund zwei Millionen Abgaskrümmer für die europäische Fahrzeugindustrie produziert. Die AEK Interform GmbH aus Gevelsberg ist spezialisiert auf die Serienfertigung von Abgaskrümmern, Turboladern und Gehäusen. Nahezu die gesamte europäische Fahrzeugindustrie ist Kunde des Unternehmens. Für Audi, BMW, Iveco und DaimlerChrysler ist die AEK Interform GmbH Systemlieferant; für letztere zählt sie zu den „A-Lieferanten“. Ein Großteil der Gussprodukte wird bereits bearbeitet und einbaufertig in die PKW-Montagewerke geliefert.

Auf einen Nenner gebracht Der Name der AEK Interform GmbH, Zorge ist zugleich das Programm. Auf einen Nenner gebracht steht die Abkürzung AEK – Automotive, Engineering, Komponenten – für alle die Bereiche, in denen das im Harz ansässige Unternehmen erfolgreich tätig ist. Dieser IAA-Teilnehemer aus der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe zählt zu den Toplieferanten von Abgaskrümmern – die überwiegend spanend bearbeitet werden – Getrieben, Kupplungs- und Schwungradgehäusen für viele große deutsche und europäische Kraftfahrzeug- und Motorenhersteller. Zum Programm gehören auch Wasserpumpengehäuse für Dieselmoto-

So bleibt das Auto auf der Spur Umformtechnik Bäuerle GmbH, Spezialist für Zahnstangen und Lenkungen, präsentiert auf der IAA ausgereifte Lösungen rund um Kraftfahrzeug-Lenkungen. Bäuerle verfügt über ein hervorragendes Know-how und ist alleiniger Zahnstangen-Lieferant

An Exponaten zum Anfassen und durch Videopräsentationen können sich Kunden und Lieferanten zusätzlich informieren.

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ren. Wichtige Abnehmer sind außerdem die Hersteller von Antriebs- und Getriebegehäusen für Land- und Baumaschinen sowie stationären Aggregaten.

Lieferung mit System Die BALO-MOTORTEX GmbH gehört zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die erfolgreich nach ISO / TS 16949 zertifiziert wurden. Damit unterstreicht das 1961 gegründete Unternehmen seine Kompetenz als Systemlieferant für die europäische Fahrzeug- und Motorenindustrie. Die Vorschrift ISO / TS 16949 harmonisiert die Qualitätsmanagement – Standards nach QS-9000 und VDA 6.1 und wird von der internationalen Automobilindustrie anerkannt. BALO-MOTORTEX ist spezialisiert auf die komplette mechanische Bearbeitung von Gusswerkstoffen wie Grauguss, Sphäroguss, Vermikulargraphitguss, Stahlguss und Druckguss (Aluminium). Spezialität des Unternehmens ist die Lieferung einbaufertiger Komponenten wie Zylinderköpfe für LokomotivMotoren. Unter dem weltweit bekannten Markennamen „BALO“ vertreibt das Unternehmen ein Ersatzteilprogramm mit Verschleißkomponenten für die Motoren- und Fahrzeugindustrie in über 70 Länder.

High-Tech-Guss für die Fahrzeugindustrie Die Walter Hundhausen GmbH zählt zu den profiliertesten Systemanbietern von Achs- und Antriebskomponenten für die europäische Automobilindustrie. Dazu trägt nicht allein die komplexe Lieferpalette für Formgussteile bei, sondern auch die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen, beispielsweise Schweißtechnologien, die neue Verbundkonstruktionen aus Gusseisen mit Kugelgraphit und Stahl für Achsen und Fahrwerksteile ermöglichen. Zum umfangreichen Lieferprogramm bei Gussprodukten zählen Hinterachsgetriebe- und Differentialgehäuse, Ausgleichsgehäuse, Radnaben und Getriebegehäuse. Herausragendes Merkmal ist das umfassende Qualitätsmanagement des Schwerter Unternehmens. Neben Auditierungen durch bedeutende internationale Kunden verfügt es über die Zulassungen namhafter Abnahmegesellschaften. Mit dem „Simultaneous Engineering“ unter CAD, CAQ und FEM setzt die Walter Hundhausen GmbH auch in Zukunft auf die Optimierung der Kosten und die Verkürzung der Entwicklungszeiten neuer Produkte. ikw

HOLDING RRD - Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

Zuwachs

Neue Tochter der Holding will sich auf Nischengeschäft konzentrieren

GMH-Holding erweitert Guss-Sparte

RRD · Die neu gegründete Rohstoff Recycling Dortmund GmbH (RRD) hat im Hardenberghafen, einem Teil des Dortmunder Hafens, ihren Standort bezogen. Von dort aus wird man künftig auf einer Fläche von ca. 72.000 qm, wo sich ehemals der Erzumschlagplatz der Thyssen Krupp Stahl AG befand, die Verund Entsorgung für Hüttenwerke und Gießereien in Deutschland und Europa übernehmen. Damit hat die Georgsmarienhütte Holding GmbH die Anzahl ihrer Unternehmensstandorte in Nordrhein-Westfalen auf sieben erhöht. Die bisher dort angesiedelten sechs Unternehmen erwirtschaften mit 2600 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von knapp 700 Mio. DM. Der Standort Dortmund hatte sich – sehr zur Freude des Hafendirektors Hubert Collas – gegen Bochum durchgesetzt. „Für Dortmund“, so Dr. Jürgen Großmann, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH, „sprachen die strategi-

Hafenchef Hubert Collas (links) überreicht RRD-Geschäftsführer Gustav Schreiber (rechts) einen Willkommensgruß. In der Mitte Heinrich Engemann, Geschäftsführer der Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH.

sche Lage, die Verkehrsanbindung über Straße, Schiene und Wasser und die räumliche Nähe zu unseren anderen Werken.“ Zum Geschäftsfeld der RRD gehören die Roheisen- und Stahlbärenbearbeitung, die Aufbereitung von Separationsmaterial und schweren legierten Blöcken, die Zerkleinerung von Stahlwalzen bis max. 60 t sowie die Entsorgung von eisenhalti-

gen Nebenprodukten wie Walzensinter, Hammerschlag und Flämmschlacke. „Ein Nischengeschäft“, so RRD-Geschäftsführer Gustav Schreiber. Zudem ist geplant, später das Gießereigeschäft auszuweiten. Wie schon die Rohstoff Recycling Osnabrück ist auch dieser neue nordrhein-westfälische Standort logistisch günstig gelegen. Bevor allerdings Anfang

2002 mit sieben Mitarbeitern die Arbeit aufgenommen werden kann, müssen noch umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden. Dazu gehören die Erschließung des Grundstückes, die Sanierung der Gleisanlagen, die Entwässerung und Platzbefestigung, die Installation von Ölabscheider und Schrottboxen sowie die Renovierung der Bürogebäude. Modernste Aggregate sollen die zügige Verarbeitung und Separation des angelieferten Schrottmaterials garantieren – was bis zum Jahre 2004 Investitionen von insgesamt 20 Mio. DM erfordert. „Für das erste Geschäftsjahr“, so RRD-Geschäftsführer Gustav Schreiber, „ist ein Absatz von 250.000 t geplant, eine Zahl, die wir bis zum Jahre 2004 auf 370.000 t steigern wollen.“ Wird dieses Ziel erreicht, können bei der RRD insgesamt 44 Mitarbeiter beschäftigt werden. Dabei will man die Arbeitskräfte am hiesigen Markt rekrutieren. ikw

Die Georgsmarienhütte Holding GmbH hat mit der Rohstoff Recycling Dortmund GmbH wieder Zuwachs bekommen. Hier das aktuelle Organigramm (Stand 1. September 2001) der Georgsmarienhütte Holding GmbH.

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GMHolding · Die Georgsmarienhütte Holding GmbH wird zum 1. Oktober die Friedrich Wilhelms-Hütte übernehmen und als eigenständiges siebtes Unternehmen in den Guss-Bereich eingliedern. Mit dem Erwerb der Mühlheimer Eisen- und Stahlgießerei ergänzt die GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe ihr Gesamtprogramm in der GussSparte bei Werkstoffen- und Teilegewichten im Marktsegment Energietechnik sinnvoll. Die Übernahme dient zugleich der Verbesserung der Marktposition und der Realisierung der angestrebten Wachstumsziele. Die bislang zur Thyssen Umformtechnik + Guss GmbH gehörende Friedrich WilhelmsHütte stellt mit 560 Mitarbeitern im wesentlichen Zylinderblöcke für Dieselmotoren, Großgehäuse für Gas- und Dampfturbinen und anspruchsvolle Gussteile her. „glück auf“ wird die Neuerwerbung in der nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen. ikw

HOLDING Rückblick auf ein Jahr MBA-Studium in den USA

Spartencoach

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as oder wer ist eigentlich der „Spartencoach“ in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe? – fragte sich sicher schon manchmal der eine oder andere. Der Begriff „Coach“ ist in seiner Bedeutung als Trainer und Betreuer einer Sportmannschaft durchaus bekannt und auch gebräuchlich in der Umgangssprache. Er „coacht“ zum Beispiel die Sportmannschaft während eines Wettkampfes. Und der Coach in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe betreut und koordiniert (coacht) verantwortlich die Aktivitäten in seinem Unternehmensbereich. Der „Spartencoach“ ist somit nichts anderes als ein modernes Wort für die eher etwas schwergängigen Begriffe „Bereichsleiter“ oder „Bereichskoordinator“. Im 19. Jahrhundert hingegen hatte Coach allerdings eine ganz andere Bedeutung. Eine vierrädrige Kutsche für vier Personen wurde damals mit „die Coach“ bezeichnet. ikw

Freundschaften bleiben das Wichtigste Uwe Robben absolvierte ein MBA-Studium an der Krannert Graduate School of Management in West Lafayette. Hier sein Erfahrungsbericht: „Kaum zu glauben, dass es jetzt schon ein Jahr her ist, dass ich mit einer Mischung aus Unsicherheit und gespannter Erwartung in die USA geflogen bin, um mein MBA-Studium zu beginnen. Es kommt mir noch immer so vor, als sei es gestern gewesen. Wenn ich dann allerdings überlege, was in der Zwischenzeit alles geschehen ist und was ich alles gelernt habe, so müsste eigentlich viel mehr Zeit vergangen sein. Da das MBA-Studium darauf basiert, dass alle Aufgaben in Teams erledigt werden, war dies auch das erste, was ich von Krannert mitbekommen habe: die Einteilung des ersten Teams. Eingeteilt deshalb, damit es gar nicht erst dazu kommt, dass nur Studenten gleicher Nationalitäten oder Freunde, die sich schon gefunden hatten, zusammenarbeiten. So bestand mein Team in den ersten acht Wochen aus drei Amerikanern und einem Inder.

Graduierung zum MSIA '01 Anfang August vor dem Krannert Gebäude (v.l.n.r.): Die Stipendiaten der GMH-Holding Oliver Deller, Uwe Robben und Eva Hochrein.

Und damit hatte Krannert genau das angestrebte Ziel erreicht, das auch den Rest des Studiums prägen sollte: uns aufzuzeigen, welche Vorteile das Arbeiten in der Gruppe bringt – aber auch, welche Probleme auftreten können. Heute bin ich davon überzeugt, dass es viel weniger wichtig ist, aus welchem Land oder welcher Kultur jemand kommt

als vielmehr, welche Persönlichkeit die Teammitglieder haben und ob man sich auf jeden einzelnen verlassen kann. Aber wir haben nicht immer nur am Schreibtisch oder in der Uni gesessen. Das Studieren war zwar unglaublich zeitintensiv, aber wir haben auch gelernt, wie wichtig es ist, zwischendurch mal abzuschalten und mit Freunden etwas anderes zu un-

ternehmen. Wenngleich West Lafayette als Kleinstadt im mittleren Westen der USA alles andere als der Mittelpunkt der Welt ist, haben wir es doch geschafft, sehr viel Spaß zu haben – bei einem Ausflug nach Chicago, einem Wochenende bei einer Kommilitonin in Florida, beim Kinobesuch oder einfach nur beim Grillen auf der Terrasse. Wenn ich immer davon spreche, was „wir“ gemacht haben und nicht, was „ich“ gemacht habe, dann spiegelt das wider, was für mich mit das Wichtigste in Krannert war und bleiben wird: die Freundschaften, die ich mit Menschen aus allen Teilen dieser Welt geschlossen habe und von denen einige hoffentlich ein Leben lang halten werden. Ich weiß, dass ohne diese Freunde im letzen Jahr einiges sehr viel schwerer oder gar nicht möglich gewesen wäre. Mein herzlicher Dank gilt nicht zuletzt Herrn Dr. Jürgen Großmann, der mit seinem Stipendium für uns vier Studenten aus Deutschland den Aufenthalt in den USA um einiges leichter gemacht hat. Uwe Robben

Gelebte Teamarbeit

Weshalb 1 plus 1 gleich 1 ist Dr. Jürgen Großmann ist, wie man weiß, ständig in Bewegung – auch geographisch. So ist es nicht verwunderlich, dass er gleich zwei Büros unterhält, die ihn bei seinen vielfältigen Aktivitäten tatkräftig unterstützen: das hamburger Büro der Georgsmarienhütte Holding GmbH, und das Büro in derGeorgsmarienhütte GmbH. Den Informationsfluss zwischen dem „magischen Dreieck“ GroßmannHamburg-Georgsmarienhütte ständig aufrecht zu erhalten, ist keine leichte Aufgabe, wie Gesa Kettler vom GMH-Holding-Büro in Hamburg zu berichten weiß: „Als man mir beim Einstellungsgespräch vor knapp zwei Jahren die Konstellation der Sekretariate von Herrn Dr. Großmann beschrieb, überstieg dies meine Vorstellungskraft. Wie sollte das überhaupt möglich sein? Wie ich aus eigener Erfahrung wusste, ist es schon schwierig genug, Informationen innerhalb einer kleinen Büroeinheit

oder gar innerhalb eines Gebäudes vernünftig auszutauschen. Aber zwei Sekretariate zu führen, die 1:1 arbeiten sollen und 240 km voneinander entfernt sind, schien mir unmöglich. Doch es geht – der modernen Kommunikationstechnik sei Das Team in Hamburg: Gesa Kettler (links) und Kirsten Ahrend

Dank: Von jedem Schriftstück, das in Hamburg oder Georgsmarienhütte erstellt wird, geht am selben Tag noch eine Kopie per Fax zum anderen Sekretariat. Die wichtigste Post wird zu demjenigen Sekretariat gefaxt, in dem sich Dr. Großmann

gerade aufhält. Wichtige Informationen müssen ihm natürlich auch zugestellt werden, wenn er auf Reisen ist. Damit nicht beide Sekretariate gleichzeitig daran arbeiten, stimmen wir vorher untereinander ab, wer was verschickt. Sobald ein Termin feststeht, wird er in den Outlook-Kalender eingetragen und das andere Büro per Email darüber informiert. Zur Sicherheit führen beide Sekretariate noch einen traditionellen Handkalender. Und wenn Restaurants, Hotels oder Flüge reserviert worden sind, bekommt auch hier das andere Sekretariat eine Kopie. „Das Geheimrezept ist die ständige und genaue Abstimmung, damit alle stets auf dem laufenden sind,“ verrät Ingrid Michalski, die seit 8 Jahren in der Georgsmarienhütte das Büro leitet. Doch die moderne Kommunikationstechnik ist nur eine Hilfestellung. Ob die Kommunikation zwischen allen Beteiligten reibungslos funktioniert, hängt immer noch von denjenigen ab, die sie benutzen. Deshalb muss vor allem die menschliche Komponente, die „Chemie“ untereinander und die

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Grundeinstellung zur Teamarbeit stimmen. Denn nur so kann eine offene, ver-

Das Team aus dem Gemeinschaftssekretariat der Georgsmarienhütte GmbH (von oben): Brigitte Westermann (Sekretariat Hartwig Kockläuner), Monika Schliehe (Sekretariat Peter van Hüllen) und Ingrid Michalski (Sekretariat Dr. Großmann)

trauensvolle, harmonische aber auch fröhliche Atmosphäre wachsen. Hilfsbereitschaft statt Einzelkämpferdenken sollte vorherrschen, denn im Team geht

es meist besser und schneller. Jeder hat andere Stärken und andere Schwächen. Wenn sie sich ergänzen und ausgleichen, läuft es rund. Dies gilt auch dann, wenn mal Fehler passieren. Meist fällt es dem anderen Sekretariat bereits im Vorfeld auf. Man spricht darüber und räumt den Fehler aus. Dadurch hat man – im positiven Sinne – eine gute zusätzliche „Kontrolle“. Natürlich darf man nicht empfindlich sein, wenn einem ein Fehler unterläuft und eine Kollegin darauf hinweist. Im Gegenteil: Besser, es fällt vorher auf, als dass etwas schief geht. Meine Erfahrung nach knapp 2-jähriger Tätigkeit im HoldingBüro: Nicht nur die Büros in Georgsmarienhütte und Hamburg arbeiten so gut zusammen, sondern dieser Teamgeist wird in der gesamten Georgsmarienhütte-Gruppe gelebt.“ Gesa Kettler

Unternehmensbereich Georgsmarienhütte GmbH · GMH Blankstahl GmbH · Wärmebehandlung Osnabrück GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · Stahlwerk Bous GmbH · Umformtechnik Bäuerle GmbH · J. A. Bäuerle GmbH & Co. KG · SHW Blankstahl GmbH · Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH

STAHL

Walzwerk

Der neue Reduzier- und Kalibrierblock GMHütte · Durch den Einbau eines 2-gerüstigen, anstellbaren Drei-Scheiben-Blockes direkt vor dem 1987 installierten PSB (Precision Sizing Block) entstand auf der GMHütte 1991 eine 5-gerüstige Fertigwalzstaffel. Sie kombinierte starkes Umformen und Maßwalzen und galt damals als modernste Technik ihrer Art. Die Dreischeiben-Technik der Bauart Kocks hat weltweit einen Siegeszug angetreten. Trotz der großen Erfolge, die Kalibrierblöcke mit starren Gerüsten und einer Antriebswelle erzielten, machte die Marktentwicklung mehr und mehr deutlich, wo die Nachteile lagen: • Es muss immer vom kleinsten zum größten Fertigdurchmesser gewalzt und damit ein fester Abmessungszyklus eingehalten werden. • Programmfreies Walzen (Programm-Free-Rolling = PFR) ist nicht möglich. Das Walzen mehrerer Abmessungszyklen pro Monat ist zeit- und kostenintensiv. • Freimaßwalzen (Free-Size-Rolling = FSR) ist nur mit hohem Zeit- und Maschinenaufwand zu erzielen. • Für das Präzisionswalzen existieren werkstoffkundliche Einschränkungen. • Daneben gab es noch eine Reihe konstruktiver und betriebstechnischer Nachteile dieser Gerüste. Die Erfahrung allerdings zeigte, dass eingeengte Toleranzen bei entsprechender Kalibrierungsänderung auch bei höheren Abnahmen in weniger Maßwalz-Gerüsten möglich waren. Was noch fehlte, war eine Berücksichtigung der werkstoffkundlichen Erfordernisse (temperaturgeregeltes bzw. thermomechanisches Walzen) und eine größere Flexibilität des Walzprogramms. Diese Überlegungen führten zu einem neuen Gerüsttyp und der Kombination von Walz- und Kalibrierblock (Reducing&Sizing-Block = RSB). Der RSB verbindet Umformstiche mit bis zu 23 % Querschnittsabnahme und sogenannte Kalibrierstiche mit geringeren Abnahmen zwischen 6 und 16 % und besteht aus 3 – 5 Gerüsten. Der neue Gerüsttyp eliminiert fast alle beschriebenen Nachteile und ist offen für eine zukunftsorientierte Prozessentwicklung. Die Walzringe sind anstellbar und erlauben, Walzringe schnell zu wechseln. Die einfache Bauform macht das Gerüst steif und ermöglicht sehr niedrige Walztemperaturen. Ein weiterer maßgeblicher Meilenstein war die Einführung der FSR-Technologie (Free-SizeRolling). Sie ermöglicht die Her-

Querschnitt eines Precision-Sizing-Blocks. Der Walzenantrieb erfolgt für jedes Drei-Scheiben-Gerüst über eine sogenannte C-ModulGetriebeeinheit. Fünf dieser Einheiten sind in Walzrichtung hintereinander angeordnet.

das Stahlwerk mit ein- eine sogenannte C-Modul-Geschließt. Auf der Ge- triebeeinheit. Fünf dieser Einorgsmarienhütte wird heiten sind in Walzrichtung zukünftig nur noch hintereinander angeordnet. Die Ein 4-gerüstiger RSB mit den Verbindungswellen für ein Stranggussquer- C-Module sind für jede Gerüstdie Einstellung der Gerüste und der Rollenführungen. schnitt für die gesamte position innerhalb des Blocks Die Anstelleinheiten, bestehend aus Servomotoren und Abmessungspalette gleich und auf einer gemeinsaReduziergetrieben sind in der Sicherheitsvorkehrung des Walzwerkes gegos- men Aufnahme montiert. Zuuntergebracht, die nach oben geöffnet werden kann. sen, und es kann in der sammen mit dem oberen RahSequenz der Strang- men bildet diese Einheit dann einen kompakten Block. stellung eines großen Abmes- gießanlage gewalzt werden. Die Motoren und entspresungsbereiches von stufenlos chende Vorgelege sind platzspawählbaren Fertigdurchmessern Der Reducing & Sizing Block rend abwechselnd auf oberen • aus demselben AnstichquerBei der GMHütte ist ein 5-gerüs- und unteren Positionen monschnitt im RSB, • nur durch Walzspaltanstel- tiger Reducing&Sizing-Block im tiert. In dem gemeinsamen Aufsogenannten leichten Strang nahmerahmen sind auch Gelung der Gerüste im RSB, • bei Beibehaltung gleich enger des Walzwerkes installiert. Der rüstklemmung und Gerüstmaximale Walzdurchmesser be- wechselsystem untergebracht. Toleranzen wie im PSB. Eine neuartige Drei-Scheiben- trägt dort 80 mm. Größere Ab- Beim Gerüstwechsel werden die Kalibrierung lässt dabei einen messungen werden auf dem oberen und unteren AntriebsFree-Size-Bereich von 9 % des alten Precision-Sizing-Block im kupplungen zurückgezogen und die Gerüste – je nach WalzNenn-Fertigdurchmessers bis schweren Strang fertiggewalzt. Die Antriebsleistung be- abmessung – entweder alle oder maximal 3 Millimeter zu. Die entsprechenden Vorteile bezüg- trägt 4000 KW, die maximale einzeln aus dem Block auf den lich Kaliber- und Gerüstwechsel- Endwalzgeschwindigkeit 13 m/s Wechselwagen geschoben. Der Wechselwagen wird wegzeiten, Walzen- und Führungs- und die niedrigste Walztempegefahren, damit ein zweiter, der bevorratung sind offensichtlich. ratur 800 Grad Celsius. Der Walzenantrieb erfolgt für für den nächsten AbmessungsBei größeren Toleranzen wird der Free-Size-Bereich größer, jedes Drei-Scheiben-Gerüst über bereich vorbereitet wurde, vor bei kleinerem Free-Size-Bereich Kapazitätsentwicklung der Dreischeiben-Blöcke (Fa. Kocks): Zunächst bauten die können die Toleranzen verbes- europäischen Staaten mit Deutschland an der Spitze entsprechende Kapazitäten auf. sert werden. Es folgten Asien und schließlich Anfang der 90er Jahre Amerika. Heute beträgt die Das Free-Size-Rolling ist eine jährliche weltweite Stabstahlkapazität von Dreischeiben-Blöcken über 15 Mio. t. wesentliche Voraussetzung für das PFR-Verfahren (ProgrammFree-Rolling). Dort Südafrika • ist jede Fertigabmessung jederUSA Argentinien zeit herstellbar, Brasilien • wird nur ein Einsatzquerschnitt für die Walzstraße verJapan wendet, Taiwan • werden AbmessungsänderunKorea Thailand gen durch FSR und/oder schnellen Gerüstwechsel durchgeführt, Deutschland • existieren keine werkstoffItalien kundlichen Einschränkungen. England Frankreich Auch der konventionelle Spanien Walzstraßenteil muss dafür einRussland gerichtet sein. Dies ergibt eine Programmflexibilität, die auch

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dem Block positioniert werden kann. Die Wechselzeit beträgt max.fünf Minuten. Alle Gerüste im Block sind identisch und untereinander austauschbar. Die Walzenwellen rotieren in Exzenterhülsen, was eine konzentrische Walzspalteinstellung ermöglicht. Die Walzenwellen können auch axial eingestellt werden. Die Gerüste sind nur mit Fett geschmiert. Die Walzringe werden zwischen zwei Wellenflanschen durch eine hydraulisch vorgespannte und mit einer Mutter gesicherten Zugstange geklemmt. Diese Klemm-Methode eignet sich auch besonders für den Einsatz von Walzringen aus Hartmetall. Alle drei Walzringe lassen sich mit einem automatischen Hydraulik-Wechselwerkzeug innerhalb von 30 Minuten austauschen. Walzringe werden einzeln auf normalen Drehbänken oder Schleifmaschinen (bei Hartmetall) bearbeitet; spezielle Bearbeitungsmaschinen sind also nicht erforderlich. Um innerhalb des „Free-Size“Bereichs von einer Stababmessung zur nächsten zu wechseln, lassen sich Walzen und Führungen im Block exakt und schnell einstellen. Die Anstelleinheiten aus aus Servomotoren und Reduziergetrieben sitzen in der Sicherheitsvorrichtung, die nach oben geöffnet werden kann. Beim Schließen dieser Vorrichtung werden die Anstellwellen mit den Motoren gekuppelt. Die Einstellwerte für Walzen und Führungen errechnet das sogenannte Bar-Mill-Configuration-Programm je nach gewünschtem Endprodukt. Die entsprechende Einstellung erfolgt während einer Knüppelpause von maximal 1 Minute mit einer Genauigkeit von 0,01 mm. Dies ermöglicht einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb des RSB mit höchster Präzision, wobei menschliches Versagen weitestgehend ausgeschlossen ist. Nach dem Walzringwechsel werden die Gerüste in der Walzenwerkstatt mit Hilfe einer computergesteuerten optischen Vorrichtung, die mit einer Laserlichtquelle und einer DiodenZeilen-Kamera arbeitet, eingestellt. Dies gilt auch für die Rollenführungen. Ein Computerprogramm wertet die Signale der Kamera automatisch aus, wobei die radialen und axialen Walzeneinstellwerte auf dem Monitor dargestellt werden. Gekürzte Auszüge aus einem Vortrag von Dr.-Ing. WilliJürgen Ammerling, Geschäftsführer Technik und Vertrieb der Friedrich Kocks GmbH & Co (Hilden).

Unternehmensbereich

STAHL Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Betriebsferien

Dienste hatten riesiges Arbeitspensum zu bewältigen GMHütte · Wie jedes Jahr führten die Dienste der Georgsmarienhütte GmbH während der Betriebsferien umfangreiche Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Wegen der Neu- und Umbauten an Straße 6 und Stranggießanlage hatten sie diesmal allerdings ein riesiges Arbeitspensum zu absolvieren – das nur dank präziser Organisation, der Einsatzbereitschaft aller Beteiligten und einer optimalen Zusammenarbeit zu bewältigen war. Auch in diesem Jahr mussten etliche Mitarbeiter von Fremdfirmen zur Unterstützung angefordert werden. Von den Arbeiten hier ein kleiner Ausschnitt in Form von Kurzberichten: Die Neubauabteilung konzentrierte sich voll auf den Umbau von Straße 6 und Stranggießanlage. Zunächst wurden im Walzwerk auf der BanningSeite die Säge 1, die 800-t-Sche-

abdeckung. Die Ofenwiege hatte sich im Laufe der Zeit durch die hohe Belastung derart verzogen, dass sie erneuert werden musste. Überdies wurden am Manipulator der Zylinder gewechselt, an der Entstaubung die Ventilatoren repariert und der Staubtransport kontrolliert. An der Vakuumanlage standen der Umbau des Teleskoprohres und die Überholung des Pfannenwagens an. Die Bandanlage zur Förderung der Zuschläge wurde im Bereich der Transportbänder und Übergabepunkte repariert. Als besonders arbeitsintensiv erwiesen sich die Arbeiten an der Stranggießanlage. Neben dem Umbau mussten Fettschmierung und Rollgänge überarbeitet werden. Der Maschinenbetrieb Umformung wechselte Verschleiß-

ren s o

Nicht nur die Wartungs- und Reparaturarbeiten sondern auch die Inbetriebnahme der modernisierten Stranggießanlage (im Hintergrund) hielt die Mitarbeiter der GMHütte in Trab. Mit dem Ergebnis können sie mehr als zufrieden sein (von links nach rechts): Friedhelm Winter (MB-Metallurgie), Peter Wolters (Stahlwerk) und Detlev Meyer (Konstruktionsabteilung).

Johann Schedlberger (links, Fa. Braun) und Baris Akdogan (Zurichterei) bei der Inbetriebnahme der Trennschleifmaschine 3

re, die Hydraulik und ein Teil des Rollgangs an Bühne 7 demontiert. Für den dortigen Vorstoß und die TSM 1 (Trennschleifmaschine) benötigte man neue Fundamente. Im Anschluss daran folgte die Montage der TSM 1 durch die Fa. Sket. Die Rollgangsantriebe vom Ablaufrollgang Sack-Kühlbett bis zur Bühne 10 für die Lagenbildung wurden komplett ausgetauscht. Zum Ende der Betriebsferien konnte die TSM 3 am neuen Kühlbett in Betrieb genommen werden. Im Bereich der Stranggießanlage liefen die Umbauarbeiten so, wie im Vorfeld geplant und vorbereitet (siehe dazu auch „glück auf“ 2/2001). Der Maschinenbetrieb Metallurgie wechselte turnusmäßig die Anode des E-Ofens und reparierte Ofengefäß und Erker-

und Herdgussteile und reparierte Türen und Wassertassen an Ofen 61 und 62. An der 200bar–Anlage wurde der Zunderwäscher komplett erneuert. An Gerüst 1 und 2 wurden die Lineale repariert, die Getriebekästen eingedichtet, diverse Verschleißteile gewechselt und die Lagertaschen von Arbeitsrollgang und Rollgangsplatten erneuert. Am Sack-Kühlbett wechselte man die Schleißleiste an der Zwischenplatte von Gerüst 3 bzw. der Spindel von Gerüst 7 und erneuerte die Rollenstützen, Stützrollen und Verstrebungen der Schleißleisten, des Hubund Festrahmens und der Spannschlösser. An der großen Rollenrichtmaschine wurden die Kapellen sowie die Axialund Vertikaleinstellungen repariert, an Straße 1 und 2 Rollgän-

ge, Laufschienen und Spannvorrichtungen überholt. Die Abteilung Hydraulik und Klima musste den Ofenkippzylinder am E-Ofen überholen, den Umbau der Stranggießanlage unterstützen, allgemeine Wartungs- und Reparaturarbeiten – u.a. in Walzwerk und Zurichterei – durchführen und die Klimaanlagen in Stahl- und Walzwerk auf Vordermann bringen. Der Kranbetrieb wechselte am E-Ofen-Kran die Hubbremsen, das Hubseil, eine Bremsscheibe sowie den 10-t-Zug. Am Gießkran wurden Zwischenritzel, Hubtrommel und Hubseile des 210-t-Hubes ausgetauscht. Beim Kokillenkran standen eine Überholung des Antriebes und der Austausch des Klimagerätes, des Hubgetriebes, der Federtöpfe des Zangenantriebes und der Spindellagerung des Drehwerkes an. Die Beschickungskörbe, in denen der Schrott von der Schrotthalle zum E-Ofen transportiert wird, wurden revisionsmäßig untersucht und repariert. Die Erneuerung der Kranbahnschienen im Walzwerk (Halle 4) und in der Adjustage (Halle 7) zogen sich über die gesamten Betriebsferien hin. Im Verkehrsbetrieb standen wieder Gleiserneuerungen an. Im Bahnhof Westerkamp wurden die Gleise Nr. 11, 12 und 13 erneuert. Die Schienenköpfe wa-

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flach abgefahren, dass die Hemmschuhe, mit denen die rollenden Waggons aufgefangen werden, teilweise verklemmten – was ein sicheres Befahren nicht mehr zuließ. Im Zuge des Neubaus der Straße 6 wurde das Gleis entlang der Werkstraße ebenfalls erneuert ebenso wie eine Länge von 30 m im Gießbetrieb, wo zudem neue Backenschienen und Zungen zu montieren waren. In der Schrotthalle hatte sich das südliche Gleis im laufenden Betrieb so weit vertikal und horizontal verzogen, dass es aufgenommen und neu verlegt werden musste. Neben den allgemeinen Kontroll- und Auswechslungsarbeiten von Verschleißteilen in den Pumpenhäusern der Straße 6 und des Stahlwerks stand im Energiebetrieb die Kontrolle und Wartung diverser Brunnen auf dem Programm (Martinbrunnen, Brunnen 1, 2 und 3, Vacuumanlage, Dütebrunnen). Nach dem Abpumpen hieß es dann Pumpen kontrollieren und bei Bedarf reparieren. Außerdem wurde der Umbau der Wasserwirtschaft an der Stranggießanlage überwacht, die neue Wasserwirtschaft an Str. 6 in Betrieb genommen, zwei neue Kompressoren ins Pressluftnetz eingebunden und andere Kompressoren kontrolliert und überholt. Die Schieber der Fernheizungsstationen an Straße 6, in

Gebäude 3 und in der Station Nord mussten ebenfalls gewartet werden. Die Mess- und Regeltechnik begleitete intensiv den Umbau der Stranggießanlage. Der Einbau eines neuen Brenners am E-Ofen erforderte, die Brennersteuerung auszutauschen. Auch an Erdgasnetz und Regelanlagen musste einiges montiert und gewartet werden. Zudem wurden diverse TÜV-Prüfungen und Waagen-Eichungen vorbereitet und begleitet. Der Elektrobetrieb stand in diesen drei Wochen „voll unter Strom“ bei begleitenden Arbeiten (Demontage und Neubau) an der Straße 6 und in der Zurichterei. Außerdem mussten die üblichen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, zum Beispiel: Wechseln der Schleppkette am Kocksblock und an den Anlassgefäßen Ilgner 1, diverse Kleinreparaturen in der gesamten Umformung und die Wartung von Großmotoren. An den Krananlagen wurden Kabelschlepp und Bremsen umgebaut, Schaltanlagen erneuert, Schlepp-Profilschienen gewechselt und Stromschienen überholt. Kontroll- und Reinigungsarbeiten fielen in der Gleichrichter-Anlage des E-Ofens, dem Umrichter Beth-Filter sowie im Hochstromkanal an. Der Werkstättenbetrieb überarbeitete bzw. fertigte in der Schlosserei/Dreherei diverse Teile für E-Ofen, Stranggießanlage und Krane. Auch die Ofenrollen der Öfen 61 und 62 und die Rollenrichtmaschine der Straße 6 wurden überarbeitet und die Schrottwaage in der Schrotthalle gewartet. Die Fahrzeugschlosser brachten die Flurförderzeuge, Seitenstapler, Tele-Tracs und Lokomotiven wieder auf Vordermann. Der Bereich Umwelt führte umfangreiche Reinigungsarbeiten durch. So wurden neben diversen Kranbahnen im gesamten Werksbereich mehrere Anlagen und Keller in den Zurichterei- und Walzwerksbetrieben gesäubert. Hier zeigte sich: Der Gesamtaufwand war geringer als im letzten Jahr, da bereits während des Betriebes bzw. an produktionsfreien Wochenenden diverse Arbeiten kontinuierlich durchgeführt wurden. Deshalb benötigte man dieses Mal nur drei statt wie im letzten Jahr vier Super-Succer (Saugwagen). Entsprechend niedrig lag die Anfallmenge für Stäube, Zunder und Schlämme: etwa 750 t. Im Vorjahr waren es noch 1.000 t. hu

Unternehmensbereich

STAHL Flurförderzeugausbildung

Persönliche Schutzausrüstung

Ohne Schein kommt Kostenschraube weiter angezogen niemand ans Steuer

Das sichere Fahren von Gabelstaplern und batteriegetriebenen Elektro-Transportfahrzeugen will gelernt sein. Bestandteil der zweitägigen Schulung ist ein interaktives Computer-Lernprogramm, mit dessen Hilfe die angehenden Fahrer ihr Wissen testen und vertiefen können (von links nach rechts): Ogun Ulas Cemtosun (Zurichterei), Marc Schlieck (Walzwerk), Anthony Grayshon, Peter Kohls, Harwig Völler (alle RRO). Im Hintergrund Heinrich Wöhrmeyer, zuständig für die Flurförderzeugausbildung.

GMHütte · Allein in diesem Jahr wurden bei der Georgsmarienhütte GmbH bisher 30 Kollegen für den sicheren Betrieb von Gabelstaplern und batteriegetriebenen Elektro-Transportfahrzeugen ausgebildet. Die Unfallverhütungsvorschrift schreibt vor, dass diese Fahrer mindestens 18 Jahre alt, für die Tätigkeit geeignet und ausgebildet sein müssen. In der Anlernphase wird der erste Kontakt mit dem neuen Arbeitsgerät unter Aufsicht eines erfahrenen Mitarbeiters im Betrieb geknüpft. Die körperliche Eignung überprüft Betriebsarzt Oliver Müller. Grundlage ist für ihn die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 25 („Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“). Wenn keine Bedenken bestehen, kann anschließend die 2-tägige theoretische und praktische Ausbildung beginnen. Für die Ausbildung der angehenden Flurförderzeugfahrer ist seit 15 Jahren Heinrich Wöhrmeyer, Mitarbeiter der Arbeitssicherheit, zuständig. Er verantwortet auch die Erstausbildung und Nachschulung der Kranführer der GMHütte. Auf dem Lehrplan des ersten Ausbildungstages stehen Themen wie Aufbau und Arbeitsweise des Gabelstaplers, Standsicherheit sowie Wartung und Reparatur. Darüber hinaus gibt es auch Video-Schulungsfilme zu sehen, die für eine anschauliche Abrundung der Theorie und Einblicke in die Praxis sorgen. Nach einführenden Erläuterungen am Gabelstapler stehen die ersten praktischen Fahr-

übungen auf dem Programm. Außerdem wird gezeigt, wie das Fahrzeug zu bedienen ist und was regelmäßig kontrolliert werden muss. Schwerpunkt des zweiten Ausbildungstages ist die Belehrung anhand der einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften, insbesondere der BGV D 27 „Flurförderzeuge“. Mit Hilfe eines interaktiven Computer-Lernprogrammes können die angehenden Fahrer ihr erworbenes Wissen testen und ihre Kenntnisse weiter vertiefen. Natürlich steht der Ausbilder jedem mit Rat und Tat zur Seite, um alle offene Fragen sofort und umfassend zu beantworten. Die Ausbildungsphase ist damit beendet – und die notwendige Grundlage für das sichere Führen der Fahrzeuge gelegt. In der Abschlussprüfung müssen die Teilnehmer nun zeigen, was sie im Laufe der zwei Tage gelernt haben. Um die theoretischen Kenntnisse abzufragen, wird ein 40 Fragen umfassender MultipleChoice-Test eingesetzt. Auf einem Prüfungsparcour – er umfasst sowohl eine Fläche im Freien als auch den Bereich einer Lagerhalle – müssen die angehenden Fahrer zeigen, ob sie das Fahrzeug beherrschen. Nach erfolgreicher Prüfung wird den Teilnehmern ein „Fahrausweis für motorisch angetriebene Flurförderzeuge im innerbetrieblichen Werkverkehr“ überreicht. Darin kann der betriebliche Vorgesetzte den örtlichen Gültigkeitsbereich – also den definierten betrieblichen Einsatzbereich – eintragen. Norbert Kölker

Soest · Schon das letzte Treffen im Mai hatte beträchtliche Einsparungen ergeben. Nun traf man sich im Juli, um die Standardisierung für PSA-Artikel (Persönliche Schutzausrüstung) fortzusetzen. Treffpunkt war erneut die Firma Piel in Soest, Systemlieferant der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. Deren 18 Vertreter aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Einkauf machten sich erneut ans Begutachten und Aussortieren – mit Erfolg. Denn 75% der bisher in der Gruppe verwendeten Augenschutzartikel (Getönte und Standardschutzbrillen, Brillenvorhänger, Besucher- und Vollsichtbrillen) können entfallen. Zukünftig reichen 14 Artikel aus, um die Augen der Mitarbeiter beim Schweißen, Schleifen etc. zu schützen. Voraussichtliche Preisreduzierung: mehr als 10 %. Auch der Bereich Fußschutz wurde „entschlackt“: Aus der Fülle der angebotenen Marken wie Bark, Elten, Atlas, Lupos, Herkules, Steitz, Uvex und Delta hat man sich für Atlas- und El-

ten-Schuhe entschieden. Außerdem werden Elten-Schuhe in verschiedenen Werken bemustert. Mit Hilfe von Bewertungsbögen sollen Sicherheitsfachkräfte die besten Sicherheitsschuhe ermitteln. Dadurch will

man die Sortenvielfalt auf ein Minimum reduzieren, die Mengen bündeln und die Preise neu verhandeln. Voraussichtliche Preisreduzierung: bis zu 20 %. Erfreut konnten die Teilnehmer am Ende ihres dritten Treffens feststellen: Nur noch der Bereich „Hautschutz, -reinigung und -pflege“ muss durchforstet werden. Diese letzte große Artikel-Gruppe will man im November – verbunden mit einem Seminar zum Thema Hautschutz – mit der Firma Stockhausen abschließend behandeln. Dann gilt es wieder, konstruktiv und kompromissbereit zusammenzuarbeiten, um die Auswahl zu treffen, die sowohl der Arbeitssicherheit als auch den Kosten gerecht wird. Friedhelm Apke

Die Hitzeschutzartikel, auf die man sich bereits im Mai geeinigt hatte, legte jetzt die Firma Piel zur Begutachtung vor. Spontan schlüpfte Klaus Kuhn vom Stahlwerk Bous in den Anzug, um dessen Qualität zu demonstrieren – und überzeugte die PSA-Begutachter, fachgerecht und richtig ausgewählt zu haben.

ARBEITSSICHERHEIT

Jährliche Schulung der Sicherheitsbeauftragten GMHütte · Einen Tag lang mussten sich 54 Sicherheitsbeauftragte und Betriebsräte der GMHütte sowie 27 Beschäftigte aus den Werken IAG, WBO, MAGNUM, RRO und Ellermann weiterqualifizieren. In zwei Gruppen aufgeteilt nahmen sie an einer Schulung im Kolpinghaus in Georgsmarienhütte teil. Schwerpunkt war die Vorstellung der Unfallentwicklung anhand der Unfallkennziffern und die Erläuterung der meldepflichtigen Betriebsunfälle, die sich seit dem letzten Zusammentreffen ereignet hatten. Dabei zeigte sich: Häufig ist das Verhalten der Mitarbeiter wesentlich mitverantwortlich für die Unfälle. Dass an neuen Franz-Josef Gervelmeyer (Walzen- und Armaturenwerkstatt)

glück auf · 3/2001 .............

Arbeitsplätzen Verbesserungen möglich sind, zeigte die anschließende Diskussion. So gab es zahlreiche Anregungen, welche Maßnahmen nach Betriebsunfällen ergriffen werden könnten und wie sich die Anzahl der Unfälle reduzieren ließe. Sie bezogen sich sowohl auf das Anlernen und Unterweisen von Mitarbeitern als auch auf die technische Ausrüstung von Maschinen und Anlagen. Weiteres Thema waren die Änderungen bei der persönlichen Schutzausrüstung. Schutzanzüge und Arbeitskittel sind bereits auf rot umgestellt. Die Sicherheitsschuhe werden künftig mit dem feuchtigkeitsregulierenden Ergotex-Innenfutter

Guntram Haase (Maschinenbetrieb/Umformung)

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geliefert und Atemschutzmasken (P1- und P2-Partikelmasken) mit Ausatemventil ausgestattet. Das Hautschutzprogramm für Schutz, Reinigung und Pflege der Hände bleibt unverändert. Es ist mit dem Werksarzt abgestimmt und hat sich dort, wo mit Ölen, Fetten oder Kühlschmierstoffen umgegangen wird, bestens bewährt. Wie jedes Jahr hielt GMHütteWerksarzt Oliver Müller einen Vortrag, diesmal zum Thema Gelenke. Und Geschäftsführer Hermann Cordes konnte vier GMHütte-Mitarbeiter (siehe unten) für ihre 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragte auszeichnen. Norbert Kölker

Hermann-Josef Herkenhoff (Qualitätswesen/Probendreherei; Sprecher der Sicherheitsbeauftragten)

Hermann Koch (Blankbetrieb)

Unternehmensbereich

STAHL Betriebsfest 2001

Nur Wetterfrosch war übel gelaunt GMHütte · Das Betriebsfest der Georgsmarienhütte GmbH und der Schwesterunternehmen aus dem Osnabrücker Raum wurde dieses Jahr auf dem MAGNUMGelände in Osnabrück gefeiert. Trotz Ortswechsel konnten Dr. Jürgen Großmann und der neue Betriebsratsvorsitzende Wilfried Brandebusemeyer über 800 Gäste willkommen heißen. Getreu dem Motto „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ war das kulinarische Angebot wie gewohnt vorzüglich. So gab es neben einer großen Auswahl frischer Getränke auch Puten-Geschnetzeltes mit Reis und Schweine-Gulasch ungarischer Art mit Spätzle. Nach dem Essen heizten die Musiker der inzwischen wohlbekannten Gruppe PRO 3 kräftig mit ihren Oldies ein. Nicht nur im Zelt war es warm und feucht. Auch draußen sorgten sommerliche Temperaturen und Regenschauer für ein tropisches Klima, das den Herren am kräftig glühenden WürstchenGrill zusätzlich zu schaffen machte. „Jetzt darf auch mal die

1300 DM konnte Karin Samarowski auf dem Betriebsfest der Selbst tropisch-schwüle Temperaturen konnten nicht verhindern, dass sich die Gäste auf dem Betriebsfest prächtig amüsierten (von links nach rechts): Karin Pagel, Ulrich Pagel, Johannes Scheiper, Hartwig Kockläuner und Marianne Scheiper

Geschäftsführung richtig bei der Arbeit schwitzen“, witzelten umstehende Mitarbeiter. Wer den Würstchen-Grillstand erreichen wollte, musste mit einer kurzen heftigen Dusche rechnen. Das altbekannte „Kochmützen-Team“ hatte – wie jedes Jahr – Glut und Würstchen voll im Griff. Für viele Besucher war das ehemalige Klöckner-Terrain Anlass

für Erinnerungen an alte Zeiten. Denn hier begann für zahlreiche Kollegen ihre Stahlwerks-Laufbahn. Die Gespräche drehten sich um den benachbarten Radsatzbau, Klein- und Großdreherei sowie das Sozialgebäude und die Unterrichtsräume der kaufmännischen Ausbildung in der damaligen Baracke. Auf kleinen Spaziergängen erkundeten einige die teils noch bestehenden Anlagen. Wer so unbeschwert feiern kann, sollte auch kranke Menschen nicht vergessen. An diese Benachteiligten aus ärmeren Ländern erinnerte Karin Samarowski aus dem Versandbüro, die um Spenden für den Freibettenfonds bat. Fazit: eine wiederum gelungene Feier, die – wie jedes Jahr – von der Geschäftsführung gesponsert und vom Betriebsrat organisiert worden war. vl

GMHütte sammeln. Sie kamen dem Freibettenfonds des Franziskus-Hospitals in Georgsmarienhütte zugute. Bei einem Rundgang mit Stationsarzt Dr. Allersmeier traf sie auf einen 10-jährigen Jungen aus Afghanistan, der durch einen Unfall ein verstümmeltes Bein hatte, das in seiner Heimat nicht fachgerecht behandelt werden konnte. Leider musste der Unterschenkel amputiert werden. Die ärztliche Behandlung ist kostenlos, das Geld für Krankenbett und Prothese wird aus dem Fonds finanziert. Karin Samarowski: „Allen Spendern herzlichen Dank. Sie haben ein gutes Werk getan.“ Bei der Scheckübergabe (von links nach rechts): Dr. med. Heinrich Ehrenbrink (Vorsitzender des Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen, dem auch der Freibettenfonds angehört), Karin Samarowski (Versandbüro GMHütte) und Stationsarzt Karin Samarowski Dr. Veit Allersmeier.

…kurz notiert Trauriger Rekord bei einer Kontrollverwiegung der Osnabrücker Polizei: 79,6 Tonnen hatte ein niederländischer LKW mit Fracht aus Celle auf die Waage gebracht. Die hiesige Polizei nutzt die GMHütte-Waage für Fremd-LKWs, die auf den Autobahnen im Landkreis auffällig werden. Der „Gewichtssünder“ war zu allem Überfluss auch noch mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen.

Dr. Jürgen Großmann und Peter van Hüllen legten auch dieses Jahr wieder kräftig Hand an, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Würstchen und Getränken zu versorgen.

BVW Die mit Spannung erwartete BVW-Sonderverlosungsaktion fand am 29. Juni in Verbindung mit der Frühjahrs-Belegschaftsversammlung statt. Zu gewinnen gab es einen Chrysler PT Cruiser (siehe „glück auf“ 2/2001). An der Verlosung nahmen alle Verbesserungsvorschläge teil, die zwischen dem 16. November 2000 und dem 25. Juni 2001 eingereicht und zur Bearbeitung angenommen worden waren. Insgesamt befanden sich 331 Vorschlagsnummern (Lose) von 199 Einreichern in der Lostrommel. Dabei war die GMHütte mit 279 Verbesserungsvorschlägen (VV) und 166 Einreichern, MAGNUM mit 28 VV /19 Einreichern, IAG mit 23 VV / 13 Einreichern und WBO mit 1 VV / 1 Einreicher vertreten. Marina Schliehe, Aus-

zubildende Industriekauffrau, durfte als „Glücksfee“ das Gewinnerlos ziehen und machte Thomas Krick – er arbeitet bei

der GMHütte als 1. Schlosser im Maschinenbetrieb Umformung – zum stolzen Besitzer eines nicht alltäglichen Autos. hg

glück auf · 3/2001 ..........

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Bereits zum dritten Mal trafen sich im Juli die Stahlwerks-, Gießerei- und Einkaufsleiter der GMH-Gruppe in Georgsmarienhütte. Auf der Tagesordnung standen Themen wie Legierungsbörse, Sprühkühlung für Grafit-Elektroden, Probenahme bei der Eingangskontrolle von Legierungen und Bündelung der Beschaffung von Blasrohren. Alle Beteiligten äußerten sich positiv zu dieser Art von Treffen, bietet es doch ein Forum für den offenen Erfahrungsaustausch und die Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen Technik und Einkauf weiter auszubauen. Bereits am Vorabend des offiziellen Treffens hatte man erste Meinungen ausgetauscht (von links nach rechts): Horst-Paul Johannes (Einkauf Stahlwerk Bous), Dieter Gastmann, (Einkauf GMHütte), Hans-Jörg Bertram (Einkauf Gröditz), Christian de Veen (Einkauf GMHütte), Albrecht Fiedler (Stahlwerk Gröditz), Wolfgang Schmidt (Gießerei AEK InterForm/Zorge), Dr. Beate-Maria Zimmermann (Einkauf GMHütte), Jochen Graß (Einkauf AEK InterForm/Gevelsberg), Frank Holzapfel (Einkauf AEK InterForm/Herzberg), Ralph Wegener (Gießerei AEK InterForm/Gevelsberg), Jörn Riedesel (Gießerei Walter Hundhausen), Rolf Gerling (Stahlwerk Bous) und Frank Treppschuh (Stahlwerk GMHütte). bmz

Unternehmensbereich

STAHL DaimlerChrysler-Beschaffungsmarktanalyse

Als Top-Lieferant beste Chancen GMHütte –––––––––––––––––––––

U

nter insgesamt 16 Mitbewerbern aus aller Welt konnte sich die Georgsmarienhütte GmbH als bester Lieferant profilieren. Grundlage der Bewertung war eine Beschaffungsmarktanalyse für Langprodukte, die der Zentraleinkauf von DaimlerChrysler im Jahre 2000 erstellt hatte. Um sich über die Leistungsfähigkeit der GMHütte vor Ort zu informieren, hatte ein 4-köpfiges DaimlerChrysler-Team aus den Bereichen Materialeinkauf, Werkstofftechnik, Schmiede und Disposition die Georgsmarienhütte im September 2000 besucht. Mit im Gepäck: ein umfangreicher Kriterienkatalog, mit dessen Hilfe die Unternehmenskompetenz in den Bereichen Technologie, Entwicklung, Produktion, Qualität, Verfahren, Logistik, Umweltschutz, Management und Personalfüh-

rung bewertet wurde. Den Abschlussbericht präsentierte DaimlerChrysler im Oktober 2000. Ergebnis: Mit einem Erreichungsgrad von 93,7 % konnte die GMHütte die höchste Bewertung erreichen und ist in der Einzelbetrachtung als Top-Lieferant empfohlen worden. Sicherlich kann die GMHütte auf dieses Ergebnis zu Recht stolz sein. Andererseits verpflichtet es aber zu weiteren Verbesserungen. So sieht DaimlerChrysler noch Handlungsbedarf bei den innerbetrieblichen Abläufen, in der räumlichen Aufteilung (z. B. Zurichterei und Versandbereich) und in der Aufweitung der Kapazitätsengpässe. Die Weichen, diese Probleme abzustellen, sind bereits gestellt. Denn die von DaimlerChrysler eingebrachten Vorschläge werden mittlerweile durch die laufenden Investitionsmaßnahmen abgedeckt. Klaus Lückertz

Zerteilanlagen

Nur kurze Zeit gähnende Leere GMHütte · Ziemlich düster sah es eine Zeitlang an den Zerteilanlagen des Zurichtereistranges der Str. 6 aus: Wo kurz vor dem Blockstillstand die sogenannte Banning-Zerteilanlage stand, gähnte nur noch ein großes Loch. Dass dort bis vor kurzem noch mit Scheren und Sägeeinrichtungen die Walzadern auf Kundenlängen zerteilt wurden, konnte der Laie nur noch erahnen. Pünktlich zu Beginn des Blockstillstandes wurde der nördliche Strang der beiden Zerteilstrecken energetisch freigeschaltet und mit der Demontage der Säge und Schere begonnen. Anschließend rückte man mit speziellen Schneidgeräten dem Betonfundament zuleibe und schnitt es so zu, dass Teile davon für den Neuaufbau genutzt werden konnten. Der Rest musste mit schwerem Stemm- und Baggergerät beseitigt werden. In dem frei gewordenen Raum wachsen zur Zeit die Bewehrungen für die neuen Fundamente, auf denen dann in den nächsten Wochen eine der drei neuen Trennschleifmaschi-

„Ausgrabungsarbeiten“ an den Zerteilanlagen des Zurichtereistranges der Straße 6. Dort, wo kurz vor dem Blockstillstand noch die sogenannte Banning-Zerteilanlage gestanden hatte, gähnte zwischenzeitlich nur ein großes Loch.

nen der Straße 6 montiert wird. Nach der Beendigung des Blockstillstandes muss die ganze Produktion der Straße 6 für einen gewissen Zeitraum über nur eine Zerteillinie abgewickelt werden. Dies fordert allen Mitarbeitern des Zurichtereistranges höchste Konzentration und absolute Einsatzbereitschaft ab, denn Störungen oder Einschränkun-

gen des Produktionsablaufes sollen so weit wie möglich vermieden werden. Die Arbeiten an der neuen Zerteilanlage gehen derweil auch während der gesamten Produktionszeit unvermindert weiter – mit der Aussicht, in relativ kurzer Zeit die moderne Trenneinrichtung in Betrieb nehmen zu hgr können.

Die Entstehung der eisenschaffenden Industrie im Osnabrücker Bergland im neunzehnten Jahrhundert, Teil 8

Trotz Wirren und Krisen geht es aufwärts

D

ie 1860er Jahre sind von politischen Wirren und wirtschaftlichen Krisen geprägt sind. Aber trotz des Krieges Preußens und Österreichs gegen Dänemark, den Spannungen zwischen Preußen und Österreich und dem Krieg zwischen Hannover und Preußen, geht es mit dem GeorgsmarienBergwerks-und Hüttenverein (GMBHV) nach schweren Zeiten, in denen er kurz vor dem Zusammenbruch stand, endlich voran.

visor Carl Ahrens zur Seite, der ebenfalls aus Springe stammt. Beide wurden die ersten Beamten der Gemeinde Georgsmarienhütte. Die Tätigkeit des Gemeindedieners übte Wilhelm Engel aus Bleckede (Lüneburger Heide) aus.

Es geht wieder aufwärts

Ein Dorf vom Reißbrett Der Siedlungsbau hatte für den GMBHV von Anfang an eine große Bedeutung, was sich in der besonders wichtigen Position seines „Baumeisters“ Ludwig Debo zeigte. Debo – Lehrer für Baukunst an der polytechnischen Schule in Hannover – war direkt den Hütten- und Grubendirektoren beigeordnet und unterstand wie sie unmittelbar dem Verwaltungsrat. In seinen Händen lag die planerische Gestaltung von Ort und Werk Georgsmarienhütte. Mit dem Bau der Kolonie des GMBHV – sie war die erste Arbeitersiedlung im heutigen niedersächsischen Raum – erhielt Debo die Möglichkeit, seine eige-

Die etwa um 1862 entstandene Zeichnung von E. A. Müller zeigt einen Blick vom Rehlberg über den nach den Ideen von Ludwig Debo gestalteten Ort Georgsmarienhütte mit dem dahinter liegenden Hüttenplatz. Am nördlichen Horizont sind die Osnabrücker Kirchtürme zu erkennen.

nen Vorstellungen erstmals in einem geschlossenen Ortskonzept zu verwirklichen. Wichtigste Prinzipien für ihn waren Zugänglichkeit und Besonnung. Um dies zu erreichen, vermied er geschlossene Innenhöfe und richtete die Häuser exakt nach Süden aus. Die neue Siedlung fügte er in die Gegebenheiten der Hügellandschaft und der Bachläufe ein. Allerdings wurde sein Ortskonzept nur in der ers-

ten Bauphase (1857 – 1859) konsequent umgesetzt. Nach dem hannoverschen Gemeinderecht hatte die Gemeinde Georgsmarienhütte den Charakter eines Gutsbezirkes. Dementsprechend wurde der GMBHV als Anbauernstelle eingestuft und auch steuerlich veranlagt. Der Verein als alleiniger Grundbesitzer übernahm alle Pflichten in der Gemeinde und verfügte als einziger Steuerzah-

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ler über das alleinige Stimmrecht und konnte somit die Gemeindepolitik den werksseitigen Bedürfnissen anpassen. Geleitet wurde die neue Gemeinde von Direktor Carl Wintzer und dem Grubendirektor Wittenauer. Zum Gemeindevorsteher wurde der Registrator Louis Meyer, ehemaliger Kämmerer und Sparkassenrendant aus Springe, bestimmt. Meyer stand als Beigeordneter der Re-

Unter der Leitung von Karl Wintzer begann für den GMBHV in den 1860er Jahren eine äußerst positive Entwicklung, die sich in folgenden Zahlen widerspiegelt: 1859/60, im ersten Betriebsjahr (das Geschäftsjahr endete jeweils im Juni) wurden 10.378 t Roheisen erzeugt. Vier Jahre später, im Geschäftsjahr 1863/64, hatte man die Roheisenproduktion bereits auf 22.465 t gesteigert. 1858/59 waren 978 Arbeitnehmer beschäftigt. Bis 1866/67 stieg die Zahl auf 1.300. Erstmals konnte der Verein im Juli 1864 eine erste bescheidene Dividende für das Geschäftsjahr 1863/64 in einer Höhe von 2,5 % auszahlen. Bereits im Oktober 1865 beschloss die Generalversammlung eine Dividende in Höhe von 6 %. Für 1866 und 1867 wurden dann jeweils 9 % und für die folgenden drei Jahre 10 % Dividende gezahlt. wa

Unternehmensbereich

STAHL Die Kraftverkehr Vöpel GmbH stellt sich vor:

Bewährter Partner für heiße Frachten Remscheid · Seit ihrer Gründung im Jahre 1864 liegt der Firmensitz der Kraftverkehr Vöpel GmbH in Remscheid. Und genau so lange, seit mittlerweile fünf Generationen, ist das Unternehmen inhabergeführt. Derzeit leitet Werner Vöpel jr. die Geschicke des Transportunternehmens, das 55 ausgesuchte Mitarbeiter mit speziellen Qualifikationen beschäftigt, die im Durchschnitt bereits mehr als 20 Jahre dem Betrieb angehören. Zum Kerngeschäft zählen Güternah- und Güterfernverkehr, Spezial- und Warmtransporte, De- und Remontage von Maschinen sowie Betriebsumzüge und Kranarbeiten. Eine eigene öffentliche LKW-Werkstatt hält den umfangreichen Fuhrpark in Schuss, der aus 35 Sattelzügen besteht. Die Typenpalette reicht vom normalen 13,60 Meter langen Planenauflieger über Schwertransporter mit bis zu 60 Tonnen Nutzlast bis hin zu Tiefbettfahrzeugen mit 3,60 Meter Innenhöhe unter Plane und 40 Tonnen Nutzlast. Alle Fahrzeuge sind mit Autotelefon und einem GPS-System ausgerüstet, mit dem Position und Fahrzeugdaten von der Zentrale aus jederzeit und sofort abrufbar sind. Seit 1987 führt Kraftverkehr Vöpel auch Warmtransporte durch, bei denen Schmiedeblöcke mit bis zu 750 Grad Celsius

in Spezialbehältern mit hoher Wärmedämmung transportiert werden. Aus relativ bescheidenen Anfängen hat sich diese Sparte im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Kerngeschäfte entwickelt. Heinrich Drop arbeitet mit der Kraftverkehr Vöpel GmbH schon seit Jahren zusammen.

Verlader und Disponenten, die für die sachgerechte WarmtransportVerladung zuständig sind (v.l.n.r.): Wolfgang Flasspöhler, Werner Igelbrink, Susanne Zucker und Rolf Klöntrup

Exakte Terminierung ist oberstes Gebot Der Warmtransport von Rohblöcken in erhitzten Einheiten hat seit den Anfängen im Jahre 1992 stark zugenommen: Derzeit liegt der Versand bei etwa 40 % des Rohblockversandes. Die hierfür erzeugten Chargen haben ein Gewicht von ca. 125 t, die je nach Kundenbedarf zu Blöcken von 4,5 t bis 38 t in Kokillen abgegossen werden. Abhängig von Blockform und Qualität werden die Rohblöcke nach der Durcherstarrung in einer Ausgleichsphase auf Versandtemperatur gebracht. Die

Disposition der für den Transport benötigten Spezialfahrzeuge muss auf eine halbe Stunde genau sein, denn jede fehlerhafte Temperaturführung führt zu Qualitätseinbußen. Die Warmanlieferung der Blöcke ist für den Kunden weit wirtschaftlicher. Er kann die Restwärme der Blöcke nutzen und sie schneller wieder auf Schmiedetemperatur bringen bzw. bearbeiten. Dies setzt allerdings voraus, dass die Erzeugung der Charge, der Transport und die mit dem Kunden geplante Anlieferung genauestens

terminiert sind. Transportiert werden die Rohblöcke in einer isolierten Warmhaube. Wenn alles zeitlich optimal aufeinander abgestimmt ist, verändert sich deren Temperatur nur geringfügig. Wärmetransporte sind sicherlich eine interessante Variante der Transportabwicklung. Sie tragen dazu bei, Erzeugung und Transport von GMHütteProdukten zu optimieren – ein Ziel, das in enger Abstimmung mit der Kraftverkehr Vöpel GmbH verwirklicht wird. Heinrich Drop

Von Georgsmarienhütte aus gehen die Warmtransporte hauptsächlich ins Ruhrgebiet. Die termingerechte Übernahme der heißen Fracht in der GMHütte, der sichere Transport und das pünktliche Eintreffen beim Kunden setzen perfekte Logistik und große Flexibilität voraus. Dass dies immer wieder gelingt, ist nicht nur der intensiven Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Mitarbeitern der GMHütte, sondern auch den jeweiligen Abnehmern zu verdanken. Alle Warmtransporte sind zum einen als Gefahrgut und zum anderen wegen der hohen Gewichte als Schwertransporte eingestuft. Sie müssen deshalb von den Straßenverkehrsbehörden genehmigt werden. Die Behörde überprüft, bevor sie eine Genehmigung erteilt, alle von Kraftverkehr Vöpel beantragten Daten wie Achslasten, Streckenführung usw. Die Thermobehälter für den Transport der heißen Blöcke – die Firma Kraftverkehr Vöpel baut sie übrigens selbst – müssen ständig auf Beschädigungen hin untersucht und bei Bedarf sofort ausgebessert werden. Auch andere sicherheitsrelevante Punkte unterliegen der ständigen Kontrolle – damit wie schon in der Vergangenheit die heiße Fracht sicher beim Empfänger ankommt. Wolfgang Merten, Vöpel

Besuch von der TU Clausthal

Nachwuchs weiterhin Mangelware GMHütte · Fünf Studenten und drei wissenschaftliche Mitarbeiter der Technischen Universität (TU) Clausthal besuchten im Juli unter der Leitung von Professor Klaus Koch die Georgsmarienhütte GmbH. Produktionsleiter Frank Treppschuh begrüßte die Gruppe und stellte die Geschichte und Gegenwart der GMHütte dar. Anschließend wurden die Produktionsanlagen besichtigt. Anlass des Besuchs war das Hauptseminar „Planen und Entwerfen von Hüttenanlagen“, zu dem auch eine 1-wöchige Exkursion gehörte, die die Gruppen bereits in unterschiedliche Stahlwerke des Ruhrgebietes geführt hatte. Diese Besichtigungen hatten den Teilnehmern nicht nur Einblicke fachlicher Natur beschert. Denn überall wo sie hinkamen, so Professor Koch, beklagten seine Gesprächspartner immer

Professor Klaus Koch von der Technischen Universität (TU) Clausthal mit seinen Assistenten und Studenten. Ihre 1-wöchige Exkursion in unterschiedliche Stahlwerke im Ruhrgebiet hatte ihnen aufschlussreiche Einblicke geboten.

wieder die Diskrepanz zwischen dem hohen Bedarf der Industrie an Ingenieuren und dem fehlen-

den Nachwuchs: „Viele junge Menschen sind gegenüber der Eisen- und Stahlindustrie sehr

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skeptisch. Offenbar wird die öffentliche Meinung vom Bild der krisengeschüttelten und schrumpfenden Branche bestimmt.“ „Obwohl die Zahl der Gesamtbeschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie sinkt, steigt der Bedarf an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Sie werden gebraucht, um bei der Erzeugung und Verarbeitung von Eisen und Stahl innovativ und fortschrittlich zu bleiben – und unsere Spitzenstellung in Forschung und Technologie zu verteidigen. Hält jedoch der derzeitige Trend an“, so Professor Kochs düstere Prognose, „so bleiben bald zwei von drei offenen Ingenieurstellen unbesetzt.“ Aber wie soll man das bundesweit zurückgegangene Interesse an einem natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studium wecken?

Der Fachbereich „Physik, Metallurgie und Werkstoffwissenschaften“ der TU Clausthal hat hier einen interessanten Weg beschritten. Schüler des 9. bis 13. Jahrgangs sind eingeladen, in einem eigens zu diesem Zweck eingerichteten Schülerund Besucherlabor einen ganzen Tag unter Anleitung zu experimentieren und so einen Einblick in die Gewinnung von Eisen und Nichteisen-Werkstoffen zu bekommen. Gerade dabei stellt sich für die Schüler oft heraus, wie interessant das Studium der Metallurgie oder der Werkstoffwissenschaften sein kann. Wer sich heute für ein naturoder ingenieurwissenschaftliches Studium entscheidet, hat übrigens nicht nur in der Stahlindustrie, sondern auch in vielen anderen Branchen „beste Berufsaussichten“. wa / Robert Kühn

Besuch bei Karmann

Erst Handarbeit ermöglicht Typenvielfalt Osnabrück · Regelmäßige Schulungen sind auch für die Qualitätsbeauftragten der Georgsmarienhütte GmbH ein Muss. Die Veranstaltung am 5. Juli fand erstmals außerhalb der GMHütte statt und zwar als Besuch beim Automobilbauer Karmann, dem größten Arbeitgeber Osnabrücks. Absicht war, über den eigenen Tellerrand zu schauen und mit den Qualitätsverantwortlichen eines Fahrzeugherstellers Erfahrungen auszutauschen. Ob VW Golf Cabriolet, Mercedes CLK Coupé bzw. Cabriolet, Karmann Ghia, VW Käfer Cabriolet, Porsche 914 („Volksporsche“), Scirocco und Corrado oder auch der Bausatz für den Dune Buggy auf dem VW-KäferChasis – die weltweit vertriebenen Produkte des Osnabrücker Unternehmens kennt wohl jeder. Derzeit werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Osnabrück auf zwei Fertigungsstraßen Automobile für verschiedene europäische Hersteller produziert. Während die meisten der Karosserieteile im eigenen Hause gepresst werden, kommen die anderen Bauteile von den Auftraggebern. Die GMHütter begleiteten die Mercedes-Baureihe CLK vom

Karmann: ein Name macht Geschichte

Vor der Besichtigung der Produktionsanlagen sammelten sich die Qualitätsbeauftragten der GMHütte vor dem Karmann-Haupttor zu einem gemeinsamen Erinnerungsfoto.

Zusammenschweißen der Karosserie bis zur Endabnahme. Es fiel auf, dass die Produktion nicht voll durchautomatisiert ist. So waren neben den punktenden Schweißautomaten noch etliche Fertigungsumfänge zu erkennen, bei denen die Schweißpunkte manuell gesetzt wurden. Auch in den folgenden Produktionsstufen war viel Handarbeit angesagt. Hier wurden die CLK Cabriolets und Coupés auf einem Band Stück für Stück fertiggestellt. Eine ausgeklügelte Logistik sorgt dafür, dass an jeder Produktionsstation das aktu-

ell benötigte Bauteil dem Wunsch des Kunden entsprechend bereit steht. Diese Art der Produktion macht es wohl möglich, kurzfristig unterschiedliche Automobiltypen in relativ kleinen Serien auf einem Band zu bauen. So verlassen zur Zeit täglich etwa 240 unterschiedliche Fahrzeuge der Auftraggeber DaimlerChrysler und Volkswagen das Osnabrücker Werk. Dr. Werner Klein, Leiter der Qualitätssicherung der Firma Karmann, hatte den Besuch der Qualitätsbeauftragten vortreff-

Am 1. August 1901, also vor fast genau 100 Jahren, übernahm der Wagenbauer Wilhelm Karmann die bereits in Osnabrück bestehende „Wagenfabrik mit mechanischem Betrieb“ des Christian Klages mitsamt seiner 20-köpfigen Belegschaft. Man baute Landauer, Coupés und Dogcarts, also zwei- und vierrädrige Kutschen. Bereits ein Jahr später entschloss sich Wilhelm Karmann, auch Karosserien für „selbstfahrende Kutschen“ zu produzieren. Die Wilhelm Karmann GmbH zählt heute zu den 100 größten Automobilzulieferern der Welt – ist aber seit jeher ein Familienunternehmen mit Firmensitz in Osnabrück. Es entwickelt und fertigt als einziger Zulieferer in Deutschland komplette Automobile. Neben der in Osnabrück angesiedelten Entwicklungsabteilung versorgt der Betriebsmittelbau des Unternehmens die eigenen Presswerke und andere Automobilbauer der Welt mit Presswerkzeugen. Am Osnabrücker Stammsitz sind zur Zeit mehr als 6000 Arbeitnehmer beschäftigt. Autos werden in Osnabrück, im westfälischen Rheine und in Brasilien gebaut. Produktionsstätten für Textilien (speziell für Automobile) befinden sich in Osnabrück, im benachbarten Bramsche und in Portugal. Im amerikanischen Detroit unterhält Karmann ein Konstruktionsbüro. Das Unternehmen besitzt auch die Mehrheit an der Betreibergesellschaft des Prüfgeländes in Papenburg, dem europaweit einzigen Testareal, auf dem sowohl Personenwagen als auch Nutzfahrzeuge erprobt werden können. Auch andere Zulieferer haben die Möglichkeit dort ihre Systeme, Module und Komponenten zu testen.

lich vorbereitet. Der Leiter des Qualitätswesens der GMHütte Dr. Robert Lange, bedankte sich im Namen aller für die sachkun-

digen Informationen und lud zu einem Gegenbesuch nach Georgsmarienhütte ein. wa / Reiner Schimansky

Zu Gast in der Personalabteilung

„Badenser“ vom „kühlen Norden“ angenehm überrascht GMHütte · Bruno Riebs, Mitarbeiter des Personalwesens der Badischen Stahlwerke GmbH in Kehl, hatte vier Wochen lang Gelegenheit, in der Personalabteilung der Georgsmarienhütte GmbH neue Berufserfahrungen zu sammeln. Er musste den GMHütte-Mitarbeitern als erstes klar machen, dass er kein Schwabe, sondern Badener – unter Eingeweihten „Badenser“ genannt – ist. Hier sein Erfahrungsbericht: „Haben Sie Interesse, einmal für vier Wochen in einer anderen Personalabteilung zu arbeiten um neue Erfahrungen zu sammeln?“, fragte mich mein Chef im Frühjahr. „Jederzeit“, habe ich ihm geantwortet. Gesagt, getan. Die GMHütte war sofort bereit, mich für vier Wochen in ihr Personalwesen aufzunehmen. Am Sonntag, den 8. Juli, ging es los Richtung Osnabrück. Nach fünfeinhalb Stunden Anreise war ich in meinem Hotel Kulmbacher Hof, am Rande der Altstadt, und richtete mich dort für die nächsten vier Wochen ein. Voller Erwartungen, aber auch mit einem etwas mulmigen Ge-

Musste seinen „Kollegen auf Zeit“ zunächst klar machen, dass er kein Schwabe, sondern Badener ist: Bruno Riebs, Mitarbeiter des Personalwesens der Badischen Stahlwerke GmbH in Kehl.

fühl in der Magengegend, betrat ich Punkt 8 Uhr die Etage des Personalwesens und wurde sofort von Herrn Borke in Empfang genommen. „Hallo Herr Riebs, ich zeige Ihnen zuerst Ihr Büro, und danach stelle ich Ihnen die Mitarbeiter des Personalwesens vor.“ Ich wurde von jedem freundlich aufgenommen, und bevor ich mich ver-

sah, war der erste Tag vorbei. Meine erste Aufgabe bestand darin, meinen neuen Kollegen klar zu machen, dass ich ein Badener und kein Schwabe bin. Ich konnte viel Neues, was die Personalarbeit bei der GMHütte betrifft, kennenlernen. Und vieles davon werde ich in meiner täglichen Arbeit verwenden können. Beruhigend war es zu er-

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fahren, dass viele Probleme/ Themen nicht nur bei uns in Kehl vorkommen, sondern auch bei der GMHütte. Die Mitarbeiter des Personalwesens habe ich als gut funktionierendes Team kennengelernt. Die Zusammenarbeit untereinander war geprägt durch gegenseitigen Respekt und Hilfsbereitschaft. Als sehr angenehm habe ich den sehr freundlichen Umgangston empfunden. Alle neuen Kollegen haben mich sofort in Ihre Gemeinschaft aufgenommen. So hatte ich schon nach ein paar Tagen das Gefühl, schon lange hier zu arbeiten. Etwas Besonderes waren die Gespräche und Diskussionen mit Herrn Cordes und Herrn Reddehase. Mit diesen beiden so erfahrenen Personalern zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, das war schon etwas Besonderes für mich. Während der Betriebsbesichtigung des Stahlwerkes, des Walzwerkes und der Zurichterei hatte ich Gelegenheit, mich mit Mitarbeitern vor Ort zu unterhalten. Hier spürte ich sehr deutlich die Verbundenheit zu Ihrem Unternehmen, den Stolz auf die GMHütte, den Eigner

und die eigene Leistung. Deutlich sichtbar waren die Investitionen, die in den vergangenen Jahren sowie in diesem Jahr getätigt wurden. Hier spürt man den Weg nach vorn. Rückblickend waren die vier Wochen etwas kurz, viele Themen konnte ich leider nicht ansprechen. Aber die Erfahrungen und Erlebnisse werden mich in beruflicher und vor allem auch in persönlicher Hinsicht sicherlich noch lange begleiten. Dank dafür an alle meine Kollegen bei der GMHütte. Natürlich nutzte ich auch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten: Inline-Skaten in der herrlichen Umgebung, Schwimmen in Badeseen, auf den Spuren der alten Germanen und Römer in Kalkriese, Orgelkonzerte im Rahmen des Osnabrücker Orgelsommers, Rathausführung und Turmbesteigung von St. Marien, ausgedehnte Spaziergänge im Schlosspark und Einkaufsbummel in der Altstadt. Für einen sonnenverwöhnten Badener war das Wetter schon etwas kühler als gewohnt – was die freundlichen und hilfsbereiten Menschen hier allemal ausglichen. Bruno Riebs (BSW)

Unternehmensbereich

STAHL Praktikumsbericht

AZUBI-ECKE

Besuch aus Philadelphia GMHütte · Viele kennen „Philadelphia“ nur als Frischkäse. „Philadelphia“ in Tennessee ist aber auch die US-amerikanische Millionen-Stadt, in der 1776 die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurde. Zudem war sie von 1790 bis 1800 Bundeshauptstadt. Und nicht zuletzt wohnt dort ein junger Mann namens Jared Rodrigues. Er studiert an der University of the South und absolvierte jetzt ein 2-monatiges Praktikum bei der GMHütte – ein Aufenthalt, den er der Kooperation zwischen der GMHütte und seiner Universität verdankt. Er ist inzwischen der vierte Student, der diese Möglichkeit nutzte. Hier sein Praktikumsbericht: „Ich studiere seit zwei Jahren Deutsch und Literatur. Viele fragten mich deshalb, warum ich als Student, der kein technisches Fach studiert, mich zu einem Praktikum in einem Stahlwerk entschlossen habe. Ich kann dazu nur sagen: Es gibt kaum Praktikumsplätze für Literaturwissenschaftler. Und in der GMHütte hatte ich die Chance, einen Überblick über ein gesamtes Unternehmen mit seinen technischen und kaufmännischen Prozessen zu erlangen. Ich arbeitete im Stahlwerk, im Verkauf und im Qualitätswesen. Die Herstellung von Stahl war für mich etwas ganz Neues. Obwohl ich in den USA als Ferienarbeiter bereits in verschiedenen Industriebetrieben gearbeitet habe, war ich von der Größe der Georgsmarienhütter Produktionsanlagen überrascht. Im Produktionsbereich faszinierte mich – wie wohl jeden – die Erschmelzung von Stahl im

Kollegialität ist, wenn Eike Runschke (rechts) extra für die Zusammenarbeit mit Jared Rodrigues ein amerikanisch beschriftetes T-Shirt anzieht.

E-Ofen. Aber auch die weiteren Produktionsschritte bis hin zur Verladung des produzierten Stabstahls lernte ich kennen. Im Verkauf sah ich, was alles notwendig ist, um Stabstahl zu verkaufen. Im Qualitätswesen lernte ich die den Produktionsprozess begleitenden Prüfungen und Dokumentationen kennen und wurde in die Materie der QS 9000 eingeführt. Für mich war mein Praktikum ein großer Erfolg. Ich habe nicht nur etwas über die Herstellung und den Verkauf von Stabstahl gelernt, sondern auch viel über die deutsche Wirtschaft, die Menschen und die Kultur. Und ich konnte, wie beabsichtigt (und wie ich hoffe), mein Deutsch verbessern. Ich werde immer dankbar sein für die Chance, Deutschland zu sehen, und für die Freundlichkeit und Unterstützung, die mir die vielen Kollegen entgegenbrachten, die ich persönlich kennenlernen Jared Rodrigues durfte.“

Auszubildende ins Management Rulle · „Auszubildende ins Management“ – unter dieser Devise gingen 21 Auszubildende aus acht Unternehmen der Region Ende Juli in das 1-wöchige Unternehmensplanspiel „Planos“. Das Projekt wurde im Rahmen einer Lernort-Kooperation mit der Fachhochschule Osnabrück und der Berufsschule durchgeführt. Austragungsort war die Jugendbildungsstätte Haus Maria Frieden in Rulle. Heike Kemper, Auszubildende bei der GMHütte, berichtet: „Es ging sofort richtig zur Sache. Wir wurden nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen (sprich: Unternehmen) aufgeteilt. Von diesem Zeitpunkt an sahen wir uns als Konkurrenten. Selbst in unserer Freizeit über-

legte jeder genau, was er dem anderen sagte. Jedes Unternehmen hatte einen eigenen Raum zur Verfügung. Alle Informationen wurden dort in Laptops eingegeben und verarbeitet. Ziel war es, sich in 10 Entscheidungsrunden (sprich: Geschäftsjahren) im Markt zu behaupten, wobei jedes Unternehmen eine andere Strategie verfolgte. Während im 1. Geschäftsjahr noch 120 Minuten Zeit blieben, war das Jahr 10 in 30 Minuten verflogen – ein Zeitdruck, der gute Organisation und Kommunikation innerhalb des Teams forderte. In dieser Zeit galt es, für sein Unternehmen den Jahresabschluss des Vorjahres zu erstellen und u.a. Qualitäts-,

Gruppenbild mit Mitgliedern der Adventure GmbH bei der Abschlusspräsentation: Bettina Hemmer (Piepenbrock Service GmbH), Kathrin Flottmann, Jacek Schmatloch (Kämerer GmbH), Heike Kemper (GMHütte), Christiane van Melis (Leiterin der Jugendbildungsstätte Rulle), Prof. Rüdiger Preuß (FH Osnabrück) und Maria Engelbert (Berufsschule).

Mengen-, Preis-, Darlehens-, und Investitionsentscheidungen zu treffen. Deren Auswirkungen auf den Markt spiegelte unerbittlich eine Computersimulation wider. Jedes Unternehmen hatte auch die Aufgabe, seine Produkte zu präsentieren. Dazu war viel Kreativität und zusätzlicher Ehrgeiz gefragt: Eines der Unternehmen produzierte Waschmaschinen, die durch einen Werbefilm vermarktet wurden; eine anderes erfand neuartige Kontaktlinsen, für die Flyer und Probelinsen werben sollten. Die Adventure GmbH – das Unternehmen, in dem ich tätig war – hatte sich auf Fahrräder spezialisiert und führte diese live vor. Zehn Jahre waren vergangen, und jedes Unternehmen musste seine Ergebnisse unter den kritischen Augen von Prof. Rüdiger Preuß von der Fachhochschule Osnabrück, der Ausbildungsleiter, der Berufsschullehrerin und der Konkurrenzunternehmen vorstellen. Fakten, Fakten, Fakten waren da angesagt. Gespräche über soziale Aspekte und die sogenannten Schlüsselqualifikationen kamen aber auch nicht zu kurz. Diese Themen wurden vor allem mit Christiane van Melis diskutiert, die das Planspiel unter diesem Aspekt begleitete. Nach einem intensiven Feedback-Gespräch wurde uns allen klar, wie wichtig das Gespräch und die Zusammenarbeit im Team sind, um Erfolg zu haben. Heike Kemper

Chance auf gesicherte Zukunft

Um die Walzringe des neuen Kocksblocks RSB 370 bearbeiten zu können, wurde in der Walzen- und Armaturenwerkstatt der Georgsmarienhütte GmbH die von der Firma Boehringer gelieferte VDF-Universal-Drehmaschine Typ DUS 800 ti aufgestellt. Computergesteuert können 72 verschiedene Abmessungen automatisch auf hundertstel Millimeter genau gedreht werden. Damit die komplexe Anlage fachgerecht bedient wird, durchlief die künftige Bedienungsmannschaft unter Federführung des Herstellers eine mehrtägige Schulung (von links nach rechts): Dieter Krome (Fa. Boehringer) sowie Gerhard Broxtermann, Poul Bastwöste, Herbert Guß, Werner Brinkemöller und Helmut Berstermann von der GMHütte. Heinrich Witte

GMHütte · In diesem Jahr hat die Georgsmarienhütte GmbH ihr Ausbildungsplatzangebot nochmals um 10% gesteigert, so dass 28 Auszubildende am 1. August mit ihrer Berufsausbildung auf der Hütte beginnen konnten. Als neuer Ausbildungsberuf ist in diesem Jahr der Informatikkaufmann hinzu gekommen. In seiner Begrüßung ging Geschäftsführer Hermann Cordes vor allem auf das Problem der Berufsorientierung und die dazu erforderliche Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen ein: „Schülerpraktika, Schnuppertage und Betriebserkundungen sind Angebote, die von den Schülern gerne angenommen werden. Aber auch viele Lehrer haben sich inzwischen über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der GMHütte

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vor Ort informiert. Sie können somit ihren Schülerinnen und Schülern wertvolle Hinweise geben.“ Hermann Cordes betonte nachdrücklich, dass die GMHütte in allen Sparten gute Fachkräfte braucht: „Wir machen dabei ,gut’ nicht nur an den Schulnoten fest. Einsatzfreude, Interesse für den Beruf, Zuverlässigkeit und der Wille, erfolgreich zu sein, sind Kriterien, die hier im Unternehmen sehr hoch bewertet werden. Wir sind davon überzeugt, jungen Leuten eine gute Ausbildung zu bieten – doch ohne deren Mitarbeit sind auch unsere Ausbilder chancenlos.“ Mitarbeit, so Cordes weiter, bezöge sich nicht nur auf die betriebliche Ausbildung sondern natürlich auch auf die Berufsschule. Bei der praktischen

Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt und in den Betrieben sei zwar das Lernumfeld ganz anders als in der Schule, aber auf theoretische Grundlagen könne man auch hier nicht verzichten: „Der Vorteil der dualen Berufsausbildung liegt aber gerade in der engen Verzahnung zwischen der betrieblichen Praxis und der breiten Grundlagenvermittlung in der Berufsschule.“ Betriebsratsvorsitzender Wilfried Brandebusemeyer verwies darauf, dass Ausbildungsabbrüche die GMHütte noch nicht erlebt hätte und dass die Auszubildenden ihre Chancen nutzen sollten: „Wir bilden nicht nur gut aus, sondern Sie haben wie viele andere vor ihnen die Chance, einen sicheren Arbeitsplatz zu finden.“ Jürgen Stapelfeld

Unternehmensbereich

STAHL Vorsprung dank Innovation

Dietmar Sainitzer

Von der Kunst des Bohrens

Hohe Auszeichnung ehrt auch das Unternehmen

Umformtechnik Bäuerle · Sägen, Bohren, Umformen und Endenbearbeitung – diese vier Stationen müssen die 6 m langen und im Durchmesser 29 mm dicken Rundstangen aus C 35 durchlaufen, bis sie das geworden sind, was auf dem Markt inzwischen auf große Nachfrage stößt: Lenkstangen für PKWs. Über die Besonderheiten der Produktion kann Anton Rathgeb Auskunft geben. Denn er hat seit 1990 die Zahnstangenproduktion maßgeblich mit aufgebaut – zunächst als Vorarbei-

Judenburg · Dem technischen Geschäftsführer der Stahl Judenburg GmbH, Dipl.-Ing. Dietmar Sainitzer, wurde im Juni dieses Jahres im Rahmen eines Festaktes das „Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark“ verliehen. Diese verdiente Auszeichnung feierte man in der Stahl Judenburg GmbH mit den Aufsichtsratsmitgliedern und leitenden Mitarbeitern des Unternehmens. Im Namen aller anwesenden Festgäste dankte der kaufmännische Geschäftsführer Magister Ewald Thaller in einer Laudatio seinem Kollegen für die seit 1993 bestehende fruchtbringende Zusammenarbeit. Dabei erwähnte er nicht nur die gelungene Sanierung der Stahl Judenburg GmbH, sondern hob auch die Manager-Qualitäten von Sainitzer hervor. Dietmar Sainitzer erwiderte, er habe dieses Ehrenzeichen in dem Sinne entgegengenommen, dass damit die Stahl Judenburg GmbH ausgezeichnet wurde. „Hinter dem Erfolg stehen alle Mitarbeiter. Alle haben dazu beigetragen, dass sich die Stahl Judenburg GmbH von einem ,Todeskandidaten‘ zu einem florierenden Betrieb entwickelt hat. Wir alle haben, glaube ich, eine respektable Leistung erbracht.“ Sainitzer hat sein Studium der Fachrichtung Hüttenwesen an der Montanuniversität Leoben abgeschlossen. Erste Erfahrungen mit der Führung eines Unternehmens sammelte er kurz darauf als Betriebsassistent der Österreichischen Alpinen Montangesellschaft in Donawitz und stieg bald zum Betriebsleiter des

Na ja, das ist die Kunst des Bohrens – aber auch des Schleifens. Denn ob es gelingt, hängt auch davon ab, ob der Hartmetall-Aufsatz des Bohrers richtig geschliffen und scharf genug ist. Und der Feinschliff wird nach wie vor von Hand gemacht. ? Und wie groß ist der Durchsatz beim Bohren? Wir haben 12-Spindler, das bedeutet: Es werden jeweils bei sechs Werkstücken von zwei Seiten her gleichzeitig Bohrungen angebracht. ? Nach dem Bohren wird das Werkstück nach einem patent-

VORNAME Rathgeb präsentiert die Servolenkung mit Zahnstange von der Umformtechnik Bäuerle

ter, dann als Industrie-Meister. Heute ist er für alles zuständig, was in der Produktion passiert und was es zu verbessern gilt. glück auf: Nach Zuschnitt und Endenbearbeitung tritt die Herstellung der Lenkstangen in die „heiße“ Phase: das Tieflochbohren. Sie setzen dafür zwei neue „Nagel-TieflochBohrmaschinen“ ein. Was ist das Besondere daran? Rathgeb: Die Maschine ist so konstruiert, dass sich nicht nur der Bohrer, sondern auch das Werkstück dreht, und zwar gegenläufig. Dies stabilisiert den gesamten Vorgang enorm, vermindert die Abweichung und ergibt eine sehr hohe Maßgenauigkeit. ? Wofür brauchen Sie die Maschine? Die Lenkstangen bekommen eine durchgehende Bohrung, die von zwei Seiten her gleichzeitig gebohrt wird. In der Mitte würden die Bohrköpfe natürlich aufeinandertreffen, deshalb geht ein Kopf frühzeitig zurück und lässt den anderen die Bohrung fertigstellen. Das Problem ist, dass beide Bohrungen absolut nahtlos, also gratfrei, ineinander übergehen müssen. ? Und wie stellen Sie dies sicher?

rechtlich geschützten Verfahren umgeformt. Was ist dabei schützenswert? Wie’s funktioniert, wird natürlich nicht verraten. Aber im Ergebnis sieht es so aus: Wir können sehr schnell arbeiten und haben nach dem Kaltschmieden genau die Eigenschaften, die wir brauchen. ? Aber die Bohrungen müssen sich doch beim Schmieden verändern? Ja und Nein. Auf der einen Seite wird über einen Dorn geschmiedet. Dabei arbeiten wir so präzise, dass wir bei dieser 12-mm-Bohrung Abweichungen von maximal +/- 0,5 mm haben. Von der anderen Seite her liegt der Durchmesser der Bohrung nach dem Schmieden zwischen 4,8 und 5,6 mm. Aber hier reicht diese Präzision völlig aus. ? Bäuerle stellt die Lenkstangen hauptsächlich für PKWs von VW, Toyota, Opel, Audi und Saab her. Hat sich der Absatz erfolgreich entwickelt? Das kann man wohl sagen. Am Anfang haben wir etwa 30.000 Stück pro Woche produziert. Heute, mit Hilfe neuer Maschinen und unseres patentierten Verfahrens, stellen wir allein für VW schon 42.000 Stück pro Woche her. pkm

Mitglieder des Aufsichtsrates und leitende Mitarbeiter der Stahl Judenburg GmbH gruppierten sich anlässlich der Auszeichnung von Dietmar Sainitzer (Bild mitte vorn) für ein Erinnerungsfoto. Unter den Gratulanten der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Friedrich Höfer (4. von links vorne) und der Kaufmännische Geschäftsführer Ewald Thaller (3. von rechts).

Drahtwalzwerkes der VOEST ALPINE Donawitz auf. Dort war er auch maßgeblich an den Planungsarbeiten für das 1979 neu in Betrieb gegangene Drahtwalzwerk beteiligt. Nebenbei akquirierte Sainitzer auch für den VOEST ALPINE Industrieanlagenbau in Lybien, Rotchina und Südkorea. Nach 4-jähriger Tätigkeit als Executive Vice President der BAYOU STEEL Corp. (LaPlace, Louisiana, USA) kehrte er als Leiter der Feinwalzwerkbetriebe der VA Stahl Donawitz in sein Heimatland Steiermark zurück. Anfang der 90er Jahre übernahm Dietmar Sainitzer, der 1987 zum „Betriebsdirektor“ ernannt worden war, technische Beratungstätigkeiten, unter anderem in Rußland, Mexiko, Pakistan und Indien, wo er fünf Monate im Spezialeinsatz bei

Visakhapatnam Steel Plant tätig war. Am 1. 10. 1993 schließlich wurde er technischer Geschäftsführer der Voest Alpine Stahl Judenburg. Anfang 1995 wurde das Unternehmen von der Georgsmarienhütte GmbH übernommen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern konnte die Geschäftsführung die Stahl Judenburg GmbH aus den roten Zahlen führen und zu einem gewinnträchtigen Unternehmen in der Region machen. Um sich die entsprechende Ablenkung von seinem Beruf zu verschaffen und gleichzeitig seinem sportlichen Naturell gerecht zu werden, geht Dietmar Sainitzer gerne Tauchen, Golfen und Skifahren. Aber auch die Jagd und das Wandern zählen zu seinen Freizeitaktivitäten. Richard Themel

Lieferung von J-64-Viskose-Kupplungen

Gegen 18 Mitbewerber behauptet und 4-Jahres Auftrag abgeschlossen VTK. Einen 4-Jahresauftrag über die Lieferung von J-64-ViskoseKupplungen für den Allrad Renault Scenic konnte die VTK Krieglach GmbH mit der SteyerDaimler-Puch, Graz abschließen. Insgesamt geht es um 142.000 Stück mit einem Umsatzvolumen von 1,4 Mio. DM. Sämtliche 14 Probeaufträge wurden bereits zu 100 % ausgeliefert. 18 Mitbewerber konnten die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen. Die J-64-Viskose-Kupplung ist mit Lagern und Lagersitzen bestückt und mit Viskose-Öl be-

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füllt. Die Kupplung muss an bestimmten Bereichen abgedeckt und absolut dicht sein. Außerdem darf beim Galvanisieren keine Chemie in das Innere der Kupplung gelangen. Vor der Endkontrolle muss noch ein Sicherungsring montiert werden. Erst dann werden die Kupplungen nach Abruf direkt an das Montage-Fließband des Kunden geliefert. Günther Jauk Viskose-Kupplungen beim galvanischen Verzinken in der Gestellzinkanlage bei der VTK-Krieglach GmbH.

Unternehmensbereich

STAHL …kurz notiert

BETRIEBSKRANKENKASSE

Wir bleiben weiter in Bewegung Ende Juni war es soweit. Kisten durften gepackt und PCs unter den Arm geklemmt werden. Denn einige Abteilungen der BKK zogen in die obere Etage des benachbarten Pötter-Gebäudes. Im BKK-Hauptgebäude am Oeseder Feld war es für das 46-köpfige Team langsam aber sicher zu eng geworden. Allein in diesem Jahr kamen neun Ar-

beitsplätze im Service-Center Georgsmarienhütte hinzu – Tendenz steigend. „Mit den neuen Räumlichkeiten“, so Kerstin Hinrichsen, Leiterin des Service-Centers, „können wir die interne Organisation und den Service für unsere Versicherten weiter optimieren.“ Zudem konnte sie Kai Thase als 100.000-sten Versicherten mit

Ab sofort können Sie die BKK DER PARTNER unter der Telefon-Nummer (0 54 01) 8 36 - 0 erreichen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

einem Blumenstrauß begrüßen. Er ist seit kurzem neuer Mitarbeiter des Feinschmecker-Restaurants „La Vie“ und hatte sich für die BKK als Krankenkasse entschieden: „Für mich waren der günstige Beitragssatz und die Präsenz vor Ort wichtige Argumente für meine Krankenkassenwahl“, erklärte das neue Kerstin Möller Mitglied.

Wie in jedem Monat hat das Betriebliche Vorschlagswesen auch im Juli wieder 500 DM unter den Einreichern von Verbesserungsvorschlägen verlost. Über eine kleine „Finanzspritze“ konnten sich freuen: Barbara Trautmann-Rolf (50 DM), Claudia Riesenbeck (50 DM), Karl-Heinz Töffling (50 DM), Waldemar Wychowalek (50 DM), Johannes Riemann (100 DM), Michael Herkenhoff-Wibbelsmann (100 DM) und Franz-Josef Leinkühler (100 DM).

PERSONALIA

Letzte Dienstfahrt mit Hindernissen

20.6.01 bis 31.12.2004 in den Bildungsausschuss des DIHT berufen. Der Ausschuss setzt sich aus Vertretern der Kammern und der Wirtschaft aus ganz Deutschland zusammen. Beraten werden Fragen der beruflichen Bildung – von der Ausbildung über die Weiterbildung bis hin zu bildungspolitischen Grundsatzfragen. Hermann Cordes wird hier seine langjährige Erfahrung aus verschiedenen verantwortungsvollen Positionen im Personalbereich einbringen und für praxisnahe Problemlösungen plädieren. Die konstituierende Sitzung fand beim DIHT in Berlin statt. Verabschiedet wurde das Arbeitsprogramm für diese Legislaturperiode. Neben vielen Detailproblemen soll ein Schwerpunkt auch die längerfristige Entwicklung der beruflichen Bildung, insbesondere vor dem Hintergrund eines zusammenwachsenden Europas sein. Jürgen Stapelfeld

GMHütte · Nach über 30 Jahren Werkszugehörigkeit wickelte Dieter Neumann am Freitag, den 27. Juli, seine letzte Verwiegung ab, bevor für ihn anschließend die Ruhephase der Altersteilzeit begann. Seinen Berufsweg in der Stahlindustrie hatte er im Februar 1971 im ehemaligen Stahlwerk Osnabrück als Verkäufer in der Werkskantine begonnen. Im März 1979 wechselte er zur GMHütte, wo er zunächst ebenfalls in der Kantine tätig war, ehe er im Februar 1989 in der Werkssicherheit als Pförtner und Wäger eine neue Aufgabe fand. Dort fertigte er unter anderem an Tor 4 ein- und ausfahrende LKWs ab.

Hugo Drop (2. von links) hat hautnah miterlebt, wie die alten Anlagen der GMHütte abgerissen bzw. modernisiert wurden.

Ruhephase der Altersteilzeit wechselte. Früher hatte er als Schlosser die Gasmaschinen im alten Kraftwerk repariert. Später war er in der Energieversorgung tätig und dort für die Wasserversorgung zuständig. Diese Aufgabe umfasste auch Arbeiten bei der IAG und im Augusta-Schacht. Hugo Drop kann ein erinnerungsreiches Arbeitsleben Revue passieren lassen. In seine Dienstzeit fiel z. B. der Abbruch der Steinfabrik, des Hochofens, der KS-Anlage, des alten Kraftwerkes oder der Gasometer – Betriebe bzw. Anlagen, die das Gesicht der Hütte jahrzehntelang mitgeprägt hatten. Mit einem Planwagen, der hinter einem Trecker gehängt worden war, verabschiedeten ihn seine Kollegen. vl

Ein „Arbeitsplatz“, auf dem es auszuhalten ist: Dieter Neumann auf seiner „letzten Dienstfahrt“.

Die Kollegen hatten sich für ihn eine „Abschiedsfahrt mit Hindernissen“ ausgedacht: Dieter Neumann wurde am letzten Arbeitstag auf einer als Büro eingerichteten und üppig geschmückten Viehwaage nach Hause gebracht, die ein herausgeputzter 6-km/Std.-Trecker zog. Aber bald schon wurde die Fahrt von Ordnungshütern gestoppt, die mal wieder mit wachem Auge unterwegs waren. Nach der „allgemeinen Verkehrskontrolle“ ging’s unter Polizei-Geleit mit der Aufschrift „Bitte folgen“ zurück zum alten Arbeitsplatz. Hier wurde nochmals gewogen, und die Feststellung weiterer „Mängel“ führte unweigerlich zur Ausstellung eines „Strafzettels“. Erst nach behördlicher Abnahme und deren Glückwünschen ging es endgültig auf die Heimreise. Heinz-Jürgen Kothöfer

„Alles Gute, Hugo“ GMHütte · Dieser Abschiedsgruß prangte am 20. Juli weit sichtbar von einem Banner, das außen am Stahlwerk befestigt war. Er galt dem Kollegen Hugo Drop, der nach mehr als 44 Jahren Werkszugehörigkeit in die

Praxiserfahrungen für Verbandsarbeit

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen der Stahlgruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und viel Erfolg. GMHütte Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Günter Niemann (Dienste/Maschinenbetrieb), Ulrich Pagel (Versand), Alfons Rosenbusch (Walzwerk I), Hermann Schoenhoff (Dienste/Energiebetrieb) und Dieter Steinriede (Zurichterei) Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Hans-Eduard Barlage (Stahlwerk/Schmelzbetrieb), Bernhard Becker (Verfahrenstechnik/Labor), Udo Börger (Dienste/Service Center), Bernward Krause (Wärmebehandlung), Michael Jünemann (Stahlwerk/Gießbetrieb), Marianne Krause (Verkauf), Georg Rethmann (Stahlwerk) und Josef-Karl Schuster (Wärmebehandlung) GMH Blankstahl GmbH Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Martin Lachmann (Schäler) und Heinrich Laubrock (Meister) SHW Sein 10-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Alexander Metzger (Wellenfertigung) Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Luigi Quarticelli (Zieherei)

Sein umfangreicher Erfahrungsschatz ist auch bundesweit gefragt: Geschäftsführer Hermann Cordes

Der Vorstand des Deutschen Industrie- und Handelstages hat Hermann Cordes als Vertreter des Kammerbezirkes Osnabrück-Emsland für die Amtsperiode vom

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Stahlwerk Bous GmbH Sein 25-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Andreas Pusse (Erhaltung)

Unternehmensbereich

SCHMIEDE

Gröditzer Stahlwerke GmbH* · Walzwerk Burg GmbH · Wildauer Kurbelwelle GmbH · MAGNUM Metallbearbeitung GmbH · VSG Energieund Schmiedetechnik GmbH · Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Schmiedag GmbH *über Geschäftsbesorgungsvertrag (Edelstahl Gröditz GmbH und Stahlwerk Gröditz GmbH)

Oldtimer-Räder runderneuert

Betriebsbereich Service / Reparatur

Auf „leisen Sohlen“ in den Ruhestand

Kompetent und mobil

BVV ––––––––––––––––––––––––––

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ielfältig und traditionell sind die Verbindungen, die das Dahlhauser Eisenbahnmuseum in Bochum und die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH (BVV) miteinander pflegen. So lag es nahe, dass sich das Museum Anfang des Jahres an den BVV wandte, als man ein Fachunternehmen für gummigefederte

kaum Ähnlichkeiten mit der „qualmenden Schwester“. Kaufpreis und Betriebskosten sind niedrig, Sicherheit und Fahrtkomfort hoch – unter anderem dank der gummigefederten Räder. Das macht ihn zur „leichten Alternative“ für die schweren und teuren Dampfloks. Mit der Unterschrift unter das Abnahmeprotokoll durch den Vorstand des Reichsbahn-Maschinenamtes in Bremen schick-

Im Januar 2001 gehen die Räder des Schienenbusses, dessen Radreifen in 65 Jahren lediglich einmal erneuert werden mussten, zwecks Neubereifung und Instandsetzung zum BVV. Die Radreifen werden aus Sonderstahl B5 gewalzt und nach Zeichnung fertig bearbeitet.

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ie originalen Gummi-Elemente von 1936 ersetzte die Firma ContiTech. Das Unternehmen entwickelt schon Bohrwerksbearbeitung des Oberteils eines Walzeneinbaugehäuses aus einem Warmbreitbandwalzwerk.

BVV· Warmformgebung und Mechanische Bearbeitung (Rollendes Bahnmaterial) gelten als Kernbereiche der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH. Weniger bekannt ist der Bereich Service/Reparatur – obwohl hinter dem Namen wesentlich mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Denn die Abteilung stellt nicht nur einbaufertig bearbeitete Reserveteile her, sondern setzt auch komplette Baugruppen für den Hütten- und Walzwerksbereich instand. Zu ihren Kunden zählen die ThyssenKrupp-Stahl AG, die Krupp-Thyssen-Nirosta GmbH, die VSG Energie- und Schmiedetechnik GmbH, die Schmiede- und Bearbeitungsbereiche der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH und diverse Fremdfirmen. Damit die Abteilung ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen kann,

können ihre Mitarbeiter auf breit gefächerte mechanische Fertigungsmöglichkeiten zugreifen. Dazu zählen CNC-gesteuerte Dreh- und Fräsmaschinen, Bohrwerke, Schleifmaschinen, UP-Schweißanlagen, Flammspritzmaschinen sowie digitale Mess- und Anreißmaschinen. Außerdem stehen Krankapazitäten von 5 – 60 t zur Verfügung, die sich mit einer Traverse bis auf 92 t steigern lassen. Ein Teil der Mitarbeiter ist für die maschinelle Neuanfertigung und Instandsetzungsarbeiten im Werkstattbereich zuständig. Daneben gibt es die „mobile Einsatztruppe“ – flexible und qualifizierte Reparatur- und Fertigungsschlosser, Universal- und TÜV-Schweißer, Kontrolleure und Prüfer. Sie können auf Abruf Probleme beim Kunden direkt vor Ort lösen. Klaus-Dieter Eggemeier

Der BTh T2 ist ein Schienenbus, der mit seinem Gesamtgewicht von 7,5 t und seinen 2 x 50-PS-Ford-Motoren kaum Ähnlichkeiten mit seinen „qualmenden Schwestern“ hat. Er wurde vor über 65 Jahren für die besonderen Bedingungen des Regionalbahn-Verkehrs entwickelt. Kaufpreis und Betriebskosten waren niedrig, Sicherheit und Fahrtkomfort hoch – unter anderem dank der gummigefederten Räder. Der BVV half jetzt dabei, die Räder des Oldtimers rundum zu erneuern.

Räder benötigte. Anlass war die Aufarbeitung eines Veteranen der Eisenbahngeschichte. Man schreibt das Jahr 1936. Die Dampflokomotive gehört schon längst zum Alltag – wenn auch der Personenverkehr in dünn besiedelten Regionen seit Jahren unrentabel ist, weil dort die Betriebskosten für Dampfloks schlicht und einfach zu hoch sind. Um die Kosten zu senken, müsste ein neuer Fahrzeugtyp her, ein Fahrzeug, das einfacher und günstiger zu unterhalten ist.

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eshalb entwickelte man den BTh T2. Gebaut wurde er in der Wismarer Waggonfabrik. Der BTh T2 ist keine Lokomotive, sondern ein Schienenbus. Mit seinem Gesamtgewicht von 7,5 t und 2 x 50-PS-Ford-Motoren hat er

te man den BTh T2 am 25. September 1936 definitiv auf die Gleise. Am Anfang pendelte er zwischen Bremen, Neustadt und Thedinghausen, bis er von der Butzbach-Licher Eisenbahn übernommen wurde.

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969 – mit der Übergabe an das Eisenbahnmuseum in Dahlhausen – beginnt der wohlverdiente Ruhestand für den in die Jahre gekommenen Schienenbus. Hier gerät er in die fürsorglichen Hände der ehrenamtlichen Eisenbahnspezialisten, die ihm eine Verjüngungskur verpassen. In den 90-ern wird er erneut modernisiert, um die Sicherheitsanforderungen der Deutschen Bahn zu erfüllen – und wird u. a. mit induktiver Zugbeeinflussung (Indusie), Zugfunkanlage und Türblockierung bestückt.

seit Jahren spezielle Gummiprodukte. Dazu gehören auch diejenigen anspruchsvollen Entwicklungen, die der BVV für seine modernen gummigefederten Räder „BO 54“ und „BO 84“ verwendet. Nach dem Radzusammenbau gingen die Räder an das Eisenbahnmuseum zurück, wo sie unter den Schienenbus montiert wurden. Mit der Raderneuerung ist die Rundum-Restaurierung des BTh T2 zunächst einmal abgeschlossen. Jetzt kann sich der Oldie-Schienenbus auf einen aktiven Lebensabend freuen. Er wird sicherlich den vielen Freunden von Nostalgiefahrzeugen bei Sonderfahrten durchs Ruhrtal manch schönes Erlebnis bereiten. Werner Kartelmeyer / Darius Wylezol

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Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich bei der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH weit über 100 Belegschaftsmitglieder eingefunden, um bei der 3. Gemeinschaftsaktion „Unser Werk soll schöner werden“ tatkräftig mitzuhelfen. Auch einige der Führungskräfte legten fleißig Hand an, darunter Dr. Götz-Peter Blumbach und Frank Kahle. Nach der Verschönerungsaktion hatten die Belegschaftsmitglieder und deren Angehörige die Möglichkeit, sich bei Bratwurst, Grillfleisch und kalten Getränken zu stärken. Für die Kleinen war eine Hüpfburg aufgebaut. Klaus Hasenfratz

Unternehmensbereich

SCHMIEDE „Nacht der Industriekultur“

Bewegende Momente

Nachtschwärmer standen vor „Stahlbäckerei“ Schlange

Nach 58 Jahren Grab der Mutter besucht

BVV · Am Samstag, den 26. Mai, feierte das Ruhrgebiet die „Nacht der Industriekultur“. Etwa 30.000 Menschen waren in der Zeit von 18 Uhr abends bis 2 Uhr morgens auf den Beinen, um an dieser Ruhrgebietsparty teilzunehmen. Sie pendelten zwischen Duisburg und Hamm durch Zechen, Werkshallen und Museen. Der WDR sendete live aus der Jahrhunderthalle – einer Halle des alten Bochumer Vereines – und berichtete über die diversen Aktivitäten unter dem Sendetitel „Extraschicht“. Auch die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH hatte eine Extraschicht eingelegt und ihre Pforten für Besucher geöffnet, die von der Werks- und Betriebsleitung mit den Worten „Wir produzieren heute Nacht nur für Sie“ begrüßt wurden. Eigentlich war die Besichtigung nur für 170 Personen vorgesehen – der Andrang aber so groß, dass weit über 500 Besucher in kleinen Gruppen zu 15 Personen durch die laufende Produktion geführt wurden. Etwa 100 Interessierten musste aus Zeitgründen der Eintritt leider verwehrt werden. In der Warmforgebung steckte in dieser Nacht jede Menge Musik: Das

Pfeifen der Sägen, das Heulen des Ofens, das Zischen der Entzunderung und der Pressen, das Brummen der Motoren und Klopfen der Stempelmaschine beeindruckte und erschreckte sogar manch nächtlichen Besu-

Eintauchen von Radreifen ins Ölbad zum Vergüten.

cher. Ausdrücke wie „toll“, „super“ oder „Hab‘ ich mir so nicht vorgestellt“ bewiesen, wie erstaunt sie von der Produktion waren. Einige sprachen von einer „Stahlbäckerei“, denn die Art und Weise, wie die 6000-t-Presse den Vorblock mühelos zu einem „flachen Kuchen knetete“, imponierte mächtig. In der ers-

ten Gruppe war ein WDR-Fernsehteam mit dabei. Bereits zwei Stunden später wurde der Bericht im 3. Programm ausgestrahlt. Der BVV erwies sich als echt sendefähig und wurde sehr positiv präsentiert. Viel Engagement war nötig, um diese Nacht zu ermöglichen: Die Mitarbeiter des Betriebes Räderwalzwerk hatten sich spontan bereit erklärt, ab 21 Uhr eine echte Extraschicht bis 2 Uhr morgens zu fahren. Geschäftsführer Frank Kahle sowie die Betriebsleiter HansJürgen Kuckartz, Hans-Albert Pöll, Dr. Ingo Poschmann und Dieter Spies betreuten die Besucher während der Rundgänge. Verstärkung erhielten sie von den Betriebsräten Werner Schiecke und Udo Smigielski. Werksschutzmann Horst Müller regelte den Ein- und Auslass. Sie alle waren mit viel Spaß bei der Sache und stolz darauf, dass die Aktion so großen Anklang gefunden und Eindruck hinterlassen hatte. Bei einer ähnlichen Nacht würden sie wieder mit von der Partie sein. Fazit: „Stahlkocher“ kannte das Ruhrgebiet schon lange. Seit dieser Nacht kennt es auch „Stahlbäcker“. Dieter Spies

Zulieferer für den Energiemaschinenbau

Stück für Stück Profil entwickelt Gröditz · Bisher galt die Edelstahl Gröditz GmbH (ESG) mit ihren Schmiedestücken, gewalzten Ringen und Stahlgussteilen hauptsächlich als „Baustahlproduzent“. Aber kontinuierlich entwickelt sie sich auch zum Hersteller hochwertiger Erzeugnisse für anspruchsvolle Branchen wie Werkzeugbau, Offshore-Industrie und Energiemaschinenbau. Die dafür erforderlichen Qualifizierungen bei den Hauptkunden Siemens AG, General Electric, VAT Kriens, ALSTOM und MAN sind bereits abgeschlossen, neue Sortimente wie MD-Wellen für Siemens und Generatoren für Westinghouse gegenwärtig in der Realisierungsphase. Extrem anspruchsvoll ist auch die Einführung der Sortimente „Turbinenwellen“ (mit 2%-Wolframstahl) und „Turbinenscheiben für Kernkraftwerke“, die gemeinsam mit Siemens erfolgt. Mit General Electric entwickelt die ESG seit einem Jahr einen in Gröditz erschmolzenen Dual-Alloy-Werkstoff für Rotoren aus ESU-Stahl. Auf dem Ringsektor laufen gegenwärtig gemeinsam mit der

Anreißen eines Ventilgehäuses vor der mechanischen Bearbeitung durch Friedhard Wehle

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH und dem Endkunden Untersuchungen und Testwalzungen zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften von Matrizenringen – einem Spitzenprodukt des Ringwalzwerkes. Diese Entwicklung erfordert noch einige gezielte Investitionen vorrangig in der Wärmebehandlung, der mechanischen Bearbeitung und im Prüfbereich. Dadurch will man auch das Qualitätsniveau stabilisieren.

Parallel dazu wird die vorhandene Zulassungspalette durch weitere Zertifizierungen ergänzt, zum Beispiel mit der Anerkennung durch die polnische Überwachungsgesellschaft UDT und der Zertifizierung nach Druckgeräterichtlinie 97/23/EG. Und nicht zuletzt will die Edelstahl Gröditz das Qualitätsmanagementsystem auf die Anforderungen der ISO 9001:2000 ausrichten. Hubert Fiebig

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Bewegender Moment: Vassilewna Dorogowa vor dem Grab ihrer Mutter, die 1943 in einem Zwangsarbeiterlager verstorben war.

Gröditz · Vom 13. bis zum 20. August weilte die ehemalige Zwangsarbeiterin Vassilewna Drogowa gemeinsam mit ihrem Sohn zu Besuch in Gröditz. Sie war 1942 mit ihrer Familie von Stalingrad, dem heutigen Wolgograd, nach Gröditz zur Zwangsarbeit verschleppt worden. 1943 verstarb ihre Mutter im Lager. Durch eine Spendenaktion, an der sich auf Initiative des Betriebsrates neben der Belegschaft und der Geschäftsleitung auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Gröditz und Umgebung beteiligt hatten, wurde der Besuch ermöglicht. 4035 DM kamen zusammen. Die Insolvenzverwalter übernahmen die Flugkosten. Besonders bewegend war für alle Beteiligten der Moment, an dem sich ihr lang gehegter Wunsch erfüllte und sie nach 58

Jahren erneut am Grab ihrer Mutter stand. Natürlich bot diese Woche auch Gelegenheit für viele Gespräche und Begegnungen sowie einen Besuch in Dresden und Meißen. Für Frau Dorogowa war dieser Besuch auch Anlass, sich bei den vielen einfachen Menschen zu bedanken, die ihr in der schweren Zeit der Gefangenschaft oftmals unter großem persönlichen Risiko geholfen und so ihr Überleben ermöglicht hatten. Zum Abschluss des Besuches sagte sie: „Es ist schön, dass heute Russen und Deutsche ohne Hass miteinander reden und sich treffen können, trotz des vielfachen Leides, das beide Völker im Krieg erlitten haben.“ Sie bat darum, allen Menschen zu danken, die sich am zustande kommen dieses Besuches beteiligt hatten. Uwe Jahn

In neuen Trikots konnte sich die Fußball-Mannschaft der MAGNUM Metallbearbeitung GmbH auf dem diesjährigen Turnier des Fußballvereins Victoria 08 aus Georgsmarienhütte präsentieren. Gesponsert hatten sie Geschäftsführung und Belegschaft des Unternehmens. Sportlich gesehen lief es leider weniger erfreulich. Wie so oft, wenn der Erfolg ausbleibt, wurde der Teamchef „gefeuert“. Der Erfolg stellte sich allerdings nur für kurze Zeit ein, so dass sich MAGNUM letzten Endes mit dem vorletzten Tabellenplatz begnügen musste. In der „dritten Halbzeit“ wurde nach ein paar Bierchen der alte Teamchef mit überwältigender Mehrheit in sein Amt zurück gewählt. Zudem fasste man den Entschluss, sich auf das Turnier im nächsten Jahr besser vorzubereiten, um an alte sportliche Erfolge anknüpfen zu können. Andreas Mons

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Neue Halle für Sonderachsenfertigung

Ministerbesuch

Beste Chancen für Qualitätssprung Stark beeindruckt Rafil · Nach nur 6-monatiger Bauzeit wurde bei der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH (Rafil) eine neue Leichtbauhalle eingeweiht: die Halle IX. Sie bietet Platz für die Fertigungslinien aus der Halle III, die aus den 50-er Jahren stammt und jetzt „verjüngt“ und anderweitig genutzt werden soll. Die neue Halle wird sich auf die Sonderachsenfertigung konzentrieren, vor allem auf Treibradsatzwellen mit Hohlbohrungen und Sitzen für achsgelagerte Antriebe von Lokomotiven und Triebzügen. Für Radsätze, die von der Instandhaltung aufgearbeitet werden, fertigt man zudem bedarfsweise Radsatzwellen nach den Anforderungen der Deutschen Bahn AG und inter-

nationalen Bahngesellschaften. Die maschinelle Bestückung ermöglicht, die Werkstücke komplett, durchgehend und zügig zu bearbeiten. Ob Vordrehen, Stirnseiten-Bearbeitung, Fertigdrehen, Schleifen, Polieren, Farbgebung und Qualitätskontrolle – die 825 m2 große Halle bietet dazu beste logistische Voraussetzungen. Die Anlage zur Farbgebung der Radsatzwellen garantiert eine Oberflächenbehandlung mit einem Endanstrich, der dauerhaft den Prüfbedingungen der Betreiber und Einsteller der Schienenfahrzeuge Rechnung trägt. Alle Prozesse – von der Versorgung mit Vormaterial bis zur Beseitigung der Späne – erfüllen bereits jetzt die Forderungen an

eine umweltgerechte Produktion, an deren Auditierung Rafil derzeit arbeitet. In der Halle arbeiten pro Schicht in der Regel vier Werker und ein Mitarbeiter der Qualitätssicherung. Für sie haben sich die Arbeitsbedingungen erheblich verbessert, was sicherlich zu einer zügigen und optimierten Auftragsabwicklung und somit zu noch mehr Kundenzufriedenheit beiträgt. Die Umsetzung der Maschinen und ihr Aufbau bei laufender Fertigung waren eine echte Herausforderung für die Mitarbeiter – was sie nicht davon abhielt, zahlreiche Vorschläge einzubringen, wie man die Arbeitsplätze optimieren kann. Eberhard Mehle

AZUBI-ECKE

Ausbildungsstart für 13 Berufsanfänger Gröditz · Für 13 neue Auszubildende begann bei der Edelstahl Gröditz GmbH (ESG) am 8. August das 1. Lehrjahr. Unter ihnen waren 3 Verfahrensmechaniker, 2 Gießereimechaniker, 1 Zerspanungsmechaniker, 2 Werkstoffprüferinnen, 2 Industriemechaniker, 2 Energieelektroniker und 1 Industriekauffrau. Obwohl dieses Jahr nicht ausgeschrieben, bildet die ESG auch weiterhin Mechatroniker, Konstruktionsmechaniker und Studenten (BA) aus. Damit ist die Zahl der Azubis auf insgesamt 65 angewachsen. Ihre Ausbildung ist nicht nur an den staatlichen Berufsausbildungsordnungen, sondern auch an den betrieblichen Erfordernissen orientiert und von daher sehr praxisbezogen. Schwerpunkte sind eine fundierte Grundausbildung – vorrangig im 1. Ausbildungsjahr im Ausbildungsverbund mit dem Qualifizierungszentrum Riesa – und diverse Zusatzqualifikationen in den Bereichen Logistik, Schweißen und Werkstoffprüfung. Für starke Betriebsnähe

Im Foyer Verwaltungsgebäude vor einer fertig bearbeiteten Kurbelwelle (v.l.n.r.): Irmin Vogler, Dr. Jürgen Großmann, Minister Jörg Schönbohm, Dr. Götz-Peter Blumbach, Wilhelm Robben und Dr. Peter K. Martin

Wildau. Der Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Jörg Schönbohm, war am 5. Juni bei der Wildauer Kurbelwelle GmbH zu Besuch. Bei einem Betriebsrundgang und in nachfolgenden Gesprächen informierte er sich über die Entwicklung des Unternehmens. Er konnte sich davon überzeugen, dass durch die Verlagerung der Kurbelwellenfertigung vom Bochumer Verein nach Wildau und die Modernisierung dieser Anlagen die Leistungsfähigkeit des Werkes

deutlich gestärkt wurde. Mit Investitionen in Höhe von 17 Mio. DM will Wildau seinen Standort zu einem der weltweit modernsten Fertigungsstätten für Kurbelwellen ausbauen. Zu den 225 Arbeitskräften werden bis Ende 2001 etwa 20 weitere hinzukommen. Der Minister zeigte sich von den Veränderungen und der Leistungsfähigkeit der Wildauer Kurbelwelle beeindruckt. Außerdem sagte er zu, das Unternehmen bei einer ungehinderten Entwicklung zu unterstützen. Dr. Peter K. Martin

…kurz notiert Mit dem Auftrag, mehrere Maschinen umzurüsten, gingen Mitarbeiter der spanischen Firma BOST in der Halle 1 der Wildauer Kurbelwelle ein und aus. Eine der Maschinen war die D1200 SGK-2-KU. Sie wurde ursprünglich als Kopierdrehbank genutzt und von Bost vollständig generalüberholt und mit einer CNC-Sinumerik 840 C ausgerüstet.

Die Personalchefin der Edelstahl Gröditz GmbH, Angelika Weichelt, überreicht Katrin Kiefel (Auszubildende „Werkstoffprüferin“) den heißersehnten Ausbildungsvertrag und wünscht ihr alles Gute für eine erfolgreiche Lehrzeit im Unternehmen. Im Hintergrund links: Ausbilder Andreas Donat.

sorgen unter anderem Schichteinsätze und Projektarbeiten. Dieser erfolgreiche Mix hat maßgeblich dazu beigetragen, dass in den letzten Jahren fast alle Ausgelernten befristet oder unbefristet als Facharbeiter übernommen werden konnten (ausgenommen während der

Insolvenz). Wer bei der ESG nicht unterkam, wurde in Fremdbetriebe vermittelt. Nur einige wenige Ausgelernte, bei denen es an Fleiß und Interesse fehlte, mussten den Weg zum Arbeitsamt antreten – Ausnahmen, die immer seltener Andreas Donat werden.

Erstmals startete die VSG Energie- und Schmiedetechnik

Vorerst befristete Verträge erhalten Rafil · Alle vier Auszubildenden, die bei der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker absolviert hatten, haben ihre Abschlussprüfung mit Erfolg bestanden. Sie erhielten einen vorerst befristeten Arbeitsvertrag. Dies gilt auch für eine kaufmännische Auszubildende, der man vor

drei Jahren außerhalb der eigenen Berufsausbildung einen Praktikumsplatz zur Verfügung gestellt hatte. Für das Ausbildungsjahr 2001/02 sind bereits drei neue Azubis hinzugekommen. Sie werden den Beruf des Zerspanungsmechanikers (Fachrichtung Drehtechnik) erlernen. Allgemeine Einweisung, Klärung

von organisatorischen Fragen, die Ausgabe der Arbeitsschutzbekleidung und erste Erfahrungen haben sie schon hinter sich. Auch das Teutloff-Bildungszentrum in Wernigerode konnten sie schon kennenlernen ebenso wie den organisatorischen Ablauf der Grundausbildung, die sie dort absolvieren werden. Sabine Dannhauer

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GmbH in Hattingen eine Aktion, um ihr Werk zu verschönern. Freiwillig trafen sich 80 Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung an einem regenfreien Samstag im Juli auf dem Werksgelände, darunter auch die Geschäftsführer Dr. Götz-Peter Blumbach, Martin Kausler und Dr. Rolf Steinmetz. Im Vorfeld hatte man „Gärtner- und Putzkolonnen“ zusammengestellt, die Blumenbeete anlegten, Sträucher und Büsche schnitten, Unkraut jäteten und das Gelände säuberten. Nach Abschluss der Arbeiten wurden die Geschäftsführer auf einem „Ausguck“ über das Werksgelände gefahren – und zeigten sich vom Ergebnis der Verschönerungsaktion sichtlich beeindruckt. Ab 14 Uhr hatten die Mitarbeiter die Gelegenheit, ihren Familienangehörigen mal „Papas Arbeitsplatz“ zu zeigen. Etwa 100 Interessierte machten von diesem Angebot Gebrauch, um anschließend bei Bratwurst, Grillfleisch und erfrischenden Getränken gemütlich zusammenzusitzen. Ulrich Birkner

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Schmiedeprozesse

Werkzeugstahl-Servicecenter

Gut simuliert ist so gut wie produziert

Konsequent auf den Bedarf der Kundschaft ausgerichtet

Schmiedag · Das Schmieden im Gesenk ist ein komplexer Vorgang, mit vielen Einflussfaktoren. Dazu gehören zum Beispiel Umformaggregat, Material, Temperatur, Ausgestaltung und Reibungsverhältnisse im Gesenk, in dem das Teil geformt wird. Deshalb ist es schwierig vorherzusagen, ob bei einem Teil, das neu gefertigt wird, die Werkzeuge und die einzelnen Stufen der Umformung richtig geplant worden sind. Es kann sein, dass das Teil nicht komplett ausgefüllt wird oder dass beim Schmieden Falten bzw. Risse entstehen, die zu einem Ausfall mit enormen Folgekosten für den Anwender führen. In der Vergangenheit hat die Schmiedag die Probleme gelöst, indem sie in mehreren Schmiedungen Gesenke und Werkzeuge veränderte. Auch bei laufenden Teilen konnten Probleme auftreten, z. B. ein schneller Verschleiß der Werkzeuge. Um den Anlauf von Neuteilen in der Fertigung sicherer zu gestalten und Probleme bei laufenden Schmiedungen besser zu verstehen, arbeitet die Schmiedag nun mit einer „Simulationssoftware“. Mit ihr ist der Umformprozess in kleinsten Schritten am Rechner vorhersehbar – eine Art Zeitlupe eines geplantes Ablaufes. Zeigt eine „Simulation“ wirklich, was in der Realität auch ablaufen würde? Anlass für einen ersten Test war der Verschleiß an den Gesenken für neue Pumpenkörper. Ergebnis: Die Gesenke für die erste Umformstufe mussten verändert werden – was zu erheblich höheren Stand-

mengen der Gesenke führte. Die ausgewählte Software „MSC.SuperForge“ kann eine sehr realitätsgetreue Abbildung des realen Schmiedeprozesses „errechnen“ – bis hin zur Darstellung von Schmiedefehlern. Und sie verbessert und verkürzt die Neuteilentwicklung, ein für Kunden ungeheuer wichtiger Entscheidungsfaktor. Daneben werden weitere erhebliche Einsparungen erwartet – durch die Optimierung von Serienprozessen (Standzeitenerhöhung, Prozessstabilisierung), die Minimierung des Materialeinsatzes (Vormaterialeinsparungen), die Erhöhung der Qualität der Schmiedestücke, die Fertigung von Versuchswerkzeugen und durch überflüssig gewordende Probefertigungen. Bereits während der 2-tägigen Vor-Ort-Schulung war der Vorteil der Simulation klar zu erkennen. Die gegenwärtige Einstiegsphase bestätigt die hohen Erwartungen, die das Unternehmen an die Simulationssoftware geknüpft hatte. Das neue Programm lebt natürlich von der Qualität der Ergebnisvorschau. Es muss aber auch mit Parametern gefüttert werden, die das Verhalten der Schmiedeaggregate und des Materials, die Schmierung im Gesenk u.a.m. möglichst zuverlässig beschreiben. Diese Parameter werden derzeit erarbeitet. Die Schmiedag ist sich schon heute sicher, dass sie einen wichtigen Schritt hin zu einer qualifizierten Entwicklungspartnerschaft mit ihren Kunden gemacht hat. Volker Berghold / Achim Fölster

Frank Peschke bei der Bearbeitung eines Werkstückes auf dem CNC-Bohrwerk

Burg · Die erste Stufe des Werkzeugstahl-Servicecenters der Walzwerk Burg GmbH wurde bereits im Januar 1996 in Betrieb genommen. Ziel war zunächst, Werkzeugstahl zu lagern und den Kunden nach deren Vorgaben Zuschnitte zu liefern. Aber bekanntlich ist aller Anfang schwer. Als Neueinsteiger galt es, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihnen die Sicherheit zu geben, dass Burg ein zuverlässiger und termintreuer Partner mit hoher Produktqualität ist. Die Anfangsschwierigkeiten wurden gemeistert. Heute kann das Unternehmen auf mehr als 200 Firmen in Deutschland und im europäischen Ausland verweisen. Zu ihnen gehören nicht nur namhafte Werkzeug- und Formenbauer, sondern auch Automobilhersteller, die als Direktkunden gewonnen werden konnten und heute zu den

Stammkunden zählen. Der Exportanteil liegt bei 25 %. Einen vorderen Platz nehmen dabei die skandinavischen Länder und Osteuropa ein. Von Anfang an wurden alle Aktivitäten auf die Erfordernisse und Wünsche der Kunden ausgerichtet, was zu einem weiteren Ausbau des Serviceangebotes führte. Heute bevorratet Burg 16 Materialgüten, die kurzfristig ausgeliefert werden können. Dazu gehören Kunststoffformenstahl, Warmarbeits- und Gesenkstahl sowie Kaltarbeitsstahl. Der Service umfasst die Be- und Verarbeitung von Grobblechen ab 30 mm Stärke sowie Schmiedebrammen, geliefert von der Edelstahl Gröditz GmbH. Sechs Sägen mit einem maximalen Querschnitt von 1660 x 1060 mm ermöglichen, Zuschnitte innerhalb kürzester Zeit

– bei Bedarf innerhalb von wenigen Stunden – zu realisieren. Kunden, die auf vorbearbeitete Materialien zurückgreifen, können ihre Herstellungskosten um mehr als 30 % senken. Die Vorbearbeitung umfasst Werkzeugelemente für Druckguss-, Spritzguss, Stanz- und Schnittwerkzeuge. Werkzeugkomponenten wie zum Beispiel Stempel und Matrizen nach Kundenvorgaben werden auf modernen CNC-Fräsmaschinen bearbeitet. Um die Lieferzeiten so kurz wie möglich zu halten, arbeitet man im Mehrschichtsystem. Zum Team des ServiceCenters gehören 15 Mitarbeiter in der Produktion sowie zwei Mitarbeiterinnen in der Produktionsvorbereitung und im Verkauf. Sie stehen im direkten Kontakt mit den Kunden und bieten kompetente Beratung hinsichtlich Werkstoffauswahl, Konstruktion und Bearbeitbarkeit. Gemeinsam mit den Kollegen der Produktion sucht man für den Kunden die günstigste Lösung. Der Einsatz computergestützter Technik verlangt eine ständige Weiterbildung. Alle Mitarbeiter haben deshalb einen Facharbeiterabschluss mit entsprechender Zusatzqualifikation. Und dennoch: Das Lernen geht weiter – mal in innerbetrieblichen Kursen, mal wird aber auch in Lehrgängen „gebüffelt“ und an Anlagen trainiert. So bleibt Burg ständig auf dem neuesten Stand der Technik und kann seinen Kunden ein Partner sein, auf den er sich verlassen kann. Jens Hammecke

Magnetische Rissprüfung

Weltneuheit mit bemerkenswertem Erfolg Wildau · Anfang August 2001 war es soweit: Die erste Großkurbelwelle wurde auf der eigens für die Wildauer Kurbelwelle GmbH (WKW) entwickelten Magnetpulver-Rissprüfanlage einer Oberflächen-Rissprüfung unterzogen. Gerade die in der Kurbelwellenfertigung hergestellten, hochbelasteten Großkurbelwellen unterliegen sehr strengen Anforderungen, was die Oberflächenqualität betrifft. Nur so können sie dauerhaft in Diesel- und Gasmotoren ihren Dienst verrichten. Rückblende: Bislang wurden Kurbelwellen, die länger als 4 m waren, umständlich mit abschnittsweiser Ankopplung des Magnetisierungsstroms mit Schraubzwingen rissgeprüft. (Übrigens: Mittlerweile werden bei der WKW ein Großteil der

Die neue Magnetpulver-Rissprüfanlage ermöglicht optimale Oberflächen-Rissprüfungen.

Kurbelwellen mit größerer Länge gefertigt.) Dabei konnte man die geforderten Prüfparameter nur mühsam erreichen. Hinzu kamen

schlechte Arbeitsbedingungen für die Prüfer und die ständige Gefahr von Brandstellen. In der Planungsphase des Ausbaus der Fertigungskapazität im großen

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Kurbelwellenbereich (5 bis 11m) wurde daher sehr schnell klar: Bei der Rissprüfung müssen neue Wege beschritten werden, um zukünftig prüfsicherer, effektiver und ergonomischer zu arbeiten. Ziel war, Wellen bis 11 m Länge und 25 t Masse im fertigbearbeiteten Zustand in einem Arbeitsgang risszuprüfen und dabei alle Rissrichtungen kombiniert zu erfassen. Das Dumme war: Bisher wurde noch keine Anlage dieser Größe gebaut, die dem Pflichtenheft der WKW entsprach. So beauftragte man die Firma HOFMANN-interflux in Essingen, eine solche Anlage in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der WKW zu konzipieren und zu fertigen. Seit August ist diese Anlage nun als Weltneuheit in Be-

trieb: mit bemerkenswertem Erfolg. Die Anlage erfüllt alle Anforderungen an die Rissprüfparameter selbst bei den größten Kurbelwellen mit ausreichender Reserve. Eine Verdunklungskabine ermöglicht, die Oberfläche unter UV-Licht ohne störendes Tageslicht zu untersuchen. Beste Arbeitsbedingungen sind gegeben, da der Prüfer jeden Punkt der Welle mit einem in drei Richtungen verfahrbaren Shuttle erreichen kann. Schon in der Testphase wurde die Anlage von wichtigen Kunden und Vertretern der Klassifikationsgesellschaften bestaunt. Mit dieser Anlage wurde ein Meilenstein in der Rissprüftechnik an Großbauteilen gelegt – und wieder einmal das Motto der WKW deutlich: „Qualität ist unser Antrieb“. Stefan Eckert

Unternehmensbereich

SCHMIEDE PERSONALIA Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Hans Reiner Beck (NC Programmierer) und Heinz Stauf (Einkauf). Edelstahl Gröditz Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Ulrich Boldt (Vertrieb), Wolfgang Enk (Werkserhaltung), Manfred Geier (Werkserhaltung), Holger Grimm (Werkserhaltung), Anita Liebmann (Qualitätswesen), Siegfried Vetter (Qualitätswesen) und Horst Weisse (Stahlwerk).

Dipl.-Ing. Michael Krause ist neuer Leiter des Qualitätswesens der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH. Er wurde mit Wirkung vom 23. Juli 2001 als Nachfolger für den am 31. Dezember 2001 ausscheidenden Norbert Gemba auf Probe eingestellt. Krause studierte von 1976 bis 1980 Schienenfahrzeugtechnik an der Verkehrshochschule in Dresden. Seit 1980 war er in verschiedenen leitenden Funktionen auf dem Gebiet des Qualitätswesens tätig. Michael Krause wurde am 15. März 1958 in Halberstadt geboren, ist verheiratet und hat ein Kind. Eberhard Mehle

Ingenieurnachwuchs aus eigenen Reihen Gröditz · Bei der Edelstahl Gröditz GmbH (ESG) feierten kürzlich auch fünf Mitarbeiter ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum, die nach der Lehre auf dem 2. Bildungsweg im Direkt- oder Fernstudium ihr IngenieurDiplom erlangt hatten. Diese Tradition wird fortgesetzt, indem qualifizierte Jungfacharbeiter die Möglichkeit bekommen, an einer der Berufsakademien Sachsens zu studieren. Beispielsweise Remo Winter. Er hatte nach dem Abitur bei der ESG gelernt und im Februar 2000 mit einem sehr guten Ergebnis die Ausbildung als Elektriker beendet. Zwischen ihm, der Berufsakademie Bautzen und Edelstahl Gröditz GmbH wurde vereinbart, dass er von Oktober 2000 bis September 2003 Elektrotechnik (Studiengang Automatisierungstechnik) studiert. Seitdem wechseln sich bei Remo Winter Studium und Praktika in der ESG vierteljährlich ab. Er erhält eine monatliche Vergütung von durchschnittlich 1.150 DM, als wäre er Auszubildender der Edelstahl Gröditz GmbH. Langjährige Erfahrungen zeigen: Wer in einem Unternehmen gelernt hat, von diesem Unternehmen während des Studiums gefördert wird und dort seine Praktika absolviert, der wird auch anschließend als Ingenieur zur Verfügung stehen. Diese Investition in „Humankapital“ rechnet sich immer: Einerseits schafft der Student während der Praktika Werte, andererseits erspart sich das Unternehmen die hohen Akquisitionskosten bei der Ingenieursuche. Hubert Borns

Betriebsjubiläen Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen der Schmiedegruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und viel Erfolg. BVV Sein 25-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Werner Schlüter (mechanische Endmontage).

Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Wolfgang Bärwald (Schmiede), Andreas Donat (Ausbilder), Klaus-Peter Gehre (Umweltschutz), Ralf Gerth (Ringwalzwerk), Sabine Goldbach (Allgemeine Verwaltung), Monika Hoffmann (Schmiede), Pia Kendziora (Qualitätswesen), Volker Knobloch (Qualitätswesen), Uwe Klunker (Mechanische Bearbeitung), Patrick Martin (Stahlwerk), Volkmar Naumburger (Schmiede), Detlef Nicklisch (Mechanische Bearbeitung), Friedhelm Pohl (Logistik), Jürgen Pötzsch (Schmiede), Matthias Pötzsch (Ringwalzwerk), Jürgen Richter (Stahlwerk), Steffen Richter (Werkserhaltung), Uwe Ritter (Mechanische Bearbeitung), Norbert Scharff (Mechanische Bearbeitung), Gernot Schicketanz (Logistik), Klaus Schliebs (Mechanische Bearbeitung), Steffen Schwarzburger (Mechanische Bearbeitung), Henry Seidel (Mechanische Bearbeitung), Jürgen Wendt (Mechanische Bearbeitung), Dieter Werner (Gießerei) und Petra Wolf (Schmiede).

Werk Homburg Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Horst Bieber (Mechanische Werkstatt), Bernd Eberhard (Mechanische Werkstatt) und Heinz-Peter Schuler (Versand). VSG Energie- und Schmiedetechnik GmbH Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Jürgen Bartel (Mechanische Bearbei-tung), Otmar Ehrhard (Warmformgebung), Peter Hackmann (Mechanische Bearbeitung), Ralf Helf (Mechanische Bearbeitung), Gerd Kraus (Wärmebehandlung), Winfried Schäfer (Mechanische Bearbeitung), Michael Sobiella (Verkauf), Manfred Wagner (Qualitätswesen) und Rainer Werner (Mechanische Bearbeitung). Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Siegfried Stein (Kurbelwellenbearbeitung). Sein 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Friedhelm Kestermann (Mechanische Bearbeitung). Walzwerk Burg Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Wolfgang Burgatzki (Rostfreibandverarbeitung), Lutz Schlößner (Instandhaltung), Karl-Heinz Weber (Meisterbereich Spezialbleche) und Heinz Wischnewski (Meisterbereich Spezialbleche). Sein 30-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Manfred Gloser (Meisterbereich Spezialbleche).

MAGNUM Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Dieter Bruning (Sanitär).

Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Frank-Michael Schulz (Rostfreibandverarbeitung) und Peter Strotmann (Ausbilder).

Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Hartmut Alting (Großbearbeitung), Reinhold Grafe (Instandhaltung und Reparatur) und Udo Moldenhauer (Großbearbeitung).

Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Kathleen Lingner (Verkauf).

Rafil Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Christa Riemer (Einkauf). Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Horst Breitenstein (Fertigung) und Klaus Giese (Werkerhaltung). Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Dietmar Eilers (Fertigung), Bernd Gaede (Werkerhaltung), Franzmarkus Künzel (Fertigung), Ingrid Mahrla (Finanzen), Gabriele Schacht (Lagerhaltung) und Monika Weber (Fertigung). Ihr 30-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Christiane Dickehut (Qualität), Klaus-Dieter Hildebrandt (Fertigung) und Ralf Röder (Qualität). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Andreas Bader (Vertrieb), Jutta Bahr (Qualität), Ute Becker (Fertigung), Uwe Dahle (Konstruktion), Andreas Langer (Fertigung) und Volker Wiedenbein (Personalwesen). Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Thomas Bertram (Fertigung), Brita Bruns (Finanzen), Ronald Krautheim (Fertigung), Holger Kühne (Qualität), Gerald Ruhnow (Fertigung), Rüdiger Schulze (Qualität) und Peter Wegener (Fertigung). Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Detlef Clausing (Fertigung), Ingo Kaye (Fertigung), Michael Müller (Fertigung) und Heidi Willgeroth (Sekratärin Marketing). Schmiedag GmbH Werk Hagen Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Emin Ari (Endfertigung) und Dieter Henkes (Werkzeugbau)

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Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Ellen Brandt (Verkauf). Wildauer Kurbelwelle Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Hubert Zalter (Qualitätsprüfer) Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Peter Borowski (Schmierlochbohrer), Harry Boy (Qualitätsprüfer) und Klaus-Peter Witt (Schlosser Instandhaltung). Ihr 30-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Manfred Fahrendholz (Schmierlochbohrer), Siegfried Holst (Fertigdreher), Ulrich Höwler (Schmierlochbohrer), Jörg Hunger (Leiter Qualitätssicherung Bereich Schmiede), Lutz Konetzky (Elektriker/Reparaturschlosser/Vorarbeiter), Siegbert Petrow (Drehfräser Fertigbearbeitung mit Schichtverantwortung), Bernhard Stutzki (Meister Zuschnitt/Adjustage/Versand) und Jörg Ziehe (Qualitätsprüfer). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Andreas Acker (Schlosser/Taumler), Detlef Driebusch (Drehfräser Fertigbearbeitung), Detlef Kilian (CNCDreher/Flanschdreher), Andreas Mäkel (Mitarbeiter Materialeingang/Säger), Lutz Oede (Schmied), Harald Widera (Ofenwart), Peter Winter (Drehfräser Vorbearbeitung) und Monika Peltre (Disponent von Werkzeuge u. Messmitteln). Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Dirk Kämke (Glüher mit Schichtverantwortung) und Thomas Senst (Meister der Kurbelwellenfertigung). Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Rene Bengsch (Dreher), Mario Gallaus (Kranfahrer/Transportarbeiter) und Karin Hornung (Sachbearbeiterin).

Unternehmensbereich

GUSS

Walter Hundhausen GmbH · AEK InterForm GmbH Werk Herzberg · AEK InterForm GmbH Werk Zorge · AEK InterForm GmbH Werk Gevelsberg · BALO-MOTORTEX GmbH · Pleissner GmbH

Neues Kernfertigungszentrum in Betrieb genommen

Qualitativer Quantensprung Hundhausen ––––––––––––––––––

sie über das Schlichtebecken und taucht sie ein.

F

ast 3 Mio. DM hat die Walter Hundhausen GmbH investiert, um ein neues Kernfertigungszentrum einzurichten. Es gilt als modernste Anlage seiner Art und ist seit Anfang August in der Erprobungsphase. Für Hundhausen kommt die Investition einem Quantensprung in der Herstellung von Coldbox-Kernen gleich. Denn die 4-Stationen-Kernschießmaschine ersetzt sieben herkömmliche Kernschießmaschinen mit einem Schießvolumen von 16 bis 25 Litern.

N

Gesamtanlage mit Schlichteaufbereitung, Sandmischeranlage (obere Bühne) sowie Beladestationen und Roboter

D Schlichtebecken und Beladebucht mit Regalen, Knickarmroboter im Hintergrund

Die neue Anlage kommt Kundenanforderungen, Qualitätsaspekten und Produktivitätsgesichtspunkten gleichermaßen entgegen und eröffnet neue Möglichkeiten für die Auftragsentwicklung bei Hinterachs-Getriebegehäusen. Die höchst flexible und variable Robotertechnik gestattet es, auch Kerne unterschiedlicher Größe und im Wechsel – bei entsprechender Maschinenausrüstung – auch unterschiedlicher Art herzustellen.

• • • • • •

richtungen und Kernsandmischer mit einer Mischleistung bis 7200 kg pro Stunde Begasungs- und Spülstation Linearmanipulator (Entnahmegerät) 4-Takt-Drehtisch zur Kontrolle und – falls nötig – zum Nachbearbeiten der Kerne Knickarmroboter Schlichtebecken einschließlich automatischer Schlichteaufbereitungsstation Zwei Beladestationen für je zwei Regale, wobei pro Regal 40 Kerne aufgenommen werden Durchlauf-Trockenofen mit Kettenförderer.

Die Bestandteile des Kernfertigungszentrums sind:



• 4-Stationen-Kernschießmaschine für vertikal geteilte Kernkästen mit einem Schießvolumen von 20 Litern • dazugehörige – über der Kernschießmaschine positionierte – Kernsandaufbereitung mit 3-zelligem Sandsilo, Kernsanderhitzer mit Wiegevorrichtung, 2 Additivdosierungen, Bindemitteldosierungs-Ein-

Die Kernschießmaschine arbeitet in vier Schritten, wobei im ersten Schritt die Kerne geschossen, im zweiten die Kerne begast, im dritten die Kerne gespült und im vierten die Kerne vom Linearmanipulator entnommen werden. Auf diese Weise werden in 20 Sekunden zwei Kerne produziert.

er Linearmanipulator setzt die beiden Kerne auf einem Drehtisch ab, wo sie vier Stationen durchlaufen. Jede Station ist mit einer drehbaren Aufnahmevorrichtung mit je zwei Aufnahmedornen bestückt. Der Abstand der Dorne wird mit einem Pneumatikzylinder so verändert, dass die Kerne im Transportregal – wo sie letztlich abgelegt werden – optimal zu liegen kommen.

Der Drehtisch taktet jeweils um 90° in der Weise, dass die erste Station die Kerne vom Linearmanipulator übernimmt und den Abstand der beiden Kerne für die Regalbelegung optimiert. In der zweiten und dritten Station können die Kerne manuell kontrolliert und bei Bedarf nachgearbeitet werden. In der vierten übernimmt der mit Spreizdorn ausgestattete Knickarmroboter die beiden Kerne, schwenkt

ach kurzer Verharrungszeit über dem Schlichtebecken legt er sie in eines der beiden speziell konzipierten Regale, die jeweils bis zu 40 Kerne aufnehmen können und übereinander in der Beladestation liegen. Ist ein Regal belegt, macht eine sich automatisch öffnende Hubtür das Regal für den Staplerfahrer frei (während das leere Regal wieder für den Roboter zugänglich wird). Mit der Hubameise kommen die Regale bzw. Kerne dann in den Durchlaufofen, wo sie nach vorgewählter Taktzeit trocknen. Danach geht es zur Formanlage. Eine technische Besonderheit der Anlage ist es, dass vier verschiedene Kerne gleichzeitig hergestellt werden können. Für die Kontrolle und die Putzarbeiten, die eventuell anfallen, sind schwerbehinderte Mitarbeiter zuständig. Ihre Arbeitsplätze wurden mit finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbandes und der Fürsorgestelle Unna behindertengerecht ausgestattet.

D

ie neue Anlage, die ihresgleichen sucht, wäre ohne die Leitung der Kernmacherei und der Technischen Planung nicht denkbar gewesen. Sie haben nicht nur intensive Vorarbeiten geleistet, sondern waren auch ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, das Konzept zu verbessern. Paul-Günther Mayer

Paul-Günther Mayer (Leiter Technische Planung) und Markus Göbel (Leiter Kernmacherei) bei der Inspektion der Anlage

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Unternehmensbereich

GUSS

Rentnertreffen in Werdohl

Absauganlage

Alle Jahre wieder

Präventiv Gesundheit schützen

Aufmerksam verfolgten die Ehemaligen die Ausführungen von Reiner Alexius.

Hundhausen · Es ist schon Tradition, dass man die Rentner des ehemaligen Werkes Werdohl alle Jahre wieder einlädt, um sie über den aktuellen Stand bei der Walter Hundhausen GmbH zu informieren. Diesmal hatten Geschäftsführung und Betriebsrat ins Haus Werdohl geladen. Die Einschätzung, die der Betriebsratsvorsitzende Reiner Alexius geben konnte, war mehr als erfreulich: „Seit der Verselbständigung von Walter Hundhausen geht es echt

aufwärts.“ Die Fakten, die er dann den Ehemaligen im Einzelnen präsentierte, sprechen in der Tat für sich: Die Beschäftigung ist zufriedenstellend, das Ergebnis leicht positiv und die Belegschaft um rund 100 Mitarbeiter angewachsen. Außerdem werden in Schwerte in diesem Jahr rund 10 Mio. DM investiert. „Ich bin sicher“, so Reiner Alexius, „dass alle die Chance nutzen, den Standort zu festigen und die Arbeitsplätze abzusichern.“ Reiner Alexius

AEK Zorge · Vorbeugender Gesundheitsschutz wird bei der AEK Interform GmbH Werk Zorge konsequent umgesetzt. Weiteres Beispiel dafür ist die Installation einer zentralen Absauganlage im Bereich Modellbau/Tischlerei. Die bisherige punktuelle Absaugung erwies sich als untauglich, die Staubbelastung entscheidend zu verringern und gefährdete dadurch die Gesundheit der Mitarbeiter. Betroffen war Wolfgang Uhe, dessen Atembeschwerden ständig zunahmen. Auch eine persönliche Atemschutzmaske konnte keine Abhilfe schaffen. Nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten, dem Betriebsarzt Dr. Klaus Niemann, der Abteilungsleitung Modellbau, der Arbeitssicherheitsfachkraft, der Schwerbehindertenvertretung und dem Betriebsrat wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, den Gesundheitsschutz zu optimieren. Die größte Chance auf Erfolg versprach eine zentrale Absauganlage, die auf die speziellen Bedürfnisse des Modellbaus zugeschnitten wurde. Im Rahmen eines Projektes zur Gestaltung von Arbeitsplätzen für Behinderte wurde die Maß-

Mit der neuen Absaugung ausgerüstete Arbeitsplätze im Modellbau

nahme vom Integrationsamt Hildesheim positiv bewertet und mit 90 % der Gesamtkosten gefördert. Dadurch konnte Wolfgang Uhe in seinem gewohnten Arbeitsumfeld verbleiben. Für die Installation der Anlage sorgten die H.J. Helbig GmbH (Absauganlagen), Elektro-Schme-

ling (Industrieservice) sowie Betriebsmaurer und Energieanlagen-Elektroniker der AEK InterForm Zorge. Noch ist der Lärmpegel der neuen Anlage nicht zufriedenstellend. Der Einbau einer elektronischen Steuerung wird aber auch dieses Problem aus der Welt schaffen. Günter Störmer

Investitionen

Nur wer technisch mithalten kann, bleibt konkurrenzfähig

Für die rationelle Bearbeitung von Rohgussteilen (insbesondere Abgaskrümmer) sorgt eine neue vollautomatische Stanzentgratlinie, die seit Juli bei der AEK InterForm (Werk Gevelsberg) in Betrieb ist. Die Teile werden über ein Staufördersystem dem Bestück- und Entnahmeroboter zugeführt und anschließend mit einer Presskraft von 1600 kN in einem Doppelwerkzeug der Presse entgratet. Zeitgleich überprüft ein Computer, ob die Maße der Krümmer und die Durchgängigkeit der Krümmerkanäle den Vorgaben entsprechen, so dass die Gussteile direkt versandfertig sind. Die komplette Anlage wird von nur zwei Personen bedient – eine Arbeit, die schwerbehinderte Mitarbeiter übernehmen. Denn im Vergleich zum herkömmlichen Putzen entfallen manuelle Hebe- und Tragarbeiten. Lärm, Staub und Vibrationen sind ebenfalls deutlich reduziert. Die Einrichtung der Schwerbehinderten-Arbeitsplätze wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit 250.000 DM gefördert. Jörg Bartels

Pleissner · Es geht wieder bergauf: Etwa ein Jahr nach der Übernahme durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH stehen bei der Pleissner GmbH in Elze Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 8 Mio. DM an – ein erfreulicher Anlass für die Geschäftsführung, vor Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der Georgsmarienhütte Holding GmbH eine erste Bilanz zu ziehen. Auch Dr. Birgit Grote, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, war der Einladung von IG Metall-Chef Henry Kirch gefolgt, um sich von dem Unternehmen, das im vergangenen Jahr nur knapp der Schließung entkommen war, ein Bild zu machen. In einem einführenden Gespräch lobte Kirch die hervorragende Zusammenarbeit aller Mitarbeiter, ohne die diese Sanierung nicht so schnell vorangekommen wäre. Geschäftsführer Dr. Hans Schmidt-Horix sowie Dietrich Krönecke, Hauptgeschäftsführer im Verband der Metallindustriellen in Niedersachsen, bekräftigten das sehr gute Engagement und Miteinander der 156 Mitarbeiter, von denen derzeit fünf

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eine Ausbildung zum Gießereimechaniker beziehungsweise Handformer absolvieren. Während eines Betriebsrundganges erläuterte Schmidt-Horix die vorgesehenen Investitionen für das laufende Jahr. Der Löwenanteil des Geldes wird dabei in den neuen Schmelzbetrieb investiert, denn er entspreche nicht mehr dem Standard, den er benötige, um auf dem HighTech-Markt erfolgreich zu sein. Dabei wird der Kupolofen durch einen Elektroofen ersetzt. Die Energie zum Schmelzen des Roheisens wird dann nicht mehr durch Koks, sondern durch Strom erzeugt. Diese Umstellung soll reibungslos und ohne Produktionsverlust über die Bühne gehen. Wie Geschäftsführer Josef Ramthun erläuterte, bringt der Elektroofen erhebliche Vorteile mit sich. So wird die Staubbelastung für die Mitarbeiter wesentlich geringer werden. Außerdem können chemische Zusammensetzungen und Temperaturen besser auf das jeweilige Produkt eingestellt werden. „Wir erreichen dadurch eine wesentlich höhere Flexibilität bei der Reihenfolge der Werkstoffe“, so

Ramthun. Dadurch sei es auch möglich, neue Werkstoffe in die Produktpalette mit aufzunehmen, zum Beispiel im höheren Temperaturbereich. Und: „Durch den Elektroofen erreichen wir eine höhere Prozesssicherheit, da eine deutlich höhere Produktion von Flüssigeisen möglich ist“, ergänzte Schmidt-Horix. Zusätzlich werden auf dem Gelände der Pleissner GmbH zwei neue Hallen entstehen. Der Bereich der Handformerei wird um rund 1200 Quadratmeter erweitert. Da in Elze zukünftig ein größerer Produktionsfluss anfällt, sei es erforderlich, entsprechenden Platz zu schaffen. „Wir erreichen dadurch eine geordnete Logistik“, so Ramthun. Durch diese Maßnahme sei es auch möglich, die Lieferzeiten zu verkürzen, die in der Vergangenheit einfach zu lang waren. Ebenfalls eine Größe von etwa 1000 Quadratmetern ist für die neue Leichtbauhalle vorgesehen. Hier werden zukünftig die Modelle aus der Handformerei gelagert – eine Maßnahme, die den Modellhaushalt optimieren wird. Quelle: „Alfelder Zeitung“ und „Leine Deister Zeitung“

Unternehmensbereich

GUSS

Exportanteil kontinuierlich gesteigert

AZUBI-ECKE

Vor allem „Basaris“ tragen zur Umsatzsteigerung bei

Acht neue Auszubildende konnte die Walter Hundhausen am 20. August begrüßen. Von links: René Helbing (Industriemechaniker), Felix Lachnitt (Industriekaufmann), Oliver Hudek (Energieelektroniker), Sebastian Voß (Modellbaumechaniker), Nadine Schwich (Praktikantin Maschinenbau), Mounir El Aifi (Industriemechaniker), Nils Böttcher (Modellbaumechaniker) und Bastian Steffen (Energieelektroniker). Damit hat Walter Hundhausen insgesamt 24 Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis. rw

…kurz notiert Sonderaktion Verkaufsleiter Reiner Bartkowiak, BALO-MOTORTEX (2. von rechts) im Rahmen einer Verkaufsreise bei einem Kunden in Kuwait

BALO · Zum ersten Mal hatten im Jahre 2000 die Ausfuhren der BALO-MOTORTEX GmbH die 50-%-Marke überschritten. Im 1. Halbjahr diesen Jahres stiegen sie auf 58,2 %. Der Zuwachs wurde hauptsächlich mit den Märkten im Iran, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Japan erzielt. Weltweit versorgt BALO derzeit 51 Länder mit Artikeln aus dem Ersatzteilprogramm. Bei so vielen unterschiedlichen Bestimmungsländern erstaunt es nicht, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Exportabteilung einiges abverlangt wird. Denn sie müssen darüber auf dem Laufenden bleiben, was sich in den zahlreichen Ausfuhrbestimmungen der Bundesrepublik Deutschland und den Importgesetzen der einzelnen Märkte ändert. Export bedeutet auch „Papierkrieg“. Ob für die Zollbehörden in den Verladehäfen Hamburg und Bremen oder in den ausländischen Bestimmungshäfen: Der Zeitaufwand, die Papiere für den logistischen Ablauf zu erstellen, ist erheblich höher als bei einem Inlands- oder EG-Geschäft – nicht zu vergessen das Bankeninkasso, um die pünktliche Zahlung aus dem Ausland zu gewährleisten. Der Export-Aufschwung zeichnete sich bereits im September 2000 bei der „Automechanika“ in Frankfurt ab, auf der BALO mit einem eigenen Messestand vertreten war. Er wurde verstärkt von Interessenten aus dem Privatsektor der Autoteilehändler aus dem Iran frequentiert.

Auslöser der zahlreichen Anfragen war die Entscheidung der iranischen Regierung, die Kompetenzen der halbstaatlichen Importgesellschaften zu beschneiden, um den privaten Handel zu fördern. Sofort sahen die „Basaris“ – Bezeichnung unter Exporteuren für die privaten iranischen Importeure – eine Chance, ihr Geschäft wieder neu aufzubauen, das sie nach der Revolution an die halbstaatlichen Importgesellschaften verloren hatten. Der iranische Staat stellte zu einem fairen Wechselkurs Devisen zur Verfügung, so dass der Privatsektor ohne Probleme Akkreditive eröffnen konnte. Noch im November 2000 besuchte der BALO-Verkaufsleiter Reiner Bartkowiak insgesamt 15 Importeure in Teheran. Vor Ort ist es ihm gelungen, ein gutes Stück vom „Kuchen Ersatzteilgeschäft“ abzuschneiden. So ist der Export Richtung Teheran in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem 1. Halbjahr 2000 um 158 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg auch der Export in die Vereinigten Arabischen Emirate. Dieser Zuwachs um 56 % ist ebenfalls den liberalisierten Einfuhrbestimmungen der Islamischen Republik Iran zuzuschreiben. Denn die meisten iranischen Importeure haben in Dubai Einkaufsbüros eröffnet und leiten die Waren via Dubai über die Freihandelszone „Jebel Ali“ nach Teheran – ein Weg, der die Zollkosten erheblich senkt. Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung auf dem japanischen

Markt. Hier wurde im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr eine Zuwachsrate von 21 % erzielt. Japan ist nach den USA der wichtigste Bremsscheibenmarkt der BALO-MOTORTEX. In Zahlen: In den USA und in Japan wurden dieses Jahr in den ersten sechs Monaten mehr als 110.000 Bremsscheiben abgesetzt, was einem Umsatz von 3,5 Mio. DM entspricht. Bleibt zu erwähnen, dass auch der USAMarkt gegenüber dem Vorjahr um 15 % zugelegt hat. Ein Hauptmarkt allerdings stagniert: die Türkei. Geschüttelt von einer tiefen Rezession, deren Ende noch nicht abzusehen ist, konnte gerade noch der Umsatz der ersten 6 Monate des Jahres 2000 erreicht werden. Zudem hat sich durch die angespannte Wirtschaftslage die Zahlungsmoral der türkischen Kunden verschlechtert. Ein Rückgang der Exporte in die Türkei für das 2. Halbjahr 2001 ist wahrscheinlich. Wenn man einem Umfrageergebnis des Deutschen Industrieund Handelskammertages Glauben schenken darf, bleibt trotz Abkühlung der Weltwirtschaft der deutsche Export auch 2001 eine Stütze der Konjunktur. Man rechnet gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg der Ausfuhren von 7 %. Die Schwäche des Euro wirkt sich nach wie vor positiv auf den deutschen Export auf. So ist zu erwarten, dass zum Jahresende der Exportanteil der BALO-MOTORTEX die 60-%-Marke überschreiten wird. Reiner Bartkowiak

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Betriebliches Vorschlagswesen. Nicht immer sprudeln die Ideen für Verbesserungen im betrieblichen Alltag ohne Unterlaß. Aber bekannt ist auch, daß die Potenziale eines jeden Einzelnen und in der Gesamtheit der Belegschaft eine unerschöpfliche Quelle für Ideenreichtum und Kreativität sind. Deshalb startete die Walter Hundhausen eine Sonderaktion im Rahmen des Betrieblichen Vorschlagswesens mit attraktiven Sonderpreisen unter dem Motto „Sauberkeit und Ordnung“, die bis Ende des Jahres ausgeschrieben ist.

PERSONALIA Nach über 30 Jahren

Firmenzugehörigkeit schied der Technische Geschäftsführer Klaus Sänger im April mit Erreichen des 60. Lebensjahres aus dem Unternehmen aus. Im Mai wurde Heinz Wiebelhaus zum weiteren Geschäftsführer bestellt. rw

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir, die Geschäftsführung und Betriebsräte der Unternehmen innerhalb der Guss-Gruppe, möchten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihr Betriebsjubiläum feiern, herzlich gratulieren. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Berufsweg, beste Gesundheit und auch im Privaten alles Gute. Walter Hundhausen Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Udo Schnell (Formerei). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Mehmet Aydin (Endfertigung), Zihni Aykac (Trennband), Gerald Beele (Modellbau), Frank Braune (Modellbau), Ramazan Bulut (Glüherei), Sami Ceyhan (Kernmacherei), Abdullah Demir (Endfertigung), Klaus Doert (Formerei), Michael Ries (Instandhaltung), Arslan Uenal (Endfertigung) und Klaus-Peter Voeller (Fabrikationsvorbereitung). AEK InterForm Werk Zorge Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Cevat Ak (Putzerei), Lothar Arnhold (Kernmacherei), Uwe Helbing (Putzerei), Salim Kabaci (Formanlage), Raffaele Marciano (Putzerei), Erika Millnitz (Kernmacherei), Dursun Oezer (Putzerei), Christian Rewers (Putzerei), Hans-Jürgen Rewers (Werkdienst) und Hubertus Wolf (Kernmacherei).

Unternehmensbereiche · IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH · Kranbau Köthen GmbH · ASL Aircraft Service Lemwerder GmbH

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

· Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH · Adolf Ellermann GmbH · Eberhard Metalle und Recycling GmbH · Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

Schwertransport nach Wesseling

54 Meter Stahl am Stück IAG ––––––––––––––––––––––––––

cherheit und Sperrungen von Straßen und Kreuzungen kümmerten.

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ie ist 54 m lang, „gespickt“ mit über 50 Stutzen in unterschiedlichsten Abmessungen, hat einen Innendurchmesser von 4 m und wiegt etwa 90 Tonnen: die längste Kolonne, die bisher in den Hallen der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH gefertigt wurde. Allein 16 Schüsse für den Mantel und zwei Schüsse für die Standzarge waren erforderlich, um den Koloss herzustellen. Kunde ist die Basell Polyolefine GmbH in Wesseling bei Köln. Dort soll die Destillationskolonne hochreines Ethylen erzeugen. Es dient als Grundstoff zur Herstellung von Polyethylen, einem Kunststoff, mit dem Verpackungsfolien, Kraftfahrzeugtanks und Rohre produziert werden.

D Ganz behutsam legen die zwei Krane die 90 Tonnen auf die Stahlböcke.

mehrere Ampelanlagen zeitweise umzulegen. Sogar ein Buswartehäuschen in Ladbergen musste Platz machen.

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er Schiff ging es dann weiter zum Industriehafen Godorf. Dort hievten im frühen Morgengrauen zwei große Krane die Kolonne auf ein zweites Transportfahrzeug. Mit ihm sollte der schwierigste Abschnitt der Reise bewältigt werden. Punkt 20.00 Uhr fiel der Startschuss in Richtung Wesseling – zusammen mit einem riesigen Aufgebot von Polizei mit Autos und Motorrädern, die sich um die Verkehrssi-

W

eil die Kolonne einteilig ausgeliefert werden musste, war die Gesamtlänge des Transportes selbst für alte Hasen beeindruckend: 84 m. Und wie bei vielen IAGSchwertransporten ging die Reise zunächst nach Ladbergen zum Kanalhafen. Nach sieben Stunden war die 45 km lange Strecke bewältigt – natürlich nicht, ohne unterwegs

Kritischer Punkt: Schafft der 84 m lange Transport-Koloss den 90-Grad-Dreh über die Eisenbahnbrücke?

ie zwei schwierigsten Hindernisse wurden noch am selben Abend genommen: eine Eisenbahnbrücke (auf ihr musste der Tross um fast 90º einlenken) und ein Nadelöhr: die Durchquerung einer Siedlung mitten in Godorf. Dort war vor zwei Jahren ein Schwertransport stecken geblieben. Kein Wunder, dass die Anwohner, die ihre PKWs weggefahren hatten, gespannt und neugierig beobachteten, ob es diesmal gut ging. Und es ging gut – obwohl an beiden Seiten des Transports stellenweise nur wenige Zentimeter Rangierluft waren.

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m Mitternacht endlich war der Spuk vorbei: der Schwertransport fuhr durch das Werktor 5 auf das Werksgelände der Firma Basell, wo der Koloss am anderen Morgen von zwei Kranen auf große Stahlböcke gelegt wurde. Dort wartet er jetzt darauf, „dressiert“ (Fachausdruck für: bestückt) zu werden – mit Einbauten, Bühnen, Leitern und einer Kälteisolierung (–104º C). Im Oktober soll er in der Ethylenanlage 6 gs aufgestellt werden.

Laufring-Reparatur

Schnelle und präzise Arbeit hielt Ausfallzeit in Grenzen IAG · Jedes Jahr legen Zementwerke eine Stillstandszeit ein, um ihre Anlagen zu inspizieren bzw. Teile der Anlagen zu reparieren oder zu erneuern. Ein westfälisches Zementwerk nutzte die Zeit, von der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH den Laufring eines Laufringschusses mechanisch bearbeiten zu lassen. Ein 600-t-Kran war nötig, um den Ring aus dem Drehrohrofen zu ziehen und vorsichtig abzulegen – mit einem Durchmesser von 6.780 mm und einem Gewicht von 155.000 kg keine leichte Aufgabe. Zwölf Monteure der IAG mussten ebenfalls kräftig Hand anlegen. Dabei war schnelles und präzises Arbeiten gefordert, um für den Kunden die Ausfallzeit zu minimieren, die sich aus dem Stillstand der Anlage ergab. Der Ring wurde vor Ort vom Laufringschuss getrennt und anschließend zur mechanischen Bearbeitung transportiert. Dort

Mit einem 600-t-Kran wurde der Laufring vorsichtig aus dem Drehrohrofen gezogen und abgelegt. Er hat einen Durchmesser von fast 7 m und ein Gewicht von 155.000 kg.

erhielt er einen neuen Laufringschuss aufgepasst, bevor er wieder in den Drehrohrofen eingeführt und verschweißt werden konnte. Eine abschließende

Rundlaufprüfung bestätigte den IAG-Mitarbeitern, dass die Reparatur erfolgreich durchgeführt worden war. Friedrich Kohmäscher/gs

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In rekordverdächtigen knapp vier Monaten hat die IAG drei Entschwefelungsreaktoren neuester Technik für eine süddeutsche Raffinerie gefertigt. Bei dem eng terminierten Auftrag drohte eine beträchtliche Pönale. Dank freiwillig eingelegtem 3-Schicht-Betrieb und Wochenend-Schichten wurde der Termin sogar unterschritten. Geschäftsführer Jürgen Abromeit: „Unsere Mitarbeiter haben sich zu über 100 Prozent ins Zeug gelegt. Dafür gebührt Ihnen ein großes Dankeschön.“ Lohn des Engagements: Die IAG erhielt den Auftrag für drei weitere Entschwefelungsreaktoren. Die Anlagen sind für die Entschwefelung von Kraftstoffen bestimmt, haben einen Innendurchmesser von 3 m mit Wanddicken von 35 und 40 mm, eine Höhe über alles von etwa 13,6 m und ein Gewicht von annähernd 50.000 kg. Gefertigt wurden sie aus schweißgeeignetem Feinkornbaustahl P 460 NH nach DIN/EN 10028 (Teil 3) – ein Werkstoff mit sehr hoher Streckgrenze, der eine besonders sorgfältige Verarbeitung abverlangt. Antonius Schönhoff 25

Unternehmensbereiche

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

Luxusliner Aida II

Erstmals Seeluft geschnuppert IAG · Ein Hauch von internationalem Flair, Urlaub, Meer und Abenteuer wehte durch die Abteilung „Sonderkonstruktionen“. Denn erstmals waren die Mitarbeiter der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH für den Schiffsbau tätig. Der erste Auftrag betraf den 202 m langen und 28,10 m breiten Luxusliner Aida II. Das „Traumschiff“ benötigte sogenannte Wellenrohre – eine Führungskonstruktion für die Antriebswellen, mit denen die Schiffsschrauben verbunden sind. Die Gusskonstruktion aus dem Werkstoff GS 20 Mn 5 wurde bei der Edelstahl Gröditz GmbH gefertigt und bei der IAG zusammengeschweißt. Sie besteht aus einer Rohrdurchführung, von der aus zwei Schenkel abgehen, die unter dem Heck angeschweißt werden. Die Rohrdurchführung hat einen Durchmesser von 1.100mm und eine Länge von 2.000 mm. Die Schenkel sind jeweils von Mitte Nabe bis Spantenaußenkante 5.500 mm lang. Spantenabstand: 7.000 mm. Die Länge der 240 mm dicken Schweißverbindung beträgt 1.200 mm.

Als zweites wurde ein etwa 10.000 kg schwerer Antriebsschaft für ein Fährschiff gefertigt. Er verbindet Elektro-Antriebsmotor und Rollen-Drehverbindung. Zwei jeweils etwa 950 kg schwere Flossen – sie werden seitlich am Antriebsmotor angeflanscht – gehörten ebenfalls zum Auftrag. Die IAG baute sie in rechtsdrehender und linksdrehender Ausführung. Die Flossen stabilisieren den Antrieb und die Wasserflussleitung zwischen Vorder- und Hinterantriebspropeller. Josef Große-Hartlage/gs

Oben: Klaus-Dieter Kirchhoff, offizieller Abnehmer vom Germanischen Lloydt, und IAG-Prüffachmann Helmut Rebstock beim Untersuchen der Schweißnähte.

Für ein Fährschiff gefertigt: Schaft und zwei jeweils etwa 950 kg schwere Flossen.

unten: Der Luxusliner Aida II macht auch „auf dem Papier“ eine gute Figur.

Festdach-Tanks

AZUBI-ECKE

Aufgabe für Fachbetrieb

Die neuen Auszubildenden sind da IAG · Sechs junge Männer sind bei der IAG Industrie-AnlagenBau Georgsmarienhütte GmbH seit August auf dem Weg zum Anlagenmechaniker (Fachrichtung Apparatetechnik). In Empfang genommen und begrüßt hatten sie Geschäftsführer Jürgen Abromeit, Personalleiter Edgar Vette, Betriebsratsvorsitzender Dieter Schumann und ihr Ausbilder Erwin Denker. Am ersten Arbeitstag wurden die Azubis mit Arbeitsanzügen und -schuhen eingedeckt, nah-

men an einer Werksbesichtigung teil und erfuhren von Erwin Denker, was sie alles im Laufe ihrer Ausbildung bis hin zur Zwischen- und Abschlussprüfung erwartet. Mit der 6-köpfigen Verstärkung ist die Schar der Auszubildenden auf 23 Jungen (davon ein Technischer Zeichner) gestiegen. Sechs davon werden Anfang 2002 ihre Abschlussprüfung vor der IHK Industrieund Handelskammer ablegen. gs

Erste Ausbildungshürde problemlos gemeistert. Zum Gruppenbild haben von links nach rechts Platz genommen: Sven Kinzel, Frank Böhme, Hendrik Weihe und Mathias Jesse. „Standhaft“ geblieben sind Christian Bathelt, Daniel Hertling und René Felgenträger. Nicht auf dem Foto: Andreas Müller, Jeanette Metzner, Karina Gerber.

Erfolgreiche Zwischenprüfung

Freuen sich gemeinsam mit Ausbilder Erwin Denker (2. von links) auf Ihre Ausbildung: Eduard Rein, Falco Philipps Mike Pieper, Sylwester Lach, Ozgür Adar und Pascal Schulz.

Kranbau Köthen · Die Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres der Kranbau Köthen GmbH haben die erste Hürde ihrer 3-jährigen Berufsausbildung, die Zwischenprüfung, erfolgreich genommen. In gemütlicher Runde mit Geschäftsführung, Betriebsrat und ihren Ausbildern wurden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet. Fazit: Alle haben sich tapfer geschlagen. Neun Azubis liegen mit ihren Prüfungsergebnissen im bzw. über dem IHK-Durchschnitt. Für besonders gute Prüfungsleistungen

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bekamen Christian Bathelt, Andreas Müller und Jeannette Metzner einen Buchscheck überreicht. Die angehenden Konstruktionsmechaniker (fünf Azubis), Zerspanungsmechaniker (zwei Azubis), technischen Zeichner (zwei Azubis) und eine Industriekauffrau können jetzt schon wesentlich gefasster der vorläufig letzten Herausforderung entgegen sehen: der Abschlussprüfung. Bis dahin wollen sie das bisher erreichte Niveau zumindest halten und wo möglich sogar verbessern. Annegret Schmidt

Die Festdach-Tanks stehen bereits in Wessling.

IAG · Dank vorliegender Bauartzulassung konnte die IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH zwei FestdachTanke für die DEA in Wesseling bei Köln fertigen. Jeder Tank hat ein Fassungsvolumen von 8.700 cbm und ist mit Auffangtasse und Doppelboden ausgerüstet, so wie es das Bundesgesetzblatt des Wasserhaushaltsgesetzes für die Lagerung von wassergefährdeten und brennbaren Flüssigkeiten vorschreibt. Das Gesetz will Umwelt und Natur vor gefährlichen Flüssigkeiten schützen, falls es zu einer Havarie des Lagerbehälters kommt. Als zugelassener Fachbetrieb ist die IAG berechtigt, solche Bauwerke herzustellen und zu überwachen. Antonius Unland

Unternehmensbereiche

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

Weitere Investition planmäßig realisiert

Stromversorgung auf eigene Beine gestellt Kranbau Köthen · Wie im Rahmen der Investitionsplanung vorgesehen, ging bei der Kranbau Köthen GmbH Ende Juli eine neue Transformatorenstation in Betrieb. Sie ersetzt die alte Übergabestation außerhalb des Werksgeländes und die alte Transformatorenstation in der Fertigungshalle des Unternehmens. Beide Stationen entsprachen nicht mehr den geforderten Sicherheitsstandards. Zudem waren sie störanfällig und nach dem Wegfall mehrerer Stromverbraucher mit ihrer Gesamtleistung von bis zu 4.000 kW um

ein Vielfaches überdimensioniert. Die neue Station ist mit Mittelund Niederspannungs-Schaltanlagen, Kondensatorenanlagen und Öltransformatoren bestückt. Da sie komplett vorgerüstet war, konnte sie an einem einzigen Tag aufgestellt werden. Anschließend verlegte man 39 Kabel mit Querschnitten bis zu 240 mm2. Um den Aufwand zu minimieren, wurde ein vorhandenes Mittelspannungs-Kabel in die neue Station verschwenkt. Jetzt kann aus zwei Richtungen Strom eingespeist werden. Sollte ein Kabel ausfallen, übernimmt

das zweite Kabel die Stromzufuhr. Auch der geplante Spannungswechsel im Versorgungsnetz ist unproblematisch: Die Station läßt sich schnell von 15.000 V auf 20.000 V umschalten. Das Konzept für die neue Stromversorgung hatten die Kranbau-Mitarbeiter Wolfgang Kürbitz und Rainer Lorenz zusammen mit Winfried Bittner entwickelt, dem Leiter des örtlichen Netzbetreibers. Fertigungsleiter Walter Radtke wurde hinzugezogen, um mit den Elektrobaufirmen die Ausrüstung der Station zu besprechen. Mit der Inbetriebnahme der Transformatorenstation hat Köthen nun endgültig die Energieund Wasserversorgung von der

Gesamtversorgung des Altunternehmens abgekoppelt und auf eigene Beine gestellt. Rainer Lorenz

Der L eit von d er Werkser h er ord nungs altung Wo gemäß lf en Ver gang Kürbit legung z der Ele überzeugt s ich ktroka bel.

von oben: Blitzblank präsentiert sich der Innenraum der neuen Transformatorenstation. Sofort nach der Anlieferung wurde die Transformatorenstation mit einem Schwerlastfahrzeug in die vorbereitete Baugrube gesenkt. Das Montagepersonal der Elektrobaufirma beginnt mit Montagearbeiten an den Transformatoren.

Werbung für den Maschinen- und Anlagenbau

Akademischem Nachwuchs Appetit gemacht Kranbau Köthen · Ende des vergangenen Studiensemesters nutzte die Kranbau Köthen GmbH die Gelegenheit, sich auf mehreren Veranstaltungen an Universitäten und Hochschulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt vorzustellen. Ziel war, bestehende Kontakte mit den Hochschulen zu vertiefen, in eigener Sache zu werben und sich Studienbewerbern und Studenten zu präsentieren. Gleichzeitig wollte man junge Diplom-Ingenieure davon überzeugen, dass Kranbau Köthen eine gute berufliche Perspektive zu bieten hat. Erste Station war der „Tag der offenen Hochschultür“ der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Dort hatten die Köthener Kranbauer ihren Informationsstand in der technischen Versuchshalle des Instituts für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau und Logistik aufgebaut. An einem PC-Terminal konnten Interessentinnen und Interessenten per Mausklick umfangreiches Informationsmate-

„Tag der offenen Hochschultür“ an der Universität Magdeburg. Für den Stand der Kranbau Köthen GmbH interessierte sich auch Prof. Dr. Friedrich Krause, Leiter des Instituts für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau und Logistik (4. von links). KranbauMitarbeiter Rainer Lorenz (ganz rechts) erläuterte ihm das umfangreiche Leistungsspektrum des Unternehmens.

rial, Referenzfotos aktueller Krane und die Homepage des Unternehmens abrufen. Was allerdings Fragen zu Betriebs-

praktika, Diplom-Arbeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten anging, so musste in diesen Fällen Rainer Lorenz als Leiter des

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Informationsstandes Rede und Antwort stehen. Präsenz zeigten die Köthener Kranbauer auch auf der 9. Kranfachtagung, einer Veranstaltung, die jährlich von den fachlich zuständigen Instituten der Universitäten Dresden, Magdeburg und Dortmund durchgeführt wird. Sie fand in diesem Jahr in Dresden statt. Besonderes viele fachkundige Besucher interessierten sich für das Funktionsmodell eines 450t-Gießkranes, das die Köthener als Highlight aufgebaut hatten. Andreas Kalz, Leiter des Bereiches Elektroprojektierung, hielt im Rahmen der Tagung einen Vortrag über „Qualitätsbewertungen von Kransteuerungen“. Und Peter Möbius, Reinhard Witzorke und Rainer Lorenz nutzten die Chance, zahlreiche neue Kontakte zu Tagungsteilnehmern zu knüpfen. Als gute Entscheidung erwies sich auch die Teilnahme am 1. Forschungsmarkt der Hochschule Magdeburg-Stendal. Deren Rektor, Prof. Dr. Andreas

Geiger, konnte nicht nur Vertreter von über 40 Unternehmen, sondern auch den Kultusminister von Sachsen-Anhalt, Dr. Gerd Harms, begrüßen. Nachdem die Fachbereiche ihre Forschungsund Dienstleistungsangebote präsentiert hatten, konnten die Köthener mit den Leitern und Mitarbeitern der Fachbereiche Kontakte knüpfen. Als besonders vielversprechend erwiesen sich Gespräche mit Prof. Dr. Uwe Winkelmann (Fachbereich Maschinenbau), Prof. Dr. Andreas Linke (Fachbereich Elektrotechnik) und Prof. Dr. Hans Schwarz (Fachbereich Fachübersetzen). Ausführlich wurden Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Im Herbst will man diese Gespräche in Köthen fortsetzen. Nur drei von zehn Absolventen bleiben derzeit „im Land“, um hier eine Stelle anzunehmen. Mit ihrem Engagement will Köthen dazu beigetragen, diesen Trend umzukehren. Rainer Lorenz

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ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING Landrat und Fachausschuss zu Gast

Unterstützung zugesagt Kranbau Köthen · Sie waren gerne der Einladung der Geschäftsführung gefolgt, um sich einmal vor Ort über die aktuelle Situation der Kranbau Köthen GmbH zu informieren: Landrat Ulf Schindler und der Fachausschuss für Bau, Wirtschaft und Verkehr des Landkreises Köthen. Sie wollten dabei nicht nur er-

arbeit mit der Hochschule Anhalt haben wir aktiviert. Schließlich brauchen wir für die nächsten Jahre dringend Berufsnachwuchs für Konstruktion und Vertrieb.“ Beim Werksrundgang konnten die Gäste einen Blick auf einen Coiltransportkran werfen, der an die Thyssen Krupp Stahl

PERSONALIA Schweren Herzens hat die Kranbau Köthen GmbH Ihren langjährigen Mitarbeiter Peter Kühne (Konstruktionsabteilung) in den Ruhestand verabschiedet. Nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch die Kollegen bedankten sich bei dem frisch gebackenen Ruheständler für die langjährige Zusammenarbeit und wünschten ihm für die Zukunft alles Gute. Bei der offiziellen Verabschiedung von rechts nach links: Geschäftsführer Uwe Reinecke, Peter Kühne und Chefkonstrukteur Peter Möbius, der im Auftrag seiner Kollegen einen „Abschiedsbrief“ verfasst hatte (siehe auch: „Lieber Jacko“). Rainer Lorenz

Lieber Jacko! Für Dich vollendet sich Deine berufliche Laufbahn in glücklicher Weise hier in Köthen, wo Du vor 38 Jahren und sechs Monaten im damaligen Förderanlagenbau als Statiker begonnen hast. Das war also 1963. Ein Jahr später wurde die Wehrpflicht eingeführt und im Gegensatz zu mir und vielen anderen Dich hat es gleich getroffen: Du wurdest als Statistiker (naheliegend für einen Statiker) für 18 Monate eingezogen. Herbert Liessem (Bildmitte) erläutert den Mitgliedern des Fachausschusses, welche Produktivitätssteigerung und Qualitätsverbesserung die neue Plasma-Brennschneid-Anlage beim Zuschnitt ermöglicht. Unter den interessierten Zuhörern waren auch Landrat Ulf Schindler (rechts), sein Stellvertreter Dieter Beneke (2. von rechts) und FachausschussVorsitzender Volker Täsche (links).

fahren, wie es um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Betrieben bzw. Institutionen des Landkreises bestellt ist. Ihr Interesse galt auch der Geschäftsentwicklung nach der erfolgreichen Privatisierung. Das Bild, das Geschäftsführer Herbert Liessem zur Einführung zeichnete, war durchweg positiv: „Durch die gute Auslastung konnten wir sogar eine Reihe von Aufträgen an Konstruktionsbüros und Zulieferfirmen vergeben. Auch die Zusammen-

AG Dortmund geht. Mit einer Länge von 34,2 m liegt er im „normalen“ Größenbereich der Köthener Kranbauer. Auf Neugierde stießen auch die PlasmaBrennschneid-Anlage und eine Ankantpresse, in die man kürzlich investiert hatte. Der Vorsitzende Volker Täsche versicherte zum Abschluss, dass der Ausschuss Kranbau Köthen dabei unterstützen wolle, die noch anstehenden großen Aufgaben zu verwirklichen. Rainer Lorenz

Danach und nach einer relativ kurzen Zeit in Schwedt kamst Du 1967 zum SKET Magdeburg wieder in den Kranbau und bist diesem Fach bis heute treu geblieben. Damals trafen wir, die wir ja seit dem gemeinsamen Studium befreundet waren, uns auch beruflich wieder. Im SKET warst Du bald als Gruppenleiter für alle metallurgischen Krane mit starrer Lastführung zuständig. Und seit 1994 haben wir unsere berufliche Heimat in Köthen gefunden. Auch das ist schon wieder acht Jahre her eine lange Zeit. Eine Zeit, die gut ausreicht, Dich richtig einschätzen zu können! Und um zu sagen: Köthen wird Dich vermissen! Damit meine ich nicht nur die Bahnhofsbäckerei (die jetzt sicher die Produktion drosseln wird), sondern auch wir, Jacko, werden Dich vermissen wegen Deiner fachlichen Kenntnisse; wegen Deiner Schnelligkeit beim Finden und Ausarbeiten von technischen Lösungen; wegen Deiner unkomplizierten und couragierten Entscheidungsfreudigkeit; vor allem aber, weil Du immer ein echter Kumpel im besten Sinne warst. Im Namen aller Kollegen wünsche ich Dir für die kommende neue Zeit „in Freiheit“ alles Gute, Gesundheit und viel Freude.

International Space Station

Baugruppe aus Lemwerder „All-seits“ für gut befunden ASL · Seit knapp 1000 Tagen umkreist die ISS (International Space Station) die Erde in 400 km Höhe. Mit ihrer Geschwindigkeit von 28.000 km pro Stunde schafft sie dabei täglich 16 Erdumrundungen. Die Raumstation wird noch kontinuierlich ausgebaut Es dauert noch einige Jahre, bis auch die letzten Module montiert sind – eine Aufgabe, an der auch die ASL Aircraft Service Lemwerder GmbH seit zwei Jahren mitwirkt. Denn das Unternehmen hatte sich gegen namhafte Konkurrenten durchgesetzt und den Auftrag erhalten, die Strukturbaugruppen für Nodes 2 (deutsch: Knoten 2) zu fertigen und zu montieren. Auftraggeber ist die OHB-SYSTEM, eine Entwicklungsfirma für Luft- und Raumfahrt. Nodes 2 ist ein Verbindungsmodul, an das später weitere Stationsteile montiert werden sollen: das kanadische, das japani-

ASL fertigt die Strukturbaugruppen für Nodes 2 der International Space Station.

sche und das deutsche Modul „Columbus“. Darüber hinaus wird es Geräte für wissenschaftliche Arbeiten und die technische Versorgung der Station aufnehmen. Auch das Space-Shuttle wird später im Zentrum dieses Moduls andocken. Von insgesamt zehn Baugruppen wurden bisher fünf ausgeliefert – und für gut befunden.

Denn OHB-SYSTEM und andere beteiligte Firmen wie ALENIA (Italienischer Luft- und Raumfahrtkonzern) und ESA (European Space Agency) bescheinigten den Modulen eine hohe Güte. Die restlichen Baugruppen sollen in ebenso guter Qualität bis Ende 2001 montiert werden. Nodes 2 besteht größtenteils aus komplizierten Frästeilen,

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was vor allem die Zerspaner, Konstrukteure und Programmierer von ASL vor große Herausforderungen stellt. Wichtiges Fertigungswerkzeug ist das CAD/CAM-Programm Pro/Engineer, das man kurz vor Auftragsvergabe angeschafft hatte. Mit dessen Hilfe konnten die von OHB-SYSTEM zur Verfügung gestellten Volumenmodelle am PC programmiert und daraus Produktionsdaten erzeugt werden, mit denen die Fräsmaschine gesteuert wird. Weil Termindruck und Qualitätsanforderungen des Auftraggebers so groß waren, mussten sich die ASL-Mitarbeiter schnell in das neue Programm einarbeiten. Heute, nach zwei Jahren intensiven Umgangs mit der Software, können sie auf eine gute Portion Erfahrung zurückgreifen. Mittlerweile konnten mehrere Maschinen für Pro/Engineer umgerüstet werden. Die Endmontage der Module ist

dem modernen Flugzeugbau sehr ähnlich, erfolgt auf speziellen Tischen mit Bauvorrichtungen aus eigenem Hause und verläuft in zwei Stufen: Nach einer Vormontage werden die Teile wieder demontiert, entgratet und mit einer Nickelschicht versehen – ein Oberflächenschutz, der zum ersten Mal in der Raumfahrt eingesetzt wird. Abschließend findet dann die Endmontage statt. Vielleicht wissen einige Leserinnen und Leser, dass die ISS auch ohne Fernglas zu sehen ist – soweit es die Wolkendecke zulässt. Der Überflug dauert bis zu sechs Minuten. Ob und wann die Station den eigenen Wohnort überfliegt, erfahren Sie aus dem Internet (www. heavensabove.com). Und die aktuellen Flugdaten mit Standortgrafik können unter www. spaceflight.nasa.gov/realdata/tracking abgerufen werden. Thomas Kruse-Heidler

VERMISCHTES

VW-Stadt

Alles was Recht ist:

Dank Stahl Ästhetik pur

Chinesisch vom Fach

S

ie verfolgen die Indizes wie DAX, XETRA und NEMAX Composite? Oder auch CAC 40, FTSE 100, IBEX 35, MIB 30, OMX, Dow Jones, NASDAQ, S&P 500, Bolsa Index, Bovespa Index, Wilshire 5000, Nikkei 225, Hang Seng Index und ASX All Ordinaries? Dann sind Sie einer von Millionen von Menschen, die sich u.a. für Aktien, Anleihen, GenussScheine, Yankee Bonds, Yield Decrease Warrants, Blue Chips, Jumbo Bonds, Indexzertifikate, Hedge-Funds, Tracking Stocks, Treasury Bond Contracts, Commodity Futures, Zero-Bonds, Zinsoptionsscheine, Inhaberschuldverschreibungen, High Flyer und Gilt Edge Securities interessieren. Haben Sie sich von Rekordzahlen, Top-Renditen und Gewinnprognosen der Dotcoms, der Start-Ups von Internetfirmen, den HalbleiterProduzenten oder dem Markt für UnterhaltungsElektronik leiten lassen? Oder wollen Sie die Börsenflaute nutzen, um sich erstmalig auf das Börsen-Parkett zu wagen?

Sind Sie an Shareholder Equity interessiert

Dass Stahl alles andere als ein schwerfälliger und plumper Werkstoff ist, bewies ein Besuch der Autostadt von VW in Wolfsburg. Nicht nur ein Blick in das Konzernforum des Automobilkonzerns zeigt, dass Stahl auch den Anforderungen moderner Architektur gerecht wird – und wie hier in Kombination mit Glas selbst anspruchsvolle Ästheten zufrieden stellt.

Wolfsburg · Bei vielen Journalisten gilt der Werkstoff Stahl weder als zukunftsträchtig noch als modern – und erst recht nicht als Hightech-Produkt. Der „Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Wirtschaftsvereinigung Stahl“ versucht daher seit geraumer Zeit, dieses falsche Image zurechtzurücken. Einblicke in die Praxis sollen die Medienvertreter eines Besseren belehren. So reisten im Juli sieben Journalisten – unter anderem von vwd, Handelsblatt und VDINachrichten – in Begleitung der

Kommunikationsleiter einiger Stahlunternehmen nach Wolfsburg. Dort besichtigte man gemeinsam mit den verantwortlichen Architekten VW-Hallen und -Pavillons, in denen mehr als 3000 Tonnen Stahl verbaut worden sind. Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von den Autotürmen, dem Auslieferungszentrum und dem Konzernforum – Gebäude, die durch die Kombination von Glas und Stahl geradezu transparent und filigran wirken. bmz

…kurz notiert Hunde, die bellen, beißen nicht – sagt uns das Sprichwort. Dafür aber stören sie die Ruhe der Nachbarn. Was liegt also näher, als in einer Bellverordnung festzulegen, wann und wie lange gebellt werden darf? Das Amtsgericht Essen hat daher entschieden: Bellzeit ist von 6 bis 13 Uhr und von 15 bis 22 Uhr. Wenn Bello außerhalb der Bellzeiten oder aber länger als 30 Minuten täglich bzw. länger als zehn Minuten ununterbrochen bellt, muss Herrchen oder Frauchen mit einem Ordnungsgeld von bis zu 50.000 DM oder mit bis zu sechs Monaten Haft rechnen. Wau. rw

Gehören Sie zu den Fundamentalisten, welche die täglichen Kursbewegungen ignorieren und sich auf die periodisch erscheinenden Geschäftsberichte von Unternehmen konzentrieren? Prüfen Sie die Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie das Cash Flow Statement mit dem Cash Transaktionen Operating, Investing und Financing Activities einschließlich Profitabilität anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, der Eigenkapitalrendite als Kennzahl aus Nettogewinn und dem Shareholder Equity? Achten Sie auf die Verschuldung mit ihrem wichtigsten Barometer, dem Debt-Equity-Verhältnis? Bewerten Sie die Preisvolatilität, indem Sie die Kursschwankung einer Aktie ins Verhältnis zu der des gesamten Marktes (z. B. DAX) setzen (wobei für Sie als Insider bekannt ist, dass ein Beta von 1 bedeutet, dass die betreffende Aktie proportional mit dem Index steigt und fällt, während ein Beta von weniger als 1 aussagt, dass die Aktie weniger volatil ist im Ver-

Das kleine

F wie Frischen

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Reagieren Sie bei Stress zu emotional? Oder sind Sie ein Day Trader? Dann haben Sie zumindest starke Nerven und Geduld. Haben Sie dagegen in Stresssituationen Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, oder werden schnell nervös, reagieren emotional und werfen Strategien über den Haufen, dann müssten Sie (zumindest) reichlich Vermögen haben. Waren Sie in Ihrem Leben besonders gut im Poker, Roulette, Skat oder Black Jack? Dann könnten Sie zu denjenigen gehören, die einen Trend erfassen, analysieren und ausnützen, bevor die breite Masse nur eine Ahnung davon bekommt. Beenden Sie zumindest Ihre Karriere als Day Trader, bevor es zu spät ist... Haben Sie neben der schon erwähnten Volatilität auch auf den Turn over Ratio, die Strippability, das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis und die Fungibilität geachtet? Und haben Sie strategische Elemente wie Vertical Spreed, Long or Short Straddle, Immediate or Cancelled, Fill or Kill genutzt? Hatten Sie in der letzten Zeit vielleicht das Gefühl, in die Beer Trap geraten zu sein oder bogenlose Stücke zu besitzen? Oder gleiten Sie auf der Woge des Bull-Marktes? Das alles verstehen Sie nicht? Dann sollten Sie vielleicht doch den Rat der Analysten des Research beherzigen. Oder wenden Sie sich an einen Broker, eventuell auch an einen Consultant Ihrer Hausbank, der sich um Ihre Requests kümmert. Dort soll es aus nachweislich gut unterrichteten Kreisen den einen oder anderen Menschen geben, der Deutsch spricht! rw

STAHL-

Flüssiges Roheisen enthält unter anderem einen zu hohen Anteil an Kohlenstoff. Nachteil: Kohlenstoff macht das erstarrte Roheisen spröde und nicht verformbar. Dadurch ist es für die meisten technischen Verwendungszwecke unbrauchbar. Um aus Roheisen einen technisch nutzbaren Stahl zu erzeugen, muss deshalb der überschüssige Kohlenstoff aus dem flüssigen Eisen „herausgebrannt“ werden. Diesen Vorgang nennt man „Frischen“. Beim „Frischen“ wird Sauerstoff in die Schmelze geblasen. Der Sauerstoff geht dort mit dem Kohlenstoff eine chemische Verbindung ein. Diese Verbindung ist ein Gas (Kohlenmonoxid

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gleich zum Index, sie sich eventuell sogar antizyklisch verhalten kann)? Oder gehören Sie zu den Risikobereiten, die auf den Manager eines Hedge Funds vertrauen, der Wetten auf den Kurs eines Wertpapiers oder die Differenz zweier oder mehrerer Anlageinstrumente abschließt und je nachdem, mit welchem Geschick er dies tut, unabhängig vom großen Marktgeschehen operiert und – bei gelegentlich hohem Risiko – ExtraRenditen einfährt?

bzw. Kohlendioxid), das aus der Schmelze entweicht. Je länger dieser „Blasvorgang“ zeitlich dauert, desto mehr Kohlenstoff wird aus der Schmelze entfernt. Gleichzeitig reagieren beim „Frischen“ auch noch weitere Eisenbegleiter wie Silizium, Mangan und Phosphor mit dem Sauerstoff und werden nahezu vollständig bzw. teilweise als Oxid in die Schlacke abgeschieden. Der Frischvorgang spielt hauptsächlich bei den Konverterverfahren, die ja mit flüssigem Roheisen arbeiten, eine große Rolle. Aber auch im Elektroofen wird bei Einsatz von festem Roheisen „gefrischt“. wa

VERMISCHTES

Jugendreiterfestival

Das Pferd als Sportkamerad und Therapeut GMHütte/Hagen a.T.W · Das diesjährige Internationale Jugendreiterfestival auf dem Hof Kasselmann in Hagen a.T.W. sorgte nicht nur für sportliche Akzente. Denn mit von der Partie waren auch rund 15 Kinder aus der Frühförderung und Erziehungsberatungsstelle Kid & Co. e.V. sowie der TherapieInsel Bad Rothenfelde, die zusammen mit ihren Eltern und Betreuern angereist waren. Sie folgten damit einer Einladung der Georgsmarienhütte GmbH. Den Kindern sollte die

Gelegenheit gegeben werden, die Begegnungen und die Atmosphäre eines Reitturniers hautnah mitzuerleben. Zudem wollte man den kleinen Patienten die Gelegenheit bieten, das therapeutische Reiten auch einmal vor großem Publikum zu präsentieren. Und so zeigten die Vier- bis Neunjährigen ihren eigenen Pferdesport: Mit einer Vorführung des therapeutischen Reitens auf dem Dressurplatz beteiligten sie sich am Programm des internationalen Reiterfestivals

Besuchten das Internationale Jugendreiterfestival in Hagen und präsentierten ihren eigenen Pferdesport: Sabine Butt von der TherapieInsel (Mitte) zusammen mit Kindern und Therapeuten des hippotherapeutischen Reitens und das Therapiepferd Athos. Mit dabei war auch Dr. Beate-Maria Zimmermann (links) von der Georgsmarienhütte GmbH.

und weckten auch bei den Zuschauern Aufmerksamkeit und Interesse. Die Kinder beteiligten sich sogar aktiv am Programm des Internationalen Reiterfestivals. Bei einer Vorführung des therapeutischen Reitens auf dem Dressurplatz konnten sie zeigen, was sie gelernt hatten und wie gut sie mit den Pferden umgehen können – eine Vorführung, die auch bei den Zuschauern Aufmerksamkeit und Interesse weckte. Beim therapeutischen Reiten helfen Pferde Kindern, körperliche, seelische oder geistige Beeinträchtigungen zu lindern oder sogar zu überwinden. Dabei wirken die Ruhe, die Wärme und die Persönlichkeit des Tieres als Eisbrecher für verhaltensund beziehungsgestörte Kinder. Die Hippotherapie ist zudem eine Form der krankengymnastischen Behandlung für Kinder mit Haltungsschwächen, Entwicklungsverzögerungen, geistigen Behinderungen, neurophysiologischen Erkrankungen und zentralen Bewegungsstörungen. Aber auch das sportliche Engagement kam nicht zu kurz. Denn wie schon im letzten Jahr wurde im Rahmen des Jugendreiterfestivals der „Große Preis der Georgsmarienhütte GmbH“ ausgetragen: das Einzelfinale des Springens der Junioren (16 – 18 Jahre). Nur knapp konnte der

Dieses Jahr konnte der Brite Ben Maher den „Großen Preis der Georgsmarienhütte GmbH“ für sich entscheiden. Auf seinem Pferd Ocior verwies er Jörne Sprehe (Deutschland) auf Andiamo und Vincent Voorn (Niederlande) auf Kwidanta auf Platz zwei und drei. Den von der GMHütte gesponserten Siegerpokal übergab Rainer Hardt, Leiter der Dienste der GMHütte.

Brite Ben Maher den Wettbewerb für sich entschieden. Auf seinem Pferd Ocior verwies er Jörne Sprehe (Deutschland) auf Andiamo und Vincent Voorn (Niederlande) auf Kwidanta auf Platz zwei und drei. In einem Stechen zwischen zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern meisterte Maher den Parcours in

glück auf • Rätsel

e k c E e t p Reze Kukuruz-Topf Das Rezept kommt diesmal von Dieter Reinecke von der GMHütte (Leiter Zurichtereien). Er isst den KukuruzTopf nach „harten Hüttentagen“.

Zutaten: 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 2 Esslöffel Sojaöl 2 Esslöffel Rosenpaprika 400 g Cabanossi 1 kg Dosentomaten 2 gelbe Paprikaschoten 1 Dose Mais Pfeffer und Salz Zubereitung: Zwiebeln hacken und Knoblauch pressen. Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln glasig dünsten. Cabanossi in Scheiben hinzufügen und anbraten. Paprika, Knoblauch, Dosentomaten, Paprikapulver und Mais (ohne Flüssigkeit) hinzufügen, salzen und pfeffern. Alles etwa 15 – 20 Minuten köcheln lassen. Vor dem Servieren auf jede Portion einen Esslöffel Creme fraiche geben. Dazu gibt es Baguette. Guten Appetit!

Scheinheiligkeit

das ist (latein.)

Quellgebiet des Rheins

Impressum chem. Zeichen für Tantal

eine Schulart

altrömische Silbermünze

ostruss. Großlandschaft

Visite

süddt. Radiosender (Abk.)

Herausgeber: Georgsmarienhütte Holding GmbH Neue Hüttenstraße 1 49124 Georgsmarienhütte www.georgsmarienhuette-holding.de

förmliche Anrede

Narkosemittel

V.i.S.d.P.: Iris-Kathrin Wilckens, Dr. Beate-Maria Zimmermann

ein Schalentier

kirchl. Amtsbereich

Holzfußboden

reden Hptst. Westaustraliens

Fremdwortteil: zwischen

Vorname der Nielsen †

unentschieden (Spiel) Kassenschlager (ugs.)

Initialen von Kopernikus

Schneegleitbrett Verwaltungsbereich

Netzballspiel

italienischer Weinort

int. Kfz-K. Libanon

Wahrnehmungsorgane

Adelsprädikat

glück auf · 3/2001

Initialen der Temple

30

Redaktionsteam: Hartmut Gattmann, Koordinator (hg), Wilfried Anders (wa), Klaus Hennig (kh), Vera Loose (vl), Hans-Günter Randel (hgr), Gabriele Schönhoff (gs), Hubert Unland (hu), Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Dr. Rainer Wirtz (rw), Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz) Fotos in dieser Ausgabe: Wilfried Anders, Josef Große-Kracht, Vera Loose, Henner Fritsche, Rainer Lorenz, Reiner Schimanzky, VW Autostadt, Werksfotos GMH-Gruppe Produktion und Grafik: high standArt-Münster Textbearbeitung: Peter Karl Müller (pkm)

Verhältniswort

witzig

Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der:

2.11.2001

unteres Rumpfende

Lenkrad

kleine Brücke

Monatsanfang

Parteimitglieder

religiöser Kultbau

42,51 Sekunden bei null Fehlern. Zwar sprangen auch die beiden zweit- und drittplatzierten Teilnehmer fehlerfrei, benötigten aber eine Zeit von 42,60 bzw. 42,70 Sekunden. Für die GMHütte übergab Rainer Hardt (Leiter der Dienste) den Siegespokal an den Gewinner. bmz

Druck: STEINBACHER DRUCK GmbH, Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier, mit Ökoplus-Druckfarben auf rein pflanzlicher Bindemittelbasis

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