solarenergie im oman 2014 - Exportinitiative Erneuerbare Energien

March 11, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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SOLARENERGIE IM OMAN 2014 PV im On- und Offgridbereich Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure Deutsch - Emiratische Industrie- und Handelskammer www.export-erneuerbare.de

Impressum Herausgeber Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) German-Emirati Joint Council for Industry and Commerce (AHK) Oman Way 3048, Villa No. 3927 Shatti Al Qurum P.O. Box 750, PC 111 Muscat Sultanate of Oman Phone: (+968) 24692992 Fax: (+968) 24694111 Email: [email protected] Stand 23. Juli 2014 Redaktion Marie Fenk Muzainah Hamarneh Simone Lisker-Goeldenbot Dalia Zayed Dr. Dalia Samra-Rohte Anna Christina Scheiter

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Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.

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Inhalt Executive Summary ............................................................................................................................................................... 6 Teil A. Solarenergie im Sultanat Oman ................................................................................................................................... 7 1. Das Sultanat Oman ............................................................................................................................................................ 7 1.1 Demografische und wirtschaftliche Kennziffern ..................................................................................................................7 1.2 Geographie und historischer Hintergrund ...........................................................................................................................8 1.3 Politischer und rechtlicher Hintergrund ...............................................................................................................................8 1.4 Administrative Struktur .......................................................................................................................................................9 1.5 Wirtschaftliche Strukturen .................................................................................................................................................10 1.6 Außenhandel......................................................................................................................................................................12 1.7 Beziehungen zu Deutschland .............................................................................................................................................13 1.8 Wirtschaftlicher Ausblick ...................................................................................................................................................14 2. Energiemarkt ................................................................................................................................................................... 16 2.1 Öl- und Gasenergiesektor im Oman...................................................................................................................................16 2.1.1 Ölsektor .....................................................................................................................................................................16 2.1.2 Erdgassektor ..............................................................................................................................................................17 2.2 Energienachfrage und Prognosen ......................................................................................................................................18 2.3 Energiekosten ....................................................................................................................................................................19 2.4 Regulierung des Energiesektors .........................................................................................................................................19 2.5 Stromnetzwerke im Oman .................................................................................................................................................20 2.5.1 Main Interconnected System .....................................................................................................................................20 2.5.2 Systeme in ländlichen Gebieten ................................................................................................................................22 2.5.3 Salalah System ...........................................................................................................................................................22 2.6 Der Sektor der erneuerbaren Energien ..............................................................................................................................23 3. Photovoltaik im Oman - Status und Potential .................................................................................................................. 25 3.1 Rahmenbedingungen für den Einsatz von Photovoltaik ....................................................................................................25 3.2 Forschungsinitiativen – Projekte und Fallstudien im Bereich Photovoltaik .......................................................................26 3.2.1 Die AER-Studie von 2008 ...........................................................................................................................................26 3.2.2 Oman Power & Water Summit 2013 – vorgestellte Aktivitäten ................................................................................29 3.2.3 World Congress on Engineering 2013 in London – vorgestellte Fallstudie................................................................33 3.2.4 Laufende Forschungsprojekte an Universitäten in Oman .........................................................................................33 3.2.5 Zusammenfassung der Forschungsinitiativen und Projekte ......................................................................................34 3.3 Kostenanalyse von PV-Technologien .................................................................................................................................37 3.3.1 20 kW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected) .................................................................38 3.3.2 20 MW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected)................................................................38 3.3.3 20 MW Solar-Wärmekraftanlage mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected)................................................39 3.3.4 10 kW PV-Diesel-Elektrizitätswerk ohne Verbindung zum Stromnetz („off-grid“) ....................................................39 3.3.5 Kostenvergleichsstudie ..............................................................................................................................................40

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3.4 Profile der Marktakteure ...................................................................................................................................................41 4. Das Ausschreibungswesen im Oman ................................................................................................................................ 43 4.1 Allgemeines .......................................................................................................................................................................43 4.2 Öffentliche Ausschreibung .................................................................................................................................................43 4.3 Beschränkte Ausschreibung ...............................................................................................................................................45 4.4 Verhandlungsverfahren und Direktvergabe ......................................................................................................................45 4.5 Planungswettbewerb .........................................................................................................................................................46 5. Wichtige Behörden und Institutionen .............................................................................................................................. 47 5.1 Electricity Holding Company ..............................................................................................................................................47 5.2 Oman Power and Water Procurement ..............................................................................................................................47 5.3 Public Authority for Electricity and Water .........................................................................................................................48 5.4 Authority for Electricity Regulation ...................................................................................................................................49 5.5 Rural Area Electricity Company .........................................................................................................................................50 5.6 Research Council ................................................................................................................................................................50 6. Messen und Events für erneuerbare Energien im Oman .................................................................................................. 52 6.1 Oman Power & Water Summit ..........................................................................................................................................52 6.2 Gulf Eco Expo .....................................................................................................................................................................52 6.3 Muscat International Water, Electricity and Sustainable Power Exhibition (WEPEX) .......................................................53 7. Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten im Oman ................................................................................ 54 7.1 Firmengründung im Oman ................................................................................................................................................54 7.2 Unternehmensstrukturen für ausländische Investoren......................................................................................................54 7.2.1 Gründung einer Zweigniederlassung eines ausländischen Unternehmens ...............................................................55 7.2.2 Repräsentationsbüro .................................................................................................................................................55 7.2.3 Service Agent .............................................................................................................................................................55 7.2.4 Gründung einer Kapitalgesellschaft ...........................................................................................................................56 7.3 Niederlassungsformen im Oman .......................................................................................................................................56 7.3.1 Limited Liability Company (LLC) .................................................................................................................................56 7.3.2 General Partnership (Offene Handelsgesellschaft) ....................................................................................................56 7.3.3 Limited Partnership (Kommanditgesellschaft) ..........................................................................................................57 7.3.4 Joint Ventures ............................................................................................................................................................57 7.3.5 Holding Companies ....................................................................................................................................................57 7.4 Besonderheiten für Freihandels- und Industriezonen ........................................................................................................58 8. Schlussfolgerungen .......................................................................................................................................................... 59 8.1 SWOT-Analyse der Marktchancen im Solarenergiemarkt .................................................................................................59 Teil B. Wissenswertes zum Aufenthalt im Oman .................................................................................................................. 61 1. Hinweise zur Gesprächsführung ..........................................................................................................................................61 2. Interkulturelle Aspekte.........................................................................................................................................................61 3. Umgang mit arabischen Geschäftspartnern ........................................................................................................................62

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Teil C. Quellenverzeichnis .................................................................................................................................................... 63 1. Quellenverzeichnis für das Sultanat Oman ..........................................................................................................................63 2. Weitere Quellen ...................................................................................................................................................................64 Teil D. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................ 65 Teil E. Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................................................................. 67

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Executive Summary Trotz der vorhandenen Öl- und Gasreserven spielt das Thema erneuerbare Energien eine zunehmend große Rolle in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Oman. Hintergrund ist der steigende Energiebedarf, der durch alternative Energiequellen gedeckt werden soll. Obwohl die Region mit 300 Sonnentagen pro Jahr ein ideales Umfeld für Solarenergie bietet, stehen niedrige Kosten für fossile Energie und hoch subventionierte Strom- und Wasserpreise der Einführung eines Einspeisegesetzes in beiden Ländern bislang noch im Weg. Die VAE haben in der Golfregion eine Vorreiterrolle eingenommen. Die Nachbarländer Saudi Arabien, Katar und Oman entwickeln ambitionierte Investitionspläne, die sich jedoch noch in früheren Entwicklung Stadien befinden und teilweise von den emiratischen Erfahrungen profitieren. Angesichts zunehmender Knappheit an Erdöl- und Erdgasressourcen im Oman und der geplanten Diversifizierung der Wirtschaft steigen die Bereitschaft und das Bewusstsein für die Anwendung von alternativen Technologien. Die Nutzung der Solarenergie unter Anwendung von innovativen PhotovoltaikTechnologien wurde dabei als bevorzugte und effektivste Möglichkeit bewertet. Da sich die Entwicklung im Oman noch in einem sehr frühen Stadium befindet und erheblicher Bedarf an innovativen Konzepten ausländischer Experten besteht, auf deren Basis die notwendigen gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden sollen, ist momentan ein idealer Zeitpunkt zum Aufbau von persönlichen Kontakten vor Ort.

In Abu Dhabi ist im Rahmen der Masdar Initiative der Bau einer „Öko-Stadt“, Masdar City, inzwischen in Teilen erfolgt. Der Energiebedarf von Masdar City soll vollständig mit erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Auch das Emirat Dubai hat mit der Bekanntgabe des Baus eines 1.000 MW Solarparks Anfang 2013 ein Zeichen für den Ausbau der Solarenergie gesetzt. Der Park soll bis zum Jahr 2030 kontinuierlich ausgebaut werden, um ein Teil des Zieles, bis 2020 7% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, in den VAE zu realisieren. Persönliche Kontaktaufnahme zu Entscheidungsträgern sowie ein frühzeitiger Aufbau eines persönlichen Netzwerkes sind entscheidende Kriterien für den langfristigen Markterfolg in beiden Ländern. Das Geschäftsreiseprogramm bietet die Möglichkeit, sich frühzeitig zu positionieren, um bei Einführung eines Einspeisegesetzes bereits über gute persönliche Kontakte zu verfügen und einen Vertrauensvorsprung zu genießen. Zu beachten ist, dass statistisches Datenmaterial in der gesamten arabischen Welt nicht zeitnah veröfflicht wird bzw. die Daten nicht immer ganz zutreffen. Darüber hinaus lassen sich Interviewpartner nicht gerne namentlich mit Position und Unternehmenszugehörigkeit nennen. Daher wird im Rahmen der Studie lediglich allgemein auf „Experteninterviews“ hingewiesen.

Hinweis: Das Executive Summary bezieht sich auf das Thema Erneuerbare Energien in VAE und Oman. Die Zielmarktanalyse der VAE ist ebenfalls im Internet zu finden.

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Teil A. Solarenergie im Sultanat Oman Die Zielmarktanalyse ermöglicht einen Einblick in den omanischen Energiemarkt der erneuerbaren Energien und konzentriert sich auf die Solartechnologien, insbesondere Photovoltaik. Diese Technologie wurde in der Golfregion sowohl im On- als auch im Offgridbereich als besonders vielversprechend identifiziert.

1. Das Sultanat Oman 1.1 Demografische und wirtschaftliche Kennziffern Hauptstadt:

Maskat

Fläche:

309.500 km2 (Deutschland: 357.104 km2)

Einwohner:

3,9 Mio. (davon ca. 1.744.347 – 44 % Ausländer)

Bevölkerungswachstum:

2,06 %

Bruttoinlandsprodukt:

81,9 Mrd. USD

Wirtschaftswachstum:

5 % (2013), 3,5 % (2014, Prognose)

Inflationsrate:

3,3 % (Schätzung)

Währung:

1 omanischer Rial (OMR) = 1000 Baizas (Bz.) feste Dollarparität von 2,6 USD Wechselkurs: 1 EUR= rd. 0,53 OMR (Januar 2014)

Abbildung 1: Landkarte Oman und Nachbarstaaten

Quelle: Energy Information Administration (EIA) 2013

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1.2 Geographie und historischer Hintergrund Der Oman liegt am Ostende der arabischen Halbinsel. Er grenzt im Nordwesten an die Vereinigten Arabischen Emirate, im Westen an Saudi Arabien, im Südwesten an den Jemen, im Norden an den Golf von Oman und im Osten an das Arabische Meer. Die im Norden gelegene Halbinsel Musandam, eine Exklave, die durch die VAE vom Rest des Landes getrennt ist, liegt direkt an der Straße von Hormuz unmittelbar gegenüber vom Iran. Dieser enge Verbindungsweg zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman bietet die einzige Seepassage (z.B. für Ölexporte) für Anrainerstaaten des Persischen Golfs. Er kann auf eine Geschichte als Handelszentrum und Seemacht zurückblicken. Sohar, eine Stadt im Nordosten des Landes, stieg schon im 9. Jahrhundert n. Chr. zu einem der bedeutendsten Handelszentren in der islamischen Welt auf. Der Seehandel erstreckte sich bis nach Ostafrika und im Osten über Indien bis nach China. Nach einer langen Phase der Fremdherrschaft durch Perser und Portugiesen verlor die Stadt nach 1650 an Bedeutung. Der Oman stieg erneut zur Seemacht im Indischen Ozean auf und konnte seinen Einfluss über die südliche arabische Halbinsel hinaus auf Sansibar und Teile der ostafrikanischen Küstenregion ausdehnen. Er erlebte Anfang des 19. Jahrhunderts den Höhepunkt seiner Macht als mächtigster Staat in Arabien. Während des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Freundschafts- und Handelsverträge mit den Briten unterschrieben. Nach dem Tod von Sultan Said bin Sultan Al Busaidi 1856, wurde das Reich aufgrund von Streitigkeiten über die Nachfolge zwischen den beiden Söhnen aufgeteilt. Dies leitete den wirtschaftlichen Niedergang des Landes ein, verstärkt von der konservativen Politik der Sultane. Auf dem heutigen Staatsgebiet konnte der Sultan von Maskat seinen Einfluß erst in den 50er Jahren erfolgreich auf Teile des Landesinneren ausdehnen, die bis dahin vom Imam in Nizwa autonom regiert worden waren . Andernorts erhoben sich 1965 Rebellen aus der Provinz Dhofar gegen den Sultan mit Unterstützung und genossen zeitweise die Unterstützung der südjemenitischen Regierung. Sultan Said bin Taimur, der Herrscher des Oman zwischen 1932 und 1970, verfolgte eine konservative, traditionelle Politik und führte sein Land in die außenpolitische Isolierung. Mit Hilfe britischer Berater kam Sultan Qaboos bin Said, der bis heute regiert, 1970 in einem Staatsstreich gegen seinen Vater an die Macht. Konfrontiert mit Aufständischen, Armut, Analphabetismus und Volkskrankheiten, führte er Reformen durch und schaffte restriktive Gesetze seines Vaters ab. Er führte eine moderne Staatsstruktur ein und setzte ein Entwicklungsprogramm auf, das auf Bildung, Gesundheit, moderne Infrastruktur und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ausgerichtet war. Der langandauernde britische Einfluss ist auch heute noch spürbar, z.B. in der wirtschaftlichen Vorherrschaft britischer Unternehmen und Berater.

1.3 Politischer und rechtlicher Hintergrund Das Sultanat Oman ist eine absolute Erbmonarchie. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der Sultan, seit 1970 Qaboos bin Said Al Said. Der Nationale Konsultativrat (Majlis Oman) ist eine nach dem Zweikammersystem aufgebaute Versammlung. Sie teilt sich in den Staatsrat (Majlis ad-Dawla) und eine beratende Versammlug (Majlis ash-Shura) auf,

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die jedoch beide nur administrative und beratende Funktionen haben. Die beratende Versammlung wird zwar in allgemeinen Wahlen von der Bevölkerung auf drei Jahre gewählt, die Endauswahl trifft aber der Sultan selbst. Außerdem kann der Sultan jede Wahl für ungültig erklären. Politische Parteien sind verboten. International ist der Oman in den Vereinten Nationen und der Arabischen Liga vertreten. Das omanische Rechtssystem basiert laut einem Erlass des Sultans auf der islamischen Shari’ah. Der Sultan erlässt ergänzende Gesetze dazu in Form von sog. Royal Decrees. Omans Sultan Qaboos bin Said Al Said regiert, gestützt von Omans traditionellen Sozialstrukturen und loyalen Sicherheitskräften, mit großer Beliebtheit beim Volk. Die politischen Verhältnisse im Oman werden für die nahe Zukunft als stabil eingeschätzt. Das größte politische Risiko stellt höchstwahrscheinlich die Nachfolge des Sultans dar. Der inzwischen 73 Jahre alte Herrscher hat keine Kinder, und keiner seiner drei Cousins ersten Grades wurde bisher mit substantieller Vollzugsgewalt betraut. Daher ist fraglich, ob sie die Institutionen und Netzwerke, die der Sultan über vier Jahrzehnte aufgebaut hat, auch effizient lenken könnten. Ein Nachfolger wird aber erst nach dem Tod des Sultans von den Familienmitgliedern bestimmt. Können sich diese nicht einigen, wird die Person gewählt, deren Name der Sultan zuvor in einem Umschlag versiegelt hat. Auf längere Sicht werden die sozialen Unterschiede zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung eine weitere politische Herausforderung darstellen. Die gut gestellte städtische Bevölkerung unterstützt tendenziell ökonomische und politische Reformen, während die ländliche Bevölkerung eher traditionell ist.

1.4 Administrative Struktur Das Land ist in elf Gouvernements aufgeteilt: Maskat, Dhofar, Musandam, Buraymi, Dakhiliyah, Nord und Süd Batinah, Nord und Süd Sharqiyah, Dhahirah und Wusta. Die Gouvernements zerfallen ihrerseits in Bezirke, von denen es insgesamt 61 gibt.

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Tabelle 1: Gouvernements des Oman und ihre Bevölkerung Gouvernement

Bevölkerung 2012

Maskat

1.093.360

Dhofar

346.046

Musandam

34.148

Al Buraymi

89.564

Ad-Dakhliya

368.027

Al Batinah (Süd)

598.206

Al Batinah (Nord)

323.124

Ash-Sharqiya (Süd)

243.534

Ash-Sharqiya (Nord)

220.661

Adh-Dhahirah

170.584

Al Wusta

36.391

Quelle: National Centre of Statistics and Information, Statistical Yearbook 2012

1.5 Wirtschaftliche Strukturen Landwirtschaft und Fischerei sind die traditionellen Wirtschaftszweige des Omans. Aufgrund starker staatlicher Förderung ist die landwirtschaftliche Produktion des Omans in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 4,5 % jährlich gewachsen. Andererseits fiel der Beitrag dieses Sektors zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2012 auf 1,1 %. Obwohl der nominale BIP-Anteil der Öl- und Gasproduktion im Neunmonatszeitraum 2013 auf 50,1 % geschrumpft ist, sind diese Förderungen immer noch bestimmend für die Enstehung des BIP. Die omanische Regierung hat erkannt, dass die starke Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor problematisch ist, und versucht, die Wirtschaft nach dem Vorbild der Nachbarregionen zu diversifizieren. Der Öl- und Gassektor wird aber bis auf weiteres die wichtigste Säule der Volkswirtschaft bleiben. Das ökonomische Reformprogramm, dessen Hauptziel neben der Diversifizierung der Wirtschaft die Schaffung von Arbeitsplätzen für die schnell wachsende einheimische Bevölkerung ist (ca. 30 % der Omanis sind unter 14 Jahren), kommt gut voran. Der Immobilien-Crash in Dubai und die Weltwirtschaftskrise haben dem Oman kaum geschadet. Omans Wirtschaft befindet sich auf einem soliden Expansionskurs, allerdings hat sich das Wachstum etwas abgeschwächt und eine erneute Beschleunigung ist vorerst nicht in Sicht. Die Staatskasse ist dank des Ölreichtums aber gut gefüllt, und es mangelt nicht an Großprojekten. Die Zeit für die Neuaufstellung der omanischen Volkswirtschaft drängt jedoch. Die von der Zentralbank geschätzten Ölreserven reichen bei gleichbleibender Förderung noch etwa 20 Jahre, die Gasreserven etwa zehn Jahre länger. Das ohnehin nur mäßig mit Ölreichtum gesegnete Sultanat will sich auf das Nachölzeitalter vorbereiten. Bislang sind die Erfolge der Diversifizierungsbemühungen aber noch eher bescheiden und der Staat steigert seine konsumtiven Ausgaben stärker als die investiven. Der Oman hat sich außerdem dafür entschieden, die Förderung der Bodenschätze auf hohem Niveau zu halten, um mit den Erlösen den Grundstein für ein Leben ohne fossile Energieträger zu legen. Ein Teil der

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Erlöse aus der Förderung von Öl und Gas wird in einen Zukunftsfonds eingezahlt, der andere Teil in Infrastrukturprojekte gesteckt. Die diskutierten Schwerpunkte des mittlerweile 8. Fünfjahresplan 2011-2015 sind der Ausbau von Tourismus, Industrie, Landwirtschaft und Fischerei sowie die Fortsetzung bestehender und die Durchführung neuer Infrastrukturprojekte, z.B. der Ausbau der internationalen Flughäfen in Maskat und Salalah, Straßenbau, Ausbau der Seehäfen etc.. Der Gulf Projects Index des MEED weist im Jahresverlauf 2013 einen Anstieg der geplanten oder laufenden Projekte um 19 % auf 146,5 Mrd. USD aus. Allein für 2014 wird die Vergabe von Projekten im Wert von 59 Mrd. USD erwartet. Wie in Tabelle 2 zu sehen ist, sind viele Großprojekte entweder in der Ausschreibung, der Studien- bzw. Designphase oder bereits in Ausführung. Tabelle 2: Ausgewählte Großprojekte / Budget (Mrd. USD)

Projektbezeichnung

Investitionssumme

Projektträger

(US$) Ausschreibung in

Khazzan & Makarem Fields

Projektstand

1,5 Mrd.

mehreren

BP Global

Teilprojekten

Duqum Refinery & Petrochemical Complex

Oman Oil Company & 6 Mrd.

Studie

International Petroleum Investment Company

Muscat & Salalah

4.7 Mrd.

Ausführung

Oman Ministry of Transport &

Airport Expansion

Communication

Oman National Railway Duqum Solar Energy Plant Oman Convention & Exhibition Centre Saraya Bandar

7 Mrd.

Design

2 Mrd.

Ausschreibung

260 M. 1 Mrd.

Ausführung

Studie

Jissah

Ministry of Transport & Communication

PAEW

OMRAN Saraya Holdings & OMRAN

The Wave Hotels (Kempinski &

500 M.

Fairmont) Quelle: Oman Arab Bank, eigene Darstellung, 2012

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Ausführung

The Wave

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Stärkung des Privatsektors, der Aufbau von KMU‘s und daher ist es zu einer schrittweisen „Omanisierung" der Wirtschaft gekommen d.h. einheimische Bürger sollen an die Stelle ausländischer Gastarbeiter treten. Dazu wird der Bildungssektor gestärkt und die Privatwirtschaft dazu gedrängt, mehr Omaner zu beschäftigen. Der Fünfjahresplan sieht u.a. auch die Entwicklung der Großindustrie auf Basis von Erdgas, den Ausbau der Infrastruktur und Umweltschutzmaßnahmen vor. Dies beinhaltet die weitere Entwicklung des Industriegebietes um den Hafen von Sohar mit Raffinerien, Petrochemie, metallverarbeitender Industrie und Logistikunternehmen zur Verschiffung der Waren. Die Regierung lockt mit Steuerersparnissen und der Möglichkeit einer hundertprozentigen Eigentümerschaft für Ausländer. Die verarbeitende Industrie wurde generell in den Industriegebieten des Landes angesiedelt. Das 1983 gegründete Rusayl Industrial Estate ist das Flaggschiff. Weitere Industriegebiete sind das Salalah Industrial Estate in Dhofar und die Industriegebiete in Nizwa, Sur und Buraimi. Außerdem gibt es eine Freihandelszone (Free Trade Zone, FTZ) in Al Mazunah, in der Nähe der jemenitischen Grenze und eine weitere in Salalah. Die Entdeckung von großen Erdgasvorkommen in den späten 1980er und den frühen 1990er Jahren ebnete den Weg für die Entwicklung der Gasindustrie im Oman. Eine Erfolgsgeschichte stellt die Oman LNG LLC mit ihrer Flüssiggasanlage in Sur dar, die seit April 2000 exportiert und damit die sonst behäbige duchschnittliche Wachstumsrate der verarbeitenden Industrie stark erhöht hat.

1.6 Außenhandel Der Oman ist ein aktives Mitglied des Golfkooperationsrates (GCC), der Großen Arabischen Freihandelszone und der Welthandelsorganisation (WTO). Omans Ausfuhren bestanden 2012 zu über 80 % aus Rohöl, Flüssigerdgas (LNG) und Raffinerieerzeugnissen. Die Exporte betrugen 2011 insgesamt 41,2 Mrd. USD, davon entfielen 72 % (29,5 Mrd. USD) auf Rohöl sowie 9 % (3,8 Mrd. USD) auf LNG. Die Hauptabnehmerländer 2011 waren: Abbildung 2: Hauptabnahmeländer (2011; Anteil)

Quelle: Germany Trade and Invest

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Tabelle 3: Außenhandel (in Mrd. USD)

2009

2010

2011

Einfuhr

17,9

19,8

23,6

Ausfuhr

27,7

36,6

47,1

9,8

16,8

23,5

Saldo

Quelle: Germany Trade and Invest 2011

Der omanische Außenhandel hat 2012 erneut stark um etwa 10 % expandiert. Die Importe waren im Krisenjahr 2009 um 22,5 % auf 16 Mrd. USD gesunken, erholten sich 2011 aber wieder auf 21,5 Mrd. USD. Schätzungen zufolge haben die omanischen Einfuhren 2013 noch einmal zweistellig zugelegt, und man geht von einem Anstieg der Importe auf über 30 Mrd. USD aus.

Auch wenn die GCC Länder wichtigste Abnehmer der Nicht-Ölexporte des Omans sind – andere Ausfuhrprodukte wie Düngemittel, Kunststoffe in Primärform, Milch und Eier sowie einige Fertigprodukte gehen vornehmlich in die VAE – pflegt das Sultanat nicht nur bestehende Handelsbeziehungen, sondern versucht im Sinne der Diversifizierung der Wirtschaft neue Handelspartner zu akquirieren. Das im Januar 2009 in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit den USA ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Handelsabkommen mit asiatischen und afrikanischen Staaten werden mit zunehmendem politischem Druck verfolgt. Solche Abkommen dienen dem Oman nicht nur der Diversifizierung seiner Absatzmärkte, sondern auch dazu, seine Reputation als attraktiver internationaler Investitionsstandort aufzubauen und zu stärken.

1.7 Beziehungen zu Deutschland Die politischen Beziehungen zwischen dem Oman und Deutschland sind freundschaftlich und problemlos. Dies schlägt sich auch in einer regen Besuchsdiplomatie und einem stetigen politischen Dialog nieder. Wirtschaftlich hat der Oman für Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eher nachrangige Bedeutung. Für den Oman jedoch ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner.

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Abbildung 3: Hauptlieferländer 2011

Hauptlieferländer 2011 UAE Japan USA Saudi Arabien Indien VR China Korea Deutschland

Quelle: Germany Trade and Invest

Anfang der Wirtschaftskrise gab es einen deutlichen Einbruch der deutschen Exporte in den Oman und im ersten Halbjahr 2009 war ein Rückgang bis auf 227 Mio. Euro zu verbuchen. Obwohl die Handelszahlen zwischen 2010-2012 wieder gestiegen sind, zeigten die deutschen Exporte in den Oman 2013 eine vom positiven Trend abweichende Entwicklung. Laut Eurostat schrumpfte das deutsche Omangeschäft um 1,7 % auf 581 Mio. EUR in den ersten neun Monaten von 2013. Ein Hauptgrund dafür waren die gegenüber 2012 deutlich geringeren Lieferungen von Kraftwerkstechnik. Zwischen Deutschland und dem Oman bestehen folgende bilaterale Abkommen: 

Abkommen vom 25. 11. 1978 über die Entwicklung der wirtschaftlichen und industriellen Zusammenarbeit



Investitionsförderungsvertrag (unterzeichnet am 25. 06. 1979, in Kraft getreten am 04. 02. 1986)



Luftverkehrsabkommen (paraphiert am 05. 12. 1998)



Doppelbesteuerungsabkommen (paraphiert am 12. 04. 2002)



Neuer Investitionsfördervertrag (unterzeichnet am 30. 05. 2007)



Investitionsförderungs-und Schutzabkommen (in Kraft getreten am 04. 04. 2010)

1.8 Wirtschaftlicher Ausblick Von der weltweiten Finanzkrise wurde der omanische Finanzsektor weniger hart getroffen als die benachbarten Golfstaaten. Der Staatshaushalt für 2012 sieht Einnahmen in Höhe von umgerechnet 22,9 Mrd. USD vor, denen Ausgaben von umgerechnet 26 Mrd. USD gegenüberstehen. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit von umgerechnet 3,1 Mrd. USD, was 5 % des BIP bzw. 14 % der Haushaltseinnahmen entspricht. Die bekannten Erdölressourcen des Sultanats reichen bei derzeitiger Fördertechnologie noch bis 2025. Einen Überblick über die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der omanischen Wirtschaft bietet die folgende SWOT-Analyse:

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Tabelle 4: SWOT-Analyse für Oman

SWOT-Analyse Oman S trengths (Stärken)     

Moderater Öl-und Gasreichtum Finanzielle Reserven Prosperierende Wirtschaft Strategische Häfen außerhalb der Straße von Hormus Attraktives Tourismusziel

W eaknesses (Schwächen)     

O pportunities (Chancen)    

Zahlreiche Großprojekte Tourismusentwicklung Bildungsoffensive Seehäfen und Logistik

Hohe Abhängigkeit von begrenzten Ölund Gasvorräten Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften Mangelhafte Arbeitsmarkteinbindung der einheimischen Bevölkerung Kleine Bevölkerung und enstprechend kleiner Binnenmarkt Vormoderne Regierungsform

T hreats (Risiken)     

Ölpreisrückgang Regionale Instabilität (Jemen, Iran etc.) Innere politische Unruhen Piraterie auf Seerouten Richtung Oman Umweltkatastrophen (Zyklone)

Quelle: Germany Trade and Invest 2012

Was die wirtschaftliche Zukunft Omans betrifft, sind viele Faktoren nur schwer zu prognostizieren. Es bleibt abzuwarten, ob die bisher getroffenen Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um das Land aus der Abhängigkeit vom Öl zu führen, ob die Bevölkerung reif ist für wesentliche Veränderungen bzw. ob die Regierung vor dem Hintergrund zu befürchtender Unruhen wirklich grundlegende Einriffe in bestehende Systeme (z.B. Einführung von Steuern, Subventionspolitik, Arbeitsmarktpolitik etc.) wagt. Die Tourismuspolitik, die ähnlich wie im benachbarten Emirat Dubai ein Hochpreissegment zu etablieren versucht, birgt Nachteile, da für ein solches Angebot viele Verbrauchsgüter aus dem Ausland importiert werden müssen. Um jungen Omanern einen Arbeitsplatz zu sichern, verfolgt die Regierung immer zielstrebiger ihre Politik der Omanisierung, d.h. für Industrie, Handel oder Dienstleistung ist ein bestimmter Prozentsatz an beschäftigten Omanern gesetzlich vorgeschrieben. Mittlerweile gibt es im Sultanat genügend Fortbildungsmöglichkeiten an Universitäten oder in praktischen Berufen, um die Qualifikation der lokalen Arbeitnehmer zu verbessern. Die mit der RWTH Aachen affiliierte German University of Technology Oman (GUtech) übernimmt dabei aus Sicht deutscher Unternehmen eine wesentliche Rolle bei der Ausbildung nach deutschen Standards und empfiehlt sich durch die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen des Privatsektors und ihr Eingehen auf deren Anforderungen. Das seit Januar 2008 bestehende gemeinsame Marktbündnis der GCC Staaten (u.a. auch Saudi Arabien und VAE) wird einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Omans haben.

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2. Energiemarkt 2.1 Öl- und Gasenergiesektor im Oman Der heimische Energiebedarf des Omans wird bislang noch vollständig mit Erdgas (80%) und Erdöl (20%) gedeckt, was den relativen Reichtum des Landes an fossilen Energieträgern widerspiegelt. Zukünftig plant der Oman zur Deckung des heimischen Energiebedarfs verstärkt Erdgas zu nutzen, um mehr Erdöl exportieren zu können.

2.1.1 Ölsektor

Der Ölsektor hat im Sultanat Oman nach wie vor eine große Bedeutung. Dank hoher Investitionen in EOR-Technologien (Enhanced Oil Recovery) konnte die Ölförderung nach einem Rekordtief 2007 mit einer Produktion von 0,71 Mio. Bpd wieder erhöht werden. Im Jahr 2013 ist sie um 2,8 % auf 0,94 Mio. Bpd gewachsen. Die Prognose für 2014 geht von einem Wert von 0,96 Millionen Bpd aus. Abgesehen von den EOR-Maßnahmen ist der Oman bemüht, neue Ölvorkommen zu erschließen. 2013 kam es allerdings trotz dieser Bemühungen zu einem wertmäßigen Rückgang; der Durchschnittspreis für omanisches Öl verringerte sich um 3,9 %. Omans Erdölvorkommen wurden 1962 entdeckt, Jahrzehnte nach denen der arabischen Nachbarstaaten. Im Allgemeinen sind die Ölfelder des Oman im Vergleich kleiner, unproduktiver, weiter verstreut und kostenintensiver in der Ausbeutung als diejenigen in anderen Staaten der Arabischen Halbinsel. Der Oman ist kein Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), obwohl das Sultanat ein bedeutender Ölexporteur ist. Ungefähr 90% des geförderten Öls wird exportiert, der Rest im Land selbst verbraucht. Die meisten Rohölexporte des Omans gehen in asiatische Länder. Die größten Abnehmer sind China, Indien, Japan, Süd-Korea und Thailand. Omans Ministerium für Öl und Gas koordiniert die Rolle des Staates im Ölsektor, dennoch bedürfen alle Entwicklungen des Energiesektors der Genehmigung des Sultans. Die Petroleum Development Oman (PDO) kontrolliert mehr als 90% der Ölreserven des Landes und 85% der Produktion. Neben dem Staat, der einen Anteil von 60% am PDO Konsortium hält, ist Shell mit 34%, Total mit 4% und Partex mit 2% beteiligt. PDO ist zwar der führende Ölproduzent im Oman, dennoch gibt es mehrere ausländische Firmen, die ebenfalls in der Ölförderung involviert sind, wie z.B. die Occidental Petroleum mit dem größten Marktanteil. Die omanische Regierung regelt und verwaltet ihre Investitionen in die ölverarbeitende Industrie duch die staatliche Oman Oil Company (OOC). Um der sinkenden Ölförderung entgegenzuwirken, werden sich viele zukünftige Bemühungen und Investitionen auf die EOR-Projekte und Aktivitäten zur Verbesserung der Ausbeutung und Weitervearbeitung von Öl konzentrieren. Trotzdem werden die größten geplanten staatlichen Investitionen eher in den Erdgassektor fließen.

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2.1.2 Erdgassektor Der Ausbau der Erdgasförderung ist einer der Schwerpunkte von Omans Strategie zur Diversifizierung der Wirtschaft geworden. Die steigende Erdgasgewinnung in den letzten Jahren führte zu einer Expansion der auf Gas angewiesenen Industrie wie z.B. der Petrochemie, der Stromerzeugung und der Projekte mit sekundären Ölfördertechniken. Der niedrige Gaspreis für den inländischen Verbrauch wird als äußerst entscheidender Anreiz für die Ankurbelung und Entstehung neuer Industrieprojekte gesehen. Allerdings ist die heimische Gasförderung alleine für den steigenden Bedarf vor allem der Kraftwerke, der Ölförderung und der Industrie nicht ausreichend. Täglich werden aus Katar über eine Pipeline der Dolphin Energy Company etwa 5,4 Mio. m3 importiert. Momentan werden auch intensive Diskussionen über den Bau einer Gasleitung zwischen Iran und dem Oman geführt. Im Jahr 2012 erhöhte sich Omans Gasförderung um 3,3 % auf 98,2 Mio. m3 pro Tag. Der prozentuelle Anstieg der Gasförderung für 2013 wird auf etwa 4% geschätzt. Somit erreichte sie im genannten Jahr 102 Mio. Cbm pro Tag. Unter den laufenden Gasprojekten ist die von BP Global durchgeführte Entwicklung der Felder Khazzan und Makarem (Tight Gas Development) das größte Vorhaben. Die erwarteten Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 15 Mrd. USD. Momentan laufen die Ausschreibungen für die einzelnen Projektphasen; die Inbetriebnahme der Gasfelder ist für 2017 geplant. Trotz der jüngsten Steigerungen in der Erdgasgewinnung wurden zusätzliche Reserven nicht so schnell lokalisiert, wie erhofft. Die langfristigen Exportverpflichtungen sowie der Verbrauch der lokalen Industrie und der Elektrizitätswerke könnten zu einer Überlastung der inländischen Erdgasversorgung führen. Die Ausbeutung der Erdgasfelder im Oman wird ebenfalls von PDO dominiert. In neuester Zeit wirbt die Regierung jedoch auch

ausländische Unternehmen, wie

BP, Petronas und Occidental

für neue Erkundungs- und

Erdgasgewinnungsvorhaben an. Dies gilt insbesondere für die geologisch komplexeren Erdgaslagerstätten. Die Oman Oil Company und ihre Tochtergesellschaften wie die Oman Gas Company (OCG), die die Transport- und Verteilungsleitungen für Erdgas betreibt, leiten staatliche Investitionen in die weiterverarbeitende Industrie und deren Projekte. Projekte und Aktivitäten im Bereich Flüssiggas liegen hauptsächlich im Verantwortungsbereich der Oman Liquefied Natural Gas Company (OLNGC), einem Konsortium, in dem die Regierung (51 %), Shell (30 %) und mehrere andere ausländische Firmen vertreten sind. Seit 2000 produziert Oman im nördlich von Sur gelegenen Qalhat LNG für den Export. Zwei Unternehmen (LNG & Qalhat LNG), welche im Oktober 2013 fusionierten, übernehmen dort die Produktion. Die drei Produktionslinien kommen auf eine Jahreskapazität von 10,7 Mio. Tonnen Flüssigerdgas, 2012 wurden jedoch nur 8,4 Mio. Tonnen Flüssigerdgas produziert.

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2.2 Energienachfrage und Prognosen In den letzten Jahren stieg die Stromnachfrage sowohl im privaten als auch im gewerblichen Verbrauch stetig und beträchtlich. Die Spitzennachfrage erhöhte sich im Jahr 2012 um etwa 12 % auf 4.293 MW, während der durchschnittliche Bedarf um 14 % auf 2.461 MW anstieg, was 21,6 TWh Strom entspricht. In den Vorjahren belief sich der Anstieg der durchschnittlichen Nachfrage auf 12 % in 2011, 7 % in 2010 und 12-13 % pro Jahr in 2008 und 2009. Zwischen 2006 und 2012 stieg die Spitzennachfrage im Main Interconnected System (MIS) um durchschnittlich 9 % pro Jahr von 2.544 MW 2006 auf 4.293 MW 2012. Der Stromverbrauch bzw. die durchschnittliche Stromnachfrage stieg während der genannten Periode rascher an als die Spitzennachfrage. Dies reflektiert den stark ansteigenden Strombedarf außerhalb des Haushaltssektors, also etwa von Unternehmen und Regierungseinrichtungen (sog. non-residential customers). Deren durchschnittliche Stromnachfrage stieg zwischen 2006 und 2012 um fast 11 % pro Jahr. Laut einer Prognose der OPWP wird der durchschnittliche Stromverbrauch von 2.461 MW (22 TWh) 2012 auf 4.722 MW (41 TWh) 2019 ansteigen, was einem weiteren Wachstum von etwa 10 % pro Jahr entspricht. Die Spitzennachfrage soll sich ebenfalls um 9,5 % pro Jahr erhöhen, von 4.293 MW 2012 auf 8.106 MW 2019. Steigende Einkommen, Anlageinvestitionen und landesweiter Wohnungsbau sind Hauptauslöser für den stetigen Anstieg der Stromnachfrage. Die Prognose entspricht den Durchschnittswachstumsraten der Werte für die Spitzen- und durchschnittliche Stromnachfrage zwischen 2006 und 2012. Oman Power & Water Procurement (OPWP) führt momentan eine Vergleichsstudie über zahlreiche Strategieoptionen durch, die auch die Entwicklung eines Kraftwerks am neu entwickelten Hafenstandort in Ad Duqm beinhaltet (mit bzw. ohne Anbindung an das MIS). Diese Studie untersucht auch die Realisierbarkeit der Integration von abgelegenen Gebieten ins Netzwerk, wie beispielsweise von Dörfern entlang der Ostküste von Shiwaimia bis nach Mahoot und Haima. Diese sollten von dem neuen Kraftwerk versorgt werden. Die Studie wurde noch nicht ausgewertet, da es unklar ist, ob die Stromnachfrage von Ad Duqm zu einer MIS-Stromnachfrage wird. In der folgenden Grafik, welche eine Prognose zur MIS-Stromnachfrage abbildet, wurde die Stromnachfrage von Ad Duqm daher (noch) nicht berücksichtigt.

Abbildung 4: OPWP-Prognose über die MIS-Stromnachfrage

Quelle: Oman Power and Water Procurement

Co.

(7

Years

Statement 2013-2019, Issue 7)

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2.3 Energiekosten Die Verbrauchskosten für den Endabnehmer, ob privat oder kommerziell sind nach wie vor aufgrund massiver staatlicher Subventionen auch im Sultanat Oman im Verhältnis zu den Beschaffungskosten sehr gering. Dies führte im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einem immensen Abstieg des Stromverbrauches. Ein Sparsamkeitsbewusstsein beim Verbraucher existiert nach wie vor so gut wie nicht. Der Benzinverbrauch eines PKW bei der Neuanschaffung ist kein Entscheidungskriterium, öffentliche Verkehrsmittel im Nahverkehr werden allgemein abgelehnt, Klimaanlagen werden ungeachtet der Aussentemperatur meist rund um die Uhr auf Vollast gefahren. Bei der Aufstellung des aktuellen Staatsbudgets 2014 wurde erstmals öffentlich über die Anhebung der Verbrauchspreise zugunsten der Staatsausgaben diskutiert. Die Entwicklung zu realistischen Energiepreisen wird sich sicherlich nur langsam vollziehen, ist aber absehhbar und unvermeidlich. Abbildung 5: Energiekosten Oman, Stand 1, Quartal 2014

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologien

2.4 Regulierung des Energiesektors 2004 wurde im Oman dem sog. Sector Law und den Vorgaben der Vision 2020 folgend eine Regulierungsbehörde, die Authority for Electricity Regulation (AER) etabliert, die seitdem für die Regulierung und Entwicklung des Stromsektors und den damit im Zusammenhang stehenden Wassersektor verantwortlich ist. Es wurde der Entschluss gefasst, erstens die bis dahin vom Ministry of Housing & Electricity and Water kontrollierten Wirtschaftseinheiten im Energiesektor in Generierungs-, Übertragungs- und reine Versorgungsunternehmen aufzusplitten und sie der Kontrolle einer Regulierungsbehörde außerhalb des Ministeriums zu unterstellen, der neugeschaffen AER unter der Leitung von John Cunneen. Das Ministerium sollte lediglich noch bei der Festlegung von Strategien beteiligt sein. Diese Aufgaben wurden mittlerweile der Public Authority for Electricity and Water (PAEW) übertragen.

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Die vollständige Privatisierung der desintegrierten und in privatwirtschaftliche Rechtsformen überführten Unternehmen war das erklärte Ziel. Dieses Vorhaben machte Oman zu einem Vorreiter in der Region. 2008 verkomplizierte sich der Prozess jedoch dadurch, dass die Funktionen des früheren Ministeriums einschließlich der Regulierungsfunktion in die Public Authority for Electricity and Water (PAEW) überführt wurde, womit sich die Frage stellte, wie die Arbeitsteilung zwischen PAEW und AER denn nunmehr funktionieren solle. Die PAEW ist eine Art Nachfolgeorganisation des Ministeriums. AER koordiniert mit PAEW Strategien und Regularien fuer den Energiesektor, hat aber insgesamt die Führungsrolle übernommen. Es gelang bis 2010 bereits 85% der Energieerzeugung zu privatisieren. Ein wichtiger Baustein der Reformen ist das sog. Independent Power and (Water) Project (IPWP) Programm. Rund 6.000 MW effiziente Produktionskapazität wurde mittlerweile mit Hilfe privater Mittel entwickelt, weitere Projekte sind in der Planungsphase. Die Versorgungssicherheit kann somit momentan und Hochrechnungen zufolge bis 2017 für alle Abnehmer aus Wirtschaft und Industrie, sowie für allgemeine Verbraucher gewährleistet werden. Per Gesetz wird im Rahmen dieses Programms privaten Investoren zunächst das Recht auf 100% Eigentum für einen Zeitraum von drei Jahren gewährt, verbunden mit der Vorgabe, innerhalb von drei Jahren 35% ihrer Anteile an omanische Investoren über den lokalen Kapitalmarkt anzubieten. Dieses erfolgreiche Modell bringt Vorteile für alle Beteiligten. Der private Investor kontrolliert und steuert in der Entwicklungsphase die damit verbundenen Risiken komplett unabhängig und die Regierung kann auf hohe Investitionen und Subventionen verzichten und profitiert in Folge von einer Entlastung des Staatshaushaltes. Der Reformprozess im Elektrizitätssektor schreitet insgesamt voran, jedoch nicht ganz in der ursprünglich geplanten Geschwindigkeit. In einem Bericht der AER von 2013, der Ziele und Aufgabenschwerpunkte des jeweils darauffolgenden Jahres darstellt, stehen auf der Prioritätenliste Themen wie die Sicherung von Kundeninteressen, Einführung von Tarifstrukturen für förderbedürftige Kunden, Einführung eines modernen und für den Verbraucher transparenten Zählerwesens und die Regulierung von verschiedenen technischen Misständen noch vor Themen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die Entflechtung und Neuordnung des Energiemarktes in Salalah wurde im Januar 2014 erfolgreich abgeschlossen. Der Weg für unabhängige Strom- und Wasserprojekte (IPWP) wurde so auch in der Dhofar Region im Süden des Landes bereitet.

2.5 Stromnetzwerke im Oman

2.5.1 Main Interconnected System Im Sultanat Oman gibt es 3 unterschiedliche Stromnetzwerke, das Main Interconnected System (MIS), RAECO-Systeme in ländlichen Gebieten (RAECO) und das Salalah System in der Dhofar-Region. Die drei Verteilungsnetze werden von sog. lizensierten Stromversorgern betrieben, welche bestehende und neue Stromverbraucher in den jeweiligen Dienstleistungsbereichen versorgen.

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Das MIS beinhaltet eine große Anzahl an Einrichtungen zur Stromerzeugung und wird von einigen wenigen omanischen Unternehmen betrieben. Dazu zählen ein 220/132 kV Übertragungsnetz, betrieben von der Oman Electricity Transmission Co. (OETC) sowie drei Verteilungsnetze, jeweils im Besitz der Muscat Electricity Distribution Co. (MEDC), der Mazoon Electricity Co. (MZEC) und der Majan Electricity Co. (MJEC). Das MIS ist derzeit mit dem Stromversorgungssystem der PDO und über eine Fernleitung mit dem Emirat Abu Dhabi verbunden. Es besteht aus den folgenden Stromerzeugungsanlagen: Tabelle 5: Stromerzeugungsanlagen des MIS

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, Authority for Electricity Regulation (COWI and Partners LLC), Oman 2008

OPWP (Oman Power and Water Procurement, also das für Omans Strom- und Wasserbeschaffung zuständige Unternehmen)

bezieht

Strom

als

einziger

Abnehmer/Käufer

(Single

Buyer)

von

den

lizenzierten

Energieerzeugungseinrichtungen, und die OETC (Oman Electricity Transmission Co.) ist Monopolanbieter für die Elektrizitätsübertragung an das MIS. Sie ist zuständig für das zentrale Einspeisesystem (Central Dispatch) für die Erzeugungs-

und

Entsalzungseinrichtungen,

die

mit

dem

MIS

verbunden

sind.

OETC

koordiniert

ihre

Betriebssystemfunktionen ausgehend von einem Lastverteiler (Load Dispatch) in Al Mawalleh (Grossraum Muscat). Die drei lizenzierten Unternehmen mit Monopolrechten für die Stromverteilung verteilen sich wie folgt auf die Regionen:

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MEDC (Gouvernement Maskat)



Majan (Norden von Batinah, Dhahirah und im Gouvernement Buraimi)



Mazoon (Sharqiyah, Dakhliah und die südlichen Batinah-Region)

Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die wichtigsten Regulierungsfunktionen des MIS: Abbildung 6: Regulierungsfunktionen des MIS

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, Authority for Electricity Regulation (COWI and Partners LLC), Oman 2008

Die Stromkapazitäten werden von OPWP gemäß den Zahlungskonditionen der Strombezugsverträge, welche während des Planungswettbewerbs für den Markteintritt festgelegt werden, von den lizenzierten Erzeugungseinrichtungen gekauft. Die

zuständige

Behörde

muss

sicherstellen,

dass

OPWP

den

Planungswettbewerb

für

neue

Stromverteilungsunternehmen auf faire Weise regelt. OPWP versorgt die Stromverteilungsfirmen mit Stromlieferungen in großen Mengen. Dafür werden kostentransparente Tarife verrechnet, welche im Vorfeld von der Regulierungsbehörde AER genehmigt werden müssen. Dieser sogenannte Electricity Bulk Supply Tariff (BST) ermöglicht es OPWP, ihre Anschaffungskosten und die direkten Kosten für ihre Beschaffungsfunktionen wieder einzubringen. OPWP

bezieht

Strom

von

lizenzierten

Erzeugungseinrichtungen

und

verteilt

diesen

dann

im

gesamten

Elektrizitätsübertragungssystem der OETC. Die Stromverteilungsunternehmen kaufen den Strom von OPWP, sindverantwortlich für die Stromversorgung der Endverbraucher und bezahlen die anfallenden Gebühren für die Verbindung zum Stromnetz und seine Nutzung.

2.5.2 Systeme in ländlichen Gebieten Die Rural Areas Electricity Company (RAECO) erzeugt, überträgt und verteilt Strom in den Gebieten innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs. Sie soll dafür sorgen, dass Bewohner ländlicher Gebiete (z.B. Bergregionen) ausreichend mit Strom versorgt werden. Es ist anzunehmen, dass die Stromnachfrage in den von RAECO versorgten Gebieten beträchtlich steigen wird, vor allem aufgrund der Entwicklungsprojekte, z.B. in Ad Duqm und auf der Insel Masirah.

2.5.3 Salalah System Das sog. Salalah System versorgt die Stadt Salalah und die angrenzenden Gebiete in der Dhofar Region im Süden des Landes mit Strom und versorgt derzeit insgesamt etwa 76.000 Abnehmer. Es beinhaltet ein integriertes Erzeugungs-,

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Umwandlungs- und Distributionssystem, das per Lizenzvertrag mit der Regierung 2001 in den Besitz der Dhofar Power Co. (DPC) überging. DPC etablierte und betrieb im Salalah System bereits vor mehr als zehn Jahren die erste unabhängige Stromerzeugungs- und Entsalzungsanlage (IPWP) der Dhofar Region. DPC war bis Januar 2014 der einzige Stromanbieter innerhalb des Zuständigkeitsbereiches. Die Lizenzstruktur wurde in den letzten Jahren an die allgemein fuer den Energiesektor geltenden gesetzlichen Regelungen (Sector Law) angepasst, nachdem eine weitere IPWP durch ein privates Unternehmen namens Sembcorp Salalah Power and Water Company in Taqa entwickelt und in Betrieb genommen wurde. Die Regulierungsstruktur im Salalah System entspricht nunmehr der Struktur im MIS System. Die staatliche Oman Electricity Transmission Company (OETC) hat das Übertragungsnetzwerk von DPC übernommen. Die Dhofar Generation Company (DGC) ist seit Januar 2014 für die Stromerzeugung verantwortlich. DPC wird die Stromverteilung und –versorgung in der Dhofar Region sicherstellen und somit das vierte Stromverteilungs- und versorgungsunternehmen der Electricity Holding Company (EHC) sein.

2.6 Der Sektor der erneuerbaren Energien Das zunehmende Interesse in den GCC Staaten an regenerativen Energien ist allgemein und auch im Sultanat Oman derzeit noch weniger durch ein grundlegendes umweltpolitisches Umdenken zu erklären, sondern vielmehr der Notwendigkeit geschuldet, die explodierende Stromnachfrage zu stillen und den Staatshaushalt von Subventionen zu entlasten. Zur Abdeckung des rasant steigenden Strombedarfs ist mittelfristig neben Öl und Gas auch der Einsatz neuer Energieträger nötig. Das absehbare Ende der Erdölreserven, die großen Finanzreserven und der Sonnenreichtum machen die Golfstaaten zu einem idealen Standort für eine stärkere Nutzung der Solarenergie. Insgesamt gilt das Sultanat Oman in der Region als Vorreiter in der Umweltpolitik, wenn auch bislang die Realisierung von staatlichen Grossprojekten noch aussteht. 2008 lag das Gesamtvolumen an durch erneuerbaren Energien erzeugtem Strom im Oman bei rund 235 kW, aktuellere Daten wurden nicht veröffentlicht. Noch gibt es nur wenige Projekte, in denen erneuerbare Energien hauptsächlich in Form von Solarenergie bereits getestet und eingesetzt werden. Direkte Solarenergie wird generell von Haushalten zur Wassererhitzung benutzt, indem Wasser in Tanks, die auf dem Dach von Privathäusern stehen, erhitzt wird. Elektrizität aus Photovoltaikzellen wird benutzt um kleinere Anlagen wie Straßenlaternen, öffentliche Fernsprecher, Wasserpumpensysteme in abgelegenen Gebieten oder Parkuhren in der Hauptstadt zu betreiben. Sie wird auch bei solaren Verdampfungsanlagen zur Wasserdestillation und zur Ölförderung genutzt. Der Oman hat auch eine gewisse Erfahrung mit Umkehrosmoseanlagen zur Wasserentsalzung, die mit Solarenergie betrieben werden. Trotz der günstigen Rahmenbedingungen sind die in den letzten Jahren initiierten Pilotprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien nicht mit Vehemenz weiterentwickelt worden. Der Reichtum an fossilen Energieträgern scheint den Standortvorteil bei den regenerativen Energien (noch) zu überlagern.

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Trotz der Dominanz des Ölsektors ist in der Region mittelfristig mit einer stärkeren Berücksichtigung von Solarkraft zu rechnen. Grund hierfür ist insbesondere der wachsende interne Energieverbrauch in Kombination mit einem weiterhin stabilen Erdölpreis. Unverkennbar ist ebenfalls das gewachsene Interesse der Regierung, Energieverschwendung und Umweltbelastungen zu reduzieren. Die Marktentwicklung der Solarbranche sowie der anderen erneuerbaren Energiequellen ist allerdings von den gegebenen administrativen Rahmenbedingungen und vom politischen Willen, aber auch vom technologischen Fortschritt und dem Preis der konventionellen Energieträger stark abhängig. Vor allem im Hinblick auf den noch immer konkurrenzlos günstigen Öl- und Gaspreis und auf die damit verbundenen extrem günstigen Strompreise – der durchschnittliche Preis der Kilowattstunde ist rund 20-mal billiger als in Japan und 13-mal billiger als in Deutschland – ist die Schaffung von Anreizen für die alternativen Energieträger unverzichtbar. Garantierte Einspeisepreise für Solarstrom und Maßnahmen zur Investitionsförderung könnten dabei eine wichtige Rolle spielen sind dabei höchst relevant. Die administrativen Grundlagen und Rahmenbedingungen, die zur Entwicklung, der Umsetzung und dem Betrieb von alternativen Stromerzeugungsanlagen benötigt werden, befinden sich derzeit in der Entwicklung. Sobald diese Grundlagen von der Regierung geschaffen und implementiert wurden, ist damit zu rechnen, dass die bislang zwar angekündigten, jedoch mangels Genehmigungsgrundlagen aufgeschobenen Projekte, Grossanlagen und damit verbundene Geschäftsaktivitäten fortgeführt bzw. auf den Weg gebracht werden. Bis es dazu kommt, wird von internationalen Experten und Forschern jede Gelegenheit genutzt, um durch Vorträge und Fallstudien für die Sache zu werben, das Bewusstsein der lokalen Vertreter zu wecken und Erkenntnisse weiterzugeben. Die GCC-Region ist auf dem besten Weg, einer der weltweit größten „Green Energy“-Produzenten zu werden. Vor allem die Solarenergie wird Schätzungen zufolge mittelfristig einen grossen Anteil an der Stromerzeugung übernehmen. Ein vor kurzem erschienener Bericht erklärte, dass die Golfstaaten insgesamt in den nächsten drei Jahren rund $155 Milliarden in Solarenergieprojekte investieren werden. Das Sultanat Oman hat sich laut der nationalen Entwicklungsstrategie Vision 2020 das Ziel gesetzt, bis 2020 immerhin 10 % des Strombedarfes durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen zu decken.

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3. Photovoltaik im Oman - Status und Potential 3.1 Rahmenbedingungen für den Einsatz von Photovoltaik Laut dem Endbericht der 2008 von der Authority for Electricity Regulation (AER) auf Anweisung des Sultans durchgeführten Studie über den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen (Study on Renewable Energy Resources) ist die Solar-PV-Technologie eine hervorragende Option zur alternativen Stromerzeugung im Oman. Dies gilt vor allem für den Norden des Omans und für die Wüstengebiete des Landes. Das höchste Potential für die Anwendung von PVSystemen besteht in den Sommermonaten (Mai-September), wenn die Stromnachfrage gleichfalls am Höchsten ist. Zahlreichen Studien zufolge ist Solar-PV-Technologie sowohl im MIS, als auch für Elektrizitätswerke, die nicht direkt an das allgemeine Stromnetz angebunden (off-grid) sind, geeignet. Dies ist hauptsächlich in ländlichen Gebieten und Wüstengebieten der Fall, wo Solarenergie den Dieselverbrauch zur Stromerzeugung deutlich reduzieren oder gar komplett ersetzen könnte. Bei der Anwendung von PV-Systemen muss berücksichtigt werden, dass die Effizienz von PV-Zellen durch zeitweise extrem hohe Lufttemperaturen und Staubkontaminierung stark beeinträchtigt wird. Die AER geht davon aus, dass die Umweltbedingungen im Sultanat Oman zu einer Reduzierung der Effizienz von PV-Zellen um etwa 10 % führen. Das technische Potential von Stromerzeugung durch PV-Systeme, die mit dem Stromnetz verbunden (on-grid) sind, wird von der verfügbaren Fläche für die Installation von PV-Zellen bestimmt (z.B. an Gebäuden, auf Parkplätzen, etc.). Geht man davon aus, dass nur 50 % der Gebäude im Oman für die Installation von PV-Zellen geeignet sind und die verfügbare Fläche jedes Hauses 20 m2 beträgt, so würde die potentielle Gesamtfläche eine Kapazität von 420 MW und eine potentielle jährliche Stromerzeugung von 750 GWh ermöglichen, was etwa 5 % bis 6 % der aktuellen Stromnachfrage (13.900 GWh im Jahre 2007) entspricht. Entscheidet man sich für die Installation von PV-Systemen in Wüstengebieten, so kann man mit einer Kapazität von 30 Wp pro m2 bzw. 30 MWp pro km2 rechnen. Das technische Potential von PV-Systemen mit Diesel Gen-Sets und Akkumulatorkapazität in Off-Grid-Systemen wird von der AER auf 20 % der derzeitigen Stromerzeugung geschätzt. Ein hohes Potential wird vor allem in der Anwendung von PV-Zellen für kleine Geräte und Beleuchtungeinrichtungen gesehen. Derzeit verfügt die Ölindustrie bereits vereinzelt über PV-Zellen für die Inbetriebnahme von kleinen Geräten in abgelegenen Gebieten.

25

3.2 Forschungsinitiativen – Projekte und Fallstudien im Bereich Photovoltaik

3.2.1 Die AER-Studie von 2008 Laut AER-Studie zu erneuerbaren Energien besteht im Sultanat Oman ein erhebliches Potential für die Anwendung von PV-Technologien. Die Sonnenscheindauer zählt mit 300 Sonnentagen zu den Höchsten weltweit. Wenn das vorhandene Potential an Solarenergie richtig ausgeschöpft wird, kann genug Strom für den lokalen Gebrauch erzeugt werden, und darüber hinaus könnten überschüssige Kapazitäten exportiert werden. Die hohe Sonneneinstrahlung ist in nahezu allen Regionen Omans vorhanden, wobei die besten Voraussetzungen in den Wüstenregionen gegeben sind. Am Geringsten ist die Intensität im Süden des Omans, wo in den Sommermonaten Juli/August sogar eine Regenzeit einsetzt. Die Authority for Electricity Regulation (AER) präsentierte im Rahmen des Endbericht von 2008 quasi als Handlungsempfehlung zum Einstieg in die Materie eine Reihe von kleinen EE-Pilotprojekten, die vor allem in ländlichen Gebieten installiert werden sollen. Diese Pilotprojekte haben zum Ziel, den technischen und wirtschaftlichen Beitrag der jeweiligen Technologien (Solar und Wind) im EE-Bereich unter lokalen Konditionen aufzuzeigen und gleichzeitig den technischen und administrativen Wissenstransfer an relevante Institutionen und Einrichtungen im Sultanat Oman zu erleichtern. Solar-Projekt A ist ein Off-Grid-Solar-PV/Diesel-Hybridsystem mit einer Leistung von 10 kW. Dabei soll die Leistung von Hybridsystemen in Kombination mit Solar- und Dieselkapazität dargestellt werden. Die Durchführung solch kleiner Pilotprojekte dienen vor allem zur Vorbereitung für die Implementierung großer PV-Projekte unter Berücksichtigung im Oman herrschender klimatischer Bedingungen. Die Fertigstellung zweier Anlagen wurde geplant, wobei eine davon aus einem 10 kWp PV/10 kW Dieselmotor und einem Akkumulator und die andere aus einem 5 kWp PV/10 kW Dieselmotor ohne Akkumulator besteht. Man wählte als Standort ein ländliches Gebiet, das nicht mit dem allgemeinen Stromnetz verbunden ist. Die jährliche Stromleistung soll 7-8 MWh (Solar PV-Zellen) betragen, ein Budget von USD 135.000 wurde für die Anlage zur Verfügung gestellt. Die Energiekosten belaufen sich auf 250-300 USD/MWh. Projekt B ist ein Solar-PV-Projekt, das mit dem Stromnetz verbunden ist und aus 20 kWp Solar-PV-Panels (200 m²) sowie einem 20-kW-Stromkonverter besteht. Wieder wählte man ein ländliches Gebiet, diesmal jedoch mit einer bestehenden Verbindung an das lokale Stromnetz. Die jährliche Stromleistung soll 34 MWh betragen, das zur Verfügung gestellte Budget beläuft sich auf 150.000 USD und die Energiekosten auf 425 USD/MWh. Bereits unmittelbar nach Abschluss der Studie im Jahr 2008 lud die Authority for Electricity Regulation Entwickler erneuerbarer Energieprojekte ein, ihre technischen und wirtschaftlichen Vorschläge für Pilotprojekte den Vorgaben entsprechend einzureichen. Insgesamt erhielt die Behörde Angebote von 12 Entwicklern, die insgesamt 35 Pilotprojekte mit einer potentiellen Kapazität von 48,7 MW einreichten, darunter 32 Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von 44 MW. Projekte, bei denen PV-Technologien genutzt wurden, kamen auf eine Kapazität von 27 MW, was einem Anteil von 61 % aller Solarprojekte entspricht.

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Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die eingereichten Projekte. Sie beinhaltet Informationen über die Projektentwickler, die angewandten Technologien, die Standorte, den Projektstatus und liefert eine kurze Beschreibung der vorgelegten Projekte. Die weiß markierten Projekte wurden zur direkten Umsetzung empfohlen, Projekte in blau zur weiteren Überarbeitung bzw. Verhandlung mit dem Entwickler, während die grün markierten nicht zur Weiterentwicklung empfohlen wurden. Die letzten drei Projekte (in rosa) wurden schon bei der ersten Sichtung der Angebote grundsätzlich abgelehnt. Tabelle 6: Überblick eingereichter Projekte

Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010

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Es gab sowohl omanische Teilnehmer als auch Entwickler aus Japan, der Türkei, Südkorea, Holland, Deutschland, Indien und den Vereinigten Staaten. 6 Projekte kamen in die engere Wahl, wobei 4 davon Photovoltaik-Systeme nutzten: ein 100-kW-PV-Solarprojekt, ein 292-kW-Solarprojekt in Al Mazyonah, ein 1.500-kW-Projekt (Standort steht noch nicht fest) und ein 28-kW-Solarprojekt in Al Mathfa. Das Hauptmotiv der 6 ausgewählten Projekte besteht darin, 10.683 MWh von durch Dieselgeneratoren erzeugtem Strom mit erneuerbarer Energie zu ersetzen und auf diese Weise den Dieselverbrauch um 3,1 Millionen Liter pro Jahr zu reduzieren und 8.298 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr zu vermeiden. Für das 100-kW-Solarprojekt (Nr. 2 der Liste) wurde beispielsweise ein Budget in Höhe von 320.000 OMR zur Verfügung gestellt. Die RAECO erwarb das entsprechende System von der Itochu Corporation. Das technische Design und die Systemkonfigurationen wurden während der Auswertungen als „einwandfrei“ eingestuft. Fuer die Projekte Nr. 36

der

Liste

wurden

zwischen

Behörde

und

Entwickler

weitere

Verhandlungen

(technische

und

wirtschaftliche/vertragliche Details) geführt. Gründe für die Ablehnung der grün markierten Vorschläge waren unterschiedlich. Es waren meist nicht vorhandene oder unvollständige Informationen über die technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit oder die fehlende Finanzierungsbestätigung für die Durchführung des Projekts. Nach der vollständigen Implementierung des PV-Systems (Nr. 2 der Liste) wurde dieses untersucht. U. a. wurden Tests durchgeführt, um die volle Funktionsfähigkeit des Systems sicher zu stellen. Nach den ersten Untersuchungen der Anlage (Initial Screening) wurden Ortsbegehungen (Site Visits) und eine wirtschaftliche Evaluierung mit Hilfe der Cash-Flow Analyse durchgeführt. Alle Projekte stellen eine optimale Alternative zur Anwendung von Dieselgeneratoren dar, da die Kosten für neue Dieselkapazität verhindert werden konnten. Des Weiteren könnte die Umweltbelastung während der kommenden 20 Jahre bedeutend verringert werden. Der Kapitalwert (Net Present Value - NPV) der PV Projekte war allerdings negativ. Bei der durchgeführten Sensitivitätsanalyse wurden Variationen des NPVs analysiert, welche sich aus den folgenden Faktoren ergeben könnten: einer Änderung des Preisniveaus für Dieselkraftstoff, einem unterschiedlichen Grad an Solareinstrahlung, einer Variation der relevanten Faktoren für die Anlagekapazität und der Anwendung unterschiedlicher Diskontsätze. Da die gegenwärtigen Kosten des PV-Stroms über den eingesparten Kosten der Dieselgeneration liegen, hat die zuständige Behörde beschlossen, die Kosten für PV-Pilotprojekte mit internationalen Benchmarks zu vergleichen. Dabei hielt man sich an öffentliche Informationen über PV-Modulpreise (USD per Watt) und die Kapitalkosten ganzer PVSysteme (USD per Watt). Eine bedeutende Quelle bei diesem Vergleich ist die jährliche Studie über Trends in der PVAnwendung in den Mitgliedstaaten der International Energy Agency (IEA, Bericht IEA-PVPS T1 – 18:2009).

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In der folgenden Tabelle werden die Kosten der PV-Module für jedes der gewählten, in die engere Wahl genommenen PVProjekte mit IEA Benchmarks verglichen: Abbildung 7: Kosten der PV Module – in die engere Wahl genommene Projekte (shortlisted)

Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010

Die Kosten der PV-Pilotprojekte sind vergleichbar mit den internationalen Benchmarks, jedoch lässt sich anmerken, dass PV-Modulpreise seit der ersten Veröffentlichung gefallen sind. Die Kapitalkosten der in die engere Wahl genommenenProjekte sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Tabelle 7: Kapitalkosten – Projekte in der engeren Wahl (shortlisted) Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010

3.2.2 Oman Power & Water Summit 2013 – vorgestellte Aktivitäten Im Rahmen der Oman Power & Water Summit hielt Ahmed Said Al Harthy, Senior Manager der Abteilung Regulatory Compliance des RAECO-Renewable Energy Teams einen Vortrag über die Pilotprojekte im PV-Bereich. RAECO wurde beauftragt, die erste Phase der Pilotprojektimplementierung zu begleiten. Um die Realisierung der Strategie zu erleichtern, bildete RAECO ein Renewable Energy Team, das die folgenden Aufgaben erfüllt: Identifizierung möglicher Standorte, die für die kleinen Pilotprojekte am besten geeignet sind; Zusammenarbeit mit den Entwicklern, welche an der Realisierung von Pilotprojekten interessiert sind und erste Evaluierung der Pilotprojektvorschläge. Die Hauptziele der RAECO Projekte sind wie folgt:

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Das Testen der Leistung von Solar- und Windtechnologien sowie Wetter- und Umweltbedingungen



Das Sammeln von wertvollen Erfahrungen/Weiterbildung für RAECO und seine Mitarbeiter im EE-Bereich



Die Einschätzung des Ausmaßes der fossilen Brennstoffreduzierung und der damit verbundenen Emissionen



Die erfolgreiche Anwendung von EE-Technologien in Verbindung mit Dieseltechnologien

Hesham Lotfy, Business Development Experte des Public Establishment of Industrial States, präsentierte beim Oman Power & Water Summit 2013 drei Modelle im EE-Bereich, ein Concentrated Photovoltaics-Modell (CPV), ein Real LifeModell und ein PV-Simulationsmodell. Die genannten Projekte sollen die angewandten Technologien erproben und Erkenntnisse über ihre Effizienz, die Auswirkung von unterschiedlichen Wetterverhältnissen, finanzielle Durchführbarkeit, Umweltauswirkungen, Daten über Leistung der getesteten Technologien, etc. liefern.

Abbildung 8: CPV-Real-Life-Modell

Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013

Im Jahresdurchschnitt produziert das in Abbildung 9 erkennbare Modul 9,84 MWh, die gemessene DNI beläuft sich auf 1.736 kWh/m2 und der spezifische Ertrag (Specific Yield) liegt bei 1.673 kWh/kW. Die Anwendung von CPV-Technologien stellt ein Wachstumspotential für omanische Klein- und Mittelbetriebe dar und bietet die Möglichkeit, neue Jobs im Oman zu schaffen. Die notwendigen Systemkomponenten könnten lokal hergestellt werden und die Kosten für Forschung und Entwicklung sind überschaubar. Da es sich bei CPV um eine modulare Technologie handelt, kann diese laufend verbessert werden, um in Zukunft finanzielle Risiken zu minimieren. Des Weiteren hat CPV ein hohes Effizienzpotential für Solarenergieumwandlung. Auf der Contra-Seite sind die folgenden Faktoren zu beachten bzw. noch zu untersuchen:

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Installationen müssen zumindest 0,5 MW betragen.



Die Technologie ist stark von den herrschenden Wetterverhältnissen abhängig.



Die Auswirkungen auf die Biodiversität und auf die Irradiation sind noch unklar.



Die direkte Integration der CPV-Technologien in Gebäuden ist relativ schwierig.

Im Rahmen des Oman Power and Water Summits wurden außerdem auch zwei weitere interessante Fallstudien vorgestellt und diskutiert. Bei der ersten Fallstudie handelt es sich um eine Ausschreibung der RAECO zur Erweiterung des Elektrizitätswerks in Khasab/Musandam. Es wurde ein Hybridsystem eingesetzt, welches PV- und Dieselgeneratoren miteinander verbindet. Die Analyse untersucht den derzeitigen Zustand des Elektrizitätswerkes, die notwendigen Daten dafür wurden von der Electricity Transmission Company geliefert. Nachdem der derzeitige Zustand untersucht wurde, entwickelte man 2 Varianten für die Erweiterung des Elektrizitätswerkes: 

Ein neuer Dieselgenerator (8 MW)



Ein neuer Dieselgenerator (8 MW) und ein PV-Werk (8 MW)

Wird das Elektrizitätswerk mithilfe eines neuen Generatorsatzes (genset) in Verbindung mit einem PV-System implementiert, können 7 % des Gesamtstroms und 34 % des Stroms der Erweiterung (extension) von Photovoltaikzellen produziert werden. Durch die Installierung des PV-Systems kann der Dieselverbrauch um 4.400.000 Liter pro Jahr reduziert

werden,

was

einer

Kostensenkung

von

4.400.000

USD

pro

Jahr

entspricht.

Der

Investitionsaufwand für die PV-Installation kann innerhalb von 3 bis 4 Jahren wieder eingebracht werden. In der folgenden Tabelle werden wichtige Daten zur ersten Fallstudie zusammengefasst: Tabelle 8: Daten zur ersten Fallstudie

Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013

31

zusätzliche

Die zweite Fallstudie ist ebenfalls ein Hybridsystem, bei welchem die PV Technologie 25 % des Gesamtstroms produziert und die anfänglichen Investitionskosten relativ rasch wieder eingebracht werden können. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten zur zweiten Fallstudie: Tabelle 9: Daten zur zweiten Fallstudie

Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013

Khamis Humaid Al Saidi, Manager für Planning & Asset Management der MJEC stellte beim Oman Power & Water Summit 2013 laufende MJEC PV-Projekte vor. Dazu zählen ein 3-KW-Pilotprojekt, platziert auf einem Dach mit idealer Sonneneinstrahlung, und ein 37,76-KW-Projekt auf dem Dach der MJEC-Zentrale. Im Außenbereich wurden ausschließlich UV-resistente Materialen verwendet, die den hohen Temperaturen standhalten. Artfremde Materialien wie Stahl oder Aluminium wurden isoliert. Abbildung 9: 37,76-KW-Projekt am Dach des MJEC-Hauptbüros

Quelle: MJEC PV system, Khamis Humaid Al Saidi SR manager planning and asset management, 2013

MJEC berechnete, dass die Anlage innerhalb von 11 Jahren die anfallenden Investitionskosten für die PV-Systeme decken kann.

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Die Forschungsaktivitäten von MJEC basierten auf folgenden erklärten Zielen: 

Anwendung von innovativen Green Building-Konzepten im Sultanat



Wahrnehmung von sozialer Verantwortung



Sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz



Arbeitsplatzbeschaffung im EE Bereich



Beitrag zur Kostenminimierung von Solarenergie



Erforschung alternativer Energiequellen

3.2.3 World Congress on Engineering 2013 in London – vorgestellte Fallstudie In einer weiteren Fallstudie, welche im Rahmen des World Congress on Engineering 2013 in London präsentiert wurde, konzipierte man ein 9-kW-Solar-PV-System zur Stromversorgung einer Klinik im Sultanat Oman. Der durchschnittliche Tagesbedarf an Stromleistung wurde dafür auf 24.307 kWh pro Tag geschätzt. Bei der Planung des Solarsystems hielt man sich an die Anweisungen des Solar International Design Manuals (Internationales Handbuch zum Einsatz von Solarenergie). Die durchschnittliche globale horizontale Jahresreserve für Solarenergie beläuft sich im Oman auf 5.936 – 6.879 kWh/m2 pro Tag. Die Leistung des PV-Systems wurde von den Herstellern unter Standard-Testkonditionen bewertet. Während der Testphase betrug die Temperatur 25 Grad C°, die Strahlungsintensität war 1.000 W/m2 und die Atmosphäre hatte eine Dichte von 1,5. Das Dach eines Gebäudes stellt eine ideale Position für ein PV-System dar, da es für gewöhnlich nicht beschattet ist. Daher entschied man sich für das Dach der Klinik zur Installierung des PV-Systems. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die optimalen Kosten von 0,418 USD/kWh eine attraktive Alternative zur Anwendung eines Dieselgenerators darstellen, bei welchem Kosten von 0,5581 USD/kWh entstehen würden. Die teuerste Option wäre der Einsatz von 200 Batterien und einem 10-kWh-Konverter, jedoch wäre sie immer noch rentabler als ein Dieselgenerator. Insgesamt ergab die Studie, dass ein PV-System durchaus eine gute Wahl zur Stromversorgung in ländlichen Gebieten im Sultanat Oman ist. Die Reduzierung der CO2 – Emissionen würden hier etwa 36.277 kg CO2 pro Jahr betragen, während zudem weitere Luftverunreinigungen deutlich reduziert werden könnten.

3.2.4 Laufende Forschungsprojekte an Universitäten in Oman In anerkannten Universitäten des Omans werden ebenfalls eine Reihe von Projekten und Forschungsinitiativen im Photovoltaik-Bereich abgewickelt. Dazu zählt eine Machbarbarkeitsstudie für ein PH-Wind/Batterie/Hybridsystem von der Universität Sohar vomJuni 2013. Diese befasste sich mit dem notwendigen Strombedarf für die 880 km lange Verbindungsstraße von Nizwa nach Salalah. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Gesamtkosten von 24.523.211 OMR für die Stromversorgung der nächsten 25 Jahre berechnet. Beim Einsatz eines Dieselgenerators hätten die Kosten ungefähr 73.104.488 OMR betragen, was circa dem Dreifachen entspricht. Die Analyse zeigte außerdem auf, dass die Nutzung eines PV-Systems anstelle eines Dieselgenerators die CO2-Emissionen um 27.325.762 kg jährlich reduziert.

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Eine weitere interessante Studie zum Thema Photovoltaik wurde von Sujit Kumar Jha aus dem Engineering Department am Ibra College of Technology Anfang 2013 durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden zwei Fallbeispiele behandelt, wobei es sich beim Ersten um ein PV-Wasserpump-System handelt. Die Untersuchung fand in einem Dorf namens Kabda statt, das 24 km entfernt von Sur im Norden Omans liegt. Der tägliche Wasserverbrauch und die Förderhöhen der Pumpe sind die beiden Hauptfaktoren, die die ideale Größe des PV-Systems bestimmen. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 8.523,2 USD. Beim Entwurf des PV-Panels wurde berücksichtigt, dass die durchschnittliche Sonneneinstrahlung im Oman im Dezember zwischen 3,1 und 5 Stunden pro Tag beträgt. Ein PV-Pumpsystem, das 18 m³ pro Tag durch eine 35 m lange Förderhöhe pumpt, würde eine Solarzellengruppe (solar array) von etwa 761 W benötigen. Die Kosten für die Pumpe würden sich auf etwa 5.500 USD belaufen. Ein negativer Aspekt des PV-Systems im Vergleich zum Einsatz eines Dieselmotors sind die anfallenden Kosten während der Implementierungsphase. Diese könnten allerdings in weiterer Folge mit geringeren Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie erhöhter Betriebssicherheit des beständigeren PV-Systems, dessen erwartete Lebensdauer 25 Jahre beträgt, ausgeglichen werden. Die erste Fallstudie kam zu dem Ergebnis, dass Wechselstrommotoren besser geeignet sind, da sie generell bei mittlerer bis hoher Stromnachfrage Anwendung finden. Die zweite Fallststudie wurde in einem omanischen Familienhaus während der Sommermonate durchgeführt. Das PVSystem wurde am Dach des Hauses angebracht, da es dort direkt Strom produzieren kann. Es wurde davon ausgegangen, dass in einem 6-9-Personen-Haushalt an einem gewöhnlichen Sommertag 1.960 Wh bis 10.476 Wh verbraucht werden. Die Studie ergab, dass 54 Solarpanels (185 Watt) notwendig sind, um die Stromnachfrage zu decken. Die Kosten eines PV-Panels werden auf 5,50 USD geschätzt, d. h., die Gesamtkosten für die Panels würden 54.945 USD ausmachen.

3.2.5 Zusammenfassung der Forschungsinitiativen und Projekte Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die erwähnten Projekte und Forschungsinitiativen, die von omanischen Institutionen, Firmen und anerkannten Universitäten durchgeführt wurden.

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Tabelle 10: Zusammenfassung Authority for Electricity Regulation (2008)

Projekt

Kurzbeschreibung

Ergebnis

10 kW off-grid (kein Zugang zum

Leistung von Hybridsystemen in

Großes Potential für die Anwendung von

Stromnetz) Solar

Kombination mit Solar- und

PV-Technologien; Sonneneinstrahlung

PV/Diesel/Hybridsystem

Dieselkapazität werden dargestellt

im Oman zählt zu den Höchsten weltweit

5 kWp PV/10 kW Dieselmotor ohne

Solar PV-Projekt, mit dem

Bei Ausschöpfung des vorhandenen

Akkumulator

Stromnetz verbunden; bestehend

Potenzials kann genug Strom für lokalen

aus 20 kWp Solar-PV-Panels (200

Verbrauch produziert und können

m2) &

überschüssige Kapazitäten exportiert

20 kW Stromkonverter

werden

40 kW & 100 kW PV System

50 kW dünner Film &

Optimale Alternative zur Anwendung

Madha Masrooq

Monokristallin

von Dieselgeneratoren; Verhinderung

bestehend aus Dieselmotor und Akkumulator

der Kosten von neuer Dieselkapazität; bedeutende Verringerung der Umweltbelastung; negativer NPV

Solar PV, Al Sawgrah Al Mathfa, Al Surab usw.

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1.500 kW

Siehe Ergebnis: 40 kW & 100 kW PV System

“Oman Power & Water Summit 2013” im Oman

CPV „Real Life“ Modell

produziert im Jahresdurchschnitt

Wachstumspotential für omanische

9,84 MWh; gemessene DNI beläuft

Klein- und Mittelbetriebe; notwendigen

sich auf 1.736 kWh/m2; „Specific

Systemkomponenten könnten lokal

Yield“ (spezifische Ergiebigkeit)

hergestellt werden; Kosten für

liegt bei 1.673 kWh/kW

Forschung und Entwicklung überschaubar; laufende Verbesserung der CPV Technologie; hohes Effizienzpotential für Solarenergieumwandlung

Dieselgenerator (8 MW)

Dieselgenerator (8 MW) und ein

RAECO Ausschreibung zur

Reduzierung des Dieselverbrauchs um

Erweiterung des Elektrizitätswerks

4.400.000 Liter pro Jahr;

in Khasab; Einsatz eines

Kostenminimierung von 4.400.000 USD

Hybridsystem, welches PV und

pro Jahr; zusätliche Investitionsaufwand

Dieselgeneratoren miteinander

für die PV-Installation innerhalb von 3

verbindet

bis 4 Jahren eingebracht

Hybridsystem

PV Technologie produziert 25 % des

PV-Werk (8 MW)

Gesamtstroms; anfängliche Investitionskosten relativ rasch eingebracht

37,76 KW Projekt am Dach des

Verwendung von UV-resistenten

Verursachte Investitionskosten für PV-

MJEC Hauptbüros

Materialen im Freiluftbereich;

Systeme innerhalb von 11 Jahren wieder

Isolierung artfremder Materialien

eingebracht

wie Stahl oder Aluminium

“World Congress on Engineering 2013” in London

9 kW Solar PV System

Stromversorgung einer Klinik im

optimalen Kosten von 0,418 USD/kWh

Sultanat Oman; durchschnittliche

stellen attraktive Alternative zur

Tagesbedarf an Stromleistung auf

Anwendung eines Dieselgenerators dar

24.307 kWh pro Tag geschätzt

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Sohar Universität (2013)

Durchführbarkeitsstudie

erforderlicher Strombedarf für die

Geschätzte Kosten des PV Systems:

(Feasibility Study) eines

880 km lange Landstraße von

24.523.211 OMR, etwa ein Drittel der

Photovoltaik/Wind/Batterie/

Nizwa nach Salalah

entstehenden Kosten bei Einsatz eines Dieselgenerators; Verhinderung von

Hybridsystems

Green House-Emissionen von 27.325.762 kg an CO2 pro Jahr

PV Wasserpump-System

In einem Dorf namens Kabda, 24

Wechselstrommotoren wären besser

km entfernt von Sur im Norden

geeignet, da diese generell bei mittlerer

Omans; PV Pumpsystem, das 18 m3

bis hoher Stromnachfrage Anwendung

pro Tag durch eine 35 m lange

finden

Förderhöhe pumpt; Solarzellengruppe (solar array) von etwa 761 W wäre notwendig

PV System

In omanischem Familienhaus

54 Solarpanels (185 Watt)

während der Sommermonate; PV

notwendig, um die Stromnachfrage

System am Dach des Hauses

zu decken; Kosten eines PV-Panels

angebracht; Annahme: 6-9-

auf 5,50 USD geschätzt, d.h.

Personen-Haushalt verbraucht

Gesamtkosten für Panels würden

zwischen 1.960 und 10.476 W/h

54.945 USD ausmachen

an gewöhnl. Sommertag Quelle: AHK Oman 2013, anhand von Angaben von: Authority for Electricity Regulation 2008, Oman Power & Water Summit 2013, World Congress on Engineering 2013, Sohar Universität 2013

3.3 Kostenanalyse von PV-Technologien Die Authority for Electricity Regulation hat im Rahmen einer Studie das omanische Beratungsunternehmen COWI & Partners Co. damit beauftragt, die Produktionskosten für Solarstrom im Oman zu berechnen, wobei die folgenden PVSysteme untersucht wurden:

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20 kW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected)



20 MW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected)



20 MW Solar-Wärmekraftanlage mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected)



10 kW PV-Diesel-Elektrizitätswerk ohne Verbindung zum Stromnetz (off-grid)

3.3.1 20 kW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected) Dieses PV-System soll in einem urbanen Gebiet implementiert werden und besteht aus 200 m2 konventioneller Panels. Es ist eine Endverbraucher-Applikation und soll Strom an das allgemeine Stromnetz liefern. Daher sollten die entstehenden Kosten mit Endverbraucher-Tarifen verglichen werden. Die relevanten Daten des 20 kW Solar-PV-Werks sind wie folgt: Tabelle 11: 20 kW Solar-PV-Werk - Daten

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

3.3.2 20 MW Solar-PV-Werk mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected) Diese PV-Anwendung ist in etwa identisch mit der vorigen, jedoch hat sie eine beträchtlich höhere Kapazität. Die Panels werden eine Fläche von etwa 200.000 m2 umfassen und zählen somit zu den Größten weltweit. Die relevanten Daten für das 20 MW Solar-PV-Werk sind wie folgt: Tabelle 12: 20 MW Solar-PV-Werk – Daten

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

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3.3.3 20 MW Solar-Wärmekraftanlage mit Verbindung zum Stromnetz (Grid-connected) Die wirtschaftlichen Berechnungen in der folgenden Tabelle sind für eine Solar-Wärmekraftanlage ohne Speicher. Es befinden sich eine Reihe von Anlagen im Bau mit Speicherkapazitäten für bis zu 15 Stunden. Für diese Anlage lauten die relevanten Daten wie folgt: Tabelle 13: 20 MW Solar-Wärmekraftanalage („Grid-connected“) – Daten

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

Das wirtschaftliche Ergebnis ist abhängig von der Lebensdauer der Anlage, welche auf 25 Jahre geschätzt wird. Geht man von einer Lebensdauer von 40 Jahren und einem Diskontfaktor von 4% aus, so belaufen sich die Gesamtkosten der SolarWärmekraftanlage auf 126 USD/MWh.

3.3.4 10 kW PV-Diesel-Elektrizitätswerk ohne Verbindung zum Stromnetz („off-grid“) Das System besteht aus einem 10-kW-Dieselmotor, einem 2-kW-PV-System und 50 Batteriezellen mit einer Ladekapazität von etwa 25 kWh.

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Die relevanten Daten für das 10-kW-Off-Grid-PV-Diesel-Elektrizitätswerk sind wie folgt: Tabelle 14: 10 kW PV-Diesel-Elektrizitätswerk Off-grid – Daten

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, AER, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

3.3.5 Kostenvergleichsstudie Die folgende Grafik vergleicht die Produktionskosten von PV mit jenen von PV-Diesel und Dieselgenerator-Systemen. Die Kosten der Dieselgeneratoren basieren auf dem Dieselpreis in Oman für 2008. Abbildung 10: PV/PV-Diesel/Dieselgenerator-Kosten im Vergleich

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

Die Grafik zeigt, dass bei der Anwendung von Dieselgeneratoren die geringsten Kosten entstehen, folgend von den PVDieselhybrid-Systemen.

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Die Produktionskosten für Strom erzeugt durch EE Technologien sind wie folgt: Tabelle 15: Produktionskosten für EE Technologien im Oman

Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 (keine aktuelleren Daten verfügbar)

Vergleicht man die Kosten für Stromerzeugung unter Nutzung von EE Technologien mit den Kosten, die bei der Gasnutzung entstehen, so sind letztere jedenfalls geringer, auch bei einem Gaspreis auf höchstem Niveau. Die Kapitalkosten für EE-Technologien könnten durch Massenproduktionsvorteile in Zukunft deutlich reduziert werden. Es ist allerdings nur schwer möglich, die Entwicklung der Kosten genau vorherzusagen und eine optimale Strategie zu entwickeln, um den besten Zeitpunkt für den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf EE-Technologien festzulegen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde empfohlen Solar-PV-Technologien sukzessive zu implementieren, um auf diese Weise lokale EE Kapazitäten aufzubauen. Im Vergleich zur Anwendung von Dieselgeneratoren sind Solar-PV-Technologien dann effizienter für RAECO, sobald der Dieselpreis 1,14 USD/Liter unter Berücksichtigung der Kosten für die Umweltbelastung erreicht.

3.4 Profile der Marktakteure

Oman Solar System Co. LLC (OSS) Oman Solar System Co. LLC (OSS), 1991 gegründet, hat ihren Sitz im Oman und bietet umfassende Dienstleistungen vom Grundgedanke bis zur Inbetriebnahme sowie Instandhaltung. Außerdem wird viel Wert auf Design, Herstellung, Installation und Wartungsarbeiten der Solar Photovoltaik Systeme gelegt. OSS hat viele Solarenergiesysteme erfolgreich installieren können, auch in abgelegenen und schwerzugänglichen Anlagen/Baustellen. Es gehört zu den Pionieren im Bereich Solar Photovoltaik Systemen im Oman. OSS ist Teil der Al Bahja Group, was eine der größten und führenden Industriegruppen im Oman ist. Außerdem gibt es in Abu Dhabi ein Repräsentanz Büro, wo sie in enger Kooperation mit Etisalat (lokales Telekommunikationsunternehmen) stehen.

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Abu Malak Global Enterprise Abu Malak Global Enterprise – hat sich zu einer der führenden Lieferanten im Bereich elektronischen, elektromechanischen und mechanischen Zubehör der Solar-, Wind- und anderen erneuerbaren Energien entwickelt. Außerdem liefert es Testungs- und Vermessungszubehör sowie die entsprechenden Dienstleister die in Maskat, Oman tätig sind. Sie bieten termingetreue und professionelle Dienstleistungen hochrangigen Firmen, Händlern, Unternehmen, Beratern und staatlichen Organisationen an, die aktiv in Bereichen wie MEP, erneuerbare Energien, Telekommunikation, Öl und Gas sowie Energieerzeugung in ganz Oman sind. Abu Malak Global Entreprise verfügt über ein hochqualifiziertes Team, die die Bedürfnisse der hochgeachteten Kunden verstehen und diesen termingerecht mit den anspruchsvollen und innovativen Produkten sowie den entsprechenden Dienstleistungen nachkommen.

Phoenix Solar AG gründet Tochtergesellschaft im Oman Die Phoenix Solar AG ist ein im TecDAX notiertes, international führendes Photovoltaik-Systemhaus. 2009 hat es in Maskat/Oman gemeinsam mit seinem omanischen Partner Silver Circle Overseas (SCO), Phoenix Solar L.L.C. gegründet. Silver Circle Overseas ist seit 2005 im Bereich erneuerbare Energien sowie Tourismus- und Industrieprojekte tätig, pflegt erstklassige Beziehungen zu der königlichen Familie des Omans und ist in der gesamten Golfregion aktiv. Das Geschäftsmodell der Phoenix Solar L.L.C. konzentriert sich auf Planung und schlüsselfertige Errichtung von Photovoltaik Freiflächen- und Dachanlagen, die netzgekoppelt oder als Inselsysteme angeboten werden. Mit dem Einstieg in die Golfregion positioniert sich Phoenix Solar frühzeitig in einem Markt mit großem Wirtschaftswachstum und hervorragender Sonneneinstrahlung. Die Regierung im Oman plant heute bereits den Übergang von konventionellen Energiequellen zu erneuerbaren Energien. Große Potenziale wurden vor allem in den Bereichen Sonnen- und Windenergie ermittelt und Empfehlungen für Photovoltaik- und Wind-Pilotprojekte formuliert, die seitdem konsequent umgesetzt werden.

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4. Das Ausschreibungswesen im Oman 4.1 Allgemeines Alle Ausschreibungen werden auf Basis des Vergabegesetzes (Tender Law, Royal Decree No. 36/2008) durchgeführt. Bereits seit 1972 ist eine eigene Behörde, das sog. Tenderboard, für die Abwicklung aller öffentlichen Ausschreibungen verantwortlich. Da dies alle Infrastrukturprojekte (inkl. Schulen, medizinische Einrichtungen, Strassen etc.) landesweit betrifft

und

es

aufrund

der

starken

Auslastung

des

Gremiums

zu

langwierigen

Auswertungs-

und

Entscheidungsprozessen kommt, wird derzeit an einer Novellierung der Struktur gearbeitet. Nach noch nicht offiziellen Informationen sollen demnach künftig Aussschreibungen bis zu einer erwarteten Vergabesumme von unter 1 Mio OMR von den jeweils zuständigen Ministerien oder Fachbehörden direkt durchgeführt werden. Genaueres bleibt abzuwarten. Im Folgenden wird auf relevante Bestimmungen aus dem Vergabegesetz eingegangen und die betreffenden Artikel des Gesetzestextes aus dem Jahr 2008 angeführt. Relevante Zusätze aus neueren ergänzenden Gesetzestexten werden ebenfalls angegeben.

4.2 Öffentliche Ausschreibung Jede öffentliche Ausschreibung hat exakt einem im Vergabegesetz festgelegten Ablaufschema zu entsprechen und wird sonst ungültig. Es gibt sowohl lokale als auch internationale Ausschreibungen. Internationale Unternehmen und Einrichtungen, welche nicht im Sultanat registriert sind, können an internationalen Ausschreibungen teilnehmen, sofern sie sich innerhalb von 30 Tagen ab Bekanntgabe der Annahme ihres Angebots ordnungsgemäß registrieren (Art. 23 Vergabegesetz). Die Teilnahme an innerstaatlichen Ausschreibungen hingegen setzt voraus, dass das Unternehmen schon vor Ausschreibungsbeginn im örtlichen Handelsregister bzw. Register der freien Berufe eingetragen ist (Art. 16). Die Angebote werden vom Tender Board nach vorab festgelegten Kriterien miteinander verglichen und das beste Angebot wird gemäß den technischen und finanziellen Vorgaben und Kriterien der Ausschreibungsunterlage (tender document) gewählt (Art. 31). Wenn die zuständige Stelle sich dafür entscheidet, ein oder mehrere Angebote abzulehnen, sollte ihr Beschluss nachvollziehbar sein. Das Board ist nicht dazu verpflichtet, irgendein bzw. das günstigste Angebot zu wählen (Zusatz zum Art. 31 lt. Royal Decree Nr. 19/2011). Angebote auf Basis nationaler Produkte von lokalen Klein- und Mittelbetrieben, welche den Bedingungen der Ausschreibung ebenso entsprechen, werden favorisiert (Art. 36). Das Tender Board gibt das Ergebnis der Vergabe der zuständigen Behörde bekannt, welche ihrerseits den besten Anbieter innerhalb einer Woche ab dem Zeitpunkt der Bewilligung über die Annahme seines Angebots informiert (Art. 32). Es könnte zu Verhandlungen mit dem güngstigsten Anbieter kommen, dessen Angebot nicht gänzlich den Anforderungen der Ausschreibung entspricht. Bei den Verhandlungen wird der Anbieter dazu aufgefordert, sein Angebot nochmals zu überarbeiten. Wenn dieser nicht bereit ist diesem Anliegen nachzukommen, nähert man sich dem

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nächstgünstigsten Anbieter. Es soll immer zuerst mit dem günstigsten Anbieter verhandelt werden, bevor die nächstgünstigsten Anbieter kontaktiert werden (Art. 33). Das Ergebnis der Ausschreibung wird in einer überörtlich erscheinenden Tageszeitung, sowohl in arabischer als auch in englischer Sprache bzw. alternativ auf elektronischem Wege veröffentlicht (Art. 18). Ausschreibungen mit einem Volumen über 500.000 OMR (ca. 1.295.000 USD) müssen im offizielen Amtsblatt (arab. Jarida rasmiyya) veröffentlicht werden (Art. 18). Zwischen der Veröffentlichung der ersten Ausschreibungsbekanntmachung und dem Ende der Angebotsfrist sollten im Regelfall 40 Tage liegen. Die Frist kann in Einzelfällen durch das Tender Board auf 15 Tage verkürzt werden (Art. 19). Ausschreibungen können nach ihrer Veröffentlichung, und bevor eine Endauswahl der eingereichten Angebote getroffen wurde, laut Beschluss des Tender Boards mit einer angemessenen Begründung widerrufen werden. Die bereits veröffentlichen Ausschreibungen können in den folgenden Fällen wieder zurückgezogen werden (Art. 39): 

Wenn nur ein einziges Angebot eingereicht wurde oder nurmehr ein Angebot nach der Ablehnung anderer Angebote übrig bleibt.



Wenn alle bzw. der Großteil der eingereichten Angebote mit erheblichen Vorbehalten verbunden sind.



Wenn der Wert des niedrigsten Angebots den Marktwert übersteigt.

Das Tender Board lehnt Angebote in den folgenden Fällen ab (Art. 41): 

Wenn das öffentliche Interesse es so verlangt



Wenn das Angebot nicht den notwendigen Konditionen und Anforderungen entspricht



Wenn der Anbieter nicht im Sultanat registriert ist (Dies gilt allerdings nicht für internationale Ausschreibungen)



Wenn das Angebot nicht durch einen provisorischen Versicherungsschutz abgesichert ist



Wenn der Anbieter seine finanzielle Solidität nicht nachweisen kann



Wenn die vorgelegten Dokumente unvollständig, nicht unterschrieben oder nicht abgestempelt sind



Wenn Erkenntnis über die Insolvenz des betreffenden Anbieters besteht



Wenn das Angebot gegen das Royal Decree No. 39/82 on the Protection of Public Property and Avoidance of Conflict of Interest (Verteidigung von Gemeingütern und Verhinderung von Interessenskonflikten) verstößt.

Bei Abgabe des Angebots ist eine Bietergarantie (Tenderbond) zu stellen. Sie beträgt in der Regel 1% der Tendersumme. Die Garantie wird an den erfolglosen Bieter zurückgegeben (Art. 43). Der erfolgreiche Bieter muss innerhalb von 10 Tagen nach Erteilung des Zuschlags eine Vertragserfüllungsgarantie (Bürgschaft) in Höhe von 5% stellen (Art. 44 Vergabegesetz). Kommt er dem trotz schriftlicher Abmahnung nicht nach, kann das Tender Board die Bietergarantie einziehen und das Angebot für ungültig erklären. Schadensersatzansprüche der ausschreibenden Behörde gegenüber dem Bieter bleiben davon ausdrücklich unberührt (Art. 45 Vergabegesetz).

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4.3 Beschränkte Ausschreibung Dabei handelt es sich um eine Vergabe, die sich von vornhinein nur an einen beschränkten Kreis von Lieferanten, Werkunternehmern oder Beratern richtet, und zwar unabhängig von deren Sitz im In- oder Ausland. Das Tender Board legt den Kreis der Kandidaten fest. Die Aufforderung, Angebote abzugeben, richtet sich dann im Gegensatz zur öffentlichen Ausschreibung nur an diesen Kandidatenkreis. Die beschränkte Ausschreibung ist zulässig, wenn die „Umstände eine Verkürzung des Teilnehmerkreises erfordern.“ (Art. 47) Den Lieferanten, Werkunternehmern oder Beratern wird eine pre-qualification invitation (Aufforderung zur Teilnahme an der Vorauswahl der beschränkten Ausschreibung) unterbreitet. Diese wird in den Druckmedien innerhalb bzw. außerhalb Omans bekannt gegeben. Die Eignung der Anwärter wird vom Tender Board bestimmt (Art. 48). Jene Anbieter, dessen Eignung für die ausgeschriebenen Projekte genehmigt wurde, werden per Postsendung oder in einer Email dazu eingeladen, an der beschränkten Ausschreibung teilzunehmen (Art. 49).

4.4 Verhandlungsverfahren und Direktvergabe Beim Verhandlungsverfahren holt die Vergabestelle Angebote unmittelbar bei potentiellen Lieferanten oder Auftragsnehmern ein. Das Gesetz normiert dafür Fallgruppen; diese sind nicht abschließend, das heißt die ausschreibende Behörde verfügt über Ermessen, ob sie von dem Verfahren Gebrauch machen will. Das Verhandlungsverfahren findet in den folgenden Fällen Anwendung (Art. 50): 

Bei Gütern, die nur an einem bestimmten Ort oder von bestimmten Personen angeboten werden.



Beit Gütern, die nicht durch exakte Spezifikationen definiert werden können.



Bei technischen und Beratungsarbeiten und –dienstleistungen, welche ein besonderes Know-How erfordern.



Bei Tieren, Vögeln und Federvieh unterschiedlicher Natur.



Wenn Eile geboten ist oder eine öffentliche Ausschreibung aus Zeitgründen nicht in Frage kommt.



Bei bestimmten Arbeiten und Diensleistungen, welche von Einrichtungen außerhalb Omans durchgeführt werden.



Beim Kauf und der Anmietung von Immobilien.

Auch für das Verhandlungsverfahren gilt die Maxime: Das beste Angebot für den geringsten Preis (Art. 50). Das Tender Board kann in besonderen Fällen Verträge durch Direktvergabe abschließen (Art. 44). Die zuständigen Behörden können sich für die Durchführung von bestimmten Arbeiten und Studien, von technischen- bzw. Beratungsdienstleistungen und zum Angebot bestimmter Produkte direkt an Regierungseinheiten, Organisationen und Unternehmen wenden. Sie können auch, sofern dies von ihrem jeweiligen Amtsleiter genehmigt wurde und das

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Volumen 10.000 OMR nicht überschreitet, direkt mit einem Lieferanten, Werkunternehmer oder einem Berater Verträge abschließen (Art. 55).

4.5 Planungswettbewerb Der Planungswettbewerb ist eine besondere Angebotsvergabe für die Durchführung von Studien oder der Entwicklung, des Designs, des Layouts und der technischen Arbeiten, welche für ein bestimmtes Projekt notwendig sind (Art. 57). Potentieller Teilnehmerkreis sind Architektur- und Ingenieurbüros. Die Aufforderung zur Teilnahme am Wettbewerb erfolgt entweder durch Ankündigung in Druck- oder elektronischen Medien oder durch direkte Einladung von Wirtschaftsteilnehmern, welche über das entsprechende Know-How und über die für das Projekt nötige Sachkunde verfügen (Art. 59). Insgesamt gliedert sich das Verfahren in mehrere Stufen, in die nicht nur die eigentliche Vergabestelle, sondern auch das National Tender Board, eingebunden sind.

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5. Wichtige Behörden und Institutionen 5.1 Electricity Holding Company Die Electricity Holding Company SAOC (EHC) wurde am 19. Oktober 2002 im Oman als Aktiengesellschaft eingetragen. Das Unternehmen begann seine Geschäftstätigkeit am 16. September 2003. EHC befindet sich in staatlichem Besitz und hält 99,9% der Staatsaktien in acht Tochtergesellschaften, welche sich mit der Stromerzeugung, -umwandlung und Stromverteilung beschäftigen und damit verbundene Dienstleistungen im Bereich der Wasserversorgung anbieten. Diese Tochtergesellschaften sind:



Al Ghubrah Power and Desalination Company



Dhofar Power Company (DPC)



Majan Electricity Company



Mazoon Electricity Company



Muscat Electricity Distribution Company



Oman Electricity Transmission Company



Oman Power & Water Procurement Company



Rural Areas Electricity Company



Wadi Jizzi Power Company

DPC ist eine Tochtergesellschaft von EHC, und 98,1% ihrer Aktien sind im Eigentum von EHC. Die EHC Group ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und war beträchtlich am Wirtschaftsaufschwung des Landes beteiligt. Im Vergleich zu 2011 ist die Kundenanzahl in 2012 um 8,6 % auf 790.272 gestiegen. Die Stromversorgung ist im gleichen Jahr um 12,8 % auf 20.960 GWh gewachsen, und die Verluste des MIS sind nur geringfügig von 12,8 % auf 13,8 % angestiegen. Die Tochterunternehmen der Gruppe haben 2012 insgesamt 242 Millionen OMR in die Netzwerkexpansion investiert – im Jahr 2011 wurden 286 Millionen OMR dafür ausgegeben. Am 31. Dezember 2012 zählte EHC Group 2.696 Mitarbeiter, wobei 2.399 davon omanische Staatsangehörige sind. Die Omanisierungsrate belief sich somit auf 89% (2011: 88%).

5.2 Oman Power and Water Procurement Die OPWP ist einziger Käufer (Single Buyer) von Strom und Wasser bei allen IPP/IWPP-Projekten (Unabhängige Energieprojekte & unabhängige Wasser- und Energieprojekte) innerhalb des Sultanats Oman. OPWP entwickelt langfristige Erzeugungspläne (Generation Plans) und publiziert regelmässig einen 7-Jahresbericht. Dieser beinhaltet die Identifizierung neuer IPP/IWPP-Projekte, welche bei Ausschreibungen von Teilnehmern des Privatsektors vorgelegt

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werden, um den zukünftigen lokalen Energie- und Wasserbedarf decken zu können. Diese Projekte sind essentiell für die nachhaltige Entwicklung des Energiesektors und für das Wirtschaftswachstum des Landes. Die folgende Grafik liefert einen Überblick über die Eigentumsstruktur von OPWP: Abbildung 11: OPWP – Eigentumsstruktur

Quelle: Oman Power and Procurement Co. 2013

5.3 Public Authority for Electricity and Water Die Public Authority for Electricity and Water (PAEW – Öffentliche Behörde für Strom- und Wasserversorgung) wurde als staatliche Institution am 9. September 2007 durch das Royal Decree No. (92/2007) gegründet. Abgesehen von ihrer Zuständigkeit als (in Koordination mit der AER) regulierende Behörde für die Strom- und Wasserversorgung fungiert sie als direkter Wasserdienstleistungsanbieter und ist für die Wasserversorgung aller Haushalte und wirtschaftlicher Einrichtungen im Sultanat Oman zuständig. Die Sohar City und die Dhofar Region gehören allerdings nicht zu ihrem Verantwortlichkeitsbereich. Insgesamt betreut PAEW 1,5 Millionen Personen und liefert durchschnittlich 650.000 m3 Wasser pro Tag. PAEW ist für die folgenden Bereiche verantwortlich: 

Wasserversorgung im Oman



Entwicklung neuer Projekte, um besseren Zugang zu Wasser für jedermann zu schaffen



Errichtung, Betrieb und Instandhaltung von Wasseraufbereitungsanlagen und Netzwerken



Festlegung von Regeln und Bestimmungen für Geschäftstätigkeiten im Zusammenhang mit Wasserversorgung innerhalb des Landes



Motivierung des Privatsektors zur Investition in die Errichtung, die Übernahme, die Instandhaltung und die Entwicklung von Wasser- und Elektrizitätsprojekten



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Authorisierung und Überprüfung der technischen Eigenheiten für Wasseranlagen

Die PAEW betreut die Entwicklung neuer Projekte im EE-Bereich in Zusammenarbeit mit der International Organization for Renewable Energy (IRENA – Internationale Organisation für Erneuerbare Energien). Lokale Gutachter werden von ihr beauftragt, den aktuellen Status Omans und vorhandene Daten über erneuerbare Energiequellen zu analysieren und anschließend generelle Rahmenbedingungen für die Vorbereitung geeigneter Strategien festzulegen. Momentan arbeitet die PAEW nach eigenen Angaben an einer umfangreichen Studie über Solarenergie im Oman und ist dabei, geeignete Standorte für die Durchführung von Solarenergieprojekten zu identifizieren. Zahlreiche Vorhaben im Bereich Forschung & Entwicklung sollen zu diesem Zweck realisiert werden. Die PAEW arbeitet aktiv am Strategieprogramm für Energieforschung und der Entwicklung von Forschungskapazitäten und kooperiert mit den Bildungs- und Arbeitsministerien (Ministries of Education & Manpower) zur Umsetzung von Bildungsinitiativen und Capacity-Building.

5.4 Authority for Electricity Regulation Die Authority for Electricity Regulation, Oman (AER) ist die Regulierungsbehörde, die für die Elektrizitäts- und Stromversorgung im Sultanat Oman zuständig ist. Zu ihren Hauptaufgaben zählen die Sicherstellung der Stromversorgung in allen Teilen Omans, die Entwicklung von wirtschaftlichen Aktivitäten im Energiesektor sowie die Berücksichtigung des Umweltschutzes bei der Planung neuer Projekte. Die Behörde beauftragte bestimmte Gutachter der omanischen Firma COWI and Partners LLC mit der Identifizierung erneuerbarer Energiequellen im Oman und mit der Durchführung technischer sowie wirtschaftlicher Bewertungen ihrer potentiellen Nutzung zur Stromerzeugung. Die Gutachter wurden angewiesen, Profile für neue Projekte in diesem Bereich zu entwickeln. Diese sollten die folgenden Punkte enthalten: 

Bewertung verhandener erneuerbarer Energieressourcen



Beschreibung der eingesetzten Technologien



Potentielle Stromerzeugung (inkl. Angabe der erwarteten Leistung und des Kapazitätsfaktors)



Erwartete Energiekosten (inkl. Ausstattung, Installation, Betrieb, Instandhaltung und Kapitalkosten)



Vor- und Nachteile der eingesetzten Technologie



Nutzen der Technologie insbesondere in Bezug auf die potentielle Reduzierung der Treibhausgasemissionen



Technisches, wirtschaftliches und Marktpotential für die nächsten 5, 10 und 20 Jahre

Die Gutachter wurden außerdem dazu aufgefordert, die von anderen Regierungen eingesetzten Mechanismen zu überprüfen,

finanzielle

Unterstützung

für

erneuerbare

Energiequellen

zu

gewährleisten

und

mögliche

Unterstützungsmechanismen für den Oman zu empfehlen. Die AER sieht ein beträchtliches Potential für die Einführung thermischer Solarkollektoren zur Produktion von heißem Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden. Im Jahr 2013 verabschiedete sie eine neue Anordnung, welche die Implementierung von EEKomponenten wie Solar- und Windenergie in jedem neuen Energieprojekt in ländlichen

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Gebieten obligatorisch macht. Wenn Firmen dem nicht nachkommen, so müssen sie dafür eine nachvollziehbare Begründung liefern und eine Analyse vorlegen, welche die technisch-wirtschaftliche Undurchführbarkeit bestätigt. Die AER koordiniert mit PAEW zahlreiche Strategiepapiere und die Aufstellung von Regelwerken. Dabei wurde PAEW die Verantwortung für Elektrizität und damit im Zusammenhang stehende Wasserthemen, die im Sector Law dem Ministry of Housing & Electricity and Water (MHEW) zugeordnet sind, übertragen.

5.5 Rural Area Electricity Company Die Rural Areas Electricity Company SAOC (RAECO) ist eine omanische Aktiengesellschaft, registriert unter dem Commercial Companies Law. Sie begann ihre Geschäftstätigkeit am 1. Mai 2005 gemäß den Regelungen für die Privatisierung des Energie- und Wassersektors, die im Royal Decree No. 78/2004 als Gesetzesgrundlage enthalten sind. Das Unternehmen ist in erster Linie für die Stromerzeugung, -umwandlung, -distribution und die Stromversorgung sowie für die Entsalzung von Meerwasser zuständig. RAECO muss für seine Geschäftstätigkeiten eine Lizenz bei der AER einholen. Das Unternehmen ist in den meisten ländlichen Teilen Omans tätig – in Musandam und der Dhofar Region (ausgenommen Salalah), in Al Wusta und auf der Insel Masira. Momentan arbeitet RAECO an der Umsetzung der folgenden Pilotprojekte: 

Ausbau des Elektrizitätswerkes auf Masira in der Region Janub al-Sharqiyah (Al Sharqiyah South) durch das Hinzufügen von 1x4 MW Erzeugungskapazität



Ausbau des Elektrizitätswerkes in Khasab, Musandam



EPC (Engineering, Procurement, Construction) für die Erneuerung der Anlage in Al-Khuwaima durch das Hinzufügen von 1x4 MW Erzeugungskapazität



EPC für den Ausbau des Elektrizitätswerks in der entlegenen Westprovinz Al-Mazyouna im Gouvernement Dhofar durch das Hinzufügen eines 2x2 MW (11 KV) Prime Power DG Sets

5.6 Research Council Der Research Council ist eine staatliche Einrichtung, die 2005 gegründet wurde und sich auf Foerderungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Forschung und Innovationen im Sultanat konzentriert. Er fördert begabte Forscher und innovative Projekte und gibt ihnen die nötige Unterstützung, um ihre Arbeit voranzubringen. Dazu gehört auch die Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden wissenschaftlichen Strategie und eines nationalen Planes für den Aufbau eines Forschungssektors, die Unterstützung und Initiierung (Ausschreibung) Forschungsinitiativen und innovativen Projekten (z. B. im Bereich ökologisches Bauen, Solarenergie).

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von

Die Vision des Research Councils lautet wie folgt: 

Oman wird zu einem Zentrum für Innovation und einem weltweit führenden“Produzenten“ von neuen Ideen und Dienstleistungen



Oman plant die Entwicklung einer regional führenden Forschungskultur



Der Oman wird Forschung in den für die nationale Entwicklung entscheidenden Bereichen erfolgreich vorantreiben.



Der Oman wird über ein modernes Forschungssystem verfügen, das schnell und effektiv auf die lokalen, sozialen und wirtschaftlichen Erfordernisse reagieren kann.

Der Research Council besteht aus einem Team von zwar gut ausgebildeten lokalen Ingenieuren, die jedoch bei der Umsetzung ihrer Aufgaben auf die Zusammenarbeit mit internationalen Instituten, Forschungseinrichtungen und innovativen Unternehmen angewiesen sind. Vor dem Hintergrund des Aufbaus einer Energieproduktion, die weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen ist, ist die Zusammenarbeit mit dem Research Council im Bereich der Solarenergie dort interessant, wo es darum geht, z.B. in Deutschland/Europa bewährte Systeme vor Ort zu testen bzw. weiterzuentwickeln, um sie an die lokalen Bedingungen anzupassen und kompatibel oder wirtschaftlich interessant zu machen. Der Research Council bietet nicht nur eine Vielfalt von Programmen an, sondern arbeitet auch an eigenen Projekten. Zur Zeit wird am Aufbau des sogenannten Innovation Park Muscat (IPM) gearbeitet, der bis 2015 fertiggestellt sein soll. Ziel ist es, dort wissens- und forschungsbasierte Unternehmen anzusiedeln und damit die innovative Forschungskultur im Sultanat auszubauen.

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6. Messen und Events für erneuerbare Energien im Oman 6.1 Oman Power & Water Summit Der Oman Power & Water Summit wurde in Kooperation mit PAEW und der offiziellen Unterstützung des Ministry of Municipalities and Water Resources (MRMWR), der AER – Oman, der EHC und OPWP organisiert. Diese seit 2010 jährlich stattfindende Veranstaltung wurde auch in diesem Jahr wieder abgehalten, und zwar vom 4.-6. Mai 2014 im Al Bustan Palace Hotel in Maskat. Im Mai 2013 nahmen 320 lokale und internationale Regierungsvertreter, Entwickler, Unternehmer, Berater und Technologieanbieter teil, welche im (erneuerbaren) Energie- und Wassersektor tätig sind. Während des dreitägigen Events hielten 65 anerkannte Persönlichkeiten Vorträge, darunter auch 25 Vertreter lokaler Behörden und 7 Botschafter. In einer Eröffnungsrede sprach John Cunneen, Direktor und Vorstandsmitglied von AER, über die regulatorische Perspektive Energy Policy Review, einer Studie zur Energiepolitik. Fragen über die Implementierung des neuen Regelwerkes, Förderprogramme und potentielle Investitionschancen im Privatsektor wurden vom Diskussionsforum behandelt. Zusätzlich wurden zahlreiche technische Präsentationen, Fallbeispiele, Interviews und Podiumsdiskussionen geboten, u. a. über die Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen der PAEW und die Verbesserung des Kundenservice mit Blick auf die zukünftige Restrukturierung und Liberalisierung des Energiesektors. Am Fokustag über erneuerbare Energien konnten sich die Wirtschaftsdelegierten mit lokalen Behörden, Entwicklern und internationalen Experten über Strategien, Projekte, Technologien und bewährte Methoden zur Entwicklung eines gut etablierten Sektors für erneuerbare Energien im Sultanat Oman austauschen. Am Fokustag wurde außerdem die Beziehung zwischen dem Oman und der IRENA besprochen.

6.2 Gulf Eco Expo Gulf Eco Expo ist eine jährliche Veranstaltung, unter der Schirmherrschaft des Ministry of Environment and Climate Affairs in Oman, die im September 2014 zum fünften Mal stattfinden soll. Diese Veranstaltung wird derzeit als umfassendste Umweltmesse in der Region angesehen, da dort regelmässig Vertreter der

namhaftesten

Unternehmen

und

Institutionen

aus

den

Bereichen

Umwelt

und

Klima,

nachhaltige

Wasseraufbereitung sowie erneuerbare Energien zusammenkommen. Die Gulf Eco konzentriert sich auf die Bedürfnisse dieser Sektoren und präsentiert ein breites Spektrum an innovativen Technologien, Lösungsansätzen und spezifischen Dienstleistungen.

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Die Messe bietet eine hervorragende Plattform, um auf relevante Entscheidungsträger zu treffen. Es werden dort ebenfalls aktuelle und künftige Projekte vorgestellt. Die Gulf Eco Expo 2013 fand unter dem Motto Clean Energy for Oman im Januar 2013 in Maskat statt. Themenschwerpunkte umfassten Möglichkeiten für die Nutzung erneuerbarer Energien im Oman. Diverse Themen wie der Klimawandel, technische Lösungen, und politische Aspekte wurden während der zweitägigen Expo besprochen. Zusätzlich standen Verordnungen und Methoden über erneuerbare Energien sowie Finanzierung und Investitionen in Projekte im Mittelpunkt der Konferenz. Es gab zahlreiche Präsentationen, Vorträge und Diskussionen, die aufzeigten, wie wichtig eine Zunkuft mit erneuerbaren Energien für den Oman ist.

6.3 Muscat International Water, Electricity and Sustainable Power Exhibition (WEPEX) WEPEX fanc vom 22-25 Mai 2012 statt und wurde unter Beteiligung der PAEW im Oman International Exhibition Center abgehalten. Sie beschäftigte sich mit den neuesten Techniken in der Energieerzeugung und der Wasserentsalzung in Anwesenheit von Fachleuten von verschiedenen internationalen Institutionen und Unternehmen aus dem Energie- und Wassersektor. Rund 30 spezialisierte lokale und internationale Unternehmen nahmen an der Messe teil. Ob und wann es eine weitere Ausgabe der WEPEX geben wird ist nocht bekannt.

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7. Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten im Oman 7.1 Firmengründung im Oman Im Sultanat Oman müssen alle Unternehmen vom Ministerium für Handel und Industrie (Ministry of Commerce and Industry) eine Lizenz erwerben. Eine Ausnahme von dieser Regelung besteht für: 

Firmen, die spezielle Verträge oder Vereinbarungen mit der Regierung haben,



Firmen, die durch ein königliches Dekret gegründet wurden,



Firmen, die vom Ministerrat als wichtig für das Land eingestuft werden

Der Erwerb von Grundstücken zu kommerziellen Zwecken ist Ausländern grundsätzlich nicht gestattet. Im Oman gibt es keine Einkommenssteuer für Einzelpersonen. Bei Unternehmen wird Körperschaftssteuer (12 % bei mehr als 30.000 OMR Jahreseinkommen; Unternehmen im Mineralölsektor werden gesondert besteuert) erhoben. Außerdem ist die Buchführung und die Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) Pflicht. Unternehmen werden von staatlicher Seite folgende Anreize geboten: 

Steuerbefreiungen unter bestimmten Voraussetzungen



Bereitstellung von Grundstücken in Industriegebieten gegen eine Schutzgebühr



Zinsfreie oder bezuschusste Kredite mit längeren Rückzahlungsraten



Reduzierte Gebühren für Strom, Wasser und Kraftstoffe



Finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung von wirtschaftlichen und technischen Durchführbarkeitsstudien



Arrangieren von Visa und Arbeitserlaubnissen

7.2 Unternehmensstrukturen für ausländische Investoren Ausländische Unternehmen oder Partnerschaften können im Oman in Form Zweigniederlassungen einrichten oder im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem omanischen Partner eine Aktiengesellschaft (Joint Stock Company) oder eine GmbH (LLC) gründen. Zudem können ausländische Firmen bestimmter Sektoren ein kommerzielles Repräsentanzbüro (Commercial Representative Office) im Oman eröffnen. Da die Registrierung von Niederlassungen nur temporäre Gültigkeit besitzt, wählen ausländische Firmen generell die GmbH (LLC), um eine langfristige Präsenz im Oman aufzubauen.

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Zur Gründung einer GmbH (LLC) mit einer ausländischen Beteiligung bedarf es eines Gründungsvertrags (Constitutive Contract) in einem vorgeschriebenen Format auf Arabisch beim Wirtschaftsministerium (Ministry of Commerce and Industry) sowie einer Bewerbung bei dem Komitee für Auslandsinvestitionen (Foreign Investment Committee). Letzteres vergibt die Lizenzen für ausländische Investitionen. Die Gründung der GmbH (LLC) ist abgeschlossen, sobald der Gründungsvertrag von allen Beteiligten unterschrieben ist, die Einlagen der Gesellschafter bezahlt sind und die Firma beim Handelsregister (Commercial Register) registriert ist. Zudem wird ein Gesellschaftervertrag aufgesetzt, der den Gesellschaftszweck beinhaltet.

7.2.1 Gründung einer Zweigniederlassung eines ausländischen Unternehmens Niederlassungen ausländischer Firmen (Branches) wird die erforderliche Lizenz erteilt sofern sie: 

Aufträge der Regierung ausführen



Geschäfte durchführen, die von der omanischen Regierung als notwendig deklariert sind.

Zur Registrierung beim Eröffnungsausschuss (Tender Board) bedarf es der Nominierung eines omanischen Agenten. Handelt es sich um Aufträge, die von der Regierung, der Ölgesellschaft PDO oder der Oman LNG LLC (OLNG) erteilt werden, wird ausländischen Firmen die Registrierung beim Wirtschaftsministerium (Ministry of Commerce and Industry) zur Eröffnung einer Zweigniederlassung erlaubt.

7.2.2 Repräsentationsbüro Ausländischen Firmen aus Handel, Industrie und dem Dienstleistungssektor ist es außerdem möglich, ein Repräsentanzbüro (Commercial Representative Offices) im Oman zu eröffnen. Ein Repräsentanzbüro darf jedoch keine Geschäftstätigkeiten in Form von Importen, Exporten oder Verkäufen übernehmen. Es darf den Absatz von Dienstleistungen und Produkten, die von der zu repräsentierenden Firma hergestellt werden, lediglich fördern. Die Tätigkeit des Repräsentanzbüros ist somit auf die Phase der Vertragsanbahnung beschränkt. Repräsentanzbüros dürfen zudem die Visa für Expatriates beantragen.

7.2.3 Service Agent Nach dem Handelsvertretungsgesetzes (Commercial Agencies Law) sind ausländische Gesellschaften dazu verpflichtet, Geschäfte

über

Vertreter

durchzuführen.

Als

Vertreter

gelten

omanische

Staatsbürger,

Firmen

oder

Regierungsinstitutionen. Niederlassungen, die im Oman tätig sind, sowie ausländische Unternehmen aus dem Einzelund Großhandel - Exporteure eingeschlossen -, bedürfen somit eines omanischen Agenten. In Abhängigkeit von der Beurteilung der einzelnen Aktivitäten kann dieses Erfordernis auch für ausländische Unternehmen anderer Branchen zutreffen. Faktisch werden diese Regelungen jedoch vor dem Hintergrund der Mitgliedschaft in der WTO nicht konsequent durchgesetzt.

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Firmen, die als Agenten fungieren, müssen im Handelsregister sowie bei der Omanischen Industrie- und Handelskammer (Oman Chamber of Commerce and Industry, OCCI) registriert sein. Als Geschäftszweck muss die Tätigkeit als Handelsvertretung benannt sein. Es ist mindestens eine 51% omanische Beteiligung an der Handelsvertretung notwendig. In manchen Fällen erlaubt das Ministerium eine ausländische Beteiligung von bis zu 70 %, in Extremfällen sogar 100 %, sofern die omanische Wirtschaft hiervon profitiert. Zur Validierung der Verträge bedarf es ihrer Registrierung beim Register of Agents and Commercial Agencies.

7.2.4 Gründung einer Kapitalgesellschaft Für die Gründung einer Kapitalgesellschaft ergibt sich folgendes Zulassungsverfahren: Vor der Aufnahme von Geschäftstätigkeiten im Oman ist eine Firma beim Handelsregister des Wirtschaftsministeriums (Commercial Register of the Ministry of Commerce and Industry) und der OCCI anzumelden. Aktiengesellschaften benötigen eine Lizenz vom Wirtschaftsministerium. GmbHs (LLCs) bedürfen keiner Lizenz, sofern sie keine ausländische Beteiligung aufweisen. Für die Bewerbung um eine Lizenz muss das ausländische Unternehmen eine Kopie des Memorandums, der Satzung (Articles of Association) und eine Bankbestätigung (Bank Certificate) einreichen. Firmen mit ausländischer Beteiligung benötigen zudem eine Lizenz vom Komitee für Auslandsinvestition (Foreign Investment Committee). Die erforderliche Zeit zur Etablierung des Unternehmens hängt von dem Ausmaß der ausländischen Beteiligung ab. Normalerweise werden für Registrierung und Lizenz 2 bis 4 Monate benötigt.

7.3 Niederlassungsformen im Oman

7.3.1 Limited Liability Company (LLC) Die Limited Liability Company ist mit der deutschen GmbH vergleichbar. Es handelt sich um ein privates Unternehmen, das aus mindestens 2 und maximal 40 natürlichen oder juristischen Personen besteht. Die Haftung der Gesellschafter ist auf den Nominalwert ihrer Anteile am Firmenkapital beschränkt. Grundsätzlich ist es möglich, dass 70% der Gesellschaftsanteile in ausländischer Hand liegen. Das Wirtschaftsministerium plant allerdings, diesen Anteil auf 65% zu reduzieren. Eine LLC muss sich beim Ministry of Commerce and Industry im Handelsregister eintragen lassen.

7.3.2 General Partnership (Offene Handelsgesellschaft) Eine offene Handelsgesellschaft besteht aus zwei oder mehr natürlichen oder juristischen Personen, die untereinander für die Partnerschaftsschulden haften. Die OHG wird durch den Tod, die Geschäftsunfähigkeit, den Bankrott oder den Rückzug eines Partners aufgelöst, es sei denn, die Partner beschließen einstimmig, dass die Handelsgesellschaft weiter bestehen bleibt. Diese Entscheidung muss im Handelsregister eingetragen werden. Der Name der Handelsgesellschaft

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besteht aus dem Namen eines oder mehrerer Partner und der Bezeichnung General Partnership. OHGs müssen im Handelsregister eingetragen werden.

7.3.3 Limited Partnership (Kommanditgesellschaft) Die Kommanditgesellschaft besteht aus mehreren unbeschränkt haftenden Gesellschaftern (Komplementären), die gemeinsam und einzeln für die Schulden der KG haften und einen oder mehrere beschränkt haftenden Partnern (Kommanditist), deren Haftung der Schulden der KG auf ihre Einlage beschränkt ist. Die Gründung einer Kommanditgesellschaft muss im Handelsregister eingetragen werden. Beschränkt haftende Partner sind in ihrer Handlungsfreiheit beschränkt. So dürfen sie nicht am Management der Gesellschaft beteiligt oder im Namen der Partnerschaft tätig sein. Eine KG wird nicht automatisch durch den Tod, die Geschäftsunfähigkeit, den Bankrott oder den Rückzug eines beschränkt haftenden Gesellschafters aufgelöst. Abweichendes kann jedoch im Gesellschaftsvertrag bestimmt werden. Diese Entscheidung muss im Handelsregister eingetragen werden.

7.3.4 Joint Ventures Eine Joint Venture-Gesellschaft wird durch zwei oder mehr natürliche oder juristische Personen gegründet. Ferner ist ein Vertrag, der die Ziele und Konditionen zwischen ihren Mitgliedern festsetzt, notwendig. Eine Joint Venture-Gesellschaft hat weder einen Namen, noch den rechtlichen Status einer Wirtschaftseinheit und kann somit nicht ins Handelsregister aufgenommen werden.

7.3.5 Holding Companies Eine Holding besitzt mindestens 51% der Gesellschaftsanteile an einer Kapitalgesellschaft. Rechtlich gesehen hat eine Holding keine einheitlich definierte Struktur. Sie kann verwaltend und finanziell jedoch das Schicksal der Kapitalgesellschaft bestimmen. Die Hauptaufgaben einer Holding bestehen grundsätzlich darin, das finanzielle Wesen und Management der Subunternehmen zu beeinflussen. Um als Holding im Oman anerkannt zu werden, muss die Holding ein Kapital von mindestens 2 Millionen OMR vorweisen, und sie benötigt eine Lizenz vom omanischen Wirtschaftsministerium.

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7.4 Besonderheiten für Freihandels- und Industriezonen Der Oman verfügt derzeit über 4 Freihandelszonen: 

Sohar Industrial Port Company



Al Mazunah Free Zone



Knowledge Oasis Muscat



Salalah Free Zone

Die Sohar Industrial Port Company betreibt eine am Hafen von Sohar gelegene Freizone, die für die Herstellung von Waren zu geringen Kosten und mit hohem Verkaufsgewinn vorgesehen ist. Ziel ist es, Unternehmen aus den Bereichen Handel, Logistik, Leichtindustrie, Petrochemie sowie Eisen/Stahl in der entstehenden Freihandelszone anzusiedeln. Die Al Mazunah Free Zone liegt 280 km von Salalah entfernt im Südwesten des Oman an der jemenischen Grenze. Sie stellt einen idealen Standort für Investoren dar, die im Wesentlichen dem Handel zwischen dem Oman und dem Jemen nachgehen. Derzeit sind über 20 Firmen in dieser Freizone registriert. Das Knowledge Oasis Muscat ist ein Technologiepark, der sowohl dem öffentlichen als auch dem privaten Sektor offensteht. Dem ausländischen Investor bietet die Freizone unter anderem folgende Investitionsanreize: 

100% Eigentum durch ausländischen Investor möglich, lokale Beteiligung nicht erforderlich



Highspeed-Internetzugang



Bürofläche von 30 m2 bis zu 1000 m2



Keine Einkommenssteuer



Zollfreier Warenverkehr zwischen dem Oman und anderen GCC Staaten

Die Salalah Free Zone befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hafens von Salalah und verfügt über die notwendige Infrastruktur für geplante Investitionen, wie etwa Produktionsstätten, Firmenzentralen und Logistikflächen. Für ausländische Unternehmen bieten die Free Zones in Salalah und Sohar im Wesentlichen folgende Investitionsanreize:

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100% Beteiligung durch Ausländer



100% Kapital- und Gewinnrepartiierung



Zollbefreiung für In- und Exportgüter



Kein erforderliches Mindestkapital



Keine Besteuerung von Gewinnen und Dividenden für die Dauer von 30 Jahren



Keine Einkommenssteuer



Geringe omanische Beteiligung (10% Mindestanteil omanischer Mitarbeiter im Unternehmen)



Flexible Kundenbetreuung

8. Schlussfolgerungen Die vorliegende Zielmarktanalyse veranschaulicht das enorme Potential für die Anwendung von PhotovoltaikTechnologien im Sultanat Oman und zeigt gleichzeitig auf, dass für die erfolgreiche Umsetzung von erneuerbaren Energien noch einiger Handlungsbedarf besteht und es vorbereitender Massnahmen, vor allem seitens der Regierung, bedarf.

8.1 SWOT-Analyse der Marktchancen im Solarenergiemarkt Strengths 

Deutsches Know-how und Qualität sind generell im Oman sehr gefragt.



Das Sultanat Oman bietet mit seinen 300 Sonnentagen pro Jahr optimale Voraussetzungen für den Einsatz von Photovoltaik-Technologien.



Der Oman hat sich zum Ziel gesetzt bis 2020 mindestens 10 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken.



In ländlichen Gebieten (RAECO) müssen künftig alle Neuprojekte zu 25 % aus erneuerbarn Energieanteilen bestehen.



Niedrige Einfuhrzölle und Unternehmenssteuern machen den Markt attraktiv für deutsche Firmen.



Die Energieerzeugung ist im Oman bereits zu 85 % privatisiert.



Der Oman ist generell ein sehr umweltbewusstes Land und bemüht sich, seine Landschafts- und Artenvielfalt zu erhalten. Durch den Einsatz von Photovoltaik können große Mengen an CO2-Emissionen und andere Formen der Luftverschmutzung vermieden werden.



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Der Staat unterstützt die Durchführung zahlreicher Photovoltaik-Projekte und fordert auch internationale Spezialisten dazu auf, an Ausschreibungen teilzunehmen.

Weaknesses 

Das Einspeisegesetz befindet sich nach wie vor in Bearbeitung. Die Öffnung des Solarenergiemarktes für private Investoren und insbesondere Kleinanleger ist daher nach wie vor nur eingeschränkt vorhanden.



Der nach wie vor die Wirtschaft dominierende Öl- und Gassektor im Oman hat auch weiterhin einen Einfluss auf die Energiepolitik des Landes. Die Dringlichkeit einer Energiewende ist nach wie vor nicht zwingend gegeben.



Strom- und Wasserpreise werden im Oman subventioniert und befinden sich daher auf einem sehr niedrigem Niveau. Eine Verringerung der Subventionen sind zwar in der Diskussion, politisch jedoch derzeit noch schwer umsetzbar.



Green Marketing (basierend auf der Annahme, dass Kunden bereit sind, mehr für umweltfreundlich produzierten Strom zu bezahlen) benötigt einen reifen Markt für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, der im Oman noch nicht flächendeckend gegeben ist.



Der omanische Markt ist bereits stark von einer Vielzahl von internationalen (insbesondere asiatischen) Wettbewerbern im Bereich erneuerbare Energien umworben. Der Markt ist ein starker Preismarkt.



Die Existenz unterschiedlicher Stromnetzwerke im Oman, die nicht miteinander verbunden sind, erschwert den Einsatz von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik-Technologien.

Opportunities 

Innovative, an die klimatischen Bedingungen angepasste Systeme sind erforderlich. Dies bietet deutschen Unternehmen bei einer sehr frühzeitigen Kontaktaufnahme und Präsenz im Zielland gute Chancen.



Oman verfügt über große ländliche Gebiete, die nicht mit dem Hauptstromnetz verbunden sind und den Einsatz von Photovoltaik-Technologien aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen besonders begünstigen.



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Der stetig wachsende enorme Strombedarf der privaten Haushalte im gesamten Land bietet für den Einsatz von Photovoltaikelementen ein großes Potential.



IP(W)P-Projekte bieten Absatzmöglichkeiten im Rahmen von Konsortien und/oder Zulieferertätigkeiten.



RAECO hat noch für dieses Jahr die Ausschreibung von 6 weiteren Projekten angekündigt.

Threats 

Trotz guter klimatischer Voraussetzungen, welche ein hohes Potential an Solarenergie versprechen, bereiten einige Umwelteinflüsse wie Versandung und Sandabrieb am Glass, gelegentliche heftige Regenphasen PV- und CSP-Technologien potentielle Probleme, führen insbesondere zu hohen Wartungskosten bzw. Effizienzverlust.



Es scheint so, dass der Oman erst die erfolgreiche Umsetzung von grossen Photovoltaik-Technologien in den anderen Golfstaaten abwartet, bevor eigene grosse Investitionen erfolgen.



Da es bisher noch kein Einspeisegesetz im Oman gibt, bleibt sowohl dessen genaue gesetzliche Formulierung, wie auch die Höhe der Einspeisevergütung ungewiss. Die Marktentwicklung im privaten Marktsegment ist daher sehr schwer vorhersehbar oder planbar.



2008 lag das Gesamtvolumen an Energiegewinnung mit Hilfe erneuerbarer Energien im Oman erst bei rund 235 kW, und die Entwicklung schreitet seitdem eher schleppend voran. Es ist derzeit aus unternehmerischer Sicht noch keine verlässliche Planbarkeit weiterer entscheidender Entwicklungsschritte gegeben.

Teil B. Wissenswertes zum Aufenthalt im Oman In den VAE und im Oman leben 200 verschiedene Nationalitäten. So kann es durchaus sein, dass am Verhandlungstisch Nationalitäten dreier verschiedener Kontinente vertreten sind.

1. Hinweise zur Gesprächsführung Die individuellen Gespräche dienen der ersten Kontaktanbahnung. Zunächst stellt sich das deutsche Unternehmen anhand seiner Firmenbroschüre oder einer kurzen Power Point Präsentation vor. Die Vorstellung des Unternehmens sollte anschaulich sein und ca. 10 Minuten dauern. Aufgrund des überdurchschnittlich hohen Angebotes auf dem Markt ist es wichtig, seine Referenzprojekte sowie Wettbewerbsvorteile in den Vordergrund zu stellen. Im Anschluss stellt sich das lokale Unternehmen vor. Daraufhin sollten Kooperationsmöglichkeiten und Einschätzung der Marktsituation besprochen werden. Wie bereits erwähnt wurde, sind die hiesigen Märkte Preismärkte. Die arabischen Gesprächspartner versuchen oft, das Gespräch sofort auf die Kosten hinzuführen. Dabei sollte beachtet werden, dass nicht das eigentliche Produkt außer Acht gelassen wird. Aufgrund der meist höheren Preise qualitativ hochwertiger deutscher Produkte und des gerne hergestellten Vergleichs mit chinesischen Importen sollten die Wettbewerbsvorteile des deutschen Produktes überzeugend herausgestellt werden. Informationsmappen und eine separate Referenzliste sollten beim potentiellen Geschäftspartner/Kunden hinterlegt werden. Im Rahmen des Follow-Ups ist es nicht unüblich, das die lokalen Unternehmen nicht auf Faxe und Emails antworten. Daher sind der telefonische Kontakt sowie eine weitere Reise zur Geschäftsanbahnung unabdingbar.

2. Interkulturelle Aspekte Die VAE und das Sultanat Oman sind traditionelle Länder mit einem hohen Anteil an Ausländern. Diese stammen vorwiegend aus anderen arabischen Ländern oder aus Fernost, sind jedoch meist muslimischen Glaubens. Daher ist außerhalb der Strände und Hotelanlagen der Kleidungsstil relativ konservativ. Trotz des heißen Klimas sollten deutsche Geschäftsleute auf formale Kleidung achten. Voraussetzung für eine Geschäftsanbahnung ist die englische Sprache sowie eine englischsprachige Website und englischsprachiges Informationsmaterial. Da viele der emiratischen bzw. anderen arabischen Staatsbürger im englischsprachigen Ausland ausgebildet wurden, wird Englisch fließend gesprochen und ist neben Arabisch in der Geschäftswelt weit verbreitet.

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3. Umgang mit arabischen Geschäftspartnern Geschäftsanbahnungen dauern meist über ein Jahr, sind dann aber sehr profitabel. Nach einem einwöchigen Aufenthalt sollte man nicht unbedingt erwarten, mit einem abgeschlossenen Vertrag das Land zu verlassen. Mehrfache Reisen in die Region und je nach Möglichkeit die Eröffnung einer Repräsentanz tragen zum Erfolg einer guten und langjährigen Geschäftsbeziehung bei. Es ist ratsam, sich mit Kultur und Land auseinanderzusetzen. Es könnte hilfreich sein, einige arabische Floskeln zu lernen, um den Geschäftspartnern gegenüber Interesse an ihrem Land zu bekunden. Arabiengeschäft ist Chefsache: Erfahrene, ältere Geschäftsleute mit solidem Erfahrungsschatz in und über die Region können oft effektivere Ergebnisse erzielen als junge, dynamische Mitarbeiter. Allgemein respektiert man das Wissen und die Erfahrung älterer Personen sehr.

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Teil C. Quellenverzeichnis 1. Quellenverzeichnis für das Sultanat Oman                         

         

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Germany Trade & Invest, Wirtschaftstrends Jahreswechsel Oman 2013/2014, Januar 2014 Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten Kompakt: Oman, September 2013 Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten Kompakt: Oman, Oktober 2013 Germany Trade & Invest, Wirtschaftstrends Oman, Jahresmitte 2011, Juni 2011 Germany Trade & Invest, Wirtschaftstrends Oman, Jahreswechsel 2012/2013, November 2012 Germany Trade & Invest, Internationale Märkte: Aktuelle Trends und Projekte aus Oman, Januar 2012 Germany Trade & Invest, Internationale Märkte: Aktuelle Trends aus Oman, März 2013 Germany Trade & Invest, Internationale Märkte: Attraktiver Lebensmittelmarkt auch in kleinen Golf Staaten, Juni 2013 MEED: Middle East Business Intelligence, Top 100 Projects, 2014 Central Bank of Oman, Annual Report 2012, Juni 2013 Auswärtiges Amt, Beziehungen zwischen dem Sultanat Oman und Deutschland, März 2013 NCSI: National Centre of Statistics and Information, Statistical Yearbook 2013, Deutsche Botschaft Maskat, Wirtschaftsinformationen über Oman, 2013 Arabia Felix, Oman Landeskunde, 2013, Website: www.oman.de The Public Establishment for Industrial Estates, Rusayl, 2013, Website: www.peie.om Oman LNG, The Shareholders, 2010, Website: www.omanlng.com Oman Arab Bank, Major Projects in the Sultanate of Oman: Projects under consideration or completion/execution, 2013 The Consulate General of the Sultanat of Oman, 2,9bn for Water and Energy Projects, May 2012 Gulf Eco 2013, The Conference, January 2013 Authority for Electricity Regulation, Study on Renewable Energy Resources Oman – Final Report, 2008 Oman Power and Water Procurement Co., 7 Years Statement 2013-2019, Issue 7, April 2013 Authority for Electricity Regulation Oman, Study on Renewable Energy Resources Oman – Final Report, May 2008 Authority for Electricity Oman, Regulatory Statement – Renewable Energy Projects, April 2010 Rural Areas Electricity Company S.A.O.C. (Ahmed Said Al Harthy, Sr. Mgr. Regulatory Compliance, RAEC Renewable Energy Team), Renewable Energy Pilot Projects Initiative, 2013 Public Establishment of Industrial Estates Oman (Hesham Lotfy, Business Development Expert), The Role of Institutional Networks in Data Generation & Knowledge Creation and Management in Renewable Energy Sector, May 2013 Majan Electricity Co. (Khamis Humaid Al Saidi, SR Manager Planning & Asset Management), Vortrag im Rahmen der Oman Powre & Water Summit, May 2013 Hussein A. Kazem, IAENG, Samara Qasim Ali, Ali H. A. Alwaeli, Kavish Mani and Miqdam Tariq, Proceedings of the World Congress of Engineering 2013 Vol. II, July 3-5, London UK Sohar University Oman (Samara Qasim Ali Al-Asadi, Faculty of Engineering), Feasibility Study of Photovoltaic/Wind/Battery Hybrid System for Oman, June 2013 Ibra College of Technology (Sujit Kumar Jha, Engineering Department), Application of Solar Photovoltaic System in Oman – Overview of Technology, Opportunities and Challenges, April 2013 AHK Oman, Germany Trade & Invest, Amereller Rechtsanwälte, Wirtschaftsführer Sultanat Oman, 2011 Tender Board Oman, Tender Law: Royal Decree No.36/2008, 2008 Tender Board Oman, Royal Decree. No. 19/2011, 2011 Tender Board Oman, Royal Decree No. 120/2011, 2011 Electricity Holding Company SAOC, http://www.ehcoman.com/businesses.aspx Electricity Holding Company SAOC, Annual Report, 2012

   

Public Authority for Electricity and Water, Who We Are, http://www.paew.gov.om/about-us/Who-we-are International Organization for Renewable Energy, Renewable Status Report, 2013 Rural Areas Electricity Company SAOC, About us, http://www.reefiah.com/aboutus.html AHK Oman, Rahmeninformationen zum Thema Firmengründung im Oman, November 2013

2. Weitere Quellen      

64

Energy Information Administration (EIA). http://www.eia.gov/countries/country-data.cfm?fips=TC (abgerufen am 13.5.2014) Tagespresse: Arabian Business (Ausgabe 19.01.2014), Oman News Agency, Arab Sustainability Association (Ausgabe 29. 10.13) International Monetary Fund. http://www.imf.org/external/country/ARE/index.htm (abgerufen am 30.4.2014) Ministry of Information. http://moic.gov.af/en (abgerufen am 20.3.2014) Global Arab Network. http://www.english.globalarabnetwork.com/Energy/ (abgerufen am 7.4.2014) Bundesministerium für Wirtschaft und Technologien. http://www.bmwi.de/DE/Themen/energie.html (abgerufen am 7.5.2014)

Teil D. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis                          

65

Tabelle 1: Gouvernements des Oman und ihre Bevölkerung - Quelle: National Centre of Statistics and Information, Statistical Yearbook Tabelle 2: Ausgewählte Großprojekte / Budget (Mrd. USD) - Quelle: Oman Arab Bank, eigene Darstellung Tabelle 3: Außenhandel (in Mrd. USD) - Quelle: Germany Trade and Invest Tabelle 4: SWOT-Analyse für Oman - Quelle: Germany Trade and Invest Tabelle 5: Stromerzeugungsanlagen des MIS - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, Authority for Electricity Regulation (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Tabelle 6: Überblick eingereichter Projekte - Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010 Tabelle 7: Kapitalkosten – Projekte in der engeren Wahl (shortlisted) - Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010 Tabelle 8: Daten zur ersten Fallstudie - Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013 Tabelle 9: Daten zur zweiten Fallstudie - Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013 Tabelle 10: Zusammenfassung Tabelle 11: 20 kW Solar-PV-Werk – Daten - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Tabelle 12: 20 MW Solar-PV-Werk – Daten - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Tabelle 13: 20 MW Solar-Wärmekraftanalage („Grid-connected“) – Daten - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Tabelle 14: 10 kW PV-Diesel-Elektrizitätswerk Off-grid – Daten - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, AER, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Tabelle 15: Produktionskosten für EE Technologien im Oman - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Abbildung 1: Landkarte Oman und Nachbarstaaten - Quelle: Energy Information Administration (EIA) Abbildung 2: Hauptabnahmeländer (2011; Anteil) - Quelle: Germany Trade and Invest Abbildung 3: Hauptlieferländer 2011 - Quelle: Germany Trade and Invest Abbildung 4: OPWP-Prognose über die MIS-Stromnachfrage - Quelle: Oman Power and Water Procurement Co. (7 Years Statement 2013-2019, Issue 7) Abbildung 5: Energiekosten Oman, Stand 1, Quartal 2014 - Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologien Abbildung 6: Regulierungsfunktionen des MIS - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, Authority for Electricity Regulation (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Abbildung 7: Kosten der PV Module – in die engere Wahl genommene Projekte (shortlisted) - Quelle: Regulatory Statement, Renewable Energy Projects, Authority for Electricity Report Oman, 2010 Abbildung 8: CPV-Real-Life-Modell - Quelle: Hesham Lotfy, Business Development Expert, Public Establishment of Industrial Estates, 2013 Abbildung 9: 37,76-KW-Projekt am Dach des MJEC-Hauptbüros - Quelle: MJEC PV system, Khamis Humaid Al Saidi SR manager planning and asset management, 2013 Abbildung 10: PV/PV-Diesel/Dieselgenerator-Kosten im Vergleich - Quelle: Study on Renewable Energy Resources, Final Report, (COWI and Partners LLC), Oman 2008 Abbildung 11: OPWP – Eigentumsstruktur - Quelle: Oman Power and Procurement Co.

66

Teil E. Abkürzungsverzeichnis AER

Authority for Electricity Regulation

BIP

Bruttoinlandsprodukt

Bpd

Barrels of oil per day

BST

Bulk Supply Tariff

Bz.

Baizas

Bzw.

Beziehungsweise

Ca.

Circa

Cbm

Kubikmeter

CPV

Concentrated Photovoltaic

COWI

Leading Consulting Group

d.h.

das heisst

DNI

Direct Normal Irridiation (Direktstrahlung)

DPC

Dhofar Power Co.

EE

Erneuerbare Energien

EHC

Electricity Holding Company

EIA

Energy Information Administration

EOR

Enhanced Oil Recovery

EUR

Euro

GCC

Gulf Cooperation Council (Golfkooperationsrat)

GuTech

German University of Technology Oman

GW

Gigawatt

GWh

Gigawattstunde

IEA

International Energy Agency

IFRS

International Financial Reporting Standards

IPM

Innovation Park Muscat

IRENA

International Organization for Renewable Energy

FTZ

Free Trade Zone (Freihandelszone)

KMU

Klein und mittlere Unternehmen

kV

Kilovolt

kW

Kilowatt

kWh

Kilowattstunde

KWp

Kilowatt peak

LNG

Liquid Natural Gas

MEDC

Muscat Electricity Distribution Co.

MEED

Middle East Business Intelligence

MEBS

Middle East Best Select

Mio.

Millionen

MIS

Main Interconnected System

MJEC

Majan Electricity Co.

67

Mrd.

Milliarden

MRMWR

Ministry of Regional Municipalities and Water Resources

MW

Megawatt

MWh

Megawattstunde

MWp

Megawatt peak

MZEC

Mazoon Electricity Co.

NPV

Net Present Value (Nettobarwert)

OCCI

Oman Chamber of Commerce and Industry

OCG

Oman Gas Company

OETC

Oman Electricity Transmission Co.

OLNGC

Oman Liquefied Natural Gas Company

OMR

Omani Rial

OOC

Oman Oil Company

OPEC

Organization of the Petroleum Exporting Countries

OPWP

Oman Power & Water Procurement

PAEW

Public Authority for Electricity and Water

PDO

Petroleum Development Oman

PV

Photovoltaik

qkm

Quadratkilometer

RAECO

Rural Areas Electricity Company

Sog.

Sogenannte

SWOT

Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats

T

Tonnen

TWh

TeraWattStunde (= 1 Mrd. kWh)

u.a

unter anderem

USD

United States Dollar

VAE

Vereinigte Arabische Emirate

WEPEX

Muscat International Water, Electricity and Sustainable Power Exhibition

Wh

Wattstunde

Wp

Watt peak

WTO

World Trade Organisation

z.B.

Zum Beispiel

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