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March 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Ausgabe 2014/2015

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Unsere Drachenpost

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Liebe Freunde und Unterstützer der Tabaluga Kinderstiftung, sehr gern lege ich Ihnen auch am Ende dieses Jahres unseren aktuellen Rückblick ans Herz und freue mich über Ihr Interesse an der Arbeit in den Einrichtungen unserer Tabaluga Kinderstiftung. Viele von Ihnen stehen uns schon seit langem zur Seite und haben die Entwicklung und das Wachsen unserer Stiftung ganz persönlich begleitet und mit verfolgt. Gerade auch Ihre Aufmerksamkeit für unser Anliegen rückt die Kinder bei Tabaluga in den Mittelpunkt der Gesellschaft und bedeutet für meine MitarbeiterInnen und mich Rückhalt und Kraft für die tägliche Arbeit und ihre Herausforderungen. Unser Jahr 2014 war geprägt von der Erhaltung des Geschaffenen und der immer weiteren Verfeinerung unserer Arbeit auf inhaltlicher aber auch struktureller Ebene. So haben wir beispielsweise damit begonnen, unser erstes Kinderhaus in Tutzing, das in den über 100 Jahren seines Bestehens natürlich immer wieder renoviert wurde, nunmehr von Grund auf zu sanieren. Wenn alles klappt, können nach diesem großen Umbau im nächsten Sommer unsere Kindergruppen „Fledermäuse“ und „Kichererbsen“ mit einem großen Fest ihr neues, altes Zuhause einweihen. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass 2014 auch für mich ein besonderes Jahr ist, da ich am 1. Dezember seit nunmehr 30 Jahren die Einrichtung leite.

Im Rückblick kann ich wirklich sagen, dass diese Arbeit mein Leben in jeglicher Hinsicht sehr geprägt hat. Ich bin glücklich, für mich eine so authentische, erfüllende und auch in den schweren Zeiten zutiefst sinnvolle Tätigkeit gefunden zu haben.

Dr. Jürgen Haerlin, Vorstand der Tabaluga Stiftung und Leiter der Tabaluga Kinderprojekte

Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Unterstützung und wünsche im Namen meines gesamten Tabaluga Teams ein gutes und gesundes Jahr 2015. Ihr

Wir danken allen unseren Spenderinnen und Spendern!

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Heilpädagogische Förderung mit Pferden in der Tabaluga Kinderstiftung Mehr als 20 Jahre gibt es die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd (HFP) in unserer Einrichtung. Wie hat alles angefangen? Angefangen hat es mit der Stute Fatima, zwei kleinen Mädchen, die vor mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten aufgrund ihrer schwerwiegenden Vorgeschichte bei uns lebten und der deutlichen Erkenntnis, dass Pferde eine positive Wirkung auf unsere Kinder und Jugendlichen haben. Mindestens einmal in der Woche fuhr die Gruppenbetreuerin damals mit den beiden Kindern zu Fatima – einer wunderschönen Fuchsstute mit einem großen Herzen und viel Geduld für Kinder. Ihr breiter, gemütlicher Rücken lud ein, sich schaukeln zu lassen, gab aber auch die Sicherheit für einen Trab oder Galopp…

Die beiden Mädchen, die aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen unter mangelndem Selbstbewusstsein, wiederkehrenden Alpträumen, Angstzuständen und fehlendem Körperbewusstsein litten, begannen mit Hilfe des Therapiepferdes an ihren belastenden Themen zu arbeiten. Immer kamen die beiden mit roten Wangen begeistert und angeregt von den spannenden Erlebnissen mit „ihrer Fatima“ wieder zurück in ihre Wohngruppen. Schnell war das Tier ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Durch die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd verbesserten sich unter anderem das Selbstvertrauen, die emotio-

nale Stabilität sowie das Körperbewusstsein und der Körperausdruck der beiden Mädchen. Wir waren uns sicher, dass noch viel mehr Kinder mit dieser Therapieform gefördert und unterstützt werden müssten. Nur – wie sollte die Umsetzung funktionieren? Zunächst musste ein geeigneter Stall gefunden und mindestens noch ein Pferd angeschafft werden, damit mehr Kinder von diesem Angebot profitieren können. Die Wahl fiel auf den Tutzinger Greinwaldhof und einen dicken Norweger namens Dusty. Zusätzlich stellte uns die Familie Greinwald noch ihre Liesi zur Verfügung, eine kleine gescheckte Shettydame. Somit konnten wir mit den drei vierbeinigen Kollegen starten. Der Anfang gestaltete sich natürlich spannend: Dusty war zwar ein ruhiger Zeitgenosse aber etwas stur und eigenwillig, Liesi hatte es immer sehr eilig und war in ihrem Eifer manchmal schwer zu bremsen. Nur unsere Fatima war nach wie vor der Ruhepol und trug alle Kinder gleich geduldig. Mit der Zeit lernten aber auch Dusty und Liesi ihren Job: Dusty stieg den Kindern nur noch manchmal auf die Zehen und war ansonsten ein verlässlicher Partner, der mit seinen weichen Bewegungen die Kinder begeisterte. Liesi behielt ihren starken Vorwärtsdrang, liebte es aber, wenn die Kinder sie stundenlang putzten… Fatima, Dusty und Liesi leben heute leider nicht mehr, aber sie haben ihr Wissen an ihre jüngeren Nachfolger weiter gegeben. Inzwischen können in Tutzing und in unserem zweiten Reitstall am Tabalugahof an allen Wochentagen

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Ausgabe 2014/2015

links: Fatima, unser erstes Therapiepferd; unten: der verlässliche Dusty

20 Jahre

links: Liesi, die gescheckte Shettydame

Therapiestunden für unsere Tabaluga Kinder angeboten werden. Sie kommen zu Einzelstunden, zu zweit oder in Vierergruppen. In den Ferien organisieren wir Übernachtungen bei den Pferden, gemeinsames Ausmisten, Ausritte, abendliches Grillen, Nachtspaziergänge mit den Ponies und vieles mehr. 18 Pferde und Ponies stehen unseren Kindern und Jugendlichen mittlerweile zur Verfügung, vom kleinen Gamelios bis zur großen Schimmeldame Lindera. Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter und seine Persönlichkeit, z.B. Knut – der Experte für ängstliche Kinder, Bieni begeistert alle mit ihrem Galopp, Bisquit lernt so gerne Kunststücke, Diabolo ist so hübsch schwarz, Ascana – die Feine, Amy – die Bärenstarke, Fridolin – der

Unser Reitplatz am Tabalugahof

Seit mehr als zwei Jahrzehnten unterstützt unser Tabaluga Stiftungsbeirat, der Schauspieler Michael Roll, in hervorragender Weise die Reittherapie unserer Tabaluga Kinderstiftung. Was mit dem Geschenk eines unserer ersten Therapiepferde – dem Fuchs Garry – begann, ist mittlerweile eine feste Institution im Golfkalender der Eagles geworden. Mit den erzielten Spenden konnten die Reithalle in Tutzing errichtet und die Reittherapie für viele Tabaluga Kinder ermöglicht werden. Im September 2014 veranstaltete seine eigens zur ehrenamtlichen Durchführung dieses Turnieres gegründete Michael Roll Stiftung den 20. Tabaluga Golf Cup. Unter den Gästen war auch Peter Maffay, Schirmherr und Namensgeber unserer Tabaluga Kinderstiftung. Wir bedanken uns bei Michael Roll, Claudia Heiß und ihrem Team für die jahrelange gute Zusammenarbeit!

kleine Clown, Schneewittchen mit ihrem Prinzen Poldi, die es lieben, im Gelände zu galoppieren, Gamelios – unser Professor und nicht zu vergessen Lindera – unser weißes Märchenpferd. Die Reittherapie wird auch aus Spenden finanziert. Wir bedanken uns dafür bei allen Unterstützern! Susanne Tarabochia Reitpädagogin (DKThR)

2. Tabaluga Küstencup v.l.n.r.: Michael Roll, Bodo Behnke, Dr. Haerlin

Bereits zum zweiten Mal organisierte unser Tabaluga Stiftungsbeirat Bodo Behnke in diesem Jahr den Tabaluga Küstencup in Wilhelmshaven. Die großartige Spende kam unserer Tabaluga Kinderstiftung und dem neu errichteten Kinderhospiz in Wilhelmshaven zugute.

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Traumapädagogik bei Tabaluga Abschluss der Ausbildung Im Sinne der fortwährenden Weiterbildung aller unserer mittlerweile fast 100 Pädagoginnen und Pädagogen erhielt eine aus allen Bereichen zusammengesetzte Auswahl der KollegInnen in den letzten drei Jahren eine Spezialausbildung zum zertifizierten Traumapädagogen im TraumInstitut Hanau und konnte diese im Oktober erfolgreich abschliessen. Angestoßen durch die neuesten Forschungserkenntnisse bekamen Begriffe wie „der gute Grund“, „Transparenz in möglichst allen Abläufen“ und „Selbstermächtigung“ einen ganz neuen Stellenwert im Bezug auf unsere alltägliche Arbeit mit den uns anvertrauten traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

Es wurden in allen Bereichen regelmäßige Reflexionsrunden eingeführt, die sowohl den sicheren Ort unserer Kinder in allen unseren Wohngruppen vergrößern helfen als auch zur immer weiteren Professionalisierung unserer PädagogInnen beitragen. Bereits in den vergangenen drei Jahren sind die Ergebnisse der Fortbildung in die tägliche Arbeit eingeflossen und werden von allen KollegInnen begeistert mitgetragen. Die ausgebildeten TraumapädagogInnen sind natürlich auch zukünftig die Basis für ein sich ständig fortsetzendes Multiplizieren von Anregung, Beratung und Entwickeln in allen Projekten der Tabaluga Kinderstiftung. Katrin Woidich Projektleiterin Orange House

Katrin Woidich (Bild unten Mitte) bei der Fortbildung ihrer KollegInnen aus dem Kinderhaus Schongau

Die Umsetzung der Traumapädagogik im Alltag Angeregt durch unsere Traumapädagogik-Weiterbildung fassten wir den Entschluss, nicht nur alle pädagogischen Fachkräfte sondern auch unsere Kinder ganz aktiv mit in den Prozess einzubinden. In Gesprächsrunden von zwei bis vier Kindern und jeweils zwei PädagogInnen erklärten wir ihnen, wie unser Gehirn bei Stress reagiert und wie es gelingen kann, sich in solchen Momenten selbst positiv zu beeinflussen. Gemeinsam fanden wir heraus, wieso sie besonders im Zusammenhang mit Stress in Situationen kommen, die sie hinterher selbst nicht mehr verstehen oder zutiefst bedauern.

So erarbeiteten wir im ersten Teil mit jedem Kind seine jeweiligen Auslöser für Stress, um auf diese Weise bewusster zu machen, in welchen Situationen sie besonders gut auf sich aufpassen müssen. In der nächsten Kinderrunde übten wir eine Vielzahl von Möglichkeiten der Selbstregulation ein und versuchten mit jedem Kind heraus zu bekommen, was helfen könnte. So entstanden einige sehr phantasievolle „Notfallkoffer“.

„Wenn ich am Gras ziehe, wächst es auch nicht schneller. “

Alleine diese Informationen halfen vielen unserer Kinder schon, denn dadurch wurde ihr Verhalten hirnorganisch erklärbar, also „normal“, und jetzt konnten sie sogar noch etwas einüben, um es selbst zu kontrollieren!

Der Alltag zeigt uns, dass wir uns in einem fortwährenden Prozess befinden, in dem wir immer wieder üben, erklären und erinnern müssen. Unsere Kinder haben große Schritte gemacht und wir alle sind stolz auf das Erreichte. Einer unserer Jungs hat sogar schon seine Lehrer geschult!!! Cecilia Mingazzini Leiterin des Tabaluga Kinderhauses Schongau und der Wohngruppe Tutzing

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Ausgabe 2014/2015

Dr. Haerlin – 30 Jahre Pädagogik aus Leidenschaft

1984 Ausgangssituation Tabaluga Kinderhaus Tutzing

1990 Wohngruppe Tutzing

2006 Tabalugahaus Schongau

2014 Das Leitungsteam heute

1995 Tabalugahof

2010 Orange House

Auszüge aus einem Bericht in den Tutzinger Nachrichten, Ausgabe 12/2014

1984 kam Dr. Jürgen Haerlin nach Tutzing und übernahm im damaligen „Gabrielenheim“ die Leitung. Unter schwierigen Verhältnissen sollte der studierte Erziehungswissenschaftler und Psychologe eine Sanierung der desolaten Einrichtung bewerkstelligen. Das war der Beginn einer pädagogischen Vision, die inzwischen in der Tabaluga Kinderstiftung Realität geworden ist. Denn anstatt an Symptomen „herumzudoktorn“, entwickelte Dr. Haerlin mit Mut zum Risiko ein Konzept für ein neues pädagogisches Zukunftsmodell. Dabei kamen ihm seine Erfahrungen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie zugute. Kleinere Einheiten, Dezentralisierung und ein ganzheitlicher und traumapsychologischer Ansatz waren Ideen, die im Laufe der Jahre zu verschiedenen differenzierten Einrichtungen für traumatisierte Kinder und Jugend­ liche geführt haben.

2001 Sternstundenhaus

2009 Reithalle

Das Projekt entwickelte eine ungeahnte Dynamik und nahm Mitte der 90iger Jahre richtig Fahrt auf, als Peter Maffay auf die Arbeit von Dr. Haerlin aufmerksam wurde. Schnell wurde der Musiker von Haerlins Begeisterung angesteckt. Er spendete Geld, stellte seinen Drachen Tabaluga als Namensgeber für die nun entstandene Stiftung zur Verfügung, übernahm deren Schirmherrschaft und gründete gleich noch eine eigene Stiftung. Maffay und Haerlin denken in vielen Dingen ähnlich und sind inzwischen gute Freunde. Zwischen ihren Stiftungen findet ein reger Austausch statt. Die Namen Maffay und Tabaluga verhalfen Haerlins Stiftung zu großer Bekanntheit und begleiteten die stetige Vergrößerung der Einrichtung. Im Gespräch mit Elke Schmitz von den Tutzinger Nachrichten

v.l.n.r.: Jörg Held, Cecilia Mingazzini, Dr. Jürgen Haerlin, Inge Neumann, Wolfgang Bandstetter

2004 Betreutes Wohnen

2013 Anbau Sternstundenhaus

Die Arbeitstage von Dr. Haerlin sind voll mit Terminen: Büroarbeit, Teamgespräche, Ab­sprachen mit seinen Vorstandskollegen ­Margarete Rueff und Georg Dingler, Interviews, Bau­ stellenaufsicht – um nur einige zu nennen. Obwohl er mehr als Manager denn als Pädagoge und oft unter großem Zeitdruck arbeitet, merkt man ihm deutlich an, wie wichtig ihm nach wie vor die soziale Idee, die Hinwendung zum Einzelnen und das Wohlergehen aller ihm anvertrauten Menschen sind. Er hört genau zu, nimmt Anteil und ist bei vielen Anliegen die letzte Instanz. Vor drei Jahren bekam Jürgen Haerlin die Tutzinger Bürgermedaille und in diesem Frühjahr das Bundesverdienstkreuz am Bande. Beide Ehrungen nahm er in dem Bewusstsein entgegen, sie stellvertretend für alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tabaluga Kinderstiftung erhalten zu haben!

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Unser Leitungsteam Inge Neumann

Bereichsleiterin des Tabaluga Kinderhauses in Tutzing und stellvertretende Gesamtleiterin, Zweiter Vorstand der Tabaluga Kinderstiftung „Im September 1975 begann ich als Berufspraktikantin im Gruppendienst in einer der Kinderwohngruppen im damaligen Gabrielenheim Tutzing. Zu diesem Zeitpunkt bestanden alle drei Gruppen aus jeweils nur einem großen Raum, d.h. alle Kinder schliefen, spielten und aßen in diesem einen Zimmer! Ein Badezimmer wurde immer mit der Nachbargruppe geteilt. Schon zu Beginn der Gruppendienstzeit war es immer mein Ziel, die Lebensbedingungen der Kinder in einer stationären Lebensform zu verbessern und neue Wege in der Pädagogik zu gehen. Die fehlenden und mangelnden Finanzen haben uns damals das Leben sehr schwer gemacht, aber nicht von unseren Zielen und unserer Haltung abgehalten. Einfallsreichtum und Improvisation waren enorm gefragt.

Eine erste Umstrukturierung, die mir 1980 sehr am Herzen lag, war für den Schuleintritt unserer Kinder im unmittelbaren Umfeld zu sorgen, damit sie nicht auf Grund dieses Ereignisses ihr Zuhause bei uns und damit verbunden auch ihre vertrauten Bezugspersonen verlassen mussten. Als dann 1984 Dr. Jürgen Haerlin die Einrichtung als Gesamtleiter übernahm, wagten wir alle zusammen neue Wege im Sinne der uns anvertrauten traumatisierten Kinder. Die Entwicklung der Einrichtung und der Prozesse (Neuausrichtung des Tabaluga Kinderhauses Tutzing, Gründung der Wohngruppe und der Familienstelle Tutzing, Einrichtung des Montessori Kindergartens, Errichtung des Tabalugahofs Peißenberg, des Tabaluga Kinderhauses Schongau, des Betreuten Wohnens für unsere jungen Erwachsenen, Bau des Sternstundenhauses, des Orange Houses und die Implementierung der Traumapädagogik) unterstützte ich ab 1991 als Erziehungsleitung, in der Bereichsleitung und später dann als stellvertretende Gesamtleiterin und zweiter Vorstand unserer Tabaluga Kinderstiftung. Momentan befinden wir uns gerade durch den Umbau unseres Kinderhauses in Tutzing in einer weiteren Erneuerungsphase. Ich bin sehr glücklich und dankbar darüber, mit unseren fachlich und persönlich hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Bereichsleiterkollegen langjährig zusammenzuarbeiten, um weithin für unsere Kinder so gut zu sorgen.“

Mit Idealismus und „Rund um die Uhr“-Engagement haben wir Wagnisse und Herausforderungen angenommen, welche die Basis für das heutige Leben in unseren Tabaluga Kinderprojekten sind.

Inge Neumann 1980 (links) und heute (oben) mit ihren Schützlingen

Unser Jahr in den Tabaluga Kinderprojekten Auf den folgenden Seiten erzählen Ihnen unsere Kinder und Mitarbeiter wie jedes Jahr aus ihrem Leben in den Tabaluga Projekten. Darüber hinaus möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe unsere Bereichsleiter in den einzelnen Kinderhäusern bzw. der Fachabteilungen persönlich vorstellen. Auf den Seiten 6 bis 13 wird es neben unserem Montessori-Kindergarten um die Projekte gehen, in denen die uns anvertrauten Mädchen und Jungen fest leben und zumeist ihre gesamte Kindheit und Jugend verbringen.

Montessori-Kindergarten Seit seiner Gründung arbeitet der Kindergarten im Tabaluga Kinderhaus Tutzing integrativ nach dem pädagogischen Konzept Maria Montessoris, das besagt: „Jedem Kind Zeit lassen, bis es für den nächsten Entwicklungsschritt bereit ist. Eine vorbereitete Umgebung schaffen mit Struktur und einer Ordnung, die das Kind ermutigt und aktiviert. Jedem Kind Achtung entgegenbringen, es in seiner Persönlichkeit respektieren, Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes haben und es auf seinem Entwicklungsweg liebevoll und hilfsbereit begleiten. Die Erzieherin ist eine genaue und einfühlsame Beobachterin, um dem Kind seinem Entwicklungsstand entsprechend individuelle Angebote anzubieten. Die pädagogischen Arbeitsmaterialien nach Montessori sind systematisch aufeinander aufgebaut, um so den Entwicklungsbedürfnissen jeden Kindes gerecht zu werden.“

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Auf den Seiten 14 und 15 berichten wir Ihnen aus unserem therapeutischen Familien­ projekt Sternstundenhaus und ab Seite 16 erfahren Sie mehr über die ­Aktionen in unserer Kinder- und Jugend­ kulturwerk­statt Orange House. Die mehr als 80 Kinder, welche fest in unseren Kinderhäusern leben, kommen aufgrund schwerwiegender Umstände in ihren Herkunftsfamilien zu uns (mehr dazu auf Seite 11). In den meisten Fällen leben alle Geschwisterkinder bei uns – im Tutzinger Kinderhaus zum Beispiel der kleine Luca und seine beiden älteren Schwestern Isabella und Maike. Mehr über Luca und Isabella erfahren Sie direkt auf dieser Seite. Neben der Arbeit mit den MontessoriMaterialien liegen die Schwerpunkte im Bereich Kreativität, Rollenspiel, Experimente, Bewegung, Musik, jahreszeit­ liche und religiöse Feste. Ebenso ist die gemeinsame Förderung von behinderten und nicht behinderten Kindern neben der Montessori-Pädagogik ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Das Miteinander in der Kindergruppe ist ein Gewinn für alle. Die Kinder erleben und verinnerlichen Toleranz, üben freundlich und achtsam miteinander umzugehen. Auch die Vorschulkinder aus den T­ abaluga Kinderprojekten besuchen den Kindergarten. Sie erleben diese Art der Förderung und das Miteinander in der Kindergartengruppe als Ergänzung zu dem, wie im Tabaluga Kinderhaus Kinder wahrgenommen und gefördert werden, wie miteinander gelebt wird. Die Werte des pädagogischen Konzeptes Maria Montessoris spiegeln sich auch im Alltag der Kinder aus den Wohngruppen wieder. Durch die enge Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch steht immer das Kind mit seinen aktuellen ­Bedürfnissen im Mittelpunkt und kann die bestmöglichen Angebote zur individu­ellen Förderung erhalten. Angelika Hier Leiterin unseres Montessori-Kindergartens

Luca‘s erster Schultag Am 16. September 2014 kam unser Luca in die Schule. Als seine ­direkte Betreuerin war ich selbst fast aufgeregter als er. Schon Tage zuvor überlegten wir gemeinsam, was uns wohl erwartet. Der Tag begann für ihn mit der ­Übergabe seiner prall gefüllten Schultüte und voller Vorfreude drängte er nach dem gemein­samen Frühstück mit den anderen Kindern zum baldigen Aufbruch und wir fuhren zur Schule. Nach und nach trudelten die anderen Erstklässler ein.

Ausgabe 2014/2015 Wahl zum Landesjugendheimrat

Gruppensprechertreffen in Ipsheim In vielen sozialen Projekten gibt es ähnlich den Klassensprechern in der Schule Gruppensprecher, die sich einmal im Jahr treffen, um ihre Erfahrungen, Wünsche aber gegebenenfalls auch Sorgen und Nöte auszutauschen. Unsere Isabella aus dem Tabaluga Kinderhaus Tutzing berichtet von dem diesjährigen Treffen in Ipsheim. „Ich war als Gruppensprecherin der Kicher­erbsen in Ipsheim. Dorthin wurden die Sprecher aus verschiedenen Ein­richtungen einge­laden, um den Landesjugendheimrat neu zu wählen. Das ist eine Gruppe von Gruppensprechern, die durch Bayern reist und alle Themen, die für uns Heimkinder wichtig sind, ­bespricht. Sie haben auch einen Kummer­kasten, bei dem Fragen und Ängste angesprochen und beantwortet werden können. Für jeden Tag des Zusammentreffens hatten wir einen festen Stundenplan, so dass die unterschiedlichsten Themen besprochen werden konnten. Wir be­ kamen sogar Besuch vom Jugendamt, auch sie haben alle unsere Fragen beantwortet.

Als alle da waren wurden wir feierlich von der Rektorin begrüßt und die älteren Kinder sangen für uns ein Lied. Dann wurde es ernst. Die Kinder wurden für ihre allererste Unterrichtsstunde in die Klasse gebracht. Nach ca. einer Stunde öffnete sich die Tür wieder und auch wir „Großen“ durften das Klassenzimmer in Augenschein nehmen. Nach der Verabschiedung kam Luca mit seiner Schultüte auf mich zu und erzählte mir stolz von seiner ersten Schulstunde. Der Tag war für ihn und mich ein voller Erfolg und bleibt uns sicher in guter Erinnerung. Es war ein schönes Gefühl für mich, an diesem wichtigen Tag an seiner Seite gewesen zu sein. Katharina Grüterich Gruppe "Kichererbsen" Tabaluga Kinderhaus Tutzing

Ich habe festgestellt, dass es uns bei der Tabaluga Stiftung am besten geht, denn wir haben Zeit für uns und eine „bessere“ Umgebung („bessere“ Umgebung soll heißen: es gibt für fast alle Kinder von uns ein Einzelzimmer, wir wohnen am See, haben Wiesen und Wälder, wir haben das Orange House und viele Unterstützer). Es war sehr schön und ich freue mich über die neuen Kontakte, die ich in Ipsheim knüpfen konnte“. Isabella Gruppe "Kichererbsen" Tabaluga Kinderhaus Tutzing

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Unser Leitungsteam Wolfgang Brandstetter

Der Grund hierfür war, dass viele unserer Jugendlichen nach Beendigung der Schule wieder in ihr Herkunftsmilieu zurückkehrten und auf diese Weise eine positive Ausgangssituation teilweise erheblich gefährdet war. Im Betreuten Wohnen legte ich zusammen mit meinen MitarbeiterInnen von Anfang an den Fokus auf die berufliche Qualifizierung und selbstbestimmte Lebensführung der uns anvertrauten Jungen und Mädchen. Bereichsleiter der sozialpädagogisch betreuten Wohngruppen für junge Erwachsene und Beauftragter Qualitätsmanagement „1997 fing ich als Gruppenleitung in einer unserer Tabaluga Wohngruppen an. Hier konnte ich vor allem in der pädagogischen Arbeit mit traumatisierten Jugendlichen viel Erfahrung sammeln.

Seit 2006 bin ich zudem Qualitätsbeauftragter in den Tabaluga Kinderprojekten. Die in unserem Qualitätshandbuch beschriebenen Standards sind hilfreiche Arbeitsgrundlage für alle meine KollegInnen. Besonders wichtig ist mir dabei die Partizipation der Mitarbeiter bei der Neugestaltung und das regelmäßige, prozesshafte Fortschreibung unserer QMModule.“

2003 startete ich dann das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen für junge Erwachsene im Übergang in die Selbständigkeit“.

Wolfgang Brandstetter 2008 im Kreise seiner jungen Erwachsenen und MitarbeiterInnen

2003 beim Ferienangebot auf der Finca der Peter Maffay Stiftung

Unser neues Projekt: Die Wohngemeinschaft – Integratives Teilbetreutes Wohnen Dank der Unterstützung durch die Auerbach Stiftung konnte in diesem Jahr eine weitere Wohngemeinschaft für junge heranwachsende und erwachsene Mädchen und Frauen im Alter von 16 bis 18 Jahren in München realisiert werden. Warum integratives Teilbetreutes Wohnen? Aufgrund der derzeit vorherrschenden Flüchtlingssituation in der Bundesrepublik Deutschland (u.a. durch den Syrienkonflikt) fehlt vor allem für die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge (kurz umF) Hilfe in Form von Unterkünften und altersadäquater therapeutischer, pädagogischer und rechtlicher Unterstützung. Durch die Flucht aus ihrem Heimatland und der damit verbundenen Trennung ihrer Familie leiden die meisten unter schweren Traumatisierungen und benötigen dringend professionelle Unterstützung.

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Aufgrund dieser Problematik ergibt sich auch für unsere Tabaluga Kinderstiftung ein neuer Hilfebedarf für Menschen in Not. Besonders unsere Mitarbeiter in den sozialpädagogisch betreuten Wohngruppen für junge Erwachsene stellten sich dieser Aufgabe und entwickelten ein Konzept für junge Frauen, um ihnen den Einstieg in ein selbständiges Leben zu erleichtern.

Unser neuer Baustein im Qualitätsmanagement: ,Ernährung‘ Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sehen wir im Rahmen der Gesundheitsfürsorge und -vorsorge als wichtigen Teil unseres Erziehungsauftrages an. Deswegen erarbeiteten unsere PädagogInnen und die Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaftsteams gemeinsam das neue QM-Modul ‚Ernährung‘.

Die Erfahrung von Tabaluga bei der Arbeit mit unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen hat gezeigt, dass eine „Mischung“ aus bereits in den Tabaluga Kinderprojekten sozialisierten jungen Frauen mit ein oder zwei unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingsfrauen zu einer nachhaltigen und schnellen Integration beiträgt.

In jeder Wohngruppe wird von jeher gemeinsam mit den Kindern eingekauft und gekocht. Die täglichen Mahlzeiten spielen für alle eine große Rolle: Sie tragen erheblich zum Wohlbefinden und einer guten Stimmung bei.

Impressionen aus der neuen WG Gemeinsam ein neues Zuhause schaffen

In einer angemieteten 4-Zimmer-Wohnung im Münchner Stadtteil Aubing leben derzeit beispielsweise eine 18-jährige junge Frau, die eine Ausbildung zur Beiköchin absolviert, eine 17-jährige Jugendliche, in Ausbildung zur Friseurin, und eine 17-jährige junge Frau aus Somalia, die erst im Juni 2014 nach Deutschland kam und die Schule besucht.

Ziel ist es, die jungen Frauen durch intensive Unterstützung in ihrer Ausbildung bzw. Schule in die Selbstständigkeit zu begleiten. Darüber hinaus wird mit den therapeutischen und traumapädagogischen Angeboten der Tabaluga Stiftung an den erlittenen Traumatisierungen der jungen Flüchtlingsfrauen gearbeitet. Stephanie Geschmutzt Erzieherin Betreutes Wohnen

Gemeinsam haben wir uns nun dafür entschieden, regionalen, saisonalen und biologischen Produkten den Vorrang zu geben. Zudem werden unsere Kinder und Jugendlichen immer wieder auf Neue für Ernährungsfragen sensibilisiert. Die Umstellung ist mittlerweile abgeschlossen und wird nach anfänglichen Bedenken in Bezug auf die Umsetzung in der Praxis von allen gut und gerne angenommen. Wir wünschen uns, dass unsere Kinder und Jugendlichen auch in ihrem Leben nach Tabaluga diese gesundheitsorientierte und gute Ernährung beibehalten werden. Wolfgang Brandstetter

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Unser Leitungsteam Cecilia Mingazzini

Bereichsleiterin Tabaluga Kinderhaus Schongau und Wohngruppe Tutzing „Im Jahr 2005 wurde eine neue Gruppenleitung für eine Mädchengruppe im Tabaluga Kinderhaus Tutzing gesucht. Während meiner Hospitation fielen mir sofort der freundliche Umgangston und die angenehme Atmosphäre auf, die dort herrschten. Sehr gern nahm ich daher diese Stelle an und blieb für einige Jahre in meiner Mädchengruppe. Mit den meisten der jetzt jungen Frauen habe ich noch immer guten Kontakt. Dank der großartigen Unterstützung durch die Holzhey Kinderstiftung, welche uns ihr Elternhaus zur Verfügung stellte, den Umbau in ein Kinderprojekt finanzierte und seither kontinuierlich zur Seite steht, konnte 2006 unser drittes Tabaluga Kinderhaus in Schongau eröffnet werden.

Gerne übernahm ich die Bereichsleitung für dieses Projekt. In dem neu eröffneten Haus lebte damals bereits eine Kindergruppe: Acht Mädchen und Jungen wurden hier rund um die Uhr von fünf pädagogischen Fachkräften betreut. Neben der Umsetzung neuer Ideen und entsprechender Anpassungen, galt es nunmehr eine zweite Gruppe zu eröffnen, dafür die geeigneten Mitarbeiter zu finden und nach und nach neue Kinder aufzunehmen. Heute – nach den Jahren der Aufbauarbeit – kann ich sagen, dass ein hervorragendes Team zusammengewachsen ist, welches unsere Tabaluga Kinder in beispielhafter Atmosphäre betreut. Neben meiner Arbeit im Kinderhaus Schongau kam 2012 ein weiterer Aufgabenbereich hinzu: Inge Neumann übergab mir die Verantwortung für unsere Wohngruppe in Tutzing, welche sie jahrelang selbst geleitet hatte. Hier setzen wir die gleichen Standards und Therapieangebote wie in unseren anderen Tabalugaprojekten um und ich kann dabei auf die Erfahrungen des langjährig gewachsenen Teams zählen. Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt in allen diesen Projekten ist die Umsetzung der traumapädagogischen Fortbildung (siehe Beitrag Seite 4) und ich freue mich darauf, diesen Prozess weiter zu begleiten.“

...und beim Ausflug mit der Mädchengruppe auf dem Chiemsee

Cecilia Mingazzini 2007 beim Reiterfest...

Ein ganz normaler Tag in unserer Wohngruppe Früher Morgen – Der Wecker klingelt. Also heißt es, die müden Glieder langsam aus dem Bett strecken, waschen, anziehen und nach unten zum Frühstück. Um sechs Uhr ist auch bei uns noch nicht viel los und so sitzen nur wir Zwei und Markus, unser Betreuer, der gerade Nachtdienst hatte, beim Frühstück. Um kurz nach sechs werden auch die anderen langsam geweckt. Insgesamt sind wir acht Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren, wobei wir die beiden Ältesten sind. Auch unsere Betreuer sind vom Alter sehr verschieden - der Jüngste ist 26 und die Älteste 58. Um halb sieben kehrt dann richtig Leben ins Haus ein, nun sind alle wach und laufen durcheinander. Bei uns im Haus haben die fünf Mädels im ersten Stock ihr Reich, während die drei Jungs unten im Erdgeschoss wohnen. Wir beide müssen als Erste los. Nach den obligatorischen Umarmungen machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Weil wir auf verschiedene Schulen gehen, trennen sich dort unsere Wege. In der Schule vergeht die Zeit nur langsam, aber irgendwann geht es dann doch endlich wieder zurück nach Tutzing – in unser Zuhause seit etwa einem Jahr. Wir fühlen uns dort sehr wohl. Der Alltag bei uns ist nie langweilig. Nach einer netten, herzlichen Begrüßung machen wir uns das Mittagessen warm. Fürs Essen mit der ganzen Gruppe sind wir nämlich leider schon etwas zu spät dran, aber es gibt ja noch unser gemeinsames Abendessen. Nach dem Mittagessen geht es hoch ins Zimmer, um die Aufgaben für die Schule erledigen. Viel Zeit habe ich – Julia – heute aber nicht, da ich noch Musiktherapie, eines von vielen Therapieangeboten, habe. Die Musiktherapie findet in unserem Tutzinger Haupthaus statt. Ich erzähle meiner Musiktherapeutin die Geschehnisse und Eindrücke meiner letzten Woche und von meinen Ideen für den bevorstehenden Geburtstag. Danach machen wir noch Stimmbildung, da ich sehr gerne singe und große Freude daran habe. Für mehr ist heute leider keine Zeit, aber oft probiere ich noch die verschie-

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densten Instrumente und Klänge aus, das tut mir richtig gut. Nach etwa einer Stunde mache ich mich ­wieder auf den Heimweg und jetzt ist es auch schon Zeit fürs Abendessen. Dabei geht es immer bunt zu, weil alle von ihrem Tag erzählen. Die Stimmung ist ausgelassen, so dass die Betreuer uns hin und wieder beruhigen müssen. Danach macht der Tischdienst (wir haben verschiedenste Dienste: ­Einkaufsdienst, Wertstoffdienst u.s.w.) die Küche fertig. Heute läuft alles glatt, was natürlich nicht immer der Fall ist. Nun hat jeder noch Zeit für sich, Juju sitzt am Computer – aber nur für eine halbe Stunde, denn wir haben dafür feste Zeiten – dies gilt auch für Ayla, die gerade ihre Lieblingsfernsehserie schaut.

Um viertel nach acht kehrt dann langsam Ruhe ein, weil die Ersten ins Bett ­müssen. Davor gibt es bei uns Mädels noch eine Debatte, weil wenn fünf auf einmal duschen wollen, ist das gar nicht so ein­ fach mit einem Bad. Aber irgendwann ist auch dieses Problem gelöst. So geht der Tag langsam zu Ende. Klar gibt es auch mal Streit, aber insgesamt sind wir eine richtig tolle Gruppe. Jeden Einzelnen haben wir ins Herz geschlossen und auch die Betreuer sind super, wie sie es jeden Tag mit uns aufnehmen, unsere Sorgen teilen und mit uns lachen. Wir sind sehr froh und glücklich, hier zu sein! Julia und Caro aus der Wohngruppe Tutzing

Wie werden in den Tabalugahäusern neue Kinder aufgenommen? Einige unserer Kinder haben schon mehrere „Zuhause“ erlebt bevor sie bei uns ankommen. Bei den meisten konnte die Herkunfts­ familie die Versorgung und den Schutz der Kinder nicht ausreichend gewährleisten, so dass das Jugendamt – meist nach einer Vielzahl von ambulanten Angeboten und Hilfen – zu dem Ergebnis kommt, dass das Kindeswohl trotz dieser Unterstützung nicht mehr gesichert ist. Die Gründe im Einzelnen sind ebenso vielfältig wie die Kinder die bei uns leben. Stimmen die Eltern dieser Einschätzung zu oder können sie die Heimunterbringung zumindest akzeptieren, sucht das Jugendamt nach einem geeigneten Platz. Sehen die Eltern die Gründe für die stationäre Unterbringung nicht und widersprechen, muss das Familiengericht, meist mit Hilfe von Gutachtern, entscheiden. Bekommen wir die Anfrage vom Jugend­ amt, prüfen wir sorgfältig, ob wir einen geeigneten Platz für das Kind oder die Geschwisterkinder haben. Hierbei ­werden Fragen berücksichtigt wie z.B.: • Passt das Kind vom Alter her in die Gruppe? • Haben wir eine geeignete Schule in der Umgebung • Stehen die von den Ärzten, Psycho logen und pädagogischen ­Fachkräften empfohlenen Hilfsmöglichkeiten entweder bei uns selbst oder in unserem Umfeld zur Verfügung?

Erst wenn alle Fragen positiv beantwortet werden konnten, lernen wir das Kind kennen. Kommt das Kind direkt von Zuhause, kann die Aufnahme in der Regel relativ schnell erfolgen, lebt das Kind aber bereits in einer anderen Einrichtung finden vor seinem Umzug mehrere gegenseitige Besuche statt, damit es langsam seine Gruppe und die Betreuer kennenlernen kann. Für die Kinder, welche bereits bei uns leben, ist ein neues Kind ebenfalls eine große Herausforderung. Ein ihnen vertrautes Kind oder Jugendlicher ist ausgezogen und wird natürlich vermisst, es müssen neue Rollen vergeben, die eigene Position überprüft werden…gerade wenn man beispielsweise den Platz der oder des Kleinsten verliert. Der Aufnahmeprozess verlangt unsere ganze Aufmerksamkeit und Sorgfalt, damit das neu aufgenommene Kind gut ankommen kann, ein schön hergerichtetes Zimmer, einen Garderobenhaken mit seinem eigenen Namen, einen freien Platz im Bad, ein von den Kindern gebasteltes Willkommensschild und vieles mehr vorfindet. Dies erleichtert den Einstieg und hilft dabei, das Tabaluga Kinderhaus so schnell wie möglich als eine neue Heimat zu empfinden. Cecilia Mingazzini

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Unser Leitungsteam Jörg Held

Bereichsleiter Tabalugahof Peißenberg und Therapeutischer Fachdienst „Im April 1999 begann ich als Gruppenleiter der Kindergruppe „Waschbären“ im Tabaluga Kinderhaus Tutzing. Im Vordergrund stand für mich immer, mit den uns anvertrauten Kindern tragfeste und verbindliche Beziehungen einzugehen, sie gut zu versorgen, ihnen Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln und sie individuell zu fördern. Basis meiner Arbeit ist, die Kinder anzunehmen wie sie sind, für sie da zu sein, gemeinsam mit ihnen Erfahrungen zu sammeln und die Verantwortung für die Kinder aber auch meine KollegInnen zu übernehmen. Nach sieben Jahren in der Gruppenarbeit wechselte ich als Familientherapeut in unseren Therapeutischen Fachdienst und war von nun an zuständig für die Elterngespräche sowie für die therapeutischen und erlebnispädagogischen Einzelstunden für unsere Kinder und Jugendlichen.

Jörg Held Ende der 90er Jahre im Kreise seiner Gruppe „Waschbären“

2007 wurde ich zusätzlich als Bereichsleiter für den Tabalugahof Peißenberg mit seinen beiden Gruppen (eine Gruppe mit acht Kindern und Jugendlichen und eine Gruppe für zehn erwachsene Menschen mit leichter geistiger Behinderung) eingesetzt. Hier war es mir wichtig, die Integration und Achtsamkeit aller Bewohner zu fördern und ein gutes Miteinander zu gestalten. Auf diese Weise ist es uns gemeinsam gelungen, im Tabalugahof einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit aber auch der Entwicklung und Lebensorientierung zu schaffen. Nach sechs Jahren im Therapeutischen Fachdienst übernahm ich im Juni 2012 dessen Leitung, das heißt in Zusammenarbeit mit den 10 Therapeutinnen der Einrichtung die Verantwortung für die fachliche Ausgestaltung und Koordination der therapeutischen Hilfe für alle Tabaluga Kinder und Jugendlichen. Beide Aufgabenfelder, die Leitung unseres Tabalugahofes und die des Therapeutischen Fachdienstes verlangen von mir hohe Fachlichkeit, Verantwortungsübernahme, Flexibilität und ein gutes Gespür für Menschen. Mein Ziel ist, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus Pädagogik und Therapie, den uns anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen beste und individuelle Unterstützung, Wachstum und Entwicklung zu ermöglichen.“

Pfingsten in Südtirol Als uns, die Kinder der Gruppe „Bergpiraten“ und die „Erwachsenengruppe“ vom Tabalugahof die großartige Einladung zu einem Urlaub in das WellnessHotel Schneeberg nach Südtirol erreichte, freuten wir uns alle sehr und begannen gleich mit der Planung von Ausflügen vor Ort. Da wir Peißenberger erst einen Tag verspätet anreisen konnten, wurden wir von den bereits anwesenden Gruppen aus Tutzing und Schongau herzlich empfangen und in alle Gegebenheiten des Feriendomizils eingeführt. Eine unter vielen Besonderheiten unserer Reise war die wunderbare Verköstigung im Hotel. Auf uns wartete jeden Morgen ein umfangreiches Frühstücks-Büfett und am Abend gab es leckere alpenländischitalienische Menüs. Für einige unsere Kinder und jungen Erwachsenen waren dies ganz neue Erfahrungen. Sie waren zum ersten Mal in einem so schönen Hotel zu Gast. Sie staunten über die fleißigen Bedienungen, die so viele Gäste so gut versorgten. Wir hatten große Freude daran zu sehen, wie unsere Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sich in der für sie besonderen „Welt“ zurecht fanden und sich sehr gut und angemessen, neben den vielen anderen Gästen, verhalten konnten. Eine entspannte und wohltuende Situation für alle!

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Besonders schön war, dass sich alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aus Tutzing, Peißenberg und Schongau so schnell und problemlos zusammenfanden. Einige neue Freundschaften wurden geschlossen, die bis heute halten. Die einzelnen Kindergruppen vermischten sich zu einer großen Gesamtgruppe. So wanderte z.B. ein kleines Mädchen von den „Erdmännchen“ aus Schongau bei uns mit – zuerst etwas skeptisch, dann aber an der Spitze der Gruppe und mit sichtlicher Freude am gemeinsamen Ausflug.

Oder eine unserer jungen Erwachsenen, die nach einem langen und mühsamen Aufstieg als „Schlusslicht“ den Gipfel erreichte und mit kollektiver Begeisterung klatschend empfangen wurde! Die Abende verbrachten wir gemeinsam mit Gesellschaftsspielen und auch hier wurden das Miteinander und das Füreinander-Da-Sein ganz aktiv gelebt.

Die Therapien aus Sicht der Kinder Therapeutische Angebote für die Tabaluga-Kinder – wie nehmen die Kinder „ihre“ Therapie war und was denken sie über diese – ein Perspektivenwechsel!

Wie aber sehen Kinder und Jugendliche „ihre“ Therapie? Was bedeutet für sie die Spieltherapie, das Reden mit dem Therapeuten, das Pferd und seine Eigenheiten, der Klang des Musikinstrumentes? Wir haben eine kleine Umfrage bei unseren Kindern und Jugendlichen gestartet: Junge, 12 Jahre: „Ich finde Therapie gut, weil man da reden kann. Außerdem macht es Spaß und man kann neue Sachen ausprobieren!“

Junge, 7 Jahre: „Mir hat heute meine Stunde gut gefallen, weil Du mit mir Ritterburg gespielt hast. Ich musste früher auch schon mal kämpfen wie ein Ritter – aber heute muss ich das nicht mehr, das ist gut!“

Sigrid Mayr, Eva Hohentanner und Annemarie Veit vom Tabalugahof

Mädchen, 16 Jahre: „Ich höre generell gerne Musik und ich verbinde damit vieles aus meinem Leben – auch, was so alles passiert ist. In meiner Musiktherapiestunde kann ich mit meiner Therapeutin dies sozusagen besser verarbeiten und muss es nicht alleine machen.“

Die uns anvertrauten mehr als 80 Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen werden von zehn Therapeuten aus den Bereichen Psychotherapie, Musiktherapie, Heilpädagogisches Reiten und Familientherapie regelmäßig versorgt und unterstützt. Ziel ist es, sie zu stärken, ihnen Hilfe bei der Bewältigung von Erlebnissen und Erfahrungen aus Vergangenheit und auch Gegenwart zu ermöglichen und anzubieten. Dabei spielt die Beziehung zwischen Kind und Therapeut eine wesentliche und tragende Rolle.

Mädchen, 8 Jahre: „Ich mag Reittherapie, weil es auf dem Pferd immer so kuschelig und gemütlich ist!“

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Tabaluga Stiftungsbeirat Frank Fleschenberg und der Familie Kruselburger für den wunderschönen Urlaub.

Ausgabe 2014/2015

Mädchen, 16 Jahre: „Therapie ist für mich, dass ich mich aussprechen kann. Von einer Therapeutin erwarte ich mir, dass sie mich versteht.“ Junge, 6 Jahre: „Wenn Du das Monster spielst und ich kann Dich verjagen und besiegen, dann fühle ich mich groß und stark!“

Junge, 9 Jahre: „Ich habe heute meine Familie mit Playmobil aufgestellt. Wir haben in einem großen Haus zusammen gewohnt und meine Mama hat mir auf dem Sofa eine Geschichte vorgelesen – das war schön!“ Mädchen, 17 Jahre: „Ich kann in meiner Therapie über meine Sachen reden. Ich bekomme Tipps und kann Dinge von einer anderen Perspektive aus sehen – das erleichtert mich“. Junge, 8 Jahre: „Du hilfst mir, dass ich nicht so viel Streit habe. Und wenn ich Streit hatte, können wir das klären.“ Jörg Held

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Das Jahr 2014 im Sternstundenhaus 2014 konnten wir im Sternstundenhaus wieder viele Gäste begrüßen, die bereits zum wiederholten Mal zu uns kommen. Für diese Menschen ist das Sternstundenhaus ein Ort g ­ eworden, der einen wichtigen ­Ankerplatz in ihrem Leben hat. „Ankommen und sein dürfen, wie man ist“ formulierte die Mutter eines schwer behinderten Kindes ihre Erfahrung mit dem Sternstundenhaus. Abschalten können, Entlastung und Entspannung finden sowie der Austausch mit Anderen, die dasselbe Schicksal teilen. Das waren auch in diesem Jahr wieder wichtige Anliegen der Menschen, die zu uns kommen. Seit vielen Jahren schon besuchen uns über den Selbsthilfeverein „Schaut Hin!“ Mütter und ihre Kinder aus dem Allgäu. Schwere Gewalterfahrungen in der Partnerschaft und der Familie sind der Hintergrund dieser Gruppe. Zur Verarbeitung des Geschehenen sind sie auf die Hilfeangebote des Sternstundenhauses und Entspannung dringend angewiesen. Fast ebenso lang stellen wir Kindern und Jugendlichen aus einem Sonderhort bzw. einer heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe unser Projekt zur Verfügung. Im Fokus dieser Aufenthalte stehen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Die meisten haben noch nie Urlaub gemacht und sind begeistert von den Möglichkeiten, die sich ihnen im Sternstundenhaus bieten. Im Juli brachte eine Gruppe der Kinder­ dialysestation der Uniklinik Köln Leben ins Sternstundenhaus. Dabei ist der Alltag dieser Kinder und Jugendlichen geprägt von großen E­ inschränkungen. Ein Teil der Gruppe musste jeden zweiten Tag für 5 Stunden an die Dialyse. Außerdem müssen alle strenge Diät- und Medikamentenpläne einhalten. Umso bewundernswerter war, mit welcher Energie und Fröhlichkeit alle den Aufenthalt im Sternstundenhaus und die verschiedenen Angebote genossen.



Für die Eltern mit schwer kranken und behinderten Kindern stellt der im letzten Jahr eröffnete Anbau die dringend notwendige Erweiterung dar. Endlich konnten Krankenschwestern in den extra geschaffenen Appartements die kranken Kinder auch nachts betreuen und gerade eine ungestörte Nachtruhe ist für die meisten Eltern eine absolute Seltenheit. Auch das medizinische Bad mit einer kleinen Sauna wurden intensiv genutzt. Einstimmig wurde der Anbau als große Bereicherung der Aufenthalte empfunden. Schon im zweiten Jahr kamen ­Familien mit lebertransplantierten Kindern ins Sternstundenhaus. Obwohl bei den meisten die Transplantation gut verlaufen ist und es keine medizinischen Probleme mehr gibt, sind die psychischen Nachwirkungen für alle Betroffenen deutlich

Ankommen und sein dürfen, wie man ist!



sichtbar. Das oft monatelange Warten auf den erlösenden Anruf belastet die ganze Familie. Nicht nur das betroffene Kind lebt in ständiger Bereitschaft, auch die Geschwister­kinder erleben, dass Vater und Mutter ihnen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit widmen können. Eine Belastung, die sich nach der Transplantation während der oft wochenlangen Krankenhausaufenthalte fortsetzt. Im Sternstundenhaus wird für diese Familien ein differenziertes Programm angeboten, um den über Monate und manchmal über Jahre zu kurz gekommenen Bedürfnissen von Eltern, betroffenen Kindern und ­Geschwisterkindern gleichermaßen entgegen zu kommen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Auerbach-, der Mimi- und der Castringius Stiftung sowie bei der Aktion Sternstunden für die treue Unterstützung.

Holger Ameis vom Team Sternstundenhaus

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Auch das Orange House hatte 2014 wieder viel zu bieten! 1 Im Schulprojekt vom Orange House gehen an drei Tagen pro Woche drei Schulklassen ein und aus. Die Kinder lieben die Abwechslung, die höhere Präsenz ihrer Lehrer durch kleinere Gruppen und natürlich die vielseitigen Angebote der erfahrenen Pädagoginnen vom Orange House.

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2 Die Morgen- und Abschlussrunde ist eines der vielen Rituale im Orange House. Gemeinsam die eigene Stimmung und das Erlebte zu erfühlen und zur Sprache zu bringen, schult die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und die der Schul-­ kameraden.

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3 Tanzen im lichtdurchfluteten Saal bringt Körper und Seele in Bewegung. 18

4 Reiten im Orange House als Grundlage für die vielfältigen Erfahrungen von „Ich schaff was!“ 5 Wie geht es meiner Schulkameradin auf dem Pferd? Wie wechseln wir uns ab? Sind wir ein Team? 6 Musik im Schulprojekt führt die Kinder an Instrumente heran, ermuntert sie zu neuen Erfahrungen und eröffnet ihnen so die positive Kraft der Töne. 7 Erlebnispädagogik – In der Natur ­Aufgaben lösen und lernen, auf die ­Gemeinschaft vertrauen zu können 8 Auf zur 2. Sommerakademie, dem großen Ferienprogramm für alle Tabaluga Kinder

18 Am Set des Filmworkshops - die Tabaluga Jugendlichen wiederholen mit großer Geduld die Szene, bis sie gut auf­genommen ist. 19 Das große „Wir schaffen was!“-Fest geht los!

10 Die Mädchen schreiben sich ganz eigenständig ein Drehbuch für ihre Tanzaufführung.

23 Das große Interesse der Gäste würdigt die eindrucksvollen Arbeiten der Kinder und Jugendlichen

11 Tanzworkshop – ein Mädchen der „Bergpiraten“ in Aktion

24 „Schau mal was ich gemacht habe!“

14 Konzentration ist alles an den ­Maschinen der Orange House Werkstatt 15 Die gerade geschnitzten Figuren gleich im Spiel in Gemeinschaft erproben - wir haben heute wieder viel geschafft und großen Spaß dabei gehabt! 16 Die Kräuter meiner Umgebung kennenlernen, suchen und daraus einen Tee zu machen – Freude! 17 Begegnung – In den workshops der Sommerakademie treffen sich Kinder aus allen Wohngruppen und es entstehen Freundschaften und ein neues Wir-Gefühl.

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21 Der Fotokurs von der Lochkamera bis zum Farbbild war ein voller Erfolg. Der Kursleiter überreicht die von allen begehrte „Ich-schaff-was-Urkunde“. 22 Jeder Teilnehmer der Sommerakademie erfährt auf seiner Urkunde drei positive Eigenschaften, welche die anderen an ihm beobachtet haben.

13 Mit Feuereifer beim Schnitzen

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20 Auch die Kinder der Tanzgruppe trauen sich vor über 100 Gästen zu sprechen.

9 Tanz und Spiel ist für Kinder vom Gruppenstart bis zur Generalprobe auch eine Riesengaudi...

12 Mit dem Werkstattleiter an der Seite kriegt jeder die passende Unterstützung.

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25 Nach der Pause ein weiteres Bühnenhighlight – die Tanzaufführung der Jugendlichen 25

26 In 5 Tagen von der Idee über das Drehbuch, den Dreh und den Schnitt zum Film – eine große Leistung der Filmgruppe 27 Unser Herz schlägt für Tabaluga! 28 Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Orange Houses ist die Fortbildung der Mitarbeiter. Professionelle Pädagogik erfordert hochreflektierte Betreuerinnen in den Wohngruppen und so finden regelmäßig hausinterne Fortbildungen statt. Katrin Woidich Projektleiterin Orange House

Wir bedanken uns bei der Hoffmann Group Foundation sowie bei Niki und Bert Bleicher für die nachhaltige Kooperation.

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Tabaluga Aktionen Abdichtungstechnik Schiefelbein Adventskalender der SZ Alexander Zicher Aktion Sonnenlicht Aktion Sternstunden e.V. Alfons Altmann Amigo Spiel + Freizeit GmbH Anita Unmuth und Team Atoss Software AG Audi-Forum Wilhelmshaven Auerbach Stiftung Autohaus Heuberger Autohaus Lischka

Wir sagen DANKE für 11 SCHÖNheitstage mit Auch in diesem Jahr ermöglichten uns die Friseurinnen und Friseure der renommierten Firma J.7 wieder drei SCHÖNheitstage für unsere Kinder und Mitarbeiter im Orange House. Erneut stand der Weltkindertag in allen ihren Salons ganz im Zeichen der Unterstützung unserer Tabaluga Kinderstiftung. Das hervorragende Spendenergebnis belief sich in diesem Jahr auf fast 18.000€. Mittlerweile zieht die Kooperation weite Kreise, so nahmen z. B. Freunde und Mitarbeiter des J.7 Salons in Saarlouis am Köln-Marathon teil und spendeten uns den erlaufenen Betrag. Auch im Stuttgarter Salon wurde für uns gesammelt.

Bauverein Rüstringen e.G. Bayern Card-Services GmbH Bayern Treuhand Obermeier & Kilger KG Beate Blaha Beate Hölscher Bernd Blümlein und Team Bernd Martins Bernd Schönberg Bodo Rothert Braun GmbH & Co. KG Hamburg Buchhandlung Held Tutzing Bundeswehr Standort Feldafing, Karl-Heinz Blenckers Burkhard Keese BVGL Bürgerverein Gräfelfing

Wir sagen DANKE an unsere Freundinnen und Freunde von J.7 – SCHÖN, dass es Euch gibt! links: Das J.7 Team beim Köln-Marathon

Castringius Stiftung Celta, Nilges, Gerken Steuerberater Cemano Communication GmbH change FACTORY GmbH Chris Kramer Claudia Jung CNG Wirtschaftsprüfer und Steuerberater CODELLO GmbH Constantin Medien AG Cranes + Finance International CR-Solutions International GmbH

Mitte rechts: Ramona Lesny (li.), Mitglied der J.7-Geschäftsführung in Aktion unten rechts: Alexander Mäckl, Mitglied der J.7-Geschäftsführung, Lucia Palma und Dr. Haerlin bei der Spendenübergabe

Danke an die Mitarbeiter der HypoVereinsbank! Sehr eng arbeiten wir seit Jahren mit der HypoVereinsbank zusammen – von der guten Zusammenarbeit mit den Kollegen der für uns zuständigen Bankfiliale, über die Unterstützung durch die Abteilung für Stiftungsgründung bis hin zu den großartigen Aktionen der Mitarbeiter der Niederlassung München Stadt, die unseren Kindern neben ihren Spenden eine spannende Tresorführung im Hauptgebäude der Bank, einen interessanten Finanzworkshop für unsere jungen Erwachsenen und einen Besuch in der Münchner Allianz Arena ermöglicht haben. oben: unsere Schongauer Kinder beim Besuch der Allianz Arena unten: spannender Einblick in den Tresorraum

Daniela Schernbach Die Gartengestalter Knittel Doris Gerstenacker Doris Roloff DPolG Marketing GmbH Dr. Jürgen Schüppel Dr. Michael Steiner Dr. Schnell Chemie GmbH Dr. Ulrich Puchner DZ Privatbank S.A. Eagles Charity Golf Club e.V. Edna und Günther Stodiek Eitzenberger Luftlagertechnik GmbH Eitzenberger Media-Druck-Logistik Elektro Hoppe Elisabeth Mann Stiftung Elisabeth Sulzenbacher Enzensberger Keramik & Stein Ernst Bock Erwin Fichtl Estee Lauder Companies GmbH Europe Hotels International Eva Rick

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Danke für Ihre Hilfe! Familien Cox, Lehner und Wiegel Familien Holzhey FDS Immobilien GmbH F&F Computer Anwendungen Förderkreis der HypoVereinsbank, Niederlassung München-Stadt Frank Otto Frank Rebbert Franz Roth Fries & Co. Fritz Berger GmbH Gabriele Rosen Gabriele Schmidt-Kernchen Gert Firnau Gertraud und Konrad Hoffmann Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München e.V. Gila Sloterdijk Golfclub Tutzing Grundschule am Pilsensee Seefeld Haberl Gastronomie Haustechnik Oberland Service GmbH Hausverwaltung Wilde Heinrich Reitmeier Helga und Andreas Linke Helga Ziegler Hermann Otto GmbH Hilfswerk St. Fortunat e.V., Marie-Luise Biedermann Hilti GmbH Industriegesellschaft Hirschvogel Holding GmbH Hjalmar Randerath Hoffmann Group Foundation Holzer GmbH Holzhey Kinderstiftung Hörbiger Antriebstechnik GmbH Hotel Schneeberg, Familie Kruselburger HypoVereinsbank, Dr. Stefan Fritz, Sabine Finke IG Metall und BMW Betriebsrat IGP Pulvertechnik Deutschland GmbH InnoLas Systems GmbH Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation J.7 Group GmbH Jade-Dienst GmbH Jan Dieter Leuze Jens Riewa Jürgen Grossmann Jutta Juzala und Silke Kehren Kai Howaldt Katholische Kirchenstiftung Katja und Simpert Hafenmeier Katja und Matthias Krienke KHP Architekten Planungsgesellschaft mbH Kids4Kids World Foundation, Talia Jeralyn Glass Klug & Co GmbH Kokon GmbH, Elke und Helmut Ronstedt Kraftanlagen München GmbH Lechner GmbH Lenox Lions Club Starnberg Loeger Immobilien Lothar und Marita Behnke

MA Automotive Deutschland GmbH Maik Wieting Malerbetrieb Malerro Manfred Heiseler Mann & Schröder GmbH Marianne und Michael Hartl Mario Janssen Marina Hotel Bernried Marion Stiefel Markus Palme Marlene, Xaver und Martin Greinwald Marlies Müller Martin und Jane Elizabeth Berger Martina Knorr Mechanische Werktstätte GmbH Medserena Meke Gebäudereinigung Melanie Leimegger Mensch Umwelt Tier Metzger Druck GmbH MIC AG Michael und Felizitas Bork Michael Praetorius Michael Roll Stiftung

Danke für die Geschenke!

Radio Gong 96,3 Raiffeisenbank Pfaffenwinkel eG RAPS GmbH Ray Sono, Thomas Helbing und Team Realschule Herrsching Reichelt-Feldhusen-Stiftung Reico & Partner ResMed GmbH Rödl-Mitarbeiter-Stiftung, Britta Dierichs Rohr Royal Roland Himmel Rotary Club Schongau Sozialfonds Rotary Club Tutzing Sozialfonds Rudolf und Marina Huber Sabine und Guntram Vogelsgesang Sahara Werbeagentur GmbH, Hans Ogger Scheck Stiftung Schönfeld Hörsysteme Sense 4 Business Service Hypo, Sandy Kluschke Siegbert Bertelshofer Sonntag & Partner Family Office GmbH Stefanie Reischl Stefanie Weber Steffen Kappel Steiff Retail GmbH Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. Stuttgarter Flugdienst Teak and More Thomas Flum Toni Rech Bauunternehmung Toni Ungelert GmbH & Co. KG TÜV Süd Auto Service GmbH TV Niederbrechen 1901 e.V. Twelve Saas GmbH

Peter Maffay Fanclubs ResMed GmbH Rohr Royal Widex Hörgeräte GmbH ...und viele andere! Mimi Stiftung Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG MStage Tanz & Bewegungscenter Nestlé Schöller Eiscreme Niki und Bert Bleicher Nouvelle Com GmbH Nyka Gesellschaft Ontex Vertrieb GmbH & Co. KG P&R AG Peter David Schaade Peter Maffay Stiftung Peter Wiedemann Petra und Thomas Fischer Peugeot Deutschland GmbH Plazamedia GmbH Pro Humanitas QSC AG

Ulmer Schokoladen GmbH & Co. KG Ulrich Puchner Unger GmbH & Co. KG Ursula Rudel (†) Uwe Rosen Veronika Bove Volker Budde Volksbank-Gewinn-Sparverein e.V. Walter Medien GmbH Werft Hochsiel GmbH und Co. Werner Reinke WeSaveYourCopyrights RA-Gesellschaft mbH Wickenhäuser GmbH & Co. KG Widex Hörgeräte GmbH Wine & More GmbH, Guido Gottwald W.L. Gore Associates GmbH Yogi Tea GmbH Hamburg Zucker.Kommunikation GmbH Zink-Haustechnik

GROSSER DANK GILT AUCH ALL DEN UNGENANNTEN PATEN UND UNTERSTÜTZERN UNSERER TABALUGA KINDERSTIFTUNG!

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Unsere Drachenpost

Geburtstagsgrüße

Ein paar Fragen an...

...unseren Tabaluga Beirat Frank Fleschenberg

Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag an ...

Foto: W. Breiteneicher, Schneiderpress



... Gloria Maria Holzhey Eröffnung des Tabaluga Kinderhauses Schongau (von links: Fritz u. Uschi Holzhey, Dr. Haerlin, Dr. Georg Holzhey, Gloria Maria Holzhey, Moderator Andy Wenzel und Tabaluga Kinder

Schnelle und unbürokratische Hilfe für Kinder auf der Schattenseite des Lebens ist nicht nur Pflicht und Aufgabe der Gesellschaft, sondern jedes Einzelnen. Deshalb engagiere ich mich.



Wie entstand der Kontakt zu Tabaluga? Erster Kontakt war über Michael Roll, der mich damals auf Tabaluga aufmerksam machte. Gibt es eine Situation, die Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratstätigkeit für die Tabaluga Stiftung besonders in Erinnerung geblieben ist? Ja, wir waren einmal mit einigen EAGLES Mitgliedern zum Kaffeetrinken im Tabaluga Kinderhaus Tutzing und mich hat die total familiäre Atmosphäre dort beeindruckt und die Aufteilung in Wohngruppen. Ich hatte auch jederzeit das Gefühl, dass die Personen um Dr. Haerlin sehr viel Herzblut investieren. Was befriedigt Sie an Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? Mich befriedigt, dass ich etwas zurückgeben kann und ich bin der Meinung, dass diejenigen das machen sollten, die keine traumatischen Erlebnisse hatten und die besser gestellt sind als die Masse. An jene appelliere ich, dass sie etwas zurückgeben sollten und sich für die Allgemeinheit engagieren. Die persönlichen Glücksgefühle, die entstehen, indem man anderen hilft, sind kaum zu ersetzen.

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Tabaluga Stiftung und danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

... und unseren Stiftungsbeirat Elmar Wepper!

Elmar Wepper beim 20. Tabaluga Golf Cup im Golfclub Tutzing

Impressum Herausgeber und weitere Informationen: Tabaluga Kinderstiftung, Seestraße 1, 82327 Tutzing Telefon: 08158 / 92 77 77, Telefax: 08158 / 92 77 78 www.tabalugastiftung.de oder [email protected]. Konzept, Redaktion & Gestaltung: Cathrin Diez und Manuela Zumbansen

Der Tabaluga Stifterservice

Unsere Hilfe für Ihr Engagement Spende, Patenschaft oder eigene Stiftung – es gibt viele Möglichkeiten, seinem Engagement eine wirksame Form zu verleihen. Der Tabaluga Stifterservice unterstützt Sie gerne dabei, sich dauerhaft für unsere Tabaluga Kinderprojekte einzusetzen. Gerne schicken wir Ihnen Informationen oder beraten Sie in einem persönlichen Gespräch. Bitte wenden Sie sich an: Stifterservice der Tabaluga Kinderstiftung Telefon: 08158 / 92 77 77 E-Mail: [email protected]

Fotos: Alfons Altmann und intern. Die Fotos aller abgebildeten Personen sind nur für die Drachenpost freigegeben. Im Sinne der besseren Lesbarkeit beziehen sich alle Formulierungen auf die männliche und weibliche Form. Spendenkonto: Tabaluga Kinderstiftung, Bank für Sozialwirtschaft, Kto.-Nr. 888 2000, BLZ 700 205 00 IBAN: DE 93700205000008882000 BIC: BFSWDE33MUE

Cathrin Diez Leiterin Stiftungsbüro Tabaluga Kinderstiftung

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