Schuljahrbuch 2011

April 25, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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e h c s i l o h t a K n e i s e r e h T e l u sch h c u b r h a j l u h c S 1 1 0 2 Katholische Theresienschule

Schuljahrbuch 2011

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Inhalt

Inhalt

Inhalt/2 Grußwort der Schulleiterin/5 Editorial/9 Die Theresienschule im Überblick/10

Schule und Schulprogramm |12 Preisträger im Schuljahr 2010/11/14 Veränderungen im Kollegium/16 Lehrerfortbildung in Gollwitz/20 Fit für den Gottesdienst/23 Jesse Thoor/28

Arbeitsstrukturen der Theresienschule/32 Kalendarium/32

Abitur und MSA 2011 |34 Abituransprache der Schulleiterin/36 Abituransprache der Eltern/36 Die Abiturientia/42 Ergebnisse der MSA-Auswertung im Schuljahr 20010/11/42 Der mittlere Schulabschluss an der Theresienschule/43

Höhepunkte im Schuljahr |44 Rede zur Einweihung der Turnhalle/47 Begrüßung zur Einweihung der Sporthalle /50 Rede zur Turnhalleneröffnung von den

Schulsprechern/52 Bilder von der neuen Sporthalle/53 Lisa lässt sich taufen/56 Forum Theresienschule/58 Sternsinger beim Schulsenat/59 Laudatio zur Theresienpreisverleihung/61 Solo Diós basta!/63 Der Papst im Olympiastadion/64 Postkarten/66

Reisen und Exkursionen|68 Schüleraustausch Saint Germain-enLaye/70 Willkommen in Warschau/71 Warschauer Schüler bei uns zu Gast/73 Austausch Avila - Berlin/75 Wandertag ins Abgeordnetenhaust/76

Unterwegs mit Hörpol/79 Maus Aktuell/80 Kurzurlaub in Kanada/81 Ihre Rede ist platt und ohne jede Form!/82 Ach, Europa!/83 Exkursion in die Welt des Gamelan/84 Kurz vor den Sommerferien/86 Bristol/86 Kursfahrt in Rom/87 Schönen Urlaub, Frau Kollegin/88 Le voyage à la CÔte d‘Azur mondaine/89 Es lebe Frankreich!/92 Ausflug zum Kyffhäuser Denkmal/94 Klassenfahrt der 5b nach Alt-Buchhorst/95 Klassenfahrt nach Boitzenburg/97

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Raten, feiern, wetten - An einem Tag/98 Bericht zur Klassenfahrt der 7d nach Alt-Buchhorst/99 Fünf unvergessliche Tage für fünf unvergessliche Jahre/103 Klassenfahrt der 5a/104

Wettbewerbe,Sport und Schülerarbeiten|106 Wettbewerb zur politischen Bildung 2011/108 Weshalb ist die Handhabung eines Handys in der Schule untersagt?/110 Lise in der Krise/110 Rationalismus - Ein Merkmal europäischer Kultur?/111 Arbeiten zum Bild von Elke Riemers: Der Sandmann/116 Nathanaels innerer Monolog/118 Herbstgedichte/119 Keine fünf Euro fürs Essen/120 Catholeaks - die neue Schülerzeitung/122 Schülerzeitungspreis für „Catholeaks“/123 Radierungen der Klassen 7c und 9c/125 Klassenfahrt der 5b nach Selected Berlin poems by pupils from class 13/126 Nur noch jeder 50.000ste Deutsche heißt Adolf/129 Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien/130

Schuljahrbuch 2011

Radierungen und Wasserspeier/134 Recycling Haute Couture/136 Wer ist mein Nächster?/137

Projekte - innerhalb und außerhalb des Unterrichts|140 Kickträume 2011/142 Das Blumenstraußprojekt 2011/143 Impression of BERMUN 2-2011“/144

20. BERMUN-Konferenz: Wir waren mit dabei!/145 THEMUN 2011/146 Vorbereitungen für das Frühlingskonzert/149 Zu früh? Zu laut? Zu heiß?/150 Vorbereitung Chor/151 Kompetenztraining Klasse 7b/152 Die 9c kocht: Guten Appetit!/153 Tun, Leiden, Lernen!/154 Die Ersten werden die Letzten sein /156 Sandman‘s/157

Schülerengagement|161 Ein Ausnahmejahr/162

5. Klasse - 10. Klasse: Engagement ist toll!/165 Kirchenbild/166

Klassen & Lehrer/168 Klassen/171 Lehrer/194 Impressum/202

55 Grußwort der Schulleiterin Das Jahrbuchteam legt hiermit das 15. Jahrbuch der Theresienschule vor. Darin wird auch in diesem Jahr von den zahlreichen Aktivitäten, Höhepunkten, besonderen Ereignissen, sowie vom ganz normalen Schulalltag berichtet. Der Turnhallenbau, der das Dauerthema der letzten 20 Jahre war, konnte nun endlich fertig gestellt werden! Ein Wassereinbruch in den Sommerferien hatte noch einmal für viel Aufregung gesorgt, trotzdem gelang die Einweihung zum gesetzten Termin, die Nutzung der Turnhalle und der weiteren Räume begann dann nach den Oktoberferien. Ich danke an dieser Stelle nochmals allen, die über viele Jahre dieses ehrgeizige Projekt der Schule mitgetragen haben: den engagierten Schülern, Lehrern und Eltern sowie den zahlreichen großzügigen Sponsoren und den aktiven Mitarbeitern vom Förderverein. Ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Herrmann und Herrn Prof. Lorenz. Katholische Theresienschule

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Musikalisch begann das Jahr mit dem Auftritt unserer Sternsinger beim Schulsenator und endete mit dem Konzert im Advent. Der Höhepunkt des Jahres war natürlich der Besuch von Papst Benedikt XVI in Berlin. Die Schulsprecher der Kath. Schulen durften am Vormittag den Papst auf dem Rollfeld in Tegel begrüßen und der Abend mit dem Gottesdienst im Olympiastadium war ein unvergessliches Ereignis. In der Theresienschule standen Veränderungen im Kollegium an. Wie fast in jedem Jahr hatten wir eine Verabschiedung, diesmal der besonderen Art. Nachdem wir Herrn Zulawski in den Ruhestand verabschiedet hatten, konnten wir ihn am ersten Schultag wieder begrüßen, weil die neu eingestellte Kollegin mittlerweile gekündigt hatte. Wir freuten uns, als weitere Kolleginnen Frau Feiten, Sr. Sandra und Frau Palmer begrüßen zu können. Im letzten Schuljahr erhielten wir Unterstützung auch durch Referendare: Frau Depenbrock für Sport und Englisch und Frau Schreiber für Deutsch und Kath. Religion. Je größer die Schule, umso dichter wird das Miteinander. Außer dem Erziehungsurlaub von zwei Kolleginnen gab es im neuen Schuljahr zwei Langzeiterkrankungen. Die personellen Engpässe wurden durch Frau von Kleist und Herrn Mende verringert. Dankbar sind wir dafür, dass uns noch immer sog. Ruheständler in Mathematik, Geographie, Englisch und Spanisch kompetent unterstützen. Dass trotz aller zusätzlichen Aktivitäten das Schulprogramm weitergeschrieben wurde und Schüler und Lehrer ihre Kompetenzen vertiefen konnten, dafür sorgten das Steuerungsteam und das Kompetenzteam der Schule in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Die Fortbildung des Kollegiums zum Thema: “Systemisches Aggressionsmanagement“ trug außerdem wesentlich zu dessen Profilierung bei. Viele andere Ereignisse bereicherten in diesem Jahr das Schulleben auf besondere Weise. Aus dem Bereich Theater sind zwei Aufführungen unbedingt zu erwähnen: „Orestie“ und „Sandmann`s“. Im Forum Theresienschule war Herr Weihbischof Matthias Heinrich unser Gast. Wir freuten uns, dass unsere Gäste aus Avila diesen Abend auch miterleben konnten, weil sie in dieser Woche Teilnehmer des ersten Schüleraustauschs mit Spanien waren. Am Theresientag wurde der Theresienpreis 2011 an die Vorbereitungsgruppe für die Segensfeier übergeben. Mit großer Freude konnten wir von weiteren Preisträgern erfahren. Das Team der Schülerzeitung „CathoLeaks“ der Theresienschule erhielt beim Berliner Schülerzeitungs-Wettbewerb einen Extra- Preis für das beste Layout. Schule lebt jedoch nicht allein von Höhepunkten. Das Jahrbuch berichtet auch von vielen regelmäßigen Projekten, gelungenen Festen, den Wettbewerben, besonderen Schülerarbeiten, dem großen Schülerengagement in den verschiedensten Bereichen und Gremien, der regelmäßigen Unterstützung durch die Eltern und natürlich vom ganz normalen Schulalltag. Schuljahrbuch 2011

Denn das Alltagsgeschäft ist nicht minder zu würdigen, weil es trotz der Vorbereitung auf das Doppelabitur und all der anderen Herausforderungen die gewohnt gute Qualität in der Unterrichtsarbeit sichert und damit das besonders wichtige Fundament des Schulprofils stärkt. Natürlich gab es in diesem Jahr wieder interessante Reisen und Exkursionen sowie unterhaltsame Arbeitsgemeinschaften Auch davon wollen Ihnen alle am Jahrbuch Beteiligten erzählen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gelungenen Beiträge danke. Viel Freude mit unserer Lektüre! Ihre A.Kirchberg

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Traumwelt-Collage: Annika Groß 7b

Schuljahrbuch 2011

Editorial Niemand ist unersetzbar, diesen Spruch hört man immer wieder, wenn darauf hingewiesen werden soll, dass man sich nicht so wichtig nehmen soll. Leicht gesagt, aber unter Umständen schwer getan, das mussten wir -das Jahrbuchteam- in diesem Jahr erfahren. Durch die Krankheit Herrn Brühls fehlte uns der Dritte im Bunde und lange war uns nicht klar, wie wir die Arbeit schaffen sollten, da wir zwei Restmitglieder nicht über seine Kompetenzen und Erfahrungen in der Gestaltung verfügen. An dieser Stelle senden wir die allerbesten Genesungswünsche an ihn! Wir hoffen sehr, dass er bald wieder gesund an die Theresienschule zurückkehren wird. Wir hatten uns schon an den Gedanken zu gewöhnen begonnen, dieses Mal den üblichen Erscheinungstermin nicht einhalten zu können oder eventuell gar nicht zu erscheinen. Doch wir sind an einer Schule und Schüler haben Eltern. Sollte es nicht irgendwo ein Elternteil geben, das uns aus der Klemme helfen könnte? Wir haben einen Retter, vielmehr eine Retterin gefunden. Frau Rieffel war nach kurzer Schilderung unseres Problems sofort bereit, in die Bresche zu springen. Ihr ist zu verdanken, dass das Schuljahrbuch 2011 doch erscheint und sogar zeitgerecht noch vor den Osterferien. Sie hat großzügig ihre Arbeitskraft für das Layouten zur Verfügung gestellt, in zahlreichen Telefonaten noch Änderungswünsche entgegengenommen, in letzter Minute Artikel ergänzt und einige Zugeständnisse gemacht. Wir bedanken uns von ganzem Herzen für ihre Bereitschaft und tatkräftige Mitarbeit, ohne die das Werk nicht gelungen wäre. Daneben geht wie in jedem Jahr ein großes Dankeschön an alle, die mit ihren schriftlichen oder bildlichen Beiträgen die Seiten füllen. Für die Photographen seien hier vertretungsweise vor allem Herr Brockmanns und Herr von Gynz-Rekowski genannt, deren photographische Arbeiten das Schuljahr ausführlich dokumentieren. Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen Rita Busch und Martin Hilbig

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Die Theresienschule im Überblick Katholische Theresienschule Gymnasium 13086 Berlin Weißensee Behaimstr. 29 Tel.: 924 64 25 Fax: 924 62 62 E-mail: [email protected] www.theresienschule.de Schulleitung Frau Annaliese Kirchberg, Schulleiterin Frau Uta Faber, Stellvertretende Schulleiterin Herr Markus Mollitor, Pädagogischer Koordinator Herr Andreas Kühler, Mittelstufenkoordinator Sekretariat Frau Piel Frau Utecht

Hausmeister und Dienstkräfte Herr Liebisch Frau Westfahl Schülervertreter Richard Hadrich, Annina Schmidt, Linus Vollmar Schulelternvertreter Herr Tillmann Vorsitzender Frau Lux Stellvertretende Vorsitzende Herr Fröhlich, Schriftführer Frau Jung, Herr Müller-Schoppe Schulkonferenz Frau Recius, Frau Bayer Gesamtkonferenz Herr Neitzke, Frau Takano-Forck EBO-Sitzungen Schulkonferenz Frau Kirchberg Frau Faber Frau Christmann

Herr von Gynz-Rekowski Frau Jung Herr Müller-Schoppe zwei der Schülervertreter Schulgeistlicher Herr Pfarrer Krause, Pfarrer von St. Josef, Weißensee Schulseelsorge Frau Kaup-Böttcher, Herr Brühl Beratungslehrer Frau Klapper, Herr Rönker, Frau Schulze Drogenkontaktlehrer Herr Menzel, Frau Spandl Vertrauensausschuss der Lehrer Frau Flügel, Herr Wein, Frau Wessels, Frau Zech-Bußkamp

Schule & Schulprogramm

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Preisträger im Schuljahr 2010/11 Name Lena Kreibig

Klasse 13. Jg.

Platz Ebene 1. Schule

Judith Völz Sophia Mast

Abitur 2009 1. 13. Jg.

Schule

Theresienpreis

Lene Bierstedt Svenja Koch Josephine Klatt

Kl. 6b Kl. 6a Kl. 6b

1. 2. 3.

Schule

Vorlesewettbewerb der 6. Klassen

Lene Bierstedt Katharina Miesch Damian Hödtke Maria Stockmann Lucia Wesenberg Deborah Hödtke Friederike Kunze

Kl. 5b Kl. 6b Kl. 7b Kl. 8a Kl. 9a Kl. 10a Oberstufe

1. 1. 1. 1. 1. 1 1.

Bezirk Weißensee

Mathematikolympiade

Erik Hauser Emilio Schlösser Darius Lange Leo Goßlau Helena Müller Clemens Lange Sven Springer

Kl. 5b Kl. 6b Kl. 7b Kl. 8c Kl. 9a Kl. 10a 3. Semester

1.

Jg. 5/6

Känguru-Wettbewerb

1.

Jg. 7/8

1.

Jg. 9/10

1.

Kira Welker Clara Weske Benedikt Stöckl Ruben Jibikilayi

Kl. 5a Kl. 6b Kl. 7b Kl. 8b

1. 1. 1. 1.

Oberstufe der Schule jeweiliger Jahrgang der Schule

Jonathan Peters Alexandra Obst Alina Ziegra

Kl. 10b Kl. 10b Kl. 10b

2. 3. 3.

Berlin

Wettbewerb „Evolution trifft Kunst“

Jakob Lelek

13. Jg.

1.

Schule

Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für das beste Mathematikabitur

Martha Herrmann Sven Springer

3. Semester 3. Semester

Schule

Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für hervorragende Abiturleistungen im Fach Physik

W ir gratulieren!

Wettbewerb Bestes Abitur Ø 1,0

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Veränderungen im Kollegium Wir verabschieden uns von: Frau Bernhard-Könner Frau Essinger Herrn Lahser Frau Wahle Herrn Tappe (für ein Jahr an St. Marien) Herrn Zulawski Dafür begrüßen wir neu im Kollegium: Herrn Battenberg (Deutsch, Geschichte, PW) Frau Depenbrock (Englisch, Sport) Frau Feiten (Biologie, Musik) Frau von Kleist (Latein, Religion k.) Frau Eliene Palma (Darstellendes Spiel) Schwester Sandra (Mathematik, Physik) Frau Schreiber (Referendarin für Religion k. und Deutsch) Herrn Zulawski (wie bisher, speziell Geographie) Wir gratulieren: Frau Hoffmann und ihrem Mann zur Geburt einer Tochter Frau Sprenger und ihrem Mann zur Geburt einer Tochter Herrn Stange und seiner Frau zur Geburt eines Sohnes Herrn Woesler und seiner Frau zur Geburt eines Sohnes Frau von der Ropp zum bestandenen Examen Eike Battenberg Lehrjahre sind ja nun bekanntlich Wanderjahre – wen wundert es da, dass man auch als Hesse mit einem bayerischen Examen an einer Berliner Schule landen kann. Insbesondere den Bayern war meine Migration nach Bayern 2008 ein großes Rätsel, weil sie nicht glaubten, dass man das als Hesse überhaupt dürfe, den Berlinern war mein Kommen ein ebensolches Rätsel, weil sie meinten, dass man das als Wahlbayer doch gar nicht wolle, und wenn ich ab und zu mal wieder zu Hause in Hessen vorbeischaue, ist es manchen ein Rätsel, weil sie sich fragen, warum ich überhaupt weggegangen bin… Geboren bin ich im südhessischen Darmstadt, das man heute leider vielleicht gerade Schuljahrbuch 2011

Schule & Schulprogramm noch wegen seiner Nähe zu Frankfurt einordnen kann. Hier habe ich auch meine Schulzeit an der Katholischen Edith-Stein-Schule verbracht, ehe ich nach meinem Abitur 2000 während des nun schon Geschichte gewordenen Zivildienstes beim Diakonischen Werk Darmstadt alte Menschen mit Essen versorgte. So etwa in dieser Zeit dürften auch die Überlegungen der Berufswahl konkreter geworden sein. Meine Studienzeit habe ich dann – Politikwissenschaft und Germanistik studierend – bis zum Ersten Staatsexamen im nordhessischen Marburg verbracht. An dieser Stelle möchte ich doch gerne einmal für die Einigen vielleicht unbekannte, aber im Grunde internationale Studentenstadt Marburg Werbung machen: Allen, denen Berlin zu groß ist, Multi-Kulti und Nachtleben dennoch nicht fehlen dürfen, sei empfohlen, nach einem Studienplatz in Marburg Ausschau zu halten! Irgendwann möchte man sich dann doch auch mal etwas vergroßstädtern, und so kam auch aus privaten Gründen München als Deutschlands größtes Dorf recht naheliegend in Betracht. Mein Spaß an Geschichte hat mich dann während des zweijährigen Referendariats in Donauwörth und Miesbach nochmal für eine Weile zurück auf die Studierbank an die LMU München geholt, an der ich 2009 dann auch das Erste Staatsexamen in Geschichte abgelegt habe. Aus wiederum privaten Gründen hat es mich dann aber nach dem Zweiten Staatsexamen im Februar 2011 nach Berlin verschlagen, wo ich seitdem an der Theresienschule Deutsch, Sozialkunde/PW und Geschichte unterrichten kann. Leider fehlt mir seit Ende meiner Studienzeit meine heißgeliebte Orchestermusik – das Cello steht in der Ecke und verstaubt. Ohne Musik, ob Pop oder Klassik, wäre das Leben nur halb so schön. Neben „klassischer“ Musik gilt meine ganze Leidenschaft seit Kindertagen „Queen“. Eine Kleinigkeit gäbe es da noch: Gewohnt habe ich übrigens gar nicht in Darmstadt, sondern – hier sei es verraten – in Pfungstadt. Wenn man die 24.000-Seelen-Gemeinde nicht kennen sollte: Sie liegt unweit von Aschaffenburg, das wollen die Bayern ja am liebsten an Hessen abgeben. Aber das ist noch mal eine ganz andere Geschichte.

Anna Depenbrock Geboren und aufgewachsen bin ich in Köln. Mit 12 Jahren bin ich nach Berlin gezogen und bis jetzt auch dort geblieben – mit einer kleinen Ausnahme. In der 11. Klasse war ich für ein halbes Jahr in Charleston, South Carolina (USA). Nach dem Abitur habe ich an der HumboldtUniversität Sport und Englisch studiert und sofort im Anschluss mein Referendariat an der Theresienschule begonnen. Ich unterrichte hier schon seit Februar 2011, was mir großen Spaß macht. Neben der Schule gilt meine größte Leidenschaft dem Fußball, aktiv auf dem FußballKatholische Theresienschule

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platz wie auch passiv im Stadion (bei Hertha) oder vor dem Fernseher. Zum Schluss möchte ich mich noch beim Kollegium für die nette und herzliche Aufnahme bedanken, bei allen Klassen und Kursen, die ich bis jetzt unterrichten durfte und ganz besonders bei der 8c, die schon mit mir durch vier Lehrproben und meine Examensreihe gegangen ist. Vielen Dank!

Claudia von Kleist „Ja, ich bin über meinen Mann entfernt mit Heinrich von Kleist verwandt, der in diesem Jahr seinen 200. Todestag hat und eine Zeit lang in Berlin gelebt hat. Nein, ich wohne nicht in einem Schloss, sondern nur in der Nähe vom Schloss Charlottenburg.“ Diese beiden Antworten schicke ich gleich vorweg, denn oft werde ich von meinen Schülern und Schülerinnen danach gefragt. Natürlich freue ich mich, wenn Schüler und Schülerinnen im Deutschunterricht ein Stück von Heinrich von Kleist lesen, aber in meinem Unterricht tauche ich in die Welt von Ovid, Cicero, Seneca und zuweilen auch von Asterix und Obelix ein. Ich unterrichte nämlich Latein und habe in der alten Römerstadt Mogontiacum studiert. Mainz ist jedoch nicht nur durch seine römischen Wurzeln bekannt, sondern auch durch seine 1600 jährige Tradition als Bischofsstadt und damit sind wir bei meinem zweiten Unterrichtsfach, nämlich Katholische Religion. Nach dem Studium habe ich mein Referendariat in Westfalen absolviert und bin von dort nach Berlin gekommen. An der Theresienschule fühle ich mich besonders wohl, da hier schon ab der 5. Klasse Latein unterrichtet wird. In meiner eigenen Schulzeit an der Bischof- Neumann- Schule in Königstein im Taunus habe ich ebenfalls in der 5. Klasse mit Latein begonnen und kann ruhigen Gewissens sagen, dass Latein der Garant für eine steile Karriere ist und im Zweifel dabei hilft, die 1 Million Frage bei Günther Jauch zu beantworten. Na, und falls es mit der steilen Karriere doch nichts wird, kann man zumindest als Taxifahrer oder auf dem Arbeitsamt Eindruck schinden mit einem Vers wie „quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant“ oder mit dem ehemaligen Nr.1 Hit „AcI, o dich vergess ich nie!“ Ich freue mich, an der Theresienschule unterrichten zu dürfen, weil hier die Schüler und Schülerinnen besonders motiviert sind und durch die wöchentlichen Gottesdienste am Donnerstag eine lebendige christliche Gemeinschaft gelebt wird. Zudem ist die Theresienschule wie meine ehemalige Ausbildungsschule St. Michael von Schwestern Unserer Lieben Frau geleitet worden.

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Schule & Schulprogramm Schwester Sandra Geboren wurde ich in Nievenheim, einem kleinen Dorf zwischen Düsseldorf und Köln. Meine Schulzeit absolvierte ich am katholischen Mädchengymnasium Marienberg in Neuss, wo ich 1991 mein Abitur absolvierte. Die guten Erfahrungen an der Schule und auch im Ergänzungsunterricht für jüngere Schüler, den ich als Oberstufenschülerin gab, weckten in mir den Wunsch, als Lehrerin tätig zu werden. Zu Beginn meines Studiums in Köln lernte ich die Gemeinschaft der Missionare Identes kennen, deren Charisma „das Evangelium im Alltag zu leben“ mich sehr berührte. Meine ersten geistigen Bücher, die ich in dieser Zeit „verschlungen habe“, waren von Teresa von Ávila „Die innere Burg“ und Thérèse von Lisieux „Geschichte einer Seele“. 1995 legte ich dann in dem uns damals von Kardinal Meisner anvertrauten Kloster St. Sebastian in Neuss meine Gelübde ab. Von Neuss führte mein Weg dann nach Fürstenwalde, wo ich zehn Jahre am katholischen Schulzentrum, dem Bernhardinum, arbeiten durfte und wo wir mit unserer Gemeinschaft in Pfarrei und Schule präsent waren. Auch wenn mich meine Aufgaben noch nicht aus Deutschland hinausgeführt haben, hatte ich durch meine Gemeinschaft immer wieder die Möglichkeit Menschen aus der gesamten Welt kennenzulernen, so z. B. in internationalen Sommerlagern, Workshops und vor allem auf dem Jakobsweg, den ich immer wieder gern gehe. Eigentlich konnte ich mir („als Landmensch“) nie ganz vorstellen, in einer Großstadt wie Berlin zu leben, aber zu Beginn dieses Jahres führte mich mein gemeinschaftliches Leben genau hierhin, in die Großstadt Berlin. Ich fühle mich hier und an der an der Theresienschule sehr wohl. Einen herzlichen Dank an das nette Kollegium und auch an die Schüler und Schülerinnen für die gute Aufnahme!

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Schule & Schulprogramm

Lehrerfortbildung 2011 Schloss Neuhardenberg – Schloss Reichenow – Gut und Schloss Liebenberg Schloss Diedersdorf …... die Aufzählung ließe sich noch etwas fortsetzen, doch das Kollegium der Theresienschule zog es zur diesjährigen Fortbildung nach Gollwitz, unmittelbar vor den Toren der Stadt Brandenburg gelegen. Das Land Brandenburg etablierte hier in einem ehemaligen Herrenhaus eine Begegnungsstätte für persönliche Begegnungen junger Menschen aus verschiedenen Ländern. Als Bildungsstätte internationaler Jugendarbeit bietet sie Gelegenheit, andere Kulturen, Religionen und Gesellschaftsordnungen kennen zu lernen, insbesondere der drei monotheistischen Religionen, der jüdischen Kulturgeschichte und des jüdischen Lebens heute. Wir hatten Glück, dieses Tagungshaus für unsere Fortbildung buchen zu können. Eine schöne Umgebung und gutes Essen haben der Bildung noch nie geschadet. Die Unterkünfte - eine Fahrradpension am Havelweg, eine zum Zeltplatz erhobene Wiese oder im Schloss direkt - und das zum Baden einladende Wetter bildeten beste Voraussetzungen, dem Kompaktprogramm der 3 Tage entspannt entgegen zu sehen. Trotz zeitlicher Enge war es uns gelungen, einen Referenten für unsere Anliegen zu gewinnen. Dirk Schöwe vom Institut für Systemisches Aggressions-Management gelang es, auf eindrucksvolle und erheiternd anschauliche Weise ein Lehrerkollegium mit dem acht-Sam.Konzept vertraut zu machen, einem Modell zur verständlichen Darstellung und Lösungsanwendung des Erkennens, Verstehens, Beschreibens und Bewältigens von Aggressionsprozessen. Katholische Theresienschule

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Sehr schnell wurde klar, dass wir hier Neuland betraten und der Profi kam ob der vielen Fragen immer wieder vom Kurs ab. Leider blieb dann für praktische Übungen wenig Zeit. Jedoch wirkten die in diesen Tagen gewonnenen Erkenntnisse so nach, dass es 2012 eine Fortsetzung geben wird. Ein großer Dank gebührt dem Leitungs- und vor allem Versorgungsteam, das nicht alle Tage den Ansturm von ca. 60 Kollegen zu meistern hat. Roswitha Netzel

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Fax: 030-47531852

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Schule & Schulprogramm

Fit für den Gottesdienst

= Wie eine Schule nach neuen Lösungen sucht, ihre Schüler aktiv auf die Messfeier vorzubereiten Mit dem Modellprojekt „Fit für den Gottesdienst“ greift hier die Theresienschule ein Thema auf, das möglicherweise in naher Zukunft auch für andere katholische Schulen virulent wird. Durch ihre besondere Zusammensetzung und ihre Geschichte verfügt sie über einen hohen Anteil von Schülern, die erst in die Religion hineinwachsen müssen. Hier leistet der ordentliche Religionsunterricht kostbare Dienste. Da aber eine katholische Glaubenspraxis bei der nachwachsenden Schülergeneration nicht mehr als gegeben voraus gesetzt werden kann, gibt es auch Defizite beim Mitfeiern von Gottesdiensten. Das hier vorgestellte Angebot soll die Schüler gerade in ihrer inneren Haltung ansprechen und sie für die Feier des Gottesdienstes mit Körper und Geist bereit machen. Situationsanalyse Die katholische Theresienschule (grundständiges Gymnasium mit Aufnahmen in 5. und 7. Klasse) ist insofern eine besondere Schule, als sich ihre Schülerschaft zu je etwa einem Drittel aus katholischen, evangelischen und nicht getauften Schülerinnen und Schülern zusammen setzt. Sie hat als einzige katholische Schule die DDR überstanden, und so wurde nach der Wende aus der einstigen kleinen Mädchenschule im Ostteil Berlins eine stark nachgefragte zwei- bis dreizügige Oberschule. Fester Bestandteil des Schulprogramms ist der wöchentliche Schulgottesdienst, der jeweils von einer anderen Schulklasse vorbereitet wird. Diese Form der Gottesdienstvorbereitung sorgt für lebendige schülernahe Schulgottesdienste und erhöht die Identifizierung der Klassen mit ihrem „eigenen“ Gottesdienst. Seit einiger Zeit fiel den begleitenden Lehrern im Schulgottesdienst auf, dass viele Schülerinnen und Schüler, gerade auch aus den neuen Klassen, kaum Kenntnisse haben, wie sie sich richtig verhalten sollen. Das betrifft sowohl die geregelten Verhaltensweisen, wann man stehen, sitzen oder knien soll, als auch den allgemeinen Respekt vor der Nähe Gottes in der Kirche durch Konzentration und Stille. Spricht man als Lehrer die Schüler auf ihr unangemessenes Verhalten an, sind sie sich teilweise keiner Regelverletzung bewusst. Gerade die ersten Wochen im neuen Schuljahr sind davon geprägt, dass die Lehrer dafür Sorge zu tragen haben, dass während des Schulgottesdienstes ein angemessene Ruhe und Andacht eingehalten wird. Die eigene Andacht und das Vorbild in der Einhaltung von Ruhe bleiben dabei dann auf der Strecke. Neues Konzept In diesem Schuljahr haben wir diese unbefriedigende Situation innerhalb der Schulseelsorge konstruktiv aufgegriffen und so haben die Schulseelsorgerin Frau Susanne Kaup-Böttcher und die Autorin im Rahmen des Kompetenztrainings ein Modul „Fit Katholische Theresienschule

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für den Gottesdienst“ entwickelt, das den Schülerinnen und Schülern eine innere Haltung zum Mitfeiern vermitteln soll. Sicherlich ist die Kenntnis der Bausteine einer Messfeier wesentliche Voraussetzung für eine Vertiefung des Verständnisses. Daher setzt unser Modell auch bei einer inneren Erkenntnis an: Erst wenn ich weiß, welche Bedeutung die einzelnen Teile im Gottesdienst haben, kann ich auch meine Verhaltensweisen anpassen. Natürlich wächst ein regelmäßiger Kirchgänger auf natürliche Weise dort hinein - dieser Effekt trifft auf unsere Schülerschaft jedoch kaum zu, da hier ein Großteil keinen solchen Hintergrund hat. In der Vorpubertät und Pubertät, in der sich die Schüler befinden, spielt in diesem Fall außerdem das Verhalten der Mitschüler eine bedeutende Rolle. Wenn sich in einer Gruppe über zwei Drittel anders als

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gefordert verhalten, wird sich die angepasste Minderheit eher hiervon negativ beeinflussen lassen. Dass deren Verhalten zum Beispiel sonntags in der Heimatgemeinde völlig unproblematisch ist, hat darauf dann keinen Einfluss. Deshalb muss auch eine Verhaltensänderung in der ganzen Klasse angestrebt werden. Nachgeholter Kommunionunterricht? Während sich die Vermittlung von Grundkenntnissen im Kommunionunterricht nach den Möglichkeiten von zumeist Drittklässlern ausrichtet, sind wir in der Lage, die stärkeren intellektuellen Fähigkeiten, über die Fünftklässler und mehr noch die Siebtklässler verfügen, anzusprechen. Zugleich bleibt eine Einübung körperlicher Vollzüge für die Internalisierung von Lernprozessen unabdingbar. So haben wir ein Konzept erarbeitet, mit dem die Schülerinnen und Schüler die liturgische Struktur des Gottesdienstes begreifen sollen, aber auch den Zusammenhang zwischen innerer Struktur und äußerer Körperhaltung regelrecht erfahren und nachvollziehen sollen. Aufgebaut wird dabei auf Kenntnisse, die teilweise aus dem Kommunion- und Religionsunterricht bekannt sind. Nehmen die Schülerinnen und Schüler die Übungen ernst? Um die Schülerinnen und Schüller in die Thematik der inneren Haltung einzuführen, werden sie konfrontiert mit einem Schüler, der in einem kleine Anspiel von seiner Woche erzählt, was gut war, was weniger schön und gelungen war. Er schleppt einiges an Ballast mit sich. Nun schreiben alle auf entsprechende Symbole für sich selbst auf, was sie an guten und schlechten Erfahrungen mit sich herumtragen. Hier gehen die Schuljahrbuch 2011

Schule & Schulprogramm Fünft- und Siebtklässler gut mit, denn jede und jeder kennt solche Erfahrungen. Als Arbeitsauftrag entsteht in Gruppenarbeit aus einzelnen Puzzlestücken ein langes Puzzle mit dem gesamten Ablauf einer Messfeier. Nach der Erarbeitung der einzelnen Teile des Gottesdienstes erfolgt eine praktische Übung für die ganze Klasse. Zuerst werden verschiedene Körperhaltungen und Gesten gesammelt, die die Schülerinnen und Schüler aus dem Gottesdienst kennen. Dann wird je eine der vier zentralen Körperhaltungen wie Stehen, Sitzen, Knien und eine Gebetshaltung eingenommen und deren Wirkung und Aussagekraft erprobt. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei gefragt, wie man sich fühlt, wenn man kniet, usw. Die 5. und 7. Klasse, mit denen wir diese Übungen vollzogen haben, waren sehr motiviert, diese Haltungen bewusst

einzunehmen und taten dies mit großer Konzentration und Ernsthaftigkeit, auch wenn später die Knie zu spüren waren. Sie gaben dann tatsächlich die Rückmeldung, dass sie sich anders fühlten, wenn sie sich „richtig“ hinsetzten, nämlich viel konzentrierter, als wenn sie sich irgendwie bequem auf einem Stuhl niederließen. Auch die Übungen zum Knien und zur Gebetshaltung wurden sehr ernsthaft ausgeführt. Es zeigte sich, dass es sich lohnt, diese Basiskompetenzen für die Glaubenspraxis wirklich bewusst zu vermitteln, statt sie einfach vorauszusetzen. Nach diesen praktischen Körperübungen folgte eine Bewusstmachung, wann welche Körperhaltung in den verschiedenen Gottesdienstteilen eingesetzt wird. In Gruppenarbeit werden nun neue Puzzlestücke an das bereits vorhandene Puzzle angelegt, je eine passende Körperhaltung soll selbst von den Schülerinnen und Schülern gefunden werden. Hierbei sind Vorkenntnisse hilfreich, aber der Katechet / der Lehrer kann hier Hilfestellung geben, indem z. B. die Bedeutung des Gottesdienstteils näher erläutert wird. Da aus den Gruppenergebnissen immer zwei große Puzzle nebeneinander entstehen, kann die Kontrolle ganz rasch über den Vergleich erfolgen. Erhoffte Erkenntnisse Bedeutsam ist nun der nächste Schritt. Hierbei geht es um die bewusste Verknüpfung von Inhalt und Haltung bei der Messfeier. Den Schülerinnen und Schülern wird nun dieser Zusammenhang vorgestellt. Einzelne Teile der Messfeier werden daraufhin erläutert, was dort eigentlich geschieht, was die Bedeutung ist.

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Der Einblick in diese sinnvolle Ordnung in der Liturgie sollte bei den Schülerinnen und Schülern nun die Einsicht befördern, dass es im Gottesdienst sowohl auf die innere als auch auf die äußere Haltung ankommt. Beide hängen zusammen. Dabei sollte das Fernziel sein, diese Haltungen bei der Messfeier auch ganz bewusst einzunehmen. Gelingt dies aus unterschiedlichen Gründen nicht, soll mindestens ein Respekt gegenüber den Mitfeiernden entstehen, der dazu führt, dass der Andere den Gottesdienst in Andacht mitfeiern kann. Die Frage an die Klasse, welchen Sinn es macht, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, konnte eine Schülerin der 7. Klasse so beantworten: „Damit wir die Messe auch richtig mitfeiern können.“ Angebote für eine Festigung der Erfahrungen Am Ende dieser Doppelstunde wäre auch der Umzug in eine richtige Kirche möglich, um die Erkenntnisse direkt im Anschluss anwenden zu können. Zwei weitere Stationen dieses Kompetenzmoduls folgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Erkenntnisse festigen, indem sie selbst ein Puzzlestück mit einer ausgewählten Körperhaltung malen und diese dann zuordnen, wo sie hinpasst. Als Hilfestellung für die Orientierung im Gottesdienst wird ein Leporello gebastelt, das in eine Hosentasche passt und bei Bedarf die Teile des Gottesdienstes mit den Körperhaltungen und den liturgischen Antworten bereit hält, die vielen Schülerinnen und Schülern ebenfalls nicht bekannt sind. Vor allem der letzte Teil kann in einer anderen Stunde unabhängig vom Kompetenztraining durchgeführt werden. Schön ist, wenn die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise immer eine Hilfe haben, wo sie nachschlagen können und die sie auch in die Kirche mitnehmen können. Flexibilität des Moduls und Möglichkeiten des Einsatzes Wir stehen am Beginn der Erprobungsphase an der Theresienschule, sehen aber vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes, auch über die Schule hinaus. Da die Gestaltung der Puzzleteile und sonstigen Materialien zwar ansprechend, aber nicht altersspezifisch ist, können die Materialien sowohl bei der Arbeit mit Kindern als auch Erwachsenen eingesetzt werden. Zu denken wäre hier an Einführungen für Lehrkräfte, die bisher einmal selbst dieses Modul mit ihrer Klasse einsetzen wollen oder die nicht vertraut mit dem Ablauf der Messfeier sind. Ebenso lassen sich Teile des Moduls für die Kommunionvorbereitung nutzen. Das Zusammenfügen von Puzzleteilen ist auch für Drittklässler eine motivierende Methode, wie sie den Aufbau der Liturgie begreifen können. Die Erarbeitung der Grundstruktur kann sich dabei über mehrere Gruppenstunden erstrecken, das Puzzle kann als Kontrollelement oder als Grundgerüst, was ständig ergänzt wird, eingesetzt werden. Lydia Funke, Lehrerin an der Theresienschule

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Jesse Thoor Oder: Wer ist ein Theresienschüler? Wie der Zufall so spielt! In den Herbstferien erstand ich auf einem Trödelmarkt am Rande von Zinnowitz für den stolzen Preis von einem Euro zwei Bücher. Das eine enthielt Gespräche mit Heinrich Böll, das andere den Briefwechsel zwischen Johannes Bobrowski und seinem englischen Übersetzer Michael Hamburger. Hier soll es um das zweite Buch gehen. Johannes Bobrowski und Michael Hamburger verband mehr als eine reine Geschäftsbeziehung. Als langjährige Freunde tauschten sie sich gegenseitig über die verschiedensten Probleme aus. So auch im Jahre 1963. Anfang November hatte Hamburger einen kurzen Besuch bei Bobrowski in Friedrichshagen abgestattet und dabei den Freund gebeten, nach einem vergessen Berliner Dichter zu forschen, Jesse Thoor. Am 28. November schreibt Bobrowski an Hamburger über erste Ergebnisse seiner Recherche: „Und nun sollen Sie auch endlich den Jesse-Thoor-Bericht bekommen.“ Jesse Thoor wird 1905 als Peter Karl Höfler in Berlin geboren. Der Vater, ein Tischler, geht mit der Familie 1912 nach Österreich, weil er in Berlin keine Arbeitsstelle findet. Kurz vor dem 1. Weltkrieg kommt er aber wieder zurück. Die Familie zieht nach Weißensee. Und nun heißt es im Bericht weiter: „1916 übernimmt die Mutter eine Hauswartstelle in der Charlottenburger Straße (2 Höfe, 2 Aufgänge). Die Kinder besuchen die 4. Gemeindeschule, die so genannte „Graue Laus“, das Gebäude steht heute noch.“ An dieser Stelle machte es Klick bei mir! 4. Gemeindeschule? Bevor die Theresienschule 1991 in das Gebäude in der Behaimstraße 29 einzog, war hier die 4. Polytechnische Oberschule „Paul Becker“ untergebracht. Stimmten die Nummerierungen nur zufällig überein oder überdauerten sie alle Wechselfälle der Geschichte? Eine Nachfrage bei Joachim Bennewitz vom Weißenseer Heimatfreunde e.V. ergab: „Ja, das Grundstück (vor 1951: Wilhelmstr. 42) war über viele Jahre von der 4. – ursprünglich katholischen – Grundschule (zeitw. auch Gemeindeschule oder Volksschule genannt) belegt. Wiederholt – besonders während des WK II und danach – wurden jedoch auch andere Schulen parallel betrieben, so die Weißenseer Mittelschule und die Oberschule (Gymnasium).“ Hier schließt sich der Kreis. Peter Karl Höfler alias Jesse Thoor drückte in der heutigen Theresienschule die Schulbank. Schuljahrbuch 2011

Schule & Schulprogramm Sonett von der wunderlichen Betrachtung Es lebt Johann Polzin auf seinem Krähenschiff zur blauen Laus mit Linchen aus der Kneipe von der Herrlichkeit in Saus und Braus. Bis der Verstand ihn zwickt und das Gewissen seine Seele plagt, weil er nicht weiß, woher der Wind kommt, wenn er schreit und klagt: Ihr Leute, hört … und seht euch gut das Elend an – und sagt, wer hat den Totentanz uns aufgesteckt und angetan? Ein Hochgesindel, das nicht ächzt und niemals stöhnt – wenn es das Volk mit seiner Armut und der eignen Blässe krönt! (Wie wir doch alle Sünder sind vor dem, der uns lebendig machte.) Dass jeder Straßenköter uns bepisst vom Kopfe bis zur großen Zeh. Dies war es, was durch mein Gedächtnis fuhr und was ich dachte, als ich im Winter Steine schlug am faulen See. Die Bäume standen still herum, die Sträucher trugen weiße Hüte. Da hob ich beide Hände hoch und seufzte. – Ach, du meine Güte! Vielleicht stecken in diesem frühen Sonett unbewusste Anklänge an Jesse Thoors Weißenseer Schulzeit. Denn „blaue Laus“ klingt doch fast wie „Graue Laus“, sein altes Schulgebäude. Und der „Faule See“ – großgeschrieben – liegt gleich neben dem Sportstadion Buschallee, in dem die heutigen Theresienschüler ihre Bundesjugendspiele austragen. Dagegen ganz bewusst, wenn auch gegenüber anderen Werken nur verhalten, klingt hier Thoors Generalthema an: die Ungerechtigkeit der Lebensverhältnisse in seiner Zeit. Das war die an Katastrophen reiche erste Hälfte des 20.  Jahrhunderts, genau vom 23. Januar 1905 bis zum 15. August 1952. Karli, wie er als Kind genannt wird, wächst zu einem nicht sehr großen, aber kräftigen jungen Mann heran, den es mehrere Male auf die „Walze“ treibt, vorzugsweise in die alte Heimat nach Süddeutschland und Österreich, aber auch weiter bis nach Italien und nach Holland. Während dieser Wanderungen kommt er mit Künstlern in Kontakt, wird wegen illegaler Fechterei festgenommen, versucht auf einem Schiff anzuheuern – erst als blinder Passagier, dann legal. Kurz, Karli ist kein Stubenhocker, sondern einer, der sich und die Welt ausprobieren will. Er nimmt alle Verdienstmöglichkeiten an, die sich ihm bieten. So arbeitet er auch bei einem Steinmetz. – „Als ich im Winter Steine schlug am faulen See“ ist in diesem Sinn zu verstehen. Während der (ersten) Nachweltkriegszeit mit Inflation und Wirtschaftskrisen erfährt Höfler die ungerechten Verhältnisse unmittelbar am eigenen Leib. Er sucht Gleichgesinnte und findet sie in einer Gruppe jüngerer anarcho-kommunistischer Schriftsteller um Theodor Plivier. Dort diskutiert man nicht nur über Literatur, sondern es werden auch praktische Protestaktionen geplant. Da sind handgreifliche AuseinandersetzunKatholische Theresienschule

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gen mit SA-Gruppen programmiert. Die Folge: 1933, unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nazis, muss Höfler Deutschland verlassen. Wieder geht er nach Österreich. Schon 1932 war seine Mutter an einer Lungenentzündung gestorben. Der Vater verkraftet diesen Schicksalsschlag nicht und flüchtet sich in den Alkohol. So bleibt für Peter Karl nur noch eine Tante in Wien als einzige Bezugsperson übrig. Sie tritt an die Stelle der Eltern. Erst wohnt Höfler mit in ihrer Wiener Einzimmerwohnung. Später halten beide mit Briefen Kontakt. Diese Briefe gehören heute zu den wenigen Quellen über das Leben von Jesse Thoor. Peter Karl Höfler beginnt zu schreiben, hauptsächlich Sonette. Doch er versucht sich auch an einem Roman. So berichtet er der Tante: „Der Inhalt des Romans soll ein Spiegel der sozialen und politischen Gegenwart sein. […] Die Verlogenheit, die ewige Arroganz, das ewige Versteckspielen mit ihrer eigenen Dummheit, das alles umgärt mich und steigert meinen Hass und die Verachtung, die ich für diese bürgerliche Welt empfinde. Diese Menschen reden von schönen Dingen, aber ihre Handlungen lassen jedes Sauberkeitsempfinden vermissen.“ 1935 erhält er zum ersten Mal eine Ge-

Schule & Schulprogramm legenheit, seine Gedichte im Österreichischen Rundfunk vorzutragen. Höfler besucht Hermann Hesse. Thomas Mann wird auf ihn aufmerksam. Franz Werfel ist von den Sonetten beeindruckt. Nach dem deutschen Einmarsch in Österreich muss Höfler wieder fliehen, diesmal in die tschechische Republik nach Brünn (Brno). In dieser Zeit legt er sich sein Pseudonym „Jesse Thoor“ zu. Jesse steht für den Propheten Jesaja und Thoor für den germanischen Gott Thor. Aber auch in Brünn ist Thoor vor den Verfolgungen durch die Nazis nicht sicher. Ein US-amerikanisches Stipendium, durch Thomas Mann vermittelt, ermöglicht ihm eine Übersiedlung nach England. Dort wird er allerdings gleich nach Beginn des Zweiten Weltkrieges mehrmals als „feindlicher Ausländer“ interniert. Entgegen seinen Wünschen – er nimmt mehrmals Anläufe nach Deutschland zurückzukehren – verbringt Jesse Thoor die letzten Jahre seines Lebens in London, wo er 1952 stirbt. Geblieben ist sein schmales Werk: Gedichte, meist in Sonett-Form, und einige Erzählungen. In der einzigen, 1965 erschienen Gesamtausgabe nimmt es ganze siebzig Buchseiten ein. Die haben es aber in sich. Sie zeugen sowohl vom unerschütterlichen Glauben an die Vernunft und an das Gute im Menschen, die es zu wecken gilt. Sie geben aber auch einer tiefen Verzweiflung Ausdruck, denn „die Verhältnisse, sie sind nicht so“. Vor allem die späten Gedichte Thoors erinnern in ihrer Formstrenge und Schonungslosigkeit an Christina Lavant. Sie gehen tief unter die Haut. Nachsatz* Bleibt noch die eingangs gestellte Frage: Wer ist ein Theresienschüler? Bisher wurde sie von uns naiv beantwortet. Theresienschule ist, wo der Stempel „Theresienschule“ drauf ist! D.h.: Karl Peter Höfler hat auf keines seiner Zeugnisse einen Theresienschulstempel bekommen. Also hat er nichts mit der Theresienschule zu tun. Andererseits gibt es die Dialektik von Inhalt und Form. – Und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter… Wir aktuell in der Theresienschule Tätigen stecken in der materiellen Haut der 4. Gemeindeschule bzw. der 4. polytechnischen Oberschule (POS). Gleichzeitig stecken wir in der ideellen Haut der alten Theresienschule. Bisher haben wir uns einseitig nur um die zweite Hinterlassenschaft gekümmert. Die Menschen, die mit dem materiellen Erbteil verknüpft sind, brauchen aber auch eine aktuelle Heimstatt. Man muss nur einmal im Internet bei Stayfriends nachschauen. Dort stehen etliche Namen von Ehemaligen aus der 4. POS, die darauf warten wahrgenommen zu werden. Wir sollten beides anerkennen: unsere Inhaltsgeschichte und unsere Formgeschichte. Dann dürfen wir auch mit Recht sagen: Jesse Thoor gehört zu uns. (* Übrigens war er ein Meister im Verfassen von Nachsätzen…) Henning v. Gynz-Rekowski

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Kalendarium 2010 15.01. 07.02. 07.-11.02. 14.-18.02. 17.02. 21.02. u. 23.02. 28.02.-04.03. 02.03.-11.03. 10.03.-12.03. 11.03.-13.03. 15.03. u.16.03. 17.03. 01.04. 06.04. 09.04. 11.04.-15.04. 02.05.-11.05. 03.05.-18.05. 10.05.-18.05. 12.05. Schuljahrbuch 2011

Tag der offenen Tür Beginn des zweiten Schulhalbjahres Info- Veranstaltungen zur Sek. II für 10. Klassen Schnupperstunden für die 10. Klassen in LK Elternsprechtag Theateraufführung „Orestie“ DS 13 Klassenfahrt 7b Frankreichaustausch: 9c in Frankreich BERMUN Segensfeiervorbereitungsfahrt Kompetenztraining Sek. I Känguruwettbewerb Präsentationsprüfungen (MSA) Frühjahrskonzert Theresienball Kursfahrten 2. Semester Frankreichaustausch: Franzosen in Berlin Schriftliches Abitur MSA schriftliche Prüfungen The Big Challenge

Schule & Schulprogramm 24.05. u.25.05. 28.05. 30.05. 06.-09.06. 06.-10.06. 14.06.-27.06. 20.06.u.21.06. 24.06. 25.06. 26.06. 27.06. 15.08. 19.08.-21.08. 25.08.-27.08. 02.09. 06.u.07.09. 12.09.-16.09. 19.09.-23.09. 26.09.-30.09. 20.10. 24.10.-28.10. 27.10. 11.11. 16.11.-19.11. 17.11. 18.11. 20.12.

Abitur mündlich 4. PF, MSA Englisch mündlich Segensfeier Abitur 5. PK, MSA Englisch TRO/Oasentage für 2. Semester Klassenfahrt 9a und 9b Sozialpraktikum 10. Klassen Theateraufführung „Sandman’s“ DS 12 Wandertag und Abiturfeier Hoffest Abiturball Bundesjugendspiele Erster Schultag nach den Sommerferien SV-Fahrt Fortbildung des Kollegiums Festakt zur Einweihung der neuen Sporthalle Kompetenztraining Sek. I u. II Kennenlernfahrten 5a und 5b Kennenlernfahrt 7d Klassenfahrten 7a, 7b, 9a, 9b Theresientag und Inbesitznahme der Sporthalle Kennenlernfahrt 7c Forum Theresienschule mit Herrn Weihbischof Dr. Heinrich Tag der Naturwissenschaften für die 9. Klassen BERMUN Elternsprechtag Wandertag Konzert im Advent

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Abituransprache der Schulleiterin Liebe Eltern, liebes Kollegium und liebe Gäste! Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! Sie sind der letzte Jahrgang, der vorerst nach 13 Schuljahren sein Abitur macht und ins Leben entlassen wird. Sieben oder neun Jahre Ihrer Schulzeit verbrachten Sie an der Theresienschule. Der Schulalltag brachte sicher ambivalente Gefühle mit sich. Es gab Tage und Stunden, die Sie geliebt und genossen, aber auch welche, die Sie gehasst und erlitten haben. Ich hoffe in der Erinnerung überwiegt das Positive. Dazu gehören vermutlich Ihre Kursfahrten nach Wien, Genf oder Rom, Ihre Teilnahme an DS-Aufführungen wie „Das Stück vom Pferd“ oder der „Orestie“ und Projekten des Fachbereichs Musik wie „Das Leben hat den Tod verschlungen“ oder das „Magnifikat“. Diese Erlebnisse und Erfahrungen haben Sie als Persönlichkeit reifen lassen und Sie haben dadurch das Schulleben bereichert. Ehe Sie nun „gegangen werden“, zunächst meinen Glückwunsch zu Ihrem bestandenen Abitur. Ihr Jahrgang hat auch einen Durchschnitt von 2.1 erreicht - und das verdient Anerkennung! Danken möchte ich den Kolleginnen und Kollegen, die Sie auf diesem langen Weg als Klassenleiter, Tutor oder Fachlehrer begleitet haben, die Sie ermutigten, Sie trösteten oder berieten, die Sie gefordert und gefördert haben und die bis hin zu den Abiturprüfungen schlicht für Sie da waren. Und es sei nicht vergessen, wie Ihre Eltern sich mit Ihnen gefreut, mit Ihnen gebangt haben, was Ihre Eltern geleistet haben, um Ihnen, Ihrem Kinde, die Jahre des Schulbesuchs zu ermöglichen. Ich danke Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sehr herzlich für Ihr Engagement für die Theresienschule. Ganz besonders für Ihren Einsatz bei den Sponsorenläufen der Schule für den Bau der Sportstätten. Den neuen Sportplatz konnten Sie in den letzten Jahren noch ausgiebig nutzen, die Turnhallennutzung verpassen Sie knapp. Aber vielleicht findet sich jemand in Ihrem Jahrgang, der einen Ehemaligensport ins Leben ruft, oder Sie kommen zum jährlichen Theresienball. Dann würden Sie einem Manne folgen, der vor über 2000 Jahren in Griechenland lebte und von dem Folgendes berichtet wird: Als Archimedes nach seinem Studium in Alexandria in seine Heimatstadt Syrakus zurückgekehrt war, hielt er lange Jahre weiter Verbindung mit seinen Mathematiklehrern. Berühmt wurde der Mathematiker und Physiker Archimedes durch seine rein mathematischen Schriften. Großer Ruhm wurde ihm zuteil, als er diese mathematischen Erkenntnisse in praktische mechanische Apparaturen verwandelte, wie z.B. der Flaschenzug oder die archimedische Schraube. In die Kriegschronik gingen seine Wurfgeschosse ein, die im Punischen Krieg verSchuljahrbuch 2011

Abitur & MSA wendet wurden. Als Legende kann gelten, dass er die römischen Flottenverbände mit großen Brennspiegeln vernichtete. Vorstellbar ist das aber bei diesem Mann durchaus. Er fiel im Jahre 212 B.C. bei der Einnahme von Syrakus einem Soldaten zum Opfer. Von Archimedes ist folgender Spruch bekannt: „Gebt mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich werde die Erde bewegen.“ Dieser Satz zielte bei ihm auf die Hebelgesetze. Ich möchte ihn im Folgenden in einen anderen Zusammenhang stellen. Gebt mir einen Platz! Eine deutliche Aufforderung an die Gesellschaft, jedem seinen Platz einzuräumen, Bedingungen dafür zu schaffen, dass ein jeder seinen Platz finden kann. Es scheint nicht nur so, es ist auch so: An jedem Ort und in jeder Zeit der Welt ist die Gesellschaft aufgefordert, ihren Mitgliedern zu ihrem Platz zu verhelfen. Ganz profan beginnt das bei einer Wohnung und setzt sich fort über den Ausbildungsplatz, den Studienplatz bis zum Arbeitsplatz. Die Gesellschaft muss jeder Jugendlichen und jedem Jugendlichen einen Platz in ihrer Mitte einräumen. Das ist keine Floskel, sondern erfordert sowohl von Ihnen als auch von der Gesellschaft allgemein hohe Anstrengungen. Die Gesellschaft muss einen Platz für Sie freihalten. Das ist ihre Aufgabe. Und Sie müssen diesen freigehaltenen Platz finden, das ist Ihre Aufgabe. Nun wollte Archimedes nicht irgendeinen Platz. Er wollte einen Platz, wo er stehen kann. Er meinte hier sicher nicht den billigen Stehplatz. Archimedes will aufrecht stehen, geradeheraus mit erhobenem Kopf, stolz, nicht mit gekrümmtem Rückgrat. Ich will Ihnen keine Illusionen machen. Diese Plätze sind rar. Um diese Plätze muss man kämpfen. Es werden Ihnen vermutlich viele Plätze angeboten, wo Sie sich krümmen müssen. Plätze, die eher Ihren krummen Rücken verlangen als den aufrechten Gang. Mit anderen Worten, ein Platz, der Zivilcourage erfordert, das ist ein Platz, wo man wirklich aufrecht stehen kann. Nur dort hat man den Überblick. Aber es sind meistens nicht die bequemen Plätze im Leben. Zuschauerplätze, wo man sich bequem zurücklehnt, ein Bierchen neben sich stehen hat, die Beine verkreuzt und sich allenfalls schlaue Kommentare abringt – diese Zuschauerplätze gibt es en masse. So ist zum Beispiel der Ausguck vom Küchenfenster allemal kommoder, als sich schützend vor Ausländer zu stellen oder für seinen Glauben einzutreten. Aber die Gesellschaft braucht Sie dort, wo Sie Ihren Mann oder Ihre Frau stehen. Sie sind der Gesellschaft gegenüber sehr kritisch. Und das ist gut so! Sie hat Kritik nötig, sie hat sie auch verdient. Und wenn Sie einen Platz in ihr gefunden haben, werden Sie nicht unkritisch, weil Sie ja jetzt Geld verdienen oder Ihre Familie ernähren müssen oder Ihren Job behalten wollen. Denn spätestens dann beginnen Sie, Ihren Rücken zu krümmen und den aufrechten Gang zu vergessen. Liebe Abiturienten, zurück zu Archimedes. Der zweite Teil des Zitats wirkt wie ein Paukenschlag: „…und ich werde die Erde bewegen.“ Über so viel Selbstbewusstsein kann man nur neidisch werden. Doch ist das so gemeint? Werden mit diesem Satz die Gesetze der Schwerkraft und der Logik außer Kraft gesetzt? Katholische Theresienschule

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Sicher nicht. Wer am richtigen Platz aufrecht steht, der kann etwas bewegen. Er kann beeinflussen, er kann lenken und führen, er kann Beispiel sein, er kann mit seiner Haltung andere bewegen. Er kann helfend eingreifen, er sieht, wo Not am Mann ist, er kann stehen bleiben, wenn andere davonrennen. Offen und frei, nicht hochmütig, aber kompetent dient man so sich selbst und der Gesellschaft am besten. Dabei ist es ziemlich unerheblich, ob Sie Sekretärin werden oder Manager, ob Sie Computerfachmann oder Ärztin werden. Allein die Haltung zu Ihren Mitmenschen, Ihre christliche Nächstenliebe, Ihr soziales Engagement, der aufrechte Gang, die Zivilcourage und Ihre Können machen Sie zu den Persönlichkeiten, die etwas bewegen werden. Ich wünsche Ihnen dazu Mut und Beharrlichkeit. Ich wünsche Ihnen für die kommende Zeit auch fähige Mitmenschen, die Ihnen unter die Arme greifen, wenn etwas schiefgehen sollte. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Platz finden. Vielleicht halten Sie auch einen losen Kontakt zu Ihren alten Lehrerinnen und Lehrern, wie es der greise Archimedes getan hat. „Gebt mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich werde die Erde bewegen.“ Auf Ihrem Weg dorthin sollen Sie unsere guten Wünsche und Gottes Segen begleiten.

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Abituransprache der Eltern Liebe Lehrer, liebe Eltern, liebe Abiturienten, liebe Anverwandte und Freunde von Lehrern, Eltern und Abiturienten! Da sitzen wir nun alle hier in der vertrauten Umgebung und lächeln zufrieden-selig: nach 13 Jahren: „mission accomplished!!!“ Aber, so frage ich Sie, wo bleibt da das kritische Hinterfragen, der intellektuelle Selbstzweifel? Haben wir das richtige Ziel angestrebt, waren unsere Methoden zukunftsweisend. Sind wir womöglich verstaubten Idealen aufgesessen und haben Sie, unsere Abiturienten, unsere Kinder, in eine Sackgasse gelockt? Abitur, ist das noch zeitgemäß? Ich habe da ‚mal ‚was vorbereitet. Da unser aller Schulleben im Zeichen von Präsentationen steht, handelt es sich um eine vokal-imaginäre power-point Präsentation! Das ist eine neue, völlig technikfreie Variante des power-points, die so funktioniert: ich sage click – das ist das Vokale – und Sie imaginieren das Bild als „mental picture“, das ist das Imaginäre der Präsentation. Und damit kommen wir Schuljahrbuch 2011

Abitur & MSA Click zum 1. Bild, dem Thema: Non scholae sed vitae discimus oder lebenslanges Lernen fängt nach der Schule an. Zwei Konzepte in unauflösbarem Widerspruch? Click zum 2. Bild, Darstellung des Konflikts Links sehen Sie hinter Spinnweben in staubiger Fraktur die Inschrift non scholae sed vitae usw. In Fels gemeißelt. Wir alle wissen, was das meint: die Schule bereitet auf das Leben vor. Das Abitur ist der krönende Abschluss dieser Bemühungen. Der höchste Stand der Allgemeinbildung ist erlangt: nie wieder weiß ein Mensch so viel über so vieles, wie beim Abitur. Daher die Konsequenz: je länger einer zur Schule geht, desto besser ist er auf das Leben vorbereitet. Doch hier entsteht der Konflikt: Seit 2000 Jahren hören Schüler diesen Spruch und ebenso lange verdrehen sie dabei die Augen und denken: „Ach Du armer Alter; wer braucht denn den Quatsch im Leben? Der Zitronensäurezyklus? Die Verdrängungsgesetze: Wenn die Badewanne überläuft, merkt man das wohl auch so! Anglizismen – versteht doch jeder, nur der Deutschlehrer nicht. Effi Briest und Emilia Galotti? - zwei uncoole Looser! Keine Vorbilder für‘s Leben. Den Rest kann man googeln.

Daher zeigt uns die rechte Seite des Bildes den Befreiungsschlag. In Graffiti gesprüht: „Auf in die Moderne! Schluss mit Zeugnissen!! Auf den Scheiterhaufen damit! Leben wir kommen!!!“ Learning on the job und lebenslanges Lernen sind angesagt. Je früher das beginnt, desto besser, denn das verlängert die Lernzeit: die Schulzeit muss verkürzt werden, denn da man sowieso ein Leben lang lernt, kann man auch gleich damit anfangen. Das vermeidet die Einengung der Kreativität durch Anhäufung formalen Wissens; das ist pragmatisch, lebensnah, zielorientiert und wirtschaftsverträglich, kurz: effizient! Der Mensch hat am Ende seines Lebens die höchste Spitze seines Wissens erreicht – nie wieder wird er so viel über so vieles wissen.

Non vitae sed scholae discimus! So wird ein Schuh d‘raus.

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Und das führt uns, Click zum 3. Bild: der Konflikt spitzt sich zu: 1. Wir sehen links den bärtigen Methusalem mit Schulmappe auf einem Sprungbrett stehen; unter ihm wabert das Leben, er tritt an den Abgrund, er hebt die Arme, wird er springen? Oh, nein! Er traut sich nicht. 2. Der Untertitel: „habe ich wirklich alles??“ (oder: „ich glaub‘ ich hab‘ was vergessen“)

Auf der rechten Seite zeigt uns ein zweites Bild einen fröhlich-optimistischen Methusalem bei seiner 150. Umschulungsmaßnahme. Der Untertitel: „ich hab‘ schon alles gemacht und jetzt lerne ich Astrophysiker!! Passt schon!“

Click: 4. Bild Entlarvung des Konflikts als Pseudoproblem Hier entpuppt sich als erstes die Prämisse, dass lebenslanges Lernen eine Erfindung der Moderne sei, als Hochstapelei: Es sind die Abiturienten von vorgestern, die gestern die Technologien erfunden haben, die wir heute alle benutzen, inklusive power-point und google. Und so geht es Generation um Generation, jede schafft ihre eigenen Veränderungen, die die Zeitgenossen zwingt, ständig dazu zu lernen und flexibel zu sein. Lernen ist immer ein lebenslanger Prozess gewesen und das Leben war immer schon ein langer Lernprozess. Und was ist mit dem harschen Urteil über das angeblich so hoffnungslos veraltete „für‘s Leben lernen wir, nicht für die Schule“? Irgendwie ist es ja erstaunlich, dass es diese Lebensweisheit immer noch gibt. Warum hat nicht schon die erste genervte Schülergeneration dem Spruch den Garaus gemacht? Statt dessen hat 2000 Jahre lang Generation um Generation ehemaliger augenverdrehender Schüler den Spruch an die eigenen Nachkommen weitergegeben. Vielleicht, um die eigenen Kinder zu plagen, sich zu rächen? Oder aber, weil irgendwann im Verlauf des lebenslangen Weiterlernens die Erkenntnis dämmert, dass auf geheimnisvolle Weise die Schule einen tatsächlich auf das Leben vorbereitet hat - und man diese Erkenntnis so gerne an die eigenen Kinder weitergeben möchte? Wenn diese letztere Vermutung stimmt, dann sehen Sie Click: im letzten Bild

Abitur & MSA unsere Abiturienten, wie sie, 25 Jahre älter, ihren Teenager-Kindern predigen: meckert nicht dauernd über die Schule, merkt euch gefälligst: non scholae sed vitae discimus – und das ein Leben lang. Und die Teenager Kinder haben ihre Augen zum Himmel gerichtet und denken: „Ach du armer Alter usw...“ Und damit hätte es der Spruch wieder eine Generation weiter geschafft. Click: Fazit und Schluss: Fazit: Der Widerspruch ist nicht existent, die Moderne hat das Abitur nicht obsolet gemacht, wir haben alles richtig gemacht und so dürfen wir uns selig-lächelnd zurücklehnen und dem Chor lauschen. Schluss: Wir wünschen Ihnen liebe Abiturienten, dass sich in Ihrem Leben die Lernkonzepte auf das glücklichste miteinander verbinden werden. Sie haben das Rüstzeug, um dem lebenslangen Lernen gewachsen zu sein. Ich danke den Lehrern für ihre Bereitschaft auch die verdrehtesten Augen zu übersehen und immer wieder Wissen und Einstellungen zu vermitteln. Wenn unsere Abiturienten zuversichtlich in die Zukunft sehen können, dann ist das auch Ihr Verdienst. Und Ihnen allen danke ich für Ihre Aufmerksamkeit. Ingrid Jahn-Koch

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Die Abiturientia Rebekka Appelt Thorsten Ballhause Georg Bertheau Moritz Beyer Simon Bierotte Nepomuk Boitz Simon Brozeit Elisa Brunz Alexander Cegla Thekla Czerwinski Sven Fiedler Sophia Forck Ira Luzi Freude Anne Glier Vinzenz Greulich Katharina Griethe Lea Gröger Marie-Luise Große Johannes Haake Viktoria Hadrich Nicola Harde Margaretha Harzdorf Johanna Heidgen

Cäcilia Heinisch Damian Jaster Christian Kehrt Annarina Kemnitz Clara-Lisette Kesselmann Julian Kircher Veronika Koch Lena Kreibig Johanna Kretzschmar Jakob Lelek Ulrike Liebers Anna Löscher Franziska Martin Martina Martinovic Leocadio Maungue Theresa Menard Anna Luisa Müller Maximilian Müller Luise Pawlig Julia Peter Sophia Platz Anna Polze Marieke Rahn

Juliane Reddemann Aurelia Reichardt Leonore Reichardt Philipp Manuel Reif Ellinor Rheinfurt Stephanie Roß Janina Rybka Lina Schitthelm Katharina Schmidt-Bremme Dominik Schwital Julia Shakunle Florian Stiebler Felix Tiedtke Sebastian Vaterrodt Bodowin Weber Annika Willsch Anna Pauline Winter Arne-Lennard Wittchen Stephanie Wuttke Janina Zudse Lukas Zwanziger

Ergebnisse der MSA-Auswertung im Schuljahr 20010/11 MSA-Auswertung

MathematikPrüfung

DeutschPrüfung

Englisch insgesamt

Englisch PibF Engmündlich lisch schriftlich

Alle Berliner Privatschulen

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2,3

1,9

1,7

2,2

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Fächerverteilung bei der Präsentationsprüfung (PibF) im Schuljahr 2009/10 10. Klassen

Ge

Sk

Ek

Kat. Ev.

Bio Phy Ch

DS Inf. BK

Mus

3. FS

2. FS

Insgesamt

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2

1

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Rel Rel 1

7

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Abitur & MSA

Der Mittlere Schulabschluss an der Theresienschule Die Prüfungsergebnisse im Rahmen des Mittleren Schulabschlusses (MSA) an der Theresienschule konnten sich auch in diesem Jahr wieder sehen lassen. Bei den Klausuren in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch zeigten die meisten Schüler – genauso wie in der mündlichen Englisch-Prüfung – ansprechende Leistungen. Alle Schüler/innen haben den Prüfungsteil des MSA – wie in den Jahren zuvor auch – bestanden. Zwei Schülerinnen, Deborah Hödtke und Lena Kobert, erreichten sogar in sämtlichen Prüfungsteilen die Note 1. Herzlichen Glückwunsch! Auf eine zentrale Abschlussfeier für alle 10. Klassen verzichten wir seit diesem Schuljahr. Uns ist es wichtiger, dass das Sozialpraktikum kurz vor den Sommerferien noch vernünftig ausgewertet wird. Auch gehen wir weiterhin davon aus, dass das Gros unserer Schüler/innen bei uns bis zum Abitur verbleibt und der MSA nur eine Zwischenstation darstellt, die natürlich gewürdigt werden, aber auch nicht überbewertet werden sollte. In früheren Jahren (seit 2005) veröffentlichte das Land Berlin jedes Jahr die Gesamtergebnisse der Prüfungen im Rahmen des Mittleren Schulabschlusses. Das entfällt dieses Jahr erstmalig und man kann nur spekulieren, was die Gründe dafür sein können. Gemutmaßt wird, dass die Umstellung im Sekundarschulbereich doch nicht so reibungslos geklappt hat, wie von offizieller Seite behauptet wird. Für unsere Schüler/innen ist sowieso der Jahrgangsteil der schwieriger zu lösende Aufgabenbereich. Hier müssen sie die Versetzung in das Kurssystem der Oberstufe schaffen und dabei spielen bekanntlich alle 14 Fächer eine entscheidende Rolle. Bis auf einen Schüler gelang auch dies dem gesamten Jahrgang. Einige wenige Schüler/ innen verließen nach dem Mittleren Schulabschluss unsere Schule, um ihren schulischen oder beruflichen Ausbildungsweg an anderer Stelle fortzusetzen. Einige Wenige nutzen diese Schnittstelle auch weiterhin, um ein Auslandsjahr zu absolvieren. Diese Schüler/innen begrüßen wir erfahrungsgemäß im darauf folgenden Jahr wieder an der Theresienschule. Festzuhalten bleibt, dass der Prüfungsteil des Mittleren Schulabschlusses aus Sicht eines gut arbeitenden Gymnasiums ein zwar zeitaufwändiger, aber eigentlich überflüssiger Prüfungsbaustein ist, den unsere Schülerschaft jedes Jahr mit Bravour absolviert, der ihnen aber gleichzeitig manchmal Kräfte raubt, die sie besser für ihre Leistungen in sämtlichen Fächern benötigen könnten bzw. aufwenden sollten. Andreas Kühler

Katholische Theresienschule

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Höhepunkte im Schuljahr

Freunde der Ka Freunde der Katholischen Theresienschu Theresienschule in Berlin-Weiße in Berlin-Weißensee e. V. Freunde der Katholischen Förderverein der Katholischen Theresienschule, Berlin, Behaimstraße 29 Förderverein der Theresienschule, 13086 13086 Berlin, Behaimstr. 29 Internet: www.foerderverein-theresieschule.de, e-mail: [email protected] Theresienschule Bankkonto des Fördervereins 6001 881 025 bei der Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Internet: www.foerderverein-theresienschule.de, E-Mail: foerderverein@theresienschule. in Berlin-Weißensee e.V.

„Eine Schule ist so stark wie das Zusammenspiel aller, die sich engagieren.“ Förderverein der Theresienschule, 13086 Berlin, Behaimstr. 29

Was tutBankkonto der Förderverein? �Je größer die6001Gemeinschaft desto weniger blei des Fördervereins 881 025 bei der Pax-Bank eG,der BLZ 370Helfer, 601 93 Internet: www.foerderverein-theresienschule.de, E-Mail: [email protected] Die vordringliche Aufgabe des Fördervereins ist es, der Schule einen größeren Spielraum bei der Gestaltung ihrer Bildungsaufgaben zu ermöglichen. Dies kann �Je größer die Gemeinschaft der Helfer, desto weniger bleibt unmöglich!“ geschehen etwa durch: Unsere Ziele u.a. Bezuschussung von Klassenfahrte Verbesserung der Infrastruktur Finanzielle Hilfe bei Unterrichtsmit Unsere Ziele u.a.

Bezuschussung von Klassenfahrten

Kauf von Unterrichtsmaterialien und Medien, für die keine anderen Quellen Finanzielle Hilfe bei Unterrichtsmitteln Unterstützung für den Bau Unterstützung für den Bau der Sporthalle zur Verfügung stehen

der Spo

Hilfe in sozialen Notlagen

unterstützen Sie uns weiterhin großzügig oder werden Sie Mitglied in unserem BitteBitte unterstützen Sie 25,00 uns EUR). weiterhin großzügig oder werden Sie Mitg Förderverein Förderung(Jahresbeitrag des Schüleraustauschs Förderverein (Jahresbeitrag 25,00 EUR).

- eine Möglichkeit des Spendens Unterstützung für besondere Veranstaltungen wie -Konzerte, Theateraufführungen, Klassenprojekte Kaufen und Helfen Sie - eine Möglichkeit des Spendens Was könnenMit Sie tun? jedem Kauf im Internet können Sie den Förderverein der Theresienschule unterstützen.

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Baubeginn am 4. 9. 2009

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Überwindung von Hindernissen Grundsteinlegung 10. 6. 2010 2001 – 2009

✓ ✓ Richtfest am 26. 8. 2010 ✓ in Berlin-Weißensee Einweihung unserer Einweihung am 2. 9. 2011 ! Sporthalle 2011✓ Baubeginn am 4. 9. 2009 Sportstätten für die

Richtfest am 26. 8. 2010 Grundsteinlegung 10. 6. 2010 KatholischeamTheresienschule



Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

Wirkliche und wahre Benutzung ab Oktober 2011



(Herrmann (nicht Klaus) Hesse)

Baubeginn am 4. 9. 2009 Notwendige – liebevolle Ausstattung unserer Sporthalle Um dieses große Ziel zu erreichen, führten die Schüler und Schülerinnen am Samstag, und ihrer 2012 - ??? mit Lehrern, Eltern, Freunden und Ehemaligen demNebenräume 4. September 2010 zusammen

Grundsteinlegung 10. 6. 2010 einen Sponsorenlauf durch. Dabei wurden insgesamt mehr als 3620 Runden um den

Weißen See absolviert. Durch das Engagement undund die hervorragenden Laufleistungen Ein Dank an alle, die an das gute Ende geglaubt daran mitgewirkt haben. aller Läufer konnten Sponsorengelder von über 60 T€ gesammelt werden.

Richtfest am 26.Dankeschön 8. 2010 an alle Helfer, Sponsoren und Läufer! Ein herzliches

Besondere Ereignisse

Rede zur Einweihung der Turnhalle Das ehrgeizige Projekt „Sportstätten statt Ruinen“, das wir vor 10 Jahren begonnen haben, wird heute zu einem vorläufigen Ende geführt. Damit wir uns besser erinnern können, hier noch einmal einige Fotos des Grundstücks, das wir durch die Unterstützung der politisch Verantwortlichen 2006 für einen symbolischen Kaufpreis erwerben konnten. Hier gilt mein besonderer Dank Herrn Wolfgang Thierse, Herrn Ralf Hillenberg und Frau Christine Keil. Nach 2 Sponsorenläufen, zahlreichen Benefizveranstaltungen, Kuchenbasaren, anderen Fundraising Projekten sowie einer enormen Eigenleistung in Form von Arbeitseinsätzen konnten wir 2007 den Sportplatz einweihen. Wir danken dem Technischen Hilfswerk und der Firma Alba Berlin für das sachgerechte Beräumen der Industriebrache sowie der Firma Riedel für das Anlegen des Sportplatzes. 2008 wurde der Architektenwettbewerb ausgelobt und prämiert. Herrn Uwe Welp und seinem Architekturbüro danke ich für die Flexibilität, was das Verändern der ursprünglichen Pläne anbetrifft und für das Engagement zum Wohle der Schulgemeinschaft. 2009 konnten wir den ersten Spatenstich durchführen, 2010 im Juni den Grundstein legen und bereits im August des gleichen Jahres das Richtfest feiern. Im September 2010 erfolgte der dritte und erfolgreichste Sponsorenlauf. An dieser Stelle möchte ich Herrn Lahser, der mittlerweile Schulleiter der Salvatorschule ist, für sein Engagement für die Theresienschule im Schulalltag, aber besonders bei der Vorbereitung dieses Sponsorenlaufs danken und ihm alles Gute in seinem neuen Amt wünschen. Heute nun, am 2. September 2011, feiern wir die Einweihung. Allerdings konnte der Ausbau, wie Sie unschwer erkennen können, bis zum heutigen Tag nicht ganz fertig gestellt werden, weil es aufgrund eines Wassereinbruchs zu Verzögerungen im gesamten Bauablauf gekommen ist. Wir sehen es allerdings als gnädigen Schicksalsschlag an, weil zu diesem Zeitpunkt das Parkett und alle anderen Fußböden noch nicht eingebaut waren. - Glück im Unglück! Unsere Freude über das Erreichte kann dadurch keinesfalls geschmälert werden. Hat die Theresienschule die letzten 20 Jahre ohne eigene Turnhalle in Weißensee überlebt, können wir die wenigen Wochen auch noch verkraften! Dank der Unterstützung der kirchlichen und staatlichen Schulrätinnen Frau Lauff und Frau Walk und der Gastfreundschaft von Herrn Kausche, Herrn Schönenberger und des St. Josef- Krankenhauses konnten wir den Engpass, den auch die Heinz-Brandt-Schule zu verkraften hat, überbrücken und den Sportunterricht weiterhin absichern. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die H.B.S. für den Verzicht auf ihre obere Halle seit 1991. Katholische Theresienschule

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Ein solch ehrgeiziges Projekt wie das unsrige gelingt nur mit starken Partnern. Hätten wir den Visionär und nimmermüden Herrn Herrmann nicht gefunden, gäbe es diese Sportstätten nicht. Manche Ungläubige haben ihn für verrückt erklärt, als er uns fröhlich erzählte, dass er mit der Stiftung Maßwerk plant, einen Sportplatz und eine Doppelturnhalle für die Theresienschule zu bauen, und zwar auf einem Gelände, das nicht zur Verfügung stand. Mit seinem Freund und kompetenten Weggefährten, Prof. Peter Lorenz, hat er die Höhen und Tiefen des Projekts durchlebt und nun stehen beide heute - wie schon immer - als zuverlässige Projektmanager vor uns, die den Termin der Einweihung einhalten und den Beweis erbracht haben, dass der Hermann Hesse Spruch: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“ Wirklichkeit werden kann! Der unkomplizierten, zuverlässigen und vertrauensvollen Unterstützung von Herrn Generalvikar Rother war sich Herr Herrmann stets sicher und deshalb danken wir für sein wohlwollendes Engagement für dieses Projekt der Theresienschule. Dank gebührt unserem Schuldezernenten Herrn Richter, der auf politischer Ebene und in den Diskussionen um die Prioritäten für die Schule im Ostteil der Stadt gekämpft und sie auch in pragmatischer und finanzieller Weise unterstützt hat. Dem Finanzdezernenten Herrn Jünemann danken wir für seine vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Bereitstellung von 3.65 Millionen Euro, um unser Turnhallenprojekt endgültig zu realisieren. Unser Dank gilt allen, die durch kleine oder große Spenden unseren Traum verwirklichen halfen: dem Bonifatiuswerk, der Stiftung Maßwerk, dem Förderverein der Schule, dem Frauenverein der Hl. Hedwig, der Schulstiftung Romana Barein, der Dr. Maria- Elisabeth Jansen- Stiftung und allen weiteren Sponsoren und Banken. Den Eltern, den Schülern - ganz besonders den ehemaligen Eltern und Schülerndanke ich von Herzen für ihre selbstlose Unterstützung und begrüße Sie hiermit auf das Herzlichste. Es berührt mich sehr, dass Sie noch nach so vielen Jahren Anteil an der Entwicklung der Schule nehmen und unsere Freude teilen. Wir sind Ihnen für Ihren langen Atem dankbar, denn die Spenden des Fördervereins nur für dieses Projekt belaufen sich mittlerweile auf 345.000 €. Und alle Spenden über die Jahre zusammengerechnet dürften ca. eine Million ergeben. Ein stattliches Ergebnis! Dem Kollegium danke ich für die engagierte, kreative und finanzielle Unterstützung des Projekts über all die Jahre und für die vielen zusätzlichen Arbeitsstunden - auch an den Wochenenden. Für die Kollegen des Fachbereiches Sport gab es die ganze Zeit über viele Einschränkungen. Danke, dass Sie diese geduldig mitgetragen und flexibel schwierige Alltagssituationen gemeistert haben. Liebe Klassensprecher/innen, bei Euch möchte ich mich stellvertretend für alle Schüler und alle Aktivitäten bedanken, denn allein die 3 Sponsorenläufe erbrachten 154.000 Euro! Schuljahrbuch 2011

Besondere Ereignisse Als kleines Dankeschön für Eure Mühen und als Erinnerung an den heutigen Tag möchte ich Euch für jeden Klassenraum einen Blumentopf schenken, der zurzeit vor der Turnhalle als Dekoration dient. Ich bitte Euch den Blumentopf nach der Veranstaltung in/vor Eurer Klasse abzustellen und am Montag Euren Mitschülern vom heutigen Tag zu berichten, da wir aus gegebenem Anlass nicht alle Schüler hier haben können. Vielleicht gelingt es Euch damit auch, die Freude und den Stolz über das Erreichte Euren Mitschülern zu vermitteln. Last not least danke ich der Firma Mahlobau, allen anderen Firmen und Handwerkern, die es ermöglichten, dass wir doch schon heute einweihen können, und wir fiebern mit Vorfreude der Fertigstellung entgegen. Die Geschichte der TS zeigt uns, dass es 116 Jahre ohne eigene Turnhalle ging. Die Schulgemeinschaft hat in den letzten Jahren gemerkt, dass es nicht eine Turnhalle ist, die den Geist der Schule ausmacht, dass man auch ohne eigene Turnhalle vorzügliche Abiturdurchschnitte erzielen kann und dass sich Schüler trotz ungünstiger Bedingungen wohlgefühlt haben. Der Kampf um die Halle hatte viel Gemeinschaftsstiftendes. So sind heute Freude und Dankbarkeit über das großzügig angelegte Turnhallengebäude mit den verschiedenen räumlichen Ergänzungen die dominierenden Gefühle. Was ist es aber, das die Theresienschule über das letzte Jahrhundert getragen hat? Zwei Weltkriege, die Nazi- Diktatur, die Diktatur des Proletariats und die neuen Herausforderungen nach der Wende haben der Schule offensichtlich nichts anhaben können, weil sie getragen wurde von charismatischen Ordensfrauen und Geistlichen, von engagierten, gläubigen Lehrern, die christliche Hoffnung leben und auf Gott vertrauen, so wie es die Namenspatronin Teresa schon tat. Eltern vertrauten in allen Zeiten dieser Schule ihre Kinder an, weil sie im christlichen Glauben erzogen werden sollten. Daher ist es ein schönes Zeichen, dass sich unsere Schüler auch 2011 mit Ihrer Namenspatronin identifizieren, im März nach Avila pilgern werden und den Leitspruch zeitgemäß in einem Graffiti öffentlich gemacht haben – denn diese Wahrheit wird die Schule auch weiterhin tragen: Solo Diós basta!

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Begrüßung zur Einweihung der Sporthalle Liebe Schüler/innen, liebes Kollegium, liebe Eltern, liebe ehemalige Theresianer und liebe Gäste! Zu unserer Einweihung des Sportstättenbaus begrüße ich auf das Herzlichste: Herrn Generalvikar Prälat Ronald Rother, ich danke, dass er heute den Gottesdienst mit uns gefeiert und die Segnung des Hauses und der Räume vorgenommen hat, den Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin Herrn Wolfgang

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Klose, den ehemaligen Vorsitzenden Herrn HansJürgen van Schewick unsere Schulpfarrer: Pfarrer Bernd Krause und Herrn Pastor Matthias Möckel Ich begrüße die Dezernenten für Schule, Hochschule und Erziehung und für Finanzen und Bau im Erzbischöflichen Ordinariat, die Herren HansPeter Richter und Bernd Jünemann die zuständige Schulrätin im Erzbischöflichen Ordinariat Frau Theresia Lauff die ehemalige Schuldezernentin im EBO Frau Romana Barein Ich begrüße für die staatliche Seite: - die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Pankow und Stadträtin Frau Christine Keil - die für Schulen zuständige Bezirksstadträtin Frau Lioba Zürn-Kasztantowicz - den Bezirksstadtrat Herrn Martin Federlein - für die staatliche Schulaufsicht, die Schulrätin Frau Karin Walk - den ehemaligen Landesschulrat Herrn Hans-Jürgen Pokall - den ehem. Vorsitzenden des Berliner Petitionsausschusses Herrn Ralf Hillenberg Schuljahrbuch 2011

Besondere Ereignisse - den Vorsitzenden des CDU Kreisverbandes Pankow Herrn Dirk Stettner Ich begrüße für den Förderverein den Vorsitzenden des Fördervereins und der Stiftung Maßwerk Herrn Klaus Herrmann und Frau den stellv. Vorsitzenden der Stiftung Maßwerk Herrn Prof. Peter Lorenz Ich begrüße für Planung und Fertigstellung des Gebäudes: - den ausführenden Architekten Herrn Uwe Welp und Frau - den Geschäftsführer der Firma MahloBau Herrn Mahlo - die Vertreter der Gewerke

Ich begrüße alle meine Kollege/innen Schulleiter der kirchlichen und staatlichen Schulen sowie die Vertreter der Presse und die Beamten der Polizeidienststelle Weißensee und der Baupolizei

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Rede zur Turnhalleneröffnung von den Schulsprechern Linus Vollmar und Richard Hadrich Richard: Perspektive eines Schülers: Linus: Morgens um 7. Der Wecker klingelt. Richard: Aufstehen, fertig machen für die Schule. Rucksack, Brotbüchse, Sportbeutel. Linus: Nochmal einen Blick auf den Stundenplan: Richard: 1. Stunde Sport. Linus: Ab aufs Fahrrad, halb verpennt Richtung Schule. Grade am Fahrradanschliessen, fällt einem ein: Richard: Mist! Muss ja zur Roelckestraße! Linus: Wieder aufs Fahrrad und ab zur Turnhalle. Unter fremden Blicken das Schultor durchquert und dort: keiner da! Erinnerungen an die letzte Sportstunde: Richard: „Nächstes mal auf dem Sportplatz!“ Linus: Verwirrung, Unklarheiten, Missverständnisse. Jeder Schüler kennt solche oder ähnliche Geschichten. Doch jetzt haben wir sie: Richard: unsere eigene Turnhalle! Linus: Wenn man jetzt an unserer Schule vorbei läuft, kommt einem doch glatt der Gedanke:

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? Probleme ?

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Ich berate Sie gern in allen zivilrechtlichen

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Angelegenheiten

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Klaus Braun

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Rechtsanwalt und Notar

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Barbarossastraße 2

Telefon: 216 10 23

10781 Berlin

Fax:

217 21 37

Besondere Ereignisse Richard: Schnieke Turnhalle! Mensch, was is‘n dit für ‚ne super Schule?! Linus: Dazu können wir nur sagen: Richard: War‘n wir ja schon vorher... Linus: trotzdem wurde ja aber eigentlich auch langsam mal Zeit! Bauverschiebungen, Wasserschäden, alles egal! Wir haben geschufftet, sind gerannt, haben Backsteine angemalt Richard: und Herr Herrmann hat uns das Grundstück erkämpft: Linus: für ‚nen Cheeseburger! Jetzt steht hier eine Turnhalle, wenn von der geredet wurde, vor 4 Jahren jeder noch dachte: Richard: du hast doch n Schaden! ‚ne Turnhalle, wo soll denn die herkommen?! Linus: Was lange nur ein Plan, eine Idee, eine Illusion war, darin befinden wir uns in diesem Moment. Wir als Schüler freuen uns, endlich in unseren „eigenen 4 Wänden“ Sport zu treiben, und sind einfach froh, dieses lange Kapitel erfolgreich abgeschlossen zu haben. Richard: Wir können nur allen danken, die zu diesem fast schon historischen Moment beigetragen haben und jetzt, wo wir das schon geschafft haben, fragen wir uns: Linus: Passt in den Keller nicht noch ‚ne Schwimmhalle?! Richard: Letztendlich können wir uns nur Oliver Kahn anschließen und sagen: Da ist das Ding!

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Bilder von der neuen Sporthalle

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Lisa lässt sich taufen Lisa ist 18 Jahre alt. Sie besucht den Abiturjahrgang der Katholischen Theresienschule. Als Leistungskurse hat sie Physik und Religionslehre gewählt. An einer katholischen Schule ist das möglich – auch für Schüler, die keiner Konfession angehören wie Lisa. Doch das hat sich jetzt geändert. Am Sonntag ließ sich Lisa taufen, römisch-katholisch - und das in Berlin, genauer gesagt: im Ostteil Berlins, in Weißensee. Berlin gilt als weißer Fleck auf der katholischen Karte der Bundesrepublik. Insgesamt gehören in Berlin von 3,5 Millionen Einwohnern etwa 27 Prozent einer christlichen Kirche an, katholisch sind von ihnen weniger als 10 Prozent. Trotzdem ist Lisa kein Einzelfall. Mehr als 3500 Religionsmündige (also über 14jährige) ließen sich im Schnitt in den letzten Jahren in Deutschland katholisch taufen. Hinzu kommen all diejenigen, die schon einmal Mitglied der Kirche waren, ausgetreten sind und nun aus unterschiedlichsten Gründen wieder Zugang zu ihr gefunden haben. Lisas Glaube an Gott ist langsam, aber stetig gewachsen. In ihrer Familie spielten Religion und Kirche keine Rolle. Das änderte sich mit Lisas Wechsel auf das katholische Gymnasium Theresienschule. Sie nahm am obligatorischen Religionsunterricht teil und besuchte mit ihrer Klasse regelmäßig den Schulgottesdienst, später zusammen mit Schulfreundinnen die Jugendgruppenstunden der benachbarten St. Josef-Gemeinde, für die sie bereits vor ihrem Eintritt in die katholische Kirche auch Kinderfahrten organisierte und begleitete. „In den Gruppenstunden der Gemeinde und im Religionsunterricht habe ich erfahren, dass mir der Glaube an Gott Kraft und meinem Leben einen Sinn gibt“, begründet Lisa ihren Entschluss, der katholischen Kirche beizutreten. Das ist kein schneller Schritt. Ein Jahr lang besuchte Lisa einen Taufbewerberkurs für Erwachsene des Dompfarrers Monsignore Alfred Kluck – mit knapp 30 Mitbewerbern, zum Teil erheblich älter als Lisa; auf 21 bis 55 Jahre schätzt sie das Alter der anderen Teilnehmer. „Alle hatten ein wirkliches Interesse an der katholischen Konfession und ihren Antworten auf den Sinn des Lebens“, ist Lisa überzeugt. Lisa liegt voll im Trend: Allgemein ist eine gewisse Tendenz festzustellen, die Taufe vom Kindesalter auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben: 2010 waren im Bistum Berlin 225 Täuflinge zwischen 6 und 18 Jahren alt. Das sind fast 10 Prozent aller katholisch Getauften dieses Jahres. Im Vergleich dazu: Im Jahr 1995 waren nur 3,6 % der Getauften älter als 6 Jahre und es gab 2.650 (d.i. 1 %) Erwachsenentaufen. Dazu passt Klucks Aussage, dass die Zahl der erwachsenen Taufbewerber in seinen Glaubenskursen zunimmt: 30 Teilnehmer sei eine bemerkenswerte Größe. Normalerweise bestehe ein Kurs aus 15 bis 20 Interessenten. Nur 2005 – im Jahr der Papstwahl – waren es mehr als 40. Einen vergleichbaren Trend verzeichnet die evangelische Kirche: Von den jährlich etwa 210.000 evangelischen Taufen finden rund 53 Prozent innerhalb der ersten beiden Lebensjahre statt. 35 Prozent der Taufen sind „Spättaufen“, die im Alter zwischen Schuljahrbuch 2011

Besondere Ereignisse drei und 13 Jahren erfolgen. Diese Zahl hat stark zugenommen. Konstant werden etwa sieben Prozent seit Jahren im Zusammenhang mit der Konfirmation getauft. Am stärksten angewachsen ist jedoch die Zahl der Erwachsenentaufen: Sie liegt jetzt bei neun Prozent – ein Anstieg in den letzten 30 Jahren um 71 Prozent. Die Gründe für die späte Entscheidung, einer christlichen Kirche anzugehören, sind vielfältig. Immer häufiger kommen gerade in Berlin die Menschen erst spät mit dem Thema Religion in Berührung. „Manche Familien spielen erstmals mit dem Gedanken, in die Kirche einzutreten, wenn sie Ihre Kinder an einer konfessionellen Schule anmelden möchten“, gibt Monsignore Tobias Przytarski zu bedenken. Der designierte Generalvikar leitet das Konsistorium, das kirchliche Gericht, im Erzbistum Berlin, wo die einzelnen Pfarreien ihre religionsmündigen Taufbewerbungen anmelden müssen. Jugendliche erhielten wie Lisa über Freunde Einblick in die Angebote der Gemeinden. Andere finden über ihren Partner zur Kirche, aber auch im Alter entscheiden sich Leute für den Eintritt in die katholische Kirche. „Das mischt sich schon sehr“, fasst Przytarski die Antragsteller zusammen. Für Lisas Mitschülerin Martha war der Tod ihrer Großmutter vor wenigen Jahren Anlass, einen persönlichen Zugang zur Kirche zu finden: „Ich fühlte mich von der Religion, die an einen Gott glaubt, zu dem auch ich beten konnte, die mir Lieder, Texte und vieles mehr gab, was mir sehr gut gefiel, angesprochen.“ Wie Lisa und Martha verbinden Menschen mit dem Eintritt in die Kirche die Erfahrung von Gemeinschaft, eine Bereicherung des Alltags und, wie Martha es ausdrückt, „eine Art Vervollständigung“ des eigenen Lebens. Lisas Taufpatin ist ihre Freundin Sophia. Sie gehört zu den aktiven Jugendlichen der St.Josef-Gemeinde: als Ministrantin, als Begleiterin von religiösen Kinderfahrten in den Ferien. In den vergangenen Schuljahren hat Sophia eine weitere wichtige Aufgabe übernommen. In ihrer Schule bereitet sie jüngere Schüler auf die Segensfeier vor. Diese ist eine noch neue Form kirchlicher Akzeptanz für ungetaufte, aber religiös interessierte junge Menschen. An der Theresienschule empfingen in den letzten drei Jahren 19 Mädchen und Jungen den gemeinsamen Segen der katholischen und evangelischen Kirche für ihren weiteren Lebensweg. Weitere 33 Jugendliche erhielten Segen der katholischen Kirche von Weihbischof Matthias Heinrich im vergangenen Jahr in der St. Hedwig-Kathedrale, 2010 waren es sogar 52. Ein Trend, der nicht so recht zum Bild der angepassten, karrierebewussten oder Party feiernden Jugend von heute passt und erst recht nicht zu aktuellen Umfragen, nach denen eine Million Gläubige aus der Kirche austreten wollen. Allein an der Theresienschule in Pankow-Weißensee ließen sich in den letzten fünf Jahren mindestens zehn Schülerinnen und Schüler taufen. Susanne Wessels

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J. Hernandez (stellv. Schulleiter), M. Heinreich (Weihbischof) , A. Kirchberg (Schulleiterin)

Forum Theresienschule: Weihbischof Dr. Matthias Heinrich Am 27. Oktober 2011 besuchte seine Exzellenz Weihbischof Dr. Matthias Heinrich die Theresienschule, um im Rahmen des „Forum Theresienschule“ zum Thema „Herausforderung Ökumene“ mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Der Abend wurde musikalisch durch Dominik Reif (Saxophon) und Obadja Lehmann (Gesang) eröffnet. Im anschließenden Impulsreferat zeigte Weihbischof Heinrich gleichermaßen das breite Spektrum ökumenischer Herausforderung wie auch deren lange Geschichte und die unterschiedlichen Erwartungen auf allen Seiten auf: „Ökumene behandelt Fragen, bei denen die Leute dann meist sagen: Das habe ich mir ja gar nicht vorgestellt!“ Nach Auffassung des Weihbischofs zeichne die um ökumenischen Fortschritt ringenden Gruppen, Verbände und Institutionen vor allem die gemeinsame Einsicht aus, dass es – trotz unterschiedlicher Akzentuierungen innerhalb der christlichen Theologie – zwischen ihnen mehr Verbindendes als Trennendes gebe, dass Ökumene für die Christenheit gleichermaßen „Lebens- wie Überlebensfrage im Zeitalter der Moderne und Postmoderne“ sei und begriffen werde als „dynamischer Fortschritt auf Christus hin“. Nicht zuletzt angesichts der Vielzahl ökumenischer Modelle lasse sich Ökumene begreifen als „Suche nach einer Basis der Verständigung auf der Basis der Verschiedenheit“. Die anschließende Diskussion thematisierte vor allem das individuelle Leiden unter konfessioneller Trennung (wie z.B. in sog. konfessionsverbindenden Ehen). Seitens der anwesenden Schüler wurde der Wunsch nach einer positiven Positionierung der katholischen Kirche zu basisökumenischen Veranstaltungen (wie z.B. dem ökumenischen Kirchentag) eingefordert. Weihbischof Matthias Heinrich nahm zu den angesprochenen Bereichen nicht nur aus theologischer Sicht Stellung, sondern warb seinerseits durch Beispiele aus dem Alltag und durch manche Nachfrage in der ihm eigenen zugewandten Art um individuelle Positionierung, die aber nicht lediglich ein Kompromiss sein dürfe: „Kirche ist Stiftung, nicht Körperschaft.“ Sowohl während der Diskussion als auch während der vielen persönlichen Gespräche im Anschluss wurde spürbar, Schuljahrbuch 2011

Besondere Ereignisse welch schwierige Herausforderung der ökumenische Dialog darstellt und welch große Hoffnungen gerade auch von der Basis in diesen gesetzt werden. Der Abend vermittelte aber auch einen Eindruck von dem Bemühen der Kirche, diesen ökumenischen Dialog mit all seinen Facetten transparent werden zu lassen. Es ist Herrn Weihbischof sehr zu danken für einen anregenden und intensiven Abend und dafür, dass es berechtigte Hoffnung gibt, dem Thema „Herausforderung Ökumene“ das Fazit folgen zu lassen „Ökumene – Und sie bewegt sich doch!“ Markus Mollitor

Sternsinger beim Schulsenat Am 6. Januar 2011, an dem traditionell das Fest der Heiligen Drei Könige gefeiert wird, zeigten elf Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c unter der Leitung von Herrn Wein ihr musikalisches Können mit einem Auftritt als Sternsinger beim Berliner Schulsenat in der Otto-Braun-Straße. Herr Dr. Nevermann, Staatssekretär des Schulsenators Herrn Zöllner, und Herr Grünler, zuständig für die Unterstützung bzw. Refinanzierung der Schulen in freier Trägerschaft, erhielten einen persönlichen Tusch und konnten bei den Liedern „Macht hoch die Tür“ und „Gloria, in excelsis deo“ mitsingen. Die Sternsingeraktion sammelte im Jahr 2011 in Deutschland Spenden, insbesondere für behinderte Kinder in Kambodscha. Nachdem die Zuhörer ihren Obolus in die dazugehörige Spendendose entrichtet hatten, bekamen Sie den Segensspruch in musikalischer Form und einen geweihten Spruch als Aufkleber für ihre Dienstzimmertüren. Vielleicht kann diese Aktion ja zu einer kleinen Tradition werden, beim Auftritt im Gebäude des Schulsenats verspürte man den dort vorherrschenden Atheismus des Führungspersonals sozialdemokratischer bzw. sozialistischer Prägung bei jedem Atemzug. Da kann ein kleiner christlicher Farbtupfer als Akzent gegen die Konformität der Gedanken, Gesten und das Gehabe der Genossen dieser Gehaltsstufe nur gut tun. Andreas Kühler

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Ein Freiwilligendienst in Berlin im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst. Es bringt Dir Erfahrung, Orientierung und zeigt Dir, was in Dir steckt. Bewirb Dich bei IN VIA! Du willst raus in die Welt... Internationale Freiwilligendienste in Afrika und Südamerika. Bewirb Dich bei IN VIA! Weitere Infos unter: www.invia-berlin.de oder IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e.V. Tübinger Str. 5, 10715 Berlin Tel: 030 85784 265 (FSJ) Tel: 030 85784 263 (BFD) Tel: 030 85784 268 (int. Freiwilligendienst)

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Besondere Ereignisse

LAUDATIO ZUR THERESIENPREISVERLEIHUNG Liebe Preisträgerinnen Judith Völz und Sophia Mast! Liebe Schulgemeinschaft! Liebe Freunde! Normalerweise stehe ich hier am Ambo, um im Schulgottesdienst zu predigen, oder anders gesagt, Gott zu loben und Gottes Wort an uns Menschen auszulegen. Heute wird mir eine etwas andere, dennoch sehr ehrenvolle und erfreuliche Aufgabe zuteil, zwei Schülerinnen zu loben. Judith Völz und Sophia Mast wird in diesem Jahr der Theresienpreis verliehen für ihr besonderes Engagement zugunsten des Projekts „SEGENSFEIER“. Nicht jede und jeder von uns wird sofort wissen, worum es dabei eigentlich geht. Und so möchte ich zunächst versuchen, dieses Projekt kurz und hoffentlich einsichtig vorzustellen. Die Segensfeier ist ein Angebot für junge Menschen, die auf der einen Seite nicht an den kirchlichen Einsegnungsfeier- Firmung im katholischen Bereich und Konfirmation im evangelischen Bereich - teilnehmen können oder wollen und für die, auf der anderen Seite, die Jugendfeier oder Jugendweihe auch keine Alternative ist. Junge Menschen an der Schwelle des Übergangs vom nur Kind sein ins Erwachsenwerden den Segen für ihren weiteren Lebensweg zuzusprechen, das ist der eigentliche Sinn dieses Projekts Segensfeier. Seinen Ausgangspunkt hatte dieses Projekt an unserer Theresienschule 2007 in einem Profilkurs Religion von Johannes Brühl – an dessen Stelle und in dessen Namen ich heute hier auch stehe und spreche. Judith Völz war in diesem Kurs und hat sich von Anfang an für dieses Projekt begeistern lassen. Etwas später kam Sophia Mast dazu und sie beide haben dann viel Zeit und Kraft in das Projekt Segensfeier investiert. Es ging ja nicht nur darum, eine Segensfeierstunde zu gestalten, sondern es bedurfte auch der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf diesen Tag hin. Regelmäßige Treffen, zumindest alle 14 Tage und Wochenendfreizeiten mussten vorbereitet und thematisch gestaltet – der Tag der Segensfeier selbst organisiert werden. Dafür waren Katholische Theresienschule

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gute Ideen nötig, die Judith und Sophia hatten, und es bedurfte der Bereitschaft, Zeit zu opfern, um für andere etwas zu tun. 2008 fand dann die erste Segensfeier in der Aula unserer Schule statt und sie stand unter dem Thema: STERNE. Dabei haben wir sicher nicht an Astrologie gedacht und das Glück unseres Lebens in den Sternen gesucht, sondern vielmehr an das unendliche Firmament als Symbol für die Treue Gottes, die uns umgibt wie ein Lichtkranz, für den Segen Gottes, der uns zugesprochen wird und uns in unserem Leben begleitet. Auch 2009 fand die Segensfeier wieder unter dem gleichen Thema statt. In diesem Jahr, 2011, gab es dann Veränderungen. Der Ort der Segensfeier war nun nicht mehr die Aula, sondern diese schöne Kirche. Pf . Krause und ich waren an der Segensfeierstunde beide beteiligt, was den guten ökumenischen Charakter unserer Schule noch einmal verdeutlicht. Und auch das Thema war neu: „EINEN ENGEL FÜR DEINEN WEG“ -Engel als gute Begleiter fürs Leben und im Leben. Nun sind Engel ja nicht simple Fabelwesen – sie sind im biblischen Sinne Boten Gottes. Aber auch Menschen können für andere Menschen zu Engeln werden. Judith und Sophia waren schon ein wenig engelhaft, indem sie für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler eine neue Form religiösen Lebens ermöglicht haben. Und vielleicht reihen sie sich damit auch ein in die Tradition derer – und an diesem Tag denke ich natürlich vor allem an Theresa v. Avila – die als starke Frau in ihrer Zeit ebenfalls neue Formen des religiösen Lebens gesucht und gefunden hat. Judith Völz und Sophia Mast, wir danken Euch für Euer Engagement. Und ich gebe Euch – wie sollte es anders sein – auch noch ein Segenswort mit, ein irisches Segenswort, ein Segenswort für Euch speziell, aber eigentlich für uns alle:

„MÖGEN DIE SIEBEN FARBEN DES REGENBOGENS WIE SIEBEN SIEGEL DER TREUE GOTTES ZU DIR SEIN“

Danke für Ihre und Eure Aufmerksamkeit.

Matthias Möckel

Besondere Ereignisse

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Katholische Theresienschule

Der Papst im Olympiastadion „Habueramus Papam“ – ein deutscher Papst in Berlin Während seines offiziellen Deutschlandbesuches im September 2011 besuchte Papst Benedikt XVI. am 22. September auch Berlin. Nach 15 Jahren wieder einmal ein Pontifex in der deutschen Hauptstadt. Trotz mancherlei Unkereien im Vorfeld war das Olympiastadion voll und auch Petrus hatte ein Einsehen und stellte den anfangs anhebenden Regen wieder ein. Ein „Giro“ auf der Außenbahn, eine jubelnde Menge und eine würdige Messe, die selbst Protestanten in ihren Bann schlug. Wenn man bedenkt, welches Alter Joseph Ratzinger inzwischen erreicht hat,

nötigt einem dieses Programm den entsprechenden Respekt ab. Angesichts der aktuellen, wohl eher desastreusen Lage eines bestimmten Berliner Fussballclubs bleibt als ein Fazit: So voll wird das Olympiastadion so bald nicht mehr werden. Martin Hilbig

Der Papst im Olympiastadion

Verabschiedung von Herrn Zulawski

Besondere Ereignisse

Fasching

Hoffest

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Schüleraustausch Saint Germain-en-Laye – Berlin Eine kräftige Umarmung, ein Küsschen hier, ein Küsschen da und schon war die schöne Zeit vorbei. „Was habe ich hier für einen Eindruck hinterlassen? Werde ich die Familie jemals wiedersehen?“ Viele stiegen traurig in den Flieger und wären am liebsten sofort umgekehrt, andere waren aber auch froh ihre Familien zu Hause wiederzusehen und in das heimische Berlin zurückzukehren. So schnell war diese Zeit vorbeigegangen. Dabei waren wir doch erst vor neun Tagen angekommen. Doch eins

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steht fest, es war ein einmaliges Erlebnis, das schneller vorbeiging als gedacht und keiner von uns wird es so bald vergessen. Vom 2. bis 11. März 2011 waren wir, die Klasse 9c in Begleitung von Herrn Kühler und Frau Steingräber, zu Gast bei unseren Austauschschülern der Schule Saint Erembert in Saint Germain-en-Laye, westlich von Paris. Am Mittwoch, dem 2. März, sollte es endlich soweit sein. Nach monatelanger Aufregung und Vorbereitung flogen wir nach Paris. Für viele war es nur schwer zu realisieren, dass wir nun in uns fremde Familien gehen sollten, in einem für viele von uns fremden Land, mit einer uns fremden Sprache. Denn in neun Tagen kann viel passieren. Wir besichtigten nicht nur die typischen Sehenswürdigkeiten, wie den Eiffelturm, das Centre Georges Pompidou, Notre Dame und die Seineinseln, Montmartre und Sacré Coeur, den Louvre, den Arc de triomphe und die Champs Elysées sondern auch weniger bekannte bzw. weiter entferntere Orte wie Versailles oder den Friedhof Père Lachaise (Jim Morrison lässt grüßen). Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen Auch die Klassengemeinschaft wuchs, zur Freude von Herrn Kühler, spürbar zusammen. Unter dieser geborgenen, familiären Atmosphäre fühlten sich alle wohl. Die Klassenausflüge haben jedem Spaß gemacht, aber auch unsere Lehrer trugen mit ihrer Gelassenheit ihren Teil zur tollen Stimmung bei. Leider konnten unsere französischen Austauschschüler nicht an unseren Touren teilnehmen, weil sie tagsüber die Schulbank drücken mussten. Dafür versuchten wir die Zeit am Wochenende und nach der Schule möglichst intensiv zusammen auszuschöpfen. Die französischen Gastfamilien empfingen uns herzlich und versuchten uns den Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten. Anfangs fühlten sich viele wie Eindringlinge. Doch auch das legte sich nach einiger Zeit und mit großer Freude stellten viele fest, wie sich ihre Sprachkenntnisse verbesserten. Es wurden neue Freundschaften geschlossen, wir lernten die Sprache und die französische Lebensweise näher kennen und lieben. Vom 2. bis zum 11. Mai waren dann unsere französischen Austauschschüler zu Besuch bei uns in Berlin. 30 Schülerinnen und Schüler der dortigen „Seconde“ waren unterwegs in der Stadt auf den Spuren des jüdischen Lebens in Mitte, sie suchten nach Überbleibseln der Mauer und besuchten zahlreiche Museen. Begleitet wurde die Gruppe von Mr. Blet, Mme Floc und Mme Baillet. Nach den ersten Rückmeldungen hat es allen Beteiligten hervorragend gefallen und wir freuen uns schon auf die Fortsetzung des Schüleraustauschs im nächsten Jahr. Wir danken für die organisatorische Leistung, vor allem dem französischen Deutschlehrer Monsieur Blet, unserer Französischlehrerin Frau Steingräber und unserem Klassenlehrer Herrn Kühler. Mathilda Adomat und Meret Reh, Klasse 9c

Witamy w Warszawie! / Willkommen in Warschau! Willkommen in Berlin! / Witamy w Berlinie! Wie schon in den vorigen Jahren hat dieses Jahr wieder ein Austausch mit Warschau stattgefunden. Wir konnten neue Kontakte mit den Schülern des Warschauer Bolesław Prus Liceums knüpfen. Es waren interessante und wichtige Erfahrungen für beide Seiten. Unsere Gruppe bestand aus sieben Schülern der 9. Klassen: Mathilda Adomat, Susanne Clausnitzer, Maria Schulz und Malina Weclewicz aus der 9c sowie Rosanna Martens, Julia Leichnitz und Judith Palissa aus der 9b. Vom 19. bis 23. März 2011 fuhren wir unter der Leitung von Frau Wessels in die Hauptstadt Polens: Warschau. Zu Gast waren wir wieder im Bolesław Prus Liceum. Katholische Theresienschule

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Wie jedes Jahr organisierte dieses ein wunderbares „Europa-Fest“(Prus-Expo). Dieses Mal ging es um das Thema Umwelt/Natur. Man kann unsere Freunde nur um die sehr anspruchsvolle und originelle Umsetzung beneiden. Wir wurden sehr herzlich von unseren Gastgebern aufgenommen. - Man spricht nicht ohne Grund von der traditionellen polnischen Gastfreundschaft. Sie haben uns die Stadt gezeigt, die Altstadt mit ihrer tragischen und auch schönen Geschichte und auch das neue modernere Warschau. Ein besonders empfehlenswerter Ort ist das Museum des Warschauer Aufstands von 1944, das sehr modern und ansprechend gestaltet ist. Nach unserem Ausflug freuten wir uns schon auf das Wiedersehen in Berlin. Im Oktober war es dann endlich soweit und wir bekamen die Gelegenheit unseren polnischen Freunden Berlin zu zeigen. Da einige Schüler leider aus verschiedenen Gründen am Gegenaustausch nicht teilnehmen konnten, nahmen nun auch Pauline Derdau und Jeffrey Lemke aus der jetzigen 9b polnische Schüler auf. Ein Ziel war natürlich die Besichtigung unserer Schule und die Teilnahme an einigen Unterrichtsstunden. Diese hat einen besonderen Eindruck hinterlassen, vor allem auch unsere neue Sporthalle. Es gab auch ein sehr nettes Treffen mit der Schulleitung. Herr v. Gynz-Rekowski hat für ein interessantes und abwechslungsreiches Programm gesorgt: Eine Stadtrundfahrt mit dem 100er und 200er Bus, die Berliner Unterwelten, Festival of Lights, Besichtigung der alten Theresienschule, die Berliner Mauer, ein Besuch einer Aufführung des Improvisationstheaters frei.wild in der ufa-Fabrik, Tempelhof.

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Reisen & Exkursionen Vielen Dank an dieser Stelle auch an Frau Klüssendorf, die uns bei einigen Programmpunkten begleitet hat. Berlin als Stadt und auch seine Atmosphäre haben bei unseren Gästen einen großen Eindruck hinterlassen. Während dieser Zeit sind zwischen uns enge Freundschaften entstanden, die hoffentlich noch lange erhalten bleiben. Bei der Abreise am Ostbahnhof ist auch die eine oder andere Träne geflossen. Es hat sich gezeigt, dass wir viel voneinander lernen können und es sich immer lohnt, solche Treffen zu organisieren. Willkommen Warschau! Witaj Berlinie! Bis zum nächsten Jahr! Julia Leichnitz, Klasse 9b

Warschauer Schüler bei uns zu Gast Der diesjährige Theresientag war wieder Anlass für einen Besuch aus Warschau. Sieben Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule, des Bolesław-Prus-Liceums, kamen zusammen mit ihrer Lehrerin, Frau Popiel, nach Berlin, um die „praktische Einweihung“ der neuen Sporthalle mitzufeiern. Schon im März dieses Jahres waren Schülerinnen aus unserer Schule, damals noch in der neunten Klasse, zur „Prus-Expo“ nach Warschau gereist. Nun wollten sie sich für die damalige Gastfreundschaft revanchieren. Leider erreichte uns die Ankündigung des Besuches etwas kurzfristig, so dass nicht alle Mädchen einen Gast aufnehmen konnten. Zum Glück sprangen Pauline und Jeffrey aus der 9b ein. Und die letzte fehlende Unterkunft stellte Malina aus der 10c bereit, indem sie noch einen zweiten Gast aufnahm. Schönen Dank. Nun ist die Theresientagsfeier das eine und ein Besuch in Berlin das andere. Nach den Feierlichkeiten in der Schule zog es Gäste und Gastgeber in die Stadt. Mit Hilfe der 100er und 200er Busse luden die Berliner die Warschauer zu einer (kostengünstigen) Stadtrundfahrt ein. Tags darauf tauchten alle zuerst in die Berliner Unterwelten ab, um dann nach oben zu schauen beim „Festival of lights“. Es gab auch etwas zu hören, denn am Freitagabend wurde am Potsdamer Platz ein Musikfestival mit der Parade einer Blaskapelle der anderen Art, „IG Blech“, eröffnet. Sonnabend erwiesen Gäste und Gastgeber der alten Theresienschule und der HerzKatholische Theresienschule

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Reisen & Exkursionen Jesu-Kirche ihre Referenz. Sie schlenderten durch die Kulturbrauerei und besichtigten danach die Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch in der „ufa-Fabrik“ in Tempelhof, wo die Theatertruppe „frei.wild“ Improvisationstheater vorführte. Am Sonntagmorgen hieß es dann Abschied nehmen. Das ist aber nicht weiter schlimm. Denn erstens werden Warschauer und Berliner einander nie vergessen können! Auf dem Bahnhof wurden nämlich pfundweise Automatenfotos ausgetauscht. Und zweitens findet im kommenden Frühjahr die nächste „Prus-Expo“ statt, zu der dann wieder Theresienschüler nach Warschau fahren können. Henning von Gynz-Rekowski

Austausch Avila – Berlin / Oktober 2011 Nichts kommt uns mehr spanisch vor! – despues de una semana maravillosa con los amigos abulenses „iBienvenidos a Berlín!“. Eine Stunde später als erwartet durften wir diesen Satz loswerden. Austausch? Neue unbekannte Leute. Sind die wirklich so unpünktlich? Schmeckt eine Paella besser als eine Boulette!? Antworten auf diese Fragen wollten wir Spanisch-GK’ler haben. Doch neben dem Neuen war dies natürlich auch ein Dialog der unterschiedlichen Erfahrungen in der Vergangenheit. Da gab es gemeinsame Geschichten, wie z.B. die Diktaturen und Carlos V., aber auch ganz Spezielles, wie die deutsch-jüdische Geschichte. Für manche war es die erste Reise außerhalb Avilas, und diese sollte besonders unvergesslich werden! Es ist Sprache, die den Dialog möglich macht, notfalls auch Gestik und Mimik. Unsere spanischen Freunde und wir führten dennoch oft interessante und lustige Gespräche, bei denen einem nur selten etwas spanisch vorkam. Doch Avila ist auch die Heimat unserer Schulpatronin, weshalb dieser Austausch einen besonderen Touch bekommt. „La Santa“ war einfach überall. Auf Mitbringseln, wie den dortigen Keksen (den murallas) oder sonstigen Süßigkeiten bis hin zum Schulnamen „Asunción de Nuestra Señora“. Teil des Wochenprogramms der Gruppe war ein Besuch des Friedrichstadtpalastes, der jüdische Friedhof, die Mauer, Potsdam, das Brandenburger Tor, der Potsdamer Platz und der Alexanderplatz, an dem unsere Tage meistens ein Ende fanden. Das Alexa, Saturn, Galeria Kaufhaus ließen die Augen der “abulenses“ funkeln. Ein besonderer Programmpunkt war der Schulgottesdienst, den wir mit den Spaniern feierten, und ein Vaterunser, das wir in beiden Sprachen beteten. Die Woche verging wie im Fluge und schon hatten wir den Freitag. Abschlussparty. Feier! Fiesta! Party! Im Gemeindesaal der St. Joseph Gemeinde durften wir noch einmal mit Essen und Musik den Abschluss dieser spanischen- deutschen Woche feiern. Ein Abschied war es dennoch nicht, da wir unsere Freunde zum Glück im März nächKatholische Theresienschule

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sten Jahres schon wieder sehen werden. Der Spanisch-Grundkurs bedankt sich beim gesamten Spanisch-Fachbereich, vor allem Frau Kirchberg, Herrn Heinrich und Frau von der Ropp für die Erlebnisse und die tollen Tage. Der stellvertretende Schulleiter unserer Partnerschule, Don Javier Hernandez, schrieb in einem Brief an uns: Señora Kirchberg, el claustro de los profesores del colegio Santa Teresa y todos los alumnos pueden estar muy orgullosos de su colegio. Speziell an uns “1. Semestler“, die wir mit dem Einverständnis und der Hilfe unserer Eltern als “Pioniere“ diesen Austausch begonnen und genossen haben, schreibt er zum Schluss: Saluda a todos los chicos y chicas del intercambio: son muy buenas personas. Maximilian Leisterer, 1. Semester

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Wandertag ins Abgeordnetenhaus Am Freitag, den 18. November 2011 machten wir, die Klasse 9c, uns auf den Weg in das Berliner Abgeordnetenhaus. Wir hatten uns zuvor im Sozialkundeunterricht ausführlich mit dem Thema Wahlen und Politik in Deutschland beschäftigt. Uns bestand eine interessante Führung und ein Gespräch mit zwei Vertretern der Fraktionen im Abgeordnetenhaus bevor. Wir trafen uns um 9:30 Uhr am Anhalter Bahnhof, um von dort aus gemeinsam das besondere Haus aufzusuchen. Das Gebäude ist nicht modern, sondern ein Bauwerk mit langer und interessanter Geschichte. Wir passierten den Eingang und die Sicherheitskontrolle und traten in das Foyer des Hauses. Zwei riesige Steintreppen führten rechts und links hinauf zu den verschiedenen Etagen. Dort angekommen, wurden wir von einer Referentin begrüßt, die uns während des Vormittags über das Haus informierte und den Stellenwert der Abgeordneten in der Politik erläuterte. Sie zeigte uns alle wichtigen Räume, erklärte ihre Bedeutung und ihre Funktion und brachte uns anhand eines viertelstündigen Films die Geschichte des Abgeordnetenhauses näher. Wir erfuhren, dass das Abgeordnetenhaus in Zeiten Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen des Deutschen Reiches als Preußischer Landtag von 1899-1934 genutzt worden war. Auch der Baustil und Besonderheiten der Architektur wurden uns erklärt und wir besichtigten die Presse- und Aufenthaltsräume der Politiker. So bemerkte manch einer, dass das Gebäude nicht besonders übersichtlich ist mit seinen vielen Fluren und Räumen. Nur den Weg nach unten, den findet man erstaunlich einfach. Besonders beeindruckend war die Malerei in der Kantine. Es ist ein dreigeteiltes Ölgemälde des Malers Mathias Köppel aus den Jahren 1996/97. „Auf diesem Gemälde ist keinen Falls die pure Realität dargestellt“, so erklärte uns die Referentin. Wir entdeckten allerdings den Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl im Vordergrund. Ein weiteres Highlight der Führung war der Plenarsaal. Hier werden heutzutage die Abgeordnetenhaussitzungen durchgeführt. Der Saal ist modern und mit neuester Technik ausgestattet. Wir fanden heraus, dass die Sitze jeder einzelnen Fraktion abgezählt sind und dass

man sie verschieben kann, je nachdem, wie die Wahlergebnisse ausfallen. Doch die Zeit der Führung ging schnell vorbei und wir wurden in einen der Pressekonferenzräume gebeten. Dort erwarteten uns die zwei Parlamentarier. Einer der beiden war uns von den Wahlplakaten in Weißensee bekannt. Es handelte sich um Dirk Stettner (CDU) aus dem Wahlkreis Pankow-Weißensee. Der andere Parlamentarier war Thorsten Karge von der SPD im Wahlkreis Reinickendorf. Beide kannten sich selbst noch nicht und stellten sich erst einmal dem anderen vor. Dirk Stettner war sehr aufgeschlossen und erzählte uns, dass er unsere Schule kenne und seine Kinder in den Kindergarten nebenan gehen. Herr Stettner und Herr Karge erklärten uns, was sie in ihrer Zeit im Abgeordnetenhaus durchsetzten möchten. Dann durften die ersehnten Fragen gestellt werden, die ausführlich beantwortet wurden. Wir kamen gut ins Gespräch. Man merkte, dass beide sich Zeit für uns nahmen. Als die Frage gestellt wurde, ob sie denn nur den Job als Politiker hätten, schmunzelte Herr Stettner und erzählte, dass viele Parlamentarier einen Zweitjob besitzen, falls ihre Partei sich einmal auflösen sollte oder der Politiker nicht ins Parlament gelangt. Besonders viele Fragen wurden rund um das Thema Zukunft gestellt. Es ging um Mieten, Ausbildung und eine abgesicherte Zukunft für uns Schüler. Nach dem Gespräch machten wir ein Gruppenfoto mit Dirk Stettner, welches, wie wir später feststellten, sogar auf seiner Homepage mit einem kurzen Bericht zu sehen war. Uns allen hat der Wandertag viel Spaß gemacht und wir haben einen interessanten Einblick in das Leben im Abgeordnetenhaus bekommen. Sophie Persigehl und Regina Radam, Klasse 9c Katholische Theresienschule

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Reisen & Exkursionen

Ja, richtig gehört: Unterwegs mit Hörpol Die Klasse 10c dachte sich auf dem letzten Wandertag im Jahr, wir testen einmal das Angebot von „Hörpol - Erinnerungen für die Zukunft“. Dazu benötigt man einen besonderen Stadtplan, auf dem 27 verschiedene Orte in Berlin-Mitte eingezeichnet sind, und einen MP3-Player, auf den man sich vorher aus dem Netz die entsprechenden Audio-Dateien heruntergeladen hat. Und dann ging’s los. Wir starteten am S-Bahnhof Hackescher Markt und hörten uns Stationen mit so merkwürdigen Namen wie: U-Boot, Mut, Anpinkeln, Kuss, Traum oder Geschenk an. Es geht dabei um jüdische Geschichte, aber auch um Rechtsextremismus heute. Die Route ist nicht vorgegeben, alle Stationen sprechen für sich, doch es ist schon sinnvoll, mindestens zehn verschiedene Orte aufzusuchen und sich auf die Geschichten einzulassen. Die Hörpol-Stationen befinden sich alle im Scheunenviertel und in der Spandauer Vorstadt, also zwischen Tor- und Friedrichstraße, der Spree und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Das ganze ist sehr professionell gemacht. Zeitzeugen, Schauspieler, Musiker, Historiker und viele Prominente haben daran mitgewirkt. Herausgekommen dabei sind wirklich hörenswerte Geschichten, die die Altersgruppe ab 14 Jahren sehr gut ansprechen. Dabei werden quasi en passent viele Detailkenntnisse über die NS-Zeit und den Holocaust geschickt mit dem Alltag der Jugendlichen im heutigen, multikulturellen Berlin in Beziehung gesetzt und damit „an Herz und Hirn gleichermaßen appelliert“. Einzig ein wenig wärmere Außentemperaturen wären für uns noch wünschenswert gewesen. Also, ein guter Tipp für Wandertage der 9. Klassen kurz vor den Sommerferien! Wer mehr von Hörpol erfahren möchte, klicke auf hoerpol. de, dort findet man zahlreiche weitere Informationen für die Schule, die Mitwirkenden, Presseinformationen und natürlich die MP3-Dateien zum Herunterladen. Andreas Kühler Katholische Theresienschule

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MAUS AKTUELL Die GROßE Zeitung für KLEINE Nager Im Übrigen, ich, Marcus Maus, wohne in Alt-Buchhorst im Kaminzimmer. Oft kommen Kinder und Jugendliche hierher. Wenn die Kinder beschäftigt sind, schleiche ich mich durch ihre Zimmer. Gestern zum Beispiel gab es ein Poltern und Rufen: „Endlich sind wir da!“ Ich konnte mich gerade noch unter ein Bett flüchten, als die Tür aufflog, ein paar Jungen herein stürzten, ihre Sachen aufs Bett warfen, das Wichtigste auspackten und wieder verschwanden. Vorsichtig lugte ich aus meinem Versteck hervor. Bei diesem Trubel waren doch bestimmt ein paar Kekskrümel aus den Taschen oder Rucksäcken gefallen – für Mäuse ein idealer Ort zum Stöbern! Furchtlos kletterte ich zum ersten Bett, doch irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Hier ein Kuscheltier und da eins und plötzlich kam Leben in die putzigen Gesellen und ich wurde von allen Seiten mit Fragen bestürmt. Wie ich mich da fühlte! Übrigens, ich, Marcus Mauser, berühmter Journalist für MAUS AKTUELL, beobachtete eine Woche lang die Klasse 5a während ihrer Kennenlernfahrt nach Alt-Buchhorst. Ich versteckte mich in einem Koffer der Jungen, einem Koffer voller Kuscheltiere! Pech für mich, denn ich musste lange warten, bis der Koffer geöffnet wurde, ich hinaus huschen und mich in einem Schrank verstecken konnte. Spät abends, nach 22 Uhr, lief ich über den Gang und bemerkte entsetzt, dass die neuen Gäste noch immer in ihren Zimmern tobten. Was ich sonst noch so aufgeschnappt habe? Na zum Beispiel, ...dass manchen nach der langen Fahrt ganz schön die Füße weh taten (Aber, aber, was soll ich da mit meinen vier Beinen erst sagen?) ...dass mancher sich auf dem Weg vom Bahnhof zum Christian-Schreiber-Haus immer noch verläuft (Da hilft nur eins: öfter kommen.) ...dass das Essen allen geschmeckt hat (Mir schmeckt es immer.) ...dass jemand Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen hat (Leider war ich da unterwegs) ...dass manchmal eine Heimweh-Träne floss (Salzwasser ist nichts für Mäuse.) ...dass in der schönen großen Aula musiziert, gearbeitet, gespielt, ein Gottesdienst vorbereitet und sogar gefilzt wurde (Dank meiner Schäfchen-Freunde!) ...dass bei der Nachtwanderung die Kinder Vertrauen haben sollten (Das versteht sich doch von selbst, ich war ja schließlich auch dabei!) ...dass am Mittwoch alle erst beim Chaos-Spiel wieder richtig munter waren und am Donnerstag mutige Kletterer wurden oder einen Teamkran bewegt haben (Toll!) ...und dass der Abschlussabend für alle ein echtes Gemeinschaftserlebnis war(Ach, wenn es doch unter uns Mäusen so was auch geben würde...) ...dass die Kinder am Freitag mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen dem Haus, seiner schönen Umgebung, den lustigen, freundlichen und sehr netten Menschen vor Ort Abschied nahmen (und ich ihnen etwas wehmütig mit meinem Mäuseschwänzchen nachgewunken habe.) Roswitha Netzel für die Klasse 5a

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Kurzurlaub in Kanada Am Donnerstag, den 13. Januar 2011 besuchten wir, die 5a, mit Frau Netzel und Frau Faber den Info-Saloon der Kanadischen Botschaft. Am Eingang erwartete uns die junge Kanadierin Sarah. Im schön gestalteten Marshal-Mc-Lohan-Saloon wollte uns Sarah viel über das Land erzählen und staunte nicht schlecht, dass wir schon so gut vorbereitet waren. Hatten wir doch zuvor im Unterricht „Alles Liebe, deine Anna“ gelesen und daran schlossen sich dann Erkundungen zu Kanada an. Interessant fanden wir die 2 Filme zu Klima und Geschichte des Landes. Dann bekamen wir Klemmbretter und Fragebögen, sodass wir mithilfe der Informationsprogramme in Gruppen eine gezielte KanadaErkundung starten konnten. Anschaulicher kann Unterricht fast nicht sein, jedenfalls hätten wir am Liebsten anschließend einen Kurzurlaub ins winterliche Kanada gebucht, nur hatten wir zu diesem Zeitpunkt in Berlin ‚leider‘ auch genug Schnee... Es war jedenfalls ein schöner Ausflug das fanden Rosa, Kira, Lotta und die 5a

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„Ihre Rede ist platt und ohne jede Form!“… …ein Zwischenruf aus dem Diskussionsprotokoll des Bundestages. Dorthin unternahmen wir den letzten Wandertag. Unsere Klasse hatte sich im Vorfeld schon im Sozialkundeunterricht mit dem Thema unserer Demokratie beschäftigt, also passte dieses Ziel ganz gut. Nach intensiven Sicherheitskontrollen wurden wir endlich in den Reichstag vorgelassen, wo wir dann erst einmal auf gemütlichen Sofas Platz nehmen durften, bis unsere Führung um 9:00 Uhr begann. Der Redefluss der Dame, die uns herumführte, war wirklich bemerkenswert. Zuerst wurden wir genauestens über die Architektur und Geschichte des Gebäudes informiert und danach durch zahlreiche Räume geführt: vorbei am Büro der Bundeskanzlerin und in einen Raum, in dem Diskussionsprotokolle aufbewahrt wurden. Schließlich machten wir einen Abstecher in die Bürogebäude der Abgeordneten. Dann nahmen wir auf den Zuschauerrängen des Plenarsaals Platz und ließen uns über die Geschehnisse während einer Debatte berichten. Leider liefen uns aber keine Politiker über den Weg, weil in dieser Woche keine Sitzung angesetzt war. Danach hatten wir noch ein Treffen im Fraktionssaal der Grünen. Ein Mitschüler hat gewisse connections und so durften wir den Büroleiter von keiner Geringeren als Renate Künast mit Fragen zur Partei, dem Arbeitsalltag der Politiker und zur aktuellen politischen Situation löchern. Eine einmalige Gelegenheit! Zum Schluss (und das musste wirklich sein!) ging es noch mal hoch in die Kuppel und Herr Battenberg übte sich im KlassenfotoSchießen. Zum Wandertag der Klasse 10a in den Bundestag, am 18. November 2011 von Theresa Thuß, Klasse 10 a

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Ach, Europa!

Exkursion ins Finanzministerium Am Donnerstag, dem 15. Dezember 2011, suchte der Politik-Leistungskurs des 3. Semesters im Finanzministerium nach Antworten auf seine zahlreichen Fragen zur Staatsschuldenkrise im Euroraum. Zunächst besichtigten wir das aus der NS-Zeit stammende Gebäude und auch den darin befindlichen Saal, in dem die DDR gegründet wurde und Ulbricht den berühmten Satz zu einer Journalistin sagte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!“ Anschließend erzählte uns Herr Ponert aus der Europaabteilung viele Details zur Krise des Euro bzw. zur Staatsschuldenkrise Griechenlands und versuchte, unsere Fragen zur EFSF, zum ESM, zum so genannten Hebel, zu den Eurobonds und den RatingAgenturen sowie zum starken und zum schwachen Euro zu beantworten. Dabei zeichnete er gekonnt die Entwicklung von der Griechenlandkrise, über Irland und Portugal bis hin zum EU-Gipfel vom 8./9. Dezember 2011 nach und gab zu, dabei bisweilen von den Ereignissen mehr getrieben zu werden, als die Geschehnisse selbst gestalterisch beeinflussen zu können. Wir lernten einen überzeugten Europäer kennen, der immer wieder betonte, dass sich die Mitarbeiter des Hauses um gemeinsame Lösungen mit den anderen EU-Staaten bemühen würden und solidarisches Denken innerhalb der Gemeinschaft unabdingbar sei. Zudem stellte er fest, dass die Maastricht-Kriterien und ihre Einhaltung zwar wünschenswert seien, aber es sich hierbei auch nicht um ein „Gesetz Gottes“ handele. Als uns der Kopf allmählich rauchte, fuhren wir zur Abkühlung mit dem hauseigenen Paternoster (einschließlich der berühmten Kurve) und aßen zusammen in der schönen hauseigenen Kantine zu Mittag. Fazit: Wir wissen wieder ein wenig mehr über den Euro und Europa und gleichzeitig, dass der Weisheit letzter Schluss bei einem so komplexen Thema schwer zu ergründen und zu finden ist. Andreas Kühler

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Exkursion in die Welt des Gamelan

84 84 Es war ein eisiger Montagvormittag genau in der Mitte des Februars (14.2.), als sich der Musikgrundkurs des 4. Semesters auf den Weg zur indonesischen Botschaft machte. Denn wenn es um Musik fremder Kulturen geht, bleibt diese oft fremd, solange man nicht die Möglichkeit hatte, sie zu erleben. In unserem Fall handelte es sich um ein traditionelles indonesisches Gamelan-Orchester, das sich vor allem aus verschiedenen Glockenspielen zusammensetzt. Der Raum, in dem dieses Gamelan-Orchester steht, erinnerte mich vom Geruch und von den deutlich wärmeren Innentemperaturen schon eher an Indonesien. Die Gamelanspieler hatten uns schon erwartet und begannen damit, uns erst einmal ein paar Stücke vorzuspielen. In meinen Ohren hat es sich die Musik sehr vielschichtig, aber im Zusammenklang etwas schräg angehört, sodass insgesamt eine meditative Stimmung entstand. Hätte man vorher gewusst, dass es in dieser Kultur nicht üblich ist, immer hochkonzentriert zuhören und hinschauen zu müssen, hätte man sich vielleicht dieser Klangwirkung auf die eine oder andere Art mehr hingegeben. Diese und andere Details erfuhren wir allerdings erst danach in einem Gespräch mit einer deutschen Mitarbeiterin der Botschaft. Sie hat im Rahmen ihres Studiums der Musikwissenschaften in Indonesien gelebt und konnte uns deshalb gut unsere Fragen über die dortige Kultur und die Gamelanmusik beantworten. Es war amüsant zu sehen, wie sie selbst z.T. schon indonesische Umgangsformen angenommen hat. So begannen die meisten ihrer Antworten, unabhängig von dem eigentlichen Inhalt, mit Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen einem „ja“; da eine negative Antwort in der indonesischen Kultur als extrem unhöflich gilt. So richtig musikalisch wurde es für uns, als wir an die Instrumente gebeten wurden. Mit Hilfe der indonesischen Musiker und einer einfachen Notation am Flipchart lernte jeder seine Stimme eines einfachen Kinderliedes. Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis wir über die ersten drei Schläge hinauskamen. Besonders die ungewohnten Tonabstände und Rhythmen stellten eine Herausforderung dar, aber die professionellen Gamelanspieler haben uns dabei mit einer wirklich ungewohnten Begeisterung und Freundlichkeit weiter geholfen, sodass bald jeder seine Stimme konnte und wir die Besetzung an den Instrumenten gewechselt haben. Dabei war es bewegend zu sehen, welche Freude die Indonesier an unseren ersten Versuchen hatten, da sie doch ziemlich einfach und unbeholfen waren. Für unseren Kurs hingegen war es außerdem interessant zu erleben, welche Lebensweise durch die Gamelanmusik zum Ausdruck kommt: Es geht viel weniger um das Können des Einzelnen, sondern um den Gesamtklang. All diese Dinge lassen sich so viel leichter im Umgang mit Menschen lernen, die in dieser so sehr anderen Kultur aufgewachsen sind. So gewinnen sogar Instrumentennamen wie „Slenthem“, „Saron“, „Bonang“ oder „Peking“ eine ganz neue Bedeutung. Gamelanmusik machte vielen erst so richtig Spaß, wenn man sie spielt; also frei nach dem Motto: Nicht analysieren, sondern ausprobieren. Rebekka Appelt, 4. Semester

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Kurz vor den Sommerferien Ende der 9. Klasse, beinahe jedenfalls. Die Luft und die Lust sind jedenfalls raus. Im Geschichtsunterricht war gerade eigentlich ein für alle interessantes Thema dran: Der Nationalsozialismus. Die Schüler interessiert dieses und jenes, aber die Unterrichtsreihe kommt nicht mehr so richtig zu einem Abschluss. Und da ist auch noch die Frage danach, ob sich die Deutschen gar nicht gewehrt bzw. Widerstand geleistet hätten. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen und am Wandertag zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand gehen – auch wenn aufgrund der Kurzfristigkeit keine Führung mehr zu bekommen war. Man kann sich ein Museum bekanntlich auch allein oder in Kleingruppen ansehen. Eine Kollegin, Frau Dr. Körner, half mit zwei Unterrichtsstunden aus, um vorher noch als Klasse zusammen den Film „Stauffenberg“ anzusehen. Das passt doch schon ganz gut zusammen. Im Wort Wandertag steckt auch das Wort wandern, also ging es danach zu Fuß zur Siegessäule (für die Berliner: die Goldelse), die frisch renoviert auf uns wartete. Obgleich alle Schüler/innen – bis auf zwei adoptierte Brandenburger Gäste – waschechte Berliner sind, war zuvor noch niemand oben auf der Siegessäule gewesen. Wir jedenfalls waren jetzt oben und können den tollen Blick von oben jedem empfehlen, und thematisch hat diese Berliner Sehenswürdigkeit ja auch etwas mit der NS-Zeit zu tun… Zum Schluss entspannten wir uns im Tiergarten, nicht ohne noch einmal für unseren Auftritt beim Hoffest am folgenden Tag zu üben. Beendet wurde der Wandertag schließlich durch einen ordentlichen Regenschauer. Fazit: Ein ganz normaler Wandertag (Wahnsinnstag) kurz vor den Sommerferien. Andreas Kühler

Bristol Wenn ich nach einem halben Jahr an Bristol denke, denke ich daran, Wie ich mich mit Magda in den Einfamilienhausstraßenzügen verlief und zum Glück doch noch das Abendbrot genießen konnte. Wie die Sonne schien. Wie hell das Licht war. Wie wir als einzige auf dem Indiekonzert tanzten, um nicht umsonst Geld ausgegeben zu haben. Wie die Zimmer rochen. Wie auf jedem Meter eine Kamera gerichtet war. Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen Wie mir bei Primark Shoppen das erste Mal Spaß machte. Wie wir Momentkunst machten. Wie auf dem Flur bei erhöhter Lautstärke hitzige Gespräche geführt wurden. Wie ich zum ersten Mal in meinem Leben Karaoke sang. Wie die Plätze im Musical viel zu wenig Beinfreiheit ließen. Wie ich auf der Hafenrundfahrt einschlief. Wie wir nach Bath fuhren und Fudge aßen. Wie wir lachten. Wie wir pseudokulturell ins Museum rannten, um danach beim British Tea mit unseren intellektuellen Erfahrungen angeben zu können. Wie Johannes noch auf unserer Schule war und wie ich seine Gewichte in meiner Tasche transportierte, damit seine nicht zu schwer würde. Wie wir nachts am Kanal saßen und trotzdem an Berlin dachten. Wie ich verbindet, glaube ich, jeder einzelne individuelle Erinnerungen mit der Fahrt des Englisch- und Bioleistungskurses nach Bristol. Während ich diesen Text verfasse, kommen immer mehr dieser Erinnerungen hoch. Die einzelnen Eindrücke, Gerüche, Gefühle verbinden sich zu einem großen Ganzen. Einem schönen, großen Ganzen. Wenn ich an Bristol zurückdenke, denke ich zurück an eine Woche, in der ich viel Spaß mit Mitschülern und Lehrern hatte, mit denen ich sonst nichts zu tun habe. Dafür bin ich dankbar. Magdalena Dölle und Julius Fittkau, 1. Semester

Kursfahrt in Rom vom 22.3.-27.3.2010 Italien, die Wiege der Renaissance (=Wiedergeburt) - und wir durften eine Woche lang die Kulturgüter des Altertums, die besonders Mitte des 15. Jahrhunderts eine neue Orientierung von Wissenschaft und Kultur hervorbrachten, besuchen. Bedeutende Künstler dieser Zeit waren z.B. Leonardo da Vinci und Michelangelo. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Engelsburg, das Forum Romanum, das Pantheon und die Spanische Treppe, hatten wir die einmalige Möglichkeit den Vatikanstaat, der als der kleinste von der UNO anerkannte Staat der Welt zählt, zu besuchen. Dieser umfasst nicht nur eine Fläche von 0,44 km², sondern soll mit seinen 870 Einwohnern auch 100% katholisch sein. Der Vatikanstaat liegt als Enklave innerhalb Roms. So sahen wir bereits am ersten Tag den Petersdom sowie den Petersplatz. Die italienische Küche ist international bekannt und beliebt. Für uns wie auch für die Italiener sind das würzig und vielfältig belegte Fladenbrot aus Hefeteig (welches man auch Pizza nennt) ebenso lecker wie die Pasta in ihren vielfältigen Varianten. Katholische Theresienschule

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Aufgrund der sehr guten italienischen Sprachkenntnisse von Herrn Rumphorst und der hilfreichen Tipps von Frau Flohrer wird diese Reise für uns ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die gelungene Organisation unserer Begleiter und die gewonnenen Erkenntnisse. Johanna Heidgen, 12. Jahrgang Dieser Artikel hätte eigentlich schon im letzten Jahrbuch stehen sollen. Die Redaktion bittet für das verspätete Erscheinen um Entschuldigung.

Schönen Urlaub, Frau Kollegin vor vielen Jahren habe ich mich unter diesem Titel in einem Jahrbuch der Theresienschule zum Thema Klassenfahrten geäußert. Wenn ich mich recht erinnere, begann der Text damals folgendermaßen: „Es gibt Kollegen, die begleiten grundsätzlich keine Klassenfahrt mehr, seit sie diese selbst bezahlen müssen. Völlig klar: Kein normaler Mensch würde freiwillig eine Woche rund um die Uhr arbeiten, um den ganzen Stress dann noch aus eigener Tasche zu bezahlen. Bei Lehrern ist das anders: Sie lieben ihre Schüler, weswegen sie auch nachts nicht darauf verzichten mögen (mit Sätzen dieses Inhalts würde man heute vorsichtiger verfahren), und sie haben den ganzen Tag sowieso nichts zu tun…“ Grundsätzlich hat sich an dieser Einstellung nichts geändert. Schüler, auch die aus der Oberstufe, erwarten eine Woche Spaß rund um die Uhr - aber bitte ungetrübt von kulturellem Beiprogramm oder gar inhaltlichem Vorbereitungszwang; ihre Eltern dagegen freuen sich über eine Woche Extra-Urlaub und buchen schon mal eine Städtereise nach Barcelona. Dafür habe ich vollstes Verständnis: Als neulich in der Klasse meiner Tochter in meiner Abwesenheit über die Fahrtkostenhöhe der demnächst fällig Klassenfahrt abgestimmt wurde, hieß es von meinen Mitmüttern nur: „Frau Wessels zahlt alles – und sie legt sicher noch Einiges drauf, wenn sie ihre restlichen Kinder auch mitschicken kann!“ Die berühmte Karte verbleibt also beim Lehrer. Entweder sieht er alle möglichen und nach Murphys Gesetz auch eintreffenden Probleme voraus und bietet erst gar keine Fahrt an; dann ist er der „faule Sack“, der seinen Schülern gar nichts gönnt. Oder er betrachtet in einem Anfall von Galgenhumor die Kursfahrt als willkommene Abwechslung und ist die nächsten Monate mit Mails, Telefonaten, nicht abgegebenen/ unterschriebenen/ zurückgezogenen/ geänderten Anmeldungen beschäftigt und überzieht sein Konto um mehrere tausend Euro, da einige Mitfahrer ihren Reisepreis bis heute (!!!) nicht bezahlt haben. Dummerweise verreise ich gern. Für die Wien-Fahrt habe ich deswegen im Vorfeld insgesamt sechs Air-Berlin-Buchungen durchgeführt („ERSETZT−RECHNUNG/ CONFIRMATION NO.: 3159093/5 vom 21.03.11“), und auch das Hotel sah letztSchuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen endlich gar nicht mehr durch: „Hallo Susanne, nur um alle Verwirrungen zu vermeiden:  Kannst du uns bitte eine erneute, aktuelle Auflistung der Jungs und Mädels schicken? Das wäre echt super!“ (Originalmail vom 31.1.2011). Hinzu kommen endlose Telefonate mit Museen, Theatern, Restaurants, Stadtführern, einem Fahrradverleih und den Verkehrsbetrieben. Schließlich will man eine möglichst informative und unterhaltsame Reise gewährleisten. Alles vergebens, die Schüler interessiert nur: 1. Wann müssen wir aufstehen? 2. Was gibt’s zu essen? 3. Wie lange dürfen wir nachts wegbleiben? 4. Wo ist der nächste McDonald’s? 5. Wie kommen wir dahin, ohne uns zu Fuß zu bewegen? Doch die Enttäuschung des erfahrenen Fahrtenleiters hält sich in Grenzen. Man muss nur umgekehrt einige Regeln beachten: Erwarte nie schiere Begeisterung über ein kulturell wertvolles Reiseziel („och nö, nicht Wien, wieso können wir nicht nach Mallorca fahren?“) Jede Unterkunft, die nicht über maximal 2-Bett-Zimmer mit Bad und Dusche für 10 Euro verfügt, ist indiskutabel. Vorbereitung muss sein – auch wenn 40 Leute (okay 36!) einfach nur Wikipedia kopieren. Erfreu Dich an der bis zum Schluss spannenden Frage, wie viele der Angemeldeten zum Abflugdatum auch tatsächlich am Flughafen sein werden: (SMS in der Nacht vor dem Abflug: „Ich komm doch nicht mit“; andere SMS 10 Minuten vor Abflug: „Mein Bus steht noch im Stau!“ Versichere Dich der Unterstützung der Hotelbelegschaft im Falle von Regelmissachtern: „Ausgerechnet heute brauchen wir niemanden für den Küchendienst, aber wir assistieren gern bei der Prügelstrafe!“ In diesem Sinne: Ich freu mich auf Weimar!

Susanne Wessels

Le voyage à la Côte d’Azur mondaine Notre voyage était sans doute le plus chaud et celui avec le meilleur temps. Quand nous sommes sortis de l’avion on pouvait déjà voir quelques palmiers qui indiquaient le climat méditerrané. Le premier jour nous avons voulu sortir à visiter Nice mais aucun bus qui nous a passé, s’est arrêté. Donc nous sommes restés à St. Laurent du Var, la petite ville près de Nice où était situé notre hôtel. En entrant dans les magasins on s’apercevait tout de suite des prix très hauts qui empêchaient un achat en gros, mais quand même plusieurs personnes ont acheté des boissons et certains aliments pour cuisiner un repas dans leurs propres cuisines dans Katholische Theresienschule

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les appartements. La plage était proche de notre hôtel donc il nous fallait seulement quelques minutes à pied. Malheureusement cette plage n’était pas de sable mais de pierre et en plus la température de l’eau n’était pas assez haute pour se baigner longtemps mais on pouvait se promener en respirant l’air pure. Le premier jour, le temps passait lentement comme toujours quand on vient d’arriver. Nous prenions le petit déjeuner et nous dînions chaque fois dans un restaurant italien où on nous servait des plats aussi simple que délicieux. Donc je n’ai rien à me plaindre bien que le choix concernant le petit déjeuner ait été étroit. Après avoir vu le musée océanographique à Monaco et le centre de Nice mardi nous avons pris le bus mercredi qui nous emmenait à Cannes et Saint-Tropez, les villes pour les V.I.P. En arrivant à Cannes on se rendait compte que cette ville qui est connue par le festival du cinéma était très riche à cause d’une promenade de plage avec des bâtiments géants et des restaurants à coté de la plage. En voyant tout ça on savait que les prix seraient encore plus haut qu’à Nice. Après une petite balade nous avons pris le bus et nous avons continué le voyage vers Saint-Tropez. Si on pense que Cannes est déjà noble on devra voir le port de plaisance de Saint-Tropez avec tous les yachts qui représentent le pouvoir et surtout l’argent des gens célèbres. C’est comme une petite compétition entre les V.I.P. Celui qui a le bateau plus grand et plus noble gagne. A mon avis, c’est dommage que cette belle ville n’a rien pour les gens normaux comme nous parce qu’on est forcé à dépenser une énorme quantité d’argent. Par exemple la glace coûte environ trois euros par boule ! Donc nous pouvions visiter la ville et profiter du bon temps mais on n’avait pas la possibilité d’être une vraie part d’elle. Pour conclure le jour, nous sommes allés à une dégustation de vin provençal. Un homme nous a montré où et comment ils produisent leur vin et il nous a expliqué la particularité du rosé pour lequel la Provence est connue. À la fin, il y avait trois vins différents qui nous servaient de goûter. Le retour était très drôle et amusant. Pour jeudi nos professeurs M. Hilbig et Mme Flügel avaient prévu un atelier de parfum à Grasse. Cette idée était à mon avis la meilleure du voyage entier. En groupe de deux on pouvait préparer son propre parfum et ainsi apprendre quelque chose sur sa composition. C’était un travail créatif qui m’a plu beaucoup. Je garde encore mon parfum que j’ai appelé « Fragrance de l’empereur ». Le voyage terminait le jeudi soir à la plage avec tous les élèves ensemble. On a mangé des olives et bu du vin en écoutant les vagues de la mer. Malheureusement il a commencé à pleuvoir et on devait finir ce rencontre plus tôt que prévu. Mais on ne devrait pas se plaindre du temps qui en total était beau. La température était agréable et il ne pleuvait pas sauf la dernière soirée. Pour finir mon rapport de notre voyage je veux encore ajouter qu’on a eu un programme très varié et aussi intéressant pour les adolescentes. En plus notre hôtel était bien situé et assez confortable. Tout compte fait on peut dire que c’était un beau séjour à un endroit qu’on peut recommander facilement pour les prochains voyages. Martin Profft und Rubèn Kaiser, 2. Semester Schuljahrbuch 2011

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Es lebe Frankreich!

oder: Fischbeobachter im Fürstentum Der Bio- und Französisch- Lk auf Kursfahrt an der Côté d´Azur Wie kaum eine andere Landschaft Frankreichs (Europas, der Welt?) gilt die Mittelmeerküste der Côté d´Azur als Hotspot der Schönen und Reichen, der Stars und Sternchen und derer, die es werden wollen. Daher waren sich die Teilnehmer beider Kurse ziemlich schnell einig, dass diese exklusive Gegend das Ziel der Kursfahrt werden sollte. Unsere illustre Truppe um Frau Flügel und Herrn Hilbig machte sich also auf die Reise nach Saint- Laurent du Var, einem Städtchen im Speckgürtel Nizzas. Die Anreise wurde überschattet von verloren gegangenem Gepäck und Busfahrern, die problemlos Reisegruppen an der Haltestelle ignorieren konnten. So blieb mehr Zeit für das Erkunden des weitläufigen und malerisch gelegenen Kiesstrandes. Es lebe der Touristentransport! Am zweiten Tag machte sich eine Hälfte von uns auf den Weg in den Zwergstaat Monaco. Auf dem Plan stand ein Besuch des Ozeanographischen Museums. Der imposante Bau war eine Idee Fürst Albert I. und des Tiefseeforschers Louis Joubin. Die zwei unteren Etagen bilden ein Aquarium, das wie es sich gehört, in verschiedene Themenbereiche gegliedert ist, wie z.B. offenes Meer, Atlantikküste und tropisches Korallenriff. Alle Aquarien sind sehr schön gestaltet und beherbergen ansehnliche Meerestiere wie Perlboote, Seepferdchen, Doktorfische und Knurrhähne. Seit „Findet Nemo“ dürfen natürlich auch keine Clownsfische in einem Aquarium mehr fehlen. Selbst als Berliner, der dank Zooaquarium und AquaDom fischtechnisch verwöhnt ist, blieb man gern für längere Zeit vor dem gigantischen Riffbecken sitzen, in dem außer Rochen, großen Schwarmfischen und kleinen bunten Meeresbewohnern auch eine Meeresschildkröte zu finden war. Der eigentliche Ausstellungstrakt des Museums besteht aus riesigen Hallen mit ebenfalls erstaunlich großen Exponaten. Lebensechte Tintenfisch- und Walplastiken sind zu bestaunen, ebenso wie Walskelette und Instrumente aus der Tauch- und Schifffahrtsgeschichte. Leider erhält man im Museum kaum Informationen zu den Ausstellungsstücken, lediglich eine temporäre Ausstellung über Meeresschutz bot dem Besucher die Möglichkeit, Fakten über dieses Thema zu erhalten. Im Anschluss folgte eine kleine Stadtbesichtigung, vorbei an den Hochhäusern und Yachten. Am zu diesem Zeitpunkt leider von Gerüsten umgebenen Fürstenpalast erfuhren wir, dass der Kleinstaat eine eigene Armee besitzt, die jedoch kleiner als das Staatsorchester ist. Es leben die Musik und der Frieden! Glücksritter in der Gruppe kamen an diesem Tag leider nicht auf ihre Kosten, das Casino Monte Carlo hat man nur aus der Ferne gesehen und weiterhin hätte kaum jemand die strenge Kleiderordnung erfüllen können: Krawatte, Hemd, Anzug. Neben der Besichtigung der Promi- Hotspots Cannes und St. Tropez gab es Mittwoch Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen noch eine kleine Überraschung: Weinverkostung in der Provence. Voller Stolz zeigten uns die Winzer ihre Maischeanlagen, wo Trauben gepresst, Saft fermentiert und Wein angesäuert wird. Deutlich ästhetischer als die Alubottiche waren aber die hohen Holzfässer, in denen die edlen Getränke lagern. Die Freude war der ganzen Reisetruppe förmlich ins Gesicht geschrieben, als dann die ersten Gläser zur Verkostung ausgeteilt wurden. Ein lieblicher Roter, ein fruchtiger Weißer und ein halbtrockener Rosé erfreuten unsere Gaumen und Zungen. Da viel die Entscheidung nicht schwer, statt den stets gleichen Souvenirs mal eine Flasche guten Weines zu kaufen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Gruppe jeden Tag einen blauen Himmel und Temperaturen über 20 Grad genießen durfte, mit Ausnahme des Abschlussabends. Doch die paar Tropfen konnten uns nicht die Laune verderben, zunächst jedenfalls nicht. Mit einem kleinen Toast auf unsere Begleitlehrer begann das Verzehren mediterraner Köstlichkeiten. Die Oliven waren nicht so der Renner, Erdbeeren und Sekt dagegen schon, womit die Reisegruppe auch am Schluss ihren guten Geschmack bewiesen hat. Es lebe der Genuss! Martin Profft

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Ausflug zum Kyffhäuser Denkmal Barbarossa, der Kaiser aus der Sagenwelt, von dem sogar einige von uns schon gehört hatten. Der Kaiser, der in seiner Grotte warte und alle hundert Jahre einen Zwerg hinaus schickt, der nach dem Rechten sehen soll. Der Barbarossa, dessen feuriger Bart durch den Tisch gewachsen war und der in mächtiger Haltung schon seit Jahrhunderten über sein Reich wacht. Und genau zu diesem Kaiser fuhren wir jetzt, besser gesagt zu seinem Denkmal... Wir tuckerten jetzt ziemlich langsam in einem Bus den Berg hoch. Vom Fuße des Berges bis zum Kyffhäuser Denkmal war es eigentlich nicht weit, doch trennten uns 36 Doppelkurven von unserem Ziel. Als wir schließlich aus dem Bus stiegen, mussten wir noch einen knappen Kilometer zurücklegen. Über ausgetretene Treppen und moderne Betonwege ging es in Richtung Spitze. Endlich waren wir auf gleicher Höhe mit dem Denkmal, groß und gewaltig ragte es über uns in den blauen Himmel. Die meisten machten erst einmal Fotos vom Denkmal und der schönen Aussicht. Kurz darauf wurden wird wir zu einer Art Innenhof geführt und dort thronte auch Friedrich Barbarossa. Nach einem unaufklärenden, monotonen und einstudierten Vortrag durften wir uns auf dem Gelände frei bewegen. Die meisten kletterten die knapp 150 Stufen zur Spitze des Denkmals hinauf. Es war großartiges Wetter und so konnten wir die Aussicht genießen. Nachdem wir uns von dem Anblick losgerissen hatten und die ganzen Wendeltreppen wieder nach unten gekraxelt waren, liefen wir in kleineren Gruppen über das Gelände und entdeckten bald den tiefsten Brunnen der Welt! Der Brunnen, der 176 Meter in Richtung Neuseeland geht, wurde schon vor ein paar Jahrhunderten gegraben. So bewunderten

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Reisen & Exkursionen ein paar den Brunnen, viele die Aussicht und manche kauften sich auch ein Eis. Schon war die Zeit der Besichtigung um und wir liefen gemächlich in der Mittagssonne in Richtung Bus. Als wir alle halbwegs auf den richtigen Plätzen saßen, fuhr der Bus los. Wir warfen noch einen letzten Blick auf das Denkmal des berühmten Herrschers und richteten dann unsere Blicke nach vorn auf unser neues oder eigentliches Ziel: Mühlhausen, das Herz von Deutschland. Flora Kliem und Agnes Schoppe, Klasse 7b

Klassenfahrt der 5b nach Alt-Buchhorst Montag, der 12.09.2011 Endlich da! Heute kamen wir in Alt-Buchhorst an. Wir liefen sehr lange durch den Wald. Nach dieser 30-Minuten-Wanderung kamen wir ans Christian-SchreiberHaus. Wir beschauten uns das Haus kurz und wurden in unsere Zimmer eingeteilt, wo wir das mehr oder weniger schreckliche Beziehen der Betten antraten. Danach versammelten wir uns bei dem circa fünf Meter hohen Glockenturm, um das Mittagsgebet zu sprechen. Ein ohrenbetäubendes Läuten erklang. Wir wurden begrüßt, das Mittagsgebet wurde gesprochen. Hierauf stürmten alle in den Essenssaal, wo wir Bekanntschaft mit einem sehr leckeren Essen machten. Nach einer üppigen Mahlzeit wurden wir im Haus herumgeführt. Unsere Klasse versammelte sich im Gruppenraum, wo wir eine Einführung in unser Wochenthema „Freundschaft - gemeinsam sind wir stark“ bekamen. Aber das war nicht alles: Niemand von uns konnte auf ein kaltes Bad im See verzichten. So gingen wir zur Abkühlung noch baden. Richtige Wasserratten waren wir! Nach einer Dusche und dem Abendbrot gab es noch einen Leseabend, an dem Kinder im „Meditationsraum“ Bücher vorstellen durften. Ein schöner, erster Nachmittag! Dienstag, der 13.09.2011 Nach einer ruhigen Nacht und einem leckeren Frühstück trafen wir uns im Gruppenraum, wo wir eine „Selbstcharakterisierung“ vornahmen. Jeder schrieb etwas über sich auf einen Zettel. Was dort stand, wurde vorgelesen, und die anderen mussten erraten, wer die Person war. Wir bereiteten einige Texte für den Gottesdienst vor und machten auch ein lustiges Spiel, das „warmer Rücken“ hieß. Jedes Kind klebte einen Zettel auf seinen Rücken und seine Mitschüler schrieben etwas darauf, was sie gut an demjenigen fanden. Danach veranstalteten die Lehrer eine „Hausrallye“. Es gab kleine Gruppen, die bestimmte Fragen beantworten mussten. Das machte Spaß, war aber schnell vorbei, weil eine Gruppe einen gewaltigen Vorsprung hatte und schnell gewann. Eins hätte ich ja beinahe vergessen: An diesem Tag hatte jemand Geburtstag. Luise, ein nettes, kleines Mädchen aus unserer Klasse, wurde zehn Jahre alt. Wir Katholische Theresienschule

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feierten mit Kuchen und machten einige Spiele mit einem Seil. Wir gingen abends noch einmal im nahen See baden. Das Wasser war recht kalt, aber man gewöhnte sich daran. Nachts nahmen wir an einer sogenannten „Nachtaktion“ teil. Wir spielten mit Schwester UlrikeVertrauensspiele im Dunkeln, eines hieß „Evolution“. Allerdings gab es - zum Glück nur im Spiel – zu dieser Zeit noch Dinosaurier. Bei Vollmond eine Nachtwanderung – das war super! Mittwoch, der 14.09.2011 Am Morgen trafen wir uns wieder im Gruppenraum. Wir teilten die Klasse in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe übte Musik für unseren Gottesdienst zum Thema „Freundschaft“ und die andere durfte mit echter Schafwolle filzen. Man brauchte jede Menge Geduld, aber die Filzbälle wurden schön. Natürlich durften beide Gruppen filzen, nur eben nacheinander. Später machten wir eine sehr tolle Wanderung durch den Wald. Wir entdeckten einen Riesengrashüpfer, der ziemlich zahm war, denn er setzte sich dauernd auf die Schulter von Laurenz und wollte ihm sogar in den Nacken krabbeln. Als Belohnung gab es am Ende der Wanderstrecke einen Spielplatz mit einer „lebensgefährlichen“ Drehscheibe. Man purzelte dauernd herunter. Wieder im Haus, dachten wir uns Fürbitten für den Gottesdienst aus. Am Abend veranstalteten wir einen Spieleabend, an dem jedes Kind Spiele mitbringen und spielen konnte. Später gab es wieder einen Leseabend, bei dem gruselige, lustige und spannende Bücher vorgestellt wurden. Gähn - waren wir müde! Und schon wieder war ein Tag zu Ende. Donnerstag, der 15.09.2011 Morgens fand ein kleiner, selbstgestalteter Gottesdienst statt. Es war gemütlich, in der kleinen, luftigen Kapelle zu sitzen. Nur unsere Klasse war da. Wir übten die Lieder für den Gottesdienst, die nicht alle leicht waren. Nach der Freizeit, die an den Tischtennisplatten verbracht wurde, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Es gab die „Holzsammel-Gruppe“ und die „Einkauf-Gruppe“. Es war klar, dass alle sechs Jungen, die in unserer Klasse sind, in der ersten Gruppe waren. Die „Holzsammel-Gruppe“ ging in den Wald. Dieser wurde genauestens untersucht. Bald fanden sich schon einige Schuhsohlen und, zum Entsetzen der Lehrerin, auch circa vier Knochen. Die „Einkauf-Gruppe“ kam voll beladen mit Netto-Fähnchen und Luftballons zurück. Am Nachmittag buken wir eine Riesenpizza (Ich untertreibe jetzt: Es waren fünf Bleche voll mit dickem Belag). Jeder konnte seinen Teil belegen. Mjammi! Das schmeckte! Aber zum Höhepunkt des Abends gab es ein Lagerfeuer, das anfangs nicht angehen wollte, später aber loderte und knisterte. Funken sprühten, es war herrlich, diese Wärme! Wir konnten auch Stockbrot backen. Es wurde außen hart und innen weich, aber Stockbrote sind nun mal so. Wir gingen spät ins Bett. Ein schöner Tagesabschluss! Freitag, der 16.09.2011 Nach dem Aufstehen kam der Abschied. Wir trafen uns nach dem Aufräumen der Zimmer im Gruppenraum zu einer Abschlussrunde. Alle fanden es schade, jetzt geSchuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen hen zu müssen, aber viele freuten sich auch auf daheim. Leider mussten wir uns auch von einem kleinen, lustigen Hund namens Ria trennen. Tja, was soll’s, bald waren wir wieder an der Theresienschule, wo uns die Eltern ungeduldig erwarteten. Adios, Alt-Buchhorst! Rosa Engelhardt, Klasse 5b

Klassenfahrt nach Boitzenburg Es ist 7:45, der Bus ist fast noch leer und wir starten ganz entspannt in unsere Klassenfahrt zum Schloss Boitzenburg. Auf der Fahrt beschäftigt sich jeder auf seine Art, manche spielen „DS“, andere hören „IPOD“. Doch auf einmal verfliegt die entspannte Atmosphäre, denn wir fahren von der Autobahn über Dorfstraßen zu einer kleinen Schule und wir sehen nichts Gutes, sondern eine große Ansammlung von kleinen Kindern. Hektik bricht aus, keiner weiß, wo die vielen Kinder Platz finden sollen, alle rennen nun auf einmal in den Bus, doch als sie drinnen waren, hatten sie einen Sitzplatz gefunden. Dann kommt ihre Schulleiterin in den Bus spaziert und hält den Kindern noch einen Vortrag darüber, dass sie schön artig sein sollen, dabei bleibt es aber nicht unbedingt. Wir fahren noch etwa 2 Stunden, bis wir das Schloss Boitzenburg endlich erblicken. Angekommen müssen wir erst unsere Koffer 3 Etagen Wendeltreppen hochtragen und sind total erschöpft. Später kommt dann eine Frau und weist uns in Regeln und Abläufe in dem Schloss ein. Nachdem wir das Mittag, das nicht sehr überzeugend geschmeckt hat, zu uns genommen hatten, mussten wir unsere Zimmer beziehen. Erschöpft von den Strapazen des Tages gingen wir zum Abendbrot, danach fanden noch einige „Partys“ in den einzelnen Zimmern statt und um elf Uhr abends gingen wir alle todmüde ins Bett. Der nächste Tag ist ein sonniger Tag, wir sitzen auf einer Bank und warten nur auf einen, auf Marco. Marco ist einer vom Personal und möchte uns die Burg zeigen und uns etwas dazu erzählen. Wir machen mit ihm eine Führung durch viele verschiedene Räume und zum Schluss gehen wir noch auf den Turm, wo es eine prima Aussicht gibt. Es sind auch noch viele süße Ziegen auf dem Gelände. Fußballplätze, Basketballplätze, Volleyballfelder und Tischtennisplatten gibt es hier auch. Marco möchte uns Bogenschießen, Armbrustschießen und Axtwerfen beibringen. Er will auch mit uns ein Turnier machen. Jetzt kennen wir uns mit den Hexen aus und das Schloss Boitzenburg lernen wir auch kennen. Am nächsten Morgen müssen wir nach dem Frühstück unsere Badesachen packen, denn gleich nach dem Mittagessen geht es los zur Therme. In der Therme erkunden wir erst einmal die zwei Wasserrutschen, das Wellenbecken Katholische Theresienschule

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und das Außenbecken. Doch nach einiger Zeit wird einem Jungen schlecht und er muss sich übergeben. Die anderen haben trotzdem Spaß. Als wir am Abendbrottisch sitzen, muss sich noch ein Mädchen übergeben und es bleibt nicht bei den beiden. Am Abend und in der Nacht werden noch acht andere von dem Virus angesteckt. Die Gesunden jedoch haben viel Spaß auf der Party, wo man sich beim DJ Volker Lieder wünschen kann. Am Tag der Abfahrt schleppen alle ihre Koffer die lange Wendeltreppe runter und sind genervt, dass die kleinen Kinder wieder mit ihnen in einem Bus fahren, doch zur großen Überraschung steht ein Doppeldecker vor der Tür und die Lehrer werfen eine Münze, wer oben sitzen darf. Wir gewinnen und sitzen oben. Die Kranken sitzen mit ein paar anderen vorne und sechs sitzen hinten und müssen nicht mit anhören, wie die Jungs zu Frau Zink rufen: „Frau Zink! Frau Zink! Gesine kotzt wieder!“ Als wir dann die kleinen Kinder wieder abgesetzt haben und wir angekommen sind, gibt es keine Tränen, denn wir sehen uns ja bald wieder. Henning Windeck, Klasse 7a

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Raten, feiern, wetten – An einem Tag Wir, die Klasse 7c, fuhren vom 24.10.11. bis zum 28.10.11 mit unseren Lehrern Frau Montag und Herr Hilbig mit dem Regionalexpress nach Alt-Buchhorst auf Kennenlernfahrt. Alles war schön und alles klappte gut. Doch der interessanteste Tag war der Donnerstag. Der Tag begann so wie immer. Ich wachte als Erster auf. Nachdem ich aufgestanden war, ging ich unter die Dusche. Die weiteren Zimmerbewohner David, Moritz, Ferdinand, Felix P. und Matthias wurden von Herrn Hilbig um 08.00 Uhr geweckt. Dann gab es ein äußerst geschmackvolles Frühstück. Anschließend hatten Felix S., Ferdinand, Kilian und ich Tischdienst. Zuerst dachten wir, dass dies eine flotte Sache von 10 Minuten wäre. Nachdem wir die Einweisung erhalten hatten, war uns klar, dass der Tischdienst eine halbe Stunde dauern würde. Dies stellte sich als leidvolle Wahrheit heraus. Nach dem Tischdienst war gewohnheitsgemäß der Morgenimpuls. An diesem Morgen durften wir ein Überraschungsei Stück für Stück auspacken. Bis wir bei unserem Herrscher, der dort als gelbe Plastikkapsel dargestellt wurde, ankamen. Anschließend gab es Workshops. Ich suchte mir die Gruppe mit Herrn Hilbig aus, wo wir sogenannte „Black Stories“ errieten. Diese waren interessant und die Lösung war meistens überraschend. Für mich ging es dann mit der Gruppe „Spielen“ weiter. Allerdings machte mir dies wenig Freude und ich fand, dass das Verletzungsrisiko überdurchschnittlich hoch war. Als das Mittagessen beendet war, hatten wir wie jeden Nachmittag Freizeit. Ich spielte Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen in einer kleinen Gesellschaft Tischtennis. Eigentlich spielten wir an jedem Nachmittag Tischtennis. Nach dem Ende unserer Freizeit gab es einen kleinen Gottesdienst. Mit einem Abendmahl, einem Rückblick auf die Klassenfahrt. Das ist nichts Besonderes, wurde aber von den Lehrern mit viel Geschick vorbereitet. Am Abend sollte dann die „Klassenfahrtabschlussfeier“ steigen. Allerdings nahm eine Gruppe mit einer Personenanzahl, welche immer zwischen 10 und 14 variierte, zu der auch die Lehrer und ich gehörten, nicht an der Feier teil. Wir spielten lieber Tischtennis. Bei diesem Mal spielten wir mit anderen Regeln, die bewirkten, dass wir in zwei Stunden nur vier Runden schafften. Wir spielten Tischtennis, da wir dies lieber taten, als in einem dunklen, vollen und stickigen Raum Chips zu sich zu nehmen und herumzutanzen. Nachdem die Feier beendet war, gingen alle auf ihr Zimmer. Dort wetteten wir, wer am längsten wachbleiben könnte. Um gegen die Müdigkeit anzukämpfen, hielten wir sogar unseren Kopf unter kaltes Wasser. Felix P. und ich spielten Schach. Allerdings war er eine Klasse besser als ich. Wir spielten dann auch Wortspiele wie „Teekessel“ und wir unterhielten uns über die Klassenfahrt. Nachdem fast alle aus unserem Zimmer eingeschlafen waren, spielten Ferdinand und ich noch ein wenig „Stadt, Land, Fluss“. Bei diesem Spiel schlief Ferdinand ein und somit hatte ich die Wette gewonnen. Und mit diesem Tag im Kopf schliefen wir alle ein. Nachdem wir am nächsten Morgen wieder aufgewacht waren, fuhren wir alle gemeinsam zurück nach Berlin. Sehr zufrieden, aber auch sehr übermüdet, trafen wir dort wieder auf unsere Eltern. Theo Braune, Klasse 7c

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Bericht zur Klassenfahrt nach Alt Buchhorst Als wir, die Klasse 7d, nach einer Bahnfahrt am 19.9. am Christian-Schreiber-Haus in AB angekommen waren, freuten wir uns schon auf eine tolle Woche. Unsere Kennenlernfahrt sollte als Erstes mit der Erkundung des Christian-Schreiber-Hauses beginnen. Unsere Zimmer dort waren sehr gepflegt und sauber. Eines hatte sogar einen Balkon. Im Haus der Kontinente waren wir untergebracht und im Haus der Elemente war der Meditationsraum und Gruppenräume, im Keller gab es Spielräume. Im Meditationsraum haben wir einen netten Leseabend verbracht und in unserem Gruppenraum haben wir Zeit damit verbracht uns näher kennenzulernen. Im ganzen Haus waren Malereien an der Wand zu finden, das hat uns sehr gefallen und beeindruckt. Die Mitarbeiter waren auch stets freundlich zu uns. Das Haus, das wir später bei der Hausrallye noch besser kennengelernt haben, hat uns sehr gefallen. Doch unsere Freizeit war eigentlich das Beste an der Klassenfahrt. Viele Schüler betätigten sich z.B. mit Sport wie Basketball, Tischtennis oder Fußball, während andere Videospiele spielten. Es kamen auch gute Gespräche zustande. Wir lernten uns dadurch auch besser kennen, daher passt der Name „Kennenlernfahrt“. Viele hatten Musikanlagen dabei und hörten in den Zimmern Musik. Leider war die Freizeit sehr begrenzt. Aber es war trotzdem toll. Am Dienstag haben wir uns im Gemeinschaftsraum mit Frau Richter getroffen und über Teamwork gesprochen. Als Erstes spielten wir ein Spiel, bei dem man eine Kugel in einer Schale kreisförmig balancierte und sie dann weitergab. Das war gar nicht so einfach. Dann sollten immer sieben Leute einen Zollstock auf ihre Finger legen und ihn dann zusammen hochheben. Im Laufe der Woche spielten wir noch viele weitere Teamspiele. Zum Beispiel bauten wir zusammen eine Brücke aus Holzstäben, wobei wir aber keine Hilfsmittel benutzen durften. An einem Abend legten wir mit Frau Steingräber Klassenregeln für eine gute Klassenatmosphäre fest. Am Mittwochabend machten wir gemeinsam mit Schwester Ulrike, einer Mitarbeiterin aus dem CSH, eine Nachtwanderung. Bis auf zwei Schüler vorn und hinten sollten alle die Augen schließen und sich an einem Seil festhalten. Dann gingen wir in den Wald. Wir liefen eine ganze Weile und wechselten uns mit dem Tragen einer Lampe ab. Als wir dann im Wald waren, sagte die Schwester, dass wir anhalten sollten. Sie markierte mit den Lampen den Weg. Dann erklärte sie uns das Spiel. Wir sollten uns an ihr vorbei schleichen, ohne dass sie es merkte. Sie hatte die Augen zu, und wenn sie einen hörte, machte sie die Taschenlampe an und leuchtete den an, den sie gehört hatte. Der musste von vorne beginnen. Dann gingen wir ein Stück zurück und spielten wieder ein Spiel; es hieß „Nachts im Museum“. Dabei verwandelten sich alle Schüler bis auf zwei in Statuen. Sie durften sich nicht bewegen und die zwei Personen sollten die Statuen zum Lachen bringen. Danach gingen wir zurück ins CSH, wo wir am Schuljahrbuch 2011

Reisen & Exkursionen nächsten Tag am Geländespiel teilnahmen. Dabei wurden wir in Gruppen aufgeteilt, um Fragen zu beantworten, die wir in 100 auf dem Gelände verteilten Umschlägen fanden. Die Suchtis (Gruppe 3) haben schlussendlich die höchste Punktzahl erreicht und somit gewonnen. Vor den Mahlzeiten haben wir gebetet und kleine Spiele gespielt. Nach dem Abendessen verbrachten wir die Zeit mit Gemeinschaftsspielen und Singen. Am letzten Abend der Klassenfahrt hatten unsere Lehrer für uns eine Abschlussparty organisiert. Bevor sich die Türen zum Partyraum öffneten, warteten wir alle noch aufgeregt im Tischtenniskeller. Sobald wir drin waren, sollten wir uns alle in einen Kreis stellen. Wir tanzten zu einer russischen Musik. Danach spielte Frau Schreiber verschiedene Lieder, die wir uns gewünscht hatten. Da es im Partykeller ziemlich stickig war, gab es nach kurzer Zeit hinter der Bar schon ein großes Gedränge, weil wir alle etwas zu trinken haben wollten. Um 21.30 Uhr war der Abschlussabend zu Ende. Nachdem wir bei der Schule angekommen waren, waren wir sehr erschöpft. Wir holten unsere Koffer, verabschiedeten uns von unseren Mitschülern und fuhren glücklich nach einer tollen Woche nach Hause. In AB hatten wir viel Spaß, außerdem war das Essen lecker. So eine Klassenfahrt würden wir gern öfter machen. Wir danken Frau Steingräber und Frau Schreiber. Gemeinschaftsarbeit Klasse 7d

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Fünf unvergessliche Tage für fünf unvergessliche Jahre Die 9a auf Klassenfahrt in Altefähr Kurz vor dem letzten Endspurt in Richtung Schuljahresende konnten wir auf der Klassenfahrt der 9a in Altefähr auf Rügen nochmal so richtig tief Seeluft holen – ein kleiner Vorgeschmack auf die Sommerferien. Vom 6. bis 10. Juni 2011 war die Klasse 9a mit ihren Lehrkräften Frau Schulze und Herrn Battenberg nach Altefähr unweit von Stralsund zu einem ausgiebigen Sport-, Wasser- und Freizeitprogramm gekommen, bei dem das Wetter sein Bestes dazu beitrug. Für alle, die gerne mit dem ZweierKajak über die Ostsee paddeln möchten, im Kletterwald ihre Höhentauglichkeit und in Stralsund ihre historischen Kenntnisse unter Beweis stellen möchten, sei dieser Ort an der Westseite Rügens mit herrlichem Blick über die Silhouette Stralsunds wärmstens empfohlen. Für die 9a bedeutete die Fahrt nun leider schon ihre Abschlussfahrt, bevor sie nach der 10. Klasse dann neue Wege geht. Entsprechend war dann auch der letzte gemeinsame Abend am Lagerfeuer geprägt, schwermütig und bei dem einen oder anderen gewiss auch mit einem weinenden Auge. Kurz zuvor ist dieses Foto am Hafen von Altefähr entstanden. Fünf gemeinsame Jahre haben diese Klasse zu einer tollen Gemeinschaft werden lassen und ihre wertvollen Spuren hinterlassen. Schade, dass sie dann bald getrennte Wege gehen wird. Die fünf gemeinsamen Tage in Altefähr werden allen in schöner Erinnerung bleiben! Eike Battenberg

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Klassenfahrt der 5a Im Anschluss an die Fahrt hat die 5a einen langen und bunten Dankesbrief an das CSH geschickt, einige Auszüge daraus: - Mir ist aufgefallen, dass die Mitarbeiter sehr, sehr freundlich zu uns Kindern sind. - Das Essen war jeden Tag ganz lecker und reichhaltig. - Wir haben uns den Bauch mit Essen vollgestopft, zu Hause esse ich nie so viel. - Die verschiedenen Etagen des Hauses fand ich klasse : Wasser - Feuer - Luft. - Wir hatten viele tolle Tiere um uns herum und dann war da noch die neugierige Ria, das war lustig. - Danke, dass wir im Haus so viele Spiel- und Bastelmöglichkeiten hatten. - Mein kleiner Filzball wird mich an ‚AB‘ erinnern.

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- Frau Richter hat mit uns einen Gottesdienst mit einer Klangschale vorbereitet, sie hat sich sehr viel Zeit für uns genommen. - Wir fanden es schön, dass wir jeden Mittag am Glockenturm zum gemeinsamen Gebet zusammen gekommen sind. - Obwohl während unseres Aufenthaltes bis auf Ansgar alle FÖ- und FS-ler zum Lehrgang waren, haben auch Herr Hundt und die Schwestern immer Zeit für uns gehabt. -Schade, dass Schwester Hermengild Ende November das CSH verlassen wird – wir wünschen ihr in Bamberg alles Gute! - Die ganze Woche war toll! Schuljahrbuch 2011

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Wettbewerb zur Politischen Bildung 2011

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Der Wahlpflichtkurs Geschichte/ Sozialkunde der Klasse 10c nahm am Wettbewerb zur Politischen Bildung 2011 der Bundeszentrale für politische Bildung teil. Wir erarbeiteten im gesamten Monat November unseren Wettbewerbsbeitrag zum Thema: „Was trägst du denn da - Politisches Statement oder Modetrend?“ Dabei ging es darum, sechs Bildtafeln im DIN A3 Format zu erstellen, auf denen Kleidung, Modeaccessoires, Buttons etc. mit tatsächlichem oder vermeintlichem politischen Inhalt kritisch unter die Lupe genommen werden. Einsendeschluss war der 1. Dezember 2011. Zunächst sammelten wir alle politischen Zeichen, die wie so kannten, und da kam einiges zusammen. Dann teilten wir uns auf und recherchierten überblicksartig über die verschiedenen Symbole. Dabei stellten wir fest, dass uns einige Zeichen bzw. Themen mehr oder weniger interessierten und wir hielten einige Symbole/ Themen für bedeutungsvoller als andere. Wir bildeten Zweiergruppen zu jeweils einem Zeichen/ Thema. Dabei stellten wir uns die Fragen: „Welche ursprüngliche Bedeutung hat das politische Zeichen? Wie ist es entstanden?“ – „Welche Bedeutung hat das Symbol heute für diejenigen, die es tragen?“ – „Drückt das Tragen des Zeichens eine bestimmte politische Meinung aus oder entspringt es eher einem Modetrend?“ Zwei weitere Schüler haben sich mit dem Layout der Bildtafeln beschäftigt und dieses mit dem Programm CorelDRAW X5 bewerkstelligt. Nun warten wir in den nächsten Monaten mit Spannung auf das Ergebnis. Andreas Kühler

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Weshalb ist die Handhabung eines Handys in der Schule untersagt? Eine zum Nachdenken anregende Aufgabe für eine Schülerin, deren Handy im Unterricht störte. Ohne Zweifel ist ein Mobiltelefon eine sehr praktische und heutzutage nicht wegdenkbare Erfindung, welche fast jeder besitzt und auf die er angewiesen ist. Jedoch ist ein Handy auch ein Störenfried, vor allem in Schulen, denn die Aufmerksamkeit eines Schülers sollte sich nicht auf das Handy fixieren. Deshalb ist fast in jeder Schulordnung niedergelegt, dass das Benutzen im Unterricht und im Schulgebäude nicht gestattet ist. Zum einen ist es dem Lehrer oder einem vortragenden Schüler gegenüber unhöflich und rücksichtslos, da man der Mühe und Arbeit desjenigen keinen Respekt gegenüberbringt. Laut einer Fernsehsendung namens „Galileo“ wurde nachgewiesen, dass ein Schüler nach der Benutzung seines Handys im Unterricht 25 Minuten braucht, um sich in das Thema wieder einzufinden und sich wieder konzentrieren zu können. Deshalb würde sich der Schüler selber schaden, da seine Unkonzentriertheit bestimmt Einfluss auf seine mündliche Note hat. Bei der Benutzung eines Handys kann es auch zu Betrug kommen, wenn Lösungen oder Hinweise für Arbeiten verschickt oder von vornhinein gespeichert werden. Schlussfolgernd ist zu sagen, dass das Benutzen von Mobiltelefonen dem Schüler selber schadet, da er abgelenkt ist. Von daher ist die Regelung nur zu seinem Besten. Er selber möchte bestimmt auch, dass man ihm zuhört, wenn er was zu sagen hat. Es ist wichtig, in einer Gemeinschaft Respekt zu zeigen. Das tut man nicht, wenn man sich abwendet und am Handy spielt.

Lise in der Krise Auf dem Teller liegt ein trockener Laib Brot. An den Rändern setzt das dünne Stück schon Schimmel an. Lise schaut bekümmert auf ihr Abendessen. Das erste Mal in ihrem Leben wünscht Lise sich, keine Geschwister zu haben, mit denen sie alles teilen muss. Sie muss jeden Tag nach der Schule zu ihrer Mutter in die Fabrik. Da hat sie gerade Mittagspause und steckt ihr über ein Hinterfenster Geld zu, damit sie schnell noch etwas Brot für das Abendessen holt. Viele Firmen aus den verschiedensten Branchen sind inzwischen bankrott gegangen. Bei einer dieser Firma hat ihr Vater gearbeitet. Er hatte für Zeiten, in denen es finanzielle Schwierigkeiten geben würde, ein ansehnliches Vermögen zusammengespart. Weil die Reichswährung aber in der Inflationszeit vor ein paar Jahren so sehr an Wert verloren hat, reicht das Geld heute Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten gerade mal für einen Theaterbesuch. Wenn das so weiter geht, führt das Lises Familie in den Ruin. Sie sind insgesamt sechs Personen in der Familie und mit jedem Tag wird es für die Eltern schwerer, diese Münder zu stopfen. Das Geld ist knapp geworden im Haushalt ihrer Familie. Lises Vater sitzt jeden Tag zu Hause und verflucht die deutschen Politiker, diese „Weicheier” und „Verräter”, die chaotische Bündnisse miteinander eingehen, nur um dem Land angeblich neue Stabilität zu verleihen. Er ist ungewöhnlich aggressiv geworden. Seit ein par Wochen geht es nicht mehr anders: Lise und ihre Familie gehen zu speziell eingerichteten Essensausgabestellen, bei denen man kostenlos eine Portion Essen bekommt. Aber das Essen ist eklig und jedes Mal, wenn Lise in ihre Schale guckt, überkommt sie ein Gefühl der Übelkeit und die Portionen sind klein. Schließlich gibt es noch viele andere Hunger leidende Bürger. Lises Vater schiebt auch diesen Umstand der inkonsequenten Regierung zu. Was Deutschland bräuchte, sei eine ganz andere Lösung. Eine Lösung, die die Wirtschaft stärkt und neue Arbeitsplätze schafft. Eine radikale Lösung. Und für eine dieser radikalen Parteien hat ihr Vater schon Sympathien entwickelt. Damian Correa Koufen, Klasse 9c Aufgabe im Fach Geschichte: Schreibe einen Zeitungsbericht über die Situation eines 14-jährigen Jungen oder Mädchens im Jahr 1932, dessen Eltern arbeitslos sind.

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Rationalismus – Ein Merkmal europäischer Kultur? Aufgabenstellung: Erläutern Sie an einzelnen, ausgewählten Beispielen, was für Max Weber spezifisch europäisch ist. Grundkurs Politikwissenschaft. Politiker klagen, die Bürger klagen. Alle klagen über die angeblich fehlende europäische Identität. Statt Gemeinsamkeiten zu suchen, wird auf die Unterschiede hingewiesen. Es scheint uns mehr zu trennen, als zu einen. Eine gemeinsame europäische Identität kann wohl nur durch eine gemeinsame europäische Kultur entstehen. Was ist Merkmal dieser Kultur, was unterscheidet Europa von allen anderen Kulturkreisen? Für Max Weber, einen deutschen Soziologen, Juristen, Nationalökonomen und Sozialökonomen des beginnenden 20. Jahrhunderts, ist Rationalismus das Merkmal europäischer Kultur überhaupt. In seiner Vorbemerkung zu den „Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie“ von 1920 zählt er all die Bereiche auf, die sich letztendlich aus dem Rationalismus ergäben und die damit so nur in Europa zu finden seien: Zuerst nennt Weber die Wissenschaft. Die europäische Wissenschaft begründe ratioKatholische Theresienschule

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nal und beweise auf Grundlage mathematisch fundierter Erkenntnisse. Damit sei sie mit all ihren Ergebnissen gültig. Ansätze ließen sich natürlich auch in anderen Kulturen finden: Die Maya beispielsweise waren mathematisch hoch entwickelt. Bei den Ägyptern wurde eine Vielzahl an alchemistischen Experimenten durchgeführt, aber diese Experimente liefen wenig methodisch ab. Europäische Wissenschaft vereinige Mathematik, rationale Beweise und methodisches Vorgehen in einer Art und Weise, wie sie so vollkommen nirgends sonst zu finden sei. Anknüpfend an diese rationale methodische Herangehensweise an Sachverhalte stellt Weber die europäische Geschichtsschreibung dar, die unabhängig und wertfrei betrachte. Weber zieht als Beispiel den griechischen Geschichtsschreiber Thukydides heran, der noch heute für sein unvollendetes Werk über den Peloponnesischen Krieg zwischen Athen und Sparta im 5. Jahrhundert bekannt ist. Auf neutrale Wahrheit bedacht schildert Thukydides sowohl kurzfristige, damals aktuelle Anlässe für den Krieg als auch die längerfristigen Ursachen. Er setzt sich kritisch mit der Geschichte auseinander, was sein Werk bis heute zu einem Vorbild macht. In anderen Kulturen, wie z.B. in China, entwickelte sich die Geschichtsschreibung anders: Sie stellt die Ereignisse zwar dar, erhebt aber keinen Anspruch auf Objektivität. So wird z.B. die Heirat der Prinzessin Wen Cheng mit dem Herrscher von Tibet während der TangDynastie (618-907) als glorreicher Akt der Souveränität Chinas gepriesen, obwohl es sich wohl eher um Beschwichtigungspolitik gehandelt haben dürfte, denn die Tibeter waren militärisch stark und ein Überfall auf das chinesische Flachland nicht unwahrscheinlich. Allein die europäische Geschichtsschreibung stellt also an sich solch hohe Ansprüche, wie das Wahren der Objektivität und das methodische Hinterfragen der Tatsachen an sich selbst. Diese Unabhängigkeit und das systematische Untersuchen von Sachverhalten vermisst und das Fehlen rationaler Begriffe bemängelt Weber bei den asiatischen Kulturen auch, wenn es um die Staatslehre geht. Aristoteles beispielsweise zählt in seiner „Ersten Staatsformenlehre“ Demokratie bei den „entarteten“ Staatsformen auf. In der anschließenden Erörterung aber stellt sich nach dem Abwägen aller Pro- und Kontraargumente heraus, dass lediglich die extreme Demokratie als willkürlich und ungesetzlich anzusehen ist. Zwischenformen bis hin zur Politie als dem Ideal sind durchaus legitim. Aristoteles geht bei jeder Form nach einem bestimmten Schema vor: Wer ist beteiligt? Wer ist ohne Rechte? Wer profitiert? Befindet sich das System im Gleichgewicht? Ist die Regierungsweise letztendlich gesetzlich, also legitim? Diese Systematik fehlt bei den asiatischen Kulturen. Die jeweils bestehende Staatsform wird als die einzig richtige glorifiziert. Eine Kritik mit der Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen gibt es nicht. Außerdem werden einzig in der europäischen Tradition rationale Begriffe klar definiert, sodass ihr Gebrauch für alle nachvollziehbar wird und von allen für richtig und gültig anerkannt wird. Von Platon beispielsweise werden selbst für alltäglich gehaltene Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten Begriffe wie „Wissen“ und „Erkenntnis“ definiert, um sie von anderen wie „Meinung“ und „Wahrheit“ abzugrenzen. Diese strenge Systematik wird aber nicht nur bei Staatstheorien und Begrifflichkeiten verwendet; Weber findet sie auch im Bereich des Rechts. Das Recht nach europäischer Auffassung ist eine Wissenschaft, die von Fachjuristen gepflegt wird. Auch in anderen Kulturkreisen, die z.B. durch das Judentum oder den Islam geprägt sind, spielt das Recht eine große Rolle. Zur Zeit Jesu zum Beispiel war der Hohe Rat für das jüdische Recht zuständig. Er hatte darüber zu entscheiden, ob und wie Jesus verurteilt wurde. Dass für eine Kreuzigung der Statthalter befragt werden musste, hängt mit der römischen Besatzung zusammen, womit man auch schon beim römischen Recht ist. Dessen größte Besonderheit besteht darin, dass zwischen dem Ius Romanum, dem Recht der römischen Bürger, und dem Ius Gentium, das den Umgang mit Ausländern regelte, unterschieden wurde. Das Ius Gentium beruhte dabei auf Rechtsgrundsätzen und Institutionen, von denen man annahm, es gebe sie bei allen Völkern, also beruhte es auf allgemeingültigen Werten und Normen. Diese hohe Verallgemeinerungsfähigkeit machte es sehr praktikabel und führte letztendlich dazu, dass noch heute antike Rechtsgrundsätze gelten, wie z.B.: Niemand darf zweimal wegen des gleichen Verbrechens verurteilt werden. Das römische Recht erhob den Anspruch auf vernünftige Allgemeingültigkeit. Ein Urteil sollte rational gefällt werden und sich nicht danach richten, wer wo und wann verurteilt wurde. Bisher nannte Weber vor allem „theoretische“ Besonderheiten Europas, die im alltäglichen Leben kaum in den Vordergrund treten: Wissenschaft, Geschichtsschreibung, Staatslehre und Recht. Weber bleibt aber nicht dabei, sondern wird konkret, als es um Kunst geht: Im Islam beispielsweise hielte das Bilderverbot eine Entwicklung der Plastik und bildenden Kunst auf. Es konnte nur mit Ornamenten gearbeitet werden. In Europa aber verbreitete sich das Christentum und trieb die Entwicklung der Kunst in all ihren Formen voran: Malerei, Architektur, Musik, Literatur. Dabei sind immer wieder Strömungen und Gegenströmungen zu finden, aber letztendlich war das eine immer eine Bereicherung des anderen. Hätte beispielsweise die Aufklärung nicht stattgefunden, hätte es im Gegenzug nicht die Zeit des Sturm und Drang gegeben und damit so bedeutende Schriftsteller wie Goethe und Schiller. Des Weiteren gelang es allein den Römern, durch die Entwicklung des gotischen Gewölbes beliebige Räume zu überspannen. Europäische Architektur konnte sich damit frei machen von festgelegten Formen wie dem Achteck als Grundfeste für eine Kuppel. Die Entwicklung verschiedener Perspektiven in der Malerei ist Ausdruck der Rationalisierung der Kunst. Selbst sie scheint gewissen Regeln und Gesetzmäßigkeiten zu folgen. Besondere Errungenschaften gab es auch in der Musik, sowohl theoretisch als auch technisch: Eine derart ausgeprägte Harmonielehre und Techniken wie die des Kontrapunktes gelten als europäische Konstrukte, eine einheitliche Notation ermöglichte erst die Verbreitung dieser Lehren. Damit blieben Entwicklungen nicht regional beschränkt, sondern wurden verbreitet, weiterentwickelt und weitergegeben. Gerade für Musiker Katholische Theresienschule

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war es üblich, durch Europa zu reisen, um sich zu bilden. Damit ist schon das nächste typisch europäische Merkmal angesprochen: Die ausgeprägte Universitätslandschaft. Rational und systematisch wurden die Universitäten laut Weber geführt, stets im Austausch miteinander. Und trotzdem schafften sie es, ihre rechtliche Unabhängigkeit größtenteils zu bewahren. Das ging sogar so weit, dass es eine eigene Gerichtsbarkeit gab. Die gemeinsame europäische Wissenschafts- und Gelehrtensprache war das Latein, die Sprache des Christentums. Wissen konnte so schnell und weit verbreitet werden, ein enormer Vorteil gegenüber anderen Kulturen, die isoliert lebten und wo das Fehlen einer gemeinsamen Sprache den gegenseitigen Austausch quasi unmöglich machte. Bis heute gibt es europäische Austauschprogramme, wie z.B. Erasmus, die sich in der Tradition der Humanisten sehen. Rationales Diskutieren war im Humanismus ein eigenes Fach und wurde von speziellen Professoren unterrichtet. Es ging dabei weniger um den Inhalt und mehr um die Art und Weise der Argumentation. Die Universität bildete dennoch „Fachmenschen“ aus. Mit dem Verständnis von Bildung und damit von „Fachmenschen“ sei das Verständnis von „Fachbeamten“ verbunden. Die Fachmenschen trügen das Wissen, die Fachbeamten die Alltagsfunktionen des sozialen Lebens. Das Beamtentum hat seine Grundlage im römischen Gedanken vom Amt. Beamte sind Verwalter und vor allem sind sie juristisch geschult. Mehr oder weniger die gesamte Existenz des Bürgers, all seine wirtschaftlichen Lebensbedingen zum Beispiel sind in die Beamtenorganisation

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Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten gebannt. Natürlich gab es Ansätze davon auch im Alten Ägypten, aber nie und nirgendwo sonst spielte das Beamtentum eine derart wichtige Rolle. Ihnen ist damit eine wichtige Aufgabe im europäischen Staatswesen übertragen. Verfolgt man Webers Argumentation weiter, so begibt man sich auf die nächsthöhere Ebene der Politik, zu dem, als was sich der Staat versteht. In der europäischen Staatsform gebe es eine Verfassung, die rational begründet ist, und es gebe ein gültiges Recht. Willkür wird grundsätzlich abgelehnt, und damit verbunden eigentlich auch jeder Zentralismus, denn dort, wo die Macht einer Person oder wenigen Personen zufällt, kann sie allzu leicht missbraucht werden. Es braucht eine gegenseitige Kontrolle und das muss bereits in der Grundlage des Staates, in der Verfassung, festgeschrieben sein. Weber geht aber noch weiter: Nicht nur bestimmte politische Merkmale sieht er als typisch europäisch, auch das Wirtschaftssystem. Der Kapitalismus wird explizit genannt, in dem sich die Trennung von Haushalt und Betrieb vollzieht. Kapitalismus an sich ist friedlich und läuft organisiert ab. Weber bezeichnet es als „Ausnützung von Tausch-Chancen“, er sieht darin kein maßloses Streben nach Gewinn, sondern ein gebändigtes Streben nach Rentabilität. In dem Begriff der Tausch-Chancen, wie Weber es nennt, liegt der Nutzen beider Seiten. Kapitalismus trennt also laut Weber nicht, sondern eint. Kapitalismus ist rational, denn er beruht auf Berechnung und Kalkulation. Freies Spekulieren ist damit nicht gemeint, aber letztendlich ist auch die Spekulation noch zu einem Teil rational. Bei anderen Kulturkreisen, wie z.B. Babylon, gab es natürlich auch kapitalistischen Handel, aber dieser war nicht auf einen friedlichen Austausch bedacht, sondern hatte entweder eine kriegerische Betonung oder eine, die auf Ausplünderung der Untertanen zielte. Damit war er irrational. Zuletzt kommt Weber auf den „rationalen Sozialismus“ zu sprechen: Er sei typisch europäisch. Allein in Europa gebe es den Begriff des Bürgers – wie er z.B. bei der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 auftaucht. Allein in Europa gibt es den Begriff der Bourgeoisie, der von Karl Marx als Synonym für Kapitalist und damit für Ausbeuter gebraucht wird. Natürlich gab es weltweit Klassenkämpfe, aber überall sonst fehlt laut Weber der moderne Gegensatz zwischen großindustriellem Betrieb und dem freien Lohnarbeiter. Der Sozialismus in seiner rationalen Form ist also nur in Europa vollends ausgeprägt. Weber stellt Europa als den höchst entwickelten Kulturkreis dar. Immer stellt er eine europäische „Eigenschaft“ einer nicht-europäischen Entwicklung gegenüber und betont so die Besonderheit Europas. Letztendlich fußt seine Argumentation immer auf dem Begriff Rationalismus. Das vernunftbestimmte Denken und Handeln eint Europa mehr, als es einer gemeinsamen Geschichte oder einem rein kulturellen Austausch jemals möglich wäre. Der Rationalismus ist das einigende Band und die Grundfeste einer europäischen Kultur. Emma Luise Pietsch, 3. Semester Katholische Theresienschule

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Arbeiten zum Bild von Elke Riemers: Der Sandmann (1970) Bildbeschreibung Elke Riemers Zeichnung Der Sandmann von 1970 zeigt die Endszene der gleichnamigen Novelle. Man erkennt gewisse Elemente der Erzählung wieder. So sieht man auf der linken Bildhälfte den Turm, den gesamten Bildrand ausfüllend, von dem sich Nathanael in den Wahnsinn getrieben stürzt. Der Protagonist ist deutlich als zwei Personen verbunden in einer dargestellt. Dies könnte darauf schließen lassen, dass der Freitod somit der einzige Weg ist, sich von der doppelten Last zu befreien. In der rechten unteren Bildecke sieht man die zuschauende Bevölkerung. Die restlichen Elemente des Bildes sind eher fiktiv. Das Augenmotiv nimmt hierbei eine sehr zentrale Rolle ein. Der Turm besteht unverkennbar aus Augen und weitere davon fliegen in der Luft umher. Im Vordergrund sieht man zwei Personen: In der linken unteren Bildhälfte eine bebrillte, angezogen mit einer Art Kittel. Aufgrund des zivilen Antlitzes und der Puppe, die sie über der rechten Schulter trägt, könnte man mutmaßen, es handele sich um den Professor Spalanzani. Im Zentrum der Zeichnung sieht man darüber hinaus ein Wesen mit Krallen, das zum Turm hinaufblickt. In der linken Hand hält es ebenso eine Brille. Das regelrecht unidentifizierbare Aussehen könnte darauf hindeuten, dass es sich um Coppelius handelt. Außerdem sieht man im äußersten linken Bildrand noch eine Hütte, aus deren Fenster eine Gestalt eindringlich schaut. Vor ihrer Brust kann man ein weiteres Auge erkennen. Mit ihren langen Haaren und dem starren Blick könnte es sich um den Automaten Olimpia handeln. Insgesamt wird deutlich, dass die Künstlerin Elke Riemer mit ihrem zugegebenermaßen sehr unüberschaubaren Bild scheinbar versucht, alle verschiedenen Aspekte und Motive der Novelle „Der Sandmann“ zu verdeutlichen. Clemens Hinzer, 3. Semester, Grundkurs Deutsch

Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten Gedicht

HAIKUS

Böse Augen, dunkle Augen Verfolgen mich ein Leben lang Will mir doch kein Mensch dies glauben Sie werden mir das Leben rauben

Gespaltenes Ich Entfliehe den Verfolgern Suche Seelenheil Coppelius sucht Sieht und fragt und fürchtet nicht Suche den Ausweg

Schwarze Augen, tote Augen Wollen mich das Fürchten lehren Fängt mich gar ein irrer Blick Bricht ein Sturz mir das Genick Große Augen, leere Augen Wollen mich nicht recht verstehen Der Versuch sie zu bekehren Wird den Schmerz nur jäh vermehren Trübe Augen, kranke Augen Erlaben sich an meinem Leid Bin der Versuchung ganz erlegen Fall’ ihr schwerelos entgegen Konrad Schulz, 3. Semester, Grundkurs Deutsch zum Bild: Der Sandmann

Augen überall Erspähen, beobachten Es bleibt der Abgrund Monster will fressen Augen, Menschen verfolgen vernichten, fliehen Der Turm der Augen Die Menge voller Augen Lauern auf etwas Beschließe den Sprung Muss ihnen schnell entfliehen Freiheit von Zwängen. Folgen immerzu Sehen, verfolgen alles Freiheit, holdes Gut. Warten auf Schrecken Sie warten hinter Fenstern Freiheit mit Folgen. Es kommt mich holen Um es jetzt zu beenden Freiheit von Zwängen… Maike Lübke, 3. Semester, Grundkurs Deutsch zum Bild: Der Sandmann

Katholische Theresienschule

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Nathanaels innerer Monolog kurz seinem Selbstmord „Alles dreht sich. Holzpüppchen dreh dich! – Holzpüppchen dreh dich! – Holzpüppchen dreh dich! ... Zu viel – zu viel – zu viele Augen – zu viele Blicke – mich durchbohren die Löcher, klaffen in meinem Kopf, in meiner Brust, in meiner Seele. Schmerzen überall. Holzpüppchen dreh dich! Luft – Luft! Ich bekomme keine Luft. Sein Blick durchbohrt meine Lunge. Alles dreht sich. Sie starren mich an. Sie fressen mich auf. Alles dreht sich. Die Mauern verfolgen mich mit ihren Augen. Wollen mich verbrennen. Alles dreht sich. Er wächst, wird immer mächtiger, um mich zu holen. Seine Klauen reißen mich hinunter. Alles dreht sich. Sog. Keine Luft. Schmerz. Holzpüppchen dreh dich! HOLZPÜPPCHEN DREH DICH! Luft... Erlösung... Wir geben auf. Wir gehen nach Hause. Werden gezogen. Geben auf. Geben nach. Erlösung. Nach Hause...“ Jana Köppen, 3. Semester, Grundkurs Deutsch

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Keine fünf Euro fürs Essen Die Hartz-Reformen – Eine Bilanz Es ist wohl kein Zufall, dass das Wort des Jahres 2004 „Hartz IV” war und fünf Jahre später „hartzen” als Jugendwort des Jahres gekürt wurde. Bis heute beschäftigt das Thema alle Gesellschaftsschichten und bietet Anlass zu vielfältigen Diskussionen. Zeit für uns, auf die nunmehr fast zehn Jahre alten Hartz-Reformen zurückzublicken. Was war das Ziel? Nun, das lässt sich leicht beantworten: die Senkung der Arbeitslosenquote. Wie sollte das erreicht werden und hat das funktioniert? Das ist schon wesentlich schwieriger zu beantworten. Die Reform war viergeteilt. Hartz I sollte Zeitarbeit und das Einrichten von privaten Personal-Service-Agenturen fördern. Durch die PSAs sollten 350.000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstehen, es waren aber lediglich gut 15.000. Hartz II sah einen Existenzgründungszuschuss für so genannte „Ich-AGs” über drei Jahre vor, der die Selbstständigkeit attraktiv machen sollte, und der Minijobverdienst wurde von 325 auf 400 Euro im Monat angehoben. Die Ergebnisse sind ebenfalls niederschmetternd: Erwartet wurden 500.000 Unternehmensgründungen, es gab aber nur gut 180.000 „Ich-AGs”, von denen 30.000 schnell wieder Konkurs anmelden mussten. Unweigerlich stellt sich einem die Frage, ob es nicht nur ein geschickter Kniff der Politik war, um diese Menschen aus der Arbeitslosenquote herausrechnen zu können. Denn die Zunahme von Leiharbeit und prekären Minijobs hat massiv zugenommen. Allerdings verdient man dort häufig so wenig, dass man als so genannter Aufstocker noch zusätzlich staatliche Sozialleistungen beantragen muss. Hartz III beschäftigte sich mit der Modernisierung der Bundesagenturen für Arbeit. Entbürokratisierung und mehr Personal sollten zur besseren Betreuung und schnelleren Vermittlung von Arbeitslosen führen. Dem Erfolg der besseren Betreuung durch die „Fallmanager“ steht jedoch die Einrichtung von 40 neuen Richterstellen am Sozialgericht allein in Berlin gegenüber, denn die schwammige Formulierung der Gesetze lässt den Sacharbeitern viel Spielraum. Von „oben” erhalten sie die Anweisung: sparen, sparen, sparen. Das geht nur über die Vorenthaltung von Leistungen. Die unweigerliche Folge ist eine Flut von Klagen, und den meisten wurde stattgegeben, wenn nicht schon vorher der Fehler vom Amt eingesehen wurde. Und schließlich Hartz IV, mittlerweile Synonym für das Arbeitslosengeld II. Das Paket war aber wesentlich umfassender: Das Arbeitslosengeld I wird in der Regel nur noch die ersten zwölf Monate gezahlt, danach das Arbeitslosengeld II, in dem Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammengefasst wurden. Das ALG II berücksichtigt dabei Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten auch Vermögen und Besitz. Wer also für die Rente gespart hat und ohne eigenes Verschulden gekündigt wird, hat Pech, denn zuerst muss er sein Vermögen bis auf einen Schonbetrag aufbrauchen. Altersarmut – gerade bei älteren Arbeitslosen – scheint vorprogrammiert. Dazu kommt die neue Zumutbarkeit von Jobs: Auch schlecht bezahlte Arbeit an weiter entfernten Orten muss angenommen werden, selbst wenn man damit nicht einmal den Lebensunterhalt finanzieren kann. Der Niedriglohnsektor wurde seit den Reformen merklich ausgebaut, wozu sicher auch die Ein-Euro-Jobs zählen: Für ein bis zwei Euro pro Stunde sollten Arbeitslose gemeinnützige Arbeit verrichten, frei nach dem Motto: Do, ut des. (lat.: Ich gebe, damit du gibst.) Dass Ein-Euro-Jobber dabei reguläre Arbeiter ersetzen könnten, hatte vorher wohl keiner bedacht. Vorwürfe an die Politik hatten vor allem eine Kernaussage: Die ALG-II-Regelsätze wären ein Diktat der Finanz- und Wirtschaftspolitik gewesen. Gestartet wurde mit einem Regelsatz von 297 Euro im Jahr 2004. Durch mittlerweile fünf Erhöhungen liegen wir jetzt bei 364 Euro (2011). Danach stehen einem ALG-II-Empfänger mit einem Betrag von 129,24 € circa 4,30 € pro Tag für Essen zu. Eine gesunde Ernährung wird damit wohl kaum möglich sein. Natürlich kann man so leben, aber auf einem würdigen Niveau? Die Bevölkerung befand Nein und protestierte lautstark. Montagsdemonstrationen, insbesondere in Ostdeutschland wurden wieder Tradition und Wahlalternativen wie „Arbeit und soziale Gerechtigkeit” formierten sich im Westen. Nach mehreren Wahlerfolgen dort stürzte Rot-Grün und die WASG vereinte sich mit der PDS zur Partei Die Linke, die daraufhin in zahlreichen Wahlen große Erfolge einfuhr. Doch in einer Bilanz darf die Kehrseite der Medaille nicht unbeachtet bleiben: Die Arbeitslosenquote sinkt und es kommt heutzutage schneller zu Neueinstellungen als früher. Insofern waren die Reformen erfolgreich. Der Niedriglohnsektor ermöglicht es Geringqualifizierten, zu arbeiten. Die wachsende Kinderarmut hat die Politik angeregt, über ein neues Bildungspaket zu verhandeln und eine – wenngleich wohl nur vorläufige – Lösung gefunden. Und doch: Vom Scheitern der Reformen ist häufig die Rede, von Politikern, die nur sehr langsam aus einem Tiefschlaf erwachen, von guten Ideen und schlechter Umsetzung, von sozialer Ungerechtigkeit. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Politik im Jahr 2010 unmissverständlich aufgefordert, die Reform an mehreren Stellen nachzubessern. In der Folge wurde zwar viel über die Formulierungen Westerwelles von der „spätrömischen Dekadenz“ diskutiert, aber eine größere Reform der Reform blieb aus. Kleinere Veränderungen an den Hartz-Reformen gab es viele, Verbesserungen für die Bezieher von ALG II nicht unbedingt. Emma Luise Pietsch, 2. Semester Katholische Theresienschule

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Catholeaks- die neue Schülerzeitung

  Seit Januar 2011 hat die Schülerschaft der Theresienschule wieder eine Meinung. Das neue meinungsgebende Organ „Catholeaks“ ist zwar gemessen an seinem offiziellen Charakter recht nonkonform- gleich einer Galleonsfigur, die bis auf vorne am Schiffsbug vom Heck bis zu den Seiten überall schon mal gewesen ist, dafür ist sie das Ergebnis einer nach bestem Wissen und Gewissen verrichteten Arbeit einer hingebungsvollen Redaktion im weitesten Sinne: Mit eigenen Gedanken höhlten wir Begriffe aus wie „Heimat“ oder „Tabus“ und haben damit erst im Januar 2012 auf Landesebene überfordert, und durch  den halsbrecherischen investigativen Journalismus erlangte die Schülerschaft Einblick in geschlossene Gesellschaften und auf  Martins nackte Beine.  Moment-  war das wirklich  der Verdienst  der gesamten Redaktion? Dummerweise mussten wir die Erfahrung machen, dass „natürliche Arbeitsteilung“,   neben dem  Herausbilden von Vorgesetzten und Untergebenen noch eine natürliche Ausbeutung miteinschließt: Die zu verteilenden Aufgaben blieben an jenen, die mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein gestraft waren zu einem zu großen Teil einfach hängen, was es anderen ermöglichte, sich intuitiv weiterhin gekonnt zu schonen, ein Phänomen, das sich bisher bei jeder Ausgabe beobachten ließ. Es scheint einfach in der Natur des Menschen zu liegen. Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten Das zweite große Problem von „Catholeaks“ war, das die Redaktion lange Zeit nur aus Schülern der Oberstufe bestand- was bedeutet hätte, dass das Projekt „Attrappe konstruktiver Freizeitnutzung“ mit dem Abitur 2012 beendet gewesen wäre- ein schauriger Gedanke. Glücklicherweise ist das längst geändert- viele neue Gesichter aus der Unterstufe haben die Redaktion bereichert. Trotzdem wird mit dem Abitur der Ursprungsmannschaft von Catholeaks eine große Lücke in die Schülerzeitung gerissen werden- aber darin liegt auch eine Chance: Das Gesicht der Zeitung kann von euch zu großen Teilen neu erfunden werden. Wer sich  an Catholeaks in irgendeiner Weise gestört hat, bleibt entweder weiterhin blasiert auf seinem kleinen Canapé sitzen oder hat jetzt die Gelegenheit, beizutreten und sein kreatives Potential zu entfesseln- dafür ist die Schülerzeitung eine ideale Plattform. Alice Gericke Cover der „Heimat-Ausgabe“: Alice Gericke

Schülerzeitungspreis für „CathoLeaks“ Mit einem Sonderpreis für außergewöhnlich gelungenes Layout wurde am Mittwoch (25. Januar) die Schülerzeitungsredaktion „CathoLeaks“ der Katholischen Theresienschule ausgezeichnet. Zusammen mit anderen jungen Journalisten der Berliner Schulen nahmen die engagierten Jugendlichen den Geldpreis aus der Hand von Schirmherrin Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, und Carsten Erdmann, Chefredakteur der Berliner Morgenpost entgegen. Der Schülerzeitungswettbewerb wird von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Partnerschaft mit der Berliner Morgenpost, dem Landesinstitut für Schule und Medien und der Jungen Presse Berlin veranstaltet und juriert. Das musikalische Rahmenprogramm bestritten die Schülerinnen und Schüler der PaulHindemith-Musikschule Neukölln. Mehr als 60 Schülerredaktionen reichten ihre Zeitungen ein. Die Preiskategorien umfassen alle Schularten: Grundschulen, Förderschulen, ISS ohne Oberstufe; ISS mit Oberstufe, Gymnasien sowie Oberstufenzentren. „Schülerzeitungen sind ein wichtiger Baustein im Rahmen der politischen Bildung. Sie stärken mit ihrem Engagement die innerschulische Demokratie, stellen eine altersgerechte Interessenswahrnehmung dar und sind nicht zuletzt auch ein Sprungbrett für den journalistischen Nachwuchs. Ich freue mich, dass der Wettbewerb jährlich mehr Zulauf findet und eine anerkannte Berliner Auszeichnung geworden ist“, so Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Die „CathoLeaks“ erhielt den Extrapreis Layout und wurde ausdrücklich für gute Karikaturen, provokante Texte und natürlich das ausgezeichnete Layout gelobt. VerKatholische Theresienschule

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treten war die „CathoLeaks“ durch die Redaktionsmitglieder Jakob Schmidt, Georg Meyer, Pia Hansen, Alice Gericke, Josephine Naroschk, Jakob Goldberg, Jana Köppen, Johannes Heymann, Hermine Zimmermann und Almuth Richter aus dem Abiturjahrgang. Uneingeschränktes Lob gebührt dem Layouter Jakob Schmidt und Alice Gericke, die einen Großteil der von der Jury gelobten Zeichnungen schuf. Den Geldpreis wollen die glücklichen Redakteure in die Zukunft ihrer Zeitung investieren. Die erste Ausgabe der „CathoLeaks“ erschien im Februar 2011 als Nachfolgezeitung der „Sinnflut“. Seitdem erscheint sie im ungefähr zweimonatigen Rhythmus. Die preisgekrönte Ausgabe beschäftigte sich mit dem Titelthema „Heimat“ und war die dritte Ausgabe der „CathoLeaks“ überhaupt. Die Preisträger des Berliner Landeswettbewerbs sind automatisch für die Teilnahme für den Bundespreis nominiert. Die Preisverleihung findet im Juni 2011 im Bundesrat in Berlin statt. Die Ausschreibung für die nächste Runde des Berliner Schülerzeitungswettbewerbs startet mit dem Schuljahr 2012/13. A.R./ S.W.

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Selected Berlin poems by pupils from class 13 (2010/ 2011) U. Zgraja

Impressions of a metropolis Loud, People everywhere. Smoke, A man with a cigarette crosses my way. Wait, A red traffic light. Watch out, Cars rush around. At the station the bus is to late, But I have no time to wait. Meeting with a friend, Breakfast, brunch, lunch, tea, dinner. At every corner something to smell, Something to eat. Children frolic, full playgrounds. House next to house, Berlin High-rise next to high-rise. Wherever you look Every day, every night full streets. You see something green People have fun, laugh. All over the city. You wouldn‘t expect Friendships are made. If before never seen; Here is past, present, future. Don‘t miss it, it would be a pity. A metropolis. What could be a better place to live?

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It‘s a very big town

Leonore ReichardtAnd during the night there are lights All over the city. But when the sun‘s rising up You can see all the dirt That the people left there, that‘s a pity. But if you stay here a while you learn How tolerant the people are All over the city. You can meet people from many cultures While having a drink in a bar Don‘t miss it, it would be a pity. Johannes Haake

Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten Berlin Poem B E R L I N

like bitter sweetness of history like ecstatic electro music scene like ruined and rebuild like lively like the never ending circle line a rolling, growling belt‚ round the inner city binding contrasting sides together like imposing power the artificial hemisphere of new national government like a non-profitable economy which I like though I know it‘s a faint lie

This shining spot in the earth‘s face where millions of people live, clash, meet, breathe together Berlin that urban centre that I don‘t like but love Rebekka Appelt

no one out on the streets no cars, no pedestrian walkers no one alone in the middle of Berlin a weird kind of music f rom the back wheel of my bike run completely out of air the rhythm of my shoes on the cobblestone calm beats someone coming from the other direction leaving or returning home?

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exchange of comprehensive looks fast pace, sleepy eyes on the way to work I smile feel like night& day have just met consider to have a walk around here more often at 4:38 in the morning but for now heading home better enter the race now or dawn will win

Leonore Reichardt

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Fünf Wege, uns kennen zu lernen: | Info-Broschüre: Anforderung unter www.zeppelin-university.de/info | Bewerbertelefon: Rufen Sie uns an unter +49 7541 6009 2000. | ZU on Tour: Besuchen Sie uns in Ihrer Nähe auf Bildungsmessen, Kongressen und Veranstaltungen. Termine unter www.zeppelin-university.de/aktuell | Uni live!-Tag: Nächster Termin unter www.zeppelin-university.de/unilive | Testflug: Erleben Sie Studierende, Forscher und Alumni vor Ort in Veranstaltungen. Terminvereinbarung unter +49 7541 6009 2000. Wir freuen uns auf Sie. Zeppelin Universität | Am Seemoser Horn | D 88045 Friedrichshafen +49 7541 6009 2000 | [email protected] zeppelin-university.de/studium

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Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten

Nur noch jeder 50.000ste Deutsche heißt Adolf Der sächsische Landtag ist eigentlich ein sehr disziplinierter Ort. Die Politiker halten ihre Reden im Anzug und wenn ein Abgeordneter vor dem Pult spricht, hören die anderen zu. Nur einmal pro Sitzung wandelt sich die Stimmung plötzlich. Die vorher noch so aufmerksamen Politiker werden plötzlich unaufmerksam, holen die Zeitung heraus, reden lautstark miteinander und werfen mit Papierfliegern. Dann steht Holger Apfel oder ein anderer der sieben Fraktionsmitglieder vor dem Landtag. Genau wie diese NPD-Politiker wird auch der Rest der neuen Nazis in Deutschland oft nicht wirklich ernst genommen. Man sagt scherzhaft zu seinem farbigen Freund „Neger” und dann kann man mit ihm darüber herzhaft lachen und auf den Straßen Berlins sieht man vielleicht einmal im Monat einen kahl rasierten Mann mit Springerstiefeln. Und doch ist die nationalistische Bewegung stärker, als man denkt: In MecklenburgVorpommern und Sachsen ist die NPD im Landtag vertreten und auch in anderen - überwiegend östlichen Bundesländern - scheiterten die Nationalisten nur knapp. Das aktuellste Beispiel ist Sachsen-Anhalt. Dort erreichte die NPD 4,6 Prozent und verfehlte damit minimal die 5-Prozent-Hürde. 4,6 Prozent - das klingt wenig und ist doch mehr, als man denkt. So wählte in Sachsen-Anhalt fast jeder 20. Mensch rechtsextrem. 2004 waren es in Sachsen sogar 10 von 100 Menschen! Und in Berlin erreichte die NPD ein besseres Wahlergebnis als die FDP - dabei sind die Liberalen eine aktuell regierende Partei im Bund! Trotz der teilweise erschreckenden Zahlen muss man anerkennen, dass auch die antifaschistische Gegenbewegung in Deutschland sehr stark ist. Zu jeder Demo der Rechtsextremen gibt es ohne Ausnahme eine deutlich größere Gegendemonstration. Und bundesweit sind es zwar 1,5 Prozent, die die NPD wählen würden. Aber die übrigen 98,5 Prozent der Deutschen haben in so gut wie allen Fällen nur Ablehnung für die NPD übrig. Dafür, dass der Zweite Weltkrieg erst seit 66 Jahren vorbei ist, hat sich Deutschland meiner Meinung nach doch sehr gut vom Nationalsozialismus erholt und eine gefestigte Demokratie. In vielen Nachbarländern - das beste Beispiel ist dasNachbarland Frankreich - ist der Rechtsextremismus sehr viel stärker vertreten. Zudem hat eine Studie ergeben, dass die nächste - also unsere Generation - noch weniger von der NPD hält als die anderen. Wenn nur eine winzige Minderheit rechtsextrem gesinnt ist, ist sie auch keine wirkliche Gefahr, wenn die große Mehrheit sie dominiert und bekämpft. Dann wird vielleicht irgendwann auch kein NPD-Politiker vor dem sächsischen Landtag mehr stehen. Damian Correa Koufen, Klasse 10c Aufgabe im Fach Geschichte: Schreibe einen Kommentar für eine Tageszeitung – auch vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin – zur Frage, ob die Entnazifizierung in Deutschland erfolgreich war.

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Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien Der Eurovision Song Contest 2012 in Aserbaidschan

Aufgabenstellung (August 2011) für die 7. Klasse im Fach Erdkunde: Schildert in Partnerarbeit den Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien und den aktuellen Stand des Konflikts! Im nächsten Jahr soll der Eurovision Song Contest in Aserbaidschan stattfinden, welche Probleme ergeben sich daraus? Informiert euch zuerst – möglichst anhand mehrerer Quellen - und versucht anschließend in eigenen Worten zu formulieren. Abzugeben ist ein Klarsichthefter mit selbstgestaltetem Deckblatt und 2 bis 3 Seiten Text, möglichst getippt, 12er Schriftgröße, 1,5 Zeilenabstand, normaler Seitenrand, Blocksatz und Trennprogramm, gängiger Schrifttyp. Abgabetermin: 18. Oktober 2011 Andreas Kühler

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Einleitung

Der Konflikt um Bergkarabach ist ein langjähriger Konflikt zwischen den Staaten Aserbaidschan und Armenien, der bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Armenien, mit der Hauptstadt Jerewan, und Aserbaidschan, mit der Hauptstadt Baku, liegen auf cirka 45° nördlichem Längengrad und 40° östlichem Breitengrad. Südlich des Kaukasus gelegen, grenzt Aserbaidschan an Georgien (Norden), Armenien (Westen), Iran (Süden) und das Kaspische Meer (Osten). Auch Armenien grenzt im Süden an den Iran, im Westen an die Türkei, im Norden an Georgien und im Osten an Aserbaidschan. Beide Länder verfügen über wichtige Bodenschätze: Aserbaidschan hat große Öl- und Gasvorkommen und Armenien besitzt Bauxit, Kupfer und Gold. Bergkarabach, mit der Hauptstadt Stepanakert, liegt südwestlich von Aserbaidschan und ist von sieben aserbaidschanischen Bezirken umgeben. Über die politischen Probleme hinaus gibt es andere religiös geprägte Konflikte. Die Armenier gehen dem Schuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten christlich-orthodoxen Glauben nach, in Aserbaidschan hingegen ist die Mehrheit islamischen Glaubens. Die Enklave Bergkarabach ist mehrheitlich von Armeniern bewohnt, Aserbeidschaner und andere ethnische Gruppen bilden die Minderheit. Armenien und Aserbaidschan erklärten sich mit dem Ende des 1. Weltkrieges (1918) zu unabhängigen Staaten. Danach erhoben beide nun unabhängige Staaten Anspruch auf die Region Bergkarabach. Armenien begründete dies mit der Tatsache, dass Bergkarabach überwiegend von Armeniern bewohnt wird. Aserbaidschan erhob den Anspruch mit der Untrennbarkeit der geographischen Lage und den in Bergkarabach gelegenen Sommerwiesen der muslimischen Nomaden. In einem „Provisorischen Abkommen“ im August 1919 wurde Bergkarabach Aserbaidschan zugewiesen unter der Bedingung einer kulturellen und administrativen Unabhängigkeit für die Armenier. Am 7. Juli 1923 wurde die Region Bergkarabach per Dekret unter Stalin als autonomes Gebiet der aserbaidschanischen Republik zugewiesen. Von 1918 bis zum Ende der Sowjetunion wurde der Konflikt von den verschiedenen kommunistischen Machthabern unterdrückt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1988 brach der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan erneut aus. Im Jahr 1991 erklärte sich die Enklave Bergkarabach für unabhängig und gab sich den Namen „Republik Bergkarabach“, international ist sie jedoch von keinem Staat anerkannt. Eine aus 13 Staaten international zusammengesetzte Gruppe, die sogenannte „Minsker Gruppe“, mit Beobachterstatus, konnte bislang nicht zu einer politischen Lösung verhelfen. In den Jahren 1992 bis 1994 gipfelte der Konflikt in einem Krieg mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Armenien besetzte mit Hilfe der Truppen der Republik Bergkarabach Gebiete nördlich, westlich und südlich von Bergkarabach auf armenischem Territorium. Im Mai 1994 konnte ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan erzielt werden, in dem Aserbaidschan die Besatzung durch Armenien akzeptieren musste. Trotz dieser Waffenstillstandslinie kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen der jeweiligen Minderheiten in Armenien bzw. Aserbaidschan, zu Pogromen und Unruhen, zuletzt an der Friedenslinie selbst im März 2008. Bis heute gibt es keinen tatsächlichen politischen Durchbruch in den Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan. Ein großes Hindernis in beiden Staaten liegt in der Tatsache, dass die jeweiligen Gesellschaften seitens ihrer politischen Führungsgruppen nicht auf eine notwendige Kompromisslösung eingestellt wurden.

Heutige politische Situation

Nach dem Waffenstillstand von 1994 waren beide Seiten lange Zeit nicht bereit, sich für Verhandlungen an einen Tisch zu setzen. Aserbaidschan besteht noch immer auf der Rückgabe von Bergkarabach. Armenien hingegen fordert weiterhin die Unabhängigkeit der Region Bergkarabachs von Aserbaidschan. Nach einer leichten AnnäKatholische Theresienschule

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herung beider Länder nach 2000 wurde die Bereitschaft zu einer Lösung von beiden Seiten betont, aber nie ausgeführt. 2007 drohte der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew mit einem Krieg, wenn Armenien nicht freiwillig Bergkarabach räume. Aserbaidschan, das auf Grund seiner großen Ölvorkommnisse ein reiches Land ist, ist der zurzeit militärisch stärkere Staat von beiden. Am 2. November 2008 wurde in Moskau von den Präsidenten Armeniens und Aserbaidschans beschlossen, dass sie den Konflikt friedlich und nach internationalem Recht lösen wollen. Seitdem herrscht Stillstand in den politischen Beziehungen der beiden Kontrahenten. Aktuell scheint der Konflikt auf wirtschaftlicher Ebene ausgetragen zu werden. Historisch bedingt stehen die Türkei, Georgien und Russland an der Seite Aserbeidschans. Baku rückt ins Zentrum als wichtige Verbindung von Ost nach West für die Energievorkommen der Region (Gas-Pipeline: Baku-Tiflis-Erzu/ Öl-Pipeline: Baku-TiflisCeyhan). Der Iran unterstützt Armenien durch den Bau einer Gas-Pipeline vom iranischen Täbris zum armenischen Meghri, um Gas aus Turkmenistan und dem Iran zu transportieren.

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Eurovision Song Contest

Bei dem Eurovision Songcontest 2011 in Deutschland gewann das aserbaidschanische Duo mit Ell und Nikki. Es wurde beschlossen, dass der nächste Eurovision Song Contest im Mai 2012 in Aserbaidschans Hauptstadt Baku stattfinden soll. Auch Armenien wird möglicherweise mit einem eigenen Beitrag vertreten sein. Diese Situation birgt ein gewisses Gefahrenpotenzial. Schon 2007 musste ein Fußball-EM-Qualifikationsspiel zwischen beiden Staaten abgesagt werden, da die jeweiligen Teams fürchteten, angegriffen zu werden. Für ihre Sicherheit konnten die Veranstalter nicht garantieren. Der politische Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan bekommt hier eine kulturell-gesellschaftliche Qualität, die Idee der Völkerverständigung durch den ESC wird seitens der Kontrahenten instrumentalisiert. Mit welchen Methoden beide Seiten in vorherigen Eurovision Song Contests gearbeitet haben, zeigen folgende Beispiele: das Abdecken der jeweiligen Landes-Telefonnummer zur Song-Wahl, die Einflussnahme seitens der Regierung auf die individuelle Stimmenwahl oder die Nutzung der ESC TV-Übertragung zu politischen Aussagen. Anfang Oktober 2011 wurde eine wichtige Weiche durch die Regierung in Baku gestellt: Der Veranstalter des ESC, die sogenannte Reference Group, erhielt eine Erklärung, in der der aserbaidschanische Präsident, Artur Rasizade, garantiert, dass allen anreisenden Fans, Journalisten, Funktionären etc. Versammlungs- und Meinungsfreiheit zugesichert werden. Außerdem werden Sicherheit und vereinfachte Einreiseregelungen garantiert. In dem autoritär geführten Land ist das keine SelbstverständSchuljahrbuch 2011

Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten lichkeit. Die gesicherte Einhaltung grundlegender Menschenrechte ist nicht gegeben, insbesondere für die große schwule Fangemeinde des ESC birgt das ein hohes Gefahrenpotenzial. Homosexuelle sind in Aserbeidschan immer wieder Repressalien ausgesetzt. Die Herausforderungen auf ganz praktischer Ebene scheinen einer Lösung nahe: Der Bau der Veranstaltungshalle mit dem Namen „Kristall Halle“ geht voran, auch die Entstehung fehlender Hotels und anderer Unterkünfte scheint gesichert zu sein. David Jäschke und Moritz Müller, Klasse 7c

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Wettbewerbe, Sport, Schülerarbeiten

„Wer ist mein Nächster?“

Text zum Arbeitsprozess von Gruppe 1:

Nach vielen Überlegungen entstand die Idee, einen Rollstuhlfahrer vor der Kirche zu fotografieren. Die zweite Überlegung war, eine Mutter mit einem Kinderwagen vor einer alten Straßenbahn zu fotografieren. Wir kamen zuletzt zu der Idee, eine Frau mit vollgepacktem Kinderwagen als hilfsbedürftige Person vor einer großen Treppe zu fotografieren. Wir machten erste Fotos im Schulflur und auf der Kirchentreppe von St. Joseph, um einen Eindruck von der Wirkung einzelner Personen zu bekommen. Mithilfe dieser Bilder beschäftigten wir uns anschließend u. a. mit den Fragen: Wie sollen die Personen durch das Bild laufen? Sollen sie Blickkontakt haben? Welche Aussage sollen die Vorbeigehenden geben? Als das geklärt war, befassten wir uns mit der Bildanordnung. Wir wollten die Szene auf einer Panoramatreppe darstellen. Die Panoramatreppe und die Aneinanderreihung der Bilder sollten erst beim Bearbeiten der Bilder entstehen. Wir machten schließlich Fotos an der Treppe des Alten Museums in Berlin. Sie war hoch genug und hatte eine gute Breite. Bei der Bearbeitung in der gesamten Gruppe verbesserten wir hier und da noch kleine Feinheiten – die Idee mit der Panoramatreppe ließ sich nicht verwirklichen, da uns eine gutes Fotoprogramm fehlte. Zudem war die Lage des Schnees auf der Treppe dafür nicht geeignet. Von Verena Brandt, Hanna Frentz, Theresa Thuß, Charlotte Tscherner



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„Wer ist mein Nächster?“

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Skilanglauf in Tempelhof

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Projekte

Projekte innerhalb und außerhalb des Unterrichts

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Kickträume 2011 Anlässlich der Frauen-Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land fand in Berlin für 5. und 6. Klassen das Projekt „Kickträume 2011“ statt. Kurz nach den Herbstferien (2010) fuhren sechs Kinder unserer Klasse, der damaligen 5b, mit unserer Klassenlehrerin Frau Just ins Abgeordnetenhaus von Berlin. Dort trafen wir uns mit den anderen 15 Klassen, die an diesem Projekt teilnahmen. Das Los entschied, welche Klasse für welches Land ins Rennen ging. Uns wurde Mexiko zugelost. Im Frühjahr 2011 nahm unsere Klasse dann zusammen mit Frau Just und Herrn Rönker an einem Workshop im Sportjugendclub Prenzlauer Berg (SJCPB) teil. Bei diesem Workshop lernten wir einiges über Deutschland und unser Patenland Mexiko. Am Ende spielten wir „Der große Preis von Deutschland“. Das war ein Quiz, in dem es um Deutschland, Mexiko und Fußball ging. In den Sportstunden danach spielten wir viel Fußball und übten, um fit für das Fußballturnier zu werden. Dann war es endlich soweit – der Tag des Turniers. Als erstes bauten wir unseren Länder-Pavillon auf und dekorierten ihn mit Kakteen, mexikanischen Früchten und mehreren Sombreros. Jedes Land hatte einen Pavillon, an denen konnte man sich über das jeweilige Land informieren und eine Aufgabe erledigen (Rätsel, Geschicklichkeitsspiel o.ä.). Nach erfolgreicher Absolvierung erhielt man dann am Ende einen Pass als Weltbürger. Wir bekamen grüne Mannschaftstrikots. Um 9 Uhr wurde das Turnier offiziell von Steffi Jones, der Chefin des Organisationskomitees der diesjährigen Frauen Fußball-WM und Karla Kick, dem Maskottchen, eröffnet. Leider verloren wir unsere Spiele und konnten uns nicht fürs Finale qualifizieren. Aber dennoch fuhren wir um einige Erfahrungen reicher nach einem gelungenen Tag nach Hause. Jette Henke, Kira Kluge, Lene Bierstedt, Maria Schmidt, Klasse 6b

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Projekte

Das Blumenstraußprojekt 2011 Im Rahmen des diesjährigen Blumenstraußprojektes, einer Aktion zur Ehrung von HolocaustÜberlebenden bzw. –Widerständlern, bekamen der Geschichts-Grundkurs des 4. Semesters sowie der Geschichts-Leistungskurs am Nachmittag des 25. Januar die Möglichkeit zu einem Zeitzeugengespräch mit der 81-jährigen Frau Mehling. Bei Kaffee und Kuchen berichtete die rüstige Seniorin von ihrer Kindheit und Jugend, die vom Widerstand ihrer Eltern und ihr selbst gegen das NS-Regime geprägt war. Als Mitglieder der Bekennenden Kirche kümmerten sie sich um verfolgte jüdische Mitbürger und versteckten oftmals über Monate hinweg viele von ihnen, unter Einsatz ihres eigenen Lebens, in ihrem Wohnhaus. Später als Jugendliche versorgte Frau Mehling versteckte Juden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee mit Lebensmitteln und Kleidung und half nach dem Krieg bei der Trümmerarbeit. Ihre gesamte Erzählung hindurch blieb sie ruhig und sachlich und manch einer fragte sich, ob sie damals in keinem Moment Angst verspürte. Nach der anschließenden Fragerunde überreichten die Schüler Frau Mehling einen schönen Blumenstrauß und bedankten sich für den Einblick, welchen sie in ihr Leben gewährt hatte. Das Zeitzeugengespräch stellte sich als gelungene Möglichkeit dar, neben dem Lehrbuchwissen einen Eindruck vom Leben unter den unmenschlichen Bedingungen der NS-Zeit und dem dennoch vorhandenen Mut einzelner Menschen zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass viele von uns auch in ihrem späteren Leben in einer schwierigen Situation an den enormen Mut und das Durchhaltevermögen Frau Mehlings zurückdenken werden. Marie-Luise Große, 4. Semester

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An Impression of BERMUN2 2011 Seit 2002 nehmen Schüler unserer Schule begeistert an den BERMUN Veranstaltungen der John - F.- Kennedy Schule teil. R. Schulze, U. Zgraja This year’s BERMUN2 conference took place traditionally at the Konrad-Adenauer-Stiftung and was organised by the John-F.-Kennedy-School. From 10th to 12th March delegates from many countries debated on the issue of Multinational Terrorist Groups. In order to get an impression of the whole event we asked some participants to answer some questions. The first one we met was the acting Delegate of Ecuador. Hello! May we ask you some questions about the conference, please? Delegate: Why not. That’s true. Well, do you like this conference? Delegate: Yes, I do. I think it was nice and I had a lot of fun. So, what about the debates? Delegate: Sure, I definitely enjoyed them and I would like to come next year again. As everone knows BERMUN2 procedure is a special one. Which one do you prefer? BERMUN1 or BERMUN2? Delegate: I think it was cool, but I favour BERMUN1 procedure. In regional committees there are not so many more differences between countries’ views than in global committees, you know. We see. Seems as if you are experienced. How many conferences did you attend before? Delegate: Well, just one. What do you enjoy at the MUN-Conference most? Delegate: It’s always an experience to discuss with a lot of people. MUN mixes people; so apart from my interest in political topics, meeting all these interesting people is really nice. Thank you for your time. Hope to see you again next time. There are really different people you can meet at MUN-Conferences. Often people, who have never attended MUN, have prejudices. They think that those conferences are boring, uninteresting and that they will be the only one who is not a nerd. But “surprise, surprise”, this stereotype is not true at all. Alexandra Bartsch, 1st semester

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20. BERMUN-Konferenz: Wir waren mit dabei! „Was ist denn BERMUN?“, höre ich oft, wenn ich erzähle, dass ich dort war. Meine Lieblingsantwort auf die Frage ist: „Im Großen und Ganzen ist das so, dass Schüler auf Englisch die UN simulieren.“ Woraufhin viele aus allen Wolken fallen: „Politik? Und dann noch auf Englisch? Wer macht denn so was freiwillig?“ Ja, es stimmt schon, das ist jetzt nicht so jedermanns Sache. Politik. Und dann kostet es ja auch noch was und man muss nachholen, was man in der Schule verpasst hat. Ich würde trotzdem sofort, ohne zu zögern, wieder sagen: „Ich mach mit!“, wenn ich noch einmal gefragt werden würde. Einerseits interessiere ich mich ohnehin für Politik, aber das Allerbeste an BERMUN ist, dass man viele neue Leute (zum Teil aus fernen, recht exotischen Ländern wie Saudi-Arabien, Taiwan oder Uganda und für uns nicht ganz so exotischen Ländern wie USA, Polen oder Schweiz) kennenlernt, die alle nett sind und das gleiche Ziel haben: vier Tage Spaß. BERMUN ist natürlich auch mit Arbeit verbunden: Wir mussten authentische politische Entscheidungen treffen aus der Sicht der aktuellen Regierung eines Staates. Unsere Schule hat dabei dieses Jahr Bosnien und Herzegowina repräsentiert (Wo liegt das? – In Europa. Auf dem Balkan. Für genauere Informationen: ein Atlas, Wikipedia etc.). Ja, zugegebenermaßen, es ist ein kleines Land mit knapp mehr Einwohnern als Berlin, also relativ unbedeutend, aber es ist zurzeit im Weltsicherheitsrat, welches das wichtigste Gremium der Welt ist. Wir haben viele Entscheidungen getroffen und Ideen entwickelt, wie man Armut bekämpfen kann. Mit zufriedenstellendem Ergebnis: Jedes Komitee hat mehrere Resolutionen verabschiedet und auch, wenn diese zunächst keine direkte Auswirkung haben, haben alle gelernt, wie man die Welt verbessern kann. Ganz davon zu schweigen, was wir sonst noch alles gelernt haben: Politik machen und argumentieren und nicht zu vergessen, Englisch anwenden! Denkt daran: Jede Veränderung beginnt im Kleinen. So let me say: Be the change! Be BERMUN! Anna Uth, 1. Semester

Die BERMUN Delegation der Theresienschule 2011, außerhalb der Debatten mal etwas zwangloser, dafür mit Diploma: Maike Lübke (3. Sem.), Nils Lapointe-Rohde (3. Sem.), Alexandra Bartsch (1. Sem.), Edda Garke (1. Sem.), Luisa Siniarski (3. Sem.), und Anna Uth (1. Sem.); nicht im Bild: Konrad Schulz (3. Sem.) Katholische Theresienschule

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THEMUN 2011 It is 2nd December twenty past two and I am confronting a serious problem. A problem that has certainly troubled my father, his father and all other fathers and sons around the globe and probably will trouble my son. The tie. Either the knot is too loose or it is too tight or the tie is bounded too short or... But why am I dressing up? I am out for a date at quarter to three. Not with a girl (or boy) but with the Disarmament Committee of the United Nations. I am going to chair this meeting as the president, which means that I will lead the discussion, watch the timetable, encourage the participants, take care of the parliamentary rules and the procedure and the resolution. Fortunately, I am not alone. Alexandra Bartsch from 1st Semester shares my destiny as a chair, Ms. Secretary General. The helping angel, who has prepared the meeting with our supervising teachers, Mrs Schulze and Mr Zgraja. Model United Nations (MUN) was an Arbeitsgemeinschaft at Theresienschule. Model United Nations is the name of a (mostly annual) meeting of students who play the meetings of the UN. It is an authentic meeting of several nations. There is no script, so the students have to prepare themselves to represent their country in the most authentic way. This assembly was an annual event of grade 11, until the Schulreform. The following semesters have kept teachers busy and the number of topics for the Abitur has made it difficult to continue this tradition. So the students I will meet in a few moments are part of the voluntary course enz (Englisch Zusatz). Since the beginning of this semester we have been meeting every Schuljahrbuch 2011

Projekte Friday from a quarter to three to twenty past four in the afternoon in room 305. After nearly one semester we are prepared! Am I nervous? Yes, indeed I am. But everyone is nervous, so it does not matter. I am sure that Mrs Schulze and Mr Zgraja are nervous, too. First the chairs have to explain the day‘s (or in this case afternoon‘s) agenda to the delegations and declare the conference as open (president‘s duty; mine). Now we check the presence of the delegations. Nearly the entire course is here[/present/there]. This is Ms. Secretary General‘s great moment. She declares the topic of the conference: “How could North Korea‘s threat to the world be banned, without touching its national sovereignty?” and she delivers the first opening speech of the day. The opening speech is a general statement of the country‘s opinion on the topic of the day (here: the UN’s). Subsequently, after the last speech lobbying starts. During this time delegations meet in groups and discuss their resolutions. Every country has printed one’s own resolution and during lobbying, they are compared and at the end the most suitable one will be improved by the signatories. This effects that at least two final resolutions with different main aspects are appointed. Later on during the open debate the delegates discuss the resolutions. Amendments are the core of this procedure. Every delegation can table some and so influence the final resolution according to one’s own policy. Hot and hotter the debate develops and not only the arguments, after a controversial statement of China the delegates are upset or fully in favour. The faces blush because of excitement. Now the students are away, nuclear weapons are discoursed by Japan, Russia, the US and France in a serious way. At the end one resolution passes, it is 6 o’clock, after three hours of debating the teachers faint, too. A successful conference is over. Next year there will be another sequel with new topics and new faces, and perhaps yours. Jakob Bourcevet, 1. Semester

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Projekte

Vorbereitung für das Frühlingskonzert Streichen, zupfen, trommeln, blasen, springen, fallen, singen, jauchzen – die Vorbereitungen für das diesjährige Frühlingskonzert am 6. April sahen sehr vielfältig aus. Big Band Die Proben der Big Band mittwochs in der 8. und 9. Stunde beginnen nach dem langen Schultag meistens eher unmotiviert und unkonzentriert. Diese Stimmung legt sich aber schnell, wenn wir mitreißende Stücke, wie Hawai 5-O spielen, die bei den Schülern Aufmerksamkeit und Enthusiasmus auslösen. Wenn wir Stücke zum ersten Mal spielen, versuchen wir uns zuerst einmal dem Stil der Stücke anzunähern. Zum Schluss gibt es noch einen Feinschliff, zum Beispiel in Dynamik und Sauberkeit. Jede Probe ist geprägt vom Gemurre und Gerufe, bestimmte Stücke zu spielen oder nicht zu spielen. In jedem Fall ist die Stückauswahl sehr abwechslungsreich, sie reicht vom Jazz über Swing zu Rock und Pop. Herr Stange bleibt in dem Durcheinander immer geduldig, motiviert und gibt uns eine individuelle Förderung, indem er den Schwierigkeitsgrad dem jeweiligen Niveau des Schülers anpasst. Tanzprojekt Zum zweiten Mal gab es nun ein Tanzprojekt einer ganz ungewöhnlichen Art. Dieses Projekt war ursprünglich nur für den kleinen Musik-LK gedacht, der letztendlich nicht nur das Interesse der Mitschüler des zweiten Semesters, sondern sogar auch der Klasse 10a weckte. Es stellte sich heraus, dass viele von uns noch keine Erfahrung im Tanzen gemacht haben, aber da es sich nicht um ein Tanzen im engeren Sinne handelte, sondern eher um eine Art „individueller Ausdruckstanz“, machte das gar nichts. Zu dem Thema „Einschließen und Ausschließen“ konnte jeder seine eigenen Ideen in die Tat bzw. den Tanz umsetzen. Da uns die beiden Tänzer Felix und Josep keine Grenzen setzten und uns jeweils nur einen groben Rahmen vorgaben, konnten wir uns das von uns selbst Ausgedachte gut merken und verinnerlichen. So sollte beispielsweise jeder mit verschiedenen Körperteilen sein Zimmer zeichnen, außerdem haben wir unter kleinen Anweisungen unsere Duette entwickelt. An den ersten der vier Samstage haben wir nach der Aufwärmung als Erstes einzelne Ideen ausprobiert und unsere Tänzer haben somit ein Gefühl dafür bekommen, in welche Richtung unser Projekt gehen könnte. Einerseits war es toll, dass nicht alles vorausgeplant war (so wurde die Musik erst zum Schluss passend zum Tanzstück ausgewählt). Andererseits kam es zu einem Durcheinander, indem das „Große GanKatholische Theresienschule

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ze“ vorerst nicht zu erkennen war, so dass wir an den Samstagmorgen manchmal ein bisschen entmutigt waren. Zum Schluss fügten sich aber alle unsere Duette zusammen und das Gesamtbild konnte sich wirklich sehen lassen. Alles in allem hat es sich wirklich gelohnt, die vier Samstage etwas früher als gewohnt aufzustehen! Wir haben gelernt, uns zu überwinden, haben neue Erfahrungen gemacht, wurden motiviert und haben Vertrauen zueinander aufgebaut. In dieser kurzen Zeit sind wir zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen. Es hat super viel Spaß gemacht und wir würden es jederzeit noch einmal machen, denn jetzt kennen wir die Entwicklung und wissen, dass ein solches Projekt erst heranwachsen muss. Sophie-Leonie Kmiecik, Hendrike Wiesner, Jakob Schmalz, 2. Semester

Zu früh? Zu laut? Zu heiß?

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„Wer ein Konzert so früh ansetzt, kann gar nicht mit so vielen Besuchern rechnen!“ – entgegen jeder böser Vorahnungen sollte das Schulkonzert doch noch ein Erfolg werden. Hinter den Kulissen der Aula ist ein Gewusel aus fleißigen Schülern, die aufgeregt auf den bevorstehenden Auftritt warten. Die Streicher befinden sich schon auf der Bühne, und wenn man sich trotz seiner Aufregung darauf konzentriert, der Musik hinter den Türen zu lauschen, kann man hören, dass die Vorbereitungen zu einem sehr guten Ergebnis geführt haben. Der Applaus verkündet das Ende des Auftritts und die Aufregung steigt immer weiter. Die Tür geht auf! Ich greife mir meine Noten, ordne mich in den Chor ein und setze mein strahlendstes Lächeln auf. Mein Adrenalinspiegel steigt schlagartig an und durch das heiße Scheinwerferlicht fange ich an zu schwitzen, als wir die Bühne betreten. Der Zusammenklang der einzelnen Stimmen lässt jegliche Anspannung von mir fallen und ich kann mich voll und ganz der Musik hingeben. Doch die Gelassenheit ist nur von kurzer Dauer, denn schon nach dem Stück renne ich von der Bühne nach draußen, schnappe mir meine Geige vom Flügel, tausche die Noten aus und stürme wieder hinaus, um die Notenständer aufzustellen. Das Spielen löst in mir andere überwältigende Emotionen aus als das Singen im Chor, doch auch hierbei bin ich ganz in meinem Element. Und so geht es weiter mit dem nächsten Programmpunkt: dem Tanzprojekt. Es ist eine andere Art von Tanz, als man sie vielleicht gewohnt ist, doch wir zeigen unsere Begeisterung an der Sache so sehr, dass eine unglaubliche Schuljahrbuch 2011

Projekte Spannung entsteht, die uns selber und das Publikum fast umhaut. Nun – eine kleine Umbaupause. Das Aufatmen hinter den Kulissen ist deutlich spürbar. Die Big Band bereitet sich eifrig vor. Schon schließen sich die Türen wieder. Obwohl ich das Ganze nur von außen erlebe, dringt die Musik laut und klar zu mir vor. Der Schwung derselben regt zum Tanzen an. Deshalb nutzen wir die Gelegenheit und bauen so etwas Spannung ab. Der Rhythmus des Walzers wechselt zu dem eines Swings. Der Spaß an der Sache lässt mich die ganze Aufregung schnell vergessen. Doch die Schlusstöne verklingen und lautstarker Applaus dringt zu uns heraus. Schlagartig fängt mein Herz wieder an zu rasen. Unser zweiter Auftritt. Der Zusammenklang der Big Band und des Chores bildet den krönenden Abschluss. Der Applaus überrollt uns fast, und nach mehrmaligem Verbeugen und unentwegtem Grinsen ist es soweit: Wir können die Bühne verlassen. Geschafft von der Anstrengung und doch glücklich über das Geschaffte! Ronja Kliem, Tabea Danke, Annina Schmidt, Magdalena Dölle, 2. Semester

Vorbereitung Chor Einmal wöchentlich treffen sich jüngere und ältere Schüler und Schülerinnen unserer Schule zum Musizieren und Spaßhaben. Das Repertoire des Chores reicht von jazzigen Swingnummern bis zu barocken Chorälen, was verschiedene Geschmäcker sowohl des Publikums als auch der Sänger anspricht. Auch die gruppenübergreifende Zusammenarbeit von Big Band, Streichern und Chor gefällt allen Beteiligten. Aber nicht nur die Arbeit mit den anderen Gruppen begeistert, sondern vor allem die Proben mit Mitschülern und Freunden. Ein heiteres und familiäres Klima sorgt bei allen für Spaß am Singen. In Vorbereitung für das diesjährige Frühlingskonzert studierte der Chor Stücke verschiedener Stilepochen ein. Auch wenn das gemeinsame Wirken der Musikgruppen teilweise etwas durcheinander und ungeordnet ablief, kann sich das Ergebnis zeigen lassen. Laura Altmann, Sarah Reusing, 3. Semester

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Kompetenztraining Klasse 7b

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Schuljahrbuch 2011

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Die 9c kocht: Guten Appetit! Während der halbjährlich stattfindenden Kompetenztage stand diesmal Teamtraining auf dem Programm der Klasse 9c. Nachdem wir am ersten Tag den theoretischen Part in unserer Schule absolviert hatten, war am zweiten Tag das praktische Tun dran. Dazu trafen wir uns in der Edith-Stein-Schule, die über eine große Küche verfügt. In der Vorbereitung hatten wir bereits Gruppen ausgelost, die zusammen kochen würden. Auch die Menüfolge stand fest: Jeweils eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert waren zuzubereiten. Alle hatten an die notwendigen Zutaten gedacht und dann hieß es: Schürze um und los! Mit viel Elan gingen wir die Sache an, aber nicht alle waren so begabte und erfahrene Köche wie Georg, der eine super Nudelsoße zauberte, und so ging doch einiges schief. Doch letztendlich war das Kochen sehr lustig und vor allem lecker. Da wir viel zu viel gekocht hatten und es gar nicht alles aufessen konnten, mussten wir den Rest unters Volk werfen, bzw. unter den hungrigen Schülern der Edith-Stein-Schule verteilen. Die freuten sich sehr über die Nudeln, verschmähten allerdings die Bratäpfel und den gesunden Kartoffelauflauf. Diese fanden dann noch Abnehmer im Lehrerzimmer. Nachdem schließlich alles aufgegessen, abgewaschen und aufgeräumt war, fand noch eine Gruppenbesprechung statt, um eine Bilanz der zwei Tage zu ziehen. Wie wir feststellten, hatte alles gut geklappt, die Zeit gereicht, niemand hatte sich ausgeschlossen gefühlt und alle hatten ganz viel Spaß. Marlen Rieffel und Lea Gill, Klasse 9c Katholische Theresienschule

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Tun, Leiden, Lernen!

Das Theaterprojekt „Orestie“ des DS-Kurses 13 unter der Leitung von Herrn Böckelmann Es war einmal an einem wunderschönen Wintertag, vor mehr als einem Jahr. Auf Grund eines Feueralarms befand sich der DS-Kurs vor der Schule. Dort wurde eine folgenschwere Entscheidung getroffen, über die wir noch viele Male diskutieren und gelegentlich beinahe verzweifeln würden: Komödie oder Tragödie? Sexstreik oder Mord und Totschlag. Die Entscheidung fiel schwer, aber schnell: Mord und Totschlag. Von da an arbeiteten wir jede Woche 135 Minuten mal mehr, mal weniger konzentriert und effektiv an der Umsetzung der „Orestie“ frei nach Aischylos. Eine typische DS-Stunde ging dabei folgendermaßen vonstatten: In einem kurzem Gespräch wurde eine Szene ausgewählt, deren Konflikte benannt und sodann Text und Handlung auf ein Minimum komprimiert. Der Kurs wurde in zwei Gruppen geteilt, welche daraufhin versuchten, die so reduzierte Szene in adäquate Bilder umzuwandeln. Zum Ende der Stunde stellten die Gruppen sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor und diese wurden per Videokamera dokumentiert. Nachdem wir die Grundrisse des Stückes auf diese Weise ausgearbeitet hatten, vereinten wir die besten Aspekte der beiden Szenenvorschläge und schufen so nach und nach die endgültige Fassung. Die Premiere rückte immer näher. Doch unser Stück war noch lange nicht fertig. So kam es, dass sich am Sonntag, den 13. Februar um kurz vor 10:00 Uhr 17 müde Schüler und ein ebenso müder Spielleiter vor dem Tor der Theresienschule trafen, um den sonnigen Tag gemeinsam in der verdunkelten, nur von den Scheinwerfern beleuchteten Aula zu verbringen. Nachdem die Bühne montiert war, begann das Spiel und nach acht Stunden verließen wir die Schule wieder, dankbar, uns die Stunden bis zum nächsten Tag nicht sehen zu müssen. Während der Probe setzten wir die Rollenbelegung erstmals fest und sahen alle Szenen zum ersten Mal in der richtigen Reihenfolge. Nun begannen wir unter Herrn Böckelmanns Leitung einzelne Szenen wieder und wieder zu proben, bis die gewünschte Schuljahrbuch 2011

Projekte Wirkung erzielt wurde. Dementsprechend hatten die Schüler, die an der momentan bearbeiteten Szene nicht beteiligt waren, Pause und konnten sich mit weniger anstrengenden Dingen, z.B. Schlafen oder Essen, beschäftigen. Dies wiederholte sich am Wochenende vor der Aufführung, wobei die Probezeiten länger wurden, die Stimmung gereizter und die Arbeit auf Grund der aufkeimenden Aufregung vor der Premiere effektiver. Der Montag, der 21. Februar, unser Premierentag, kam schneller als erwartet. Was sich am Wochenende schon angedeutet hatte, trat nun ein: Alex lag krank zu Hause und konnte nicht spielen. Was tun? Alle Schüler wurden aus ihrem Unterricht zusammengerufen, um einer Krisensitzung beizuwohnen. Alex‘ Rollen wurden neu vergeben und die letzte Probe vor der Premiere so weit vorgelegt, dass einige Schüler gar nicht erst nach Hause fuhren. Anspannung lag in der Luft. Wenige von uns hatten schon einmal derartiges Lampenfieber erlebt. Die schwarze Einheitskleidung wurde angelegt, die Haare fixiert und die Gesichter verschwanden unter der weißen Schminke. Ein letztes Mal fanden wir uns zusammen, um unter Felix´ fachkundiger Anleitung unseren Motivationstanz zu „Glow“ zu tanzen. Dann ging es los: „Alle auf die Plätze! In die Rolle! Freeze! Alle fertig? Ich öffne die Türen.“ Nun hieß es durchhalten, 10 Minuten still stehen und nicht lachen, während die Zuschauer ihre Plätze fanden. Endlich wurde es ruhig, die Spannung stieg und Annes freundliche Aufforderung ans Publikum ertönte: „HANDYS AUS!“. Das Spiel begann. Auf der Bühne hochkonzentriert, bauten wir hinter der Bühne unsere Nervosität durch Scherze oder durch Mittanzen / Mitsprechen wichtiger Szenen ab. Nach gefühlten zehn Minuten standen wir alle schon wieder auf der Bühne für den Applaus. Schnell schminkten wir uns (mehr oder weniger) ab und eilten zu unsrer Premierenfeier. Dort zogen wir alle zusammen das Fazit, dass sich die Anstrengungen und die vielen zusätzlichen Stunden in der Schule gelohnt hatten und dass unser Stück für uns als Gruppe, aber auch für unser Publikum ein lohnendes Erlebnis war. Marie Große, Veronika Koch, 4. Semester

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Die Ersten werden die Letzten sein

Mit der „Orestie“ auf dem Landesarbeitstreffen Schultheater Am 17. März 2011 durfte der DS-Kurs 13 unter der Leitung von Herrn Böckelmann die Theresienschule auf dem Landesarbeitstreffen Schultheater vertreten. Bei dieser zweiwöchigen Veranstaltung versammeln sich einmal im Jahr DS-Kurse Berlins in der Aula der Luise-Henriette-Schule in Tempelhof, um ihre jeweiligen Projekte vorzustellen und zu bewerten. So kam es, dass wir uns ein letztes Mal trafen, um uns mit den Gegebenheiten der Bühne in Tempelhof vertraut zu machen. Wir waren die Ersten, die proben durften, und die Letzten, die an diesem Abend aufführten. Nach dem üblichen Prozedere des Umziehens, des Schminkens und des Motivierens standen wir kurze Zeit später zum dritten Mal auf der Bühne. Hochmotiviert durch das uns gänzlich fremde Publikum und die mächtige Bühne in der noch mächtigeren Aula spielten wir 45 Minuten lang so gut wie nach unserem Empfinden noch nie. Am Ende gab es eine Auswertung der drei an diesem Abend gezeigten Aufführungen durch fachkundiges Publikum. Dabei fiel auf, dass wir erstaunlich viel Lob und wenig Kritik erhielten. Später erfuhren wir, dass unsere Inszenierung eine der am positivsten aufgenommenen war. Wir waren zufrieden und unsere Zuschauer ebenfalls. Marie Große, Veronika Koch, 4. Semester

Projekte

Sandman’s

Mr. Sandman bring me a dream

Man kann durchaus sagen, dass „Sandman’s – Eine Collage zum Thema Nacht“ durchaus ein Stück der anderen Art ist. Wenn man einfach nur den Titel hört, muss ich zugeben, wüsste ich auch nicht, was mich erwartet, wenn ich mich nach meinem Schultag abends noch einmal in die Aula bequeme. Und das macht das Stück auch so einzigartig und interessant. Bestimmt aber nur halb so interessant, wenn ich nicht weiß, wie es denn überhaupt zu Stande gekommen ist. Das können wir nun wirklich nicht so im Raum stehen lassen, hier also unsere Geschichte: Dass wir (fast) von Anfang an wussten, dass wir keine Vorlage benutzen wollten, machte die Sache nicht gerade einfacher. Und auch das Oberthema Nacht, das es schließlich sogar bis in den Titel geschafft hat, wies zwar den goldenen Weg, aber irgendwie sah man trotzdem den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Aaaber aus unserem geliebten Methodentraining wissen wir ja: Da hilft nur noch ein(e) Mind Map. Drum haben wir erst einmal gebrain-stormt….oder auch braingestormt….was auch immer… Jeder kann mal überlegen, was ihm so alles einfallen könnte. In die Top 5 würden es aber auf jeden Fall schaffen: Traum, Party uuuuuund (ja klar) Liebe. Na perfekt! Da hatten wir ja schon mal was in der Hand. Zugegeben, nach Stück klingt das noch nicht so wirklich. Aber wir sind ja ein DS-Kurs und was macht man da für gewöhnlich? Genau, man spielt. Was man so ungefähr vermitteln wollte, war ja nun klar. Nur das „Wie?“, daran haperte es ein wenig (aber das darf es doch auch, oder?) Also musste hin- und herüberlegt werden, Szenen erfunden und geprobt, wieder verworfen, verändert werden und so wurde es irgendwann Frühjahr und die Zeit lief weiter und ehe wir uns versahen, stand der Termin fest und wir hatten so ziemlich alles - nur noch nichts zum Aufführen. Und jetzt?? Ich muss gestehen, so richtig hab ich ja schon nicht mehr dran geglaubt, dass das noch was wird… Doch als dann aus der Location, die als schnöde Nachtbar angefangen hatte, ein Ort wurde, an dem der Sandmann hinter dem Tresen seine Träume verteilt, hatte dieses Sammelsurium an wirklich guten Ideen echt noch mal ordentlich an Potenzial zugelegt. Und ich kann ohne schlechtes Gewissen sagen, dass ich echt stolz auf uns bin, was wir da auf die Bühne gebracht haben. Natürlich ist das eine oder andere schiefgegangen, aber was soll`s. Wir können da heute noch drüber lachen, und ich doch auch, stimmt`s? Und deshalb seid auch nächstes Mal dabei, wenn es wieder heißt: „Dream to go, bitte!!“ Irina Faber, 3. Semester

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Die Mitwirkenden: Der Chor der Theresienschule Leitung: Tobias Wein * Cindy Baumann Tabea Danke Irina Faber Charlotte Felbinger Bettina Keil Isabel Klonowski Delilah Lipok Ricarda Löscher Maike Lübke Johannes Lutzmann Saskia Rauhut Sophia Schpeniuk Elisabeth Wachtel Janice Wittenbrink

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Spielleitung: Rita Busch

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Projekte

Es begab sich aber zu der Zeit, Dass der beste DS-Kurs weit und breit Beschloss, ein Stück zu proben, Um sich kreativ auszutoben.

Was stellen wir nun dazu hin? Es soll ja haben einen Sinn. Zu viel verraten woll’n wir nicht, Doch bringen wir ins Dunkel Licht.

Zur Auswahl stand auch Kotzbue, Den fanden wir aber…puh! Drum haben wir was selbst ersonnen Und sind aufs Thema ‚Nacht‘ gekommen.

In Sandman’s Bar –man glaubt es kaumKann man erhalten einen Traum. Von gruselig bis wunderbar, Der Sandmann, der hat alles da.

Wir wollten noch einige Lieder bringen, Doch leider können wir nicht singen. Musikalisch sollte das Stück aber sein, Drum holten wir ins Boot den Chor mit Herrn Wein!

Nun seht euch heute einfach an, Was unser Sandmann alles kann: Wir wünschen euch ‘ne gute Nacht, Auf dass der Sandmann euch bewacht.

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Sockenaktion 2011

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Ein Ausnahmejahr Endlich! Abitur in greifbarer Nähe. Dreizehn bzw. zwölf Jahre Schulmarathon überstanden! - Na dann, auf ins Studium! - Was? Ich soll mich schon wieder in drei bis fünf Jahre Lernerei stürzen? Das hatte ich doch grad erst hinter mich gebracht...! Klar, die Uni oder eine Ausbildung haben schon auch ihre Reize: Man hört interessante Dinge, lernt neue Leute kennen u.v.m. Aber muss das gleich jetzt sein? Ich will vorher noch was ganz anderes sehen, mir erst mal klar werden, was ich überhaupt mit meinem Leben anfangen will, ein Mal etwas wirklich Sinnvolles tun... Solche oder ähnliche Gedanken beschäftigten vielleicht auch dich schon des öfteren. Sie kamen auch mir vor etwa drei Jahren und bewegten mich dazu, nach dem Abitur einen sozialen Freiwilligendienst zu leisten. Also verbrachte ich ein aufregendes Jahr in Bristol (Südwestengland) an der St Christopher‘s School für Kinder mit „special needs“, wie es im Englischen so schön heißt. Es war kein kleiner Schritt, von zu Hause fort in ein fremdes Land und eine unbekannte Arbeitsumgebung zu gehen. Doch dieses Jahr voller aufregender Erlebnisse, unvergesslicher Reisen und tiefgreifender Beziehungen war das Beste, was mir hätte passieren können. Die wertvollen Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, werden mich sicher mein Leben lang begleiten. Gemeinsam mit 20 anderen deutschen Freiwilligen lebte und arbeitete ich auf dem Schulgelände. Kein Wunder, dass es eine sehr intensive Zeit wurde! Ich gewöhnte mich schnell ein, lernte die Menschen um mich herum, die Arbeit und die Stadt kennen und lieben. Die Kinder machten jeden Tag zu einem ganz besonderen. Ich betreute insbesondere einen zwölfjährigen Autisten (J.U.). Meine Aufgaben bestanden darin, ihn durch den Alltag zu begleiten und ihm dabei zu größtmöglicher Selbständigkeit zu verhelfen. D.h. frühmorgens weckte ich ihn, half ihm, sich zu waschen und anzuziehen, frühstückte mit ihm und brachte ihn anschließend zur Schule. Zum Mittag holte ich ihn wieder ab und später am Nachmittag gab es verschiedene Aktivitäten wie “singing”, “climbing”, “swimming” und “craft” oder wir gingen einfach auf einen langen Spaziergang. In dem Umgang mit ihm und den anderen Kindern lernte ich nicht nur viel über Autismus und wie man damit umgehen sollte, sondern auch über mich selbst. Sie brachten mich immer wieder an meine Grenzen, sodass ich mit jedem Tag ein Stück über mich hinaus wuchs und an Selbstbewusstsein gewann. Gleichzeitig gaben sie mir unglaublich viel zurück. Nie hab ich mich mehr gefreut, als wenn J.U. sich auf dem Boden kringelte vor Lachen, weil ich ihn gekitzelt hatte, oder als er mich einmal beim Essen antippte und sagte: “Excuse me, you good!” Aufgrund der intensiven eins-zu-eins-Betreuung wuchs in nur einem Jahr zwischen uns eine einmalige Beziehung. Ich habe ihn tief in mein Herz geschlossen und es wollte zerspringen, als er am Morgen meines letzten Arbeitstages begriff, dass ich irgendwie gehen würde, und flehentlich sagte: “No! No byebye! You stay here!” Die Kinder zeigten mir, dass sie trotz ihrer ,,besonderen Bedürfnisse” eigentlich ganz ,,normal” sind, und ließen mich den Wert des Lebens neu erfahren. Schuljahrbuch 2011

Schülerengagement Darüber hinaus lernte ich unzählige tolle Menschen kennen: Zum einen natürlich meine Kolleginnen und Kollegen - hauptsächlich junge, energetische Menschen aus ganz Europa – und zum anderen die übrigen Freiwilligen, mit denen ich zusammen lebte. Mit vielen von ihnen stehe ich auch heute, anderthalb Jahre später, noch in gutem Kontakt und wurde vor Kurzem sogar zur Hochzeit einer lieben Kollegin eingeladen. Wenn man ein so erlebnisreiches, intensives Jahr miteinamder verbringt, knüpfen sich unweigerlich Freundschaften, auch wenn die Gruppe noch so heterogen ist. Überhaupt war dieses Jahr ein Ausnahmejahr für mich. Abgesehen von der Arbeit, die mir ja große Freude bereitete, hatte ich keine weiteren Verpflichtungen, die ich mir nicht selbst gewählt hätte. D.h. die Nachmittage und Wochenenden waren wirklich frei und ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Bristol allein bot schon genug Abwechslung: Es gab viel zu sehen und zu entdecken und auch Feiern und Party kamen in einer englischen Studentenstadt nicht zu kurz. Oft gingen wir auch mit Leuten aus der Schule einfach in einen Pub und lernten so einige englische Kaliber kennen. Noch dazu unternahmen wir sowohl auf der Arbeit mit den Kindern, als auch für uns viele Ausflüge in die Gegend und ich begab mich mit Freunden auf einige Reisen, um die schönen Britischen Inseln zu erkunden: Ich besuchte London und Oxford, Irland zum St. Patrick‘s Day, Wales und Cornwall und reiste einmal rund um England. Nie zuvor oder danach habe ich in einem Jahr so viel Schönes gesehen und erlebt und noch dazu so viel gaten, woran ich früher nicht im Traum gedacht hätte! Doch ob im Ausland oder nicht spielt eigentlich keine entscheidende Rolle. Auch in Deutschland kann man neue Tätigkeiten, Orte und Menschen kennenlernen; und wenn man eine Trägerorganisation hat, werden einem interessante Seminare angeboten, die bei allen mir bekannten Leuten zu ähnlich intensiven Erlebnissen beitrugen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine Zeit zwischen Schule und weiterführender Ausbildung zu gestalten. Ich möchte kurz ein paar davon aufzeigen und euch einige Tipps dazu geben. Prinzipiell gilt, dass es sinnvoll ist, sich eine Trägerorganisation zu suchen, d.h. einen Verein, der für dich verantwortlich ist, dich entsendet, die Seminare organisiert und sich um die Formalia und rechtlichen Angelegenheiten kümmert. Das kann z.B. das DRK sein oder auch deine Heimatgemeinde. Fürs Ausland kann es passieren, dass man aufgefordert wird, einen Spenderkreis einzurichten, damit die Organisation arbeiten kann. Wer sich den Dienst später bei einer Uni oder überhaupt anerkennen lassen und wer sich keine Sorgen ums Kindergeld machen will, der sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Innerhalb Deutschlands sind der neue Budensfreiwilligendienst (BFD), das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bzw. das Freiwillige Ökologische oder Kulturelle Jahr (FÖJ oder FKJ) am anerkanntesten. Der BFD ersetzt den abgeschafften Zivildienst, ist aber für alle Altersgruppen offen. Die Freiwilligen … Jahre richten sich an verschiedene Einsatzstellen, die wiederum von der Entsendeorganisation abhängen. Ein FSJ kann z.B. in einem Kindergarten, einer Behindertenwerkstatt oder einem Altersheim geleistet werden. Bei einem FÖJ geht es z.B. um einen Einsatz in einer Forstwirtschaft oder Katholische Theresienschule

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einem Naturschutzgebiet und ein FKJ kann in Philharmonien, Opern, Theatern oder sonstigen kulturellen Einrichtungen stattfinden. Doch auch das Ausland hat seine Reize. Wer wirklich mal für eine Zeit von zu Hause fort und eine andere Kultur kennenlernen will, der sollte sich die Organisation ,,Weltwärts” und den Europäischen Freiwilligendienst (EFD/EVS) genauer ansehen. Außerdem gibt es natürlich noch die Variante Au Pair. Zahlreiche Organisationen helfen einem, die passende Gastfamilie zu finden. All diese Tätigkeiten sind gute Dienste für die Menschlichkeit. Deutschland und die Welt brauchen freiwillige Helfer – immer und überall. Und für dich bedeutet es vielleicht das Jahr deines Lebens. Lass dir bloß von niemandem einreden, es sei vergeudete Zeit! Die das behaupten, haben ja keine Ahnung! Wann hat man zwischen Schule, Studium und Beruf je die Chance, die Welt von einem anderen Blickwinkel aus zu sehen? Wann hat man je die Chance, sie so frei zu entdecken und zu erleben? All die unendlichen Erfahrungen, die guten wie die schlechten, sind wertvoll für dein Leben. Gestalte deine eigene unvergessliche Zeit und tu zugleich etwas wirklich Gutes für andere. Stella Wieg, Ehemalige der KTS

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Hier findest du einige erste Infos: • www.bundes-freiwilligendienst.de • www.weltwaerts.de • www.international.jugendnetz.de • www.st-christophers.bristol.sch.uk

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5. Klasse – 10. Klasse Engagement ist toll! Es ist 19 Uhr und ich fahre zur Schule. Eigentlich ziemlich seltsam, wenn man mal darüber nachdenkt. Auf dem Weg dorthin kommen mir vier Spanier entgegen, die gerade ihre Abschiedsparty feiern. Als ich an der Schule ankomme, steht Lucia am Tor und kontrolliert, wer alles in die Schule rein- und rausgeht. Gerade kommen zwei Mädchen aus der 5. Klasse und ich begleite sie zur Aula. Dort angekommen schlägt einem erst einmal eine Welle aus Licht, Lautstärke und Lebhaftigkeit entgegen. Einige Kinder haben sich schon etwas eingerichtet und ihre Matratzen und Schlafsäcke ausgeräumt, andere rennen durch die Gegend. Fabian, Frau Feiten und Frau Weyers nehmen Essen für das geplante Frühstück am nächsten Tag entgegen, versuchen die Kinder dazu zu bewegen, nicht so viel rumzutoben und koordinieren gleichzeitig noch Gespräche mit den Eltern. Als fast alle Kinder da sind, fällt uns auf, dass wir nicht wissen, wie man die Fenster ankippt. Nach Suchen und Rumtelefonieren erfahren wir, dass nur Herr Liebisch die Fenster öffnen kann. Doch Fabian findet eine Zange und die Fenster zum Hof werden geöffnet. Und schon gibt’s ein neues Problem: Die Kinder hängen sich aus dem Fenster. Endlich haben wir alle Kinder von den Fenstern weg geholt und fangen an vorzulesen. Dazu haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt, denn für manche ist der Krimi zu gruselig. Es gab zwei Bücher: „Die Wanze“ und „Rico,Oscar und die Tieferschatten“. Als sich Unruhe breitmacht, werden die Runden aufgelöst und Chaos bricht aus. Die Kinder lesen selbst und ein paar Jungen fragen Frau Feiten, ob sie Würfelspiele spielen dürfen, müssen dabei aber komischerweise lachen. Letztendlich kommt heraus, dass in der Spielepackung kein Würfelspiel, sondern eine Playstation enthalten ist. Schließlich kehrt Ruhe ein, nachdem alle in ihre Schlafanzüge und -säcke geschlüpft sind und ihre Zähne geputzt haben. Lange konnten wir nicht einschlafen, denn es glühten immer mal wieder kleine Flüsterfeuer auf, was Frau Weyers dazu veranlasste, sich gerade aufzusetzen und sofort war Ruhe. Als endlich fast alle schliefen, klingelte dann noch ein Handy. Irgendwann schliefen wir dann auch ein mit dem Hintergedanken, dass die Kinder sich versprochen hatten um vier Uhr wieder aufzustehen. Doch die restliche Nacht verlief störungsfrei. Am nächsten Morgen gehen wir beim Bäcker unsere 100 Brötchen abholen und die Eltern kommen. Wir fangen an, die Tische in der Aula aufzustellen und zu decken. Alles schmeckt sehr lecker. Schließlich räumen wir mit vielen hilfsbereiten Eltern alles auf. (Danke!) Es hat uns allen sehr gefallen und die positiven Rückmeldungen haben unser Gefühl bestätigt. Danke an Frau Feiten, Frau Weyers und alle Kinder, die teilgenommen haben. Es war sehr schön! Charlotte Tscherner, Lucia Wesenberg, Klasse 10a Katholische Theresienschule

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Dieses große Gemälde wurde von Philipp Brath (9c), seinem Bruder Konstantin, von Lucas Lamm (3. Semester) und seiner Schwester Franziska Lamm (Abitur 2009) gestaltet.

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Freie fotografische Arbeit zum Thema „Engel“ von Lea Gill, Nina Meschenmoser, Marlen Rieffel und Antonia Knäbel (Klasse 9c)

Katholische Theresienschule

Klassen und Lehrer

Herr Zulawski Erdkunde, Geschichte, Politikwissenschaften, Russisch

Danke !

Den Künstlern / Künstlerinnen:

Den Fotografen/innen:

Sollte trotz aller Sorgfalt jemand unerwähnt geblieben sein, möchten wir…

Impressum

Jahrbuch der Katholischen Theresienschule 2011 Redaktion: Rita Busch, Martin Hilbig Layout: Johannes Brühl, Mechthild Rieffel (www.memoschmiede.de) Satz: Mechthild Rieffel (www.memoschmiede.de) Erscheinungsort: Berlin Erscheinungsdatum: April 2012 Auflage: 530 Exemplare Einzelverkaufspreis: 8,-€ Druck: Druckerei Schmohl & Partner, Gustav Adolf-Str. 150, 13086 Berlin, www. schmohl.de

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