Saccharomyces boulardii - Deutsche Lebensmittel Rundschau

March 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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DLR

104. Jahrgang September

Deutsche Lebensmittel-Rundschau

2008

9

Zeitschrift für Lebensmittelkunde und Lebensmittelrecht BEHR'S VERLAG • HAMBURG

Przyrembel Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur und Aufgaben Löbell-Behrends et al. Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten El-Enshasy/El-Shereef Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density Cultivation of Yeast Oberdieck Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften Krauß Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“ Recht LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)

ZKZ 9982

Deutsche Lebensmittel-Rundschau 9

DLR – Heft 9 · September 2008 · 104. Jahrgang · ISSN 0012-0413 · DLRUAJ 104 (6) 409–460

Inhaltsverzeichnis LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA

Redaktion

Hildegard Przyrembel

Dr. Gabriele Lauser

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur

Dr. Hans Ackermann Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer

und Aufgaben The European Food Safety Authority (EFSA) – History, Structure and Main Tasks

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IM BLICKPUNKT Redaktionsbeirat

Sigrid Löbell-Behrends, Daniela Schweizer, Matthias Kohl-Himmelseher, Sibylle Maixner,

Prof. Dr. Ulrich Engelhardt

Gerhard Marx und Dirk W. Lachenmeier

Dr. Gerd Fricke

Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten

Dr. Bernd Haber

“Sports Food” – Internet Marketing of Products Advertised as Hormone-modulating or

Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer

Pharmaceutically Active

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Dr. Axel Preuß Prof. Dr. Hildegard Przyrembel

PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST

Michael Warburg

Hesham A. El-Enshasy and Abdalla A. El-Shereef

Prof. Dr. Peter Winterhalter

Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density Cultivation of Yeast Saccharomyces boulardii – Optimierung der Zellmassenproduktion

423

ÜBERBLICK Reiner Oberdieck Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften Paprika and Chili – Quality Characteristics

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EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR Irene Krauß Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“ Fast Food – Curry Sausage

436

Recht / Laws and Regulations: Regelmäßig referiert in • Chemical Abstracts • Chemical Engineering and Biotechnology Abstracts • Current Contents/Agriculture, Biology & Environmental Sciences • Science Citation Index

B. Behr‘s Verlag GmbH & Co. KG Averhoffstraße 10 22085 Hamburg Telefon (040) 22 70 08-0 Telefax (040) 2 20 10 91

• Rechtsprechung: LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)

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• Deutsches und Europäisches Recht

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• DIN-, EN- und ISO-Normen

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Informationen / News

447

Neuerscheinungen / New Publication

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Dissertationen / Dissertations

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Persönliches / Personal Column

455

Für Labor und Praxis / News from Economy Impressum / Imprint

456 VI

in Zusammenarbeit mit Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008

Inhalt ı III

LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) Vorgeschichte, Struktur und Aufgaben Hildegard Przyrembel# Bolchener Straße 10, D-14167 Berlin

Die EBL (engl. EFSA) besteht seit sechs Jahren. Obwohl sie noch immer nicht ihre vorgesehene Personalstärke erreicht hat, kein eigenes Haus ihr Eigen nennt und regelmäßig umstrukturiert wird, arbeitet sie viel, zuverlässig und kompetent. Möglicherweise darum erhält sie auch unberechtigte Kritik, wenn ihre Vorgehensweise in der Bewertung von Risiken nicht zu den vorgefassten Meinungen selbsternannter Risikobewerter passt. Die EBL läuft Gefahr mit gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben überwältigt zu werden. Das sollte nicht dazu führen, dass die bisherige Qualität der Arbeit gemindert wird.

Einleitung Lebensmittelsicherheit hat einen hohen Standard in der Europäischen Union. Gesetzliche Maßnahmen zur Gewährleistung dieser Sicherheit sollten auf der Grundlage einer Risikobewertung durch kompetente und unabhängige wissenschaftliche Ratgeber erfolgen. Im Jahr 2007 hat die EBL, die der hauptsächliche Ratgeber der Europäischen Kommission ist, ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Die EBL soll nach dem Willen der europäischen Verordnungsgeber „eine unabhängige wissenschaftliche Quelle für Beratung, Information und Risikokommunikation zur Stärkung des Vertrauens der Verbraucher darstellen“. Sie soll die zuvor bestehenden wissenschaftlichen Komitees ersetzen, die die Europäische Kommission beraten sollten bei Problemen des Schutzes von Gesundheit und Sicherheit von Personen, die im Zusammenhang mit dem Verzehr von Lebensmitteln auftreten könnten. Das schließt vor allem ernährungsbezogene, hygienische und toxikologische Fragen ein. Die EBL besteht formell seit dem 1. Januar 2002, obwohl die Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 28. Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit erst am 1. Februar 2002 im Amtsblatt veröffentlicht wurde und 20 Tage später in Kraft trat. Als Sitz der EBL wurde im Dezember 2003 vom Europäischen Rat Parma festgelegt. Der Umzug von Brüssel nach Parma war 2005 abgeschlossen. Nach mehreren Änderungen in Struktur und Organisation kann die EBL als funktionsfähig angesehen werden, obwohl sie mit etwa 360 Personen ihre geplante personelle Ausstattung noch immer nicht erreicht hat.

Vorgeschichte Natürlich hatte die Kommission auch vor Gründung der EBL ihre Ratgeber auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit. Das waren neben den einschlägigen Institutionen der Mitgliedsstaaten überstaatliche Wissenschaftliche Komitees, wie zum Beispiel der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss (Scientific Committee on Food, SCF), der durch den Kommissionsbeschluss 74/234/EWG vom 16. April 1974 eingesetzt wurde. Ihm gehörten unabhängige Personen an, die sich durch Qualifikation auf den Gebieten Medizin, Ernährung, Toxikologie, Biologie, Chemie oder verwandten Feldern auszeichneten und die jeweils für einen Zeitraum von drei Jahren berufen wurden. Ihnen wurde ein Sekretariat zur Verfügung gestellt und die Verantwortlichkeit lag bei der Generaldirektion III „Industrie“. In der Folge von unter anderem der BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie)-Krise kam es zu einem zunehmenden Vertrauensverlust bei Verbrauchern und Zweifeln an der Fähigkeit der Gesetzgeber, den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Die Kommission reagierte 1997 darauf einerseits mit der Umorganisation der bestehenden wissenschaftlichen Komitees (Kommissionsbeschluss 97/57/EG vom 23. Juli 1997) und andererseits mit der Veröffentlichung eines Grünen Papiers (COM(97)176 vom 30. April 1997). Es wurden acht wissenschaftliche Komitees in der Verantwortlichkeit der Generaldirektion XXIV „Verbraucherpolitik und Gesundheitsschutz von Verbrauchern“ eingesetzt, von denen das SCF, das Komitee zur Tierernährung, das Komitee zu tierärztliche Maßnahmen mit Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, das Komitee zu Pflanzen und das Komitee zu Tiergesundheit und Wohlbefinden von Tieren, sowie ein Steuerungskomitee (Steering Committee) in allen Fällen von Regelungen mit Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung im Zusammenhang mit Lebensmitteln und der Produktion von Lebensmitteln durch die Kommission um Rat gefragt werden mussten. Das Grüne Papier von 1997 über Allgemeine Prinzipien des europäischen Lebensmittelrechts sollte eine öffentliche Debatte über bestehendes und zukünftiges Lebensmittelrecht

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Mitglied des Wissenschaftlichen Gremiums für Ernährung, diätetische

Lebensmittel und Allergien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit

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initiieren, wobei als Ziele vorgegeben waren: Verbraucherschutz und Schutz der öffentlichen Gesundheit, freier Warenverkehr innerhalb der Gemeinschaft, Wissenschaft und Risikobewertung als Basis der Gesetzgebung, Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller auf dem internationalen Markt und primäre Verantwortlichkeit von Herstellern für die Lebensmittelsicherheit. Neben den Mitgliedsstaaten und ihren Institutionen waren alle Interessierten aufgerufen, Stellung zu nehmen zu verschiedenen Fragen, zum Beispiel, wie die Unabhängigkeit und Objektivität der wissenschaftlichen Ratgeber garantiert werden könne. Die Beratungen wurden von der Kommission in einem Weißpapier (White Paper on Food Safety, COM (1999) 719 vom 12. Januar 2000) in Vorschlägen zusammengefasst, die unter anderem die Einrichtung einer Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit einschlossen. Damit sollte eine klare Trennung von Risikobewertung (EBL) und Risikomanagement (Kommission) erfolgen, während die Aufgabe der Risikokommunikation, also die Information von Verbrauchern über bestehende und (nicht bestehende) Risiken, der EBL zufallen würde. Die Einrichtung einer EBL sollte auch zur Folge haben, dass die personellen Engpässe der bestehenden Wissenschaftlichen Komitees beseitigt würden und es nicht mehr zu Verzögerungen in der Beratung und dadurch im Handeln der Kommission käme. Übrigens wurde auch vermerkt, dass die EBL nach Ansicht der Kommission an einem für alle leicht erreichbaren Ort angesiedelt werden sollte. Dieser Ansicht ist der Rat 2003 leider nicht so ganz gefolgt. Die Verordnung zur Neuregelung des europäischen Lebensmittelrechts und zur Errichtung der EBL (178/2002 vom 28. Januar 2002) enthält in Kapitel III, Artikel 22 bis 49 die Aufgabenbeschreibung der neuen Institution, ihre Struktur und Organe, ihre Arbeitsweise, Bestimmungen über ihre Unabhängigkeit und ihre Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit, ihre Finanzierung (Kommission, Mitgliedsstaaten, gegebenenfalls Gebühren) und ihren Rechtsstatus. Sie trat, wie gesagt, 21. Februar 2002 in Kraft. Die EBL nahm ihre Arbeit zunächst in Brüssel auf. Ein großer Teil des Personals der Sekretariate der Wissenschaft-

Catherine Geslain-Lanéelle an ihrem Arbeitstisch (© EFSA)

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lichen Komitees konnte gewonnen werden, für die EBL zu arbeiten, was aber trotzdem bedeutete, dass anfangs die Kapazitäten sehr gering waren. Zum ersten Geschäftsführenden Direktor wurde der Brite Geoffrey Podger und zum stellvertretenden und Wissenschaftlichen Direktor der Niederländer Herman Koeter ernannt. Ihnen fiel die Aufgabe zu, die EBL aufzubauen, das nötige Personal zu finden und eine funktionsfähige Organisation zu schaffen. Ende 2002 wurden Wissenschaftler aufgefordert, Interessenbekundungen für die Tätigkeit in den acht vorgesehenen Wissenschaftlichen Gremien und dem Wissenschaftlichen Ausschuss einzureichen. Die erfolgreichen Kandidaten wurden vom Verwaltungsrat für drei Jahre ernannt und am 23. Mai 2003 in ihre Aufgaben eingeführt. Eine Neubesetzung der Gremien fand im Juni 2006 statt und steht für 2009 an. Anfangs unterschieden sich Aufgaben und Arbeitsweise wenig von denen in den früheren wissenschaftlichen Komitees, zumal auf vielen Gebieten unvollendete Arbeiten einfach fortgesetzt werden mussten. Neu war von Anfang an das Streben nach mehr Öffentlichkeit, d. h., dass bereits während der Fertigstellung von Gutachten mit der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit Kontakt bestand über die Notwendigkeit und Weise der Unterrichtung der Presse. Neu war auch, dass alle Anfragen an die EBL und alle Gutachten auf der Homepage der EBL (www.efsa.europa.eu) veröffentlicht werden, ebenso wie die Namen, Lebensläufe und Interessenserklärungen der Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien und die Tagesordnungen und Sitzungsberichte. Für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien erfreulich und auch dringend erforderlich ist die bessere fachliche Unterstützung durch Einrichtungen der EBL: Bibliothek, Literaturrecherche, IT-Dienst, Statistik und Expositionsdatensammlung und -berechnung, im Vergleich zu Vor-EBLZeiten. Trotzdem scheint aus Sicht der wissenschaftlichen Experten, die ja nicht zum Personal der EBL gehören, eine Veränderung des derzeitigen Verhältnisses vom wissenschaftlichen zum administrativen Personal zugunsten des ersteren erforderlich, um die Wissenschaftler z. B. durch vorbereitende Literaturauswertungen zu entlasten. Wünschenswert wäre auch die Person eines englischsprachigen Herausgebers der Gutachten, um sprachliche Unebenheiten in den Texten zu beseitigen. Die Struktur der EBL wurde und wird weiterhin an die zunehmenden Anforderungen angepasst. Im Juli 2006 erhielt die EBL eine neue Geschäftsführende Direktorin, die Französin Catherine Geslain-Lanéelle, und 2007 wurde die Funktion des Wissenschaftlichen Direktors abgeschafft. Statt der ursprünglich acht Wissenschaftlichen Gremien gibt es seit diesem Jahr zehn. Der Umzug der EBL nach Parma fand in Etappen statt. Sie hat dort im Palazzo Ducale zwar einen wunderhübschen Amtssitz, jedoch kein eigenes Gebäude, so dass sie ihre Arbeit in mehreren Gebäuden verrichtet, über zu wenige Tagungsräume verfügt und gelegentlich in Hotels ausweichen muss. Die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien wa-

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Dienstgebäude der EBL: der Palazzo Ducale in Parma (© EFSA)

ren über den Umzug nach Parma mit wenigen Ausnahmen nicht erfreut: Parma besitzt zwar einen Flughafen, der aber nur inneritalienische Flüge anbietet, so dass entweder Mailand oder Bologna angeflogen werden müssen, mit anschließender ein- bis zweistündiger Autofahrt nach Parma. Während in Brüssel eintägige Sitzungen mit An- und Abreise am gleichen Tag möglich waren, ist das in Parma nie der Fall. Einige Gremiumsmitglieder haben wegen des unverhältnismäßig großen Zeitaufwands für die An- und Abreise ihre Tätigkeit für die EBL beendet.

Aufgaben Auftrag und Aufgaben der EBL sind in der Verordnung 178/2002 in den Artikeln 22 und 23 detailliert enthalten. Der Auftrag der EBL wird mit den folgenden Worten beschrieben: „Aufgabe der Behörde ist die wissenschaftliche Beratung sowie die wissenschaftliche und technische Unterstützung für die Rechtsetzung und Politik der Gemeinschaft in allen Bereichen, die sich unmittelbar oder mittelbar auf die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit auswirken. Sie stellt unabhängige Informationen über alle Fragen in diesen Bereichen bereit und macht auf Risiken aufmerksam“. Soweit Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzengesundheit und Umwelt von Einfluss auf die Sicherheit von Lebensmitteln sind, gehören sie zum Aufgabenbereich der EBL, ebenso wie genetisch veränderte Organismen, auch wenn die sich nicht auf Lebens- und Futtermittel beziehen. Als Basis für die Bewertungsarbeit ist die EBL verpflichtet, Daten zu sammeln und auszuwerten und mit den Behörden der Mitgliedsstaaten zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck soll sie Netzwerke einrichten, für deren Betrieb sie verantwortlich ist.

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Darüberhinaus soll die EBL einheitliche Risikobewertungsverfahren erarbeiten. Sie kann, falls erforderlich, eigene wissenschaftliche Studien in Auftrag geben, um zu unabhängigen Schlussfolgerungen zu kommen. In der Regel geschieht dies auf Anforderung der Kommission oder vom Europäischen Parlament oder von Mitgliedsstaaten, in besonderen Fällen kann die EBL aber auch auf Grund eigener Erkenntnisse tätig werden (self tasking). Sie muss sicherstellen, dass die Öffentlichkeit und die Beteiligten rasch zuverlässige, objektive und verständliche Informationen erhalten. Zum letzteren kann gesagt werden, dass die EBL regelmäßig beschuldigt wird, sich von Interessen betroffener Gruppen beeinflussen zu lassen, die Gründe für ihre Schlussfolgerungen und Bewertungen nicht ausreichend darzulegen (transparency) und mehrdeutig bzw. nicht genügend eindeutig zu formulieren. Dem Vorwurf der fehlenden Unabhängigkeit versucht die EBL dadurch zu begegnen, dass sie von den Gremienmitgliedern und externen Experten jährlich und zu allen Sitzungen und zu jedem Tagesordnungspunkt verlangt, eventuelle Interessen zu erklären, die falls sie einen Konflikt in Bezug auf die Unabhängigkeit des Urteils darstellen könnten, zum Ausschluss der betroffenen Person von den Beratungen und/oder Beschlussfassungen führen. Der Verdacht eines Interessenkonflikts ist sehr schnell erhoben – zumal wenn das Gutachten der EBL nicht der eigenen Meinung entspricht –, und schwierig zu entkräften, es sollte aber den Initiatoren solcher Vorwürfe klar sein, dass Experten mit einer langjährigen wissenschaftlichen Forschungstätigkeit auf den Gebieten, die die Aufgaben der EBL betreffen, fast unvermeidlich auf eine Zusammenarbeit mit oder Drittmittel von der Industrie angewiesen sein können, ohne die manche Forschung nicht durchgeführt werden könnte. In Bezug auf die Durchsichtigkeit und Verständlichkeit der EBL-Gutachten, ist darauf hinzuweisen, dass diese Gutachten in der Regel sehr lang sind, dass die Materie häufig sehr kompliziert ist und dass es zum Verständnis nicht immer ausreicht, nur die Zusammenfassungen zu lesen, die nur die hauptsächlichen Fakten, nicht aber die vollständige Argumentationskette enthalten. Der Vorwurf der unklaren Formulierung ist manchmal durchaus berechtigt. Die EBL trachtet danach, vor allem in Fällen, wo ein Risiko nur unzureichend bewertet werden kann, weil es schlicht zu wenig verwertbare Daten gibt, dem in ihrer

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Organigramm der EFSA (© EFSA)

Wortwahl Rechnung zu tragen, um den Risikomanagern verständlich zu machen, dass eine Entscheidung nicht allein auf der Basis einer Risikobewertung getroffen werden kann und möglicherweise andere Faktoren zur Entscheidungsfindung herangezogen werden müssen. Diese Entscheidung müsste dann vor der Öffentlichkeit gerechtfertigt werden. Es ist klar, dass das Risikomanagement diese Rolle nicht gern annimmt.

Struktur Entsprechend der Verordnung 178/2002 hat die EBL folgende Organe: einen Verwaltungsbeirat mit vierzehn Mitgliedern, die vom Rat und dem Europäischen Parlament für vier Jahre ernannt werden, und einem Vertreter der Kommission, der die internen Regeln der EBL festlegt, einschließlich der Haushaltsordnung und des Arbeitsprogramms für das kommende Jahr, sowie den jährlichen Gesamtbericht über das vergangene Jahr annimmt; eine(n) Geschäftführende(n) Direktor(in), dessen/deren Amtszeit fünf Jahre beträgt mit der Möglichkeit der Verlängerung und die/der der gesetzliche Vertreter der EBL ist, verantwortlich für die Verwaltung, Personalangelegenheiten und den Haushalt, die Erstellung des Arbeitsprogramms und dessen Umsetzung, sowie für die Kontakte zum Europäischen Parlament;

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einen Beirat, dem Vertreter nationaler Behörden aller Mitgliedsstaaten angehören – für Deutschland ist das der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung – und der den Geschäftsführenden Direktor berät und die Zusammenarbeit der EBL mit den Mitgliedsstaaten gewährleistet; einen Wissenschaftlichen Ausschuss und derzeit zehn Wissenschaftliche Gremien, die für die Erstellung der wissenschaftlichen Gutachten der EBL zuständig sind. Im Organigramm sind diese unter dem Bereich Risikobewertung zusammengefasst. Während der Wissenschaftliche Ausschuss, dem die Vorsitzenden aller Wissenschaftlichen Gremien und sechs weitere Wissenschaftler angehören, für die Koordinierung der Arbeit der EBL und für Fragen zuständig ist, die entweder mehrere Gremien oder keines betreffen, haben die Wissenschaftlichen Gremien unterschiedliche Aufgaben: Gremium • für Tiergesundheit und Tierschutz (AHAW) • für Zusatzstoffe und Nährstoffquellen, die Lebensmitteln zugesetzt werden (ANS): dieses Gremium ist neu und wurde im Juli 2008 durch Teilung des Gremiums für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen (AFC) gegründet • für biologische Gefahren (BIOHAZ): zu dem Aufgabenbereich gehören auch durch Lebensmittel übertragene Krankheiten

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• für Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln, Enzyme, Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe (CEF): zu den Aufgaben gehören auch die Sicherheit von Verarbeitungsprozessen; dieses Gremium ist die zweite Hälfte des ehemaligen AFC • für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM) • für Zusatzstoffe, Erzeugnisse und Stoffe in der Tierernährung (FEEDAP) • für genetisch veränderte Organismen (GMO) • für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA): dieses Gremium bewertet auch neuartige Lebensmittel • für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände (PPR) • für Pflanzengesundheit (PLH). Sowohl die Mitglieder des Wissenschaftlichen Ausschusses als die der Wissenschaftlichen Gremien gehören nicht zum Personal der EBL. In der Regel sind sie an Universitäten oder in nationalen Institutionen mit wissenschaftlichem Hintergrund tätig, oder aber sie waren es. Sie werden nach einer Ausschreibung alle drei Jahre aus den Bewerbern ausgewählt, so dass ihre unterschiedlichen Kompetenzen sich für das Aufgabenprofil des jeweiligen Gremiums ergänzen. Dieses hat Priorität gegenüber Nationalität oder Geschlecht und erklärt die manchmal einseitig erscheinende Zusammensetzung mancher Gremien. Die Gremien haben bis zu 21 Mitgliedern, können im Bedarfsfall Arbeitsgruppen und Unterarbeitsgruppen bilden, für die zusätzliche Experten mit dem notwendigen Spezialwissen herangezogen werden können, die denselben Verpflichtungen zu Unabhängigkeit und Vertraulichkeit unterliegen wie die Gremienmitglieder. Die Wissenschaftlichen Gremien werden von wissenschaftlichen Sekretariaten unterstützt, die die neuen Aufgaben erläutern, die Sitzungsberichte verfassen, Beschlüsse in Gutachten einfügen und die formale Endfertigung der Gutachten vornehmen. Das System der temporären Gremiummitgliedschaft ohne Teil der EBL zu sein hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen in der Bündelung unterschiedlicher Expertise aus verschiedenen Mitgliedsstaaten, die Nachteile ergeben sich aus der begrenzten Zeit, die vielen Mitgliedern neben ihrer Vollzeitbeschäftigung zu Hause zur Verfügung steht, zumal in den sechs Jahren des Bestehens der EBL die Aufgaben viel zahlreicher geworden sind. Bei Gründung der EBL war davon ausgegangen worden, dass die Gremien sich fünf- bis sechsmal im Jahr für etwa zwei Tage treffen würden, also 10 bis 12 Arbeitstage pro Jahr. Die Realität heute ist, dass wegen der zusätzlich notwendigen Arbeitsgruppentreffen diese Zahl sich mindestens verdreifacht hat, wobei die Zeit, die zur Vorbereitung und zum Erstellen von Gutachtenentwürfen notwendig ist, nicht mitgerechnet wurde. Das könnte in Zukunft dazu führen, dass Die EBL nicht mehr genügend kompetente Wissenschaftler findet, die bereit sind, diese Last auf sich zu nehmen, und auf Personen nach ihrem aktiven Berufsleben angewiesen ist.

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Neben den Wissenschaftlichen Gremien verfügt die EBL im Bereich „Wissenschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung“ über feste Einheiten für besondere Aufgaben: • für die Risikobewertung von Pestiziden im „Peer Review“ (PRAPeR) • für auf den Menschen übertragbare Krankheiten des Tieres (Zoonosen) • für wissenschaftliche Zusammenarbeit (SCOOP): Zusammenarbeit in Projekten und Informationsaustausch mit den nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit • für Datensammlung und Exposition (DATEX): Sammlung und Analyse von Verzehrdaten und Kontaminantenkonzentrationen in Lebens- und Futtermitteln als Basis für Expositionsabschätzungen in der EU • neu auftretende Risiken (EMRISK): Erhebung und Sammlung von Informationen und Daten, die auf neue Risiken in Bezug auf Lebens- und Futtermittelsicherheit hinweisen könnten • für Bewertungsmethoden (ASMET): technische Unterstützung bei Statistik, Modellierung, Datenbearbeitung und Risikobewertung. Auf die Abteilung „Kommunikation“ wurde schon oben hingewiesen. Neben der Pressearbeit ist diese Abteilung auch verantwortlich für die Organisation und Durchführung von wissenschaftlichen Kolloquien, Expertengesprächen und öffentlichen Anhörungen und die Herausgabe von Publikationen.

Arbeitsweise Gremienarbeit Alle Gremien und Arbeitsgruppen wählen sich einen Vorsitzenden, der zusammen mit dem Sekretariat die Tagesordnung für die Sitzungen erstellt und die Sitzungen leitet. Wurde einem Gremium eine neue Aufgabe zugewiesen, wird ein (oder mehrere) „Rapporteur“ bestimmt, der die vorhandenen Unterlagen sichtet und auswertet und zusätzliche Literatur recherchiert und den Entwurf eines Gutachtens verfasst. Der Entwurf wird an alle Mitglieder der zuständigen Arbeitsgruppe oder des Wissenschaftlichen Gremiums verschickt und auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe (oder des Gremiums) mit allen Mitgliedern diskutiert. Vorgeschlagene Änderungen und Ergänzungen werden vom Rapporteur in einer zweiten Version verwendet, die wiederum in einer Sitzung diskutiert wird. Bei ausführlichen Gutachten oder Gutachten, die durch mehrere Rapporteure erstellt werden, können zehn und mehr Versionen notwendig sein, bis alle Mitglieder der Arbeitsgruppe sowohl mit der Darstellung der Fakten, der Argumentationskette als auch den Schlussfolgerungen einverstanden sind. Handelt es sich um ein in einer Arbeitsgruppe erarbeitetes Gutachten, muss die von der Arbeitsgruppe gutgeheißene Version mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des zugehörigen Wissenschaftlichen Gremiums zur Annahme mit einfacher

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Mehrheit vorgelegt werden. Minderheitsvoten werden vermerkt und mit dem Gutachten publiziert. Die äußere Form der Gutachten ist (je nach Gremium) vorgegeben oder wird bei großen Aufgaben mit vielen ähnlichen Fragestellungen von der Arbeitsgruppe zu Beginn festgelegt. Das gilt z. B. für die aktuelle umfangreiche Aufgabe der Bewertung von Hunderten von funktionsbezogenen Werbeaussagen auf Lebensmitteln. Woher kommen die Aufgaben? Die Aufgaben für die EBL kommen ganz überwiegend von der Kommission. 2006 zum Beispiel betrug deren Anteil 89 %, während nur knapp 7 bzw. 4 % durch die ELB selbst bzw. das Europäische Parlament initiiert wurden. Die Mitgliedsstaaten waren für weniger als 0.5 % der Aufträge verantwortlich. Bei den Aufgaben im Auftrag der Kommission handelt es sich sowohl um Aufgaben, die gesetzlich vorgegeben sind – und dann oft mit Fristen verbunden sind –, als auch um Einzelanfragen oder -anträge. Bei der Aufgabenerteilung spielt die Formulierung der Anfrage eine entscheidende Rolle, da die EBL nur die Fragen beantwortet, die ihr gestellt werden. Der Wortlaut der sogenannten „terms of reference“ ist daher im Vorfeld häufig Verhandlungssache zwischen Kommission und ELB, um Missverständnisse zu vermeiden. Andererseits sind Gutachten der ELB nur im Zusammenhang mit den „terms of reference“ zu verstehen. Nicht-Beachtung dieser Tatsache führt gelegentlich auch zu ungerechtfertigter Kritik an der EBL. Zusammenarbeit mit der Kommission Die Kommission hat das Recht, zu allen Sitzungen der Wissenschaftlichen Gremien und ihrer Arbeitsgruppen einen Vertreter zu senden. Dieser Vertreter soll nicht die Bewertungsarbeit der EBL beeinflussen. Seine Gegenwart ist aber von Vorteil, wenn Fragen zum Hintergrund einer Aufgabe geklärt werden müssen. Es hat sich auch gezeigt, dass Vertreter der Kommission frühzeitig unklare Formulierungen in den Schlussfolgerungen der Gutachten und die sich daraus ergebenden Fehlinterpretationen erkennen, so dass rechtzeitige Korrekturen möglich sind. Zusammenarbeit mit nationalen Behörden Eine Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden, die für die Lebensmittelsicherheit im eigenen Land zuständig sind, ergibt sich bereits aus der Vertretung dieser nationalen Behörden im Beirat. Dadurch werden Fragestellungen und Informationen aus den Mitgliedsstaaten der EBL übermittelt. Die EBL kann ihrerseits von den in den Mitgliedsstaa-

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ten vorhandenen Daten und Kapazitäten profitieren, zumal ja eine Anzahl von Gremiumsmitgliedern Angehörige der nationalen Behörden sind oder aber z. B. an Projekten der Einheiten für Wissenschaftliche Kooperation oder Expositionsabschätzung teilnehmen. Angesichts der zunehmenden Arbeitslast sowohl der EBL als auch der nationalen Behörden werden Überlegungen angestellt, ob Einzelaufgaben von einzelnen Behörden übernommen werden können, auch um Doppelarbeit oder aber halbfertige Arbeit mit begrenzter Aussagekraft für die gesamte EU zu vermeiden. Probleme von geringer Tragweite für die Gesundheit der Bevölkerung sollten nach sachgerechter Risikobewertung in einem Mitgliedsstaat nicht auch noch die EBL beschäftigen müssen.

Was ist nicht Aufgabe der EBL? Pauschal lässt sich dazu sagen, dass alles was über wissenschaftliche Beratung und über wissenschaftliche Risikobewertung hinausgeht, nicht Aufgabe der EBL ist. Selbst Vorschläge der EBL zu Managemententscheidungen oder Abwägungen verschiedener möglicher Entscheidungen gegeneinander werden in der Regel nicht Bestandteil von Gutachten sein. Beispielsweise ist die EBL nicht verantwortlich für bestehendes oder zukünftiges Lebensmittelrecht. Ebenso wenig kontrolliert die EBL die Lebensmittelsicherheit oder die Lebensmittelqualität oder z. B. die Richtigkeit oder Zulässigkeit von Aussagen auf Lebensmitteletiketten. Das sind Aufgaben der nationalen Behörden, die nicht durch die EBL zu ersetzen sind.

Prof. Dr. Hildegard Przyrembel ist Mitglied des Wissenschaftlichen Gremiums der EFSA für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien. Zuvor war Sie als Expertin für die Arbeitsgruppen für Säuglingsernährung und für Nährstoffobergrenzen im wissenschaftlichen Ausschuss „Lebensmittel“ der Europäischen Kommission tätig. Sie verfügt über langjährige Beratungs- und Bewertungspraxis im Hinblick auf Ernährung, ernährungswissenschaftliche Therapien, Wirksamkeit und Sicherheit für die Bundesregierung. Bis zum September 2007 war Sie unter anderem für das Bundesinstitut für Risikobewertung tätig, nachdem sie zuvor 20 Jahre als Kinderärztin in verschiedenen Universitäts-Kinderkliniken gearbeitet hatte. Sie ist apl. Professorin an der Humboldt-Universität in Berlin.

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IM BLICKPUNKT

Sportlernahrungsmittel Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten Sigrid Löbell-Behrends#1, Daniela Schweizer2, Matthias Kohl-Himmelseher1, Sibylle Maixner1, Gerhard Marx1 und Dirk W. Lachenmeier1 1

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe, Weißenburger Str. 3, D-76187 Karlsruhe

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Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg, Bissierstr. 5, D-79114 Freiburg

Zusammenfassung Auf dem Markt wird eine große Vielfalt an Lebensmitteln für Sportler angeboten, bei denen in der Werbung oft eine Steigerung von Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit bis hin zu einer Beeinflussung des Hormonhaushaltes suggeriert wird. Die Zahl der über das Internet angebotenen Produkte hat sich dabei in den letzten Jahren immer weiter vergrößert. In dieser Untersuchung wurde der Internethandel mit „Sportlernahrungsmitteln“ untersucht, wobei der Fokus auf Produkte gelegt wurde, die mit einer hormonmodulierenden oder arzneilichen Wirkung beworben werden. Von 79 überprüften Produkten enthielten 44 (56 %) pflanzliche Zutaten wie Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris oder Trigonella foenum-graecum, deren beworbene hormonmodulierende Wirkung wissenschaftlich nicht in jedem Fall hinreichend gesichert ist. Weitere 17 (22 %) Produkte enthielten unzulässigerweise arzneilich wirksame Bestandteile, darunter Stoffe wie Dehydroepiandrosteron, dessen 7-KetoDerivat, oder Somatotropin, und traditionelle pflanzliche Arzneimittel wie Extrakte aus Serenoa repens oder aus der L-Dopa-haltigen Mucuna pruriens. Daher sind mit hoher Priorität Konzepte zu entwickeln, wie der Graumarkt mit derartigen Produkten im Internet wirksam kontrolliert werden kann, um den Sportler vor Gesundheitsgefahren wie auch wirtschaftlicher Beeinträchtigung durch wirkungslose Produkte zu schützen. Summary There is a large variety of food products intended for athletes and sportsmen on the market. These products are often advertised with claims such as enhancement of performance, ability for regeneration, or even with an influence on hormonal balance. In recent years, the number of such products marketed on the internet has been considerably increased. In this study, we have examined the marketing of ‘sports food’ offered on the internet with special focus on products that are advertised as hormonemodulating or pharmaceutically active. Of the 79 controlled products, 44 (56 %) contained herbal ingredients such as Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris or Trigonella foenum-graecum. The advertised effects of these herbs are in most cases scientifically unproven. An additional 17 products (22 %) contained pharmaceutically active substances in an inadmissible manner, including dehydroepiandrosterone, its 7-keto derivative, and somatotropine as well as some traditional herbal medicines such as extracts of Serenoa repens or of Mucuna pruriens, which contains L-dopa. To protect athletes from health risks as well as from financial fraud, procedures should be developed to place a high priority on controlling the grey market for such products on the internet.

Einleitung Immer wieder greifen Sportler zu Produkten, mit denen sie ihr Leistungsvermögen steigern und ihre Regenerationsfähigkeit verbessern wollen. Bereits in den Fitness-Studios ist eine große Vielfalt an verschiedenartigen Produkten erhältlich, angefangen von „Powerriegeln“ bis hin zu „Aminosäurepräparaten“. Auch diese Gewerbebetriebe sind Lebensmittelunternehmen, die – wie alle anderen klassischen Lebensmitteleinzelhändler – der amtlichen Lebensmittelüberwachung unterliegen und insbesondere im Rahmen unseres Konzepts der risikoorientierten Probenahme1) regelmäßig beprobt und begutachtet werden. Die Lektüre typischer „Bodybuilder-Zeitschriften“ zeigt jedoch, dass sich der Handel mit Sportlernahrung immer mehr ins Internet verlagert hat. Schon bei der ersten Betrachtung der Internetseiten von Sportlernahrungshändlern können Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen festgestellt werden, die bei irreführenden Werbeaussagen beginnen und bis zu dem Angebot unerlaubter Mittel gehen, die dem Bereich des Dopings zugerechnet werden können. Eine systematische Untersuchung des Internethandels mit Sportlernahrung ist bislang noch nicht durchgeführt worden. Mit denselben Methoden wie bei unserer Pilotstudie zur Kontrolle des Internethandels mit Borderlineprodukten2) wurde daher dieser Bereich in der vorliegenden Studie systematisch aufgearbeitet. Insbesondere soll dabei eine Bewertung von Nutzen und Risiko von Inhaltsstoffen, die mit einer den Hormonhaushalt beeinflussenden Wirkung beworben werden, abgegeben werden.

Begriffserläuterungen und Methoden Begriffserläuterungen Doping ist definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer definierter Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen.

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Sigrid Löbell-Behrends, E-Mail: [email protected].

de, Tel.: 0721-926-3611 Fax: 0721-926-5539, Website: www.cvua-karlsruhe.de

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Als solche Verstöße gelten z. B. „das Vorhandensein eines verbotenen Wirkstoffs, seiner Metaboliten oder Marker in den Körpergeweben oder Körperflüssigkeiten eines Athleten“ (World-Anti-Doping-Agency WADA). Auf aktuelle Übersichtsarbeiten zu Doping wird verwiesen3–5). Anabol-androgene Steroidhormone sind die in der WADAVerbotsliste aufgeführten exogenen Wirkstoffe (d. h. vom Körper nicht auf natürlichem Weg produziert z. B. Boldenon, Methandienon, 19-Norandrostendion oder Trenbolon) als auch die endogenen Wirkstoffe (d. h. vom Körper auf natürlichem Wege produziert z. B. Androstendiol, Dehydroepiandrosteron, Testosteron und deren Metaboliten)6). Prohormone sind Steroidhormone, die in der Biosynthese des männlichen Geschlechtshormons Testosteron als Zwischenprodukte auftreten (z. B. 4-Androstendion, Dehydroepiandrosteron (DHEA) oder 4-Norandrostendiol). Hormonmodulierende Stoffe sind pflanzlicher oder chemisch-synthetischer Herkunft. Es wird ihnen ein Einfluss auf den Hormonhaushalt des Körpers in einer Art und Weise zugeschrieben, der über den „üblicher Lebensmittel“ hinausgeht bzw. hinausgehen soll. Die behauptete Wirkung ist aber nicht in jedem Fall als hinreichend wissenschaftlich gesichert anzusehen. Methoden Der Verkauf von nicht zugelassenen Dopingmitteln über den Schwarzmarkt lässt sich nicht systematisch erfassen. In einschlägigen Foren erhält der Interessierte Tipps, wie er mit Verkäufern in Kontakt treten kann. Diese Art des Vertriebs wurde für die vorliegende Studie nicht berücksichtigt; die Recherche begrenzte sich auf Anbieter, die ihre Produkte in Zeitschriften für Sportler und im Internet direkt bewerben. Für die Recherche „Internethandel mit Sportlernahrung“ wurde das Stichwort „Sportlernahrung“ in die Suchmaschine www.google.de eingegeben. Außerdem wurden Anzeigen in einschlägigen Zeitschriften (Flex Magazin März 2008 und April 2008; Sportrevue 04/08; Fitness Tribune Nr. 112 März/April 2008) nach Internetadressen von Händlern für Sportlernahrung durchsucht. Bei der Suche wurde der Fokus auf Produkte gelegt, deren Bewerbung eine hormonmodulierende oder arzneiliche Wirkung hervorhob. Die Recherche wurde im März 2008 bearbeitet. Für die Abfrage, Dokumentation und Auswertung wurden ca. 60 Stunden aufgewandt. Alle Angaben, statistischen Auswertungen und aufgeführten Beispiele beziehen sich auf die im genannten Zeitraum durchgeführten Recherchen. Die Erfassung, Dokumentation und Auswertung der recherchierten Daten erfolgte mit Hilfe einer Datenbank (Microsoft Access 2000). Eine Bewertung der Wirkstoffe wurde nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft u. a. mittels einer Recherche in der PubMed-Datenbank (U.S. National Library of Medicine, Bethesda, MD) vorgenommen.

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Ergebnisse und Diskussion Allgemeine Betrachtungen zum Internethandel mit Sportlernahrung In Europa ist der Begriff „Sportlernahrung“ lebensmittelrechtlich nicht präzise definiert. Einerseits werden hierzu „Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung, z. B. für Sportler“, gezählt, die unter die Begriffsbestimmungen eines diätetischen Lebensmittels fallen, wenn die Anforderungen nach § 1 Diät-Verordnung erfüllt sind7). In diesem Fall steht der erwiesene Nutzen für die Verbrauchergruppe „Sportler“ im Vordergrund. Dem Sportler soll über die besondere Dichte dieser Produkte an Nährstoffen und sonstigen Stoffen mit (ernährungs-)physiologischer Wirkung eine ausreichende Zufuhr an diesen Stoffen ermöglicht werden. Diätetische Lebensmittel sollen u. a. Mangelerscheinungen verhindern ohne in physiologische Stoffwechselprozesse einzugreifen und diese in pharmakologischer Richtung zu beeinflussen8). Andererseits können „Sportlernahrungen“ aber auch als „Lebensmittel des Allgemeinverzehrs“ in den Verkehr gebracht werden, insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel im Sinne von § 1 Nahrungsergänzungsmittelverordnung mit einer „Sport-orientierten“ Ausrichtung9). Nicht zuletzt deshalb, weil für diätetische Lebensmittel teilweise andere rechtliche Anforderungen an die Kennzeichnung bestehen als für Nahrungsergänzungsmittel muss die lebensmittelrechtliche Einstufung in Abhängigkeit von der Evidenz hinsichtlich der wissenschaftlichen Absicherung der Wirksamkeit, der Werbeaussagen, der Produktpositionierung auf dem Markt und z. T. auch der verwendeten Zutaten und Zusatzstoffe vorgenommen werden. Als besonders problematisch sind solche Produkte für Sportler anzusehen, die zwar als Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet sind, deren Inhaltsstoffe aber tatsächlich eine arzneiliche oder hormonmodulierende Wirkung aufweisen. Ein Beispiel dafür sind prohormonhaltige Zubereitungen. Der Internethandel spielt bei Sportlernahrung eine große Rolle. Nach einer im März 2008 veröffentlichten Umfrage in 130 süddeutschen Fitness-Studios gab jeder zehnte der befragten Freizeitsportler an, schon einmal Erfahrungen mit anabolen Steroiden gemacht zu haben, die immerhin zu 22 % über das Internet bezogen wurden10,11). Frühere Studien zeigten bereits eine Doping-Häufigkeit in ähnlicher Größenordnung von 12,5–13,5 % bei Besuchern von deutschen Fitness-Studios12,13). Auch in der Veröffentlichung „Doping beim Freizeit- und Breitensport“ des Robert Koch Instituts aus dem Jahre 2006 wird auf den Handel von unter das Dopingverbot fallenden Wirkstoffen im Internet hingewiesen14). Im April 2005 hat die DEA (U.S. Drug Enforcement Administration) einen weltweit operierenden Händlerring aufgedeckt, der Dopingmittel im Internet verkauft hatte. Der Vertrieb war über unseriös arbeitende Internetapotheken abgewickelt worden15).

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Anabole Steroidhormone stellen die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Nach Berechnungen von Donati werden weltweit jährlich ca. 700 Tonnen anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu Dopingzwecken missbraucht16). Einschlägige Internetseiten informieren den interessierten Sportler über verschiedene Medikamente, ihre Wirkungen und Anwendungsmodalitäten. Unter typischen Stichworten findet man im Internet auch bebilderte Anleitungen z. B. für die intramuskuläre Injektion. Anabol-wirksame Arzneistoffe dienen im Wesentlichen dem Aufbau von Muskelmasse, wodurch eine Kraftsteigerung erreicht wird. Allerdings zeigen sie eine Reihe von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Kardiovaskuläre Erkrankungen können entstehen und zum Tod durch Myokardinfarkt oder plötzlichen Herztod führen. Weiterhin können u. a. irreversible Leberschäden bis hin zum Leberzellenkarzinom auftreten sowie Gynäkomastie beim Mann, Virilisierung bei der Frau und eine frühzeitige Beendigung des Längenwachstums bei Jugendlichen5). So warnt Kindermann insbesondere vor den erheblichen kardiovaskulären Nebenwirkungen von anabol-androgenen Steroiden, die zu einer Reihe von Todesfällen bei scheinbar gesunden jungen Personen geführt haben17). Auch Pärsinnen et al. fand eine erhöhte Sterblichkeit bei Kraftsportlern, die Anabolika einnahmen18). Für eine Reihe von zum Doping verwendeten Substanzen liegen jedoch nur unzureichende Kenntnisse über Nebenwirkungen vor. Ein weiteres Problem sind Gefahren durch Verunreinigungen. Bei Untersuchungen von Geyer et al. sind mit Norandrosteron verunreinigte Tribulus terrestris-Produkte aufgefallen19). Auch von der Baden-Württembergischen Lebensmittelüberwachung wurden Fälle von mit Steroidhormonen kontaminierten Nahrungsergänzungsmitteln berichtet20). Wiederholt wurden im CVUA Karlsruhe auch als Nahrungsergänzungsmittel vertriebene Erzeugnisse untersucht, die höhere Gehalte an anabolen Steroiden enthielten (z. B. Metandienon) und folglich als Arzneimittel i. S. des Arzneimittelgesetzes einzustufen waren21). Nicht ohne Grund hat die World Anti Doping Agency (WADA) der Verbotsliste 2008 das Geleitwort vorangestellt: „The use of any drug should be limited to medically justified indications“6). Suchergebnis Die Recherche „Sportlernahrung“ ergab 79 verschiedene Produkte. Für die Auswertung wurden zum einen die Inhaltsstoffe und zum anderen die ausgelobte Wirkung betrachtet. Die Einstufung der recherchierten Produkte ist in Abbildung 1 dargestellt. 44 (56 %) der Produkte enthielten nach Deklaration pflanzliche Zutaten, deren Wirkung wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert ist. 75 % davon (33) wurden massiv mit einer hormonbeeinflussenden Wirkung beworben. 17 Produkte (22 %) wurden aufgrund der angegebenen stofflichen Zusammensetzung oder ihrer

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16%

22%

22%

40%

Arzneimittel

Grenzfall Arzneimittel*

Lebensmittel

keine Einstufung möglich

Abb. 1 Einstufung der recherchierten Produkte; * je nach Konzentration und Zweckbestimmung (aus dem Internetangebot nicht ermittelbar)

Präsentation als Arzneimittel eingestuft, weitere 17 (22 %) sind in Abhängigkeit der (uns unbekannten) Wirkstoffkonzentration bzw. bei arzneilicher Zweckbestimmung als Arzneimittel einzuordnen (Mehrfachnennungen möglich). Nur 32 Produkte (40 %) wurden nach ihrer deklarierten stofflichen Zusammensetzung als Lebensmittel eingestuft. Zur Beurteilung ihrer Verkehrsfähigkeit müsste aber eine genauere Analyse der Zusammensetzung stattfinden, die im Rahmen dieser Studie noch nicht durchgeführt wurde. Bei 13 Produkten (16 %) war uns ohne weitergehende Prüfung keine Bewertung möglich. In einigen Fällen entsprechen Deklaration und Werbeaussagen auf den Produktetiketten den rechtlichen Anforderungen. Die irreführenden bzw. gesundheitsbezogenen Aussagen beschränken sich dann auf die Werbeauftritte im Internet. Weiterhin war bei unserer Untersuchung auffällig, dass die Internetseiten der Hersteller oder Importeure teilweise eine moderatere Bewerbung der Erzeugnisse aufwiesen, als die Seiten der Händler. Sportlernahrung mit Zutaten, deren Wirkung wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert ist Maca (Lepidium meyenii) Lepidium meyenii Walp. (Brassicaceae) ist eine mehrjährige Pflanze, die in den Anden heimisch ist, und unter der Bezeichnung Maca in der Südamerikanischen Volksmedizin insbesondere zur sexuellen Leistungs- und Fruchtbarkeitssteigerung eingesetzt wurde22,23). Von den 75 recherchierten Sportlernahrungs-Produkten enthielten 26 (35 %) laut Deklaration den Inhaltsstoff Maca, Macapulver oder Maca-Wurzelextrakt. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis reicht von 350 mg bis hin zu 4800 mg. 20 dieser Produkte (77 %) wurden mit einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben. Die entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 1 aufgelistet. Aus Tierversuchen gibt es begrenzte Informationen über einen Effekt von Maca auf Fruchtbarkeit und Sexualverhalten24–29), Gedächtnisleistung30) oder Osteoporose31).

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Tab. 1 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von Maca

Wirkstoff

Werbeaussage

Maca

regelt das Hormongleichgewicht und erhöht den Testosterongehalt Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation maximiert den Testosteronspiegel Testosteronbooster fördert die Testosteron- bzw. Östrogenbildung natürliche Testosteron-Modulation möglich

Allerdings scheinen starke Unterschiede zwischen den 3 Varietäten von Maca vorzuliegen32). Tierversuche zeigten auch, dass Maca keinen Einfluss auf den Testosteronspiegel besitzt33). Maca hat auch keine direkte androgene Aktivität34). Der genaue Wirkungsmechanismus von Maca ist nicht bekannt und mögliche unerwünschte Wirkungen einzelner Teile der Pflanze sind nicht ausreichend untersucht35). Aus einer Humanstudie geht hervor, dass als Nebenwirkungen von Maca die Beeinflussung des Aspartat-Aminotransferase-Spiegels, sowie des Blutdrucks beobachtet wurden36). In einer placebo-kontrollierten, randomisierten Doppelblind-Studie wurde die Wirkung von Maca (1500– 3000 mg) auf den Hormonspiegel bei gesunden Männern untersucht: die Maca-Behandlung hatte keinerlei Effekt37). Tierversuche deuten darauf hin, dass eine Maca-Zubereitung im Sinne eines „Adaptogens“ möglicherweise auf „nicht hormonellem Weg energetisierend“ wirkt. Hierzu sind jedoch weitere Studien am Menschen erforderlich38). Die in Tabelle 1 genannten Werbeaussagen zur Beeinflussung des Testosteronspiegels sind somit wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert und als irreführend anzusehen. Avena sativa (Hafer) Wir fanden 18 Produkte (24 %) mit Avena sativa, Avena sativa-Pulver oder Avena sativa-Extrakt. Diese Extrakte werden in der Regel aus der grünen Pflanze hergestellt. Von diesen Produkten waren 13 (72 %) mit einer Beeinflussung des Testosteronspiegels ausgelobt. Beispiele für typische Werbeaussagen sind in Tabelle 2 aufgeführt. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 184 bis 2000 mg. In der medizinischen Literatur gibt es nach unseren Erkenntnissen keinerlei Hinweise auf eine Beeinflussung Tab. 2 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von Avena sativa

Wirkstoff

Werbeaussage

Avena sativa

regt die Testosteronausschüttung stark an

des Testosteronspiegels oder andere hormonelle Wirkungen. Derartige Werbehinweise sind somit wissenschaftlich nicht belegt und unzulässig. Andere, möglicherweise nützliche Wirkungen, als typischer Lebensmittel-Bestandteil von Sportlernahrung, sind damit nicht erfasst. Tribulus terrestris (Erd-Burzeldorn) 12 der von uns recherchierten Produkte, das entspricht einem Anteil von 16%, enthielten nach ihrer Deklaration Tribulus, Tribulus terrestris-Extrakt oder Tribulus-Pulver. 11 dieser Produkte, dies entspricht einem Anteil von 92 %, wurden mit einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben. Die entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 3 aufgelistet. Die Spanne bei der von den Herstellern angegebenen Tagesdosis reicht von 150 mg bis hin zu 1875 mg pro Tag. Manche Hersteller geben an, einen auf 20 bis hin zu 41,5 % Saponine standardisierten Tribulus terrestris-Extrakt eingesetzt zu haben. Produkte, die Tribulus enthalten, werden im Internet massiv mit der Erhöhung des Testosteronspiegels und dadurch resultierender Kraftsteigerung und schnellerem Muskelaufbau beworben. Tribulus terrestris ist eine traditionelle Arzneipflanze, die vom Mittelmeergebiet über das tropische Afrika bis nach Zentralasien vorkommt und deren charakteristischen Inhaltsstoffen Steroidsaponine sowie Flavonoide und in Spuren Harmanalkaloide gehören39). Aus Tierversuchen gibt es nur in begrenztem Umfang Hinweise, dass Tribulus terrestris einen Einfluss auf den Hormonspiegel besitzt, z. B. konnte bei Kaninchen im Gegensatz zu Ratten keine signifikante Erhöhung des Testosteronspiegels festgestellt werden40). Auch bei einer placebokontrollierten Humanstudie konnten keine androgensteigernden Effekte festgestellt werden41). Zu dem gleichen Ergebnis, dass Tribulus terrestris keinen Einfluss auf den Testosteronmetabolismus besitze, kamen Saudan et al.42). Eine weitere Doppelblind-Studie an Spitzensportlern zeigte, dass Tribulus terrestris keinen Zuwachs von Muskelmasse oder -stärke verursacht43). Untersuchungen an jungen Basketball-Spielern ergaben ebenfalls keinen Einfluss auf den Serum-Testosteron-Spiegel, auf die Körpermasse und -zusammensetzung sowie auf die Muskelkraft.44) Das Schweizerische Bundesamt für Sport stuft Tribulus terrestris als Tab. 3 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von Tribulus terrestris

Wirkstoff

Werbeaussage

Tribulus terrestris

steigert den Testosteronspiegel und die Wachstumshormonausschüttung

Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation

höhere Testosteronproduktion, mehr Wachstumshormon, mehr Insulin-Wirkung

bewirkt die Freisetzung von Testosteronen

erhöht nach nur 5 Tagen den Testosteronspiegel um 70 %

stimuliert die Hormonproduktion

stimuliert die Hormonproduktion

natürliche Testosteron-Modulation möglich

natürliche Testosteron-Modulation möglich

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E- und F-Supplement ein (E: ...weder eine direkte noch indirekt positive Leistungsbeeinflussung wahrscheinlich; F: ...eine negative Leistungsbeeinflussung oder Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen)45). Hinweise auf eine leistungssteigernde Wirkung sind in der wissenschaftlichen Literatur nicht belegt46,47). Entsprechende Werbeaussagen bei Sportlernahrung stellen u.E. eine Verbrauchertäuschung dar. Entsprechend aufgemachte Präparate sind in Gerichtsverfahren allerdings auch als nicht verkehrsfähige Arzneimittel i. S. des Arzneimittelgesetzes eingestuft worden, z. B. im Jahre 2001 durch das Kammergericht Berlin („Testosteronbooster“). Fenugreek (Bockshornklee) Wir fanden 10 Produkte (13%) mit Fenugreek, FenugreekExtrakt oder Fenugreek-Saponine-Extrakt. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 150 bis 800 mg. Von diesen Produkten waren 7 (70%) mit einer Beeinflussung des Testosteronspiegels ausgelobt, siehe Tabelle 4. Fenugreek, Trigonella foenum-graecum L., ist eine Hülsenfrucht, für die seit dem Altertum medizinische Anwendungen beschrieben sind48). Erste Tierversuche zeigen einen möglichen therapeutischen Einsatz von Bockshornklee in der Diabetes-Therapie48) oder zur Leistungssteigerung49). Aufgrund des kompletten Fehlens von Tierexperimenten und Humanstudien hinsichtlich der Wirkung von Bockshornklee auf den Testosteronhaushalt sind die Werbeaussagen derzeit wissenschaftlich nicht belegbar und unzulässig. Andere möglicherweise nützliche Wirkungen als Bestandteil von Sportlernahrung sind damit nicht erfasst. Bockshornkleesamen werden aber auch als Zutat zu Gewürzen (z. B. in Curry) verwendet. Sportlernahrung mit unzulässigen, arzneilich wirksamen Bestandteilen DHEA (Dehydroepiandrosteron) Grundsätzlich gilt für Deutschland, dass prohormonhaltige Präparationen mit nennenswerter Dosierung als nicht zugelassene Arzneimittel anzusehen sind. Eine Ausnahme stellt hierbei DHEA dar, das in verschreibungspflichtigen Kombinationspräparaten im Handel ist. Für nicht als Arzneimittel zugelassene DHEA-Produkte sowie für alle anderen Prohormone ist der Handel bzw. eine Weitergabe in Deutschland ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz50). Tab. 4 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von Fenugreek

Wirkstoff

Werbeaussage

Fenugreek

hormonmodulierend Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation Testosteronbooster insulogenanabole Pflanzenextrakte

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Unsere Recherche ergab 4 Produkte, die laut Deklaration DHEA enthalten. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 25 bis 100 mg. DHEA wird in therapeutischer Dosierung ab ca. 150 mg eingesetzt, zeigt aber schon bei niedrigeren Dosen pharmakologische Effekte. DHEA ist ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff, als Nahrungsergänzungen ausgelobte Erzeugnisse mit DHEA sind in Deutschland daher nicht verkehrsfähig. 7-Keto-DHEA 7-Keto-DHEA (3-Acetyl-7-Oxo-Dehydroepiandrosteron) ist ein Metabolit von Dehydroepiandrosteron (DHEA), der von Hampl et al. als möglicher Kandidat für eine Hormonersatztherapie angesehen wird51). Seine pharmakologische Wirkung kann aus Tierversuchen abgeleitet werden52), eine therapeutische Dosierung kann aber nicht angegeben werden, da eine Zulassung mit entsprechenden Unterlagen fehlt. Die von uns recherchierten Produkte waren mit einem Gehalt von 25 bzw. 50 mg als Tagesdosis deklariert. Die ausgelobten arzneilichen Wirkungen sind in Tabelle 5 zusammengestellt. Wegen der aus den o. g. Studien abzuleitenden pharmakologischen Wirkungen werden prohormonhaltige Präparate (so auch mit 7-Keto-DHEA) in Deutschland bisher regelmäßig als Arzneimittel eingestuft. Somatotropin Das Wachstumshormon Somatotropin (Somatropin) wird in der Bodybuildingszene illegal als Dopingmittel zum Muskelaufbau eingesetzt. Es soll in Kombination mit niedrig dosierten anabolen Steroiden ein Mittel zur Umwandlung von Fett- in Muskelmasse darstellen. Auf dem Schwarzmarkt ist Somatotropin in Ampullen zweifelhafter Herkunft erhältlich53). Einem systematischen Review von Liu et al. zufolge können Werbeaussagen zur Leistungssteigerung nicht auf die aktuelle wissenschaftliche Literatur gestützt werden. Vielmehr gebe es bisher nur begrenzte Hinweise auf einen Anstieg der fettfreien Körpermasse durch die Anwendung von Wachstumshormonen und diese könnten die Muskelkraft nicht verbessern; andererseits verringerten sie die Trainingskapazität und fördern unerwünschte Wirkungen54). Regulär zugelassen sind Wachstumshormonpräparate u. a. für die Behandlung von Minderwuchs bei Kindern. Bei unserer Recherche sind wir auf Somatotropin-Depotpflaster gestoßen mit einem Gehalt von 3,6 bzw. 5,4 ng für 12 Stunden. Die Wirksamkeit des Hormons bei der Auftragung auf die Haut sei hier in Frage gestellt, normalerweise erfolgt die Applikation von Somatotropin in Form von intramuskulären oder subkutanen Injektionen. Saw palmetto (Sägepalme) Die Recherche ergab 3 Produkte, die mit dem Inhaltsstoff Sägepalmenextrakt, Sägepalmbeerenextrakt oder Saw palmetto deklariert waren. Die entsprechenden Werbeaussagen sind in Tabelle 6 zusammengefasst.

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Tab. 5 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von 7-Keto-DHEA

Tab. 7 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Mucuna pruriens

Wirkstoff

Werbeaussage

Wirkstoff

Werbeaussage

7-Keto-DHEA

Steigerung der Aktivität des Schilddrüsenhormons T3

Mucuna pruriens

steigert die Insulinsensitivität des Körpers

stimuliert die Sekretion des Wachstumhormons HGH

bewirkt eine Erhöhung der CD-4 Zellen (T-Helfer Zellen)

bringt Hormonhaushalt und Psyche ins Gleichgewicht; enthält 10 bzw. 15 % L-Dopa

Tab. 6 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Sägepalmenextrakt

Wirkstoff Saw palmetto

Werbeaussage Steroidersatz hebt den Testosteronspiegel wesentlich an einer Leistungssteigerung beteiligt

Ein standardisierter Sägepalmenextrakt (Serenoa repens) ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, welches bei gutartiger Prostatavergrößerung eingesetzt wird55–58). Die therapeutische Dosierung für diesen speziellen Extrakt und diese Indikation liegt bei ca. 320 mg. In der Studie von Brown et al. wurde belegt, dass pflanzliche Extrakte (neben Saw palmetto u. a. auch Tribulus terrestris) keinen Effekt auf den Hormonspiegel haben59). Sägepalmenprodukte werden als Ergänzung zur Einnahme von Prohormonen angepriesen, damit sollen die negativen Wirkungen, wie die Aromatisierung zu Östrogenen, unterbunden werden. In einer randomisierten, doppelblind gestalteten Humanstudie konnten von Brown et al. diese Effekte nicht bestätigt werden60). Insofern sind die in Tabelle 6 aufgeführten Werbeaussagen zu Saw palmetto irreführend. Mucuna pruriens Mucuna pruriens ist eine Schlingpflanze aus der Familie der Fabaceae, die in den Tropen weit verbreitet ist61). Mucuna pruriens enthält ca. 5–6 % L-Dopa, welches als Antiparkinson-Arzneistoff eingesetzt wird62,63). Katzenschlager et al. haben erste Erkenntnisse gewonnen, dass Mucuna pruriens in der Parkinson-Therapie vorteilhaft eingesetzt werden könnte64). Neben L-Dopa wurden auch andere in der Bohne enthaltene Substanzen für den Anti-Parkinson-Effekt verantwortlich gemacht65). Die Recherche ergab 2 Produkte mit Mucuna pruriens, ihre Werbeaussagen sind in Tabelle 7 zusammengestellt. Gemäß ihrer Deklaration enthalten sie eine Tagesdosis von ca. 75 bzw. 100 mg L-Dopa. L-Dopa (Levodopa) ist ein pharmakologisch wirksamer Stoff, der auch in der Pharmacopoea Europaea als Arzneibuch-Monographie beschrieben ist. Für die Wirkungen von L-Dopa sind im Körper seine Metaboliten, vor allem Dopamin, verantwortlich, das durch die Einwirkung von Decarboxylasen entsteht. Dopamin ist Antagonist an zentralen Dopamin-Rezeptoren und damit für die günstige Beeinflussung z. B. von Parkinsonismus verantwortlich. Die übliche Dosierung beim Parkinsonismus liegt bei

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300–600 mg, von L-Dopa sind auch etliche, dosisabhängige Nebenwirkungen bekannt. Die Dosierung in den beschriebenen Erzeugnissen liegt damit zwar unterhalb der Menge, die therapeutisch bei Parkinsonismus eingesetzt wird; dennoch muss aber auch von pharmakologischen Wirkungen ausgegangen werden, da bei besonderen Patientenkollektiven auch Erstdosierungen von 1 x 50 mg empfohlen werden. Ferner ist L-Dopa auch (schon in geringerer Konzentration) als „Freisetzer“ von Somatotropin (HGH, Wachstumshormon) bekannt, eine Wirkung, auf die bei den beiden Internet-Produkten auch abgehoben wird. Fertigarzneimittel auf dem deutschen und ausländischen Markt enthalten L-Dopa in Konzentrationen ab 50 mg/Einzeldosis. Im Übrigen unterliegt L-Dopa in Deutschland zudem generell der Verschreibungspflicht.

Schlussfolgerungen „Sportlernahrungen“ mit dem Anspruch, Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen zu können, werden im Internethandel als „Nahrungsergänzungsmittel mit sportlicher Ausrichtung zur Leistungssteigerung“ oder auf dem US-amerikanischen Markt als „Dietary Supplements“ vertrieben. Rechtlich betrachtet ist der Begriff „Nahrungsergänzungsmittel“ nicht identisch mit dem Begriff „Dietary Supplement“, der auch einige Arzneimittel einschließt. So mancher Wirkstoff, der in anderen Ländern, z. B. den USA in Lebensmitteln einsetzbar und damit dort frei verkäuflich ist, wird in Europa, insbesondere in Deutschland, als „pharmakologisch wirksam“ eingestuft. Außerdem hängt es u. a. noch von der Bewerbung, der Zubereitungsform und insbesondere von der Dosierung ab, ob das entsprechende Produkt nach „europäischem“ Verständnis ein Arzneimittel darstellt. Die meisten Erzeugnisse, die eine „Hormonmodulation“ bewerben, enthalten Maca, Avena sativa, Tribulus terrestris oder Fenugreek einzeln oder in Kombination. Für keinen der genannten Stoffe ist eine derartige Wirkung bisher wissenschaftlich hinreichend belegt, eine entsprechende Bewerbung ist demnach nicht zulässig. Dies gilt auch für Kombinationspräparate, solange ihre Wirkung nicht durch Studien belegt ist. Unabhängig davon, dass in Deutschland prohormonhaltige Erzeugnisse als „Sportlernahrung“ nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen und diese auf der Verbotsliste der WADA stehen, sind sich die Fachgesellschaften des

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„Schweizerischen Bundesamts für Sport“, des „Australian Institute of Sports“ und der „American Society of Exercise Physiologists“ darin einig, dass für Prohormone eine leistungssteigernde Wirkung durch Muskelaufbau eher unwahrscheinlich ist und die mit der Einnahme verbundenen Risiken berücksichtigt werden müssen45,46,66). Auch in der analogen Bewertung von Tribulus terrestris besteht Einigkeit, wobei die Datenlage zur Sicherheitsbewertung eher als dürftig anzusehen ist. Wachstumshormone wie Somatotropin stehen auf der Verbotsliste der WADA und deren generelle Wirksamkeit zur Erhöhung der fettfreien Muskelmasse und damit der sportlichen Leistungssteigerung ist mehr als fraglich. Erhebliche Zweifel bestehen auch an der Wirksamkeit zum Muskelaufbau durch sägepalmenhaltige Zubereitungen, diese wird auch vom Schweizerischen Bundesamt für Sport45) als „unwahrscheinlich“ eingestuft. Auf das häufig auftretende Problem der nicht ausreichend charakterisierten Extrakte von (Arznei-)Pflanzen bei Untersuchungen zur Wirksamkeit und Sicherheit sei hier nur am Rande hingewiesen. Rechtlich eindeutig ist die Sachlage bei denjenigen „hormonell wirksamen Stoffen“, die verschreibungspflichtig sind wie DHEA, 7-Keto-DHEA und L-Dopa. Diese sind in Deutschland als Lebensmittel oder Lebensmittelzutat nicht verkehrsfähig. Als „diätetische Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung“ sind definitionsgemäß nur solche Erzeugnisse verkehrsfähig, bei denen der Nutzen bzw. die Wirksamkeit wissenschaftlich gesichert ist. Fehlt ein solcher wissenschaftlicher Nachweis oder ist er aufgrund „neuer“ Erkenntnisse noch nicht erbracht, kann das Produkt zwar möglicherweise als „Nahrungsergänzungsmittel“ verkehrsfähig sein, darf aber nicht entsprechend beworben werden – für Hersteller und Händler eine vergleichsweise unattraktive Variante. Insgesamt wird durch diese systematische Recherche im Internet zu „Sportlernahrungen“ deutlich, dass es für den Verbraucher nicht möglich ist, tatsächlich „hormonell wirksame“ Zubereitungen, die dann aber auf der Verbotsliste der WADA stehen und in der Regel verschreibungspflichtig sind, von denjenigen zu unterscheiden, bei denen solche Wirkungen nicht hinreichend belegt oder sogar unwahrscheinlich sind. Bestenfalls bedeutet dies einen überflüssigen Angriff auf den Geldbeutel, schlimmstenfalls auf die Gesundheit. Die Finanzierung des Projektes erfolgte im Rahmen eines Forschungsprojektes des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg.

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PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST

Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress Optimization of High Cell Density Cultivation of Yeast Hesham A. El-Enshasy1,2# and Abdalla A. El-Shereef1 1

Bioprocess Development Dept., Genetic Engineering and Biotechnology Research Inst., Mubarak City for Scientific Research, New Burg Al Arab, Alexandria, Egypt

2

Chemical Engineering Pilot Plant (CEPP), Faculty of Chemical and Natural Resources Engineering, University Technology Malaysia (UTM), 81310 Skudai, Johor, Malaysia

Summary The production of high cell mass of an adapted variant for dryness of Saccharomyces boulardii, the widely used probiotic/biotherapeteutic yeast, was investigated. Cultivations were carried out in three different media namely: complex media (YMG media), complete chemically defined media and semi-defined media (defined medium supplemented with yeast extract) in both shake flask and bioreactor. In case of batch cultures, the maximal cell mass of about 5.4 g l-1 was obtained by cultivating cells in complete defined medium supplemented with yeast extract in stirred tank bioreactor under pH-stat of 5.5. Further development in cell mass production was achieved by cultivating cells in fed-batch culture in stirred tank bioreactor at controlled pH condition. The maximal cell mass of about 18 g l-1 was obtained after 20 h in fed-batch culture with glucose addition under increased feeding strategy. By means of medium supplementation by intermittent addition of magnesium sulphate and yeast extract during glucose feeding phase, cells grew in higher density and the maximal cell dry weight of 84 g l–1 was obtained after 37 h. Zusammenfassung Bei Saccharomyces boulardii handelt es sich um eine sog. probiotische/ biotherapeutische Hefe. Eine an Trockenheit angepasste Variante wurde auf Zellmassenproduktion hin untersucht. Dabei wurden folgende Medien im Schüttelkolben und Bioreaktor verwendet: YMG-Medium, vollsynthetisches sowie halbsynthetisches Medium. In Batch-Kulturen wurde eine maximale Zellmasse von 5,4 g l-1 in einem vollsynthetischem Medium bei pH 5,5 erhalten. Die Zellmassen-Produktion konnte in Fed-BatchKulturen bei kontrollierten pH-Bedingungen und Zugabe von Glucose auf 18 g l-1 nach 20 h gesteigert werden. Gab man zusätzlich intermittierend Magnesiumsulfat und Hefeextrakt während der Glucose-Fütterungsphase, erhöhte sich die Zelldichte und die maximale Zelltrockenmasse betrug nach 37 h 84 g l-1.

Introduction Probiotics are live microorganisms or microbial mixtures administrated to improve the patient’s microbial balance, particularly the environment of the gastrointestinal tract and the vagina. Therefore, probiotic therapy has been investigated for its effectiveness against a range of gastrointestinal diseases and disorders (Zubillaga et al., 2001; Fioramonti et al., 2003; Del Piano et al., 2006; Park and Floch, 2007). Saccharomyces boulardii, non-pathogenic yeast that grows optimally at body temperature, has been tested for efficacy in the prevention of antimicrobial associated diarrhoea.

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This yeast is commercially available as lyophilised cells in capsule form in many countries. It has recently been used as a dietary supplement in the United States (Biocodex Inc.). In Germany, the lyophilized form formula is under the trade name Perenterol forte® (Thiemann Arzneimittel GmbH) and widely used for the prevention of traveller diarrhoea. Beside its use as probiotics, S. boulardii is also applied as biotherapeutic agent and used as a microbe having specific therapeutic activity against a specific disease (Elmer et al., 1996, 1999, Mansour-Ghanaei et al., 2003). The yeast S. boulardii have showed efficacy in clinical trials for the prevention of antimicrobial associated diarrhoea. However, the potential mechanism of action of this type of yeast is based on its activity for inhibition of pathogen attachment in intestine (Rigothier et al., 1994; Czerucka et al., 2000), inhibition of action of microbial toxin (Castagliuolo et al., 1996; 1999), stimulation of immunoglobulin A (Qamar et al., 2001), and have trophic effects on intestinal mucosa (Buts et al., 1994, 1999). Thus, it plays a significant role in prevention of diarrhoea (Billoo et al., 2006). Moreover, the use of S. boulardii as an adjunctive treatment in combination with metronidazole or vancomycin is helpful to decrease further recurrences of Clostridium difficile associated disease (Elmer, 2001). In spite of many literatures published concerning the importance of S. boulardii and its medical applications, very little information are available for the cultivation and cell mass production of this type of microorganism. Contrary to other types of microorganisms such as bacteria and fungi, yeasts are very sensitive to dryness and not able to maintain its viability under dry conditions and elevated temperature. Thus, the down stream process to obtain cells in dry form requires freeze drying technique (Lyophilization). This down stream step have high share in overall manufacturing cost of this process. Therefore, adaptation of cells to tolerate elevated temperature for short time and dryness allowed us to minimize the overall production cost through the use of spray drying technique rather than freeze drying in down stream process. In the present work, pre-

#

Dr. Hesham A. El-Henshasy, E-mail: [email protected]

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adapted cells for dryness and elevated temperature for short time were used for the industrial production process. The purpose of this study was to optimise new cultivation strategy for the production of cells in high cell density culture. This step is considered as the first step for industrialization process for this type of biotherapeutic yeast.

Materials and Methods Microorganism The yeast strain Saccharomyces boulardii ATCC-MYA-796 obtained from (American Type Culture Collection, Manassas, VA, USA) was used in this study. This strain was adapted to dryness by successive adaptation method. Cells were grew on solid medium and allowed to dry on agar plate. After complete drying of culture, broth medium was added and the cells grew thereafter were isolated for further growth on solid medium. This process was repeated for more than 8 times. Media Growth medium For cell propagation on solid medium, yeast-peptone-dextrose (YPD) medium was used. This medium composed of (g l-1): glucose, 10; yeast extract, 3; peptone, 3 and agar, 20. The pH was adjusted to 4.5 before sterilization. Production medium Two types of broth media were used in this study. The first medium used in this study was complex (YMG) medium. This medium was composed of (g l-1): Malt extract, 10.0; yeast extract, 4.0; glucose, 4.0. The pH was adjusted to 5.5 before sterilization. Unless otherwise mentioned, the yeast production medium applied was complete synthetic medium (CSM). This medium was composed of (g l-1): Glucose, 15.0; (NH4)2SO4, 5.0; KH2PO4, 3.0.; MgSO4x7H2O, 1.0. The pH was adjusted to pH 5.5 before autoclaving. Glucose was sterilized separately by autoclaving at 110 ºC and added to the medium aseptically before inoculation. Cultivation conditions Shake flask cultivation and inoculum preparation In case of shake flask culture, the submerged cultivations were carried out in 250 ml Erlenmeyer flasks containing 50 ml of growth medium. After inoculation, the flasks were incubated aerobically on a rotary shaker (Annova 4330, New Brunswick Scientific Co., NJ, USA) at 200 rpm and 30 °C for 24 h. Cells were used thereafter to inoculate the bioreactor with inoculum concentration of 5 % (v v-1) Bioreactor cultivation For bioreactor experiments, cultivations were carried out in 3.0 l stirred tank bioreactor, Bioflo III (New Brunswick Scientific Co., New Brunswick, NJ, USA), with a work-

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ing volume of 1.5 l. Agitation was performed using a three 4-bladed Rushton turbine impellers (di(impeller diameter) = 65 mm; dt(tank diameter) = 135 mm, didt-1 = 0.48) at 300 rpm. Aeration was performed by filtered sterile air [1 v v-1 min-1]. Dissolved oxygen concentrations were analyzed by polarographic electrode (Ingold, Switzerland). Foam was suppressed, when necessary, by the addition of silicon antifoam reagent (Fluka, Switzerland). In controlled pH batch cultures and in fed-batch experiments, pH was controlled at 5.5 by addition of 2.5 Mol l-1 NH4OH. Sample preparation and cell dry weight determination In case of bioreactor cultivations, aliquots (in form of 20 ml) of the culture were taken from the bioreactor vessel through a sampling system. Cell concentration was determined immediately by spectrophotometer (Pharmacia Biotech, Cambridge, England). The optical density of the culture at 600 nm after diluting the samples into the optical density range was of 0–0.5. The samples were then filtered using preweighed filter paper and the filtered biomass was washed twice by distilled water and subsequently dried in an oven at 110 °C for a constant weight. The relation between OD and cell dry weight was then determined using standard curve between the OD and cell dry weight. The filtrate was frozen at –20 °C and used for glucose determination. Analysis Cell mass determination Optical density of the cell cultures was determined by an absorbance measurement at 600 nm with a spectrophotometer. The OD of culture was converted to dry cell mass through a linear correlation established for the instrument. Biomass concentration is defined as dry cell mass per unit volume of culture (g l-1). Determination of glucose The glucose concentration in the cultivation medium was determined enzymatically using glucose determination kit (Biocon GmbH, Germany). The intensity of developed color was determined at 500 nm using spectrophotometer (Pharmacia Biotech, Cambridge, England).

Results and Discussions The production of S. boulardii cell mass was studied in different cultivation media to improve the production process. Therefore, three different media namely: complex media, chemically defined media and semi-defined medium (defined medium supplemented by yeast extract) were used for yeast cultivations in batch mode in both shake flasks and bioreactor. The data of these experiments were used as platform to design fed-batch cultivation process with different feeding strategies to cultivate the cells in high cell density culture.

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ary phase. However, the drop in pH in both cultures was due to acid and alcohol formation in both cultures. On the other hand, in spite of the difference in growth rate of both cultures, the final cell mass was almost the same. This indicates that, production scale is not critical for cell yield in the used complex medium. However, this was also supported by the data of DO concentration in case of bioreactor culture, whereas no oxygen limitation was observed. Thus, we can conclude that, the entrance of cells to stationary phase was due to nutrient limitation rather than oxygen limitation in culture. Therefore, for better understanding of the production process, complete defined medium was used in the subsequent experiments. Cultivation of S. boulardii in completely defined medium in shake flask and stirred tank bioreactor In the present experiment cells were cultivated in completely defined medium in both shake flask and bioreactor. As shown in Figure 2, after short lag phase of about 2 h, cells grew exponentially in both cultures during the first 10 h. The maximal cell mass in case of shake flask was about 1.5 g l-1 ,whereas, it reached about 2.4 g l-1 in the corresponding bioreactor culture after the same cultivation time. The pH decreased in both cultures with cultivation time even after cell entering the stationary phase. However, the drop in pH in both cultures may be due to the formation Fig. 1 Comparison between batch cultivation of S. boulardii in complex medium in shake flask (A) and 3 l stirred tank bioreactor (B)

Cultivation of S. boulardii in complex organic media in shake flask and stirred tank bioreactor Cultivations were conducted in conventionally used complex medium for yeast cultivation composed of (yeast extract, malt extract and glucose). This medium is widely used as enriched complex medium for the cultivation of different microorganisms. The growth profile for yeast and change in pH of culture during cultivation in both shake flasks and bioreactor is represented in Figure 1. In case of shake flask (Figure 1A), cells grew exponentially with slow growth rate of about 0.07 [h-1] reaching maximal cell dry weight of about 2.5 g l-1 after about 22 h. During the growth phase, the pH of medium decreased gradually reaching the minimal value of about 4.0 after 15 h and increased gradually thereafter up to 4.7 at the end of cultivation time. On the other hand, the rate of cell growth in bioreactor was about 0.17 [h-1] and the maximal cell dry mass of about 2.5 g l-1 was obtained after only 12 h and kept more or less the same during the rest of cultivation time. As observed in shake flask cultures, the pH of medium decreased but with higher rate compared to shake flask cultures and reached about 4.0 after only 10 h cultivation. However, during the growth phase in bioreactor, the DO concentration decreased gradually during the growth phase reaching its maximal value of about 50 % saturation and increased again thereafter as cells entered the station-

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Fig. 2 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium under different cultivation conditions: (A) shake flask culture, (B) bioreactor culture

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of acid and ethanol during the cultivation process. On the other hand, in case of bioreactor culture, the DO decreased gradually during the growth phase and increased gradually thereafter as cells entered the stationary phase. As observed also in the previous experiment, the oxygen was not limited during the cultivation process. Cultivation of S. boulardii in completely semi-defined medium in shake flask and stirred tank bioreactor Based on the data of the previous experiments, three different parallel cultivations were conducted using semi-defined medium supplemented with yeast extract in concentration of 5 g l-1. Cultivations were conducted in both shake flask and bioreactors under controlled and uncontrolled pH conditions (Fig. 3). In case of shake flask cultures, cells grew exponentially reaching the maximal cell mass of about 3.1 g l-1 after about 12 h and decreased gradually thereafter. During the growth phase the pH decreased reaching its minimal value of 2.9 after 17 h. On the other hand, cells grew in different manner in case of bioreactor cultures. The rate of glucose consumption in case of bioreactor culture was higher than shake flask culture. At the end of cultivation time, 25 % and

Fig. 3 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium supplemented by yeast extract (5 g l-1) under different cultivation conditions: (A) shake flask culture, (B) bioreactor culture (uncontrolled pH), (C) bioreactor culture (controlled pH at 5.5)

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12 % of the initial glucose were un-utilized by cells in case of shake flask and bioreactor cultures, respectively. Whereas, glucose was completely consumed in bioreactor culture of controlled pH at 5.5 (Fig. 3C). After only 10 h cultivation, glucose was the limiting nutrient in this culture and cells entered the stationary phase as carbon source limitation. Oxygen was in excess in this culture and the lowest value of DO was 25 % saturation as cell entered the stationary phase. In general, the final cell mass in this experiment was significantly higher than the previous experiment on using completely defined medium. Yeast extract supplementation to the cultivation medium was necessary as an important source for amino acids, peptides and soluble vitamins. However, yeast extract was found to be necessary for cell growth and the production of enzymes, primary and secondary metabolites by different types of microorganisms (Kadowaki et al., 1988; Costa et al., 2002; López et al., 2003; Lin and Chen, 2007). Fed-batch cultivation of S. boulardii in semi-defined medium with different feeding strategies Based on the data of batch cultivation of S. boulardii in semi-defined medium under pH-stat in bioreactor, cultivations were carried out under the same cultivation conditions with two different methods of feeding strategies. Since cell viability and its fermentative capacity are important for further application of therapeutic yeast, fed-batch cultivation was designed to start glucose feeding before carbon source starvation in culture. The negative effect of carbon starvation in culture can induce energy deprivation and loss of fermentative capacity of yeast (Thomsson et al., 2003). Fed Batch cultivation with mono-substrate with an increased feeding rate Cultivation was carried out as typical batch culture in bioreactor for the first 9 h. During that time, cells grew exponentially and reached cell mass of about 4.1 g l-1. On the other hand, glucose concentration gradually decreased during this phase. The glucose consumption rate was of about 2 g l-1 h-1 and the glucose concentration reached about 4 g l-1 at the end of batch phase. Therefore, glucose was fed with the same consumption rate to prevent carbon limitation. However, the feeding rate of glucose was increased by 2 g l-1 h-1 every 5 h to compensate the increased volumetric consumption rate of glucose as a result of further cell growth. As shown in Figure 4, the cell mass increased significantly during the glucose feeding phase reaching about 18 g l-1 after 20 h. The cell growth was terminated after that time and glucose was accumulated in culture in high concentration as cell entered the stationary phase. During the active growth phase of fed-batch culture, from 9 to 20 h, the value of DO was below 20 % saturation and increased gradually thereafter and reached about 80 % after 30 h. The gradual increase in DO value in culture with very low rate directly indicates the termination of cell growth and the high viability of cells pro-

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duced. The termination of cell growth after 20 h was as a result of nutrient limitation other than carbon source. On the other hand, nitrogen was not limiting nutrient in this culture whereas ammonium hydroxide solution was used to keep the pH at 5.5 during the cultivation process. Therefore, it was concluded that limitation may be in other media ingredients such as complex nutrient necessary for cell growth (yeast extract) and/or magnesium sulphate. Yeast extract is widely used in different media formulations as rich source for amino acids, vitamins, and Fig. 4 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred growth factors. Therefore, it tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate) plays an important role for cell growth and thus, yeast extract supplementation is necessary to support cell growth and concentrated nutrient solution was sterilized by syringe filto achieve high cell density. It have been also observed by ter of 0.22 μm diameter (Millipore, USA) before use. As other authors that the addition of yeast extract either in shown in Figure 5, the addition of concentrated nutrient feeding solution or by means of pulse addition was nec- solution supported further cell growth and increased the essary to enhance cell growth and different metabolites glucose consumption compared to the previous experiment. production (Guerra et al., 2007; Cheng et al., 2007). On Therefore, cells grew exponentially up to 37 h reaching high the other hand, magnesium plays also an important role cell density of 84 g l-1. The active cell growth was also supas key divalent cation for multi enzyme system in differ- ported by the date of dissolved oxygen concentration. The ent metabolic pathways for cell growth. Magnesium is the DO values were within the range of 15–20 % saturation most abundant intracellular divalent cation in yeast cells during the feeding phase. Therefore, we can conclude that and plays an important role as enzyme cofactor in many the increased feeding rate of glucose in combination with metabolic pathways. Thus, it is an important cation governing several aspects of yeast growth and metabolism and plays significant role in cell mitosis and cellular division (Walker, 1994). Therefore, it is one of significant limiting factors controlling cell growth in high cell density culture (Walker and Maynard, 1996). Based on these date together, fed-batch cultivation was designed to start feeding after 9 h with increased glucose feeding rate as in the previous experiment. In addition, 50 ml of concentrated nutrient solution containing yeast extract (5 g) and magnesium sulphate Fig. 5 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred (2 g) was added in pulse mode tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate), in combination with pulse after 20, 25 and 30 hours. This addition of 50 ml of concentrated nutrient solution containing yeast extract (5 g) and magnesium sulphate (2 g)

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pulse addition of yeast extract and magnesium sulphate was a suitable cultivation strategy to achieve high cell density culture for the industrial production of the biotherapeutic yeast S. boulardii. References •



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ÜBERBLICK

Paprika und Chillies Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften Reiner Oberdieck Schwedensteg 12, D-95326 Kulmbach Der Genus Capsicum gehört zur Pflanzenfamilie Solanaceae zu der auch Aubergine, Kartoffel, Tomate und die Tabakpflanze zählen. Von den bisher bekannten Capsicum-Arten (ca. 30) sind der größte Teil Wildpflanzen. Den genetischen Ursprung der Gattung Capsicum vermutet man in Südamerika, von dort aus hat sie sich weltweit verbreitet und wurde nach und nach domestiziert. Bei den Kultivaren (ca. 250) erschwert die Vielfalt die Artzuordnung, ja macht sie manchmal sogar unmöglich. Bevorzugt kultiviert werden Gewürzpaprika (Capsicum annuum L. var. annuum), Gemüsepaprika (C. annuum L. var. grossum Sendt.), Tomatenpaprika (C. annuum L. var. lycopersiciforme rubrum) und bei den Chillies-früchten, C. frutescens L., C.

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chinense Jacq. – eine verwandte, kultigene Form von C. frutescens L. – sowie C. baccatum L. var. pendulum (Willd.) Eshbaugh. Bekannte Kultivare von C. frutescens L. sind Tabasco (USA), Pi-quin (Mexiko) und Birds Eye (Afrika). Bei den Cayenne-Kultivaren findet man selten eine botanische Zuordnung, sie werden meist subjektiv nach ihrem intensiven und manchmal unerträglichen Scharfgeschmack bezeichnet. Es gibt da sicherlich Parallelen zu den „scharfen“ und unerträglichen Bedingungen in der ehemaligen französischen Strafkolonie gleichen Namens im Nordosten Südamerikas. Eine seltenere Kulturpflanze ist der Filzige Paprika (C. pubescens Ruiz et Pavon), der fast ausschließlich nur in Mittel- und Südamerika ange-

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baut wird. Es ist eine scharfe Sorte mit bis zu 0,4 % Capsaicinoiden. Besonders Variantenreich sind die Züchtungen des Gemüsepaprika (engl. bell pepper). Die Früchte gibt es in den Farben weiss, grün, gelb, orange, rot, purpur, braun und schwarz1), teilweise werden sie auch so gehandelt.

Inhaltsstoffe Carotinoide Diese Stoffgruppe ist in vielen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft gegenwärtig, prinzipiell kommt sie in Gemüsen und Früchten in Konzentrationen von 100 bis > 1000 ppm vor. Carotinoide sind terpenoide Verbindungen, die von Bakterien, Algen, Pilzen und höheren Pflanzen biosynthetisiert werden. Carotinoide beeinflussen zwei wichtige biologische Funktionen in den Photosynthese-Membranen, die Aufnahme von Lichtenergie und den biologischen Schutz vor Photooxidation. Chemisch werden sie als Carotine (Tetraterpen-Kohlenwasserstoffe) und Xanthophylle (O-haltige Tetraterpene) getrennt. In der Strukturbetrachtung der konjugierten Polyenkette ist diese einmal für die Lichtabsorption und damit letztlich auch für die Farbe der Carotinoide verantwortlich, darüber hinaus ist der Photooxidationsschutz durch das Abfangen von Singulett-Sauerstoff (1O2) in vivo eine wichtige Eigenschaft. Die meisten Paprika- und Chillies-Carotinoide beziehen sich strukturell auf das vorkommende α- und βCarotin. Biosynthetische Redoxreaktionen, verbunden mit Hydroxylierungen, Epoxidationen und Transformationen, führen in den Früchten zu den Xanthophyllen und teilweise wieder zurück zu den Eltern-Carotinen. Die Polyenkette liegt in der Regel in all-trans-Konfiguration vor, Einzelpublikationen sprechen auch von vorkommenden cis-Isomeren2,3). Die HPLC-Analyse2–4) der Perikarp-Extrakte zeigt beim Paprika gegenüber den carotinoidärmeren Chillies die ganze Carotinoid-Vielfalt an Kohlenwasserstoffen, Monound Diestern, Carbonylen und Epoxiden. Gnayfeed et al.5) bestimmten in ungarischem Paprika ca. 40 Carotinoide, neben Capsaicinoiden, Ascorbinsäure und Tocopherolen. Der Gesamtgehalt an Carotinoiden liegt in den CapsicumFrüchten in der Regel zwischen 900–8000 ppm. Naturgemäß findet man in den Grünfrüchten niedrige, in den Rotfrüchten dagegen hohe Carotinoidgehalte. Analytisch interessant und ein wichtiger Qualitätsfaktor ist das Verhältnis Gelbpigmente zu Rotpigmente im Gesamtspektrum der Früchte. Danach lassen sich Pflanzenkreuzungen6), der Reifungsgrad7), die Trocknung und Vermahlung8) und die Oleoresin-Produktion9–11) besser beurteilen. Die Analysentechnik ist in der Regel HPLC9,12), eine Schnellmethode kann auch die UV-Vis-Spektroskopie13) sein. TLC ist wegen ungenügender Auftrennung nicht geeignet12). Von Interesse ist auch eine zerstörungsfreie Analyse der Carotinoide in lebenden Pflanzengeweben mit Hilfe der

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NIR-FT-Technik14). So können z. B. bei biotischem oder abiotischem Stress die Carotinoid-Veränderungen in der Pflanze verfolgt werden. Diese Demonstration an Paprikafrüchten und anderen Pflanzenproben ist für die Biogenese, Pflanzenkrankheiten, Reifungsvorgänge etc. von Bedeutung. Das wichtigste Carotin der hier behandelten Capsicum-Arten ist das β-Carotin (Abb. 1 zeigt die wichtigsten Carotinoide in den roten Capsicum-Früchten). Weniger häufiger vorkommende Begleiter sind α-Carotin und ξ-Carotin, die als acyclische Polyen-Precursor in der Biosynthese der Carotinoide gelten. Während der Reifung der CapsicumFrüchte findet ein Aufbau von Carotinen statt, aber auch durch Oxidation über Epoxide können sie (z. B. α-Carotin aus β-Carotin über das β-Carotin-5,6-epoxid) entstehen. Zu den anteilmässigen wichtigen Xanthophyllen eines Pigmentextraktes gehören Capsanthin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin, Capsorubin, Zeaxanthin und Antheraxanthin. Sie können zwischen 50–80 % des pflanzlichen Farbwachsextraktes ausmachen. Capsanthin und Capsorubin beeinflussen dabei in besonderem Masse die rote Farbe der Früchte und gelten daher als Qualitätsstandards von Paprikamahlprodukten.

Carotinoide

R

Q

β-Carotin Capsanthin Capsorubin Cryptocapsin Violaxanthin Zeaxanthin Antheraxanthin β-Cryptoxanthin Cucurbitaxanthin A 5,6-Diepikarpoxanthin Capsanthin-3,6-epoxid Capsanthin-5,6-epoxid

a b f a c b c b d e d c

a f f f c b b a b b f f

Abb. 1 Die wichtigsten Carotinoide in roten Capsicum-Früchten

Originalarbeiten ı 429

Zu den gelb- bis gelborange-farbenen Carotinoiden gehören β-Carotin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin, Zeaxanthin, Antheraxanthin und Neoxanthin. Lutein und Neoxanthin sind beides charakteristische Pigmente der grünen Chloroplasten von Capsicum-Früchten7). Die im Paprika gering vorkommenden Xanthophylle, Capsanthin-5,6-epoxid und Cucurbitaxanthin A – früher als Capsolutein bezeichnet15,16) – sind neben C. annuum L. var. annuum7,15) auch in anderen Varietäten1,3) gefunden worden. Xanthophylle kommen in den hier behandelten Capsicum-Arten frei und verestert vor. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Laurinsäure-, Myristinsäure-, Palmitinsäure- und Stearinsäureester17). Im ersten Reifestadium der Paprika-Früchte machen Mono- und Diester mehr als Zweidrittel des Gesamtcarotinoidgehalts aus, im Vollreifestadium besteht dann ein Gleichgewicht zwischen den freien Xanthophyllen, den Monoestern (Zeaxanthin-, Capsanthin- und Capsorubin-Monoester) sowie den Diestern (Zeaxanthin-, β-Cryptoxanthin-, Capsanthin- und Capsorubin-Diester). In der Biosynthese ist die Xanthophyll-Veresterung mit Fettsäuren gleichzeitig ein Verbindungsglied der Umwandlung von Chloroplasten der Grünfrucht in Chromoplasten der Rotfrucht. Damit ist es möglich über die CarotinoidZusammensetzung der Chromoplasten den Reifeindex von Paprikavarietäten zu ermitteln18). Durch oxidative Spaltung können in den Früchten der roten Paprikas aus Carotinoiden, wie z. B. Capsanthin, Apocarotenoide entstehen19). Die Veränderungen der Farbe von Paprikafruchtsäften bei der Erhitzung wird durch das Capsanthin und dessen AbbauKinetik massgeblich beeiflusst20). Die Provitamin A-Aktivitäten einiger Carotinoide sind seit längerem Gegenstand des Interesses von Ernährungsfachleuten. Von den Capsicum-Carotinoiden haben β-Carotin, β-Cryptoxanthin, und Cryptocapsin21) sowie das α- und γ-Carotin Provitamin A-Eigenschaften. Die höchste biologische Aktivität solcher Carotinoide ist strukturell an den β-Jononring und die all-trans-Konfiguration gebunden. De novo kann Vitamin A weder in Pflanzen noch in Tieren biosynthetisiert werden und so sind die Carotinoide eine immens wichtige Quelle für Mensch und Tier. Die Druck-Extraktion mit Kohlendioxid (CO2) im überkritischen Bereich liefert bei den Capsicum-Arten, je nach Extraktionsbedingungen, das Carotinoidfarbstoffgemisch22) und/oder das Capsaicinoid-Scharfstoffgemisch23). Als Alternative gibt es auch eine selektive Lösungsmittelextraktion mit Ethanol, von der 80 % der Capsaicinoide und 73 % der Carotinoide extrahiert werden24). Eine chinesische Patentapplikation von Wang und Bai (1992: CN 1066860,A 921209) beschreibt die Extraktion von Capsorubin mit wasserfreien Lösungsmitteln (Aceton oder Ethanol) unter Zusatz von Na2S2O5/NaCl aus scharfen Capsicum-Varietäten. Gibt man solche Carotinoid-Farbstoffextrakte als Futterbeimischung zu Geflügelfutter, so findet eine Deposition

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vor allem von Capsanthin, neben geringeren Mengen von Lutein und Zeaxanthin z. B. im Hühner-Eigelb statt25). In der Fischzucht von Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) werden Carotinoide wie z. B. das Canthaxanthin dem Fischfutter zugesetzt und führen zu einer Farbintensivierung des Muskelfleisches26). Der Zusatz von Paprikaoleoresinen zur Färbung von Orangensäften kann an Hand des Carotinoidprofils mit HPLC nachgewiesen werden27).

Biosynthese der Carotinoide Carotinoide sind in Fauna und Flora weit verbreitet, sie sind jedoch stets pflanzlichen Ursprungs. Carotine und Xanthophylle haben 40 Kohlenstoffatome, das entspricht acht Isoprenresten. Obwohl Isopren bisher selbst nicht in der Natur aufgefunden wurde, tritt die Mevalonsäure bzw. das Mevalolacton sowie das daraus entstehende aktive biogene Isopren, Isopentenylpyrophosphat (IPP), als Isoprenbaustein in den pflanzlichen Zellen auf. Der weitere Biogeneseweg führt mit geeigneten pflanzlichen Enzymsystemen zum Geranylpyrophosphat (GPP), weiterer Anlagerung von IPP über Farnesylpyrophosphat (FPP) zu Geranyl-Geranyl-Pyrophosphat (GGPP) und daraus unter Dimerisation in den pflanzlichen Photosynthesezellen zum ersten isolierbaren, noch farblosen Carotinoid, Phytoen. In Pflanzengeweben findet ein ständiger Konkurrenzkampf zwischen Biosynthese und zerstörender Photooxidation statt. Über die Quantifizierung des farblosen Phytoen in Paprika-Blättern mit Lichteinfluss und Herbizid-Stress (Norflurazon) sowie Vergleich der Carotinoidmengen vor und nach der Hell/Dunkel-Regulierung konnte die Photooxidationsrate in den Paprika-Blättern ermittelt und als Minorprozess gekennzeichnet werden28). Über das ebenfalls noch farblose Phytofluen entsteht das erste farbige Carotinoid, ξ-Carotin in den Capsicum-Chromoplasten29). Der weitere enzymatische Biogeneseweg führt über Neurosporin und Lycopin zu cyclischen JononRingstrukturen. β-Carotin besitzt z. B. zwei β-Jononringe, α-Carotin einen α- und einen β-Jononring. Der acyclische Tetraterpen-Kohlenwasserstoff Lycopin der Tomate ist im Paprika, wie auch Bixin, Canthaxanthin und β-apo-8‘-Carotenal, ein Metabolit30,31). Wie schon erwähnt, sind die genannten Xanthophylle in vivo Transformationsprodukte aus den Eltern-Carotinen α- und β-Carotin, die sich über Hydroxylierungen, Epoxidationen und Umlagerungen erschließen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Biosynthese der Ketocarotinoide Capsorubin und Capsanthin, deren Biosynthese de novo aus β-Carotin, Antheraxanthin, Zeaxanthin und Violaxanthin erfolgen kann4,7,32). Aus β-Cryptoxanthin bildet sich das β-Cryptoxanthin-5,6-epoxid33), ein Precursor des Ketocarotinoids Cryptocapsin, welches während des Paprika-Processing entsteht21). Minorbestandteile von Xanthophyllen entstehen durch Umlagerung z. B. Neoxanthin8,32) aus Vi-

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olaxanthin, α-Cryptoxanthin33) als oxidativer Prozess aus β-Cryptoxanthin über das entsprechende 5,6-Epoxid, oder Capsanthin-3,6-epoxid2,4) und Capsanthin-5,6-epoxid2,4,7) aus Capsanthin. Capsanthon-3,6-epoxid34) wurde aus Tomatenpaprika als neues Carotinoid isoliert und identifiziert, es wird ein Metabolismus aus Capsanthin-3,6-epoxid diskutiert. Zwei Mutatoxanthin-Epimere wurden aus Paprika isoliert und durch verschiedene Analysentechniken identifiziert35). Sie entstehen als Minorbestandteile durch säurekatalysierte Furanoidoxid-Umwandlung des natürlichen Antheraxanthin. Pflanzenschutzmittel können in den Mechanismus der Umwandlung von Chloroplasten in Chromoplasten in den Plastiden eingreifen und zu Veränderungen der Plastenstrukturen führen, sie beeinflussen aber auch die für die Biogenese notwendigen Enzymsysteme. Dies führt in vivo bei der Synthese von Chlorophyllen und Carotinoiden zu Einschränkungen.

Capsaicinoide Neben dem Aroma und den farbgebenden Carotinoiden spielen die Scharfstoffe eine wichtige Rolle in den Capsicum-Arten. Die Schärfe in Chillies und Paprika wird von der Verbindungsklasse der Capsaicinoide verursacht. Es sind die Amide von Vanillylamin (4-Hydroxy-3-methoxybenzylamin) mit gesättigten oder einfach ungesättigten C8bis C10-Fettsäuren oder Methylfettsäuren. Díe Schwellenwerte (ca. 0,1 ppm) gehören zu den niedrigsten der natürlich vorkommenden Scharfstoffe. In den Capsicum-Früchten sind diese Säureamide im öligen Sekret der subkutikularen Räume der die Samen tragenden Scheidewände (Plazenten) gelöst. Durch Extraktion mit polaren Lösungsmitteln können sie, wie z. B. im ISO-Standard 7543-2 (1993E) beschrieben, herausgelöst und analysiert werden. Zur analytischen Erfassung der Capsaicinoide, insbesondere in den schärfereichen Chilliessippen und den Scharfpaprikas, sind verschiedene Methoden beschrieben worden. Sie reichen von standardisierten sensorischen Testverfahren (Scoville-Index: ISO-Standard 3513, 1995E) über photometrische bis zu den chromatographischen Methoden. Neben der GC-MS36,37) haben sich vor allem flüssigchromatographische Verfahren in den letzten Jahren als Methode der Wahl durchsetzen können. Verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wie HPLC-MS38–41), HPLC-ESI/MS (TOF)42), HPLCUV43–44), HPLC-Fluoreszenz39,45), EIA (Enzyme immunoassay)46,47), SFC (Supercritical fluid chromatography)48) sowie Chromatographie mit einem sensitiven ChemilumineszenzStickstoff-Detektor49), bieten dem Analytiker gute Voraussetzungen. Bereits in der Prä-Inkakultur (< 1400 n. Chr.) gehörten Capsicum-Früchte zur Speisenwürzung. Peruanische Gräberfunde der Chiribaya zeigten Früchte von C. frutescens

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Abb. 2 Natürliches Capsaicinoidgemisch aus Chillies

und Lebensmittel-Opfergaben, deren Capsaicinoidgehalte aus den Funden mittels HPLC bestimmt werden konnte50). Die schärfste Chilliesfrucht (C. frutescens var. Tezpur) wird in Indien kultiviert, HPLC-Analysen zeigten Gehalte (Capsaicin plus Dihydrocapsaicin), von 1,42–4,28 % (w/w)51). Natürliche Capsaicinoidgemische aus Chillies oder Scharfpaprika bestehen aus mindestens elf Komponenten (Abb. 2), deren Hauptanteile – Capsaicin, Dihydrocapsaicin und Nordihydrocapsaicin – meistens auch nur analytisch erfasst werden. Von diesen derzeit bekannten Capsaicinoiden wurden von Jurenitsch et al.52) bereits vor 25 Jahren 10 Komponenten in den verschiedenen Capsicum-Sippen erkannt. Capsaicin und Dihydrocapsaicin kommen auch glycosidisch gebunden als β-D-Gluco-pyranoside in Capsicum-Früchten vor53). Neben den natürlich vorkommenden Capsaicinoiden gibt es zwischenzeitlich auch eine Reihe rein synthetischer Produkte45), deren analytische Erfassung in natürlichen Capsicum-Extrakten (Capsicum-Oleoresine) des Handels eine Rolle spielt. Dem analytischen Nachweis von N-Vanillylnonanamid, das synthetisch billig zugänglich ist, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Durch Ag+-Komplexierungs-HPLC lässt sich eine gute Trennung und Quantifizierung des N-Vanillyl-nonanamid erreichen54). Ein reines Syntheseprodukt ist auch das Capsaicin-Analoga (4,5-Dimethoxybenzyl)-4-methyloctanamid, das als interner Standard zur Quantifizierung von Capsaicinoiden in der HPLC-ESI/MS (TOF)-Analytik41) benutzt wird.

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Biosynthese der Capsaicinoide Für die Biosynthese der Capsaicinoide, jeweils ausgehend von essentiellen Aminosäuren, werden bisher zwei Wege angenommen55). 1) Der Phenylpropanoid-Metabolismus aus Phenylalanin führt über die Zimtsäure, p-Cumarsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure und das Vanillin zum Vanillylamin. 2) Die enzymatische Fettsäure-Synthese, ausgehend von Valin, führt über das α-Ketoisovalerat zu Isobutyryl-CoA. Unter enzymkatalysierter Einwirkung von Malonyl-CoA entstehen 8-Methylnonanyl-CoA bzw. 8-Methyl-6-nonenylCoA. Die Kondensation von Vanillylamin mit der jeweiligen Fettsäure-Komponenten lässt unter Enzymeinfluss Dihydrocapsaicin bzw. Capsaicin bei der Reifung von CapsicumFrüchten in der Plazenta entstehen. Nach Untersuchungen indischer Autoren56) an Chillies (C. frutescens L.) soll der Valin-Biogeneseweg entscheidender für die Capsaicinbildung in den Früchten als der Phenylpropanoid-Weg sein. Bevor die Capsaicinoid-Biosynthese einsetzt speichern die Capsicum-Früchte p-Cumarsäure-, Kaffeesäure- und 3,4-Dimethoxyzimtsäure-Glycoside, sowie 3-O-Rhamnosylquercetin und 7-O-Glucosylluteolin57). Im Laufe des Fruchtreifungprozesses kommt es dann zu deutlichen Veränderungen. Es findet eine Steigerung der Capsaicinoidproduktion statt, und es kommt zu einem Rückgang der an der Vanillinbiogenese beteiligten Lignine sowie der freien Phenolsäuren58). Die Autoren fanden ebenfalls in der Padron-Paprika einen Rückgang der Peroxidase-Aktivität in den Membranen und Zellwänden. Der damit verbundene Anstieg der Säure-Isoenzyme wird mit dem Capsaicin-Metabolismus in Verbindung gebracht. In den Capsicum-Früchten bilden und sammeln sich die Capsaicinoide vor allem in den Epidermiszellen der Plazenten59). Dort befinden sich dünnwandige radial gestreckte Drüsenzellen, die ein capsaicinoidhaltiges Sekret in den subkutikularen Raum abscheiden. Die geringen Scharfstoffmengen die in Samen und Fruchtgehäuse (Perikarp) gefunden wurden, könnten – so wird vermutet – durch Kontaktkontamination von der Plazenta bei der Aufarbeitung stammen. Zwischenzeitlich wurden auch in anderen vegetativen Paprikaorganen (Blätter und Stengel) geringe Capsaicinoidmengen gefunden60). Erst in jüngster Zeit beginnt sich biologische Forschung der komplexen genetischen Vererbung der Capsaicinoidbildung anzunehmen55,61). Dabei wurde auch festgestellt, dass sich Capsaicinoidprofile nicht so gut als chemotaxonomische Indikatoren für die Capsicumfamilie eignen62). Zerkleinert man Paprikafrüchte unter Sauerstoffeinfluss, stückig oder zu einem Püree, so wird eine Abnahme der Scharfstoffe gemessen63). Für das industrielle Processing und die Lagerung empfiehlt sich daher ein Arbeiten unter Stickstoffatmosphäre gegen diesen oxidativen Einfluss. Möglicherweise spielt dabei die oxidative Umlagerung von

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Capsaicin zu 5,5‘-Dicapsaicin unter Enzymeinwirkung eine Rolle64). Auch Dihydrodicapsaicin wurde neben Hydroxycapsaicin in C. annuum gefunden und beide als Antioxidanzien getestet65).

Antioxidanzien Molekularer Sauerstoff existiert in zwei Formen aus denen er eine Reaktion mit ungesättigten Systemen eingehen kann. Als Triplet-Sauerstoff (3O2) spielt er bei der Autoxidation eine entscheidende Rolle, als Singulet-Sauerstoff (1O2) löst er die Photooxidation aus. Diese reaktionsfähigen Sauerstoff-Formen mit einem großen Zerstörungspotenzial für biologische Materialien werden auf verschiedenen Wegen, chemisch durch Elektronentransfer und biochemisch in enzymgesteuerten Reaktionen gebildet. Im lebenden Organismus werden Lipide und Proteine normalerweise durch angepasste Enzymsysteme (Superoxid-Dismutase oder Katalasen) mehr oder weniger geschützt. Bei Nahrungsmitteln fällt dieser Schutz weg und muss einigermaßen ersetzt werden. Hier zeigen Gewürze und Kräuter mit ihren natürlichen Antioxidanzien ihre besondere Qualität für den Schutz und die Erhaltung des Genusswertes66). Für die Analytik der antioxidativen Aktivität sind Radikalgenerierung in vitro und Scavengingtechnik moderne Verfahren, die beim Wirksamkeitsnachweis der Antioxidanzien allerdings gern mit älteren Methoden (z. B. GC- und HPLC-Analyse von Aldehyd-Artefakten oder Photometrie des Chromophor aus Malondialdehyd mit 2-Thiobarbitursäure) kombiniert und ergänzt werden. Denn, für ein Antioxidans ist es durchaus möglich in einem Test erfolgreich zu sein, in einem anderen fehl zu schlagen und in einem dritten gar pro-oxidativ zu wirken. Paprika und Chillies sind eine natürliche Quelle für Antioxidanzien. Auf Grund ihrer chemischen Strukturen sind Carotinoide in der Lage sowohl die Autoxidation wie auch die Photooxidation zu hemmen. Sie sind stabile Radikalfänger67), die durch ESRT (Electronic Spin Resonance Trapping) über Spin-Addukte68) oder mittels Radikalgenerierung von 2,2-DPPH (2,2-Diphenyl-1-picrylhydrazyl-hydrat) und UV-Vis-Spektroskopie69) in ihrer antioxidativen Aktivität bestimmt werden können. Während der Fruchtreifung nehmen die Carotinoide, Flavonoide, Phenolderivate, sowie die L-Ascorbinsäure in den Capsicum sp. im Allgemeinen zu70). Pflanzengenetik und Umwelt haben Einfluss auf die Entwicklung von Carotinoiden (β-Carotin, Zeaxanthin, Lutein) und Flavonoiden (Quercetin, Luteolin71). In den unreifen, grünen Früchten findet sich ein hoher Gehalt an Polyphenolen und Hydroxyzimtsäure-Derivaten, der im Laufe der Reifung zu den roten Früchten deutlich abnimmt. OGlycoside von Quercetin, Luteolin, Chrysoeriol und C-Glycosylflavone und L-Ascorbinsäure wurden ebenfalls in den Süßpaprika-Früchten (C. annuum cv. Vergasa) gefunden72).

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Der höchste Gehalt an Vitamin C und Provitamin A findet sich in der vollreifen Rotfrucht. Die in den Capsicum sp. an der Capsaicinoid-Biogenese beteiligten Phenolsäuren (p-Cumar-, Kaffee- und Ferulasäure) besitzen genauso wie die ebenfalls natürlich vorkommende Chlorogensäure (Kaffeesäure-Vorstufe) und die Protocatechusäure antioxidative Eigenschaften. Die scharfen Capsaicinoide, Capsaicin, Dihydrocapsaicin, N-Vanillyl-nonanamid sowie die nichtscharfen Esteranaloge von Capsaicin und Dihydrocapsaicin (Capsiat und Dihydrocapsiat) zeigen eine bemerkenswerte antioxidative Aktiviät73). Ausgereifte ungarische Gewürzpaprikas (var. annuum) der Provenienzen Kalocsa und Szeged beinhalten bis zu 1200 ppm L-Ascorbinsäure bezogen auf das Frischgewicht (eigene Analysen). Der Tomatenpaprika (var. lycopersiciforme rubrum), eine Gemüsepaprika-Spezies, gehört mit 2500–4000 ppm in der Frischfrucht zu den Vitamin C reichsten Gemüsearten74). Bell Pepper (Gemüsepaprika) in der var. grossum Sendt beinhaltet 600–3000 ppm L-Ascorbinsäure75). Bei der Paprikatrocknung und Vermahlung verlieren die Früchte L-Ascorbinsäure und Carotinoide. Eine schonende Trocknung mit einem richtigen Temperaturprofil sorgt dafür, dass Carotinoide, L-Ascorbinsäure sowie deren entsprechende antioxidative Aktivität weitgehend erhalten bleiben76). L-Ascorbinsäure und α-Tocopherol gehören zu den biogenen Antioxidanzien. α-Tocopherol findet sich hauptsächlich im Perikarp, γ-Tocopherol dagegen in den Samen der Capsicum-Früchte. Bei der CO2-Extraktion werden neben den Carotinoiden und Capsaicinoiden auch die Tocopherole mitextrahiert23). Eine gute HPLC-Analytik für Tocopherole (α-, γ- und δ-) in Gemüsen, verläuft mit Bildung eines Phosphat-Molybdän (V)-Komplexes über eine Nachsäule und On-line Detektion bei 598 nm. Die quantitativen Ergebnisse werden mittels HPLC-FLD (FLD: Fluoreszenz-Detektion) validiert77). Paprika- und Chillies-Mahlprodukte werden in den USA und von Erzeugerländern für die USA seit vielen Jahren mit Ethoxyquin farbstabilisiert78). Dieses alte Monsanto-Präparat, seinerzeit zur Verhütung des Braunwerdens von Apfelstücken eingesetzt, enthält 1,2-Dihydro-6-ethoxi-2,2,4-trimethylchinolin. Es ist in seiner Farbstabilisierung anderen Antioxidanzien wie desodoriertem Rosmarinextrakt, αund δ-Tocopherol, Ascorbinsäure oder einem TocopherolMix deutlich überlegen79). Da es in Deutschland zur Farbstabilisierung von Paprikaund Chilliespulvern sowie anderen Gewürzen nicht zugelassen ist, kommt seiner Instrumentalanalytik eine besondere Bedeutung zu. HPLC-UV sowie HPLC-FLD80,81) sind dafür geeignete Verfahren. Eine besonders kriminelle Verfälschung von Chillies- und Paprikapulvern stellt der Zusatz von Sudanrot-Farbstoffen dar. Diese synthetischen Farbstoffe stehen im Verdacht cancerogen zu sein, so wird z. B. Sudan 1 als „Cancerogen, Kategorie 3“ und als „Mutagen, Kategorie 3“ im Anhang 1 der Richtlinie 67/548/EWG eingestuft.

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Der Nachweis dieser Rotfarbstoffe in Gewürzen ist bereits gut entwickelt (RASFF), für die Analyse in Fleischwaren wurde jetzt eine Methode (LC-MS Ion Trap) vorgestellt, die hinsichtlich der erforderlichen Nachweisgrenze noch überarbeitet wird82).

Aromastoffe Die Qualität von Paprikas und Chillies wird vor allem durch drei Gruppen von Inhaltsstoffen bestimmt: Carotinoid-Pigmente, Capsaicinoide und Aromastoffe83). Während Chilliesfrüchte hauptsächlich wegen der Scharfstoffe in Nahrungsmitteln eingesetzt werden, hat der Gewürzpaprika sowohl in seiner süßen als auch scharfen Form eindeutig aroma- und farbgebende Aufgaben. Gemüsepaprika in seinen vielen Variationen ist selber ein Nahrungsmittel. Ein Review (bis 1985) beschreibt die in Capsicum-Spezies aufgefundenen und erforschten Aromastoffe84). Gemüsepaprika in seiner grünen Provenienz wird in der Aromabeschreibung als „grasartig grün“, „bell pepper grün“ oder „fruchtig“ beschrieben. Neben den Grünkomponenten, Hexanal, (Z)-3-Hexenal und (Z)-3-Hexenol, wurde als charakteristische Aromanote auch das 2-Isobutyl-3-methoxypyrazin analytisch durch eine GC-MS und GC-Olfaktometrie erkannt85). Dieses für den Gemüsepaprika charakteristische Pyrazin wurde auch in Chillies (C. frutescens) gefunden84). Habanero-Chillies (C. chinense Jacq.) aus Mexiko zeigen während der Fruchtreifung (grün nach orange) eine Abnahme der grünen Aromanoten [Hexanal, (E)-2-Hexenal, (Z)-3-Hexenol] wogegen die Ester [Hexylisovalerat, (Z)-3Hexenylisovalerat, Hexyl-valerat] deutlich zunahmen86). Bei der Erwärmung von Paprikapulver entstehen durch Maillard-Reaktion, Hydrolyse und oxidative Abbaureaktionen von Lipiden, Fettsäuren und Carotinoiden als Metabolite Hexanal, 6-Methyl-5-hepten-2-on, beta-Jonon, Strecker-Aldehyde und Lycopin30). Spanischer Paprika aus der La Vera Region (Estremadura) wird traditionell über Eichenholzfeuer getrocknet und hat deshalb eine leichte Rauchnote. Ungefähr 40 % der durch GC-MS detektierten Aromastoffe resultieren aus diesem „Räucherprozess“87). Die Bestrahlung von Gewürzpaprika (var. annuum) in der Verpackung bis max. 7 kGy reduziert die mesophilen Bakterien , das Auftreten von 1,3-ditert.-Butylbenzol bei diesen bestrahlten Produkten scheint aus der Verpackung zu stammen88).

Medizin und Ernährung Im alten Reich der Mayas (471–629 n.Chr.) waren Auszüge aus scharfen Capsicum-Früchten in der traditionellen Medizin (Volksmedizin) als Heilmittel gegen leichtere Krankheiten mit mikrobiologischer Ursache bereits bekannt. Um dieses nachzuvollziehen wurden Frischfrucht-Decocta von

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Paprika (C. annuum und C. pubescens) sowie Chillies (C. baccatum, C. chinense und C. fructescens) hergestellt und gemeinsam mit Capsaicin und Dihydrocapsaicin gegen Bakterien und Hefen getestet. Ein deutlicher Hemmeffekt wurde bei Bacillus cereus, Bacillus subtilis, Clostridium sporogenes, Clostridium tetani, und Streptococcus pyogenes gefunden89). Das medizinische und pharmakologische Interesse an den Capsicum-Scharfstoffen begann vor ca. 80 Jahren, als die gefässerweiternde Wirkung von Capsaicinoiden in Form von Zugpflastern (Linimentum Capsici) und Salben (Unguentum Capsici) industriell genutzt wurde. Das heutige Interesse an Capsaicinoiden und vor allem an den Carotinoiden konzentriert sich auf die Senkung von Blutfetten (Triglyceride, Lipoproteine) sowie die antimutagenen und anticancerogenen Eigenschaften90–94). In der Carotinoidbetrachtung medizinischer Studien werden häufig α- und β-Carotin, das Lycopin der Tomate sowie Canthaxanthin, Astaxanthin u. a. benannt. Unter dem Aspekt Radikalfänger lässt sich die Palette der Carotinoide, die zu einem möglichen, verminderten Krebsrisiko führen, sicher noch weiter ausdehnen. Dagegen zeigt die Applikation von Vitamin A (Retinol und seiner Ester) keinen protektiven Effekt auf Krebstumore. Die Tatsache, dass Nichtprovitamin A-Carotinoide wie Xanthaxanthin, Astaxanthin oder Lycopin durchaus einen protektiven Krebsschutz bieten, ist auch ein Beweis dafür, dass hier Carotinoide nicht über eine Umlagerung zu Vitamin A wirken. Gewürze mit bestimmten Inhaltsstoffen haben in vielerlei Hinsicht Einfluss auf unseren Organismus und seinen Stoffwechsel und viele davon sind wichtige Nahrungsergänzungsmittel (Nutraceutical)95). Natürliche Fettschutzprodukte aus Gewürzen für Lebensmittel bekommen eine immer grössere Bedeutung. Desodorierte Gewürzextrakte mit angereicherten Inhaltsstoffen haben vielfältige Einsatzgebiete, Fleischwaren, Fischprodukte, Fette und Öle sowie deren Erzeugnisse (z. B. Mayonnaise, Dressings, Brotaufstriche), Suppen und Soßen (Trockenpulver), Backwaren, Snacks, Tiefkühlprodukte und vieles mehr. So werden z. B. natürliche Antioxidanzien aus Rosmarin oder Salbei, als Alternative zu den oft umstrittenen Syntheseprodukten, von verschiedenen Herstellern (Liste siehe: p. 93, Literaturzitat 66) für Lebensmittelzwecke angeboten. Literatur 1) Simonne AH et al.: Ascorbic acid and provitamin A contents in unusually colored bell peppers (Capsicum annuum L.). J Food Compos Anal 10 (4), 299–311 (1997). 2) Deli J, Matus Z, Szabolcs J: Carotinoid composition in the fruits of black paprika (Capsicum annuum L. var. longum nigrum) during ripening. J Agr Food Chem 40 (11), 2072–2076 (1992). 3) Deli J et al.: Carotenoid composition in the fruits of red paprika (Capsicum annuum var. lycopersiciforme rubrum) during ripening: biosynthesis of carotenoids in red paprika. J Agr Food Chem 49 (3), 1517–1523 (2001).

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EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR

Die Currywurst „... ’n Happen auf die Schnelle“ Irene Krauß Spieglerstr. 6, D-79713 Bad Säckingen

In der Geschichte so mancher Nahrungsmittel spiegeln sich durchaus Zeitgeist und dementsprechend ein bestimmtes Image wider. Geradezu als Inbegriff (essbarer) Alltagskultur gilt die Currywurst, die sich allen Skeptikern der „Fast Food-Kultur“ zum Trotz zu einem der beliebtesten Gerichte an Imbissständen in ganz Deutschland entwickelt hat. Von einer „Ikone der Alltagskultur“ spricht denn auch der Internet-Informationsdienst Wikipedia ein wenig pathetisch.

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Mag sein, dass der Vergleich etwas hoch gegriffen erscheint, aber er erklärt sich sicherlich aus der zentralen Rolle, welche die Currywurst welche in der deutschen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte spielt. Bis sie seit den 1980er Jahren zunehmend Konkurrenz durch den Hamburger und vor allem durch den Döner – den mittlerweile beliebtesten deutschen Schnellimbiss – bekam, war

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Allerdings hat die enge Beziehung der Deutschen zu ihrer Currywurst eine kurze Geschichte, nicht zu vergleichen also mit der jahrhundertelangen Historie eines Frankfurter Würstchens oder der Thüringer Rostbratwurst. Die Currywurst ist auf alle Fälle ein Nachkriegskind. Ihre Entstehungsgeschichte darf nicht unbedingt als bekannt vorausgesetzt werden. Allenfalls ist dem einen oder anderen wohl bekannt, dass sich Hamburg und Berlin nach wie vor um die Frage streiten, wo nun die Currywurst erfunden wurde. Durch die Novelle von Uwe Timm „Die Entdeckung der Currywurst“ von 1993 wurde der Imbiss sogar „literarisch“. Darin wird die Erfindung der Wurst einer erdachten Klassische Order: „ne Currywurst mit viel Ketchup“. Meist bekommt man sie bereits in Häppchen zerteilt (Foto: Roman Krauß) Figur, einer gewissen Lena Brücker, zugeschrieben, die in der Geschichte einen die Currywurst in Deutschland, besonders in Berlin, Ham- Imbiss am Großneumarkt in Hamburg betrieb und dank burg und im Ruhrgebiet, schwer zu schlagen. Schnell zube- ihrer Geschäftstüchtigkeit die erste Currywurst bereits reitet, schnell und leicht gegessen, schien sie geschaffen für 1947 serviert haben soll. In puncto Saucenentstehung soll die sich neu entwickelnde Lebens- und Arbeitsweise jener es sich dabei um einen Zufall gehandelt haben, als nämlich Jahre, die oftmals kein ausgedehntes Essen mehr im Kreise der Imbissbetreiberin ihre Schwarzmarktbeute, bestehend der Familie zuließ. In wechselnden Gruppierungen aß und aus mehreren Flaschen Ketchup und einer Dose Currypulisst man in Kantinen, Schnell-Restaurants oder häufig ge- ver, zu Boden gefallen sei. Lena Brücker zu Ehren wurde nug an Imbissständen, die eine schnelle Verpflegungsgele- jedenfalls im Jahre 2003 eine Gedenktafel am Hamburger genheit bieten. Und wenn sich etwa der Bochumer Musiker Großneumarkt angebracht. Diese Geschichte mag man nun und Liedermacher Herbert Grönemeyer einen Song einfallen glauben oder nicht, beweisen lässt sie sich indes nicht. Silässt mit dem Text: „Kommste vonne Schicht, wat Schöne- cher ist vielmehr, dass der Autor Timm eine andere Vorstelret jibtet nicht als wie Currywurst“, so verewigt er auf di- lung vermittelt. Er beschreibt Lena Brücker als fiktive Perese Weise die Popularität dieses Schnellimbisses. Ein solches son, die stellvertretend steht für „eine dieser wunderbaren Zeugnis hilft auch unserer Vorstellungskraft und so erstaunt Frauen, von denen es viel gab. Die haben den Großteil des es eigentlich nicht, dass die Currywurst vor Jahren zu einem Wiederaufbaus gestemmt, die waren sehr präsent damals.“ beliebten Werksessen der Volkswagenwerke in Wolfsburg Zu weiteren Einzelheiten der Novelle sagte er: „Diese Frau geworden ist. Die seinerzeit geradezu sprichwörtlich gewor- hatte eine Imbissbude am Großneumarkt. Das ist authendene „VW-Currywurst“ wird nach einem Rezept der VW-ei- tisch, alles andere ist Fiktion.“ genen Wirtschaftsbetriebe zubereitet, ebenso die dazugehö- In Sachen Currywurst spielte aber wohl tatsächlich Berlin rige, warm servierte Currysauce. Wurstspezialität und Sauce die Vorreiterrolle, denn die Erfindung der Wurstspezialität – beides ebenso nahrhaft wie wohlschmeckend – wurden so wird gemeinhin der Berlinerin Herta Heuwer zugeschriebeliebt, dass das schnelle Gericht mittlerweile auch außer- ben. Die Wirklichkeit ist schlicht: Die Imbissbetreiberin hat erstmals am 4. September 1949 an ihrer Bude Ecke Kant-/ halb der Volkswagen-Werkskantinen angeboten wird. Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver, Worchestershiresauce – eine hoch aromatische, dünnflüssige Wissenswertes um die Currywurst Würzsauce – und weiteren Zutaten angeboten. Die süßlichAber beginnen wir von vorne. Was wissen wir eigentlich scharfe Sauce hatte sich die Berlinerin selbst ausgedacht. Sie von der Currywurst? Zunächst einmal so viel, dass es sich goss sie über ihre kleingeschnittene Bratwurst und verkaufte dabei um eine gebratene oder frittierte Brüh- oder Bratwurst den Imbiss von da an für 50 Pfennig an ihre Kunden. Bis zu handelt, die meist geschnitten wird. Wert- und geschmacks- 10 000 Würstchen soll sie im Laufe der Zeit pro Woche verbestimmend ist natürlich die würzige Soße auf Basis von kauft haben, ein Renner also und ein durchschlagender Erfolg Ketchup oder Tomatenmark und Currypulver. Serviert be- zum Massenprodukt. Und noch etwas ist bemerkenswert: kommt man die geschnittene Wurstspezialität in der Regel Nur wenige Frauennamen finden sich in der damaligen Zeit in den Patentblättern des Berliner Patentamtes. Herta Heumit Brötchen oder Pommes Frites.

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Currywurst-Imbiss in Berlin (Foto: Roman Krauß)

wer gehört dazu, denn im Januar 1959 – also 10 Jahre nach der Einführung – ließ sie den Namen ihres neuartigen, streng geheim gehaltenen Saucengerezepts, Chillup, als Marke patentieren. Es war dies der einzig wahre Schutz gegen die zahlreichen Nachahmer ihrer Kultsauce. Erwähnenswert ist auch, dass sich später sogar die Firma Kraft um das Rezept und das Markenrecht bemühte, was Heuwer allerdings ablehnte. Frau Heuwers Imbiss zog in ein Ladenlokal mit Garküche und entwickelte sich dort zu einer festen Institution: Es war Tag und Nacht geöffnet und beschäftigte in seinen besten Zeiten bis zu 19 Verkäuferinnen. Seit 2003 befindet sich am ehemaligen Standort – der heutigen Kantstraße – eine Gedenktafel zu Ehren der 1999 verstorbenen Herta Heuwer. Zur Einweihung sind zahlreiche ehemalige Stammgäste und einige Prominente wie die damalige Bezirksbürgermeisterin erschienen, um dort Currywürste zubereiteten. Mit der Eröffnung des ersten Deutschen Currywurst Museums im Jahre 2007 in Berlin, wurde der Kultstatus der Spezialität endgültig verewigt. Von der Currywurst in allen Variationen Currywurst ist nicht gleich Currywurst, da gibt es allein schon regionale Unterschiede. Der erste und entscheidende besteht natürlich in der Wurstsorte. Grundlage der Berliner Currywurst – erhältlich mit oder ohne Darm – sind gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Beinahe wie einfache Bockwürste also. Die Würste ohne Darm dagegen sind nicht gepökelt oder geräuchert und von weiß-

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licher Farbe. Beide Varianten werden zunächst im Ganzen von allen Seiten gebraten, um dann von Hand in mundgerechte Happen geschnitten zu werden. Abschließend wird die Wurst mit einer Sauce übergossen und reichlich mit Currypulver bestreut. Auch die Zugabe von extra scharfem Cayennepfeffer, scharfen Zwiebeln, Worchestershiresauce oder einem speziellen, selbst hergestellten Ketchup auf Basis von Tomatenmark und verschiedenen Gewürzen, passt und wird angeboten. Ein Wort noch zum Curry, der ja nun in den Nachkriegsjahren nicht gerade zu den üblichen Gewürzen zählte. Es waren die Amerikaner, die das exotische Gewürz seinerzeit in großen Mengen nach Berlin geschafft hatten. Zurück zu den Bestandteilen der Currywurst selbst. In Norddeutschland verwendet man mit Nitritpökelsalz gerötete Wurst, die aus einer Mischung von Rind- und Schweinefleisch besteht. In Süddeutschland wird die helle Bratwurst aus Schweinefleisch zur Currywurst. Im Ruhrgebiet und seiner Umgebung dominiert die Currywurst aus Bratwurst, ist also nicht gepökelt und geräuchert. Denn das Wort Bratwurst – das sei zur Ergänzung angeführt – leitet sich vom altdeutschen Begriff „brat“ ab, das heißt, „weiches, kleingehacktes Fleisch“. Zum Zerschneiden dient häufig ein Currywurst-Schneider mit mehreren Klingen oder eine an einen Fleischwolf erinnernde Maschine, die die Wurst in Stücke schneidet. Dieser elektrische Currywurst-Schneider wurde 1963 in Radevormwald von Friedhelm Selbach entwickelt, der mit dieser Erfindung den Grundstock für die Friedhelm Selbach GmbH legte. Die Zugabe von zerstoßenen Chilischoten ist unüblich, für die gewünschte Schärfe sorgt gegebenenfalls Cayennepfeffer. Manchmal wird auch dunkler Bratensaft hinzugegeben. In Düsseldorf steht übrigens das nach eigenen Angaben erste Currywurst-Restaurant Deutschlands namens Curry. Im Angebot finden sich nur Currywurst-Varianten und Pommes Frites, die Wurst wird mit drei verschieden scharf oder fruchtig gewürzten Currysaucen angeboten. Wem das alles nicht mehr gut genug ist, der isst an diesem Ort seine Currywurst – ungelogen – mit Blattgold. Trendgerecht für den wahren Gourmet wird dazu Champagner serviert. So versnobt kann man die Spezialität natürlich verspeisen, aber mag man die gute alte „Currywurst mit Ketchup“ wirklich so essen? Wie so vieles – Geschmackssache!

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Recht

Rechtsprechung LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08) Ein Jahr nach Inkrafttreten der Health-Claims-Verordnung hat nun das Landgericht Nürnberg-Fürth erstmals gesundheitsbezogene Aussagen nicht nach deutschem, sondern nach europäischem Recht beurteilt. Eine tatsächliche Bewertung der hier entscheidenden Normen der Health-Claims-Verordnung 1924/2006 entzieht sich das Gericht jedoch, so dass das Urteil für die zukünftige Auslegung der Health-ClaimsVerordnung kaum Bedeutung erlangen wird. Entscheidende Frage des Falles war unter anderem, ob die Regelung des Art. 10 Abs. 2 Verordnung 1924/2006, die bei Verwendung gesundheitsbezogener Angaben (im konkreten Fall ging es um die Angaben: „stärkt die Abwehrkräfte“, „stärkt die Zähne“ und „stärkt die Leistung“) zusätzlich Hinweise auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise fordert, bereits ab Geltung der Verordnung, somit ab dem 01.07.2006, anzuwenden ist oder ob auch hier Übergangsfristen gelten. Spezielle Übergangsregelungen finden sich zwar nicht. Art. 28 Abs. 5 der Verordnung bestimmt jedoch, dass die Vorschriften des Art. 10 Abs. 1 und Abs. 3 Health-Claims-Verordnung mangels Verabschiedung der in Bezug genommenen Listen noch nicht anwendbar sind. Anstatt jedoch aufgrund dieser systematischen Stellung der Regelung des Art. 10 Abs. 2 Health-Claims-Verordnung auf die Geltung der Übergangsfristen richtigerweise auch für diese Vorschrift zu schließen (so Meisterernst in: Praxiskommentar Health & Nutrition Claims, Art. 10 Rn. 9) oder auf der anderen Seite zumindest zu versuchen, Argumente für eine gegenteilige Auffassung zu finden, entzieht sich das Gericht einer Entscheidung über die Geltung der Übergangsfristen für die Hinweisvorgaben und lehnt mit einer kaum nachvollziehbaren Begründung allein für den konkreten Fall die Anwendung der Übergangsvorschrift ab. Das Landgericht Nürnberg-Fürth führt aus, dass sich die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 Verordnung 1924/2006 nur auf gesundheitsbezogene Aussagen im Sinne des Art. 13 Abs. 1 Buchst. a Health-Claims-Verordnung beziehe, um sodann zu dem abwegigen Ergebnis zu kommen, dass die auf dem Produkt befindlichen Angaben zur Stärkung der Abwehrkräfte, der Zähne und der Leistung – Aussagen also, die ansonsten als Standardbeispiele für spezielle gesundheitsbezogene Angaben herangezogen werden – keine gesundheitsbezogenen Aussagen im Sinne des Art. 13 Abs. 1 Buchst. a der Verordnung sein sollen. Vielmehr solle nur das „gesundheitliche Wohlbefinden“ betroffen sein. Damit verkennt das Gericht aber die grundsätzlichen und allgemein anerkannten Begrifflichkeiten der Health-Claims-Verordnung. Dr. Levke Voß meyer//meisterernst Rechtsanwälte Sophienstr. 5, D-8033 München [email protected]

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LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 Endurteil: I. der Verfügungsbeklagten wird im Wege der einstweiligen Verfügung bei Meidung eines vom Gericht für jeden Einzelfall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 250.000,00 Euro, ersatzweise Ordnungshaft, oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten verboten (1) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf den Kalzium-Gehalt (800 mg pro 100 g) und dessen beworbene Wirkung („Stärkt die Zähne“) mit der Angabe „Belegt durch klinische Studie“ und/oder mit der Unterschrift und der Namensnennung von „Prof. Dr. […]“ zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […] (2) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf den Vitamin-Gehalt pro 100 g Fruchtgummi und dessen beworbene Wirkung („Stärkt die Leistung“) mit der Unterschrift und der Namensgebung von „Prof. Dr. med. […]“ zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […] oder (3) im Wettbewerb handelnd für die als Lebensmittel in Verkehr befindlichen Fruchtgummi-Erzeugnisse und/oder … und/oder… mit gesundheitsbezogenen Angaben, insbesondere… „– Stärkt die Abwehrkräfte“, …, „– Stärkt die Zähne“, … „– Stärkt die Leistung“ zu werben, wenn auf der Ausstattung der Produkte keine Informationen enthalten sind, die einen Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise geben und/oder zur Menge des Lebensmittels und zum Verzehrmuster, die erforderlich sind, um die behauptete positive Wirkung zu erzielen. […] Aus dem Tatbestand: Die Parteien streiten um wettbewerbsrechtliche Ansprüche. Der Verfügungskläger begehrt den Erlass einer einstweiligen Verfügung, wobei er zur Begründung vorträgt: Die Verfügungsbeklagte bewerbe im Rahmen ihrer „Fruchtgummi-Revolution“ nachfolgende Erzeugnisse mit unzutreffenden Angaben, und zwar – Stärkt die Leistung – Stärkt die Zähne – Stärkt die Abwehrkräfte. Auf jeder Verpackung befindet sich ein Hinweis auf die je-

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weils anderen beiden Erzeugnisse, wo ein gesundheitlicher Zusatznutzen angepriesen werde. Es fehle jedoch ein Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und/oder eine Angabe, welche Verzehrsmenge erforderlich sei, um die behaupteten Wirkungen zu erzielen. Bei A. und A. würden zudem auf der Packung die Namen von Professoren genannt, weil dies angeblich erforderlich sei, um zu den beworbenen Wirkungsweisen Stellung zu nehmen. Insoweit werde gegen § 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG verstoßen, was nicht mit Art. 6 Abs. 2 der Verordnung (EG) 1924/2006 (künftig nur noch VO) gerechtfertigt werden könne. Ferner fehle der nach Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO vorgeschriebene Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung sowie auf das Verzehrmuster. Art. 10 Abs. 2 VO stelle gegenüber Art. 10 Abs. 1 VO eine eigenständige Regelung dar. § 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG werde durch die VO nicht „verdrängt“. […] Aus den Entscheidungsgründen: […] 2. Unstreitig sind die von dem Verfügungskläger beanstandeten Produkte der Verfügungsbeklagten Ende 2007/Anfang 2008 auf den Mark gebracht worden. Grundsätzlich ist daher zur Beurteilung des Sachverhalts die VO 1924/2006 anzuwenden, die ab dem 01.07.2007 in allen Teilen verbindlich ist und unmittelbar in jedem Mitgliedstaat gilt (vgl. Art. 29 und „Schlussformel“ der VO). Allerdings sind gemäß Art. 28 VO Übergangsvorschriften zu beachten. 3. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Verfügungsbeklagte mit gesundheitsbezogenen Angaben wirbt. a) Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 2 Abs. 2 Nr. 5 VO alle Angaben, mit denen zum Ausdruck gebracht wird, dass ein Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel oder einem seiner Bestandteile einerseits und der Gesundheit andererseits besteht. Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 10 Abs. 3 VO auch solche, die auf allgemeine, nicht spezifische Vorteile des Nährstoffes oder Lebensmittels für die Gesundheit im allgemeinen oder das gesundheitliche Wohlbefinden verweisen (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376); Hagenmeyer in StoffR 07, 201 (203). b) Bei „T. A.“ wird auf den Zusammenhang zwischen dem Calziumgehalt des Produktes und die Wirkung „Stärkt die Zähne“, bei „T. A.“ auf den Vitamingehalt und die Wirkung „Stärkt die Leistung“ hingewiesen. Die ausgelobten Wirkungen sollen ersichtlich Vorteile zumindest für das gesundheitsbezogene Wohlbefinden haben (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376)).

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4. Soweit die Verfügungsbeklagte für „T.A.“ und „T.A.A“ mit den Namen von Professoren wirbt, ist ihr dies zu untersagen. a) Art. 12 lit. c VO besagt, dass für gesundheitsbezogene Angaben nicht mit der Empfehlung von einzelnen Ärzten oder Vertretern medizinischer Berufe geworben werden darf. Insoweit handelt es sich um ein absolutes Verbot, das auch nicht von den Übergangsvorschriften des Art. 28 VO erfasst ist (vgl. hierzu Sosnitza in ZLR 07, 423 (430/431); Meyer in WRP 08, 596 (598); Jung in WRP 07, 389 (393)). b) Die Aufmachung der von der Verfügungsbeklagten hergestellten Produkte A. und A. enthält jeweils Hinweise auf die „Wirkweise“ der Produkte und darunter die Unterschriften der Professoren […] Dies kann nur so verstanden werden, dass die genannten Professoren den Verzehr der Produkte empfehlen, da sie positive Auswirkungen auf das gesundheitsbezogene Wohlbefinden haben. c) Demgegenüber kann sich die Verfügungsbeklagte nicht auf Art. 6 Abs. 1 und 2 VO berufen, wonach sich gesundheitsbezogene Angaben auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Nachweise stützen und durch diese abgesichert sein müssen bzw. die Verwendung der gesundheitsbezogenen Angaben begründet werden muss. Um diese Verpflichtung zu erfüllen, bedarf es nicht der von der Verfügungsbeklagten gewählten und gegen Art. 12 lit. c VO verstoßenen Aufmachung. 5. Der Antrag ist auch begründet, soweit der Verfügungskläger einen Verstoß gegen Art. 10 Abs. 2 lit. a und b rügt. a) Art. 10 Abs. 2 lit. a u. b verlangen bei der Verwendung von gesundheitsbezogenen Angaben einen Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise sowie Informationen zur Menge des Lebensmittels und zum Verzehrmuster, die erforderlich sind, um die behauptete positive Wirkung zu erzielen. b) Die VO (EG) 1924/2006 statuiert in Art. 10 Abs. 1 ein Verbot gesundheitsbezogener Angaben, die u.a. nicht in die Liste zugelassener Angaben gemäß Art. 13 VO aufgenommen sind. Diese Liste ist gemäß Art, 10 Abs. 3 VO spätestens am 31.01.2010 zu verabschieden, existiert also gegenwärtig noch nicht. Insoweit liegt zum bisherigen Recht ein erheblicher Systemwechsel vor, da (neu) ein präventives Genehmigungsverfahren eingeführt wird (vgl. Jung in WRP 07, 389 (391)). Art. 10 Abs. 2 VO nennt demgegenüber Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um mit gesundheitsbezogenen Angaben werben zu dürfen ohne dass vom Erfordernis der Aufnahme der verwendeten gesundheitsbezogenen Angaben in die Gemeinschaftsliste gemäß Art 13 Abs. 3 VO abgewichen wird.

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Zwar wird insoweit die Auffassung vertreten, dass für diesen Fall die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 VO Anwendung findet (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (378)). Es wird aber auch die Auffassung vertreten; dass Art. 10 Abs. 2 VO seit 01.07.07 zu beachten ist (vgl. Jung in WRP 07, 389 (393)). c) Nach Auffassung des Gerichts kann sich die Verfügungsbeklagte nicht auf die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 VO berufen. Dies scheitert schon daran, dass sich diese Norm (nur) auf gesundheitsbezogene Aussagen i. S. d. Art. 13 Abs. 1 lit. a

VO bezieht. D. h. auf Angaben, welche die Bedeutung des Nährstoffes oder einer anderen Substanz für Wachstum, Entwicklung und Körperfunktionen beschreiben. Derartige Angaben sind im vorliegenden Fall nicht anzunehmen, da weder Wachstum, Entwicklung oder Körperfunktionen direkt angesprochen werden, sondern vielmehr die Stärkung der Zähne, der Abwehrkräfte bzw. der Leistung beworben wird. Dies betrifft lediglich das gesundheitsbezogene Wohlbefinden und entbindet demzufolge nicht von der Einhaltung des Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO.

Recht

Deutsches und Europäisches Recht BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Sechsundvierzigste Verordnung zur Änderung der Kosmetik-Verordnung 4.7.2008 (BGBl.I 29/18.7.2008, S. 1226) Inh.: betr. § 6a – neuer Abs. 9 – Übergangsvorschrift u. Anl. 2 Teil A – neue Pos. 102 – Glyoxal – Höchstkonzentration Fünfte Verordnung zur Änderung der Tabakverordnung 14.7.2008 (BGBl.I 30/25.7.2008, S. 1295) PFLANZENSCHUTZ 213. Bekanntmachung über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (BVL 08/02/18). 15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2855) 49. Bekanntmachung über die Aufnahme von Pflanzenstärkungsmitteln in die Liste des Bundesamtes über Pflanzenstärkungsmittel (BVL 08/02/19) 15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856. ) 46. Bekanntmachung über die Aufnahme von Zusatzstoffen in die Liste des Bundesamtes über Zusatzstoffe (BVL 08/02/20) 15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856)

ALLGEMEINVERFÜGUNGEN (§54 LFGB). Bek. d. BVEL BVL 08/01/018 Erfrischungsgetränk, koffeinhaltig mit mehr als 250 mg/l Koffein und mit Zusatz von Guarana, Taurin, Inosit und L-Carnitin, Verbringen und Inverkehrbringen aus Polen 4.8.2008 (BAnz. 126/21.8.2008, S. 3043)

AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN LFGB – § 68 Abs. 1 u. 2 Nr. 1 13. 5. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2328 – Nahrungsergänzungsmittel mit Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Grünteeextrakt; The Vitamin, Tea & Food Company GmbH, Schaumainkai 69, 60596 Frankfurt am Main; Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend den Angaben des Antragstellers; amtliche Beobachtung: Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Behördenzentrum Land, Schubertstraße 60/ Haus 13, 35392 Gießen; gültig bis 12.5.2011 GMBl. 29/17.7.2008, S. 594 12. 6. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2343 – Pflanzenfettzubereitung, flüssige, mit Vitaminen A und D angereichert; Münsterländische Margarine-Werke – J. Lülf GmbH, 48714 Rosendahl; Herstellen und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend den Angaben des Antragstellers; amtliche Beobachtung: Gemeinsames Chemisches und Lebensmitteluntersuchungsamt für den Kreis Recklingshausen und die Stadt Gelsenkirchen in der Emscher-Lippe-Region (CEL); gültig bis 15.6.2011 GMBl. 29/17.7.2008, S. 594 30. 5. 2008 – 106 – 3670 – 10/260387 – Frischkäsezubereitung unter Anreicherung mit Vitamin D in Form von Cholecalciferol (1,25 pg Cholecalciferol pro 100 g Frischkäsezubereitung); Danone GmbH, 85540 Haar; Herstellen und Inverkehrbringen; Auflagen (u. a.): Angabe „mit Zusatz von Vitamin D“ oder „angereichert mit Vitamin D“; Unterstützung der amtlichen Beobachtung, durch Qualitätskontrollen durch den Hersteller durchzuführen oder amtlich zugelassene Sachverständige; amtliche Beobachtung: Landkreis Ludwigslust, Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung; gültig bis 31.5.2011 GMBl. 39/5.8.2008, S. 809

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AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN Vorläufiges Tabakgesetz (VTabakG) – § 37 Abs. 2 25. 6. 2008 – 105 – 3570–04–208853 – Tabakprodukt neuartiges (Heizgerät und eine spezielle Zigarette), deutsche Test-Markteinführung in Bayern; amtliche Beobachtung: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit – Dienststelle Oberschleißheim, Veterinärstraße 2, 85764 Oberschleißheim; gültig bis 25.6.2010 GMBl. 29/17.7.2008, S. 595 AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN Milch- und Margarinegesetz – § 8 Abs. 1 Nr. 1 14.7.2008 Frischkäsezubereitungen; Firma Edelweiß GmbH & Co. KG, 87435 Kempten, Verwendung von Inulin; Herstellung. BAnz. 112/29.7.2008, S. 2745

BADEN-WÜRTTEMBERG Bekanntmachungsverzeichnis 2008 (GABl. 6/30.7.2008) Inh.: CD-ROM mit Fundstelle der Gesetze, Rechtsverordnungen u. Verwaltungsvorschriften Zulassungszahlenverordnung Universitäten 2008/2009 4.7.2008 (GBl. 1/1.8.2008, S. 265) Inh. u.a. Lebensmittelchemie Uni Stuttgart/Hohenheim WS 36, SS 0; Uni Karlsruhe WS 20, SS 8

BAYERN Gesetz zur Änderung des Gesundheitsdienst- und Verbraucherschutzgesetzes 22.7.2008 (GVBl. 15/2827008, S. 464) Inh. betr. Aufgaben und Zuständigkeiten nach dem Verbraucherinformationsgesetz, Kosten

Recht ı 441

HAMBURG Verordnung über Zulassungszahlen für die Universität Hamburg für das Wintersemester 2008/2009 13.8.2008 (GVBl. 40/15.8.2008, S. 291) Inh.: Lebensmittelchemie 1. Sem. 35, höhere Sem. Einzelfallprüfung

HESSEN Zulassungszahlenverordnung 2008/2009 (GVBl. 13/14.7.2008, S. 788) Inh.: Justus-Liebig-Universität Gießen 1. FS 30, 2. FS 0, höhere FS keine Angabe

Liste der Untersuchungsstellen nach § 15 Abs. 4 TrinkwV 2001 des Freistaates Sachsen 14.7.2008 (ABl. 31/31.7.2008, S. 991) Inh.: Aktuelle Liste Stand 14.7.2008

SACHSEN-ANHALT Trinkwasseruntersuchungsstellen in SachsenAnhalt 9.7.2008 (MinBl. 27/11.8.2008, S. 489) Inh.: Veröffentlichung der aktuellen Liste Vorschrifteninformationssystem des Landes Sachsen-Anhalt 14.7.2008 (MinBl. 26a/8.8.2008) Inh.: Stichtag 1.4.2008

MECKLENBURG-VORPOMMERN EG Verordnung über die Gebühren und Auslagen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (GVBl. 9/11.7.2008, S. 231)

NORDRHEIN-WESTFALEN Verordnung über die Festsetzung von Zulassungszahlen und die Vergabe von Studienplätzen im ersten Fachsemester für das Wintersemester 2008/2009 30.6.2008 (GV.NW. 21/14.7.2008, S. 492) Inh.: u. a. Lebensmittelchemie Uni MS 45 (Ba), 5 (Ma)

Verordnung (EG) Nr. 733/2008 des Rates vom 15. Juli 2008 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl (kodifizierte Fassung) (ABl. EU. L 201/1 – 7 vom 30.7.2008) Berichtigung der Richtlinie 2008/60/EG der Kommission vom 17. Juni 2008 zur Festlegung spezifischer Kriterien für Süßungsmittel, die in Lebensmitteln verwendet werden dürfen (kodifizierte Fassung) (ABl. EU. L 202/74 vom 31.7.2008) Inh. betr. die Veröffentlichung im ABl. L 158 vom 18.6.2008

RHEINLAND-PFALZ Trinkwasseruntersuchungsstellen 24.7.2008 (StAnz. 28/4.8.2008, S. 1253) Inh.: Ergänzung der unter www.mufv.rlp.de bzw www.lua.rlp.de veröffentlichten und aktualisierten Liste Zulassungszahlensatzung 24.6.2008 (StAnz. 25/14.7.2008, S. 1104) Inh. u.a. Lebensmittelchemie – Uni Kaiserslautern – 1. FS im WS 2008/2009: 20 (Staatsprüfung), 2. FS: 9, 3. FS: 16, 4. FS: 8, 5. FS: 15, 6. u. 8. FS: je 7, 7. u. 9. FS: je 14 SACHSEN Sächsische Zulassungszahlenverordnung 2008/ 2009 27. 6.2008 (GVBl. /2008, S. 377) Inh. u.a. Lebensmittelchemie – TU Dresden: 1. FS. 45 (Staatsprüfung)

442 ı Recht

Verordnung (EG) Nr. 760/2008 der Kommission vom 31. Juli 2008 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates hinsichtlich der Genehmigungen für die Verwendung von Kasein und Kaseinaten bei der Käseherstellung (ABl. EU. L 205/22 vom 1.8.2008)

GEOGRAFISCHE ANGABEN Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission vom tt. mon 2008 zur Eintragung bestimmter Bezeichnungen in das Verzeichnis der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geschützten geografischen Angaben . . . – Nr. 676/2008 der Kommission vom 16. Juli 2008 (ABl. EU. L 189/19 vom 17.7.2008) Inh.: Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt, geräuchert usw.) – Portugal – Alheira de Vinhais (g.g.A.), Presunto de Vinhais oder Presunto Bísaro de Vinhais (g.g.A.)

Klasse 1.3. Käse – Spanien – Gamoneu oder Gamonedo (g.U.) – Slowakei – Slovenská bryndza (g.g.A.) Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Tschechische Republik – Všestarská cibule (g.U.) Spanien – Ajo Morado de Las Pedroñeras (g.g.A.) Frankreich – Ail de la Drôme (g.g.A.). Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 227 vom 27.9.2007, S. 20 (Ail de la Drôme), ABl. C 228 vom 28.9.2007, S. 18 (Všestarská cibule), ABl. C 232 vom 4.10.2007, S. 17 (Slovenská bryndza), ABl. C 233 vom 5.10.2007, S. 10 (Ajo Morado de Las Pedroñeras), ABl. C 236 vom 9.10.2007, S. 13 (Gamoneu oder Gamonedo), ABl. C 236 vom 9.10.2007, S. 18 (Alheira de Vinhais), ABl. C 236 vom 9.10.2007, S. 10 (Presunto de Vinhais oder Presunto Bísaro de Vinhais). – Nr. 723/2008 der Kommission vom 25. Juli 2008 (ABl. EU. L 198/28 vom 26.7.2008) Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch – Frankreich – Agneau de Lozère (g.g.A.). Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt, geräuchert usw.) – Portugal – Butelo de Vinhais oder Bucho de Vinhais oder Chouriço de Ossos de Vinhais (g.g.A.), Chouriça Doce de Vinhais (g.g.A.). Klasse 1.3. Käse – Spanien – Afuega‘l Pitu (g.U.). Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Frankreich – Oignon doux des Cévennes (g.U.). Klasse 2.4. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren oder Kleingebäck – Spanien – Mazapán de Toledo (g.g.A.). Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 28 (Afuega‘l Pitu), ABl. C 267 vom 9.11.2007, S. 50 (Mazapán de Toledo), ABl. C 267 vom 9.11.2007, S. 46 (Agneau de Lozère), ABl. C 270 vom 13.11.2007, S. 15 (Oignon doux des Cévennes), ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 36 (Butelo de Vinhais oder Bucho de Vinhais oder Chouriço de Ossos de Vinhais), ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 33 (Chouriça Doce de Vinhais). – Nr. 776/2008 der Kommission vom 4. August 2008 (ABl. EU. L 207/7 vom 5.8.2008) Klasse 1.4. Sonstige Erzeugnisse tierischen Ursprungs (Eier, Honig, verschiedene Milcherzeugnisse außer Butter usw.) – Frankreich – Œufs de Loué (g.g.A.) Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Belgien – Brussels grondwitloof (g.g.A.) Klasse 1.7. Fisch, Muscheln und Schalentiere, frisch und Erzeugnisse daraus – Italien – Acciughe sotto sale del Mar Ligure (g.g.A.)

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Verordnung (EG) Nr. 729/2008 der Kommission vom 28. Juli 2008 zur Eintragung bestimmter Bezeichnungen in das Verzeichnis der garantiert traditionellen Spezialitäten (Czwórniak (g.t.S.), Dwójniak (g.t.S.), Póltorak (g.t.S.), Trójniak (g.t.S.)) (ABl. EU. L 200/6 vom 29.7.2008) Inh.: Klasse 1.8. Andere Erzeugnisse gemäß Anhang I EG-Vertrag – Polen Veröffentlichung der Anträge s. jew.: ABl. C 266 vom 8.11.2007, S. 27, berichtigt im ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Czwórniak); ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 22, berichtigt im ABl. C 43 vom 16.2.2008, S. 37 (Dwójniak); ABl. C 267 vom 9.11.2007, S. 40, berichtigt im ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Póltorak); ABl. C 265 vom 7.11.2007, S. 29, berichtigt im ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Trójniak).

Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission vom tt. mon 2008 zur Genehmigung nicht geringfügiger Änderungen der Spezifikation einer im Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geschützten geografischen Angaben eingetragenen Bezeichnung – Nr. 730/2008 der Kommission vom 28. Juli 2008 Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse) frisch – Portugal – Carnalentejana (g.U.) – Nr. 782/2008 der Kommission vom 5. August 2008 (ABl. EU. L 209/3 vom 6.8.2008) Inh.: Klasse 1.3. Käse – Frankreich – Laguiole (g.U.) – Nr. 783/2008 der Kommission vom 5. August 2008 (ABl. EU. L 209/5 vom 6.8.2008) Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und – Italien – Radicchio Variegato di Castelfranco (g.g.A.) – – Nr. 784/2008 der Kommission vom 5. August 2008 (ABl. EU. L 209/7 vom 6.8.2008) Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet – Italien – Radicchio Rosso di Treviso (g.g.A.)

Veröffentlichung von Anträgen nach Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel 2008/C 190/06 (ABl. EU. C 190/7 vom 29.7.2008) Inh.: Klasse 1.6 – Obst, Gemüse und Getreide, frisch oder verarbeitet – Italien – g.U. – „Castagna di Vallerano“

Inh.: Klasse 1.3 Käse – Polen – g.g.A. – „Wielkopolski ser Smazony“ 2008/C 206/10 (ABl. EU. C 206/16 vom 13.8.2008) Inh.: Klasse 1.2 — Gruppe: aus Fleisch hergestellte Erzeugnisse – Ungarn – g.g.A. – Budapesti téliszalámi (Budapester Wintersalami)

FUTTERMITTEL Verordnung (EG) Nr. 721/2008 der Kommission vom 25. Juli 2008 zur Zulassung einer Zubereitung aus dem an roten Carotinoiden reichen Bakterium Paracoccus carotinifaciens als Futtermittelzusatzstoff (ABl. EU. L 198/23 vom 26.7.2008) Inh.: Zubereitung der Zusatzstoffkategorie „sensorische Zusatzstoffe“ und Funktionsgruppe „a) ii) Farbstoffe: Stoffe, die bei Verfütterung an Tiere Lebensmitteln tierischen Ursprungs Farbe geben“ Richtlinie 2008/76/EG der Kommission vom 25. Juli 2008 zur Änderung von Anhang I der Richtlinie 2002/32/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung (ABl. EU. L 198/37 vom 26.7.2008) Inh. betr. Anhang I: Nr. 3, Fluor, Nr.14, Unkrautsamen, Nr.21, DDT (jew. (Neufassung); Nrn. 28, 29 u. 31 (Streichung) Richtlinie 2008/82/EG der Kommission vom 30. Juli 2008 zur Änderung der Richtlinie 2008/38/EG hinsichtlich Futtermitteln, die zur Unterstützung der Nierenfunktion bei chronischer Niereninsuffizienz bestimmt sind (ABl. EU. L 202/48 vom 31.7.2008) Verordnung (EG) Nr. 775/2008 der Kommission vom 4. August 2008 zur Festlegung der Rückstandshöchstgehalte für den Futtermittelzusatzstoff Canthaxanthin zusätzlich zu den in der Richtlinie 2003/7/EG enthaltenen Bedingungen (ABl. EU. L 207/5 vom 5.8.2008)

Berichtigung der Verordnung (EG) Nr. 479/2008 des Rates vom 29. April 2008 über die gemeinsame Marktorganisation für Wein, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1493/1999, (EG) Nr. 1782/2003, (EG) Nr. 1290/2005, (EG) Nr. 3/2008 und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 2392/86 und (EG) Nr. 1493/1999 (ABl. EU. L 220/35 vom 15.8.2008) Inh.: Die Berichtigung betr. die Veröffentlichung im ABl. L 148 vom 6.6.2008

WEIN – EUGH 2008/C 209/19 Verbundene Rechtssachen C-23/07 und C-24/07: Beschluss des Gerichtshofs (Zweite Kammer) vom 12. Juni 2008 (Vorabentscheidungsersuchen des Tribunale amministrativo regionale del Lazio – Italien) Inh. betr. Kennzeichnung der Weine – Verwendung von Namen von Rebsorten oder ihrer Synonyme – Geografische Angabe „Tokaj“ für Weine mit Ursprung in Ungarn – Möglichkeit der Verwendung der Rebsortenbezeichnung „Tocai friulano“ oder „Tocai italico“ als Zusatz zu der geografischen Angabe bestimmter Weine mit Ursprung in Italien (ABl. EU. C 209/14 vom 15.8.2008)

VERSCHIEDENES Technische Regeln für Gefahrstoffe Bek. des BMAS vom 12.6.2008 (GMBl. 28/14.7.2008, S. 558) Inh.: TRGS 402 „Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition“ TRGS 403 „Bewertung von Stoffgemischen in der Luft am Arbeitsplatz“ TRGS 420 „Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK) für die Gefährdungsbeurteilung“ TRGS 513 „Begasungen mit Ethylenoxid und Formaldehyd in Sterilisations- und Desinfektionsanlagen“ TRGS 900 „Arbeitsplatzgrenzwerte“

PFLANZENSCHUTZ Entscheidung der Kommission vom 25. Juli 2008 zur Änderung der Entscheidung 2003/766/EG über Sofortmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Schadorganismus Diabrotica virgifera Le Conte in der Gemeinschaft (2008/644/EG) (ABl. EU. L 209/13 vom 6.8.2008) Inh. betr. den“Westlichen Maiswurzelbohrer“

2008/C 202/10 (ABl. EU. C 202/ vom 8.8.2008)

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Recht ı 443

Recht

DIN-, EN- und ISO-Normen Herausg.: Bezug:

Normen DIN 10123

54603

DIN EN 1650

14164

EN 71-1+A6

EN ISO 664

ISO 6488

444 ı Recht

DIN Deutsches Institut für Normung e. V., 10772 Berlin Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin

6668

2008-06 (2008-08) Rohkaffee – Probenvorbereitung für die sensorische Untersuchung

8534

2008-07 (2008-08) Tierische und pflanzliche Fette und Öle – Bestimmung des Wassergehalts – Karl-Fischer-Verfahren (pyridinfrei) Ersatz für ISO 8534:1996-06

2008-08 Untersuchung von Lebensmitteln – Nachweis von Salmonellen mittels Immunoassays 2008-08 Prüfung von Papier, Karton und Pappe – Bestimmung des Gehaltes an Glyoxal Ersatz für DIN 54603:1981-09

2008-08 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika – Quantitativer Suspensionsversuch zur Bestimmung der fungiziden oder levuroziden Wirkung chemischer Desinfektionsmittel und Antiseptika in den Bereichen Lebensmittel, Industrie, Haushalt und öffentliche Einrichtungen – Prüfverfahren und Anforderungen (Phase 2, Stufe 1) Deutsche Fassung EN 1650:2008 Ersatz für DIN EN 1650:1998-02 2008-08 Lebensmittel – Bestimmung von Vitamin B6 mit HPLC; Deutsche Fassung EN 14164:2008 Ersatz für DIN V ENV 14164:2002-05

2008-05: (2008-08) Sicherheit von Spielzeug – Teil 1: Mechanische und physikalische Eigenschaften Ersatz für EN 71-1+A4:2007-05

2008-06 (2008-08) Ölsamen – Verkleinerung der Laboratoriumsprobe auf die Untersuchungsprobe (ISO 664:2008)

2008-06 (2008-08) Technical Corrigendum 1 Tabak und Tabakerzeugnisse – Bestimmung des Wassergehalts – Karl-Fischer-Verfahren; Korrektur 1 Änderung von ISO 6488:2004-02

Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren BVL L 2008-06 (2008-08) Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren – Band I (L): Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Lebensmitteln – Inhaltsverzeichnis einschl. Sachwortverzeichnis – Allgemeiner Teil; 49. Lieferung Juni 2008 Ersatz für BVL L:2007-12 00.00-117 2008-06 (2008-08) Untersuchung von Lebensmitteln – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln – Probenahmestrategien (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN CEN/TS 15568, Ausgabe März 2007) 00.00-118 2008-06 (2008-08) – – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln – Qualitative auf Nukleinsäuren ba-

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sierende Verfahren (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 21569, Ausgabe September 2005) 2008-06 (2008-08) – – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln – Nukleinsäureextraktion (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 21571, Ausgabe Mai 2005) 2008-06 (2008-08) – – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln – Proteinverfahren (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 21572, Ausgabe Juni 2004, berichtigt s. Ber. 1:2005-09) 2008-06 (2008-08) – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Pro-

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dukten – Allgemeine Anforderungen und Definitionen (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 24276, Ausgabe Mai 2006) 2008-06 (2008-08) – Nachweis einer bestimmten, häufig in gentechnisch veränderten Organismen (GVO) verwendeten DNA-Sequenz aus dem Blumenkohlmosaikvirus (CaMV 35SPromotor, P35S) sowie aus Agrobacterium tumefaciens (T-nos) in Lebensmitteln – Screening-Verfahren 2008-06 (2008-08) – Untersuchung von Lebensmitteln– Bestimmung des Gesamtphosphorgehaltes in Fleisch und Fleischerzeugnissen – Photometrisches Verfahren Ersatz für 06.00-9:1992-12 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung der Trockenmasse in Fleischerzeugnissen Ersatz für 07.00-3:1980-09 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung des Gesamtphosphorgehaltes in Fleischerzeugnissen – Photometrisches Verfahren Ersatz für 07.00-9:1992-12 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von Citronensäure (Citrat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren Ersatz für 07.00-13:1981-11 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von Essigsäure (Acetat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren Ersatz für 07.00-14:1981-11 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von D- und L-Milchsäure (D- und LLactat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren Ersatz für 07.00-15:1981-11 und 07.00-15 Berichtigung:2002-12 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von D-Gluconsäure (D-Gluconat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren Ersatz für 07.00-16:1981-11 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von L-Glutaminsäure (L-Glutamat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren Ersatz für 07.00-17:1981-11

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008

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2008-06 (2008-08) – – Bestimmung von Kollagenabbauprodukten in Fleischerzeugnissen Ersatz für 07.00-57:2007-04 2008-06 (2008-08) – Bestimmung von Glutaminsäure in Fleischerzeugnissen – HPLC-Verfahren 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung der Trockenmasse in Wurstwaren Ersatz für 08.00-3:1980-09 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung des Gesamtphosphorgehaltes in Wurstwaren – Photometrisches Verfahren Ersatz für 08.00-9:1992-12 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung des Nitrat- und Nitritgehaltes in Wurstwaren nach enzymatischer Reduktion von Nitrat zu Nitrit – Spektralphotometrisches Verfahren

Norm-Entwürfe DIN 1988-400 2008-07 (2008-08) Technische Regeln für Trinkwasser–Installationen – Teil 400: Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte; Technische Regel des DVGW Erscheinungsdatum: 2008-07-14 Einsprüche bis 2008-11-14 6650-8

2008-08 Getränkeschankanlagen – Teil 8: Leitungsgebundene Wasseranlagen Erscheinungsdatum: 2008-07-28 Einsprüche bis 2008-11-30

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2008-08 Packmittel – Buttereinwickler – Technische Lieferbedingungen Vorgesehen als Ersatz für DIN 10082:1996-03; Ersatz für E DIN 10082 2008-01 Erscheinungsdatum: 2008-07-21 Einsprüche bis 2008-09-21

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2008-07 (2008-08) Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung – Kationen (Gruppe E) – Teil 15: Bestimmung von gelöstem Aluminium – Verfahren mittels Fließanalyse (CFA und FIA) (E 15) Erscheinungsdatum: 2008-07-07 Einsprüche bis 2008-11-07 2008-08 – Gemeinsam erfassbare Stoffgruppen (Gruppe F) – Teil 39: Bestimmung ausgewählter polycyclischer aromatischer Kohlenwasser-

38412-3

DIN EN 899

12907

stoffe (PAK) – Verfahren mittels Gaschromatographie und massenspektrometrischer Detektion (GC-MS) (F 39) Erscheinungsdatum: 2008-08-11 Einsprüche bis 2008-12-11 2008-06 (2008-08) – Testverfahren mit Wasserorganismen (Gruppe L) – Teil 3: Bestimmung der Dehydrogenasenaktivität (TTC-Test) (L 3) Erscheinungsdatum: 2008-06-30 Einsprüche bis 2008-10-31

2008-08 Produkte zur Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch – Schwefelsäure Deutsche Fassung prEN 899:2008 Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 899:2003-09 Erscheinungsdatum: 2008-08-25 Einsprüche bis 2008-10-25 2008-08 – Thermisch behandelte Kohleprodukte Deutsche Fassung prEN 12907: 2008 Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 12907:2003-08 Erscheinungsdatum: 2008-08-25 Einsprüche bis 2008-10-25

13732

2008-09 (2008-08) Nahrungsmittelmaschinen – Behältermilchkühlanlagen für Milcherzeugerbetriebe – Anforderungen für Leistung, Sicherheit und Hygiene Deutsche Fassung prEN 13732: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-09-08 Einsprüche bis 2008-11-08

15829

2008-07 (2008-08) Lebensmittel – Bestimmung von Ochratoxin A in Johannisbeeren, Rosinen, Sultaninen, gemischtem Trockenobst und getrockneten Feigen – HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Fluoreszenzdetektion Deutsche Fassung prEN 15829: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-07-14 Einsprüche bis 2008-09-14

15835

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008

2008-07 (2008-08) – Bestimmung von Ochratoxin A in Säuglings- und Kleinkindernahrung auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Fluoreszenzdetektion

Deutsche Fassung prEN 15835: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-07-21 Einsprüche bis 2008-09-21 15850

2008-09 (2008-08) – Bestimmung von Zearalenon in Gersten-, Maisund Weizenmehl, Maisgrieß sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Fluoreszenzdetektion Deutsche Fassung prEN 15850: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-09-01 Einsprüche bis 2008-11-01

15851

2008-09 (2008-08) – Bestimmung von Aflatoxin B1 in Säuglings- und Kleinkindernahrung auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule Erscheinungsdatum: – Einsprüche bis – (jew. keine Angabe)

15845

2008-08 Papier und Pappe – Bestimmung der Zytotoxizität von wässrigen Extrakten Deutsche Fassung prEN 15845: 008 Erscheinungsdatum: 2008-08-25 Einsprüche bis 2008-10-25

15848

2008-08 Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden – Einstellbare Dosiersysteme – Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und Prüfung Deutsche Fassung prEN 15848: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-08-25 Einsprüche bis 2008-10-25

DIN EN ISO 12099

1452-1

2008-09 (2008-08) Futtermittel, Getreide und gemahlene Getreideerzeugnisse – Anleitung für die Anwendung von Nahinfrarot-Spektrometrie (ISO/DIS 12099:2008) Deutsche Fassung prEN ISO 12099: 2008 Erscheinungsdatum: 2008-09-08 Einsprüche bis 2008-11-15 2008-07 (2008-08) Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung und für erdverlegte und nicht erdverlegte Entwässerungsund Abwasserdruckleitungen – Weichmacherfreies Polyvinylchlorid (PVC-U) – Teil 1: Allgemeines (ISO/ DIS 1452-1:2008

Recht ı 445

1452-2 1452-3 1452-5

2008-07 (2008-08) – – – Teil 2: Rohre (ISO/DIS 1452-2:2008 2008-07 (2008-08) – – – Teil 3: Formstücke (ISO/DIS 1452-3:2008) 2008-07 (2008-08) – – – Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO/DIS 1452-5:2008) Jew. deutsche Fassung der entspr. prEN ISO Ausgabe 2008 Jew. vorgesehen mit E DIN EN ISO 1452-1 2008-07, E DIN EN ISO 1452-2 2008-07, E DIN EN ISO 1452-3 2008-07 und E DIN EN ISO 1452-4 2008-07 als Ersatz für DIN EN 1456-1:2001-12; vorgesehen als Ersatz für DIN EN 1452-5:1999-09 Erscheinungsdatum jew.: 200807-28 Einsprüche jew. bis 2008-09-28

Milchprodukte 1736 2008-05 (2008-08) Milchpulver und Trockenmilcherzeugnisse – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 1736:2008) 1854 2008-05 (2008-08) Molkenkäse – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 1854:2008) Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO 1854:2000-04 2450 2008-05 (2008-08) Sahne – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 2450:2008) Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO 2450:2000-06 7208 2008-05 (2008-08) Magermilch, Molke und Buttermilch – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 7208:2008) jew. deutsche Fassung der entspr. prEN ISO Ausgabe 2008 Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-21 Einsprüche jew. bis 2008-09-21 7328

446 ı Recht

2008-05 (2008-08) Speiseeis und Eis-Mischungen auf Milchbasis – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 7328:2008) Deutsche Fassung prEN ISO 7328:2008 Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO 7328:2000-05 Erscheinungsdatum: 2008-07-21 Einsprüche bis 2008-09-21

8381

2008-05 (2008-08) Säuglingsnahrung auf Milchbasis – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/ FDIS 8381:2008); Deutsche Fassung prEN ISO 8381:2008 Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO 8381:2000-04 Erscheinungsdatum: 2008-07-14 Einsprüche bis 2008-09-14

Tierische und pflanzliche Fette und Öle 663 2008-07 (2008-08) – Bestimmung des Anteils an unlöslichen Verunreinigungen (ISO 663:2007) 3960 2008-07 (2008-08) – Bestimmung der Peroxidzahl – Iodometrische (optische) Endpunktbestimmung (ISO 3960:2007) 6886 2008-07 (2008-08) – Bestimmung der Oxidationsstabilität (beschleunigter Oxidationstest) (ISO 6886: 2006) 23275-1 2008-07 (2008-08) – KakaobutterÄquivalente in Kakaobutter und Zartbitterschokolade – Teil 1: Bestimmung der Präsenz von KakaobutterÄquivalenten (ISO 23275-1:2006) 23275-2 2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Mengenbestimmung von KakaobutterÄquivalenten (ISO 23275-2:2006) 27107 2008-07 (2008-08) – Bestimmung des Peroxidwertes – Potentiometrische Endpunktbetimmung (ISO 27107:2008) Jew. deutsche Fassung der entspr. prEN ISO Ausgabe 2008 Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-07 Einsprüche jew. bis 2008-09-07 Wasserbeschaffenheit 11348-1 2008-07 (2008-08) – Bestimmung der Hemmwirkung von Wasserproben auf die Lichtemission von Vibrio fischeri (Leuchtbakterientest) – Teil 1: Verfahren mit frisch gezüchteten Bakterien (ISO 11348-1:2007) 11348-2 2008-07 (2008-08) – Teil 2: Verfahren mit flüssig getrockneten Bakterien (ISO 11348-2:2007) 11348-3 2008-07 (2008-08) – Teil 3: Verfahren mit gefriergetrockneten Bakterien (ISO 11348-3:2007) jew. deutsche Fassung der entspr. prEN ISO Ausgabe2008 Jew. vorgesehen als Ersatz für die entspr. DIN EN ISO Ausgabe 1999-04 Erscheinungsdatum: 2008-07-14 Einsprüche bis 2008-09-14

DIN ISO 8589

2008-07 (2008-08) Sensorische Analyse – Allgemeiner Leitfaden für die Gestaltung von Prüfräumen (ISO 8589:2007) Vorgesehen als Ersatz für DIN 10962:1997-10 Erscheinungsdatum: 2008-07-14 Einsprüche bis 2008-11-14

Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln 16649-1 2008-07 (2008-08) – Horizontales Verfahren für die Zählung von β-Glucuronidase-positiven Escherichia coli – Teil 1: Koloniezählverfahren bei 44 °C mit Membranen und 5Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid (ISO 16649-1:2001) 16649-2 2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Koloniezählverfahren bei 44 °C mit 5Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid (ISO 16649-2:2001) 16649-3 2008-08 (2008-08) – – Teil 3: MPNVerfahren unter Verwendung von 5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-β-D-Glucuronid Erscheinungsdatum jew. 2008-07-21 Einsprüche jew. bis 2008-11-21

EN ISO 8586-2

2008-06 (2008-08) Sensorische Analyse – Allgemeiner Leitfaden für die Auswahl, Schulung und Überprüfung von Prüfpersonen – Teil 2: Sensoriker (ISO 8586-2:2008)

prEN Pflanzliche Lebensmittel 12393-1 2008-06 (2008-08) – Multiverfahren zur gaschromatographischen Bestimmung von Pestizidrückständen – Teil 1: Allgemeines 12393-2 2008-06 (2008-08) – – Teil 2: Verfahren zur Extraktion und Reinigung 12393-3 2008-06 (2008-08) – – Teil 3: Verfahren zur Bestimmung und Absicherung jew. vorgesehen als Ersatz für die entspr. EN Ausgabe 1998-10; jew. Ersatz für die entspr. prEN Ausgabe 2007-03

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Informationen

Veranstaltungen 15. bis 17. Oktober: CHILLVENTA 2008, in Nürnberg. Mit folgendem Fachangebot: Kältetechnik: Komponenten und Systeme für industrielle und gewerbliche Anwendungen, von Verdichtern, Wärmeübertragern und anderen Bauteilen, bis hin zu Kältemitteln, Kühlmöbeln, Kühlzellen, Verbundanlagen, Rückkühlern und Kühltürmen. Isoliertechnik: Das Spektrum reicht von Isolierungen für Rohre, Sammler oder Wärmeübertrager, über Spezialtüren und Bauteile, bis hin zu kompletten Kühlzellen, Kühlräumen oder Kühllagern für Anwendungen im Lebensmittelsektor und der Industrie. Ebenso im Fokus: Isoliertechnik für Reinraum-, Umwelt- und Klimatechnik und Schallisolierung. Raumlufttechnik: Das breite Spektrum der dezentralen Klimatechnik sowie Zentralklima- und Lüftungsanlagen zum Einsatz in Gebäuden und in der Prozesstechnik. Wärmepumpentechnik: Nutzung von Umgebungswärme für eine sparsame und zukunftsträchtige Wärmeerzeugung wie auch Wärmerückgewinnung und der gleichzeitigen Möglichkeit zur Kühlung. MSR-Technik/Automation: Zum effizienten und sicheren Einsatz von Kälte und Klima im Anlagenbau, in der Gebäudetechnik und zur Ausschöpfung aller technologischen Einsparpotenziale. Dienstleistungen für die Kälte-Klimabranche: Umfassendes Angebot der Aussteller, Planungsunterstützung, sparsamer und effizienter Umgang mit Energie, Contracting, Mietservice und vieles mehr. Fachforen und Symposien: Zu wichtigen Themen wie Energieeinsparung und Effizienz, erneuerbaren Energien, Fort-, Aus- und Weiterbildung, wirtschaftspolitischen Entwicklungen und Märkten. Information: NürnbergMesse GmbH, Messezentrum, D-90471 Nürnberg (Tel.: +49-911-8606-0; Fax: +49- 911-8606-8228 18. bis 21. Oktober: südback, Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, in Stuttgart. Information: Landesmesse Stuttgart GmbH, Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart (Tel.: +49-71118560-0; Fax: +49-711-18560-2440; Website: www.messe-stuttgart.de/). 21. Oktober: Nachhaltigkeit und Effizienz von Verbraucherverpackungen – Cofresco Institute lädt zum internationalen Round Table an der Universität Wageningen. Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre richtet das Cofresco Institute

gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern im Herbst 2008 einen weiteren Round Table aus. Experten aus ganz Europa werden dieses Mal zum Thema “Sustainibility and Efficiency of Consumer Packaging” sprechen. Außer den Vorträgen wird erstmalig auch eine Führung durch das „Restaurant der Zukunft“, einem neuen Instrument zur Erforschung von Konsumverhalten, angeboten. Die Grundidee des Round Table ist die Diskussion der verschiedenen Aspekte rund um das Thema Verbraucherverpackungen. In diesem Jahr bilden Nachhaltigkeit und Effizienz die Schwerpunkte der Veranstaltung. Experten diskutieren die Frage, welchen Einfluss beides auf Verpackungen hat. Das Programm sieht Vorträge über Umweltschutz, Verpackungen für Convenience Food, verbraucherfreundliches Verpackungsdesign sowie Lebensmittelsicherheit vor. Redner sind u. a. Professor Stephane Desobry von ENSAIA (Frankreich), Professor Dr. Horst-Christian Langowski vom Fraunhofer IVV (Deutschland), Dr. Ulphard Thoden van Velzen von der Universität Wageningen (Niederlande) und Roland ten Klooster von der Universität Twente (Niederlande). Die anschließende Führung durch das „Restaurant der Zukunft“ ermöglicht Einblicke in die moderne Verbraucherforschung. Das „Ess-Labor“, eine Initiative des Universitäts- und Forschungszentrums Wageningen (Wageningen UR) in Kooperation mit Sodexo, Noldus IT und Kampri Group, wurde im Oktober 2007 eröffnet. Seitdem ist es nicht nur Universitätskantine, sondern auch Forschungseinrichtung, in der sich die Auswirkungen, die Veränderungen an der Präsentation von Produkten, an ihrer Verpackung, an Lichtverhältnissen oder dem Geruch auf das Verbraucherverhalten haben, untersuchen lassen. Nach dem offiziellen Teil findet ein gemütliches Gettogether statt, bei dem sich die Teilnehmer noch einmal über alle Themen austauschen können. Die Anmeldung für den Round Table ist bis zum 30. September auf der Website möglich. Information: Cofresco Institute, c/o crossrelations GmbH, Angelika Frost (Tel.: +49-211-8827-36-48; E-mail: [email protected]; Website: www.cofrescoinstitute.com). 4. und 5. November 2. Internationale Fresenius Konferenz „Novel Food“ , in Köln. Themen: Die neue Novel Food Verordnung: – Auf welche Neuerungen Sie sich einstellen müssen (Notifizierungsverfahren, Antragsverfahren, Zulassungsverfahren etc.) – Mehr Datenschutz für Erstanmelder?

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– Problematiken mit traditionellen Lebensmitteln aus Drittländern Dossiers – Erfahrungsberichte aus der Praxis: – Zeitbedarf und Kosten – Erstanmelder versus Nachahmer – Erstantrag abgelehnt – Chancen und Risiken des Zweitantrages Nanotechnologie: – Definition, Geltungsbereiche und Abgrenzungsproblematiken – Risikobewertung und Risikokommunikation. Vertreter der Europäischen Kommission, der Europäischen Behoerde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Industrie (u.a. Cognis, Cantox) haben ihre Mitwirkung bereits bestätigt. Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte aus den Bereichen Produktentwicklung, Registrierung, Regulatory Affairs, Recht und Marketing der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Information: Die Akademie Fresenius GmbH, Alter Hellweg 46, D-44379 Dortmund (Tel.: 023175896-50; Fax: 0231-75896-53; E-Mail: info@ akademie-fresenius.de; Website: www.akademiefresenius.de). 9. bis 11. November: 11th Karlsruhe Nutrition Congress: National Consumption Surveys – National Action Plans, in Karlsruhe. Information: Max Rubner-Institut, Haid-undNeu-Straße 9, D-76131 Karlsruhe (Tel.: +49-7216625-0, Fax: -721-6625-111; E-Mail: knc@mri. bund.de; Website: www.mri.bund.de). 18. bis 21. November:

PACK&MOVE, Schweizer Fachmesse für integrierte Logistiklösungen und Verpackungstechnik, in Basel. Zielgruppe: Anbieter von Intralogistik, Förder- und Lagertechnik, Staplern, Flurfördermitteln, Verpackungstechnik, Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik, Extralogistik oder Transportwesen. Aussteller: u. a. Pharma und Chemie, Lebensmittel und Getränke, Fertigungstechnik, E-Commerce und Versandhandel. Ab September bietet die PACK&MOVE einen neuen Service: packmove24, die Online-Plattform für Aussteller, Besucher und Medien. Information. Roger Kaufmann, Messeleiter PACK&MOVE, Tel.: +41-58-206-2233, Fax: +4158-206-2189, E-Mail: [email protected], Website: www.packmove.ch.

Informationen ı 447

DGF: 18. bis 20. November: oil & fats, Internationale Fachmesse für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Ölen und Fetten aus nachwachsenden Rohstoffen, in München. Im Rahmen der Messe „oils+fats“ bietet die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft zwei deutschsprachige Fortbildungskurse an: 18. November: Stabilisierung von Lipiden in Lebensmitteln, Leitung: Prof. Karin Schwarz, Universität Kiel 20. November: Modifizierung von Fetten und Ölen, Leitung: Prof. Thomas Willner, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg In der Teilnahmegebühr ist der Messeeintritt bereits enthalten. Das Programm und die Anmeldung finden Sie unter www.dgfett.de/meetings/muenchen08/ index.htm, Informationen zur Messe finden Sie unter www.oils-and-fats.com/link/de/16331430. DLG: 8. Oktober: DLG-Forum Getränke: „Gesund, sicher und mehr – Ideen für den Erfolg“, in Bad Soden. Fachtagung im Rahmen der DLG-Lebensmitteltage in Frankfurt am Main und Bad Soden. Unter dem Titel „Geschmackvolles Konzept – gesunder Erfolg“ stellt Inga Koster, Geschäftsführerin Marketing von True fruits (Bonn), das Erfolgsrezept von True fruits vor. Einen Überblick innovativer Lösungen für moderne und fruchtige Milchprodukte gibt Lothar Krause, Executive Director Food, Döhler Gruppe (Darmstadt), in seinem Vortrag „Vom Kundenwunsch zum Wunschprodukt“. Dipl. oec. troph. Günter Wagner, Vorstandsmitglied Institut für Sporternährung (Bad Nauheim), benennt abschließend Kriterien innovativer Getränkekonzepte, die sich unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen und gesundheitlichen Gesichtspunkten ergeben. 8. und 9. Oktober: DLG-Lebensmitteltage, in Frankfurt/Main und Bad Soden. Die DLG veranstaltet 2008 zum dritten Mal ihre Lebensmitteltage in Frankfurt am Main und in Bad Soden. Das Zukunfts- und Diskussionsforum der Lebensmittelbranche kann auch in diesem Jahr ein Fachprogramm mit hochkarätigen Referenten aus Ernährungswirtschaft, Wissenschaft, Kommunikation sowie Trendforschung vorweisen. Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung wird die große Vortragstagung am Donnerstag, dem 9. Oktober 2008, sein. Unter dem Generalthema „Profil durch Verantwortung – Die neue Rolle der Lebensmittelhersteller“ werden die in der Branche intensiv diskutierten Fragen rund um das Thema Vertrauensmarkt Lebensmittel behandelt. Das Gesamtprogramm ist unter www.DLG.org/Lebensmitteltage abrufbar.

448 ı Informationen

9. Oktober: DLG-Forum Food-Kommunikation: Erfolgreiche Kommunikation für veränderte Märkte, in Bad Soden. Neue Konzepte gefragt – Fachtagung im Rahmen der DLG-Lebensmitteltage. Die Gesellschaft und mit ihr das Konsumverhalten sind einem starken Wandlungsprozess unterworfen. Neue Lebensstile verändern die Ernährungsweisen, Informationen über und rund um Lebensmittel werden immer wichtiger. Food-Trends erweisen sich als wichtige Indikatoren für gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Die Kommunikation über Lebensmittel vernetzt sich dabei immer stärker mit allgemeinen gesellschaftlichen Diskursen. Wie begegnet man aber einem zunehmend kritischer werdenden Verbraucher, dessen Informationshunger genauso schnell wächst, wie seine Bedürfnisse an seine Ernährung komplexer werden? In immer kürzeren Zeiträumen sind Lebensmittelhersteller gezwungen zu hinterfragen, wie, wo, was und mit welchen Botschaften kommuniziert wird. Neue Kommunikationsstrategien ersetzen angesichts dieser Entwicklung traditionelle Methoden, wenn es um die Frage geht, wie man mit kritischen Konsumenten in Kontakt treten sollte. Information: Deutsche Landwirtschafts-Gellschaft e.V. (DLG), Eschborner Landstr. 122, D-60489 Frankfurt/ Main (Tel.: 069-24788-0; Fax: 06924788-100; E-Mail: [email protected]; Website: www.dlg-frankfurt.de). GDCh: 5. November: REACH – Registrierung, in Frankfurt/Main. Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Zellner. Highlights: – Umsetzung der Registrierung (2. Phase der REACH-Verordnung) – Datenanforderungen – Arbeitsplatz- und Umweltexposition – Studienmonitoring / Teststrategien – Rechtliche Aspekte in Konsortien Anmeldung: http://www.gdch.de/vas/fortbildung/ kurse/fortbildung2008.htm#4935. 13. und 14. November: REACH – Intelligente Teststrategien zur Prüfung der Chemikaliensicherheit, in Leipzig. Leitung: Prof. Dr. Gerrit Schüürmann. Gegenstand des Kurses sind intelligente Strategien für die Stoffbewertung, welche unter Einbeziehung alternativer und computerbasierter Methoden die Entwicklung maßgeschneiderter risikoorientierter Prüfprogramme und damit eine Umsetzung der neuen REACH-Anforderungen unter optimiertem Ressourceneinsatz ermöglichen. Anmeldung: www.gdch.de/vas/fortbildung/kurse/ fortbildung2008.htm#4931. Information: GDCh, Abteilung Tagungen und Fortbildung, Postfach 900440, D-60444 Frankfurt am

Main (Tel.: 069-7917-360/-366/-358; Fax: 0697917-475; E-Mail: [email protected]; Internet: www. gdch.de). Innoform Coaching: 8. und 9. Oktober: Workshop: Folien- und Verpackungsprüfung für Einsteiger, in Eppertshausen. Ein-/Aufsteiger in der Folienbranche erhalten einen praxisbezogenen Überblick über unterschiedliche Folienprüfungen sowie deren Aussagekraft für Folienanwendungen. Dieser Einsteigerkursus zielt auf einen fundierten Überblick üblicher Folienprüfmethoden und kann als Vorbildung für unseren Workshop „Mechanische Folienprüfungen“ in Oldenburg beschrieben werden. Insbesondere Mitarbeitern bei Lebensmittelherstellern oder anderen Folienanwendern erhalten einen Einblick in die Tücken der Folienprüfungen. 14. und 15. Oktober: Seminar: Grundlagen der Kunststoff-Verpackungsfolien, in Osnabrück. Die Veranstaltung richtet sich an Ein- und Aufsteiger aus der herstellenden, verarbeitenden sowie abpackenden Folienindustrie, die ihr Grundwissen in der Folientechnologie auffrischen und erweitern möchten. Orientierend an der Gliederung des Fachbuches Kunststoff-Folien, Hanser Verlag, wird in einer Art Crash-Kurs Kunststoff-Verpackungsfolien-Technologie erläutert. Der Schwerpunkt liegt auf fundierten Grundlagen. Ausgehend vom Polymer werden die wichtigsten Kunststoffe, die für Folienverpackungen verwendet werden, erläutert. Anschließend werden die Herstellung, typische Folieneigenschaften, Folienprüfungen sowie Folienverarbeitung besprochen. Mit Beispielen aus der Lebensmittelverpackung werden die Eigenschaften verschiedener Folien praxisnah dargestellt. 22. und 23. Oktober: Seminar: Wechselwirkung zwischen Füllgut (Lebensmitteln, Kosmetika & Pharmazeutika) und Verpackung, in München. Dieses Seminar richtet sich an Qualitätsmanagement- und Entwicklungsverantwortliche von Lebensmittel-, Pharma und Kosmetikherstellern sowie Verpackungsherstellern, die in der Praxis für die Entwicklung von Verpackungslösungen der verpackten Produkte verantwortlich sind und Themen wie: Migration & Permeation, Barriere Extractables & Leachables Wechselwirkung gezielt nutzen bearbeiten und im Reklamationsfall bewerten möchten. Zunächst wird die aktuelle Wissensbasis vermittelt und es werden Tipps für die Umsetzung in den Betrieben gegeben. Viele nützliche Unterlagen und Tools werden besprochen und in Übungen vertieft. Durch ausreichend Zeit für Diskussionen stellt dieses Seminar zusätzlich ein ideales Forum zum Gedankenaustausch bzgl. Umsetzung in der

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Qualitätssicherung und Entwicklung verpackter Produkte dar. Information: Innoform Coaching, Stüvestr. 25, D-49205 Hasbergen (Tel.: +49-5405-9996-88; Fax: +49-5405-9996-89; E-Mail: [email protected]; Website: www.inno-meeting.de). Klinkner & Partner GmbH: 28. und 29. Oktober: LIMS-Forum 2008, in Mannheim-Ladenburg. Um den speziellen Anforderungen an die Datenverarbeitung in chemischen, physikalischen, biologischen oder medizinischen Laboratorien gerecht zu werden, werden in dieser Branche ganz spezifische Software-Lösungen eingesetzt. Diese Labor-Informations-Management-Systeme (LIMS) müssen den gesamten Prozess von der Registrierung des Probeneingangs über die Analysen, Kontrollen und Begleitung bis zur wirtschaftlichen Auswertung der Untersuchung als lückenlose Prozesskette abbilden können. Zusätzliche Module müssen die Anbindung von Analyse-Hardware oder von ERP-Systemen, Controllingsoftware oder Datensicherungsinfrastruktur an die Datenbank des LIMS ermöglichen. Hierfür stehen viele standardisierte Software-Systeme von namhaften Anbietern zur Verfügung, wodurch sich mittlerweile auch die individuelle Anpassung mit wenig Aufwand realisieren lässt. Die aktuellen Trends erfahren Sie auf dem LIMSForum 2008. Alljährlich treffen sich dort Laborleiter, Systemmanager, IT- und Qualitätsbeauftragte aus Unternehmen und Laboratorien, die ein LIMS einführen, modifizieren oder ablösen möchten, um sich eingehend über neue Trends in der Labor-IT zu informieren. An zwei Veranstaltungstagen können die Teilnehmer von Fach- und Anwendervorträgen profitieren und sich mit Referenten und Ausstellern über den aktuellen Stand der Technik austauschen. Unter anderem erfahren sie dort Neuigkeiten zu Implementierung, Anbindung von Geräten und Warenwirtschaftssystemen, Wissensmanagement mittels LIMS, aber auch zur Verbesserung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit durch IT-Unterstützung. Auf dem LIMS-Forum 2008 sind 14 der führenden LIMS-Anbieter als Aussteller vertreten. Für Einsteiger in die Thematik „Laborinformationsmanagementsystem“ wird von der Klinkner & Partner GmbH am Vortag eine Einführungsveranstaltung angeboten. 10. und 11. November: Chromatografie Tage 2008, in Saarbrücken. An zwei Seminartagen wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, sich in Vorträgen und Workshops ausführlich über die LC-MS-Technologie sowie den aktuellen Stand von Technik und Anwendungsmöglichkeiten zu informieren und auszutauschen. Bekannte Referenten aus den Ge-

bieten der Protein-, Rückstands-, Lebensmittelund Bioanalytik sowie der klinischen Analytik und Pharmaforschung werden über ihre Erfahrungen berichten und zum intensiven Dialog bereitstehen. Die Teilnehmer erhalten von der Klinkner & Partner GmbH eine neutrale Markt- und Produktübersicht und haben die Gelegenheit, sich an den Ausstellerständen namhafter Anbieter über LC-MS-Geräte, Zubehör und Reagenzien sowie neuste Innovationen zu informieren. Die Chromatografie Tage 2008 bieten die einmalige und effektive Möglichkeit, sich gezielt einen aktuellen Marktüberblick gängiger LC-MS-Systeme zu verschaffen, eine Vorauswahl zu treffen, Detailfragen direkt mit den Anbietern zu diskutieren und sich mit anderen Anwendern sowie den Referenten und Moderatoren der Veranstaltung auszutauschen. Nähere Informationen zu den behandelten Themen, zu Referenten und Ausstellern entnehmen Sie bitte dem Programm, welches Sie unter folgenden Adressen finden: Information: Klinkner & Partner GmbH, WilhelmHeinrich-Str. 16, D-66117 Saarbrücken (Tel.: +49681-982-10-14; Fax: +49-681-982-10-25; Website: www.klinkner.de). Seminar „UnternehmerEnergie“ Erfolgreiches Management-Modell für strategische Unternehmensführung und persönliche Planung Das Unternehmerdasein ist wie ein Wasserfall: Riesige, oft chaotische Kraftpotentiale, die aber, sobald sie in die richtigen Bahnen gelenkt sind, unendlich große, nutzbringende Energien und enorme Wirkungen entfalten können. Das 4Tage-Seminar UnternehmerEnergie ist deshalb auch das Kern-Lehrwerk des Schmidt Collegs und somit zentrales Element im „Netzwerk des Erfolges“. In der praktischen Anwendung tausendfach bewährt, funktioniert das Modell in allen Größenordnungen: Vom 1-Mann-Freiberufler bis zum Großindustrieunternehmen. Ziel von UnternehmerEnergie ist die Schaffung, Bündelung und effiziente Nutzung unternehmerischer Energien für mehr Unternehmenserfolg. Strategisches Management heißt, sich auf die vier wesentlichen unternehmerischen Aufgaben zu konzentrieren: 1. Ziele finden Finden und Beschreiben der kurz-, mittel- und langfristigen Unternehmensziele: Strategisches Management ist „zielorientiertes Verhalten, das eine im Ziel festgelegte Wirkung hat“. Konsequentes Hinführen zu den klar definierten Unternehmenszielen, sinnvolle Delegation der Aufgaben im Betrieb, Harmonisierung der Arbeitsabläufe – darin besteht die Kunst der Unternehmensführung.

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2. Strategische Zielplanung Mit Strategie das Unternehmen so führen, dass die Ziele mit dem geringsten materiellen Aufwand erreicht werden: Stellen Sie sich selbst einmal die Fragen: Welche Werte und welchen Nutzen bietet das Unternehmen mit seinen Produkten und/oder Dienstleistungen? Orientiert sich das Unternehmensziel auch am Wohl der Mitarbeiter? Welche Stellung soll das Unternehmen in zehn Jahren am Markt einnehmen? 3. Mitarbeiter auswählen und führen Die Auswahl, Führung und Motivation der dazu nötigen Mitarbeiter: Durch die Mitarbeiter wird die Einzigartigkeit eines Unternehmens gelebt und nach außen getragen. Doch ein echtes Team entsteht nur durch transparente Ziele und eine gemeinsame Strategie. UnternehmerEnergie vermittelt, wie Mitarbeiter so ausgesucht, geführt und motiviert werden, damit sie Bestleistungen ins Unternehmen einbringen. 4. Kontrollieren, überprüfen, steigern – Erfolg sichern Kontinuierliches Überprüfen, ob die gesetzten Ziele erreicht werden: Angesichts immer enger werdender Märkte ist besonders für die Zukunft ein wirksames Controlling als Mittel zur Qualitätssicherung und -steigerung unerlässlich. Das Seminar UnternehmerEnergie liefert keine Patentrezepte. Stattdessen entwickeln die Teilnehmer ihre eigene Erfolgsstrategie, die perfekt zur eigenen Unternehmerpersönlichkeit und zum Unternehmen passt. Weitere Infos erhalten Sie unter www.schmidtcolleg.de oder per E-Mail [email protected] sowie bei SchmidtColleg GmbH & Co. KG, Stöhrstraße 19, D-96317 Kronach (Tel.: 09261-9628-0). Termine 24.09.2008 bis 27.09.2008 (Wernberg, Burg Wernberg) 21.10.2008 bis 24.10.2008 (Iserlohn, Hotel Vierjahreszeiten) 12.11.2008 bis 15.11.2008 (Nürnberg, Schindlerhof) 09.12.2008 bis 12.12.2008 (Wernberg, Burg Wernberg) 11. bis 15. Mai 2009 ACHEMA 2009 Internationaler Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie, in Frankfurt am Main. Weltweiter Technologiegipfel der Prozessindustrie mit ca. 4 000 Aussteller aus allen Kontinenten,

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der Disziplinen zu lösen sind. Viele Unternehmen werden die Gelegenheit nutzen, um auf der ACHEMA ihre Innovationen und Techniktrends zu präsentieren. Neue Technologien sichern gute Zukunftsaussichten für die Branche Die ACHEMA ist der Treffpunkt für das komplette „Who is Who“ der Unternehmens- und Forschungslandschaft der Prozessindustrie. Sie ist der internationale Branchentreff mit einem konkurrenzlos umfangreichen Technologieangebot. Auch Umweltschutz und Biotechnik zeigen als integrale Querschnittsthemen der ACHEMA die Bandbreite technischer Problemlösungen

180 000 Teilnehmer aus 100 Ländern und 30 000 Führungskräfte der ersten beiden Unternehmensebenen. Die Prozessindustrie – die chemische Industrie, die Biotechnologie, die pharmazeutische und die Nahrungsmittelindustrie sowie die Umwelttechnik, die Werkstofftechnik und die Energieerzeugung – steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, die nur im Zusammenspiel

ACHEMA-Kongress – Experten, Führungskräfte und Anwender im Dialog Das Kongressprogramm umfasst mehr als 900 Vorträge und ist neben dem Ausstellungsgeschehen der zweite Eckpfeiler der ACHEMA. Zahlreiche Sonder- und Gastveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Expertenrunden und Plenarvorträge spiegeln die ganze Vielfalt der Prozesstechnik wider. Parallel zum Ausstellungsbereich umfasst der ACHEMA-

Kongress das vollständige Spektrum der Prozesstechnik und ergänzt die klassischen Aspekte durch spezielle, besonders aktuelle Vortragsreihen. Sonderschau: Innovative Konzepte für den Umgang mit Ressourcen Zukunftsorientierte Teilgebiete aus dem Umfeld der Prozessindustrie sind seit jeher Gegenstand der ACHEMA-Sonderschau. Mit dem Thema „Chemie und Biotechnologie regenerativer Rohstoffe und Energieträger“ greift die ACHEMA 2009 die weithin steigende Bedeutung der stofflichen und energetischen Nutzung nicht-fossiler Ressourcen auf. Neben der gesamten industriellen („weißen“) Biotechnologie wird die Sonderschau auch Bioraffinerien und Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen oder Biogas umfassen sowie Biokunststoffe und -komposite. Die Photovoltaik, solarchemische Prozesse und nicht zuletzt thermische und chemische Verfahren werden im Themenspektrum der Sonderschau ebenfalls vertreten sein. Alle Informationen und Service für Aussteller und Besucher unter www.achema.de.

Informationen Ausbildung zum Kantonschemiker, Qualitätsmanager (MAS) und zum Auditoren, Inspektoren, Laborleiter, Produktionsleiter (UP) Neuer Studiengang in der Schweiz ab Herbst 2008 (BAG/Schweiz) Die Ausbildung der Kantonschemiker soll in Zukunft durch ein zweistufiges universitäres Nachdiplomstudium auf modularer Grundlage abgelöst werden. Der Studiengang, der sich zurzeit in Ausarbeitung befindet, ist berufsbegleitend und soll im Herbst 2008 beginnen. Er wird mit einem universitären Titel der Universität Basel zertifiziert werden. Auf Initiative des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband der Kantonschemiker der Schweiz (VKCS) eine Projektorganisation ins Leben gerufen, um ein neues Berufsbild des Schweizerischen Kantonschemikers zu erarbeiten, das den europäischen Anforderungen für leitende Funktionen der amtlichen Lebensmittelkontrolle und der Qualitätssicherung im „food“- und „non-food“-Bereich angepasst werden soll. Die Ausbildung der Kantonschemiker, die bisher in der Schweiz durch das BAG in Zusammenarbeit mit den kantonalen Laboratorien durchgeführt wurde, soll nun durch ein zweistufiges universitäres Nachdiplomstudium auf

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modularer Grundlage abgelöst werden. Beteiligt an der Ausarbeitung dieser zukünftigen Ausbildung in „Food Safety“ sind die ETH Zürich, die Universität Basel und die Fachhochschule HES-Valais in Sion sowie weitere Institutionen. “Leading House” ist das Advanced Study Centre der Universität Basel. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt das BAG vor. Geplant ist ein in Modulen und gemäß dem Bologna-Modell aufgebauter zweistufiger Studiengang, der in einer ersten Stufe (ein Jahr) zu einer Leitungsfunktion für mittleres Kader (Auditoren, Inspektoren, Laborleiter, Produktionsleiter) und in einer zweiten Stufe (ein Jahr) für oberes Kader (Kantonschemiker, Qualitätsmanager) befähigen soll. Der Studiengang ist berufsbegleitend und beginnt erstmals im Herbst 2008. Er wird für beide Stufen mit einem universitären Titel der Universität Basel zertifiziert werden („University Professional in Food Safety“ für die erste bzw. „Master of Advanced Studies in Food Safety Management“ für die zweite Stufe). […] Start des Studiengangs ist für Herbst 2008 vorgesehen. Dauer des gesamten Studiums: vier Semester (je zwei Semester). Der Studiengang ist nach den Prinzipien des Bologna-Modelles aufgebaut, Leistungsnachweise werden jeweils für die einzelnen Module erbracht und gemäß BolognaModell in ECTS-Kreditpunkten gemessen.

Zutrittsbedingungen Als akademischen Abschluss wird ein Diplom oder ein Master in einem der unten angeführten Grundstudien (Uni oder FH) anerkannt. In Ausnahmefällen können Kandidaten/innen mit mehrjähriger umfassender Berufserfahrung und überdurchschnittlichem Fachwissen sowie zwei Empfehlungsschreiben ohne akademischen Erstabschluss aufgenommen werden (spezifische Berufserfahrung: 5 Jahre). Der Nachweis der absolvierten Grundstudien oder äquivalenter Kompetenzen kann erbracht werden durch ein schweizerisches oder europäisches Hochschuldiplom in: • Lebensmittelchemie/LebensmittelingenieurWissenschaften (spezifische Berufserfahrung: 2 Jahre) • Veterinär-Medizin (spezifische Berufserfahrung: 2 Jahre) • Pharmazie (spezifische Berufserfahrung: 3 Jahre) • Naturwissenschaften mit Chemie oder Biochemie als Prüfungsfach (spezifische Berufserfahrung: 3 Jahre). Informationen dazu unter www.bag.admin.ch und www.postgraduate-basel.ch. Über den aktuellen Stand der Dinge berichtet auf dem 37. Deutschen Lebensmittelchemikertag in

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Kaiserslautern am 10. September 2008 R. Charrière aus Bern im Vortrag „Neuausrichtung der Lebensmittelchemikerausbildung in der Schweiz“. Hochschule Niederrhein Start des neuen Masterstudiengangs Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften Einen in dieser Fächerkombination in Deutschland einzigartigen Masterstudiengang Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften startet die Hochschule Niederrhein zum kommenden Wintersemester in Mönchengladbach. Gewählt werden können die Schwerpunkte Ernährung und Gesundheit oder Management der Lebensmittelverarbeitung. Das Studium dauert vier Semester und schließt mit dem Master of Science ab. Dieser international be- und anerkannte Studienabschluss qualifiziert die Absolventen, einen akademischen Werdegang einzuschlagen sowie Führungspositionen in der Ernährungs- und Lebensmittelindustrie oder Aufgaben im höheren öffentlichen Dienst zu übernehmen. Eingehend auf die permanenten Veränderungen und Entwicklungen im Ernährungs- und Lebensmittelsektor werden hier Fachkompetenzen u. a. in den Bereichen Ernährungstrends, Ernährungsmedizin, Bewegung und Gesundheit, Public Health Nutrition, Mensch und Umwelt, Unternehmensführung, Lebensmittelsicherheit, Qualitätsmanagement sowie Lebensmitteltechnologie, -produktion und -entwicklung vermittelt. Besonderer Wert wird auf die Mitarbeit an Projekten, auch in der angewandten Forschung, gelegt. Das Weiterbildungsangebot richtet sich an Bachelor- oder Diplomabsolventen aus den Bereichen Oecotrophologie, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften sowie fachverwandten Gebieten. Nähere Informationen unter www.hs-niederrhein. de/fb05. Bewerbungen sind derzeit noch beim Studierendenbüro der Hochschule Niederrhein, Reinarzstr. 49, D-7805 Krefeld, möglich. Information: Dipl.-Oecotroph. Nina Jerrentrup, Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein, Tel.: +49-2161-186-5392, Fax: +49-2161-1865314, Email [email protected]. Wissenschaft Online-Zugang zu Forschungsergebnissen Die EU-Kommission hat ein Online-Pilotprojekt für den besseren Zugang zu den Ergebnissen EU-finanzierter Forschung lanciert. Dies soll der Innovation Impulse verleihen, wissenschaftliche Entdeckungen voranbringen und die Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft unterstützen. Um die Wirkung der EU-Investitionen in Höhe von 50 Milliarden € in Forschung und Entwicklung für den Zeitraum 2007 bis 2013 zu verstärken, sollen die Forschungsergebnisse möglichst weit und ef-

fektiv verbreitet werden. Das Pilotprojekt ermöglicht nach einer Sperrfrist zwischen sechs und 12 Monaten einen uneingeschränkten OnlineZugang zu den Ergebnissen EU-finanzierter Forschung. „Ein einfacher und entgeltfreier Zugang zu den aktuellsten Erkenntnissen in strategischen Bereichen ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der EU in der Forschung. Dieses Open Access-Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt für die Verwirklichung der „fünften Freiheit“, d.h. dem freien Verkehr von Wissen in den Mitgliedstaaten, auf Ebene der Forscher und der Unternehmen und in der breiten Öffentlichkeit,“ so Janez Potoènik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. „Darüber hinaus erhalten die Bürger auf diese Weise einen angemessenen Gegenwert für die Finanzierung der Forschung durch EU-Gelder.“ „Die rasante Entwicklung der Digitaltechnologien bietet den Forschern bisher ungeahnte Möglichkeiten für einen zeitnahen und effizienten Informationsaustausch. Unser neues Pilotprojekt wird sich diese Potenziale zunutze machen und es Forschern, Unternehmern und politischen Entscheidungsträgern durch Ermöglichung des Zugangs zu den neuesten Forschungsergebnissen erleichtern, Lösungsansätze für globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu entwickeln,“ so Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien. „Vor allem begrüße ich es, dass wissenschaftliche Verleger jetzt allmählich neue Verbreitungsmodelle annehmen und gemeinsam mit den Forschern auf die Verwirklichung des Open Access hinarbeiten. Sie haben der Kommission in diesen Bereichen wertvolle Unterstützung bei der Vorbereitung des Pilotprojekts geleistet. Auf diese Weise kann eine für alle Beteiligten nützliche Koexistenz erreicht werden, die einerseits eine optimale Wirkung des Open Access für die öffentlich finanzierte Forschung gewährleistet und andererseits Raum für privat finanzierte Geschäftsmodelle im Bereich des Verlagswesens lässt.“ Das Open Access-Pilotprojekt der EU-Kommission soll bis zum Ende des siebten Forschungsrahmenprogramms der EU (RP7) für den Zeitraum 2007–2013 laufen. Empfänger von Zuschüssen werden gehalten sein, von Fachkollegen geprüfte Forschungsartikel oder Endfassungen von Manuskripten zu ihren RP7-Projekten in ein OnlineArchiv einzustellen. Das Pilotprojekt wird sich auf etwa 20 Prozent des RP7-Budgets in Bereichen wie Gesundheit, Energie, Umwelt, Sozialwissenschaften sowie Informations- und Kommunikationstechnologien erstrecken. Der offene Zugang zu Forschungsartikeln, die zuvor über Abonnements zugänglich waren, kann dazu beitragen, die Wirkung der EU-Investitionen zu verstärken und Verluste an Zeit und wertvollen Ressourcen sowie Doppelforschung zu vermeiden. Auch kleine und

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mittlere Unternehmen können von einem besseren Zugang zu den aktuellsten Forschungsentwicklungen profitieren. Mehr Information zu diesem Thema finden Sie im Internet unter http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do? reference=IP/08/1262&format=HTML&aged=0& language=DE&guiLanguage=en. Einzelheiten zum Pilotprojekt „Open Access“ werden im September 2008 auf den Seiten der EUKommission unter http://ec.europa.eu/research/ science-society/index.cfm?fuseaction=public. topic&id=1680 verfügbar sein. Bio-Produkte Internationale DLG-Qualitätsprüfung 2008 Spezial-Test für Lebensmittel aus ökologischem Anbau (DLG) Das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat jetzt seine Internationale Qualitätsprüfung für Bio-Produkte 2008 ausgeschrieben. Die Prüfung ist Deutschlands führender Spezial-Test für Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Erfahrene Bio-Experten beurteilen die Produkte hinsichtlich ihrer sensorischen Qualität. Weitere produktspezifische Laboranalysen ergänzen die Tests. Seit ihrer Premiere verzeichnet die DLG-Prüfung wachsende Teilnehmerzahlen. Im letzten Jahr wurden rund 900 Produkte getestet. Lebensmittel, die die DLG-Tests bestehen, erhalten die Auszeichnung „DLG-prämiert“ in Gold, Silber oder Bronze. Anmeldeschluss für die Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Bio-Produkte ist der 6. Oktober 2008. 93 Prozent aller Bundesbürger wollen künftig BioProdukte kaufen, lautet das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Studie unter der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung. Die Bio-Produkte sind damit bei der großen Masse der Konsumenten angekommen. Mit dem stetig wachsenden Interesse, steigt auch das Warenangebot aus ökologischem Anbau. Mit der Vielfalt der Bio-Produkte wächst aber auch die Unübersichtlichkeit im Angebot. Um sich als Qualitätsanbieter zu profilieren, gewinnen neben dem Bio-Versprechen weitere Differenzierungskriterien an Bedeutung. Dazu zählen Qualitätsaspekte wie der Genusswert der Produkte. Im Mittelpunkt der DLG-Tests steht deshalb die sensorische Bewertung der Lebensmittel, d.h. die Beurteilung des Genusswertes hinsichtlich Geruch, Aussehen und Geschmack. Neben Lebensmitteln aus den Bereichen Fleisch- und Wurstwaren, Molkereiprodukte, Back- und Süßwaren, Tiefkühlkost, Fertiggerichte, Feinkost sowie Fruchtgetränke und Bier werden auch Speiseöle, Tee und Fruchtaufstriche unter die Qualitätslupe genommen.

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Das Prüferpanel des Testzentrums setzt sich aus Sensorik-Experten zusammen, die über Erfahrung in der Qualitätsbewertung von Bio-Lebensmitteln verfügen. Zusätzlich werden vor den Tests alle Prüfer auf die sensorischen Unterschiede zwischen konventionell und ökologisch hergestellten Lebensmitteln hingewiesen. Denn bei der Be- und Verarbeitung existieren, in Abhängigkeit von einzelnen Bio-Verbänden, in der Verwendung von Zusatzstoffen, wie Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern, sowie in der Zulassung bestimmter Herstellungsverfahren Unterschiede. Die Anmeldeunterlagen sind erhältlich beim DLGTestzentrum Lebensmittel, Petra Zeiler, Eschborner Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main, Tel: +69-24788-364, Fax: -115, E-Mail: P.Zeiler@ DLG.org. Bisphenol A in Babyflaschen Würzburger Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder kritisiert Entscheidung der EFSA (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) Die Chemikalie Bisphenol A (BPA) ist in Babyflaschen enthalten, in harten Kunststoff-Getränkeflaschen und in der Innenbeschichtung von Konservendosen. Seit Ende der 1990er Jahre wird diskutiert, ob von dem Plastikgrundstoff, der in geringen Mengen in die Nahrung übergehen kann, eine gesundheitsschädigende Wirkung ausgeht. Der Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder von der Universität Würzburg forscht seit Jahren zu dieser Frage. Bestürzt reagiert er nun auf die jüngste Einschätzung der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA. Diese hatte Ende Juli festgestellt, dass von Bisphenol A keine Bedrohung für den Menschen ausgehe. In der Konsequenz

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bedeute dies auch, dass die geltenden Grenzwerte gelockert werden könnten, sagt Schönfelder. Dabei stellt Schönfelder bereits die Grundannahme für die Entscheidung der Behörde in Frage. Diese gehe davon aus, dass ungeborene Kinder durch die Mutter vor BPA geschützt seien beziehungsweise selbst ausreichend in der Lage seien, BPA im Körper abzubauen. Diese Auffassung stehe jedoch in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die vorliegenden Studien würden vielmehr zeigen, dass Frauen während der Schwangerschaft BPA im Körper einlagern. Schönfelder selbst hat schon 2001 nachgewiesen, dass Bisphenol A von der Schwangeren an ihr Kind weitergegeben wird. In der Folge haben Kollegen auch signifikante Mengen von aktivem BPA im Blut von Schwangeren und Föten gefunden. Außerdem, berichtet Schönfelder, hätten US-Forscher in 92 Prozent der Urinproben von 2500 Personen messbare Mengen von BPA gefunden. Dabei sei die Konzentration deutlich höher gewesen als jene, „die in Tierversuchen bereits zu Krankheiten und Geburtsschäden geführt hatte“. Im Tierversuch habe sich – über Generationen hinweg – das Erbgut von Tieren verändert, die Tiere seien fetter geworden, auch Anomalitäten seien beobachtet worden. Zum Beispiel sei es zu Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen gekommen. Diese Ergebnisse, die bis heute unangefochten seien, würden von der EFSA nicht zur Kenntnis genommen, sagt Schönfelder. In einer eiligen Stellungnahme haben sich der Toxikologe und seine Kollegen Andreas Gies vom Umweltbundesamt und der Toxikologe Professor Ibrahim Chahoud von der Berliner Charité an die Direktorin der EFSA, Catherine Geslaine-Lanèelle, gewandt. Darin bringen sie ihre Betroffenheit zum

Babyfläschchen mit Milch © Edyta Anna Grabowska – Fotolia.com

Ausdruck, dass die Behörde auf der Grundlage von nicht zutreffenden Argumenten entscheide und bitten darum, die gegenwärtige Einschätzung neu zu untersuchen – vor allem „um sicherzustellen, dass ungeborene und neugeborene Kinder ausreichend geschützt werden“. Schönfelder plädiert darüber hinaus dafür, die europäische Behörde solle dem Vorsorgeprinzip gehorchen und den Plastikgrundstoff verbieten – so wie es die kanadische Regierung bereits getan habe. Information: Prof. Gilbert Schönfelder, Tel.: 0931201-48777, E-Mail: [email protected].

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Neuerscheinungen Der Ratgeber für deutsche Weine und Sekte DLG-Wein-Guide 2008 Rund 3 550 Weine und Sekte der Spitzenklasse warten darauf, im neuen DLG-Wein-Guide 2008 entdeckt zu werden. Auf 244 Seiten verschafft der Guide einen Überblick über das Qualitätsniveau deutscher Weine und Sekte der aktuellen Jahrgänge. Die Wein-Experten der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) haben dafür mehrere tausend Weine und Sekte aus deutschen Weingütern und Winzergenossenschaften getestet und bewertet.

unterschiedlichen Weinanbaugebiete. Sie nehmen die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch ihre persönlichen Lieblingsregionen und haben für Wein-Reisende manchen wertvollen Tipp parat. Der Inhalt: Prominente Einsichten – ein Wort vorweg • Ahr: Höhenflüge & bizarre Weitblicke • Baden: Sonnenbad oder Hitzestress? • Franken: Muschelkalk für Dichterfürsten • Hessische Bergstraße: GeoTour statt Blütenstaub • Mittelrhein: Kurzweil am Schieferfels • Mosel: Edel & knapp • Nahe: Glänzendes aus Stein und Wein • Pfalz: Superlative im Genuss • Rheingau: Regeln für Erstklassiges • Rheinhessen: Gemeinsam stark • Saale-Unstrut: Mystisches & Reales • Sachsen: Seltenes & Zerbrechliches • Württemberg: Maultaschen & Silicon Valley • Rar & kostbar: Die besten Weine und Kollektionen • Wein-Champions: Die TOP 100 der besten Betriebe • Vielversprechender Nachwuchs: Deutschlands beste Jungwinzer • Rosarote Trends: Die besten Sekte und Sekterzeuger • Gesamtverzeichnis der Preisträger & Weine der Bundesweinprämierung 2007 • Ortsverzeichnis DLG e.V.: DLG-Wein-Guide 2008 – Der Genussführer für deutsche Spitzenweine und -sekte 3. Ausgabe 2008, 244 Seiten, Softcover, durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Fotos, Preis € 9,90 (D) / € 10,20 (A) / sFr 18,– (ISBN 978-37690-0693-3). Information: DLG-Verlags-GmbH, Eschborner Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main (Tel.: 069-247-88-451; Fax: 069-247-88-484; E-Mail: [email protected] und im Online-Buchshop unter www.dlg-verlag.de).

Die Leser erhalten mit diesem informativen Weinführer weit mehr als einen Vorgeschmack auf die besten Tropfen aus Deutschlands Weingütern und Winzergenossenschaften sowie die besten Winzer des Jahres. Im Mittelpunkt des DLG-Wein-Guides 2008 steht ebenso das charakteristische Flair der einzelnen Regionen. Mit ihrer einzigartigen Mischung unterschiedlicher geologischer Formationen, Klimata und Rebsorten können die 13 deutschen Anbaugebiete eine Abwechslung bieten, die weltweit Ihresgleichen sucht. Prominente Persönlichkeiten und Weinfreunde wie Kardinal Karl Lehmann, die Ministerpräsidenten der Länder Rheinland-Pfalz und Sachsen, die literarische Kabarettistin Ulrike Neradt oder der Spitzenkoch Hans Stefan Steinheuer stehen, neben anderen, im DLG-Wein-Guide 2008 Pate für die

Der perfekte Chef Führung, Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen Unternehmen Es ist eine offensichtliche Tatsache, dass es perfekte Menschen nicht gibt und somit auch keine perfekten Chefs. Chefs sind Menschen, die in Unternehmen Verantwortung für andere Menschen tragen. Sowohl Führungskräfte, als auch Unternehmer, werden von „ihren“ Mitarbeitern „Chef“ genannt. Und wie bei der Suche nach dem „perfekten“ Lebenspartner ist man auch auf der Suche nach dem „perfekten“ Chef. Mitarbeiter möchten einen solchen finden und Führungskräfte möchten ein solcher sein. „Perfekte“ Chefs und Chefinnen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und streben danach, besser zu werden – Tag für Tag. Sie verstehen Führung nicht als Privileg, sondern als Dienstleistung.

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Niemand kann ein perfekter Chef sein. Aber es gibt Prinzipien guter Personalführung – sie sind der Schlüssel zu dauerhaftem Unternehmenserfolg. Der Autor Cay von Fournier deckt die Grundsätze auf, mit denen man als Chef besser werden kann. Umfassend stellt er dar, was für die Personalführung in einem mittelständischen Unternehmen notwendig ist. Er erläutert die Grundlagen stimmiger Führung ebenso wie das Motivationsmanagement, das Kommunikationsmanagement sowie das Team- und das Konfliktmanagement, das man beherrschen muss, um ein guter Chef sein zu können. Über den Autor: Dr. Dr. Cay von Fournier ist aus Überzeugung Arzt und Unternehmer. Zu seiner Vision gehören möglichst viele gesunde Menschen in gesunden Unternehmen. Der in Medizin- und Wirtschaftswissenschaften promovierte Inhaber des vor 20 Jahren gegründeten SchmidtCollegs ist bekannt durch seine lebhaften und praxisrelevanten Vorträge und Seminare. SchmidtColleg ist unter seiner Leitung zu einer Unternehmensgruppe geworden, die sich der Vermittlung und Umsetzung einer menschlichen und dennoch (oder gerade trotzdem) erfolgreichen Unternehmensführung widmet. Cay von Fournier: Der perfekte Chef – Führung, Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen Unternehmen. Campus Verlag GmbH, gebunden, 200 Seiten, Preis € 24,90 (ISBN 3-593-37961-9).

Neuerscheinungen ı 453

Dissertationen Ella Allerdings: Monomere und dimere Phenolcarbonsäuren als strukturbildende Komponenten in Maisballaststoffen und ihr Einfluss auf den mikrobiellen Abbau (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Patricia Anielski: Langzeitnachweis anaboler Steroidhormone (Prof. Henle, TU Dresden). Gustos Mario Aranda: Coupling of high performance thin-layer chromatography with mass spectrometry for analysis of food and pharmaceutical products (Prof. Schwack, Univ. Hohenheim). Susanne Baldermann: Carotenoid Oxygenases from Camellia sinensis, Osmanthus fragrans, and Prunus persica nucipersica – Kinetics and Structure (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig). Jan Bernd Barhorst: Untersuchungen zur Bildung, Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) bei der Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig). Matthias Berger: Veränderungen ausgewählter Qualitätsparameter in Erbsen, Bohnen und Karotten während verschiedener Frische- und Tiefkühllagerungen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Clemens Bidmon: Bestimmung von DNA/RNAGlykierungsprodukten in vivo mittels LCMS/MS und ELISA (Prof. Pischetsrieder, Univ. ErlangenNürnberg). Daniel Bonerz: Alterungsvorgänge der Anthocyane in Sauerkirsch-, Erdbeer, und Holundersäften und -konzentraten im Hinblick auf die Saftqualität und Festlegung des Mindesthaltbarkeitsdatums (Prof. Dietrich, Univ. Frankfurt/Geisenheim). Henning Bouws: Molekularbiologische Charakterisierung neuartiger Enzyme aus dem Basidiomyceten Pleurotus sapidus (Prof. Berger, Univ. Hannover). Markus Bunke: Ausarbeitung, Validierung und Anwendung einer Methode zur simultanen Bestimmung von Monomethylquecksilber und anorganischem Quecksilber in Fischgewebe und Fischembryonen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Maria Del Refugio Ramos-Jerz: Phytochemical analysis of avocado seeds (Persea americana Mill., c.v. Hass) (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).

454 ı Dissertationen

Sandra Elss: Studien über technologiebedingte Veränderungen der Aromaprofile von Fruchtsäften (Prof. Schreier, Univ. Würzburg).

Bärbel Hülsdau: Oxidativer Abbau von Carotinoiden durch Pilzenzyme (Prof. Berger, Univ. Hannover).

Beate Ursula Faustmann: Analytik von amphiphilen Stärkederivaten mittels Kapillarelektrophorese (Prof. Mischnick, TU Braunschweig).

Gunnar Jahnke: Zur Rolle von p53 und zum Einfluss von Cadmiumchlorid auf DNA-Reparaturprozesse und Zellzykluskontrolle (Prof. Hartwig, TU Berlin).

Marco Fraatz: Enzymatische Oxidation von Monound Sesquiterpenen (Prof. Berger, Univ. Hannover). Matthias Frischmann: Untersuchungen zur Glykierung von DNA in hepatischen Sternzellen HSC T6 mittels LCMS/ MS (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg). Carola Funk: Einfluss von Lignin und Ferulasäurederivaten auf die Adsorptionseigenschaften von Ballaststoffen und den fermentativen Abbau durch die menschliche Darmflora (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Anneke Glabasnia: Molekulare und sensorische Untersuchungen zu geschmacksgebenden Verbindungen in Whiskey sowie von verarbeitungsbedingt gebildeten Ellagtannin-Transformationsprodukten (Prof. Hofmann, Univ. Münster). Claudia Göttsch: Regulation von oxidativem Stress durch biomechanische Kräfte und fettreiche Ernährung im HerzKreislauf-System (Prof. Henle, TU Dresden). Sabine Gremmel: In-vitro-Untersuchungen des allergenen Potenzials von technologisch verändertem Hühnerei (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Markus Greule: Isotopenmassenspektrometrische und enantioselektive Verfahren zur Echtheitsbewertung von Gewürzölen (Prof. Mosandl, Univ. Frankfurt). Claudia Reift: Zusammensetzung und Funktionalität des Lecithins aus Rapssaaten für erweiterte Anwendungen im Lebensmittelbereich (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Kristina Hennebrüder: Entwicklung und Anwendung analytischer Methoden zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von DNA-Addukten des N,N-Di-methylformamids in Humanurin (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg). Jan Carlos Hufnagel: Charakterisierung wertgebender Geschmacksstoffe in Rotwein durch Anwendung molekularsensorischer Methoden (Prof. Hofmann, Univ. Münster).

Oliver Kappenstein: Bestimmung von Fusarientoxinen in Lebensmitteln (Prof. Hartwig, TU Berlin). Tales Khider: Inhibitation der nicht, enzymatischen Bräunung in Lebensmitteln (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg). Marianna Klötzel: Entwicklung von Analyseverfahren zur empfindlichen Bestimmung von Fusarientoxinen in Lebensmitteln (Prof. Humpf, Univ. Münster). Gabriele Körte: Flavonoid-induzierte Cytotoxizität, Neuroprotektion und Immunmodulation im Zellmodell (Prof. Schreier, Univ. Würzburg). Janine Lamar: Entwicklung, Optimierung und Validierung eines rezeptorproteingestützten Mikrotiterplatten-Tests zur Rückstandsanalytik von βLactam-Antibiotika (Prof. Petz, Univ. Wuppertal). Roman Lang: Analytische Untersuchungen zu Modulatoren der Magensäuresekretion in Kaffeegetränken (Prof. Hofmann, Univ. Münster). Nina Lohmann: Analyse von Butylzinnverbindungen in Sedimenten mittels GC-AED (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Yvonne Lorenz: Charakterisierung ausgewählter Allergene aus Solonaceen und Untersuchungen zur Allergenität von Lebensmitteln nach Suppression der Allergene mittels „RNA-Interferenz“ (Prof. Vieths, Univ. Frankfurt/Langen). Jasmin Meltretter: Massenspektrometrische Analytik von Proteinmodifikationen in thermisch behandelter Milch (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg). Annette Mertineit Heinz: Einsatz der Stabilisotopen-Massenspektrometrie (GC/C/IRMS) als potentielle Untersuchungsmethode zum Nachweis einer illegalen Anwendung von 19-17β-Nortestosteron in der Ebermast (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).

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Nadine Müller: Entwicklung eines optischen Biosensor-Assays mit Elementen aus der Resistenzforschung zum Screening auf Tetracyclin-Rückständein Lebensmitteln (Prof. Petz, Univ. Wuppertal). Andre Müller: Analysis and nutritional aspects of Conjugated Linoleic Acids (CLA) and Trans Fatty Acids (TFA) (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Sonja Muscat: Influence of Food-Derived Maillard Reaction Products and the Cellular Response of Macrophages (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg). Marijana Parat Wilhelms: Orthonasale Aromawahrnehmung von milchhaltigen Kaffeegetränken – Einfluss der Milchtechnologie auf das Aroma (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg). Nicole Puppel: Untersuchungen zur Genotoxizität von Acrylamid und Glycidamid an Säugerzellen (Prof. Marko, Univ. Karlsruhe).

Rokaia Ramadan Abd El-Salam: Studies and sources, application and nutritional value of polyunsaturated fatty acids (PUFAs) in infant formulas (Prof. Hartwig, TU Berlin).

Yvonne Schiemann: Vergleichende Wirksamkeitsprüfung neuartiger, auf hauteigenen Ceramidbausteinen basierender kosmetischer Wirkstoffe (Prof. Mischnick, TU Braunschweig).

Katrin Rose: Metabolismus von Flavonoiden durch die intestinale Mikroflora im Schweine-CaecumModell (Prof. Humpf, Univ. Münster).

Daniela Taupp: UV-Licht induzierte Proteine aus Nidula nivea-tomentosa (Prof. Berger, Univ. Hannover).

Manuela Rusu: Food matrices – Impact an odorant partition coefficients and flavour perception (Prof. Guth, Univ. Wuppertal).

Saskia Thurnhofer: Concentrations and enantioselectivity of anteiso-fatty acids in food (Prof. Vetter, Univ. Hohenheim).

Heike Scharnhop: Anwendung der High-Speed Countercurrent Chromatography zur Fraktionierung und Isolierung von Kaffeeinhaltsstoffen (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).

Ingo Walter: Einfluss von Arsenverbindungen auf die Funktion der DNA-Reparaturproteine Fpg, XPA und PARP-1 (Prof. Hartwig, TU Berlin).

Christian Scheunert: Lebensmittelkonserven: Screening auf den Übergang resorbierbarer und toxikologisch relevanter Substanzen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).

Andreas-Sascha Wendt: Bestimmung von Aflatoxinen und Patulin mittels online-SPE-LC (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).

Persönliches Geburtstage LM-Chemikerin Hildegard Buhmann, Dormagen, Amt für Verbraucherschutz, Düsseldorf, feiert am 21. September ihren 60. Geburtstag Dr. Gerd Burgbacher, Kempen, begeht am 3. September seinen 60. Geburtstag.

Prof. Dr. Markwart Kunz, Südzucker, Ochsenfurt, feiert am 12. September seinen 60. Geburtstag. Dr. Helmut Rasmussen, Illertissen, früher H. Mack Nachf., Illertissen, begeht am 13. September seinen 70. Geburtstag.

sonalbereich bei bekannten Unternehmen wie dem Otto Versand und Philips Deutschland tätig. Stefan Bastert ist als Leiter Human Resources nationale Brauereien für die Personalthemen der nationalen Standorte des Brauereigeschäftes der Unternehmensgruppe verantwortlich. Er berichtet in seiner Funktion an Michael Franke.

Wir gratulieren allen Geburtstagskindern! Prof. Dr. Walter Darge, Moers, Angewandte Biochemie der Hochschule Niederrhein, Krefeld, feiert am 23. September seinen 75. Geburtstag. Wiltrud Dressier, Walluf, begeht am 18. September ihren 65. Geburtstag. Siegrid Eichhoff, Bienenbüttel, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Lüneburg, feiert am 18. September ihren 60. Geburtstag. Dr. Max Hartmann, Allmersbach, begeht am 27. September seinen 65. Geburtstag. Dr. Wilmar Hörtig, Veringenstadt, Leiter des Chemischen und Veterinäruntersuchsamt Sigmaringen, Sigmaringen, feiert am 17. September seinen 60. Geburtstag. Dr. Gerhard Jordan, Nürnberg, Fachberatung für die Lebensmittelindustrie, Nürnberg, begeht am 4. September seinen 60. Geburtstag.

Weitere Personalien Guido Baranowski, Geschäftsführer des Technologiezentrums Dortmund, und Prof. Dr. Metin Tolan, Lehrstuhl Experimentelle Physik I der TU Dortmund, haben vorläufig die Geschäftsführung des ISAS, Dortmund, übernommen, da Prof. Dr. Andreas Manz, aus privaten Gründen als geschäftsführender Direktor zurückgetreten ist. Die Warsteiner Gruppe verstärkt ihre Personabteilung. Michael Franke (53) nimmt seine Funktion als Leiter Human Resources auf. Er ist für alle Belange des Personalwesens im nationalen und internationalen Bereich der Warsteiner Gruppe verantwortlich. Der gebürtige Bochumer war bisher in verantwortlichen Funktionen im Per-

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Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands der BASF, Ludwigshafen, wurde nach einer Studie des Wirtschaftsmagazins Capital als bester Chef der 30 Dax-Unternehmen ausgezeichnet. Jens Hösel (45), Technischer Geschäftsführer InBev Deutschland (Beck’s, Franziskaner, Hasse-

Peter Himmelsbach, Geschäftsführer für den Bereich Technik (links im Bild) sowie Catharina Cramer, Geschäftsführende Gesellschafterin der Warsteiner Gruppe begrüßten mit Michael Franke (MItte) eine neue Führungskraft im Unternehmen

Dissertationen / Persönliches ı 455

als Technischer Geschäftsführer die Verantwortung für die InBev-Brauereien in Deutschland übernahm. Dazu gehören die Brauerei Beck & Co, die Hasseröder Brauerei, die Brauerei Diebels, die Gilde Brauerei sowie die Münchener Brauereien Spaten-Franziskaner und Löwenbräu. Jens Hösel wird Nachfolger von Bary Benun, der zukünftig als Business Unit President für die Balkan-Staaten und Kuba verantwortlich ist.

Jens Hösel

röder), wechselt zum 1. September 2008 als General Manager zu InBev Netherlands. Über seine Nachfolge ist noch nicht entschieden. Jens Hösel ist seit 1994 im Unternehmen beschäftigt. Während dieser Zeit hatte er verschiedene Führungspositionen im Vertrieb (Gastronomie und Handel), im Marketing sowie in der Export-Organisation inne, bevor er in seiner jetzigen Funktion

Dr. Stefan Lustig (44) wurde zum 1. September 2008 neuer Technischer Geschäftsführer der Business Unit Deutschland, Österreich, Schweiz des Braukonzerns InBev (u. a. Beck’s, Hasseröder, Franziskaner Weissbier) in Bremen. In seiner Funktion übernimmt er die Verantwortung für die InBev-Brauereien in Deutschland. Dazu gehören die Brauerei Beck & Co, die Hasseröder Brauerei, die Brauerei Diebels, die Gilde Brauerei sowie die Münchener Brauereien Spaten-Franziskaner und Löwenbräu. Über seine Nachfolge ist noch nicht entschieden. Stefan Lustig ist seit 1995 im Unternehmen tätig. Seit zwei Jahren ist er Plant Manager der Brauerei Beck & Co, die sich unter seiner Leitung zu einer der erfolgreichsten Brauereien des InBev-Konzerns entwickelte. Zuvor hatte der promovierte Bierbrauer verschiedene Führungspositionen in der Technik, Entwicklung und Technologie, dem Qualitätswesen und den Produktionsbereichen Brau- und Abfülltechnik inne.

Dr. Stefan Lustig

Stefan Lustig wird Nachfolger von Jens Hösel (s. links), der zukünftig als General Manager für InBev Netherlands verantwortlich ist. Priv.-Doz. Dr. Michael Rychlik, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der TU München, hat einen Ruf auf eine Professur für Lebensmittelanalytik an der Universität Bonn abgelehnt und die wissenschaftliche Leitung der Abteil Bioanalytik Weihenstephan des Zentrums für Ernährungs- und Lebensmittelforschung der TU München übernommen.

Für Labor und Praxis Krebsauslöser in Pommes frites entdeckt Wissenschaftler der TU München weisen Glycidamid in Chips und Pommes nach Weltweit wurde Alarm geschlagen, als 2002 bekannt wurde, dass Acrylamid in erhitzten Lebensmitteln entdeckt worden war. Durch Verbesserung der Rezepturen reduzierte die Industrie den Acrylamid-Gehalt. Bei genauerer Prüfung stellte sich heraus, dass von den in Lebensmitteln enthaltenen Acrylamid-Mengen kaum eine toxische

Glycidamid ist ein chirales Molekül: R-Enantiomer (links), S-Enantiomer (rechts)

Wirkung ausgeht. Viel gefährlicher ist das Krebs erregende Glycidamid, das ebenfalls beim Erhitzen von Kartoffelprodukten entsteht. Wissenschaftler

456 ı Persönliches / Für Labor und Praxis

der Technischen Universität München haben nun erstmals Glycidamid auch direkt in Kartoffelchips und Pommes frites nachgewiesen. Schon seit längerem ist bekannt, dass Acrylamid in der Leber zu dem als stark Krebs erregend eingestuften Glycidamid abgebaut wird. Auch im Lebensmittel selbst, vermuteten die Wissenschaftler, müsste beim Erhitzen Glycidamid entstehen. Bisher konnte das Glycidamid aber nicht nachgewiesen werden. Einem Team um Dr. Michael Granvogl aus dem Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der Technischen Universität München gelang es nun, diesen Nachweis zu führen. Sie spürten die gefährliche Substanz direkt in verschiedenen Sorten Kartoffel-Chips und Pommes frites auf und entwickelten ein Verfahren zur Mengenbestimmung. Bisher untersuchten die Wissenschaftler zehn verschiedene Sorten Chips, drei Sorten vorgebackene sowie unter Haushaltsbedingungen selbst hergestellte Pommes frites. In allen Proben konnten sie Glycidamid in Mengen von 0,3–1,5 µg/kg nachweisen. Acrylamid kommt in den gleichen Produkten typischer Weise in Mengen von 300–600 µg/kg vor. Doch Entwarnung können die Wissenschaftler

Glycidamid, weitaus gefährlicher als das bekannte Acrylamid, entsteht durch Erhitzen von Kartoffelprodukten. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass ungesättigte Fette die Entstehung begünstigen. Die Wissenschaftler raten daher zum Frittieren mit Palmöl, das praktisch keine ungesättigten Fettsäuren enthält.

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keineswegs geben, denn Glycidamid ist wesentlich gefährlicher. In einer Vergleichsstudie wiesen Wissenschaftler an der Universität Kaiserslautern nach, dass Glycidamid selbst in geringsten Mengen Mutationen in Säugetierzellen auslöste. Bei Versuchen mit verschiedenen Frittierfetten machte Granvogl noch eine weitere Besorgnis erregende Entdeckung: Wurden die Kartoffelstücke in gesättigten Ölen frittiert, wie dem als Frittierfett bekannten Palmöl, war die Glycidamid-Konzentration am geringsten. Beim ebenfalls gerne benutzten Sonnenblumenöl, das auch ungesättigte Fette enthält, waren die Konzentrationen deutlich höher. Aus anderen Studien ist bekannt, dass ungesättigte Fette mit dem Sauerstoff der Luft sogenannte Hydroperoxide bilden. Diese wiederum reagieren mit Acrylamid zu Glycidamid. Weil mehrfach ungesättigte Fettsäuren als gesund gelten, werden Chips und andere Kartoffelprodukte gerne mit Sonnenblumenöl gebacken. Die Ergebnisse der Forscher zeigen, dass dies möglicherweise gar nicht so gesund ist. „Auf vielen Etiketten steht „zum Frittieren und Braten geeignet“, auch auf Ölen, die viele ungesättigte oder sogar mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten“, sagt Dr. Granvogl. „Unsere ersten Ergebnisse legen nahe, dass man zum Braten und Frittieren lieber Öle mit gesättigten Fettsäuren verwenden sollte.“ In der industriellen Produktion konnte durch Verfahrensverbesserungen der Acrylamid-Anteil an Lebensmitteln stark reduziert werden. Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, ihr neues Verfahren so weiter zu entwickeln, dass es auch von einem einfachen Handelslabor durchgeführt werden kann und die Industrie auch den Glycidamid-Anteil auf das geringstmögliche Maß reduzieren kann. Prof. Schieberle, Leiter des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und Direktor der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, hat nun eine Doktorarbeit ausgeschrieben, um den Einfluss der Ölsorten auf die Bildung von Glycidamid näher zu untersuchen. Glycidamid entsteht wie das eng verwandte Acrylamid beim Erhitzen von Kartoffelprodukten bei hohen Temperaturen. Aus der Aminosäure Asparagin entsteht dabei zunächst Acrylamid, das dann mit Sauerstoff beziehungsweise den gebildeten Hydroperoxiden weiter zu Glycidamid reagiert. Im menschlichen Organismus entsteht Glycidamid beim Abbau des Acrylamids in der Leber. Für die Zubereitung von gebratenen und frittierten Speisen propagieren Ernährungsexperten die Regel: „Vergolden statt verkohlen.“ Acrylamid und Glycidamid entstehen erst ab Temperaturen um 120 °C. Oberhalb von 180 °C entstehen deutlich größere Mengen an Acrylamid. Mit einer Frittiertemperatur von 175 °C und kurzen Frittierzeiten hält der Verbraucher die Belastung durch Acrylamid nach derzeitigem Wissen in tolerierbaren Grenzen.

Veröffentlicht in Journal of Agricultural and Food Chemistry (Vol. 56, 15, S. 6087–6092, 2008). Die Arbeit wurde unterstützt vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) und vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI). Weitere Informationen finden Sie unter: http://pubs.acs.org/cgi-bin/abstract.cgi/jafcau/ 2008/56/i15/abs/jf800280b.html – Originalarbeit http://www.ilu-ev.de/acrylamid/Presse/041220_ 6.htm – Toxikologischer Vergleich Acrylamid/Glycidamid http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/ 1000007326 – Gentoxizität von Acrylamid und Glycidamid http://www.bvl.bund.de/cln_007/nn_493778/ DE/01_Lebensmittel/03_UnerwStoffeUndOrganismen/04_Acrylamid/acrylamid_node.html_ nnn=true – Website zu Acrylamid des BVL Information: TU München, Department Chemie, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, Lichtenbergstr. 4, D-85748 Garching: Dr. Michael Granvogl (Tel.: 089-289-13268; Fax: 089-289-14183; EMail: [email protected]; Website: www.leb.chemie.tu-muenchen.de/); Prof. Dr. Peter Schieberle (Tel.: 089-289-13265; Fax: 089-28914183; E-Mail: [email protected]; Website: www.leb.chemie.tu-muenchen.de/). Bessere Ernte dank Hightech Milchforschung, Pflanzenzüchtung und Robotik in der Landwirtschaft Finalisten des BMBF-Wettbewerbs zur Agrarforschung sind ausgewählt Steigende Rohstoff- und Lebensmittelpreise, die Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, der Rückgang der biologischen Vielfalt und die Verlagerung von landwirtschaftlichen Anbauzonen durch den Klimawandel sind zentrale globale Herausforderungen. Die Agrarwissenschaften können dafür Lösungen entwickeln – daher stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Agrarforschung mit der Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung. Ein wichtiger erster Schritt ist dabei die Förderung von Kompetenznetzen in den Agrarund Ernährungswissenschaften, bei denen das Know-How der besten Forschungseinrichtungen unter Einbindung von Unternehmen gebündelt wird. Hierfür stellt das BMBF in den nächsten fünf Jahren bis zu 40 Millionen € zur Verfügung. Die Initiative setzt außerdem Vorschläge des Berichts der Bundesregierung „Globale Ernährungssicherung durch nachhaltige Entwicklung und Agrarwirtschaft“ um. Von bundesweit 27 eingereichten Anträgen sind in einer ersten Wettbewerbsrunde jetzt neun Finalisten ausgewählt worden: Kiel, Rostock, Potsdam,

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Halle, Hannover, Göttingen, Bonn, Stuttgart-Hohenheim und München. Dabei sind insgesamt über 50 Partner aus der Wissenschaft (Hochschulen und Forschungseinrichtungen) und 50 Partner aus der Wirtschaft beteiligt. Die Themen reichen von der Milchforschung, Pflanzen- und Tierzüchtung, Bioenergieproduktion, Ressourceneffizienz im Gartenbau, Sensorik und Robotik in der Landwirtschaft bis hin zur Untersuchung von ökonomischen und ökologischen Fragen in der Agrarwirtschaft. Die Finalisten werden jetzt ihr Strategiekonzept ausarbeiten und Anfang nächsten Jahres einer Jury zur Beurteilung vorlegen. Drei bis maximal sechs Kompetenznetze werden dann vom BMBF für fünf Jahre gefördert. Zu den Finalisten gehören u. a. – Food Chain Plus: Wertschöpfungskette von Lebensmitteln Koordinator: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät (Prof. Dr. Karin Schwarz) – PHÄNOMICS – Ein systembiologischer Ansatz zur Genotyp-Phänotyp-Abbildung bei den Nutztieren Rind und Schwein Koordinator: Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie (Prof. Dr. Manfred Schwerin) – Potsdamer Kompetenznetzwerk zur evidenzbasierten Optimierung von Nutzpflanzen Koordinator: Universität Potsdam, Institut für Biochemie und Biologie sowie Institut für Ernährungswissenschaft (Prof. Dr. Bernd Müller-Röber) – CROPSENSe Netzwerk für komplexe Sensorik zur Nutzpflanzenforschung, Züchtung und Bestandessteuerung Koordinator: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, INRES – Pflanzenernährung (Prof. Dr. Heiner E. Goldbach) – SYNBREED: Innovationscluster Synergistische Pflanzen- und Tierzucht Koordinator: TU München, WZW für Ernährung, Landnutzung und Umwelt (Prof. Dr. Chris-Carolin Schön) Weitere Informationen über die Finalisten mit einer Beschreibung der Kompetenznetze erhalten Sie unter www.bmbf.de/de/11963.php. TETRA PAK Investition von 120 Millionen € in Pakistan und Brasilien Tetra Pak, weltweit führender Anbieter von Verarbeitungs- und Verpackungslösungen für Nahrungsmittel und Getränke, setzt sein internationales Investitionsprogramm fort, um die steigende Nachfrage in der Milch- und Getränkeindustrie decken zu können. In Pakistan baut das Unterneh-

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men für 90 Millionen € ein neues hochmodernes Produktionswerk für Verpackungsmaterial. Am brasilianischen Produktionsstandort Monte Mor werden 30 Millionen € in neue Druck- und Beschichtungstechnologien investiert. […] Das neue Werk in Pakistan wird zunächst eine Kapazität von acht Milliarden Verpackungen pro Jahr haben – mit der Option auf eine Verdopplung der Produktion auf 16 Milliarden Verpackungen. Damit wird es das größte Tetra Pak-Produktionswerk für Verpackungen zur Abfüllung von flüssigen Lebensmitteln im Mittleren Osten sein. Mit den Verpackungen, unter anderem Tetra Brik Aseptic (TBA) und Tetra Fino Aseptic (TFA), sollen in erster Linie Kunden in Pakistan beliefert werden. Der Export in andere Länder der Region ist ebenfalls vorgesehen. Die Bauarbeiten für das neue Werk sollen im dritten Quartal 2008 beginnen. Der Produktionsstart ist in der zweiten Jahreshälfte 2010 geplant. Die technische Modernisierung im brasilianischen Tetra Pak-Werk Monte Mor umfasst eine hochmoderne Beschichtungsanlage und eine neue FlexoProcess-Druckmaschine, die den Kunden eine höhere Qualität und mehr Produktionsflexibilität bieten wird. Die neuen Technologien werden die derzeitigen Druck- und Beschichtungskapazitäten von rund zehn Milliarden Packungen pro Jahr um 25 Prozent erhöhen. Die FlexoProcess-Drucklinie, die voraussichtlich im März 2009 in Betrieb gehen wird, verfügt über die neuesten Entwicklungen in der FlexoProcess-Drucktechnik. Diese neue Technologie kann eine große Bandbreite an Verpackungsmaterialien bedrucken und bietet den Kunden dadurch größere Wahlmöglichkeiten, eine höhere Durchsatzleistung sowie kürzere Belieferungszeiten. Die neue Beschichtungsanlage wird im Juni 2009 in Betrieb gehen und ist in der Lage, alle Formate und Füllgrößen von Tetra Pak-Aseptikverpackungen zu beschichten. Tetra Pak investiert kontinuierlich in seine weltweiten Produktionswerke, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Im vergangenen Monat hat das Unternehmen eine Investition in Höhe von 26 Millionen € in neue Druck- und Beschichtungstechnologien in seinem italienischen Produktionswerk in Rubiera angekündigt. Im Jahr 2007 hat Tetra Pak ein neues Verpackungswerk in der Nähe von Moskau eröffnet, um weiteres Wachstum in Russland und Osteuropa zu ermöglichen. Das Unternehmen investierte mehr als 100 Millionen € in den Bau dieses Werks. Es ist das größte in Russland und Osteuropa zur Produktion von Verpackungsmaterial für flüssige Nahrungsmittel. Noch in diesem Jahr geht ein 60 Millionen € teures, hochmodernes Werk für Verpackungsmaterial in Hohhot, China, in Betrieb, um die wachsende Milch- und Getränkeindustrie des Landes zu unterstützen. Information: www.tetrapak.de/.

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Zur BRAU Beviale 2008 Neuheiten und Produktverbesserungen Mit zahlreichen Neuheiten und Produktverbesserungen wird sich die Töpfer Kulmbach GmbH vom 12. bis 14. November auf der BRAU Beviale 2008 in Nürnberg präsentieren (Messestand in Halle 4a, Stand 307). Bei Töpfer Kulmbach GmbH hat das Exportgeschäft von je her eine große Bedeutung. So stieg der Anteil des Auslandgeschäftes von 37,6 % Umsatzanteil in 2006 auf nun 43 % im laufenden Geschäftsjahr. Neben Ost- und Westeuropa spielen Afrika und Asien dabei eine wichtige Rolle. Aber auch die schnell wachsenden Märkte in Südamerika und China stehen bei Töpfer im Fokus. Der chinesische Markt bietet, wie in vielen anderen Branchen auch, enorme Wachstumschancen. Hier sind die Herausforderungen durch einen starken Wettbewerb, große kulturelle Unterschiede sowie zum Teil noch unsichere politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen jedoch für alle Unternehmen besonders groß. Der schnellwachsende osteuropäische Markt hat für Töpfer in den letzten Jahren ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Die Verbrauchergewohnheiten ändern sich dort zurzeit in besonders kurzen Zyklen und durch die Konzentration der Brauindustrie sowie das Wachstum der internationalen Konzerne wird der Wettbewerb zusätzlich verschärft. Töpfer konnte sich jedoch auf den osteuropäischen Märkten schon vor Jahren gut positionieren und sein Geschäft dort im engen Schulterschluss mit den großen Braukonzernen wie Heineken und SAB kontinuierlich ausbauen.

Information: Töpfer Kulmbach GmbH, Am Kreuzstein 5, D-95326 Kulmbach (Tel.: +49-9221-708 0; Fax: +49-9221-708-165; E-Mail: [email protected]; Website: www.toepfer.de). Milchproben Qualitätskontrolle mit LISSY Für die Qualitätssicherung von Milch sind eine Reihe von Testverfahren wie z. B. den Hemmstofftest, den Test auf Erreger von Leucose und Brucellose notwendig. Mit LISSY werden bis zu 1 000 Proben pro Molkerei schnell, präzise und reproduzierbar vorbereitet. Die Rohmilchproben werden direkt in Ihrer Originalprobenflasche auf die Arbeitsfläche gestellt. Von dort wird ein Aliquot entnommen und in eine Mikrotiterplatte transferiert. Standards und Kontrollen werden gemäß Testprotokoll hinzugegeben und anschließend wird die Testplatte im integrierten Reader ausgewertet. Das Barcodelesen der Flaschen oder Milchkästen garantieren die eindeutige Probenzuordnung.

LISSY von ZINSSER ANALYTIC Mit der flexiblen Steuerungssoftware WinLISSY kann die Methode dem täglichen Probenaufkommen einfach angepasst werden. Auch unterschiedliche Probenanzahlen der einzelnen Molkereien können fortlaufend pipettiert werden. Auch spezielle kundenspezifische Aufgabenstellungen auf diesem Gerät (erhältlich in 1 m, 1,50 m oder 2 m Länge) werden durch das Zinsser-Analytic-Team gelöst. Information: ZINSSER ANALYTIC GMBH, Eschborner Landstraße 135, D-60489 Frankfurt (Tel.: +4969-789-106-0; Fax: +49-69-789-106-80; E-Mail: [email protected]). Klarfiltration Neue, kristall-klare Runddose für CHROMAFIL® Spritzenvorsatzfilter

Töpfer CAP-System bei Salitos

Einmalfilter zur Klarfiltration von Schwebstoffbelasteten Probelösungen dienen der Schonung

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Runddosen für CHROMAFIL® Spritzenvorsatzfiltern (15 und 25 mm) von analytischen Instrumenten und Säulen. MACHEREY-NAGEL bietet eine breite Palette an farbcodierten Spritzenvorsatzfiltern mit 25, 15 und 3 mm Membrandurchmesser an. Neben einer Auswahl an unterschiedlichen Membranen, wie z. B. Cellulosemischester, Celluloseacetat, regenerierte Cellulose, Polyamid, PTFE, PVDF, Polyethersulfon und Polyester ist das lösemittelresistente PP-Gehäuse ein besonderes Feature. Die neue, kristall-klare Verpackung bietet nun aktuell mehr Sicherheit beim Transport, eine bessere Lagerstabilität und optische Kontrolle der noch vorhandenen Filtermenge für die Filter mit 15 und 25 mm Durchmesser. Information: MACHEREY-NAGEL GmbH & Co. KG, Neumann-Neander-Str. 6–8, D-52355 Düren (Tel.: +49-24 21-969-0; Fax: +49-24-21-969-199; E-Mail: [email protected]; Website: www.mn-net. com). Forum PRO FRISCHE Kick-Off Meeting in Bonn Den Verbraucher über den richtigen Umgang mit verderblichen Lebensmitteln aufzuklären ist das Ziel des Forums PRO FRISCHE. Zu den Teilnehmern gehören Wissenschaftler der Universität Bonn, Technologieexperten der Unternehmen Bizerba und Ciba sowie der Verbraucherverband DHB. Diese unabhängige Interessengemeinschaft gründete das Forum am 9. Juli 2008 in Bonn. Gemeinsam wollen die Teilnehmer ihr unterschiedliches Fachwissen in einem Konzept vereinen. Die zukünftige Aufklärungsarbeit soll die Lebensmittelsicherheit und den Verbraucherschutz erhöhen. Von der Qualitätsbeurteilung beim Kauf, über den richtigen Transport bis hin zur korrekten Lagerung im eigenen Kühlschrank diskutieren die Experten über die Tücken der einzelnen Stationen. Sie alle wissen, dass es neben der Entwicklung eines sichtbaren Verderbs auch zur Vermehrung krankmachender Bakterien kommen kann, die weder Aussehen, Konsistenz, Geruch noch Geschmack beeinflussen. Besonders anfällig ist Hackfleisch. Hier ist die schützende Umhüllung des Muskels vollständig zerstört, so dass der

Verderb auch bei korrekter Kühllagerung von 2° C bereits nach wenigen Tagen einsetzt. „Kommt es zusätzlich zur Unterbrechung der Kühlkette an irgendeiner Stelle, zum Beispiel während der Heimfahrt im heißen Auto oder im zu warmen Kühlschrank, steigt das Risiko für das Wachstum krankmachender Keime. Zusätzlich wird der Verderb beschleunigt“, so Judith Kreyenschmidt, Leiterin der Arbeitsgruppe Cold Chain Management der Universität Bonn. Die Grenze zur gesundheitlichen Gefahr ist dabei fließend und abhängig von der anschließenden Zubereitung. Die Forscher der Universität Bonn bereichern das Forum an dieser Stelle mit detaillierten Studienergebnissen. Die Teilnehmer der Unternehmen Bizerba und Ciba liefern Einblicke in die neuesten Technologien der Frischelogistik. Zu diesen gehören intelligente Etiketten, die als sogenannte Zeit-Temperatur-Indikatoren funktionieren und das Mindesthaltbarkeitsdatum ergänzen. „Sie werden als Zusatzetikett auf die Verpackung geklebt und dokumentieren die korrekte Kühllagerung des Produkts. Pigmente entfärben sich dabei in Abhängigkeit von der Temperatur. Je wärmer das Produkt gelagert wird, desto schneller erfolgt der Farbübergang von Blau nach Weiß“, so Marc Büttgenbach, Sales Director Paper and Labels bei Bizerba. Der Verbraucher könne daher vor und nach dem Kauf erkennen, ob das Produkt entsprechend der Vorschriften des Herstellers gelagert wurde. Denn andernfalls würde die Prognose des Mindesthaltbarkeitsdatums hinfällig. Die beteiligten Akteure des Forums PRO FRISCHE treffen sich alle zwei Monate. Die Internetpräsenz befindet sich derzeit im Aufbau und wird zünftig der Öffentlichkeit alle Informationen und Ergebnisse zur Verfügung stellen. Information: Bizerba GmbH & Co. KG, WilhelmKraut-Straße 64, D-72336 Balingen (Tel.: +497433-12-3300; Fax: +49-7433-12-5-3300; Website: www.bizerba.com). OKS 473 Neues NSF H1 registriertes Fließfett für hoch belastete Maschinenelemente in der Lebensmittelindustrie Kein anderer Bereich der Tribologie ist so strengen gesetzlichen Bestimmungen unterworfen wie der Einsatz von Schmierstoffen in Produktionsprozessen, bei denen der Kontakt mit Lebensmittel- oder Pharmaprodukten nicht ausgeschlossen werden kann. Das stellt die Schmierung insbesondere bei stark beanspruchten Maschinen wie Abfüll- und Verpackungsmaschinen oder Transportsystemen vor eine besondere Herausforderung: Neben ihrer toxikologischen Unbedenklichkeit müssen die eingesetzten Spezialschmierstoffe auch hervorragend für die Schmierung der Bauteile sorgen, um die

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Lebensdauer der Produktionsanlagen zu erhöhen und Ausfallzeiten zu reduzieren. Speziell für hoch belastete Maschinenelemente in der Lebensmitteltechnik, der Pharma-Industrie und in der Landwirtschaft hat der Münchner Hersteller von Spezialschmierstoffen OKS jetzt das Fließfett OKS 473 entwickelt. Das neue Fließfett ist toxikologisch unbedenklich im Sinne des Lebensmittel- und Futtermittel-Gesetzbuch (LFGB) und von der NSF in der Kategorie H1 registriert. OKS 473 ermöglicht lange Betriebszeiten durch seine gute Oxidations- und Alterungsbeständigkeit, mindert durch die Ausbildung eines gut haftenden, tragfähigen Schmierfilms den Verschleiß der belasteten Maschinenteile und sorgt darüber hinaus für besten Korrosionsschutz. Das neue Fließfett ist gut förderbar über Zentralschmieranlagen und ist sehr gut beständig gegen Kalt- und Heißwasser sowie wässrig-alkalische und saure Desinfektionsund Reinigungsmittel. Durch seine geringe dynamische Viskosität ist OKS 473 auch bei geringen Lagerspiel- und Getriebefreiräumen einsetzbar. OKS 473 eignet sich insbesondere für die Schmierung geschlossener Getriebe oder Getriebemotoren, Wälz- und Gleitlager auch bei höheren Drehzahlen sowie von Gelenken, Gelenkwellen oder Ketten. Information: OKS Spezialschmierstoffe GmbH, Triebstraße 9, D-80993 München (Website: www. oks-germany.com). Alternative Weinverschlüsse Gemeinsames Forschungsprojekt von Nomacorc und der Forschungsanstalt Geisenheim Entwicklung von Riesling nach der Abfüllung Nomacorc arbeitet im Rahmen eines umfassenden 3-Jahres-Projekts mit der Forschungsanstalt Geisenheim zusammen. Hauptforschungsgegenstand ist die Entwicklung von Riesling bei unterschiedlicher Sauerstoffexposition. Ein zweiter Aspekt ist die Beurteilung des Einflusses verschiedener Abfüllbedingungen unter besonderer Berücksichtigung unterschiedlicher Füllhöhen. „Riesling wurde für diese Versuche ausgewählt, weil dies die meistproduzierte und renommierteste Traube in Deutschland ist, die auch international anerkannt und geschätzt wird”, erläutert Dr. Rainer Jung, Wissenschaftler und stellvertretender Leiter für Önologie und Weintechnologie der Forschungsanstalt Geisenheim. Dr. Jung wird das Forschungsteam Geisenheim leiten, das den Einfluss der unterschiedlichen Abfüllbedingungen auf die Weinentwicklung von Riesling anhand von sensorischen und chemischen Analysen untersuchen wird. Gegenstand der Forschungen werden zudem die unterschiedlichen Füllhöhen (die verschiedene Luftraumvolumen zur Folge haben), der Einsatz von inerten Gasen zur Spü-

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lung des Luftraums und die Abfüllung unter Vakuum im Vergleich zu den Bedingungen unter Umgebungsdruck sein. Im Einzelnen wird dabei u. a. die Behandlung des Weins vor der Abfüllung mittels Filtrations- und Pasteurisierungstechniken berücksichtigt. Außerdem wird untersucht, wie der Kompressionsgrad der Verkorkungsmaschine und die entsprechende Verschlusseinführung die Abdichtungseigenschaften beeinflussen. Im Forschungsinteresse stehen zudem die Auswirkungen von Lagerbedingungen, insbesondere Temperaturschwankungen, nach der Abfüllung. Die Studie begann im Juli 2008 und wird Mitte 2011 abgeschlossen sein. „Dieses Projekt wird uns neue Einblicke in die Kinetik von Sauerstoffverbrauch und Sauerstoffbedarf von Riesling bieten”, erläutert Dr. Stéphane Vidal, Enological Research Manager bei Nomacorc. „Außerdem wird es veranschaulichen, wie die Abfüllbedingungen die Sauerstoffzufuhr in den Wein beeinflussen und welchen Einfluss der sogenannte Abfüllschock (auch bekannt als „Flaschenkrankheit“) im Vergleich zu einer langsamen Zufuhr von Sauerstoff durch den Verschluss hat.” Die Versuche werden ähnlich aufgebaut sein wie bei den bereits bekannten Partnern UC Davis in Kalifornien, dem Institut National de la Recherche Agronomique (INRA) in Montpellier und dem Australian Wine Research Institute (AWRI). Jedes Institut untersucht die Entwicklung von jeweils ein bis zwei Rebsorten bei unterschiedlichen SauerstoffTransferraten. Zusätzlich wurde jeweils ein zweiter Forschungsgegenstand definiert. Dr. Olav Aagaard, Direktor für globale Forschung bei Nomacorc zeigt sich sehr zufrieden mit den Forschungskooperationen: „Durch Partnerschaften mit unabhängigen Instituten können wir den Wissenstand über den Einfluss, die Sauerstoffdurchlässigkeit des Verschlusses auf die Weinentwicklung hat, entscheidend voranbringen. Und dies im Bezug auf unterschiedliche Rebsorten und Weinbereitungsstile. Darüber hinaus geben uns die Forschungsergebnisse die Möglichkeit, Verschlüsse zu entwickeln, die optimal auf die Bedürfnisse von Riesling zugeschnitten sind.“ Information: www.nomacorc.com.

Klein, günstig, schnell und flexibel Neues Verfahren zum direkten „spotten“ von Microarrays am Fraunhofer IPA entwickelt Am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem direkt aus gängigen Mikrotiterplatten gespottet werden kann. Durch die so vermiedene Prozessierung und Handhabung von einem Gefäß in ein neues sind Ergebnisverfälschungen durch Verunreinigungen in der Probe minimiert.

460 ı Für Labor und Praxis

[…] Im Laufe der Jahre haben sich bestimmte verwendet werden, schließlich können diese sehr Standards bei den Untersuchungen durchgesetzt. kostengünstig aufgebaut werden. Des Weiteren ist So werden häufig Wegwerfartikel aus spritzgegos- es auch möglich, die Mikrotiterplatte durch eine senem Polypropylen oder Polystyrol genutzt, da luftdurchlässige Membran, welche nur den Druckauf diese Weise die kostenaufwändige Reinigung impuls überträgt, nach oben hin zu verschließen. und Desinfektion der Probenbehälter entfällt. Diese Totvolumina sind nicht vorhanden, weil die MultiMikrotiterplatten (MTP) werden mittlerweile in vie- wellplatte komplett leer gedruckt werden kann. Solen Formen und Größen auf dem Markt angeboten. mit gehen keine wertvollen Reagenzien verloren. Bei der Entwicklung des neuen Verfahrens lag das Dieses Verfahren ist außerdem extrem schnell, da Hauptaugenmerk auf der Schwierigkeit die Reagen- ein Druckvorgang je nach zu druckendem Volumen zien aus den Wells auf dem Mikroarray zu platzieren. nur einige Millisekunden benötigt und die VerfahrEinfache Dosierverfahren mit Pipetten und per Hand einrichtungen sehr schnell sind. sind sehr zeitaufwändig und ungenau. Um Querkon- Die zu untersuchenden Reaktionen (beispielsweise taminationen zu vermeiden, muss nach jeder Ent- Zellwachstum, Aufreinigung o. a.) können direkt in nahme die Pipettenspitze ausgetauscht werden. der Multiwellplatte stattfinden, aus der später auch Ziel war es also, ein Verfahren zu entwickeln, mit gedruckt wird. Durch die wegfallende Prozessiedem möglichst kleine Dosiervolumina aus standar- rung und Handhabung der Proben von einem Gedisierten MTPs entnommen werden können. Eine fäß in ein neues, sind somit Gefahren der VerunreiQuerkontamination darf dabei nicht erfolgen, d. h. nigung der Probe minimiert. Mit dem Einsatz der die Dosierung sollte möglichst direkt aus jedem standardisierten Multiwellplatten ist dieses System Well einzeln erfolgen. zu nahezu allen gängigen Befüllungs- und VerarDas entwickelte Verfahren nutzt einen sehr kurzen beitungssystemen kompatibel. Druckluftimpuls, um das zu druckende Medium aus Auf dem Probenträger lassen sich beliebige Komdem Reaktionsgefäß einer Mikrotiterplatte direkt binationen und Muster drucken. Man muss sich auf den Glasobjektträger zu bringen. Die Innovation mit diesem System also nicht auf ein festes Muster besteht darin, die Wellböden einer Multiwellplatte im Array festlegen und kann auch Mischungen auf mit sehr dünnen Bohrungen zu versehen, sodass dem Probenträger erzeugen. Denkbar ist auch als der Kapillardruck in der Bohrung größer ist als der Probenträger eine zweite Multiwellplatte mit belieDruck durch den Flüssigkeitspegel im Well. So wird bigem Format zu verwenden, in die dann die Miein unbeabsichtigtes Auslaufen verhindert. Über schungen mit variablen Volumina dosiert werden den Druckimpuls lässt sich dann eine Dosiereinheit können. Diese können später zur Analyse wieder aus dem Well entnehmen, deren Volumen über die mit dem gleichen System auf einen geeigneten Anzahl der Tropfen und die Impulsdauer gesteuert Probenträger gedruckt werden. werden kann. Information: Fraunhofer-Institut für ProduktionsDa mit diesem Verfahren direkt aus der nur leicht technik und Automatisierung IPA, Dipl.-Ing. Andreas veränderten Multiwellplatte gedruckt werden kann, Traube, Tel.: +49-711-970-1233, E-Mail: andreas. ist es extrem kostengünstig. Die Herstellungskos- [email protected] und Dipl.-Ing. (FH) Toten einer entsprechenden Multiwellplatte lägen bei bias Brode, Tel.: +49-711-970-1257, E-Mail: tobias. geeignetem Spritzgusswerkzeug und ausreichend [email protected]. hoher Stückzahl im „Cent-Bereich“. Dadurch kann auch die Multiwellplatte als Einmalprodukt eingesetzt werden. So sind nach dem Druckvorgang keinerlei Reinigungsschritte notwendig, da einfach eine neue Multiwellplatte genutzt werden kann. Querkontamination kann dadurch ausgeschlossen werden, dass der Stempel mit der Flüssigkeit im Well nicht in Berührung kommt. Bei Anwendungen mit höheren Anforderungen kann auch für jedes Well ein eigener Stempel i-doT als integriertes Modul in der m:Pal-Umgebung (Foto Fraunhofer IPA)

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008

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