Qualitätsmanagement in der Hebammenausbildung Ein Leitfaden

March 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Qualitätsmanagement in der Hebammenausbildung

Ein Leitfaden auf Grundlage des EFQM-Modells

Inhalt Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................................. 3 Einleitung ................................................................................................................................... 4 Hinweise zum Umgang mit dem Leitfaden ............................................................................... 7 Kriterium 1 Führung .................................................................................................................. 9 Kriterium 2 Politik und Strategie ............................................................................................. 13 Kriterium 3 Mitarbeiter ............................................................................................................ 17 Kriterium 4 Partnerschaften und Ressourcen........................................................................... 21 Kriterium 5 Prozesse ................................................................................................................ 24 Kriterium 6 Kundenbezogene Ergebnisse................................................................................ 30 Kriterium 7 Mitarbeiterbezogene Ergebnisse .......................................................................... 33 Kriterium 8 Gesellschaftsbezogenen Ergebnisse ..................................................................... 35 Kriterium 9 Schlüsselergebnisse .............................................................................................. 37 Glossar ..................................................................................................................................... 39 Literatur.................................................................................................................................... 47 Anhang ..................................................................................................................................... 49

Abkürzungsverzeichnis AC

Assessmentcenter

AG

Arbeitsgruppe

BDH

Bund Deutscher Hebammen

BHSR

Bundeshebammenschülerinnenrat

bspw.

beispielsweise

bzgl.

bezüglich

bzw.

beziehungsweise

d.h.

das heißt

EFQM

European Foundation for Quality Management

etc.

et cetera

ggf.

gegebenenfalls

HebG

Hebammengesetz

HebAPrV

Hebammen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

o.g.

oben genannt

o.V.

ohne Verfasser

PDL

Pflegedienstleitung

QM

Qualitätsmanagement

sog.

sogenannt

VC

Video Cassette

WHO

Wold Health Organization

z.B.

zum Beispiel

Einleitung Der vorliegende Leitfaden wurde von einer Projektgruppe im Auftrag des Bund Deutscher Hebammen e.V. (BDH) entwickelt mit dem Ziel, Qualitätsmanagement in der Hebammenausbildung einzuführen. Die Frage nach einem wirksamen Qualitätsmanagement für den Bildungsbereich hat in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Durch den Strukturwandel des Gesundheitswesens und immer knapper werdenden Ressourcen erhält die Sicherung und Entwicklung von Qualität in der Ausbildungsarbeit eine zunehmend wichtige Rolle. Auch im Berufsfeld der Hebammen markieren sowohl berufspolitische als auch ökonomische Veränderungen die Dringlichkeit, durch Schaffung verbindlicher Strukturen und Standards die Qualität der Ausbildung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Viele Hebammenschulen kämpfen aufgrund des zunehmenden Kostendrucks um ihre Existenz. Bisher gibt es noch keine Empfehlungen oder Vorgaben zur Qualitätsentwicklung in den Hebammenschulen. Die Sonderstellung im Bildungssystem sowie unterschiedliche gesetzliche Zuständigkeiten in den einzelnen Bundesländern blockieren oftmals ganzheitlich orientierte Reformbestrebungen. Die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems an den Hebammenschulen würde es ermöglichen die Stärken und Schwächen offen zu legen und die Leistungen der Ausbildung innerhalb der Berufsgruppe, aber auch im Zusammenhang mit anderen Gesundheitsfachberufen nachweisbar, beurteilbar und vergleichbar zu machen.

Bereits im Januar 2003 gründete sich im Anschluss an die Bundestagung der Lehrerinnen für Hebammen des BDH eine erste Arbeitsgruppe mit dem Auftrag, ein für die Hebammenausbildung geeignetes QM-Konzept zu eruieren und Möglichkeiten seiner Implementierung vorzuschlagen. Zeitgleich mit der Arbeit der AG wurden zwei Studien durchgeführt. Zunächst wurden mit einer umfassenden Ist-Analyse bereits existierende Qualitätsstrukturen aller Schulen im Bundesgebiet erfasst. Diese Bestandsaufnahme erfolgte im Rahmen einer Diplomarbeit an der Humboldt-Universität Berlin (Rätz 2004). Die erhobenen Daten ließen erkennen, dass es bereits etliche Ansätze und Strukturen von Qualitätsmanagement an den einzelnen Einrichtungen gibt. Dennoch blockieren zum Teil veraltete Gesetzesgrundlagen und strukturell differierende Bedingungen und Zuständigkeiten deren effiziente und leistungssteigernde Anwendung. Bestimmte Qualitätsstrukturen fehlen jedoch gänzlich. Weiterhin wurde im gleichen Zeitraum im Rahmen einer Projektarbeit der Fachhochschule Münster eine qualitative Befragung der Schulen durchgeführt (Hinderlich, Schwarz 2004). Ziel dieser Befragung war es, ein 4

Stimmungsbild der Hebammenschulen zum Qualitätsmanagement zu erheben. Diese Darstellung der gegenwärtigen Situation, abgebildet an der Haltung der Schulleiterinnen, sollte der Arbeitsgruppe aufzeigen, was gegebenenfalls bei einer Modifizierung eines bestehenden Qualitätsmanagementsystems und dessen Implementierung zu beachten ist.

Die Ergebnisse der Studien, Kenntnisse über QM-Modelle im Wirtschafts- und im Bildungsbereich sowie Erfahrungen mit bestehenden QM-Modellen der verschiedenen Schulträger, führten zu dem Entschluss, einen Leitfaden auf Grundlage des EFQM-Modells zur Implementierung vom Qualitätsmanagement in die Hebammenausbildung zu entwickeln. Die Ausarbeitungen erfolgten entsprechend den Gegebenheiten der heutigen Hebammenausbildung und unter Verwendung aktueller Erkenntnisse aus der Schulentwicklungsforschung - mit einem eindeutigen Focus auf die eigentlichen Bildungsprozesse in der Ausbildung. Zusätzliche Aspekte wie Mitarbeiterorientierung und Selbstbewertung, sollen eine stärkere Einbindung und Engagement jeder einzelnen in der Ausbildung beschäftigten Person fördern und zu besseren Ergebnissen insgesamt führen. Da die Qualität der Ausbildung maßgeblich die zukünftige Entwicklung des Berufsstandes beeinflusst, gilt es vor allem die bereits bestehenden Qualitätsmerkmale zu sichern und gleichzeitig Stärken und Verbesserungsbereiche für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu erkennen und umzusetzen. Zielsetzung des Leitfadens ist es, einen schnellen und verbindlichen Zugang zur Bewertung des Ist-Zustandes einer Schule zu ermöglichen, wobei gültige Qualitätsmerkmale einer guten Ausbildung in die Fragestellungen eingebaut sind. Für eine individuelle Ausgestaltung in Hinblick auf die jeweiligen spezifischen Bedingungen bleibt ausreichend Raum.

Oberstes Ziel des vorliegenden Leitfadens ist es, dazu beizutragen, eine nachhaltige Verbesserung der Qualität in der Hebamenausbildung - auch vor dem Hintergrund neuer gesundheitspolitischer und gesellschaftlicher Einflüsse und Anforderungen - zu erreichen.

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Der Leitfaden entstand unter der Mitarbeit von:

Vorbereitende AG (März 2003 bis Dezember2003) Nicola Bauer, Sabine de Wall, Melitta Grieshop, Christina Hinderlich, Christa Keppers, Jördis Meier, Susanne Rätz, Sandra Schwarz

Projektgruppe Leitfadenentwicklung (März 2004 bis November 2005) Sabine de Wall, Christina Hinderlich, Christa Keppers, Inken Preissner, Susanne Rätz

In ihrer Funktion als Beirätinnen des BDH unterstützten die Arbeit: A. Kehrbach, M.Selow, L. Janicke

Wir danken allen Beteiligten für Ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank geht an Herrn Wenzlaff und dem Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen in Hannover, an Prof. van Buer von der Humboldt Universität Berlin, an Prof. Bonato von der FH Münster, Herrn Tölle von der gleichnahmigen Unternehmensberatung für vereinzelten fachlichen Beistand.

Berlin, Januar 2006

Christa Keppers

Inken Preissner

Susanne Rätz

Sabine de Wall

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Hinweise zum Umgang mit dem Leitfaden Der „Leitfaden auf Grundlage des EFQM“ bildet einen Orientierungsrahmen zur Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems an Hebammenschulen.

Grundlage des Leitfadens ist das „EFQM -Modell für Excellence“. Es besteht aus neun Kriterien in offen gehaltener Grundstruktur. Die Kriterien 1 bis 5 nennen sich „Befähiger“Kriterien, die Kriterien 6 bis 9 werden als „Ergebnis“- Kriterien bezeichnet. Die „Befähiger“ behandeln das, was eine Organisation (hier: die Hebammenschule) tut. Die „Ergebnisse“ behandeln, was eine Organisation mit ihrer Arbeit erzielt. Die „Ergebnisse“ sind auf die „Befähiger“ zurückzuführen. Jedes der neun Kriterien wird durch eine Definition charakterisiert, die die übergeordnete Bedeutung dieses Kriteriums beschreibt. Zur näheren Erklärung dieser Bedeutung ist jedem Kriterium eine bestimmte Anzahl von Teilkriterien zugeordnet. Teilkriterien bestehen aus einer Reihe von Aussagen, auf die im Falle einer Selbst- oder Fremdbewertung einzugehen ist.

Bei einer Bewertung der einzelnen Aussagen der Teilkriterien sollte in der rechten Spalte eine Prozentangabe erfolgen. Die Abstufung ist wie folgt durchzunehmen: 0%

trifft eher nicht zu

25%

es gibt Ansätze in einigen Teilbereichen

75%

es gibt positive Ansätze in vielen Bereichen

100%

trifft eindeutig und umfassend zu

Die einzelnen eher auf den Wirtschaftsbereich zugeschnittenen Kriterien des EFQM Modells wurden speziell für diesen Leitfaden für den Bildungsbereich modifiziert. Bei der Bewertung sind unterschiedliche bereits bei den Trägern der Hebammenschule vorhandene QM- Systeme zu berücksichtigen. Dies wird durch die relativ offen gehaltene Struktur des Leitfadens möglich.

Die Aussagen sind bewusst kurz sowie vorwiegend in Schlaglichtform gehalten um einen schnellen Überblick über den Kern der zu bewertenden Aussage zu geben. Sie sind jedoch immer im integrativen Zusammenhang mit den Erläuterungen zu den einzelnen Kapiteln zu bewerten.

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Durcharbeiten und Bewerten der Fragen im Hinblick auf die eigene Schule kann einzeln, in Gruppen oder Teams erfolgen. Dies sollte als Grundlage für den gemeinsamen Diskurs an der Schule dienen und letztendlich zu einer gemeinsam akzeptierten Bewertung führen.

Der Leitfaden lässt genug Entwicklungsperspektiven offen, damit sich jede einzelne Schule mit ihren eigenen Vorstellungen von Qualität im Bildungsbereich und einer qualitativ hochwertigen Ausbildung wieder finden kann.

Zur Begriffsklärung befindet sich am Ende des Leitfadens ein umfangreiches Glossar. Im gesamten Text des Leitfadens wird jeweils die weibliche Form verwendet, auch wenn es sich um männliche und/oder weibliche Personen handelt.

Im Anhang wurden für die verschieden Bereiche beispielhaft Vorlagen zusammengetragen. Sämtliche Dokumente und Vorlagen dürfen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben unter Nennung der Urheberschaft ausschließlich für die Zwecke der Hebammenausbildung weiterverwendet werden.

In der Pilotphase wird eine Gruppe von ca. sieben Hebammenschulen innerhalb von zwei Jahren (Mai 2006 bis Mai 2008) anhand dieses Leitfadens ein QM- System an ihren Schulen einführen. Geplant ist ein dreitägiger Einführungs-Workshop, um alle Teilnehmerinnen mit Grundsätzlichem vertraut zu machen. Danach werden regelmäßige Arbeitstreffen mit der Projektleiterin und den Hebammenschulen stattfinden.

Aufgabe der an der Pilotphase beteiligten Schulen wird es sein, sich anhand dieses Leitfadens systematisch mit der Qualität ihrer Ausbildung zu befassen. Es wird also notwendig sein, jedes Kriterium und Teilkriterium dieses Leitfadens für die Schule zu betrachten und bei Bedarf mit „Leben“ zu erfüllen. Das bedeutet, die Hebammenschule wird erkennen, ob geforderte Qualitätskriterien an ihrer Einrichtung schon vorhanden sind oder nicht. Zum Beispiel kann eine Schule bereits ein Leitbild oder Ethikgrundsätze erarbeitet haben und danach auch handeln. Eine andere Schule besitzt diese noch nicht und muss sie noch erarbeiten und umsetzen. Am Ende der Pilotphase soll ein Musterhandbuch entstehen, welches diesen Leitfaden ergänzt und anschließend allen Hebammenschulen zur Verfügung gestellt wird.

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Kriterium 1

Kriterium 1 Führung Beschreibt wie die Führungskräfte die Visionen und die Missionen erarbeiten und deren Erreichen fördern. Das Kriterium beschreibt weiterhin, wie die Führungskräfte die für den langfristigen Erfolg erforderlichen Werte erarbeiten, diese durch entsprechende Maßnahmen und Verhaltensweisen umsetzen und durch persönliches Mitwirken dafür sorgen, dass das Managementsystem in der Hebammenschule entwickelt und eingeführt wird. Für die Führungskräfte einer Hebammenschule muss unterschieden werden zwischen Führungsaufgaben des Trägers und denen der Schulleitung. An dieser Stelle wird schwerpunktmäßig auf die Führungsaufgaben der Schulleitung eingegangen. 1 a) Die Schulleitung erarbeitet Vision, Mission, Ethik und Werte und agiert als Vorbild für eine Kultur der Excellence.1 Vision Die Vision liegt in schriftlicher Form vor und ist jederzeit für Interessierte zugänglich. Der Schulträger und/oder die Geschäftsführung steht hinter der Vision und unterstützt die Umsetzung ideell, personell und finanziell.

0% - 100%

Mission Allen Mitarbeiterinnen der Hebammenschule ist die Mission bekannt und wird von ihnen ganz und gar unterstützt. Die Mission liegt in schriftlicher Form vor und ist jederzeit für Interessierte zugänglich.

0% - 100%

Ethik und Werte Die Ethikgrundsätze der Hebammenschule sind den Mitarbeitern und den Schülerinnen zugänglich und bekannt. Die Schulleitung der Hebammenschule fördert die Identifikation mit den Ethikgrundsätzen. Die Führung der Hebammenschule • lebt einen partizipativen Führungsstil, • identifiziert sich mit den erarbeiteten Visionen, Missionen und Werten und lebt diese im Alltag vor, • lebt einen respektvollen Umgang mit Mitarbeiterinnen, Hebammenschülerinnen und allen an der Ausbildung beteiligten Personen vor, • fördert und unterstützt Lernprozesse, Innovationen und Entwicklungen, die die Hebammenschule weiter bringen, • fördert und unterstützt die Selbstverantwortung und Kreativität der Mitarbeiterinnen.

0% - 100%

1

Die vom EFQM-Modell geforderten Punkte Vision, Mission, Ethik und Werte können beispielsweise in einem Leitbild zusammengefasst werden (siehe Anhang).

9

Kriterium 1 Qualitätsmanagement-Konzept In der Hebammenschule existiert eine gemeinschaftlich entwickelte und schriftlich vorliegende Vorstellung zur Schul- und Unterrichtsqualität (z.B. bestimmte Unterrichtsmethoden, Qualifikation der Dozentinnen, Schulordnung). Wirksame Verfahren zur Überprüfung der Qualität liegen vor, sind allen Beteiligten bekannt und werden von ihnen akzeptiert (z.B. strukturierte Unterrichtshospitationen, Statistiken über Ausbildungsabbrüche, Durchfallquoten, etc.). Zeitliche und finanzielle Ressourcen zur Entwicklung und Sicherung von Qualität stehen zur Verfügung. Eine kontinuierlich geführte, übersichtliche und strukturierte Dokumentation der bereits durchgeführten Qualitätsmaßnahmen ist vorhanden.

0% - 100%

1 b) Die Schulleitung sorgt durch ihr persönliches Mitwirken für die Entwicklung, Überwachung und kontinuierliche Verbesserung des Managementsystems der Hebammenschule. Organisation 0% - 100% Die Organisationsstruktur der Hebammenschule ist so ausgerichtet, dass sie die Realisierung ihrer Mission, Vision, Ethik und Werte unterstützt Die Schule verfügt über ein schriftlich fixiertes Organigramm, welches jeder Mitarbeiterin bekannt und allen Interessierten zugänglich ist. Führung Die Schulleitung fühlt sich dem Qualitätsmanagement verpflichtet und unterstützt alle an der Ausbildung Beteiligten, Wissen darüber zu erwerben bzw. vorhandenes Wissen zu vertiefen. Für die Mitarbeiterinnen ist im Führungsverhalten der Schulleitung eine überzeugende Vision erkennbar, die sich auf das Alltagsgeschäft motivierend auswirkt. Die Schulleitung verfügt über ein Konzept, welches im Sinne der Personalentwicklung darauf ausgerichtet ist, das individuelle Leistungs- und Entwicklungspotential der Mitarbeiterinnen der Hebammenschule zu erfassen und zu fördern. Die Schulleitung beteiligt sich aktiv an der Entwicklung von Strategien und Zielen, die zur Weiterentwicklung der Schule nötig sind.

0% - 100%

Einführung und Umsetzung von Qualitätsmanagement Die Schulleitung stellt durch ihr persönliches Mitwirken sicher, dass • ein System für das Management der Prozesse erarbeitet und eingeführt wird, • ein Prozess für das Erarbeiten, Umsetzen und Aktualisieren ihrer Mission, Vision, Ethik und Werte erarbeitet und eingeführt wird, • ein Prozess für die Messung, Überprüfung und Verbesserung von wichtigen Ergebnissen erarbeitet und eingeführt wird,

0% - 100%

10

Kriterium 1

• ein oder mehrere Prozesse erarbeitet und eingeführt werden, die Verbesserungen bei Vorgehensweisen stimulieren, identifizieren, planen und einführen (z.B. durch Fallbesprechungen, Vorschlagswesen, Beschwerdemanagement, Fehlerkultur) Kontinuierliche Verbesserung Es existiert ein Verfahren zur Überprüfung der Leistungen von Schulleitung und Mitarbeiterinnen(z.B. Qualitätsbericht, Audits, Benchmarking). Dies gewährleistet: • festgelegte Zeiträume und Abstände in welchen die Überprüfungen zu erfolgen haben, • Verbindlichkeit und Anonymität der Überprüfungen, • ein strukturiertes Feedback durch Mitarbeiterinnen aus den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen der Hebammenschule, • eine Auswertung und Nutzung der Ergebnisse zur Optimierung der Tätigkeiten jedes Einzelnen sowie der Schulqualität.

0% - 100%

1 c) Die Schulleitung bemüht sich um die Hebammenschülerinnen, um Ausbildungspartner und gesellschaftliche Vertreter Kundenorientierung Die Bedürfnisse der Schülerinnen, Partner und Vertreter der Gesellschaft werden erfasst, verstanden und erfüllt. Ausbildungspartner und gesellschaftliche Vertreter sind von der Schulleitung definiert, schriftlich fixiert und allen Mitarbeiterinnen der Hebammenschule bekannt.

0% - 100%

Interaktionen Mit Schülerinnen, Ausbildungspartnern und gesellschaftliche Vertretern werden partnerschaftliche Beziehungen gepflegt. Die Leitung der Hebammenschule sorgt für eine aktive Erhaltung dieser Beziehungen. Die Schulleitung regt die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule zum Aufbau und zur Pflege der oben genannten Beziehungen an. Die Schulleitung vereinbart mit den oben genannten Interessensgruppen gemeinsame Verbesserungsmaßnahmen der Hebammenschule und wirkt aktiv an deren Umsetzung mit. Die Schulleitung pflegt Beziehungen zu Berufsverbänden ihrer eigenen und anderer Berufe.

0% - 100%

Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten Die Leitung der Hebammenschule wirkt im Berufsverband, in Konferenzen und Seminaren mit und verbreitet und unterstützt dort unter anderem auch den Excellence-Gedanken für die Hebammenausbildung. Die Teilnahme, Unterstützung und das Einsetzen für Aktivitäten die zum Ziel haben, die Umwelt und den Beitrag der Hebammenschule für die Gesellschaft zu verbessern, werden von der Schulleitung unterstützt.

0% - 100%

11

Kriterium 1 1 d) Schulleitung motivieren und unterstützen die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule und erkennen ihre Leistungen an. Kommunikation und Transparenz Die Schulleitung kommuniziert mit den Mitarbeiterinnen die Vision, Mission, Ethik und Werte, Pläne, Ziele und Teilziele der Hebammenschule und schafft Transparenz. Die Kommunikation zwischen der Schulleitung, den Mitarbeiterinnen und Hebammenschülerinnen ist durch offene Informationen, Zuverlässigkeit und gegenseitiges Vertrauen geprägt. Konflikte werden offen angesprochen und in einem angemessenen Zeitraum sachbezogen gelöst.

0% - 100%

Mitarbeitermotivation und -unterstützung 0% - 100% Die Schulleitung • ist für die Mitarbeiterinnen ansprechbar, hört ihnen aktiv zu und geht auf sie ein (z.B. Sprechzeiten, regelmäßige Mitarbeitergespräche), • hilft den Mitarbeiterinnen und unterstützt sie bei der Realisierung ihrer Pläne und Erreichung ihrer Ziele und Teilziele, • erkennt rechtzeitig und auf angemessene Weise die Bemühungen und besonderen Leistungen von Teams, Mitarbeiterinnen und Hebammenschülerinnen auf allen Ebenen der Hebammenschule an, • ermutigt und befähigt Mitarbeiterinnen und Hebammenschülerinnen an Verbesserungen mitzuwirken.

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Kriterium 2

Kriterium 2 Politik und Strategie Kriterium 2 beschreibt Ziele, Grundsätze, Leitbild und Strategie der Schule. Dabei ist die Strategie klar auf die Interessengruppen ausgerichtet. Zu den Interessengruppen zählen Personen, die ein Interesse an einer Hebammenschule, ihren Aktivitäten und Errungenschaften haben. Dazu gehören beispielsweise Kundinnen, in erster Linie Schülerinnen und Bewerberinnen, aber auch: praktische Ausbildungsstätten, Externatshebammen, spätere Arbeitgeber, die durch die Schülerinnen betreuten Frauen, Mitarbeiterinnen sowie die Träger der Hebammenschulen. In den gesetzlichen Grundlagen der Hebammenausbildung (HebG, HebAPro) sind Auftrag und Aufgabenstellung einer Hebammenschule festgelegt. Zusätzlich existieren jedoch beträchtliche Gestaltungsmöglichkeiten für jede einzelne Schule, die sich in ihrer speziellen Politik und Strategie erkennen lassen. 2 a) Politik und Strategie beruhen auf den Bedürfnissen und Erwartungen der Interessengruppen. Interessengruppen Die Interessengruppen der Hebammenschule sind definiert, dokumentiert und werden in klar festgelegten Abständen auf Aktualität hin überprüft.

0%-100%

Bedürfnisse und Erwartungen der Interessengruppen Die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse und Erwartungen der Interessengruppen sind durch Recherche oder Befragungen erfasst und dokumentiert. Sie werden in klar definierten und realistischen Abständen aktualisiert.

0%-100%

Standpunkt der Ausbildung Die Hebammenschule sammelt und analysiert kontinuierlich Informationen, um die Ausbildung den sich wandelnden beruflichen Anforderungen anzupassen.

0%-100%

Übergeordnete Stellen Zwischen der Schule und übergeordneten Stellen und Behörden findet ein regelmäßiger Informationsaustausch statt.

0% - 100%

Leitbild und Interessengruppen 0%-100% Das Leitbild der Schule ist auf die Bedürfnisse und Erwartungen der jeweiligen Interessengruppen abgestimmt. Eine Auseinandersetzung der Schule mit ihren vorgegebenen Rahmenbedingungen ist dadurch gegeben.

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Kriterium 2

Gemeinsame Orientierung Das Leitbild sowie der Standpunkt der Ausbildung werden in realistischen Abständen im Team konstruktiv erörtert und weiterentwickelt.

0%-100%

Entwicklungstrends Die Entwicklungen im Bildungs- und Gesundheitswesen werden wahrgenommen und vorausschauend in der Ausbildung berücksichtigt.

0%-100%

2 b) Politik und Strategie beruhen auf Informationen aus Leistungsmessung, Marktforschung sowie den lernorientierten und kreativen Aktivitäten. Leistungsindikatoren 0%-100% Die Hebammenschule hat Leistungsindikatoren definiert und ist dadurch in der Lage, sich mit anderen Ausbildungsstätten für Hebammen sowie denen anderer Gesundheitsfachberufe zu vergleichen. Leistungsvergleich Die Hebammenschule führt ein Benchmarking mit anderen Ausbildungsstätten durch. Dies erfolgt in klar definierten und realistischen Abständen.

0%-100%

Lernende Organisation Die Hebammenschule lebt das Prinzip „Fehler als Chance“ und kann die in diesem Prozess entstandenen Lernerfolge schriftlich nachweisen.

0%-100%

Veränderungen Der Hebammenschule ist in der Lage gesundheitspolitische, gesetzliche sowie soziale Veränderungen zu identifizieren, zu verstehen und diese bei Bedarf mit in ihre Politik und Strategieentwicklung aufzunehmen. Auswirkungen von neuen Trends und Technologien (z.B. neue Lehr- und Lernformen) werden beobachtet, reflektiert und bei Bedarf integriert. Die Hebammenschule berücksichtigt demographische und wirtschaftliche Veränderungen, die in den Themenbereich der Hebammenausbildung fallen.

0%-100%

Aufnahme von Ideen Ideen und Feedback von Interessengruppen werden analysiert und finden sich innerhalb der Schulstrategie wieder.

0%-100%

2c) Politik und Strategie werden entwickelt, überprüft und aktualisiert. Leitbild und Excellence Politik und Strategie der Hebammenschule stehen im Einklang mit deren Leitbild sowie den ethischen Werten und Grundhaltungen der Einrichtung. Politik und Strategie der Schule vermitteln ebenfalls die Grundidee zur Erreichung von Spitzenleistung (‚Excellence’).

0%-100%

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Kriterium 2

Strategieentwicklung Strategien werden entwickelt, indem • eigene Ziele mit den Bedürfnisse und Erwartungen der Interessengruppen gegeneinander abgewogen werden • kurz- und langfristige Anforderungen gegeneinander abgewogen werden • Informationen aus lernorientierten und innovativen Aktivitäten mit in die Entwicklung einbezogen werden.

0%-100%

Partner 0%-100% Die Informationsmaterialien der Schule sind für eine transparente Information der Ausbildungspartner und der interessierten Öffentlichkeit geeignet. Die Informationsmaterialien werden regelmäßig aktualisiert und auf ihre Relevanz hin überprüft. Kontrolle und Aktualität 0%-100% Gegenwärtige und zukünftige Wettbewerbsvorteile werden erkannt, als Vorteilschancen innerhalb der Befugnisse identifiziert und innerhalb neuer Teilziele integriert Kritische Erfolgsfaktoren werden identifiziert und Pläne und Ziele daraufhin überprüft und ggf. angepasst. 2d) Politik und Strategie werden durch ein Netzwerk von Schlüsselprozessen umgesetzt. Schlüsselprozesse Die Schlüsselprozesse, die zur optimalen Leistungserbringung der Hebammeschule beitragen, sind eindeutig definiert und begründet und in ihrer Zahl auf ein leistbares Niveau begrenzt.

0%-100%

Interessengruppen Die Prozesse sind bezüglich ihrer Interessengruppen der Hebammenschule erläutert und transparent dargelegt.

0%-100%

Aufschlüsselung Durch eine detaillierte Beschreibung der Schlüsselprozesse wird für alle Beteiligten deutlich, wofür sie zuständig und verantwortlich sind.

0%-100%

Effektivität Die Effektivität der klar definierten Schlüsselprozesse wird in regelmäßigen Abständen im Hinblick auf die Realisierung von Politik und Strategie überprüft.

0%-100%

Aktualität Die Aktualität der Schlüsselprozesse wird durch regelmäßige Reflexion der täglichen Arbeit sowie durch Teilnahme an entsprechenden Fortbildungen gewahrt.

0%-100%

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Kriterium 2 2e) Politik und Strategie werden kommuniziert und eingeführt. Grundlage für Maßnahmenplanung 0%-100% Das Leitbild der Schule hat bei den Lehrerinnen eine hohe Akzeptanz und wird als Planungs- und Reflexionsgrundlage für die Schulevaluation genutzt. Gemeinsame Orientierung 0%-100% Die Ziele der Schule sowie die dazu führenden Prozesse werden regelmäßig im Kollegium erörtert, um einen Konsens herzustellen oder unterschiedliche Auffassungen klar zu definieren und Verständnis für unterschiedliche Positionen zu entwickeln. Transparenz intern Innerhalb der Schule wird ein transparenter Umgang mit vorhandenen heterogenen Ansprüchen und unterschiedlichen Interessen gepflegt. Gemeinsame Absprachen über zu erreichende Pläne und Ziele dienen einer Optimierung der gelebten Strategie.

0%-100%

Transparenz extern Informationen über Leitbild und Ziele der Ausbildung aller Ausbildungspartner sowie relevanter gesellschaftlicher Vertreter findet in regelmäßigen Abständen statt.

0%-100%

Evaluation Regelmäßig durchgeführte Evaluationen und Feedbacks bilden die Grundlage zur Überarbeitung und Verbesserung der Strategie der Hebammenschule. Dabei werden neben allen Interessengruppen, in erster Linie die Schülerinnen befragt.

0%-100%

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Kriterium 3

Kriterium 3 Mitarbeiter Kriterium 3 beschreibt, wie die Hebammenschule das Wissen und das gesamte Potential ihrer Mitarbeiterinnen auf individueller, teamorientierter und organisationsweiter Ebene managt und verbessert. Zu den Mitarbeiterinnen zählen dabei das feste Kollegium der Hebammenschule und auch Honorardozentinnen. Ziel ist dabei sowohl eine individuelle, den jeweiligen Möglichkeiten und Interessen angepasste Förderung der Mitarbeiterinnen als auch eine auf die speziellen Belange der Hebammenschule abgestimmte Entwicklung des Teams, um die Effektivität und Ausbildungsqualität und auch das Arbeitsklima der Hebammenschule maximal zu optimieren. 3 a) Mitarbeiterressourcen planen, managen und verbessern. Personalpolitik Es existiert ein Konzept für die Personalpolitik, -strategien und -pläne, das in Kooperation mit den Mitarbeiterinnen der Hebammenschule entwickelt wurde und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Es gibt ein Konzept für die Personalbeschaffung und Karriereentwicklung. Stellenbeschreibungen für alle Mitarbeiter liegen in schriftlicher Form vor und sind jederzeit für diese einsehbar. Die Personalpläne der Hebammenschule sind auf die Politik und Strategie der Organisationsstruktur und das Netzwerk der Schlüsselprozesse abgestimmt. Alle Mitarbeiterinnen werden in ihren Tätigkeitsbereichen fair und chancengleich behandelt.

0 - 100%

Innovation Um die Arbeitsweise zu optimieren, werden innovative Organisationsmethoden angewandt (z.B. Projektgruppen, Expertenteams oder auch EDVPlanungsprogramme).

0% - 100%

3 b) Das Wissen und die Kompetenzen der Mitarbeiter werden ermittelt, ausgebaut und aufrechterhalten. Personalauswahl Für die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen gibt es ein Auswahlverfahren, das geeignet ist, um die persönlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten der Bewerberinnen sowie deren Entwicklungs- und Lernbereitschaft angemessen zu beurteilen (Interview- Leitfaden für Personalauswahlgespräche für Lehrerinnen sowie Assessmentcenter für Hebammenschülerinnen siehe Anlage).

0% - 100%

17

Kriterium 3 Mitarbeitereinführung Es gibt einen Plan sowie geeignete Maßnahmen zur Einführung neuer Mitarbeiterinnen in die Schule bzw. in ihren Arbeitsbereich und zur gezielten Integration derselben in das Kollegium.

0% - 100%

Personalentwicklung 0% –100% Es gibt eine strukturierte Vorlage zur Durchführung von Personalgesprächen (Qualifikationsgespräche), welches darauf ausgerichtet ist, das Wissen, die Kompetenzen und das individuelle Leistungs- und Entwicklungspotenzial der Mitarbeiterinnen zu erfassen und zu fördern. Die dabei angewandten Instrumente und Kriterien sind für alle Beteiligten transparent. Die Weiterbildung des Personals richtet sich einerseits nach den individuellen Weiterbildungsbedürfnissen und ist andererseits auf die (Entwicklungs-) Ziele der Hebammenschule sowie die Anforderungen des Marktes abgestimmt. Die Aufrechterhaltung bzw. die Weiterentwicklung der Fähigkeit zur Teamarbeit wird durch geeignete Maßnahmen (z.B. Fortbildung, Supervision) gefördert. Dabei wird darauf geachtet, dass sowohl die Ziele des Einzelnen, des Teams und der Organisation wahrgenommen sowie ausgewogen und angemessen berücksichtigt werden. Die Mitarbeiterinnen haben Gelegenheit, ihre Kompetenzen und ihr Wissen im Arbeitsalltag zur Anwendung zu bringen. Spezialisierung und Aufgabenvielfalt und -wechsel stehen dabei in einem ausgewogenen Verhältnis. 3c) Mitarbeiter werden beteiligt und zu selbstständigem Handeln ermächtigt. Innovation Externe und interne Mitarbeiterinnen werden ermutigt, Verbesserungsaktivitäten zu initiieren, daran teilzuhaben oder diese in jeder möglichen Form zu unterstützen.

0% –100%

Autonomie und Demokratie Es gibt einen am individuellen Potenzial der Mitarbeiterinnen orientierten Handlungsrahmen, innerhalb dessen unabhängige Entscheidungen getroffen werden können, die insgesamt vom Team mitgetragen werden müssen.

0% –100%

Teamgeist Die Beteiligung der Mitarbeiterinnen an betriebsinternen Fortbildungen und Veranstaltungen wird unterstützt und gefördert.

0% –100%

Erhebungen zur Wahrnehmung der Hebammenschule durch die Mitarbeiter 0 – 100% Die durchgeführten Erhebungen gewährleisten eine objektive Bestimmung zur Wahrnehmung der Hebammenschule durch die Mitarbeiter. Sie werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Die Mitarbeiterbefragungen werden repräsentativ, strukturiert und umfassend durchgeführt und gewährleisten eine diskriminierungsfreie Meinungsäußerung.

18

Kriterium 3

3d) Die Mitarbeiter und die Organisation führen einen Dialog. Kommunikation und Konfliktbearbeitung Das Kommunikationsbedürfnis der Mitarbeiterinnen wird wahrgenommen und es existiert ein daran angepasstes System von Kommunikationskanälen, die sowohl eine Kommunikation innerhalb einer hierarchischen Ebene (horizontal) als auch zwischen den Hierarchiestufen (vertikal) ermöglichen. Die Kommunikation ist geprägt durch offene Information und Verlässlichkeit. Konflikte werden offen angesprochen und sachbezogen gelöst.

0% –100%

Arbeitssitzungen und Informationsfluss Es gibt einen bedarfsgerechten zeitlichen, organisatorischen und inhaltlichen Rahmen innerhalb dessen ein umfassender Informationsaustausch stattfindet (z.B. Teamsitzung, Mitarbeitergespräch). Beschlüsse, Ergebnisse aus Besprechungen und neueste Erfahrungen und Erkenntnisse werden allen internen und ggf. auch externen Mitarbeiterinnen und anderen Ausbildungspartnern zugänglich gemacht (z.B. Protokoll, Beschlussbuch).

0% - 100%

Metakommunikation Die Art und Weise der Kommunikation wird im Kollegium regelmäßig thematisiert. Es existieren gemeinsam erarbeitete transparente Kommunikations- und Feedbackregeln, die einem ständigen Anpassungsprozess unterliegen.

0% - 100%

3e) Mitarbeiter werden belohnt, anerkannt und betreut. Beschäftigungspolitik Bezahlung, Versetzung, Beförderung und Entlassung sowie andere Beschäftigungsaspekte sind bzgl. Politik und Strategie mit den gesetzlichen und behördlichen Rahmenbedingungen abgestimmt. Art und Umfang von Sozial- und Dienstleistungen sind schriftlich festgelegt und für alle Teammitglieder gleichermaßen bekannt und nutzbar. Das Bewusstsein und Interesse für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und soziale Verantwortung wird aktiv gefördert. Die Gesundheitsfürsorge und Arbeitssicherheit ist auf einem hohen Niveau gegeben. Die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften sind den Mitarbeiterinnen bekannt und auf ihre Einhaltung wird sowohl von Arbeitgeber- wie auch von Arbeitnehmerseite geachtet.

0% - 100%

Arbeitsklima 0% - 100% Die Mitarbeiterinnen fühlen sich wohl an der Schule. Das Verhältnis von Belastung und Befriedigung, die mit der Arbeit in der Hebammenschule verbunden sind, wird als sinnvoll erlebt. Das Gefühl der Zugehörigkeit zur Hebammenschule und der Zusammenhalt im Kollegium werden durch geeignete soziale oder kulturelle Maßnahmen (z.B. Sommerfest, Weihnachtsfeier) gefördert.

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Kriterium 3

Kritik Positive Kritik durch die Teammitglieder oder die Schulleitung wird angeregt und gefördert. Es gibt geeignete Maßnahmen (z.B. öffentliches Lob in der Teambesprechung, finanzielle Unterstützung von Fortbildungsangeboten), durch die den Mitarbeiterinnen Anerkennung für ihre zuverlässige und engagierte Leistung gezollt wird. Negative Kritik durch die Teammitglieder oder die Schulleitung wird sachlich, zeitnah und konstruktiv ausgesprochen.

0% - 100%

Nähe und Distanz Im Kollegium gibt es einen respektvollen und sensiblen Umgang mit „individuellen Schutzzonen“, d.h. es besteht eine sinnvolle Balance von persönlicher Anteilnahme einerseits und Respekt vor der Privatsphäre andererseits.

0% - 100%

20

Kriterium 4

Kriterium 4 Partnerschaften und Ressourcen Kriterium 4 beschreibt, wie die Hebammenschule ihre externen Partnerschaften und internen Ressourcen plant und managt, um ihre Politik und Strategie und die Effektivität ihrer Prozesse zu unterstützen. Die internen Ressourcen einer Hebammenschule stellen neben den finanziellen und technischen Mitteln und Ausstattungen auch Technologien dar, die im weiteren Sinne Unterrichtstechniken, also methodisch- didaktische Planungen zur Vermittlung von Wissen und Können sind. Ebenso wird der Informationsweitergabe an Kunden, Partner und Mitarbeiterinnen ein hoher Stellenwert eingeräumt. Es wird erhoben, welche Informationen zur Prozesssteuerung benötigt werden, ob es Defizite gibt und ob bei Bedarf weitere Informationsquellen erschlossen werden müssen. 4a) Externe Partnerschaften werden gemanagt Partnerschaften Die Hebammenschule verfügt über eine Definition der externen Partner. Diese Definition ist allen Mitarbeiterinnen bekannt. Die Hebammenschule verfügt über ein Konzept zum Informationsaustausch mit den externen Ausbildungspartnern. Ein Konzept zur Kooperation mit den Bereichen, in denen Ausbildungsverantwortung gemeinsam wahrgenommen wird, ist vorhanden. Die Hebammenschule pflegt Kontakte zu Partnerschulen, um Erfahrungen auszutauschen, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und um Anstöße zur Weiterentwicklung zu erhalten Die Hebammenschule pflegt Kontakte zu verschiedenen Bildungseinrichtungen, um Innovationen für die jeweils Beteiligten nutzbar zu machen.

0% - 100%

4 b) Finanzen werden gemanagt Schulbudget In der Hebammenschule herrscht Transparenz bezüglich des Investitionsplanes und des Budgets. Die Schulleitung hat Verfügungsgewalt über das Schulbudget und kann die vorhandenen Mittel – zweckgebunden – eigenständig verwalten. Die Hebammenschule ist bestrebt, durch Aktionen, Spendenakquise oder Sponsorensuche das Budget aufzustocken.

0% - 100%

Investitionsplan In regelmäßigen Abständen findet ein externes Controlling des Investitionsplanes und des Budgets statt. Bei der Erstellung des Investitionsplanes herrscht Transparenz, Mitarbeiterinnen werden in die Planung einbezogen bzw. informiert. Finanziellen Ressourcen werden auch zur Unterstützung von Politik und Strategie der Hebammenschule eingesetzt.

0% - 100%

21

Kriterium 4 4c) Gebäude, Einrichtungen und Material werden gemanagt Räumlichkeiten der Hebammenschule Die Orientierung innerhalb der Hebammenschule ist kundenfreundlich, klar und verständlich. Die Raumbelegung erfolgt geplant und ist für alle Nutzer jederzeit einsehbar. Die Hebammenschule verfügt über ausreichend viele, ausreichend große und ausreichend ausgestattete Unterrichtsräume. Die Hebammenschule verfügt über angemessen ausgestattete Räume in ausreichender Zahl für den Aufenthalt außerhalb der Unterrichtszeit Die Schülerinnen haben Zugang zu den Räumlichkeiten und sämtlichen Materialien, die für ein selbstständiges und effizientes Lernen notwendig sind.

0% - 100%

Inventar Die Hebammenschule verfügt über Inventar und Material, das für ein selbstständiges und effizientes Lernen notwendig ist. Die materiellen Werte der Hebammenschule sind in Inventarlisten festgehalten und es existiert ein Konzept zu deren Verwaltung. Für die Instandhaltung und Pflege der Räume, Geräte und Materialien gibt es eine geregelte Zuständigkeit.

0% - 100%

4d) Technologie wird gemanagt Methodik und Didaktik 0% - 100% Die pädagogischen Unterrichtsformen und die eingesetzten Medien unterstützen die Politik und Strategie der Hebammenschule. Die Medien stehen allen Mitarbeiterinnen und den Hebammenschülerinnen in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Der Umgang der Mitarbeiterinnen mit neuen Medien wird durch angemessene Einweisungen sichergestellt. Durch eine regelmäßige Fort- und Weiterbildung wird gewährleistet, dass die Mitarbeiterinnen auf dem aktuellen Stand der pädagogischen, psychologischen, didaktischen und fachlichen Erkenntnisse sind. Evaluation Die Evaluation von allen Lehrerinnen zur Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten in der Ausbildung ist schriftlich festgelegt und erfolgt regelmäßig durch einen definierten Personenkreis. Die Evaluationsergebnisse fließen in die Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse ein. In klar definierten Abständen wird ein Benchmarking durchgeführt.

0% - 100%

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Kriterium 4

4e) Informationen und Wissen werden gemanagt Information und Wissen werden in diesem Abschnitt auf die Kriterien bezogen, die für die Steuerung und Überwachung der schulischen Abläufe (Prozesse) erforderlich sind. Es geht im Folgenden nicht um das Wissen und die Informationen, die im Rahmen der Ausbildung vermittelt werden. Sammlung und Strukturierung Die zur Steuerung der schulischen Abläufe erforderlichen Informationen und personelle Zuständigkeiten sind schriftlich dokumentiert. Die Aktualität der Bezugsquellen für Informationen ist gesichert. Strukturierung und systematische Zuordnung von Informationen und Wissen ist gewährleistet.

0% - 100%

Weitergabe, Austausch und Dokumentation Die Hebammenschule stellt eine effektive und zeitnahe Weitergabe prozessnotwendiger Informationen an Partner, Kunden sowie Mitarbeiter sicher. Alle wesentlichen schulischen Informationen und Regelungen (Prozessabläufe, Verträge, Festlegungen, Berechtigungen, Bewerbungsverfahren) sind auf einem schulinternen Dokumentationsmedium (z.B. Intranet, Ordner) erfasst und dem jeweils berechtigten Personenkreis zugänglich.

0% - 100%

Informationspolitik zur Kundengewinnung und Kundenbindung Es existieren informative und transparente Darstellungen zum Berufsbild und zum Ablauf der Ausbildung (Lehr- und Lernprozesse).

0% - 100%

Lernende Organisation Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule sind dazu angehalten, Wissen effektiv zu erwerben, zu vermehren und zu nutzen. Die Hebammenschule ist offen für die Nutzung relevanter Wissensressourcen, die innovative und kreative Denkprozesse auslösen.

0% - 100%

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Kriterium 5

Kriterium 5 Prozesse Beschreibt, wie die Hebammenschule ihre Prozesse gestaltet, managt und verbessert, um ihre Politik und Strategie zu unterstützen und ihre Schülerinnen und andere Interessensgruppen voll zufrieden zu stellen.

Kern jeder schulischen Leistungserstellung sind einige grundlegende Schlüsselprozesse, die zur Erreichung von Qualität führen. Ein zentraler Schlüsselprozess für die Qualität von Schule ist der Unterricht. Mit der Optimierung dieses Prozesses soll eine ständige Verbesserung der Bildungsarbeit gewährleistet werden. Zu den Schlüsselprozessen einer Hebammenschule könnten aber auch die Bewerberinnenauswahl, der Theorie - Praxis - Transfer oder die Öffentlichkeitsarbeit gehören. Identifikation, Analyse und stetige Weiterentwicklung dieser Prozesse sind Voraussetzung für eine gelungene Qualitätsentwicklung in der Ausbildung. 5a) Prozesse werden systematisch gestaltet und gemanagt Prozessdefinition Die Hebammenschule hat die wesentlichen Prozesse, die den Schulalltag bestimmen und die zur Verwirklichung ihres Leitbildes beitragen, dokumentiert. Die Schlüsselprozesse der Schule sind dabei gesondert definiert und finden besondere Beachtung.

0% – 100%

Prozessmanagement Die Prozessdarstellung erfolgt in einer einheitlich, klar definierten Form und wird in festgelegten Abständen auf Aktualität und Angemessenheit überprüft. Personelle Zuständigkeiten und Befugnisse im Prozessablauf sind festgelegt. Übergeordnete Richtlinien und Prinzipien werden in der Prozessgestaltung berücksichtigt.

0% – 100%

Verbindungsstellen Die Hebammenschule identifiziert gemeinsam mit den Ausbildungspartnern Verbindungsstellen, um gemeinsame Prozesse durchgehend effektiv zu managen.

0% – 100%

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Kriterium 5

5b) Prozesse werden innovativ verbessert, um Hebammenschülerinnen und andere Interessengruppen voll zufrieden zu stellen und die Wertschöpfung für diese zu steigern. Verbesserungsmöglichkeiten der Prozesse identifizieren In der Hebammenschule werden Beobachtungen, Leistungskontrollen sowie Informationen aus Lernprozessen (der Hebammenschule selbst) analysiert, um Ziele, Prioritäten und verbesserte Verfahren festzulegen. Hebammenschülerinnen und alle an der Ausbildung beteiligten Personen und Institutionen werden angeregt, Verbesserungsmöglichkeiten vorzubringen und damit die Ausbildung mitzugestalten. Dazu werden entsprechende zeitliche und räumliche Ressourcen zur Verfügung gestellt. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden werden erfragt und in der Planung weiterer Prozesse berücksichtigt. Besonders kreative und innovative Ideen der Mitarbeiter, Kunden und Partner werden genutzt, um Verbesserungen sofort oder stufenweise zur Entfaltung zu bringen.

0% – 100%

Einbindung neuer Technologien und Erkenntnisse in die Prozesse Hebammenwissenschaftliche Erkenntnisse sind in der Hebammenschule bekannt und finden so weit wie möglich Anwendung und Weiterverbreitung. Neueste pädagogische und lernpsychologische Entwicklungen werden kritisch beobachtet und bei Bewährung eingesetzt bzw. übernommen. Neueste Entwicklungen aus anderen Bezugswissenschaften (z.B. der Medizin) werden kritisch beobachtet und finden ggf. Eingang in den Prozess der Hebammenausbildung.

0% – 100%

Erprobung und Überwachung neuer Prozesse In der Hebammenschule herrscht ein Klima, in dem Versuche (z.B. Pilotprojekte) willkommen sind und durchgeführt werden. Notwendige Ressourcen zur Evaluation solcher Versuche werden zur Verfügung gestellt.

0% – 100%

Veränderungen von Prozessen Die Hebammenschule verfügt über die notwendigen Kommunikationsmittel und -pläne, um Veränderungen allen an der Ausbildung beteiligten Personen und Institutionen schnellstmöglich bekannt zu machen. Es ist gewährleistet, dass sich alle an der Ausbildung beteiligten Personen in ausreichendem Maß mit den Veränderungen vertraut machen können. Die Veränderungen werden auf ihre Effektivität hinsichtlich geplanter Ergebnisse überprüft.

0% - 100%

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Kriterium 5

5c) Produkte und Dienstleistungen werden aufgrund der Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden entworfen und entwickelt. Marktforschung Es werden Evaluationen und Kundenbefragungen eingesetzt, um die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse und Erwartungen an die Hebammenschule zu erfassen und nach Prioritäten zu ordnen. Durch geeignete Maßnahmen wird erfasst, wie Schülerinnen und andere Interessengruppen die Hebammenschule mit ihren bestehenden Angeboten wahrnehmen. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen dienen der Hebammenschule als Grundlage, sich diesen Erwartungen und Bedürfnissen soweit anzupassen, wie es mit ihrem beschriebenen Auftrag konform geht. Kreativität und Innovation werden von der Führung, vom Team der Hebammenschule und allen anderen an der Ausbildung beteiligten Partnern eingesetzt, um neue Wertschöpfungsmaßnahmen und Dienstleistungen zu entwickeln bzw. Bestehendes zu verbessern.

0% – 100%

5 d) Produkte und Dienstleistungen werden hergestellt, geliefert und betreut. Als Produkt und noch mehr als Dienstleistung einer Hebammenschule wird hier vor allem der Unterricht gesehen. Unterrichtsinhalte und Unterrichtsplanung Die Schule stellt die Beachtung von bundes- und landesrechtlichen Vorgaben (HebG, HebAPro, Lehrpläne etc.) sicher. Aktuelle Gesetze, Verordnungen und Lehrpläne liegen vor. Die Lernprozesse und Unterrichtsprozesse werden auf der Grundlage der Grundsätze, Ziele und inhaltlichen Vorgaben (Lehrpläne) der Schule geplant und durchgeführt. Didaktische Planungen werden - im Sinne von Grobplanungen - über größere Zeiträume hinweg vorgenommen (z.B. Jahrespläne, Semesterpläne) und sind den Auszubildenden zugängig (möglichst große Transparenz der Lehr- und Lernabsichten).

0% - 100%

Design und Entwicklung Neueste Erkenntnisse aus der Lehr- und Lernforschung werden bei der Neukonzeption von Unterrichtsinhalten berücksichtigt. Eine regelmäßige Aktualisierung der bestehenden Unterrichtseinheiten ist fester Bestandteil des Arbeitsalltages in der Hebammenschule. Regelmäßige Fortbildung der Lehrerinnen und Fremddozenten sowie engmaschiges Literaturstudium sichern den Einzug der neuesten Forschungsergebnisse in die theoretischen und praktischen Unterrichtsinhalte. Der Beschaffung und dem Einsatz von notwendigen neuen Medien sowie deren Kombination mit herkömmlichen Lehr- und Lernmaterialien wird ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt.

0% - 100%

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Kriterium 5 Die Gewinnung von kompetenten Dozenten zu Dauer- sowie auch zu Spezialthemen wird von der Schulleitung und den Lehrkräften als eine wichtige Aufgabe wahrgenommen. Die Auswahl besonders geeigneter Schülerinnen erfolgt nach einem schriftlich festgelegten Konzept, das regelmäßig aktualisiert wird. Die Entwicklung der Schülerinnen während der Ausbildung wird sorgfältig begleitet und beobachtet und wenn erforderlich rechtzeitig durch Intervention gefördert. Diese Maßnahmen werden dokumentiert und mit den Hebammenschülerinnen besprochen. Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse Die Lehrerinnen legen Wert darauf, dass die Hebammenschülerinnen Einsicht erhalten in die Ziele und Absichten des Unterrichts sowie in die Bedeutung der Lernziele und Inhalte. Den Lehrerrinnen gelingt es, komplexe Lernprozesse unter Berücksichtigung der Erfahrungen und des Vorwissens aufzubauen und schwierige Sachverhalte in einer verständlichen Sprache zu erläutern. Durch den Einsatz verschiedener Lehr- und Lernmittel (z.B. Phantom, Modelle, Video, Bücher, Artikel aus Fachzeitschriften etc.) sowie abwechslungsreicher Lernmethoden (Gruppenarbeit, Referate, Hausarbeiten, Podiumsdiskussion, Rollenspiel etc.) wird bei den Hebammenschülerinnen das Interesse für das Thema geweckt, selbstgesteuertes Lernen angeregt, eine konzentrierte und engagierte Mitarbeit herbeigeführt und dadurch ein hoher Lernerfolg erzielt. Der Mitarbeit der Hebammenschülerinnen und deren Selbsttätigkeit wird im Unterrichtsverlauf ein angemessener Platz eingeräumt. Bei der Schulung von Fähigkeiten und Fertigkeiten wird dem zielorientierten, auf den individuellen Lernstand bezogenen Üben hinreichend Beachtung geschenkt. Der Unterricht wird so gestaltet, dass die Lernenden die Möglichkeit haben, eine möglichst enge Verbindung von Theorie und Praxis bzw. eigener Erfahrung herzustellen. Außerschulische Lernorte werden in den Unterricht einbezogen, wenn sich damit der thematische Auseinandersetzungsprozess bzw. der Lernprozess der Hebammenschülerinnen sinnvoll bereichern und erfahrungsbezogen gestalten lässt.

0% - 100%

Förderung von Schlüsselqualifikationen Die Lehrperson orientiert sich bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts auch an den Schlüsselqualifikationen. Die didaktisch-methodischen Arrangements sind so gewählt und gestaltet, dass die Auszubildenden im Hinblick auf diese Ziele bewusst gefördert werden. Dem Aufbau einer bewussten Methodenkompetenz wird ein angemessener Stellenwert eingeräumt. Neben der gezielten und systematischen Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken werden regelmäßig Instrumente zur Reflexion des eigenen Lernens und Arbeitens eingesetzt.

0% - 100%

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Kriterium 5

Zur Förderung der Personal- und Sozialkompetenz werden Formen der Zusammenarbeit gewählt, die intensive kommunikative Erfahrungen ermöglichen und zur Reflexion des Kommunikationsverhaltens in den verschiedenen Sozialformen genutzt werden können (z.B. Gruppenarbeit, Fallarbeit, Projektunterricht). Vermarktung und Verkauf Die Aktivitäten innerhalb der Hebammenschule werden gegenüber der Organisation / dem Träger und den Kooperationspartnern vorteilhaft dargestellt. Die Tätigkeiten der Lehrerinnen werden auch anderen Abteilungen des Hauses bzw. extern angeboten. Durch umfassendes Bewerbungstraining werden die Hebammenschülerinnen optimal auf den Start in den Beruf vorbereitet. Auch eine ausführliche Information über einen erfolgreichen Start in die Freiberuflichkeit wird in Kooperation mit freiberuflich tätigen Kolleginnen / Steuerberaterinnen / Unternehmensberaterinnen angeboten.

0% - 100%

Lieferung 0% - 100% Der theoretische und praktische Unterricht finden geplant und zuverlässig statt. Der praktische Einsatz der Hebammenschülerinnen folgt einem Plan, der den praktischen Einsatzorten langfristig bekannt ist. Durch formal korrekte und engagierte Durchführung der Ausbildung und des Examens gewährleistet die Hebammenschule das Ende der Ausbildung zum vertraglich festgelegten Zeitpunkt, soweit dies in ihren Möglichkeiten steht. Betreuung Unterrichtskonzepte werden aktualisiert und die dazu verwendeten Medien sorgfältig gepflegt. Sie stehen dem gesamten Lehrpersonal bei Bedarf zur Verfügung . Die praktischen und theoretischen Unterrichtsinhalte sowie die Einsatzpläne sind den Hebammenschülerinnen langfristig bekannt. Die Hebammenschülerinnen können Probleme, die ihre Ausbildung oder ihr Privatleben betreffen, mit den Lehrkräften der Hebammenschule besprechen.

0% - 100%

5e) Kundenbeziehungen werden gepflegt und vertieft. Mit „Kundinnen der Hebammenschule“ sind hier die Hebammenschülerinnen gemeint. Kundenbetreuung im Tagesgeschäft 0% - 100% Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule sind zu den üblichen Bürozeiten persönlich oder aber durch einen regelmäßig abgehörten Anrufbeantworter erreichbar. Die Kundenbetreuung ist durch kreative und innovative Strategien charakterisiert, die die Hebammenschule gegenüber anderen Mitbewerbern hervorhebt. Die Schule führt bei Kundenkontakten im Tagesgeschäft proaktive Erhebungen über die Bedürfnisse, Erwartungen und die Zufriedenheit der Kunden durch. Dabei werden für die verschiedenen Kundengruppen adressatengerechte Verfahren und Instrumente eingesetzt. 28

Kriterium 5

Die aus den Erhebungen gewonnenen Informationen werden durch die Schule systematisch ausgewertet und zur kritischen Hinterfragung der Grundsätze, Ziele, Angebote und Leistungen der Schule genutzt. Die Auswertung der Erhebungen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen der Hebammenschule sind auf eine erhöhte Wertschöpfung der Kunden gerichtet und tragen zur Festigung und Verbesserung der Kundenbeziehungen bei. Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule reagieren flexibel, zeitnah und effektiv auf Kundenwünsche und –anliegen. Beschwerden von Seiten der Kunden wird durch die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule nachgegangen und es wird zeitnah darauf reagiert. Die sich daraus ergebenden Veränderungen werden schriftlich festgehalten und ihre Umsetzung überprüft. Im Umgang mit den Kunden zeichnen sich die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule durch Fairness, Höflichkeit und Verständnis aus. Bei Bedarf erhalten Schülerinnen zusätzliche - über den allgemeinen Rahmen hinausgehende - Leistungsangebote (z.B. Lernschwierigkeiten oder bei nicht bestandenen Prüfungen).

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Kriterium 6

Kriterium 6 Kundenbezogene Ergebnisse Hier wird beschrieben, was die Hebammenschule in Bezug auf die Zufriedenheit ihrer Kundinnen, also vor allem der Hebammenschülerinnen, leistet. Die Beurteilung einer Schule durch ihre Kundinnen bezieht sich dabei auf den Ausbildungserfolg, aber auch auf andere Faktoren wie Kommunikation und Beziehungskultur. Zufriedenheit und Arbeitsethos der Kundinnen lassen sich z.B. mit sog. „Klimaerhebungsbögen“ erfragen. Der Ausbildungserfolg kann sowohl im landes- bzw. bundesweiten Vergleich der Ausbildungsergebnisse (anhand von Indikatoren wie z.B.: Abbruchquoten, Durchfallquoten und Notendurchschnitt), anhand von Jahrgangsvergleichen innerhalb der Hebammenschule und auch anhand von Fragebögen, die in einem festgelegten Zeitraum nach der Ausbildung von den ehemaligen Schülerinnen ausgefüllt werden, erfasst werden. Im Gegensatz zur Wirtschaft ist dieser Bereich allerdings nur sehr schwer und zum Teil nur über Umwege (s.o.) messbar. Als qualitativ besonders relevant wird die positive Bewertung folgender Punkte durch die Schülerinnen bewertet: 6a) Messergebnisse aus Kundinnensicht Durch Schülerinnenumfragen, Fokusgruppen sowie durch die Auswertung von Feedback in Form von Anerkennung oder Beschwerden werden Ergebnisse erhoben, die zeigen, wie die Kunden die Hebammenschule wahrnehmen. Die folgenden Themenkomplexe können grundlegende Inhalte einer Befragung sein: Image 0% - 100% Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule sind zu den üblichen Bürozeiten persönlich, per E-Mail oder aber durch einen regelmäßig abgehörten Anrufbeantworter erreichbar. Der persönlichen, fernmündlichen oder schriftlichen Kommunikation zwischen den Schülerinnen und den Mitarbeiterinnen der Hebammenschule wird wochentags ein angemessener Zeitraum zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule reagieren flexibel, zeitnah und effektiv auf Kundenwünsche und –anliegen. Im Umgang mit den Schülerinnen zeichnen sich die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule durch Fairness, Höflichkeit und Verständnis aus. Produkte und Dienstleistungen Der von den Mitarbeiterinnen der Hebammenschule angebotene theoretische und praktische Unterricht entspricht in vollem Maße den Erwartungen der Hebammenschülerinnen sowie den allgemeinen Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Ausbildung. 30

Kriterium 6 Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule sind offen für neue Ideen und stets darum bemüht, ihren Unterricht an die sich ständig ändernden Gegebenheiten in Theorie und Praxis anzupassen, um eine zeitgemäße Ausbildungsqualität zu gewährleisten. Die Arbeit der Mitarbeiterinnen der Hebammenschule ist geprägt von Zuverlässigkeit. Dies zeigt sich in der sorgfältigen und verlässlichen Planung des theoretischen und praktischen Unterrichtes und in einer zuverlässigen Kooperation mit den praktischen Ausbildungsorten. Alle Mitarbeiterinnen der Hebammenschule sehen es als eine wichtige Aufgabe an, für den Erhalt der Ausbildungsplätze sowie der Lehrerinnenstellen zu kämpfen, damit auch langfristig eine gute Versorgung mit gut ausgebildeten Hebammen gesichert werden kann. Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule haben das Ziel, dass alle Absolventinnen eines Jahrganges fristgemäß und erfolgreich ihre Ausbildung abschließen. Die Absolventinnen der Hebammenschule entsprechen in vollem Maße den Erwartungen der sie einstellenden Arbeitgeber, den Erfordernissen der freiberuflichen Hebammenarbeit bzw. den Erwartungen ihrer zukünftigen Klientinnen. Sie sind in der Lage, sowohl praktisch als auch theoretisch alle Aufgabenbereiche der Hebammenarbeit sicher, eigenverantwortlich und zuverlässig anzubieten. Dienstleistungsbetreuung und Nachbehandlung Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule beurteilen regelmäßig die Qualität ihres Unterrichtes und die Angemessenheit des Ausbildungsstandes der Hebammenschülerinnen und reagieren bei Verbesserungsbedarf mit entsprechenden Veränderungen. Bei der Verbesserung der Unterrichtsqualität geben sich die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule gegenseitig Beratung und Unterstützung. Bei Bedarf wird auch externer Rat von kompetenten Fachleuten eingeholt. Die Lehrerinnen beurteilen in angemessenen Abständen die theoretischen und praktischen Leistungen der Hebammenschülerinnen und bieten diesen bei Bedarf gezielte Unterstützung zur Leistungsoptimierung an. Die Schülerinnen beurteilen in angemessenen Abständen mit Hilfe eines standardisierten Beurteilungsbogens (vgl. Anhang) die theoretischen und praktischen Leistungen der Dozenten. Die Bögen werden gemeinsam von einer Schülerinnen-und Lehrerinnenkommission ausgewertet, um konstruktive Verbesserungsvorschläge herauszuarbeiten. Die Ergebnisse der o.g. Lehrerinnen- bzw. Lehrerinnen-SchülerinnenGespräche werden schriftlich in angemessenen Abständen auf standardisierten Formularen festgehalten. Schriftliche oder mündliche Beschwerden oder an die Hebammenschule herangetragene Anliegen von Seiten der Hebammenschülerinnen, der Bewerberinnen, der Kooperationspartner aus der Praxis oder aus dem neuen Wirkungskreis der frisch examinierten Hebammen werden zeitnah im Lehrerinnenteam besprochen und konstruktiv für Verbesserungen in diesem Bereich genutzt. Die Mitarbeiterinnen der Hebammenschule tragen durch den Einsatz eines geeigneten Anforderungsprofils und Bewerberinnen-Auswahlverfahrens dafür Sorge, dass nur wirklich geeignete Kandidatinnen in die Hebammenausbildung aufgenommen werden.

0% - 100%

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Kriterium 6

Kandidatinnen aus strukturschwachen Gebieten werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Durch regelmäßige praktische Begleitung und theoretische Leistungskontrollen wird dafür Sorge getragen, dass nur wirklich für den Arbeitsalltag qualifizierte Absolventinnen der Hebammenschule das Examen bestehen. Loyalität Um die Chancen der Absolventinnen der Hebammenschule auf dem Arbeitsmarkt optimal zu gestalten, ist die Hebammenschule darum bemüht, dass die von ihr ausgebildeten Hebammen in vollem Maße den Erwartungen der sie einstellenden Arbeitgeber, den Erfordernissen der freiberuflichen Hebammenarbeit bzw. den Erwartungen ihrer zukünftigen Klientinnen entsprechen. Zu Beginn der Ausbildung informieren die Lehrerinnen die Hebammenschülerinnen über die Berufsverbände, die Fachzeitschriften und den BHSR. Für die aktive Arbeit im BHSR werden die Schülerinnen in angemessenem Umfang freigestellt.

0% - 100%

6 b) Leistungsindikatoren Hier handelt es sich um interne Messergebnisse, die die Hebammenschule verwendet, um die Leistung zu überwachen, zu analysieren, zu planen und zu verbessern um vorherzusagen, wie die Schülerinnen die Leistung wahrnehmen. Sie werden in festgelegten Abständen überprüft und erhoben. Wichtig ist, dass die ausgewählten Indikatoren erstens tatsächlich messbar sind und dass sich zweites auch die Qualität der Leistung davon ableiten lässt. Positive Leistungsindikatoren könnten sein: (Da diese Ergebnisse nicht immer abgestuft messbar sind, sollten sie eher mit „ja/nein“ beantwortet werden.) Die Hebammenschule ist vom BHSR in einem Schulranking ganz vorn eingestuft worden. Die Berichterstattung in der Fach- und allgemeinen Presse über die Hebammenschule ist positiv. Die Hebammenschule hat im Verhältnis zur Anzahl der Ausbildungsplätze hohe Anzahl an geeigneten Bewerberinnen. Die Ausfallquote nach der Probezeit und die Abbrecherquote an der Hebammenschule sind gering. Die Krankheitstage der Hebammenschülerinnen überschreiten nicht die bundesweite Kennzahl für die durchschnittliche Fehlzeitenquote. Die Verweildauer von jungen Kolleginnen in der Praxis mit Examen an dieser Schule liegt über dem Durchschnitt von vier Jahren. Einen Monat vor Ausbildungsende hat eine festgelegte Quote der Schülerinnen einen Platz auf dem Arbeitsmarkt gefunden (Quote von der Schule individuell festzulegen).

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Kriterium 7

Kriterium 7 Mitarbeiterbezogene Ergebnisse Kriterium 7 beschreibt was die Hebammenschule in Bezug auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter leistet. Die Beurteilung einer Schule durch ihre Mitarbeiter bezieht sich dabei nicht nur auf ihren Arbeitsplatz, sondern auch auf Faktoren wie Kommunikation, Beziehungskultur und gezielte Personalentwicklung. Zufriedenheit und Arbeitsethos der Mitarbeiter lassen sich z.B. mit sog. „Klimaerhebungsbögen“ erfragen. 7a) Messergebnisse aus Mitarbeitersicht Messergebnisse aus Mitarbeitersicht zeigen, wie die Mitarbeiter die Hebammenschule wahrnehmen. Sie können anhand von Umfragen, Fokusgruppen, Interviews oder strukturierten Beurteilungsgesprächen erhoben werden. Erhebungen zur Wahrnehmung der Hebammenschule durch die Mitarbeiter Die durchgeführten Erhebungen gewährleisten eine objektive Bestimmung zur Wahrnehmung der Hebammenschule durch die Mitarbeiter. Sie werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Die Art der Durchführung von Mitarbeiterbefragungen gewährleistet eine diskriminierungsfreie Meinungsäußerung. Die durchgeführten Mitarbeiterbefragungen sind strukturiert und umfassend.

0% - 100%

Motivation 0% - 100% Das an der Hebammenschule bestehende System der Mitarbeiterförderung und Mitarbeiterentwicklung ist transparent und leistungsfördernd. Es ist gerecht und gewährleistet Chancengleichheit. Die gestellten Anforderungen sind auf den Leistungsstand der Mitarbeiter abgestimmt. Sie unterstützen zielgerichtet deren individuelle Entwicklung. Die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter wird durch regelmäßige Zielvereinbarungen und Beurteilungen gefördert. Das bestehende Angebot an Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt in geeigneter Weise die Karriereentwicklung der Mitarbeiter. Das Betriebsklima ermöglicht eine offene und diskriminierungsfreie Kommunikation, durch die eine positive Entwicklung der Mitarbeiter und der Schule begünstigt wird. Den Mitarbeitern sind ausreichend Handlungsfreiräume zur Umsetzung ihrer Ideen im Rahmen ihrer Tätigkeit gegeben. Die Mitarbeiter empfinden die Führung der Hebammenschule in jeder Hinsicht für ihre persönliche Arbeit als motivierend. Werte, Mission, Vision, Politik und Strategie der Hebammenschule werden von den Mitarbeitern in vollem Umfang positiv und für ihre Entwicklung fördernd wahrgenommen.

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Kriterium 7 Zufriedenheit Das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen entsprechen in vollem Maße den Erwartungen der Mitarbeiter. Die Verwaltung und Führung der Hebammenschule gewährleistet ein positives Betriebsklima. Die Schulleitung reagiert auf alle an sie herangetragenen Anliegen/Beschwerden der Mitarbeiter in einer angemessen Zeit. Der Umgang mit den Mitarbeitern ist durch gegenseitige Achtung und Loyalität gekennzeichnet. Die Wahrnehmung der Hebammenschule bei ihren Kunden und in der Öffentlichkeit stärkt die Mitarbeiterbindung. Gesundheitsfürsorge und Arbeitssicherheit sind auf einem hohen Niveau gegeben.

0% - 100%

7 b) Leistungsindikatoren Bei den Leistungsindikatoren handelt es sich um interne Messergebnisse der Hebammenschule, anhand derer die Leistungen der Mitarbeiter überwacht, analysiert, geplant und prognostiziert werden. Positive Leistungsindikatoren könnten sein: (Da diese Ergebnisse nicht direkt abgestuft messbar sind, sollten sie eher mit „ja/nein“ beantwortet werden.) Motivation und Beteiligung Die Angebote zu Veranstaltungen der Fort- und Weiterbildung werden von den Mitarbeitern regelmäßig wahrgenommen. Die Rücklaufraten bei Mitarbeiterumfragen sind hoch. Von der Möglichkeit zur Bewertung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen durch die Mitarbeiter wird in hohem Maße Gebrauch gemacht. Zufriedenheit Das Niveau von Fehlzeiten und krankheitsbedingten Abwesenheiten ist verglichen mit Durchschnittswerten anderer Schulen niedrig. Art und Umfang der Mitarbeiterbeschwerden liegen auf einem niedrigen Niveau.

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Kriterium 8

Kriterium 8 Gesellschaftsbezogenen Ergebnisse Beschreibt die gesellschaftsbezogenen Ergebnisse der Hebammenschule. Dabei geht es zum einen um die Messergebnisse aus der Sicht der Gesellschaft (regional, national, international) und zum anderen um bestimmte Leistungsindikatoren.

In einer sehr weiten Betrachtung könnte auch die gesamtgesellschaftliche Wirkung des Ausbildungsprozesses verstanden werden. Diese Erfassung weist allerdings eine Reihe methodologisch-methodischer Probleme auf und soll deswegen hier nur ansatzweise erwähnt werden. In diesem Zusammenhang gilt es eigentlich zu hinterfragen, wie die Hebammenbetreuung an sich in die Gesellschaft eingebettet ist. Trends und Entwicklungen in der Geburtshilfe sollten sich in den Gegebenheiten der Ausbildung wieder spiegeln. Dies lässt sich am Beispiel der Ausweitung der gesundheitlichen Versorgung auf den ambulanten Sektor verdeutlichen. Die Forderung der Europäischen Region der WHO, durch die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften eine integrierte, familienorientierte und gemeindenahe Gesundheitsversorgung zu gewährleisten (WHO 1999) steht ganz im Gegensatz zur aktuellen Situation der deutschen Hebammenausbildung, die beispielsweise nach wie vor auf die klinische Arbeit vorbereitet. Eine individuelle Erweiterung der Ergebnisbeispiele ist wünschenswert. 8 a) Messergebnisse aus gesellschaftlicher Sicht Hier geht es darum, wie die Gesellschaft die Hebammenschule erlebt. Dazu gehört, die Bewertung der Öffentlichkeit bezüglich der Einstellung der Schule zu Themen wie: ganzheitliche Ausbildung, Demokratie, Erhaltung der globalen Ressourcen sowie der schulinternen Maßnahmen in diesem Zusammenhang. (Da diese Ergebnisse nicht direkt messbar sind, sollten sie eher mit „ja/nein“ beantwortet werden.) Gesellschaftsbezogene Verpflichtungen Die Hebammenschule nimmt gesellschaftsbezogen Verpflichtungen, wie. Kulturelle Anliegen, Ökologie, Unterstützung von Gesundheits- und Wohlfahrtseinrichtungen, …, mit besonderem Engagement wahr.(z.B. Hospitation von Hebammenschülerinnen im Gesundheitsamt, Beratungsstellen, etc.) Die Hebammenschule ist aktiv an der Mitarbeit zur Aus- und Weiterbildung in den örtlichen Gemeinden beteiligt (z.B. Durchführung von Unterrichtseinheiten zu Projekten wie: Hebammen an die Schulen, Hebamme am Gesundheitsamt, Familienhebamme).

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Kriterium 8 Kontakt und Kooperation Kontakt und Kooperation mit lokalen und regionalen Institutionen aus den Bereichen des Gesundheitswesens, der Wirtschaft, dem Bildungssektor werden aktiv wahrgenommen Kooperationspartner werden in realistischen Abständen mit relevanten Informationen versorgt. (z.B. durch jährliche Rundbriefe) Die Schule verfügt über eine Internetseite, die mindestens alle drei Monate aktualisiert wird.

0%-100%

8 b) Leistungsindikatoren Dabei handelt es sich um Messergebnisse, die die Hebammenschule benutzt, um Leistungen zu überwachen, zu analysieren, zu planen, zu verbessern und um vorherzusagen wie die Gesellschaft, der Träger sowie andere Ausbildungsstätten die Leistung der Schule wahrnehmen. Ansatzpunkte hierfür könnten interne Bewertungen derselben Kriterien sein, wie sie unter 8a) genannt worden sind. Eventuell gibt es auch Berichte aus der lokalen Presse, Auftreten in öffentlichen Veranstaltungen oder es handelt sich um Wahrnehmungen von Vertreterinnen aus der Öffentlichkeit.

Positive Leistungsindikatoren könnten sein: (Da diese Ergebnisse nicht immer abgestuft messbar sind, sollten sie eher mit „ja/nein“ beantwortet werden.) Öffentlichkeitsarbeit Nachrichten in den Medien oder Berichte von Personen übergeordneter Stellen (z.B. Schulinspektoren) bestätigen das Qualitätsbemühen der Hebammenschule im Zusammenhang mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung (hierzu gehören zum Beispiel auch interne oder externe Evaluationsberichte) Auszeichnungen, Preise Die Bemühungen der Schule zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung führen zu sichtbaren Anerkennungen, Auszeichnungen, Preisen.

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Kriterium 9

Kriterium 9 Schlüsselergebnisse Was die Hebammenschule in Bezug auf ihre geplanten Ergebnisse und Ziele erreicht hat. Da die Ausbildungsziele einer Hebammenschule vielfach qualitativ und langfristig definiert sind, ist es Aufgabe des Kriteriums 9, aussagekräftige Punkte und geeignete Punkte zusammenzufassen, die insgesamt gültige Hinweise auf Erzielung von Ergebnissen bieten. Aufgrund individueller, der Planung jeder einzelnen Schule entsprechender Jahresziele, können die im Folgenden genannten Ergebnisse und Indikatoren nur als Anhaltspunkte verstanden werden. Eine konstruktive Auseinandersetzung jeder einzelnen Schule bei der Festlegung und Überprüfung „ihrer“ Schlüsselprozesse und deren Ergebnisse ist für die Erfüllung eines erfolgreichen Qualitätsmanagements unerlässlich. 9a) Ergebnisse der Schlüsselleistungen Bei diesen Messergebnissen handelt es sich um die Schlüsselergebnisse, die die Hebammenschule geplant hat. Dies sind keine Messergebnisse im eigentlichen Sinne sondern eher Abfrage ob die einzelnen Punkte erfüllt wurden. Nicht finanzielle Ergebnisse: • Die Bewerberinnenzahl entspricht den Erwartungen • Die Zahl der Hebammenschülerinnen, die zur Prüfung zugelassen werden • Die Anzahl der Hebammenschülerinnen, die die Prüfung bestehen, • Die Anzahl der Ausbildungsplätze ist konstant oder wird erhöht • Notendurchschnitt entsprechend der Erwartungen • Unterrichtsqualität (Möglichkeiten der Überprüfung können sein: Anzahl der systematische Unterrichtshospitation nach standardisierte Kriterien, Häufigkeit einer Systematische Befragung der Lernenden, Anzahl der Lernzielkontrollen) • Erreichung der im Leitbild verankerten Ziele. • Überprüfung und Dokumentation des Ausbildungskonzeptes in Bezug auf Gesetzte und Verordnungen.

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Kriterium 9 Finanzielle Ergebnisse: • von der Hebammenschule verwaltete Schulbudget • externes Controlling • Nachweis des Nutzens von Neuanschaffungen und Investitionen • Einsparungen, die die Schule „erwirtschaftet“ fließen in das zukünftige Schulbudget

9b) Schlüsselleistungsindikatoren Dabei handelt es sich um operationelle Messergebnisse, die verwendet werden, um die erwarteten Ergebnisse der Leistungen der Hebammenschule zu überwachen, zu analysieren zu planen und zu verbessern. Die in Kriterium 6, 7 und 8 genannten Leistungsindikatoren bieten ausreichend Anhaltspunkte, die im Hinblick auf die individuell formulierten Schlüsselprozesse jeder Hebammenschule auch als Schlüsselleistungsindikatoren auswertbar und entsprechend ihrem Bedarf erweitert werden müssen.

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Glossar

Glossar Assessment-Center Multiple Verfahrenstechnik, zu der mehrere eignungsdiagnostische Instrumente oder leistungsrelevante Aufgaben zusammengestellt werden. Sie wird verwendet, um aktuelle Kompetenzen einzuschätzen oder künftige Entwicklungen zu prognostizieren und sowohl zur Auswahl neuer Mitarbeiter eingesetzt als auch zur Beurteilung und Förderung von Mitarbeitern im Unternehmen. Man unterscheidet je nach Anwendungsbereich zwischen Einstellungs- und Förder-AC. Audit Systematische unabhängige Untersuchung einer Aktivität und deren Ergebnisse, durch die Vorhandensein und sachgerechte Anwendung spezifizierter Anforderungen beurteilt und dokumentiert werden. Das Audit gibt ein zu bewertendes Bild über Wirksamkeit und Problemangemessenheit von qualitätssichernden Aktivitäten, das Schwachstellen aufzeigt, Verbesserungsmaßnahmen anregt und deren Wirkung überwacht. Autonomie Fähigkeit oder Neigung, selbstständig und unabhängig zu arbeiten. Die reale Möglichkeit der Autonomie hängt von der Überwindung gegebener Formen, der vorhandenen Abhängigkeiten und Fremdbestimmung ab. Benchmarking In der Wirtschaft bezeichnet man das Benchmarking als das Vergleichen von Leistungen, Prozessen und Praktiken zum Auffinden von Erfolgen und Defiziten. Es handelt sich um ein wettbewerbswirtschaftliches Analyseinstrument. Benchmarking ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Produkte, Dienstleistungen und insbesondere Prozesse und Methoden betrieblicher Funktionen über mehrere Geschäftsbereiche einer Organisation, oder über mehrere Organisationen hinweg, miteinander verglichen werden. Es werden daher die Unterschiede zu anderen Organisationen offen gelegt, die Ursachen für die Unterschiede ermittelt und Möglichkeiten zur Verbesserung aufgezeigt. Die Ergebnisse können als wettbewerbsorientierte Zielvorgaben dienen. Zielsetzung des Benchmarking ist es, zum „Besten der Besten“ zu avancieren. Benchmarking heißt nicht ausschließlich, sich an den Branchenbesten zu messen, da sonst die Lösungsmöglichkeiten auf einige wenige beschränkt wären, und es keine Chance für die Entwicklung innovativer Ideen gäbe. Benchmarking kann nur dann erfolgreich sein, wenn man sich mit der weltbesten Lösung vergleicht und der eigene Lösungsansatz dagegen bestehen bleiben kann. Der kontinuierliche Vergleich von Produkten, Dienstleistungen und Herstellungsmethoden führt zur Analyse der Leistungsunterschiede einzelner Unternehmen. Ziel ist die Ermittlung der Ursachen von Wettbewerbsnachteilen und schließlich deren Beseitigung sowie die Steigerung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Als Objekt, Zielgrößen und Partner für einen Benchmark-Vergleich kommen in Frage: • Vergleichsobjekte: Produkte und Leistungen bzw. Komponenten oder Teile, Prozesse bzw.Teilprozesse oder Einzelaktivitäten etc. • Vergleichspartner: andere Geschäftsbereiche, Konkurrenten, gleiche oder fremde Branche etc. • Vergleichszielgrößen: Kosten, Preis, Qualität, Zeit, Kundenzufriedenheit 39

Glossar Demokratie Staatsform. In einer Demokratie geht die Staatsgewalt vom Volke aus. Umgangssprachlich wird unter Demokratie eine Vorgehensweise verstanden, die alle Beteiligten gerecht mit einbezieht. Dienstleistungen Ein Wirtschaftsgut, eine Arbeit (Arbeitsleistung) die nicht der Produktion von materiellen Gütern dient. Sie wird von der Sachleistung unterschieden: Sie ist nicht lagerbar und übertragbar. Die Erzeugung und der Verbrauch der Dienstleistung fallen zeitlich zusammen Dienstleistungen werden von einer Person für einen Kunden oder einem Objekt des Kunden über einen Zeitpunkt oder -Rahmen (gegen Entgelt) erbracht. Die Güte der Dienstleistung bezeichnet man als Service-Qualität. Dienstleistungen werden in standardisierte und individuelle Dienstleistungen unterschieden. Merkmal von standardisierten Dienstleistungen ist, dass die Leistung für einen fiktiven Durchschnittskunden erstellt wird (Planung und Durchführung des theoretischen und praktischen Unterrichtes an der Hebammenschule). Die individuelle Dienstleistung wird hingegen für ein konkretes Individuum erstellt (Begleitung eines praktischen Einsatzes der Hebammenschülerin). Der Grad der Beteiligung des Kunden ist bei individuellen Dienstleistungen höher. Wünschenswert ist die Erhebung und Berücksichtigung von Kundenwünschen auch für standardisierte Dienstleistungen. EFQM Das EFQM (European Foundation for Quality Management) ist ein Qualitätsmanagementsystem. Es beruht auf drei Säulen: Menschen, Prozesse, Ergebnisse Das System unterscheidet und gewichtet in Befähiger-Kriterien und Ergebnis-Kriterien in den Bereichen • Führung, Mitarbeiterorientierung, Politik und Strategie, Ressourcen und Prozesse • Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, gesellschaftliche Verantwortung, • Geschäftsergebnisse Durch die permanente Betrachtung aller Prozesse sollen Informationen über zukünftige Trends abgelesen bzw. erarbeitet werden. Das EFQM-Modell ist ein Werkzeug, das Hilfestellung für den Aufbau und die kontinuierliche Weiterentwicklung eines umfassenden Managementsystems gibt. Es soll helfen, eigene Stärken, Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und die Unternehmensstrategie darauf auszurichten. Das EFQMModell ist sowohl auf produzierende Unternehmen jeglicher Art wie auch auf Dienstleistungund soziale Einrichtungen und Organisationen anwendbar. Exellence Überragende Praktiken in der Führung der Organisation (Hebammenschule) und beim Erzielen von Ergebnissen mit Hilfe bestimmter Grundkonzepte. Diese sind: Ergebnisorientierung; Kundenorientierung; Führung und Zielkonsequenz; Management mit Prozessen und Fakten; Mitarbeiterentwicklung und -beteiligung; kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung; Aufbau von Partnerschaften; Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit.

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Glossar Ethik Sittlich moralisches Handeln im Kontext der für die Hebammenschule relevanten Aspekte und Strukturen. Hier geht es nicht primär um isoliertes Handeln einzelner Personen im Bereich der Hebammenschule, sondern um die Kooperation aller verantwortlichen Personen. Dennoch muss eine Rückführung auf die einzelnen Personen möglich sein. Die Ethik setzt eine gewisse Konstanz voraus und sollte eine zeitliche Perspektive aufweisen. Die inhaltlichen Bereiche können sich beispielsweise mit Familie, Wissen und Können, Wirtschaft, Politik und Recht, Kultur und Religion befassen. Feedback Eine Art von Rückmeldung, die anzeigt, ob eine andere Person ein bestimmtes (nonverbales) Verhalten oder eine sprachliche Äußerung verstanden hat und darauf z.B. mit Gestik, Mimik oder ebenfalls einer verbalen Antwort reagiert. Im Qualitätsmanagement gibt es Bereiche, in denen Feedback von Bedeutung ist: • Abgleich von Ist- und Sollzustand bei der Zielsetzung und -erreichung • Rückmeldung beispielsweise nach Unterricht, Praxisanleitungen oder nach erledigten Aufgaben in der Hebammenschule. Im Qualitätsmanagement sollte das Feedback, da wo es sinnvoll ist, schriftlich niedergelegt werden. Führungskräfte Die Personen, die die Interessen derjenigen koordinieren und ausgleichen, die Anteil an der Hebammenausbildung haben. In der Hebammenschule wird in unterschiedlichen Ebenen Führung wahrgenommen, z.B.: • Träger Æ Schulleitung Æ LfH Æ Hebammenschülerinnen • PDL Æ Mentorin; Mentorin Æ Schülerin; Dozentin Æ Schülerin Innovation Praktische Umsetzung von Ideen in neue Dienstleistungen, Prozesse, Systeme und soziale Interaktionen. Wörtlich "Neuerung" oder "Erneuerung". Für Hebammenschulen heißt das die Einbeziehung neuester Erkenntnisse aus den Bezugswissenschaften in die Hebammenausbildung. Interessengruppen Personen, die ein Interesse an einer Hebammenschule, ihren Aktivitäten und ihren Errungenschafen haben. Dazu können beispielsweise Kundinnen – also Schülerinnen und Bewerberinnen, die praktischen Ausbildungsstätten der Hebammenschülerinnen, spätere Arbeitgeber der ausgebildeten Hebammen, Frauen die von freiberuflich arbeitenden Hebammen betreut werden, Mitarbeiter, Träger der Hebammenschulen, Regierungsstellen und Behörden gehören. Kommunikation Prozess der Informationsübertragung zwischen Individuen mittels verbaler und nichtverbaler Ausdrucksmittel (Gestik, Mimik), wobei neben der Sachinformation im eigentlichen Sinne auch Beziehungen definiert und komplexe soziale Mitteilungen ausgetauscht werden (Metakommunikation). Kommunikation kann sowohl innerhalb einer hierarchischen Ebene (horizontal) als auch zwischen den Hierarchiestufen (vertikal) stattfinden. Bei letztgenannter Form ist es wünschenswert, dass der Informationsfluss in beide Richtungen, also sowohl von oben nach unten (top down) als auch von unten nach oben (bottom up) stattfindet.

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Glossar Kritik Fachmännisch prüfende Beurteilung nach begründetem Maßstab, die mit der Abwägung von Wert und Unwert einer Sache einhergeht. Kritik kann eine Bewertung und/oder Hinterfragung darstellen: • positive Kritik: ein Lob • negative Kritik: eine Beanstandung • konstruktive Kritik: eine Bewertung/Hinterfragung mit Hinweisen, was man eventuell besser machen könnte • destruktive Kritik: eine simple Beanstandung, ggf. verbunden mit abschätzigen Bemerkungen Kunden Eine Person oder eine Organisation, die Produkte oder Dienstleistungen bezieht. Die Hebammenschule sieht sich einem vielschichtigen Kundenbegriff gegenüber. In erster Linie sind die Hebammenschülerinnen als Kundinnen zu sehen, da sie unmittelbar die „Dienstleistung Ausbildung“ in Anspruch nehmen. Sie sind also die direkten Kundinnen. Als indirekte Kunden der Hebammenschule gelten die Personen oder Organisationen, die die Ausbildungsleistung der Hebammenschule (also die examinierten Hebammen) nutzen, z.B. Krankenhäuser, Familien. Kultur Gesamte Palette von Verhaltensweisen, ethischen Grundsätzen und Werten, die von den Mitgliedern der Organisation weitergegeben, praktiziert und mit Nachdruck vertreten werden. Leitbild Ein Leitbild enthält Aussagen zur angestrebten Kultur im Unternehmen. Es beschreibt wichtige Elemente der Unternehmensstrategie und stellt die Verbindung von gewachsenem Selbstverständnis, der Unternehmensphilosophie sowie der beabsichtigten Entwicklung und den Unternehmenszielen dar. Das heißt, dass in einem Leitbild Ziele, Visionen, Werte und Ethik des Unternehmens (der Hebammenschule) enthalten sind. Die Leitbildentwicklung erfordert, wenn sie effektiv sein soll, die Einbeziehung und Beteiligung möglichst aller Mitarbeiter. (Infomaterial zur Leitbildentwicklung im Anhang) Leistung Messergebnis für die Errungenschaften eines Einzelnen, eines Teams, eines Prozesses oder einer Organisation. Die Leistungen einer Hebammenschule können beispielsweise an den Ausbildungskosten, der Abbrecherquote, der Zahl der bestandenen Examen im Verhältnis zu den Prüfungszulassungen gemessen werden. Um auch nicht messbare Leistungen zu verdeutlichen, kann sich die Hebammenschule der sog. Leistungsindikationen bedienen. Leistungsindikatoren Umstände oder Merkmale, die als beweiskräftige Anzeichen oder Hinweise für das Erreichen der Leistung herangezogen werden können z.B. die Personalfluktuation als Hinweis für Mitarbeiterzufriedenheit, der Bewerberzahl als Hinweis auf Güte der Ausbildung. Lernen Das Erwerben und Verstehen von Informationen die zur Verbesserung oder Veränderung führen können. Lernorientierte Aktivitäten (Lernprozesse) einer Hebammenschule sind zum Beispiel Benchmarking und/oder Audits unter externer oder interner Führung und Studien über

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Glossar beste Praktiken. Zu lernorientierten Aktivitäten gehören auch Schulung und berufliche Weiterbildung. Metakommunikation Die Kommunikation über Kommunikation. Die Gesprächspartner verlagern ihre Aufmerksamkeit auf eine höhere Ebene der Betrachtung und sprechen darüber, wie sie miteinander umgehen oder was sie im Moment stark beschäftigt. Dies verlangt von allen Beteiligten der Kommunikation Mut und auch die Bereitschaft sich selbst kritische wahrzunehmen. Mission Meint hier eine Formulierung, die den gesellschaftlichen Auftrag der Hebammenschule beschreibt. Sie legt dar, warum die Hebammenschule existiert und welche darüber hinausgehenden Aufträge eine Schule hat (bspw. Anteil an der Berufssausbildung in der Region, Anteil der Hebammenausbildung im Bundesland). Mitarbeiterinnen Heute werden unter Mitarbeiterinnen allgemein die Beschäftigten eines Unternehmens gesehen. Dabei muss eine Mitarbeiterin nicht zwangsläufig mit anderen Arbeitnehmerinnen direkt zusammenarbeiten. Als Mitarbeiterinnen der Hebammenschule werden alle dort beschäftigten Personen einschließlich Voll- und Teilzeitmitarbeiterinnen und befristet beschäftigte Personen bezeichnet. Bei Beschäftigten auf Honorarbasis, die dem Arbeitgeber gegenüber nicht weisungsgebunden sind, können durch Abschluss entsprechender Verträge die notwendigen Verbindlichkeiten geschaffen werden. Organisation Gruppe von Personen und Einrichtungen mit einem Gefüge von Verantwortungen, Befugnissen und Beziehungen. Organigramm Eine grafische Darstellung von Strukturen innerhalb einer Organisation. Zur Visualisierung werden häufig Bilder in Blockdarstellung verwendet. Sie bildet organisatorischen Einheiten ab, veranschaulicht die Aufgabenverteilung, die Hierarchieebenen, die Weisungsbefugnisse und die Kommunikationsbeziehungen zwischen verschiedenen Abteilungen. Partnerschaft Eine Arbeitsbeziehung zwischen zwei oder mehr Parteien, die Wertschöpfung für den Kunden einbringt. Es gibt Strategische und Schlüsselpartnerschaften. Strategische Partnerschaften: Sie sind von reinen Auftragsbeziehungen zu unterscheiden und sollen dazu beitragen, Einzelsegmente der Hebammenschule umzusetzen, verschiedene Ressourcen zusammenzubringen und somit strategische Ziele zu erreichen. Hierzu gehören beispielsweise: Partnerschaften zur Verbesserung des Zugangs zu Ressourcen (Krankenhausverwaltung, Personal-/ EDV Abteilung, IBF, externe Anbieter von Fortbildungen, Fachbuchhandlung, Apotheke, Reinigungsdienst …), Wissenspartnerschaften (die vorrangig auf den Wissensaustausch abzielen).

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Glossar Schlüsselpartnerschaften Arbeitsbeziehungen, die in direktem Zusammenhang mit der Hebammenausbildung stehen. Schlüsselpartner sind beispielsweise: Mitarbeiterinnen an den Einsatzorten der Schülerinnen, Mentorinnen, PDL, geburtshilfliche Leitung der Ausbildungsorte, weitere Ausbildungsstätten des Trägers im Gesundheitsfachbereich. Politikerinnen Gewählte Vertreterinnen, die die generelle politische Richtung der Organisation beeinflussen und bestimmen. P o l i t i s c h e Ziele Von Regierungsstellen und Politikern gesetzte Ziele. Im Gegensatz dazu stehen kundenorientierten Ziele, die von Organisationen festgelegt werden. Hier wir dann von Firmenpolitik gesprochen. Proaktiv Vorauswirkend, Initiative ergreifend. Produkt Ein Wirtschaftsgut das in einem Wertschöpfungsprozess geschaffen wird. Häufig werden auch Dienstleistungen als Produkte bezeichnet. Diese fallen jedoch nicht unter die klassische Definition, da sie nicht in einem Produktionsprozess erzeugt werden. Der Begriff muss daher immer in seinem Zusammenhang betrachtet werden. Für die Hebammenschule bedeutet das, dass sie im marktwirtschaftlichen Sinn „Dienstleistungen“ erbringen aber keine Produkte herstellt. Als Produkt und noch mehr als Dienstleistung einer Hebammenschule wird hier vor allem der Unterricht gesehen. In gewisser Weise stellt auch die examinierte Hebamme ein Produkt der Hebammenschule dar. Prozess Eine Abfolge von miteinander verknüpften Aktivitäten, die zu einem Ergebnis führen, das für den Kunden sinnvoll ist. Alle für eine Leistung notwendigen Aktivitäten werden in einem Prozess zusammengefasst. Man unterscheidet Kernprozesse, Leitungsprozesse und Unterstützungsprozesse. Eine Betrachtungsweise, in der nicht die einzelnen vertikalen Funktionen, sondern der gesamte horizontale Ablauf der Prozesse vergegenwärtigt wird (vgl. Schnittstellen zu anderen Prozessen) wird vorausgesetzt (prozessorientierte Organisation). Es kann sehr hilfreich sein, die einzelnen Prozesse graphisch darzustellen, wobei Auslöser, Verantwortliche, Kontrollmechanismen, eventuelle Schnittstellen zu anderen Prozessen und das (zeitliche) Ende formuliert werden müssen. Qualitätsbericht Medium über das die Hebammenschule ihre Leistungen und Leistungsbereiche darstellen kann. Ein Qualitätsbericht wird i.d.R. veröffentlicht und schafft dadurch Transparenz. Bewerberinnen und andere an der Hebammenausbildung Interessierte können vergleichen und den Bericht als Orientierungshilfe nutzen Schlüsselprozess Zentrale Prozesse, die in höchstem Maß zur Zielerreichung / Verwirklichung des Leitbildes, der Vision / optimale Leistungserbringung beitragen. Schlüsselprozesse können aus allen Prozessebenen (siehe oben) kommen. Entscheidend ist eine individuelle Definition der jeweiligen Einrichtung. Zu den Schlüsselprozessen einer Hebammenschule könnten beispielsweise die 44

Glossar Bewerberauswahl, die theoretische und praktische Ausbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit gehören. Schlüsselqualifikationen Alle fachlichen, körperlichen, physischen und sozialen Qualifikationen, die den Berufstätigen befähigen, heute und in Zukunft auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren zu können. Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Qualifikationen, die zum Handeln befähigen sollen. Dabei setzen sie sich aus einem breiten Spektrum übergreifender Fähigkeiten zusammen, die sowohl aus dem kognitiven, als auch aus dem affektiven Bereich stammen. Sie sind kein Fachwissen, sondern ermöglichen den kompetenten Umgang mit Fachwissen. Schlüsselqualifikationen lassen sich in vier Kompetenzbereiche aufgliedern: 1. Sozialkompetenz 2. Methodenkompetenz 3. Sachkompetenz 4. Selbstkompetenz Die Schnittmenge dieser Kompetenzbereiche ist die individuelle Handlungskompetenz einer Person. Beispiele für Schlüsselqualifikationen sind: Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Transferfähigkeit, Denken in Zusammenhängen, Lernbereitschaft, Kreativität, Selbstständigkeit, Flexibilität, Durchsetzungsfähigkeit, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Engagement. Vision Eine Formulierung die beschreibt, wie die Hebammenschule zukünftig zu sein wünscht. Von einer Organisationsleitung werden aus der Vision geeignete Strategien und Ziele abgeleitet, welche zum Erfolg führen sollen. In größeren Organisationen wird eine Vision in ein Leitbild integriert. In schriftlicher Form dient es dazu, die Leitplanken zu setzen, die zu einem zukünftigen Erfolg führen. Dieses Leitbild wird bei möglichst vielen Führungskräften und Mitarbeitern sowie weiteren Anspruchsgruppen bekannt gemacht. Für die ständige Weiterentwicklung der Hebammenschule ist die Formulierung von Visionen unerlässlich. Ein erstarrtes Festhalten an den Visionen hingegen kann hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit zu Problemen führen. Werte Das Einvernehmen und die Erwartungen, die das Verhalten der Mitarbeiterinnen der Hebammenschule widerspiegeln und worauf alle Beziehungen beruhen (z.B. Vertrauen, Unterstützung und Aufrichtigkeit). Wertschöpfung Das originäre Ziel produktiver Tätigkeit. Diese transformiert vorhandene Güter in Güter mit höherem Nutzen. Als Kennzahl misst sie den Ertrag wirtschaftlicher Tätigkeit als Differenz zwischen der Leistung einer Wirtschaftseinheit und der zur Leistungserstellung verbrauchten Vorleistung: Wertschöpfung = Leistung - Vorleistung Die verwendeten Begriffe sind wie folgt zu verstehen: • Leistung: Leistung ist der bewertete Produktionsausstoß (Umsatzerlös +/- Bestandsveränderung). • Vorleistung: Vorleistungen sind fremdbezogene Güter und Dienste, die im Leistungsprozess verbraucht werden. Hierzu zählen zugelieferte Materialien und bezogene Serviceleistungen, nicht aber der Faktor Arbeit, denn zusammen mit dem Faktor Kapital ist dieser das Subjekt der Wertschöpfung.

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Glossar • Wirtschaftseinheit: Als betrachtete Wirtschaftseinheit kommt die gesamte Volkswirtschaft, eine Organisation, Teilaktivitäten einer Organisation oder auch ein einzelner Leistungsprozess in Betracht. Da Hebammenschulen keine produzierenden Betriebe im wirtschaftlichen Sinne sind, kann Wertschöpfung für sie nur bedeuten, die best mögliche Hebammenausbildung unter Berücksichtung der vorhandenen Ressourcen anzustreben. Zielvereinbarungen Verbindliche Absprachen zwischen zwei Ebenen (zwischen Organisationseinheiten, zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern oder zwischen Verwaltungen). Sie betreffen Vereinbarungen, welche Ergebnisse innerhalb eines bestimmten Zeitraums erreicht werden sollen, einschließlich der Festlegung der dafür erforderlichen Ressourcen (Budget und Zeit) und von Berichtspflichten, die die Erreichung der Ziele überprüfbar machen.

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Literatur

Literatur Bauer, Nicola (2003). Qualitätsmanagement-Entwicklung in der Hebammenausbildung. Vortrag auf der Bundesdelegiertentagung des Bund Deutscher Hebammen (BDH). Ditton, H. (2002). Modell Qualitätssicherung in Schule und Unterricht. Projektskizze QuaSSU. [Elektronische Version] http://www.quassu.net, 15.08.2003. Ditton, H. (2000a). Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung in Schule und Unterricht. In: Zeitschrift für Pädagogik. 41. Beiheft, 73-92. EFQM (2001). European Foundation for Quality Management. Repräsentationsbüro Brüssel. EFQM (2003). Excellence einführen: wie das EFQM-Modell für Excellence zur Verbesserung der Leistung angewendet wird. [Elektronische Version] http://www.deutsche-efqm.de, 17.2.2004. Hebammenschule Bensberg, Kurs XI (2005). Erstellung eines Evaluationsmediums zur Qualitätssicherung in der Hebammenausbildung. Unveröffentlichte Forschungsarbeit. Hinderlich, C./Schwarz. S. (2004). Situationsanalyse bezüglich des Qualitätsmanagements an deutschen Hebammenschulen. Praxissemesterbericht Studiengang Pflegepädagogik an der FHS Münster [unveröffentlicht]. Kaminske, G.F. und Brauer, J.-P. (2003): Qualitätsmanagement von A bis Z, Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements. 4. aktualisierte und ergänzte Auflage. München, Wien: Hanser Verlag Knon, D. und Goerig, R.-M. (2004): Qualitätsmanagement in Krankenhäusern. München, Wien: Hanser Verlag Knoops, K. (2004). Qualitätsmanagement in der Krankenpflegeschule. In: PrInternet 1/2004, 27-36. Kommerell, T. (2002). Krankenpflegeausbildung unter Qualitätsdruck. In: Pflege aktuell. 6/2002, 344-348. Kotter, K.-H./Dell, J. (2002). Ein Qualitätsmanagement-Modell für ‚School Excellence’ und seine Anwendung in deutschen Schulen. In: Pädagogische Führung. 4/2002, 148-153 Krankenpflegeschule Überlingen (Hrsg.) (2001). Qualitätssicherung in der Krankenpflegeausbildung. Implementierung eines Qualitätssicherungsytems nach dem Modell der European Foundation for Quality Management. Landwehr, N. (2003). Basisinstrument zur Schulqualität. Systematische Darstellung wichtiger Qualitätsansprüche an Schule und Unterricht. 2.Aufl. Bern: h.e.p. Verlag. Landwehr, N./Steiner, P./Keller, H. (2003). Schritte zur datengeschützten Schulevaluation. Eine Anleitung zur systematischen Datenerhebung mit Fragebogen. 2.Aufl. Bern: h.e.p. Verlag. 47

Literatur Pötzsch, H. (2001) Die deutsche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung. Rätz, S. (2004). Qualitätsmanagement in der Hebammenausbildung. Diplomarbeit Studiengang Medizinpädagogik an der Humboldt Universität Berlin (unveröffentlicht). Rätz, S. (2003). Zwischenbericht der AG Qualitätsmanagement in der Hebammenausbildung. In: Hebammenforum. 10/2003, 680-682. Steiner, P./Landwehr, N. (2003). Das Q2E-Modell – Schritte zur Schulqualität. Aspekte eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements. Bern: h.e.p. Verlag. Tschegg, K. (2002). Schule ist anders! Kritische Anmerkungen zu Qualitätsrezepten für Schulen. In: Pädagogische Führung. 4/2002, 159-163. Van Buer, J./Seeber, S./Arnold, U. (2003). Qualität und Qualitätskonzepte für Bildungseinrichtungen in der beruflichen Bildung. Humboldt Universität Berlin, Institut für Erziehungswissenschaften, Abteilung Wirtschaftspädagogik. Zoege, M. (1997). Bestandsaufnahme der qualitativen und äußeren Rahmenbedingungen der Hebammenausbildung in Deutschland. Hebammengemeinschaftshilfe e.V. (Hrsg.), Hannover: Linden-Druck Verlagsgesellschaft mbH. Zollondz, H.-D. (2001). Lexikon Qualitätsmanagement. Handbuch des Modernen Managements auf der Basis des Qualitätsmanagements. München, Wien: R. Oldenburg Verlag. o.V. http://de.wikipedia.org/wiki/ o.V. http://www.moderne-verwaltung.nrw.de/service/glossar.html

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Anhang

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