Protokoll der beiden Expertenrunden

February 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Protokoll Expertenrunden Perspektiven 25.06.2014 Expertenrunde1 Mit dabei: Als Azubi

Als Dualer Student

Als Personaler aus Betrieben des Donnersbergkreises

Moderation

Johannes Eckel  Auszubildender zum techn. Produktdesigner bei der Langhammer GmbH (in Eisenberg) Jasmin Malkomes  Duale Studentin BWL Industrie bei der Mobotix AG (in Winnweiler-Langmeil) Achim Rausch  Koordinator Bildung bei der AOK Rheinland-Pfalz Saarland (in Eisenberg) Martina Glass  Qualitätsbeauftragte Altenhilfebereich, Evangelisches Diakoniewerk ZOAR (in Rockenhausen) Wolf-Dietrich Fritsch  Leiter Zentralbereich Personal, Evangelisches Diakoniewerk ZOAR (in Rockenhausen) Wolfgang Beerheide  Ausbildungsleiter bei Borg Warner Turbo Systems GmbH (in Kirchheimbolanden Elke Leonhardt-Jacob, ARBEIT & LEBEN gGmbH

Frage an Herrn Eckel: Wie sind Sie zu der Ausbildung bei der Firma Langhammer gekommen? Herr Eckel: Ich habe mich bei der Agentur für Arbeit über Ausbildungsstellen in der Umgebung informiert und mir Informationen zu freien Stellen zuschicken lassen. Da mein Bruder schon einen Ferienjob dort hatte und sehr gute Erfahrungen gemacht hat, habe ich mich dort selbst um eine Ausbildungsstelle beworben. Frage an Frau Malkomes: Warum haben Sie sich für ein Duales und nicht für ein reguläres Studium beworben? Frau Malkomes: Ich habe mich für ein Duales Studium entschieden, da dies nicht so „trocken“ ist, sondern anwendungsbezogener als ein reguläres Studium. Ich nehme für mein Studium viel aus den Praxisphasen mit. Frage an Frau Malkomes: Haben Sie mit einer Praxis- oder Theoriephase begonnen? Frau Malkomes: Je nach Beginn (Winter-/Sommersemester) variiert dies. Ich habe mit einer Theoriephase an der Hochschule begonnen. Vor dem Studienbeginn habe ich bei Mobotix jedoch ein Praktikum absolviert, sodass ich schon vor Beginn Einblicke in das Unternehmen sammeln konnte. Frage an Herrn Rausch: Können Sie den Abiturient/innen Tipps für die Bewerbung geben? Herr Rausch: Das Bewerbungsverfahren bei der AOK besteht aus einem ersten schriftlichen Test, danach folgt ein Assessment Center und zum Schluss ein persönliches Interview. Im Assessment Center ist es wichtig nicht alles an sich zu reißen, sondern auch Sachen abgeben zu können. Der Seite 1 von 5

beste Tipp ist hier mitzuarbeiten und mitzuspielen und sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Teamplayer werden gesucht! Der größte Fehler beim Bewerbungsgespräch ist es, selbst keine Fragen zu stellen. Denn Fragen zeigen dem Gegenüber, dass sich der Bewerber mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat und sich für die angebotene Stelle interessiert. Frage an Herrn Fritsch: Welches Bewerbungsgespräch ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und welche Tipps können Sie Bewerbern geben? Herr Fritsch: Ein Bewerber kam völlig durchgeschwitzt zum Termin, da er nicht richtig recherchiert hatte, wo das Gespräch stattfinden würde. Er musste somit 30 min bergauf zum Termin laufen. Daher ist es sehr wichtig, sich vor dem Gespräch zu informieren, wo das Gespräch ist, wie man dorthin kommt und wie viel Zeit man dafür braucht. Im Gespräch selbst lieben Personalchefs Bewerber, die ihnen nichts „vorspielen“ und keine Überflieger sind. Es ist wichtig seinem Gegenüber widerzuspiegeln, dass man Interesse und Motivation hat. D.h. man sollte sich vorher gut darüber informieren, was die zu vergebende Ausbildungsstelle/ den Beruf und vor allem das Unternehmen ausmacht. Frage an Herrn Beerheide: Ist Ihnen ein besonderer Bewerber in Erinnerung geblieben? Herr Beerheide: Ca. 5.000 Bewerbungen führen zu ca. 350 Einstellungen. Was haben diese 350 Personen, was die anderen nicht hatten? Ganz wichtig für Bewerber sind Grundkompetenzen wie einfache Umgangsformen, Selbstständigkeit und Teamfähigkeit. Die Fachkenntnis kommt durch die Ausbildung und muss nicht schon vorhanden sein. Interesse, eigenständiges Arbeiten und Begeisterung ist, was ein Unternehmen sucht. Ein Bewerber hatte auf seinem Bewerbungsbild lange Haare, beim Gespräch jedoch sehr kurz geschnittene. Auf die Frage von Herrn Beerheide nach dem Grund für diese Veränderung antwortete er, seine Mutter meinte, er könne mit langen Haaren nicht erscheinen. (Witz: Herr Beerheide hat selbst schulterlange Haare...) Frage an Herrn Rausch: Wenn Sie heute jemand fragt: „Ausbildung oder Duales Studium, für was soll ich mich entscheiden?“, was würden Sie antworten? Herr Rausch: Wenn man sich unsicher ist, was für einen besser geeignet ist, so ist eine Ausbildung zu Beginn zu empfehlen. Wenn nach der Ausbildung der Wille für mehr da ist, kann man immer noch ein Studium draufsetzen. Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es immer. Frage an Herrn Eckel: Wie waren die Ersten 100 Tage bei der Fa. Langhammer für Sie? Herr Eckel: Die erste Zeit war zum Teil schon sehr anstrengend. 8 Stunden am Tag berufstätig zu sein, ist doch etwas anders als ein Schultag. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich jedoch daran und das Arbeiten macht viel Spaß. Meine Ausbildung startete mit einer mechanische Grundausbildung, das hat mich sehr interessiert. Frage an Herrn Eckel: Hatten Sie denn Probleme damit, plötzlich einen Vorgesetzten zu haben? Herr Eckel: Nein, mit meinem Ausbilder und anderen Vorgesetzten hatte ich nie Probleme. Ich war schon vorher bei der Freiwilligen Feuerwehr, dort hat man auch Ranghöhere. Wichtig ist, gerade zu Beginn, dass man sich nicht davor scheut den Ausbilder zu fragen. Dafür ist er schließlich da und anders lernt man nicht. Seite 2 von 5

Frage an Frau Malkomes: Wie ist Mobotix so als Arbeitgeber? Frau Malkomes: Wie eine Familie. Man duzt sich gegenseitig, hat von Beginn an seinen eigenen Arbeitsplatz mit PC und Telefon und ist vollwertiger Mitarbeiter. Das bringt natürlich auch gleich Verpflichtungen mit, man muss Telefonate annehmen und Mails beantworten. Vor allem auf Englisch, das ist ungewohnt. Wenn man sich das jedoch nicht gleich zutraut, ist das auch kein Problem, man kann erst mal bei Kollegen zusehen und da viele internationale Mitarbeiter bei Mobotix arbeiten, die nur Englisch sprechen, kommt man schnell in die Sprache rein. Mobotix bietet außerdem viele Benefits wie z.B., eine eigene Kantine und ein Fitnessstudio. Frage an Herrn Beerheide: Wie kann Ihr Unternehmen bei den Azubis punkten? Herr Beerheide: Eine unbefristete Übernahme ist grundsätzlich möglich, dabei entscheidet die Ausbildungsnote und die mit dem Azubi gemachten Erfahrungen. Nach einem Dualen Studium wird mindestens ein Einjahresvertrag angeboten. Bei uns als internationales Unternehmen gibt es unterschiedlichste Aufstiegsmöglichkeiten. Auch mit einem schlechten Abitur ist ein erfolgreicher Weg möglich. Sinnvoll ist es dann, erst eine Ausbildung zu machen und mit einem guten Abschluss danach ein Studium zu absolvieren. Borg Warner bietet die Möglichkeit eines weltweiten Einsatzes nach der Ausbildung. Zu Beginn gibt es ein Orientierungswochenende, es gibt Betriebssport sowie einmal jährlich das Ablegen des deutschen Sportabzeichens, bei welchem alle zusammen teilnehmen. Hier kommt es nicht auf die sportliche Leistung, sondern auf das „Zusammen Durchziehen“ an. Borg Warner übernimmt die Kosten der Berufsschule, bietet vergünstigtes Kantinenessen und die Möglichkeit sich am Sprachzentrum weiterzubilden. Frage an Frau Glass: Was bietet Zoar jungen Leuten? Frau Glass: Ob es eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehilfe ist, Studienmöglichkeiten im Bereich (Pflege-)Pädagogik oder (Pflege-)Management, Zoar bietet jungen Menschen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Erlernte Berufe im Pflegebereich bieten sich außerdem dafür an, diese als Nebenjob zur Studienfinanzierung auszuüben. Nach größeren Auszeiten, wie z.B. der Elternzeit, ist die Berufsaufnahme schnell wieder möglich. Auch Weiterbildungen in Führungsbereichen werden ermöglicht. Vor allem Männer steigen als Rettungssanitäter in den ambulanten Bereich ein. Bei der Ausbildung bei Zoar bekommen Auszubildende Einblicke in verschiedene Bereiche: Ambulanz, Wohnbereiche, Hospitz. Wichtig für eine Ausbildung bei Zoar ist die Bereitschaft zu Wochenend- und Feiertagsdiensten sowie die Lust am Umgang mit Menschen. Gerade die Arbeit mit Menschen, z.B. ihre Dankbarkeit bei Hilfe, stellt für unsere Mitarbeiter/innen eine Bereicherung dar.

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Expertenrunde 2 Mit dabei: Von der Agentur für Arbeit Von den Hochschulen

Als Student Moderation

Dr. Reinhard Krämer  Berater Zielgruppe (Fach-)Abiturienten), Kaiserslautern Katharina Wirges  Fachhochschule Kaiserslautern, Referat für Wirtschaft und Transfer, Projektmitarbeiterin für das kooperative Studienmodell KOSMO Petra Schöneich  Technische Universität Kaiserslautern, Studierenden Service Center David Ehrlich  Student der VWL und BWL, Universität Mannheim Armella-Lucia Vella, ARBEIT & LEBEN gGmbH

Frage an Herrn Krämer: Macht es Sinn nach dem (Fach-) Abi zuerst eine Ausbildung zu absolvieren? Herr Krämer: Auf jeden Fall, es zeigt, dass man über praktische Kompetenzen verfügt. Oftmals ist auch die Abiturnote für das Wunschstudium zu schlecht oder man hat einfach keinen Studienplatz gefunden, dann ist eine Ausbildung als Vorbereitung oder Überbrückung auch sinnvoll. Vor dem Medizinstudium absolvieren viele erstmals eine Ausbildung zum/r Krankenpfleger/in. Frau Wirges: Was versteckt sich denn hinter dem Dualen Studium? Frau Wirges: Man unterscheidet zwischen zwei Arten des Dualen Studiums. Es gibt ausbildungsintegrierte Studiengänge, wie beispielsweise „Finanzdienstleistung“, hier hat man am Ende zwei Abschlüsse, einen Ausbildungs- und einen Studienabschluss. Zum anderen gibt es praxisintegrierte Studiengänge, hierbei erhält man einen Abschluss der Dualen Hochschule und macht ein Studium mit Praxisphasen in Unternehmen. Frage an Herrn Ehrlich: Ist ein Nebenjob parallel zum Studium sinnvoll oder hinderlich? Herr Ehrlich: Es ist immer empfehlenswert neben dem Studium zu jobben. Es hilft bei der Selbstorganisation und der Persönlichkeitsentwicklung weiter. Fachbezogene Nebenjobs schaffen einen Bezug zu Unternehmen, in welche man nach dem Studium einsteigen könnte. Networking ist v.a. im Bereich der Wirtschaft sehr wichtig. Frage an Frau Schöneich: Was sind die größten Unterschiede zwischen Schule und Studium? Frau Schöneich: Der größte Unterschied ist die Selbstorganisation. Während man in der Schule einen vorgegebenen Stundenplan hat und sehr viel Hilfe bekommt, muss man sich das Studium komplett selbst organisieren. Hilfestellungen erhalten die Studienanfänger jedoch z.B. durch Einführungsveranstaltungen und die zentrale Studienberatung.

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Frage an Herrn Ehrlich: Was sind die wichtigsten Kompetenzen, die man für ein Studium mitbringen sollte? Herr Ehrlich: Im Studium muss man erstmals alles selbständig organisieren. Es kann sein, dass nicht alles immer von Anfang an optimal klappt. Deshalb sollte der Student allgemein eine hohe Frustrationstoleranz haben sowie großes Durchhaltevermögen mitbringen. Als fachbezogene Kompetenzen für den Bereich VWL sollte man eine gewisse Affinität zur Mathematik und analytisches Denkvermögen haben. Frage an Frau Schöneich: Was hat sich denn im Vergleich zum Studium vor 30 Jahren geändert? Frau Schöneich: Viele Eltern kommen mit gutgemeinten Ratschlägen aus ihrer Studienzeit. Allerdings hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Ein Studium verlangt spätestens seit der Umstellung auf das Bachelor-/ Mastersystem sehr viel Selbstdisziplin und Selbstorganisation. Ein globales Denken und Auslandserfahrungen sind in fast jedem Studiengang von Vorteil. Die englische Sprache ist heutzutage elementar wichtig; einige Vorlesungen und deren Literatur sind teils komplett auf Englisch. Frage an Frau Wirges: Welche Voraussetzungen sollte man für ein Duales Studium mitbringen? Frau Wirges: Durch die Doppelbelastung ist ein gutes Zeitmanagement wichtig, Leistungswille sowie die Leistungsfähigkeit, ein aktives Einbringen in das jeweilige Unternehmen.

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