PH INFO - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

March 1, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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PH INFO 2007/ 02

Das Online-Magazin der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

PH Info Inhaltsverzeichnis

Zu dieser Ausgabe

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PH Mitteilungen Feierliche Übergabe des Grundzertifikats zum audit familiengerechte hochschule an PH Karlsruhe Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Hans-Christoph Graf von Nayhauss Stefan Heupel schließt Ausbildung zum Fachinformatiker erfolgreich ab Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Neue Professorinnen In neuem Gewand – Präsentationskonzept Abteilung Kinder- und Jugendliteratur in der Hochschulbibliothek Vereinigung der Freunde und Förderer

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PH Öffentlich

„Zur Situation und Entwicklung von Ganztagsschulen“ – Podiumsdiskussion an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Seite Tagungen an der Hochschule Seite Internationale InSEA-Forschungs- und Entwicklungskongress „horizons/horizonte insea2007germany“ Seite Frühe Fremdsprachen und Förderung der Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt Seite Mit der Big Band der PH Karlsruhe durch den Sommer Seite

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PH Lehre & Forschung Sticken und Nähen um zu helfen und viel Spaß dabei War-Entertainment Neue handlungsorientierte Projekte in der Geographie Discovering New York Ringvorlesung des Instituts für Philosophie und Theologie im SoS 2007: Gut/Böse – ein Januskopf

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PH International Neues aus dem Auslandsamt Weihnachten bei 30°C im Schatten Die „interaktive Tafel“ – Unterrichten im Medienzeitalter an der Deutsch-Schweizerischen Internationalen Schule Hong Kong Besuch aus Japan



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PH Info Zu dieser Ausgabe Im Nov.08: Leider wieder mit etwas Verspätung das PH Info 2007/2, dafür in neuem Gewand. Doch bei den mittlerweile eingetretenen kalten Temperaturen ist ein Rückblick auf das vergangene Sommersemester vielleicht umso schöner. Auch in diesem Semester war die Pädagogische Hochschule in der Öffentlichkeit mit aktuellen Themen stets präsent: Im Juli ließen Experten und Expertinnen in einer Podiumsdiskussion die Entwicklung der Ganztagsschulen in den letzten fünf Jahren Revue passieren. Bereits zum vierten Mal fand die Tagung zum Frühen Fremdsprachenunterricht an der Hochschule statt - in diesem Jahr erweitert um das Thema „Förderung der Mehrsprachigkeit“. Die Konzeption der Tagung fand bei teilnehmenden Lehrkräften bis zu Vertretern des Kultusministeriums große Zustimmung. Das erste Mal seit 20 Jahren fand wieder ein internationaler Kunstpädagogikongress in Deutschland statt und die Pädagogische Hochschule Karlsruhe freute sich sehr, die „horizons/horizonte insea2007germany“ gemeinsam mit der PH Heidelberg auszurichten. Insgesamt 330 Teilnehmer/innen aus 42 Nationen nahmen an der Tagung im Juli teil. Selbstverständlich gibt es auch aus der Lehre Neues zu berichten. Die zweite Ringvorlesung an der Hochschule diesmal zum immer aktuellen Thema “Gut/Böse - ein Januskopf“ - fand bei den Studierenden hohen Zuspruch. Wie ist das Klima in Karlsruhe? Welche Unterschiede gibt es zwischen Grünflächen und bebauten Gebieten? Diesen Fragen geht Prof. Fuchs in einem projektorientierten Seminar, das im Wintersemester weitergeführt wird, in der Geographie nach. Auch unter Mitteilungen ist über Erfreuliches zu berichten, wie den Erhalt des Grundzertifikats familiengerechte hochschule, den ersten an der PH Karlsruhe ausgebildeten Fachinformatiker, viele neue Mitarbeiter und noch einiges mehr. So möchte ich auch dieses Mal allen Hochschulangehörigen eine anregende Lektüre wünschen. Und ganz herzlich möchte ich mich bei allen bedanken, die mit ihren Berichten zum Zustandekommen dieser Ausgabe beigetragen haben. Kirsten Buttgereit

Impressum Herausgeber: Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Bismarckstr. 10, 76133 Karlsruhe Redaktion und Layout: Kirsten Buttgereit und Prof. Dr. Liesel Hermes Layout Titel: Nigel Kraus Anfragen an: Tel.: 0721-925 - 4014 oder E-Mail: [email protected] Für den Inhalt der Artikel zeichnen die jeweiligen Autorinnen und Autoren verantwortlich



PH Mitteilungen Feierliche Übergabe des Grundzertifikats zum audit familiengerechte hochschule an PH Karlsruhe durch Familienministerin von der Leyen Rektorin Liesel Hermes freut sich über das, was mittlerweile schon erreicht wurde

Berlin/Karlsruhe: Es war eine große Anzahl an Unternehmens- und Hochschulvertreter/innen, die am Dienstag, den 19. Juni 2007 durch Bundesfamilienministerin von der Leyen und die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundeswirtschaftsministeriums, Frau Dagmar Wöhrl, Zertifikate zum audit familiengerechte Hochschule überreicht bekamen. Unter all denen freuten sich auch zwei Vertreterinnen der Pädagogischen Hochschule, Rektorin Prof. Dr. Liesel Hermes und Gleichstellungsbeauftragte Dr. Marianne Soff. Die Pädagogische Hochschule ist eine von 20 Hochschulen im Bundesgebiet und eine von 15 Institutionen in Baden Württemberg, die in diesem Jahr ein Zertifikat erhalten. „Wir sind stolz auf das, was wir seit der Zuerkennung des Grundzertifikats im August 2006 erreicht haben.“, erklärt die Rektorin. Zwar war der Hochschule die

Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie schon immer ein Anliegen, dafür sprechen die Möglichkeit eines Teilzeitstudienganges und flexible Arbeitszeiten für die Verwaltung, doch, betont die Gleichstellungsbeauftragte Frau Soff, hat der Audidtierungsprozess durch die berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Hertie-Stiftung – das Bewusstsein für die Thematik noch geschärft und zu Entwicklungen geführt, die über das zunächst Erwartete noch hinausgehen: So wurde nach einer sofort eingeleiteten Fragebogenerhebung im Sommersemester 2006 die bisherige Kinderbetreuung zugunsten der Studierenden verbessert, eine Informationsseite zu allen wichtigen Fragen und mit relevanten Adressen in Karlsruhe auf der Homepage der Hochschule eingerichtet, werden Lehrveranstaltungen vermehrt in der familienfreundlichen Form eines Blockseminars angeboten, und vieles mehr. Rektorin und Gleichstellungsbeauftragte waren erfreut, dass das Engagement der Pädagogischen Hochschule im großen Rahmen gewürdigt wurde. Doch ebenso wichtig wie die feierliche Zertifikatsübergabe war bei der hervorragend organisierten Veranstaltung der Austausch mit den Verantwortlichen anderer Unternehmen und Hochschulen. Sie habe sehr viele gute Ideen für ihre weitere Arbeit mitgenommen, lobte die Gleichstellungsbeauftragte Frau Soff die Teilnahme an einem der am Nachmittag angebotenen Workshops zum Thema „Tu Gutes und rede darüber“. Kirsten Buttgereit

Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Hans-Christoph Graf von Nayhauss „Eine Ära geht zu Ende“ - Pädagogische Hochschule Karlsruhe verabschiedet sich von langjährigem Germanistikprofessor

Prof. Dr. Weißeno, Dekan der Fakultät II, verabschiedet Prof. Dr. Graf von Nayhauss

Kaum ein Professor an der Pädagogischen Hochschule habe in den letzten Jahrzehnten so viele Studierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mitgeprägt wie Prof. Dr. Hans-Christoph Graf von Nayhauss, betonte Prof. Dr. Weißeno, Dekan der Fakultät II, so dass tatsächlich von einer Ära gesprochen werden könne. Entsprechend zahlreich und bunt gemischt war das Publikum: Studierende und Lehrende aus allen Bereichen der Hochschule, Ehemalige und alte Weggefährten wie die Interkulturellen Germanisten Prof. Dr. Götz Großklaus und Prof. Dr. Bernd Thum der Universität Karlsruhe saßen im Auditorium. Anhand wichtiger historischer Ereignisse ließ Prof. Weißeno den Werdegang des Professors Revue passieren: Die Geburt im Kriegsjahr 1940, die



PH Mitteilungen Promotion in Freiburg im bewegten Jahr 1968, der Start als Dozent an der PH Karlsruhe 1971, als Willy Brandt den Nobelpreis erhielt, und schließlich 1976, dem Jahr der Ausweisung von Wolf Biermann aus der DDR, wurde Prof. Graf von Nayhauss Professor am Institut für deutsche Sprache und Literatur. Rektorin Prof. Liesel Hermes wies auf seine Verdienste für die Hochschule hin, hob aber vor allem seine Leistungen für die Auslandskontakte der PH Karlsruhe hervor: Er sei ein „Weltreisender in Sachen Bildung“ gewesen, „in dessen Reich die Sonne niemals unterging“. Davon zeugten auch die zahlreichen zusätzlichen Titel: Advisory Professor der East China Normal University in Shanghai, Ehrendoktor der PU-Omsk, Ehrendoktor der M.A. Scholochow – Universität Moskau. Nicht zu vergessen sei auch sein Engagement für Krasnodar, der Partnerstadt von Karlsruhe. Unvergessen blieben ihr die gemeinsamen Reisen nach Russland. Prof. von Nayhauss‘ feiner Humor, seine rhetorischen Spitzen seien das erste gewesen, was ihm bei den ersten Begegnungen aufgefallen sei, meinte Prof. Dr. Michael Baum, Leiter des Instituts für deutsche Sprache und Literatur, in seiner Laudatio. Vor allem wies er aber auf die Leistungen des Professors für die Interkulturelle Germanistik, für die Literaturdidaktik – seine

Publikation zu Kurzgeschichten war einer der ersten ihrer Art – und die Belebung der literarischen Szene in Karlsruhe hin, viele bekannte Schriftsteller kamen auf seine Einladung hin in die Stadt. Mit seinem Vortrag „Reisende Dichter und schriftstellernde Reisende. Selbstwahrnehmung im Konflikt mit der Fremdwahrnehmung bei Goethe und Heine, Fürst Pückler-Muskau und Rilke“ widmete sich Prof. von Nayhauss wieder einem Thema der interkulturellen Germanistik. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Frage, wie sich der reisende Dichter und der schriftstellernde Reisende („reisende Feuilletonisten“) in ihrer Wahrnehmung der Fremde unterscheiden. Spannend waren hierzu aber auch die Darlegungen, wie sich Beweggründe der Reisen und die Begegnung wie Umgang mit den Bewohnern der fremden Länder von Goethe bis Rilke ändern. Eine These war, dass während der Dichter das Fremde zur eigenen Selbstfindung und für das eigene Schaffen eher annektiert, der Feuilletonist sich mehr für die Menschen und ihr Leben interessiert und es nicht vereinnahmt, sondern beschreibt. Angeregt vom Vortrag ließen die Anwesenden den Abend bei Sekt und Gespräch gemütlich ausklingen. Kirsten Buttgereit

Stefan Heupel schließt Ausbildung zum Fachinformatiker erfolgreich ab Zentrum für Informationstechnologie und Medien (ZIM) der PH Karlsruhe ist stolz auf ersten Azubi an der Hochschule seit Jahren

Stefan Heupel neben seinem „Ausbilder“ Dr. Helmut Filipp, umringt von Volker Kinsch, Leiter der Personalabteilung und dem Kanzler Dr. Wolfgang Tzschaschel

Leger, aber voller Stolz steht Stefan Heupel aus Landau zwischen Kanzler Wolfgang Tzschaschel, Personalleiter Volker Kinsch und Dr. Helmut Filipp, Leiter des ZIM der PH Karlsruhe und in den letzten drei Jahren wichtigster Ansprechpartner von Herrn Heupel. Seit Juli 2007 hat er seinen sehr guten Abschluss als Fachinformatiker Systemintegration in der Tasche.

Dies ist nicht nur ein wichtiges Ereignis im Leben des jungen Mannes, sondern auch für die Hochschule. Als man im September 2004 einen Auszubildenden für den Beruf Fachinformatiker einstellte, wusste man nicht, auf was man sich einließ. Erfahrungen in dieser Richtung gab es keine. Umso zufriedener zeigt sich Herr Filipp über den sehr guten Ausgang des Experiments. Stefan Heupel lobt die PH als Ausbildungsstätte: Hier wäre er von vorneherein in alle Vorgänge miteinbezogen gewesen und hätte alle Bereiche der Systemintegration kennen lernen können, auch den ständigen Umgang mit den Mitarbeitern der Hochschule hätte er sehr geschätzt. Stefan Heupel blieb der Hochschule noch bis Ende September erhalten, dann begann er seinen Zivildienst in einem Jugendhaus in Landau. So konnte er seinen Nachfolger Sebastian Struck, der am 1. September seine Ausbildung an der PH startete, noch einen Monat kennen lernen. Der Pädagogischen Hochschule wurde vor drei Jahren erstmals seit den späten 80-er Jahren wieder - aufgrund des damaligen Ausbildungsplatzmangels - eine lang beantragte Stelle für einen Auszubildenden vom Wissenschaftsministerium bewilligt. Kirsten Buttgereit



PH Mitteilungen Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Denise Becker 01.10.2007 Lehrkraft für bes. Aufgaben Fak. III, Mathematik

Corinna Weise 01.10.2007 Lehrkraft für bes. Aufgaben Fak. III, Sport

Dr. Annette Deschner 16.04.2007 Abgeordn. Studienrätin Fak II, Europalehramt

Petra Alkama 01.09.2007 Verw.-Beschäftigte Frauenbüro sowie Abt. Schulprakt. Studien

Barbara Friebel 15.10.2007 Lehrkraft für Gesang Fak. III, Musik Udo Grün 01.09.2007 Lehrkraft für bes. Aufgaben Fak.I, Allg. Pädagogik Christian Hohmann 01.09.2007 Lehrkraft für bes. Aufgaben Fak. III, Sport Eva Korneck 01.08.2007 Abgeordn. Lehrerin Fakultät I, Evangelische Theologie Eva Martin 01.08.2007 Teilabgeordn. Lehrerin Fak. I, Schulpädaogik Dr. Heidi Rösch 01.10.2007 Professorin Fak. II, Deutsch Imran Jörg Schröter 01.08.2007 Wiss. Mitarbeiter Fak. I, Projekt: „Islamischer Religionsunterricht“ Enes Smajik 01.08.2007 Teilabgeordn. Lehrer Fak. I, Medienpädagogik Meike Thorenz 14.05.2007 Laborantin Fak. III, Chemie Dr. Silke Traub 01.10.2007 Professorin Fak. I, Erziehungswissenschaft / Schulpädagogik Antje Weigele 01.10.2007 Lehrkraft für bes. Aufgaben Fak. II, Deutsch

Christina Borschnek 15.08.2007 Bibl.-Beschäftigte Hochschulbibliothek Maren Dworak 01.08.2007 Dipl.-Verwaltungswirtin Personal- und Haushaltsabteilung Gabriele Hurrle-Melcher 06.08.2007 Bibl.-Beschäftigte Hochschulbibliothek Jan Kopka 18.06.2007 Verwaltungsangestellter Abt. Schulpraktische Studien Melanie Reiter 18.06.2007 Dipl.-Verwaltungswirtin KLR Haushaltsabteilung Sabine Seitz 01.09.2007 Verw.-Beschäftigte AStA Sebastian Struck 01.09.2007 Auszubildender ZIM

Beatrix Zimmermann (Wiederbeschäftigung) 03.09.2007 Verw.-Beschäftigte Institut für Sozialwissenschaften Ausgeschieden: Dr. Nicole Kastirke 31.08.2007 Vertretungsprofessorin Fak. I: Grundschulpädagogik Thomas-Helge Schwarz 31.08.2007 Wiss. Angestellter Fak. II, Sprecherziehung Dr. Volker Ulm 31.08.2007 Vertretungsprofessor Fak. III, Mathematik Jens Bohlender Abordnung vom 01.08.2007 bis zum 30.06.2008) Dipl.-Verwaltungswirt KLR Haushaltsabteilung Sebatian Heupel 30.09.2007 Auszubildender (abgeschlossen) ZIM Rinskje Kolb 31.08.2007 Bibl.-Beschäftigte Hochschulbibliothek Melanie Mauro 31.07.2007 Kinderpflegerin Krabbelstube Ruhestand:

Bereichs- und Namensänderungen Sventje Bonn (ehemals Dieter) 01.10.2007 Wiss. Angestellte Fak. I, Allg. Pädagogik Vera Sausen 01.09.2007 Verw.-Beschäftigte Didaktische Werkstatt (ehemals Frauenbüro) Christel Schirrmeister (ehemals Tusint) 01.09.2007 Bibliothekssekretärin Hochschulbibliothek



Dr. Wolfgang Eckhardt 30.09.2007 Professor Fak. I, Schulpädagogik Dr. Helgard Moll-Strobel 30.09.2007 Professorin Fak. I, Schulpädagogik

PH Mitteilungen Neue Professorinnen Prof.

Dr.

Carmen

Spiegel

stellt

sich

vor:

Wenn ich meinen Lebenslauf genauer betrachte, sind zwei Dinge für mich bestimmend, Vielfalt und Wechsel: Hineingeboren in zwei Kulturen (deutsch/ italienisch), aufgewachsen im Norden und Süden Deutschlands, in einer Groß- und in einer Kleinstadt (Ludwigshafen, Hamburg, pfälzische Kleinstadt), Studium im Westen (Mainz, Mannheim) und Osten (Berlin), berufliche Tätigkeit in der Wissenschaft (Institut für Deutsche Sprache Mannheim, Pädagogische Hochschule Heidelberg), in der Lehre (Universitäten Mannheim, Dortmund und Duisburg-Essen/Campus Essen) und als Freiberuflerin (Kommunikationstrainerin) in Verwaltung und Unternehmen, engagiert im Beruf und in einer vierköpfigen Familie mit Hund. Vielfalt und Wechsel bestimmen auch die Inhalte: Neben der empirischen Forschung (Angewandte Linguistik) fasziniert nicht nur der Transfer in die Praxis, sondern auch das Wie des Transfers, die Didaktik. Um fit zu bleiben, sollte man alle ein bis zwei Jahre etwas Neues anfangen, heißt es: ein neues Hobby (Vorhaben 2007: Inline-Skating), einen neuen geistigen Bereich (Professorin an der PH Karlsruhe). Mich treiben die Neugierde und das Ausprobieren im Beruf (viele Phänomene in Gesprächs- und Textlinguistik, Sprach- und Zweitspracherwerb) und in der Freizeit: Neben dem Lesen, der Literatur, das Schreinern, neben der Kunst die Kleinkunst – bis hin zu Kabarett und Briefmarke, und neben der Lust nach Bewegung die ruhige Kontemplation im Garten, vor meinem Aquarium, das Gespräch mit Freunden.

Jun. Prof. Dr. Christina Schenz stellt sich vor: Zum 1. Februar 2007 habe ich an der Fakultät I am Institut für Bildungswissenschaft die Juniorprofessur zur Begabungsforschung angenommen. Geboren und aufgewachsen in Wien, Lehramt für Sonderschulen, Studium der Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Universität Wien, Diplom (1996) und Promotion (2000) zum Thema Begabungsforschung bei Prof. Oswald. Vom WS 2000 bis zum WS 2004 konnte ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik an der Universität Wien meine wissenschaftliche Laufbahn fortsetzen. Seit dem SS 2005 bin ich außerdem als Dozentin am Institut für Lehrerbildung an der Universität Wien tätig, wo ich neben zahlreichen Forschungsprojekten zum Thema Begabungsforschung auch „das Kooperationsnetzwerk“ aufbaue, indem Gymnasien gemeinsam mit der Universität praxisorientierte Forschung betreiben. Neben meiner wissenschaftlichen Laufbahn war ich außerdem als Sonderpädagogin an Wiener Schulen tätig, wo ich Diagnostik, Förderung und Beratung für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen durchführte. An der Hochschule in Karlsruhe liegen meine Schwerpunkte in Forschung und Lehre im Bereich der Begabungs- und Begabtenforschung. Außerdem bin ich Mitglied in der Forschungsgruppe Ganztagsschule. Die Begabungsforschung ist mir als pädagogische Fragestellung ein besonderes Anliegen, da sie (vor allem im schulischen Umfeld) die Forderung nach Bildung sichert, wo jede Schülerin und jeder Schüler nicht einseitig auf die Bedürfnisse der Gesellschaft hin ausgebildet werden, sondern die Befähigung erlangen sollten, den eigenen Lebensweg individuell und sinnvoll zu gestalten. Der Masterstudiengang zur „integrativen Begabungsund Begabtenförderung“, welcher im WS 07/08 startet, und ein sich bildendes Netzwerk zum Thema, sind die ersten vielversprechenden Schritte dazu.



PH Mitteilungen In neuem Gewand – Präsentationskonzept der Abteilung Kinder- und Jugendliteratur in der Hochschulbibliothek

Ab dem Wintersemester 2007/08 präsentiert sich die Abteilung Kinder- und Jugendliteratur (KJL) der Hochschulbibliothek auf Initiative des Instituts für deutsche Sprache und Literatur in neuem Gewand. In erfreulicher und stets anregender Kooperation mit der Bibliotheksleitung haben Dr. Heidi Hahn und Birgitta Reddig-Korn (beide Literaturwissenschaft/Literaturdidaktik) ein Präsentationskonzept entwickelt, das der zunehmenden Bedeutung der Kinder- und Jugendliteratur für die literarische Öffentlichkeit gerecht werden soll und Studierende durch den exponierteren Standort der Bücher hoffentlich ermutigen wird, sich ihrer gesellschaftlichen Rolle als Multiplikatoren von KJL bewusst zu werden und diese intensiv wahrzunehmen. Der umfangreiche Bestand der Kinder- und Jugendbücher – wichtiges Profilmerkmal der Hochschulbibliothek – wurde gesichtet, neu sortiert und kompakt im hinteren Bereich des Westflügels der Bibliothek (EG) aufgestellt. Die Sammlung wird ständig ergänzt und erweitert. Wegweiser und ausgelegte Klassiker des Genres machen schon im Eingangsbereich der Bibliothek als ‚eye-catcher’ auf das neue Angebot neugierig. Gleichzeitig entsteht in der neuen KJL-Abteilung ein kommunikativer Raum, der durch die ansprechende Möblierung mit Tischen und Stühlen sowie durch Hinweise auf landes- und bundesweite Projekte der Leseförderung in Form von Flyern und Plakaten zum Gespräch über Bücher und ihr Potential für den Unterricht einlädt.

Kleine Wechselausstellungen (z.B. zu ausgewählten Autoren und Autorinnen) ergänzen die Präsentation. Der Beginn des Wintersemesters fällt in diesem Jahr zusammen mit dem vom Land Baden-Württemberg initiierten Lesefest ‚Frederick-Tag’ sowie mit der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2007. Aus diesem Anlass und zur offiziellen Einweihung des neuen Bibliotheksbereichs fand am 23. Oktober 2007 eine Lesung statt, bei der einige der prämierten Bücher vorgestellt wurden. Weitere Lesungen – auch in Kooperation mit der Didaktischen Werkstatt – für und mit Studierende(n) sind geplant. Längst haben sich Kinder- und Jugendbücher – selbstverständlich auch im Medienverbund – als wertvolle Instrumente der Leseförderung im Unterricht bzw. in den Bildungsplänen durchgesetzt. Jedoch bietet insbesondere die neuere KJL, vom Bilderbuch bis zum postmodernen Adoleszenzroman, mit ihrer z.T. anspruchsvollen und eigenwilligen Ästhetik im Literaturunterricht auch vielfältige Anregungen für das literarische Lernen. Und schließlich kommen auch außerhalb des Deutschunterrichts, insbesondere im fächerübergreifenden Unterricht, Kinder- und Jugendbücher in Form einer themenorientierten Lektüre zum Einsatz. Um sich in dem immer unübersichtlicheren Markt der Neuerscheinungen – über 4000 Titel pro Jahr allein in Deutschland – zurechtzufinden und nicht bei dem von der empirischen Unterrichtsforschung belegten engen ‚heimlichen’ Kanon von wenigen langlebigen, nichtsdestotrotz häufig überholten ‚Rennern’ stehen zu bleiben, werden die Studierenden des Fachs Deutsch im Verlauf ihres Studiums in mehreren Modulen konsequent an die KJL herangeführt. Dabei reflektieren sie literarästhetische, entwicklungspsychologische, soziologische und interkulturelle Aspekte gleichermaßen. Die so erworbene literarische und didaktische Kompetenz der Lehramtsstudierenden kann dann in die Schulpraxis weitergetragen werden und dort im besten Falle langfristig Qualität sichern und entwickeln helfen, im Sinne eines motivierenden und nachhaltig bereichernden Literaturunterrichts. Heidi Hahn

Weitere Mitteilungen aus der Hochschulbibliothek Im Foyer im ersten Stock des Hauptbebäudes der Hochschule (Bismarckstraße) können Interessierte sich über neue Publikationen von Lehrenden der Hochschule informieren, die dort in Glasvitrinen präsentiert werden. Beinahe alle dort ausgestellten Bücher können auch in der Hochschulbibliothek entliehen werden.

Öffnungszeiten der Hochschulbibliothek: Montag - Donnerstag: 8:00 bis 20:00 Uhr Freitag:



8:00 bis 18:00 Uhr

PH Mitteilungen Vereinigung der Freunde und Förderer der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe e.V. Der Vorstand der Vereinigung setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden, 1. Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, Siegfried König, dem Schatzmeister, Sparkassendirektor Ralph Ganz, und dem Geschäftsführer, Prof. Klaus Winkler. Die Vereinigung, die im Jahre 1980 gegründet wurde, dient folgenden Zielen: • Unterstützung der kulturellen Belange der Hochschule und der Studierenden • Förderung der wissenschaftlichen Aufgaben der Hochschule • Pflege der Verbindung zwischen Hochschule und Öffentlichkeit Derzeit werden unter anderem folgende Projekte unterstützt: • Schulgärten und Umwelterziehung: Schulgelände zum Lehren und Lernen •Unterstützung der „Krabbelstube – Zwergenland“ für die Kinder der Studierenden der Pädagogischen Hochschule • Unterstützung des Rektorats der PH Karlsruhe bei Repräsentationsaufgaben • Blockpraktika an der German Swiss International School Hong Kong und an zwei „Independent Schools“

in Perth, West Australia (John Septimus Roe Anglican Community School und Perth College for Girls) • Bereitstellung der Förderpreise für herausragende Leistungen der Studierenden im Rahmen des Neujahrsempfanges Um diese Aufgaben wirksam und nachhaltig erfüllen zu können, ist sie auf Mitglieder und Sponsoren angewiesen. Wir möchten Sie deshalb herzlich bitten, falls Sie noch nicht Mitglied sind, dem Verein als Mitglied beizutreten. Der Jahresbeitrag beträgt 20,00 Euro für Einzelpersonen, 80,00 Euro für Institutionen und 5,00 Euro für Studierende, Referendarinnen bzw. Referendare und ist steuerlich abzugsfähig. Um Ihre Bereitschaft zur Mitgliedschaft anzuzeigen, genügt ein formloses Schreiben zu Händen von Frau Klössig, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Vereinigung der Freunde und Förderer e.V., Bismarckstr. 10, 76133 Karlsruhe oder E-Mail: ulrike.kloessig@ vw.ph-karlsruhe.de Falls Sie an der Förderung des einen oder anderen Projekts besonders interessiert sind, wären Sie natürlich auch als Sponsorfür ein Einzelprojekt herzlich willkommen.



PH Öffentlich „Zur Situation und Entwicklung von Ganztagsschulen“ – Podiumsdiskussion an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

Die Teilnehmer der Diskussion von links nach rechts: Rektor Raimund Glasstetter, Rektor Stefan Appel (Vorsitzender des Ganztagsschulverbands), als Moderator Dr. Hartmut Binder, Prof. Dr. Gabriele Weigand (Forschungsgruppe Ganztagsschulen) und Schulpräsident Dr. Werner Schnatterbeck (Regierungspräsidium Karlsruhe)

Die Forschungsgruppe Ganztagsschulen an der PH Karlsruhe veranstaltete am 11.Juli 2007 – wie schon fünf Jahre zuvor - eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zur Situation und Entwicklung von Ganztagsschulen“. Wie sieht die Zwischenbilanz aus? - Auch diesmal stieß die Veranstaltung auf ein reges Interesse der regionalen pädagogischen Öffentlichkeit (Wissenschaft, Praxis, Bildungsverwaltung). Als Experten waren (wieder) eingeladen: - Stefan Appel, Rektor, Vorsitzender des Ganztagsschulverbands - Raimund Glasstetter, Rektor, Konrad-AdenauerSchule Bruchsal - Dr. Werner Schnatterbeck, Schulpräsident, Regierungspräsidium Karlsruhe - Prof. Dr. Gabriele Weigand, Institutsleiterin, Forschungsgruppe Ganztagsschulen Begrüßung durch die Rektorin der PH Karlsruhe Frau Prof. Dr. Liesel Hermes, Rektorin der PH, begrüßte die anwesenden Gäste und skizzierte aktuelle bildungspolitische Knotenpunkte (u.a. die prekäre Lage der Hauptschule, „Zwangs-französisch“, Lehrereinstellungs-Quoten, Bachelor- und Master-Studiengänge an der PH). Positive und weniger positive Erfahrungen In der nachfolgenden Diskussion wurde die Situation von Ganztagsschulen, vor allem in Baden Württemberg, von allen Seiten beleuchtet. Vor allem folgende Punkte sind hervorzuheben: Situation in Baden Württemberg Die Ganztagsschulen (GTSn) sind in Baden-Württemberg „angekommen“, in unterschiedlichen Formen und Schularten und nicht mehr nur an Schulen mit „besonderen pädagogischen Aufgaben“; die Ausbauziele werden für beachtlich erklärt. Demgegenüber: noch immer sei die GTS nicht im Schulgesetz verankert, und bei weitem nicht alles, was Ganztagsschule heiße (z.B. an G8-Gymnasien, oder „Offene GTSn“)

erfülle in vollem Wortsinn das, was man sich unter einer GTS vorstelle und sich von ihr ver-spreche. Kein Zwang zur Ganztagsschule Obwohl die pädagogischen Vorteile guter GTSn auf der Hand lägen, müsse man Eltern die Option für eine Halbtagsschule offen halten (auch viele Lehrer zögen diese vor). Ganztagsschule nicht immer besser Erhebungen der Forschungsgruppe GTSn belegen, dass GTSn Halbtagsschulen nicht zwangsläufig überlegen sind, z.B. im Hinblick auf Schul- und Klassenklima. Deshalb verdienten das jeweilige pädagogische Konzept (Orientierung am Kind) und die (insbesondere auch personelle) Ausstattung besondere Aufmerksamkeit. Trennung von Ganz- und Halbtagsschulen wichtig Berichten über erfreulich gut funktionierende (und nachweislich erfolgreiche) GTSn werden Erhebungen gegenübergestellt über hohe Scheiternsquoten (insbesondere dann, wenn Ganztagsschulen und Halbtagsschulen unter einem Dach seien). Zur Unterstützung von Ehrenamtlichen Die Einbeziehung von Ehrenamtlichen (insbesondere von „Jugendbegleitern“) im unterrichtsergänzenden Bereich wird verschieden bewertet: als Bereicherung und Ermöglichungshilfe für die Einrichtung weiterer (offener) GTSn, andererseits als eher periphere Hilfe oder gar als Belastung und verschleiernd für faktische Unzulänglichkeiten und Überforderungen. Wunsch nach Erfahrungsaustausch Positiv hervorgehoben wird die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs der GTSn un-tereinander, und die (noch immer als viel zu gering erachtete) Möglichkeit der Rekrutierung von Lehrer/innen durch die Schulen selber – kaum anders als fünf Jahre zuvor. Hartmut Binder

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PH Öffentlich Tagungen an der Hochschule Internationale InSEA-Forschungs- und Entwicklungskongress „horizons/horizonte insea2007germany“ an den Pädagogischen Hochschulen in Heidelberg und Karlsruhe Am Kongress nahmen über 330 interessierte Teilnehmer/innen aus 42 Nationen und allen Erdteilen teil. Besonderes Glück hatten die Organisatoren mit der Zusage der fünf Gastredner/innen aus USA, Großbritannien, Deutschland und Österreich. Unter ihnen auch Bazon Brock und Roger M. Buergel (Leiter der documenta 12 in Kassel).

v.l.n.R. Prof. Mario Urlaß, Pädagogische Hochschule Heidelberg; Prof. Dr. Joachim Kettel, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Roger M. Buergel, Leiter der documenta 12, Kassel; Prof. Dr. Carl-Peter Buschkühle, Universität Gießen; Prof. Dr. Douglas G. Boughton (stellvertr. Welt-Präsident InSEA, Northern Illinois University, USA)

Erster Internationaler Kunstpädagogikkongress in Deutschland seit 20 Jahren Vom 17. bis 20. Juli 2007 fand der Internationale InSEA-Forschungs- und Entwicklungskongress „horizons/horizonte insea2007germany“ an den Pädagogischen Hochschulen in Heidelberg und Karlsruhe statt. Es war der erste internationale KunstpädagogikKongress in Deutschland seit 20 Jahren. Die InSEA (International Society for Education through Art) ist der von der UNESCO anerkannte Weltverband aller im kulturellen/ künstlerischen Bildungssektor Lehrenden und Forschenden. Der Kongress reiht sich ein in die Reihe wichtiger InSEA-Kongresse, die 2002 in New York (Weltkongress), 2003 in Stockholm/Helsinki/Tallinn, 2004 in Istanbul, 2006 in Viseu/Portugal stattfanden und die 2008 mit dem nächsten Weltkongress in Tokio/Japan fortgesetzt wird. Teilnehmer aus 42 Nationen Über 250 Gruppen- und Einzelvorträge wurden an vier Tagen zu den für den Diskurs momentan wesentlich erscheinenden Themenbereichen gehalten: Neue Formen einer künstlerischen/kunstgemäßen Didaktik; Kunstpädagogik und Schulentwicklung, Kunstpädagogik und Hochschule; Öffnung der Schule, außerschulische Kunstpädagogik, Museumspädagogik, Kunstpädagogik und soziale Aspekte; Formen der Kunst- und Medienrezeption; Informations- und Kommunikationstechnologien in kunstpädagogischen Prozessen.

Das Rahmenprogramm Die Kongressteilnehmer/innen konnten einem spannenden und überaus abwechslungsreichen künstlerischen Rahmenprogramm beiwohnen, das u.a. mit Performances (Gabriele Oßwald und Wolfgang Sautermeister von exitart/Mannheim und Martin Pfeiffer, Karlsruhe), diversen Ausstellungen (Fotos des Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle von Documenta-Künstler/innen im Foyer der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe) und Interventionen von Studierenden beider Hochschulen, einem Besuch des Kunstvereins Heidelberg und des ZKM Karlsruhe bestritten wurde. Darüber hinaus konnten sie das kulinarische Angebot regionaler Küche in Heidelberg und in der Neuen Mensa in Karlsruhe genießen. Beiträge von eigenen Nachwuchskräften Für den internationalen Austausch ebenso erfreulich wie spannend zeigten sich die Vorträge von allein drei wissenschaftlich-künstlerischen Nachwuchskräften aus der Abteilung Kunst der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, die den Mut hatten, erstmalig vor internationalem Publikum über Ihre kunstpädagogische Arbeit vorzutragen, mit Andrea Bechtold: „The idea of beauty in everyday-life and fine arts. A school-project”, Lucile Schwörer-Merz: „Principles of art education – demonstrated with the project Spaceart-bunker” und Stephanie Wälde mit “HolzRaum - A self-determined and self-organised artistic project”, deren Beiträge allesamt auf ein großes Interesse stießen. Organisatoren und Förderer Konzipiert, organisiert und durchgeführt wurde der Kongress von den Abteilungen Kunst an den Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe (Prof. Dr. Joachim Kettel) und Heidelberg (Prof. Mario Urlaß und Prof. Dr. Carl-Peter Buschkühle, jetzt Universität Gießen) in Kooperation mit der Internationaler Gesellschaft der Bildenden Künste [igbk], Berlin und International Association of Arts [IAA/Europe], der Dachorganisation der deutschen Künstler/innen-Verbände. Gefördert wurde der Kongress durch das Bundesministerium

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PH Öffentlich für Bildung und Forschung [BMBF], Bonn/Berlin, die Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart, die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG, das Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg und die beiden Pädagogischen Hochschulen. Ziele des Kongresses Ziel des internationalen InSEA-Forschungs- und Entwicklungskongresses war es, Innovationen im Bereich der Kunstpädagogik im In- und Ausland vorzustellen und zu diskutieren. Dabei wurden Reformpotenziale des Künstlerischen und Ästhetischen für Bildung überhaupt sowie für die zukünftige Entwicklung von Schule und Hochschule aufgezeigt. Der Kongress untersuchte Wirkungen und Entwicklungspotenziale der ästhetisch-künstlerischen Bildung und konnte den Forschungsaustausch zwischen deutscher und inter-

nationaler kunstpädagogischer Forschung und Vermittlungspraxis vertiefen, hierbei insbesondere innovative deutsche Konzeptionen in den internationalen Diskurs einbringen. Der Tagung (Kongresssprache: englisch) gelangen vielfältige Einblicke in unterschiedliche Projekte der Kunstpädagogik unter den spezifischen Bedingungen der beteiligten Länder. Positive Rückmeldungen Das positive Feedback aus allen Erdteilen bestätigt den Initiatoren des Kongresses, fast immer die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Die Kongresspublikation (englisch-deutsch) ist in Arbeit und wird Anfang 2008 im Athena-Verlag erscheinen. Weitere Informationen auf der Kongress-Homepage unter: www.insea2007germany.de. Joachim Kettel

Frühe Fremdsprachen und Förderung der Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt Programm der Fortbildungsveranstaltung an der PH Karlsruhe erhält Lob von allen Seiten

Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Baden Württemberg besuchten die 4. Tagung zum Frühen Fremdsprachenunterricht

Insgesamt 11 Schulbuchverlage präsentierten ihr Angebot auf der Bücherschau

Nach wie vor großes Interesse an Fortbildung im Bereich Frühe Fremdsprachen

Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet

Bereits zum vierten Mal fand am Freitag, den 15. Juni 2007 unter Leitung der Juniorprofessoren Dr. Havva Engin, Dr. Christa Rittersbacher und Dr. Lars Schmelter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe eine Tagung zum Frühen Fremdsprachenlernen statt, in diesem Jahr ergänzt um eine Tagung „Zur Förderung der Mehrsprachigkeit“. Fast 200 Lehrerinnen und Lehrer, Studierende und Verlagsvertreterinnen nutzten erneut das reichhaltige Angebot, das sich über drei Plenumsvorträge und insgesamt vierzehn Arbeitsgruppen mit Referentinnen und Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet erstreckte. Alle Veranstaltungen summierten sich unter dem Thema der Tagung „Sprachliche Leistungen feststellen, dokumentieren und fördern in institutionellen Bildungskontexten“.

Juniorprofessorin Dr. Havva Engin führte mit den Worten „Sprachdiagnostik hat Konjunktur“ in den eröffnenden Vortrag „Pädagogische Sprachdiagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ von Prof. Dr. Hans H. Reich (Universität Koblenz-Landau), der sich seit den 1970-er Jahren mit dieser Thematik beschäftigt. Dem bilingualen Unterricht widmete sich Prof. Dr. Wolfgang Zydatis. Der Professor der Freien Universität in Berlin stellte einen Schulversuch vor, in dem Leistungen in Gymnasialklassen mit und ohne bilingualem Sachfachunterricht über einen längeren Zeitraum hinweg empirisch untersucht und verglichen wurden. Obwohl erwartbar, war das Plenum über die so eindeutig besseren Leistungen der bilingual unterrichteten Schülerinnen und Schüler doch erstaunt. Institutsdirektorin Petra Hölscher des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung München stellte im Abschlussvortrag

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PH Öffentlich das bayerische Screeningmodell für Schulanfänger vor. Dies ermöglicht Lehrenden mit und ohne Testerfahrung, Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache bei Schulanfängern zu erfassen. Arbeitsgruppen mit Expertinnen und Experten aus der Praxis Vormittags wie nachmittags fanden jeweils sieben Arbeitsgruppen statt. Besonders die von Expertinnen und Experten aus der Praxis geleiteten AGs erfreuten sich hoher Beliebtheit. Hier wurde Fragen nachgegangen wie „Was brauchen zugewanderte Quereinsteiger?“ (Frau Khuen-Belasi und Frau Reznik vom Jugendmigrationsdienst und dem Internationalen Bund), „Warum finde ich das Portofolio gut?“ (Andrea Wolf, Europaschule Waltershausen) oder „Zensuren im Fremdsprachenunterricht in der Grundschule?“ (Otfried Börner, LI Hamburg). Des Weiteren fanden Arbeitsgruppen zur Sprachstandserhebung im Kindergarten oder zum Zeitpunkt der Einschulung sowie

zur Frage der Leistungsmessung im Frühen Fremdsprachenunterricht großen Zuspruch. Lob des Programms von offizieller Seite Großes Lob erfuhr das Programm der Tagung auch von offizieller Seite. Bürgermeister Denecken, der nach der Rektorin Prof. Liesel Hermes die Anwesenden begrüßte, freute sich, dass die Pädagogische Hochschule Karlsruhe sich so intensiv mit dem Thema Mehrsprachigkeit beschäftigt, sei dies doch ihm, der selbst 30 Jahre an Brennpunktschulen in Karlsruhe unterrichtete, auch als Schulbürgermeister immer ein großes Anliegen. Esther Muhle vom Regierungspräsidium Karlsruhe lobte die Vielfalt und den Praxisbezug der Veranstaltungen. Regierungsschuldirektor Heinz Jansen des Kultusministeriums erklärte, das Programm sei genau auf die Bedürfnisse der Lehrerinnen und Lehrer abgestimmt und freute sich mit der Hochschule über das große Interesse. Kirsten Buttgereit

Mit der Big Band der PH Karlsruhe durch den Sommer Veranstalter freuen sich über gute Unterhaltung und gute Zusammenarbeit gutfest in Hohenwettersbach, zu dem Baron von Maffai jährlich – in diesem Jahr zu einem JazzFrühstück – lädt. „Ich freue mich schon auf die nächste Gelegenheit, wenn ich mit der BigBand der PH zusammenarbeiten kann,“ freut sich die Organisatorin Claudia SchmidtZoschke von der Caritas. Nicht nur, dass die BigBand während des Festes mit seinen beiden Auftritten der eindeutige Höhepunkt des Tages war, auch im Vorfeld sei die Arbeit mit der BigBand und deren Leiterin Frau Kahnes eine einzige Freude: „Das Organisieren macht doppelt soviel Spaß, wenn alle so toll mitmachen.“

Big Band der PH unter Leitung von Victoria Kahnes auf dem Hofgutfest in Hohenwettersbach

Seit Jahren vollbringt Victoria Kahnes, Leiterin der Big Band der PH Karlsruhe, ein kleines Wunder: Studierende kommen und gehen, was zu ständigen Neubesetzungen in der Formation der BigBand führt, und dennoch spielt diese unterhaltsam und auf höchstem Niveau (an der Hochschule regelmäßig zu hören bei den Absolventenfeiern, in diesem Jahr am 5. Dezember 2007 um 18 Uhr in der Aula der PH). Und dieses Wunder hat sich – auch durch die Veröffentlichung einer CD im Jahr 2006 - in der Region herumgesprochen: Auftritte der BigBand bei Sommerfesten werden immer häufiger. Die Höhepunkte im vergangenen Sommersemester waren der Auftritt beim Sommerfest der Caritas Waldheim am Sonntag, den 24. Juni 2007, und beim Hof-

Mit Spannung hatten Frau Kahnes und die Mitglieder der BigBand dem Novum „Hofgutfest in Hohenwettersbach“ am 9. September 2007 entgegengefiebert und waren begeistert: „Wir sind so von den Veranstaltern verwöhnt worden. Es gab einen extra Raum für die Probe, während der wir auch noch mit Hefezopf und Kaffee verwöhnt wurden.“ Sie lobt auch die Zuverlässgkeit und das Engagement derer der Band, die dabei waren: Für eine Hochschulband ist es immer schwierig, während der vorlesungsfreien Zeit einen Auftritt zu organisieren. Und die Begeisterung war beidseitig: Der Ortsvorsteher von Hohenwettersbach, Rolf Klipfel (CDU), kam ins Schwärmen über die gespielten Hits von „You are the Sunshine“ über „Birdland“ oder „Watermelon Man“ bis „Fly me to the Moon“ und betonte, die BigBand habe wesentlich zum erfolgreichen Gelingen des Ereignisses beigetragen. Kirsten Buttgereit

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PH Lehre & Forschung Sticken und Nähen um zu helfen und viel Spaß dabei Studierende der PH Karlsruhe produzieren mit Geräten der Firma Pfaff Stickund Näharbeiten für den Verkauf zur Unterstützung der Hagsfelder Werkstätten

Über drei Stunden erstellten Studentinnen des Faches Haushalt und Textil mit Unterstützung von Pfaffmitarbeiterinnen und -geräten hübsche und praktische Handarbeiten

Das Ergebnis nach über drei Stunden „Nachtarbeit“ (von 18:30 Uhr bis 23:00 Uhr) bei der zweiten Sticknacht an der PH Karlsruhe am 23. Mai 2007 ist beachtlich: 26 bestickte Buchhüllen, 20 bestückte Patchworkherzen und besonders ansprechend die verschiedensten Accessoires vom Haargummi bis zum Handy-Anhänger in Form von Satinrosen. Ermöglicht haben dies das große Engagement von 24 Studentinnen des Faches Haushalt und Textil an der Pädagogischen Hochschule und die Hard- und Software der Firma Pfaff. Pfaff stellte unter Anleitung der Mitarbeiterin Frau Nees acht Schulungslaptops mit aufgespielter Pfaff creative 3D Software/ 3D Embroidery Artist zur Verfügung. An diesen entwickelten die Studierenden ihre ganz eigenen Designs, die dann wiederum an acht Stickcomputern der neuesten Generation (Schulungsmaschinen der Firma Pfaff) sogleich umgesetzt werden konnten. Hier unterstützten die Mitarbeiterinnen Frau Siekirsky und Frau Ulrich des Nähzentrums Karlsruhe mit Know-How. Und man merkte Firmenangehörigen wie Studentinnen den Spaß an der (Hand-) Arbeit an: Beeindruckend, so waren sich die drei Firmenmitarbeiterinnen einig, sei die Motivation der Studierenden, ihre Freude an der Arbeit und die große Aufgeschlossenheit für die neue Technik. Auch das Credo der Studierenden war eindeutig: „Viel dazugelernt und Spaß gehabt!“ Besonders stolz waren sie darauf, an diesem Abend so viele Produkte produziert zu haben, schließlich ging es ja nicht nur um das Lernen und den Spaß, sondern auch um einen guten Zweck: Am 13. Juni 2007 verkauften die Studentinnen die hübschen und praktischen Handarbeiten an der Pädagogischen Hochschule in der Mittagspause an Hochschulangehörige. Den Erlös, stolze 252 Euro, spendeten sie der HWK-Gärtnerei in Grötzingen. Diese Spende übergaben sie bei einem Besuch in der Gärtnerei gemeinsam mit ihrer Dozentin Bar-

Verkaufstand im Foyer von Bau III - Lehrende, Studierende und Angestellte der PH kaufen fleißig ein für einen guten Zweck

bara Hanne an die Beschäftigten. Hier konnten sie sich auch vor Ort einen Einblick in die Arbeiten der Gärtnerei verschaffen. Es war eine inspirierende Begegnung auf beiden Seiten, zumal sich viele der Beschäftigten sichtbar freuten, dass nun endlich eine Tischtennisplatte für den sportlichen Ausgleich in den Pausen angeschafft werden konnte. Die Studentinnen hatten auch einige ihrer Arbeiten dabei, die dann in der Gärtnerei bewundert, aber auch von den Kunden erstanden werden konnten. Zum Schluss noch die Frage an die Studentinnen, was dies denn nun für die Ausbildung zur angehenden Lehrerin zu tun habe, und neben erstaunten Blicken ob der Offensichtlichkeit eine mehr als überzeugende Antwort: Die Verbindung von sozialem Engagement und Textilarbeit sei doch für die Schulpraxis, vor allem die immer mehr geforderte Projektarbeit, ideal. Alle waren sich einig, ähnliche Projekte im zukünftigen Lehrerinnen-Dasein verwirklichen zu wollen. Kirsten Buttgereit

Spendenübergabe in der HWK-Gärtnerei: 252 Euro überbrachte Barbara Hanne (rechts) mit Studentinnen der PH

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PH Lehre & Forschung War-Entertainment Gastvortrag von Peter Bürger über Militainment und die Macht der Kriegsbilder im Rahmen des Seminars „Filmanalyse“ von Dr. Wolfgang Menzel „Wer dem Krieg wehren will, der darf die Macht der Bilder nicht unterschätzen.“ Friedensaktivist trifft Kriegsfilm. So könnte man stark verkürzt Peter Bürgers Gastvortrag an der PH-Karlsruhe am 23. Juli 2007 umreißen. Auf Einladung des Instituts für deutsche Sprache und Literatur und im Rahmen eines Seminars zur Filmanalyse (Dr. Menzel) erläuterte der Theologe, freie Publizist und Friedensforscher Peter Bürger, Jahrgang 1961, vor zahlreichem, sehr interessiertem Publikum seine Analysen zum Thema Macht der Bilder und Macht der Bildermacher in seinem Vortrag „Kino der Angst. Zum Filmkanon von Pentagon und Hollywood“. In einem Zeitraum von fünf Jahren analysierte Bürger wissenschaftlich ca. 500 Filme (das US-Kriegskino der letzten zwanzig Jahre) und dokumentierte die Ergebnisse in seinen jüngsten Büchern „Kino der Angst“ (2005) und „Bildermaschine für den Krieg“ (2007). In der unheilvollen Allianz von Hollywood-Filmindustrie und US-Militärapparat sieht Bürger ein enormes Gefahrenpotenzial. Die Beeinflussung von Massen unbedarfter Filmkonsumenten rüttelt für ihn an den Grundwerten einer friedlichen Gesellschaft. Wenn Hollywood und das Pentagon zusammenarbeiten, Zu Peter Bürger (Düsseldorf) Der Theologe und Publizist Peter Bürger forscht im Bereich der militarisierten Massen- und Unterhaltungskultur und hat materialreiche kritische Studien vorgelegt. Für sein Buch „Kino der Angst“ sichtete Bürger mehr als 500 Spielfilme des massenwirksamen so genannten ‚Hollywood-Mainstreams’. Seine These: Neben den Computerspielen trägt vor allem das fiktionale Kino zur Militarisierung unserer Kultur bei. Peter Bürger unterzieht die Massenkultur einer grundsätzlichen Kritik und beleuchtet das kriegsfreundliche Kulturdiktat als Angriff auf die freie Gesellschaft. Bei den Produktionen des ‚freien Marktes’ sind Staat und Militär oftmals im Hintergrund beteiligt. Friedenspädagogik und Ideologiekritik der Massenkultur gehören für Bürger notwendigerweise zusammen. Sein medienpädagogischer Ansatz zielt darauf ab, kritische Filmtraditionen zu erkunden und versteckte ideologische Codes in Filmen zu dechiffrieren. Medienkompetenz ist für ihn in erster Linie die Befähigung, ideologiekritisch mit Medieninhalten umgehen zu können und „als Medienkonsument eine selbstbestimmte Ästhetik zu entwickeln“.

bedeutet das für Bürger vor allem Manipulation und Unwahrheiten. So kommt es durch die besondere Hervorhebung weniger historischer Ereignisse ganz gezielt zu einer schleichenden und ideologisch-einseitigen Geschichtsverklärung. Auch werden die Zuschauer mental auf militärische, auf anstehende, vielleicht schon geplante Konflikte (Irak-Krieg) vorbereitet. Unterschwellige bis offene Rekrutierungspropaganda für das Militär durch Technik- und Kriegsverherrlichung sind ebenso gang und gäbe wie die bewusste Diffamierung religiöser (nichtchristlicher) und ethnischer (Schwarze, Latinos) Gruppen. Für all diese Beispiele präsentierte Bürger Filmausschnitte, die sehr eindrucksvoll zeigten, dass er mit seinen Behauptungen zwar bewusst polarisiert, aber wohl unangenehm nahe an der Realität liegt. Dem merklich erschreckten Publikum in Hörsaal 113 offenbarte er anhand der Filmbeispiele, mit welcher Systematik und Suggestion vom Militär geförderte (Kriegs-)Filme arbeiten und mit welchem Kalkül Filmemacher daran gehen, wenn es darum geht, einem breiten Publikum ganz bestimmte Interessen bzw. Überzeugungen näher zu bringen. Bürger deckte diese Verflechtungen auf und machte sie anhand der Filmbeispiele und recherchierten Hintergrundinformation für sein Publikum durchschaubar. Gerade vor dem Hintergrund eines fast ungezügelten Medienkonsums Jugendlicher wird die von Bürger aufgegriffene Thematik der gezielten Manipulation durch stark emotionalisierende Bilder nochmals verschärft. Leider waren die 90 Minuten ein wenig zu knapp für Peter Bürger bemessen, so dass er nicht die Möglichkeit hatte, ausführlicher auf jeden einzelnen seiner exemplarischen Filmausschnitte einzugehen. Trotzdem hat er es verstanden, in der Kürze der Zeit die Thematik und Problematik des Militainment lebendig und nachvollziehbar zu vermitteln. Auch wenn er die Kraft der (Film-)Suggestion vielleicht überbewertet und einige seiner Befürchtungen in Hinblick auf das Beeinflussungspotenzial breiter Gesellschaftsschichten überzeichnet wirken, so hat er doch als einer der wenigen auf ein Problem hingewiesen, das bei seinen Zuhörern einen bleibenden Eindruck und jede Menge Nachdenklichkeit hinterlassen hat. Weitere Informationen zum Referenten und seinen Publikationen auf der Homepage von Peter Bürger: www.friedensbilder.de Volker Mischon, stud.päd.

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PH Lehre & Forschung Neue handlungsorientierte Projekte in der Geographie Unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Joachim Fuchs: Entwicklung von Lehr- und Lernkonzepten zum aktuellen Themenkomplex Klimawandel, Klimawirkung und Klimabewusstsein

Studierende der Geographie bringen Messstationen am Bau II der Pädagogischen Hochschule im Rahmen des „Klimamessnetz‘ der PH an

Auch im Hochschulgarten der PH Ecke Moltkesraße/ Stabelstraße wird das Klima gemessen

Seit April 2007 existiert in der Abteilung Geographie eine Arbeitsgruppe „Klima und Pädagogik“. Es geht u.a. um die Entwicklung von Lehr- und Lernkonzepten zum aktuellen Themenkomplex Klimawandel, Klimawirkung und Klimabewusstsein. Es wird dabei ein starkes Augenmerk auf Karlsruhe und Umgebung gelegt. Derzeit sind 14 Studierende in verschiedenen Teilprojekten aktiv:

Ab August 2007 bis März 2008 wird eine Messkampagne „Herbst/Winter 2007/2008 in Karlsruhe“ mit insgesamt 6 Stationen durchgeführt: neue Stationen gibt es jetzt auch im Ökologischen Lehrgarten der PH und auf dem neuen PH-Gebäude IV in der Erzbergerstrasse 119.

„Klimamessnetz“ der PH: „Sommer 2007 in Karlsruhe“ und „Herbst/Winter 2007/2008 in Karlsruhe“. Im Rahmen eines projektorientierten Seminars und durch weitere freiwillige Mithilfen von Studierenden der Abteilung Geographie wurden 12 digitale Temperatur-Stationen in verschiedenen Stadtteilen und unterschiedlichen Bebauungsdichten angebracht. Es handelt sich nicht um konventionelle Klimastationen, ganz im Gegenteil: hier wurden bewusst im innerstädtischen Bereich von Karlsruhe südexponierte Standorte im 4. oder 5. Stock von Wohngebäuden ausgewählt, um dem Aspekt „Klima der Lebens- und Arbeitswelt“ besonders nahe zu kommen. Auch auf 2 Dächern von PH-Gebäuden befinden sich Stationen. Insgesamt messen 4 Stationen auch in Innenräumen (im PH-Hörsaal I/203, in der PH-Turnhalle, im PCRaum in der GHS Beiertheim und in einem Wohnraum in der Lachnerstraße). An jeder Station wird alle 15 Minuten ein Temperaturwert gemessen und digital gespeichert. Dies bedeutet: pro Station 96 Werte pro Tag, bei 12 Stationen der laufenden Messkampagne sind dies über 1.100 Werte pro Tag und somit fast 35.000 Werte pro Monat. Die Messkampagne „Sommer 2007 in Karlsruhe“ dauerte von Mai-Juli 2007.

Die Messergebnisse der Sommerkampagne 2007 werden in Kürze auf der Homepage der Arbeitsgruppe präsentiert. Die Studierenden sollen ermuntert werden, später in den Schulen selbst solche Klimamessungen durchzuführen und einfache Klimastationen zu betreiben, um eigene Daten zu sammeln, auszuwerten und die Ergebnisse graphisch darzustellen und somit die praktische Anwendung von geographischen Arbeitsweisen und Methoden im Unterricht vermitteln. „Klima-Exkursion in Karlsruhe“: Im Rahmen einer kreativen Exkursionsdidaktik wird eine handlungsorientierte Klima-Exkursion durch Karlsruhe konzipiert (bislang einzigartig in Deutschland). Entlang eines festgelegten mobilen Profils werden an bestimmten Orten Messungen verschiedener Klimaelemente durchgeführt: Temperatur (am Boden, in 2 m Höhe), relative Luftfeuchtigkeit, Windstärke, windchill-Messungen („Windkühle“, gefühlte Temperatur) und Infrarot-Punktmessungen von verschiedenen Oberflächentemperaturen im Stadtgebiet (Asphalt, Pflaster, Beton, Rasen). Es soll Fragen nachgegangen werden wie z.B. „Wie wirken sich die Grünflächen und Parks in Karlsruhe auf die Temperatur zu bestimmten Tageszeiten aus?“ und „Was tragen diese zu einem Komfortklima bei?“

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PH Lehre & Forschung

Studierende des Faches Geographie zeigen stolz auf die von ihnen installierte Messstation in der Turnhalle der PH

Auch Kletterkünste sind beim Anbringen der Messstationen gefragt

Die Messgeräte dazu sind bereits ausgewählt und werden momentan auf ihre Verwendungseignung für die Klima-Exkursion getestet. Nach der Konzeptions- und Testphase sollen von den Studierenden der Abteilung Geographie solche Klima-Exkursionen für die interessierte Öffentlichkeit durchgeführt werden. Die gewonnenen Daten werden während des Profilganges in ein Datenblatt eingetragen und später in eine Datenmaske per Internet auf der Homepage der Abteilung Geographie eingetragen. Das dann resultierende Diagramm zeigt dem Anwender dann sofort sein eigenes Klimaprofil durch Karlsruhe zu der entsprechenden Tages- und Jahreszeit. Die notwendigen Messgeräte für die Profilgänge stellt dann die Abteilung Geographie zur Verfügung. „Klima macht Schule“: Schülerinnen und Schüler messen und analysieren verschiedene Klimaelemente selbst auf dem Schulgelände (im Klassenzimmer „Lernklima“ und auch im Freien). Das forschende Lernen und Entdecken soll in sehr handlungsorientierter Weise die Motivation fördern, auch selbst kleine Forschungsfragestellungen zu formulieren und diese dann durch experimentelles Messen der Klimaelemente und deren Wirkung auf Mensch und Umwelt zu beantworten. Eine führende Messgerätefirma aus Baden-Württemberg stellt kostenlos Präzisionsgeräte in Taschenformat zur Verfügung, die auf ihre „Schultauglichkeit“ getestet werden. Ziel ist die Konzeption eines sogenannten Klimakoffers, der in der Schule handlungsorientierte Zugänge zu dem komplexen Themenbereich Klima und Mensch ermöglicht. Die Abteilung Geographie entwickelt die entsprechenden didaktischen Konzepte für Grund,- Haupt- und Realschulen. Die Grund- und Hauptschule Karlsruhe-Beiertheim (Rektor Johannes Ruckenbrod) beteiligt sich als Pilotschule in diesem Projekt. Alle genannten Projektgebiete haben einen großen Praxisbezug wie auch didaktische Relevanz. Denn es ist die große Aufgabe und Herausforderung für die nahe Zukunft, den Klimawandel und die daraus

resultierenden lokalen, regionalen und globalen Veränderungen noch intensiver in der Gesellschaft und insbesondere in den Schulen zu thematisieren: Interessierte sind jederzeit willkommen und können sich gerne kreativ & innovativ einbringen. Klima geht uns alle an: Lernen das Klima zu verstehen und vor weiterer Erwärmung zu schützen, bedeutet auch Lernen für eine nachhaltige Gestaltung unserer Zukunft. Hans-Joachim Fuchs Ansprechpartner: Prof. Dr. Hans-Joachim Fuchs - VertretungsprofessurPädagogische Hochschule Karlsruhe Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Geographie E-Mail: [email protected]

Das Diagramm vergleicht die Messergebnisse zweier KA-Innenstadtstationen T2 (Amalienstraße) und T4 (innerstädtische Grünfläche beim Natrukundemuseum) in einer Woche im Juni. Beide Stationen liegne nur 100 m auseinander. Es zeigt, wie wichtig Grünflächen als Frischluftentstehungsbereich sind.

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PH Lehre & Forschung Discovering New York: Eine amerikakundliche Studienfahrt vom 29. Mai bis 6. Juni 2007

Über den Dächern von Ney York: Die Exkursionsteilnehmerinnen (und ein Teilnehmer!) mit Prof. Küpers (2. v. rechts) vor dem Empire State Building

Die vielen Gesichter New Yorks Schon allein des spektakulären Panoramas wegen, das sich den Reisenden gleich am ersten Morgen von Top of the Rock, der endlich wiedereröffneten Aussichtsplattform des Rockefeller Centers aus bot, hatte sich die Fahrt in die amerikanische Ostküstenmetropole gelohnt. Der Gruppe wenigstens ein paar der vielen Gesichter Manhattans zu zeigen war das Ziel des anschließenden Rundgangs. Dieser führte uns uns aus dem geschäftigen Midtown die Fifth Avenue hinunter über Madison Square bis in den Chelsea Historical District, eines der mit seinen baumbestandenen, von eleganten Bürgerhäusern (Brownstones) gesäumten Straßen für das New York des 19. Jahrhunderts typischen Stadtviertel. Zu den Ursprüngen der Stadt Der zweite Besuchstag galt den Ursprüngen der Stadt. Von der niederländischen Siedlung Nieuw Amsterdam, die einst an der Südspitze Manhattans zwischen Battery Park und Wall Street die Fläche des heutigen Financial District einnahm, sind noch ein paar Fundamente, u.a. des ersten Rathauses, vorhanden. Aus der englischen Kolonialepoche stammen ein gusseisernes Gitter um den ovalen Bowling Green sowie die Christopher Wrens Londoner Kirchen nachempfundene Saint Paul’s Chapel, letztere heute die inoffizielle Erinnerungsstätte an die Opfer der Terroranschläge des 11. September 2001. Ground Zero Der nur wenige Schritte entfernte Ground Zero selbst ist inzwischen eine Großbaustelle geworden. Auffallend die vielen irischen Namen in den am Bauzaun angebrachten Listen der Opfer, ein Hinweis auf die

ethnische Herkunft der bei den Anschlägen ums Leben gekommenen Feuerwehrleute und Polizisten. Stadt der Immigranten Ein zentrales Thema des Besuchsprogramms war New York als Stadt von Immigranten. Ausgangspunkt war der von Touristen wenig beachtete Tompkins Square, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Mittelpunkt von Kleindeutschland. Von der seinerzeit nach Berlin und Wien drittgrößten deutschsprachigen Stadt der Welt zeugen heute nur noch ein paar Inschriften an öffentlichen Gebäuden. Ein schlichtes Denkmal erinnert an die Brandkatastrophe des Ausflugdampfers General Slocum im Jahre 1904, der über 1000 deutschstämmige Frauen und Kinder zum Opfer fielen, was schließlich zum Ende von Kleindeutschland führte. Den Abschluss des Vormittagsprogramms bildete der Besuch des Tenement Museums, einer originalgetreu restaurierten und eingerichteten Mietskaserne aus dem 19. Jahrhundert in dem von Einwanderern seinerzeit völlig übervölkerten Viertel der Lower East Side. Qual der Wahl beim Museumsbesuch Der Nachmittag galt der ehemaligen Einwandererstation auf Ellis Island, bis in die 50er Jahre Anlaufstelle von ca. 12 Millionen Immigranten. Am Tag zuvor hatten wir den Central Park bis zur Museum Mile durchstreift. An einem Museumsbesuch Interessierte hatten die Wahl zwischen dem Guggenheim, dem Metropolitan, der Frick Collection oder dem auf amerikanische Kunst spezialisierten Whitney, um nur einige der an diesem Abschnitt der 5th Avenue überreichlich vorhandenen Museen zu nennen.

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PH Lehre & Forschung Zu Spuren der Vergangenheit Die folgenden Tage sollten die gewonnen Eindrücke vertiefen. Auf dem Programm stand Brooklyn Heights, nach Chelsea ein weiteres typisches Wohnviertel aus dem 19. Jahrhundert, von wo wir die Brooklyn Bridge, ein Werk des Deutschen Johann August Roebling, überquerten. In der auf Staten Island in einer ganz und gar ländlichen Umgebung gelegenen Historic Richmond Town glaubt man sich in das 17. und 18. Jahrhundert zurückversetzt. Ausgewählte Wolkenkratzerarchitektur Am letzten vollen Tag stand ausgewählte Wolkenkratzerarchitektur zwischen den östlichen Abschnitten der 42. und 57. Straße im Vordergrund. Wir bewunderten den u.a. von Oscar Niemeyer und Le Corbusier gestalteten UN-Komplex, das Chrysler Building, sicher das schönste Beispiel des in den späten 20er Jahren aus Frankreich übernommenen Art Déco-Stils, weiter das nicht unumstrittene MetLife von Walter Gropius

oder Mies van der Rohes Seagram, ein frühes Beispiel des Glasfassaden Stils. Ganz in der Nähe das den Gesetzen der Statik zu trotzen scheinende Citicorp sowie eine postmoderne Schöpfung des Nürnbergers Helmut Jahn. Den Abschluss bildeten das verspielte Chippendale (Sony Building), der von den Besuchern als reichlich protzig empfundene Trump Tower und 9 West 57th Street mit seinen an der Spitze konvergierenden Fassaden. Dank an alle Unterstützer Die Fahrt sollte Englischlehrkräften ein unterrichtlich nutzbares, auf eigene Erfahrungen gestütztes Bild von New York vermitteln. Den teilnehmenden Studierenden wurde von der Abteilung Englisch sowie vom Förderverein der Studierendenschaft ein Zuschuss gewährt, wofür beiden an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Herbert Küpers

Ringvorlesung des Instituts für Philosophie und Theologie im SoS 2007: Gut/Böse – ein Januskopf Der Gott Janus ist vielleicht der römischste aller römischen Götter, weil es für ihn kein griechisches Pendant gibt. Eine der ältesten römischen Bronzestatuen (2,20 m hoch) aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stellt ihn dar mit zwei Gesichtern. Janus kann daher gleichzeitig sowohl nach vrorne als auch nach hinten blicken. Er ist der Gott der Türen und der Tore, des Eingangs und des Ausgangs, des Anfangs und des Endes. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet man eine Person oder eine Sache als janusköpfig, wenn sie zwei Seiten hat: eine Vorderseite und eine Rückseite, eine helle und eine dunkle, eine gute und eine böse. Die Rede von der Janusköpfigkeit von Gut und Böse impliziert also, dass weder Personen noch Sachverhalte einfachhin mit den Attributen gut oder böse belegt werden können. Es gibt diese Eindeutigkeit nicht. Menschen lassen sich nicht aufteilen in gute und böse und ihre Handlungen sind in der Folge nicht nur gut und nicht nur böse. Denn vermutlich würde sehr wenig Böses auf Erden getan werden, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte. Auch die Handlungen selbst sind nicht immer eindeutig zu klassifizieren, je nach Kontext können sie als (mehr oder weniger) gut oder böse gelten.

Auseinandersetzung, in alltäglichen Entscheidungen, im großen Weltgeschehen. In einem interdisziplinären Austausch haben Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen in ausgezeichneter Weise versucht, eine große Gruppe von Studierenden und Gasthörer/innen bei diesem Ringen um ein gut begründetes und sinnvolles ethisches Urteilsvermögen zu unterstützen. Die Frage nach gut und böse wurde von Philosophen, Theologen, Juristen, Künstlern, Medienpädagogen und Literaturwissenschaftlern sehr grundsätzlich, aber auch sehr konkret bedacht. Die Suche nach einer sinnvollen und wirklichkeitsgemäßen Unterscheidung von Gut und Böse konnte am Ende der Veranstaltungsreihe trotz der vielfältiger Anregungen und trotz der lebhaften Auseinandersetzungen nicht abgeschlossen werden. Im Gegenteil: Viele Fragen tauchten in der Auseinandersetzung und im denkerischen Umgang mit dem vermeintlich Guten und dem vermeintlich Bösen erst auf. Sie geben Anlass zum Weiterdenken. Sie laden ein, sich einzulassen auf das, was sich im „Dazwischen“ ereignet. Regina Speck

Von hier erschließt sich das zentrale Anliegen der Ringvorlesung „Gut/Böse – ein Januskopf“, die im Sommersemester 2007 vom Institut für Philosophie und Theologie veranstaltet wurde: ethische Reflexionskompetenz ist verbunden mit der Bereitschaft, um Wahrheiten zu ringen in grundsätzlicher denkerischer

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PH International Neues aus dem Auslandsamt Seit April 2007 verstärkt die wissenschaftliche Angestellte Monika Katz das Akademische Auslandsamt Zum 1. April 2007 nahm Frau Monika Katz M.A. ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Angestellte im Auslandsamt auf. Nach dem Studium der Slawistik und Osteuropäischen Geschichte arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin und anschließend sechs Jahre als DAAD-Lektorin in Russland. Mit dieser personellen Verstärkung hofft das Auslandsamt, den sowohl im Umfang als auch in der Vielfalt steigenden Aufgaben besser und effizienter gerecht zu werden. Teilnahme der Hochschule an neuem ERASMUSProgramm Zu diesen Aufgaben gehörten in den letzten Monaten folgende Höhepunkte: Dem Antrag der Hochschule auf eine neue, erweiterte EU-Charta wurde entsprochen, womit die Teilnahme der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe am neuen ERASMUS-Lebenslanges-Lernen-Programm bis 2013 gesichert wurde. Die Charta-Erweiterung erschließt der Hochschule zum ersten Mal die Möglichkeit, Studierende für 312 Monate an Schulen in der EU zwecks Praktika zu schicken und sie bis max. €400/Monat finanziell zu unterstützen. Dieses Angebot bietet unseren Studierenden ganz neue Chancen, ihren gewählten Beruf als Lehrer/innen im Ausland über einen längeren Zeitraum auszuprobieren. Neue Partnerschaftsverträge in den USA Neue Chancen ergeben sich auch dadurch, dass mit zwei amerikanischen Hochschulen Partnerschaftsverträge geschlossen werden konnten. Sowohl an der Valdosta State University, (Valdosta, Georgia) als auch an der University of North Florida, (Jacksonville, Florida) werden Studierende bald ein bis zwei Semes-

Eine Gruppe von 20 Deutschdozentinnen von polnischen Universitäten besuchte am 18. Juli 2007

ter verbringen können. Darüber hinaus wird ein Dozentenaustausch mit Valdosta State angestrebt. Beide Kontakte entstanden bei einer Informationsreise, die die Rektorin als eine der Vertreterinnen des Deutschen Studentenwerks im Herbst 2006 unternahm. Vertreter dieser Hochschulen waren auch schon in Karlsruhe und konnten die Hochschule, amerikanische Studierende hier, deutsche Studierende, die schon in den USA studiert haben sowie Mitglieder des Lehrkörpers persönlich kennen lernen. Besuch aus Japan Besuch bekam die Hochschule ferner von Frau Prof. Dr. Masako Sugitani vom Institute of Foreign Language Education and Research an der Kansai University (Japan), die vom 19.-20. Juli 2007 von Herrn Prof. Dr. Schlemminger betreut wurde, um die Hochschule sowie Institutionen in der Umgebung kennen zu lernen, mit dem Ziel, sich über Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beim Fremd-/Zweitsprachenlernen in der Oberrheinregion zu informieren. Polnische Deutschdozentinnen zu Gast Ganz andere Interessen hatte eine Gruppe von 20 Deutschdozentinnen von polnischen Universitäten, die am 18. Juli 2007 die PH besuchte. Nach einer Einführung durch Frau Dr. Teichmann, die über die Lehrerausbildung an der PH und über die neuen BAStudiengänge informierte, nahmen die Dozentinnen an Lehrveranstaltungen des Faches Deutsch teil. Ein Informationsgespräch, an dem auch die Rektorin und Kollegen und Kolleginnen des Faches Deutsch teilnahmen, rundete den Tag ab. Monika Katz

Frau Dr. Teichmann erklärt die Studiengänge an der Pädagogischen Hochschule

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PH International Weihnachten bei 30°C im Schatten Sieben Wochen Praktikum an der John Septimus Roe Anglican Community School

PH Studentin Maike Grosselfinger zwischen den Schülerinnen und Schülern ihrer 2. Klasse

Drei Tage nach meiner letzten Prüfung an der PH Karlsruhe saß ich im Flieger nach Australien, um ein Praktikum in Perth an der John Septimus Roe Anglican Community School ( kurz: JSR) zu machen. Die Schule in einem der Vororte von Perth besuchen etwa 1900 Schülerinnne und Schülern, vom Kindergarten bis zur Klasse 12. Mein Praktikum absolvierte ich in einer 2. und 4. Klasse. Ich bekam viele neue Einblicke in eine teilweise sehr andere Art des Unterrichtens als ich es von Deutschland aus kannte. Es gibt viele Rituale, die bereits im Kindergarten eingeführt werden und von allen Lehrkräften in jeder Klassenstufe weitergeführt werden und es wird großer Wert darauf gelegt, dass sich jeder als wichtiger Teil der Schulgemeinde fühlt. Das Zu-

gehörigkeitsgefühl wird unterstützt durch das Tragen der Uniform, aber auch durch eine eigene Schulhymne und ein Schulgebet, die bei vielen Gelegenheiten gesungen bzw. gebeten werden. Viele Erlebnisse werden mir wohl für immer im Gedächtnis bleiben, ganz besonders der Besuch eines Aborigine, der den Schülern aus seinem Leben berichtete und für sie auf dem Didgeridoo spielte, die balinesische Tanzgruppe der Partnerschule von JSR, das Sommerabschlussessen mit allen Kollegen und die Abschiedsfeiern mit meinen beiden Praktikumsklassen. Ich habe viel über die australische Kultur erfahren, und es hat auch sehr viel Spaß gemacht, deutsche Traditionen und Kultur zu teilen. Viele australische Kinder kannten weiße Weihnachten aus Filmen und die Weihnachtsbräuche aus Deutschland fanden die Kinder besonders faszinierend. Ich hingegen musste mich an „Jingle Bells“ bei 30°C gewöhnen und an künstlichen Schnee, der an die Fenster gesprüht wurde! Die sieben Wochen meines Praktikums gingen wie im Flug vorbei. In Australien fallen die Sommerferien mit den Weihnachtsferien zusammen. Gleichzeitig mit dem Ende meines Praktikums nahte also auch das Ende des Schuljahres, was den Abschied von meinen Klassen und den Kollegen etwas leichter machte. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken, dass ich dieses Praktikum machen durfte und hoffe, dass anderen diese Erfahrung auch zuteil werden wird! Maike Grosselfinger

Die „interaktive Tafel“ – Unterrichten im Medienzeitalter an der Deutsch-Schweizerischen Internationalen Schule Hong Kong

PH Studentin Anne Hagemann vor ihrer Praktikumsschule in Hong Kong

Im Frühjahr 2007 besuchte ich die Deutsch-Schweizerische Internationale Schule in Hong Kong für vier Wochen.

An der Schule werden Kinder von der Vorschule bis zum Abitur unterrichtet, die zwischen dem deutschen und dem internationalen Zweig wählen können. Als internationale Schule auf dem Victoria Peak, auf dem Hausberg Hong Kongs und direkt an einem naturgeschützten Waldstück, ist die Schule auch bei Kindern vieler ausländischer Bewohner Hong Kongs beliebt. So ergab es sich, dass ich Schüler aus Japan, England, China, Frankreich, Italien, Kanada, USA und den Philippinen unterrichtete. Dies war eine bereichernde Erfahrung, die mir zeigte, wie Schülerinnen und Schüler aus anderen Kulturkreisen auch andere Lehr- und Lernmethoden gewohnt sind. Aber auch die deutschen und schweizerischen Schüler sind in Hong Kong an moderne Lehrmethoden gewöhnt. Das Unterrichten mit dem active whiteboard ist ein besonders heausragendens Beispiel. Das active whiteboard, eine Tafel, deren Tafelbild nicht mehr mit

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PH International Kreide auf grünem Untergrund daherkommt, sondern ein Tafelbild, das mithilfe eines Computers erstellt, gespeichert und konfiguriert werden kann. In der deutschen Schule ist jeder Klassenraum mit einer solchen interaktiven Tafel ausgerüstet. So wird der Computer zu einem selbstverständlichen Teil des Unterrichts, der das Lehren und Lernen erleichtert. Auf der interaktiven Tafel können Internetseiten interaktiv bedient werden, Lernspiele können so in den Unterricht integriert werden. Im Unterricht der Klasse 6 des internationalen Zweiges wurde ein Lernspiel zu Reflektion gemacht, bei dem ein Lichtstrahl durch Umleiten einen Gegenstand treffen sollte. Die Schüler konnten in Teams interaktiv Lösungsstrategien finden, die Erfolgskontrolle war durch eine prompte Rückmeldung gesichert. Das Unterrichten mit der „Interaktiven Tafel“ fällt zuerst schwer, da sich die Lehrkraft umstellen muss und weg von dem traditionellen Tafelanschrieb mit Kreide, der nur einen eindimensionalen Unterricht ermöglicht, hin zu einem modernen Umgang mit neuen Medien und Informationsquellen. Den Schülern fällt die hingegen Umstellung sehr leicht: durch den Einbezug des Computers und des Internets werden sie motivierter und auf die spätere Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet.

Die „aktive Tafel“: Computer und Tafel nebeneinander, auf der Tafel zu sehen: der Hausaufgabenplan der Woche

In der Deusch-Schweizerisch Internationalen Schule habe ich gesehen, wie Unterrichten aussehen kann, das den Computer und das Internet selbstverständlich als Lehr- und Lernmittel einbezieht. Beobachtungen und Erfahrungen während des Praktikums, in zahlreichen Hospitationen, eigenen Unterrichtsstunden, auf Exkursionen und jahrgangsübergreifenden Veranstaltungen, und deren Reflexion haben mein Verständnis von Lehr- und Lernprozessen erweitert. Anne Hagemann

Besuch aus Japan tional Policy Research Japans an zwei Studien zur Curriculumentwicklung im Land Nordrhein-Westfalen sowie Baden-Württemberg. Sie interessiert sich besonders für die Sprachenpolitik in Baden-Württemberg zum Frühbeginn der ersten Fremdsprache in der Grundschule, wo, anders als in Nordrhein-Westfalen, Englisch und Französisch eingeführt worden sind. Sie berichtet dazu:

Prof. Dr. Masako Sugitani beim Kolloquium „Sprachenfolge am Oberrhein“

Vom 18. – 20. Juli 2007 stattete Frau Prof. Dr. Masako Sugitani der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe einen zweitägigen wissenschaftlichen Besuch ab. Frau Sugitani ist am Institute of Foreign Language Education and Research an der Kansai Universität in Osaka tätig. Sie ist Vorstandsmitglied der Japanese Association of Language Policy und beschäftigte sich mit Fragen der Fremdsprachenpolitik. In diesem Rahmen arbeitet sie für das National Institute for Educa-

„Dieser Verlauf ist für die japanische Gesellschaft eine sehr wichtige Erfahrung, aus der wir viel lernen können, weil bei uns in Ostasien eine Konzentration ‚nur auf Englisch’ in der Schulbildung mehr oder weniger als ‚normal’ verstanden wird. Dies führt u.a. dazu, dass europäische Sprachen in der Schul- und Hochschulbildung kaum berücksichtigt werden. Daher setzen sich bei der Entscheidungsfindung für die Schulsprachen fast nur nationalistische Argumente durch.“ Frau Sugitani führte u.a. Gespräche mit dem Rektorat und den Abteilungen Englisch und Französisch. Zu ihren Ehren wurde auch ein Kolloquium an der Fachhochschule Kehl zum Thema „Sprachenfolge am Oberrhein“ u.a. mit Fachvertretern aus den Oberrhein-Hochschulen organisiert, zu dem ca. 80 Teilnehmer kamen. Gerald Schlemminger

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