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March 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Women Power - Starke Frauen

c i s u m d d .a

t r o p s e k ta

n e u a r F tarke

ziIhre Dis hte ein. becken. ic h c s e g port imm , in die S ins Schw orbei. Die nahmen rstmals Frauen v il n te e f m p a Gold. der D ettkam ngen e g W ri n p u m s ll w e e te in lm g innt hen len an e 912 in Stockho ifistischen Eins m Florett und c ie is p n S a erik zu t. 1 paz ich n Parkett aber der US-am eter Freistil : Croque ist es mit der ur wer s e n N h li c r. p a is b p k s zien lym ren 0M ift auf o och und errschenden so 4 in Pari eit gehö über 10 elkaar das n n 192 Ellen Ossier gre ilen in dieser Z winnt sie Gold durch den Ärm m rh w e o g rt v ti e h d ie c n d ü e u z e z t in m g , g ine p rh n u e n u s h ä la e a ri h D h n Ja ß a c o ic überh en S uh” v . In P inem gemä nderl sportlich ertrude Ederle r als erste Frau dahin “natürlic utinnen ins rt - vor e chöpf nicht so s in einem zeit s alles anders. Z o ie p D S d n G s n Frauen u weibliches Ge Sport, allerding rn. Heute ist da rmen, die nichts Schwimmerin wei Jahre späte unter dem bis werden die Ka n Dressur tz als che weit is 948 hte m leide gsfo c n 1 is K n a ie n p im n u e d n m g m T w le , e , e h ly d it e ie e damals c e w o n is rt Z e as war der en Sp und s e reiche pielswe ht die B ten sche in einer Silber. D hegt. Vor d 1952 treten in e lt li o h alen Sit lso in bis zur Erd ache“ Geschlec haben, wie beis wenigen Jahren nal. Und das rd l e o k n Re en Hö men. is Hart n w ,a , or ehaltene mm aufgenom nd die Dänin L . Den vorläufig rei Meg Rahmen e sich das „sch frontation zu tu „in“, die bis v ielen Eishockey n n a M n d gra nu en on sp bert ssurreite gen alle ringen che Pro änner a erst ero r körperlicher K uch die Sportart tarke Frauen“ , boxen, rate olympis rauen gegen M n-Power im Dre in Seoul. Da gin internationalen S n a te o „ r k . e th e n b ir ra a re d a F e 8 wa mit nM sind en Ka erstmals uftakt der Wom Geschlecht 198 te sind Frauen im Männer“ e, mach en , laufe lf. Heute A e eu r h H c e oder Go für die „harten b in luftige Höh o auf die Matt nzen gesetzt. . li d n ib t e e u rs e ta as Jud e Gre e das w ewerbs an Fra rt in e ie k fe d nur etw ngen mit dem S enseitig beim t n e ettb ännern punk eg pri nschein Einzelw berechtigt. n den M und lyms a e O d m r Rugby, s r, hauen sich g icklung sind a e n s d s le h a il d en ng leic da nde wissen, entdeck ntwicklu sich, hehen g tion ser Entw miteina usst. Sie tigt zu sein. Sie schlecht>>> an der E Männer unter er Sportgesc a ndo. Die er Sportszene w h o ip e z ic w n tb tl k s a u e e lb h a m e oder T sind se ren die pielen d st sich d ung in d rtliche E ichberec chöne G erechtig Frauensport läs riechenland wa Olympischen S päter, in Spo uen von heute n muss, um gle ports. Für das s Gleichb S ra s n G te F s im te ie e n li b rt d alte r Jahre en ers schritt - Die rall Paro ch-weibliche A Der Fort iele ablesen. Im uschauer. Bei d u am Start. Vie rin (Tennis) ge icht übe is n p ty p e Z ra S g F re e ls ie n ll e s a ih e mpia auch pisch einzig ickeln demoise erste Oly ten und ar keine und Ma pischen entw als Athle Athen 1896 w otte Cooper als adame Brohy m ly bei o in arl rM Neuzeit e die Britin Ch n brachen abe rste Damen, die n e rd a u B ls w a n Paris, ingen pische en olym sinnen g feiert. D beiden Franzö Die Ohnier.

s r e w o P n e m

Wo am Kritikern sder von e r b e s in it e re t ch , is mit be li h rt c n o u a lt tw E e hatt und o veran n. Jamie iana Ross, Pink . In den “ Spots n fe e ra m g o o re D ew en die „nik seure und Cho Mariah Carey, n Tanzsequenz Martin, is ing , für Jamie K schätzten Reg eorge Michael, onzipierung vo Stars wie Ricky Kings G r ge l rK meisten erten Stars wie ein Meister de d sein Team fü esten ist woh re. rt un e bli ls Jah a g w t ta s h t e in n c il K s e a g n te Jamie et. Er esamt bemerk it g n e s e b m in rb a A a r h e e b John g i Jahre arbeitet. in des Pop” ü enen dre kira ge ig vergang ears und Sha nna, der “Kön Sp do Britney narbeit mit Ma e m Zusam

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JAMIE K

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Women Power - Starke Frauen

g n i l e e f d d .a

t r o p s e k ta

ung. l l e t s n i E tivität. n Einstellung

relitäat und Kreativität.uVs.o K . k i t e l h At ist pure Individua egung und Rhythm den choreografiertessneonddeerr,

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Sport trfft Kultur - Sparda-Award

Sparda Award - „ Unsere Stars in NRW“ Beste Sportvereine in

NRW ausgezeichnet Der Kunsttempel der Moderne bildete den stimmungsvollen und zum Titel passenden Rahmen für „Sport trifft Kultur“. Die Kultur in Form von Bildern, Skulpturen und Installationen war schon da, die Sportler kamen allmählich. Auch Sport-Ikonen wie Fußball-Weltmeister Rudi Völler, Leichathletik-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl, Hockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald, Fecht-Weltmeister Arndt Schmidt oder der Botschafter für die Fußball-WM 2006 Reiner Calmund gaben sich die Ehre. Als auch NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück und der Landessportminister Michael Vesper die Eingangstüren durchschritten hatten, konnte die mit Spannung erwartete Verkündung der Sieger losgehen. Über 600 Sportler fühlten sich zur Oscarverleihung nach Los Angeles versetzt. Auch im K21 wurden die Empfänger des „Breitensport-Oscars“ mit den Worten „and the winner is“ vorgestellt. In den vier Kategorien waren jeweils fünf Vereine nominiert, niemand wusste vor der öffentliche Bekanntgabe, wer gewonnen hat. So etliche Vereinsvertreter wurden ordentlich auf die Folter gespannt, denn zwischen jeder Preisübergabe wurde ein Showact präsentiert. Das Rollschuh-Musical „Starlight Express“, war genauso zu sehen wie der unglaubliche Spiralmensch „Veniamin“ und die asiatischen Kampfkünstler der „Gesellschaft für deutsches und chinesiches Wushu“.

300 Umdrehungen pro Minute sind beispielsweise im Motorsport die reinste „Null-Nummer“. Die Antriebsaggregate der Formel I-Boliden bringen es locker auf 19- bis 20.000 Touren. Aber die bis zu fünf Umdrehungen in der Sekunde, die die Rope Skipping-Truppe des TV Büren bei ihrem professionellen Kinderspiel namens Seilchenspringen hinlegt, sind so schnell nicht zu überbieten. Das menschliche Auge kann die wirbelnden Leinen kaum mehr erkennen, so schnell drehen sie die Sportler um ihren Körper. Die Sprünge sind nur mehr Hüpfer, während der Flugphase darf keine Zeit verloren gehen, sonst kann der schnelle, vollkommen aufeinander abgestimmte Rhythmus zwischen Körper und Sportgerät nicht aufrechterhalten werden. Die Bürener waren einer der Höhepunkte in einem voll gepackten Show-Programm unter dem Titel „Sport trifft Kultur“. Die NRW-Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Sparda-Bank West hatte nach Düsseldorf eingeladen, um die stillen Sportsstars in unserem Lande zu ehren. Menschen, Vereine, die sich dem Breitensport verschrieben haben, die nicht ständig mit ihren Spitzenleistungen durch die Medien geistern, die ehrenamtlich arbeiten, einen riesigen, aber oft genug verkannten Beitrag im Sportsystem leisten, erhielten die lange verdiente Anerkennung. Die Sparda Bank West hatte tief in die Tasche gegriffen, um das Event zu finanzieren und zusätzlich noch Geldpreise von insgesamt 40.000 Euro gestiftet.

Sonderpreis für SV Aasee Münster

Oscar-Atmosphäre im K21 Ort des Geschehens war das alte Ständehaus am Schwanenspiegel. Früher war das Gebäude die Heimat von regelrechten Schlachten. Keine Ringschlachten mit Boxern wie den Klitschkos oder „Gentleman“ Henry Maske, die in der nahe gelegenen Philipshalle um Weltmeisterehren kämpften, nein, sondern hitzige Redeschlachten. Im alten Ständehaus kämpften Politiker der unterschiedlichsten ideologischen Lager um den wahren Weg zum Volkesglück. Als Sitz der preußischen Provinzialstände gebaut, wurde das Ständehaus in Düsseldorf 1946 zum Parlamentssitz des neu geschaffenen Landes Nordrhein-Westfalen umgebaut. Inzwischen hat hier ein Teil der Kunstsammlung NRW seine Heimat gefunden. Im so genannten K21 wird zeitgenössische Kunst seit den 1980er Jahren gezeigt.

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Oben: festlicher Rahmen für den SPARDA AWARD 2005 - die „K21 Kunstsammlung” im Ständehaus

Unten: der Vorstandsvorsitzende der Sparda Bank West eG - Berthold Reinartz bei der Preisverleihung

Die UNO hat das Jahr 2005 zum Jahr des Sports und der Sporterziehung erklärt. Das Ziel: Sport für die Förderung von Erziehung und Ausbildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden zu nutzen. Der Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro ging an einen Verein, der durch seine Aktivitäten die UNO-Resolution zum Internationalen Jahr des Sports und der Sporterziehung 2005 weitestgehend erfüllt. In dieser Kategorie entschied sich die Jury für den SV BlauWeiß Aasee Münster e.V. Aus dem 1972 als Fußballverein gegründeten Verein ist heute ein familienfreundlicher Stadtteilverein mit einem vielfältigen Angebot für alle Bevölkerungsgruppen geworden. Dieser integrative Ansatz spiegelt sich in einem vielfältigen, dynamischen und innovativen Spektrum wieder. Unter anderem findet man beim SV Blau-Weiß Aasee suchtpräventive oder umweltschützende Projekte.

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Sport trfft Kultur - Sparda-Award w

Der oberste Nordrhein-Westfale: Ministerpräsident Peer Steinbrück

Auch sportliche Show-Einlagen gab es zu sehen: Wushu Kampfsport

Reiner Calmund, Rudi Völler und der NRW-Sportminister Werner Stürmann

Verleihung für den Bes ten Mitgliederzuwachs „über 18“ mit Vi va Moderatorin Gülcan an Borussia Mönchengladbach

Moderatoren der Ehrungen: Philip Simon und Isabell Werth mit Sparda Bank West Vorstandsvorsitzender Berthold Reinartz

Für musikalische Unterhaltung sorgte die Combo Lulu´s Delight

Das Musical-Ensem ble des jetzt schon legendären Starlight Express

Akrobatische und ästhetische Showeinlage: Schlangenmensch Veniamin

Kultur-Festival zur WM 2006 In nächster Zeit wird „Sport trifft Kultur“ aber nicht nur einmal im Jahr stattfinden, sondern uns in NRW ständig begleiten. Das NRW-Sportministerium plant derzeit einige große Aktionen im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft. „Sicher ist, dass ‚Kicks and Balances’ in den WMAustragungsstädten gezeigt wird. Es ist eine Show, die in erster Linie aus Lichteffekten und akrobatischen Darbietungen besteht“, erklärt Peter Landmann, der stellvertretende Abteilungsleiter Sport im Ministerium für Städtebau und Wohnen, v. rechts: Ingo-Rolf Weiß, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend und Viva Moderatorin Gülcan bei der Preisverleihung an Borussia Mönchengladbach

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Kultur und Sport (MSWKS). Auch die Orte, die bei der Vergabe der WM-Spiele zu kurz gekommen sind, dürfen sich dennoch freuen. Zwölf Großleinwände, auf denen das Geschehen in den Stadien live gezeigt wird, werden in NRW aufgestellt. „Rund um diese ‘Public Viewing-Plätze’ werden wahrscheinlich große ‘Open Air-Feste’ veranstaltet. Unsere Vorstellungen laufen auf ein vierwöchiges super Fußball-Kultur-Festival hinaus. Bei den Städten, die wir bisher angesprochen haben, sind wir auf enormes Interesse gestoßen. Das wird ein Riesending“, freut sich Landmann. von Tino Hermanns - Fotos Roland Solich Preis für Bayer Leverkusen: Michael Vesper - Sportminister, Marion Rhodewald - Hockey Olympiasiegerin, Berthold Reinartz - Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank West

LSB-Präsident Richard Winkels (links) überreicht dem Golfclub Burg Zievel den Preis für den Besten Mitgliederzuwachs über 60

Der Mann an den Tasten: Helmut Zerlett mit seiner Helmut Zerlett Band

Einige Gewinner des Abends Größter Mitgliederzuwachs 2001-2004 (15.000 Euro) Turbo-Schnecken Lüdenscheid Die Mitgliederzahl wuchs von 299 im Jahre 2001 auf 1.349 im Jahre 2004. (351,17 %) Größter Zuwachs Jugendlicher 2001-2004“ (5.000 Euro) Borussia Mönchengladbach: Die Mitgliederzahl der unter 19-Jährigen steigerte sich von 1.062 im Jahre 2001 auf 3.232 im Jahre 2004, (304,33 %) „Bester Mitgliederzuwachs „über 60“ in 2001-2004“ (5.000 Euro) Golfclub Burg Zievel Der Verein hatte im Jahr 2001 127 Mitglieder über 60 - 2004 hat er es auf 325 Mitglieder geschafft. (255,91 %) „Meiste Nachwuchsleistungssportler im C- und D-Kader im Oly.-Zyklus 2001-2004“ (5.000 Euro) Bayer Leverkusen In sieben Sportarten ist der Verein Landesleistungsstützpunkt des LSB und Sportministeriums und wird von der Sportstiftung NRW gefördert. Vereine können sich unter www.wir-im-sport.de bewerben

Der Sonderpreis „Internationales Jahr des Sports“ geht an SV Blau-Weiß Aasee Münster e.V; Laudatoren Heide Ecker-Rosendahl und Peer Steinbrück

And the Sparda Award goes to: Turbo Schnecke Lüdenscheid; Laudator Rudi Völler überreichte den Preis für den größten Mitgliederzuwachs

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Confederations Cup - Köln/Leverkusen

Blaupausen Auch wenn die von Sportexperten liebevoll „Confed-Cup“ genannte Vor-Weltmeisterschaft im Juni 2005 nicht allen Fans lieb und teuer ist, so ist sie deutschen TV-Sendern zumindest Letzteres. Bis zu 112.000 Euro soll ein Werbespot während eines Spiels des Turniers in der ARD kosten (Quelle: Fußball24.de). Was das für die Menschheit bedeutet? Nun, in erster Linie wissen wir, dass ein beworbenes Bierchen, das die Mutti dem Vati während der Pause entkorkt, mit durchschnittlich 1,50 Euro zu Buche schlägt. Also muss der Bierproduzent, der den erwähnten Spot(t)preis auf den Tisch legt, mindestens 74.660 Gerstenkaltschalen an heimische Sportfans verticken, nur um das Loch in der Kasse wieder zu stopfen. Erst danach kann er von Gewinn sprechen. Das bedeutet im Klartext: Die öffentlich rechtlichen Sender zwingen uns nicht nur per GEZKnebelgebühr Uli Wickert und den Marienhof zu sponsern, sondern treiben die Deutschen auch noch in den Alkoholismus, denn natürlich müssen Brauereibetriebe aufgrund solch Schwindel erregender Mehrausgaben eine wesentlich aggressivere Werbestrategie an den Tag legen, als sie es ohnehin schon tun. Ach, es wird in den Halb-

zeitpausen nicht nur für Bier geworben, sagen Sie. Woher wollen Sie das wissen? Nach Pinkelpause und Gang zum Kühlschrank geht’s doch für uns alle doch eh’ schon mit Spielanalysen weiter, oder nicht? Torwart-Lotto Noch „lustiger“ als die Preispolitik des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist allerdings das aktuelle Torwart-Lotto in Klinsis Heldencamp. In jeder Partie darf ein anderer Handschuhträger in den Kasten. Oliver Kahn, dem die Boulevardpresse zeitweilig wohl mehr zahlte als der FC Bayern, durfte sich im Testspiel gegen Argentinien in Düsseldorf sein Tor von der Bank aus anschauen. Blickkontakt mit dem „Nachmieter“ gab’s hingegen nicht. „Sunnyboy“ Jens Lehmann hatte genug damit zu tun, die vielen argentinischen Tiefflieger in der LTU arena davor zu bewahren, per Netzbremse notzulanden. Ex-Torwarttrainer und Bayern-Original Sepp Maier witterte schon eine Verschwörung: „Klinsmann will Kahn fertig machen“, heißt es da schon mal übertrieben aufgebracht. Aha, was bitteschön versteht man im Torwartgeschäft unter

„fertig machen“? - auch mal jemand anderen die großen Bälle anfassen lassen? - Kritik an schlechten bis grauenhaften Leistungen üben? - nicht damit einverstanden zu sein, wenn das deutsche Aushängeschild in Sachen Profi-Fußball seine Gegner mit Schrei- und Schubs-Attacken aus dem Strafraum vertreiben will? Also bitte, Herr Mayer: Schaffen Sie zusammen mit Premier Stoiber und dem notorisch siegessicheren Sport- und Finanzminister Hoeneß doch endlich den unabhängigen blau-weißen Paradies- und ParadeStaat. Den Kaiser von Gottes Gnaden beherbergt man ja eh schon seit Ewigkeiten. Dort kann der Olli dann bis zum jüngsten Tag die Bälle an sich vorbeiziehen lassen. Für alle anderen gilt aber bitteschön weiterhin das Gebot der Vernunft und das lautet: Oliver Kahn ist sicherlich einer der besten Schlussmänner, die jemals im Tor einer DFB-Elf standen, aber er war in der jüngeren Vergangenheit öfter mal nicht wirklich in Bestform. Auch derTorwart-Titan ist nicht gegen Verletzungen gefeit. Was, wenn Uns-Olli sich kurz vor der WM ins Krankenbett verzieht? Alternativen muss man daher ausloten! Was aber ist Ihr Vorschlag, Herr Mayer? Stellen Sie sich beim Confed-Cup solange selbst zwischen die Pfosten, falls

Ihr millionenschwerer Schützling seine nächste Krise nehmen sollte? Och nöööö! Und sonst? Chuck Blazer, der Vorsitzende des FIFA Organisations-Komitees für den Confederations-Cup hat sich sehr lobend über die Veranstaltungsorte geäußert. Er sei „beeindruckt“ sagte er über die Arbeiten in und an den Austragungsstätten in Frankfurt, Hannover, Köln, Nürnberg und Leipzig. Derweil scheint zwischen Bayer Leverkusen und dem DFB noch immer dicke Luft wegen der Verschmähung der Bayarena durch die deutsche Nationalmannschaft zu herrschen. Die Nachricht, dass die brasilianischen Weltmeister um Superstar Ronaldo während des Confed-Cups ihr Quartier in Leverkusen aufschlagen, erfüllte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor kurzem sichtlich mit Stolz. Als der pfiffige DFB-Präsident Theo Zwanziger daraufhin erklärte, man habe an der Entscheidung der Brasilianer mitgewirkt, fuhr ihm Holzhäuser umgehend in die Parade. Die Wahl der Brasilianer sei dem Sportlichen Leiter der Leverkusener, Michael Reschke, zu

Confederations Cup - Köln - Leverkusen

verdanken, der bereits im vergangenen Jahr Kontakte zum Weltmeister geknüpft hätte. „Wir wollten nicht zulassen, dass unser Sportlicher Leiter Michael Reschke nicht mehr auftaucht. Es kam uns darauf an klarzustellen, dass sich die Rosen nicht der Verkehrte anheftet“, brüskierte Holzhäuser den DFB nach allen Regeln der Kunst in einer Pressemitteilung. Spielverschiebungen – (aber keine verschobenen Spiele) War eben noch von der tollen Organisationsleistung der ConfedCup Austräger die Rede, so muten erste Spielverschiebungen da eher befremdlich an. Das Eröffnungsspiel in Frankfurt zwischen Deutschland und Australien am 15. Juni wird beispielsweise wegen der Eröffnungsfeier von 20.45 Uhr auf 21 Uhr verschoben – klar: ohne anständige Feier kein anständiges „Fussi“, verstehen wir. An dieser Stelle möchten wir übrigens etwas von unseren Lesern wis-

Gruppe A

Gruppe B

Deutschland Australien Argentinien Tunesien

Brasilien Griechenland Japan Mexiko

Vorrunde

Endrunde

15-Juni-2005 in Köln 15-Juni-2005 in Frankfurt 16-Juni-2005 in Hannover 16-Juni-2005 in Leipzig 18-Juni-2005 in Köln 18-Juni-2005 in Nürnberg 19-Juni-2005 in Hannover 19-Juni-2005 in Frankfurt 21-Juni-2005 in Leipzig 21-Juni-2005 in Nürnberg 22-Juni-2005 in Frankfurt 22-Juni-2005 in Köln 16

sen: Was ist uninteressanter: 1. Die Liveübertragung eines StillsitzWeltrekordversuchs oder 2. Die Liveübertragung der Eröffnungsfeier einer Sportveranstaltung? Na? Postkarten mit der „richtigen“ Antwort bitte bis zum 26. Mai an die Redaktionsadresse. Unter allen Teilnehmern verlosen wir schicke Preise. Außerdem verschoben: die am 19. Juni stattfindende Partie zwischen Griechenland und Japan in Frankfurt wird von 20.45 Uhr auf 18 Uhr vorgezogen, um den Fernseh-Zuschauern in Asien entgegen zu kommen. Das Duell Mexiko gegen Brasilien in Hannover am 19. Juni findet dagegen erst um 20.45 Uhr statt. Das Spiel um den dritten Platz beginnt am 29. Juni in Leipzig schon um 17.30 Uhr, um bei möglicher Verlängerung und einem Elfmeterschießen zeitliche Überschneidungen mit dem Finale in Frankfurt (20.45 Uhr) zu vermeiden. Tja, was soll’s. Zur Not denkt der programmierbare Videorekorder eben für die Organisatoren mit. von Markus Italiani - Fotos Firophoto

Argentinien–Tunesien Deutschland–Australien Japan–Mexiko Brasilien-Griechenland Tunesien-Deutschland Australien–Argentinien Mexiko–Brasilien Griechenland–Japan Australien–Tunesien Argentinien–Deutschland Griechenland–Mexiko Japan–Brasilien

Halbfinale 25-Juni-2005 in Nürnberg - Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B 26-Juni-2005 in Hannover - Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A Spiel um Platz 3 29-Juni-2005 in Leipzig - Verlierer der Halbfinals Finale 29-Juni-2005 in Frankfurt - Sieger der Halbfinals

FIFA WM 2006 - Der Countdown läuft

r e t in w ll a b ß u F im e h c Deuts kein Märchen

schritten und schon werfen roßveranstaltung naht mit Riesen l-G bal Fuß Die en? rett zu h iegende Sitze, Schlägereien, ist der Patient noc wenienspiel. Leuchtraketen, fl Deutschland im WM-Fieber – Slo ort hw Stic . er aus vor n atte verhalten Vandalismus in sein heinungen ihre Sch nschen wird, die in ihrem Fan die ersten negativen Begleitersc Me für m t. am arte ogr erw npr r me Jah n Rah mende Geschehen zum an das denken, was uns im kom ge Sor Verletzte. Wenn das sportliche ßte grö e e ohn erst ht unt nic das n ma auf irgendwann ssen, dann kann verfallen gezwungenermaßen hen schlimmsten Form ausleben mü nsc Me s von n Has nge wie n mlu otio sam extreme Em olen brüllende An rnen ist. Zudem beflügelt eine erle Doch wen wundert’s? Klar, Par zu ht leic on tiv sch lek h Kol auc das ns übrige ierte Vokabular für en Ausrufer zu Tat. Das hatte verbale Niveau, da das dort kre rufenen und animiert so manch sge Au en Fußballanhänger des ik tsch nam deu Dy en” die cht “re ner . Ist es das, was den m“ auf seine (sportlichen) Geg dum ist sse Ma e „Di : fest ja, Krawallbrüder sind keine 70 Jahren überzeugt m zu sein? Ach nein, stimmt dum Hitler begriffen und stellte vor sse Ma der mit , sse Ma wieder, die Kommentare vieler tum reizt, in der sehen. O ja, ich höre sie schon aus von heute so sehr an seinem Fan o aus gen sie s das , nur of lischen, holländischen oder Hoeneß immer. Do denn mit den französischen, eng das Fußballfans, sagt auch der Uli ist ie „W en. lten cho Ges auernd zu Unrecht Apologeten der angeblich and h auch schon…“ doc en türkischen Fans? Die hab

hier statt, t e d n fi M W ie D ! it m a d Schluss der o st ig ll fä e g h c u e t m h e also ben ! geht zur Fremdenlegion

zu bestaunen – und das regte ien auch noch ein Fußballspiel wen Minimalisten Slo in es gab ans olig Ho er Teil sich zaghaft aufbauisung deutsch wehrkette vernichtete den großen Neben der unerfreulichen Entgle Ab rerVie e sch eni slow rte nha tschen Spiels hinweg. Hier Jubel an. Eine bei hen in der Organisation des deu wäc Sch nicht gerade zu übermäßigem die r übe t sch täu 1:0 te en gibt es keine Blumen, waren über die Zeit gerette dennoch: Auch für die Slowen d ender deutscher Chancen. Das Un n. che bre zer f Kop den ngswürdig. noch etwas länger zu ziehen. Insgesamt verbesseru t bei müssen sich hiesige Strategen ivar ens Def en ich lgre erfo en Vorteil aus ihrer sie doch nicht in der Lage, ein ophoto Fir os von Markus Italiani - Fot

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Surprise, Surprise WM-Qualifikationen In den Qualifikationsgruppen hat sich einiges getan. In Gruppe 1 der europäischen Teams setzen sich die Niederlande mit 2:0 gegen Armenien durch und behaupten damit ihre Spitzenposition, dicht gefolgt von den Tschechen, die das arme kleine Andorra mit einem 4:0 plattbügelten. Rumänien besiegt Mazedonien mit 2:1 und besetzt mit soliden 13 Punkten Rang 3. Dahinter folgen Finnland, Mazedonien, Armenien und Andorra. Gruppe 2 steht natürlich ganz unter dem Stern des „Griechischen Feuers“ made by Otto Rehakles. Wird der Europameister das Spießrutenlaufen in die Endrunde der FIFA WM überstehen? Bislang sieht es jedenfalls ganz danach aus. Ein 2:0 Sieg über Albanien beschert den Hellenen den zweiten Platz hinter der starken Ukraine, die zuletzt Dänemark 1:0 besiegen konnte. Mit zwölf Punkten belegt die Türkei den dritten Platz und muss am 4. Juni gegen den politischen Erzrivalen Griechenland antreten und gewinnen, will es den zweiten Rang in der Gruppe sichern. Bemidleidenswert: Kasachstan, das bislang noch nicht einen einzigen Punkt einfahren konnte, steht wie angewurzelt auf dem letzten Platz der Gruppentabelle. Auf den Plätzen vier bis sechs dümpeln derweil Dänemark, Albanien und Georgien vor sich hin. Ein Kopf an Kopf Rennen liefern sich in Gruppe 3 Portugal und die Slowakei. Nach dem kürzlichen Remis der beiden Teams, besitzen beide 14 Punkte, doch Portugal kann vier Tore mehr auf der Habenseite verbuchen als die Mannschaft aus Osteuropa. Hinter den beiden folgen Russland und Lettland, die mit 11 bzw. 10 Punkten auch noch miteinander um den jeweils besseren Platz ringen. Estland, Liechtenstein und Luxemburg sind dagegen schon nahezu chancenlos. Sorgen ob ihrer mageren Punkteausbeute sollten sich unsere Nachbarn aus Frankreich machen. Mit ihren zehn Zählern liegen sie knapp vor den Israelis auf Rang 1 in Gruppe 4. Dicht dahinter folgen die Schweiz und Irland, bevor mit Zypern und den Faröer-Inseln die Schlusslichter markiert werden. Hier ist noch lange nichts entschieden. Etwas souveräner führen dagegen die Italiener ihre Gruppe 5 an. Mit 12 Punkten ist der Abstand auf die nachfolgenden Norweger (8 Punkte) schon beinahe komfortabel zu nennen. Auf Rang 3 logieren momentan die weiter oben erwähnten Slowenen, die das Stiefel-Team immerhin mit 1:0 schlagen konnten. Weißrussland, Schottland und Moldawien folgen auf den unteren Rängen. In Gruppe 6 führen erwartungsgemäß die englischen Insulaner mit 16 Punkten, obwohl die „Erfinder des Fußballs“ den

kalten Hauch ihrer polnischen Kollegen im Nacken spüren müssten. Polen konnte mit einem 8:0 über Aserbaidschan beweisen, dass es allemal mit zum Favoritenkreis gezählt werden muss, konnte man doch auch die folgenden Österreicher mit einem 3:1 buchstäblich auf die Ränge verweisen. Abgeschlagen: Nordirland, Wales und Aserbaidschan. Bangen um die Spanier in Gruppe 7. Ein Remis gegen Bosnien im vergangenen Jahr sorgte dafür, dass sie hinter den Serben auf Platz zwei fielen und nun punktgleich mit Litauen und knapp vor Belgien liegen. In dieser Gruppe geht noch einiges. Kein Licht am Ende des Tunnels sehen momentan Bosnien-Herzegowina und San Marino. In Gruppe 8 spielen Kroatien und Schweden um den Pott. Mit 13 bzw. 12 Punkten ziehen sie den nachfolgenden Teams gnadenlos davon. Besonders traurig: die Bulgaren. Als winziger Schatten ihrer großen Vergangenheit ließen sie sich zuletzt 0:3 von den Schweden überrollen und schafften gegen eine schwache ungarische Mannschaft gerade mal ein 1:1. Letztere belegt Rang 4, bevor mit Island und Malta die Nachsitzer dieser Gruppe den Schlusspunkt selbiger markieren. Und noch mehr Überraschungen Bei den Südamerikanern führen die Argentinier momentan mit 28 Punkten vor Weltmeister Brasilien (24 Punkte). Relativ dicht dahinter folgen Ecuador (20 Punkte) und Paraguay (19 Punkte) Uruguay (16), Kolumbien (14), Peru (14), Chile (14), Venezuela (14) und Bolivien (13) folgen auf den unteren Rängen. Die ersten Ränge der drei nordamerikanischen Gruppen belegen die USA, Guatemala und Mexiko. Spannung garantiert aber vor allem die Qualifikation in Afrika. In Gruppe 1 besetzen mit Senegal, Sambia und Togo gleich drei Teams punktgleich die Spitze. Gruppe 2 wird von Südafrika und Kap Verde angeführt, während die Kameruner Löwen in Gruppe 3 ganze vier Punkte hinter dem Gruppenersten Elfenbeinküste auf Rang Zwei, sehr knapp vor Ägypten und Libyen liegen. Die Gruppen 4 und 5 werden souverän von Nigeria bzw. Marokko angeführt, bergen also keine allzu großen Überraschungen. Auf dem asiatischen Riesenkontinent spielt man in acht Gruppen gegeneinander. Bislang an der Spitze: Iran, Usbekistan, Japan, Kuwait und China (beide punktgleich in Gruppe 3), Nordkorea, Bahrain, Südkorea und Saudi Arabien. In der ozeanischen Gruppe ist noch nichts entschieden. Wie es scheint, können wir und im nächsten Jahr auf viele neue Gäste aus Staaten freuen, die man bislang nicht unbedingt mit Fußball verbunden hätte. Und das ist ja auch das eigentlich großartige an dieser Sportart: Sie führt zusammen. Hoffen wir, dass diese Ansicht, sich bis zum nächsten Jahr in den Köpfen der Fußballanhänger festgesetzt hat, denn dann ist die Welt wirklich bei Freunden zu Gast. von Markus Italiani Foto Firophoto 19

Fußball-WM 1934

Die Mannschaft des faschistischen “Deutschen Reichs”

10. Juni - Rom - Stadio Nationale del PNF -

Fußball und Faschismus Der 27. Mai 1934 läutete die schwärzesten Stunden der italienischen Sportgeschichte ein. Das lag in erster Linie an den schwarzen Hemden der Faschisten, die diese WM im Lande der Caesaren begleiteten. Seit nunmehr zwölf Jahren wurde der Stiefel von Benito Mussolini regiert. Zwölf Jahre, die das Land politisch in eine Diktatur verwandelt hatten, obwohl die wirklich großen Katastrophen noch ausstanden – Am 14. Juni 1934 – vier Tage nach dem Abpfiff des Finales, sollte sich der „Duce“ das erste Mal persönlich mit dem „Führer“ Adolf Hitler treffen. Ergebnis: eine unheilige Allianz formierte sich, deren Folgen ein gutes halbes Jahrzehnt später einen großen Teil der Welt in Schutt und Asche legen sollten. Doch in diese Richtung konnte (wollte?) 1934 kaum jemand denken. Und Mussolini tat alles, um seinem Ruf als beinharter Fußballfan gerecht zu werden. Gleich drei Stadien (Neapel, Turin, Florenz) wurden neu erbaut, die übrigen fünf WM-Stadien renoviert. Ganz Italien erstrahlte in einer Pracht, die lange Zeit undenkbar gewesen war. Natürlich bezahlte auch jemand für den Luxus, der die Lira in den Keller stürzte: die italienischen Arbeiter, deren Fußballbegeisterung zusammen mit den Löhnen schwand. Dennoch war die internationale Freude über das Spektakel kaum zu bremsen. 32 Nationen bewarben sich, so dass erstmals eine Qualifikation, an der sich sogar der Gastgeber beteiligen musste, die Teilnehmer der Endrunde ermitteln sollte. Am Ende durften 16 Teams aus vier Kontinenten um die Krone des Weltfußballs spielen, darunter auch Deutschland, das die Luxemburger mit 9:1 in die Bedeutungslosigkeit gekickt hatte. Nur einer 20

fehlte: der Weltmeister. In Uruguay hatte man nämlich nicht vergessen, dass Italien die WM 1930 boykottiert hatte. Ob’s den Spielern wohl letztlich recht war? K.O. nach einem Spiel In vielerlei Hinsicht war die 34’er WM spannender als die heutige Ausgabe des Turniers. So spielte man von Beginn an nach dem K.O.-System. Die Nerven von Spielern und Publikum lagen also permanent blank. Apropos Publikum: Da zeitgleich mit dem WM-Start der Giro d´Italia stattfand, waren die Zuschauerzahlen zu Beginn durchaus optimierbar. Diejenigen, die zuschauten, wurden zumindest von der Trefferquote nicht enttäuscht. Deutschland lag im ersten Spiel gegen Belgien zunächst 1:2 zurück, konnte dann aber durch einen Hattrick des neuen Stürmerstars Edmund Conen vom FV Saarbrücken das Blatt wenden und siegte schließlich 5:2. ItaSchwer bewacht: der Moderator lien begrub die USA locker mit

Endspiel Italien vs Tschecheslowakei 2:1

Fußballweltmeister 1934 - Die Italienische Mannschaft mit dem Cup Jules Rimet

Schwarze Stunden 7:1 und die Österreicher retten sich mit einem knappen 3:2 gegen Frankreich in die nächste Runde. Außerdem ergreifend: die Spanier. Im Vorrundenspiel gegen Brasilien führte die Elf von der Halbinsel bereits nach einer halben Stunde mit 3:0. Spaniens Keeper Ricardo Zamora, genannt „Der Göttliche“, parierte mit seinen „goldenen“ Händen einen Strafstoß und demoralisierte die Vorfahren Ronaldos damit endgültig. Die Tschechoslowakei schlug Jugoslawien, die Schweizer besiegten die Niederlande. Schweden und Ungarn kickten Argentinien und Ägypten aus dem Turnier. Bereits im Viertelfinale war die Weltmeisterschaft zu einer Europameisterschaft geschrumpft. Die Kräfteverhältnisse zwischen den amerikanischen Kontinenten und Europa hatten sich in vier Jahren ins Gegenteil verkehrt. „Das italienische K.O.System“ setzt sich durch Zumindest eine Konstante verband diese WM aber mit ihrer Vorgängerin: die zirkusreifen in der großzügigen Sprecherkabine Vorstellungen der „Unparteiischen“. Im Viertelfinalspiel Ita-

lien gegen Spanien pfiff Rene Mercet aus der Schweiz eher einen Boxangriff der Italiener, denn eine Fußballpartie. Doch obwohl die Blauen knüppelten, was das Zeug hielt und selbst den „göttlichen“ Zamora per Faustschlag ausschalteten, endete die Partie nur 1:1. Beim Wiederholungsspiel am folgenden Tag (das Elfmeterschießen wurde erst 1970 eingeführt) fehlten den Spaniern sieben Stammspieler, unter anderem Zamora. Die Italiener gewannen das Spiel 1:0, weil sich kurz vor dem Siegtreffer gleich mehrere Spieler auf den verdutzten spanischen Ersatztorhüter stürzten und der Torschütze Meazza sich zu guter Letzt auch noch frech bei ihm aufstützte, während er das Leder entspannt in den spanischen Kasten einköpfte. Schiri Mercet verharrte bei diesen Attacken regungslos. Den Spaniern dagegen gab er weder zwei berechtigte Strafstöße noch zwei reguläre Tore, die den Gastgeber aus dem Turnier geworfen hätten. Fazit: Drei weitere spanische Spieler wurden krankenhausreif geprügelt, bevor die schreckliche Partie endlich aus war. Die italienischen Tifosi jubelten am Ende den tapferen Spaniern zu, Schiri Mercet wurde nach der WM vom eigenen Verband auf Lebenszeit gesperrt. Auch das Halbfinalspiel der Italiener gegen Österreich erinnerte eher an Straßenkämpfe, denn an Sport. Die Azzurri gewannen mit 1:0, weil einige von ihnen den österreichischen Keeper mitsamt vorher gefangenem Ball ins Tor warfen. Kein Grund für den schwedischen Schiri Eklind, einen Pfiff zu riskieren. Später half er den Spielern vom Apennin gar in der Abwehr aus, indem er einen gefährlichen Ball, der für einen österreichischen Stürmer bestimmt war, absichtlich wegköpfte. Wen wundert’s da noch, dass Italien auch das Finale gegen die Tschechoslowakei gewann und sich für 21

Fußball-WM 1934

“Die Brasilianer kommen” - südamerikanisches Temperament im High-Tech Bus 1934 die nächsten vier Jahre Fußball-Weltmeister schimpfen durfte? 2 Teams – 2 x Schwarz-Weiss Der Vize-Weltmeister hatte zuvor das deutsche Team um Reichstrainer Otto Nerz auf die Ränge verwiesen und somit für weitere Brisanz gesorgt. Im „kleinen Finale“ um Platz drei musste man nämlich gegen die favorisierten Österreicher antreten. Wie staunten die Zuschauer, als beide Teams mit weißen Hemden und schwarzen Hosen in das Stadion von Neapel einliefen. Die Folge: Ein nicht enden wollendes Pfeifkonzert erschallte von den Tribünen. Die Partie wurde unterbrochen und das Los entschied, dass Deutschland nicht weiter in seinen „Hausfarben“ spielen sollte. Doch die neuen Trikots brachten Glück. Deutschland besiegte den südlichen Nachbarn mit 3:2 und wurde unerwartet Dritter. Zusammenfassend ist der WM 1934 zu bescheinigen, dass sie

sicherlich der internationalen Popularität des Fußballs einen großen Dienst erwiesen hat. Allerdings ist es ein handfester Skandal, dass dem faschistischen Italien der unsportlich erlangte Titel im Nachhinein nicht wieder aberkannt worden ist. von Marcus Italiani, Fotos Bilderberg

Der deutsche WM-Kader 1934 8 Spieler von Rhein und Ruhr Jakob Bender (Fortuna Düsseldorf) Paul Janes (Fortuna Düsseldorf) Stanislaus Kobierski (Fortuna Düsseldorf) Karl Hohmann (VfL Benrath/Düsseldorf) Ernst Lehner (Schwaben Augsburg) Edmund Conen (FV Saarbrücken) Rudolf Gramlich (Eintracht Frankfurt) Willibald Kreß (Rot-Weiß Frankfurt) Sigismund Haringer (Bayern München) 22

Paul Zielinski (FV Union Hamborn/Duisburg) Wilhelm Busch (Turn- und Sportverein Duiburg) Matthias Heidemann (Bonner Fußballverein) Fritz Szepan (FC Schalke 04) Reinhold Münzenberg (Alemannia Aachen) Jakob (Jahn Regensburg) Rudolf Noack (Hamburger SV) Hans Schwartz (SpVgg Viktoria Hamburg) Otto Siffling (SV Waldhof)

Schalke 04 und Victoria

Schalke im Herzen, Victoria auf der Brust Die Farben blenden. Sie stechen ins Auge. Egal wo man hinguckt. Es gibt wohl nur wenige FußballMetropolen, in denen die Farbgebung des führenden Fußball-Vereins so das Stadtbild prägt. Ein intensives Königsblau und ein ebenso leuchtendes Weiß. Kaum hat man die Stadtgrenze von Gelsenkirchen überquert, schon strahlen einem die beiden Farben von jeder Straßenecke entgegen. Auf dem Weg zum Bundesliga-Spiel des FC Schalke 04 kann man die Trikots und Fahnen kaum zählen. Dabei ist es noch ziemlich früh am Tage - noch nicht mal zwölf Uhr. Bis zum Anpfiff der Partie gegen den 1. FC Nürnberg sind es noch über drei Stunden. Trotzdem ist Gelsenkirchen schon im blau-weißen Wahn. Der Schriftzug Neben dem Logo des FC Schalke 04, fällt einem auch sofort ein anderer Name ins Auge: Victoria. Hört sich nach Sieg

an. Gewinnen können die Gelsenkirchener, dass haben sie in dieser Saison schon häufig gezeigt, sie sind zur Zeit ein ganz heißer Meisterschaftsaspirant. Doch hier ist natürlich nicht „Victory“, der englische Begriff des Erfolges gemeint. Nein, es handelt sich um den Hauptsponsor von Schalke 04. Und der ist aus der Ruhrpott-Stadt nicht mehr wegzudenken. Denn die Zusammenarbeit klappt gut und ist so intensiv, wie sie wohl nur selten zwischen Sponsor und Gesponsertem ist. Dank des Traditionsclubs konnte die Versicherung ihren deutsch-

Vom „Schalke 04“-Waschbecken über Bälle und Trikots bis hin zum einfachen Fanschal - in der Geschäftsstelle des Schalker Fanclubverbandes gibt es alles, was das blau-weiße Fanherz begehrt. 24

landweiten Bekanntheitsgrad deutlich steigern. Und Schalke selber erhält im Gegenzug neben dem finanziellen Beistand sowie dem Victoria-Schriftzug auf der Brust auch noch anderweitige Unterstützung. Denn für das Düsseldorfer Unternehmen steht neben dem eigenen Nutzen auch das Wohlergehen des Vereins im Vordergrund. Das spiegelt sich in dem großen Engagement wider und bewirkt zudem, dass man auf beiden Seiten mit dieser Zusammenarbeit zufrieden ist. Der Fanbeauftragte Rolf Rojek, den wir auf dem Zwischenstopp zum

Schalke Fanbeauftragter Rolf Rojek, Peter Oser-Veltins (Brauerei Veltins) und unsere Reporterin Katrin Diener

Stadion in der Fan-Kneipe „Auf Schalke“ treffen, ist über die funktionierende Zusammenarbeit sehr erfreut: „Das klappt alles sehr gut. Es ist nicht so, dass die Victoria einfach nur Geld in den Verein steckt. Sie handelt bei vielen Dingen im Interesse der Fans und engagiert sich in einigen Bereichen. Das ist einzigartig und gibt es in dieser Form wohl sehr selten.“ Das Vertrauen Aber die Victoria musste sich das Vertrauen der Fans erst einmal erarbeiten. Und das war nicht so einfach. Denn Versicherungen genießen in Deutschland oft nicht gerade den besten Ruf. Das weiß auch Rolf Rojek, der selber vorher in der Versicherungsbranche tätig war: „Die Victoria unterstützt viele Aktionen der Fans und genießt bei ihnen dadurch mittlerweile volle Akzeptanz.“ Das Engagement des Trikotsponsors ist vielseitig. Neben der Aktion „Victorianer und Schalker helfen“, in der Geld für

Der Generalbevollmächtigte Sportsponsoring der Victoria Horst Poganaz und Rolf Rojek in der Fankneipe „Auf Schalke“ 25

Schalke 04 und Victoria

Bedürftige gesammelt wird (die „nrw sports“ berichtete), wird auch im Schalker Jugendbereich investiert. Hierbei handelt es sich in erster Linie um ein S04-Fußball-Sommer-Camp (Bericht in der nächsten Ausgabe) für Kinder. Der Revier-Club und die Versicherung sind eng miteinander verwoben. So kann man sich zum Beispiel über die Internetseite der Victoria (www.victoria.de) für ein Praktikum in der Schalker Presseoder in der Marketing-Abteilung des S04 bewerben. Das traditionsreiche Unternehmen ist im Bereich des Sport-Sponsorings aber nicht nur in Gelsenkirchen aktiv, auch der Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue wird unterstützt. Als Co-Sponsor wirbt die Victoria im Bereich Bandenwerbung, Stadionzeitung und auf der Videowand. „Unser Engagement bei Aue, soll unsere

Uwe aus Rüsselsheim: „Victoria und der FC Schalke 04 sind beide erfolgreich und passen daher toll zusammen.“

Günter aus Münster: „Es ist wichtig, dass Schalke mit solchen engagierten Unternehmen wie der Victoria zusammen arbeitet.“

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Bekanntheit in dieser Region erhöhen“, erklärt Anke Sodermanns aus der Sportsponsoring-Abteilung der Victoria. „Durch unsere Zusammenarbeit mit Schalke 04 machen wir in ganz Deutschland auf uns aufmerksam und nicht nur in einer Region.“ Dementsprechend intensiv verläuft diese Kooperation. Die Fan-Nähe Für beide Organisationen ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit die Fans mit einschließt. Denn wie auch der Vorsitzende des Schalker Fan-Club Verbandes Rolf Rojek weiß: „Letztendlich betrifft das Engagement der Victoria die Fans. Denn die sind ja die Endverbraucher und so muss man sich im Bereich des Sponsorings auch nach ihnen richten.“ Das weiß man auch bei der Victoria. Und

so sucht sie immer wieder Kontakt mit dem blau-weißen Liebhaber. Es ist keine Seltenheit, den Generalbevollmächtigten des VictoriaSportsponsorings Horst Poganaz und sogar den Vorstandsvorsitzenden der Victoria-Sachversicherungen Michael Rosenberg mitten unter den anderen Fans in der Kneipe „Auf Schalke“ zu treffen. Beide wurden dann auch schon mal „zwangsrekrutiert“ und mussten für die Anhänger Bier zapfen und sich beim Spülen in der Küche nützlich machen. Eine Erfahrung, die genauso basisorientiert war, wie das gesamte Engagement des Sponsors. Die Präsenz Als wir es dann, nach dem Gespräch mit Rolf Rojek und einem kühlen Gerstensaft, zur Arena Auf Schalke geschafft haben, wird die

Peter aus Ahlen: „Ich finde toll, wie sich die Victoria engagiert. Das können die in dieser Form ruhig beibehalten.“

Petra und Jürgen aus Unternehmen gut, welc

Herten: „Wir finden jedes hes Schalke unterstützt.“

Stefan (16) aus Essen: „Noch kommt es für mich nicht in Frage, aber wenn die Victoria unseren Verein weiterhin so unterstützt, könnte ich mir schon vorstellen, mich bei ihr später mal zu versichern.“

Hendrik aus Schüttdorf: „Ich habe meine Versicherungen bei der Victoria, das Engagement bei Schalke 04 war einer der Gründe dafür“

Präsenz der Victoria bei dem Fußball-Club immer deutlicher. Zwar liegen die Vermarktungsrechte der Arena selber bei dem früheren Hauptsponsor Veltins, doch rund ums Stadion leuchtet alles Blau-Weiß. Das liegt nicht nur an den in Schalke-Farben gehüllten Zuschauern, sondern auch daran, dass die Victoria für die Fans einiges bietet. Zur Unterhaltung der Erwachsenen und Kinder gibt es eine Hüpfburg, eine kostenlose Schussgeschwindigkeits Mess-Station, eine Torwand und vieles mehr. In der Arena selber, sieht man den Schriftzug der Versicherung nicht nur auf der Banden-Werbung. Bei jedem Tor rollen die Fans ein riesiges Schalke-Trikot aus. Und ganz groß auf der Brust, da prangt er wieder - der Namenszug der Victoria. von Katrin Diener, Fotos Roland Solich, Firo Sportphoto

Verena aus Düsseldorf: „Ich finde es super, wie Victoria als Sponsor auf die Fans eingeht.“

Karsten aus Gelsenkirchen: „Schalke ist ein Verein für jedermann, genauso wie die Victoria eine Versicherung der Breite ist.“

Betti aus Gelsenkirchen: „Beide haben die tolle Farbe Königsblau in ihrem Logo. Schon das passt optimal.“

Brigitte und Doris aus Kirchhellen: „Wer Schalke sponsert ist uns egal, Hauptsache, wir werden Deutscher Meister.“

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Fan-Talkrunde - Fan Projekt BVB

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Fan-Talkrunde - Fan Projekt BVB

„Meine Mudda ist der BVB” Dortmunds Fußball-Herz blutet. Schon seit Monaten jagt in der Bier-Metropole angesichts des wirtschaftlichen Desasters bei Borussia Dortmund eine Hiobsbotschaft die nächste. Aber Mitte März landete der Traditionsclub zwei ganz wichtige „Auswärtssiege“. Den sportlichen beim Hamburger SV und den finanziell überlebenswichtigen in Düsseldorf. Dort hatten die Anteilseigner des Molsiris-Fonds, der Beteiligungsgesellschaft, der das Westfalenstadion gehört, getagt. Der sofortige finanzielle Zusammenbruch der Schwarz-Gelben wurde abgewendet. Wenige Tage danach ging die NRW SPORTS den hausgemachten Problemen auf den Grund. An der Basis, also bei den Fans, loteten wir den Seelenzustand des BVB aus Das Herz der Fans schlägt weiter für die Borussia Auch wenn der eine oder andere „Fußball-Fan“, ob der wiederholten „Arbeitsverweigerungen“, auf dem Platz oder ob der Aktivitäten der kroatischen Wett-Mafia mit dem Fußball abgeschlossen hat, das Herz der BVB-Basis schlägt weiter heftigst für die Borussia. Jene Fans, die die Bundesliga-Spielpause im Sommer als vorsätzliche Körperverletzung begreifen, die sich die jährliche Dauerkarte vom Mund absparen, die jetzt ihren Getränkehändler auf eine 100 EuroSpende für den hoch verschuldeten BVB anhauen oder die mannshohe Plakate mit der Aufschrift „Leute, meine Mudda ist der BVB“ auf der Südtribüne präsentieren, traf die NRW SPORTS in den Räumen des Fan-Projekts Dortmund. Mit dabei: Rolf Arndt Marewski (Dortmunder Fan-Projekt), Alfred „Aki“ Schmidt (BVB-Fan-Beauftragter), Wolfgang Pfeiffer (BVB Fan-Club Hagen-Süd), Olaf Slupicki (2. Vorsitzender der BVB Fan-Abteilung) Philipp Orlet (BVB Fanclub Ambassador, Gladbeck) und Daniel Nowara (Kassenwart der BVB Fan-Abteilung). Wir sitzen im „Besprechungsraum“ des Dortmunder Fan-Projekts bei Gastgeber Rolf-Arnd Marewski. Hier fühlen sich die Borussen-Anhänger heimisch, hier plaudern sie frisch von der Leber weg. Hinten Zapfhahn und Tresen, vorne der Kicker, dazwischen mit Wimpeln, Postern, Autogramm-Karten, Zeitungsberichten tapezierte Wände. Tische, Bänke, alles ausnahmslos schwarz-gelb. Daran muss sich das neutrale Auge erst gewöhnen.

Fan-Projekt Dortmund e.V. Tel.: 0231 - 721 42 92 - Fax: 0231 - 721 42 95 Internet: www.fanprojekt-dortmund.de Fan-Betreuung BV Borussia 09 e.V. Dortmund - Petra Stüker - Fan-Abteilung Internet:www.bvb-fanabteilung.de Fanclub “Ambassadors” 45964 Gladbeck - Ansprechpartner: Klaus Liedecke Tel.: 02043 - 64 227 - Tel.: 0178 - 312 25 62 Fanclub “Hagen-Süd” Joachim Springiewicz - Tel.: 02331 - 75 896

Zornesröte in Schwarz-Gelb Ganz Dortmund und natürlich besonders diejenigen, deren Blut

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Serie: FIFA WM Städte - München

Eine „Allianz“ für München

Wo 1974 die Fußball-Weltmeisterschaft aus deutscher Sicht mit dem triumphalen Höhepunkt endete, wird sie im nächsten Jahr beginnen: in München. Beim zweiten Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft vor 31 Jahren wurde die Niederlande beim Finale im Olympiastadion der bayrischen Hauptstadt von Maier, Beckenbauer, Müller und Co. vor 76.000 Zuschauern mit 2:1 niedergekämpft. Das „Unternehmen Weltmeisterschaft“ beginnt für die Truppe von Bundestrainer Jürgen Klinsmann am 9. Juni 2006 in einer anderen hochmodernen Spielstätte – der Münchner AllianzArena. “Für den Fußball wie geschaffen” „Ufo“ wird das neue Schmuckstück der Schweizer Baukünstler Herzog und DeMeuron wegen der ungewöhnlichen Architektur in der Millionen-Metropole schon genannt. Die 66.000 Zuschauer fassende Spielstätte in München-Fröttmaning wird am 31. Mai dieses Jahres mit einem Spiel des FC Bayern München gegen die deutsche Nationalmannschaft eingeweiht. Vorschusslorbeeren gab es aber schon genug. „Das Stadion ist für den Fußball wie geschaffen. Da werden die Leute so richtig Spaß haben“, erklärte der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Lennart Johansson nach einer Besichtigung im vergangenen November. Die Arena wird mit einer glatten Außenhaut aus Kunststoff überzogen, die Umhüllung ist lichtdurchlässig und wird bei Heimspielen des FC Bayern München in rot, bei München 1860 in blau und bei allen anderen Events in weiss erstrahlen. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude freut sich besonders über die Austragung des Eröffnungsspiels mit deutscher Beteiligung. „Das ist ein Happy End für die Stadt“, zeigte sich Ude zufrieden.

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Ein Gewinner steht schon fest Neben dem Eröffnungsspiel werden in dem rund 280 Millionen Euro teuren Projekt zwei weitere Vorrundenspiele, ein Achtelfinale und ein Halbfinale ausgetragen. Darüber hinaus steigt vor dem ersten Spiel der WM die offizielle Eröffnungsfeier des Großereignisses. Aber nicht nur aus sportlicher Sicht ist der Standort München jetzt schon einer der Gewinner der WM. Auch das Medienzentrum wird in der Stadt des deutschen Rekordmeisters beheimatet sein. Schritt für Schritt werden im Nordbereich der Messe München neue Hallen zum Medienzentrum ausgebaut. Bis zu 15.000 Journalisten werden zu dem Sport- und Medienereignis erwartet. Die Investition von rund 96 Millionen Euro trägt die Messe München selbst, weil sie die zusätzlichen Flächen dringend für ihre Ausstellungen benötigt. Große Events im Olympia-Park Aber auch abseits von Stadion und Medienzentrum bereitet sich München auf die Weltmeisterschaft vor. Der „Olympiapark“ soll zum großen Treffpunkt der zahlreichen Fans aus aller Welt werden. Die Stadt wird gemeinsam mit dem Fußball-Weltverband FIFA ein attraktives Programm bieten, das sich über die gesamte WM-Dauer von vier Wochen im „Olympiapark“ abspielen soll. Auf einer Seebühne wird die in der Bayern-Metropole einzige offiziell zugelassene Großleinwand aufgebaut, rund 20.000 Besucher haben dann die Möglichkeit, alle Begegnungen “live” zu verfolgen. Die Münchner Sportvereine planen ein großes Mitmachprogramm für alle WM-Touristen. Schwimmen, Eislaufen, Fußball auf dem Kleinfeld und, und, und – jeder kann sich sportlich betätigen. Kultur satt Auch das Kulturprogramm wird für jeden Geschmack etwas bieten. Im „Theatron“ treten an 30 Tagen internationale Künstler

Die neue Heimat von Bayern München und München 1860

aus Pop, Rock und Jazz auf. Zusätzlich wird auf einer Zentralbühne ein internationales Unterhaltungsprogramm geboten. Highlight des Musikprogramms im Park wird das Open Air-Konzert der drei großen Münchner Orchester sein. Im „Olympiastadion“ dirigieren Christian Thieleman, Mariss Jansons und Zubin Mehta klassische Musik. 40.000 Zuschauer werden an diesem Abend erwartet. Ein weiteres kulturelles Ereignis findet bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft statt. Der „Fußball Globus“ des Künstlers Andrè Heller macht vom 14. März bis 9. Juni 2006 in München Station. Zuvor tourte der mobile Pavillon durch die anderen elf WM-Städte, um seinen Besuchern das Thema Fußballkultur auf emotionale und spielerische Art und Weise nahe zu bringen. Vom „Englischen Garten“ bis zum „Deutschen Museum“ Die „Weltstadt mit Herz“ hat aber auch fernab des WM-Trubels und der Spiele einiges zu bieten. Liebhaber kulinarischer Genüsse werden in München ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Kulturfreunde oder WM-Touristen, die sich zwischen den Partien einfach entspannen wollen. Biergärten, Museen, Schlösser und Seen – den Besuchern der Stadt steht ein reichhaltiges Freizeitangebot zur Verfügung. Dabei gehört ein Ausflug in den „Englischen Garten“ fast schon zum Pflichtprogramm. Ob am „Kleinhesseloher See“, am „Monopteros“ oder im berühmten Biergarten am „Chinesischen Turm“, das deutsche WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ trifft auch auf den fünf Kilometer langen und einen Kilometer breiten Park zu. Urgemütlich geht es auch im „Königlichen Hirschgarten“ zu. Im größten Biergarten Europas muss man sich sein Glas noch selber spülen, bevor es mit Bier gefüllt wird. Für Kulturliebhaber sind das „Deutsche Museum“, die „Neue und Alte Pinakothek“, das“ Schloss Nymphenburg“ und die „Frauenkirche“ erste Anlaufstellen. Mit 55.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und rund 17.000 Objekten zählt das „Deutsche Museum“ zu den

größten technisch-naturwissenschaftlichen Museen der Welt. Die „Alte Pinakothek“ empfängt den Kunstliebhaber mit 1400 „Alten Meistern“. Ebenso lohnenswert ist ein Besuch des „Schlosses Nymphenburg“. Die Front der barocken Schlossanlage ist 700 Meter lang. Im Inneren erwarten den Besucher prunkvolle Säle, prächtige Galerien, ein Porzellanmuseum und ein Marstallmuseum. Erholung pur ist hingegen im Münchner Umfeld angesagt. Tagesausflüge zum Ammersee zu Füßen des bekannten Kloster Andechs oder zum Starnberger See sind nur zu empfehlen. Die Weltmeisterschaft kann also nach Bayern kommen und die Welt fiebert dem Auftakt am 9. Juni 2006 in der bayrischen Metropole entgegen. von Andreas Obertal - Fotos Stadt München

FIFA WM Stadt München www.muenchen.de www.muenchen.de/fifawm2006 www.allianz-arena.de www.tsv1860.de www.fcbayern.de www.deutsches-museum.de www.mvv-muenchen.de www.in-muenchen.de www.hausderkunst.de

Und wer noch mit dem Olli Kahn feiern gehen mag: P1 München, Prinzregentenstrasse 1

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Women Power - Maren Meinert

Ein Schuß wie ein Strich: Maren Meinert bei der Eröffnng eines Karstadt FIFA WM Kollektion 2006 Shops

„Ich habe ja nichts geg Schon mal durch den „Idiotentest“ gefallen? An dieser Stelle sei vor voreiliger Verneinung gewarnt, vielleicht haben Sie es bloß nicht bemerkt. Maren Meinert, ehemalige Nationalspielerin und Profifußballerin, hat nämlich einen ganz eigenen „Idiotentest“ entwickelt. „Wenn jemand im Zusammenhang mit Frauenfußball vom gewünschten Trikottausch spricht, hat er die Prüfung nicht bestanden“, erklärt die gebürtige Duisburgerin. Was daran witzig sein soll, hat die Weltmeisterin von 2003 bis heute nicht verstanden, vor allem die Einfältigkeit der Vorurteile lässt Meinert schnell ermüden. „Das schon seit Jahren immer der gleiche Spruch kommt, ist schon sehr aussagekräftig.“ Besondere Signalwirkung haben Erklärungsansätze à la : „Ich habe ja nichts gegen Frauenfußball, aber...“ Meinert: „Allein diese Einschränkung sagt doch schon alles aus. Warum sollte man überhaupt was dagegen haben?“ Eins scheint gesichert: Andreas Guido, seit 1998 mit Meinert verheiratet, dürfte den Test bestanden haben. Oder war der 33jährige vor der Beziehung auch nicht frei von Vorurteilen? „Maren und ich haben im gleichen Verein, dem FC Rumeln, gespielt. Und schon bevor wir uns kennen gelernt haben, habe ich die Spiele der Frauenmannschaft verfolgt“, erinnert sich Guido. Dennoch schränkt er ein: „Natürlich hat sich meine Perspektive durch Maren zusätzlich verändert. Aber ich denke, das liegt auch an den generellen Veränderungen im Frauenfußball.“ Es hat sich nämlich einiges getan in den letzten Jahren. Es gibt immer mehr Mädchenmannschaften in 48

dem Sport, dessen Förderung erst 1970 in die Satzung des Deutschen Fußball Bunds aufgenommen wurde. Inzwischen ist Frauen- und Mädchenfußball in vielen Bereichen professioneller geworden. Wenn Maren und Andreas über Fußball reden, spürt man Faszination und Leidenschaft in ihren Erzählungen. Ihr Sport beeinflusst auch das Privatleben des Hobbykickers und der Diplomsportlehrerin. „Fußball spielt schon eine große Rolle in unserem Leben“, so Maren , die zurzeit für die Jugendarbeit und Ferienschule der SG Essen-Schönebeck verantwortlich ist. „Er ist so etwas wie unser Lebens-Mittelpunkt“, ergänzt Guido. Die Fußballerin und der technische Angestellte Ist diese Beziehung vergleichbar mit den häufig boulevardträchtigen, und nicht weniger von Vorurteilen belasteten, Verbindungen zwischen Profifußballer und Spielerfrau? „Negative Erfahrungen habe ich noch nie gemacht, so wurde ich auch nie als Spielerinnenmann bezeichnet“, lacht Guido. „Höchstens im Freundeskreis fallen mal Sprüche. Die sind dann aber nett gemeint.“ Dass Männer-Profi und Spielerfrau gemeinsam auf dem Platz zu finden sind, ist wohl eher selten. Für Meinert und Guido aber ein willkommener Freizeitspaß. Zusammen mit der Clique trifft man sich regelmäßig zum Hallenfußball. Wer dabei wohl die Oberhand behält? „Maren ist mir technisch eindeutig überlegen. Dass ich physisch meine Stärken habe, liegt in der Natur der Sache“, gibt sich Guido diplomatisch. Dass „die holde Weiblichkeit“ einen technisch hochkarätigen Kick bietet, wird auch

Maren Meinert und VIze-Weltmeister Sebastian Kehl mit dem “Roteiro” EM (Portugal) -Ball.

en Frauenfußball,aber... von fachlicher Seite immer häufiger anerkannt. Das sah man auch bei der Weltmeisterschaft 2003, als sich Deutschland mit Meinert im Team die globale Fußball-Krone erspielte. In punkto Ballbehandlung könnte Meinert ihrem Mann also noch was beibringen. Dafür hat die ehrgeizige Athletin in anderen Sportbereichen noch was aufzuholen. Vor kurzem machte das Paar gemeinsam bei einem Triathlon mit. Andreas kam ins Ziel, Maren nicht. Ihr Fahrrad hatte schlapp gemacht. Das lässt die mehrfache Deutsche Meisterin natürlich nicht auf sich sitzen: „Man will ja auch mal ankommen, also planen wir schon den nächsten Start.“ Neue „Groundhopper“ Dass die Familie Meinert/Guido so viel Bezug zum Fußball haben, ist bei den gemeinsamen Freizeitaktivitäten praktisch. So gibt es wohl selten Streit um die Fernbedienung, wenn der Ball im TV rollt. Und das Paar hat einige Reisen in die Stadien dieser Welt geplant. In guter „Groundhopper“-Tradition standen und stehen Wochenendfahrten zu Spielen in den verschiedensten europäischen Ligaspielen an. „Eine Station war zum Beispiel die Partie zwischen Celtic Glasgow und den Rangers“, berichtet Meinert. Außerdem versuchen die positiv „Fußballverrückten“ jedes Jahr beim DFB-Pokalfinale in Berlin dabei zu sein. Wie das Erlebnis aus der Spielerperspektive ist, weiß Meinert aus ihrer aktiven Zeit am Besten. 1998 holte sie mit dem FCR Duisburg den „Pott“. Auch im Nationalmannschaftsdress war Meinert mehr als erfolgreich, 92 Länderspiele und 33 Tore sprechen für sich.

Einen der wichtigsten Treffer gelang der 31-Jährigen am 12. Oktober 2003 im WM-Finale gegen Schweden, als sie zum 1:1-Ausgleich traf, bevor Mia Künzer per Golden Goal den Titel sicherte. WM-Luft will Meinert durchaus wieder schnuppern, diesmal allerdings als Fan bei den Herren. „Natürlich würden Andreas und ich gerne Tickets für die Spiele der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ergattern“, so Meinert. Beide sind schon jetzt vom WM-Fieber infiziert. Soccer in USA ist gleich Frauenfußball Eine ganz besondere Art von Fankultur im Frauenfußball hat Meinert während ihrer Zeit in den USA erlebt. 2001 heuerte sie für drei Spielzeiten bei den Boston Breakers an. Keine einfache Zeit für ein Liebespaar, schließlich war Guido hauptsächlich in Deutschland. „Wir haben versucht, uns so oft wie möglich zu sehen. Andreas hat seinen Jahresurlaub in Boston verbracht, in meinen Ferien war ich zu Hause in Deutschland“, erinnert sich Maren. Schon vor dem Ende der amerikanischen Profiliga WUSA entschied sich Meinert, ihre Zelte in den USA abzubrechen: Sie merkte einfach, dass es Zeit war, nach Hause zu kommen. Ihr Privatleben stand und steht für sie an erster Stelle. Aber rückblickend bestätigen beide, dass die USA-Erfahrung ganz neue Einblicke in den Frauenfußball gewährt hat. „Der Sport ist dort unheimlich angesehen. Fußball ist der Frauensport >>> 49

Women Power - Maren Meinert >>> schlechthin“, kommt Meinert ins Schwärmen. „Mir wurde einfach unglaublicher Respekt entgegen gebracht. Von Seiten der Fans, aber auch der Medien.“ Auch Guido hat der Unterschied zum deutschen Frauenfußball fasziniert. „Maren ist dort wirklich auf Händen getragen worden. Dort hat sie die Anerkennung erfahren, die ihr als Eigengewächs selbst in Duisburg nicht widerfuhr.“ Durch Maren Meinerts amerikanische Zeit hat Andreas Guido viele Ereignisse und Momente seiner Frau im Profifußball miterlebt. Selbst einmal den Sprung ins Profigeschäft zu wagen, war aber nie ein Thema. „Nein, ich glaube damals hatte ich auch viel zu viel Angst vor der eigenen Courage“, gibt der selbst ernannte „Allrounder“ zu.

schreitet. Dabei ist das ständige Rufen nach Gleichstellung gar nicht so ihr Ding: „Ich mache mir nicht zu viele Gedanken. Alles, was ich tue, mache ich gerne und ich gebe dabei mein Bestes. Die Entwicklung geht ständig weiter, es ist halt nur ein langsames Fortschreiten“, erzählt die Fußball-Lehrerin. Zwei Forderungen stellt Meinert dennoch: „Die Spielerinnen müssen erkennen, dass es nicht leicht ist, in der obersten Klasse zu spielen. Das erfordert Disziplin und Fitness. Außerdem wäre eine breitere Basis in den Schulen erfreulich.“ Eines wird deutlich: Wer mit Maren Meinert und Andreas Guido fachsimpelt und ihre ehrliche Hingabe zu den bunten Facetten des Fußballs nicht erkennt, der müsste wahrlich ein „Idiot“ sein. von Sarah Landsiedl - Fotos Firo Sportphoto

Mit Olaf Thon auf der Schulbank Erst im vergangenen Jahr erwarb Meinert die Fußball-Lehrer-Lizenz. Als einzige Frau beim DFB-Lehrgang, bei dem unter anderem auch Olaf Thon dabei war, wurde sie von DFB-Chefausbilder Erich Rutemöller zusammen mit Olaf Janssen und André Schubert gesondert ausgezeichnet. Meinert ist also bestens gerüstet, an der Entwicklung des Frauenfußballs mitzuwirken, damit der Prozess der Gleichberechtigung weiter voran

Maren Meinert Geburtsdatum: 5. August 1973 in Rheinhausen (Duisburg) Vereine: FCR Duisburg, FFC Brauweiler Pulheim 2000, Boston Breakers Größte Erfolge: Europameisterin (1995, 1997, 2001), Weltmeisterin (2003), Vize-Weltmeisterin (1995), Wertvollste Spielerin der US-Profiliga (2003), Deutsche Meisterin 2000 (FCR Duisburg), Vize-Meisterin 1997 (FCR Duisburg), Pokalsiegerin 1998 (FCR Duisburg), Olympische Bronzemedaille (2000) Länderspiele: 92 (33 Tore)

5 Fragen an Maren Meinert Fußball bedeutet für mich... ...viel Spaß und einen großen Teil meines Lebens. Frauen im Fußball sind... ...genauso ernst zu nehmende Athleten wie alle anderen Sportler auch. Ohne Fußball wäre... ...mein Leben bislang nicht so interessant gewesen. Mein Mann und Fußball, das ist... ...ein Glücksgriff, weil es zwischen uns so gut passt. Ich bin Fan von... ...Ich verfolge schon sehr interessiert den MSV Duisburg. Aber ansonsten habe ich es nicht so mit dem ,,Fan-Sein”.

5 Fragen an Andreas Guido Fußball bedeutet für mich… ...viel, aber nicht Alles. Frauen im Fußball sind... ...mit der Zeit immer besser geworden. Ohne Fußball wäre... ...ich heute wahrscheinlich nicht mit meiner Frau verheiratet. Meine Frau und Fußball, das ist... ...auch eine große Lebenserfahrung für mich. Ich bin Fan von... ...Borussia Dortmund. Außerdem habe ich immer die Vereine meiner Frau unterstützt.

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nrw sports Special

Rhein Fire is back

Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions

„Wir sind wie der zu Hause“ Als Rhein Fire Manager Sammy Schmale im mitzog. Das 10:23 gegen Köln gehörte zu den schlechtesten Beschwarzen Anzug im Lichtkegel auf dem Rasen stand, gegnungen, die jemals in der NFL Europe seit ihrem Bestehen hatte das schon etwas Feierliches. „Wir sind wieder 1991 stattgefunden haben. Und beinahe hätte es in der Düsseldorzu Hause“, brüllte der neue Fire-Chef ins Mikrofon. fer LTU arena noch einen traurigen Rekord gegeben. Bis dahin Auf diesen Moment in der völlig abgedunkelten Are- waren noch nie so viele gelbe Flaggen bei einem Europaliga-Spiel na muss sich der 36-Jährige so gefreut haaufs Feld geflogen. Damit signalisieren die Schiedsben wie ein Kind auf Weihnachten. „Alle richter, dass eine unerlaubte Aktion stattgefunden hat unsere Mitarbeiter konnten den zweiten – der Spielzug wird unterbrochen, vielleicht für unApril-Sonntag kaum erwarten“, sagte gültig erklärt und eine Strafe ausgesprochen, die zwiSchmale vor dem rheinischen Derby der schen fünf und 15 Yards Raumverlust ausmacht. Und Football-Europaliga zwischen Rhein Fire davon gab es reichlich: Rhein Fire musste 142 Yards und den Cologne Centurions. „Rhein Fire zurückweichen bei 15 Foul-Pfiffen. Köln brachte es gehört zu Düsseldorf. Nach zwei Jahren in immerhin auf acht Vergehen (81 Yards). „Seit ich bei der Fremde wurde es Zeit, dass wir wieder Rhein Fire bin, habe ich noch nie so ein schlampiges zurückkommen.“ Fanden auch die Fans: Spiel gesehen“, sagte Cheftrainer Pete Kuharchek. Rund 25.000 Zuschauer wollten die PremieDoch nicht einmal diesen Rekord gönnte man re in der LTU arena sehen, die als bewährte Rhein Fire an diesem Abend. Denn bei der zeitgleiMischung zwischen Party, Show und Sport Rhein Fire Genralmanager chen Partie von Berlin Thunder gegen die Hamburg Sammy Schmale aufgezogen wurde. Sea Devils (15:13) gab es 31 Strafen für 205 Yards. Vielleicht ist es gut so, dass dieses Rhein-Derby in Orgie in Gelb Zukunft bei solchen Statistiken nicht aufgezählt wird. Denn die Erinnerung daran brauchen die Fans so sehr wie die Wüste Sand. Irgendwie schade, dass die Mannschaft nicht wirklich Sportlich war es Football zum Abgewöhnen. Neben den Fouls, die

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fast jeden zweiten Spielzug unterbrachen, war die Leistung beider Mannschaften unterirdisch. Auf Kölner Seite sorgte Kicker Jimmy Kibble mit drei Feldtoren für neun Punkte vor der Halbzeit, weil die Offensive keinen Touchdown zu Stande brachte. FieldgoalVersuche sind immer die schlechtere Variante, da sie nur drei statt sechs Punkte bringen wie die Touchdowns. Auch die Gastgeber schafften anfangs nicht mehr als einen „Dreier“, den Nick Setta zwischen die Stangen kickte. Der Italo-Amerikaner, dessen Großvater für Gangsterboss Al Capone die Anzüge schneiderte, verschoss aber einmal kurz vor der Pause.

Team, das eine komplette Saison in der neuen Arena spielt“) brannten die Pyrotechniker ein Programm ab, das dem berühmten japanischen Feuerwerk am Düsseldorfer Rheinufer Konkurrenz machen könnte. Zumal es bei geschlossenem Hallendach stattfand. Nachdem der Einzug der Cheerleader „Pyromaniacs“ auf 42 Harley Davidson-Motorrädern ein optischer und der Auftritt der Covergruppe „Hermes House Band“ mit dem vom Fußball annektierten Lied „Football is coming home“ ein musikalischer Leckerbissen war, folgte leider die sportliche Ernüchterung.

Überraschungsgast Verona „Gewinne Bälle durch eine gute Defensive“ Verona Pooth (ehemals Feldbusch) bringt dem Düsseldorfer Team offenbar kein Glück. Düsseldorfs “Stadttor” zeigt Vorfreude auf Die meistenteils importierten Der TV-Star hatte als Überraschungsgast den Fire´s Come Back in die Landeshauptstadt Sportler konnten die prächtige Vorgabe Spielball ins Stadion gebracht – wie schon im Juni 2002 beim Finale um den World Bowl. Damals hatte Rhein nicht fortsetzen. Kölns Spielmacher Kevin Thompson sorgte Fire ebenfalls verloren. Der Verona-Auftritt war der schillernde mit zwei Touchdown-Läufen selbst für den Sieg, ehe Rhein Abschluss einer äußerst gelungenen Party-Show vor dem Spiel. Fire 47 Sekunden vor Schluss der Ehren-Touchdown durch Nach Schmales Begrüßungsworten („Wir sind das erste Sport- Jeris McIntyre gelang, der einen 58-Yard-Pass von Scott >>>

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Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions

„Rhein Fire gehö rt zu Düsseldorf“ McBrien fing. Doch da war die Partie längst gelaufen, viele Fans schon gegangen - obwohl eine Football-Partie auch in Sekunden noch gedreht werden kann. Doch das war der schwachen Offense kaum zuzutrauen, die im Trainingslager von Tampa Bay doch noch so einen starken Eindruck gemacht hatte. Für Ernüchterung hatte schon der Fire-Saisonstart bei den Amsterdam Admirals gesorgt, der mit 14:24 in die Binsen ging. Ähnliches Ergebnis, ähnliche Ursachen. Abgesehen von den wenig überzeugenden Offensivaktionen der Spielmacher McBrien und Andy Hall. „Meine wichtigsten Football-Regeln lauten: Kassiere keine dummen Strafen und gewinne Bälle durch eine gute Defensive“, sagte Cheftrainer Pete Kuharchek. Beide befolgten seine Footballer in den ersten beiden Saisonspielen nicht. Doch besser jetzt zu Saisonbeginn als kurz vor dem Finale. Jetzt kann noch verändert werden. Wenn der Lerneffekt einsetzt, kann Rhein Fire die Sechser-Liga am Ende durchaus noch anführen. Allerdings sollte der Ruck, der ja bekanntlich durch Mannschaften gehen kann, nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn sonst findet das Finale am 11. Juni in der eigenen Arena ohne die Heim-Mannschaft statt. Das würde den Traum vom ausverkauften World Bowl wohl zerstören. Es wäre kein gutes Signal für die NFL-Teambesitzer in Amerika, die sich ihre „Nachwuchsliga“ jährlich rund 16 Millionen Euro kosten lassen. Schließlich sind Zuschauerzahlen am besten messbar in der Erfolgsbilanz. Als Vertreter der großen Bosse überzeugte sich NFL-Geschäftsführer Paul Tagliabue>>>

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Rhein Fire Spezial - Rhein Fire vs. Cologne Centurions

>>> vor Ort auf der Arena-Tribüne über den Stand der FootballEntwicklung in Deutschland und Europa. „Rhein Fire ist eines der erfolgreichsten Teams in der Liga, auch was die Zuschauerzahlen betrifft. Das hat uns gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Damit das so bleibt, trifft sich Tagliabue regelmäßig mit deutschen Wirtschaftsbossen. Die Wirtschafts- und SportEntscheider nutzen das für gegenseitige Kontakte. Wichtig für die NFL-Chefs: Das so genannte „Advisory Board“ kennt die deutsche Wirtschafts- und Sportlandschaft. „Es muss der NFL gelingen, weitere Teams zu etablieren“, sagte Advisory BoardMitglied Jürgen Weber vor dem Rhein-Derby, „wir werden uns weitere Städte anschauen, wo Potenzial für diesen Sport besteht.“ Stuttgart und München gehören dazu. Auch die Umbenennung in

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„NFL Bundesliga“ sei laut Tagliabue denkbar. Dass die Zentrale der Europa-Liga weiterhin in London sei, obwohl in der englischen Hauptstadt inzwischen kein Team mehr stationiert ist, werde auch kritisch besprochen. Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin bot daraufhin erneut Büro-Räume in der LTU-Arena an. Die Liga-Zentrale könne durchaus nach Düsseldorf kommen. „Rhein Cup“ vorerst in Köln Alle diese Denk-Ansätze versprechen zumindest eine gewisse Zukunftssicherheit, die von Fans und Verantwortlichen der NFL Europe beinahe jährlich befürchtete Schließung der Liga erhält so keine neue Nahrung. Im Herbst entscheiden die NFL-Teambesitzer erneut

Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions

Hoffnung

über eineVerlängerung ihres finanziellen Europa-Engagements. Paul Tagliabue ist sicher, dass die Verlängerung geschehen wird: „Das haben wir bisher getan, und das wird auch wieder so geschehen.“ Den Mannschaften in Köln und Düsseldorf wäre das nur recht. Denn für ihr „Rhein-Derby“ lief die Marketing-Maschine bis zum Anschlag. Selbst die Oberbürgermeister, Düsseldorfs Joachim Erwin und Kölns Fritz Schramma beteiligten sich mit markigen Sprüchen. Die Stadtväter lobten zudem den „Rhein-Cup“ aus, den jeweils der Sieger des Derbys mit nach Hause nehmen darf. Nach fünf Siegen bleibt der Ein-Meter-Blechkoloss endgültig in den Händen der Triumphatoren. Umgerechnet würde das mindestens zwei weitere Spielzeiten der NFL Europe bedeuten. Also plant man schon, den CUP am 29. Mai zurückholen: Dann steht das Rückspiel im Kölner RheinEnergie-Stadion an. Und die Fanclubs organisieren wieder die große Schiffstour nach der „heissgeliebte“ rheinischen Schwesterstadt. Dann tauscht auch Fire-Manager Sammy Schmale den schwarzen Anzug mit einem Piratenkostüm. Unter diesem Motto schippert dann Rhein Fire wie im vergangenen Jahr den Rhein herauf und geht auf einen hoffentlich erfolgreichen Eroberungszug.

Und wieder nix - Fire´s Jason Rader geht zu Boden 58

Wut

Elend

„Also: Rhein Fire Piraten, holt euch den Pokal zurück wenn nötig mit unsanfter Gewalt“ (aber nur auf dem Spielfeld)

Unfair - Zuviel Kölner auf dem Platz

Trübsinn

Hoffnungslosigkeit

Zärtlichkeit

e Smith zu stoppen. Fire’s Running Back Jo ein Rh t ch rsu ve nn Du Anthony Colognes Linebacker

“Muckis” ohne Ende: Rhein Fire’s Demetrius Walker und Bryan Anderson 59

Rhein Fire Special - Trainingslager in Tampa

Hire and Fire - Training in Tampa Der Anblick schmerzte Pete Kuharchek, den Head Coach von Rhein Fire jeden Morgen im Trainingslager: Ex-Fire Spieler Bastian Lano lief dem Trainer von Rhein Fire mehr als einmal am Tag über den Weg. Aber leider nicht im Rhein Fire-Trikot, sondern in den Farben der Hamburger „Sea Devils“. Denn im Trainingsquartier des Europaligisten waren auch die Spieler des neuen Teams aus Hamburg untergebracht. Im großzügigen Mainsail-Village am Flughafen von Tampa mit Dutzenden Appartement-Häusern im Südstaaten-Stil lebten und arbeiteten die Footballer der konkurrierenden Mannschaften Seite an Seite. Sie teilten sich sogar extra aufgestellte Container zum Essen und für Besprechungen. Rund 15 Autos hätten statt jedes Containers Platz gehabt - wahrhaft amerikanisch Dimensionen. Hinter dem Zaun des Geländes stand die Küche. In einem riesigen Lkw-Anhänger wurde gebrutzelt, gekocht und zubereitet. Drei bis vier Mitarbeiter waren beinahe rund um die Uhr beschäftigt mit Nachschub, kochen und spülen. Schließlich mussten zweimal 60 Spieler und ein jeweils etwa 20 Köpfe großer Trainer- und Betreuerstab ernährt werden. Schon traditionell bereiten sich die Football-Mannschaften der NFL Europe auf die neue Saison in Tampa Bay in Florida vor. Fire trainierte in diesem Jahr auf der Anlage der Universität von Tampa. Die übrigen Teams verteilten sich auf Hotels und weitere Trainingsplätze der Metropole am Golf von Mexiko. Jedes Jahr Mitte Februar geht es mit dem Trainingslager der „Nationals“, der Nicht-US-Amerikaner, los. Erst in den USA entscheidet sich, welcher „National“ für welches Team spielt. Anschließend starten die einzelnen Trainer mit den ihnen zugeteilten Spielern in die Vorbereitung. Mit dem unangenehmen Ende, dass sie sich Ende März auf 48 dieser 60 Spieler beschränken müssen. Dieser „Cut“ hatte Fire-Trainer Pete Kuharchek früher immer derbe seelische Probleme bereitet. Denn einen Spieler nach Hause zu schicken, bedeutet für den „Aussortierten“ fast das Karriereende. Wer es über die NFL Europe nicht schafft, hat kaum noch eine Chance auf das große Geschäft. „Aus Gründen der Gerechtigkeit“ Seit 2001 hat Kuharchek bei Rhein Fire das Kommando und leidet nicht mehr so stark, gibt er zu: „Nur wenn einer gehen muss, der sich wirklich den Hintern aufgerissen hat, tut das weh.“ Meist seien die Spieler aber zu schlecht, die Trennung sei dann zu verschmerzen.

Headcoach Pete Kuharchek beim Training 60

Und wenn es einen faulen oder widerwilligen Sportler erwischt, „ist das auch schon mal Ansatz zu Freude bei den Einsatzwilligen“. Aber leichtfertig wird niemand entlassen. „Wir machen uns vorher ein ausführliches Bild von den Akteuren“, sagt Kuharchek, „ich weiß dann, wer von meinen Assistenztrainern welche Spieler nicht mehr haben will und überzeuge mich selbst noch einmal von ihrer mangelnden Qualität. Denn die letzte Entscheidung liegt bei mir.“ Doch nicht in jedem Fall und damit zurück zu Lano - die Liga verfrachtete den 1,92 m großen Abwehr-Hünen, den Kuharchek fest für seine Mannschaft eingeplant hatte, kurzerhand zu dem neuen Hamburger Team. „Aus Gründen der Gerechtigkeit“ - sprich Ausgeglichenheit der Teams - muss der gebürtige Hesse nach zwei Jahren Pause und auskurierter Knieverletzung seine Rückkehr bei den „Sea Devils“ versuchen. „Fire besitzt in Peter Heyer und Richard Yancy bereits zwei überragende Deutsche“, lautete die Begründung von Jeff Reinebold, Beauftragter der Europaliga in Sachen Aufteilung der Nicht-US-Amerikaner. Für fußballverrückte Mitteleuropäer kaum vorstellbar, doch so läuft der Laden: Die Liga teilt die Spieler auf, die nach Europa kommen wollen. Dass ein Lano schon vier Jahre bei Fire spielte, zählt hier nicht. Die Trainer können lediglich Wünsche äußern wie Kinder zu Weihnachten. Ob sie erfüllt werden, ist eine andere Frage. Denn schließlich geht es um Nachwuchsförderung für die große National Football League (NFL), die immer hungrig ist nach großen Talenten. Den größten Teil der Europaliga-Akteure stellen Spieler aus NFL-Teams, die sich in der Europaliga beweisen sollen. Dazu kommen vertragslose und die „Nationals“, wie Bastian Lano und Werner Hippler. Dafür stecken die Eigentümer der 32 NFLTeams rund 16 Millionen US-Dollar pro Jahr in ihr Projekt.

Europe, hat sich bei etlichen Besuchen an der Elbe von der Machbarkeit überzeugt: „Die Stadt hat alle Voraussetzungen und in den Blue Devils in der ersten Deutschen Football-Liga einen Klub mit großer Erfolgs-Vergangenheit.“ Das gab vor anderthalb Jahren wohl auch den Ausschlag für Köln – Stuttgart, München und Kaiserslautern waren auch im Gespräch, hatten aber das Nachsehen. Im Kielwasser der mittlerweile aufgelösten Cologne Crocodiles (1981 – 2003) wurde die neue Rivalität an „Vater Rhein“, also zwischen Düsseldorf und Köln, geboren, die so ganz neu auch nicht ist. Darauf setzten die Liga-Verantwortlichen schon in der vergangenen Saison, und zumindest die Fire-Anhänger nahmen es an. Mit Party-Schiffen schipperten sie zum Auswärtsspiel in die Domstadt und bescherten den Centurions den Zuschauer-Rekord von 20.354 Fans. Ohne diese Zahl hätte sich der Schnitt im RheinEnergie Stadion um die 10.000 eingependelt. Nach einem denkbar miserablen Start mit drei Niederlagen in Folge kein Wunder. Doch der Kölner Cheftrainer Peter Vaas und seine Jungs strampelten sich frei und standen am Ende mit einer Bilanz von 4:6 sogar vor Rhein Fire (3:7). Peter Vaas erfüllten die Liga-Bosse übrigens seinen Wunsch und schickten den gebürtigen Kölner Werner Hippler wieder in seine Heimatstadt. Im Trikot der Crocodiles und der Red Barons Cologne lebte der 34-Jährige bereits in etlichen Bundesliga-Duellen mit den Düsseldorf Panthern die rheinische Rivalität aus. Mit den Red Barons holte er 1988 im Finale durch ein 25:20 gegen die Panther die erste Deutsche Meisterschaft nach Köln. Und im Jahre 2005 soll dieser Konkurrenzkampf auf Profi-Ebene neu entfacht werden, denn schließlich ist Rhein Fire nach zwei Jahren in Gelsenkirchen wieder in Düsseldorf zu Hause.

Hamburg hat alle Voraussetzungen Jahr für Jahr fordern sie von ihren Untergebenen Rechenschaft. Läuft es nicht nach Wunsch, wird etwas geändert. So ersetzten die Hamburger kürzlich die Scottish Claymores. Ein gutes Jahr zuvor wurden die Cologne Centurions aus der Taufe gehoben, nachdem die Barcelona Dragons nicht genug Erfolg hatten. Mittlerweile setzt die Liga ganz auf die deutsche Karte, nur die Amsterdam Admirals sind die Ausnahme. In Hamburg möchte man auf Anhieb einen fünfstelligen Zuschauerschnitt erreichen. Marshall Happer, der Chef der NFL-

Wer nicht spurt, fliegt raus Die meisten Spieler werden für die rheinische Rivalität allerdings kaum ein Gefühl bekommen. Schließlich sollen sie sich ganz auf ihre Karriere konzentrieren. Im Oktober wird schon gesichtet, wer aus der NFL nach Europa geschickt werden könnte. Im Januar beginnt die heiße Phase – die Trainer der Europaligisten stellen ihre persönlichen Wunschlisten für die Auswahlverfahren zusammen. Denn neben der festen Zuteilung gibt es auch noch die „Draft“, ein Auswahlverfah-

Besprechung der Quartebacks

Scott Greg greift die Stehaufmännchen an

ren Anfang Februar. Dabei wählen die Trainer wie auf dem Fußball„Bolzplatz“ nach einer vorher bestimmten Reihenfolge aus einer größeren Gruppe von Spielern aus. Alle Ausgewählten müssen rund vier Wochen durch die Knochenmühle unter der Sonne Floridas. Der Traumstaat im Osten der USA wird dabei für viele zum Albtraum. Sechs Uhr morgens Wecken, um 6.30 Uhr gemeinsames Frühstück, eine Dreiviertelstunde später beginnt der Arbeitstag mit allem, was dazu gehört. Zwei komplette Trainingseinheiten und mehrere Taktik-Besprechungen bis in den späten Abend. Die Liga ist unerbittlich, die Trainer auch. Wer zu spät kommt, fehlt oder einen Fehler macht, ist raus. Das war schon im Trainingslager von Tampa so, das ist auch in der Saison möglich. Eine Urlaubsverlängerung wie sie sich die Bundesliga-Brasilianer hin und wieder leisteten, ist undenkbar. „Hire and Fire“ – anheuern und feuern – ist an der Tagesordnung. Jeder ist ersetzbar, nur die Besten dürfen sich in Europa beweisen und ihren Traum vom Profi-Football weiter träumen. Mimosenhafte Beschwerden gibt es (offiziell) nicht, Widersprüche gegen den Trainer wagt keiner. Und gegen die Zuteilung der Liga erst recht nicht: Also muss Bastian Lano in Hamburg spielen – und Kuharchek auf einen anderen „National“ setzen. Und Bastian hat ja nächstes Jahr die Chance zu Fire zurückzukehren. Text und Fotos Matthias Goergens

Rhein Fire Termine 2005 Hamburg Sea Devils – Rhein Fire Rhein Fire – Berlin Thunder Frankfurt Galaxy – Rhein Fire Rhein Fire – Hamburg Sea Devils Berlin Thunder – Rhein Fire Rhein Fire – Frankfurt Galaxy Col. Centurions – Rhein Fire Rhein Fire – Amsterdam Admirals

16.04.2005, 19:00 23.04.2005, 19:00 30.04.2005, 19:00 07.05.2005, 19:00 14.05.2005, 18:00 21.05.2005, 19:00 29.05.2005, 16:00 04.06.2005, 19:00

“Yello Strom World Bowl XIII” LTU-arena Düsseldorf

11.06.2005, 17:00

Smith Joer auf dem Weg zum Touchdown 61

Rhein Fire Special - Pyromaniacs und Cologne Centurions Cheerleader

No Beauty without Pain wird mit Springen und Hüpfen ohne jegliche Pause die Ausdauer trainiert. Dann werden mit 200 Sit-Ups die geraden und auch schrägen Bauchmuskeln gestärkt, bevor die Liegestütze anstehen. „Diese Übungen machen wir bei jedem Training, denn meine Mädels sollen in ihren Kostümen ja auch möglichst gut aussehen“, so Lopez. „Außerdem müssen sie eine gute Ausdauer haben, damit sie die langen und anstrengenden Auftritte durchhalten können.“

Es ist gerade 19.40 Uhr. Noch zwanzig Minuten bis zum Trainingsstart. Trotzdem tummeln sich bereits, fix und fertig umgezogen, acht Mädchen in dem schmalen Flur vor dem Tanzsaal. Während sich zwei der jungen Frauen gerade in eine Diskussion um Haare, Strähnchen und Frisuren vertiefen, können es die Anderen gar nicht abwarten. Vor spiegelnden Scheiben werden hier bereits die ersten Schrittfolgen getanzt.. Und auch Trainerin LaKesha Bennett ist schon da und hilft mit kleinen Korrekturen und Anweisungen. Es ist ein Mittwochabend in einem Fitness-Club mitten in der Kölner Innenstadt. In wenigen Minuten beginnt das Training der Cheerleader des AmericanFootball-Teams Cologne-Centurions. „Zu Beginn der Saison waren wir noch zehn Mädchen mehr, doch die haben aus zeitlichen Gründen aufgehört. So ganz klar ist es manchen vorher wohl nicht, worauf sie sich hier bei dieser Sportart einlassen“, erklärt Bennett. Inzwischen ist die Truppe auf 32 Mitglieder geschrumpft. Denn wer denkt, dass es beim Cheerleading mit etwas Lächeln, ein bisschen Tanzen und Herumspringen an der Seitenlinie getan ist, der irrt. Nein, nicht nur American Football selber, auch das professionelle Anfeuern an der Seitenlinie ist Leistungssport. Schon seit Oktober trainieren die Centurions-Girls fleißig. Bei ihnen stehen drei Mal wöchentlich Fitness und Einüben der unterschiedlichen Choreographien auf dem Programm. Zurzeit müssen die Kölnerinnen elf Tänze beherrschen. Disziplin ist Pflicht Das Cheerleading eine anspruchsvolle Sportart ist, bemerkt man als erstes, wenn man sich das Training der Kölner Konkurrenz aus Düsseldorf ansieht. Denn bei den Pyromaniacs, den Cheerleadern des American-Football-Teams Rhein Fire, herrschen strenge Regeln. „Jenni H., Jenni K., Linda K. “, zählt Trainerin Miriam Lopez die Namen ihrer Schützlinge auf. Bevor die Übungseinheit überhaupt beginnt, wird erstmal die Anwesenheit geprüft. Die erwünschte und auch geforderte Teilnahme liegt bei 100 Prozent. o.: Pyromaniac Jasmin, u.: Centurions Cheerleader „Normalerweise darf man beim Training gar nicht fehlen. Aber bei einer wichtigen Prüfung oder natürlich Krankheit machen wir eine Ausnahme“, erklärt Lopez die strenge Marschroute. „Wenn die Mädchen krankheitsbedingt länger fehlen, müssen sie mir ein Attest vorlegen.“ Fitness ist bei den manchmal abfällig als „Jubeltruppe“ bezeichneten Cheerleadern ein absolutes Muss. Sechs bis acht Stunden Training pro Woche investieren die Mädchen, um erfolgreich bei den Pyromaniacs mitwirken zu können. Und richtig fit sind die jungen Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren allemal. Schon das Aufwärmprogramm hat es wirklich in sich. In den ersten dreißig Minuten 62

o.: Pyromaniac Miriam, u. Hübsche Cowgirls

200 Auftritte pro Jahr Die Rhein Fire-Cheerleader gehen bereits in ihre elfte Saison. Alljährlich wurden aus rund 200 Bewerberinnen etwa 40 Pyromaniacs gecastet. „Die Mädchen brauchen Willensstärke, Disziplin und sollten dazu im Team arbeiten wollen. Natürlich ist außerdem Rhythmusgefühl ganz wichtig“, so die Anforderungen laut Trainerin Lopez. „Einen makellosen Topkörper müssen sie nicht besitzen, doch sie sollten schon eine Figur haben, mit der sie ohne Probleme das bauchfreie Trikot tragen können.“ Aber auch das Erinnerungsvermögen spielt bei dieser Sportart eine Rolle. Denn das Repertoire der Düsseldorfer Cheerleader umfasst insgesamt 23 Tänze. Wer es dann ins Team geschafft hat, kann sich auf Auftritte bei den unterschiedlichsten Events freuen. Bis zu 200 Buchungen verzeichnen die Pyromaniacs, deren Saison von Oktober bis Oktober geht. Danach muss sich jede einzelne Tänzerin wieder neu für die Cheerleader-Gruppe qualifizieren. Gebucht werden die Sportlerinnen für Show-Auftritte jeder Art, sei es bei Messen, Gala-Events, Fernsehauftritte und natürlich bei den Spielen „ihres“ Football-Teams vor manchmal über 50.000 Zuschauern. Aber auch für kleinere oder größere private Veranstaltungen kann die „Gute-Laune-Tanzgruppe“ verpflichtet werden. Theoretisch kann Jeder einen Auftritt der Cheerleader buchen. „Ich prüfe aber, ob sowohl der Anlass, als auch der Rahmen stimmt, bevor es eine Zusage gibt. Anfragen können Alle“, erklärt Lopez. „Zum Beispiel sind wir auch schon bei einer Verlobung aufgetreten. Wir machen so was unter anderem davon abhängig, ob es zum Beispiel eine Bühne gibt. In einem dunklen Partykeller würden wir nicht auftreten.“ Im Karnevalszug der Landeshauptstadt sind sie jedoch regelmäßig dabei. Die Rheinfire-Cheerleader haben es geschafft, zu einem Markenzeichen Düsseldorfs zu werden. Als Repräsentantinnen der Landeshauptstadt waren sie schon mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin in Chicago, Moskau und Berlin. Ein langer Weg für die Centurions Um sich einen ebenso großen Bekanntheitsgrad zu verschaffen, haben die Kölner >>> 63

Rhein Fire Special - Pyromaniacs und Cologne Centurions Cheerleader

>>> Cheerleader noch einen langen Weg vor sich. Bei ihnen verläuft noch alles in ruhigeren Bahnen, in einem etwas kleineren Rahmen. Das Kölner Cheerleader-Team „spielt“ ja auch gerade erst in ihrer zweiten Saison. Dafür sind die Plätze allerdings schon ziemlich begehrt. Immerhin nahmen bei dem Casting der Cologne Centurions bereits 100 junge Frauen teil. Noch sind sie auch nicht ganz so begehrt wie das Düsseldorfer Gegenstück, aber auf jährlich 100 bis 150 Auftritte kommen die Kölnerinnen schon. „Vom Tanzen her wollen wir zwar nicht so werden wie die Pyromaniacs, aber ihren Bekanntheitsgrad hätten wir schon gerne. Das ist ein Ziel, das wir erreichen wollen“, so die Cheerleader-Trainerin LaKesha Bennett. Das braucht natürlich seine Zeit, die die Pyromaniacs schon hatten. So ein bisschen scheint das Anfeuerungs-Team aus Düsseldorf für die Kölner Cheerleader als Vorbild zu gelten. Denn in der Domstadt soll demnächst eine Cheerleader-Nachwuchsgruppe gegründet werden, was die Pyromaniacs schon lange gemacht haben. Außerdem ist Köln auch ein Foto-Kalender in Arbeit. Der Jahresplaner der Pyromaniacs erfreut sich schon lange großer Beliebtheit und ist mit einer Auflage von 1000 Stück begehrtes Sammelobjekt und schnell ausverkauft. „Ich will, dass meine Gruppe die Beste ist.“ Wenigstens von den organisatorischen Rahmenbedingungen

sind die Rhein-Fire Cheerleader richtungweisend. Aber den Tanzstil der beiden Gruppen kann man laut Benett nicht so wirklich miteinander vergleichen: „Der Düsseldorfer Bewegungsstil ist eher tänzerisch. Wir gehen eher in Richtung HipHop.“ Den Unterschied in der Musikauswahl, den Schrittfolgen und der ganzen Ausstrahlung sieht CenturionCheerleader Taja so: „Wir sind natürlicher und mit uns können sich die Mädchen auch eher identifizieren, als mit den Rhein Fire-Girls.“ Taja verfügt anscheinend über Insider-Informationen, vielleicht weil sie früher selber drei Jahre lang für die Pyromaniacs tanzte. So ganz ohne Sticheleien kommt man scheinbar auf keiner Ebene des nicht immer ernst gemeinten rheinischen Städteduells zwischen Düsseldorf und Köln aus. Pyromaniacs-Coach Miriam Lopez sieht die beiden CheerleaderTeams allerdings nicht in Konkurrenz zueinander: „Ich weiß, was meine Mädchen können und ich weiß, dass wir gut sind. Klar, will ich, dass meine Gruppe die Beste ist. Aber die Kölnerinnen sollen auch gut sein. Das ist wichtig für diese Randsportart, damit sie demnächst mehr als eigenständige Sportdisziplin akzeptiert wird.“ Und diesem Wunsch würde ein schlechter Auftritt natürlich gar nicht gut tun. von Katrin Diener - Fotos Firophoto, Katrin Diener

Cheerleading in NRW www.fire-pyros.de offizielle Seite der Rhein Fire Pyromaniacs www.rhein-fire.de offizielle Seite von Rhein Fire www.cologne-centurions.de offizielle Seite der Cologne Centurions www.squadlist.de Liste aller Cheerleader Gruppen www.cheerleader-spirit.com allgemeine Cheerleader Seite -

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Buchtipp:

Cheerleading von Miriam Lopez erschienen im März 2004 Meyer und Meyer Verlag 160 Seiten vierfarbig. ISBN 3-89899-012-5 16,90 Euro

Rhein Fire Special - Fanlokale für Fire Fans

r e i b t l A r e s n u t b i e l Wo b Dass die Fire-Fans richtig ausgelassen feiern können, ist seit Jahren bekannt. Dass in den letzten beiden Jahren der Weg zur liebgewonnen Altstadt sehr weit war, ist auch bekannt. Jetzt spielt das Team der NFL Europe League wieder in Düsseldorf und die schöne Tradition, „die längste Theke der Welt“ wieder in ein burgundy-farbenes Trikotmeer zu verwandeln, wird wieder beherzigt. Nur 15 Minuten von der neuen Spielstätte LTU arena entfernt, können die zahlreichen Fans wieder bei einem leckeren Getränk mit Gleichgesinnten die Spiele analysieren, Siege feiern oder sich bei Niederlagen trösten.

Stadion wieder zu treffen. Zum Beispiel im Louisiana auf der Bolker Straße, mit dem Rhein Fire schon seit Jahren eine enge Verbindung hat. Die gemütliche Mischung aus Bar und Restaurant erlaubt es, sich auch einmal ganz gemütlich vom Spiel-Stress auszuruhen. Bei Spare Rips und Chicken Wings trifft man nach den Begegnungen in der LTU arena auch viele Spieler, die den Abend im Louisiana ruhig ausklingen lassen. Dann besteht natürlich die Chance, mit den Footballern direkt die Szenen des Spiels noch einmal zu diskutieren oder sich einfach auch nur Autogramme zu holen. Wer die Nacht zum Tag machen will, der geht einfach ein paar

e l a k o L n a F Fire Fans, die bei schönem Wetter lieber Sterne am Abendhimmel bewundern und dem Rauschen des Rheins zuhören möchten, finden im Uferlos an der Rheinufer-Promenade den richtigen Platz für sich. Auf einer großen Außenterrasse kann man sich von einem aufregenden Spiel in Liegestühlen erholen oder aber die Auswärtsspiele auf einer Leinwand sehen. Es versteht sich von selbst, dass im Außenbereich auch eine eigene Bar aufgebaut ist. Wen es als Rhein Fire-Fan nicht gerade in den Trubel der Altstadt zieht, der sollte einmal im Bürgerhaus vorbeischauen. Der In-Treff in Hassels bietet neben Rhein Fire-Atmosphäre auch Entspannung und Spaß bei einer Runde Billard oder Dart. Hier werden ebenfalls die Auswärtsspiele von Fire übertragen. Ein besonderer Service: Das 1-Yard-Bier – über 90 Zentimeter Alt-Vergnügen in kleinen Gläsern.

Alle Lokale sind Rhein-Fire-like dekoriert und gehören zu den offiziellen Party-Places des zweimaligen World Bowl Champions. von Thomas Röther - Fotos Andre Steinberg

Die Fire Fan Lokale Der Knoten - Altstadt www.knoten.de Oberbayern - Altstadt www.oberbayern-duesseldorf.de Louisiana - Altstadt www.louisiana.de Ballermann 6 - Altstadt Telefon: 02 11/3 23 76 61 Uferlos - Altstadt Bürgerhaus - Düsseldorf Hassels

Rhein Fire Spieler Nicholas Setta, Travis Dorsch, Danny Young beim Fire Talk im “Knoten” in der Düsseldorfer Altstadt Mittelpunkt des ganzen Geschehens ist der Knoten, die Fire Fan-Base. Dort, wo auch außerhalb der Saison jeden Monat der Fire Talk stattfindet, bei dem sich die Fans mit geladenen Gästen über Neuheiten, Veranstaltungen und andere Dinge unterhalten können, pulsiert das Fire-Blut. Während die Spieler in der Stadt weilen, findet der Talk, der größtenteils von Rhein Fire PR-Manager Tom Aust moderiert wird, jede Woche mit zwei Akteuren des aktuellen Teams statt. Nach den Spielen wird die StadionAtmosphäre in den Knoten getragen. Innen ist dann kaum noch Platz, sein Schlösser Alt zum Mund zu bringen, draußen wird diskutiert und weiter gefeiert. Wer dann doch kein Plätzchen findet, der hat als Fan noch genügend andere Möglichkeiten, seine Sitznachbarn im 66

Meter die Bolker Straße weiter, um im Ballermann 6 abzufeiern. Mit ausgelassener Partymusik und Mallorca-Feeling kann man sich schon einmal für die Fahrt zum „12. Spiel“ in Barcelona warmlaufen. Denn eine Woche nach Ende der Saison tingelt der harte Kern der Fire-Fans nach Spanien, um zusammen mit den Anhängern der nicht mehr existierenden Barcelona Dragons zu feiern. Party-Stimmung findet der Fire Fan auch im Oberbayern, ebenfalls auf der Bolker Straße, wo auf zwei Etagen für ausgelassenen Laune gesorgt wird. Wer einmal einen ausgefallenen Drink schlürfen will, der ist hier genau richtig. Ob Sangria mit zehn Strohhalmen oder ein originelles Getränk aus einem Glasschuh – es gibt eine breite Palette zum Ausprobieren. Und wer nach dem Spiel sein Rhein FireTicket zeigt, zahlt für einen Liter Longdrink nur 10 statt 15 Euro.

Das “Uferlos” mit Biergarten am Rheinufer

Das “Oberbayern” in der Altstadt steht seinem balearischen Vorbild in nichts nach 67

Rhein Fire Special - LTU arena

Die Welt kann kommen – Der World Bowl XIII auch Abflug am Rhein. Die LTU-Multifunktionsarena lässt final die Hüllen fallen und heißt neben dem Stamm-Mieter Fortuna ihre zeitweilig nach Schalke ausgelagerten Helden von Rhein Fire willkommen. Und was ist sie schön geworden. Palast der Möglichkeiten Ein Palast der Möglichkeiten verbirgt sich hinter der gläsernen Fassade des Megastadions. Geräumige Tribünen, die trotz aller Größe das Gefühl vermitteln, aufgrund nicht vorhandener Laufbahnen zwischen Zuschauern und Spielfeld, nah am sportlichen Geschehen zu sein und eine Überdachung, die nicht nur den Regen fernhält. Klar, Anlaufschwierigkeiten mit der Technik, vor allem im Aufenthaltsbereich der technisch anspruchsvollen Presse, ließen im Vorfeld so manche hämischen Statements durch den Blätterwald geistern. Doch machen wir uns nichts vor: Das Schmuckkästchen wird in einigen Jahren seinen Ruf als Lieblingsspielzeug des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Joachim Erwin abgestreift haben und auchüberregional für Akzente sorgen. Das sehen auch viele Sportanhänger inzwischen so. Fortuna-Fan Jennifer Töpperwein, beim Supporters Club Düsseldorf e.V. für die Pressearbeit zuständig, sagt: „Durch die Überdachung werden die Fangesänge im Stadion sehr viel lauter. Die Atmosphäre ist wirklich intensiv. Beim Spiel

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gegen die Bayern hatte ich das Gefühl, dass die Fortuna durch die Kulisse einen zusätzlichen Motivationskick bekommen hat, der sich wiederum auf die Fans übertrug. Natürlich ist es als Fan nicht leicht, dem „kultigen“ Paul Janes Stadion den Rücken zu kehren, doch ich glaube, dass die Fortuna durch ein attraktiveres Stadion mehr Publikum in den umliegenden Städten erreicht, und das kann nur gut sein.“ Die größte Halle Europas Bis zu 51.500 Zuschauer können das Treiben auf dem 8.000 Quadratmeter großen Rasen verfolgen, der extra aus Holland importiert wurde, bei Konzerten durch Einbeziehung des Innenraums faßt die Arena sogar 65.000 Besucher. Weinten nicht wenige Nostalgiker dem guten alten Rheinstadion nach der brutalen Sprengung vor zwei Jahren ganze Tränensturzbäche nach, scheint nun alles wieder im Lot zu sein. Die Konstrukteure versichern, dass in der Landeshauptstadt „Europas modernste Multifunktionsarena“ entstanden ist – bei geschlossenem Dach ist sie sogar Europas größte Halle. Stichwort Überdachung: Innerhalb von 30 Minuten lässt sich der Freiluft-Gigant zur Halle umfunktionieren. Klar, für 218 Millionen Euro sollte man auch nicht weniger erwarten können, werden nun einige Leute sagen. Fakt ist, dass die LTU arena nicht bloß Sportaustragungsstät-

te ist, sondern als Event- und Konzertarena die Unterhaltung auf ein neues Level heben soll und wiederum in der überdachten Version zum exklusiven Tagungscenter wird. Ob Messe oder Konzert – Düsseldorf könnte bei umsichtiger Planung wieder ein Aushängeschild in Sachen internationaler Veranstaltungen werden. Griffen Konzertveranstalter in der Vergangenheit für Großereignisse oft lieber auf die Köln Arena oder die Arena AufSchalke (ab 1. Juli 2005 offiziell „Veltins-Arena“) zurück, bleibt abzuwarten, welche Kreise die Kunde von der Multifunktionsarena bei den Managern der Unterhaltungsindustrie ziehen wird.

während der Bauphase des Öfteren gesehen und sie hat mir von Anfang an gefallen. Für Fire ist sie ideal. Unsere Fans sind ganz nah dran am Geschehen. Wir werden tolle Football-Feste dort feiern. Es wird für keinen Gegner leicht, uns dort zu schlagen.“ Dieser etwas zu euphorische Ausspruch dürfte für alle potenziellen Gegner der Recken vom Rhein eine Extraportion Motivation und Biss erzeugen. Das zeigte sich mittlerweile leider schon beim ersten Heimspiel gegen die Cologne Centurions, das Rhein Fire hoch verlor. Aber noch ist nichts verloren, noch gibt es vier weitere Heimspiele, in denen sich das Team um Pete Kuharchek rehabilitieren kann.

Es ist schließlich unsere Arena…

Dass Düsseldorfs neues Event-Schmuckstück bereits in der Sportszene angekommen ist, wird man spätestens am 11. Juni wissen, denn dann steht mit dem „Yello Strom World Bowl XIII“ ein internationales Top-Ereignis auf dem Arena-Spielplan. Das Endspiel der Football-Europe-League wird sogar live in die USA übertragen. Wenn’s in den nächsten Spielen besser läuft, könnte Rhein Fire dann mit von der Partie sein.

Die LTU-arena ist ein Stück Zukunft in traditionsreicher Kulisse. Deshalb passt sie auch wie die Faust aufs Auge zum FootballStraßenfeger Rhein Fire. Linebacker Richard Adjei weiß um die Vorteile seiner neuen Spielstätte: „Die Arena AufSchalke ist ja ganz schön, aber mit unserer LTU arena in Düsseldorf kann sie sich nicht messen. Die ist wirklich super chic. Außerdem ist sie unsere Arena in unserer Heimat. Ich als Düsseldorfer freue mich tierisch darauf, in meiner Stadt vor meiner Familie und meinen Freunden für Fire Football spielen zu können.“ Und Teamkollege Peter Heyer (Guard) ergänzt: „Die LTU-arena in Düsseldorf ist super. Ich habe sie schon

Fazit: Düsseldorf ist bereit. Die Welt kann kommen – auch ohne Fußball WM-Zuschlag. von Marcus Italiani, Fotos Henry Sprenger, Firo Sportphoto

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Formel1 in NRW - Toyota Motorsport GmbH in Köln

toyota toyotamit 1800 ps Niemals ohne Gurt! Was einige Autofahrer immer noch nicht begriffen haben, kostete Rennfahrer Ralf Schumacher vielleicht bares Geld. Kein Knöllchen war die Ursache, sondern ein ungewöhnliches Missgeschick. Beim Formel1-Auftakt in Melbourne löste sich nach dem ersten Boxenstopp der rechte Teil des Sechspunkt-Sicherheitsgurtes. In den handelsüblichen Toyota Avensis, Corolla oder Yaris lässt sich der klassische Dreipunkt-Gurt mit einer Hand während der Fahrt wieder befestigen. Doch in den Straßen-Modellen geht es auch nicht mit 300 Stundenkilometern über den Asphalt.

„Ich habe es eine Runde ohne Gurt versucht“, sagte Ralf Schumacher nach dem Melbourne-Rennen, „doch das war nicht so prickelnd.“ Also wieder rein in die Box, angeschnallt und weiter ging es. Das Rennen war nach dem Extrastopp indes gelaufen. Am Ende wurde der Kerpener bei seinem Debüt für den Kölner Rennstall Zwölfter – weit entfernt von den Punkte-Rängen und seinen Ansprüchen. In die Top-Fünf wolle er in diesem Jahr mit Toyota vorstoßen, hatte er vor dem Saisonstart mutig verkündet. Teamkollege Jarno Trulli fuhr als Neunter wenigstens nur einen Platz an einem Zähler in der Weltmeisterschaft vorbei. Ausgerechnet der Gurt war schuld bei „Schumi II“, diese selbstverständlich anmutende Einrichtung. Dabei hatte die Kölner Toyota-

in die welt Schmiede mit so viel Stolz das neue Fahrzeug mit dem Arbeitstitel TF105 vorgestellt. Anfang Januar fand die Präsentation in Barcelona statt. Teamchef Tsutomu Tomita erklärte selbstbewusst die Vision des japanischen Konzerns: „Unser absolutes Ziel ist ein Gesamtsieg in der Formel1. Aber wir wissen, das braucht Zeit. Mit diesem Modell wollen wir unserem Ziel einen Schritt näher kommen.“ Millionen fur den titel Dafür pumpt Toyota diese Saison etwa 350 Millionen Euro in das Formel1-Projekt mit der Zentrale in Köln und hat alle anderen Rennställe finanziell weit überholt: Ferrari liegt 50 Millionen darunter, McLaren-Mercedes 60. Die zur direkten Konkurrenz erklärten

BAR-Honda und BMW-Williams lassen die Kölner in der Geldrangliste sogar um rund 100 Millionen Euro hinter sich (Quelle: Sport-Informationsdienst). Doch was passiert mit so viel Geld am Rhein? Ein Fünftel fließt in die Informationstechnologie, ungefähr ein Drittel in Forschung und Entwicklung. Denn am Standort Köln ist man stolz auf „Made in NRW“. Der neue TF105 wurde komplett am Computer simuliert, bevor er mit Modellen getestet oder in den Windkanal geschickt wurde. Seit Ende des vergangenen Jahres läuft das Beste der besten Programme auf den Rechnern. Es kommt aus dem Hause Dassault, anerkannter französischer Spezialist für Design- und Konstruktions-Software. Schumacher und Trulli verdanken ihr das „Monocoques“,>>>

+++ 24.04.2005: San Marino in Imola +++ 08.05.2005: Spanien in Barcelona +++ 22.05.2005: Monaco in Monte Carlo +++ 29.05.2005: Nürburgring +++ 12.06.2005: Kanada in Montreal +++ 19.06.2005: USA in Indianapolis +++ 74

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Formel1 in NRW - Toyota Motorsport GmbH in Köln

John Howett - Toyotas Mann für den Rennsport

Die Kölner Formel1 Zentrale des Toyota Teams

zwei aus nrw - toyota >>> eine zentrale stabile Zelle, die die Fahrer bei Unfällen schützt und exakt für die Piloten gefertigt wird. Bis auf den Millimeter vermessen. Möglichst tief und flach liegen sie im Wagen. Gerade mal hoch genug, um Spiegel, Instrumente und Fahrbahn zu sehen. Ein sündhaft teurer Maßanzug. Doch das Geld saugten auch die neuen Regeln des internationalen Motorsport-Verbandes FIA aus den Taschen. Ab Oktober lief der Umbau bei allen Teams. Veränderungen in der Aerodynamik mussten sein, Motoren und Reifen müssen länger durchhalten. Erfahrung aus 257 Grand Prix-Rennen Toyota geht den schweren Weg. Während sich andere Konzerne (BMW und Mercedes) in bestehende Teams einkauften, läuft am Rhein weiterhin alles in Eigenregie. Doch Geld ersetzt Erfahrung nicht, doch vielleicht kann es sie beschaffen? Gute Fahrer sollen es in diesem Jahr richten: Immerhin brachten Trulli und Schumacher Erfahrung aus 257 Grand-Prix-Rennen mit zu ihrem neuen Rennstall. Nimmt man noch die Testfahrer Ricardo Zonta und Olivier Panis hinzu, so geht Toyota mit der stärksten Besetzung aller Formel1-Teams an den Start. Panis hatte Ende des vergangenen Jahres bei Toyota seinen Rücktritt als WM-Fahrer erklärt und ist für zwei Jahre als Testfahrer und Ersatzmann unter Vertrag. Zonta wird an den Im Kölner Windkanal entstehen Japans Formel1-Träume

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Freitagen vor den Rennen den erlaubten dritten Wagen steuern.

Imposanter Eindruck - Der Austellungsraum von Toyota in Köln

Rot-Weiße Renner vor fachmännischem Publikum

und ralf Schumacher Also, Ralf, nächstes Mal den Gurt nicht vergessen und richtig Gas geben!

Die Newcomer aus Cologne Mitte der 90er Jahre begann die Motorsport-Ehe zwischen Toyota und Köln. Zunächst wurden die Fahrzeuge für den Einsatz in der Rallye-Weltmeisterschaft entwickelt. 1999 begann der Aufbau eines 120 Millionen Euro teuren Formel1-Entwicklungszentrums. Über 600 Mitarbeiter aus 27 Nationen bauen heute in kompletter

Eigenverantwortung den einzigen Formel1-Boliden auf deutschem Boden. Technik-Direktor Mike Gascoyne glaubt in dieser Saison an den großen Sprung nach vorne. „Unsere Autos sind stark genug, um in die Punkteränge zu fahren“, meint der 41-jährige Engländer. Und die Toyota-Piloten machten es zwei Wochen nach der Premiere schon besser: Jarno Trulli belegte in Malaysia und Bahrain jeweils den zweiten Platz, während Ralf Schumacher Fünfter und Vierter würde. Doch eines darf nicht vergessen werden: Toyota hat zwar Erfahrungen aus etlichen Jahren Motorsport, holte Weltmeistertitel im internationalen Rallye-Geschäft und hat den Toyota-Yaris-Cup für den Nachwuchs zu verantworten. In der Formel1 ist der Kölner Rennstall mit seinem Einstieg 2002 aber ein Newcomer. Zum Vergleich: Die Edelschmiede Ferrari gehört seit 1950 dazu. Noch im letzten Jahr kassierten die Toyotas zum Saisonauftakt in Melbourne zwei Überrundungen. Gascoyne: „Wir sahen ziemlich jämmerlich aus.“ Zwei Wagen ohne Überrundung im Ziel machen in diesem Jahr schon mehr her. Abgesehen vielleicht von Ralf Schumachers Gurt-Problem. Selbstverständlich müsse man jetzt weitere Schritte machen, so Gascoyne. „Wir haben jetzt ein Team, das genau diese Schritte machen kann“, betont er und gibt damit den Druck auf Ralf Schumacher weiter. Der Ex-BMW-Williams-Pilot bezeichnet den „Standort Deutschland“ als weiteres Plus im möglichen ErfolgsPaket Toyota. Er hofft, dem Team seinen Stempel ähnlich aufdrücken zu können, wie es Bruder Michael bei Ferrari gelang.

Evolution - vom Testmodell zum echten Renner

Jecke Saisonvorbereitung - R. Schumacher und Prinz Karneval

Motorsport-Fan - Kölns OB Schramma (rechts)

Vor 50.000 Fans in Koln In der großen weiten Welt finden die Grand Prix-Rennen statt, in denen der neue Weltmeister ermittelt wird. Doch Toyota sorgte am Standort Köln bereits für echtes Formel1-Gefühl. Bevor der PS-Zirkus überhaupt loszog, verfolgten 50.000 Fans den Toyota City Grand Prix in der Domstadt. Im Formel1-Heimatort des japanischen Konzerns begeisterten die spektakulären „Show-Rennen“ der Formel1-Boliden. Bis zum Beginn des PS-Spektakels verliehen zahlreiche Motorsport-Attraktionen dem Kölner Mediapark eine beinahe authentische Rundkurs-Atmosphäre: Bei einem F1-Reifenwechsel-Wettbewerb fühlten sich die Männer mit „Benzin im Blut“ wie echte Renn-Mechaniker, in Rennsimulatoren sogar wie Ralf Schumacher. So nah wie in Köln kommt der Formel1-Fan bei einem Grand Prix-Wochenende nicht an die Boliden heran. Olivier Panis und Ricardo Zonta ließen die Motoren heulen und die Reifen qualmen. Über mehrere Runden hinweg begeisterten die PS-Profis sämtliche Fans und hinterließen durch ihre aufsehenerregenden Pirouetten kräftige Gummispuren auf dem Asphalt der Erftstraße.

von Matthias Goergens, Fotos Toyota

Nicht nur Motorsport – Toyota sponsert Turn-Team Köln Mit 132,750 Punkten entschied das Turnteam Toyota Köln e.V. das Kunstturnen Bundesliga-Finale für sich. Daria Bijak, Lisa Brüggemann, Leonnie Hörstensmeyer, Claudia Janssen und Linnea Schöpfs zeigten an allen Geräten hervorragende Leistungen und gingen damit zur Freude von Trainerin Shanna Poljakowa und eines begeisterten Publikums als Deutsche Meister 2004 hervor. Die 19-Jährige Olympiateilnehmerin 2004, Lisa Brüggemann wurde mit 34,750 Punkten als beste Turnerin in der Einzelwertung ausgezeichnet. Ein fantastischer Erfolg also auch für das ToyotaSportsponsoring.

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ARAG World Team Cup

First Service in 175 Ländern Dietloff von Arnim, der Turnierdirektor des Arag World Team Cups, lächelt zufrieden. Das kann er auch, denn bei der Tennis-Mannschaftsweltmeisterschaft im Düsseldorfer Rochusclub (15. bis 21. Mai) schlagen nicht weniger als zehn Spieler aus den Top-20 der Weltrangliste auf. „Das ist mal wieder ein absolutes Klassefeld. Es garantiert jeden Tag viele Stunden Weltklasse-Tennis“, freut sich von Arnim. Olympiasieger und Silbermedaillengewinner, Weltmeister, Gewinner aller vier Grand Slam-Turniere (Australian Open, French Open, Wimbledon, US Open), Davis Cup-Sieger und Titelverteidiger, so ziemlich alles was Rang und Namen hat in der ehemals weißen Sportart kommt in die NRW-Landeshauptstadt. Besonders zufrieden ist von Arnim mit den Deutschen Akteuren. In der Addition der beiden besten Einzelspieler eines Landes am Ende des jeweils vergangenen Jahres, das ist das Qualifikationskriterium für den Arag World Team Cup, lag Deutschland mit Tommy Haas auf Position 17 und Nicolas Kiefer (20) ganz locker unter den besten sieben Teams der Welt. Die Wildcard konnte also frei vergeben werden. Der Turnierdirektor und seine Mannschaft entschlossen sich Australien einzuladen. Eine gute Taktik, denn bei den „Aussies“ ist Zuschauermagnet und Superstar Lleyton Hewitt im Team. Die aktuelle Nummer zwei der Welt, Wimbledon-Sieger 2002 und Gewinner der US Open 2001, sorgt nicht nur wegen seines dynamischen Spiels für Aufsehen. Bei seinem letzten Einsatz im Rochusclub war Hewitt im „siebten Himmel“. Er hatte seine damalige Freundin Kim Clijsters mitgebracht. Immerhin

Tommy Haas

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Nicolas Kiefer

war die Belgierin damals die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste der Frauen. „Himmel und Hölle“ Hewitt liebt das Turnier in der Landeshauptstadt. Als Ende 2004 feststand, dass sich die Männer aus „down under“ nicht direkt für die Tage im Rochusclub qualifiziert hatten, setzte der Blondschopf „Himmel und Hölle“ in Bewegung, um „sich“ die Wild Card zu sichern. Als er sie dann in Händen hielt, war seine Freude groß. Er will in Bestform antreten. „Ich werde mich beim Turnier in Hamburg auf den World Team Cup vorbereiten“, erklärte Hewitt mit leuchtenden Augen. Nicht nur Hewitt, sondern viele Weltklassespieler „besteigen“ liebend gern den Grafenberg in Düsseldorf. Besonders stolz, für ihr Vaterland eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, sind die Südamerikaner. Beispielsweise die Chilenen. Nicolas Massu und Fernando Gonzales holten den World Team Cup in den Jahren 2003 und ’04. Als sie zum ersten Male den Cup in Händen hielten, kannte der Jubel keine Grenzen, Tränen der Rührung liefen und die Stimme des chilenischen Fernsehkommentators überschlug sich. Fast hätte er keine Standleitung in seine Heimat gebraucht, damit der Kommentar in Südamerika gehört

Vincent Spadea, USA

werden konnte. Im letzten Jahr kam es zu fast ekstatischen Freudenszenen auf dem Centre Court. Massu und Gonzales vergaßen die Welt um sich herum, herzten und umarmten sich minutenlang. Wer weiß was passiert, sollten die Filzball-Künstler aus dem Andenstaat zum dritten Male in Folge triumphieren? Top-Favorit Argentinien Genau das wollen die Argentinier verhindern. Der Stachel, dass die ungeliebten Nachbarn Mannschaftsweltmeister sind, sitzt tief am Rio de la Plata. „Die Konkurrenz zwischen Argentinien und Chile ist riesig und auf keinen Fall freundschaftlich. Wenn man einige Kommentare über die jeweils andere Seite hört, glaubt man, das Deutschland und Holland im Fußball wirklich befreundet sind“, schmunzelt von Arnim. Das Preisgeld von 1,85 Millionen US-Dollar gerät dabei schon mal in Vergessenheit. Nicht umsonst treten die „Gauchos“ mit dem Besten an, was sie haben. Guillermo Coria und Gaston Gaudio haben bei den French Open, dem bedeutendsten Einzelwettbewerb auf roter Asche, im vergangenen Jahr im Finale gestanden. Gaudio gewann dieses denkwürdige Finale mit 8:6 im fünften Satz. Dennoch gebührt Coria der Ehrentitel „Bester Sandplatzspieler der Saison 2004“. „Klar: In dieser Besetzung ist Argentinien der Top-Favorit des

Arag World Team Cups“, erläutert von Arnim. Die Auszeichnung „Comeback des Jahres“ verdiente sich Tommy Haas. Der Liebhaber schneller Autos war von Weltranglistenposition 2 (Mai 2002) wegen einer langwierigen Schulterverletzung auf Nummer 1500 abgerutscht. Der olympische Silbermedaillengewinner des Jahres 2000, musste die gesamte Saison 2003 passen. Durch Beharrlichkeit, Durchsetzungsvermögen und spielerische Klasse arbeitete sich der gebürtige Hamburger wieder nach vorne. Am Ende des Jahres war Haas als 17. wieder in der Weltklasse angekommen. Kein Wunder, dass er das „Comeback des Jahres“ schaffte. „Mit Tommy Haas und Nicolas Kiefer muss es unser Ziel sein, um die WM zu spielen. Das hängt natürlich immer auch von der Tagesform und dem Gegner ab, aber wir haben eine perfekt strukturierte Mannschaft“, gibt sich der deutsche Team-Kapitän Patrick Kühnen optimistisch. Zuletzt gewann Deutschland 1998 die Mannschaftsweltmeisterschaft, damals schon mit Haas und Kiefer und noch mit Boris Becker. Unbezahlbar Jedes Jahr seit 1978 versammelt sich die Weltelite der Racketschwinger in Düsseldorf. Der Werbewert für die Landeshauptstadt ist in barer Münze gar nicht aufzuwiegen. In diesem Jahr werden Fernsehbilder vom Arag World Team Cup in 175 Länder dieser Erde übertragen, 33 Staaten und das Düsseldorfer Hilton-Hotel übertragen täglich live. Das Hilton ist offizielles Spieler- und Pressehotel und bietet eine besondere Art des „inhouse TV“ an. Man kann dort

Lleyton Hewitt, Australien Nicolas Massu, Chile

Gaston Gaudio, Arg.

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ARAG World Team Cup

Flaggenparade und Samba-Tänzerinnen - Impressionen vom Grafenberg Ansturm der jugendlichen Tennis-Fans: Idol Tommy Haas auf den Zimmern, in der Bar und auf der Leinwand in der Lobby jedes Spiel bis zum Ende verfolgen. Auf den Zimmern kann man sich sogar den Court aussuchen, auf dem man das Geschehen verfolgen will. So schön es ist, die Cracks der Szene per Fernsehen bei ihrer anstrengenden Arbeit zu beobachten, geht dennoch nichts über die Atmosphäre im Rochusclub. Nur wer vor Ort ist, kann das Prickeln spüren, die Freude oder Enttäuschung, wenn der persönliche Liebling gewinnt oder verliert, das unvermeidliche Sehen und gesehen werden. „Es geht zwar immer das Gerücht, dass wir schon lange vor Turnierbeginn ausverkauft sind, aber noch gibt es Karten. Das preiswerteste Ticket

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ist schon für neun Euro zu haben. Kinder erhalten darauf sogar noch einmal 50 Prozent Ermäßigung“, erläutert der Turnierdirektor. Auch Familientickets werden angeboten. Gibt man sich mit einem Stehplatz zufrieden, kann eine vierköpfige Familie für 22,50 Euro einen ganzen Tag lang absolutes Spitzentennis ansehen. Noch ein Tipp für Eltern: Im Rochusclub gibt es eine Kinderwelt, die es den tennisbegeisterten Erzeugern erlaubt, ihre Sprösslinge für eine Zeit lang in sichere Hände abzugeben – und in Ruhe die spannenden Länderkämpfe der Weltstars zu verfolgen. Jeder Babysitter ist teurer. von Tino Hermanns, Fotos Rochusclub Turnier GmbH

Stars and Stripes forever

In Chile gibt’s nun mal keine Rasierapparate

Siegessichere Anhänger von Massu und Gonzalez

Zuversicht in Schwarz-Rot-Gold

Weitere Informationen zum ARAG World Team Cup Liste qualifizierter Nationen und Spieler

TV Zeiten im WDR:

(Weltranglistenposition am Jahresende 2004)

Pfingstsonntag, 15. Mai: 12.00 – 15.35 Uhr Pfingstmontag, 16. Mai: 12.00 – 16.05 Uhr Dienstag, 17. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr Mittwoch, 18. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr Donnerstag, 19. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr Freitag, 20. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr Samstag, 21. Mai (Finale): 12.00 – 16.50 Uhr (Die Fernsehzeiten können je nach Beteiligung der deutschen Mannschaft noch verlängert werden.) Ticket-Hotline 0211-9596444. Alle Infos unter www.arag-world-team-cup.com.

1) Argentinien: Guillermo Coria (7) & Gaston Gaudio (10) 2) Deutschland: Tommy Haas (17) & Nicolas Kiefer (20) 3) Chile: Nicolas Massu (18) & Fernando Gonzalez (22) 4) Schweden: Joachim Johansson (12) & Thomas Johansson (30) 5) USA: Vincent Spadea (19) & Taylor Dent (32) 6) Spanien: Tommy Robredo (13) & David Ferrer (44) 7) Frankreich: Sebastien Grosjean (15) & Michael Llodra (45) 8) Australien: Lleyton Hewitt (3) & Wayne Arthurs (97)

Bayer Leverkusen - Elite Schule des Sports

„You can get it - if you really want” Die Formel klingt einfach – und die Chemie stimmt: Sport + Bayer = Erfolg. So wird in Leverkusen gerechnet. Die daraus resultierenden Auszeichnungen und Triumphe haben die Rheinländer weltweit berühmt gemacht. 60 olympische Medaillen (davon acht goldene), 150 Welt- und Europameistertitel sowie 800 nationale Meisterschaften sprechen eine deutliche Sprache. Und dies ist nur eine grobe Zusammenfassung der Meriten, die die Sportler durch die Förderung des Weltkonzerns an vier Standorten in NRW angehäuft haben. Neben der Zentrale in Leverkusen gelten die Filialen in Wuppertal, Krefeld-Uerdingen und Dormagen als zuverlässige Medaillenschmieden und Heimstätten des Erfolgs. “Einzigartiger Verein“ „Wir sind stolz darauf, dass wir dank der Unterstützung der Bayer AG zweifelsfrei zum erfolgreichsten Sportverein Deutschlands geworden sind“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus Beck, „die Mischung aus Spitzen-, Breiten-, Nachwuchs- und Behindertensport in unserem Verein ist wohl einzigartig.“ Diese Aussage ist zwar schon ein Jahr alt, getätigt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des TSV Bayer 04 Leverkusen, doch sie besitzt nach wie vor Gültigkeit. Denn ständig gibt es irgendwo auf der Welt TopLeistungen von Bayer-Athleten zu bejubeln. Oben: Talent Nadja Schaus in Aktion - Unten: Anne Wingchen - Leiterin der Kinder- und Ehre, wem Ehre gebührt Jugendsportabteilung und Meinolf Sprink - Sportauftragter des Vorstandes der Bayer AG Zum Beispiel zuletzt bei den Olympischen Spielen und Paralympics in Athen. Die acht von Bayer unterstützten Medaillenträger wurden neulich im Berliner Zeughaus von Bundespräsident Horst Köhler „für ihren Erfolg mit Vorbildcharakter“ mit dem „Silbernen Lorbeerblatt“, der höchsten personenbezogenen Anerkennung, die die Bundesrepublik zu vergeben hat, ausgezeichnet. Ehre, wem Ehre gebührt. Die weltweite Beachtung fliegt Sportlern wie Konzern jedoch nicht zu. Es ist das Ergebnis einer verantwortungsvollen Unternehmensphilosophie, einer mühsam aufgebauten sportlichen Infrastruktur, professionellen Förderprogrammen und ist natürlich dem unermüdlichen Einsatz von Trainern, Aktiven und (auch ehrenamtlichen) Helfern zu verdanken Damit Bayer seine Ausnahmestellung auch in Zukunft bewahrt, wird tüchtig investiert. Zum Beispiel in die vorbildlich gepflegten Sportstätten, ihr Wiederbeschaffungswert beläuft sich auf 170 Millionen Euro. Beim Besuch der NRW SPORTS präsentiert Meinolf Sprink einen Teil der Anlagen. Der Sportbeauftragte des Vorstands der Bayer AG ist ein wortgewaltiger und witziger Mann, der in heller Hose und dunklem Sakko über die Rasenflächen läuft. Er sagt: „Sie werden hier nichts sehen, was kaputt oder gammelig ist.“ Stunden später lässt sich das Fazit ziehen: Sprink hat Recht. Die Sportstätten, die über Jahrzehnte hinweg neben der A1 gewachsen sind, sind ein einziges sportliches „El Dorado“. Investitionen in Steine, Beine und Köpfe Bayer investiert viel in Steine, Beine und Köpfe. Die drei größten Investitionsposten des Chemiekonzerns in Sport belaufen sich zusammen auf 40 Millionen Euro. 14 Millionen Euro spendet das Unternehmen jährlich für den gemeinnützigen Sport. Damit werden 53.000 Mitglieder in den 29 Sportvereinen unterstützt, die sich dem Breitensport verschrieben haben. Zudem investiert das Unternehmen Werbe-Imagegelder für den Profisport wie Fußball, Basketball, Leichtathletik, Handball und Volley-

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ball in einer erfolgsabhängigen Größenordnung von rund 20 Millionen Euro. Mit zusätzlich 40 Millionen Euro jährlich schlägt bei der Bayer AG der Bilanz-Posten Sportförderung zu Buche. Neben den Athleten werden auch hochqualifizierte Trainer und Manager bezahlt. So ist beispielsweise Paul Heinz Wellmann, der Olympiadritte über 1500 Meter der Spiele von Montreal (1976) inzwischen Geschäftsführer der Leichtathletikabteilung. Er kennt die internationale Szene aus Sicht des Athleten, eines Trainers und Managers. Oder Steffi Nerius: Die Silbermedaillengewinnerin im Speerwerfen von Athen 2004 ist noch aktiv, arbeitet aber bereits als Trainerin in der Behinderten-Abteilung. „Sport ist die Schule des Lebens. Du bekommst ganz elementare Verhaltensmuster frei Haus gelehrt; Teamgeist, Fairplay, der Umgang mit Sieg und Niederlage. Und wir helfen dabei mit Verstand“, schwärmt Sprink. Und mit speziell konzipierten Programmen: Dazu gehören u.a. die Sportklassen für die Azubis der Bayer AG, das Teilinternat (seit 1995) des TSV Bayer 04 Leverkusen für Kinder und Jugendliche sowie die Kooperation mit der Eliteschule des Sports des Landrat-Lucas-Gymnasiums (seit 2002) in Leverkusen-Opladen. Spagat zwischen Sport und Bildung Sport-Eliteschulen stehen an der Spitze der Sportförderung in der schulischen Bildungshierachie. Die Lehranstalten müssen bestimmte Bedingungen erfüllen und können sich allmählich von der „Partnerschule des Leistungssport“ über die „Sportbetonte Schule“ bis zur „Eliteschule des Sports“ entwickeln. Bundesweit existieren lediglich 38 Einrichtungen, die die oberste Stufe erreicht haben, davon fünf in NRW. “Mit dem Begriff ‚Elite’ tun sich vielleicht manche Menschen schwer, aber letztendlich ist es doch, was sie wollen“, wirft Anne Wingchen, die Leiterin der Abteilung für Jugend- und Kindersport, ein und erläutert das zukunftsweisende Konzept an einem Laptop. Eliteschulen bieten talentierten Nachwuchsathleten die Möglichkeit, den nicht einfachen Spagat zwischen sportlichen Spitzenleistungen und Wahrung der schulischen Bildungschancen erfolgreich zu bewältigen. Neben sportlicher und schulischer Fürsorge bietet die vorbildliche Fördereinrichtung viele Vorteile: Von betreutem Wohnen über professionelle Trainingsmöglichkeiten, maßgeschneiderten Stundenplänen und Prüfungsterminen, Hausaufgabenkontrolle und –betreuung bis hin zu beruflicher Laufbahnberatung. „Hier wird aber niemand verhätschelt. Wir erziehen zur Selbstständigkeit“, betont Wingchen, die Sprink liebevoll „die Mutter der Kompanie“ nennt. Bei der Finanzierung hilft entscheidend die Bayer AG, die damit ihr Engagement im Spitzen- und Breitensport ausbaut. Etwa rund 400.000 Euro stellt der Konzern jährlich zur Verfügung, damit auch in Zukunft das alltägliche Miteinander von Verein und Schule auf optimalem Niveau organisiert werden kann. Nadja Schaus: aufstrebendes Volleyball-Talent Insgesamt 54 Athleten genießen die Vorteile an der Eliteschule in Leverkusen. Allesamt aufstrebende Talente in den unterschiedlichsten Sportarten. Darunter auch Nadja Schaus. Sie hat die letzten Schritte vor ihremschulischen Abschluss vor sich. Die 20-jährige gebürtige Wormserin war auf einem Volleyball-Internat in Sinsheim, wechselte im Sommer 2003

„But you must try, try and try, try and try”

(Desmond Dekker) 83

Bayer Leverkusen - Elite Schule des Sports

„Leverkusen setzt im Gegensatz zu einigen nach Leverkusen. Sie erinnert sich anderen Klubs auf junge, deutan ihren ersten Besuch am Rhein: sche Talente. Da bieten sich „Bayers Volleyball-Manager Jürgen optimale EntwicklungsmögRothe hat mir das Gelände gezeigt. lichkeiten. Mein langfristiBeim Anblick dieser Möglichkeiten ges Ziel ist, in der Bundesliga habe ich erst mal gestaunt.“ Nadja Fuß zu fassen“, bekräftigt die besucht nun die 13. Klasse mit den 1,86 Meter große Außen-AnLeistungskursen Sport und Biologreiferin. Neben ihr stehen gie. „Bei meiner Entscheidung war drei aktuelle Nationalausschlaggebend, dass die Verspielerinnen im Team. knüpfung von Sport und Schule opO b sie vielleicht die nächste timal verläuft. Ich habe hier nicht wird? „Na, da fehlt mir noch ein bisnur das Gefühl, bestens unterstützt schen was“, fi ndet die 32-fache Junioren-Ausund gefördert zu werden, sondern wahlspielerin erfrischend selbstkritisch. Um die ich weiß es.“ Lücke zur absoluten Nationalen Elite zu schließen Neben der Paukerei stehen zieht sie nun auch weiter zum Training. ein bis zwei Trainingseinheiten pro Tag auf dem Stundenplan Hechtsprünge und Schmetterbälle der Schülerin mit der modischen Übungsleiterin Gudula Krause bittet ihre Kurzhaarfrisur. Sie spielt bei Mädels - die Älteste ist gerade einmal 25 Jahre Bayer Leverkusen gerade ihre alt zunächst zur Video-Analyse des nächsten zweite Bundesligasaison. Und erMeisterschaftsgegners. Danach wird’s ernst, lebte vor kurzem den Höhepunkt es geht in die Halle. Nach 30-minütigem ihrer gerade erblühenden KarVorgeplänkel zum Aufwärmen hechten die riere. Nach zweiten Plätzen in jungen Damen durch die Halle, baggern, der Meisterschaft und nationablocken und schmettern. Die Stimmung ist lem Pokal belegten sie mit dem konzentriert und von großem Zusammenjungen Bayer-Team beim Fihalt geprägt. „Das ist hier wie eine große nalturnier um den Europapokal Familie. Ich unternehme auch in meiner (Top Teams Cup) ebenfalls den Freizeit mit meinen Teamkolleginnen eine zweiten Platz. Mehrere tausend Menge. Und: Für die Marke ‚Bayer’ spieZuschauer sahen in Turin zu len zu dürfen, macht einen einfach stolz.“ und sie spielte gegen die SpitDas meint sie ernst, denn der Unterton eizenkönner des Metiers. „Das ner geschulten PR-Managerin fehlt völwar geil, einfach Wahnsinn“, lig. Ihr Fazit: „Nach Leverkusen zu gejauchzt Nadja mit leuchtenden hen, war bislang die beste Entscheidung Augen. Bayer Talent Nadja Schaus (20 J.) in meinem Leben.“ Doch auch der Liga-Alltag Von Jörn Perske – Fotos Christof Göttert verläuft für sie mehr als zufriedenstellend.

Erfolge aus Leverkusen Olympiasieger aus Leverkusen: 1964 Willi Holdorf, Zehnkampf, Tokio 1972 Heide Ecker-Rosendahl, Weitsprung, München 1972 Heide Ecker-Rosendahl, 4x100-Meter-Staffel 1984 Ulrike Nasse-Meyfarth, Hochsprung, Los Angeles 1988 Arnd Schmitt, Degenfechten, Seoul 1992 Dieter Baumann, 5.000 Meter, Barcelona 1992 Heike Henkel, Hochsprung, Barcelona 1992 Arnd Schmitt, Degen-Mannschaft, Barcelona

Erfolge der Bayer-Sportler in Athen 2004: Silber: Britta Heidemann (Fechten) Steffi Nerius (Speerwerfen) Steffen Driesen (Schwimmen) Thomas Rupprath (Schwimmen) Bronze: Sarah Poewe (Schwimmen) Paralympics Athen 2004 5x Bronze für die Bayer-Sportler: Leichtathlet Heinrich Popow (3), Judoka Astrid Arndt und Speerwerferin Andrea Hegen.

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Sportmuseum Leverkusen

Menschen, Erfolge, Emotionen 1930-2005 Erinnerungen sind der Treibstoff, mit dem sich Sport-Fans imaginär durch die Vergangenheit bewegen. Sie schwelgen in Rückblenden, träumen von den großen Triumphen und mitreißenden Sternstunden der Vergangenheit. Sie blicken zurück zu traurigen Momenten, zu Ernüchterungen, zu schmerzhaften Niederlagen ihrer Idole und Lieblinge. Denkwürdige Meilensteine fungieren dabei als Wegweiser durch die Geschichte. Damit die Erlebnisse nicht verblassen wie vergilbende Zeitungsseiten, richten sie in Leverkusen nun den Scheinwerfer zurück auf der Zeitleiste und nehmen einen mit auf die Zeitreise in die Geschichte. Novum zum 75-jährigen Stadtjubiläum Unter dem Motto „Menschen, Erfolge, Emotionen“ wird am 18. Mai mit einer Gala eine temporäre Ausstellung im Schatten der BayArena eröffnet. Der Normalsterbliche hat zwischen dem 20. Mai und 4. September Zutritt zum „SportMuseum Lev“ im Eisstadion des Sportparks. Der Zeitpunkt der sportgeschichtlichen Präsentation ist präzise gewählt, rechtzeitig zum 75-jährigen Jubiläum der Stadt. Die historische Aufarbeitung und museale Darstellung des lokalen Sports gilt in dieser Form als Novum. Es ist eine Zeitreise von 1930 bis 2005. Dokumentiert wird, wie Leverkusen zur Hochburg des sportlichen Erfolgs aufgestiegen ist. Aus keiner deutschen Stadt stammen so viele Deutsche Meister, auch nicht aus den Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München. Bei der durchweg mittels privater Sponsoren finanzierten

die Zehnkampf-Legende Willi Holdorf, der 1964 die erste olympische Goldmedaille für den TSV Bayer 04 Leverkusen gewann. Oder die zweifache Olympiasiegerin von 1972 - Heide Ecker-Rosendahl. Oder Stephan Volkert. Der Ruderer vom RTHC Bayer gehört mit zwei olympischen Goldmedaillen und einer Bronzemedaille sowie sechs WM-Titeln zu den ganz Großen des Sports. Nicht nur in Leverkusen.

Elfmeter-Killer Vollborn und der UEFA-Cup Es wird auch eine Abbildung der Sportstätten-Entwicklung zu sehen geben. Dort wo die Bundesliga-Fußballer mit dem Brasilianer Tita, Bum Kun Cha aus Korea, Herbert Waas und ElfmeterKiller Rüdiger Vollborn unter Trainer Erich Ribbeck 1988 gegen Espanyol Barcelona sensationell den UEFA-Cup im alten UlrichHaberland-Stadion gewannen, lag früher – natürlich, ein Kartoffelacker. Zuweilen bedarf es einer gewissen Vorstellungskraft um zu erahnen, wie es noch vor 80 Jahren um den Zusammenfluss der Dhünn mit dem Rhein ausgesehen hat. Vor der Leverkusener Eissportarena neben der Wi l h e l m DopatkaHalle, der H e i m stätte der BayerGiants Bundesliga-Basketballer kündete ein Schild von der Abtau-Party. Denn im März huschte noch die Eismaschine über die spiegelglatte Fläche. Erst wenn diese beseitigt ist, kann mit dem Aufbau des Museums begonnen werden. Das Kernstück bildet eine Art Zeitreise mit Stellwänden, Vitrinen und Multimedia-Darbietungen. Auf der werden einzelne Dekaden abgebildet. So sollen neben Bild- und Textdokumenten besondere Exponate gezeigt werden, die verdeutlichen: Leverkusen war erfolgreich – zu Land, zu Wasser und in der Luft. In der Luft? Jawohl! Die Vize-Mannschaftsweltmeisterschaft für Mike Rottland im Segelkunstflug liegt erst sechs Jahre

Sportdezernentin Helga Roesgen mit den Initiatoren des Sportmuseums; Leiter Sportpark Lev. Hans Becker, Leiter der kaufm. Abt. Sportpark Lev. Klaus Peter Laux, Journalist und Historiker Matthias Bauschen.

Die Yacht “Pinta“ von Willi Illbruck belegte 1973 Platz 2 im Admiral´s Cup und gewann diesen 1983 und 1993. Die “Pinta“ war 1993 und 1994 auch Sieger der beiden “One-Ton-Cup´s“.

rund 100.000 Euro teuren Schau stehen jedoch nicht nur Erfolge im Mittelpunkt, die mediale Aufmerksamkeit erzeugt haben. Nicht nur die Top-Athlet(inn)en) und Teilnehmer(innen) von Olympia, WM, EM oder DM werden plakativ ins Gedächtnis zurückgerufen. Sondern auch die exotischen Vertreter. Nicht weniger spektakulär erscheint so zum Beispiel, dass aus Leverkusen ein Deutscher Meister im Seifenkistenrennen und ein Europameister im Schlittenhundesport stammt. Hätten sie’s gewusst? Eben! Olympia-Triumphe von Holdorf und Co. Doch Wiedererkennungswert versprechen vor allem die berühmten Aushängeschilder vom TSV Bayer 04. So zum Beispiel

zurück. Die Ballonfahrer des Leverkusener Luftsportclubs gewannen mehrmals den Deutschen Titel. Zu sehen ist davon im März in der kahlen Eishalle jedoch noch nichts. „Die meisten Ausstellungsstücke werden eben erst just-in-time angeliefert“, erklärt Klaus-Peter Laux, der kaufmännische Leiter des Sportparks Für Geist und Körper Die Museumsbesucher erwartet jedoch auch ein bewegendes Programm. Auf dem Aktions-Feld, das das restliche Drittel der Fläche einnimmt, kann man sich in vielerlei Sportarten erproben. Wer körperlicher Ertüchtigung aus dem Wege gehen mag, kann den Talkrunden auf der roten Couch lauschen. Fest steht jedoch jetzt schon: Ein Besuch wird sich lohnen, und nicht nur für diejenigen, die die Olympiasiege von Willi Holdorf oder Heide (Ecker)-Rosendahl schon miterlebt haben. von Jörn Perske, Fotos Chr. Göttert, Sportpark Leverkusen

Sportmuseum Leverkusen Sportmuseum Leverkusen Sportpark Leverkusen Robert-Blum-Str. 8 51373 Leverkusen Tel.: 0214 / 86 84 0 - 0 Fax: 0214 / 86 84 0 - 60 www.sportmuseumleverkusen.de www.sportpark-lev.de [email protected] Geöffnet ab 20. Mai bis 4. September 2005. Die genauen täglichen Öffnungszeiten und alle weiteren Informationen sind beim Sportpark Leverkusen oder auf den oben genannten Webseiten zu erfahren.

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Die Olympiasiegerinnen Heike Henkel, Ulrike Nasse-Meyfarth, Heide Ecker-Rosendahl und der Mann, der ihnen den Weg zum Erfolg wies: Trainer Gerd Osenberg

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Das Segelflugzeug gehört dem Luftsport Club Bayer Leverkusen und ist auf den Namen “Herbert Grünewald“ getauft.

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Sportförderung für den Leistungssport - Zürich Gruppe Bonn

Sportförderung für den Leistungssport - Zürich Gruppe Bonn

Floé Kühnert: Höhen flüge in die Weltspitze? stichkasten gleiten, katapultiert sich mit ihrem biegsamen Sportgerät windend in die Höhe und überquert die Latte bäuchlings, – um dann den freien Fall hinab in die dicke Schaumstoffmatte zu genießen. Das mutet sehr stilvoll an. Angriff auf die Asse Deswegen zählt Floé Kühnert, die ehemalige Kunstturnerin (1988-1995) zu den Artistinnen im internationalen Leichtathletik-Zirkus, der immer wieder faszinierte Blicke auf sich zieht. Hinter diesen Auftritten steckt eine Menge Arbeit. Ohne Schweiß -kein Preis. Nun soll sich ihr Engagement auszahlen. Die 21-jährige Top-Athletin des TSV Bayer 04 Leverkusen will den großen Angriff auf die Weltelite starten, sich in die Phalanx der Asse drängen. Bislang gehört die U20-Weltmeisterin (2002) noch nicht dazu. Aber sie ist, passender Weise, auf dem Sprung dorthin. Zu beweisen gedenkt sie es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 6. bis 14. Au-gust in Helsinki. „Mein Ziel lautet, das Finale der besten Zwölf zu erreichen“, präzisiert Kühnert. Vielleicht mit einem Stab, den sie sich durch die finanziellen Zuwendung der Zürich Gruppe hat kaufen können. Das Versicherungsunternehmen, das sich bereits seit vielen Jahren im Sport engagiert, hat Anfang 2005 eine „Patenschaft“ für die Stabhochspringerin übernommen. Seit Januar erfreuen sich insgesamt acht junge und talentierte Sportler an der Unterstützung des Partners des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und damit dem Versicherer der deutschen Olympiamannschaften. Die Deutsche Sporthilfe hatte den Deal eingefädelt. Floé Kühnert hat in ihrem Leben ein besonders gespanntes Verhältnis zur Höhe entwickelt. Je tiefer sie fällt, desto größer der Erfolg. Klingt verwirrend? In Ausübung ihres Berufes ist diese Beschreibung durchaus sinnstiftend. Andererseits: Es sieht alles so einfach aus, ist aber eine der technisch anspruchsvollsten Disziplinen in der Leichtathletik. Und damit eine kühne Angelegenheit – die filigrane Kunst des Stabhochspringens. In Aktion sieht das so aus: Floé Kühnert hat den Stab auf ihrer Schulter abgelegt und konzentriert sich. Vor ihrem geistigen Auge spielt sie, Sekunden bevor es ernst wird, noch einmal ihre halsbrecherische Performance ab. Und los: Sie schwingt den langen Stab empor, läuft an, lässt ihn vor dem Ort der Entscheidung wieder hinunter in den Ein-

Bestleistung um die Norm zu knacken Der Blick auf die Medaillenränge dürfte augenblicklich nicht in Kühnerts Horizont liegen. Die Weltspitze bewegt sich in höheren Sphären, noch. Die Russin Yelena Isinbayeva hält mit 4,92 Metern den Weltrekord! Die Bestleistung von Junioren-Weltrekordlerin Floé Kühnert liegt gerade mal bei 4,41 Metern. Ihren Spitzenwert muss sie aber nun auf jeden Fall toppen. Die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für Helsinki: 4,45 Meter. Bis zum 25. Juli muss sie diese Höhe zweimal meistern, um ein Flug-Ticket nach Finnland zu buchen. 4,50 hat Kühnert in diesem Sommer fest anvisiert, in absehbarer Zeit will sie gar über 4,80 Meter kommen. Der Kampf mit den Zentimetern, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden, beginnt für Kühnert am 13. Mai beim Grand-Prix-Meeting in Katar. Danach folgen wöchentlich Wettkämpfe. Und Anfang Juli die Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid. Spätestens dort wird sich entscheiden, welche drei Springerinnen den DLV bei der

WM vertreten dürfen. „Im Feld meiner Konkurrentinnen sehe ich mich derzeit an Position Zwei“, sagt Kühnert, die im vergangenen Jahr faktisch jedoch nur die Nummer Vier war. Hinter Carolin Hingst, Nastja Ryshich und Silke Spiegelburg. Die Mainzerin Hingst wird wohl auch diesmal vor ihr anzusiedeln sein. Yvonne Buschbaum (verletzt) ist aus dem Rennen. Die deutsche Rekordhalterin Annika Becker (4,77 m) versucht sich neuerdings beim Weitsprung. Wenn für Kühnert die heiße Phase eingeläutet wird, ist für den Biathleten Björn Kircheisen, einem weiteren „Zürich-Patenkind“ seine Saison lange vorbei. Durch seine Patenschaften ist das Versicherungsunternehmen das ganze Jahr über und bei fast allen olympischen Veranstaltungen vertreten. „Wir wollten unser Engagement breit fassen und nicht nur in einen Kanal bündeln“, erklärt Hans-Peter Ganz, der Sponsoring-Verantwortliche der Zürich Gruppe. Aus diesem Grund kommen auch zwei behinderte Sportler in den Genuss der „Zürich-Förderung“. Nach eigenen Angaben investiert die Zürich Gruppe jährlich insgesamt eine sechsstellige Summe in den Sport. Die Intention des Unternehmens ist klar. “Wir verstehen uns als Partner und Förderer des Spitzensports in Deutschland“, sagt Ganz, „nach der öffentlichen Kritik an den sportlichen Leistungen in Athen möchten wir mit dieser Aktion unser Verantwortungsbewusstsein für den olympischen Nachwuchs in Deutschland demonstrieren.“ Olympia-Aus in der „Quali“ Und genau da kommt Floé Kühnert ins „Sponsoring-Spiel“. Sie konnte sich im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen bereits einen Eindruck verschaffen, wie es bei den „Großen des Geschäfts“ zugeht. Doch in Athen gab es für die achtfache Deutsche JugendMeisterin nichts zu holen. Mit bescheidenen 4,15 m scheiterte die Vize-Junioren-Europameisterin von 2003 bereits in der Qualifikation. „Es gab Kommunikationsprobleme. Ich durfte wegen des Reglements keinen, sonst durchaus üblichen Kontakt zu meinem Trainer Leszek Klima haben.“ Doch sie bezeichnet es im Rückblick ohnehin als „mittleres Wunder“, zum erlauchten Kreis der Olympioniken überhaupt gehört zu haben. Eine Verletzung am linken (Absprung-) Fuß zwang sie zuvor zu einer sechsmonatigen Pause. Trainingslager in Südafrika „Diesmal bin ich sorgenfrei durch den Winter gekommen“, verrät sie während eines Trainingslagers in Südafrika. Für zwei Wochen hat sie sich mit 14 weiteren Springern des DLV-A- und B-Kaders in ei-

nem Landhaus in der Nähe von Kapstadt einquartiert. Zwischen zwei Einheiten erzählt sie von der Weltrekordlerin Isinbayeva („tolle Technik“, „harte russische Schule“, „frühe Spezialisierung“ und deswegen besser), die Phantasie-Kreation ihres Vornamens („meine Eltern wollten mich Cloé nennen“, „Floé fanden sie dann aber pfiffiger“) und darüber, wie sie zum Stabhochsprung gekommen ist. Für das Kunstturnen war sie mit ihren 1,74 Metern Körper-größe irgendwann zu groß: „Da ist man mit über 1,60 Metern schon ein Riese.“ Klippenspringen als Kick Ab Oktober 2005 will sie nebenbei ihre berufliche Karriere abseits des Sports vorantreiben. Doch bis 2009 richtet sich das Hauptaugenmerk des TopTeam-Kadermitglieds für die Olympischen Spiele Peking 2008 ganz auf das Stabhochspringen. Viel Freizeit bleibt da nicht. Zum Beispiel fürs Hobby Windsurfen. Doch eine spezielle Berührung mit dem Meer hatte sie neulich dennoch. Beim Klippenspringen stürzte sich Kühnert mal eben schlappe 15 Meter die Felsenwand hinunter. „Das war ein netter Kick, manchmal braucht man neue Reize“, sagt Kühnert und beweist wieder einmal ihr besonderes Verhältnis zur Höhe.

von Jörn Perske - Fotos TSV Bayer 04 Leverkusen

Die 6 Sportsponsoring-Patenschaften der Zürich Gruppe (Versicherungen) Floé Kühnert Geburtsdatum: 06.03.1984 Disziplin: Stabhochsprung Verein: TSV Bayer 04 Leverkusen Größte sportl. Erfolge: Teilnahme Olympische Spiele Athen 2004, Deutsche JugendMeisterin 2003, 2002, 2001, 2000, Deutsche Jugend-Hallenmeisterin 2003, 2002, 2001,1999 2. Platz Junioren-Europameisterschaften 2003 Junioren-Weltmeisterin

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Nicole Fessel Geburtsdatum: 19.03.1983 Disziplin: Skilanglauf Verein: SC Oberstdorf Größte sportl. Erfolge: Weltcup 2003/ 2004: 6. im Teamsprint, Juniorenweltmeisterin 2003, Sprint Vizejuniorenweltmeisterin 2002, Sprint, Mehrfache Deutsche Meisterin, Mehrfache Top 3 Platzierungen bei Int. Zoll-Skiwettkämpfe

Björn Kircheisen Geburtsdatum: 06.08.1983 Disziplin: Nordische Kombination Verein: WSV 08 Johanngeorgenstadt Größte sportl. Erfolge: Olympia-Silber 2000 Team, Vizeweltmeister 2003 Team 6x Juniorenweltmeister, 3 Weltcupsiege

Steffen Justus Geburtsdatum: 15.04.1982 Disziplin: Triathlon Verein: Triathlon Jena e.V. Größte sportl. Erfolge: World Championships 2004 Madeira, 2004 Gamagori World Cup, JPN Platz 11, 2004 Salford World Cup, GBR Platz 3 National, 2001 Junior German Championships Platz 2, 1998 Youth German Championships Platz 1, 2004 World Military Championships Platz 4

Toni Adam Geburtsdatum: 18.01.1986 Disziplin: Wasserspringen Verein: Dresdner SC 1898 e.V. Größte sportl. Erfolge: mehrfacher Deutscher Jugendmeister 2000-2003; 2000: 2 JEM, 3. JWM; 2002: 1. JEM; 2003: 16. WM (Turm); 2004: 2. EM Synchron, 4. EM Einzel, 1. DM

Michael Rösch Geburtsdatum: 04.05.1983 Disziplin: Biathlon Verein: SSV Altenberg Größte sportl. Erfolge: 2001-2004: WM = 3x Gold, 5x Silber; 2002: JEM = 1x Gold, 2x Silber; DJM 5x Gold, 4x Silber, 4x Bronze

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Gigantische

Magics-Basketballer und DEG-Kufenflitzer zu Besuch bei NBC GIGA Curtis McFall fühlt sich in dem Raum mit wild bekritzelten Wänden im Jugendkultur-Stil offenbar gleich heimisch. Wie von einem Magneten angezogen, steuert er auf den kleinen Kasten in der Ecke zu. Man muss den lässigen USAmerikaner nicht lange bitten. Wie selbstverständlich schnappt er sich das Eingabegerät (Joypad) der Spielkonsole, schaut auf den angeschlossenen Monitor und zockt los. Dafür ist Curtis McFall (26) heute schließlich in den Düsseldorfer Medienhafen gekommen. Beim interaktiven TV-Sender NBC GIGA soll er zusammen mit seinem Teamkollegen Björn Gieseck (29) ein Experten-Urteil abgeben. Sie werden das neueste und beliebteste Basketballspiel auf der PlayStation 2 testen. Und wer sollte dies besser machen können als zwei Profis. Wenn sie mit der orangefarbenen Kugel nicht durch die virtuelle Welt dribbeln, kämpfen sie ganz leibhaftig für die ART Düsseldorf Magics um Zweitliga-Punkte. 90

Profis

Feldversuch mit prominenten Probanden Doch angesichts der beeindruckenden Bandbreite der Sportspiele auf dem Markt erweitern wir den Feldversuch einfach. Und da sind sie auch schon, die nächsten prominenten Probanden: Alexander Sulzer (20) und Daniel Petry (20) kommen zur Tür der voll ausgestatteten Gäste-Lounge bei NBC GIGA herein. Die beiden Eishockey-Cracks des achtmaligen Deutschen Meisters Düsseldorfer EG Metro Stars sind für die Kufenflitzer auf der Mattscheibe zuständig. Wie realitätsnah ist die neueste Generation der Sportspiele? Gibt es technische Innovationen? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Und natürlich - Wettkampf muss sein: Welcher Klub stellt die Künstler und Sieger-Typen am Joypad? Ganz nebenbei: Die Saison verlief für beide Teams bescheiden. Die Magics verpassten den Aufstieg in die Basketball-Eliteliga, die DEG verpatzte den Einzug in die Play-off-Runde. >>> 91

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Düsseldorfer Duell: DEG gegen Magics Die erste Antwort auf die letzte Frage vorweg: Das Duell endete torlos. DEG-Ersatzkeeper Daniel Petry kam gegen Magics-Spielmacher Curtis McFall nicht über ein Unentschieden hinaus. Dabei sollte Petry eigentlich einen kleinen „Heimvorteil“ besessen haben. Duelliert wurde sich schließlich beim Eishockey (NHL 2005). „Aber Curtis hat’s eben drauf, den kann man nicht so leicht vom Eis fegen“, begründet Petry das magere Abschneiden schmunzelnd. Schwergewicht Curtis McFall besitzt am Joypad eine ähnliche Klasse wie auf dem Parkett. Ist eben alles, wie im wirklichen Leben, eine Sache der Übung. In diesem Fall der Fingerfertigkeiten. „Meine Kollegen spiele ich regelmäßig an die Wand“, protzt er ungeniert und zaubert als Beweis mit einer Tipp-Kombination einen krachenden Dunking auf die Mattscheibe. Manchmal denkt er sich gelangweilt: „Gebt mir mehr Gegner, keine Opfer.“ Dabei schaut er triumphierend wie ein kleiner Feldherr. Kindheitserinnerungen an den C 64 Sein Teamkollege Björn Gieseck, der 2,07 Meter lange Center, hat es sich derweil auf der Couch gemütlich gemacht und

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verfolgt das spaßige Spektakel aus sicherer Entfernung. Solch ein Termin sei zwar mal „eine nette Abwechslung“ aber eine Affinität zum Thema verspüre er eigentlich nicht. Er hat keine Sony PlayStation oder eine andere Konsole zu Hause und zockt vielleicht einmal pro Monat bei Freunden. „Mir fehlt im Moment einfach die Zeit. Zweimal am Tag ist Training angesagt. Und nebenbei muss ich auch noch meine Diplom-Arbeit schreiben.“ Aber früher, da hat der angehende Sport-Wissenschaftler (Schwerpunkt: Management und Ökonomie) schon häufiger zum Joystick gegriffen. „Ich hatte als Kind einen Commodore 64.“ Doch selbst draußen Sport zu treiben, war ihm von jeher wichtiger. Besorgt sagt er heute: „Ich finde es sehr bedenklich, wenn sich die Kids mittlerweile weniger bewegen, nicht mehr zu Büchern greifen, dafür aber stundenlang in der Bude hocken und zocken. Die Mischung sollte schon stimmen.“ Bodychecks und Schlagschüsse Die beiden DEG-Vertreter sind hingegen spielfreudiger. Sie verfügen über eine mehrjährige Konsolen-Erfahrung, haben die PlayStation daheim. Sulzer und Petry sind auch die ersten, die Moderator und Games-Redaktionsleiter Carsten Konze ins Studio bittet. Sie testen das EA SPORTS-Produkt „NHL 2005“ – das aktuellste und beliebteste Eishockey-Spiel auf dem Markt. Jung-Nationalspieler

Alex Sulzer wählt als Team natürlich „seine“ DEG, wodurch er sich selbst auf dem Eis steuern kann. Denn die Original-Spielernamen sind den Männchen auf der Mattscheibe zugeordnet. Daniel Petry verliert bei der Probe-Partie verdientermaßen mit 0:2. Der DEGErsatzkeeper hat sich schließlich unverschämter Weise die Kölner Haie ausgesucht. Während die beiden eifrig Schlagschüsse abfeuern und Bodychecks austeilen, ist der erste Eindruck ein sehr positiver: „Das Spiel vermittelt einen recht realitätsnahen Eindruck vom Eishockey, die Bewegungen und Laufwege sind authentisch“, urteilen Sulzer und Petry übereinstimmend. Bestnoten für die Entwickler Im Gegensatz zu den Vorgänger-Versionen der NHL-Reihe von EA SPORTS ist es nun auch schwieriger geworden, Tore zu erzielen und genaue Pässe zu spielen. „Früher hast du auf den Knopf gedrückt“, erzählt Verteidiger Alex Sulzer, „und der Puck ist blind beim Mitspieler angekommen oder hat nach bestimmten Standardspielzügen im Netz gezappelt. Die neue Version ist wesentlich anspruchsvoller – das gefällt mir!“ Keeper Daniel Petry, sonst nicht gerade für den filigranen Part zuständig, freut sich: „Man hat auch mehr Möglichkeiten, Tricks zu machen.“ Gibt’s noch Verbesserungsvorschläge? Beide grübeln - und sind wunschlos glücklich. Das Profi-Urteil: Bestnoten für die Entwickler!

US-Basketballprofi McFall staunt: Cool! Nun schreiten die „Magier“ zur Tat und testen live vor der Kamera den Game-Knaller „NBA Live 2005“ von EA SPORTS. Björn Gieseck, der Anfänger am Steuergerät, atmet direkt auf: „Schön, dass es so leicht zu handhaben ist.“ Und auch er ist voll des Lobes: „Die Bewegungsabläufe sind erstaunlich echt.“ Curtis McFall, ganz ins Geschehen vertieft, brummt ein vielsagendes „cool“ ins Mikro und nimmt mit seinen Phoenix Suns nach allen Regeln der Kunst Giesecks Los Angeles Lakers auseinander. Beide sind von der Performance des Games begeistert. Dennoch punktuell optimierbar? „An der Grafik lässt sich bestimmt noch was verfeinern. Was heute in ist, ist morgen vielleicht schon wieder out“, glaubt Center-Riese Gieseck. Curtis McFall würde gerne künftig noch ein paar hübsche Cheerleader am Spielfeldrand herumtanzen sehen. Das Auge spielt schließlich mit – natürlich. Text: Jörn Perske, Fotos Florian Köse >>>

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Die gigantischen Profis Name: Alexander Sulzer Nationalität: Deutsch Alter: 20 Geburtsort: Kaufbeuren Größe: 1,87 m Gewicht: 91 kg Letzter Verein: Hamburg Freezers Seit wann bei der DEG: 2003 Position: Verteidiger

Name: Curtis McFall Nationalität: US-Amerikanisch Alter: 26 Geburtsort: Michigan Größe: 1,93 m Gewicht: 91 kg Letzter Verein: USC Freiburg Seit wann bei den Magics: 2004 Position: Guard

Name: Daniel Petry Nationalität: Deutsch Alter: 20 Geburtsort: Trier Größe: 1,76 m Gewicht: 73 kg Letzter Verein: EV Füssen Seit wann bei der DEG: 2004 Position: Torhüter

Name: Björn Gieseck Nationalität: Deutsch Alter: 29 Geburtsort: Hagen Größe: 2,07 m Gewicht: 105 kg Letzter Verein: Bayer Leverkusen Seit wann bei den Magics: 2002 Position: Center

Die gigantischen Spiele Mit NBA LIVE 2005 kann der Spieler, mit spektakulären Dunks, AlleyOops, Tip-Dunks, Tip-Ins und kraftvollen Blocks die Kontrolle über den Luftraum zu übernehmen. Spielspaß mit realistischen Bewegungsabläufen, der so schnell nicht nachlässt.

EA SPORTS NHL 2005 ist in der 13. Saison erwachsen geworden. Mit Tempo, Finesse und perfekter Technik fordert NHL 2005 Spieler aller Schwierigkeitsstufen heraus, ihre Schlittschuhe zu schnüren und dem Gegner den Kampf anzusagen.

PC Version erschienen Nov./2004 Sprache Deutsch

PC Version erschienen Sept./2004 Sprache Deutsch

Weitere Infos unter www.giga.de und www.easports.de

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