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March 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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inform ausgabe 21

mai 2011

ERFOLGSFORMEL: TEAMARBEIT TEAMS AUF DER BAUSTELLE

DIE GRÖSSTE A2 IN POLEN

DER „HENRY FORD“ DES HOLZBAUS INNOVATIVE HOLZBAUWEISE

DAS MAGAZIN DER STRABAG SE

Editorial

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EDITORIAL

LIEBE MITARBEITER, SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN!

Hans Peter Haselsteiner Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE

Wie vorherzusehen war, wirtschaften wir weiterhin unter Krisenbedingungen. Überraschenderweise unter solchen, die wir nicht erwartet haben, wohingegen das Erwartete ausgeblieben ist: Die private Nachfrage nach Bauleistungen ist erstaunlich rasch und stark wiedergekehrt, was die Branche offensichtlich nicht glauben kann und daher um jeden Auftrag kämpft, als wäre es der letzte. Die öffentliche Nachfrage hingegen hat nicht nur ihre Konjunktur stützende Wirkung verloren, sondern ist vielmehr bestimmt von den Sparzwängen zur Entschuldung der öffentlichen Haushalte. Zwar will man damit das neue und bedrohliche Krisenszenario – die Staatspleite – bekämpfen, allerdings mit untauglichen Mitteln. Um Wirkung zu erzielen, müssten Maßnahmen gesetzt werden, die von der Bevölkerung nicht mitgetragen würden – wie am Beispiel Griechenland und Island erkennbar ist. Das Problem wird daher in die Zukunft verschoben und beschönigt, um unseren eigenen „A…“ zu retten, während wir die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder schwer belasten. Als wären damit nicht genug Probleme vorhanden, bringt die politische Umwälzung in Nordafrika und im Nahen Osten – so sehr sie zu begrüßen ist – Gefahren, die insbesondere die vor Ort arbeitenden Menschen betreffen, und das sind auch STRABAGianer. Erfreulicherweise ist es gelungen, wenige Tage nach Ausbruch der ersten, noch vergleichsweise friedlichen Proteste in Libyen, alle Mitarbeiter, einschließlich einiger hundert aus Drittländern, wohlbehalten außer Landes zu bringen. Ich möchte an dieser Stelle den Herren Srdan BOROMISA, Christian KNAACK, Richard NAPOWANETZ und KarlHeinz MÜLLER danken, die mit Tag- und Nachteinsatz in selbstloser Weise die Ausreisen bewerkstelligt haben. In den anderen Ländern, in denen wir in dieser Region tätig sind, fühlen sich unsere Kollegen noch ausreichend sicher und möchten

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nicht ausreisen. Wir haben aber alle Vorkehrungen getroffen, um bei einer Verschärfung der Situation sofort reagieren zu können. Natürlich haben wir alle absehbaren finanziellen Auswirkungen in der Bilanz 2010 berücksichtigt und erwarten keine nennenswerten weiteren Verluste. Trotz dieser zusätzlichen Belastungen können wir mit dem Jahresergebnis mehr als zufrieden sein, beweist es doch, wie robust die STRABAG aufgestellt ist. Unser Auftragsbestand in Höhe von € 15,4 Mrd. zum 28.02.2011 stimmt mich zuversichtlich. Meine Befürchtungen scheinen sich nicht zu erfüllen, und ich erwarte nunmehr sowohl für 2011 als auch für 2012 steigende Umsätze und Ergebnisse. Wie schön, sich geirrt zu haben! Neuerlich bedanke ich mich bei Ihnen, die Sie mit Ihrer Leistung zum Konzernerfolg beitragen. Vielleicht können wir gemeinsam noch mehr erreichen, wenn wir unsere Zusammenarbeit verbessern. Das „Team“ haben wir in diesem Heft in den Vordergrund gerückt. Lesen und danach leben bzw. arbeiten ist angesagt.

Ihr Hans Peter Haselsteiner

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Inhalt

INHALT

NEWS 04 05 06 07 08 10 11 12 13 14

DIE BESTEN GEWINNEN Auszeichnungen an STRABAG ZU DEN BESTEN GEHÖREN Stuttgarts bester Arbeitgeber 2011 KÖSTLICH SOZIAL Concordia NEUES HEIM FÜR KRÖTEN Nachhaltigkeit im Kies- und Sandgrubenabbau FORDERN UND FÖRDERN Interne Ausbildungsprogramme für Mitarbeiter PLANUNG DER PLANUNG MIT FUSIONLIVE Effizientes Planmanagement WÄCHTER DES MODERNEN WEGZOLLS IN IRLAND Intelligente Mautsysteme ERFOLGREICH MITTEN DURCH Tunnel News 5 FRAGEN AN … Im Gespräch GEBALLTE FRAUENPOWER Karriere News

TITELTHEMA 16 ERFOLGSFORMEL: TEAMARBEIT Teams auf der Baustelle

MENSCHEN BEI STRABAG 24 STÄNDIG AUF DER SUCHE STRABAG Mitarbeiter vor dem Vorhang

STRABAG UNITS 28 DER „HENRY FORD“ DES HOLZBAUS Innovative Holzbauweise 30 BUNT IST MEINE LIEBLINGSFARBE Farbiger Asphalt für graue Straßen 31 SICHER DURCH DEN TUNNEL High-Tech im Straßenverkehr

PROJEKTE 32 34 35 36 38 39 40 42

SICHER WIE AUF ALCATRAZ Forschungseinrichtung auf der Insel Riems KLANGKÖRPER FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT Musiktheater Linz STILLE IM 21. JAHRHUNDERT Lärmschutzgalerie in der Schweiz TOR ZUR WIENER INNENSTADT Uniqa Hotel- und Geschäftshaus OFF-ROAD TEST BESTANDEN Neue Vorführ- und Teststrecke VERKEHRSNETZ MODERNISIEREN Rehabilitierung der Nationalstraßen DIE GRÖSSTE A2 in Polen SAUBERES WASSER FÜR DOWN UNDER Abwasserentsorgung in Australien

EVENTS 44 DER KAMPF UM DEN TITEL Fußballturniere im Konzern

SPECIALS 46 EXCEL - SHORTCUTS Programmhelferlein 46 POSITIVE WIRKUNG VON FARBEN IM BÜRO Tipps & Tricks 47 RÄSTELKÖNIG GESUCHT Gewinnspiel

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AUSZEICHNUNGEN AN STRABAG

DIE BESTEN GEWINNEN Eine Auszeichnung zu erhalten ist für STRABAG eine Ehre! Besonders hervorzuheben ist die Vielfältigkeit der internationalen Anerkennungen. Nicht nur hochkarätige Jurys von Architekten, sondern auch die Öffentlichkeit haben Sieger bestimmt. „And the award goes to…“

In Bratislava entstand ein neues Stadtviertel von einzigartiger Architektur.

Slowakei / Österreich. Im Rahmen eines Galaabends wurden am 07.10.2010 die Preise für die „Baustelle des Jahres 2010 der Slowakei“ verliehen. Der alljährliche Wettbewerb wird durch den „ABF Verein zur Förderung slowakischer Architektur und des slowakischen Bauwesens“ unter Mitwirkung der Slowakischen Ingenieurkammer und Architektenkammer organisiert. Die „Baustelle des Jahres 2010“ wurde Eurovea zugesprochen. Direkt am Donauufer Bratislavas verwirklichte der irische Investor Ballymore mithilfe von STRABAG ein kleines Stadtviertel mit Einkaufszentrum, FünfSterne-Hotelanlage, Kinopalast, Bürogebäude und Luxuswohnungen. Vertreter von Ballymore und ARGE-Partnern nahmen gemeinsam mit

Reinhard Kerschner, Projektleiter Eurovea, heute Direktionsleiter im UB Österreich / Schweiz 3B, sowie Gerhard Schinnerl, Unternehmensbereichsleiter UB Europa 3H, die Ehrung entgegen. Stolz ist STRABAG über den ebenfalls bei dieser Veranstaltung verliehenen Publikumspreis, der ebenso an Eurovea ging. Auf einem Internetportal wurden die Einwohner Bratislavas aufgefordert, für „ihr“ Projekt zu stimmen. Von den über 300.000 abgegebenen Stimmen bekam Eurovea den Höchstanteil von 25%.

BREMER STADTMUSIKANTEN AUSGEZEICHNET Das Projekt Terrassenhaus II „Die Bremer Stadtmusikanten“ in Wien, welches ebenfalls von der STRABAG errichtet wurde, darf sich über eine besondere Auszeichnung freuen: den „Bauherrenpreis 2010“. Während sich das Berufsbild der Architekten, die Rolle der Bauherrenschaft und das Verhältnis der Partner im Bauprozess stark verändert haben, sind Image, Anspruch und Form des Bauherrenpreises seit seiner Entstehung im Wesentlichen unverändert geblieben. Auch heutzutage zählt der Bauherrenpreis zu den renommiertesten und begehrtesten Preisen innerhalb der Baubranche und wird von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (ZV) an Auftraggeber, die sich in besonderer Weise um das Zustandekommen qualitätsvoller Architektur bemühen, vergeben. „Auch wir sind stolz darauf, das Projekt Bremer Stadtmusikanten für unseren Bauherrn ‚Neues Leben’ umgesetzt zu haben. Gemeinsam freuen wir uns über diese Auszeichnung“, so Projektleiterin Ina-Heike Drechsel. ANSPRECHPERSON: Reinhard Kerschner, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich / Schweiz 3B ANSPRECHPERSON: Ina-Heike Drechsel, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich 3C, Dir. Wien (AP) Die Geschoße stapeln sich in- und übereinander.

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STUTTGARTS BESTER ARBEITGEBER 2011

ZU DEN BESTEN GEHÖREN

Kurznachrichten + +

Neuer Auftrag: Taunus Turm in Frankfurt Ed. Züblin AG hat am 28. März 2011 den Auftrag zum schlüsselfertigen Bau des Taunus Turms im Frankfurter Bankenviertel erhalten. Der Bauauftrag umfasst einen 170 m hohen Büroturm, sowie einen 62 m hohen Wohnturm. Auftragsvolumen: ca. € 200 Mio.

Willkommen Brunner Erben und Astrada

Von der Heyde, Verdonkschot und Betz sind stolz auf das neue Gütesiegel.

Deutschland. Zu den Besten gehören, ist eine Herausforderung, der wir uns seit Jahren erfolgreich Tag für Tag stellen. Dies gelingt uns nur Dank einer motivierten, zufriedenen und hochqualifizierten Belegschaft. Ab sofort darf die Direktion Stuttgart der Ed. Züblin AG mit dem Gütesiegel „Stuttgarts beste Arbeitgeber 2011“ werben. „Wir sind sehr stolz, dass wir diese Auszeichnung erreicht haben“, freut sich Stephan von der Heyde, Direktionsleiter bei Züblin Stuttgart. „Es ist schön zu wissen, dass unsere Mitarbeiter zufrieden mit uns sind.“ Der Wettbewerb basiert auf einem wissenschaftlichen Modell. Für diese Untersuchung wurden Mitarbeiter und Führungskräfte der teilnehmenden Direktion befragt. Der jährlich stattfindende Wettbewerb „Stuttgarts beste Arbeitgeber“ ist ein äußerst wertvoller Indikator, welcher sich vor allem auf dem Bewerbermarkt immer mehr etabliert. „Mit dem Gütesiegel können wir uns gerade im Bereich Rekrutierung attraktiv präsentieren und heben uns von anderen Mitbewerbern positiv ab“, betont Anita Verdonkschot, Personalreferentin bei Züblin.

STRABAG übernimmt die beiden Schweizer Traditionsunternehmen Brunner Erben und Astrada, mit insgesamt rund 1.000 gut ausgebildeten Mitarbeitern. Alle Mitarbeiter werden weiter beschäftigt. STRABAG kann aufgrund dieser Übernahme ihre Leistung am Schweizer Markt verdoppeln, auf rund € 615 Mio. jährlich.

Nachhaltigkeitsbericht „Entdecken Sie unsere Nachhaltigkeit“ – unter diesem Motto wurde der Nachhaltigkeitsbericht 2010 der STRABAG SE präsentiert. Der neue Nachhaltigkeitsbericht ist im STRANET unter Konzern > Konzernkommunikation > Publikationen abrufbar.

Der Betriebsrat der Direktion Stuttgart sieht in dem Ergebnis die Bestätigung, dass die Mitarbeiter sich aktiv mit ihrem Unternehmen auseinandersetzen, sich mit diesem identifizieren und eine aktive Rolle in der Zukunftsgestaltung übernehmen wollen. „Wir möchten uns recht herzlich bei den Kollegen für die zahlreiche Teilnahme bedanken und freuen uns auf eine spannende und weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit“, meint Stephan von der Heyde abschließend. ANSPRECHPERSON: Stephan von der Heyde, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland 2C, Dir. Stuttgart (EP) ANSPRECHPERSON: Helmut Betz, Betriebsrat Dir. Stuttgart (EP) ANSPRECHPERSON: Anita Verdonkschot, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland 2C

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CONCORDIA

KÖSTLICH SOZIAL STRABAG und Concordia. Seit Jahren unterstützt STRABAG den gemeinnützigen Verein Concordia. Nun zeigten auch Mitarbeiter in Rumänien und Österreich soziales Engagement. Sie „versüßten“ mit ihren Spenden das Leben bedürftiger Menschen.

Österreich /Rumänien. „Tausche Stück Kuchen gegen freiwillige Spende“. So lautete im November 2010 das Motto des ersten Kuchenbuffets am Wiener STRABAG Standort Donau-City. Initiiert von der Konzernkommunikation wurde in der Kantine ein reichhaltiges Kuchenbuffet aufgebaut: Nutellaschnitte, Marmorkuchen, Kipferl, Muffins und noch vieles mehr wurde von Hobby-Bäckern für den karitativen Zweck zur Verfügung gestellt. „STRABAG unterstützt seit Jahren karitative Organisationen, wie etwa die Projekte von Pater Sporschill, und jetzt wollen wir auch einen süßen Beitrag leisten“, erklärt Diana Neumüller-Klein, Leiterin der Konzernkommunikation, die Idee. Mit dem Erlös des Buffets kann Concordia mittellosen und alten Menschen sowie Kindern den einen oder anderen Wunsch erfüllen.

SÜSSE SPENDEN AUS ÖSTERREICH Die Begeisterung über diese Aktion schlug ihre Wellen, und so luden die Standorte Ungargasse in Wien und St. Pölten in Niederöster-

Vieles in Rumänien ist unglaublich – auf jeden Fall diese strahlenden Kinderaugen!

reich ebenfalls zum Kuchenbuffet. Dank engagierten Organisationsteams, motivierten Bäckern und großzügigen Spendern ist ein beeindruckender Betrag von € 1.541,64 für Pater Sporschills Concordia Sozialprojekte zustande gekommen.

SÜSSE SCHOKO IN RUMÄNIEN „Für unsere Kinder“. Mit diesem Motto der Concordia im Kopf, organisierten die STRABAG Mitarbeiter Eva Hauser und Mario Mader 600 Tafeln Schokolade, um damit die Kinder von Concordia in Rumänien zu überraschen. Mit Schokolade im Gepäck reiste Eva Hauser am 22. Dezember vergangenen Jahres mit rumänischen Kolleginnen zum Kinderdorf, auch „die Farm“ genannt, ca. eine Autostunde nördlich von Bukarest. Dort leben rund 80 Kinder verschiedenster Altersgruppen zusammen mit ihren Betreuerinnen. Im Kinderdorf angekommen, stürzten sich Cristina, Alex und ihre Freunde freudig auf die Süßigkeiten. Bei Singen und Vortragen von Gedichten kam Weihnachtsstimmung auf. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der eigenen Kapelle folgte das Abendessen im „Casa Viena“. „Ne vedem! - Wir sehen uns!“, riefen die Kinder nach diesem Tag zum Abschied. Dieses soziale Engagement der STRABAG Mitarbeiter zeigt, wie einfach es oft ist, mit etwas Kreativität auch ohne große Etats viel Gutes zu tun. ANSPRECHPERSON: Bettina Mattes, Servicebetriebe, Dir. Konzernkommunikation ANSPRECHPERSON: Eva Hauser, Sondersparten und Konzessionen, UB Infrastruktur Development 4W

Eva Hauser überraschte die Concordia Kinder mit 600 Tafeln Schokolade.

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NACHHALTIGKEIT IM KIES- UND SANDGRUBENABBAU

NEUES HEIM FÜR KRÖTEN Wenn sich dieser Tage der Bagger auf dem Laurenziberg dreht, wird nicht Kies abgebaut, sondern für seltene Kröten neuer Lebensraum geschaffen. Die Gaul-Gruppe, die seit Januar 2011 Mitglied des STRABAG Konzerns ist, engagiert sich auch für den Artenschutz in ihren Gruben.

Deutschland. Der zwei Tage währende Einsatz in der Kiesgrube dient dazu, den heimischen Amphibien alternative Lebensräume zu geben. Die Arbeiten sind eine freiwillige Leistung im Rahmen des Kooperationsprojektes „Abbaubetriebe und Amphibienschutz“ zwischen der Stiftung „Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ und den Unternehmen der „Steine und Erden-Industrie“, zu denen auch Gaul zählt. „Unser Ziel ist es, Rohstoffgewinnung und Artenschutzinteressen unbürokratisch unter einen Hut zu bringen. Bestimmte Amphibienarten wie die Kreuzkröte hätten heute fast keinen Lebensraum mehr, wenn es die Kies- und Sandgruben mit ihren typischen Biotopstrukturen nicht gäbe“, erklärt Sylvia Idelberger von der „Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie RheinlandPfalz“, die den Arbeitseinsatz vor Ort begleitet.

Als Teilaspekt des Abbaus mineralischer Rohstoffe entsteht neuer Lebensraum für die Tierwelt.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG MIT AUSZEICHNUNG Nicht nur der Umwelt- und Artenschutz ist Gaul wichtig. Das Unternehmen investiert regelmäßig in neue Verfahren und arbeitet intensiv mit Forschungsinstitutionen zusammen. So wurde Gaul für seinen nachhaltigen Kiesabbau mit dem Innovationspreis für die Rohstoffwirtschaft, die ressourcenschonende Verwertung von Gleisschotter im Asphalt, sowie die Entwicklung eines computergesteuerten Logistikkonzeptes für den Fuhrpark ausgezeichnet. „Rohstoffgewinnung, Artenschutz und Anwohnerinteressen in Einklang zu bringen, ist aufgrund der unterschiedlichen Interessenslagen ein schwieriger Weg. Wir sehen dies aber weiterhin als unsere Aufgabe, der wir uns stellen wollen“, erklärt der Geschäftsführer Thomas Gaul das Ziel des Unternehmens.

SPLITT, BETON, ASPHALT & CO Als Familienbetrieb mit einer Kiesgrube im Jahr 1956 gegründet, ist die Gaul-Gruppe sowohl Produzent mineralischer Roh- und Baustoffe als auch Entsorger mineralischer Abfälle. Neben den klassischen Schüttgütern wie Kies und Sand und gebrochenem Naturgestein für den Straßen- und Hochbau, die Betonproduktion und die Asphaltherstellung umfasst die Palette heute auch die Herstellung von hochwertigen Baustoffen wie Spezialasphalten, Hochleistungsbetonen und Edelsplitten, die in eigenen Produktionsanlagen hergestellt werden. Das Unternehmen schafft es so, mit einem eigenen Fuhrpark von 60 LKWs und fremden Spediteuren jährlich über 3.000.000 Tonnen mineralische Schüttgüter, Beton, Asphalt und mineralische Abfälle zu bewegen.

ANSPRECHPERSON: Jörg Rasch, Verkehrswegebau, UB Deutschland Nord 6I, Dir. Baustoffe Nord, K. H. Gaul

Info + +

K. H. Gaul GmbH und Co KG Die drei Kernkompetenzen von Gaul stehen für ein ganzheitliches System rund um die Baustelle: Versorgung – Entsorgung – Dienstleistung

Gaul beschäftigt rund 380 Mitarbeiter und ist im Rhein-Main-, RheinNahe- und Rhein-Neckar-Gebiet ansässig.

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INTERNE AUSBILDUNGSPROGRAMME FÜR MITARBEITER

FORDERN UND FÖRDERN Das STRABAG Programm der internen Weiterbildung von Mitarbeitern wird fortgesetzt: Projektleiter lernen vom Management. Lesen Sie hier mehr über die interne Weiterbildungsreihe auf höchster Ebene.

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Teilnehmer und interne Vortragende der Gruppenleiterschulung mit Trainerin Gabriele Riedl

International. Für die professionelle Abwicklung immer größer und komplexer werdender Projekte im nationalen als auch internationalen Bereich sind gut ausgebildete Projektleiter wichtig.

Die FH stellt den Teilnehmern ein Zeugnis aus, das durch die ECTS-Punkte (Europäisches System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen) international anerkannt wird.

DER VIELSEITIGE PROJEKTLEITER

ERFOLGREICHER START

„Die Anforderungen an unsere Mitarbeiter steigen stetig. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, hat sich auch der Verkehrswegebau dazu entschlossen, eine praxisorientierte Ausbildung für ambitionierte Projektleiter anzubieten“, begründet Fritz Oberlerchner, Spartenvorstand Verkehrswegebau, das neue Ausbildungsprogramm.

Die erste Ausbildungsreihe im Hoch- und Ingenieurbau startete bereits im Februar 2010 und wird im September 2011 enden. Die Präsentation der fächerübergreifenden Projektarbeiten und die anschließende Verleihung der Zertifikate durch den SE-Vorstand bilden den Abschluss dieses Ausbildungsprogramms.

Die Besonderheit dieser 18-monatigen STRABAG Ausbildungsreihe liegt darin, dass vorwiegend interne Führungskräfte als Trainer fungieren. Sie geben ihr wertvolles Wissen, sowie Tipps und Tricks aus ihrer Erfahrung weiter. Weiters ergibt sich für die Teilnehmer die Möglichkeit der Vernetzung und des Austausches über Bereichs-, Direktions-, Unternehmensbereichs- und Ländergrenzen hinweg.

„Schon jetzt zeichnet sich eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmer in Bezug auf Lehre, Organisation und praktische Umsetzbarkeit ab. Insgesamt kann von hoch motivierten, einsatzbereiten und engagierten Trainern und Teilnehmern gesprochen werden“, erklärt Susanne Hopfgartner, Projektverantwortliche der Schulungsreihen.

Die Inhalte der Schulungsreihe reichen von rechtlichen über kaufmännische Themen bis hin zu Inhalten wie etwa interkultureller Kompetenz.

Im Februar 2011 starteten nun die weiteren Ausbildungsreihen: die zweite im Hoch- und Ingenieurbau, die erste im Verkehrswegebau. Insgesamt konnten sich 35 Teilnehmer im Bewerbungsprozess für diese Programme durchsetzen.

AKADEMISCHER PARTNER

DER FLEXIBLE GRUPPENLEITER

Das Programm wird in enger Zusammenarbeit mit der FH Campus Wien angeboten. Durch diese Kooperation wird eine praxisorientierte Gesamtausbildung auf akademischem Niveau sichergestellt. „Die zielgruppenspezifischen Inhalte haben wir gemeinsam konzipiert. Gelehrt wird großteils durch das Management von STRABAG. Die FH steht bei der Umsetzung des Lehrganges beratend zur Seite. Unsere laufende Aufgabe liegt in der Qualitätssicherung, der Evaluierung der Ausbildungsreihe und der Prüfungsabwicklung, sowie in der Bereitstellung der Infrastruktur“, erklärt Doris Link, FH Campus Wien, die Zusammenarbeit zwischen STRABAG und FH.

Der Unternehmensbereich Hoch- und Ingenieurbau Österreich / Schweiz bietet seit September 2010 ein weiteres internes Ausbildungsprogramm an: Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren besuchen 13 Gruppenleiter aus sieben Direktionen diese Schulungsreihe. Unter der Federführung der Direktionsleiter werden die Inhalte und praktischen Erfahrungen von internen Trainern, sowie vereinzelt von externen Vortragenden, näher gebracht. „Das tägliche Geschäft des Gruppenleiters – die Arbeit im Flächengeschäft – steht bei dieser Ausbildung im Vordergrund“, so Patrik Steiner zur Zielsetzung. Die sechs

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LEBENSLANGES LERNEN Weiterbildung hört nie auf, denn: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Lao Tse (570 bis ca. 490 v. Chr.) ANSPRECHPERSON: Susanne Hopfgartner, Hoch- und Ingenieurbau ANSPRECHPERSON: Markus Fischer, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich und Schweiz 3B /3C

Module bieten von der Akquisition und Kundenbetreuung, über rechtliche und kaufmännische Themen, bis zur Mitarbeiterführung ein weitreichendes Spektrum. Die Teilnehmer sind sowohl Techniker als auch Kaufleute, kommen aus Österreich und der Schweiz, sind Ingenieurbauer und Hochbauer. Deshalb ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt die länder- und direktionsübergreifende Vernetzung. Um eine nachhaltige Wirkung der Inhalte zu gewährleisten, sind zwischen den einzelnen Seminarblöcken Gruppenarbeiten erforderlich. Außerdem ist eine schriftliche Prüfung nach jeder Einheit abzulegen. Abgeschlossen wird diese Ausbildung mit einer Abschlussprüfung im Februar 2012.

Gemeinsam …

… das Ziel erreichen

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EFFIZIENTES PLANMANAGEMENT

PLANUNG DER PLANUNG MIT FUSIONLIVE Stapelweise Baupläne. Hunderte Dokumente. Wieder eine kurzfristige Planänderung des Bauherrn. Es wird schwer, den Überblick über Aktualität, Status und Freigabe

Hafen Zadar, Kroatien: das 500. Projekt, das mit FusionLive erstellt wurde

der Baupläne zu behalten. Die Lösung: FusionLive – eine Konzernsoftware für das effiziente Planmanagement.

Deutschland. Soeben wurde das 500. Projekt in FusionLive erstellt. Grund genug für inform, diese Software einmal genauer vorzustellen. Wir sprachen mit Anne Brummer, FusionLive-Expertin der Zentralen Technik, über die Einsatzmöglichkeit und Vorteile dieses Programms.

Was sind weitere Vorteile von FusionLive? Begonnen mit BuildOnline, haben wir die Entwicklung von FusionLive ständig begleitet und unsere Konzernanforderungen in die Weiterentwicklung einfließen lassen. Brauche ich spezielle IT-Kenntnisse für die Anwendung? Nein, das Programm ist sehr benutzerfreundlich. Für jedes Projekt wird ein eigener, sogenannter Arbeitsraum eingerichtet. Dort können die jeweiligen Planungsbeteiligten ihre Pläne einfach über das Internet einstellen.

Anne Brummer, FusionLive-Expertin

Wie kann die Anwendung der Software FusionLive zum Gelingen eines Projektes beitragen? FusionLive ist eine Internetplattform, die speziell für die Verwaltung und Verteilung von Plänen und Dokumenten entwickelt wurde. Die jeweiligen Projektbeteiligten haben von ihrem Arbeitsplatz Zugang zu den aktuellen Daten, und dabei spielt es keine Rolle, ob sich ihr Büro auf der Baustelle oder etwa in einem anderen Land befindet.

Info + + Projekte, die mit FusionLive bzw. BuildOnline im Laufe der Jahre erfolgreich gearbeitet haben: Bundesbank Berlin, Kraftwerk Neurath, Hotel Four Seasons Moskau, Protonentherapiezentrum Essen, Limerick Tunnel Irland, Mormonentempel Kiew, Town Town Wien, De Rotterdam Niederlande, Tajura Libyen, Galeria Juraiska Polen, Tanzende Türme Hamburg.

Wo und wie sind Pläne abgelegt? Was passiert, wenn der Plan noch nicht freigegeben wurde? Es treten zu Beginn sehr viele Fragen auf. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Projektverantwortlichen Gedanken zur Planungsorganisation machen. Dazu gehören z.B. das Aufstellen einer projektspezifischen Ordnerstruktur und einer Plan- bzw. Dokumentenkodierung, die Festlegung der Zugriffsrechte sowie das Abstimmen der Freigabeprozesse. Welches 500. Bauprojekt wurde mit FusionLive erstellt? Das 500. ist ein besonders spannendes Projekt an der Adriaküste Kroatiens. Dort entsteht ein ganz neuer Fährhafen mit vielen Anlegestellen für kleine und große Fähren und Schiffe in der beliebten Hafenstadt Zadar. Wer hat bei diesem Projekt die Planungsorganisation übernommen? Grundsätzlich unterstützt die Zentrale Technik die Operativen beim Einsatz. Im Projekt Port Zadar haben wir von der Gruppe „Planung der Planung – Zentrale Technik“ diese Themen der Planungsorganisation gemeinsam mit dem Technischen Leiter und dem Qualitätsmanager besprochen und daraus die Vorgaben für das ProjektSetup auf FusionLive erarbeitet. Vielen Dank für das Gespräch. ANSPRECHPERSON: Anne Brummer, Servicebetriebe, ZB Zentrale Technik, Dir. Zentrale Technik Stuttgart (30)

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INTELLIGENTE MAUTSYSTEME

WÄCHTER DES MODERNEN WEGZOLLS IN IRLAND Bereits im Mittelalter war es üblich, für die Benützung eines Weges Zoll zu bezahlen. Um den weiteren Ausbau des notwendigen Infrastrukturnetzes zu finanzieren,

Als Betreiber von Mautstationen ist EFKON der Spezialist für intelligente Transportsysteme.

müssen heutzutage immer öfter Mautstraßen eingeführt werden.

International. Lange Autokolonnen und Wartezeiten vor der Auffahrt auf eine Mautstraße sind in Irland vorbei. Bereits seit 2006 ist EFKON auf der grünen Insel tätig. Und seit dem Vorjahr läuft auch ein weiterer erfolgreicher Auftrag: der Limerick-Tunnel. EFKON, ein Tochterunternehmen der STRABAG, zählt zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der intelligenten Mautsysteme.

„Wir sind mit der Gesamtlösung unter dem Motto ‚One-StopShop’ sehr zufrieden. Die STRABAG Tochter EFKON lieferte und installierte nicht nur ein innovatives System zur Mauteinhebung, sondern führt auch den Betrieb der Mautstationen mit eigenem Personal perfekt durch“, berichtet Tom King, General Manager DirectRoute Limerick.

ERFOLGREICH IN IRLAND TEIL 1

ANSPRECHPERSON: Daniel Ulz, Sondersparten und Konzessionen, UB Dienstleistungen 4S, Dir. ITS EFKON (MZ)

EFKON ist seit 2006 für den Betrieb sämtlicher Mautstationen auf der Fermoy-Strecke in Cork zuständig. Der Auftrag wurde durch die Projektgesellschaft DirectRoute Ltd., die für Finanzierung, Planung, Bau und Verwaltung der Strecke über einen Zeitraum von 30 Jahren verantwortlich ist, erteilt. Die Einführung der elektronischen Mautsysteme und schrankenfreien Mautstraßen sorgt für höhere Benutzerfreundlichkeit und steigert deshalb die Akzeptanz bei den irischen Autofahrern. Die neuen Systeme ermöglichen, dass die Verkehrsteilnehmer nicht mehr lange anstellen und warten müssen, sondern einfach weiterfahren können.

ERFOLGREICH IN IRLAND TEIL 2 Täglich können bis zu 40.000 Fahrzeuge den Limerick-Tunnel, der zu den Hauptprojekten des Transportplans 21 der Regierung Irlands zählt, passieren. Der Tunnel verbindet die Straßen N7 Limerick-Dublin und N18 Limerick-Ennis. EFKON beschäftigt derzeit ca. 60 Mitarbeiter in Limerick, die täglich den ordnungsgemäßen Betrieb abwickeln. Der Betrieb der Mautstation wurde 2010 aufgenommen und läuft äußerst erfolgreich. Die ständige Weiterentwicklung der elektronischen Mautsysteme sorgt auch beim Projekt Limerick-Tunnel dafür, dass immer genauer gemessen und die Nutzung der Systeme immer einfacher wird.

„One-Stop-Shop“ in Limerick

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TUNNEL NEWS

ERFOLGREICH MITTEN DURCH STRABAG kann im Tunnelbau ihre wirtschaftliche Stellung weiter behaupten. Die Arbeiten an den zahl-

Info + +

Größter Zuschlag: Koralmtunnel Noch eine weitere erfreuliche Meldung: STRABAG hat den Zuschlag zum größten Bauauftrag Österreichs mit einem Volumen von € 570 Mio. erhalten. Der Koralmtunnel bildet das Kernstück der neu zu errichtenden Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt. Nach seiner Fertigstellung wird dies der längste Eisenbahntunnel Österreichs sein.

reichen Projekten schreiten zügig voran. Lesen Sie von „durchschlagenden“ Erfolgen unserer Tunnelarbeiten.

International. Unsere jahrzehntelange Expertise im Tunnelbau können wir national sowie international erfolgreich einsetzen. Großes Know-how, die neueste Technik sowie motivierte Mitarbeiter sind das Erfolgsrezept. Der Einsatz der Arbeiter vor Ort ist besonders hervor zu heben. Denn die Arbeit untertage im Tunnel ist hart und beschwerlich, Mensch und Maschine werden bis an ihre Grenzen gefordert.

50. SCHRÄGSCHACHT

DAS LAND DES WASSERFALLS

Für den Kraftwerksbau ist STRABAG auch im Segment Schrägschachtvortrieb tätig. Bei der Erneuerung des Kraftwerks Kaiserstuhl für das Elektrizitätswerk in Obwalden, Schweiz, wurde am 5. November 2010 der 50. mechanische Schrägschachtvortrieb der Firmengeschichte erfolgreich beendet. Die ausgeführten Schächte weisen Steigungen von 20 bis 106 % sowie Durchmesser von zwei bis sechs m auf. Die Gesamtlänge aller Schrägschachtvortriebe umfasst 39,4 km.

Vom Niagara Tunnel Facility Project in Kanada gibt es auch Neues zu berichten. So erfolgte nach rund 4,5 Jahren Vortriebsarbeit am 1. März 2011 der Durchstich des Tunnels. Um diesen gewaltigen Tunnel bauen zu können, wird die derzeit weltweit größte Hartgesteins-Tunnelbohrmaschine verwendet. Das Niagara-Tunnel-Projekt umfasst den Bau eines Umleitungsstollens, um Wasser des NiagaraFlusses oberhalb der Fälle zu fassen und zu einem Kraftwerk unterhalb der Fälle zu leiten.

Wir sind stolz! Über den 50. Schrägschacht der Firmengeschichte …

… und den Durchstich beim Niagara Tunnel.

ANSPRECHPERSON: Thomas Aschwanden, Sondersparten & Konzessionen, UB Tunnelbau 2I, Dir. Tunnelbau CH (IS) ANSPRECHPERSON: Oskar Roittner, Sondersparten & Konzessionen, UB Tunnelbau 2I, Dir. Sonderprojekte (IT)

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IM GESPRÄCH

5 FRAGEN AN … Siegfried Wanker, seit 01.01.2011 Vorstand der STRABAG SE in der Sparte „Sondersparten und Konzessionen“.

Was war der wichtigste Meilenstein in Ihrer Karriere? Mein Einstieg war nicht einfach. Nach meinem Studium wurde ich sofort als Bauleiter bei Wohnbauprojekten in Wien eingesetzt. Dieser Sprung ins kalte Wasser hat mich sehr gefordert und geprägt. Siegfried Wanker, neuer SE Vorstand

Welche Herausforderung hat Sie am meisten begeistert? Nach dieser Zeit als Bauleiter habe ich bei der Projektentwicklung multifunktionaler Immobilien im CEE-Raum mitgewirkt. Das war in Osteuropa eine äußerst spannende Zeit. Meine Begeisterung für alle Arten der Projektentwicklung geht auf diese Tätigkeit zurück. Worin liegt Ihrer Meinung nach die Faszination in der Sparte „Sondersparten und Konzessionen“? Unsere Sparte belegt eindrucksvoll die Vision der STRABAG hinsichtlich der Verlängerung der Wertschöpfungskette im Konzern. Denn wir bauen nicht nur Gebäude und Straßen, sondern wir entwickeln, erhalten und betreiben unsere Bauten auch. Wie sehen Sie die Wachstumschancen für Ihre Sparte? Mittelfristig haben alle Unternehmensbereiche in „Sondersparten und Konzessionen“ einen positiven Wachstumsausblick. Welche großen Projekte sind derzeit in Ihrer Sparte in Bau? Die sehr große Spannweite der Sparte belegen zum Beispiel der Koralmtunnel in der Steiermark, die Projektentwicklung „Tanzende Türme“ in Hamburg und die Errichtung eines „Desert Learning Center“ in den Emiraten. Vielen Dank für das Gespräch!

Steckbrief DI Siegfried Wanker GEBOREN AM 05.05.1968 STUDIERTE Bauingenieurwesen an der TU Graz 1994 Eintritt in den Konzern als Bauleiter SAMMELTE BERUFSERFAHRUNG bei Ingenieurdienstleistern SEIT 2005 Vorstand der STRABAG AG 2005 – 2006 technischer UBL Hochbau International 2007 – 2008 technischer UBL Unternehmensentwicklung und Dienstleistungen 2009 – 2010 technischer UBL Projektentwicklung Infrastruktur SEIT 01.01.2011 Vorstand der STRABAG SE

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KARRIERE

TPA BAUSTOFFPRÜFER

KARRIERE NEWS

BESTER TROTZ HANDICAP

GEBALLTE FRAUENPOWER Wer denkt, die Bauwirtschaft ist reine Männersache,

Deutschland. Jannik Jung heißt der Jahrgangsbeste, der die Ausbildung zum Baustoffprüfer, Fachrichtung Beton / Mörtel bei der TPA Köln absolviert hat. Seit einem tragischen Zugunfall im Sommer 2008 ist sein linker Unterarm amputiert. Mit starkem Willen und Ehrgeiz zeigt der junge Baustoffprüfer, dass man trotz Handicap seinen Lebensmut nicht verlieren muss.

irrt! STRABAG ist Gleichberechtigung wichtig. Daher findet man im Konzern viele Frauen mit tollen Karrieren. Wir möchten diesmal einige Kolleginnen vorstellen, die sich im Baugeschäft durchsetzen.

„Für mich ist der Spaß an der Arbeit die Basis.“ Britta Gülland (38) studierte an der FH Hamburg Architektur. Nach dem Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich Fassadenbau und ist seit 2006 im UB H+I Österreich, Bereich Metalltechnik, tätig. Begonnen hat Gülland ihre Tätigkeit in der Planungskoordination und ist mittlerweile in der Projektabwicklung als Bauleiterin beschäftigt.

Der 29-jährige Auszubildende ist Jahrgangsbester bei der TPA.

LEBENSMOTTO: „Memento Moriendum Esse – Bedenke, dass du sterblich bist!“ (seit seinem Unfall auf seinem rechten Unterarm tätowiert) HOBBYS: Familie und Kinder – „Ohne sie hätte ich niemals so schnell ins Leben zurückgefunden.“

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„Wer weiß, was er will, der hat schon die halbe Arbeit getan.“ Vicky Fetai (21) hat nach der Lehre zur Bürokauffrau eine weitere als Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigerin absolviert. Mit 20 Jahren schloss sie diese als jüngste Meisterin Österreichs ab. Bei den Berufseuropameisterschaften aller Lehrberufe Ende 2010 errang Fetai Silber in der Team- und Einzelbewertung. Fetai betreut rund 50 Objekte in Wien und Niederösterreich und führt einen eigenen Personalstamm.

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KARRIERE

News

NEWS

„Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Vesna Dragšić (50) ist erfahrene Bautechnikerin. Die gebürtige Kroatin war international als Bauleiterin im Hochbau tätig. Seit 1998 ist sie im Konzern im Verkehrswegebau beschäftigt. Ihre langjährige Erfahrung, Flexibilität und Engagement zeichnen ihre Arbeit aus. So führte Dragšić erfolgreich die Projektleitung der kroatischen Autobahnen durch.

„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“

„Ich habe Freude an der Arbeit, weil ich täglich mit Menschen in Kontakt stehe und somit jeder Tag neue Erfahrungen mit sich bringt.“

Martina Kraxner (29) studierte Betriebswirtschaft an der FH in Wien. Nach dem Studium folgte ihr Einstieg als Kauffrau im Ingenieurbau. Anfang 2007 wechselte sie zur STRABAG Umwelttechnik, in der sie seit 2008 als Gruppenleiterin tätig war. Seit 2011 ist sie als Bereichsleiterin der Umwelttechnik für Österreich und SEE verantwortlich.

Sabrina Laue (23) begann 2008 die kaufmännische Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Direktion Stuttgart. Nach dem Durchlauf verschiedenster kaufmännischer Abteilungen, schloss sie 2011 erfolgreich ihre Ausbildung ab. Seitdem betreut Laue gewerbliche Mitarbeiter als Angestellte des Lohnbereichs der Direktion Stuttgart.

“Ein respektvoller Umgang miteinander und der Blick auf das gewünschte Ergebnis bringen weiter.“

„Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher, aber dafür werden Schiffe nicht gebaut.“

Diana Neumüller-Klein (30) spezialisierte sich im Rahmen ihres Studiums auf Investment Banking und Finanzierung. Neumüller-Klein sammelte Erfahrungen als Analystin für Unternehmensakquisitionen in einer Großbank sowie in Investor Relations bevor sie 2007 im Konzern den Börsegang begleitete. Seit 2010 leitet sie die Konzernkommunikation der STRABAG SE und wurde 2011 zur Direktionsleiterin ernannt.

Susanne Hopfgartner (30) studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre in Wien. Während ihres Studiums lernte sie unterschiedliche Abteilungen im Konzern kennen. 2006 übernahm sie im UB H+I Europa kaufmännische Tätigkeiten. Seit Anfang des Jahres ist Hopfgartner für den STRABAG SE Vorstand tätig und betreut unter anderem die Ausbildungsreihen „Der vielseitige Projektleiter“.

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TEAMS AUF DER BAUSTELLE

ERFOLGSFORMEL: TEAMARBEIT 2 + 2 = 5: Ist ein Team mehr als die Summe seiner Mitglieder? Gerade bei komplexen Bauprojekten spielt Teamarbeit eine besonders wichtige Rolle.

International. Hoch oben sitzt der Kranführer und schaut 30 m in die Tiefe. Seine Kollegen auf der Baustelle wirken auf ihn wie Ameisen. Unter höchster Konzentration schafft es der Kranarbeiter, die Betondecke auf den Pfeiler zu heben. Aber nicht nur präzise Arbeit ist notwendig: Hier ist Teamarbeit gefragt! Arbeitet er nicht mit seinen Kollegen zusammen, führt dies nicht nur zu Ineffizienz. Eine falsche Handbewegung, mangelnde Kommunikation, egoistisches Verhalten könnte tödliche Folgen haben. Teamarbeit ist gerade auf der Baustelle ein wichtiges Thema. Die Baustelle ist der Ort, wo es viele Beispiele erfolgreicher Teamarbeit gibt. Hunderte Menschen arbeiten zusammen: Hilfsarbeiter, Putzpersonal, Manager, Facharbeiter, Subfirmen, Leasingkräfte, Lehrlinge, Poliere, Gruppenleiter, Aushilfskräfte, Arge-Partner, … um das gemeinsame Ziel, den Bau eines Gebäudes oder einer Straße, zu erreichen. Jeder weiß, was er zu tun hat. Vergleichbar mit einem Musikorchester, wo alle Abläufe aufeinander abgestimmt sind, um sie zu einem Musik-Werk zu vereinen. Kein Instrument kann ein anderes ersetzen. Die gemeinsame Sprache ist die Musik, der Takt, die Melodie. Auch auf der Baustelle ist ein koordiniertes Zusammenspiel notwendig. Jeder Einzelne ist auf den Arbeitsschritt seines Kollegen angewiesen und muss sich auf den anderen verlassen können. Nur gemeinsam ist es möglich das (Bau)Werk zu vollenden.

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VERBI 24 STUNDEN EIN TEAM

ARBEITEN UND LEBEN IM AUSLAND

Lokalaugenschein Hauptbahnhof Wien. Seit November 2009 wird gemeinsam mit den ARGE-Partnern gebaut. STRABAG-Mitarbeiter sprechen über ihre Erfahrungen mit Teamarbeit. Teamarbeit – was heißt das überhaupt? Warum brauchen wir Teamarbeit?

ARBEIT IM TEAM Es gehört zur Normalität im Baugewerbe, dass Mitarbeiter oft im Ausland arbeiten.

Zu klären ist, wann genau man von Teamarbeit spricht. Teamarbeit liegt vor, wenn ein gemeinsamer Weg zu einem gemeinsamen Ziel führt.

Sie führen ein Leben aus dem Koffer und wandern von einer Baustelle zur nächsten, von einem Kontinent zum anderen.

International. Neuer Bauauftrag in der Tasche, das Baustellen-Team wird aufgestellt. Der Standort der Baustelle erfordert, dass die Mannschaft vor Ort ihre Zelte aufschlägt. Familie und Freunde in der gewohnten Umgebung werden verlassen. Das neue Zuhause: die Baustelle. Der Kontakt nach Hause zu den „alten“ Freunden beschränkt sich auf kurze Telefonate und E-Mails. Die Kollegen vor Ort werden zur Familie. Die Arbeit auf der Baustelle ist hart. Es gilt, viele Eindrücke, fremde Kulturen mit ungewohnten Mentalitäten und ein neues Umfeld zu verarbeiten. Die vielen gemeinsamen Erlebnisse verbinden: Man hat die gleichen Probleme und Ängste. Denn Arbeiten und Leben auf der Auslandsbaustelle hat eine eigene Dynamik. Tagsüber wird hart gearbeitet. Abends geht man mit den Kollegen aus oder sieht gemeinsam ein Fußballspiel im Fernsehen. „Das anspruchsvolle Arbeitsumfeld stellt eine Herausforderung dar. Aber gerade das schweißt zusammen. Somit entstehen Freundschaften, die weit über das Baustellenende hinaus bestehen bleiben. Dieser Baustelleneinsatz im Rahmen des U-Bahnprojektes Metro Delhi war eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte und die mich auch darin bestärkt, weiter im Ausland tätig zu sein.“ Sebastian Grüllich als Oberbauleiter Tunnel in Neu-Delhi / Indien U-Bahnprojekt BC-18 (März 2007 – September 2009)

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Am Hauptbahnhof Wien arbeiten hunderte Menschen zusammen. Nicht nur die vier ARGE-Partner müssen sich austauschen. Hinzu kommen viele Subfirmen, der Bauherr, sowie die öffentliche Hand. Darüber hinaus ist die Baustelle gekennzeichnet von Vielschichtigkeit: unterschiedliche Erfahrungen, Qualifikationen, Sprachkenntnisse, Generationen und Unternehmenskulturen fließen zusammen. Das Ziel ist ein gemeinsames: der Bau des neuen Wiener Hauptbahnhofes im vorgegebenen Rahmen (Qualität, Kosten, Zeit). Wichtig ist das gemeinsame Interesse. Die gesamte Baustellenmannschaft fühlt sich für den Erfolg des Teams verantwortlich. Probleme werden offen angesprochen. Jeder identifiziert sich mit dem Team. Erfolg oder Misserfolg überträgt sich auf die Stimmung, und jeder verfolgt mit ganzer Kraft die Interessen des Teams.

„Ich bin stolz darauf, hier beim Bau des neuen Hauptbahnhofes dabei zu sein. Natürlich ist nicht immer alles so einfach, aber es macht Spaß! Bei der Arbeit mit den Kollegen ist mir wichtig, dass ich mich auf sie verlassen kann.“ MICHAEL ZISSER Schalungszimmerer Hauptbahnhof Wien

ARBEIT AM TEAM Ein gut funktionierendes Team auf die Beine zu stellen, ist keine einfache Aufgabe und erfordert neben einer gewissen Menschenkenntnis auch noch Geduld: Denn Teams brauchen Zeit, um zusammenzuwachsen. Erst nach einer Weile stellt sich heraus, ob alle Teammitglieder auf lange Sicht zusammenarbeiten können.

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NDEN Deshalb nimmt der Teamleiter eine sehr wesentliche Rolle ein. Seine Position im Team ist nicht einfach, aber auch Teams brauchen Führung. Auftrag der Führungskraft ist es, die richtigen Ziele zu setzen und die Mitarbeiter durch gute Rahmenbedingungen bei der Zielerreichung zu unterstützen. Sobald erkennbar ist, dass Meinungsverschiedenheiten zu persönlichen Konflikten ausarten, bedarf es einer Klärung. Hier ist der Teamleiter als Schlichter und Moderator gefragt. Er sorgt für eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre und dafür, dass das Team zu seiner vollen Entfaltung kommen kann. Deshalb ist eine laufende Aus- bzw. Weiterbildung für Führungskräfte im fachlichen und sozialen Bereich äußerst wichtig und sogar unumgänglich.

EIN TEAM AUF DER BAUSTELLE

UND WAS IST DANACH? Die Auslandsbaustelle ist abgeschlossen – es war eine harte, intensive, lehrreiche, aber auch schöne Zeit. Das Ziel ist erreicht: Der Bau wurde dem Bauherrn ordnungsgemäß übergeben. Doch wie geht es weiter? Bleibt der Kontakt zu den Kollegen bestehen?

„Erfolg oder Misserfolg eines Projektes ist abhängig von den Teammitgliedern! Jeder Einzelne im Team ist wichtig, und jeder Einzelne hat seine Wünsche und Bedürfnisse. Die Aufgabe ist es, das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.“

International. Die Winterlandschaft als Teamtrainer? Klare Luft lockert die Gedanken, die Eindrücke der Bergwelt regen die Kommunikation an und sportliche Unternehmungen fördern die Integration der Teammitglieder. Sport verbindet und macht Spaß!

MICHAEL STOIFL Projektleiter Hauptbahnhof Wien

Diese Idee hatte schon vor Jahren Reinhard Kerschner, damals Projektleiter der Baustelle Eurovea für sein erfolgreiches Baustellenteam. Organisiert von Bettina Grünberger, verbrachten die Eurovea-Kollegen auf eigene Kosten ein locker, lustiges Skiwochenende – das 1. Mal im Jahr 2008. Aufgrund des großen Erfolges kam es in den darauffolgenden Jahren zur Fortsetzung. Die Kollegen wuchsen immer besser zusammen und der Kontakt untereinander wurde intensiver.

SPIELREGELN FÜR‘S TEAM Organisation, Struktur und Systeme sind für die Arbeit im Team wesentlich. Das Aufstellen von Regeln gibt Orientierung und Sicherheit. Um effektiv zu sein, benötigen Teams präzise Arbeitsteilung.

„Ich finde, es ist wichtig, zu Beginn des Bauprojektes klare Regelungen und Aufgabenbereiche zu fixieren. Der Arbeiter muss wissen, was er innerhalb seines Verantwortungsbereiches zu tun hat. Für junge Kollegen ist es besonders motivierend, wenn sie ein Problem selbstständig gelöst haben. Dafür muss es auch Freiraum geben.“

Die Baustelle wurde Ende 2009 abgeschlossen. Es war eine schöne Zeit. Mittlerweile haben die Kollegen neue Aufgaben übernommen und sich an anderen Standorten niedergelassen. Doch der Kontakt ist, auch dank Doris Fiala, nicht abgerissen. Noch heute trifft sich das EuroveaTeam regelmäßig. „Natürlich haben nicht immer alle Zeit, zum Treffen zu kommen. Wir versuchen es aber und es macht weiterhin viel Spaß mit meinen Freunden“, schildert Kathrin Orthacker, Kalkulantin. Und deshalb gab es auch 2011 eine Fortsetzung des Skiausflugs. Wir sind und bleiben ein Team!

RUDOLF KANTAUER Polier Hauptbahnhof Wien

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WACH Aber welche Fähigkeiten und Fertigkeiten machen Teamfähigkeit aus? Als Teamfähigkeit wird die soziale Kompetenz bezeichnet, sich einer Gruppe anzuschließen. Eine Person ist dann teamfähig, wenn sie das Miteinander als gewinnbringend für das Gesamtergebnis einer Aufgabe betrachtet. Im Team werden die verschieden ausgeprägten Fähigkeiten jedes Einzelnen durch die Gruppe ergänzt. Zu diesen sozialen Fähigkeiten gehören unter anderem Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft und Konsensfähigkeit.

DAS TEAM – EINE UNBEKANNTE Solange es Menschen gibt, leben sie in Gruppen. Wir werden in Gruppen hineingeboren, leben in diesen und je nach unseren Bedürfnissen wechseln bzw. erweitern wir diese. Durch die Gruppe schulen wir unsere sozialen Fähigkeiten. Wir erleben ein Gefühl von Dazugehörigkeit, von Miteinander, finden Sicherheit und bilden zugleich ein Sicherheitsglied. Auch das Team ist eine Gruppe. Doch erfolgreiche Teams entstehen nicht automatisch. Ein Team muss sich erst entwickeln. Wenn Menschen zusammenarbeiten, entwickeln sich Beziehungen zwischen ihnen, die oft nicht ganz unproblema-

7 TIPPS FÜR PROFESSIONELLE TEAMARBEIT Die langjährige Trainerin im Bereich Organisationsund Teamentwicklung, Gabriele Riedl, gibt Ihnen

1 TEAMGRÖSSE BEACHTEN Eine einfache Grundregel lautet: Ein Team soll aus so vielen Mitgliedern wie nötig und so wenigen Mitgliedern wie möglich bestehen. Im Idealfall bewegt sich die Teamgröße zwischen drei und fünf Mitgliedern, mehr als acht Mitglieder sollten es nicht sein. Bei sehr komplexen Projekten, die mehr als acht Teammitglieder erfordern, ist es daher sinnvoll, das Team in mehrere Unterteams mit entsprechend klaren Aufgabenstellungen einzuteilen.

7 Tipps, die Ihnen helfen werden, gute und effektive Teamarbeit zu leisten:

2 UNTERSCHIEDLICHKEITEN FORCIEREN Bei der Zusammenstellung einer Gruppe, sollten die Teammitglieder unterschiedliche Qualifikationen und Charaktere aufweisen. Dies gewährleistet das Aufkommen unterschiedlicher Blickwinkel, welche sich bestenfalls gegenseitig ergänzen. Die Teammitglieder ergänzen sich dann gut, wenn ihre Stärken und Talente genutzt, weiterentwickelt und ausgebaut werden.

3 AUFGABEN DEFINIEREN Die Aufgaben der verschiedenen Teammitglieder müssen klar definiert, bei Bedarf abgegrenzt oder als interne Nahtstellen Expertentipps von Gabriele Riedl

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HSEN tisch sind. Damit das Team kein unbekanntes Wesen darstellt, ist es wichtig, sich mit Teamentwicklung zu beschäftigen. Einerseits um mehr Verständnis für sich selbst, und andererseits auch für sein Umfeld zu haben.

EINGESPIELTE TEAMS Erfolgreiche Teamarbeit ist vor allem im Mannschaftssport gut ersichtlich. Es gibt viele Beispiele aus der Sportgeschichte, in denen NICHT die Mannschaft mit den besten Einzelspielern als Turniersieger hervorgegangen ist, sondern jene, bei denen die Einzelspieler am besten zusammen gespielt haben – also die Mannschaft als Kollektiv harmoniert hat. Die tägliche Arbeit auf der Baustelle fordert ständige Teamarbeit. Nur wenn alle Teammitglieder zusammenarbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, können auf der Baustelle große Leistungspotenziale freigesetzt werden. Gerade die komplexe Aufgabenstellung, wie es auf einer Baustelle der Fall ist, verlangt genaueste Hand-in-Hand-Koordination für das erfolgreiche Erreichen des gemeinsamen Zieles.

erkennbar sein. Diese Klarheit beugt Missverständnissen und Aufgabenüberschneidungen vor. Darüber hinaus bildet sie die Basis für eine ebenso klare Ziel- und Ergebnisdefinition. Das Ergebnis ist dann klar definiert, wenn entscheidbar ist, wann die Aufgabe beendet ist. Wichtig ist dabei, das Ergebnis immer auch als Dienstleistung am Kunden (interner Kunde, Bauherr, Auftraggeber etc.) zu sehen.

4 SINNHAFTIGKEIT HINTERFRAGEN Teams sollten bei hoher Aufgabenkomplexität gebildet werden, da Informationsverarbeitung, Steuerung und Verantwortung nicht mehr von einer Einzelperson alleine gehandhabt werden können.

5 INFORMATIONEN AUSTAUSCHEN

6 TEAM SPIRIT LEBEN Gegenseitige Offenheit und Vertrauen schaffen einen besonderen „TEAM SPIRIT“. Dies vermeidet hocheskalierende Konflikte und erlaubt dem Team das „Wir-Gefühl“ zu leben. Bei rund 80 % aller Teams führt dies bei der ersten Problemlösung bereits zum Erfolg, da der Teamgeist die Arbeitseffizienz enorm steigert.

7 TEAMENTWICKLUNG STEUERN Teamentwicklung ist ein laufender Prozess. Tuckman analysiert die Phasen der Gruppenbildung, die unterschiedlich lange und in verschiedenen Ausprägungen ablaufen können. Er zeigt dabei die Schritte vom 1. Kennenlernen, über Reibungen und Konflikte – die natürlicherweise in einer Zusammenarbeit auftreten können – bis hin zu einer produktiven Teamarbeit und einem erfolgreichen Projektabschluss.

Arbeiten, Themen und Aufgabenstellungen müssen regelmäßig unter allen Teammitgliedern abgestimmt werden. Nur so entsteht einerseits Verständnis für die Belange der Einzelnen und andererseits eine durchgängige Information. Straff organisierte und moderierte Meetings bilden dabei das Herzstück. Lesen Sie mehr zu den Phasen der Teamentwicklung auf der folgenden Doppelseite.

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ENTWI PHASEN DER TEAMENTWICKLUNG

TEAMS FORMEN SICH Teams entstehen nicht automatisch, sie müssen sich erst entwickeln, bevor sie produktiv arbeiten. Das Teammodell von Bruce Tuckman zeigt die Phasen der Gruppenentwicklung. Wir haben es zusammengefasst.

Bruce Tuckman, Psychologe und Organisationsberater, hat festgestellt, dass Teams sich in einem stetigen Prozess befinden. Sein Phasenmodell ist eine grob vereinfachende Beschreibung. Die Darstellung suggeriert einen Automatismus, der keinesfalls mühelos ist, sondern das Ergebnis intensiver Arbeit durch die Teammitglieder.

PHASE DER ORIENTIERUNG – FORMING In dieser Phase versuchen die Mitglieder sich gegenseitig kennenzulernen. Es werden bestimmte Verhaltensweisen ausprobiert. Die Beziehungen sind formal und eher unpersönlich. Auch die Kommunikation ist hier eher förmlich: Man begrüßt sich freundlich und spricht über das Wetter. Die Mitglieder äußern nur sehr vorsichtig die eigene Meinung. Die Konzentration wird auf die Leitungsperson gelegt. Vom Teamleiter wird erwartet, dass er dem Team direkte und persönliche Sicherheit gibt. Die Kommunikation läuft verstärkt nur über eine zentrale Vermittlungsstelle - den „Chef“.

PHASE DES KAMPFES – STORMING Die zweite Phase, die Konfrontationsphase, ist von besonderer Bedeutung, da sich hier entscheidet, ob das Team weiter besteht oder aufgrund unüberwindbarer Konflikte zerfällt. Es kommt zu Machtkämpfen durch eine „Ich“-Orientierung. Jeder versucht, seine Rolle im Team zu finden und zu behaupten. Uneinigkeiten über Ziele und Aufgaben werden sichtbar. Es bilden sich kleine, informelle Gruppen mit wenigen Personen (Cliquen). Die Mitglieder sprechen offen ihre Meinungen und Gefühle aus. Eine erste Klärung der Zielsetzung beginnt.

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CKELN PHASE DER ORGANISATION – NORMING Nachdem die Konflikte diskutiert wurden, werden die Standpunkte offen ausgetauscht. In dieser Phase herrscht eine „Wir“Orientierung. Die Positionen sind geklärt und die Kommunikation untereinander ist stark aufgabenorientiert. Gemeinsame Ziele sowie Regelungen und Richtlinien werden definiert. Durch das konstruktive Miteinander wächst das Team zusammen.

PHASE DER INTEGRATION – PERFORMING In dieser Phase fließt nun die gesamte Teamenergie in die Aufgabenbewältigung. Jetzt kann die intensive Arbeit beginnen. Die Gruppe konzentriert sich auf das gemeinsame Ziel. Es erfolgt ein offener Austausch von Informationen auf der Basis gegenseitigen Vertrauens. Die Aufgaben werden schnell und effizient gelöst.

PHASE DES AUFLÖSENS – ADJOURNING Nach Abschluss des Projektes kommt es zur letzten Phase, in der sich das Team auflöst. Die Aufgaben sind abgeschlossen. Mit Ende des Projektes endet auch die Teamzusammenarbeit. Der Rückblick und die gemeinsame Bewertung der Erfahrungen sind wichtig für den Lernprozess jedes einzelnen Teammitgliedes.

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Menschen bei STRABAG

STRABAG MITARBEITER VOR DEM VORHANG

STÄNDIG AUF DER SUCHE Münzen, Schallplatten, Lesezeichen oder Bierdeckel gesammelt werden die unterschiedlichsten Dinge. Sammelleidenschaften sind so vielfältig wie das Leben selbst! In den letzten inform-Ausgaben haben wir meist die sportlichen Talente unserer Mitarbeiter präsentiert. Diesmal möchten wir die außergewöhnlichen Hobbies von sechs Kollegen vorstellen, die besondere Objekte sammeln.

International. Gesammelt wird oft von Kindheit an. Jedoch ändern sich im Laufe des Lebens meist die Objekte der Begierde oder die Sammelleidenschaft endet gar. Grundsätzlich kann alles gesammelt werden. Unabhängig davon was gesammelt wird, lassen sich jedoch unterschiedliche Sammlercharaktere unterscheiden: Der idealistische Sammler zum Beispiel sammelt Dinge, um sie aufzuheben, da sie meist alltäglich sind und sonst entsorgt würden. Historische Sammler reizt das Erkennen geschichtlicher Zusammenhänge und Entwicklungsschritte. So erscheinen oft Gegenstände wertvoller, je älter sie sind. Als unmaterialistisch lassen sich Erfahrungssammler bezeichnen. Das Erlebnis an sich, aber auch ein Gefühl der Vollständigkeit lassen diese Sammlerherzen höher schlagen. Sentimentale Sammler versuchen meist, über ihre Sammeltätigkeit ihren Bezug zur „guten alten Zeit“, meist auch zu ihrer Kindheit, zu bewahren. Seltene, oft sehr außergewöhnliche Gegenstände werden von Exklusivitätssammlern aufgehoben. Seltenheitswert übt eine besondere Anziehungskraft auf diese Sammler aus. Als Gegenteil dieses Typs könnte man den praktischen Sammler bezeichnen. Der Wert ist unwichtig. Wichtig ist es, alle praktischen Dinge im Leben zu haben. „Wer weiß, vielleicht kann man es ja mal gebrauchen.“ So unterschiedlich die Sammelcharaktere, so unterschiedlich die Sammelobjekte, doch eines vereint all dies: eine große Leidenschaft, viel Geduld und auch ein kleines bisschen Glück und Zufall, die gewünschten Objekte zu finden. Viel Spaß beim Lesen und Staunen!

Reinhard Mittelstrasser mit seinen Sammelobjekten

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Historische Bekleidungen

Konzertposter

NAME: Manfred Groß TÄTIGKEIT: Projektleiter Umwelttechnik SAMMELBEGINN: 1984 UMFANG: 180 Auszeichnungen, 180 Kopfbedeckungen, 320 Uniformen, 350 Ausrüstungsteile, 118 Ausweise 180 Portepees, 120 Feldbinden & Gürtel

NAME: Reinhard Mittelstrasser TÄTIGKEIT: Bereichsleiter Bitunova SAMMELBEGINN: 2001 UMFANG: 670 Poster – limitiert, signiert, nummeriert und von internationalen Künstlern

LEIDENSCHAFT: „Mein Interesse an Zeitgeschichte weckte in mir die Sammelleidenschaft für historische Uniformen und Ausrüstungsstücke. Um zu den seltenen Stücken zu kommen, besuche ich gerne Flohmärkte oder nehme an Versteigerungen teil. Besondere Freude habe ich daran, mein Hobby mit anderen zu teilen und meine Exponate bei diversen Ausstellungen präsentieren zu können.“

LEIDENSCHAFT: „Ich besuche leidenschaftlich gerne Rockkonzerte und bin dabei auf die künstlerisch völlig unterschiedlich gestalteten Poster aufmerksam geworden. Da diese Poster nicht nur eine schöne Erinnerung darstellen sondern auch in geringen Mengen aufgelegt werden, ergeben sich bei besonders beliebten Bands, Motiven oder Werken bestimmter Künstler, Wertsteigerungen, was das Sammeln zusätzlich interessant macht.“

Briefmarken Bri NAME Magdalena Seliger NAME: TÄTIGKEIT: Empfang, STRABAG Haus, Donau-City TÄTIG SAMMELBEGINN: 2006 SAMM UMFANG: ca. 200 Marken UMFA LEIDENSCHAFT: „Seit meinem Konzerneintritt im Jahr 2006 bewunderte ich tagtäglich die Briefmarken aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Jetzt sammle ich sie, weil ich denke, dass es einfach viel zu schade ist, diese kleinen Bilder – die „Grüße aus fernen Ländern“, wegzuschmeißen, nur weil sie ihren Zweck erfüllt haben.“

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Wir suchen Sie!

Medaillen

Viele unserer Kollegen engagieren sich für die „gute“ Sache! In der nächsten Ausgabe der inform möchten wir gerne auf das soziale Engagement unserer Mitarbeiter, die nicht nur im Unternehmen Großes leisten, näher eingehen. Sind Sie einer oder eine davon, zeigen Sie intensiven persönlichen Einsatz für eine gute Sache? Oder kennen Sie einen Kollegen, der sich durch besonderes soziales Engagement, Nächstenliebe oder Wohltätigkeit auszeichnet? Dann freuen wir uns, von Ihnen zu hören: STRABAG SE, Konzernkommunikation, Bettina Mattes. (Redaktionsschluss: 31.07.2011)

NAME: Dragos Gioanca TÄTIGKEIT: IT-Techniker SAMMELBEGINN: 1996 UMFANG: so viele wie möglich, momentan 60 Stück LEIDENSCHAFT: „Mein Kindheitsidol Jean-Claude Van Damme weckte in mir mit seinen Filmen und als Besitzer des schwarzen Gürtels meinen Kampfgeist. So möchte ich heute mindestens so gut wie er werden. Ich trainiere hart, und meine Medaillensammlung wird noch weiter wachsen.“

Schildkröten

Fossilien

NAME: Günter Mischkulnig TÄTIGKEIT: Bereichsleiter Immobilien SAMMELBEGINN: 1975 UMFANG: 30 Tiere

NAME: Olaf Becker TÄTIGKEIT: Tief- und Straßenbauingenieur SAMMELBEGINN: intensiv seit 1995 UMFANG: zurzeit zwei große und zwei kleine Vitrinen voll

LEIDENSCHAFT: „Die Freude und mein Interesse an Schildkröten brachten mich auf die Idee, diese kleinen Tiere zu züchten und zu halten. Ich möchte damit auch meinen Beitrag zur Arterhaltung dieser faszinierenden Reptilien leisten.“

LEIDENSCHAFT: „Da ich beruflich viel mit Sedimenten zu tun habe und auch über Kenntnisse von Kies-, Schotter-, Kalk- und Zementwerken verfüge, ist das Sammeln und Bergen von Fossilien zu meinem Hobby geworden. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass ich viele unbekannte Landstriche kennenlerne. Gerne lebe ich meine ‚Sammelleidenschaft’ im Familienurlaub aus, zum Leidwesen meiner Frau.“

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INNOVATIVE HOLZBAUWEISE

DER „HENRY FORD“ DES HOLZBAUS Was Henry Ford für das Automobil durch industrielle Massenproduktion im 20. Jahrhundert revolutionierte, überträgt Lukas Lang im 21. Jahrhundert in ein revolutionäres Bausystem: aus industriell vorgefertigten Holzelementen werden individuell, schnell und flexibel Häuser gebaut.

Österreich. Durch das konzernnahe Unternehmen „Lukas Lang Building Technologies“ wird ein revolutionärer Schritt hinsichtlich ökologischer Bauweise getätigt. „Unser Vorbild liegt in der Geschäftsidee der Autoindustrie: vorgefertigte Bauelemente aus der Fabrik“, erklärt der visionäre Geschäftsführer von Lukas Lang, Harald Scharf, das Baukastensystem. „Dadurch kann bei entsprechendem Produktionsvolumen eine maximale Produktqualität zu günstigen Herstellkosten ermöglicht werden.“

Arbeiten in lichtdurchfluteten Räumen

MATADOR IM XXL-FORMAT Die Bauteile sind immer gleich, da sie industriell vorgefertigt werden. Somit ist schnelles Bauen garantiert. In maximal drei Monaten steht ein fertiges 1.000-m2-Gebäude. Die Montage der Bauelemente erfolgt direkt auf der Baustelle, aber ohne Mörtel oder lange Trocknungsphasen. Die Monteure benötigen nur Handwerkzeug, Akku-Schrauber und Hebegerät.

GESUNDES ARBEITSKLIMA Info + +

Wussten Sie, dass … 2011 das von der UNO ausgerufene internationale Jahr des Waldes ist? der Holzanteil eines Lukas Lang Bürohauses mit einer Nutzfläche von 650 m² in Österreich innerhalb von vier Minuten nachwächst? aus einem Lukas Lang Bürogebäude später z.B. auch Kindergärten oder Einfamilienhäuser werden könnten? mit Lukas Lang Gebäuden Immobilien zu Mobilien werden?

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Holz ist der älteste Baustoff der Menschheit, doch so aktuell wie nie zuvor. Denn Holz ist ökologisch und vermittelt mehr als jedes andere Baumaterial ein Gefühl von Behaglichkeit. Schon seit Jahrhunderten wissen Menschen um die Vorteile, Häuser aus diesem natürlichen Baustoff zu bauen. Natürliches Tageslicht, offenes Raumgefühl und der Duft von Holz fördern die Konzentrationsfähigkeit und Leistung. Durch die Holzkonstruktion dominieren die Fassaden mit großen Glasflächen und bodentiefen Fensterfronten. In einem gesunden Lukas Lang Haus arbeiten seit kurzem auch die STRABAG Mitarbeiter der traditionsreichen Niederlassung in Hausleiten. „Die ursprüngliche Skepsis der Mitarbeiter gegenüber der neuen Bauweise ist nach Bezug des Gebäudes im Dezember 2009 binnen kürzester Zeit einem hohen Maß an Zufriedenheit mit der neuen Arbeitsumgebung gewichen“, bestätigt Heribert Herzog, ZBL BRVZ Immobilien & Versicherung. Ein weiterer betriebswirtschaftlicher Vorteil eines Lukas Lang Bürogebäudes ist der geringe laufende Energiebedarf.

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ERGÄNZUNG ZUM STRABAG PORTFOLIO Flexible Holzkonstruktion für bis zu dreigeschossige Bauten Qualitativ hochwertige Büro- und Personalunterkünfte für langfristige Baustellen Möglichkeit der veränderten Nachnutzung

PROJEKTE

In den Büros dominieren Glas- und Holzelemente.

FLEXIBILITÄT UND NACHHALTIGKEIT „Bau dir dein Büro so groß, wie du es heute brauchst. Du kannst es auch morgen noch erweitern.“ Lukas Lang steht für Flexibilität. Die Konstruktion ohne tragende Innenwände erlaubt es, die Größe der Büros ganz auf den Platzbedarf des Unternehmens auszurichten. Die Raumaufteilung kann beliebig oft verändert werden. „Besteht zusätzlicher Bedarf an Büros, weil neue Mitarbeiter kommen, können in kürzester Zeit ein paar zusätzliche Achsfelder ‚angedockt’ werden“, erklärt Harald Scharf die Flexibilität der Bauweise.

Bürohaus Hausleiten (Österreich) Fertigstellung Ende 2009 Therapiezentrum Kitzladen (Österreich) Fertigstellung Sommer 2010 Personalwohnungen Bad Saarow (Deutschland) Fertigstellung Sommer 2010 Verwaltungsgebäude Fa. Egger (Rumänien) Fertigstellung November 2010 Bürohaus Dubi (Tschechien) Baubeginn: Mai 2011 Musterhäuser für Einfamilienhaus-Siedlungen folgen Mitte 2011.

Es besteht außerdem die Möglichkeit, rasch und kostengünstig das gesamte Gebäude abzubauen und an einem anderen Ort – auch in anderen Konfigurationen – wieder aufzubauen. So könnten z.B. aus einem größeren Bürogebäude zu einem späteren Zeitpunkt zwei Kindergärten werden. Die Nachnutzung eines Lukas Lang Gebäudes ist somit nicht an bestehende Gebäudekonfigurationen gebunden. „Wir wissen zwar nicht immer, was die Zukunft bringt, wir können aber aktiv darauf reagieren“, so Harald Scharf. ANSPRECHPERSON: Harald Scharf, Lukas Lang Building Technologies Individuelles Bauen mit System – umgesetzt bei STRABAG Hausleiten

Flexibel auf die Zukunft bauen – auf unterhaltsame Weise erklärt

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FARBIGER ASPHALT FÜR GRAUE STRASSEN

BUNT IST MEINE LIEBLINGSFARBE

Gemeinsam wurden Musterparks zur Veranschaulichung umgesetzt.

Ob aus architektonischer oder ästhetischer Sicht, als Signalwirkung im Verkehrswegebau oder als Alternative zur grauen Oberfläche – Asphalt muss nicht immer schwarz sein! Die individuelle farbliche Gestaltung von Asphalt spielt eine immer größere Rolle.

Österreich. Von Städteausflügen nach Paris, London oder Brüssel kennt man sie vielleicht schon, den roten Kreisverkehr, den blauen Fahrradweg oder die gelbe Haltestelle. Die farbliche Gestaltung von Verkehrsflächen erfreut sich in Westeuropa schon länger an Beliebtheit. Diesen farblichen Trend hat auch die BitumenhandelsgesmbH, ein Unternehmen des STRABAG Konzerns, erkannt und bietet seit 2010 verstärkt bunten Asphalt in ihrer Produktpalette an.

FEUERROT, GRASGRÜN ODER OCKERGELB Die Farbgebung des eingefärbten Asphalts war in den Anfängen aufgrund des flächendeckend eingesetzten schwarzen Bindemittels eher eingeschränkt. So erzielte man anfangs beispielsweise mit relativ hoher roter Farbpigmentzugabe einen maximal bräunlichen, eher durchschnittlich attraktiven Farbton.

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Wetter- sowie Temperaturbeständigkeit auch hervorragend für den Asphalt geeignet sind. In Kombination mit verschiedensten mineralischen Gesteinen lassen sich nahezu alle farblichen Wünsche erfüllen.

BUNT IST „IN“ Immer mehr Städteplaner und Architekten schätzen den farbigen Asphalt für verschiedenste Projekte, ob zur Anpassung an die Umgebung oder auch flippig und modern – vieles ist realisierbar. Um die farblichen Möglichkeiten auch anschaulich zu präsentieren, wurden in Tirol und Burgenland Musterparks errichtet. „Besonders freut mich die tolle Zusammenarbeit bei der Errichtung der Flächen mit den Kollegen aus den zuständigen Niederlassungen im Verkehrswegebau. Gemeinsam wollen wir unser Ziel, eingefärbten Asphalt flächendeckend salonfähig zu machen, erreichen“, erklärt der zuständige Verkaufsberater Horst Mocker, die Vision.

Mit der Entwicklung des „transparenten“ Bindemittels wurde das Farbspektrum enorm erweitert. Die Pigmentindustrie bietet eine nahezu unendliche Vielzahl von Farbpigmenten an, die aufgrund ihrer Licht-,

ANSPRECHPERSON: Horst Mocker, Verkehrswegebau, UB Baustoffe 6V, Dir. Bitumenhandel (RA)

Farblich ist vieles möglich!

Farbliche Akzente vor dem niederösterreichischen Festspielhaus

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HIGH-TECH IM STRASSENVERKEHR

SICHER DURCH DEN TUNNEL

Spezielle Kameras erkennen automatisch gefährliche Situationen.

Tragischer Unfall im Autobahntunnel, Stillstand, Rauch, Panik, Stress. Wer alarmiert jetzt schnell die Einsatzkräfte? Jede Minute kann Menschenleben retten! Center Systems hat sich zum Ziel gesetzt, die Alarmierung der

Gründung: 1968 Mitarbeiter: ca. 200 Umsatz: 2010 ca. 35 Mio € Integration in den Konzern: 2010

Einsatzteams nicht dem Zufall zu überlassen.

Österreich. Das High-Tech-Unternehmen Center Systems trägt beträchtlich zur Sicherheit des Straßenverkehrs bei, und zwar mit Hilfe künstlicher Intelligenz in Form von Software, die automatisch gefährliche Situationen erkennt und sofort Alarm auslöst. Wer denkt, dass sich STRABAG nur auf das reine Bauen beschränkt, irrt, denn das Konzern-Unternehmen Center Systems ist führender Komplettanbieter im Bereich der gesamten Kommunikations- sowie Verkehrs- und Überwachungstechnik mit einer großen Anzahl an Eigenentwicklungen.

Autoradio im Alarmfall erreicht werden können, um sie mit aktuellen Nachrichten live zu versorgen. Center Systems macht unsere Tunnel sicherer. Und um dabei Marktführer zu bleiben, wird weiterhin intensiv an neuen technologischen Systemen geforscht. Denn Sicherheit geht vor! ANSPRECHPERSON: Petra Grünwald, Sondersparten und Konzessionen, UB Dienstleistungen 4S, Dir. ITS Center Systems (MZ)

24H ÜBERWACHUNG IM TUNNEL Videosysteme übernehmen die Aufgabe, definierte Verkehrsereignisse zu erkennen. Diese Aufnahmen werden automatisch der Verkehrszentrale gemeldet. Zusätzlich werden gefährliche Situationen gespeichert, um im Nachhinein die Vorfälle analysieren zu können. Die zu detektierenden Ereignisse umfassen die Erkennung von Abständen zwischen Fahrzeugen, Geisterfahrer, Langsamfahrer, Rauch und Stau. Insgesamt können auf sogenannten VBTC-(Video Based Traffic Control)-Anlagen hunderte Kameras zusammenlaufen, um eine gleichzeitige Analyse und Überwachung durchzuführen.

UNTERBRECHUNGSFREIE KOMMUNIKATION Kommt es zu einem Unfall, dient der Einsatz einer speziellen Funkanlage der unterbrechungsfreien Kommunikation der Einsatzkräfte. Feuerwehr, Rettung, Polizei und Straßendienst können so im Katastrophenfall kommunizieren. Das implementierte System kann alle gängigen Funksysteme im Tunnel weiterführen. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Abstrahlung von UKW-Rundfunkprogrammen. Dadurch wird ermöglicht, dass alle Verkehrsteilnehmer via „Wer nicht besser wird, hört auf gut zu sein!“

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Projekte Hoch- und Ingenieurbau

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FORSCHUNGSEINRICHTUNG AUF DER INSEL RIEMS

SICHER WIE AUF ALCATRAZ Die Gefängnisinsel Alcatraz ist bekannt für höchste Sicherheitsvorkehrungen. Auch auf der Insel Riems herrschen höchste Sicherheitsansprüche, denn sie beherbergt die älteste virologische Forschungsstätte für Tierkrankheiten. Bereits im Jahr 1910 hat der Virologe Friedrich Loeffler diese Tierseuchenforschungseinrichtung auf dieser Insel gegründet.

Deutschland. Unter Federführung der Züblin wird die weltweit führende Laboreinrichtung erweitert. Das Forschungsinstitut auf der Ostseeinsel Riems wird um zwei neue 230 und 210 m lange Forschungsgebäude mit einer Fläche von rund 79.000 m2 ergänzt. Darin entstehen insgesamt 89 Labore und 163 Stalleinheiten der höchsten Sicherheitsstufen. Der gesamte Bauauftrag hat ein Volumen von rund 260 Mio. brutto und wird nach ausgiebigen Sicherheitstests gegen Ende 2011 übergeben. Kernstück der modernen Forschungsgebäude ist ein Laborbereich, der für Untersuchungen bis zur höchsten Sicherheitsstufe L4 zugelassen ist. Die Speziallabore können nur über mehrere Schleusen betreten werden. Die Forscher müssen darin Sicherheitsanzüge tragen, die mit externer Atemluft versorgt werden.

Hier entsteht, neben Einrichtungen in Kanada und Australien, die weltweit dritte, führende Forschungseinrichtung für Tierkrankheiten.

BIOSICHERHEIT HAT VORRANG Eine wesentliche Grundlage für den Bau der Hochsicherheitslabore sind neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biosicherheit und der Containment-Technik. „Dabei müssen eine Fülle von baulichen, haustechnischen und organisatorischen Maßnahmen ineinandergreifen, um das Austreten von ansteckenden Organismen aus den Sicherheitsbereichen zu verhindern“, weist Frank Morawski, Projektleiter der Ed. Züblin AG, auf die Besonderheit dieses Hochsicherheitskomplexes hin. Deshalb werden die Gebäudehüllen der Containment-Gebäude luft- und gasdicht ausgeführt und im L4-Bereich zusätzlich in einem „Box-in-Box-System“ mit gestaffelter Unterdruckhaltung aufgebaut. „Unsere Hauptaufgabe bestand im Verstehen, Planen und Umsetzen hochkomplexer Abläufe, die die Biosicherheit betrafen. Wir mussten hier lernen, dass brandschutztechnische Belange und sonstige Normen sich hier der Biosicherheit unterordnen“, erklärt der Gesamtprojektleiter Alexander Schreiner.

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Auftragsvolumen: € 260 Mio. Baubeginn: Juli 2008 Fertigstellung: Oktober 2011 Umbauter Raum: 285.000 m³

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Projekte Hoch- und Ingenieurbau

Die Bearbeitung der Stahlbetonoberflächen in sämtlichen Räumen war eine handwerkliche Herausforderung und verlangte höchste Präzisionsarbeit. Die Flächen wurden in sieben Arbeitsgängen mit einer gewebearmierten Epoxydharzlaminierung beschichtet.

UNGEWÖHNLICHE BESCHAFFUNG Eine Herausforderung war die Beschaffung spezieller Sterilisationsanlagen (s.g. Digestors), die ausschließlich in den USA hergestellt und gehandelt werden. Neben der Lieferung der hochkomplexen Anlagen war die gemeinsame Planung zu koordinieren und die Qualitätssicherung während der Fertigung mit dem TÜV in den einzelnen Fertigungsstätten im Ausland abzustimmen.

VIRTUELLES MODELL Die Abstimmung der vielen haustechnischen Gewerke und die hochkomplexen Anforderungen machten den Einsatz spezieller 3D - Modelle notwendig. Mit Hilfe dieser Modelle konnten die Ablauffolgen für die Montagen der Einzelgewerke erarbeitet und optimiert werden. „Die einzelnen Fachbauleiter sind damit frühzeitig in die Lage versetzt worden, das Zusammenspiel ihrer eigenen Montagen mit anderen Gewerken virtuell am PC zu trainieren“, erklärt der Projektleiter den praktischen Einsatz der 3D-Modelle. ANSPRECHPERSON: Frank Morawski, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland/BNL 2F, Dir. Nord (DO)

Die hohen Anforderungen in Bezug auf Biosicherheit stellen eine enorm große Herausforderung bei der Realisierung dar.

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Projekte Hoch- und Ingenieurbau

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MUSIKTHEATER LINZ

KLANGKÖRPER FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT Im April 2013 werden in Linz neue, akustische Klänge ertönen, wenn das Musiktheater in der Innenstadt eröffnet wird. Modernste Theater- und Bühnentechnik unter

Auftragsvolumen Rohbau: € 23 Mio. Auftragsvolumen Fassade und Ausbau Paket 1: € 12,2 Mio Bauzeit Rohbau: 09.2009 – 12.2010 Eröffnung: April 2013

einem Dach werden für ein besonderes Ambiente sorgen.

Österreich. Das kulturelle Angebot in Oberösterreichs Hauptstadt wird durch das neue Haus wesentlich erweitert. Große Opern von Wagner bis Strauss, Operetten von Mozart oder internationale Musicals und Konzerte werden im neuen Kulturhaus ertönen.

Bruckner Orchester beheimatet ist, mit 200 Besucherplätzen. Die Bühne wurde mit modernster Technik umgesetzt. Das neuartige Konzept wird eine im Durchmesser 32 m große Transportdrehbühne mit einer integrierten, 15 m großen Spieldrehbühne und drei Hubpodien aufweisen.

DIE OPER AM VOLKSGARTEN KÜNSTLER AM BAU Architekt Terry Pawson hat es mit großer Umsicht auf die Gegebenheiten des Ortes geschafft, ein sowohl städtebaulich als auch architektonisch schlüssiges Konzept zu erstellen. „Der Blick vom Foyer auf den Volksgarten und die berühmte Linzer Landstraße ist perfekt in Szene gesetzt“, schwärmt Bauleiter Daniel Zeller über die gelungene Anbindung des Theaters an die Innenstadt.

VORHANG AUF Das neue Kulturgebäude umfasst ein gesamtes Raumvolumen von ca. 290.000 m3 bei einer Bruttogeschoßfläche von ca. 53.000 m2. Die wesentlichsten Bauteile sind das beeindruckende Auditorium mit einer Bestuhlung für 1.000 bis 1.200 Besucher, eine Studiobühne mit 270 Sitzplätzen und der große Probensaal, in dem das

Der Rohbau wurde im Rekordtempo in der Zeit von September 2009 bis Dezember 2010 auf engsten Platzverhältnissen hergestellt. Gebaut wurden zwei Untergeschoße, fünf Obergeschoße und ein Bühnenturm. Der Gebäudekörper ist 26 m hoch, der Bühnenturm an seiner Spitze 37 m. Der Rohbau umfasste einen Auftragswert von € 23 Mio. „Der erste Höhepunkt war für mich die Betonage des ersten Bodenplattenabschnittes. Eine Weiße Wanne aus 3.000 m3 Beton haben wir in einem Arbeitsabschnitt in einer langen und harten Nacht betoniert“, erzählt Bauleiter Daniel Zeller. Er berichtet weiter: „Eine wahre Meisterleistung war für mich außerdem die Herstellung der Deckenschalung des dreidimensional geneigten ersten und zweiten Ranges des Zuschauerbereiches. Architektonisch wunderbar, aber sie war für uns eine große Herausforderung bei der Umsetzung.“ Unter dem Motto „Gemeinsam geschafft“ wurde die Dachgleiche Ende November 2010 gefeiert. Die weiteren Arbeiten folgen noch. Insgesamt wurde STRABAG mit den Ausbaugewerken Trockenbau, Estrich, Innenputzarbeiten, Gerüstungen sowie der Fertigteilund Steinfassade mit einem Auftragsvolumen von € 12,2 Mio. beauftragt. „Wir sind besonders stolz, dass wir den Bau des Musiktheaters Linz vom Anfang bis zur geplanten Fertigstellung mitgestalten“, freut sich Bereichsleiter Schreyer über den weiteren Auftrag. ANSPRECHPERSON: Thomas Schreyer, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich /Schweiz 3B, Dir. Oberösterreich (AV)

Das Auditorium des neuen Musiktheaters mit dreidimensionaler Neigung

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LÄRMSCHUTZGALERIE IN DER SCHWEIZ

STILLE IM 21. JAHRHUNDERT Der kleine Ort Stansstad im Herzen der Schweiz liegt direkt am Urlaubsparadies Vierwaldstättersee. Die 4.000-Seelen-Gemeinde ist umgeben von grünen Bergen, Wäldern und Weiden. Doch in all dieser Idylle gibt es einen lärmenden Störenfried. Stille ist gefordert …

Schweiz. Stansstad ist seit dem Bau der Nationalstraße A2 verkehrstechnisch gut erschlossen. Doch die A2 verläuft mitten durch eine Wohnsiedlung. Permanenter Durchfahrtsverkehr macht die Gegend immer unbewohnbarer. Die dringliche Forderung nach einer Sanierung wird immer größer. Eine Lärmschutzgalerie soll nun Abhilfe schaffen!

ENDLICH PASSIERT WAS Seit den 90er Jahren wurde an Verkehrskonzepten gearbeitet. Erst 2008 wurde endlich beschlossen, dass die vorhandenen, alten Lärmschutzbauten nicht mehr ausreichen. Eine teilweise Überdeckung über die gesamte Autobahnbreite ist notwendig. STRABAG hat den Auftrag für den Bau der Lärmschutzgalerie im Juni 2008 angenommen. Die beidseitige Überdachung der A2 erstreckt sich vom Bahnhof in Stansstad in Richtung Nachbarort Stans über eine Länge von ca. 280 m. In Fahrtrichtung Luzern werden die beiden dorfseitigen Fahrspuren 210 m einseitig überdacht.

NACHTS AKTIV „Unsere Motivation war, in Bezug auf Bauzeit, Unfallgefahr, Verkehrsprobleme und Minderkosten eine Lösung zu erarbeiten, die den gestellten Anforderungen entspricht“, so der Bereichsleiter Markus Meier. Das bedeutete auch, die Belastung der Anwohner durch Straßenlärm und Bauimmissionen möglichst minimal zu halten. Deshalb wurde nur eine der bestehenden Lärmschutzwände abgebrochen und anschließend sofort die neue Seitenwand erstellt. „Diese Arbeitsweise war erforderlich, erschwerte aber unsere Arbeiten enorm“, erklärt Meier unter anderem auch die Gründe für intensive aber notwendige Nachtarbeit. Eine weitere Herausforderung während der Bauzeit war es, einen möglichst ungehinderten Verkehrsablauf aufrecht zu erhalten. „Die Umsetzung erforderte eine sehr enge Koordination aller unserer Arbeiten. Denn wir mussten pro Fahrtrichtung stets zwei Fahrstreifen zur Verfügung stellen“, erklärt Meier.

Die neue Lärmschutzgalerie bringt Stansstad Ruhe.

STÜCK FÜR STÜCK Für die Konstruktion wurde der Einsatz von Ortbeton als optimale Variante festgelegt. Bei dieser Lösung bestehen die Wände und die Deckenplatte aus diesem Material. Die Decke wurde in Querrichtung vorgespannt und abgedichtet. Zusammen bildeten Betonwände und Platte einen Rahmen, welcher auf Verdrängungspfählen fundiert wurde. Außerdem war aus Brandschutzgründen bei der beidseitigen Überdeckung eine geschlossene Mittelwand aus Beton erforderlich, welche die beiden Fahrräume voneinander trennt.

Auftragsvolumen: CHF 27 Mio. Bauzeit: 06.2008 – 06.2011 Gesamtlänge: 490 m Betonvolumen: ca. 9.000 m3 Bewehrung: 1.360 t

ANSPRECHPERSON: Markus Meier, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich / Schweiz 3B, Dir. Ingenieurbau Zürich (IE)

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Projekte Hoch- und Ingenieurbau

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UNIQA HOTEL- UND GESCHÄFTSHAUS

Stahlbeton. Schlitzwände und aussteifende Deckenhorizonte leiten die Vertikalkräfte in den Baugrund ab.

TOR ZUR WIENER INNENSTADT

Unter dem Sockelbauwerk wurden fünf Untergeschoße für die Tiefgarage mit 239 Stellplätzen, Lager und Haustechnikräume errichtet. Der Turm wächst gleichsam aus diesem Sockel heraus.

Seit November 2010 ist Wien um ein repräsentatives

Auch betreffend Haustechnik wurden in diesem Bauwerk hohe Maßstäbe gesetzt, die von STRABAG Property and Facility Services technisch betreut und betrieben werden.

Gebäude reicher: Das „Tor“ zur Wiener Innenstadt ist fertiggestellt, das städtebaulich passende und architektonisch außergewöhnliche Bauwerk am Wiener Donaukanal.

Österreich. In dem spektakulären Neubau sind ein Fünf-SterneHotel, ein Panoramarestaurant, eine Einkaufspassage, Büroräumlichkeiten, ein Tagungszentrum sowie öffentliche Plätze und Passagen untergebracht. Dieses Bauwerk des französischen Star-Architekten Jean Nouvel bildet nun gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Media Tower, ein imposantes Tor zur Wiener Innenstadt.

AUSSERGEWÖHNLICHE TRAGWERKSPLANUNG Über dem Sockelbauwerk mit Erdgeschoß und fünf Obergeschoßen erhebt sich ein Turm bis zum 18. Obergeschoß. Der Turm scheint sich leicht nach links zu neigen. Der Großteil der Gebäudelast wird über diesen Turmkern getragen. Er steht fest verankert in der Erde auf einer 3,4 m dicken Fundamentplatte aus

Das beeindruckende Deckengemälde erleuchtet den Wiener Himmel.

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SPEKTAKULÄRER BAUTAG Am 26. Februar 2009 fanden außergewöhnliche Bauszenen statt: Musste doch ein Tragwerk mit 1.600 t in über 30 m Höhe hochgehoben werden! Diese von der ARGE – bestehend aus STRABAG und Zeman & Co – gebaute Konstruktion diente dazu, die Last der weiteren Obergeschoße aufzunehmen. „Innerhalb nur weniger Stunden mussten wir die beiden vorgefertigten Geschoße auf der tragenden Stahlkonstruktion platzieren“, so Projektleiter Hansjörg Geisler. „Das erforderte außergewöhnliche Arbeitsmethoden!“ Die untersten zwei Hotelgeschoße wurden in Bodennähe zusammengebaut, dann wurden die dazugehörigen Decken betoniert, um erst anschließend die Gesamtkonstruktion auf die endgültige Höhe zu heben. Dieser innovative Vorgang war wesentlich kosteneffizienter als die herkömmliche Methode mittels Bau eines 30-m-Unterstellungsgerüsts. Im Laufe der folgenden vier Monate wurde die Stahlkonstruktion inklusive der Betonverbunddecken der restlichen Regelgeschoße errichtet und termingerecht fertiggestellt.

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Projekte Hoch- und Ingenieurbau

Auftragsvolumen Rohbau: € 28,5 Mio. Auftragsvolumen Stahlbau: € 8,2 Mio. Baubeginn: Juli 2007 Fertigstellung: November 2010

Über dem Sockelbauwerk erhebt sich ein Turm mit imposanter Glasfassade.

FANTASTISCHES AMBIENTE In dem neuen Gebäude mit erstklassigem Standort wird nicht nur ein Einkaufszentrum und Hotel untergebracht sein, sondern ein Restaurant krönt im 18. Obergeschoß die Gebäudenutzung. Betrieben wird das neue Wiener Luxushotel von der Kette Sofitel, die zur französischen Accor-Gruppe gehört. In 77 m Höhe liegt das Panoramarestaurant mit einer allgemein zugänglichen Restaurant- und Barnutzung. Die Rundum-Glasfassade wurde mit einem Auftragsvolumen von € 25 Mio. von STRABAG Metallica ausgeführt. Sie bietet einen außergewöhnlichen und imposanten Ausblick über die Wiener Innenstadt. Unter dem riesig leuchtenden Deckengemälde lässt sich unter besonderem Ambiente speisen. ANSPRECHPERSON: Hansjörg Geisler / Klaus Radakovits, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich 3C, Dir. Wien (AR)

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Projekte Verkehrswegebau

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NEUE VORFÜHR- UND TESTSTRECKE

OFF-ROAD TEST BESTANDEN

fahrten. Die Richtungs- und Höhengestaltung des Fahrkreises wurde so entworfen, dass die Fahrzeuge in extremen Situationen getestet werden und dadurch ihre technischen Eigenschaften völlig zu Tage kommen können. Die getesteten Fahrzeuge müssen so die unterschiedlichsten Belastungsarten überstehen.

ÜBER STOCK UND STEIN Schotter, Sand und Morast müssen die Fahrzeuge von Volkswagen überwinden, bevor sie in den Verkauf gehen dürfen. Die neue Teststrecke in der Slowakei beinhaltet alle in einem Autoleben vorkommenden Anforderungen, um sie auf „Herz und Nieren“ zu überprüfen.

Slowakei. Die von STRABAG in der Slowakei erbaute Off-Road Vorführ- und Probebahn für den Volkswagen-Konzern demonstriert alle extremen Naturbedingungen, mit denen Fahrzeuge konfrontiert werden können. Diese aufwändig gestaltete Teststrecke ist derzeit einzigartig in Europa. Neue Autos müssen spezielle Überprüfungen bestehen, bevor sie freigegeben werden. Die Off-Road Strecke dient einerseits als Teststrecke für interne Überprüfungen von VW und andererseits zur Vorführung für kaufinteressierte Kunden.

BERGAUF – BERGAB Die Probebahn ist seit November vorigen Jahres in Devínská Nová Ves in Betrieb. Sie setzt sich aus 26 Streckenteilen zusammen. Die vorgesehene Tagesauslastung der Bahn beträgt bis zu 170 Probe-

Extreme Anforderungen können mit der Teststrecke simuliert werden.

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Die Bahn ist fünf Meter breit, wobei nicht einmal eine 100%-ige Steigung (bedeutet 45 Grad) oder andere extreme Abschnitte fehlen. Einzelne Module simulieren anspruchvollste Bedingungen, denen die Wagen potenziell begegnen könnten. Gräben, Tiefwasser, Treppen, Morast oder Felsen – viele unterschiedliche Gefahren müssen überwunden werden.

Auftragsvolumen: € 360.000 Bauzeit: 09.2010 – 11.2010 Streckenlänge: 1,488 km Der höchste Berg: 8,41 m

„Die Anforderungen dieser besonderen Teststrecke waren für uns neu und sehr ungewöhnlich. Wir mussten besonders die verschiedenen Bodenarten und Baumaterialien beachten“, erklärt Bauleiter Pavol Jozefík. Das Bauwerk ist zugleich so entworfen, dass alle Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzerfordernisse erfüllt werden. ANSPRECHPERSON: Marián Kanuščák / Pavol Jozefík, Verkehrswegebau, UB Tschechien /Slowakei 6O, Dir. West (TG)

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Projekte Verkehrswegebau

REHABILITIERUNG DER NATIONALSTRASSEN

VERKEHRSNETZ MODERNISIEREN Der rumänische Staat investiert! Um die Wirtschaft anzukurbeln, werden notwendige Infrastrukturprojekte in Auftrag gegeben. Ein wichtiger Straßenabschnitt ist

Besuch der Vorstände in Valea lui Mihai in Rumänien

bereits durch STRABAG in Bau: die Nationalstraße im Nordwesten Rumäniens, nahe der ungarischen Grenze.

Rumänien. STRABAG rehabilitiert in den nordwestlich gelegenen Kreisgebieten „Bihor“ und „Satu Mare“ die Nationalstraße DN 19 zwischen den Städten Oradea und Satu Mare. Die Arbeiten umfassen die Verbreiterung und den Ausbau des vorhandenen Straßennetzes, die Instandsetzung und den Neubau von Brücken sowie die Installation von Sicherheitseinrichtungen entsprechend den Europäischen Standards für Fernverkehrstraßen.

Auftragsvolumen: € 78 Mio. Bauzeit: 01.2009 – 07.2011 Länge: 122 km Asphalt: 450.000 t

Diese Maßnahme ist Teil des sechsten Rehabilitationsprogramms für Nationalstraßen in Rumänien. Mit einer Gesamtauftragssumme von ca. € 78 Mio. und einer Länge von rund 122 km ist das Projekt auf zwei Baulose aufgeteilt. Vertragsgrundlage liefert das FIDIC Yellow Book, das auf internationalen Standards basiert und somit die Planung und Bauausführung regelt.

BAU IN ENDPHASE Bei der Sanierung der DN 19 wurde die Straße in einem ersten Schritt beidseitig verbreitert und anschließend durch den Aufbau von drei Asphaltschichten auf das geplante Niveau gehoben. Um die knappe Bauzeit einhalten zu können, wurden die Arbeiten parallel an mehreren Fertigungsabschnitten ausgeführt. Der kontinuierliche Asphalteinbau wurde durch die konzernintern vorhandene Infrastruktur an Asphaltmischanlagen sichergestellt. Das Projekt befindet sich nunmehr in der Endphase. Der überdurchschnittliche Einsatz des Projektteams sowie die tatkräftige Unterstützung der Konzernfirmen ARL, SAT und Dywidag sichert die Fertigstellung zur Jahresmitte 2011. „Gerade wegen des frühen und harten Wintereinbruchs Ende 2009 hat das Baustellenteam besonderes Engagement gezeigt“, erzählt der technische Bereichsleiter Martin Prochiner stolz über die fristgerechte Übergabe.

BESONDERER BESUCH Ein besonderer Tag war der 14. Oktober 2010. An diesem Tag besuchten die Spartenvorstände des Verkehrswegebaus Fritz Oberlerchner und Hannes Truntschnig gemeinsam mit der damaligen Unternehmensbereichsleitung Gerald Schobesberger und Manfred Rosenauer die Baumaßnahme in Valea lui Mihai. „Dieser besondere Besuch war für alle Kollegen der DN 19 eine große Motivation für die zukünftig anstehenden Herausforderungen im Verkehrswegebau Rumänien“, so Florian Sebesta, kaufmännischer Bereichsleiter. ANSPRECHPERSON: Martin Prochiner / Florian Sebesta, Verkehrswegebau, UB SOE 6L, Dir. RO / BG (ME)

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Auftragsbestand der Großprojekte Autobahnneubau der Umfahrung Deva – Orastie: ausgeführt in einem Joint Venture mit einer 85-%igen STRABAG Beteiligung und einem Auftragsvolumen von rund € 178 Mio. Die Bauzeit für dieses Projekt beträgt 24 Monate und wird zusammen mit den nächsten beiden beschriebenen Projekten im Herzen Rumäniens, in Siebenbürgen (Transsilvanien) realisiert. Projekt 6R14: Rehabilitierung der Nationalstraße von Târgu Mures nach Saratel Auftragsvolumen rund € 38 Mio. / Bauzeit 24 Monate. Projekt 6R15: Rehabilitierung der Nationalstraße von Sibiu nach Sighişoara Auftragsvolumen rund € 38 Mio. / Bauzeit 24 Monate. Projekt DN 67B: Rehabilitierung der Nationalstraße von Scoarţa nach Piteşti Auftragsvolumen rund € 62 Mio. / Bauzeit 48 Monate.

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Projekte Sondersparten & Konzessionen

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A2 IN POLEN

FÜR EINE LANGE LEBENSDAUER

DIE GRÖSSTE

Auf der gesamten Länge ist eine Betonfahrbahndecke vorgesehen – mit Ausnahme der Anschlussstellen und der Brücken. Insgesamt werden über zwei Mio. m² Beton eingebaut, was einer Fläche von rund 300 Fußballfeldern entspricht. Die 27-29 cm starke Betondecke wird in zwei Schichten in Waschbetontechnologie gefertigt. Diese Oberflächenbeschaffenheit sorgt für die gute Griffigkeit des Betons und mindert die Lärmemissionen.

Länge: 105 km, Breite: 11 m – das sind die Modellmaße des größten derzeit im Bau befindlichen Autobahnteilstücks Europas, umgesetzt durch ein Public- PrivatePartnership-Modell (kurz PPP).

Polen. Der 105 km lange Abschnitt der Autobahn „A2 Segment II“ zwischen Świecko an der deutschen Grenze und Nowy Tomyśl ist Teil einer der wichtigsten Verkehrsadern Polens und Teil des Transeuropäischen Netzes Berlin-Warschau-Minsk-Moskau. Nach Ablauf von mehr als der Hälfte der Bauzeit kann eine positive Zwischenbilanz gezogen werden: „Die Arbeiten des bisher größten Einzelauftrages in der Konzerngeschichte sind dem Plan voraus!“, erklärt Projektleiter Walter Neurathner.

BAUEN – BETREIBEN – ERHALTEN STRABAG ist federführend in der Baugesellschaft „A2STRADA Sp.zo.o“, die mit der Planung und dem Bau der Autobahn im Wert von € 1,3 Mrd. beauftragt wurde. Betrieb und Erhaltung der Mautautobahn wird durch die Projektgesellschaft „Autostrada Wielkopolska II“ realisiert, in der STRABAG auch Anteile hält. Die Konzession wurde bis 2037 erteilt.

Auftragsvolumen: € 1,5 Mrd. Bauzeit: 07.2009 – 05.2012 Streckenlänge: 105 km Brückenbauwerke: 84 Bewegte Erdmassen: 13 Mio. m3

ALLES AUS EINER HAND

PERFEKTE LOGISTIK

Für den guten Baufortschritt sind gleich mehrere Unternehmensbereiche aus allen drei Sparten verantwortlich. Federführend ist der UB Infrastruktur Development 4W tätig. Die Einbindung der „Zentralen Technik“ wie auch die Beauftragung von weiteren Konzernfirmen, wie Helit+Wörner, Hermann Kirchner, Möbius Bau, TPA, Bitunova und SAT trägt dazu bei, dass die Konzernwertschöpfung bei diesem Bauvorhaben über 90% beträgt.

„Die Arbeiten müssen auf dem gesamten Abschnitt gleichzeitig ausgeführt werden“, erklärt der Projektleiter. Eine logistische Herausforderung stellt deshalb die Arbeitsvorbereitung dar. Aufgrund der Witterungsverhältnisse ist die Herstellung der Betonfahrbahndecke nur von Mitte April bis Mitte November möglich. „Wir müssen diese Zeit optimal nutzen und haben deshalb drei mobile Betonmischanlagen im Einsatz“, so der Projektleiter weiter. Bei einer über 100 km langen Baustelle müssen diese öfters umgestellt werden, um möglichst kurze Anlieferungszeiten des Betons zu den jeweiligen Einbaustellen zu gewährleisten. „Es macht mich deshalb stolz, dass wir weiterhin im Plan liegen“, so Neurathner.

In den Sommermonaten sind bis zu 2.500 Arbeiter auf der Baustelle und über 1.000 Geräte im Einsatz.

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VORTEILE DER BETONFAHRBAHNDECKE : lange Lebensdauer hohe Griffigkeit keine Spurrinnenbildung geringere Lärmemissionen geringere Erhaltungskosten

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Projekte Sondersparten & Konzessionen

UMWELTSCHUTZ WIRD HOCHGESCHRIEBEN Aufgrund der Tatsache, dass die Autobahn mehrere Naturschutzgebiete durchquert, wird während der Bauzeit viel in Umweltschutz investiert: So wurden bereits jetzt über 10.000 Kleintiere (Frösche, Kröten, …) aufgegriffen und sicher über den Baustellenbereich gebracht. 14 Tierbrücken und über 140 Durchlässe werden nach Ende der Baumaßnahme kleineren und mittelgroßen Tieren die sichere Überquerung ermöglichen. Außerdem werden Schutzwände auf einer Länge von 2,5 km verhindern, dass eine seltene und bedrohte Fledermausart auf die Fahrbahn gelangt. ANSPRECHPERSON: Walter Neurathner / Lukas Ciesielski, Sondersparten und Konzessionen, UB Infrastruktur Development 4W

A2 Polen: bisher größter Einzelauftrag in der Konzerngeschichte

Die neue Autobahn ist für die Tierwelt kein unüberwindbares Hindernis.

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Public-Private-Partnership (PPP)

Erhaltene Auszeichnungen

PPPs sind Kooperationen des öffentlichen Sektors mit privaten Unternehmen, bei denen diese Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb eines Projektes übernehmen. Der öffentliche Sektor übernimmt die Refinanzierung des Projektes (z.B. Mauteinnahmen). Die Betriebsdauer /Refinanzierungszeit beläuft sich auf 20-30 Jahre.

- „PPP Road Deal of the Year“ von Jane‘s Transport Finance - “Best Infrastructure Deal in EMEA” von EMEA Finance

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Projekte Sondersparten & Konzessionen

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Mitarbeiter von Züblin sind stolz auf das abgeschlossene Großprojekt.

ABWASSERENTSORGUNG IN AUSTRALIEN

SAUBERES WASSER FÜR DOWN UNDER Alkimos ist eines der bedeutendsten Wasser- und Abwasserinfrastrukturprojekte im Westen Australiens in den letzten Jahren. Das erste Großprojekt für Züblin am australischen Markt wurde erfolgreich fertiggestellt.

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit: Einsatz einer „Dual Mode“-TBM

Australien. Die Versorgung mit Wasser sowie die Entsorgung von Abwasser sind für Australien sehr bedeutend. Mithilfe neuester Technik und auf Basis nachhaltiger Konzepte wurde das Projekt Alkimos entwickelt und umgesetzt.

Entwurf, Bau, Inbetriebnahme und Fertigstellung der Kläranlage sowie die Errichtung der Infrastruktur, bestehend aus der Herstellung von Rohrleitungen sowie den dafür notwendigen Bohrarbeiten und dem Verlegen der Abwasserkanäle. Die Anlage wurde für eine Kapazitätsleistung von 20 Mio. l pro Tag und eine mögliche Maximalauslastung von bis zu 160 Mio. l pro Tag gebaut.

Nur ca. 40 km nördlich von Perth an der Westküste gelegen, soll das neue Wasser- und Abwassernetzwerk tausende Menschen versorgen. Das Gebiet um Perth wird laut Erhebungen immer stärker wachsen. Bis 2030 wird eine Bevölkerungszahl von 150.000 Einwohnern prognostiziert. Um die Versorgung zu sichern, benötigt es ein erstklassiges Wasser- und Abwassersystem, das neuesten Standards entspricht.

Auftragsvolumen: AUD 161 Mio. (ca. € 117 Mio.) Auftrag Rohrvortriebstunnel: AUD 20 Mio. (ca. € 14,5 Mio.) Auftrag Tunnel offene Bauweise: AUD 65 Mio. (ca. € 47 Mio.) Bauzeit: 09.2007 – 01.2011

Ende 2006 schloss sich die „Water Corporation“ mit den Firmen Brookfield Multiplex Eng, Macmahon Contractors und Züblin Australien zur „Alkimos Water Alliance“ zusammen. Der Auftrag:

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EINSATZ VON SPEZIALVERFAHREN Teil des Projektes war die Erweiterung eines bestehenden Abwassersammlers, der an die Kläranlage angeschlossen werden sollte. Die Arbeiten dafür wurden im Februar 2007 begonnen. Züblin war primär für diese Tunnelarbeiten verantwortlich. Die Bodenbeschaffenheiten entlang des zu verlegenden Abflusskanals waren äußerst unterschiedlich, weshalb der Einsatz einer speziellen Tunnelbohrmaschine (TBM) erforderlich war, um zwei Tunnelbauweisen anzuwenden: einerseits die offene Bauweise auf einer Strecke von ca. 1 km, andererseits die Methode des Rohrvortriebs auf einer Länge von ca. 5 km. Diese Dual Mode-Tunnelbohrmaschine kombiniert die Eigenschaften einer gewöhnlichen EPB-Maschine mit denen einer Slurry

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TBM. In Abhängigkeit der zu durchfahrenden Bodenbeschaffenheit wird normalerweise vor Projektbeginn der zu verwendende Maschinentyp (EPB oder Slurry) festgelegt. Bei stark wechselnden Bedingungen kann es vorkommen, dass mit dem richtigen Maschinentyp angefahren wird, später jedoch der andere Typ bessere Leistungen erbringen würde. „Die Dual Mode-TBM kann innerhalb kurzer Zeit von einem zum anderen Typ ‚umschalten’ und erzielt daher bei allen Bodenverhältnissen optimale Leistungen“, begründet Projektleiter Josef Kofler die Wahl der eingesetzten Maschine. Aufgrund der wertvollen praktischen Erfahrungen konnte das Know-how von Züblin sehr gut genutzt werden.

EINSATZ THAILÄNDISCHER SPEZIALROHRE Züblin Thailand entwarf, produzierte und lieferte die speziellen Vortriebsrohre. Die 3.000 mm langen Rohre mussten mit einer 2,5 mm HDPE-Beschichtung zum Schutz vor Korrosion ausgekleidet werden. „Die interne Koordination hat sehr gut geklappt“, so Josef Kofler. Die Rohrvortriebsarbeiten der Züblin haben im Februar 2008 begonnen und wurden im März 2009 erfolgreich abgeschlossen. „Dank der guten Zusammenarbeit konnten diese Arbeiten sogar drei Monate vor dem geplanten Termin abgeschlossen werden“, freut sich Kofler über die gute Leistung. Die Kläranlage konnte nun erfolgreich im Januar 2011 in Betrieb gehen.

Der spektakuläre Bohrkopf wird in Position gebracht

ZÜBLIN AUSTRALIEN Info + +

Das Land der Gegensätze Australien gilt für viele Menschen als Traumland. Rote Erde, schneeweiße Strände, unberührte Naturlandschaften, tropische Dschungelgebiete oder unbekannte Tiere – Australien, das Naturparadies. Das „Lucky Country“, wie es gerne von Australiern genannt wird, ist eines der großen Einwanderungsländer der Erde: Jeder vierte Bürger mit australischem Pass ist nicht im Land geboren. Trotzdem klappt der kulturelle Mix, interkulturelle Probleme sind hier weitgehend unbekannt! Australier gelten als lebensfrohe Menschen. „Die Leute hier sind pragmatisch und direkt. Die Zusammenarbeit ist unkompliziert“, findet Josef Kofler, der seit 2007 für Züblin in Australien arbeitet und lebt.

Für dieses Projekt wurde im Oktober 2006 Züblin Australien gegründet. Weitere Aufträge von Zulauf- und Ablauftunnelarbeiten sind außerdem in Durchführung. Züblin setzt verstärkt die Rohrvortrieb-Technologie am australischen Markt ein. Der einzigartige Einsatz von Betonfertigteilen der Rohrelemente in der Planung und Fertigung ermöglicht Züblin in einem speziellen Markt tätig zu sein. Australien, im Besonderen der Bundesstaat Westaustralien, wird dem allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung verstärkt entgegen treten. Die Branche blickt deshalb grundsätzlich optimistisch auf die nächsten Jahre. Impulse werden insbesondere vom Infrastrukturbau sowie vom Industriezweig Bergbau, Öl, Gas erwartet. Die wesentlichen Infrastrukturprojekte betreffen den Bau von Straßen, Häfen, Schienenwegen, Flughäfen und Wasserver- und -entsorgungseinrichtungen. Zahlreiche Projekte stehen außerdem im Bereich der Bergbauindustrie an. Züblin wird aufgrund dessen die Beziehungen zu den wichtigsten australischen Bergbauunternehmen verstärkt ausbauen. ANSPRECHPERSON: Josef Kofler, Sondersparten und Konzessionen, UB International 3G, Dir. Flächengeschäft (MJ)

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Events

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FUSSBALLTURNIERE IM KONZERN

DER KAMPF UM DEN TITEL Ob im Winter in der Halle oder im Sommer unter freiem Himmel – Fußball wird zu jeder Jahreszeit gespielt! So wie auch beim siebten internationalen BMTI-Fußballturnier in Ungarn oder dem Turnier um den polnischen STRABAG Pokal.

Ungarn / Polen. Sechs Mannschaften aus sieben Ländern Europas. Diese Kombination ergab die Zusammenstellung des letzten internationalen BMTI-Fußballturniers in Ungarn. Vertreten waren diesmal die Mannschaften der Länder Deutschland, Kroatien, Österreich, Polen, Tschechien & Slowakei und Ungarn.

Vor dem Anpfiff: Die Mannschaften BMTI Tschechien & Slowakei und Deutschland posieren für das Gruppenfoto.

POLNISCHE STRABAG MEISTERSCHAFTEN Ein weiteres spannendes Fußballturnier fand in Polen statt. Dort kämpften in der Halle insgesamt elf Mannschaften um den begehrten STRABAG Pokal. Rund 130 polnische Mitarbeiter von BITUNOVA, STRABAG, SAT, Heilit+Wörner, Polski Asphalt und vielen weiteren, ritterten um den Titel.

HATTRICK GESCHAFFT IN UNGARN Das BMTI-Team aus Tschechien /Slowakei schaffte den dritten Streich und siegte vor den Teams aus Kroatien und Polen. Dabei ging Pavel Nečas, als Torschützenkönig mit insgesamt vier Toren hervor.

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Als glücklicher aber auch erschöpfter Sieger ging das Team der TPA hervor. Organisiert wurde diese sportliche Veranstaltung von der Mannschaft des Vorjahressiegers und heuer Drittplatzierten, der BITUNOVA.

TOLLER BENEFIT FÜR ALLE

Die nächste Gelegenheit für ein Aufeinandertreffen der internationalen Mannschaften bietet sich gleich heuer wieder, diesmal in Tschechien. Und es wird bereits fleißig trainiert, heißt es doch für die Kollegen aus Tschechien / Slowakei den Titel zum vierten Mal zu verteidigen!

Bei diesen Turnieren steht aber nicht nur der sportliche Wettkampf im Vordergrund. Sport verbindet Menschen und fördert Kommunikation auf internationaler Ebene. Der Erfahrungsaustausch

So sehen glückliche Sieger aus: TPA Polen

Die Veranstalter der polnischen Meisterschaften: BITUNOVA

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Events

MITARBEITER SPORTLICH AKTIV

SPORTLICHER KICK

Jetzt geht‘s los!

unter den Kollegen, nicht nur über Fußballthemen, ist Ziel dieser Events. Das Kennenlernen bei informellen Gesprächen und Vertiefen der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ist dabei ein weiterer positiver Effekt. Und natürlich ist die sportliche Betätigung auch eine tolle Abwechslung zum oft harten Arbeitsalltag… auch wenn danach so mancher Muskel schmerzt. ANSPRECHPERSON: Petr Nečas, Servicebetriebe, ZB BMTI, Dir. CZ / SK Mietmanagement ANSPRECHPERSON: Robert Dobek, Verkehrswegebau, UB Baustoffe 6V, Dir. Emulsionen (RE)

Österreich. Michael Kräftner und ein bunt zusammen gewürfelter Haufen von weiteren ausdauersportbegeisterten Hobbysportlern sind sportlich stets auf Achse. Das STRABAG Alpin Team nimmt seit Jahren an diversen Wettkämpfen verschiedenster Sportarten teil, wie etwa Wettkampfskibergsteigen, Berglauf, Radfahren oder dem Marathonlauf. Für dieses Hobby finanzieren die Hobbysportler alle Aufwendungen und Leistungen selbst. Ebenso werden Rahmenbedingungen stets privat organisiert. „Durch den Auftritt als STRABAG Alpin Team im Hobbysport möchten wir uns als dynamisches Team präsentieren. Wir geben damit weiters ein gutes Beispiel für die Kollegen, sportlich aktiv zu sein, um sich in jedem Lebensbereich weiter zu entwickeln und sich zu verbessern“, erklärt Kräftner die Namenswahl. Gemeinsame sportliche Aktivitäten, sei es zum Training oder zur Vorbereitung auf einen Wettkampf – Sport mit einem motivierten Team macht Spaß! Ein besonderes Highlight findet am 10.09.2011 statt: der härteste Teamwettbewerb der Welt! Der Dolomitenmann ist ein Staffelbewerb, der in der gleichnamigen Gebirgskette in Lienz, Osttirol, ausgetragen wird.„2010 schafften wir es unter die TOP 20 in der Profiwertung. Und sportliche Herausforderungen warten auch 2011 auf uns! Interessierte Kollegen, die auch den Adrenalinkick suchen, sind zum gemeinsamen Training eingeladen“, freut sich Michael Kräftner auf weitere Wettkämpfe. ANSPRECHPERSON: Michael Kräftner, Verkehrswegebau, UB AT/Adria 6C, Dir. NÖ (AD)

Michael Kräftner in Action

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Specials

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PROGRAMMHELFERLEIN

TIPPS & TRICKS

EXCEL – SHORTCUTS

POSITIVE WIRKUNG VON FARBEN IM BÜRO

F1

Online-Hilfe oder Office-Assistent

F2

Bearbeiten aktive Zelle

F12

Speichern unter +

Erweitern der Markierung nach rechts

Alt

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Strg

+

+

Zelle einfügen

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-

Zelle löschen

Strg

+

.

Aktuelles Datum einfügen

Strg

+

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Aktuelle Uhrzeit einfügen

Strg

+

1

Zellen formatieren

Strg

+

A

Alles markieren

Strg

+

C

Markierten Bereich kopieren

Strg

+

F

Suchen und Ersetzen

Strg

+

F4

Fenster schließen

Strg

+

K

Hyperlink einfügen

Strg

+

N

Neue Arbeitsmappe

Strg

+

O

Datei öffnen

Strg

+

P

Drucken

Strg

+

S

Speichern

Strg

+

V

Einfügen aus Zwischenablage

Strg

+

W

Fenster schließen

Strg

+

X

Markierten Bereich ausschneiden

Strg

+

Y

Wiederholung der letzten Aktion

Strg

+

Z

Rückgängigmachen der letzten Aktion

Strg

+

+

K

Formatierung Kursiv

Strg

+

+

F

Formatierung Fett

ERFREUT

1

Orange bringt Morgenmuffel auf Touren, zusätzlich wird die Kreativität gesteigert. Aber Achtung: Orange kann auch appetitanregend wirken.

Zeilenumbruch innerhalb einer Zelle

Praxistipp: Ein orange gefärbter Desktophintergrund bietet Abwechslung bei oft langen PC-Arbeiten.

ERHELLT

2

Gelb macht gute Laune! Diese strahlende Farbe regt den Geist an. Durch die Förderung der Lernfähigkeit ist gelb deshalb besonders unterstützend bei geistigen Tätigkeiten. Praxistipp: Einfach ein gelbes Rechteck ausdrucken und in größerer Entfernung aufhängen. Beim Betrachten ist Freude vorprogrammiert.

ERHOLT

3

Grün stärkt in den oft stressigen Situationen im Büro die Nerven und bringt unser Innerstes wieder ins Gleichgewicht. Praxistipp: Grün lässt sich am einfachsten durch Pflanzen am Arbeitsplatz umsetzen. Außerdem bieten Pflanzen den positiven Zusatzeffekt eines verbesserten Raumklimas durch zusätzliche Sauerstoffproduktion.

Probieren Sie es doch einfach aus!

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Specials

GEWINNSPIEL

A

RÄTSELKÖNIG GESUCHT

A

F

Honigbienen sind Teamplayer!

1

F

Gemeinsam gehen sie zielstrebig

A F

E D

B

Honig nach. Nur ihre Zusammen-

2

F A

C

arbeit macht sie erfolgreich.

A D

B E

Rund um jedes graue Wabenfeld

B

E

A

Rätselerklärung:

D

C

A D

und effizient der Produktion von

E

müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In

C

Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

3

C

B

A

F A F

D

C E F

Gesucht sind die rot markierten Buchstaben.

Mitmachen lohnt sich – unter allen Einsendungen

Lösungsbuchstaben: 1

2

3

verlosen wir drei STRABAG Uhren der neuen 2011er Kollektion! Lösung senden an: [email protected]

Einsendeschluss: 15.08.2011

Info + +

Änderung der Redaktion Liebe Leser! Die Redaktion der inform wird seit Beginn des Jahres von Bettina Mattes betreut, da Barbara Amon (vormals Saulich) nun in Mutterschutz ist. Wenn Sie interessante Berichte über Projekte, spannende News oder sonstige Beiträge haben, bitte kontaktieren Sie mich: [email protected]. Ich freue mich von Ihnen zu hören! Bettina Mattes, Redakteurin inform

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IMPRESSUM Herausgeber: STRABAG SE, Villach Redaktion: Bettina Mattes (verantw.), Carmen Ferner Redaktionsbeiträge: Jaroslava Trlicová (Tschechien / Slowakei), Evelyn Agocs (Ungarn), Bozena Czekajska (Polen), Wiktoriya Chimakadze (Russland) Layout und Druckabwicklung: Gundula Schmid (verantw.) Druckvorstufe: finishingmove Druck: MACK GmbH, Schönaich Fotonachweis: Tom Philippi/Duncan Smith (Titelbild, links: Manfred Konrad, rechts: Otto Mautner, S. 16, S. 17, S. 18, S. 19, S. 20, S. 21), Frameburst (S. 22, S. 23, S. 42) Fotolia (S. 43, S. 44) Anfragen und Zuschriften bitte an: STRABAG SE, z. Hd. Bettina Mattes, Tel. +43 1 22422-1155, Fax +43 1 22422-1177, [email protected], Donau-City-Straße 9, A-1220 Wien STRABAG legt großen Wert auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aus Gründen der Vereinfachung verwenden wir in unseren Texten in der Mehrzahl geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie „Mitarbeiter“, „Auftraggeber“ oder „Experten“. Damit sind sowohl männliche als auch weibliche Personen gemeint.

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