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March 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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24 | Frühjahr 07
klan punkte
sound:files
:focus DIE GELDSCHEINSONATE Zum Thema Leihgebühren / Notes on Rental Fees
:echo RESIDENZ IM MUSIKVEREIN Neues von Gerald Resch / New works by Gerald Resch
:jubiläum GERETTET VOM STEPHANSDOM Peter Planyavsky wurde 60 / Organist and Composer 60
:porträt IM DIENSTE DER KOMPOSITION Der junge kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada
:auszeichnung BEST EDITION 2007 Preis für Lorenz Duftschmids Gambenschule
Fotocollage, im Hintergrund Johann Strauß: Seid umschlungen Millionen! Walzer op. 443
Doblinger Verlagsnachrichten Seite 1
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24 | Frühjahr 07
klan punkte
editorial
sound:files
:focus DIE GELDSCHEINSONATE Zum Thema Leihgebühren / Notes on Rental Fees
:echo RESIDENZ IM MUSIKVEREIN Neues von Gerald Resch / New works by Gerald Resch
:jubiläum
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
GERETTET VOM STEPHANSDOM Peter Planyavsky wurde 60 / Organist and Composer 60
:porträt IM DIENSTE DER KOMPOSITION Der junge kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada
:auszeichnung BEST EDITION 2007 Preis für Lorenz Duftschmids Gambenschule
Zu den gleichermaßen unangenehmen wie wichtigen Begleiterscheinungen der Musik gehört, dass im Zusammenhang damit auch von Geld geredet werden muss. Musik als „Ware“ bedarf klarer und für alle Beteiligten transparenter finanzieller Vereinbarungen. Da dies in der Praxis keineswegs selbstverständlich ist und es so immer wieder zu Konflikten zwischen Auftraggebern und Veranstaltern auf der einen, Komponisten und Verlag auf der anderen Seite kommen kann, weist Michael Publig in einem klang:focus auf die vertraglich nötigen Regelungen im Bereich Auftragshonorare und Leihgebühren hin. Mitten in einem an Jubiläen reichen Frühjahr feiern wir mit Peter Planyavsky (60) nicht nur einen international begehrten Orgelvirtuosen, sondern auch einen hehre Sakralmusik ebenso wie vergnügliche Musikparodien gleichermaßen virtuos kreierenden Komponisten unserer Zeit. Ebenfalls sechzig wird der – laut Selbstdefinition – letzte Zwölftondinosaurier Rainer Bischof. Anlass, ihn neben seinem Lehrer Hans Erich Apostel (35. Todestag) und seinem 2000 verstorbenen Kollegen Eugene Hartzell (75. Geburtstag) darzustellen: Österreichs dodekaphone Trias nach Schönberg, Berg und Webern. Eine Frage, die sich auch in aktuellem Zusammenhang stellen mag: Nur drei Wochen nach seinem 85. Geburtstag verstarb im März mit Kurt Rapf einer der liebenswürdigsten und universellsten Musikmenschen der 2. Republik – Österreichs Musikleben wird ohne ihn ärmer sein. Seinen 80. Geburtstag feierte im Mai Paul Angerer – höchst aktiv selbst ein glanzvolles Porträtkonzert im Wiener Radio Kulturhaus mitgestaltend. Ein herzliches ad multos annos! Neue Werke wurden in den vergangenen Monaten aus der Taufe gehoben, Großes erlebte Wiederaufführungen – und wird im klang:echo reflektiert. Weitere Aufführungsmeldungen, Projekte und Ehrungen unserer Komponisten beleuchten unsere klang:splitter. Und auch diesmal wird mit der Vorstellung der neuesten Notenausgaben (klang:novitäten) und CDs (klang:träger) sowie einer Auflistung bevorstehender Termine (klang:daten) das Serviceangebot ergänzt. Eine anregende Sommerlektüre wünscht Ihr klang:punkte-Team
Fotocollage, im Hintergrund Johann Strauß: Seid umschlungen Millionen! Walzer op. 443
Doblinger Verlagsnachrichten
Seite 1
DEAR READER! It is already the third issue of our ‘new’ sound:files you are holding in your hands, and we would like to take this opportunity to thank you for the numerous positive reactions from all over the world and for the important suggestions you gave us for our further path. This time our klang:focus centers on an economic subject: the fine differentiations in the field of fees for commissioned works, between which to distinguish appears to be often very difficult for composers and producers alike. It is very seldom that rental fees for performance materials of orchestral works (which are a prerequisite of preparing the part materials in the first place) are taken account of in calculations from the outset. When the publisher draws the attention to these rental fees the concerned parties often have a rude awakening. Our spring celebrations: Peter Planyavsky, not only an internationally renowned organ virtuoso, but also a composer equally skilled in creating solemn sacred music and delightful music parodies, celebrates his 60th birthday. Further persons celebrating anniversaries are the ‘twelvetone dinosaur’ Rainer Bischof (60) and the composer, violinist, viola player and conductor Paul Angerer (80), who in Austria is also extremely popular as a radio presenter. In addition to all this we reflect a multitude of new works’ world premieres as well as our composers’ current projects and awards. We also present newly published sheet music and CDs.
Pleasant reading! Your sound:files team
Impressum klang:punkte 24 (99 524), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Dr. Christian Heindl, Walter Weidringer. Für den Inhalt verantwortlich: Helmuth Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Dr. Christian Heindl, Katharina Knessl, Mag. Michael Publig, Renate Publig MA, Peter Pany, Walter Weidringer. Englische Übersetzungen: Mag. Nicolas Radulescu. Grafik Design: Wolfgang Müller. Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen: INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: +43 1 515 03-51, info@doblinger.at, www.doblinger-musikverlag.at Seite 3
klang:focus
Die Geldscheinsonate SPIELANLEITUNG FÜR KOMPONISTEN UND MUSIKVERANSTALTER Aufklärung zum Thema Leihgebühren bei Orchesterwerken Von Michael Publig
Ohne Geld keine Musik – die Zahlungsflüsse für ein verlegtes und aufgeführtes Musikstück sind mannigfaltig, oft aber selbst den unmittelbar Beteiligten nicht immer klar. Die Besetzung: Obligat: Der Veranstalter / Der Komponist Ad libitum: Der Musikverlag Weitere Instrumente: Die Verwertungsgesellschaften / Die Sendeanstalt / Die CD-Firma / (Die Bank) Exposition: Hauptthema: Ein neues Werk (Konzertstück/nichtdramatisches Werk*) soll aus der Taufe gehoben werden. Der Auftraggeber, nicht selten zugleich der Musikveranstalter, beauftragt den Komponisten zur Schaffung eines uraufzuführenden – hoffentlich erfolgreichen – Werkes. Der Veranstalter bietet, was in letzter Zeit vermehrt anzutreffen ist, EINE Gesamtsumme und erwartet sich zu einem bestimmten Termin das fix und fertige Notenmaterial. Dies ist sein gutes Recht. Kontrastierendes Seitenthema: Folgende unterschiedliche Aufträge und somit Kostenpunkte werden aktiviert: Das Kompositionshonorar, das ausschließlich für die Schaffung des neuen Tonwerks (üblicherweise in Form einer handgeschriebenen Partitur) anfällt. Es bezieht sich auf das geistige (immaterielle) Eigentum. Diese Partitur muss in ein aufführbares Orchestermaterial umgesetzt werden (Autografiekosten und die nicht zu unterschätzenden Vervielfältigungskosten). Um diese Materialherstellkosten abzudecken, die nicht nur einmalig anfallen, da das Material laufend in Stand gehalten werden muss sowie als Gegenleistung für die Nutzung des Notenmaterials, fallen Leihgebühren an. Tantiemen sind Vergütungen für Konzertaufführungen und –übertragungen als Honorar für das geistige Eigentum des Komponisten (hängen also NICHT mit der Gebühr für die Nutzung Seite 4
des NotenMATERIALS zusammen) und fallen bei geschützten Werken an, d. h. bei Werken, deren Urheber leben oder – wie es zur Zeit in den meisten Ländern Europas gilt – nicht länger als siebzig Jahre verstorben sind. Durchführung: Hier gesellt sich oft ein Tritonus dazu. Vor allem der Punkt Leihgebühren wird oft übersehen. Denn Leihgebühren fallen prinzipiell an, auch wenn das Werk nicht von einem Verlag betreut wird. Das heißt, auch dem Komponisten stehen diese zu, nicht zuletzt aufgrund der anfallenden Materialherstellkosten. Dieses Bewusstsein ist nicht sehr weit verbreitet, zumal den Komponisten in der Praxis meist die Kenntnis der Leihgebühren fehlt. Diese setzen sich individuell aus den Faktoren Veranstaltungsort und Besucherfrequenz, Instrumentierung, Orchestertypus (Amateur/Profi), allfällige CD-Aufnahme und/oder Uraufführung (100% Zuschlag!) zusammen. Wenn das Werk bei einem Verlag ist, hat dieser üblicherweise diese Materialherstellkosten vorgestreckt und fordert die Leihgebühren beim Veranstalter an. Die Leihgebühren werden nach Abdeckung der Herstellkosten (und Abzug einer Manipulationsgebühr) in der Regel mit dem Komponisten 50:50 geteilt. Reprise: Im Folgenden nochmals der Hinweis auf die Unterscheidung der oben beschriebenen Kostenfaktoren: das Kompositionshonorar, die Materialherstellkosten und die Leihgebühren, die übrigens auch für Aufführungsmateriale gelten, die nicht geschützt sind. Diese Leihgebühren sind in der Geschäftsverbindung Veranstalter – Komponist die auftretende Hauptfrage und es sollte zwischen den Parteien explizit vereinbart werden, ob sie in der vereinbarten Summe enthalten sind. In diesem Falle sollte geklärt werden, zu welchen Teilen diese beiden sehr unterschiedlichen Bereiche Kompositionshonorar – Leihgebühren abgedeckt werden. Dieser Hinweis ist für beide Partner von großer Bedeutung: Nur so weiß der Veranstalter von vornherein, ob der von ihm be-
klang:focus
zahlte Betrag sowohl das Kompositionshonorar als auch die Leihgebühren umfasst, oder ob er sich mit einer weiteren Forderung (den Leihgebühren) konfrontiert sehen muss. Umgekehrt ist auch der Komponist im Bilde, ob der vereinbarte Geldbetrag ihm alleine zusteht oder ob er einen Teil davon mit dem Verlag abrechnen muss.
*) Bei einem Musikstück kann man folgende genehmigungspflichtige Kategorien unterscheiden: Aufführung und Übertragung von Konzertstücken/nichtdramatischen Werken: Lizenzen für Konzertaufführungen und -übertragungen werden normalerweise durch die nationalen Verwertungsgesellschaften geregelt (für A: AKM, für D: GEMA, für USA: ASCAP, BMI etc.).
Foto: Christoph Koutschan
Große Aufführungsrechte: Aufführungen (oder Übertragungen sowie Filme) von Opern, Balletten und anderen musikdramatischen Werken erfordern die Einholung großer Aufführungsrechte vom Verlag Einspielungen/Aufnahmen: Der Verlag erteilt die Genehmigung für die Produktion von Aufnahmen von Verlagswerken. Für die Tantiemeneinhebung sind Gesellschaften für mechanische Vervielfältigungsrechte zuständig. (für A: AUME, für D: GEMA, für USA: Harry Fox Agency etc.). Synchronisation: Für Musik in Medien, Musik für die Verwendung in Film, Fernsehen, Video, Radio, Werbung, Spielen und anderen Formaten, wo sie Teil einer anderen Produktion ist, ist vor der Nutzung eine Synchronisationslizenz erforderlich. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Schritt für Sie der nächste ist, hilft Ihnen der Verlag gerne weiter. Wenden Sie sich hierzu an unsere Ansprechpartner für Lizenzen.
NOTES ON NOTES AND BANK NOTES CLARIFYING THE SUBJECT OF RENTAL FEES FOR ORCHESTRAL WORKS BY MICHAEL PUBLIG
A new orchestral work is commissioned. The ordering party, not infrequently also the organizer of the performance, increasingly frequently offers ONE lump sum as a fee and expects that the note materials are supplied automatically, i. e. that the rental fee is included.
expenses (which have to be met not just once, since the materials have to be kept in good condition) and in recompense for the use (and wear and tear) of the music materials one has to pay rental fees.
A short digression to explain the differences between the terms: the composition fee is paid for composing the new piece and is, so to speak, the remuneration for the CREATION of (immaterial) intellectual property. Royalties are remunerations for concert PERFORMANCES and broadcasts and are due to the composer for his/her intellectual property (that is, they have nothing to do with payment for using the music MATERIALS) and have to be paid for protected works, i.e. for works whose creators are still alive or – as is valid at the moment in most European countries – who have died no more than 70 years previously. For the first performance of a piece a score and orchestral materials have to be prepared. This gives rise to the costs of setting and preparing (the score and individual parts) and to the not inconsiderable costs of their reproduction – one has to produce performable music materials in a suitable quantity. If the new work is in the care of a publishing house, that institution usually advances the production costs. To cover these
Such rental fees are legitimate in principle; even if the work is not in the care of a publishing house. That is, composers are also entitled to them, not least because of the materials’ mentioned production costs. In the business connection between organizer and composer the main point to be considered is which costs are included by the agreed sum; both parties should explicitly agree whether or not the rental fees are included in this sum. In the case of their being in fact included, one should also note the exact proportions of these two very different spheres (composition fee – rental fee) in the total sum. This suggestion is very important for both parties: it is the only way for the organizer to know whether the amount paid includes both composition fee and rental fee, or if they have to reckon with further claims (the rental fees). Conversely, the composers can see whether the agreed sum is for them alone or whether they have to pass on part of it to the publisher. Seite 5
Mozart, Kinder, neue Musik LUDWIG NUSSBICHLERS „ZAUBERSPIEGEL“ IN SALZBURG Ein Marionettenspiel begeistert
„30 Quadratmeter Pizza, 50 Kilogramm Äpfel und Karotten sowie unzählige Flaschen Saft und Wasser sind verzehrt, Freundschaften unter 80 Mitwirkenden, darunter 65 Kinder des Musikum, sind vertieft und die Vorfreude auf die Premiere ist aufs Unermessliche gestiegen“, berichtete Bernhard Strobl in den Salzburger Nachrichten unmittelbar vor dem großen Ereignis: der Uraufführung von Ludwig Nussbichlers Der Zauberspiegel, einem Singspiel für Kinder und Marionetten auf einen vielschichtigen Text von Friedrich Glasl und „der glanzvolle Abschluss des Mozartjahrs im Musikum“. Für alle war es „eine tolle Probenzeit“ – die sich in von Publikum und Presse gleichermaßen bejubelten Aufführungen bezahlt machte. „Der Zauberspiegel: Musikum krönt Mozartjahr mit Singspiel“ „‚Wir sind Geschwister, wie Sonne und Mond’, singen die magischen Pole Malefax und Beneficia. Das passt nicht nur auf die zwei Geschwister Mozart, den aufbrausenden Wolferl und die beschwichtigende Nannerl. Das Gute und Böse, das Zornige und das Gelassene sind Teil unser aller Persönlichkeit. Keine Frage, das letzte kreative Kapitel zum Mozartjahr trägt durchaus humanistische Züge. […] Kindgerecht setzt Regisseur Walter Bartussek die Beziehung zwischen dem klassischen Superstar und der großen Schwester, die dafür die Karriere opfern muss, in Szene. Musikumchef Ludwig Nussbichler komponierte auf ein Libretto von Fritz Glasl einen raffinierten Einstünder, der sowohl ohrwurmtaugliche Arien als auch komplexe Klänge beinhaltet. Das ist ganz im Sinne der Mozartischen Affinität zum Volkston, und es war herrlich zu beobachten, wie manch schroffe klangliche Zäsur jenseits der tonalen Grenzen in der Dramaturgie aufging, und die bösen Taten des Zauberers Malefax wirkungsvoll untermalte. Kein Murren war zu hören von den Zuhörern aller Altersstufen; wohl auch wegen bezaubernder Marionetten, wegen der unter Stephan Höllwerth geschlossen agierenden Streicherensembles auf der Bühne und im Orchestergraben. Diana Plasse sang zauberhaft präzise, Tobias König verlieh dem überzeichneten Malefax gar Breakdance-Qualitäten. Seite 6
alle Fotos: Musikum Salzburg
klang:echo
Ein Höhepunkt: Die Rettung der Mozarts wird von einer Saitenmusi in überirdische Klänge gefasst. ‚Das klinget so herrlich’ schließt den Kreis zum Vorbild ‚Zauberflöte’. Ein Triumph für das Musikum!“ (Florian Oberhummer, Salzburger Volkszeitung, 26. Jänner 2007) „Brim, bram, borium“ „Hier haben 65 Kinder und Jugendliche mit ihren Lehrerinnen und Lehrern fast ein halbes Jahr lang auf ein gemeinsames Bühnenprojekt hingearbeitet, haben auf und hinter der Bühne miterlebt, was es heißt, ‚Musiktheater’ zu machen. Sie haben, vielleicht sogar selbst, auf jeden Fall aber im Spiegel ihrer Bühnenfiguren erfahren, dass sich die Spannung vor einem künstlerischen Auftritt auch einmal auf die Laune schlagen und zu Eifersucht und Streit führen kann. – Und sie haben Musik gemacht, von einem namhaften zeitgenössischen Komponisten, der zugleich ihr Direktor ist. Ludwig Nussbichler hat mit seiner Musik zum Singspiel ‚Der Zauberspiegel’ hinreißende kleine Nummern geschaffen, in denen Mozart-Zitate und zeitgenössische – immer tonal bleibende – Klänge reizvolle Verbindungen miteinander eingehen. Eva Steinschaden (Violine), Detlef Mielke (Violoncello) und Alexander Vavtar (Klavier) – Lehrende am Musikum – bildeten die quasi Kerntruppe, der vor allem die zeitgenössischen Parts anvertraut sind, mit denen Nussbichler die disparaten Charaktereigenschaften der Mozartkinder greifbar macht. Ein Auswahlchor der Salzburger Chorknaben und Chormädchen half mit, die zahlreichen Namenspatrone von Wolferl und Nannerl zu beschwören: hübsche Chornummern, deren prägnante Rhythmen eben auch die Kinder im Publikum mitrissen. […] Ludwig Nussbichlers Musik zu den Zaubersprüchen sind richtige Ohrwürmer. ‚Brim bram borium’ ist gar eine kleine Parodie auf eine barocke Festmusik. An die Choräle in der Zauberflöte erinnert das Duo der Fee Beneficia (Diana Plasse) und des Zauberers Malefax (Tobias König) ‚Wir sind Geschwister wie Tag und wie Nacht’. Hübsch auch die Anlehnung der Abschiedsmusik an die Zauberflöten-Szene ‚Lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehen’. So wurde, quasi nebenbei, ein gehöriges Stück Werkkenntnis vermittelt. Ein hinreißender, wertvoller Abschluss der pädagogischen Projekte des Musikums zum Mozartjahr 2006. Sicher einer der uneitelsten und ‚nachhaltigsten’ Beiträge zum Mozartjahr überhaupt.“ (Heidemarie Klabacher, drehpunktkultur.at)
MOZART, CHILDREN, CONTEMPORARY MUSIC The world premiere of Ludwig Nussbichler’s Der Zauberspiegel, a musical comedy for children and marionettes composed on a complex text by Friedrich Glasl, was ‘the splendid conclusion of the Mozart year at the Musikum’, Salzburg. ‘“We are siblings like sun and moon” – that is what the magical poles Malefax and Beneficia sing. This not only applies to the two Mozart siblings, impetuous Wolferl and conciliatory Nannerl: good and evil, anger and calm are parts of everybody’s personality. […] The director of the Musikum, Ludwig Nussbichler, composed […] an ingenious one-hour piece which contains catchy arias as well as complex tonal structures. This is totally in keeping with Mozart’s affinity to folk idiom, and it was wonderful to see many harsh-sounding caesuras being resolved not within the limits of tonality, but rather in the dramaturgy of the piece, to give an impressive color to sorcerer Malefax’s evil deeds. […] A climax: the Mozarts’ rescue being framed in the supernatural strains of a string folk ensemble. “Das klinget so herrlich” completes the circle of references to the piece’s model “Die Zauberflöte”. A triumph!’ (Florian Oberhummer, Salzburger Volkszeitung, 26 January, 2007)
‘Ludwig Nussbichler has created entrancing little pieces in his music to the singspiel “Der Zauberspiegel”; Mozart quotations and contemporary sounds (always tonal) form appealing alliances.’ Violin, cello and Sorcerer Malefax: Tobias König piano ‘form, so to speak, the core ensemble and perform mainly the contemporary passages by which Nussbichler illustrates the disparate characteristics of the Mozart siblings. […] pretty choral parts whose incisive rhythms managed entrance the children in the audience […] Nussbichler’s music for the magical spells is really catchy […] A spellbinding, valuable conclusion to the pedagogic projects of the Musikum in the Mozart year of 2006. Most certainly one of the least conceited, but most lasting contributions to the Mozart year anywhere.’ (Heidemarie Klabacher, drehpunktkultur.at)
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klang:gedenken
In memoriam Kurt Rapf DER KOMPONIST STARB DREI WOCHEN NACH SEINEM 85. GEBURTSTAG IN WIEN
Foto: Christian Heindl
Tiefe Bestürzung rief Mitte März die Nachricht vom Ableben Kurt Rapfs hervor. Der Komponist verstarb am 9. März 2007, nur drei Wochen nach seinem 85. Geburtstag, an den Folgen eines Herzinfarktes in Wien.
In einer kaum vergleichbaren Vielfalt hat Kurt Rapf als Komponist, Dirigent, Pianist, Organist, Lehrer und in administrativen Funktionen die musikalische Seite der 2. Republik ab 1945 bis unmittelbar vor seinem Tod – noch am 25. Jänner dieses Jahres war er bei einer Feierstunde zu seinem Geburtstag in der Österreichischen Gesellschaft für Musik in Wien am Klavier aufgetreten – begleitet und mitgestaltet. Dass trotz der Vielzahl anderer Verpflichtungen ein imposanter Werkkatalog entstehen konnte, zeugt von der vorrangigen schöpferischen Berufung. Die Nachwelt wird weisen, was davon überdauert. Neben den Symphonien und der Kammermusik ist vor allem das gewichtige Orgelschaffen zu nennen, die zahlreichen Instrumentalkonzerte sowie das zeitgeschichtlich relevante Oratorium für Soli, Chor und Orchester Passio Aeterna. Eine ausführliche Würdigung von Kurt Rapf erfolgte in der letzten Ausgabe unserer klang:punkte (Nr. 23), die wir auf Wunsch gerne zusenden. Ch. H.
COMPOSER KURT RAPF DIES AGED 85 Only three weeks after his 85th birthday Kurt Rapf died on March 9, 2007, in Vienna. As a composer, conductor, pianist, organist, pedagogue, and in many administrative functions he was for more than six decades one of the most reliable shapers of Austrian musical life. He left an impressive catalogue of works from which one should especially mention his symphonies, his chamber music and, most importantly, the momentous organ oeuvre, many instrumental concertos and the oratorio Passio Aeterna which is of relevance for contemporary history. Ch. H.
Kurt Rapf 1922–2007
klang:echo
Poesie und Virtuosität NEUES VON WOLFRAM WAGNER: KONZERTE FÜR FLÖTE UND FÜR VIOLINE Musizierlust und Nachdenklichkeit, aber auch zupackende Kraft und wirkungsvolle technische Herausforderungen prägen Wolfram Wagners Tonsprache seit jeher. Zwei neue Werke fassen diese Elemente wieder einmal in konzertanter Gestalt zusammen – und zwar auf eindrucksvolle Weise. Dabei würdigte Die Presse zunächst auch den verdienstvollen „Rahmen“ der bejubelten Uraufführung des Flötenkonzerts: „Der Musikvereinszyklus ‚Kontrapunkte’ ist […] ein kleines, feines, uneitles Biotop, in dem ohne lockendes Etikett blühen darf, was im ‚großen’ Konzertgetriebe vor oder zwischen den symphonischen Kanon gepresst wird. Bei der Handvoll Musiker des Ensembles Kontrapunkte […] und der Leitung von Peter Keuschnig sind diese Werke in besten Händen. […] Also erfährt Wolfram Wagners Konzert für Flöte und Seite 8
Kammerorchester seine begeistert akklamierte Uraufführung. Ein geschlossen und gekonnt komponiertes Stück für eine virtuos herausgestrichene Querflöte, die von Erwin Klambauer souverän bedient wurde. Ein markantes Rezitativ setzt den Anfang und das thematische Material, das sich in einem Arioso, einem flotten Allegro molto und einem wohlklingenden Lamento fortsetzt und weiterentwickelt, kulminiert in einer rasanten Finalstretta. [...] Ein Konzertabend [...], der als Bereicherung im Gedächtnis bleiben darf.“ (mus, 10. Jänner 2007) Die Kronen Zeitung stieß begeistert ins gleiche Horn: „Die hohe Kunst des Flötenspiels fordert [...] Wolfram Wagner in seinem Konzert für Flöte und Kammerorchester, welches sehr wohl ein Standardwerk jedes Flötenspielers werden sollte. Diese Musik
Foto: Renate Publig
muss vor allem auch jenen Spaß machen, die sie interpretieren. […] Prächtig klingen die schnellen Sätze, berührend schön die langsamen. Erwin Klambauer brilliert mit virtuos gesetzten Affekten und Effekten.“ (Florian Krenstetter, Kronen Zeitung, 10. Jänner 2007) Und auch das Violinkonzert, uraufgeführt am 21. Februar im Wiener Konzerthaus, reüssierte: „Schon die klassisch langsame, elegisch gehaltene Einleitung des rund halbstündigen Violinkonzerts Wagners demonstrierte die handwerklichen Qualitäten des Komponisten, zeigt aber gleichzeitig die fast permanent spürbare post-romantische Prägung dieses erstaunlich – im besten Wortsinn – konventionellen Stücks. Vom Rhythmus dominierte Abschnitte bildeten regelmäßig Steigerungen, die gelegentlich filmmusikähnliche Züge annahmen. Die Behandlung des Soloinstruments konzentrierte sich auf Ausschöpfung des gesamten Ambitus, auf moderne Effekte verzichtete der Komponist, der dem Solisten in ausladenden Kadenzen Gelegenheit zur Selbstentfaltung gibt, welche Christian Altenburger dankbar annahm und durch seinen herausragenden Einsatz viel zum großen Erfolg des Werks beitrug.“ (Rainer Hauptmann, ÖMZ 5/2007)
Residenz im Musikverein VIELFACH NEUES VON GERALD RESCH Seit langem weit mehr als ein Geheimtipp unter den jüngeren österreichischen Komponisten, hat er geschafft, wovon viele seines Standes oft nur träumen können: Als Composer in residence des Wiener Concert-Vereins ist Gerald Resch in den Jahren 2007 und 2008 mit mehreren Uraufführungen im Wiener Musikverein vertreten. Auch darüber hinaus weist sein Kalender beachtliche Projekte auf. Spin heißt das neueste Werk für Kammerorchester, das am 10. März 2007 erstmals im Brahms-Saal und zwei Tage später im Klagenfurter Konzerthaus erklang. Der Wiener ConcertVerein wurde von Ernest Hoetzl geleitet. „Es sind anfänglich nur zwei Töne, eine Sekunde, denen Resch einen ordentlichen Drall gibt, dann raffiniert auffächert und variiert.“ (Helmut Christian, Kleine Zeitung, 13. März 2007) „[…] Hier hatte Resch nach eigener Aussage ‚die Vorstellung eines klar definierten Klangzustandes, der einen Drall (eng.: Spin) hat, wodurch er sich zu einem anderen Klangzustand hin weiterbewegt...’ Zu hören ist solcherart in einem tonalitätsfreien Umfeld eine Fülle abwechslungsreicher, oftmals überraschender Erscheinungsformen, die gerade durch die ihnen zugrunde liegende Logik überzeugen.“ (Gerhard Kramer, Österreichische Musikzeitschrift, 5/2007)
Gruppenbild mit Komponist – Gerald Resch
GERALD RESCH AKTUELL – April 2007
Teilnahme beim Projekt “Soundings” des Austrian Cultural Forum London – 7. Oktober 2007 Spin für Kammerorchester Wien, Konzerthaus – Mozart-Saal (IGNM-Musikfest) Reconsil Sinfonietta, Dirigent: Roland Freisitzer – 11. November 2007 Knoten für Fagott und Kammerorchester – URAUFFÜHRUNG Wien, Musikverein – Brahms-Saal Robert Buschek – Fagott, Wiener Concert-Verein, Konstantin Ilievsky – Herbst 2007 CD-Veröffentlichung: Schlieren für Violine und Orchester (col legno) – 16. April 2008 Neues Werk für Streichorchester – URAUFFÜHRUNG Auftragswerk der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Wien, Musikverein – Brahms-Saal Wiener Concert-Verein, Dirigent: Zsolt Hamar – September 2008 Neues Werk für Orchester – URAUFFÜHRUNG Auftragswerk zur Eröffnung des Brucknerfestes 2008 Linz, Brucknerhaus – Frühjahr 2009 Neues Werk für Kammerensemble – URAUFFÜHRUNG Auftragswerk des Ensembles „die reihe“ zu dessen 50-Jahr-Jubiläum Wien Seite 9
klang:jubiläum
Gerettet vom Stephansdom PETER PLANYAVSKY IST NICHT MEHR WIENER DOMORGANIST UND WURDE 60 Von Christian Heindl Er ist einer der international bedeutendsten und meistgeschätzten Organisten unserer Zeit. Früh wurde er als ausübender Künstler zum unmittelbarsten Nachfolger Anton Heillers erkoren, und auch als Komponist ist er mittlerweile eine Fixgröße in der Welt der Kirchen- und Sakralmusik – mit liebevoll gehegter Neigung für humoristische „Ausrutscher“. Am 9. Mai 2007 feierte Peter „Plany“ Planyavsky seinen 60. Geburtstag.
Planyavsky tradiert freilich nicht nur die von Heiller vermittelte Orgelschule – auch als Komponist erhielt er wesentliche Prägung durch den Lehrmeister und väterlichen Kollegen und Freund. Die modale und zwölftönige Mittel verbindende Klangwelt Heillers spricht auch aus vielen seiner eigenen Werke. Sein Leitsatz, das „Sinnliche vor das Konstruktivistische“ zu stellen, korrespondiert auch mit seiner Vorliebe für die Meister der neueren französischen Orgel- und Sakralmusik (Alain, Messiaen u. a.). In jedem Fall ist er bedacht, „für“ zu schreiben: für bestimmte Interpreten, für deren besondere Möglichkeiten, aber immer auch für den Hörer. Publikumsschreck im Sinn der klassischen Avantgarde war Planyavsky nie. Dennoch gab und gibt es auch bei ihm stets Neues, das sein Umfeld mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert; erwähnt sei etwa nur die sprechgesangliche Gestaltung seiner Markus-Passion (1988). Erwähnt sei – Heillers Tanz-Toccata lässt grüßen – die Bereitschaft, auch einmal mit populärem Ansatz ans hehre Instrument heranzugehen: Die Toccata alla Rumba (1971) hat mittlerweile mit Toccata non troppo (2000) und Capriccio Cha-Cha-Cha (2007) zwei jüngere Geschwister erhalten, deren Lebensweg höchst viel versprechend vorgezeichnet erscheint. Vollends Parodist (und auch als solcher deklariert) ist Planyavsky dort, wo er sich von alten Meistern zu neuem musikalischen Scherz inspirieren lässt. Er hat in Österreich das Seite 10
professionell in den Konzertsaal geführt, was etwa in Großbritannien durch die Gerard-Hoffnung-Konzerte seit den 1950erJahren wahren Kultstatus genießt. Vier Stücke für die Trompetenuhr von W. A. Plagiavsky Mozart (1989), die Ankunftssymphonie G-Dur von J. P. Haydn (1987), Eine nicht gerade kleine Nachtmusik für Orchester von W. A. P. Mozart (2004) und natürlich die nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten „Bach-Fans“ in aller Welt begeisternde Kantate LWV 20/85 Der zufrieden-
Foto: Renate Publig
Bereits während der Gymnasialzeit studierte Planyavsky an der Wiener Musikakademie bei Anton Heiller, der natürlich die außergewöhnliche Begabung seines Musterschülers erkannte und diesem entsprechende Förderung zuteil werden ließ. Schon als 19-jähriger absolvierte Planyavsky seine Studien mit Diplomen in Orgel- und Kirchenmusik. Eine anschließende Orgelbauerpraxis ließ ihn „sein“ Instrument so unmittelbar wie nur möglich auch von seinem Innersten her kennen lernen. Orgelpraxis in Stift Schlägl und zahlreiche Wettbewerbssiege standen noch vor dem Beginn seiner dauerhaftesten Berufsstation: Mit 22 Jahren wurde er erstmals Domorganist in Wien, war von 1983–1990 Domkapellmeister und schließlich noch einmal 13 Jahre Domorganist. Seit mehr als einem halben Jahrhundert kommt eine Orgelprofessur an der Wiener Musikuniversität hinzu. An jenem Institut, an dem er selbst einst die Kunst seines Fachs erlernte, pilgern seit 1980 junge Menschen aus aller Welt zu ihm, um von ihm die Perfektion des Wirkens an der „Königin der Instrumente“ zu erfahren.
klang:jubiläum
gestellte Autobus von P. P. Bach ebenso wie ihr Schwesterwerk Cactus tragicus LWV 19204 (das „L“ steht naheliegender Weise für „Lach-“) hat Peter Planyavsky auf alten Dachböden und in tiefen Klosterkellern – vielleicht unterstützt vom dort lagernden Weinvorrat – ausgegraben und nach hunderten von Jahren zur Erstaufführung gebracht. Und so manchem Musikfreund erscheint die Stilimitation darin so authentisch, dass PP tatsächlich oft für den bloßen „Herausgeber“ gehalten wird. Erfolgsmenschen werden im Allgemeinen bewundert, und dieser Bewunderung kann sich Planyavsky sicher sein. Von außen betrachtet scheint er den üblen Geschmack des Scheiterns ein einziges Mal wirklich in seiner ganzen Bitterkeit gekostet zu haben: Auch wenn man ihn wohl immer als den Domorganisten von St. Stephan bezeichnen wird – keine andere Persönlichkeit von solchem künstlerischen Rang hat vor ihm je am Wiener Wahrzeichen gewirkt, und es wird wohl niemandem leicht fallen, in seine Fußstapfen zu treten –, so kann man nicht übersehen, dass gerade hier die beglückenden Facetten oft dem starren Betriebssystem namens „Kirche“ zum Opfer fallen mussten. Was über Jahrzehnte zugunsten des künstlerischen Gesamtergebnisses erduldet wurde, fand schließlich mit Erscheinen eines besonderes ehrgeizigen Assistenten einen Punkt, an dem man nicht mehr zusehen konnte, ohne dadurch mitschuldig an höchst fragwürdigen Entwicklungen zu werden. Und weil der dem Herrscher schön Redende oft mehr Gehör findet, als jener, der vor dem Verhängnisvollen warnt, blieb Planyavsky nach vielen Versuchen, die Dinge zum vermutlich Besseren zu wenden, nur der Rückzug. Über das Gewesene in der Folge den Mantel des Schweigens Tagebuch eines Domorganisten – zu breiten, wäre Planyavskys Sache Das neue Planyavsky-Buch nicht, und so erschien kürzlich eine „Aufarbeitung“ in Buchform: „Gerettet vom Stephansdom“ heißt das exzellent geschriebene Werk (Edition VA bENE), das dem Leser sowohl den Betrieb des kirchlichen Musizierens anschaulich vor Augen führt, als auch zeigt, wie Wenige einem Ganzen unermesslich schaden können. Plany rechnet nicht ab, er beschreibt. Manche der Beschriebenen werden ihm wohl sogar zustimmen müssen, dass er eigentlich nur „die Wahrheit“ aufzeigt. Dass selbige im kirchlichen Umfeld eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, steht auf einem anderen Blatt. Nicht nur Orgelfreunde in aller Welt und seine Studenten an der Wiener Musikuniversität werden es mit Genugtuung quittieren, wenn „ihr“ Plany nach Wegfall der administrativen und terminlichen Dommusikgeschäfte nun vielleicht sogar etwas mehr Zeit für sie hat: Auch dem Komponisten und Musikschriftsteller Peter Planyavsky mag so der Weg für neue kreative Entfaltung geöffnet sein. An den Schluss dieser Betrachtung sei so schlicht wie herzlich der Titel eines Planyavsky-Orgelsolostücks von 2003 gestellt: Ad multos annos!
ORGAN VIRTUOSO PETER PLANYAVSKY TURNS 60 He is one of the internationally most important and bestesteemed organists of our time, and his compositions have become a fixture in sacred and church music – with a lovingly fostered tendency towards humoristic ‘excursions’. On May 9, 2007, Peter Planyavsky celebrated his 60th birthday. Anton Heiller recognized the exceptional talent of his pupil at the Vienna Music Academy at an early date and supported him accordingly. At the age of 19 Planyavsky received his diplomas in organ and church music. At the age of 22 he became organist at Vienna’s St Stephen’s cathedral where he continued to be active for almost 35 years. Since 1980 he is an organ professor himself, at today’s Vienna Music University, where he continues to pass on his knowledge of the perfection of playing the ‘queen of instruments’, as it is sometimes called in German, to young people from all over the world. Also as a composer Planyavsky was fundamentally influenced by his fatherly colleague and friend Heiller. In his works he combines modal and dodecaphonic techniques, but paramount is the principle of always putting ‘sensual’ before ‘constructivist’ aspects. Accordingly he has a strong affinity to French masters such as Alain and Messiaen. The profound solemnity of many works – one should mention the St Mark’s Passion, which in its sprechgesang takes a new departure from traditional choral singing – is offset by his commitment to popular music: thus, his pen can make the organ dance a Toccata alla Rumba as well as the brand-new Capriccio Cha-Cha-Cha.
Toccata alla Rumba
A genre that has been perfectly cultivated in Anglo-American countries since the 1950s through the works of Gerard Hoffnung and Peter Schickele (P. D. Q. Bach) has been embraced in Austria by Planyavsky with his confident knowledge of the historic sources: musical parody. Thus, he has introduced the world to the Arrival Symphony by J. P. Haydn as well as to the Not really Little Night Music by W. A. P. Mozart. He also delighted ‘Bach fans’ from all over the world with the cantatas Der zufrieden gestellte Autobus and Cactus tragicus by P. P. Bach. One can only eagerly await the future musical ‘excavations’ of Peter ‘Plany’ Planyavsky. Ch. H. Seite 11
klang:trias
Dreimal alle Zwölfe HANS ERICH APOSTEL UND SEINE SCHÜLER RAINER BISCHOF UND EUGENE HARTZELL Von Walter Weidringer
Foto: Esther Haufler
„Ich habe eine Entdeckung gemacht, durch welche die Vorherrschaft der deutschen Musik für die nächsten hundert Jahre gesichert ist“, war Arnold Schönberg Anfang der 1920er Jahre überzeugt. Nun, eine solch fulminante Karriere war seiner Methode der „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ bekanntlich nicht beschieden. Doch auch im neunten Jahrzehnt nach der dodekaphonen „Zeitenwende“ halten manche Komponisten noch an ihrer Gültigkeit fest. Erstarrte Orthodoxie? Nein, vielmehr legitime, lebendige Tradition. Zumal es sich bei dieser wie bei jeder Technik, um „eine Modalkategorie und keine Substanzkategorie“ handelt, wie Rainer Bischof als studierter Philosoph da sofort einwendet: Den musikalischen Inhalt charakterisiert der Weg zu dessen Ausdruck also keineswegs. Das teilt sich auch am klingenden Ergebnis von Bischofs Werken sogleich mit: In ihrer explosiven Emotionalität, ihren scharfen Kontrasten über die ganze Palette von tiefer Niedergeschlagenheit bis hin zur Exaltiertheit, straft sie alle Vorwürfe Lügen, die Zwölftonmusik vernachlässige die Expression zugunsten eines rigiden Systems. Man ahnt: Bischof, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag
Rainer Bischof
Hans Erich Apostel
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feiert, ist in seiner Musik ganz er selbst. Das technische Rüstzeug dazu – und vieles mehr – hat er von Hans Erich Apostel gelernt. Der aus Karlsruhe stammende Komponist war in den 1920ern Schüler von Schönberg, dann von Alban Berg – weshalb seine selbstverständlich dodekaphonen Werke im Naziregime folgerichtig mit Aufführungsverbot belegt waren. Apostel musste sich als Pianist bei der Truppenbetreuung durchschlagen. „Er war ein Kriegskamerad meines Vaters“, erzählt Bischof, „der wiederum hat meine musikalischen Ambitionen aufs härteste bekämpft und den Apostel immer als abschreckendes Beispiel zum Essen eingeladen. Dem ist es damals wirklich nicht gut gegangen.“ Aber: „Seine Ausstrahlung war faszinierend.“ Und so begann ein intensives, gleichsam jeden Tag neu in Frage gestelltes Lehrer-Schüler-Verhältnis: „Er hat mir eigentlich ununterbrochen nur erklärt, dass ich deppert bin: Was, das kennen Sie nicht?, war der stehende Satz.“ Zum Komponieren gehöre eben die ganze abendländische Geistesgeschichte, war Apostel überzeugt – und Bischof hat in diesen Jahren die Zwölftontechnik sozusagen nur am Rande in sich aufgesogen. Dass Apostel allen späteren
Foto: Archiv Doblinger
klang:trias
Strömungen skeptisch gegenüberstand, die seiner Ansicht nach den Eintausch des „konstruktiven Elements der Tonverbindungen im motivischen Sinn gegen die nahezu ausschließliche Beobachtung klanglicher Vorgänge“ im Sinn hatten und dies als „historischen Rückfall in eine primitivere Periode des Komponierens“ ansah, zeigt sein unerschütterliches Festhalten am Fortschrittsgedanken „seiner“, der historischen Moderne – und er gab diese Überzeugung an seine Schüler weiter. Deshalb war es nicht nur möglich, sondern sogar ganz im Sinne Apostels, dass neben Rainer Bischof auch der in Cincinnati/Ohio geborene Eugene Hartzell eine persönliche Spielart der Zwölftonmusik entwickelte. 1955 über ein Stipendium der Yale University nach Europa gekommen, gelang dem Apostel-Schüler Hartzell in seinem Schaffen die Versöhnung ganz heterogener Einflüsse. Und zwar dadurch, wie Rainer Bischof den Stil des Kollegen erklärt, „dass er ganz klare Elemente des Jazz übernimmt und somit etwas erzielt, das in HANS ERICH APOSTEL – 35. TODESTAG der Kombination RAINER BISCHOF – 60. GEBURTSTAG J a z z r hy t h m e n , EUGENE HARTZELL – 75. GEBURTSTAG († 2000) thematisch-motiEugene Hartzell vische Arbeit und formale Struktur quasi keimzellenartig durch die Zwölftonreihe vorgegeben, einen eigenständigen Stil schafft, der dennoch in höchstem Maße in der Tradition verankert ist und somit eine konsequente Weiterführung des Geistes der Zweiten Wiener Schule Schönberg-Webern-Berg darstellt.“ Und ein weiterer Satz Bischofs über Hartzell charakterisiert nicht nur diesen Komponisten, sondern darf in gleicher Weise auch für die Werke sowohl Apostels als auch Bischofs selbst gelten: „Die Intellektualität des Gemachten ist keine geistig quasi muskelstrotzende Musikideologie, sondern immer auf das tönende Klingen bezogene Erleben menschlicher Inhalte.“
Rainer Bischof, Orchesterstücke op. 10
THRICE TO TWELVE HANS ERICH APOSTEL – RAINER BISCHOF – EUGENE HARTZELL
More than 80 years after its ‘discovery’ by Arnold Schoenberg several composers still adhere to the dodecaphonic technique – a legitimate, vibrant tradition which, contrary to general prejudice, indeed can give rise to highly emotional music. For example, the works of the composer and philosopher Rainer Bischof run the total gamut from deep resignation to rapturous excitement in their explosive emotionalism and their sharp contrasts. One gets the sense that Bischof, who celebrates his 60th birthday this year, in his music is authentically himself. He first learnt the technical foundations – and much more – from Hans Erich Apostel. This pupil first of Schoenberg and then of Alban Berg was ostracized by the Nazi regime and had to eke out a living by playing the piano for the troops. Bischof met him as a friend of his father, who originally wished to introduce Apostel to his son as a
warning example for the fate of a composer. However, ‘his charisma was fascinating.’ And so an intensive, almost daily newly-defined teacher-pupil relationship began, for to compose required for Apostel a deep knowledge of the whole Western history of ideas. The high respect for the past was combined by Apostel with modernity’s unbroken belief in progress. This belief was also shared by Apostel’s second masterly student, Eugene Hartzell. Born in Cincinnati/Ohio, he first came to Europe in 1955 through a Yale scholarship. In his works he managed to unite the totally heterogeneous influences of jazz and dodecaphony. What Rainer Bischof once wrote about Hartzell is true for all three composers: ‘The intellectuality of the result is not a spiritually ‘muscular’ music ideology, but always comes from a deep experience of the human condition as related to resonating sound.’ W. W. Seite 13
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RAINER BISCHOF
GOTTFRIED VON EINEM
Der Erfolg von Rainer Bischofs spätromantisch gesättigter Orchesterbearbeitung von Antonín Dvoˇráks Vier Liedern im Volkston, von deren Qualität sich durch die Konzertübertragung von „Frühling in Wien 2005“ der Wiener Symphoniker via ORF und 3sat ein Millionenpublikum überzeugen konnte, hat sich bis ins Aufnahmestudio ausgeweitet: Mit den Bamberger Symphonikern haben die Uraufführungsinterpreten dieser Version, Marjana Lipovšek und der Dirigent Marko Letonja, das Werk eingespielt. Die jüngsten Konzertaufführungen fanden Ende Mai in der Schweiz statt, ebenfalls mit Marjana Lipovšek, begleitet von der Slowenischen Philarmonie unter der Leitung von George Pehlivanian.
Auf „Eine Reise in das Zwielichtland“ (Amalthea 2007) lädt Lotte Ingrisch ein – und wer sie kennt, weiß, dass diese spontanen und privaten Aufzeichnungen vor allem von Neben-, Zwischen-, Unter- und Überwelten künden. Erinnerungen an Gottfried von Einem und gemeinsam erlebte paranormale Phänomene nehmen dabei selbstverständlich eine prominente Rolle ein. Drei Jahre lang etwa läutete nachts das Telefon: Eva-Maria Ohm, die tote Berliner Barfrau, rief immer wieder an... Einem hat ihr das Kyrie seiner Missa Claravallensis gewidmet, die dem Buch auf CD beiliegt.
Bischof-Feiern auch in Wien: Am 6. Juni erhielt der langjährige Generalsekretär der Wiener Symphoniker das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien. Die Laudatio hielt Rudolf Buchbinder.
FRIEDRICH CERHA Trio für Violine, Violoncello und Klavier Wien, Musikverein – Magna Auditorium, 30. April 2007, Altenberg Trio – URAUFFÜHRUNG
Mit einem dreitägigen Musikfest gedenkt man in seiner Heimatstadt vom 27. Februar bis 1. März 2008 des Welser Komponisten Josef Friedrich Doppelbauer (1918–1989). In den vom Wiener Concert-Verein unter Ulf Schirmer und dem Oberösterreichischen David-Trio bestrittenen Konzerten werden u. a. das Violakonzert und Kammermusik erklingen. Eingebunden wird auch die jüngste Generation: zeit.tasten.generationen nennt sich die Veranstaltung für die Schüler des oberösterreichischen Musikschulen Klavier- und Orgelwerke Doppelbauers erarbeiten werden. Im Welser Stadttheater eröffnet Otto Biba eine Ausstellung.
IVAN ERÖD Porträtkonzert in Warschau „Heiter und Ernst. So ist seine Musik, so ist auch er selbst – Iván Eröd“: Anlässlich des Porträtkonzerts von Iván Eröd im Österreichischen Kulturforum in Warschau hat Kuba Kukla vom Auslandsdienst von Polskie Radio ein Gespräch mit dem Komponisten geführt: Interview zum Anhören auf unserer Website www.doblinger-musikverlag.at
JÜRGEN ESSL
„‚Ein Abend für Friedrich Cerha’ – eine Huldigung für einen der wichtigsten, renommiertesten österreichischen Komponisten, unseren Avantgardepapst: Was ist Musik? Eine ernst zu nehmende Frage, auf die es viele Antworten gibt. Einen Abend lang spürte man […] der Frage mit sechs ausgewählten Werken Cerhas – darunter der Uraufführung des Trios für Violine, Violoncello und Pianoforte – nach. Das Altenberg Trio unter Leitung von Claus Christian Schuster, Bariton Peter Schöne und der Klarinettist Andreas Schablas gaben auf die Frage brillant, mit dramatischem Impetus, aber auch kunstvoll in der Differenzierung ihre Antworten. Bemerkenswert: die Präzision rhythmischer Verschiebungen, die gerade im Zusammenklang der Instrumente und der Stimme sich ständig wandelnde rhythmische Strukturen zeigen.“ (Florian Krenstetter, Kronen Zeitung, 13. Mai 2007) Seite 14
Den „Kulturpreis der Stadt Passau“ für die Sudetendeutschen erhält der Komponist, Organist und Stuttgarter Hochschulprofessor am 27. Juli 2007 durch den Oberbürgermeister der Dreiflüssestadt. Der Künstler wird sich stilgerecht mit einem Rezital am folgenden Tag im Passauer Dom bedanken, bei dem er u. a. seine viel gespielte Chaconne über „Veni creator spiritus“ aus den Dialogen (Livre d‘ Orgue) op. 16 vortragen wird.
HEINRICH GATTERMEYER Mit einer der renommiertesten Auszeichnungen seines oberösterreichischen Heimatbundeslandes, dem „Heinrich-Gleissner-Preis“ 2006, wurde der Komponist und emeritierte Hochschulprofessor Heinrich Gattermeyer geehrt. Die Überreichung durch Landeshauptmann a. D. Josef Ratzenböck erfolgte im Steinernen Saal des Linzer Landhauses.
Foto: Rosa Frank
„Von ganzem Herzen darf ich mich bedanken für die Übersendung der von Rainer Bischof instrumentierten Dvoˇrák-Lieder. Ich weiß, dass beispielsweise Frau Lipovšek diese Bearbeitung außerordentlich schätzt und damit auch Herrn Bischof eine ausgezeichnete Übertragung der wunderbaren Lieder auf großes Orchester gelungen ist.“ Wolfgang Sawallisch
DOPPELBAUER-TAGE IN WELS
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Foto: Kurt Hörbst
Streichtrio Troy, NY (USA), 14. April 2007 – Walden Chamber Players “Listeners might expect to be wary of his String Trio, as it must have been the first they ever heard of Schedl’s work. Any reservations disappeared as Chang, Huebner and cellist Ashima Scripp gave an intense performance of the piece. It is a tonal work, but one that uses some of the techniques of 12-tone writing (the province of Schoenberg and company) to telling effect. Far from the the liveliness of Reger, Schedl emphasizes a beautiful, quietly melancholy sound interspersed with angst-ridden, agitated episodes. It makes one want to learn about and hear more of this composer.” (James Hennerty, timesunion.com, 16. April 2007) Auf Beschluss des Direktoriums wurde Jutta Schedl, die Witwe von Gerhard Schedl, zum „Artistic Advisor“ der Walden Chamber Players ernannt. Das amerikanische Ensemble macht seit einiger Zeit die Pflege der Werke Schedls zu einem besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit. We would like to thank all our customers, worldwide,
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Er ist eine internationale Größe in der Kirchenmusik und doch eng mit seiner Südtiroler Heimat verbunden: Herbert Paulmichl (1935). Dementsprechend verbindet sich in dem im Vorjahr erschienenen Buch die allgemeine Bedeutung des Komponisten, Organisten und Chorleiters mit regionalen Hintergründen. Es ersteht ein plastisches Bild eines halben Jahrhunderts Musikgeschichte, das zudem auch wertvolle Basisinformationen zur Praxis der Kirchenmusik enthält. Dass nicht die Form einer klassischen Monographie gewählt wurde, sondern ein Sammelband mit Beiträgen verschiedenster Autoren, beleuchtet Persönlichkeit und Schaffen des Bozner Domkapellmeisters aus einer Vielzahl von Perspektiven, die dem Leser ein anschauliches Gesamtbild verschaffen. Wertvoll ist die beigelegte CD mit exzellenten Aufnahmen aus Südtiroler Kirchen, die das unmittelbare Hörerlebnis zum Gelesenen ermöglichen. Ch. H. Herbert Lanz (Hg.): Herbert Paulmichl, Kirchenmusiker – Komponist. 272 S., geb., Folio Verlag, Wien – Bozen 2006
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HERBERT PAULMICHL – ZUR HÖHEREN EHRE…
„Das Spiel mit dem Rhythmus und dessen stete Veränderung machen den Reiz des Werkes aus; rhythmische Impulse in einer Stimme die nacheinander von den anderen übernommen werden. Rasante dominierende Teile kontrastieren mit den sie unterbrechenden ruhigen, in denen die rhythmische Asynchronität zu Dissonanzen in dem sonst sehr konsonanten Stück führt.“ (Doris Weberberger, Österreichische Musikzeitschrift, 5/2007
Alla noter från en källa -
Nie plakativer Eingängigkeit verfallen, fand seine Musik doch von seinen frühen Arbeiten an rasch den Weg zum Hörer. Bereits durch die Titelwahl bestimmte bildliche oder sinnliche Assoziationen weckend, gelang es Herbert Lauermann (1955) mit Orchesterwerken wie Caccia oder Desert rasch den Weg in die internationalen Konzertsäle zu finden. Den einhelligen Erfolgen der Kammeroper Das Ehepaar (1981/86) und der Kirchenoper Simon (1983) schloss sich mit der Francisco-Tanzer-Vertonung Die Befreiung (1999/2000) eine abendfüllende Auseinandersetzung mit menschlichen Schicksalen im Nachkriegsdeutschland an. Für sein Schaffen wurde der Komponist und Professor der Wiener Musikuniversität mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt.
„Eine Komposition, die in der polyphonen Motivverarbeitung, in Kontrastreichtum und vielschichtigen Klangnuancen beeindruckt. Effektvoll schöpft das KammerOrchester alle Möglichkeiten aus.“ (Florian Krenstetter, Kronenzeitung, 7. März 2007)
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HERBERT LAUERMANN
imPuls für Kammerorchester Wien, Konzerthaus, 27. Februar 2007 – Wiener KammerOrchester, Dirigentin: Stamatia Karampini
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Nach langer Krankheit ist Erna Heiller am 4. Februar im 85. Lebensjahr verstorben. Die Schülerin von Rebay, Dichler, Seidlhofer und Ahlgrimm begann während des 2. Weltkriegs eine vielversprechende Karriere als Pianistin und Cembalistin, die sie bald an der Seite ihres Mannes Anton Heiller fortsetzte. Gemeinsam wurden sie so zu wichtigen Mitgestaltern des musikalischen Wiederaufbaus in Österreich nach 1945. Nach dem frühen Tod Heillers 1979 war sie unermüdlich um die Pflege seines reichen musikalischen Nachlasses und postume Werkeditionen bemüht. Der Verlag Doblinger verliert in Erna Heiller eine Freundin unseres Hauses und hoch geschätzte Persönlichkeit, der wir stets mit großer Sympathie und Wertschätzung begegnet sind.
HANNES RAFFASEDER
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ERNA HEILLER VERSTORBEN
EMS MUSIC - EUROPE Judengasse 16 B, D-74599 Wallhausen, Germany Tel. ++49-(0)7955-38 91 92 - Fax: ++49-(0)7955-38 91 93 E-mail: emsmusic@bellsouth.net Contact: Bob Walls
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ERICH URBANNER
Fragen von der Seele Linz, Martinskirche, 3. April 2007; Judith Lehner – Sopran, Rudolf Jungwirth – Orgelpositiv
Multiphonie Innsbruck, Congress, 16./17. November 2006; Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Dirigent: Dietfried Bernet
„Die Sopranistin gestaltete sauber und deutlich [...] auch das anspruchsvolle Moderne, herausragend [...] die schlichten Fragen von der Seele mit den Tönen von Schlee.“ (fz, Oberösterreichische Nachrichten, 5. April 2007)
„Der Name verrät die klangliche Vielfalt, die hier angestrebt und erreicht wurde. Als Konzentrat des Komponisten spricht das Werk von einer bewussten melodischen Gestaltung (die Urbanner in ‚Ninive’ erstmals zugewachsen war), von der Auseinandersetzung mit der historischen Dialogsituation und mit fremden Kulturen – insgesamt von jenen Prozessen, die Urbanner über die Zeit beschäftigten. Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck schüttete die beeindruckend reiche ‚Multiphonie’ bei aller Disziplin wie ein Füllhorn aus, bis zum effektvollen Ende, das Urbanner statt des bisher nachdenklichen Schlusses eigens für Innsbruck geschrieben hat. Die Sorgfalt, Klangvielfalt und Leidenschaft nahmen Bernet und das Orchester mit in Peter Iljitsch Tschaikowskys Symphonie Nr. 6 […]“ (Ursula Strohal, Tiroler Tageszeitung, 18. November 2006)
Foto: Land OÖ / Cerpnjak
THOMAS DANIEL SCHLEE
Hohe Ehre aus Oberösterreich: Kulturmedaille für Thomas Daniel Schlee (im Bild mit Helmut Obermeyr, Landtagspräsidentin Angela Orthner und Rudolf Jungwirth)
Als gebürtiger Wiener dem Musikland Oberösterreich auf das Engste verbunden, erhielt Thomas Daniel Schlee – Komponist, Orgelvirtuose, Wissenschafter und Kunstmanager – im April die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich. Schlee, gegenwärtig Intendant des Carinthischen Sommers, wirkte von 1990–98 als Musikdirektor des Linzer Brucknerhauses und war künstlerischer Leiter des Internationalen Brucknerfestes. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei stets der Einsatz für das zeitgenössische Musikschaffen.
HELMUT SCHMIDINGER „...was uns anrührt, dich und mich...“. Sieben Verhältnisse für Violine und Klavier nach Versen von Rainer Maria Rilke Wels, 15. Jänner 2007, Stadttheater Albert Fischer – Violine, Dino Sequi – Klavier
„Helmut Schmidinger geht mit …was uns anrührt, dich und mich… (2004) sieben Verhältnisse für Violine und Klavier nach Versen von Rainer Maria Rilke ein und entwickelt hierfür in einer Sorgfalt markante Motivik, die sich Rilkes Wortdichten plastisch annähert.“ (Norbert Trawöger, DrehPunktKultur, 16. Jänner 2007) Seite 16
„Es gibt sie noch die Momente der Innerlichkeit in Konzerten. Beim 2. Symphoniekonzert des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck unter der Leitung von Dietfried Bernet gab es aber noch dazu am vergangenen Donnerstag die Begegnung mit einem großen Komponisten Tirols, Erich Urbanner […] Begonnen hat der Abend mit einer Multiphonie von Erich Urbanner, mit einem rasenden musikalischen Manifest für das Leben mit großem Pathos und subtilen, kammermusikalischzärtlichen Akkorden. Da löste sich die Strenge vorgesehener Klassik-Ansätze in elementare Ausbrüche von Dissonanzen auf. […]“ (Winfried W. Linde, Kurier, 18. November 2006)
PIERROT LUNAIRE ENSEMBLE WIEN Welttourne mit österreichischen Komponisten Mit einem für Freunde zeitgenössischer Musik begeisternden Jahresprogramm 2007 wartet das von Silvia Gelos und Gustavo Balanesco geleitete Pierrot Lunaire Ensemble Wien auf. Mustergültig wird dabei der oft gestellte und doch weit weniger oft erfüllte Anspruch verwirklicht, möglichst viele ästhetische Positionen nebeneinander zur Diskussion zu stellen. Allein aus dem Doblinger-Katalog finden sich nahezu fünfzig Werkaufführungen in Konzerten in Hong Kong, Spanien, Chile, Brasilien, Argentinien, Costa Rica, Mexiko, Russland und den USA. Zu hören ist dabei Bewährtes von Rainer Bischof, Horst Ebenhöh, Paul Walter Fürst, Herbert Lauermann, Wolfgang Liebhart, Christian Ofenbauer und Gerhard Schedl sowie Neuestes von Friedrich Cerha (Rhapsodie pour violon et piano), Ludwig Nussbichler (Traumbildfragmente III), Gerald Resch (Fünf Versuche nach Italo Calvino) und Gernot Wolfgang (Metamorphosis). In verdienstvollster Weise gibt das Pierrot Lunaire Ensemble Wien damit international eine sympathische Visitenkarte für Österreichs aktuelle Musiklandschaft ab. Detailprogramm: www.pierrotlunaire.at
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GERNOT WOLFGANG Mozart-Fagottkonzert-Kadenzen und Alpine Story 2. Dezember 2006, Arroyo Grande (USA); Judith Farmer – Fagott, San Luis Obispo Symphony, Dirigent: Michael Nowak „[...] Mozart Bassoon Concerto, K. 191 [...] [Judith] Farmer’s bassoon mastery of it is dazzling. She made it sing through even the fastest virtuoso passages and played the unaccompanied cadenzas in the first and second movements with an organic feel. Those cadenzas, and the much-anticipated closing piece, are the work of Gernot Wolfgang, a remarkable mid-career musician. Born in Austria in 1957, Wolfgang has been based in Los Angeles for 10 years, and his music also seems to be from several places at once. He composes for film and television, writes for orchestras and chamber groups and plays guitar with a jazz quartet. He brings all these influences into his Alpine Story. If Wolfgang’s title conjures something like Strauss‘ Alpine Symphony, guess again. This 14-minute tone poem moves between old Europe and today’s Los Angeles, bridging moody percussion with repeating string figures. A timpanist pounds out riffs the strings make deeper. Cymbals are stroked with violin bows until they scream. Marimbas and vibraphones clang and bong while a snare drummer browses between jazz and rock. Strings start plucking. Everything seems to circle back to the opening figures, but then it gets more interesting. It’s over too soon.“ (James Cushing, San Luis Obispo Tribune, Dec 4, 2006) Dual Identity – URAUFFÜHRUNG Common Grund 16. Jänner 2007, Santa Barbara, CA (USA), Museum of Natural History – Fleischmann-Auditorium Judith Farmer – Fagott, Paula Fehrenbach – Violoncello “Before intermission, we were treated to as-yet-unheard music by a living, breathing composer (yes, they do exist), Gernot Wolfgang […] From the living composer realm, we heard a short world premiere, ‘Dual Identity’, and the jazz-inspired ‘Common Ground’, by Mr. Wolfgang. Both pieces lent equal time to the too-rarely heard bassoon in a lead role, as played, and boldly, by Judith Farmer. On the solo piece ‘Dual Identity’, Ms. Farmer navigated the score’s bouncing, propulsive sense of rhythm, partly articulated through well-placed spaces between notes. Trace elements of the composer’s jazz and R&B pedigree emerge in the rhythmic design, but they blend in with a harmonic language grounded in contemporary classical writing. That dual musical identity may be key to the meaning of the title. Cellist Paula Fehrenbach joined the bassoonist on the intriguing ‘Com-
mon Ground’, creating a low register agenda. Here again, Mr. Wolfgang’s jazz/soul leanings (he’s a former jazz guitarist) show in the neat network of ‘riffs’, sometimes layered and sometimes in driving unison. The final movement, cheekily dubbed ‘Igor, at last’, reveals faint Stravinsky-esque colors.” (Josef Woodard, Santa Barbara News-Press, 18. Jänner 2007) Foto: Renate Publig
Würdig am Vorarlberger Landesfeiertag, dem 19. März, wurde dem Komponisten in Anerkennung seines international reüssierenden Schaffens durch den Vorarlberger Landeshauptmann der von der Republik Österreich zuerkannte Berufstitel „Professor“ verliehen. Erstmals steht mit Herbert Willi ein europäischer Komponist als Composer in residence vom 7. Juli bis 1. August 2007 im Zentrum des japanischen Pacific Music Festival.
Ob seine Kadenzen zum Mozartschen Fagottkonzert, die orchestrale Alpine Story oder die jazzinspirierte Kammermusik – Interpreten wie Presse in der „Neuen Welt“ überschlagen sich in ihrem Enthusiasmus zu den Kompositionen des gebürtigen Salzburgers. Erst nach Redaktionsschluss wurde Desert Wind vom Los Angeles Chamber Orchestra aus der Taufe gehoben, worüber wir in der nächsten Ausgabe berichten werden.
Österreichische Komponisten in Los Angeles – Gernot Wolfgang (oben) und Erich Zeisl (unten)
ERICH ZEISL
Foto: Archiv Barbara Zeisl
HERBERT WILLI
Streichquartett Nr. 2 d-Moll 26. März 2007, Los Angeles (USA) – Southwest Chamber Music
„Within [...] Zeisl‘s String Quartet No. 2 lurks a stimulating collection of fugues, folk-like tunes and faint klezmer strains. Yet the most gripping section of this piece is the unusual slow movement, where an emotionally affecting prayer played steadily over an ostinato backing. Here is a work that ought to be heard more often.“ (Richard S. Ginell, March 28, 2007, Los Angeles Times) Als empfehlenswertes erstes Standardwerk zu Erich Zeisl in deutscher Sprache darf die biografische Darstellung Karin Wagners gelten, die Leben und Werk des in die USA emigrierten Wieners vor den jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Hintergründen seiner Lebensstationen skizziert. Karin Wagner: Fremd bin ich ausgezogen. Erich Zeisl. 312 S., geb., Czernin Verlag, Wien 2005 Seite 17
klang:porträt
Herausforderungen im Dienste der Komposition DER JUNGE KOLUMBIANISCHE DIRIGENT ANDRÉS OROZCO-ESTRADA IM PORTRÄT Von Renate Publig
Foto: Renate Publig
„Ich genieße die Arbeit mit Musik! Da vergesse ich, dass ich vielleicht nur zwei, drei Stunden geschlafen habe. Kraft aus der Musik und aus den Musikern!“ Die Begeisterung für Musik und Rhythmus zeigte sich früh bei Andrés Orozco-Estrada: Mit drei Jahren übte sich der 1977 in Medellin geborene Kolumbianer im Trommelspiel, und wie seine Mutter erzählt, dirigierte er zur Musik aus dem Klassiksender. Sie war es auch, die ihn zur Einstufungsprüfung für ein neues Musikschulprojekt anmeldete. Die als soziales Projekt ins Leben gerufene Diego-Echavarría-Musikschule wurde ursprünglich als Volksschule geführt, OrozcoEstradas Jahrgang war der zweite, der als Gymnasium fortgesetzt wurde. „Wir waren die Vorreiter und mussten daher sehr gut sein!“ Zunächst lernte er Violine und Klavier, in Musikgeschichte kam er durch Karajan- und Bernstein-Videos aus dem Wiener Musikvereinssaal in Berührung mit dieser Stadt. Rasch fiel der Entschluss, nach Wien zu gehen. Bei der Aufnahmeprüfung an der Wiener Musikuniversität hatte Iván Eröd den Prüfungsvorsitz. „Bei der Prüfung ist das Klavierspiel sehr wichtig, da war ich sehr schwach. Nach dem Dirigieren gab es zwei
Due maestri: Andrés Orozco-Estrada und Iván Eröd
Fraktionen in der Jury, was ich während meiner Prüfung dank Professor Eröd nicht mitbekommen habe.“ An der Musikuniversität dirigierte er regelmäßig bei den Klassenabenden der Kompositionsklassen. Als er mit einem schwierigen Stück kurzfristig für einen erkrankten Kollegen einsprang, brachte ihm dies nicht nur beim Publikum Anerkennung. „Wenn die Urbanner-Klasse einen Dirigenten
CONDUCTOR OF THE NEW A PORTRAIT OF ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Andrés Orozco-Estrada’s enthusiasm for music and rhythm showed at an early date. At the age of three the Columbian conductor, who was born in 1977 in Medellín, already practiced drumming and conducted to the music transmitted by classical radio stations. At the Diego Echavarría music school he first saw Karajan and Bernstein videos from the Vienna Musikverein and so made his first contact with that city, deciding to study there. At the entrance examination at the Vienna music university he met the composer Iván Eröd, who chaired the examination board and whose works since then assumed a prominent role in Orozco-Estrada’s repertoire. This encompasses chamber music as well as orchestral works and operas – a genre which delights him immensely because of its complexity. – Classical works appear in his programs as frequently as works by contemporary composers, which are an especial concern of his because of their technical demands. As a young conductor he also regards it as a kind of social duty to try to give the audience an understanding of the music of our time. Seite 18
He conducted the world premiere of David Babcock’s 5th symphony with the Tonkünstler-Orchester Niederösterreich and the Eröd cycle with the Grosses Orchester Graz recreation, during which e.g. the cello concerto was first performed. In February of this year he conducted the ÖGZM concert with four very dissimilar compositions by Eröd, Schiske, Urbanner and Rapf. He relishes his position as conductor in chief: ‘At first, I study a score independently from an orchestra, but then the task depends on many factors. If one conducts an orchestra for the first time there is the additional component of getting to know each other, and only then the musical work proper begins. As conductor in chief one can start to make music immediately.’ His wishes for the future are to remain a conductor in chief of a good orchestra: ‘good in the sense of potential for development, of growing together!’ R. P.
klang:porträt
Das Tonkünstler-Orchester zählt zu den wichtigsten Institutionen der traditionellen österreichischen Musikkultur. Unter der Leitung seines Chefdirigenten Kristjan Järvi setzt das Orchester mit frischen Programmen und einem groß angelegten Musik-Vermittlungsprojekt auch für junge Menschen Akzente. www.tonkuenstler.at
So leitete er die Uraufführung von David Babcocks 5. Symphonie mit den Niederösterreichischen Tonkünstlern und die Eröd-Personale mit dem Großen Orchester Graz recreation, bei welcher u. a. die Uraufführung des Cellokonzerts auf dem Programm stand. Im Februar diesen Jahres wurden beim ÖGZM-Konzert mit Werken von Eröd, Schiske, Urbanner und Rapf vier sehr unterschiedliche Kompositionen aufgeführt: „Das Klavierkonzert `76 von Urbanner ist sehr detailliert, sehr transparent. Beim Flötenkonzert von Rapf oder beim Konzert für Streichorchester von Schiske geht es dafür mehr um die Klangfarbe, um das Herausarbeiten verschiedener Momente und Kontraste.“ – Auch die nächste Weltpremiere ist schon geplant: Am 28. Jänner 2008 wird Orozco-Estrada mit recreation Helmut Schmidingers „…wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört“, eine musikalische „Aufarbeitung“ der klassischen Tradition seit Beethoven und Brahms aus der Taufe heben.
Das 1946 gegründete Ensemble erfreut sich seit Jahrzehnten internationalen Ansehens. Ab 2005 konnte Heinrich Schiff als Chefdirigent des WKO gewonnen werden. Das WKO gibt eine Vielzahl von Konzerten, im Wiener Konzerthaus, darunter die Zyklen „Matineen“ und „Internationale Preisträger.“ www.wienerkammerorchester.at
Es genügt ihm nicht, „nur die komponierten Noten wiederzugeben“, er lässt seine Eindrücke einfließen und versucht, diese dem Publikum weiterzugeben. Die Zustimmung des Komponisten, der Dialog ist ihm jedoch besonders wichtig. „ Ich dirigiere nicht zur Selbstdarstellung, sondern stelle mich in den Dienst der Komposition!“
Foto: Werner Kmetitsch
suchte, meinte er: „Fragen Sie den Orozco!“, er wusste, dass ich das gerne mache.“ Orozco-Estradas Repertoire ist vielfältig, von Kammermusik über Orchesterwerke bis zu Opern, eine Gattung, die ihm aufgrund der Komplexität großes Vergnügen bereitet: „Leider kriegt man ganz selten die Uraufführung einer Oper in die Hände!“ – Händel, Mozart, Bruckner, Bartók, Prokofieff stehen ebenso auf seinen Programmen wie Komponisten der Gegenwart, die ihm ein besonderes Anliegen sind. Der Hauptgrund hierfür liegt in der technischen Herausforderung: „Betrachtet man meinen Lebenslauf, sieht man, dass ich immer die schwierigen Dinge interessanter finde!“ Er empfindet es weiters auch als eine Art soziale Verpflichtung, als junger Dirigent dem Publikum die Musik seiner Zeit näher zu bringen.
Über die Arbeit mit unterschiedlichen Orchestern meint er: „Zunächst studiere ich eine Partitur unabhängig vom Orchester ein und entwickle meine Klangvorstellung. Aber danach hängt die Arbeit von vielen Faktoren ab: Leitet man ein Orchester zum ersten Mal, kommt die psychologische Komponente des Einanderkennenlernens dazu, erst danach beginnt die musikalische Arbeit.“ Als Chefdirigent fällt dieser Druck weg: „Diese Position genieße ich sehr, man kann sofort musizieren! Doch auch der psychologische Teil der Arbeit interessiert mich sehr: Wie man
Die Gründungsversammlung der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgenössische Musik erfolgte am 4.Februar 1949. Seit damals wurden in ununterbrochener Folge mehr als 500 Konzerte veranstaltet, wobei Werke von mehr als 360 österreichischen, zeitgenössischen Komponisten aufgeführt wurden. www.oegzm.at
mit Leuten umgeht, wie man Kritik übt, was man explizit ausspricht, oder was man nonverbal äußert. Beim Großen Orchester Graz fühle ich mich wie zuhause, auch beim Symphonieorchester in Bogotá, dessen 1. Gastdirigent ich bin.“ Wünsche für die Zukunft sind die Möglichkeit, seine Arbeit, seine Fähigkeiten zeigen zu können sowie der Aufbau einer Verbindung mit einem Wiener Profiorchester. Seine Position in zehn Jahren? „Da wünsche ich mir, weiterhin Chefdirigent eines guten Orchesters zu sein. Gut im Sinne von Entwicklungspotential, von gemeinsamem Wachstum!“
recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Andrés Orozco-Estrada nimmt für die nächsten drei Jahre die Stelle des Chefdirigenten ein. www.recre.at
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klang:training
Stimmtraining in Doblingers Barocksaal VOCAL COACHING MIT MONIKA BALLWEIN
Foto: Michael Ocenasek
Bewegung, Klatschen, Dehnungsübungen und Singen waren in Doblingers Barocksaal angesagt. Vocalcoach Monika Ballwein hat in zwei eineinhalbstündigen Workshops mit über sechzig vorwiegend jugendlichen Teilnehmern einige Übungen aus ihrem neuen Buch Move Your Voice praktiziert.
Weil die Stimme nicht losgelöst vom Körper betrachtet werden kann, durften die sangesfreudigen Teilnehmer erst nach einem Aufwärmtraining mit dem Singen beginnen – das Einstudieren eines dreistimmigen Liedes mit Stampfen, Klatschen und einer kleinen Choreografie ging dafür umso schneller. Der bunt zusammen gewürfelte Kurs brachte nach kurzer Zeit ein erstaunliches gesangliches Ergebnis zustande und hat zudem nützliche Tipps fürs Einsingen zu Hause oder im Chor mitgenommen. Die Essenz aus ihrer vieljährigen Tätigkeit als Vocalcoach hat Monika Ballwein auch in einem Buch zusammengefasst. Die Übungen zu Haltung, Stimme und Körpergefühl können allein zu Hause oder in der Gruppe gemacht werden. Mit professionell eingespielten Playbacks (auch für Klatschübungen) bekommen sowohl der Klassenmusikunterricht als auch Chorproben neuen Schwung. Geübtere Sänger lernen schnell eine zweite, dritte oder vierte Stimme, die weniger Geübten kommen mit leicht eingängigen Melodiestimmen aus Pop und Gospel ebenfalls zurecht.
Auch auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt am Main hat Monika Ballwein einen ausgebuchten Vocal-Workshop gemacht. Ebenfalls in Frankfurt dabei waren Michael Langer und Ferdinand Neges, die ihre Gitarrenschule für den Gruppenunterricht (Play Guitar Together) vorgestellt haben. Die neuen Doblinger-Autorinnen Elia Kronberger und Verena Lohbauer präsentierten dem interessierten Publikum die Klavier-Improvisationsmethode Klangquadrat, auf englisch music matters (www.klangquadrat.at). Ein weiterer Klangquadrat-Workshop findet am 8. September 2007 in Wien auf der MusicExpo (www.musicexpo.at) statt. Interessenten an der Gitarrenschule für Sechs- bis Elfjährige sind herzlich zu einem der folgenden Workshops eingeladen: 8. September 2007, MusicExpo Wien 14. September 2007, Musikum Salzburg 18. September 2007 Musikschule Linz 9. November 2007, Bayerisches Musikschulwerk November 2007, Burgenland (nähere Infos: michael@michaellanger.at) Claudia Böckle
MONIKA BALLWEIN: MOVE YOUR VOICE MONIKA BALLWEIN ist musikalische Leiterin und Leadsängerin von drei eigenen Formationen und begleitet als Sängerin im Studio und live seit vielen Jahren österreichische und internationale Künstler. 72 Seiten, 16,5 x 23,5 cm, mit zahlreichen Abbildungen und CD. ISBN-13: 978-3-900695-85-9 Verlag Doblinger 09 710
DOBLINGER’S ‘MUSIC MATTERS’ music matters is a method for piano improvisation and consists of a book (easy pieces) and 16 game cards (more difficult pieces). Simple and concise instructions and a clear, comprehensible layout allow a quick launch into playing and making music; and they leave plenty of room for one’s individual treatment. Klangquadrat is in German and English throughout. For more information and sound files, visit www.klangquadrat.at. Play Guitar Together is Doblinger’s new guitar method and was written specially for group instruction. Children between ages 6 and 11 learn together how to listen and how to make music together, how to become firm in rhythm and how to play without sheet music. The mascot, Schildi, provides the method with a suitable layout for children. Seite 20
klang:novitäten
Notenneuerscheinungen zeitgenössischer Musik Christian DIENDORFER: Flügelkanon für Klavier Bestellnr.: 01 408 Christian DIENDORFER: Seiten für Saiten. Sechs leichte bis mittelschwere Stücke für Violoncello und Klavier Bestellnr.: 03 833
Wieder lieferbar: Josef LECHTHALER: Missa „Rosa Mystica“ für gemischten Chor a cappella op. 61 Bestellnr.: 44 136 (Singpartitur)
Neue Komponistenbroschüren im Frühjahr
Iván ERÖD: Symphonische Szene op. 46a – Fassung für zwei Klaviere Bestellnr.: 01 960 Thomas Daniel SCHLEE: Diptychon op. 65 für Orgel Bestellnr.: 02 461 Wolfram WAGNER: Drei Impromptus für Klavier Bestellnr.: 01 665 Wolfram WAGNER: Toccata für Klavier Bestellnr.: 01 666 Erich ZEISL: Konzert für Klavier und Orchester Bestellnr.: 01 673 (Solostimme)
Hans Erich Apostel, der bedeutende Dodekaphoniker in Nachfolge der 2. Wiener Schule, Alfred Uhl, der „österreichische Musikant des 20. Jahrhunders“, dessen 100. Geburtstages 2009 gedacht wird, und Wolfram Wagner, einer der populärsten jüngeren Vertreter einer tonal zentrierten Musik, eröffnen den Reigen der Komponistenprospekte 2007 - kostenlos zu beziehen über unsere Werbeabteilung.
klang:auszeichnung
Doblinger: Best Edition 2007! DEUTSCHER MUSIKEDITIONSPREIS FÜR LORENZ DUFTSCHMIDS GAMBENSCHULE
Lorenz Duftschmid
GAMBENSCHULE
d 33 710 Doblinger
Auf der Frankfurter Musikmesse schlug die Stunde für den Oscar der Musikverlegerbranche: Die herausragendsten Editionen des Jahres wurden mit dem Preis BEST
EDITION des Deutschen Musikverlegerverbandes ausgezeichnet. Nach dem Riesenerfolg des Vorjahres, als sowohl die Erstausgabe der Partitur von Franz Lehárs Lustiger Witwe als auch das Harmonielehrelexikon von Reinhard Amon gekürt wurden, wählte auch heuer die Jury eine Doblinger-Neuerscheinung wegen deren herausragender Qualität in die Riege der Besten: In der Kategorie 4 (Schulund Unterrichtsliteratur für Erwachsene) errang die Gambenschule von Lorenz Duftschmid die begehrte Auszeichnung. Der international anerkannte Gambenvirtuose und Pädagoge hat in diesem Lehrwerk seine langjährige Erfahrung mit seinen Schülern einfließen lassen. Durch speziell auf die Erfordernisse der Gambe zugeschnittene Übungen und Etüden, die durch ausführliche Anweisungen und zahlreiche Abbildungen aufgelockert werden, ist diese Schule vor allem auch für Neueinsteiger geeignet.
Doblinger-Geschäftsführer Helmuth Pany bei der Übernahme des Best Edition-Preises 2007
In der Begründung der Jury heißt es: „Das Werk ist besonders bibliophil aufgemacht. Es stellt das Instrument in hervorragenden Abbildungen und aufschlussreichen, klugen Kommentaren seiner ganzen Fülle dar und bietet darüber hinaus gutes spielerisches Übungsmaterial.“ Seite 21
klang:träger
CD Neuerscheinungen Joseph MARX Quartetto in modo antico / Quartetto in modo classico / Quartetto cromatico Thomas Christian Ensemble CD “Joseph Marx – complete String Quartets”, cpo 777 066-2 Peter PLANYAVSKY Toccata alla rumba für Orgel (+ Bach, Buxtehude, Muffat, Heiller u. a.) Gillian Weir – Orgel CD Priory PRCD 867 Hannes RAFFASEDER technoWALZ für Salonorchester (+ Muthspiel, Hauf, Bramböck, Maurberger) das bösze Salonorchester CD Bibliothek der Provinz, Weitra Johann Sebastian BACH / Dmitry SITKOVETSKY Goldberg-Variationen BWV 988 in der Fassung für Streichtrio Julian Rachlin – Violine, Nobuko Imai – Viola, Mischa Maisky – Violoncello Deutsche Grammophon 477 6378 “… Makellos und differenziert musiziert. Mehr Farben und Plastizität. Ein sanfter und mitunter romantischer fließender Bach.“ (Judith Schmitzberger, Kurier 21. Jänner 2007) Ernst DOHNÁNYI Walzer für Klavier zu vier Händen op. 3 (+ Dohnányi, Bartók) Duo Egri & Pertis Hungaroton Classic, HCD 32321 Iván ERÖD Meditatio op. 50a (+ Krebs, Fortin u. a.) Felix Friedrich – Orgel CD Steirischer Tonkünstlerbund STB 06/06 Iván ERÖD 2. Sonate für Violine und Klavier op. 74 (+ Aranyi-Aschner, Fortin, Präsent u. a.) Sigrid Präsent – Violine, Edda König – Klavier CD Steirischer Tonkünstlerbund STB 07/01 Iván ERÖD Über der Asche zu singen op. 65 (+ Winkler, Präsent, Fortin, Blendinger u. a.) Dagmar Hödl – Mezzosopran, Christiana M. Perai – Klavier CD Steirischer Tonkünstlerbund STB 07/04 Josef Matthias HAUER Apokalyptische Phantasie für Orchester op. 5 / Zwölftonspiel 22. 9. 1957 / Zwölftonspiel 9. August 1957 für Orchester (+ Hauer) RSO Wien, Dirigent: Gottfried Rabl cpo 777 154-2 Anton HEILLER Tanz-Toccata für Orgel (+ Bach, Buxtehude, Muffat, Planyavsky u. a.) Gillian Weir – Orgel CD Priory PRCD 867
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Karl SCHISKE Variationen über ein eigenes Thema op. 10 / Toccata op. 38 / Triosonate op. 41 / Choralpartita op. 46 für Orgel (+ Frescobaldi, Bach, Brahms, Muffat u. a.) Renate Sperger – Orgel CD „Orgeln in Österreich“, Gramola 98806 Norbert STERK Hotel de la Paix für Stimme, Violine, Violoncello und Klavier (+ Deutsch, Lauermann u. a.) Christian Hilz – Bariton, Haydn Trio Eisenstadt CD Capriccio 71 095 Jenö TAKÁCS Preghiera und Hirtenstück aus: Musik nach einem alten Notenbüchel aus Sopron für Orgel / Pastorale für Darius Milhaud aus: Sechs Metamorphosen op. 121 für Orgel (+ Bach, Mozart, Brahms u. a.) Robert Lehrbaumer – Orgel CD ORF CD 468
Herbert WILLI Streichquartett / Stück für Flöte und Klavier / Stück für Klarinette solo / Quintett für Blechbläser / Klavierstück 11 Artis-Quartett, Wolfgang Schulz – Flöte, Ferenc Bognár – Klavier , Norbert Täubl – Klarinette, Blechbläserquintett: Reinholf Friedrich – Trompete, Gábor Tarkövi – Trompete, Stefan Dohr – Horn, Olaf Ott – Posaune, Uwe Füssel – Posaune Camerata CMCD-28125 Erich ZEISL Die Nacht bricht an / Schrei (+ Mendelssohn, Meyerbeer, Zemlinsky, Schönberg, Berg, Mahler) Thomas Hampson – Bariton, Wolfram Rieger – Klavier Orfeo C 708 061B Erich ZEISL Klavierkonzert C-Dur / Pierrot in der Flasche – Suite aus dem Ballett für Orchester Gottlieb Wallisch – Klavier, RSO Wien, Dirigent: Johannes Wildner cpo 777 226-2
Jenö TAKÁCS Two Fantastics op. 88/1 für Saxophon und Klavier (+ Heiden, Paccione, Muczynski, Levin) John Vana – Saxophon, Jenny Perron – Klavier Capstone Records, CPS-8763 Jenö TAKÁCS Two Fantastics op. 88/1 für Saxophon und Klavier (+ Yoshimatsu, Gotkovsky, Corghi, Iturralde) Walter Geromet – Saxophon, Raffaele Antimo Silvestre – Klavier Sazas, GW CD 001 Egon WELLESZ Der Abend op. 4 – Vier Impressionen / Drei Skizzen op. 6 / Drei Studien op. 29 / Triptychon op. 98 / Studien in Grau op. 106 für Klavier (+ Wellesz) Margarete Babinsky – Klavier 3 CDs Capriccio 67 181 Die erste Gesamteinspielung des Wellesz-Klavierwerkes – eine Pionierleistung der jungen Wiener Pianistin.
DVD Johann Sebastian BACH / Dmitry SITKOVETSKY Goldberg-Variationen BWV 988 in der Fassung für Streichtrio Trio Zilliacus Persson Raitinen DVD CAPRICE CAP 21772
klang:daten
URAUFFÜHRUNGEN JUNI – DEZEMBER 2007 Hannes RAFFASEDER: zwischen.durch.daneben für Streichorchester Budapester Streichersolisten, Dirigent: Stefan Vladar 23. Juni 2007: Kremsmünster, Stift (Oberösterreichische Stiftskonzerte) Rainer BISCHOF: Tronco-Rama-Hojas für Gitarre solo Sasa Dejanovic – Gitarre 28. Juni 2007: Vrsar (HR), Basilika Hl. Maria
Friedrich CERHA: Auf der Suche nach meinem Gesicht. Liederzyklus nach Gedichten von Emil Breisach für Sopran, Bariton und Ensemble Barbara Hannigan – Sopran, Georg Nigl – Bariton, n. n. 03. September 2007: Brüssel, Théâtre du Vaudeville Kurt ESTERMANN: Symphonie Nr. 3 (Teiluraufführung) Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Haydn Orchester von Bozen und Trient 07. September 2007: Schwaz, Tennishalle (Klangspuren 2007)
Rainer BISCHOF: Oktett Österreichisches Ensemble für Neue Musik 25. Juli 2007: Toblach (I), Gustav Mahler Saal
Kurt ESTERMANN: Missa brevis für gemischten Chor, Chororgel und große Orgel Arno Hagmann und Hannes Torggler – Orgel, Ensemble VocalArt Brixen, Leitung: Heinrich Walder 23. September 2007: St. Pauls (I), Pauli Bekehrung
Peter PLANYAVSKY: Capriccio Cha-Cha-Cha für Orgel Doppeluraufführung: Wolfgang Baumgratz – Orgel 29. Juli 2007: Graz, Minoritensaal Peter Planyavsky – Orgel 29. Juli 2007: Eppan (I), St. Pauls
Gerald RESCH: Knoten für Fagott und Kammerorchester Robert Buschek – Fagott, Wiener Concert-Verein, Dirigent: Konstantin Ilievsky 11. November 2007: Wien, Musikverein – Brahms-Saal
Rainer BISCHOF: Quartett für Flöte und Klaviertrio n. n. – Flöte, Jess-Trio 03. August 2007: Mürzzuschlag
Richard DÜNSER: Die letzten Dinge. Vier Lieder für Bariton und Kammerensemble Adrian Eröd – Bariton, Ensemble Kontrapunkte, Leitung: Peter Keuschnig 12. November 2007: Wien, Musikverein – Brahms-Saal
Friedrich CERHA: Sechs Inventionen für Violine und Violoncello Ernst Kovacic – Violine, Heinrich Schiff – Violoncello 02. September 2007: Mondsee, Schloss (Musiktage Mondsee – Composer in Residence: Friedrich Cerha)
GEBURTSTAGE 2007 (AB JUNI) 18. 06.: 19. 06.: 20. 06.: 21. 06.: 20. 07.: 05. 08.: 29. 09.: 26. 10.: 16. 11.: 29. 12.:
Robert FREUND 75 Otto STROBL 80 Rainer BISCHOF 60 Gerhard PRÄSENT 50 Gernot WOLFGANG 50 Gerhard SCHEDL 50 (gest. 2000) Christian DIENDORFER 50 Thomas Daniel SCHLEE 50 Rudolf HINTERDORFER 60 Klaus HOCHMANN 75 (gest. 1998)
GEBURTSTAGE 2008 03. 01.: 21. 01.: 24. 01.: 28. 01.:
Heinz Karl GRUBER 65 Karl MESSNER 85 Gottfried von EINEM 90 (gest. 1996) Günther MITTERGRADNEGGER 85 (gest. 1992) 30. 01.: Helmut SCHIFF 100. (gest. 1982) 16. 02.: Fridolin DALLINGER 75
Michael RADULESCU: Soliloquia für Orchester Spirit of Europe, Dirigent: Martin Sieghart 16. November 2007: Hermannstadt (RO)
23. 02.: Heinz KRATOCHWIL 75 (gest. 1995) 19. 03.: Josef Matthias HAUER 125 (gest. 1959) Michael RADANOVICS 50 06. 06.: Ferdinand WEISS 75 19. 06.: Michael RADULESCU 65 09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 85 18. 07.: Franz IPPISCH 125 (gest. 1958) 26. 07.: Hans HASELBÖCK 80 01. 08.: Hans ROTT 150 (gest. 1884) 05. 08.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 90 (gest. 1989) 01. 09.: Hans BAUERNFEIND 100 (gest. 1985) 15. 09.: Anton HEILLER 85 (gest. 1979) 22. 09.: Helmuth FROSCHAUER 75 14. 10.: Ernst Ludwig LEITNER 65 15. 10.: Augustin KUBIZEK 90 07. 12.: Georg PIRCKMAYER 90 (gest. 1977) 11. 12.: Wolfgang LIEBHART 50 19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 75 Die Broschüre „Geburtstage/Gedenktage 2007 – 2011“ kann kostenlos über unsere Informationsabteilung bezogen werden.
Seite 23
> EIN MOL IG
I WIR TUN ETWAS FÜR DIE MUSIK I
AUTOREN I KOMPONISTEN I MUSIKVERLEGER Baumannstraße 10, 1030 Wien T +43 (1) 71714–0 I F-DW 107 I E direktion@akm.co.at http://www.akm.co.at
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