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March 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Journal BDFL

Nr. 48 November 2014

Verbandszeitschrift Bund Deutscher Fussball-Lehrer

ITK 2014

Interviews H. Flick & T. Schaaf Nachlese ITK 2014 Mannheim BDFL trauert um Gero Bisanz

Einzelpreis: 9,80 €

Mannheim

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Inhaltsverzeichnis

Journal



BDFL-Journal

1

BDFL

Inhalt Journal Nr. 48 Editorial

Lutz Hangartner/Manfred Schaub: Hohes Niveau auf breitem Fundament . . . . � 2

Interview Hansi Flick: Die DFB-Akademie wird uns einen Schub verleihen . . . . . . . . . . � 4

DFB Auf neuen Wegen: die U-Trainer des DFB . . . � 8

Trainer des Jahres Bundestrainer Joachim Löw zum Trainer des Jahres 2014 gewählt . . . . . . . . . 10

DFB Joachim Löw krönt seine Trainer-Laufbahn mit WM-Titel . . . . . . . . . . 12

ITK 2014 Rekordbeteiligung beim 57. ITK in Mannheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 ITK 2014 hervorragend von Teilnehmern bewertet . . . . . . . . . . . . . . 18 Von Hütchenspielern und schwimmenden Stürmern . . . . . . . . . . 22 Markus Babbel: Die Menschen in Mannheim sind etwas Besonderes . . . . . . . 24

Bundesgeschäftsstelle ITK-Dokumentation 2015 online . . . . . . . . . 26 Bundesgeschäftsstelle nach Wiesbaden umgezogen . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder . . . . 27

Personalien BDFL trauert um Ehrenmitglied Gero Bisanz . . . . . . . . . . . . . . 28

Runde BDFL-Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . 30 DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit 70 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . 34 Ronny Zimmermann DFB-Vizepräsident Qualifizierung . . . . . . . . 34 Ottmar Hitzfeld erhält Walther-Bensemann-Preis . . . . . . . . . . . . . . 35

Interview Thomas Schaaf: Wir müssen uns als Trainer mehr zu Wort melden . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Profitrainer 21. BDFL-BLTT mit hohem Input . . . . . . . . . 40 Aufsteiger-Trio sorgt für Furore in der 2. Bundesliga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Workshop Medienworkshop mit Markus Hörwick/FC Bayern München . . . . . 44

Selbstmanagement Teamentwicklung: Auswirkungen von Machtmissbrauch . . . . . 46

Adidas Thomas Müller mit Silbernem Ball und Silbernem Schuh geehrt . . . . . . . . . . . . 47

Iintersport Intersport Krumholz gewinnt bundesweite Qualitätsoffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Recht Arbeitnehmereigenschaft eines nebenberuflichen Fußballtrainers . . . . . . . . 49

Fussball.de Der kleine Fußball kommt groß raus . . . . . . 50

Impressum Herausgeber BUND DEUTSCHER FUSSBALL-LEHRER e.V. Daimlerring 4 65205 Wiesbaden Fon 06122 / 7048060 • Fax 06122 / 7048055 [email protected] • www.bdfl.de

Redaktion Marcus Dippel ([email protected]) Michael M. Meurer ([email protected])

Bildredaktion Marcus Dippel ([email protected]) Michael M. Meurer ([email protected])

Anzeigen Karlheinz Raviol ([email protected])

Produktion und Vertrieb BDFL-Bundesgeschäftsstelle, Wiesbaden

Satz und Druck Dinges & Frick GmbH Greifstraße 4 • 65199 Wiesbaden www.dinges-frick.de Alle Rechte der Vervielfältigung und Verbreitung einschließlich Film, Funk, Fernsehen sowie der Fotokopie und des auszugsweisen Nachdruck sind vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

AEFCA Europäischer Trainerverband mit neuer Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

UEFA Wichtiger Dialog beim 16. Elitetrainer-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

International Niederländischer Trainer-Kongress in Zwolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Michael Krüger weltweit unterwegs . . . . . . . 58 Deutsche Auslandstrainer als Entwicklungshelfer gefragt . . . . . . . . . . . . . . 60 Monika Staab: Deutsche Fußballbotschafterin 2014 . . . . . . . . . . . . . . 63 Soziales Engagement und Hilfe in Südindien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Bürgermeister im Nationaltrikot erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . . 65

Training VBG: Verletzungsprävention durch gezieltes Aufwärmen . . . . . . . . . . . . . 66

Marketing Rückblick ITK 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Teamsportbedarf.de neu im Boot . . . . . . . . 68 ASS: Sonderkonditionen für BDFL-Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Buchvorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Verbandsgruppen Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Nordost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Nordrhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Südwest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Westfalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Fortbildung 2015 Fortbildungstermine in den VG 2015 . . . . . . 88 Verlängerung der DFB-Lizenz . . . . . . . . . . . . 88

Beilagenhinweis Dieser Ausgabe liegen ein Katalog der Fa. Teamsportbedarf und ein Flyer der VBG bei.

Titelfotos vom ITK 2015:

Oben: Prominent besetzte Podiumsdiskussion. Unten: DFB-Sportlehrer Christian Wück bei der Praxis.

Editorial

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Hohes Niveau auf breitem Fundament neuen Rekord, der uns vor große logistische Herausforderungen stellte, die aber nach allen positiven Rückmeldungen, die wir bekommen haben, gemeistert werden konnten.

BDFL-Präsident Lutz Hangartner

Liebe BDFL-Mitglieder, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, was für ein erfolgreicher Sommer 2014 für den deutschen Fußball. Nach dem bereits sehr eindrucksvollen Sommermärchen, der WM 2006 im eigenen Lande, krönte der Gewinn des Weltmeister-Titels die ohnehin schon großartige Bilanz der letzten Jahre. Und mit dem vierten Stern auf dem Trikot der A-Nationalmannschaft noch nicht genug: Auch die Siege der U19 bei der Europa- und der Frauen U20 bei der Weltmeisterschaft stellen dem deutschen Fußball international ein glänzendes Zeugnis aus. Die Fachwelt blickt nach Deutschland und auf unser Fördersystem, das durchdacht und strukturiert nicht auf kurzfristige Ergebnisse und einzelne Mannschaften ausgerichtet ist, sondern erfreulicherweise ein breites und stabiles Fundament für langfristigen Erfolg bildet. ITK 2014 mit Rekordbeteiligung Das wurde nicht zuletzt beim Internationalen Trainer-Kongress in diesem Sommer in Mannheim deutlich, der in all seinen Facetten neue Rekorde zu verzeichnen hatte. Da war ein in dieser Größenordnung außergewöhnlicher internationaler Zuspruch mit der Anwesenheit zahlreicher Nationaltrainer. Mannheim brachte aber mit 1.200 Teilnehmern auch einen

An diesem Punkt möchten wir uns vor allem bei denen bedanken, die im Vorstand, den Regionalgruppen, im Präsidium und in der Geschäftsstelle mit großem Engagement dabei sind, die hohe Qualität der Fortbildung sicherzustellen. Wir sollten dabei nie aus den Augen verlieren, welch hoher ehrenamtlicher Einsatz gebracht wird und welch großartiges Niveau wir damit – auch international anerkannt – erreichen konnten.

Kooperationsverträge Unser Dank gilt aber auch den Kooperationspartnern, die wir bei all den Aktivitäten an unserer Seite wissen. Es ist in diesen Zeiten keineswegs selbstverständlich und deshalb umso erfreulicher, dass es uns gelungen ist, Verträge so rechtzeitig zu verlängern, dass wir auf eine langfristige Unterstützung bauen können.

Stark gestiegen präsentierte sich in Mannheim auch das mediale Interesse. Zahlreiche Journalisten sorgten für eine hohe Aufmerksamkeit auch außerhalb der Tagungsräume. Dies macht deutlich, in welchem Scheinwerferlicht sich der Fußball von heute bewegt. Das hatte sicher auch mit der Analyse der WM zu tun: Einigkeit besteht darin, dass die deutsche Mannschaft das kompletteste Team stellte. In ihren einzelnen Teilen sehr gut aufgestellt, bestach vor allem das perfekte Zusammenspiel. Nur, wem es gelingt, Offensive und Defensive in ein harmonisches Zusammenspiel zu bringen, wird langfristig Erfolg haben können. Auf neue Anforderungen flexibel reagieren Das gilt sowohl für das Defensiv-Verhalten der „stürmenden Abteilung“ wie in gleicher Weise für die Offensiv-Stärken der Abwehrspieler. Konsequenzen aus der

1. Vizepräsident Manfred Schaub WM für die Aus- und Fortbildung ergeben sich aus der Tatsache, dass manch starre Elemente bekannter Spielsysteme im Verlauf eines Spiels und erst Recht innerhalb eines Turnieres aufgelöst werden müssen, um sich flexibel den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Spieler und auch an das Coaching der Trainer.

Perfekt und für die deutschen Erfolge verantwortlich zeigten sich Teamgeist auf dem Spielfeld wie im Umfeld und in der Vorbereitung. Die Präzision der Organisation ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des DFB-Teams. Wir freuen uns, dass unsere Kooperation mit dem DFB und der DFL weiter gefestigt werden konnte. Dies wurde u.a. dokumentiert durch die Anwesenheit einer namhaften Delegation beim ITK, mit Vizepräsident Ronny Zimmermann und Generalsekretär Helmut Sandrock von Seiten des DFB und durch den DFLGeschäftsführer Andreas Rettig. In Hinsicht auf die inhaltliche Gestaltung des ITK-Programms haben wir sehr eng mit den DFB-Sportlehrern Bernd Stöber und Frank Wormuth zusammengearbeitet. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich auch der neue DFB-Sportdirektor Hansi Flick als BDFLPräsidiumsmitglied engagiert in unsere Fortbildungsarbeit einbringen wird.

Editorial



Fester Platz in DFB-Akademie angestrebt Professionalisierung ist das Stichwort unserer Arbeit. Eine neue Geschäftsstelle, die Kongress-Evaluation mit der wissenschaftlich fundierten Fragebogenaktion, aber auch die immer stärkere Nutzung digitaler Wege sind die Stichworte, die unsere Arbeit beeinflussen. Mit der neuen Geschäftsstelle in Wiesbaden haben wir die Weichenstellung vorgenommen, die aus der umfassenden Sanierung der DOSB-Gebäude in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise resultiert, um nicht mehrfach umziehen zu müssen. Aus modernen Räumlichkeiten heraus werden wir die Arbeit in den nächsten Jahren organisieren, mit dem Ziel, letztlich einen Platz in der geplanten DFB-Akademie zu finden. Die immer bessere Nutzung der mo­ dernisierten Homepage mit zig-Tausenden von Zugriffen lässt es erkennen, die Rückmeldungen auf die von der RuhrUniversität Bochum durchgeführte Befragung bestätigen den Eindruck: Immer mehr werden Smartphones, Tablets und PC für die Beschaffung von

Informationen und zur Vorbereitung von Trainingseinheiten eingesetzt. Wir werden für künftige Dokumentationen die Schlüsse daraus ziehen: Die Anzahl derer, die sich aus dem Netz bedienen, ist nach der Umfrage so hoch, dass der Druckaufwand ab dem kommenden Jahr durch die Internet-Aufarbeitung der Kongress-Dokumentation abgelöst werden soll. ITK 2015 in Wolfsburg geplant Und für den kommenden Internationalen Trainer-Kongress steht der Veranstaltungsort bereits fest: In unserem Bemühen, sehr frühzeitig die Planung für alle Teilnehmer, aber auch für unsere Organisation auf den Weg zu bringen, haben wir in der Stadt Wolfsburg und dem VfL Wolfsburg gute Partner gefunden, die uns beste Rahmenbedingungen garantieren, um vom 27. bis 29. Juli 2015 an der Fortentwicklung des Fußballs zu arbeiten. Auf große Resonanz stoßen die von uns organisierten BundesligatrainerTagungen. Nicht zuletzt, seit die Fachpresse und die Boulevard-Presse im

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Schulterschluss die Teilnahme empfehlen, sind der Austausch, das damit verbundene Netzwerk und die inhaltliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Teilen der Arbeit zu einer wesentlichen Bereicherung der intensiven Saisongestaltung geworden. BDFL trauert um Gero Bisanz Wir trauern um unseren Freund und langjährigen Wegbegleiter Gero Bisanz, der uns vor einigen Tagen ganz plötzlich verlassen hat. Gero hat über einen langen Zeitraum den deutschen Fußball, aber auch ganz besonders die Arbeit des BDFL geprägt und an entscheidenden Stellen mitgestaltet. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und bringen dies mit einem ausführlichen Nachruf in diesem Journal auch zum Ausdruck.

Lutz Hangartner  Präsident

Manfred Schaub 1. Vizepräsident

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Interview

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„Die DFB-Akademie wird uns einen Schub verleihen“

Text: Marcus Dippel

Interview mit DFB-Sportdirektor Hansi Flick über Ziele und Visionen Die Fußball-WM 2014 in Brasilien wird Hansi Flick (49) nie wieder vergessen. Mario Götzes goldenes Tor im WM-Finale in Rio am 13. Juli krönte seine achtjährige Zusammenarbeit mit Bundestrainer Joachim Löw bei der Nationalmannschaft. Seit Oktober vergangenen Jahres stand bereits fest, dass Flick ab dem 1. September 2014 in das Amt des DFB-Sportdirektors wechseln würde. Der absolute Schwerpunkt seiner neuen Position liegt in der Eliteförderung unter Einbeziehung alle verfügbaren sportfachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dazu zählen Scouting-Methoden genauso wie die Leistungsdiagnostik oder die Videoanalyse.

Einheitliche Spielphilosophie Flick soll im Zusammenspiel mit seinem Team eine einheitliche Spielphilosophie für die Auswahlmannschaften des DFB erarbeiten. Außerdem ist er im Rahmen seiner neuen Tätigkeit zuständig für die Kommunikation mit den Vereinen der Bundesliga sowie deren Nachwuchsleistungszentren und verantwortet das Trainerwesen des DFB. Über seine ersten Schritte im neuen Amt unterhielt sich der gebürtige Heidel-

berger Ende Oktober mit dem Pressechef des BDFL, Marcus Dippel, und gewährte interessante Einblicke in seine Ziele und Visionen.

Realität werden liess. Schöner konnte für mich der Übergang vom Co-Trainer zum Sportdirektor gar nicht sein, das ist natürlich unglaublich.

Marcus Dippel (MD): Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch von Seiten des BDFL zum WM-Titel. Wie fühlt es sich an, dass Ihr Traum in Erfüllung gegangen ist, als Co-Trainer der Nationalmannschaft mit diesem großen Erfolg abzutreten und komplett in Ihre neue Aufgabe als DFBSportdirektor einzusteigen? Hansi Flick (HF): Generell war es Wahnsinn, bei der WM in Brasilien dabei gewesen zu sein. Es war das vierte große Turnier, das ich miterleben durfte. Auf dieses Ziel haben wir alle über Jahre hinweg hingearbeitet. Man hat schon im Vorfeld des Turniers und natürlich auch im Verlauf der WM gespürt, dass wir über eine große Turniererfahrung verfügen. Wir haben uns durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und hatten unser großes Ziel immer fest im Visier. Die Abläufe bei der WM haben wir akribisch geplant und so haben wir dann auch gearbeitet. Die Krönung dieser Arbeit war das fantastische Tor von Mario Götze, das unseren gemeinsamen Traum vom WM-Titel zur

MD: Seit 1. September haben Sie nun offiziell das Amt des DFB-Sportdirektors übernommen. Wie sahen Ihre ersten Schritte als DFB-Sportdirektor genau aus? HF: Ich glaube, dass uns hier ein fließender und insgesamt geräuschloser Übergang gelungen ist. Im Oktober letzten Jahres haben wir gemeinsam bekannt gegegeben, dass ich das Amt des Sportdirektors nach der WM in Brasilien übernehmen werde. Und seitdem konnten wir schon einige Weichen stellen, in der Zwischenzeit lag also nichts brach, ganz im Gegenteil. So haben wir sukzessive einiges umstrukturiert, beispielsweise mit der Verpflichtung neuer U-Trainer. Das Thema Fortbildung der Trainer liegt mir sehr am Herzen, das haben wir direkt in den Trainer-Tagungen angepackt. Und als Bindeglied zwischen der Nationalmannschaft und den U-Mannschaften habe ich mich immer schon gesehen. Ebenfalls ganz wichtig ist mir die Kommunikation und der Dialog, vor allem mit der DFL, den Lizenzvereinen und deren Leistungszentren. Ich möchte die handelnden Personen vor Ort besuchen, mich mit ihnen austauschen. Ich habe bislang rund 20 Lizenzvereine besucht und sehr interessante Gespräche geführt. Die Trainer und Mitarbeiter in den Vereinen bzw. in den Nachwuchsleistungszentren können sehr gut bewerten, welche Dinge im deutschen Fußball schon gut laufen und vor allem welche noch verbessert bzw. optimiert werden können. Diese Einschätzungen sind für unsere Arbeit enorm wertvoll.

DFB-Sportdirektor Hansi Flick (re.) im Interview mit BDFL-Pressechef Marcus Dippel.

MD: Sie haben das Amt des DFB-Sportdirektors nun seit ein paar Wochen offiziell inne. Es stand aber bekanntlich schon länger fest, dass Sie nach dem Weggang von Robin Dutt zu Werder Bremen diesen Posten übernehmen werden. Sie haben bereits geschildert, dass Sie bis zur of-

Interview fiziellen Amtsübernahme diese verantwortungsvolle Aufgabe schon parallel zu Ihrem Job bei der Nationalmannschaft wahrgenommen haben. Wer waren in diesem Zeitraum ihre wichtigsten Mitstreiter und wie hat diese Zusammenarbeit konkret ausgesehen? HF: Mein wichtigster Mitstreiter in dieser Zeit war natürlich DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, mit dem ich mich immer wieder sehr konstruktiv ausgetauscht habe. In regelmäßigem Kontakt aber stehe ich natürlich auch mit Jogi Löw und den Trainern unserer U-Teams. Mit Oliver Bierhoff tausche ich mich über die Fußball-Akademie aus, Oliver hat immer einen Blick über den Tellerrand hinaus, sieht immer das Große Ganze. Meine Aufgabe sehe ich darin, die sportlichen Inhalte einzubringen und zu definieren, was wir aus Sicht der Eliteförderung benötigen. Der Leiter des Büros der U-Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, ist für mich ein wichtiger Partner, da er die Abläufe innerhalb des DFB sehr gut kennt. Wir arbeiten sehr gut zusammen, tauschen uns aus und bereisen momentan zusammen die Lizenzvereine. Wir sind beim DFB in allen Bereichen eng miteinander verknüpft und verfügen über ein hohes Maß an Qualität. Neben dem Austausch mit den Lizenzvereinen ist mir auch der gute Austausch mit der DFL, und hier mit Andreas Rettig, besonders wichtig, um Dinge gemeinsam auf den Weg zu bringen. MD: Was reizt Sie so an der Aufgabe des DFB-Sportdirektors? HF: Als Sportdirektor des DFB werde ich mich künftig mit meinem Team dem Elitebereich widmen und dafür einsetzen, dass die besten Fußballer in Deutschland auch das beste Umfeld bekommen, um sich weiter entwickeln zu können. Nur dann können wir Weltklasse-Leistungen einfordern und das muss unser Anspruch im DFB sein. Wir wollen den Fußball entwickeln. Und wir wollen in der Weltspitze bleiben. Gleichzeitig wird der DFB immer aber auch die Basis im Auge behalten, die auch von den Erfolgen in der Spitze profitiert. MD: Wie schwer fiel Ihnen persönlich der Wechsel vom Trainer hin zum strategischen Arbeiten als Sportdirektor des DFB? HF: Für mich war es schon eine kleine Umstellung, nicht mehr Trainer zu sein. Genau diese Herausforderung habe ich aber gesucht. Weil ich glaube, dass auch für mich persönlich ein nächster Schritt



kommen musste. Und einen besseren Zeitpunkt als nach dem Gewinn des WMTitels gibt es doch gar nicht. Ich konnte es kaum erwarten, richtig loszulegen. Der DFB ist exzellent aufgestellt, wir haben hervorragende Voraussetzungen, gute Strukturen, vor uns allen liegen große Projekte und spannende Aufgaben. MD: Auf welches Projekt bzw. auf welche Aufgaben freuen Sie sich am meisten? HF: Ganz besonders freue ich mich auf den Aufbau der DFB-Akademie. Da gibt es schon zum jetzigen Zeitpunkt viele Dinge, die wir in die Wege leiten müssen. Die DFB-Akademie wird dem DFB einen riesigen Schub verleihen. Sie wird neuer Sitz der DFB-Zentralverwaltung und Heimat der Trainer und unserer U-Mannschaften sein.

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oben nach unten umzusetzen und diese natürlich auch in die Trainerausbildung weiter zu geben, ebenso wie an die Basis des deutschen Fußballs. Ich denke hier vor allem an die Stützpunkte und die Landesverbände. Wir müssen die Talente aller Altersklassen optimal fördern. Hier sind wir gut, wir können aber noch besser werden. Innerhalb der Auswahlmannschaften des DFB muss es das Ziel sein, altersspezifisch konsequent nach einer einheitlichen Philosophie zu spielen. Wenn die Spieler aus den Juniorenmannschaften an der Spitze ankommen, dürfen sie von den positionsspezifischen Anforderungen des ATrainers nicht überrascht werden. Es geht um eine einheitliche Spielphilosophie des DFB, nicht einer Mannschaft. Genauso aber müssen wir auch die individuelle Entwicklung der Spieler berücksichtigen. MD: Die Idee einer einheitlichen Spielphilosophie besteht ja schon länger. Wo wollen Sie diesbezüglich konkret ansetzen? HF: Wir müssen durchgängig sein. Wenn die Akademie bezogen ist, wird dies noch einfacher. Aber wir können uns schon jetzt verbessern. Ich kann dafür gerne ein Beispiel geben. Mit Joachim Löw ist besprochen, dass bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft künftig auch mal ein Trainer einer U-Mannschaft hospitiert. Wir müssen Synergien schaffen und nutzen. Im Rahmen der Vorbereitung auf die WM in Brasilien haben wir dies mit der Einbeziehung der U20 von Frank Wormuth bereits getan. Wir waren uns einig, dass alle Seiten davon profitiert haben.

DFB-Sportdirektor Hansi Flick. Meine Mannschaft sind nun die Trainer. Sie sind der Schlüssel hinsichtlich der Entwicklung des Fußballs und der Spieler. Die Akademie ist die Ideenschmiede des deutschen Fußballs, hier entwickeln wir Konzepte, im Bereich der Spielanalyse und des Scoutings und letztlich aller Themen und Bereiche zur optimalen Betreuung und Entwicklung unserer Mannschaften. Die besten Spieler Deutschlands brauchen die besten Bedingungen. Das ist unser Anspruch. Wir werden mit der DFBAkademie ganz neue Möglichkeiten erhalten. In der DFB-Akademie liegt insgesamt eine gewaltige Chance für den gesamten deutschen Fußball. Wir werden in ihr alle Kompetenzen bündeln, vor allem werden wir unsere Ideen auch leben. Abseits der DFB-Akademie wollen wir versuchen, eine einheitliche Spielidee von

MD: Zu Ihrem Aufgabengebiet gehört unter anderem die Führung und Steuerung der U-Trainer. Mit André Schubert (U15), Meikel Schönweitz (U16) und Guido Streichsbier (U18) sind seit Saisonbeginn drei neue U-Trainer im Amt. Sicherlich haben Sie bei deren Verpflichtung eine entscheidende Rolle gespielt. Was versprechen Sie sich von den Trainer-Kollegen? HF: Zunächst einmal ist Frank Engel im Bereich der Talentförderung für mich eine sehr wertvolle Unterstützung, da er sich in diesem Bereich wie kein Zweiter auskennt. Für mich war es von Anfang an wichtig, dass ich auch die besten Trainer in meinem Team habe. Die optimale Besetzung der U-Trainer liegt mir ganz besonders am Herzen. In unseren U-Mannschaften haben wir in meinen Augen momentan eine sehr gute Mischung an Trainern. Wir haben auf der einen Seite erfahrene Trainer wie Horst Hrubesch, unseren Ausbildungsleiter Frank Wormuth und

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Marcus Sorg. Guido Streichsbier, Christian Wück und Meikel Schönweitz sind junge Trainer, die aber dennoch schon über ein gehöriges Maß an Erfahrung im Trainerbereich verfügen. André Schubert hat alle Facetten des Fußballs schon mitgemacht. Wir haben im U-Bereich ein Trainer-Team, das von seiner Zusammensetzung her sehr viel voneinander profitiert. Wir diskutieren sehr offen miteinander und bringen unterschiedliche Dinge in die Diskussion ein. Ich bin mit unserer Konstellation im U-Bereich sehr zufrieden. MD: Mit dem Gewinn des WM-Titels der A-Nationalmannschaft in Brasilien, dem Europameistertitel der U19 in Ungarn sowie des WM-Titels der U20-Frauen in Ka-

Vita Hansi Flick Geboren am 24. 02. 1965 in Heidelberg; erlernte Berufe: Bankkaufmann, Fußball-Lehrer; verheiratet; zwei Kinder Sein Vereine als Spieler: 1985-1990 FC Bayern München 1990-1993 1. FC Köln Seine Erfolge als Spieler: Deutscher Meister 1986, 1987, 1989 und 1990 mit dem FC Bayern München DFB-Pokalsieger 1986 mit dem FC Bayern München Finalist im Europapokal der Landes­ meister 1987 mit dem FC Bayern München Seine Stationen als Trainer: 1996-2000 FC Viktoria Bammental 2000-2005 TSG 1899 Hoffenheim 2005/2006 Red Bull Salzburg (CoTrainer) 2006-2014 Deutsche Fußball-Nationalmannschaft (Co-Trainer) seit 01. 09. 2014 DFB-Sportdirektor Seine Erfolge als Trainer: Weltmeister 2014 in Brasilien Vize-Europameister 2008 in Österreich und der Schweiz 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika Meister der Oberliga Baden-Württemberg 2001 mit der TSG 1899 Hoffenheim

Hansi Flick in seiner Funktion als Co-Trainer der DFB-Nationalmannschaft. nada liegt einer der erfolgreichsten Sommer – wenn nicht sogar der erfolgreichste – hinter dem DFB. Wie wollen Sie diesen „Status quo“ sichern? HF: Wir wollen natürlich auch in Zukunft weiterhin erfolgreich sein. Das wird aber kein Selbstläufer, das wissen wir. Hinter jedem dieser Erfolge steckt harte Arbeit. Wir dürfen uns gerade in der Stunde des Erfolgs nicht zufrieden zurücklehnen. Wir müssen hart daran arbeiten, wenn wir weiterhin in der Weltspitze bleiben wollen. Und das muss unser Anspruch als DFB sein. Wir wollen immer oben mitspielen, wollen Impulse und Trends setzen. Wahrscheinlich ist die Herausforderung, an der Spitze zu bleiben, größer als die, nach oben zu kommen. Das reizt mich, das reizt uns alle im DFB und im deutschen Fußball. Und das geht nur, wenn wir offen für Neues bleiben. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass wir uns im Erfolg zurücklehnen. Im Gegenteil: Mein Eindruck ist, dass alle wissen, dass wir agil bleiben müssen, wenn wir titelfähig bleiben wollen. Dazu kommt natürlich, dass die anderen Nationen ihre Arbeit auch sehr gut machen. Ich habe zum Beispiel von der englischen U19 ein ausgezeichnetes Spiel gesehen. Aus dem Feedback unserer UTrainer ist klar ersichtlich geworden, dass Spanien in der U17 über sehr starke Einzelkönner verfügt, die individuell top ausgebildet sind. Daher ist es unerlässlich, dass wir unsere Arbeit permanent hinterfragen. Wir haben in Deutschland in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Fortschritt in Sachen Technik und Taktik gemacht. Ich bin mir nicht sicher, ob es bei der U15 schon so wichtig ist, perfekt als Viererkette zu ver-

teidigen. Im Bereich der U14/U15 macht es vielleicht mehr Sinn, individuelle Dinge mehr in den Vordergrund zu rücken, wie z.B. die Ballan- und -mitnahme, den ersten Kontakt oder das Verhalten in 1:1-Situationen. Die mannschaftstaktischen Maßnahmen sollten dann etwas später in den Fokus unserer Arbeit mit den jungen Talenten rücken. Diesbezüglich tauschen wir uns rege innerhalb unseres Teams aus und diskutieren diese Ansatzpunkte sehr kontrovers. Hier interessiert mich vor allem auch die Meinung der Vereinstrainer. MD: Was empfinden Sie als wichtiger? Das Erreichen von weiteren Titeln oder das Ausbilden von Talenten? HF: Ich glaube, dass das eine das andere nicht unbedingt ausschließen muss. Selbstverständlich ist eine gute Ausbildung enorm wichtig und stellt die Basis von allem dar. In der Ausbildung müssen wir mittlerweile in Teilen früher ansetzen, da die Top-Talente heute bereits mit 18, 19 Jahren soweit sind, in den Profiligen eine gute Rolle zu spielen. In früheren Zeiten waren Spieler erst mit 22 Jahren so weit. MD: Trotz des WM-Titelgewinns herrscht momentan in unserer A-Nationalmannschaft und in Fußball-Deutschland generell ein „Mangel“ an Außenverteidigern und Spielern im Sturmzentrum. Wie wollen Sie diesem Trend in der Ausbildung unserer vielen Talente begegnen? HF: Der DFB, vor allem aber die Vereine begleiten die Spieler in ihrer Entwicklung. Die Ausbildung und die Strukturen im deutschen Fußball sind sehr gut und suchen Ihresgleichen auf der Welt. Positionsspezifisch gibt es aber bei uns den

Interview / DFB Trend, dass die besten Spieler im Zentrum spielen, da das Mittelfeldzentrum der Motor einer jeden Mannschaft ist. Von daher ist es oft eine logische Konsequenz, dass die Außenbahnen ein Stück weit vernachlässigt werden. International gibt es hierzu andere Sichtweisen, das verfolgen wir aufmerksam. Die Position des Außenverteidigers hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Es reicht nicht mehr nur, seinen Gegenspieler auszuschalten und die Seite dicht zu machen. Vor allem auf den Außenpositionen werden mittlerweile enorme Anforderungen an die Spieler in Sachen Spielaufbau und Kreativität gestellt. Wenn ich Philipp Lahm mit seinen Möglichkeiten sehe, bleibt mir nur der Schluss, dass sich auch auf dieser Position unglaubliche Möglichkeiten bieten, am Spiel teilzunehmen, es zu gestalten. Dies gilt es, den Spielern zu vermitteln. MD: Sie waren auch bei der BundesligaTrainer-Tagung des BDFL in Mönchengladbach am 7. Oktober anwesend. Wie haben Sie diese Tagung persönlich empfunden? HF: Ich habe gespürt, dass auch die Bundesliga-Trainer sich von einer solchen Tagung einen Mehrwert versprechen, es gibt eine große Offenheit für jede Form



des Austauschs untereinander. Vorausgesetzt, dass Themen auf der Agenda stehen, die für die Trainer wirklich eine Relevanz haben. Alle Trainer haben generell wenig Zeit, dennoch haben sehr viele den Weg nach Mönchengladbach gefunden. Die Trainer wollen untereinander diskutieren, sie möchten über den Fußball reden und Themen gezielt und spezifisch besprechen. MD: Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh kritisierte in einem Kommentar, dass nur 10 von 18 Bundesliga-Trainern bei der Tagung in Mönchengladbach dabei waren. Seiner Ansicht nach hätten die Trainer somit eine Chance verpasst, öffentlich als Einheit aufzutreten und nicht immer nur als Einzelkämpfer wahrgenommen zu werden. Ist das eine Einschätzung, die Sie mit ihm teilen? HF: Ich denke, dass es generell wichtig ist, die Gemeinschaft der Trainer untereinander zu fördern. Das habe ich in Mönchengladbach auch so empfunden. Einer, der diesen Gedanken zu Einhundert Prozent verkörpert, ist für mich Jürgen Klopp. Natürlich ist auch er sehr eingespannt und hätte aktuell sicher gute Gründe, in Dortmund zu bleiben, trotzdem ist er bei diesen Tagungen immer dabei. Gerade die persönlichen Gespräche sind

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von enormer Bedeutung und fördern den Gemeinschaftsgedanken der Trainer untereinander. Aber wie gesagt: der Nutzen besteht darin, dass wir wichtige Inhalte und Themen setzen, dann kommt diesen Treffen auch der Charakter einer Weiterbildung mit einem Mehrwert für die Trainer zu. MD: Ihre Vorgänger im Amt des DFBSportdirektors Matthias Sammer und Robin Dutt haben den Verlockungen des Tagesgeschäftes „Bundesliga“ nicht widerstehen können. Können Sie das für sich absolut ausschließen? HF: Absolut ausschließen sollte man generell nichts, aber ich bekenne mich klar zu dieser Aufgabe und weiß gerade um die Wichtigkeit, dieses Amt langfristig und kontinuierlich zu bekleiden. Ich habe ein fantastisches Team, mit dem ich konzeptionell arbeiten und die Dinge gestalten kann. Ich freue mich auf die Aufgaben, die auf mich als Sportdirektor in der Zukunft warten. MD: Für diese Aufgaben wünscht Ihnen der BDFL weiterhin viel Spaß und Energie und bedankt sich für das informative Gespräch. HF: Sehr gerne!

DFB verzeichnet 2014 ­erneuten Mitgliederrekord Die Zahl der Mitglieder des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den höchsten Stand in der Verbandsgeschichte erreicht. Insgesamt 6.851.892 Mitglieder und damit 29.659 mehr als im Vorjahr sind in den 21 Landesverbänden des DFB gemeldet. Steigerungen gibt es zudem im Bereich der Vereine und der Frauenmannschaften. Mit 25.513 ist die Zahl der Klubs so hoch wie noch nie, im Jahr 2013 waren es 25.456. Und bei den im DFB registrierten Frauenteams konnte mit 5855 (2013/5782) ebenfalls eine Bestmarke erreicht werden. “Der Mitgliederrekord unterstreicht den enormen Stellenwert und die hohe Anziehungskraft des Fußballs in Deutschland. Dass wir trotz der allgemeinen demografischen Entwicklungen einen leich-

ten Anstieg bei den Vereinen verzeichnen können, ist genauso erfreulich wie der positive Trend im Frauenfußball”, sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und ergänzt: “Um die vielen Mitglieder an der Basis in Zukunft noch besser erreichen und effektiver unterstützen zu können, haben wir mit dem Masterplan Amateurfußball ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht.” Die Gesamtzahl der Mannschaften ist nur noch leicht rückläufig. 2013 waren 165.229 Teams gemeldet, 2014 sind es 164.384. Mit 0,51 Prozent ist der Rückgang bei den Mannschaften damit deutlich niedriger als im Zeitraum von 2012 bis 2013 – das Minus hatte damals 2,33 Prozent betragen. Zentrale Ursache der Entwicklung ist auch hier der demogra-

fische Wandel. Er hat zur Folge, dass die rückläufige Tendenz im Bereich der Juniorinnen- und Juniorenteams am stärksten ausfällt. 2013 gab es in diesem Bereich 100.035 gemeldete Mannschaften, 2014 sind es 99.546. Dazu erklärt Niersbach: “Die Entwicklungen bei den Jugendmannschaften machen uns deutlich, dass wir hier vor großen Herausforderungen stehen. Wir sehen bereits erste Resultate der gemeinsamen Anstrengungen von DFB, Landesverbänden und Vereinen, aber wir werden künftig durch innovative Konzepte und Ideen noch mehr für Jugendliche und die Ehrenamtlichen tun. Dazu gehört das neue Onlineportal Fussball.de, auf dem seit 29. Juli jeder Fußballer umfangreiche Serviceangebote findet und sich wie ein Profi darstellen kann.”

AUF NEUEN Pünktlich vor Beginn der kommenden Saison hat der DFB wichtige Personalentscheidungen im Nachwuchsbereich getroffen und drei neue Trainer für die U-Nationalmannschaften verpflichtet. Guido Streichsbier, Meikel Schönweitz und André Schubert haben sich über Jahre profiliert in der Arbeit mit Talenten. Und alle wollen ihre Spieler weiterentwickeln auf ihrem Weg zu einer möglichen Profikarriere.

Guido Streichsbier (U 18), André Schubert (U 15) und Meikel Schönweitz (U 16) vervollständigen den DFB-Trainerstab. DFB-Journal 2/2014 Quelle: 108 DFB JOURNAL 02 | 2014

›› JUNIOREN

WEGEN Text Maximilian Geis

N

eue Wege wolle man gehen, sagte Helmut Sandrock, als er nach Neubesetzungen im Stab der U-Trainer gefragt wurde. Die Erkenntnis des DFB-Generalsekretärs reifte während einer Analyse der Arbeit mit den Junioren-Nationalmannschaften. „In diesen Altersklassen kommen ganz spezielle Herausforderungen auf die Trainer zu. Daher haben wir intensiv gesichtet, ehe wir uns für drei neue Kandidaten entschieden haben“, sagt Sandrock. Die Verträge von U 16-Coach Stefan Böger und U 18-Trainer Christian Ziege wurden zuvor nicht verlängert. Der bisherige U 15-Trainer Frank Engel widmet sich künftig ausschließlich seiner Tätigkeit als sportlicher Leiter der DFBNachwuchsförderung. Neue Wege, neue Gesichter, neue Fachleute in der Arbeit mit Spitzentalenten in den Altersklassen, in denen sie künftig für den Deutschen Fußball-Bund wirken. André Schubert wird Trainer der U 15, Meikel Schönweitz betreut die U 16-Junioren und Guido Streichsbier übernimmt die U 18-Nationalmannschaft. Alle drei unterschrieben Verträge bis zum Sommer 2016. Der neue DFB-Sportdirektor Hansi Flick sagt: „Wir werden mit diesen Personalien frischen Wind in den Trainerstab unserer Junioren-Nationalmannschaften bringen. Wir haben drei Übungsleiter verpflichtet, die sich in den entsprechenden Altersklassen auskennen und Spieler entwickeln können. Damit haben wir unser Team für die kommende Saison gut aufgestellt.“ André Schubert ist Fußball-Fans in Deutschland durch seine Arbeit mit dem FC St. Pauli und dem SC Paderborn in der Bundesliga bekannt. 2004 absolvierte der jetzige DFB-U 15-Trainer die Ausbildung zum Fußball-Lehrer, die er gemeinsam mit Maren Meinert und Olaf Janßen als Jahrgangsbester abschloss. Paderborn führte er zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Weniger bekannt in der

Öffentlichkeit ist die Erfahrung des 43-Jährigen in der Jugendarbeit. Bereits seit 1989 war er Nachwuchstrainer, und ehe er sich seine Meriten im Profi-Fußball verdiente, war er Leiter des Nachwuchsleistungszentrums in Paderborn. Auch für den DFB war er bereits aktiv. Zwischen 2002 und 2006 fungierte er als Stützpunkt-Koordinator für Nordhessen, leitete damit 15 Stützpunkte mit 45 Trainern und war drei Jahre lang der Sprecher der DFB-Stützpunkt-Koordinatoren. Außerdem war Schubert unter Bernd Stöber Assistenztrainer der U 15-, U 16- und U 17-Nationalmannschaft. „Da ich in diesem Bereich schon Erfahrungen gesammelt habe, wird mir der Einstieg nicht so schwerfallen“, sagt er. Ein weiterer Zugang im Team der U-Trainer ist auch Guido Streichsbier. Der 45-Jährige, der 2011 seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer abschloss, startete 2002 als Jugendkoordinator beim FC-Astoria Walldorf. Bald wurde er Honorar-Trainer beim Badischen Fußballverband. Von 2004 bis 2011 trainierte er zunächst die U 17 und anschließend die U 19 bei der TSG 1899 Hoffenheim. Mit der U 17 der Kraichgauer gewann er 2008 die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren, mit der U 19 2010 den DFB-Junioren-Vereinspokal. Ein Jahr danach schloss er sich dem 1. FC Kaiserslautern an und betreute die U 17 der „Roten Teufel“, ehe er 2011 zum FC-Astoria Walldorf zurückging. Das Team führte er zur Meisterschaft der Oberliga Baden-Württemberg und zudem in die erste Runde des DFB-Pokals 2014/2015. Das neue Trainertrio komplettiert Meikel Schönweitz. Seit zwei Jahren ist der 34-Jährige im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz. Bereits mit zwölf trainierte er mit seinem Vater die U 9 beim SV 07 Geinsheim, von 2002 bis 2008 war er DFB-Stützpunkt-Trainer in GroßGerau und anschließend zwei Jahre lang Verbandssportlehrer beim Hessischen Fußball-Verband. Seit 2010 coachte er die U 17 des 1. FSV Mainz 05 und errang mit den Rheinhessen die Meisterschaft in der B-JuniorenBundesliga Süd/Südwest. Einiges ist neu. Doch das Ziel bleibt unverändert, wie Sandrock betont: „Unser Anspruch bleibt es weiterhin, Spieler auf die nächste Stufe bis an die Nationalmannschaft heranzuführen und zugleich sportliche Erfolge mit den U-Teams zu feiern.“

DIE U-TRAINER DES DFB

U 21: Horst Hrubesch

U 20: Frank Wormuth

U 19: Marcus Sorg

U 18: Guido Streichsbier

U 17: Christian Wück

U 16: Meikel Schönweitz

U 15: André Schubert

Quelle: 02 | 2014DFB-Journal DFB JOURNAL2/2014 109

Trainer des Jahres

10 BDFL-Journal

Auszeichnung für alle Trainer im deutschen Fußball

Text: Marcus Dippel

Bundestrainer Joachim Löw zum Trainer des Jahres 2014 gewählt Die Bilanz von Bundestrainer Joachim Löw mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft stimmte seit seiner Amtsübernahme im Jahre 2006 schon immer. Er war nach Siegen schon lange der erfolgreichste deutsche Nationaltrainer aller Zeiten. In Rio de Janeiro feierte Löw den absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Mitte August erhielt der DFB-Coach die Anerkennung seiner Arbeit auch von den Journalisten. Der 54-Jährige gewann mit großer Mehrheit erstmals die vom Fachmagazin „Kicker“ seit 2002 durchgeführte Wahl zum Trainer des Jahres. „Für mich ist dies eine große Ehre und ein ganz besonderer Moment in meiner langen Laufbahn als Fußballtrainer“, sagte Löw und reichte die Lorbeeren gleich weiter. „Es ist mir bei dieser Gelegenheit auch wichtig, hervorzuheben, dass dies eine Auszeichnung für alle Trainer im deutschen Fußball ist. Ohne die hervorragende, nachhaltige Jugendarbeit schon in den kleinen Vereinen und die gute Arbeit in den Bundesligavereinen hätte ich nie eine so gute Mannschaft mit so gut ausgebildeten Spielern führen können.“

„WM-Sieg war Gemeinschaftsleistung“ Insofern war für Löw klar, der „WM-Sieg war eine Gemeinschaftsleistung. Ich nehme diese Auszeichnung nur stellvertretend an für alle. Jedes Mitglied unseres Teams ist ein Stück vom Trainer des Jahres.“ „Seit dem 13. Juli 2014 steht Jogi Löw in einer Reihe mit Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer. Diese Aufzählung beschreibt am besten die herausragende Leistung, die unser Bundestrainer mit seinem Team in Brasilien vollbracht hat. Ich weiß nicht, ob er gewählt worden wäre, wenn er das Finale verloren hätte. Für mich wäre er auch dann der Trainer des Jahres gewesen“, stellte DFBPräsident Wolfgang Niersbach klar. Ein Kapitel deutscher Erfolgsgeschichten bei Weltmeisterschaften gehört Löw jedoch ganz alleine: Er war der erste Coach, der mit einem europäischen Team in Südamerika triumphierten konnte. „Das macht uns alle stolz“, sagte Löw.

Vita Joachim Löw Geboren am 03. 02. 1960 in Schönau; erlernter Beruf: Fußball-Lehrer Sein Vereine als Spieler: 1978-1980 SC Freiburg 1980-1981 VfB Stuttgart 1981-1982 Eintracht Frankfurt 1982-1984 SC Freiburg 1984-1985 Karlsruher SC 1985-1989 SC Freiburg 1989-1992 FC Schaffhausen 1992-1994 FC Winterthur 1994-1995 FC Frauenfeld (Spielertrainer)

„Wir haben Potenzial“ Löw will seine Arbeit mit der goldenen Generation in der anstehenden Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich – trotz der Punktverluste gegen Polen und Irland im Oktober – bestätigen und fortsetzen. „Wir haben noch viele junge Spieler, auch einige, die bei dieser WM gar nicht dabei waren. Sie können noch einige Jahre spielen. Wir haben das Potenzial, mit dieser Mannschaft auch in den kommenden Jahren in der Weltspitze vertreten zu sein“, sagte Löw und träumt bereits vom nächsten Coup, dem Gewinn der EM 2016. Joachim Löw ist einer von zehn Kandidaten, die auf der Liste für die FIFA-Wahl zum Welttrainer des Jahres 2014 stehen. Der Preis des Welttrainers wird seit 2010 analog zur Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres im Rahmen der FIFA Ballon d’Or-Gala verliehen, die am 12. Januar 2015 in Zürich stattfinden wird. Der BDFL drückt Joachim Löw, dem als Coach des Weltmeisters sehr gute Chancen eingeräumt werden, für diese Wahl beide Daumen!

Seine Stationen als Trainer: 1993-1994 D-Jugend FC Winterthur 1994-1995 FC Frauenfeld (Spielertrainer) 1995-1996 VfB Stuttgart (Co-Trainer) 1996-1998 VfB Stuttgart 1998-1999 Fenerbahce Istanbul 1999-2000 Karlsruher SC 2000-2001 Adanaspor 2001-2002 FC Tirol Innsbruck 2003-2004 Austria Wien 2004-2006 D  eutsche Fußball-Nationalmannschaft (Co-Trainer) seit 12. 07. 2006 Deutsche Fußball-­ Nationalmannschaft Seine Erfolge als Trainer: Weltmeister 2014 in Brasilien Trainer des Jahres 2014 Vize-Europameister 2008 in Österreich und der Schweiz 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland (als Co-Trainer) und 2010 in Südafrika Österreichischer Meister 2002 mit dem FC Tirol Innsbruck Finalist im Europapokal der Pokalsieger 1998 mit dem VfB Stuttgart DFB-Pokalsieger 1997 mit dem VfB Stuttgart

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DFB

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Joachim Löw krönt seine Trainer-Laufbahn

Text: Lars Wallrodt Quelle: DFB-Journal

Authentisch: Weltmeister wird man nur mit einem starken Trainer Acht Jahre lang war Joachim Löw der Architekt des deutschen Spielstils. Der Mann, der Fußball „Made in Germany“ wieder zum internationalen Gütesiegel machte. Der Mann mit der besten Bilanz aller Bundestrainer. Das ist er auch nach dem 13. Juli 2014 noch. Aber seit diesem Tag ist er noch mehr: Weltmeister. Lars Wallrodt begleitet als Journalist den Weg des 54-Jährigen schon seit einigen Jahren.

Eindrücke und Erfahrungen einer außergewöhnlichen WM Ich habe Joachim Löw schon oft getroffen. Nach einem Interview während der Europameisterschaft 2012 haben wir anschließend eine Partie Tischfußball zusammen gespielt. Vor der Weltmeisterschaft 2014 sichteten wir für eine Geschichte gemeinsam die schönsten WM-Bilder. Es waren stets nette Begegnungen. Doch nie habe ich mich mehr gefreut, ihn zu sehen, als Mitte Juni am Strand von Santo André. Die Heimat der deutschen Nationalmannschaft während der WM in Brasilien ist ein Paradies. Ein kleines Fischerdorf mit zwei Straßen, drei kleinen Einkaufsläden und einigen spektakulär guten Fischrestaurants. Das Schönste an dem Ört-

chen ist aber der Strand. In einem sanften Bogen schwingt er sich die Küste entlang, gesäumt von Palmen auf der einen und dem Atlantik auf der anderen Seite. Wenn Ebbe ist, kann man hier wunderbar joggen. Hier traf ich eines Morgens durch Zufall den Bundestrainer. Die Hände lässig in den Taschen einer kurzen Trainingshose, die Pilotenbrille auf der Nase, wanderte er am Strand entlang, den Blick fast träumerisch über das Meer gerichtet. Wir plauderten über die Weltmeisterschaft und verabschiedeten uns. Anschließend wusste ich: Deutschland wird Weltmeister. Weil Deutschland den tiefenentspanntesten Löw aller Zeiten hat. Drei Wochen, einen unfassbaren Kantersieg gegen Brasilien und dem wahnsinnig spannenden Finale gegen Argentinien später, war es so weit: Löw reckte den Goldpokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro. Weltmeister wird man nur mit einem starken Trainer. Solche Trainer werden nicht geboren, sie entstehen in einem langen Prozess. Auch Joachim Löw begann nicht als starker Trainer. Zwar gewann er schon 1997 mit dem VfB Stuttgart den DFB-Pokal. Doch sein Weg an die Spitze

Mario Götze bekommt von Joachim Löw erfolgreiche Tipps mit auf den Weg.

war lang und steinig: Fenerbahçe Istanbul, Karlsruher SC, Adanaspor, FC Tirol Innsbruck, Austria Wien – nirgends blieb er länger als ein Jahr. Wer weiß, wo er im Sommer 2014 gewesen wäre, wenn nicht Jürgen Klinsmann ihn 2004 zu seinem Assistenten gemacht hätte und damit zu einem der Väter des deutschen Fußball-Umbruchs. Am Strand von Santo André wäre er dann vermutlich nicht gewesen. Jedenfalls nicht als der vielleicht coolste Coach der Welt. Ein Weltmeistertrainer, um den die Welt Deutschland beneidet. Er trinkt Espresso statt Filterkaffee, trägt taillierte Hemden statt Trainingsjacke, nippt am Rotwein statt am Bier. In einem Interview hauchte eine Journalistin einmal: „Sie sind der erste Bundestrainer, dessen Gesicht wirklich jeder vor Augen hat. Sie könnten Model sein. Das liegt auch an Ihrem Haarschnitt, so als ob die Beatles nie gegangen wären …“ Man stelle sich vor, eine ähnliche Frage wäre Jupp Derwall oder Helmut Schön gestellt worden. Sie wären wohl wahlweise schreiend weggelaufen oder vor Lachen unter den Tisch gesackt. Klinsmann und Löw schenkten dem Fußball ab 2004 etwas Besonderes: Eine nie gekannte Leichtigkeit, gepaart mit akribischer Ernsthaftigkeit und einem neuen Look. „Fußball hat für mich immer etwas mit Ästhetik und Leichtigkeit zu tun“, hat Löw einmal gesagt. Und: „Ich habe schon früher viel von Trainern gehalten, die Mut zum Risiko hatten. Es war immer mein innerer Drang, so als Trainer zu sein. Ich gehe gern Risiken ein.“ Das war faszinierend für die deutschen Fans. Mit großen Augen bestaunte die Öffentlichkeit die Nationalmannschaft, als sie 2010 England und Argentinien aus den Schuhen spielte. Nach den trüben Jahren zu Anfang des Jahrtausends, als die DFB-Auswahl zweimal in Folge in der Gruppenphase einer Europameisterschaft scheiterte, war das wie Mozart nach einem Metal-Konzert. Doch es war auch ein bisschen unheimlich. Löw wagte einen Gegenentwurf

DFB



Bundestrainer Joachim Löw während des Trainings. zum gängigen Modell. Seine „flache Hierarchie“ wurde nach Siegen gelobt und nach Rückschlägen verdammt. Und je weiter er mit seiner Mannschaft kam, desto ungeduldiger wurde die Öffentlichkeit. Bei der WM 2008 war Spanien zu stark, das war okay. 2010 in Südafrika auch noch. Aber spätestens zwei Jahre später nach dem verlorenen EM-Halbfinale gegen Italien zürnte Fußball-Deutschland mit seinem Bundestrainer. Musste er wirklich Toni Kroos bringen, der zuvor noch kein Spiel von Beginn bestritten hatte? War es klug, Mesut Özil aus dem Zentrum nach außen zu beordern? Hatte Löw gar seine eigene Spielphilosophie verraten und die Taktik zu sehr nach dem Gegner ausgerichtet? Die Heftigkeit der Debatte erschütterte Löw. Zuvor war er auf einer Welle der Sympathie geschwommen und bei den Wahlen der beliebtesten Deutschen regelmäßig auf einen der ersten Plätze gewählt worden. Und nun diskutierten die Experten, ob das Mitsingen der Hymne Pflicht sein sollte, klagten über fehlende Alphatiere und verhätschelte Nationalspieler. Scheindebatten, die weit am Thema vorbeigingen. Aber warum? Nur wer heftig liebt, kann schwer getroffen werden. Die Öffentlichkeit reagierte wie ein verstoßener Liebhaber auf das EM-Aus. War die Nationalmannschaft nicht prädestiniert dafür, endlich einen Titel zu holen? Einen Titel, auf den Deutschland schon so lange wartete? Im Moment der Niederlage zeigte sich, dass Löw noch nicht jenes Renommee hatte, auf das einige seiner Kollegen und Vorgänger sich berufen konnten. Löw ist als Fußballer kein Weltstar gewesen wie Franz Beckenbauer oder Rudi Völler. Als Trainer hatte er keine großen Klubs trai-

niert wie Louis van Gaal oder Luiz Felipe Scolari. Er wusste spätestens nach dem Italien-Spiel, dass er einen Titel braucht, um wieder in Ruhe arbeiten zu können. Dieser Titel sollte in Brasilien kommen. Im Vorfeld der WM zeigte sich, dass Löw bereit war, diesen entscheidenden Schritt zu gehen. Denn nur die Großen sind bereit, dem Erfolg alles unterzuordnen. Sogar ihre eigene Philosophie. Löws ideale Vorstellung von Fußball sieht aus wie das, was 2010 in Südafrika zu sehen war. Atemberaubende Passfolgen, überfallartiges Umschaltspiel. Dass dabei mitunter die Defensive litt, kalkulierte er ein. Ein 4:3 war ihm lieber als ein 1:0. Fußball als Spektakel. Doch dann reifte in ihm die Erkenntnis: Damit komme ich in Brasilien nicht weit.

Bundestrainer Joachim Löw krönte seine ­Trainer-Laufbahn mit dem Titelgewinn bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien.

BDFL-Journal

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Die WM im Herzensland des Fußballs, das wusste Löw, würde Anforderungen an die Mannschaft stellen, die weit über das normale Maß hinausgehen würden. Schon wer in Recife oder Fortaleza die Stadion­ treppen hochgeht, ist bei 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit schweißgebadet. Wie es ist, bei diesem Klima 90 Minuten unter teilweise direktem Sonneneinfall zu spielen, mochten sich die Beobachter gar nicht ausmalen. Diese Bedingungen stellen hohe Anforderungen an die Fitness. Doch Kondition allein reicht nicht. Löw ahnte: Er musste sein Ideal vom Tempofußball anpassen, um in Brasilien Erfolg zu haben. Das tat er. Mit zunächst vier gelernten Innenverteidigern in der Abwehrkette und drei defensiven Mittelfeldspielern davor ging er das Turnier an, stellte erst nach dem Achtelfinale um, als er merkte, dass seine Schlüsselspieler Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira nach Verletzungen wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Sukzessive steigerte sich die DFB-Auswahl, nahm den Rhythmus des Turniers auf, biss sich in die WM hinein. Die 7:1-Gala gegen Brasilien im Halbfinale geht in die Geschichte ein als das vielleicht unglaublichste WM-Spiel aller Zeiten. Doch erst im Finale zeigte Löws Team alle Facetten, die ein Weltmeister braucht: Kampfkraft, spielerische Klasse, mannschaftliche Geschlossenheit und Geduld. Als das Werk vollbracht war, sagte Bastian Schweinsteiger zu uns Journalisten: „Lasst den Jogi hochleben. Er hat es am meisten verdient.“ Hinter Löw liegt eine lange Reise. Hat er sich dabei verändert? Eigentlich nicht. Er ist authentisch geblieben. Er zwingt sich nicht zum Hochdeutsch, schwingt keine trapattoniesken Reden, verpasst sich keine Kampffrisur, trägt nie Dreitagebart. „Ich habe schnell gemerkt: Ich kann nur überzeugen, wenn ich nach meiner Intuition handle und meinem Gefühl folge“, sagte er einmal. Löw wollte es immer als Löw an die Spitze schaffen. Das ist ihm gelungen. Nun steht er in einer Reihe mit Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer. Legenden, die alle ihren eigenen Weg ganz nach oben gefunden haben. Löw nahm den letzten Schritt auf den Trainer-Olymp mit jener Gelassenheit, die ihn stets umgeben hat. Im Augenblick des Triumphes gab es keine wüsten Gesten, keine Abrechnung mit den Kritikern. Es war eine elegante Freude, die Löw ausstrahlte, fernab aller Bierduschen. Er steht Deutschland gut zu Gesicht, dieser Weltmeistertrainer.

ITK 2014

14 BDFL-Journal

Rekordbeteiligung beim 57. ITK in Mannheim

Text: Marcus Dippel

WM-Analyse: Schon im Erfolg die Weichen für die Zukunft stellen Noch nie war die Teilnehmerzahl in der Geschichte des Bundes Deutscher FußballLehrer (BDFL) bei einem Internationalen Trainer Kongress (ITK) so groß wie bei der 57. Auflage vom 28. bis 30. Juli 2014 in Mannheim, der Geburtsstadt des BDFLMitbegründers und Trainer-Legende Sepp Herberger. Der über die Grenzen Deutschlands hinaus hoch angesehene ITK des BDFL war somit ein Erfolg in zuvor nicht gekannter Größenordnung. Rund 1.200 Fußballtrainer aus 24 Ländern waren von den angebotenen Inhalten sehr angetan und konnten für die Trainingsarbeit in ihren Vereinen viele wichtige Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.

WM-Titel als Zugpferd Der 4. WM-Titel der deutschen FußballNationalmannschaft lag kaum zwei Wochen zurück und so bildete die gerade zu Ende gegangene Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien einen der Schwerpunkte des diesjährigen ITK in Mannheim und war selbstverständlich über die drei Tage hinweg immer noch das GesprächsThema Nummer 1 unter den KongressTeilnehmern. In insgesamt 19 Referaten, darunter vier Praxis-Demonstrationen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, wurde das Kongress-Thema „WM-Analyse und Spielvorbereitung – Schon im Erfolg die Weichen für die Zukunft stellen“ von den unterschiedlichsten Seiten ausführlich beleuchtet und dem fachkundigen Publikum näher gebracht.

Rekordkulisse im CCR Die Rekordteilnehmerzahl von rund 1.200 Trainern bildete eine beeindruckende Kulisse und die Trainer arbeiteten diszipliniert über die die kompletten drei Tage. Das Congress Center Rosengarten (CCR) und das Carl-Benz-Stadion waren die Schauplätze des diesjährigen ITK. Da beide Veranstaltungsorte räumlich ein paar Kilometer voneinander entfernt lagen, organisierte der BDFL einen Straßenbahn-Shuttle für die Kongress-Teilnehmer, um einen reibungslosen Ablauf des ITK zu gewährleisten.

Dank an Kongress-Helfer „Wir konnten mit dem ITK in Mannheim den hohen Standard unserer Trainerfortbildung in Deutschland untermauern und fortführen. Ich bin überzeugt, dass die Trainer-Kollegen im Verlauf des Kongresses viele wichtige Erkenntnisse erhalten haben, die ihnen bei der täglichen Arbeit mit ihren Teams wichtig und hilfreich sein werden. Gefreut hat mich vor allem die hohe Teilnehmerzahl, was eine tolle Bestätigung unserer Arbeit innerhalb des BDFL darstellt. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei allen Kongress-Helfern bedanken, ohne deren ehrenamtliches Engagement ein ITK in dieser Größenordnung niemals möglich gewesen wäre. Nicht vergessen möchte ich natürlich auch unsere Bundesgeschäftsstelle um Michael M. Meurer, Waltrud Wurmbach und Jürgen Pforr, die ebenfalls fantastisch gearbeitet hat“, so BDFL-Präsident Lutz Hangartner bei der Kongress-Eröffnung. In seiner Eröffnungsrede am Montagmorgen begrüßte Hangartner die TrainerKollegen und Ehrengäste aus dem In- und Ausland und hieß sie herzlich in Mannheim zum ITK 2014 willkommen. Darüber hinaus dankte der BDFL-Präsident der Stadt Mannheim, insbesondere dem Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der den BDFL im Vorfeld und während des Kongresses vorbildlich unterstützte und diesem viele Türen öffnete. Darüber hinaus dankte er dem Congress Center Rosengarten mit seiner engagierten Mannschaft mit Herrn Arac an der Spitze für die tatkräftige Unterstützung, ohne die ein Kongress dieser Größenordnung ebenfalls nicht denkbar gewesen wäre.

WM-Gewinn würdigt Trainerarbeit „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt für den diesjährigen Kongress als den jetzigen” sagte Hangartner, als er den 57. ITK offiziell eröffnete. Der BDFL als Berufsverband der deutschen Fußballtrainer legt in seiner Arbeit ein besonderes Augenmerk auf die Arbeit der Coaches und jetzt, so kurz nach dem Titelgewinn, könne er de-

BDFL-Präsident Lutz Hangartner ren Engagement entsprechend würdigen. Von der Basis der Talentförderung, die eine Vielzahl junger Top-Talente hervorgebracht hat, bis hin zu dem weltmeisterlichen Turnierentscheidungen Jogi Löws ist das Trainerwirken hierzulande aktuell sehr erfolgreich. So lobte der Präsident auch die frischgebackene, deutsche Weltmeistermannschaft, Joachim Löw und das gesamte Team dahinter. Während der Weltmeisterschaft habe man nicht nur eine großartige sportliche Leistung gezeigt, sondern gleichzeitig auch als Botschafter des deutschen Fußballs fungiert.

Ausbildung weiter optimieren Bei all dem Lob mahnte der BDFL- Präsident allerdings auch, sich nicht auf dem Erfolg auszuruhen, sondern Trainer und Spieler stetig weiter- und fortzubilden, um somit den Bogen zu dem diesjährigen Motto des ITK zu spannen. Ziel dabei soll es sein, die Strukturen innerhalb des Verbandes weiter zu verbessern und die Qualität der Fußballausbildung in den Vereinen und den Leistungszentren weiter zu optimieren, so dass in Zukunft kein Talent verloren geht. Dies sei zwar ein langer Weg, bis man die Früchte der Arbeit ernten kann, doch das deutsche Ausbildungssystem gilt dabei, ohne überheblich zu sein, als ein vorbildliches.

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BDFL-Journal

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In die gleiche Kerbe schlug Manfred Schaub, 1. Vizepräsident des BDFL, der gewohnt sicher und eloquent durch das gesamte Programm des ITK führte. „Wenn Erfolg da ist, gilt es die Weichen zu stellen, um das was Erfolg bringt, weiter zu verbessern”, so Schaub. Lobende Worte fand er für die Zusammenarbeit zwischen dem DFB und dem BDFL, der im Auftrag des DFB für die Weiterbildung der A-LizenzInhaber und Fußball-Lehrer zuständig ist und bezeichnete die Beziehung der beiden Verbände als optimal.

Neue Heimat DFB-Akademie Anschließend ließ es sich auch Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, nicht nehmen, die KongressTeilnehmer herzlich in der Quadratestadt willkommen zu heißen. Ihm war der Stolz Gastgeber des erfolgreichsten ITK in der Geschichte des BDFL zu sein, deutlich anzumerken. Ronny Zimmermann, Vizepräsident des DFB für den Bereich Qualifizierung und Präsident des Badischen Fußballverbandes, bezeichnete in seinem Grußwort Mannheim als eine tolle Fußballstadt, die sich momentan noch etwas im Dornröschenschlaf befinde. Er unterstrich, dass die Traineraus- und -fortbildung ein zentrales Thema und Anliegen des DFB und seiner Landesverbände darstellt, sowohl in der Breite als auch in der Spitze. „Die Trainerausbildung in Deutschland ist in der Spitze sehr gut, trotzdem versuchen Frank Wormuth und sein Team immer besser zu werden, um somit die Grundlagen für weitere Erfolge in der Zukunft zu schaffen.“

Prominenz und internationaler Glanz Mit dieser Aussage schlug Zimmermann einen wunderbaren Bogen in Richtung des Kongress-Themas. Zum Abschluss stellte der Vize-Präsident des DFB in Aussicht, dass beim Bau der DFB-Akademie, die alle Kräfte des deutschen Fußballs bündeln soll, auch der BDFL eine neue Heimat auf dem Areal der Frankfurter Galopp-Rennbahn finden soll. „Erste Gespräche in diese Richtung sind geführt worden“, so Zimmermann. Auch dieses Jahr waren wieder einige prominente Persönlichkeiten aus dem bezahlten Fußball vor Ort. Der BDFL freute sich über die Anwesenheit von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, DFB-Sportdirektorin Steffi Jones, DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig sowie der aktuellen Bundesliga-Trainer Thomas Schaaf (Ein-

Das Congress Center Rosengarten bot beste Rahmenbedingungen für den ITK 2014 in Mannheim. tracht Frankfurt), Armin Veh (VfB Stuttgart) und Christian Streich (SC Freiburg). Mit Volker Finke (Kamerun) und Jorge Luis Pinto (Costa Rica) verliehen zwei aktuelle WM-Trainer dem ITK zu internationalem Glanz. Beide gewährten den anwesenden Trainer-Kollegen höchst interessante Einblicke in ihre Arbeit. Unter den Teilnehmern weilten dieses Jahr unter anderem Markus Babbel, Thorsten Fink, Michael Wiesinger, Ulf Kirsten und Alois Schwartz um nur einige zu nennen.

Riesige Medienresonanz Der ITK in Mannheim erfuhr dieses Jahr auch ein noch nicht gekanntes Echo in den Medien. So waren das Fachmagazin kicker, Sky Sport News HD, RTL, SAT.1, Sport 1, Radio Regenbogen, der SWR (Hörfunk und Fernsehen), der Hessische Rundfunk, das Rhein-Neckar-Fernsehen, die Sport Bild, die Deutsche Presse-Agentur (DPA), der Sport-Informations-Dienst (SID), der Mannheimer Morgen, die Rheinpfalz, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die BILD Frankfurt, die Rhein-Neckar-Zeitung, der Focus, Die Zeit und einige freie Journalisten vor Ort, um vom ITK zu berichten. Ein Umstand der dem BDFL in der öffentlichen Wahrnehmung sehr zu Gute kommt. Nach der Programmeinführung des 1. Vizepräsidenten Manfred Schaub präsentierten Frank Wormuth (DFB-Chefausbilder und U20-Nationaltrainer) und sein DFB-Sportlehrer-Kollege Bernd Stöber nur 15 Tage nach dem WM-Finale in Rio de

Janeiro dem fachkundigen Publikum eine erste fundierte WM-Analyse. In der Kürze der Zeit stellten die beiden Experten zusammen mit ihrem Team eine beeindruckende Präsentation auf die Beine, die eine überaus positive Resonanz unter den Kongress-Teilnehmern erfuhr.

WM-Analyse: Verdienter Weltmeister Im Fokus ihrer Betrachtungen standen überwiegend die Teams, die es bis ins Achtelfinale geschafft hatten und natürlich speziell die Deutsche Nationalmannschaft. Wormuth bezeichnete in seiner Analyse die deutsche Elf als die kompletteste Mannschaft, die völlig objektiv betrachtet, verdient Weltmeister wurde. Als besondere Merkmale machte der Leiter der Hennes-Weisweiler Akademie des DFB dabei vor allem „das kontrollierte aber zielorientierte Umschalten nach Ballgewinn” und das herausragende „Mitspielen des Torhüters” aus. Ebenfalls in seine Beurteilung floss auch das disziplinierte und kollektive Umschalten in die Defensive mit ein, wobei er an dieser Stelle einen gegensätzlichen Vergleich zu den Brasilianern zog, die als Negativbeispiel über keine Kompaktheit bei Ballbesitz und keine Defensivstrategie verfügten. Nach einer kurzen Kaffeepause gab mit Volker Finke (Nationaltrainer Kamerun) ein Protagonist der WM in Brasilien zusammen mit dem Spielanalytiker Boris Notzon einen Einblick in seine Arbeitsweise während der Endrunde. „Die Videoanalyse ist eine wichtige Entwicklung und

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mittlerweile unerlässlich für Trainer”, gab Notzon im Rahmen des Vortrages zu Protokoll. Gemeinsam mit Finke stellte er das Konzept der ­Videoanalyse, ihre Vorteile und ihre Möglichkeiten dar.

Videoanalyse unterstützt Trainerarbeit Die Spielanalyse mittels digitaler Videoaufzeichnung definierte Finke als „strukturierte Präsentation der gegnerischen Mannschaft in bewegten Bildern”. Bezogen auf die Arbeit mit der Mannschaft dient sie maßgeblich als Unterstützung der Trainerarbeit, indem man mit ihrer Hilfe Informationen über Stärken und Schwächen des Gegners ausmachen kann. „Das macht die Videoanalyse zu einem unverzichtbaren Baustein in der Spielvorund -nachbereitung”, so Finke. Für den ehemaligen, langjährigen Coach des SC Freiburg ist das dabei entstehende „Wir- Gefühl” ein sehr entscheidender Faktor, da das gemeinsame Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten dieses Gefühl verstärkt und den Spielern das Gefühl vermittelt, gut vorbereitet in ein Spiel zu gehen. Ohne diese Vorteile der Videoanalyse ist es also durchaus schwierig, das eigene Team auf ein bevorstehendes Spiel ideal vorzubereiten. Für eine optimale Analyse braucht man Fachleute, wie Notzon, die mit ihrem Know-how im Medien- & ITBereich Videoanalysen erstellen und aufbereiten. Dies weiß auch Volker Finke zu schätzen und mahnt: „Wer nicht anfängt mit Fachleuten zu arbeiten, der bleibt auf der Strecke”.

Walldorf, das in der Regionalliga Südwest beheimatet ist. Hierbei geht ein besonderer Dank des BDFL an die beiden DemoGruppen aus Mannheim und Walldorf. Nach den guten Erfahrungen des letzten ITKs in Bremen, bot der BDFL am Dienstag wieder Parallel-Veranstaltungen in zwei Hörsälen an, damit die anwesenden Trainer-Kollegen sich die Themen aussuchen konnten, die sie auch tatsächlich interessierten.

Elementare Erfolgsvoraussetzungen Während im Raum Mozart des Congress Center Rosengarten der Fitness-Trainer der U21-Nationalmannschaft, Krunoslav Banovcic, über die konditionelle Vorbereitung am Spieltag referierte, gab Christian Klein von der VBG im Raum Mahler einen interessanten Einblick in die Möglichkeiten der Verletzungsprävention. Es schlossen sich weitere Fachreferate von Helmut Hoffmann (Fußballspezifische Veränderungen am Bewegungsapparat und deren Kosequenzen für ein Präventionstraining) und Prof. Dr. Billy Sperlich (Multidirektionale Handlungsschnelligkeit als elementare Erfolgsvoraussetzung bei der WM 2014) an. Kurz vor der Mittagspause gab DFBSportlehrer Jörg Daniel im Raum Mozart einen Einblick in den aktuellen Stand der DFB-Torwart-Trainer-Ausbildung und referierte über die Leistungen der Torhüter während der WM 2014. Interessant waren hierbei unter anderem seine Anmerkungen zum riskanten Torwartspiel von Ma-

nuel Neuer und dem Verhalten des argentinischen Keepers Sergio Romero beim goldenen Treffer von Mario Götze im WMFinale, das Daniel als klaren Torwartfehler bezeichnete.

Enke-Stiftung für Prävention Parallel zu Jörg Daniels Referat kam es zu einem vielbeachteten Auftritt von Teresa Enke und Jan Baßler im Raum Mahler. Die Witwe des ehemaligen Nationaltorhüters Robert Enke und Baßler sprachen über die Aufgaben und Ziele, die sich die Robert-Enke-Stiftung gesetzt hat. „Die psychische Krankheit Depression wird in der Gesellschaft leider viel zu wenig als Krankheit wahrgenommen”, sagte Jan Baßler, Geschäftsführer der RobertEnke-Stiftung, in seinen Ausführungen. Und doch ist die Depression mit jährlich 4 Millionen Erkrankungen in Deutschland mittlerweile eine Volkskrankheit. Was Fußballtrainer gegen depressive Erkrankungen ihrer Spieler unternehmen können, möchte die 2010 gegründete RobertEnke-Stiftung aufzeigen. „Wir möchten nicht den Leistungssport Fußball verändern und auch nicht Trainer zu Psychiatern ausbilden” stellte Baßler klar. Vielmehr gehe es darum, den Fußballtrainern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie durch Einfühlungsvermögen und durch gezielte Kommunikation ihren Spielern präventiv aber auch im Falle einer depressiven Erkrankung zur Seite stehen können. „Es geht um den betroffenen Sportler und darum ihm möglichst

Praxis im Carl-Benz-Stadion Der Nachmittag startete mit der Einführung in die Praxis-Demonstration durch die beiden U-Nationaltrainer des DFB Christian Wück (U17) und Guido Streichsbier (U18), an deren Ausführungen sich ein Vortrag von Lutz Michael Fröhlich (Leiter der DFB-Schiedsrichter-Kommission Elite) über die Erkenntnisse der Regelauslegung bei der WM 2014 anschloss. Anschließend wurden die Teilnehmer in Straßenbahnen zum Carl-Benz-Stadion gebracht, wo den Teilnehmern und Trainer-Kollegen die Praxis-Demonstrationen von Christian Wück (Spielaufbau unter Gegnerdruck) und Guido Streichsbier (Spiel im letzten Drittel) vorgestellt wurden. Während Wück mit der U19 des Gastgebers SV Waldhof Mannheim arbeitete, feierte Streichsbier ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Team vom FC Astoria

ITK-Praxisdemonstration mit der U19 des SV Waldhof Mannheim.

ITK 2014



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schnell eine Therapiestruktur zu offerieren“, so der Geschäftsführer. „Ungemein wichtig sei es dabei, aktiv auf den oder die Betroffene zuzugehen, da unter Depressionen leidende Menschen von sich aus diesen Schritt nicht machen und als herausragende Schauspieler im Kaschieren ihrer Probleme gelten.“

Parallelen zum Hockey Diese Erfahrung musste leider auch Teresa Enke machen. Deshalb kämpft sie heute dafür, dass „Sportler in solchen Situationen Unterstützung bekommen”, denn sie und ihre Familie waren damals komplett auf sich alleine gestellt. Die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung bat abschließend in ihrem Vortrag die anwesenden Fußballtrainer auf die Psyche ihrer Spieler einzugehen und appellierte an diese, empfänglich für die Probleme ihrer Spieler zu sein. Nach der Mittagspause führten zunächst Jens Rasiejewski (U17-Trainer bei der TSG Hoffenheim) und Thomas Krücken (U17-Trainer beim FSV Mainz 05) die Kongress-Teilnehmer theoretisch in ihre Praxis-Demonstrationen ein. Danach wagte der BDFL mit dem Vortrag von Hockey-Bundestrainer Markus Weise einen Blick über den Tellerrand, der in der Nachbetrachtung als überaus gelungen zu bezeichnen ist. Weise stellte in seinem Vortrag die Prozedur der Spielvor- und -nachbereitung dar. Die Spielvorbereitung ist beim Hockey wie beim Fußball elementar wichtig. Sie erfolgt in mehreren Stufen. Die erste Besprechung findet um 22.00 Uhr des Tages vor dem Spiel statt, weil dann Weises Überzeugung nach die Themen kurz vor dem Schlafengehen besser im Kopf bleiben. Die Visualisierung direkt vor dem Schlaf sei dabei auch mental eine gute Vorbereitung. Am Spieltag selbst folgen zwei weitere Teamsitzungen, die der Besprechung der Taktik und der Standards dienen, ehe die Mannschaft sich „emotional anheizt bis die Kabine explodiert”, so Weise. Ungewöhnlicherweise findet diese letzte Vorbereitungsmaßnahme kurz vor dem Spiel ohne den Coach statt, da er seine eigene Vorbereitung für das Spiel benötige.

Coach oder Trainer Ein zentraler Unterschied ergibt sich in dem Verständnis der Bezeichnung des Trainers. Weise sieht seinen Job als Coach, nicht als Trainer, an. Damit meint er das aktive Coaching seines Teams an der Sei-

Podiumsdiskussion am Ende des ITK 2014 (v.l.n.r.): Moderator Michael Leopold (Sky), Christian Streich (SC Freiburg), Armin Veh (VfB Stuttgart), Helmut Sandrock (DFB), Thomas Schaaf (Eintracht Frankfurt) und Volker Finke (Nationaltrainer Kamerun). tenlinie, um sicher zu gehen, dass sein Team exakt das umsetzt, was vorher geübt wurde. Wesentlich ist die Rollenverteilung und nicht die taktische Aufstellung seines Teams, so der Nationaltrainer. Jeder auf dem Platz muss genau wissen, was er zu tun hat und seinen Job machen, sonst kann das fatale Folgen in Form eines schnellen Gegentores haben. Nach dem Spiel ist die gemeinsame Nachbereitung, sprich die Videoanalyse, genau wie beim Fußball unerlässlich. Unterschied hier ist jedoch, dass das Feedback der Spieler als Experten genauso wichtig ist, wie das des Coaches. Dies mache die Nachbereitung zu einer „gegenseitigen Lernatmosphäre”, die für das gesamte Team sehr wichtig ist, so Weise. Nach dem abermaligen Transport der Teilnehmer per Straßenbahn zum CarlBenz-Stadion und den anschließenden Praxis-Demonstrationen von Jens Rasiejewski (Abwehrverhalten im 16m-Raum) und Thomas Krücken (Umschalten nach Ballverlust) mit ihren jeweiligen JuniorenTeams aus Hoffenheim und Mainz folgte traditionell am Dienstag der Kameradschaftsabend in der Baumhainhalle des Mannheimer Luisenparks, den wieder viele Trainer-Kollegen dazu nutzten, sich auszutauschen und ein paar gesellige Stunden miteinander zu verbringen.

Leistung durch Erholung Den letzten Tag läutete der Vortrag „Nur wer richtig erholt ist, kann auch volle Leistung bringen“ von Prof. Dr. Michael Kellmann von der Uni Bochum ein. Danach folgte das hoch interessante TrainerInterview von Sky-Moderator Michael Leopold mit Jorge Luis Pinto, dem Coach des Überraschungs-Teams der WM aus Costa Rica, der Einblicke in seine Arbeitsweise gewährte und sehr lebendig seine taktischen Ansichten vermittelte.

Zur anschließenden Podiumsdiskussion waren neben DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und Volker Finke, die Bundesliga-Trainer Thomas Schaaf (Eintracht Frankfurt), Christian Streich (SC Freiburg) und Armin Veh (VfB Stuttgart) auf dem Podium vertreten, um gemeinsam eine launige Bestandsaufnahme des deutschen Fußballs nach der WM 2014 in Brasilien vorzunehmen. Im Rahmen dieser Podiumsdiskussion beeindruckten alle anwesenden Bundesliga-Trainer als auch Helmut Sandrock und Volker Finke sowohl durch ihre Fachkompetenz und ihre klare Ansprache als auch durch ihre gleichzeitige Lockerheit.

ITK 2015 in Wolfsburg Den Schlusspunkt des diesjährigen ITK setzte der Präsident des BDFL, Lutz Hangartner, am Mittwoch um die Mittagszeit. Er blickte zufrieden auf die gelungene Fortbildungsveranstaltung unter der neuen Rekordbeteiligung zurück und dankte allen Referenten und Helfern, die zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beigetragen haben. Auch der Gastgeberstadt Mannheim zollte Hangartner ein Lob („Wir kommen gerne wieder“) und beschloss den Trainer-Kongress mit der Ankündigung, dass der nächste ITK voraussichtlich in Wolfsburg in der Zeit vom 27. Juli bis 29. Juli 2015 stattfinden wird, was sich mittlerweile bestätigt hat. Anmerkung: Der Bericht über den ITK kann inhaltlich nicht in die Tiefe gehen. Dafür empfehlen wir die Kongress-Dokumentation des diesjährigen ITK in Mannheim oder die Videosequenzen und Referate von allen Programmpunkten des ITK auf unserer Homepage www.BDFL.de!

ITK 2014

18 BDFL-Journal

ITK 2014 in Mannheim hervorragend bewertet

Text: Dr. Gerd Thissen David Wiesche Maxime Brinkkemper

Mitglieder mit BDFL-Angeboten überdurchschnittlich zufrieden Die Teilnehmer des Internationalen Trainerkongresses 2014 in Mannheim bescheinigen dem BDFL eine hervorragende Fortbildungs- und Verbandsarbeit! „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“ Gemäß dieser Devise haben das Präsidium und der Bundesvorstand des BDFL beschlossen, zum vierten Mal beim Internationalen Trainerkongress (ITK) 2014 in Mannheim nach der Selbstevaluation des ITK 2002 in Saarbrücken, des ITK 2005 und des ITK 2010 jeweils in Düsseldorf eine Teilnehmerbefragung mithilfe eines Fragebogens durchzuführen. Für zukünftige Diskussionen über die Möglichkeiten zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in den Fortbildungsveranstaltungen sowie der Verbandsarbeit des BDFL sollten objektive Bewertungsgrundlagen zusammengestellt werden. Mit der gesamten Durchführung der Teilnehmerbefragung wurde die Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum beauftragt.

Zielsetzungen der Befragung Wie schon teilweise bei den vorherigen Evaluationen sind mit der Teilnehmerbefragung beim ITK 2014 in Mannheim folgende konkrete Zielsetzungen verbunden: • Es soll eine objektive und repräsentative Datengrundlage für die Nachbetrachtung und Auswertung des ITK 2014 geschaffen werden. Diese Datengrundlage kann in der Gesamtbewertung durch die weiterhin bedeutsamen Beurteilungen von Funktionsträgern des BDFL und des Deutschen Fußball-Bundes, von Referenten, ausländischen Gästen usw. ergänzt und vervollständigt werden. • Es sollen systematische Rückmeldungen zur Kongressorganisation, zu einzelnen Kongressbeiträgen, zu aufgetretenen Problemfeldern, Teilnehmerwünschen usw. zusammengestellt werden.

• Es sollen aufgrund der Auswertungsergebnisse Planungs- und Orientierungshilfen für die Organisation, inhaltliche Ausrichtung usw. zukünftiger Internationaler Trainerkongresse abgeleitet und formuliert werden. • Es sollen darüber hinaus grundsätzlich Möglichkeiten und Maßnahmen sowie inhaltliche Schwerpunktsetzungen zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in der zukünftigen Trainerfortbildung des BDFL diskutiert und entwickelt werden. • Es sollen Erkenntnisse über die gegenwärtige Außendarstellung des BDFL, die derzeitigen Service-Angebote des BDFL usw. in der Mitgliederwahrnehmung gesammelt werden, um über zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Weiterentwicklungen diskutieren zu können.

Aufbau des Fragebogens Der entworfene Fragebogen orientiert sich an Untersuchungsinstrumenten, die in der Vergangenheit bei der Evaluation von Kongressen und Tagungen im sportwissenschaftlichen Bereich sowie im kommerziellen Sektor eingesetzt wurden. Der Fragebogen erstreckt sich über vier Seiten. Er untergliedert sich in neun Teilbereiche. Die Teilbereiche Personaldaten, Trainertätigkeit, Fortbildungsteilnahme, Kongressbewertung, Bewertung der Theoriebeiträge, Praxisbewertung, Fortbildungswünsche und BDFL-Leistungsangebote sind mit geschlossenen Items versehen, die jeweils von den Teilnehmern angekreuzt werden sollen. Die einzelnen Items in den Teilbereichen Kongressbewertung, Vortragsbewertung und Praxisbewertung beinhalten eine fünfstufige Likert-Skalierung, von 1 = sehr gut“ bis „5 = mangelhaft“, angelehnt an die den Teilnehmern bekannte Schulnotenbewertung. Hinzu kommt als weitere Beantwortungsalternative bezogen auf die besuchten Veranstaltungen die Möglichkeit, das Item zur Nicht-Teilnahme anzukreuzen. Bei der Trainertätigkeit und

Fortbildungswünschen sind Mehrfachantworten möglich. Die Teilbereiche Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge und spezielle Fortbildungswünsche sind als offene Fragestellungen gestaltet, so dass sie von den Teilnehmern in beliebiger Art und Weise, was insbesondere den Umfang und die sprachliche Darstellung betrifft, beantwortet werden können.

Durchführung der Fragebogenaktion Die schriftliche Befragung der Teilnehmer erfolgte anonym während der Kongressveranstaltungen. Die Fragen wurden in die Kongressmappen eingelegt und den Teilnehmern mit den allgemeinen Kongressunterlagen bei der Anmeldung zum Kongress ausgehändigt. Die Rückgabe der Fragebogen durch die Teilnehmer erfolgte unmittelbar nach Abschluss des Kongresses beim Empfang der individuell ausgestellten Testate zur Kongressteilnahme.

Rücklaufquote Über die Kongressmappen wurden 1.008 Fragebogen an die teilnehmenden BDFLMitglieder ausgegeben. Insgesamt wurden 896 ausgefüllte Fragebogen von den Teilnehmern an den BDFL übergeben. Demnach ergibt sich eine sehr hohe Rücklaufquote von 88,9 %. Von den 896 ausgefüllten Fragebogen enthielten 567 Fragebogen (69,9 %) keine Antwort zu den offenen Fragestellungen (Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge bzw. Fortbildungswünsche). In 329 Fragebogen werden die offenen Fragestellungen beantwortet, das sind 36,7 % der 896 ausgefüllten Fragebogen. 61 Teilnehmer und damit 6,8 % aller Teilnehmer geben eine Rückmeldung sowohl bei den Kritikpunkten als auch bei den Fortbildungswünschen.

Beantwortungsverhalten der ­Teilnehmer Die Art und Weise, wie die 896 Fragebogen ausgefüllt wurden, dokumentiert einen hohen Motivationsgrad der Teilneh-

ITK 2014 mer und eine große Identifikation der Teilnehmer mit der Fragebogenaktion. Nahezu alle Antwortmöglichkeiten wurden vollständig genutzt, nur in wenigen Fragebogen blieben einzelne Fragestellungen unbeantwortet. Generell erfolgte die Beantwortung der einzelnen Fragestellungen äußerst sorgfältig. Die offenen Fragestellungen sind größtenteils sehr differenziert und ausführlich beantwortet, woraus sich ein hoher qualitativer Aussagewert ergibt.

Repräsentativität der Ergebnisse Insgesamt sind die vorgelegten Untersuchungsergebnisse als repräsentativ für alle beim deutschen Fußball-Bund registrierten Fußball-Lehrer und A-Lizenz-Trainer anzusehen. Die Repräsentativität der Kongressbewertung ergibt sich aus der freiwilligen, also zufälligen Teilnahmemöglichkeit der Befragten, der sehr hohen Rücklaufquote und der sorgfältigen sowie nahezu vollständigen Beantwortung der entsprechenden Fragestellungen. Nachfolgend werden einige ausgewählte Ergebnisse der Teilnehmerbefragung des Internationalen Trainerkongresses 2014 in Mannheim in stark vereinfachter Form vorgestellt.

Schulnoten: Bewertung der Theorieund Praxisveranstaltungen Alle Veranstaltungen des ITK in Theorie und Praxis werden im Mittel mit der Note „gut“ bewertet. Einen Überblick über die jeweilige Bewertung der Veranstaltungen zeigt Abbildung 1. Es werden alle Theorieeinheiten in blau, alle Praxisdemonstrationen in rot und die sechs Parallelveranstaltungen in grün dargestellt. Der Abbildung lassen sich die Mittelwerte entnehmen, die zwischen m=1,61 und m=2,43 liegen. Der durchschnittliche Mittelwert beträgt m=2,09 und ist als Orientierungshilfe ebenfalls dargestellt. Da Schulnoten als Bewertungssystem zugrunde gelegt wurden, lässt ein niedriger Mittelwert auf eine bessere Bewertung schließen. Demnach ist der durchschnittliche Mittelwert m=2,09 als „gut“ zu interpretieren. Wenngleich ein differenzierter Blick unterschiedliche Bewertungen aufzeigt und mögliche „Problemfelder“ offenbart, sind kritische Analyseansätze immer vor dem Hintergrund zu verstehen, dass die Veranstaltungen des Kongresses gute Bewertungen erhalten haben! Im Mittel werden die Theorievorträge mit „gut“ bewertet. Es zeigt sich eine



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Anhand der geringen fehlenden Bewertungen kann auf eine hohe Teilnahme und damit auf ein hohes Interesse der Teilnehmer an den Praxisdemonstrationen geschlossen werden. Die im Vergleich etwas schlechtere Bewertung muss unter dem Gesichtspunkt gesehen werden, dass auch die praktischen Veranstaltungen im Mittel mit der Note „gut“ bewertet sind und der Vergleich immer bezüglich aller bewerteten Veranstaltungen gezogen wird. Positiver wird die Veranstaltung „Umschalten nach Ballverlust“ gesehen, die als einzige Praxisdemonstration über dem generellen Mittelwert bewertet wird und in der Rangordnung der Bewertungen ge-

leicht bessere, mittlere Bewertung als bei der gesamten Einschätzung aller Einheiten. Der Mittelwert beträgt m=2,05. Die vier Praxisdemonstrationen wer­ den durchschnittlich geringfügig schlechter bewertet als die theoretischen Vorträge. Dies ist daran zu erkennen, dass drei der vier praktischen Veranstaltungen unter dem allgemeinen Mittelwert liegen. Nur die Veranstaltung „Umschalten nach Ballverlust“ kommt auf einen Mittelwert von m=2,03, der über dem Allgemeinen (m=2,09) liegt. Die Veranstaltungen „Spielaufbau unter Gegnerdruck“, „Spiel im letzten Drittel“ und „Abwehrverhalten im 16m-Raum“ erreichen Mittelwerte zwischen m=2,29 und m=2,37.

Bewertung der besuchten Veranstaltungen Theorieeinheiten Praxiseinheiten

Parallelveranstaltungen Ø-Bewertung (2,09) 1

2

Analyse der WM 2014

3

Videoanalyse

2,16

Regelauslegung bei der WM 2014 Spielvor-/Spielnachbereitung (Hockey)

2,27

1,61

Nach richtiger Erholung volle Leistung

1,75

n=857; fehlend=39

n=822; fehlend=74 n=822; fehlend=74

n=780; fehlend=116

2,09

Trainerinterview

Podiumsdiskussion

n=863; fehlend=33

1,99

n=795; fehlend=101

1,98

n=776; fehlend=120

Einführung in die Praxis (Spielaufbau)

2,15

n=851; fehlend=45

Einführung in die Praxis (Letztes Drittel)

2,19

n=838; fehlend=58

Einführung in die Praxis (16m-Raum)

Einführung in die Praxis (Umschalten)

2,33

n=838; fehlend=58

n=828; fehlend=68

2,05

Spielaufbau unter Gegnerdruck

2,31

n=850; fehlend=46

Spiel im letzten Drittel

2,29

n=838; fehlend=58

Abwehrverhalten im 16m-Raum Umschalten nach Ballverlust

Konditionelle Vorbereitung am Spieltag Verletzungen - Präventionsmöglichkeiten

Veränderungen am Bewegungsapparat

2,37

DFB-Torwarttrainerausbildung Psychische Gesundheit

n=843; fehlend=53

2,03

n=802; fehlend=94

1,96

n=381; fehlend=515

2,01

n=481; fehlend=415

1,99

Multidirektionale Handlungsschnelligkeit

2,43 1,93

1,90

n=824; fehlend=72

n=598; fehlend=298

n=696; fehlend=200 n=429; fehlend=467

Abb. 1: Bewertung der einzelnen ITK-Veranstaltungen nach Schulnoten.

ITK 2014

20 BDFL-Journal

nau in der Mitte der Bewertung aller Veranstaltungen zu finden ist.

Bewertung der Kongressorganisation Die allgemeine Organisation des ITK wird insgesamt mit „gut“ bewertet. Dies zeigt auf der einen Seite der Mittelwert aller Benotungen, die organisatorische Aspekte betreffen, der bei m=1,88 liegt. Auf der anderen Seite ist auf die Abschlussbewertung des ITK zu verweisen, die im Gesamturteil der Teilnehmer durchschnittlich bei m=1,85 liegt. Diese gute Einschätzung der Organisation des Kongresses kann jedoch differenzierter betrachtet werden, so dass die verschiedenen Unteraspekte genauer analysiert werden können. Besonders positiv wird das Anmeldeverfahren eingeschätzt, das offensichtlich reibungslos abgelaufen ist und von den Teilnehmern Leistungsangebote BDFL Leistungsangebote Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem BDFL.

Nachbereitung 1

Ø-Bewertung (2,20)

2

3 n=855; fehlend=41

1,79

Die Arbeit des BDFL entspricht meinen Vorstellungen einer idealen Verbandsarbeit.

n=849; fehlend=47

1,92

Ich bin mit dem Versicherungsschutz des BDFL zufrieden.

2,30

Die Höhe des Mitgliedbeitrages und die angebotenen Leistungen des BDFL stehen in einem guten Verhältnis.

n=848; fehlend=48

1,94

Ich fühle mich in den Medien gut vom BDFL vertreten.

2,50

Ich fühle mich vom BDFL gut beraten. Ich habe das Gefühl, dass der BDFL gut organisiert ist.

2,35

2,20

Mir fällt es leicht, einen Ansprechpartner beim BDFL zu erreichen.

2,05

Die Leistungen des BDFL erfüllen meine Erwartungen.

2,06

Ich bin mit den Informationsangeboten auf der neuen BDFLHomepage zufrieden.

2,34

Ich nutze als ITKNachbereitung die Videos auf der BDFLHomepage.

2,72

Ich nutze als ITKNachbereitung die PDFs auf der BDFLHomepage.

2,68

2,22

n=810; fehlend=86

n=810; fehlend=86

n=849; fehlend=47

1,81

Ich fühle mich stets mit Informationen des BDFL versorgt.

Ich nutze als ITKNachbereitung die gedruckte Dokumentation.

n=856; fehlend=40

2,11

Ich bin mit dem Fortbildungsangebot des BDFL zufrieden.

n=724; fehlend=172

n=845; fehlend=51

n=828; fehlend=68

n=847; fehlend=49

n=801; fehlend=95

n=805; fehlend=91

n=793; fehlend=103

n=816; fehlend=80

Abb. 2: Bewertung der Kongressorganisation und des gesamten Kongresses

unabhängig von der Bewertung Kongress und Kongressorganisation Art der Anmeldung 1 2 3 (vor Ort oder über das Wahl des n=851; fehlend=45 BDFL-Büro) mit „sehr 1,66 Kongressmottos Umsetzung des guten“ Noten belohnt n=820; fehlend=76 1,95 Kongressmottos wird. Anmeldeverfahren über n=844; fehlend=52 1,42 BDFL-Büro Außerdem liegt die Bewertung des „KaAnmeldung vor Ort n=842; fehlend=54 1,43 meradschaftsabends“ Ausschilderung n=851; fehlend=45 1,91 deutlich über dem allTransfer n=799; fehlend=97 gemeinen Mittelwert, 1,81 der in Abbildung 2 zur Anreise n=823; fehlend=73 1,86 Orientierung mit der Parkplätze n=786; fehlend=110 grauen Linie verdeut2,30 licht wird. Genau auf Ausstellerangebote n=845; fehlend=51 2,13 diesem Mittelwert lieTagungsunterlagen n=859; fehlend=37 gen die Einschätzun1,82 Begrüßung und gen zu der „Moderan=866; fehlend=30 1,67 Einführung tion zu den einzelnen Moderation zu den n=845; fehlend=51 1,87 einzelnen Beiträgen Beiträgen“ und die Bewertungen zu den Parallelveranstaltungen n=811; fehlend=85 2,19 „Gesprächen bzw. dem Gespräche/Erfahrungsn=849; fehlend=47 1,82 austausch mit Kollegen Erfahrungsaustausch Verpflegung mit Kollegen“, die ein=856; fehlend=40 2,31 Kaffeepause nen Mittelwert von Verpflegung Mittagessen n=849; fehlend=47 2,21 m=1,87 und m=1,82 Kameradschaftsabend n=768; fehlend=128 aufweisen. Die „Begrü1,60 1,85 ßung und Einführung“ Bitte bewerten Sie das n=846; fehlend=50 Ø=1,88 Gesamtpaket in den Kongress wurde mit m=1,67 im Mittel besser als die durch- Abb. 3: Bewertung der Leistungsangebote des BDFL schnittliche Organisation bewertet. Die „Parallelveranstaltunorievorträge, Praxisdemonstrationen und gen“ allerdings sind deutlich schlechter ITK-Organisation wider. Mit einem durchbewertet (m=2,19). Bei dieser schlechteschnittlichen Wert über alle abgefragten ren Bewertung scheinen allerdings neben Teilbereiche der Organisation von m=1,88 organisatorischen Aspekten auch inhaltkommt die Bewertung der ITK-Organisaliche Problemfelder ausschlaggebend zu tion am nächsten an die Abschlussbewersein. tung heran. Die Theorievorträge werden mit der Note „gut“ bewertet (m=2,09), die mittlere Bewertung der PraxisdemonstAbschlussbewertung des Kongresses rationen ist mit m=2,25 im Bereich der In der Gesamtschätzung der Teilnehmer Schulnote „gut minus“ angesiedelt. „Gesamtpaket ITK 2014“ anhand einer Schulnote wurde der ITK im Mittel mit Bewertung der ­Leistungsangebote „gut plus“ und einem Mittelwert von des BDFL m=1,85 bewertet. Diese gute Bewertung Neben der Kongressbewertung wurden ist differenziert in den Bereichen Theoriedie Teilnehmer des ITK aufgefordert, den vorträge, Praxisdemonstrationen und ITKBDFL hinsichtlich seiner LeistungsangeOrganisation beschrieben. bote zu bewerten. Das Lebensalter der Trainer hat eiGenerell sind die Teilnehmer sehr nen Einfluss auf das Antwortverhalten zufrieden mit den Leistungsangeboten bezüglich der Abschlussbewertung. Die des BDFL. Das Item „Alles in allem bin Jüngeren (bis 50 Jahre) erreichen einen ich sehr zufrieden mit dem BDFL“ wird Mittelwert von m=1,94 während die über im Mittel mit m=1,79 bewertet und liegt 50-Jährigen einen Mittelwert von m=1,78 dabei noch deutlich höher als der durchangeben. schnittliche Mittelwert bezogen auf alle Die Abschlussbewertung des KonFragestellungen dieses Bereiches, der bei gresses mit dem Mittelwert von m=1,85 m=2,20 liegt. Dies zeigt auch Abbildung und der Schulnote „gut plus“ spiegelt 3, auf der alle Mittelwerte vergleichend allerdings nicht das durchschnittliche dargestellt sind. Ferner sind dieser Grafik Antwortverhalten in den Bereichen The-

ITK 2014 die fehlenden Werte und die gültigen Antworten zu entnehmen. Der Aussage „Die Arbeit des BDFL entspricht meinen Vorstellungen einer idealen Verbandsarbeit“ stimmen beispielsweise die Teilnehmer (n = 849), die diese Frage beantwortet haben, fast völlig zu. Mit dem Mittelwert von m=1,92 liegt die Zufriedenheit mit dem BDFL im oberen Bereich der Skala.



21

Fortbildungswünsche Fortbildungswünsche (Bereiche)

Fortbildungswünsche (Inhalte)

höherer Amateurbereich

48,9 %; H=438

Kinder- und Jugendbereich

41,6 %; H=373

Profifußball

32,3 %; H=289

unterer Amateurbereich

20,2 %; H=181

5,1 %; H=46

Frauenfußball

Fortbildungswünsche der Teilnehmer Die Fortbildungswünsche, differenziert nach Bereichen und Inhalten, sind in Abbildung 4 dargestellt. Neben den prozentualen Nennungen, die für die Fortbildungsbereich in blau, für die Fortbildungsinhalte in grün dargestellt und jeweils sortiert sind, können dieser Abbildung die absoluten Häufigkeiten „H“ entnommen werden. Die Summe dieser absoluten Häufungen und auch die Summe der Prozentwerte können die Stichprobengröße übersteigen, da bei der Frage Mehrfachnennungen möglich sind. Die Angaben in Prozent beziehen sich allerdings immer auch auf die „normale“ Stichprobengröße, so dass gezeigt werden kann, wie viel Prozent der Stichprobe sich in dem jeweiligen Bereich eine Fortbildung wünschen. Bei den Fortbildungsbereichen gibt es ein stufiges Bild, wobei der „höhere Amateurbereich“ und der „Kinder- und Jugendbereich“ mit fast 50 % bzw. ca. 40 % die meisten Nennungen aufweisen. Frauenfußball und Mädchenfußball kommen mit gemeinsam H=77 Nennungen (8,6 %) nicht auf den Wert, der vom „unteren Amateurbereich“ mit 20,2 % als dritt-niedrigster Wert eingenommen wird. Jeder fünfter Teilnehmer des ITK (insgesamt H=289 Teilnehmer) wünscht sich, im Bereich „Profifußball“ fortgebildet zu werden. Deutlich herauszuheben ist an dieser Stelle allerdings der Wunsch, Fortbildungen im Bereich „höherer Amateurbereich“ anzubieten. Dem Antwortverhalten der Teilnehmer bezogen auf die Fortbildungsinhalte liegt insgesamt eine ziemlich hohe Motivationsstruktur zugrunde. Der Inhalt „Kondition“ ist mit 16,6 % zwar auf dem letzten Rang, jedoch wünschen sich immerhin H=149 Teilnehmer diesen Inhalt zur Fortbildung. Mit jeweils fast 50  % aller Teilnehmer des ITK werden die Inhalte „Coaching“ und „Taktik“ gewünscht. Das Thema „Mannschaftsführung“ sowie „Belastungssteuerung“ sind immer noch aktuell, da insgesamt H=391 bzw. H=321 diese Bereiche angeben. Mit ca. 20-25 % erreichen „Technik“, „Erholungs-

BDFL-Journal

3,5 %; H=31

Mädchenfußball Coaching

47,5 %; H=426

Taktik

47,4 %; H=425

Mannschaftsführung

43,6 %; H=391

Belastungssteuerung

35,8 %; H=321

Technik

24,8 %; H=222

Erholungsmethoden und Regeneration

23,4 %; H=210

Trainigswissenschaftliche Grundlagen

19,9 %; H=178

Kondition

16,6 %; H=149

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

Abb. 4: Fortbildungswünsche der Teilnehmer des ITK 2014 methoden und Regeneration“ und „Trainingswissenschaftliche Grundlagen“ zwar keinen hohen relativen Rang, jedoch wünscht sich jeder vierte bis fünfte Teilnehmer diese Fortbildungsinhalte.

Schlussfolgerungen Der Internationale Trainer-Kongress 2014 in Mannheim ist alles in allem von den Teilnehmern gut bewertet worden! Im Mittel werden alle Vorträge und Praxisdemonstrationen mit guten Noten eingeschätzt, allerdings fallen die Rückmeldungen zu den Praxisvorführungen etwas kritischer aus. Bezüglich der Organisation des Kongresses gibt es sehr positive Kritiken. In dieser Erhebung werden außerdem die Leistungen des BDFL im Allgemeinen bewertet. Die Arbeit des BDFL entspricht für viele Teilnehmer in ihren Erwartungen einer idealen Verbandsarbeit und die Zufriedenheit mit den Leistungen des BDFL wird durchschnittlich im oberen Bereich der vorgegebenen Skalierung angegeben. Fortbildungsangebote des BDFL entsprechen schon weitgehend den Wunschvorstellungen der Teilnehmer, können in Teilbereichen aber noch deutlicher differenziert werden. Grundsätzlich zieht sich bei den Teilnehmerbewertungen ein Muster auffällig durch die unterschiedlichen Fragenbereiche: Jüngere Trainer haben andere Erwar-

tungen und Vorstellungen als ihre älteren Kollegen.

Gesamtfazit Die Untersuchungsergebnisse auf der Basis einer objektiven und repräsentativen Datengrundlage dokumentieren, dass die Teilnehmer den ITK 2014 in Mannheim als eine BDFL-Fortbildungsveranstaltung mit hervorragendem Niveau bewerten. Sowohl hinsichtlich der Gesamtorganisation des Kongresses als auch bezogen auf viele Teilbereiche wird dem BDFL eine außerordentlich gute Arbeit bescheinigt. Darüber hinaus werden von den Teilnehmern zahlreiche Teilaspekte thematisiert, die bei zukünftigen Trainer-Kongressen noch Verbesserungsmöglichkeiten beinhalten. Weiterhin sind die Untersuchungsergebnisse zu den Fortbildungswünschen und den Leistungsangeboten des BDFL so aussagekräftig, dass sie als Planungs- und Orientierungshilfe für zukünftige BDFLFortbildungsveranstaltungen und die Ausrichtung der gesamten Verbandsarbeit verwandt werden können.

ITK 2014

22 BDFL-Journal

Von Hütchenspielern und ­schwimmenden Stürmern

Text: Jens Watermann

Impressionen vom 57. ITK des BDFL 2014 in Mannheim Beim ITK 2014 in Mannheim verrät Andre Trulsen welches Job-Angebot er ausgeschlagen hat, Michael Wiesinger wie er sich auf seinen ­zukünftigen Job vorbereitet und Teresa Enke, warum sie stolz auf ihre Stiftung ist … Ein Mann, eine Haltestelle. Eine unglaubliche Geschichte. Es geht nicht um Forest Gump in der gleichnamigen preisgekrönten Literaturverfilmung. Wir befinden uns auch nicht in Savannah, Ohio, sondern in Mannheim, Haltestelle Rosengarten. Vor mir sitzt Emil Flohr (79), ein BDFLDinosaurier und erinnert sich an einen besonderen Moment seiner fast 50-jährigen ITK-Geschichte: „Auf einmal saß ich mit Sepp Herberger an einem Tisch und konnte mit ihm plaudern. Dabei war er doch unerreichbar für uns. Wir haben ihn damals wie einen Gott verehrt.“ Als Mannheimer Junge hätte Herberger sicherlich seine wahre Freude am RekordITK 2014 in seiner Heimatstadt gehabt. 1200 Trainer – darunter zwei WM-Coaches mit Volker Finke und Jorge Luis Pinto, der mit Costa Rica erst im Viertelfinale an den Niederlanden scheiterte.

Je wilder das Spiel, desto größer die Herausforderung Der kleine Kolumbianer trifft auf seinen alten Lehrmeister Erich Rutemöller. Die beiden umarmen sich innig. Erinnerungen erwachen zum Leben. „Ich war als Gasthörer an der Deutschen Sporthochschule in Köln und habe von Erich jede Menge gelernt“, erinnert sich Pinto, schwingt sich aus seinem Sessel auf der Bühne des Mozartsaales und enthüllt auf der Großleinwand mit Hilfe eines virtuellen Taktikboard seine Spielidee. In Windeseile schiebt Pinto die Hütchen von rechts nach links, von oben nach unten. Und wieder zurück. Zack. Wie ein Hütchenspieler am Alexanderplatz in Berlin. Pinto errichtet Mauern, spannt Ketten, bastelt Dreiecke und hat für die gleichermaßen faszinierten wie verwirrten Zuhörer noch ein Sprichwort aus seiner Heimat auf Lager. „Je wilder das Spiel, desto größer ist die

Emil Flohr und Paul Kurz warten auf den Sonderzug zum Stadion. Herausforderung.“ Äh genau, denkt selbst der Übersetzter Christoph Rocholl. Von Sky-Moderator Michael Leopold auf seine Zukunftspläne angesprochen, sorgt der Südamerikaner für unfreiwillige Situationskomik. „Ich bin dankbar für Hinweise für einen möglichen Trainerjob.“ Gelächter mit ernstem Hintergrund. Jedem ist klar: Wer hier die Schulbank drückt, ist auf Jobsuche. Zumindest was die Fußball-Lehrer betrifft. So wie Michael Wiesinger. Der 41-jährige ehemalige ClubCoach erlebt seinen ersten Trainerkongress. „Ich war immer im Job, hatte nie die Zeit dafür.“

Trainerjob an der Fleischtheke Wie er sich auf kommende Tätigkeiten vorbereitet? Mediencoaching, Nachhilfe in Business Englisch, Praktika. „Wer von sich behauptet, er wisse schon alles, ist auf dem falschen Dampfer“, analysiert Wiesinger, der sich auch eine Tätigkeit im Ausland durchaus vorstellen kann.

Die Faszination Premier League teilt er mit André Trulsen. Trulsen spricht leise im Frühstücksraum des Hotels. Als der Kaffee auszugehen droht, fragt er eine Asiatin vom Nebentisch, ob sie mit ihrer Kanne aushelfen könne. Nachschub gesichert. „Ich bin früher zu den HSV-Spielen gegangen und durch Kevin Keegan hat mich der englische Fußball fasziniert.“ Bei St. Pauli, in Hoffenheim und Köln hat er an der Seite von Holger Stanislawski gearbeitet. „Wir haben jahrelang erfolgreich zusammengearbeitet. Wir ergänzen uns halt super und ich freue mich auf weitere gemeinsame Herausforderungen mit ihm!“ Wird er ganz bestimmt. Obwohl Trulsen bereits ein nicht ganz ernst gemeintes Jobangebot seines Freundes ausgeschlagen hat. „Stani hat mir die Fleischtheke angeboten“, flachst der 49-Jährige. Als Supermarkt-Chef einer Rewe-Filiale im Hamburger Stadtteil Winterhude arbeitet Stanislawski aktuell fernab der glitzernden Fußballbühnen, deren Schattenseite die Robert-Enke-Stiftung in einem Vortrag

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im Raum Mahler thematisiert: Depressionen im Leitungssport.

Tragödie hautnah erlebt „Da gibt es wichtige Hinweise, wie wir Trainer bei depressiven Spielern Hilfestellung leisten können“, lobt Trulsen. Nach dem Vortrag geht er zur Bühne und spricht persönlich mit Teresa Enke. Es geht um einen gemeinsamen Weggefährten. Andreas Biermann. Teresa telefonierte regelmäßig mit Biermanns Frau Juliane, Trulsen kannte den talentierten Rotschopf aus seiner Zeit bei St. Pauli. „Ich habe die Tragödie damals hautnah miterlebt.“ Die Leiden des Berliners im Zeitraffer: Schwere Verletzungen. Spielsucht. Suizidversuche. Im Juli 2014 nahm sich der 33-Jährige das Leben. „Wir müssen den Menschen immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass es die Krankheit Depressionen gibt“, fordert die 37-jährige Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung. Wie schwer es ihr falle öffentlich über die Krankheit und den Tod ihres Mannes zu sprechen? „Das ist natürlich mit Emotionen verbunden – aber auch mit positiven. Die Stiftung hat schon viel erreicht. Darauf können wir stolz sein.“

WM-Trainer Jorge Luis Pinto (Costa Rica) beim Schnell-Imbiss vor dem Mannheimer Carl-Benz-Stadion.

Reporter Jens Watermann mit André Trulsen (rechts) beim Frühstück.

Jogi Löw is my friend Stolz ist die versammelte Belegschaft natürlich auf die deutsche Nationalmannschaft. Bernd Stöber und Frank Wormuth decodieren den Erfolgscode der Weltmeistermannschaft in einer ersten Analyse während Israels Nationaltrainer Eli Guttmann „Jogi Löw is my friend“, ins Mikro trällert. Ne, so geht das nicht. Jogi ist für alle da. „Gerne hätte ich auch den Bundestrainer mitgebracht“, sagt DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, „vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.“ Auch ohne den Schwarzwälder versprüht die Podiumsdiskussion „högschden“ Un­ter­haltungswert. Sandrock lobt die Dorfplatzatmosphäre im deutschen WM-Quartier, Freiburgs Trainer Christian Streich hält ein Plädoyer auf schwimmende Stürmer, während Frankfurts Trainer Schaaf der ewigen SystemDiskussionen im Fußball ein jähes Ende setzt: „Es wird keine neuen Systeme mehr geben. Nur Trends.“ Auf die Frage, wie die Vorbereitung beim VfB laufe, antwortet Veh: „Selbst wenn die Vorbereitung beschissen war, sagt das kein Trainer der Welt. Niemals.“ Eine kurze Sprechpause. „Unsere läuft übrigens super.“ Der Mozartsaal bebt. Nicht der einzige unfreiwillig witzige Vorfall. Beim Vortrag über multidirektionale Handlungsschnelligkeit gibt Frank Eppelmann den Tipp auf „Richtungswechsel in Badelatschen zu verzichten“, während Professor Doktor Billy Sperrlich Wissenschaft im Kindesalter erklärt. „Meine

kleine Tochter fällt hin. Steht wieder auf. Fällt wieder hin. Das ist supramaximales Kraftraining.“

Ein echter Scheiss-Job Trainer-Ikone Eckhard Krautzun (73) schwebt elfengleich im jugendlichen Deutschland-Trikot zum Mikro und erkundigt sich nach dem Speed-Court, während Hockey-Nationaltrainer Markus Weise den Job des Suicide-Runners im Hockey auf eine einfache Formel runterbricht: „Das ist ein echter Scheiß-Job.“ Wie wahr: Bei einer Strafecke muss sich der Suicide-Runner in den Schuss des Gegners werfen. Ohne Helm versteht sich, um den Ball besser erkennen zu können. Hat was von Opferlamm. Weise, der die australischen Gegenspieler als sauschnelle Typen und sackstarke Killer bezeichnet, verbindet hohen Unterhaltungswert mit beeindruckender Kompetenz. Infotainment auf höchstem Niveau. Und dann erlebt der mittlerweile in die Niederungen des Amateurfußballs abgestürzte SV Waldhof zumindest für einen Moment den Hauch der großen weiten Fußballbühne: Vor dem Carl-BenzStadion gönnt sich der Kolumbianer Pinto eine leckere Bratwurst. Beim Kameradschaftsabend in der Baumhainhalle im Luisenpark herrscht die einhellige Meinung, dass der ITK in Mannheim ein voller Erfolg war. Dem würde sicher auch Armin Veh zustimmen.

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„Die Menschen in Mannheim sind etwas ganz Besonderes“

Text: Jens Watermann

Warum Bülent Ceylan-Fan Markus Babbel zu Führungskräfteseminaren geht Jens Watermann (JW): Herr Babbel, wie gefällt Ihnen Mannheim, der diesjährige Austragungsort des ITK? Markus Babbel (MB): Mannheim kenne ich sehr gut. Mein Lebensmittelpunkt liegt nur zehn Kilometer entfernt. Ich hatte ein echtes Heimspiel. Ich habe diese Stadt wirklich schätzengelernt. Auch wenn es Städte gibt, die einen im ersten Moment sicherlich mehr flashen. JW: Das müssen Sie erklären…. MB: Die Menschen in Mannheim sind etwas ganz Besonderes. Hier herrscht ein riesiger Zusammenhalt. Mir gefällt dieses Multi-Kulti. Und es gibt hier viele schöne Ecken. Das ganze Drumherum mit Weinheim, Viernheim und Schwetzingen. Die Lage ist auch ideal. Gerade wenn ich mir

ein Bundesligaspiel anschauen möchte, bin ich schnell in Stuttgart oder Frankfurt. JW: Verzweifeln Sie nicht am Mannheimer Slang? MB: Die Sprache ist dem Bayerischen gar nicht so unähnlich. Neulich war ich beim Comedian Bülent Ceylan und habe fast alles verstanden.Der hat einen überragenden Humor. JW: Sicher dürften Sie als ehemaliger Berliner und Hoffenheimer Bundesligatrainer beim Trainerkongress auch das meiste verstanden haben. Gab es trotzdem irgendwelche neuen Erkenntnisse? MB: Man merkt schon, dass sehr viel Arbeit dahinter steckt. Auch wenn ich fast alles sicherlich schon einmal gehört habe. Trotzdem ist es aber eine gute Auffrischung. JW: Welche Inhalte würden Sie sich persönlich wünschen? MB: Ich finde die Thematik mit dem Schuhwerk spannend. Gefühlt nehmen die schweren Verletzungen bei den Spielern zu. Liegt es wirklich an den Schuhen oder sind Gründe im mentalen Bereich dafür verantwortlich? Überbelastung oder Stress? Wobei ich diese These mit Vorsicht genieße. Wenn ich mich an meine Karriere erinnere, mussten wir ja auch ganz schön rödeln. JW: Wie einige namhafte Trainer beim Kongress sind Sie momentan in der Warteschleife. Sehen wir Sie bald in der Bundesliga wieder? MB: Natürlich wäre es ein Traum wieder in der Bundesliga zu arbeiten. Aber es gibt auch in der 2. Liga einige Topklubs mit einer guten Perspektive. Ich könnte mir durchaus auch eine Aufgabe im Ausland vorstellen.

Markus Babbel, als Teilnehmer beim ITK 2014 in Mannheim immer am Ball.

JW: Haben Sie schon einen VHS-Kurs Englisch, Spanisch oder Italienisch belegt? MB: Nein. Weil ich nicht weiß, wo die Reise hingeht. Ich bin jetzt auch kein

Markus Babbel ist mittlerweile Cheftrainer beim FC Luzern in der Schweiz.

außergewöhnliches Sprachtalent, das in wenigen Wochen mal eben eine Sprache lernt. JW: Verständlich. Wie nutzen Sie dann die Zwischenzeit? MB: Ich habe den Leiter eines Führungskräftetrainings getroffen und an einigen Seminaren teilgenommen. Dabei sind Führungskräfte aus verschiedenen Berufen zusammengekommen. Die Parallelen sind erstaunlich. Im Fußball geht es auch darum eine Gruppe zu motivieren, um gemeinsam das gleiche Ziel zu erreichen. Die Meetings sind sehr spannend, da bleibe ich am Ball.

ENDLICH! Wir sind wieder WELTMEISTER. Damit wir nicht erneut 24 Jahre auf den nächsten Titel warten müssen, trägt die größte und erfolgreichste Fußballschule Europas nächstes Jahr erstmals die 1. Deutsche Fußballcamp Meisterschaft der INTERSPORT kicker Fußballcamps aus. Eine Veranstaltung von der alle Beteiligten profitieren: Die Trainer lernen von ausgewählten DFB lizensierten Cheftrainern, die Kinder erhalten ein professionelles Training und der Verein kann zusätzliche Einnahmen generieren, u.a. hat er die Chance auf eine Förderung für ein Jugendfußballprojekt. Der 1. Deutsche Fußballcamp Meister geht aus einer Vielzahl an Wettbewerben hervor. Bereits im Vorfeld der Camps hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit mit dem PRO TOUCH Trikotdesigner sein eigenes Trikot zu gestalten. Gemeinsam wird dann abgestimmt welches der Unikate zum „Trikot of the Camp“ gekürt und an alle Teilnehmer ausgeteilt wird. Gestaltungsbeispiele PRO TOUCH Trikotdesigner

Die besten Teilnehmer jeder Altersklasse der einzelnen Wettbewerbe, können neben den Pokalen und Urkunden, tolle Preise wie z.B.

- Eintrittskarten für ein Bundesligaspiel inkl. Übernachtung, - eine Pro Touch Teamsport Ausrüstung oder sogar - ein Teilstipendium für das Deutsche Fußball-Internat gewinnen.

Drei Tage lang arbeiten alle darauf hin, die Teilnehmer für den Zauber des Fußballs zu begeistern und sie selbst zu kleinen Zauberern auf dem Spielfeld zu machen. Allein im letzten Jahr wurden über 100 INTERSPORT kicker Fußballcamps durchgeführt, sodass fast alle Regionen Deutschlands in den Genuss der erfolgreichen INTERSPORT kicker Fußballcamps kommen konnten. Alle Orte und Termine sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter www.fussballcamps.de

FUSSBALLCAMP

Bundesgeschäftsstelle

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Aktuelles aus der Bundesgeschäftsstelle Seit der letzten Ausgabe des BDFL-Journal Nr. 47 im April des Jahres hat sich beim BDFL einiges getan: Wir konnten seitdem rund 100 neue Mitglieder im BDFL begrüßen. Die Bundesgeschäftsstelle ist zur Jahresmitte von Frankfurt nach Wiesbaden umgezogen. Die BDFL-Homepage wird sehr gut angenommen. Hervorragende Resonanz auf ITK 2014 in Mannheim. Letzte Druck-Ausgabe der ITK-Dokumentation.

ITK-Dokumentation ab 2015 nur noch online

Bundesgeschäftsstelle jetzt in Wiesbaden

Beim ITK 2014 in Mannheim wurde wieder eine turnusmäßige Teilnehmerbefragung durchgeführt. Im September hat der BDFL erste Ergebnisse der Teilnehmerbefragung des ITK 2014 Mannheim erhalten. Auf der Grundlage des aktuellen Medienverhaltens der BDFL-Mitglieder soll in diesem Jahr letztmalig eine gedruckte ITKDokumentation heraus gegeben werden, die alle Mitglieder postalisch zugesendet bekommen. Mittlerweile ist die Nutzung der Online-Dokumentation (PDF-Dateien und Videos) auf der BDFL-Homepage so intensiv und umfangreich, dass Aufwand und Kosten für eine separate Print-Ausgabe nicht mehr zu rechtfertigen sind. Wer zukünftig eine gedruckte Ausgabe haben möchte, kann diese bei unserer Druckerei beziehen (Print-on-demand).

Wie angekündigt, ist die BDFL-Bundesgeschäftsstelle zur Jahresmitte von Frankfurt nach Wiesbaden umgezogen. Mittlerweile haben wir uns am sehr verkehrsgünstig (Wiesbadener Kreuz A3/A66) gelegenen Standort eingelebt. Nach einem problemlosen Umzug kurz vor dem ITK 2014 in Mannheim lief der Geschäftsbetrieb nahtlos und mit Erfolg weiter. Mit einem Vierjahres-Mietvertrag ausgestattet warten wir nun auf die Fertigstellung der „DFB-Akademie“ in Frankfurt, die für 2017/2018 vorgesehen ist.

Es besteht Handlungsbedarf Ihrerseits: Zur Erteilung einer aktualisierten Einzugsermächtigung und zur Mitteilung Ihres IBAN sowie des Kreditinstituts (Name und Swift BIC) wurden Sie vom BDFL Anfang 2014 gesondert angeschrieben. Diese Erklärung kann dann vom BDFL von 2014 an als Einzugsermächtigung für das SEPALastschriftmandat genutzt werden.   Vielen Dank!

ITK 2015 in Wolfsburg Ende September 2014 hat das BDFLPräsidium auf einer Sitzung seine Entscheidung ratifiziert, den Internationalen Trainer-Kongress 2015 nach Wolfsburg zu vergeben. Termin: Montag, 27. bis Mittwoch, 29. Juli 2015. Veranstaltungsorte werden das Congress Center Wolfsburg und das neue Stadion bzw. die „Volkswagen Arena“ sein. Die Verhandlungen mit den jeweiligen Ansprechpartnern in Wolfsburg sind in vollem Gange. Weitere Infos und Details veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe des „BDFL-Journal“ im April 2015 und aktuell auf der BDFL-Website.

zum o. g. Zeitpunkt auf den europäischen Standard SEPA umgestellt werden. Das bedeutet, dass seit 2014 anstelle der Bankleitzahl und Kontonummer nur noch IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Business Identifier Code) für Euro-Zahlungen – auch innerhalb Deutschlands – verwendet werden dürfen. Darüber hinaus verlangt das SEPAVerfahren (Single Euro Payments Area) zur Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsraums, dass der BDFL seinen Mitgliedern die Gläubiger-Identifikationsnummer, die Mandatsreferenz sowie den Zeitpunkt und die Höhe der Abbuchung bzw. Lastschrift mitteilt. • Die BDFL-Gläubiger-Identifikationsnummer lautet: DE42ZZZ00000563462 • Die Mandatsreferenz ist die BDFL-Mitgliedsnummer • Zahlungsart: Der Zeitpunkt des jährlichen Bankeinzugs bzw. Lastschrift ist jeweis der 1. März eines Kalenderjahres oder der darauffolgende Werktag (Arbeitstag der Bank) • Die Höhe der Lastschrift entspricht dem jeweiligen Mitgliedsbeitrag (Fußball-Lehrer, A-Lizenz, Rentner).

Nachfolgend die neuen BDFL-Kontaktdaten seit 1. Juli 2014: BDFL e.V. Daimlerring 4 Gebäude Nord/EG 65205 Wiesbaden-Nordenstadt Fon 06122/70480-60 Fax 06122/70480-55 Mail: [email protected]

Bankeinzug: Umstellung auf SEPA-Verfahren 2014 Seit 2014 muss der BDFL sein Lastschriftverfahren zum Einzug der Mitgliedsbeträge umstellen. Die EU-Kommission hat beschlossen, dass die nationalen Zahlverfahren Überweisung und Lastschrift

Achtung: Änderung der Bankverbindung bitte mitteilen Nach vielen Problemen mit der alten BDFLHausbank durch den Wechsel von SEB zu Santander, hat sich der BDFL entschieden, die Bank für alle Zahlungen zu wechseln. Die alte Santander-Bankverbindung bleibt bestehen, soll aber nur noch sehr eingeschränkt verwendet werden. Unsere aktuelle Bankverbindung lautet nun: Frankfurter Sparkasse 1822 Kontonummer 263 370 Bankleitzahl 500 502 01 IBAN DE07 5005 0201 0000 2633 70 BIC HELADEF1822 Mitglieder, die einen Dauerauftrag bezüglich der Beitragszahlung eingerichtet

Bundesgeschäftsstelle haben, bitten wir diesen entsprechend zu ändern. Von 2014 an ändert sich auch das Bankeinzugssystem. Dann wird es notwendig sein, dass wir die IBAN und den BIC Ihres Kontos erfahren, damit der Beitragseinzug in 2014 reibungslos vorgenommen werden kann.

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder Gerne möchten wir unsere neuen Mitglieder regelmäßig im „BDFL-Journal“ begrüßen und sie im Bund herzlich willkommen heißen. Sicher interessiert es auch sehr viele Mitglieder, wer neu in unseren BDFL aufgenommen wurde. Nachfolgend die Liste der Neuaufnahmen seit Mai 2014. (Stand: 1. 11. 2014) Name Vorname Ort Ahmad Basit Erftstadt Altig Kai Edingen-Neckarh. Baron Thomas Dresden Bauer Bernd Mössingen Bieschke Marcel Dortmund Birsin Timur Karben Blumentritt Bodo Neuenhagen b. Berlin Boy Sven Scharbeutz Braun Carolin Karlsruhe, Baden Chowdhury Anjan Ruislip M.iddlesex Cirrincione Marco Paderborn Dreßler Dirk Dresden Eble Kai Haslach im Kinzigtal Feldhusen Marco Börnsen Finke Rene Bobingen Galli Felix Krefeld Gökkurt Koray Köln Gunkel Peter-Sebastian Freiburg im Br.



Güven Alparslan Düsseldorf Haliti Gazmend Kirchen, Sieg Hartmann Michael Rostock Held Johannes Jüchen Hess Julian Bremen Hilble Mario München Hildebrandt Stephan Erkner Hirsch Dietmar Lübeck Hofacker Robert Pfullingen Holzmann Fabian Mülheim an der R. Jagatic Miroslav Berlin-Steglitz Jank Andreas Nürnberg, Mittelfr Jara Manuel Bocholt Kaspelherr Janis Arne Kirchlengern Keidel Ralf Bergheim Kienle Marc Ehningen, Kr Böbl. Knackmuß Markus Villingen-Schwenningen Kocak Mehmet Ankara Krienen René Mönchengladbach Kufner Daniel Rene Eppingen Kuring Paul Rostock Lalla Nicola Schmelz, Saar Leitl Stefan Ismaning Lützler Markus Rieneck Maloku Faruk Weiden, Oberpf Maskell Nicholas Köln Mechtenberg Michael Morsbach, Sieg Meggle Thomas Hamburg Mehnert Björn Dortmund Mislintat Sven Kamen, Westf Möllers Sebastian Wettringen, Kr. Steinf. Mollocher Chrstian Köln Mulder Youri Enschede Müller Karl Frankfurt am Main Müller Christoph Paderborn Neumann Bastian Rödermark Nouri Alexander Weyhe b. Bremen Nubbemeyer Tobias Osnabrück Oikonomou Nikolaos München Peschel Peter Bochum Podesky Stefan Frankfurt am Main

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Pollak Patrick Nürnberg, Mittelfr Pribyl Roman Asch Richter Konrad Ampfing Roy Thomas Ottobeuren Rydlevicz- Rene Cottbus Gabanow Sager Daniel Hamburg Sanjug Zeljko Frankfurt am Main Savic Miroslav Berlin-Charlottenb. Scharrer Martin Lauf a. d. Pegnitz Schilling Ralf Kempten, Allgäu Schleuter Peter Mönchengladbach Schneider Uwe Mössingen Schöll Andreas Fürth, Bay. Schur Alexander Hofheim am Taunus Secerli Serkan Schwarzach, Odenw. Stalph Yuki Bad Berka Stuckmann Michael Unna Sverisson Eyjolfur Kopavogur Tönnies Dirk Essen, Ruhr Toppmöller Dino Rivenich Toumi Nabil Hamburg Unser Marco Sinsheim, Elsenz Valerien Ismael Mariental b. Helmst. Vocks Hanjo Lingen, Ems Wagner Christian Mönchengladbach Waier Willi Schelklingen Weiland Niclas Mainz a. Rhein Weiland Dennis Mainz a. Rhein Weinzierl Markus Straubing Weiß Michael Backnang Wensing Patrick Wettringen, Kr. Stein. Wessels Stefan Osnabrück Wicht Maximilian Wülfrath Wissink Marleen Enschede Wolf Jacob Paul Mönchengladbach Yakan Erdogan Bremen Yalcin Taner Frankfurt am Main Zdebel Thomas Bergisch Gladbach Ziegner Torsten Jena Zinnbauer Josef Nürnberg, Mittelfr.

Das ganze Team des BDFL beim ITK 2014: Präsidium, Bundesvorstand, erweiterter Bundesvorstand, Revisoren, Kongress-Helfer.

Personalien

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BDFL trauert um Ehrenmitglied Gero Bisanz Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer e. V. (BDFL) trauert um sein Ehrenmitglied Gero Bisanz. Nur wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag verstarb der Pionier des deutschen Frauenfußballs urplötzlich auf dem Golfplatz an den Folgen eines Herzinfarktes. Die eingeleiteten Maßnahmen durch einen Notarzt halfen nicht mehr. Der BDFL verliert durch seinen Tod einen seiner prominentesten Trainer, dessen Maßnahmen für den Fußball in der ganzen Welt bleiben werden. Sein Wirken in Europa, in Japan und in Südost-Asien (Malaysia) brachten dem Fußball jeweils die notwendigen Impulse und Erfolge. Tausende von Trainer-Kollegen werden und können ihn nicht vergessen. Für den BDFL leistete Gero Gigantisches, ob als Referent oder als Präsidiumsmitglied im BDFL, verantwortlich für die Planung und Durchführung der Internationalen Trainer-Kongresse oder auch von regionalen Fortbildungen in den Verbandsgruppen. Auf ihn war immer und jederzeit Verlass. Er zeigte sich stets als offener, einfacher und hilfsbereiter Kollege. Am 3. November 1935 erblickte Gero Bisanz in Konojady (Polen), seinerzeit Westpreußen, das Licht der Welt. Er entwickelte sich bald zu einer fairen Persönlichkeit, wurde ein unprätentiöser, zuvorkommender Kollege, jederzeit zielbewusst und geradlinig, dessen Motto dabei immer hieß: „Immer etwas mehr wissen als meine Spieler“.

Pionier des Frauenfußballs Er war sich nie zu schade für schwierige Aufgaben, übernahm 1982 den Aufbau der Frauen-Nationalmannschaft, wozu ihn der damalige Bundestrainer Jupp Derwall drängte. Bisanz gilt als Pionier des Frauenfußballs: 14 Jahre war er Trainer der Frauen-Nationalmannschaft (19821996), mit der er dank seines großen Engagements drei Mal Europameister (1988, 1991, 1995), einmal Vize-Weltmeister wurde und bei den Olympischen Spielen 1996 einen der vorderen Plätze belegte.

Text: Horst Hülß

Vom DFB fürs Lebenswerk geehrt

BDFL-Ehrenmitglied Gero Bisanz (†78) Diese Erfolge brachten dem DFB und seinem Trainer Gero Bisanz ein riesiges Ansehen und eine großartige Wertschätzung des Frauenfußballs über Deutschland hinaus ein. 1996 übergab er Tina Theune, seiner Lieblingsschülerin und damaligen Assistentin, die Leitung der Frauen-Natio­ nalmannschaft. Für seine Verdienste um den Frauenfußball in Deutschland verlieh ihm der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

DFB-Chefausbilder Gero Bisanz leitete von 1971 bis 2000 die DFB-Trainerausbildung und führte in dieser Funktion 44 Fußball-LehrerLehrgänge an der Deutschen Sporthochschule in Köln durch. Er bildete unter anderem die heutigen Profitrainer Felix Magath, Thomas Schaaf, Ralf Rangnick, Jürgen Klinsmann, Joachim Löw, Matthias Sammer, Jupp Heynckes, Erich Rutemöller, Holger Osieck und die Bundestrainerin der Frauen Nationalmannschaft, Silvia Neid, aus. Nachfolger von Gero als DFB-Chefausbilder wurde 2000 Erich Rutemöller. Gero Bisanz war niemals nur Lehrer, Dozent oder Fußballtrainer. Seine Überlegungen um den Fußball fasste er 1980 mit Dr. Gunnar Gerisch in dem FußballLehrbuch: „Fußball-Technik, Taktik, Kon­ di­ tion“ zusammen, was er später um das Kapitel „Coaching“ erweiterte. Seine Ideen stellte er übrigens für lange Jahre als Schriftleiter der DFB-Zeitschrift „fußballtraining“ des Philippka-Verlags zur Verfügung.

Immer wieder wurde er als sehr geschätzter Referent und Lehrgangsleiter auf der ganzen Welt eingeladen, unter anderem bei der FIFA, der UEFA, der AFC, der AEFCA, beim DFB und beim BDFL. Von 1992 bis 1996 fungierte er als technischer Instruktor und Expert Adviser innerhalb der UEFA. 1998 bis 2000 war er Vizepräsident der JIRA-Kommission. Neun Jahre hatte er auch einen Sitz im BDFL-Präsidium. 2009 beim ITK in Pforzheim ehrte ihn der damalige BDFLPräsident Horst Zingraf mit der Ehrenmitgliedschaft. Ehrenmitglied wurde er auch bei Viktoria Köln für seine Verdienste um den Verein im Dezember 2012. Der DFB ehrte ihn dann am 27. 3. 2013 in Bonn durch Präsident Wolfgang Niersbach mit dem Trainer-Ehrenpreis für sein Lebenswerk und für die großartige Ausbildung der Fußball-Lehrer sowie für seine Pionierarbeit im Frauenfußball.

BDFL-Ehrenmitglied „Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns beim DFB alle tief getroffen. Bisanz war ein wunderbarer Mensch und absoluter Fachmann, der sich bleibende Verdienste um den Fußball erworben hat. Als Leiter hat er die Trainerausbildung über viele Jahre geprägt“, so DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. „Wir sind tief betroffen über die Nachricht vom Tod von Gero Bisanz“, erklärte BDFL-Präsident Lutz Hangartner, “mit ihm verlieren wir nicht nur einen kompetenten Trainerkollegen, sondern auch einen hervorragenden Sportsmann, langjährigen Mitstreiter und echten Freund. Er wird unvergessen bleiben.” Unsere Trauer um ihn ist beim BDFL tief empfunden. Präsident Lutz Hangartner verneigt sich mit allen Trainer-Kollegen vor einem ganz großen Trainer und einzigartigem Menschen. Unser Beileid gilt auch besonders seiner Frau Elisabeth und seiner Tochter Meike. Gero bleibt uns allen unvergessen! Wir werden ihm im BDFL ein ehrendes Gedenken bewahren.

TRAUMZEIT IN BRASILIEN WELTWEIT REISEN WIE DIE PROFIS MIT DEM DFB-REISEBÜRO

Das offizielle Reisebüro des Deutschen Fußball-Bundes | www.dfb-reisebuero.de DFB-Reisebüro GmbH, Otto-Fleck-Schneise 6a, 60528 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0)69 677207-20, Fax: +49 (0)69 677207-29, [email protected]

Personalien

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Kalli Feldkamp wurde 80 Jahre Kalli Feldkamp zählt mit seinen über 400 Bundesliga-Einsätzen als Chefcoach fraglos zur Prominenz der deutschen Trainergilde. Seine Erfahrung und seine Erfolge in Deutschland, Ägypten und in der Türkei sprechen eine deutliche Sprache. Mit dem 1. FC Kaiserslautern wurde er 1991 Deutscher Meister und holte mit drei verschiedenen Vereinen den DFBPokal: 1985 mit Bayer Uerdingen, mit Eintracht Frankfurt 1988 und 1990 mit dem 1. FC Kaiserslautern.Auch bei seinen Auslandsaufenthalten in Ägypten bei Al Ahly Kairo wurde er 1989 Pokalsieger, holte 1990 ebenfalls die ägyptische Meisterschaft und damit das Double. Dramatisch verliefen seine Engagements in der Türkei, wo er beim Kult-Club Galatasaray Istanbul Mitte der neunziger Jahre auf Anhieb die türkische Meisterschaft gewann und ebenfalls den türkischen Pokal. Zwischenzeitlich kannte man ihn vom Bildschirm, wo er als Co-Kommentator von Dieter Kürten beim ZDF bei Fußball-Länderspielen wirkte. Er sagte in dieser Zeit: „Ich bewerte das jetzt alles aus einem anderen Blickwinkel. Ich bin unabhängig und unvorbelastet, habe mit den Terminen der Bundesliga nichts mehr zu tun. Ich habe gespürt, dass ich in den Jahren, in denen ich den Verband (BDFL) nur extern beobachtet habe, sehr schlecht informiert war. Das ist wahrscheinlich das Übel der Trainer in der Bundesliga, dass sie sich nicht informieren. Ich hätte mir mehr Zeit nehmen müssen, denn es gibt sie, diese Zeit, in der man sich dem Verband stellen kann!“

Von 1994 bis 1997 fungierte er als BDFL-Vizepräsident für die BundesligaTrainer, trug somit auch Verantwortung und referierte in Oberhaching beim ITK vor rund 600 Trainern über die EURO 96 unter dem Aspekt „Europameisterschaft 1996 – ein Medienspektakel.“

Erst mit 40 Jahren gab Kalli Feldkamp übrigens die sichere Position als EDVKaufmann auf, um sich ganz dem Fußball zu widmen. Zunächst bei der SG Wattenscheid 09, der DJK Gütersloh, Arminia Bielefeld (Aufstieg in die 1. Bundesliga), dann beim 1. FC Kaiserslautern, Bayer Uerdingen und Eintracht Frankfurt (Pokalsieg), Al-Ahly Kairo (Meisterschaft und Pokalsiege), erneut beim 1. FC Kaiserslautern 1990-92 (Pokalsieg und Deutscher Meister), dann Galatasaray Istanbul (türkischer Meister), Besiktas Istanbul und erneut Galatasaray (2007/08) zuletzt als technischer Direktor. Kalli hat immer sein Wissen um den Fußball, sein Denken um das Spiel und seine große Erfahrung zur Verfügung gestellt. Das zeichnet einen Spitzentrainer wie ihn aus, der am 3. Juni 1934 in Oberhausen geboren wurde. Auch mit Achtzig kann er sich vorstellen über neue Herausforderungen nachzudenken. Seine Erfolge bleiben freilich grandios und zeigen damit seine außergewöhnliche Stellung als Erfolgstrainer im Kreise der deutschen Trainergilde. Vor einem Jahr zog das Ehepaar Feldkamp vom sonnigen Süden Andalusiens nach Braunschweig, damit beide ganz nahe bei ihrer Enkelin Marina leben können. Lieber Kalli, der BDFL gratuliert zum Achtzigsten und wünscht dir weiterhin alles Gute.  Horst Hülß

75. Geburtstag von Klaus Lobert Vier Monate vor Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde Klaus Lobert in Ortelsburg (Ostpreussen) in der Nähe von Königsberg, heute Kaliningrad (Russland), geboren. Nach der dramatischen Flucht in den damaligen Kriegswirren aus dem fernen Osten verschlug es ihn mit seinen Eltern nach Nürnberg, wo er zunächst in Mittelfranken heimisch wurde. Er besuchte dort die Oberrealschule und erwarb das Fachabitur, spielte zunächst bei der DJK Nürnberg-Süd und wechselte als Auswahlspieler zum ruhmreichen „Club“, später dann noch einmal zu Shell-Nürnberg. Seine Versetzung als Fallschirmjäger bei der Bundeswehr ins Saarland ermöglichte es ihm dann in der Abwehr bei den „Roten Jägern“ von 1962 bis 1965 als einer von wenigen Amateurspielern zu spielen, neben Größen, wie Harald Braner vom 1. FC Kaiserslautern und Karl-Heinz Handschuh vom VfB Stuttgart.

In Saarbrücken studierte er an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik, lernte dort auch seine Frau Brigitte kennen. Am Staatlichen Aufbaugymnasium mit Internat in Lebach wurde er angestellt. Drei Kinder – zwei Mädchen und ein Junge – sind der ganze Stolz der Eltern.

In vielen Vereinen des Saarlandes trainierte Klaus überaus erfolgreich. Sechs Meisterschaften sind dabei eine vorzeigbare Bilanz. Gerne denkt er rückblickend an die kleineren Vereine zurück, wo immer ein tolles Engagement herrschte und das Geld längst nicht die große Rolle spielte. In Lebach lebt der mittlerweile pensionierte Pädagoge, der sich aber noch nicht zur Ruhe setzen kann. Als er 1972 dem Bund Deutscher Fußball-Lehrer beitrat, wurde er sehr bald zum stellvertretenden Vorsitzenden der VG Südwest gewählt. Sein Überblick, sein Können und seine Souveränität waren vor allem ausschlaggebend, dass die Kollegen im Mai 2003 ihn als Nachfolger von Horst Zingraf wählten. Bis 2009 blieb Klaus Vorsitzender der VG Südwest. Beim ITK in Pforzheim trat er dann aus Altersgründen vom Amt zurück und machte Platz für seinen Nachfolger Günter Noel. Der damalige BDFL-Präsident Horst Zingraf ehrte Klaus Lobert in Anerkennung seiner erfolgreichen Arbeit für den BDFL, für das deutsche Trainerwesen und den Fußballsport mit der BDFL-Verdienstnadel. Einigen saarländischen Vereinen steht er heute noch als Berater mit Rat und Tat zur Seite. Im saarländischen Trainerstab wirkt er dabei als Vertrauensperson. Auch bei den Tagungen der VG Südwest ist er stets anwesend, wie auch zuletzt bei der regionalen Tagung in Bitburg am 13. Oktober 2014. Viel Gesundheit, lieber Klaus, und alles Gute weiterhin wünschen Deine Freunde vom BDFL!  Horst Hülß

Personalien

Heinz Wulf feierte 75. Geburtstag Das Ehrenmitglied von Viktoria Sindlingen, Heinz Wulf, prägte über lange Jahre den Fußball im Main-Taunus-Kreis. Als renommierter und überaus erfolgreicher Trainer stieg er mit Viktoria Sindlingen, Rot-Weiß Walldorf und Croatia Frankfurt einst in die Oberliga Hessen auf und führte auch die SG Westend Frankfurt in die Landesliga Süd. In der höchsten hessischen Spielklasse betreute er den SV Wehen, den FV Bad Vilbel und den SV Raunheim mit großem Erfolg.Am 18. 06. 1939 in Frankfurt geboren, schuf er sich mit der Mittleren Reife und Höheren Handelsschule die schulischen Voraussetzungen, um beruflich Großhandelskaufmann zu werden. Nach der Bundeswehrzeit baute er in Frankfurt die Geschäftsstelle der HUK Coburg auf, wurde dort Geschäftsstellenleiter und blieb bis zu seiner Pensionierung 1997 in dieser Position.



Sein Wissen um den Fußball reicht von der Bundesliga bis zu den unteren Amateurklassen. Sein letzter Verein als Trainer war der VfB Unterliederbach in der Landesliga Mitte. Große Erfolge errang Heinz Wulf seit 2006 als sportlicher Leiter der SG Hoechst Classique. Diese Traditionsmannschaft wurde zweimal Kreismeister, fünfmal Hessenmeister, errang dazu zwei süddeutsche Meisterschaften und zwei Vizemeisterschaften bei den Deutschen Meisterschaften der Ü40. Mittlerweile übergab er die Leitung der Mannschaft 2013 in jüngere Hände. Dem Fußball und dem BDFL bleibt er aber nach wie vor erhalten. Er steht dem Vorsitzenden der VG Hessen, Jörg Udo Keck, als ZBV bei den regionalen Fortbildungstagungen zur Verfügung. Für seine großartigen Leistungen für den Fußball und um das Trainerwesen verlieh ihm der damalige BDFL-Präsident Horst Zingraf beim ITK 2012 in Augsburg die BDFL-Verdienstnadel. Lieber Heinz, Glückwunsch und alles Gute weiterhin. Horst Hülß

Karlheinz Raviol 70 Jahre jung

Fußball spielte er in der Jugend bei der Spvgg. 05 Oberrad und mit 17 Jahren dort schon in der 2. Amateurliga. Sein Traum bei seinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt in der Oberliga Süd als Vertragsspieler aktiv zu werden, fiel mit der Einberufung zur Bundeswehr buchstäblich ins Wasser. Er kehrte 1959 nach Oberrad zurück, spielte danach fast zehn Jahre bei Viktoria Sindlingen, gehörte damals zum Stamm der Hessenauswahl und war Kapitän bei der Frankfurter Stadtauswahl. Seine Karriere endete 1969 durch einen Abriss der Achillessehne. 1975 absolvierte er in Hennef bei KarlHeinz Heddergott den A-Schein. Fünfzehn Jahre engagierte er sich als Vorsitzender der Trainervereinigung im Main-TaunusKreis. Über 20 Jahre fungierte er bis zu seinem Ausscheiden beim ITK in Augsburg 2012 als zweiter Vorsitzender der VG Hessen im BDFL, erst unter Wolfgang Solz, später unter Jörg Udo Keck.

Nach wie vor lebt Karlheinz in KarlsruheDurlach, wo er am 28. 10. 1944 das Licht der Welt erblickte. Mit der Mittleren Reife schloss er die Schule ab und lernte danach den Beruf des Industriekaufmanns. Ein erfolgreiches betriebswirtschaftliches Studium und vielfältige Praktika in Südafrika (Importagentur) schlossen sich an. Seit 1991 arbeitet er als selbständiger Marketing- und Unternehmensberater in seiner Heimatstadt.

Schon früh zog es ihn zum Fußball. Er spielte beim ASV Durlach in der Jugend und danach in der zweiten Amateurliga Nordbadens. Sein Wechsel 1964 zum KSC, wo er zum Kader der damals bundesweit drittklassigen 1. Amateurmannschaft zählte, die 1965 die nordbadische Meister-

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schaft holte, war ein weiterer Schritt in seiner sportlichen Entwicklung. Ein beruflich bedingter Wechsel nach Südafrika brachte ihm weitere fußballerische Erfahrungen als Halbprofi bei Arcadia United (Pretoria) in der ersten und bei Viktoria Johannesburg in der zweiten Division. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er noch beim ATSV 1860 Bremen, wo Karlheinz auch seinen B-Schein als Trainer 1977 absolvierte, zwei Jahre später folgte in Hennef die A-Lizenz unter Karl-Heinz Heddergott. 1980 trat er in den BDFL ein und übernahm 1994 die wichtige Funktion im Trainerverband als Chef für Marketing, Werbung und Public Relations. Nach dem Tod von Lothar Meurer 2002 machte Karlheinz einen mächtigen „Sprung“ in seiner Karriere, als er im November 2002 beim UEFT-Symposium in Paris zum Generalsekretär ernannt wurde. Auf eigenen Wunsch beendet Karlheinz am Jahresende 2014 seine zwölfjährige Tätigkeit für die 2008 in AEFCA (Alliance of European Football Coaches’ Associations) umbenannte Dachvereinigung aller europäischen Fußballtrainer-Verbände. Als Generalsekretär organisierte er sehr erfolgreich weitere 13 AEFCA-Symposien quer durch Europa: von Estoril über Basel, Prag, Helsinki, Minsk, Warschau, Split und zuletzt Antalya. Ein herausragender Kongress fand 2008 mit der Unterstützung des DFB und des BDFL in Frankfurt am Main statt. Außerdem leitete er ergebnisorientiert alle Sitzungen des AEFCA-Exekutivkomitees in zahlreichen Metropolen Europas. Auch der Ausbau des internationalen Trainernetzwerkes wurde von ihm initiiert. Weiterhin muss der erstmalige Vertragsabschluss mit der UEFA, das so genannte „Memorandum of Understanding“ sowie die inhaltliche und gestalterische Umstellung von UEFT auf AEFCA in 2008 mit einer komplett neuen Corporate Identity (CI) und einer zeitgemäßen Gestaltung (Corporate Design) genannt werden. Aber auch der zweisprachige Webauftritt mit einer äußerst umfangreichen Datenbank, die seit Juli 2009 „auf Sendung“ ist und allen Interessierten zur Verfügung steht. Der BDFL kann sich freuen, dass Karlheinz uns sein exzellentes Fachwissen auch weiterhin zur Verfügung stellen und seine Aufgaben vorbildlich erfüllen wird. Er bleibt damit für uns ein unverzichtbarer Kollege. Glückwunsch zum Siebzigsten, lieber Karlheinz, und alles Gute nach Durlach. Horst Hülß

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Günter Noel 65 Jahre jung Günter Noel wurde am 15.06.1949 in Dahlem (Eifel) geboren, besuchte dort die Grundschule, um später auf dem Gymnasium in Wittlich sein Abitur 1968 zu bestehen. Ein Praktikum bei der Baufirma Rauen in Salmtal und sein Dienst bei der Bundeswehr schlossen sich an. Als Leutnant der Reserve schied er aber aus, um von 1970 bis 1975 am Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Saarbrücken zu studieren, was er am 13.01.1975 als Diplomsportlehrer beendete. Von 1975 bis 1980 unterrichtete Günter am Gymnasium Albstadt-Ebingen im Schuldienst. Beim 24. Lehrgang zum Fußball-Lehrer vom 18.09. 1978 bis 16.03.1979 schnitt er als Jahrgangsbester mit der Note sehr gut ab, mit dabei u.a. Jochen Figge, Heinz Krollmann, Otto Pfister und Reinhard Saftig. Auch seine A-Scheinprüfung hatte er 1975 in Hennef unter KarlHeinz Heddergott ebenfalls mit der Note sehr gut bestanden.

Aktiv spielte er nach der Jugend von 1955 bis 1967 beim FSV Salmrohr und 1968 bis 1973 beim SV Wittlich, bevor er als Spielertrainer 1973 den FSV Saarwellingen übernahm. In gleicher Funktion wirkte er von 1975 bis 1977 beim SV 07 Ebingen in der Schwarzwald-BodenseeLiga. 1977 bis 1978 trainierte Günter den BSV Schwenningen und erreichte über das württembergische Halbfinale die DFBHauptpokalrunde. Auch mit dem FV 08 Villingen holte er in der Amateuroberliga Baden-Württemberg in der Saison 79/80 den südbadischen Pokal und schaffte somit erneut die Qualifikation zur DFB-Pokalhauptrunde. Mit diesen erstklassigen Resultaten versehen holte ihn Borussia Neunkirchen in die 2. Bundesliga Süd und damit zurück in das Saarland. Ein kurzes Gastspiel als Trainer in der Profiliga Kanadas bei den Calgary Mustangs folgte. 1984

bis 1985 verpflichtete der FK Pirmasens ihn für die Amateuroberliga Südwest. Anschließend folgte sein Engagement beim Saarländischen Fußballverband von 1985 bis 1998. Mehr als 800 Trainer und Übungsleiter bildete er in dieser Zeit als Verbandssportlehrer aus. Günter Noel war in dieser Zeit in Personalunion Leiter der Sportschule und Verbandssportlehrer. Seit 1991 sieht Günter sein Aufgabe vor allem in der VG Südwest im Bund Deutscher Fußball-Lehrer. Seine Bescheidenheit und Offenheit sowie sein Mut zu Entscheidungen, um sich ständig weiter zu entwickeln, sind die Voraussetzung für seine Positionen. Mehr als zehn Jahre fungierte er als Stellvertreter von Horst Zingraf und auch von Klaus Lobert. 2006 schenkten die Kollegen der VG Südwest nach dem freiwilligen Ausstieg von Klaus Lobert Günter Noel das Vertrauen als Vorsitzenden. Seine Wiederwahl bei den Internationalen Trainer-Kongressen in Pforzheim 2009 und Augsburg 2012 fiel jeweils einstimmig aus. Seine umsichtige Art, mit den Kollegen zu kommunizieren und seine Kompetenz waren für die Wahl sicherlich ausschlaggebend. Zusammen mit seinem hervorragend funktionierenden Team um Heinz Histing und Frank Lebong erhält die Verbandsgruppe Südwest weiterhin eine hohe Anerkennung und Wertschätzung. Seine Hobbies bleiben auch in Zukunft die „Liebe“ zum Mittelmeer und zur Cote d` Azur, das Bergwandern in den Alpen und der regelmäßige Besuch von Fußballspielen, vor allem der Bundesliga. Glückwunsch zum Fünfundsechzigsten, lieber Günter, und alles Gute für Deine vielfältigen Aktivitäten. Horst Hülß

60. Geburtstag von Benno Möhlmann Kein anderer Trainer stand bei mehr Spielen der zweiten Liga an der Außenlinie, niemand verfügt über so viel Erfahrung wie er: Benno Möhlmann, Coach des FSV Frankfurt und Vertreter der Trainer der 2. Bundesliga im BDFL-Vorstand, wurde am 1. August 60 Jahre jung. Seinen Ehrentag feierte er im kleinen Kreis. Der Norddeutsche, zwischen Osnabrück und Oldenburg in dem beschaulichen Städtchen Lohne geboren und mit seiner Familie immer noch in Bremen wohnhaft, mag es bodenständig. Auf Oberflächlichkeiten hat Möhlmann noch

nie viel gegeben, nicht im privaten Leben und auch nicht in seinem Beruf. Wahrscheinlich hat ihn genau das in den 40 Jahren im deutschen Profifußball so erfolgreich gemacht. Am 3. Februar 2013 bestritt er bei der Partie des FSV Frankfurt gehen den FC Ingolstadt seine 1.000 Begegnung als Spieler oder Trainer in der 1. oder 2. Liga. Eine nahezu unglaubliche Zahl, die Beleg für die Konstanz und Bodenständigkeit Möhlmanns ist.

Als Spieler war er für Preußen Münster, den SV Werder Bremen und den Hamburger SV aktiv. Seine längste und erfolgreichste Zeit verbrachte er unter den Direktiven von Trainer-Legende Otto Rehhagel in Bremen. Seine lange Laufbahn als Trainer begann beim HSV als Co-Trainer, wo er 1992 als Nachfolger von Egon Coordes zum Cheftrainer befördert wurde. 1995 übernahm Möhlmann den Cheftrainer-Posten bei Eintracht Braunschweig, ehe es ihn zwei Jahre später erstmals zur SpVgg. Greuther Fürth zog. Für die „Kleeblättler“ war er insgesamt dreimal tätig (19972000, 2004-2007 und 2008-2009). Dazwischen trainierte Benno Möhlmann vier Jahre lang Arminia Bielefeld und noch einmal die Eintracht aus Braunschweig (2007-2008). Nach dem dritten Gastspiel in Fürth übernahm er den FC Ingolstadt, ehe ihn Anfang 2012 der FSV Frankfurt verpflichtete, mit dem er trotz geringer finanzieller Mittel bis heute beachtliche Erfolge feiern konnte. Benno Möhlmann ist regelmäßiger Besucher der Bundesliga-Trainer-Tagungen des BDFL. Sein Wort zählt innerhalb der Trainergilde. Benno steht dem BDFL immer zur Verfügung, wenn er gebraucht wird, sei es bei regionalen Tagungen oder beim großen ITK. Gerade erst im Oktober war die VG Hessen um den Vorsitzenden Jörg Udo Keck wieder mit einer RFT beim FSV Frankfurt im Frankfurter Volksbank

Personalien Stadion zu Gast. Selbstverständlich ließ es sich Benno Möhlmann nicht nehmen, den anwesenden Trainer-Kollegen interessante Einblicke in seine Arbeitsweise als Trainer zu geben. Sicherlich keine Selbstverständlichkeit im heutigen Profifußball. Lieber Benno, herzlichen Dank für Dein Engagement innerhalb des BDFL. Wir wünschen Dir nachträglich alles Gute zu Deinem 60. Geburtstag und freuen uns auf weitere gemeinsame Herausforderungen! Marcus Dippel

Folker Liebe feierte 50. Geburtstag Folker Liebe, Stellvertretender Vorsitzender der Verbandsgruppe Hessen, feierte am 1. Juli im engen Kreis seiner Familie seinen 50. Geburtstag. „Große Feiern sind nicht meine Sache. Ich hatte an dem Tag noch schulische Verpflichtungen und habe dann zusammen mit meinen Liebsten den Tag verbracht und am Abend in Ruhe die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft verfolgt“, so der gebürtige Flörsheimer. Die Familie brachte ihn auch in die Funktion beim BDFL. So ist sein Schwiegervater Heinz Wulf gleichzeitig auch sein Vorgänger in seinem BDFL-Amt. Da Wulf 2012 im Rahmen des ITK in Augsburg aus Altersgründen als Stellvertretender Vorsitzender der VG Hessen ausscheiden musste, riet er seinen Schwiegersohn das Amt zu übernehmen. Folker Liebe willigte gerne ein und bildet seitdem mit Jörg Udo Keck, Reinhard Jung und Steffen Winter ein gut aufeinander abgestimmtes Team in der VG Hessen.



Lehrer-Trainer, der innerhalb der Schule für den gesamten Fußballbereich (männlich) verantwortlich zeichnet. Seit 1994 ist Liebe im Besitz der ALizenz. Der Lehrgang in der Sportschule Grünberg wurde vom jetzigen DFB-Sportlehrer Bernd Stöber geleitet. Als aktiver Fußballer hinterließ Folker im Rhein-Main-Gebiet seine Spuren. Als schönste und prägendste Zeiten seiner Laufbahn bezeichnet er seine Stationen bei Rot-Weiß Walldorf und der Spvgg. Bad Homburg. In Walldorf war Heinz Wulf sein Trainer. Zusammen schafften sie 1988 den Aufstieg von der Landes- in die Oberliga Hessen. Mit der Spvgg. Bad Homburg wurde Liebe 1992 DeutscherVize-Amateur­meis­ter. Seine Trainer-Laufbahn begann als Spielertrainer in der Landesliga bei Viktoria Kelsterbach. Danach war Folker unter anderem in Trebur als Trainer tätig, ehe er die letzten Trainer-Jahre in Rüsselsheim verbrachte. „In Rüsselsheim war mit den Verantwortlichen klar verabredet, dass ich aufgrund meiner beruflichen und familiären Verpflichtungen (verheiratet, ein Sohn) mein fußballerisches Engagement reduzieren musste“. Mit seinen Kollegen als Stellvertreter Reinhard Jung und Steffen Winter sowie dem Vorsitzenden der Verbandsgruppe Hessen Jörg Udo Keck arbeitet Folker Liebe vertrauensvoll zusammen. „Wir werden den Mitgliedern der Verbandsgruppe Hessen auch in der Zukunft ein abwechslungsreiches und interessantes Fortbildungsprogramm bieten“. Der BDFL wünscht Dir, lieber Folker, alles Gute zu Deinem runden Geburtstag und ist froh, Dich in seinen Reihen zu wissen.  Marcus Dippel

Dieter Hecking 50 Jahre jung

Der gelernte Diplom-Sportlehrer absolvierte sein Studium an der Uni Mainz und ist seit 1997 an der Carl-von-WeinbergSchule in Frankfurt tätig. „Seit 29. August dieses Jahres sind wir eine Eliteschule des Fußballs“, freut sich der sympathische

Dieter Hecking, Stellvertreter von Thomas Schaaf als Vertreter der Trainer der 1. Bundesliga im BDFL-Vorstand, feierte am 12. September seinen 50. Geburtstag. Der fünffache Familienvater wurde 1964 in Castrop-Rauxel geboren, verbrachte seine Kindheit nach dem Umzug der Familie in Soest und lebt jetzt mit seiner Familie in Bad Nenndorf. Hecking erlernte die Berufe des Polizisten und des Bürokaufmanns. Darüber hinaus schloss er sein Sportmanagement-Studium erfolgreich ab. Dies alles schaffte er neben seiner Karriere als Profifußballer und -trainer.

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Hecking war als Spieler für Borussia Mönchengladbach, Hessen Kassel, Waldhof Mannheim, den VfB Leipzig, den TuS Paderborn-Neuhaus, Hannover 96 und Eintracht Braunschweig aktiv. Seine größten Erfolge als Spieler waren der Aufstieg 1993 mit dem VfB Leipzig in die Bundesliga und mit Hannover 96 1998 in die 2. Bundesliga.

Schon als Spieler machte sich Hecking viele Gedanken über taktische Dinge, so dass eine Karriere als Trainer fast zwangsläufig erschien. Die Karriere als Trainer vollzog er Schritt für Schritt. Über den SC Verl und den VfB Lübeck (Aufstieg in die 2. Liga 2003) kam er 2004 zu Alemannia Aachen. Mit dem Kult-Club vom Tivoli stieg er 2006 in die Bundesliga auf, wechselte aber kurz darauf aufgrund der Nähe zu seinem Wohnort zu Hannover 96. Dort verbrachte er drei Jahre, ehe es ihn 2009 ins Frankenland zum 1. FC Nürnberg zog. Nach überaus erfolgreichen Jahren beim „Club“ entschied sich Hecking Anfang 2013 für einen Wechsel zum VfL Wolfsburg, mit dem er sich für die Europa League qualifizieren konnte und auch einen guten Start in die laufende Bundesliga-Saison schaffte. Dieter Hecking ist regelmäßiger Besucher der Bundesliga-Trainer-Tagungen des BDFL. Sein Wort hat unter den Trainer-Kollegen Gewicht. Hecking fordert immer wieder, dass sich die Trainer als Gemeinschaft und Berufsstand deutlicher positionieren müssen und mahnte im letzten Interview mit dem BDFL an, dass der Respekt vor den Trainern nicht verloren gehen dürfe. Dieter Hecking steht dem BDFL immer zur Verfügung, wenn er gebraucht wird. So auch beim ITK 2013 in Bremen als Teilnehmer an der Podiumsdiskussion. Der BDFL wünscht alles Gute zu Deinem 50. Geburtstag und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Dir!  Marcus Dippel

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DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit feierte 70. Geburtstag Gleich drei Präsidenten machten Rainer Milkoreit ihre Aufwartung, als er am 24. August im Erfurter Waldcasino seinen 70. Geburtstag feierte. Natürlich hatte es sich Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nicht nehmen lassen, seinem Präsidiumsmitglied persönlich zu gratulieren.

die Grußworte beim diesjährigen ITK in Mannheim sprach. Zu Milkoreits Aufgaben innerhalb des DFB zählen unter anderem Grundsatzfragen des Freizeit- und Breitensports, Futsal, Beachsoccer, Fußball für Ältere, die Vertretung im Deutschen Olympischen Sport-Bund und Umweltfragen sowie Sportstättenbau. Aufgaben, die der Jubilar noch bis 2016 ausfüllen wird. Dann findet in Erfurt der DFB-Bundestag statt. Hier wird Rainer Milkoreit satzungsgemäß als dann 72-Jähriger offiziell verabschiedet. Der BDFL wünscht Ihnen, lieber Herr Milkoreit, alles Gute und beste Gesundheit.  Marcus Dippel

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann für ­Qualifizierung zuständig

In einer launigen Rede würdigte der erste Mann des deutschen Fußballs den Jubilar als einen bescheidenen Funktionär, der viel für den Thüringer Fußball getan habe. Niersbach hob die Verdienste Milkoreits insbesondere für den Fußball im Osten und das große persönliche Engagement an der und für die Basis heraus. Als Nachfolger von Rainer Milkoreit sprach Dr. Wolfhardt Tomaschewski, der Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), seine Glückwünsche aus. Auch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ließ es sich nicht nehmen, dem Jubilar zu gratulieren. Sie hob die Verdienste des TFV-Ehrenpräsidenten bei der Verbands- und Spielklassenstruktur hervor. Selbstverständlich zählte auch Erfurts Oberbürgermeister, Andreas Bausewein, zu den Gratulanten. Rainer Milkoreit ist seit 2010 Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, Ehrenpräsident des Thüringer Fußball-Verbandes und ebenfalls seit 2010 DFB-Vizepräsident, wo er für den Breitensport zuständig ist. Bis zum letztjährigen DFB-Bundestag in Nürnberg war Milkoreit auch noch für den Bereich Qualifizierung zuständig und in dieser Funkton Wegbegleiter und kompetenter Ansprechpartner des BDFL. Den Bereich Qualifizierung verantwortet innerhalb des DFB seitdem Ronny Zimmermann, der in seiner Eigenschaft als zuständiger Vizepräsident des DFB

Beim diesjährigen ITK sprach DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann die Grußworte für den Deutschen Fußball-Bund. Unweit seiner Heimat ließ es sich Zimmermann, der zugleich Präsident des Badischen Fußballverbandes ist, nicht nehmen, als Nachfolger von Rainer Milkoreit für den Bereich Qualifizierung, den ITKTeilnehmern einen guten Kongress und ein paar schöne Tage in Mannheim, der Geburtsstadt von Trainer-Legende Sepp Herberger, zu wünschen. DFB-Mitarbeiter Jochen Breideband stellte im DFB-Journal den sympathischen Fußball-Funktionär, dem besonders die Basis des Fußballs am Herzen liegt, mit folgendem Text vor: In Kindertagen hat Ronny Zimmermann seine Mutter mit seiner Leidenschaft für den Fußball an den Rand der Verzweiflung getrieben. Er hat die Schuhe und die Hosen nicht gezählt, die beim Kicken in der Freizeit kaputtgingen. Es waren einige, so viel steht fest. „Unser Dorf war damals ein einziger Fußballplatz. Wir haben gegen alles getreten, was wie ein Ball aussah“, erzählt er. Im Verein landete Zimmermann erst als Teenager und entwickelte sich später zum Torjäger in der badischen Verbandsliga. Seine größten Erfolge feierte der offensive Mittelfeldspieler im Trikot des VfB Leimen mit dem Aufstieg in die Oberliga. Nach dem sofortigen Wiederabstieg ließ es Zimmermann ruhiger angehen, weniger aus sportlichen als aus beruflichen Gründen. Er hatte gerade sein zweites Staatsexamen in Jura abgelegt und die Arbeit als Rechts-

anwalt aufgenommen. Es war die Zeit, in der seine zweite Fußballkarriere ihren Anfang nahm. Eine Karriere, die ihn nun, rund zwei Jahrzehnte später, ins DFB-Präsidium geführt hat, als DFB-Vizepräsident Qualifizierung. „Dieser Weg im Verband entsprach bestimmt nicht meiner Lebensplanung“, sagt Zimmermann. Klar war anfangs nur, dass er sich für den VfB Wiesloch engagieren wollte, den Verein, in dem er fußballerisch groß geworden war. Also ließ er sich dort 1994 zum stellvertretenden Vorsitzenden wählen. Nur ein Jahr später gehörte Zimmermann dem Vorstand des Badischen Fußballverbandes an. Ein Schiedsrichter aus seinem Geburtsort hatte ihn kontaktiert und darauf hingewiesen, dass der Verband jemanden suche, der neben fußballerischen auch juristische Kenntnisse mitbringe, um den Vorsitz des Satzungsausschusses zu übernehmen. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich irgendwann Präsident des Landesverbandes werde, hätte ich dafür nur ein müdes Lächeln übrig gehabt.“

So kam es aber. 2001 wurde Zimmermann Vizepräsident, drei Jahre später war er die Nummer 1 in Baden. Zimmermann wird vor allem für seine Bodenständigkeit, seine Basisnähe und seinen Pragmatismus geschätzt. Er führte bereits persönlich Vereinsbesuche durch, als das mittlerweile bundesweit beschlossene Projekt „Vereinsdialog“ noch graue Theorie war. Bis heute ist er Beisitzer beim VfB Wiesloch. „Es kann nicht schaden, wenn Fußballer auf die andere Seite wechseln“, sagt er. „Man kann sich kümmern und gestalten und hört den Puls des Fußballs schlagen.“ Das macht er nun seit gut einem Jahr auch im DFB-Präsidium. Der BDFL freut sich auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ronny Zimmermann, dem für die Qualifizierung zuständigen Vizepräsidenten des DFB! Marcus Dippel  Quelle: DFB Journal

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Ottmar Hitzfeld wird  Walther-Bensemann-Preis verliehen Text: Marcus Dippel

Deutsche Akademie für Fußballkultur würdigt Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld hat in seiner Karriere fast alles erreicht, was man erreichen kann. Der 65-Jährige befindet sich seit dem Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft im Achtelfinale der WM in Brasilien gegen Argentinien (0:1 nach Verlängerung) im wohlverdienten Ruhestand. Ende Oktober erhielt der ehemalige Fußballtrainer den Walther-Bensemann-Preis der Deutschen Akademie für Fußballkultur. Hitzfeld nahm den Preis im Rahmen der Gala zum diesjährigen Kulturpreis in der Nürnberger Tafelhalle persönlich entgegen. Mit der nach dem Gründer des Sportmagazins „Kicker“ benannten Auszeichnung ehrt die Akademie seit neun Jahren alljährlich Persönlichkeiten, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und darüber hinaus für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung stehen.

Fußballtrainer statt Lehrer Nach seiner Spieler-Laufbahn wollte Hitzfeld eigentlich das Referendariat für die Realschule mit den Fächern Mathematik und Sport beginnen, doch das Staatliche Schulamt verlangte eine zusätzliche Nachprüfung, da sein Studium schon zu lange her gewesen sei. Aus Ärger darüber beschloss Hitzfeld, eine professionelle Trainer-Laufbahn zu beginnen. Im Nachhinein betrachtet eine glückliche Fügung für ihn. Seine Trainerkarriere begann 1983 in der Schweiz. Hitzfeld war Coach in Zug, Aarau und Zürich, ehe er 1991 zu Borussia Dortmund kam. Mit den Westfalen wurde er zweimal Deutscher Meister und 1997 Champions League Sieger. Ab 1998 trainierte er dann den FC Bayern München. Dort gewann er unter anderem fünf Meisterschaften, die Champions League im Jahr 2001 und den Weltpokal. In den vergangenen sechs Jahren war Hitzfeld Nationaltrainer der Schweiz. Er ist neben Carlo Ancelotti, Ernst Happel, José Mourinho und Jupp Heynckes einer von fünf Trainern, die die UEFA Champions League bzw. den Europapokal der Landesmeister mit zwei verschiedenen Vereinen gewannen.

Erfolgreichster BL-Trainer aller Zeiten 2010 wurde ihm der Ehrenpreis der Bundesliga verliehen. Mit dieser Auszeichnung wurde Hitzfeld als bisher erfolgreichster Bundesliga-Trainer aller Zeiten gewürdigt. Hitzfeld hat aber nicht nur sportlich Spuren hinterlassen, vor allem menschlich wusste und weiß er stets zu überzeugen. Ein Grund, warum er mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet wurde. „Ottmar Hitzfeld ist ein Fußball-Lehrer, der mit seinen Mannschaften nicht nur 25 nationale und internationale Titel errang, sondern der als „Gentleman-Trainer“ in die Annalen des Fußballs eingehen wird. Er gab sich immer korrekt und höflich zu seinem Umfeld. Und dennoch als Chef unumstritten, ob bei Borussia Dortmund, dem FC Bayern, der schweizerischen Nationalmannschaft, wo Hitzfeld arbeitete, war Erfolg“, sagt kicker-Herausgeber und Juror Rainer Holzschuh über den Preisträger: „Mit seiner brillanten Fachkenntnis, seinem taktischen Ideenreichtum, vor allem auch seinem Einfühlungsvermögen vermochte er Spieler zu begeistern, auf ein Ziel zu fokussieren. Ottmar Hitzfeld imponiert als Fußball-Experte wie als Mensch.“

Erfolgsgeheimnis: Nie locker lassen Hitzfeld war „mächtig stolz über die Ehrung“, die er wegen eines kürzlich erlittenen Hexenschusses allerdings nicht lange halten konnte. Dennoch stellte Hitzfeld klar, dass er keine Sekunde aus seinen 17 Jahren Bundesliga missen möchte – und das trotz einiger bitterer Niederlagen. „Ich habe bittere Niederlagen erleiden müssen, aber auch die größten Momente erleben dürfen, die man in einem Sportlerleben erleben darf“, sagte Hitzfeld, der dann auch sein Erfolgsgeheimnis verriet: „Man darf keinen bevorzugen und muss permanent am Teamgeist arbeiten und nie locker lassen.“ Ottmar Hitzfeld wird den Fußball in Zukunft gelassener Ruhe verfolgen können, dennoch wird er uns als Fachmann im TV beim Sender Sky erhalten bleiben. Wir freuen uns darauf!

Vita Ottmar Hitzfeld Geboren am 12.01.49 in Lörrach; er­ lernte Berufe: Lehrer (Mathem. u. Sport), Fußball-Lehrer; verheiratet; ein Sohn Seine Stationen als Trainer: 1983-1984 SC Zug 1984-1988 FC Aarau 1988-1991 Grashoppers Zürich 1991-1997 Borussia Dortmund 1998-2004 FC Bayern München 2007-2008 FC Bayern München 2008-2014 Schweizer Nationalmannsch. Seine Erfolge als Trainer: Weltpokalsieger 2001 mit dem FC Bayern München Champions-League-Sieger 1997 mit Borussia Dortmund Champions-League-Sieger 2001 mit dem FC Bayern München Deutscher Meister 1995 und 1996 mit Borussia Dortmund Deutscher Meister 1999, 2000, 2001, 2003 und 2008 mit dem FC Bayern München DFB-Pokalsieger 2000, 2003 und 2008 mit dem FC Bayern München Schweizer Meister 1990 und 1991 mit den Grashoppers Zürich Schweizer Pokalsieger 1985 mit dem FC Aarau Schweizer Pokalsieger 1989 und 1990 mit den Grashoppers Zürich Qualifikation mit der Schweizer Nationalmannschaft für die Welt­ meisterschaften in Südafrika (2010) und Brasilien (2014) Seine Ehrungen als Trainer: Welt-Trainer des Jahres 1997 und 2001 UEFA-Trainer des Jahres 2001 Trainer des Jahres in Deutschland 1994, 1995, 1996, 1999, 2000 und 2008 Trainer des Jahres in der Schweiz 1985 und 2014 „Ehrenpreis der Bundesliga“ 2010 Walther-Bensemann-Preis 2014

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„Wir müssen uns als Trainer mehr zu Wort melden!“

Text: Marcus Dippel

Interview mit Thomas Schaaf, Cheftrainer Eintracht Frankfurt MD: Sie haben im Sommer mit Nelson Valdez, Lucas Piazon, Haris Seferovic, Makoto Hasebe und vielen mehr einige Transfers getätigt. Nach welchen Gesichtspunkten haben Sie diese Spieler ausgewählt? Gibt es ein bestimmtes Anforderungsprofil, das ein Spieler erfüllen muss, um unter dem Trainer Thomas Schaaf bei Eintracht Frankfurt zu arbeiten? TS: Die wichtigste Voraussetzung ist, dass jeder Spieler zunächst einmal Spaß daran haben muss, bei der Eintracht zu arbeiten. Er muss bereit sein, seine Fähigkeiten voll und ganz in das Team einzubringen. Jeder Spieler ist für sich einzigartig und hat etwas Besonderes. Genau um dieses Besondere geht es. Wenn er sich darüber hinaus noch mit dem Standort und dem Verein voll und ganz identifiziert, dann ist das umso besser.

Seit 1. Juli dieses Jahres trainiert Thomas Schaaf (53) den Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Die Zwischenbilanz fällt äußerst positiv aus. Die Beobachter, die Fans und die Mitarbeiter in Frankfurt sind froh, diesen akribischen Arbeiter im Lager des Frankfurter Traditionsvereins zu wissen. Schaaf tut der Eintracht gut, die Eintracht aber auch Thomas Schaaf. Selten hat man den Trainer so aktiv coachen sehen wie zu Saisonbeginn bei der Eintracht. Er wirkt nach außen offener als zu seinen Bremer Zeiten. Über seine Ziele und Visionen mit der Eintracht sprach der sympathische Fußball-Lehrer mit dem Pressechef des BDFL, Marcus Dippel, in der Frankfurter Commerzbank-Arena Ende Oktober. Marcus Dippel (MD): Wie haben Sie sich nach einjähriger Abstinenz wieder im „Haifischbecken“ Fußball-Bundesliga eingelebt? Sind Sie froh, wieder als Trainer zurück zu sein? Thomas Schaaf (TS): Wenn Ihre Frage darauf abzielt, ob mir die Arbeit mit der Mannschaft Spaß macht, dann bin ich froh zurück zu sein. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass ich die Zeit ohne Trainer-Job im letzten Jahr gut genutzt habe. Es war eine sehr gute Zeit für mich persönlich, aber die Arbeit mit meiner Mannschaft und allen Mitarbeitern im Umfeld der Eintracht bereitet mir momentan einfach sehr viel Freude. MD: Das merkt man Ihnen in Ihrer Arbeitsweise zu jedem Zeitpunkt an. Was macht denn den Job als Trainer bei der Eintracht aus? TS: Man muss als Trainer generell das Gefühl haben, etwas einbringen zu können. Ich habe das Gefühl, hier etwas bewegen und meine Spieler mitnehmen zu können. Es ist schön zu sehen, dass das, was wir als Trainer-Team Tag für Tag anstreben, eine Wirkung hat. Dieses Gefühl habe ich hier jeden Tag. Es macht Spaß, gemeinsam Ziele zu verfolgen. MD: Mit Sebastian Jung, Sebastian Rode, Pirmin Schwegler und Joselu haben etli-

Thomas Schaaf beim Coaching. che Leistungsträger im Sommer den Verein verlassen. Wie sind Sie zusammen an die Aufgabe, eine neue Mannschaft in Frankfurt aufzubauen, herangegangen? TS: Bruno Hübner hatte sich schon vor meiner Verpflichtung viele Gedanken gemacht, was den Spielerkader betraf. Er hat gut vorgearbeitet. Wir haben uns nach meiner Zusage sofort zusammengesetzt, relativ schnell Lösungen aufgezeigt und gefunden und diese dann versucht, gemeinsam zu verfolgen. Den Großteil unserer Überlegungen konnten wir dann auch tatsächlich in die Tat umsetzen. MD: Wodurch zeichnet sich Ihre Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner aus? TS: Das gegenseitige Vertrauen ist zwischen uns vorhanden. Wir gehen sehr gut aufeinander ein und unterstützen uns sinnvoll in unseren unterschiedlichen Aufgabengebieten.

MD: Sie gehen offensichtlich mit sehr viel Freude an Ihre Aufgabe hier in Frankfurt heran. Sie haben für den Betrachter von außen früher nicht immer so aktiv gecoacht wie jetzt in den ersten Spielen mit der Eintracht. Täuscht dieser Eindruck? Benötigt diese neu zusammengestellte Mannschaft diese Art der Unterstützung von außen? TS: Man muss als Trainer immer ganz genau beobachten, welche Zeichen die Mannschaft einem gibt. Es geht darum, ob die Mannschaft Hilfe bzw. Unterstützung benötigt. Man entwickelt dann als Trainer ein Gefühl, dass man in diesen Situationen aktiv dabei sein muss. Meine Mannschaft ist gerade noch im Zusammenwachsen. Deshalb ist es in meinen Augen wichtig, dass ich ihr diese Hilfe gebe. Allerdings ist es bei der tollen Kulisse in der Commerzbank-Arena nicht immer ganz einfach, diese Informationen auch auf das Spielfeld zu transportieren. MD: Wie versuchen Sie generell als Trainer mit Ihren Spielern umzugehen? TS: Es ist sehr wichtig, dass wir so viel wie möglich miteinander kommunizieren. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir nur erfolgreich sein können,

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wenn wir eine gemeinsame Linie bzw. gemeinsame Ziele verfolgen. Wir müssen gemeinsam nach unseren Zielen streben. MD: Sie haben Ihr alt bewährtes TrainerTeam aus Bremen mit Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft auch in Frankfurt wieder an Ihrer Seite. Wieso ist es in Ihren Augen so wichtig, vertraute Personen in Ihrem Trainer-Team zu haben? TS: Wir sind erst relativ spät nach Frankfurt gekommen. Wenn man den Standort wechselt und etwas völlig Neues erlebt, dann benötigt jeder Mensch eine gewisse Eingewöhnungszeit. Wenn ich mich neben diesen ganzen neuen Einflüssen auch noch an ein neues Trainer-Team gewöhnen müsste, dann braucht man für diesen Prozess sehr viel Zeit und diese hast Du für gewöhnlich in der Bundesliga nicht. Deshalb ist es meiner Ansicht nach gut, wenn Abläufe und Ideen innerhalb des Trainer-Teams klar definiert sind, was z.B. auch die Methodik und die Pädagogik betrifft. Dadurch gewinnen wir Zeit und können uns schon weiteren Dingen – die Mannschaft betreffend – widmen. Das ist sehr hilfreich und vereinfacht das Geschehen auf dem Platz. MD: Zu Beginn Ihrer Trainer-Tätigkeit in den 90er Jahren sah das Aufgabenfeld eines Trainers sicherlich noch ganz anders aus, oder? TS: Das Arbeiten als Trainer war und ist ein ständiger Prozess. Es ist eine konstante Entwicklung, die diesbezüglich vollzogen wird. Wenn ich an meine Anfangszeit als Trainer zurückdenke, war damals das Trainer-Team sehr klein und der Trainer fungierte mehr als Übungsleiter. Wir wurden früher allerdings nicht vor Probleme wie heute gestellt, dass die Spieler z.B. zeitlich sehr unterschiedlich in das Trainingsprogramm einsteigen. Das war früher bei weitem nicht so verzerrt, wie dies heute der Fall ist. Es sind mittlerweile viele Punkte und Aufgabengebiete hinzugekommen, die ein Trainer erfüllen muss. Denken wir nur einmal an die Öffentlichkeitsarbeit, die wir heute leisten müssen. Diesen neuen Aufgaben müssen wir uns als Trainer stellen und dadurch entsteht unweigerlich ein anderes Anforderungsprofil an uns. MD: Ihr 750. Einsatz als Spieler und Trainer in der Bundesliga steht bevor. Das ist schon eine beeindruckende Zahl. Wie versuchen Sie den Druck, dem Sie als Bundesliga-Trainer permanent ausgesetzt sind, zu kompensieren?

Thomas Schaaf während der Besprechung mit seinem Team. TS: Indem ich mich zunächst einmal auf die Dinge besinne, auf die ich als Trainer Einfluss habe und dementsprechend etwas bewegen kann. Ich muss mich als Trainer in meiner Arbeit wiederfinden. Natürlich versuche ich mir einen gewissen Ausgleich zu verschaffen, sei es über Gespräche mit der Familie und mit Freunden oder Bekannten. Ich versuche mich immer wieder von gewissen Situationen frei zu machen bzw. Dampf abzulassen. Da ist der Sport natürlich ein guter Ausgleich. MD: Sie waren dem Fußballgeschäft als Spieler und Trainer eigentlich ununterbrochen ausgesetzt und haben sich in der letzten Saison ganz bewusst eine Auszeit genommen. Sie haben gesagt, dass es Ihnen wichtig war, dass Sie während dieser Zeit nicht überall auftreten. Wie haben Sie diese einjährige Abstinenz vom TrainerJob persönlich erlebt? TS: Ich habe diese Zeit vermehrt und ganz bewusst für private Dinge genutzt. Wenn wir einmal ehrlich sind, schöpfen wir unsere Zeit, die wir für den Beruf verwenden, meistens von der Zeit für die Familie und Freunden ab. Ich habe versucht, das letzte Jahr ganz bewusst mit der Familie und Freunden zu verbringen bzw. zu erleben. Ich habe mir einfach viel Zeit für die Dinge genommen, die mein Privatleben ausmachen und versucht meiner Familie und meinen Freunden etwas zurückzugeben. Nach einer gewissen Zeit habe ich mich wieder intensiv mit Fußball beschäftigt. Es ist ja bekannt, dass

ich dann einige Aufgaben für die UEFA übernommen habe. MD: Was genau waren dort Ihre Aufgaben? TS: Ich habe für die UEFA Spiele beobachtet und innerhalb der UEFA TrainerSeminare besucht. MD: Es gab in dieser Zeit sicherlich das ein oder andere Job-Angebot als Trainer. Was hat schließlich den Ausschlag für Ihre Zusage hier in Frankfurt gegeben? TS: Die Anfrage der Eintracht kam einfach zum richtigen Zeitpunkt, scheinbar mit den richtigen Fragen (lacht). Natürlich waren genug Anfragen da, aber für mich war klar, dass ich nicht sofort wieder ins Trainer-Geschäft einsteigen wollte, sondern mir bewusst eine längere Auszeit gönnen würde. Natürlich habe ich mich auch in dieser Zeit entwickelt. Irgendwann war ich dann wieder bereit, eine neue Aufgabe anzugehen. Da war die Eintracht, mit dem was sie dargestellt hat, einfach zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle. MD: Sie sind als Vertreter der Trainer der 1. Bundesliga im Bundesvorstand des BDFL aktiv und regelmäßiger Besucher der Bundesliga-Trainer-Tagungen des BDFL, in denen Sie auch immer wieder als Wortführer der Trainer-Kollegen in Erscheinung treten. Wie sehen Sie Ihre Rolle im BDFL? TS: Ich nehme mich diesbezüglich gar nicht so wichtig. Ich bin nun einmal schon ein paar Tage im Trainer-Geschäft dabei und kann deshalb etwas zu Situa-

Interview

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Vita Thomas Schaaf Geboren am 30. 04. 61 in Mannheim; erlernter Beruf: Fußball-Lehrer; verheiratet; eine Tochter Sein Vereine als Spieler: 1978-1995 SV Werder Bremen Seine Erfolge als Spieler: Deutscher Meister 1988 und 1993 / DFB-Pokalsieger 1991 und 1994 / Europapokalsieger der Pokalsieger 1992 (alle Vereinstitel mit dem SV Werder Bremen) Seine Stationen als Trainer: 1988-1995 SV Werder Bremen Jugend 1995-1999 SV Werder Bremen Amateure 1999-2013 SV Werder Bremen Profis seit 01. 07. 2014 Eintracht Frankfurt Seine Erfolge als Trainer: Deutscher Meister 2004 DFB-Pokalsieger 1999, 2004 und 2009 Finalist im UEFA-Pokal 2009 (alle Titel mit dem SV Werder Bremen) Trainer des Jahres 2004

tionen sagen, die wir in unserem Berufsstand nun einmal tagtäglich erleben. Mir ist es wichtig, dass wir uns als Trainer in gewissen Momenten Gedanken machen müssen, auch und vor allem über unseren Berufsstand. Wir müssen uns als Trainer in der Gesamtheit darüber im Klaren sein, welche Rechte wir haben, bei allem was wir im Tagesgeschäft aushalten müssen. MD: Am 7. Oktober fand in Mönchengladbach die letzte Bundesliga-Trainer-Tagung des BDFL statt. Wie haben Sie diese Tagung persönlich empfunden? TS: Ich glaube, dass wir eine sehr gute Tagung hatten. Wir haben uns die Zeit genommen, uns gegenseitig auszutauschen. Wir haben am Sonntag gemeinsam das Spiel Gladbach gegen Mainz verfolgt und dann den Abend zusammen verbracht. Da kommt man in lockerer Atmosphäre schon einmal ins Diskutieren. Bei der Tagung selbst haben wir einige wichtige Dinge thematisiert. Ich finde diese Zusammentreffen immer sehr sinnvoll. Dass meine Trainer-Kollegen das ähnlich sehen, zeigt die in meinen Augen gute Beteiligung.

Thomas Schaaf beim Mediengespräch im Rahmen des Internat. Trainer-Kongresses. MD: Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh kritisierte in einem Kommentar, dass nur 10 von 18 Bundesliga-Trainern bei der Tagung in Mönchengladbach dabei waren. Seiner Ansicht nach hätten die Trainer somit eine Chance verpasst, öffentlich als Einheit aufzutreten und nicht immer nur als Einzelkämpfer wahrgenommen zu werden. Ist das eine Einschätzung, die Sie mit ihm teilen? TS: Ich glaube, dass man absolutes Verständnis für die Trainer-Kollegen haben muss. Bei dem einen oder anderen war die sportliche Situation nicht die beste. Dann möchte ich mal die Schlagzeilen hören, wenn sich ein Trainer in dieser kritischen Situation auf den Weg zu einer Tagung macht und nicht bei seiner Mannschaft vor Ort bleibt. Genau das wird ihm dann negativ ausgelegt. In einem Punkt gebe ich ihm allerdings Recht. Ich glaube, dass wir Trainer uns als Berufsstand wesentlich mehr zu Wort melden müssen, als wir das bisher getan haben, sei es als Einzelperson oder als Gemeinschaft.

TS: Es war für mich persönlich natürlich eine unglaublich intensive Zeit. Ich war als Spieler auf dem Weg aufzuhören und hatte schon einige Jahre parallel als Jugendtrainer gearbeitet. Während der Ausbildung habe ich zusammen mit einem Trainer-Kollegen, der natürlich immer vor Ort war, eine eigene NachwuchsMannschaft betreut und trainiert. Ich war, soweit es die Zeit zugelassen hat, als Trainer bei der Mannschaft dabei, habe selbst noch gespielt und war in Köln zur Trainer-Ausbildung. Unsere Tochter war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Da blieb naturgemäß nicht viel Zeit übrig. Das Ganze hat mich sehr viel Substanz gekostet. Trotzdem möchte ich von dieser Zeit keine Sekunde missen, da es auch eine sehr produktive Zeit war. Ich habe gelernt, dass ich sehr viel erreichen kann, wenn ich das Größtmögliche von mir selbst abverlange. Es war insgesamt ein sehr guter Lehrgang mit vielen schönen Erlebnissen. In dem Kurs waren viele gute Fußballer dabei, wie z.B. Marcel Raducanu, Bernd Krauss, Stephan Engels um nur ein paar zu nennen. Wir hatten viel Spaß zusammen. MD: Während Ihrer Zeit als Spieler in Bremen war Otto Rehhagel jahrelang Ihr Trainer. Was hat den Trainer Otto Rehhagel, der dieses Jahr auch den Ehrenpreis des DFB erhielt, ausgezeichnet? TS: Ich glaube, dass man sich von einem Trainer wie Otto Rehhagel einiges

MD: Wieso genießt die Traineraus- und -fortbildung in Deutschland im internationalen Vergleich einen so guten Ruf? TS: Die Trainerausbildung in Deutschland ist inhaltlich sehr hochwertig. Es werden sehr viele Teilbereiche des Trainergeschäfts genau beleuchtet und thematisiert, sei es z.B. im Bereich der Trainingslehre oder der Öffentlichkeitsarbeit. Man wird in der Trainer-Ausbildung mit Situationen und Themen konfrontiert, die man dann später in der Realität wiederfindet. Das ist sehr hilfreich und bereitet einen gut auf das Tagesgeschäft als Trainer vor. MD: Sie haben Ihre Fußball-Lehrer-Lizenz noch während Ihrer aktiven Zeit als Spieler absolviert. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Thomas Schaaf korrigiert Timothy Chandler im Training.

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abschauen und für seine eigene TrainerTätigkeit mitnehmen kann. Man setzt das sicherlich nicht 1:1 um, sondern macht es für sich als Trainer passend. Otto Rehhagel ist ein überragender Trainer, der fantastische Erfolge feiern konnte. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht unter und mit ihm zu arbeiten. Er hatte ein unglaubliches Gefühl, eine Mannschaft zusammen zu stellen. MD: Welchen Spielstil bzw. welche Spielidee bevorzugen Sie als Trainer und welchen Fußball sollen die Zuschauer hier in der Commerzbank-Arena sehen? TS: Ich und sicherlich auch die Zuschauer bevorzugen den Fußball, der Erfolg bringt. Wenn dieser dann noch schön anzusehen ist und den Fans Spaß bereitet, dann ist das natürlich noch besser. Die Zuschauer wollen möglichst viele Tore, Offensivaktionen und Zweikampfsituationen sehen. Wenn man das eigene Spiel mit diesen ganzen Elementen schmücken kann, ist das umso schöner. MD: Die Zusammenarbeit mit dem Team und den Verantwortlichen bei der Frankfurter Eintracht harmonisiert augenscheinlich sehr gut. Wie möchten Sie den eingeschlagenen Weg mit Ihrer Mannschaft weitergehen? TS: Wir wollen diesen Weg mit der Mannschaft Stück für Stück weitergehen. Das ist in meinen Augen ganz wichtig. Es bringt nichts, die ganz großen Ziele anzu-

Thomas Schaaf, Cheftrainer Eintracht Frankfurt und Mitglied des BDFL-Bundesvorstandes, im Interview mit BDFL-Pressechef Marcus Dippel im Frankfurter „Waldstadion“.

peilen und in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir versuchen es so gut zu machen, wie es geht. Natürlich müssen wir eine Idee haben, wo wir hin wollen. Wir wollen diesen Verein auf gesunde, stabile und feste Beine stellen und ein gutes Fundament errichten. Aus diesem Fundament heraus wollen wir bestimmte Ziele anpeilen und gemeinsam angehen. Dazu gehört es zu-

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Profitrainer

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21. Bundesligatrainer-Tagung des BDFL mit hohem Input

Text: M. M. Meurer

Profitrainer trafen sich in Mönchengladbach zur Fortbildung Der offizielle Anpfiff der Begegnung VfL Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FSV Mainz 05 am 5. 10. 2014 im Borussia-Park war auch gleichzeitig der inoffizielle Anpfiff zur 21. BundesligatrainerTagung (BLTT) des BDFL. Auf besonderen Wunsch der Profitrainer – Cheftrainer der 1. und 2. Bundesliga sowie inaktive Trainerkollegen – startete die Veranstaltung bereits Sonntagsabends mit einer Spielbeobachtung. Die Vereinsspitze der Borussia hatte den rund 25 anwesenden Profitrainern eine eigene Loge zur Verfügung gestellt, in der nach Spielende noch reichlich Gelegenheit bestand, über den Spielverlauf zu diskutieren und sich auszutauschen. Die dritte Halbzeit fand im Restaurant des Dorint Hotels statt, wo in ungezwungener, lockerer Atmosphäre Kontakte geknüpft oder vertieft werden konnten. Diese Möglichkeit wurde insbesondere von den „neuen“ Kollegen, wie Joe Zinnbauer, Dirk Schuster und Kasper Hjulmand sehr positiv auf- und angenommen.

Gruppenbild bei der 21. BDFL-BLTT.

Am folgenden Montagmorgen startete die 21. BDFL-BLTT pünktlich im Veranstaltungsraum „Bökelberg“ des Borussia-Parks. Von Seiten der Borussia wurde die Veranstaltung tatkräftig von Mario Vossen (stv. Vorsitzender der Verbandsgruppe Nordrhein und Chefkoordinator Scouting des VfL) unterstützt. Von Vereinsseite wurden die rund 35 Teilnehmer durch die „Trainerlegende“ und VfL-Vizepräsident Hans Meyer launig begrüßt, der zu seiner aktiven Zeit selbst viele Jahre zur Berufsgruppe „Profitrainer“ gehört hat.

Positive Teilnehmerresonanz BDFL-Präsident Lutz Hangartner eröffnete das offizielle Programm und freute sich über die rege Beteiligung. Er begrüßte insbesondere den neuen DFBSportdirektor Hansi Flick, der erstmalig an einer der vom BDFL organisierten BLTT teilnahm. Hangartner appellierte an die Trainer, auch in Zukunft bei der Findung von Fortbildungsthemen und Referenten mitzuwirken, damit die Weiterbildung möglichst bedarfsgerecht ist und inhaltlich alle Teilnehmer profitieren können. Er freute sich über die positive Resonanz, die aus dem Kreis der Berufsgruppe an ihn herangetragen wird: „Der BDFL veranstaltet diese BLTT seit Mai 2005. In dieser Zeit haben sich die Veranstaltungen zu einer echten Institution entwickelt. Neben der Zielsetzung Fortbildung bieten diese Zusammenkünfte die Möglichkeit, Interna zu besprechen und die Kameradschaft zu pflegen.“ Im ersten Referat dieser Fortbildungstagung plädierte Hellmut Krug (DFL) für eine Versachlichung im Umgang mit Schiedsrichter-Entscheidungen. Pro Spiel werden im Durchschnitt 220 Entscheidungen vom Schiedsrichter (SR) getroffen, von denen mindestens 90% korrekt sind. Jeder SR hat einen Coach, mit dem jedes Spiel in der Nachwoche intensiv aufbereitet wird. Übergeordnetes Ziel seitens der SR laute Versachlichung und weniger Diskussionen in der

Gastgeber VfL Borussia Mönchengladbach. Öffentlichkeit bzw. in den Medien. Im zweiten Teil referierte Lutz M. Fröhlich (DFB) über „Nachvollziehbare Regelauslegung – eine Herausforderung für die Schiedsrichter“. Dabei ging es u. a. um die Bewertung des Handspiels und die entsprechende Regelauslegung in der Praxis. Die Trainer forderten in der anschließenden Diskussion eine bessere Nachvollziehbarkeit der Regelauslegung und eine einheitlichere Regelauslegung innerhalb der SR-Gruppe. Es wurde vereinbart, durch verschiedene Maßnahmen die Kommunikation und den Austausch zwischen den SR und den Trainern zu intensivieren und zu verbessern.

Technologie in der Bundesliga Im zweiten Teil der Fortbildung präsentierte Andreas Rettig, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb, u. a. die aktuelle Entwicklung der Torlinien-Technologie und den Sachstand bei der Einführung in der Bundesliga. Darüber hinaus wurde über zahlreiche andere technische Hilfsmittel diskutiert. Rettig: „Ziel der DFL ist es, nicht den Charakter des Spiels zu verändern, sondern durch die technischen Hilfsmittel mehr Objektivität anzustreben und mehr Gerechtigkeit herzustellen.“ In der anschließenden Diskussion lautete ein Einwand der Trainer, das Spiel so einfach wie möglich zu halten, damit es für alle Beteiligten möglichst nachvollziehbar bleibt. Als dritter und abschließender fachlicher Input stand eine Präsentation von DFB-Sportlehrer Bernd Stöber auf dem Programm. Stöber stellte den Trainern die DFB-Analyse der Fußball-WM 2014

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tige Dinge thematisiert. Ich finde diese Zusammentreffen immer sehr sinnvoll. Dass meine Trainer-Kollegen das ähnlich sehen, zeigt die in meinen Augen gute Beteiligung.“ Dem schloss sich der neue DFB-Sportdirektor Hansi Flick an: „Die BundesligaTrainer versprechen sich einen Mehrwert von einer solchen Tagung. Es gibt eine große Offenheit für jede Form des Austauschs untereinander. Alle Trainer haben generell wenig Zeit, dennoch haben sehr viele den Weg nach Mönchengladbach gefunden. Die Trainer wollen untereinander diskutieren, sie möchten über den Fußball reden und Themen gezielt und spezifisch besprechen.“

Steigerung der Kollegialität

BDFL-Präsident Lutz Hangartner begrüßt die Teilnehmer der 21. BDFL-BLTT. vor. Er präsentierte taktische Trends der Spielsysteme, die jeweils auf einer variablen Grundordnung basierten. Ob mit 3er- oder 5er-Kette hätten alle Teams eine Kompaktheit im letzten Drittel angestrebt. Durch intensives Gegenpressing wurde versucht, die Gegner am Spielaufbau zu stören. Charakteristisch für das Turnier waren als Erfolgsfaktoren: Kürzere Ballbesitzzeiten, effektives Passspiel, dosierte Positionswechsel, Stoßstürmer oder falsche 9, individuelle Qualität in Defensive und Offensive, schnelles Umschalten, Joker-Tore (ca. 30%), Tore durch Standardsituationen. Fazit: Deutschland

Vor diesem Hintergrund strebt der BDFL an, auch die nächste, 22. BLTT, die voraussichtlich im Frühjahr 2015 stattfinden wird, in demselben Format zu veranstalten. Es ist sehr deutlich geworden, dass

ist aufgrund seiner Spielanlage verdient Weltmeister geworden.

Austausch im Vordergrund Am Ende der 21. BDFL-BLTT zog Thomas Schaaf ein überaus positives Fazit: „Ich glaube, dass wir eine sehr gute Tagung hatten. Wir haben uns die Zeit genommen, uns gegenseitig auszutauschen. Wir haben am Sonntag gemeinsam das Spiel Gladbach gegen Mainz verfolgt und dann den Abend zusammen verbracht. Da kommt man in lockerer Atmosphäre schon einmal ins Diskutieren. Bei der Tagung selbst haben wir einige wich-

Kollegialer Austausch zwischen Thomas Schaaf und Kasper Hjulmand. der Austausch für die Profitrainer einen genauso hohen Stellenwert hat wie die fachliche Fortbildung. Seitdem der BDFL diese BLTT veranstaltet, ist es zu deutlich weniger „Zwischenfällen“ unter den Trainerkollegen gekommen. Um dem vorzubeugen, haben die Trainerkollegen vor einigen Jahren einen „Ehrenkodex“ beschlossen, gegen den so gut wie keine Verstöße zu verzeichnen sind. Auch diese Steigerung der „Kollegialität“ ist ein überaus positiver Effekt der regelmäßigen BDFL-BLTT. Spielbeobachtung im Borussia-Park.

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Aufsteiger-Trio sorgt für Furore in der 2. Bundesliga

Text: Christoph Ruf Quelle: Bundesliga-Magazin

Drei neue Zweitligisten mit drei Trainernovizen erfolgreich Die Aufsteiger in die 2. Bundesliga werden allesamt von Trainern betreut, die erstmals im Profifußball verantwortlich tätig sind: Frank Schmidt (1. FC Heidenheim), Dirk Schuster (SV Darmstadt 98) und Alexander Zorniger (RB Leipzig) haben mit ihren Mannschaften allesamt einen sehr guten Start in die Saison der 2. Bundesliga hingelegt. Frank Schmidt kennt in Heidenheim jeden Winkel. Und dennoch schafft es die Stadt im Osten von Baden-Württemberg manchmal noch, ihn zu überraschen. Annähernd 10.000 Zuschauer im Schnitt konnte der Meister der 3. Liga in der vergangenen Spielzeit zu seinen Heimspielen begrüßen, nun wurden zur ersten Saison des Clubs in der 2. Bundesliga mehr als 7.000 Dauerkarten verkauft. „Sensationell“, sagt Schmidt und muss unweigerlich an seine erste Saison als Coach des 1. FC Heidenheim 1846 denken: „2007 konnte man als Spieler oder Trainer noch durch die Fußgängerzone gehen – und fast niemand hat einen erkannt.“ Diese Zeiten sind schon lange vorbei, Schmidt ist in dem 48.000-Einwohner-Ort längst zu einer Art Volksheld geworden. Der Mann, der als FCH-Coach in seine achte Saison geht, ist keiner, der mit Kappe und Sonnenbrille zum Lieblingscafé schleicht, um nicht wahrgenommen zu werden. Langjährige Weggefährten wie das Geschäftsführende Präsidiumsmit-

glied Holger Sanwald beschreiben ihn als „offenen Menschen, der auf die Leute zugeht und sich die Neugierde bewahrt hat“.

Unweit des Stadions geboren Dabei spricht der 40-Jährige die Sprache der Leute – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer bewegten Profikarriere, in der es nicht über die 2. Liga hinausging, zog es ihn 2003 in seine Geburtsstadt, für die er bis dahin noch nicht Fußball gespielt hatte. Mit dem Heidenheimer Sportbund 1846, aus dem der jetzige Proficlub 2007 durch die Ausgliederung der Fußball-Abteilung hervorging, gelang ihm sofort der Sprung in die Oberliga. Die weiteren Aufstiege – 2008, 2009 und 2014 – verantwortete er dann bereits als Trainer. Seit 2009 spielt der FCH in der neu errichteten Voith-Arena – nur 200 Meter entfernt erblickte Schmidt im Krankenhaus das Licht der Welt. Manchmal, sagt Schmidt, mag er selbst kaum glauben, dass das kleine Heidenheim nun tatsächlich auf Größen des deutschen Fußballs wie den 1. FC Kaiserslautern oder den 1. FC Nürnberg trifft. Doch Schmidt wäre kaum er selbst, wenn er nicht sofort einen anderen Satz nachschieben würde: „Uns hat den Aufstieg niemand geschenkt, den haben sich die Spieler hart erarbeitet.“

Vertrag bis 2020 verlängert

Trainer Frank Schmidt inmitten seiner Schützlinge beim Torjubel.

Um den langen Weg in die 2. Bundesliga noch einmal Revue passieren zu lassen, hat Schmidt kürzlich mal wieder eine DVD eingeschoben. In der Dokumentation „Trainer!“ von Adolf-GrimmePreisträger Aljoscha Pause ist Schmidt neben Kollegen wie Armin Veh, Michael Oenning oder Jürgen Klopp einer der Protagonisten.

Der Film zeigt ihn als emotionalen und reflektierenden Coach, dem die Spieler wie gebannt zuhören. Schmidt, auch das macht der Film deutlich, ist sich durchaus bewusst, dass er als Trainer auf einem schmalen Grat zwischen gefeiertem Helden und Sündenbock wandelt. Wohl auch deshalb sagt der gelernte Bankkaufmann: „Ich hätte kein Problem damit irgendwann etwas anderes zu machen und wieder in der freien Wirtschaft zu arbeiten.“ Seinen Vertrag in Heidenheim hat er allerdings erst jüngst bis 2020 verlängert.

Entwicklung in Darmstadt eine echte Sensation Auch für Dirk Schuster endete die vergangene Saison mit dem Hochgefühl des Aufstiegs. Doch im Gegensatz zu dem der Heidenheimer, die schon früh in der 3. Liga vorneweg marschierten, war die Entwicklung des SV Darmstadt 98 eine echte Sensation. Zu Beginn der Spielzeit hatte man den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, nach 38 Spielen jedoch standen die „Lilien“ auf Rang drei. Die beiden Relegationsspiele gegen Arminia Bielefeld gerieten zum Thriller. Nach einer 1:3-Heimniederlage gewannen die Hessen das Rückspiel nach Verlängerung mit 4:2. Danach gab es viel Lob für das Team, das nach Heidenheim (25) die wenigsten Gegentore (29) zuließ und mit Dominik Stroh-Engel (27 Treffer) den besten Torschützen der Spielklasse in seinen Reihen hatte. „Mal langsam“, sagt Schuster als er mit den Zahlen konfrontiert wird: „Wir sind nicht aufgestiegen, weil wir individuell einer der drei Besten gewesen wären, sondern weil wir vom Teamspirit her eine Spitzenmannschaft waren.“ So habe man sich vor dem Rückspiel in Bielefeld geschworen, die einmalige Chance nicht zu verpassen, in zwei Spielen etwas zu schaffen, auf das man anderenfalls wohl wieder jahrelang würde warten müssen. Das gelang, auch weil Schuster, den die Spieler als ebenso bodenständigen wie kompetenten Trainer beschreiben, die richtigen Worte fand, wie Goalgetter Stroh-Engel betont.

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Über den Teamgedanken ­erfolgreich sein Schnee von gestern, findet Schuster: „Wir werden auch in der 2. Bundesliga über die Physis und den Teamgedanken kommen müssen. Gelingt es uns nicht, das umzusetzen, haben wir keine Chance.“ Zu bescheiden seien die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Mitleid ist rund um das Merck-Stadion am Böllenfalltor dennoch unerwünscht, betont Schuster, der es als Profi zu 200 Bundesliga-Spielen (6 Tore) für den Karlsruher SC und den 1. FC Köln und sieben Länderspielen (vier für die DDR-Auswahl, drei nach der Wiedervereinigung für das DFB-Team) gebracht hat, ehe er 2006 ins Trainerfach wechselte.

Keine Rede von einem Selbstläufer Als gebürtiger Chemnitzer weiß Schuster, dass der Aufstieg von RasenBallsport Leipzig in Sachsen ambivalent gesehen wird, insgesamt glaubt er aber, „dass das für die Region ein gute Sache ist“. Dorthin kam Trainer Alexander Zorniger, verpflichtet von Sportdirektor Ralf Rangnick, 2012 als Nachfolger von Peter Pacult – und das als allgemein unbeschriebenes Blatt. Denn

Zorniger, geboren im baden-württembergischen Ostalbkreis, hatte als Aktiver noch weniger als Kollege Schmidt für Aufsehen gesorgt. Bis zu seinem Wechsel nach Leipzig, wo die zur Weltmeisterschaft 2006 errichtete Red Bull Arena ideale Voraussetzungen für den Club und mehr als 44.000 Plätze bietet, war ein kurzes Engagement als Co-Trainer beim VfB Stuttgart an der Seite von Markus Babbel seine bemerkenswerteste Station. Von 2010 bis 2012 war Zorniger Chefcoach bei der nun in die 3. Liga aufgestiegenen SG Sonnenhof Großaspach. Vehement wehrt sich Zorniger dagegen, dass die neue Herausforderung aufgrund der Gegebenheiten bei RB Leipzig ein Selbstläufer sei: „Wir hatten für die 3. Liga und die Regionalliga eine außergewöhnlich gute finanzielle Ausstattung, in der 2. Bundesliga liegen wir aber vom Etat her sicher nicht ganz vorne.“ Mit viel Geld könne man zudem viel Unsinn anstellen, wenn die Kompetenz fehle, sagt FußballLehrer Alexander Zorniger: „Ich bin in zwei Jahren von der Regionalliga in die 2. Bundesliga zweimal direkt aufgestiegen. Das haben in letzter Zeit nicht allzu viele Trainer geschafft.“

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„Fühle mich wohl in Sachsen“ Nicht allein wegen dieser Erfolge fühlt sich Zorniger wohl in Sachsen: „Die positive Mentalität in Leipzig gefällt mir. Da wird bei einem Autogrammwunsch noch freundlich Bitte und Danke gesagt.“ Er selbst kann unangenehm werden, wenn er Unrecht sieht und spürt. Als einer seiner Spieler in der vorletzten Saison rassistisch beleidigt wurde, ist Zorniger also „ziemlich laut geworden“, wie er berichtet. Seit 2013 engagiert sich der Trainer für den Show Racism the Red Card – Deutschland e.V.! Als Coach der SG Sonnenhof Großaspach traf Zorniger einige Male auf die Clubs von Frank Schmidt und Dirk Schuster (damals noch Stuttgarter Kickers). Nun ist er voll des Lobes über die beide Mannschaften, die RB Leipzig gerade in die 2. Bundesliga begleitet haben: Den 1. FC Heidenheim nennt er „ambitionierter Aufsteiger“, in Darmstadt sieht er „eine Mannschaft mit Qualität“. Nur zu gerne möchte RB Leipzig am Saisonende aber die „Aufsteigerwertung“ in der Tabelle anführen.

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Workshop

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Der Trainer ist der wichtigste Mann im Verein

Text: Marcus Dippel

Herausragender Medienworkshop mit Markus Hörwick / FC Bayern Die Verbandsgruppe Westfalen, mit FranzJosef Reckels und Elmar Wienecke an der Spitze, konnte am 5. Mai einen ganz besonderen Referenten für die RFT in der Sportschule Kamen-Kaiserau gewinnen. Kein Geringerer als Markus Hörwick, Pressesprecher und Direktor für Medien und Kommunikation beim Branchen-Primus FC Bayern München, gestaltete den kurzweiligen und überaus interessanten Medienworkshop für Trainer. Er gab dabei auch die ein oder andere Anekdote aus seiner langjährigen Tätigkeit zum Besten, vor allem vermittelte er den rund 60 anwesenden Trainern (darunter Persönlichkeiten wie Michael Rummenigge und Rüdiger Abramczik) auf außergewöhnliche Art und Weise einige interessante Aspekte, die für die spätere Trainertätigkeit der Kollegen von besonderem Nutzen sein werden. Mit dem Medienworkshop trug die VG Westfalen der Tatsache Rechnung, dass die Medien in ihrer Vielfalt ein immer einflussreicherer Bestandteil des heutigen Fußballs geworden sind. Wenn Trainer an die Medien denken, verbinden sie damit

zumeist etwas Negatives. Ist diese Sichtweise klug und richtig? Markus Hörwick gab im Rahmen dieser Fortbildung einen Einblick, wie man als Trainer die Medien auch nutzen kann, um sich als Persönlichkeit in der Öffentlichkeit zu positionieren und positiv zu verkaufen. Er gab Einblicke in seine tägliche Praxis und verdeutlichte den Trainerkollegen, warum eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und dem Pressechef von existenzieller Bedeutung ist. Markus Hörwick ist Sprecher des Arbeitskreises der Medienverantwortlichen der 36 Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga. Der gebürtige Münchener ist seit 1983 Pressesprecher des FC Bayern München, hat seitdem viele Erfolge mit dem Verein gefeiert und hat in diesem Zeitraum mit den unterschiedlichsten Trainern zusammengearbeitet. Er war seinerzeit der erste hauptberufliche Pressesprecher der Fußball-Bundesliga. Zuvor war er bereits zwei Jahre als Gründer des Bayern-Magazins tätig und verdiente sich

Karsten Schlette, Michael Rummenigge, Helmut Horsch, Marcus Dippel, Elmar Wienecke, Markus Hörwick, Franz-Josef Reckels und Rüdiger Abramczik (v. li.)

seine erste Meriten als Sportjournalist bei der Bild-Zeitung. Seit 1983 hat sich in der Medienlandschaft sehr viel getan. Spätestens mit der Einführung des Internets ist die Berichterstattung viel schneller und leider auch aggressiver geworden. Die Qualität des Journalismus ist damit zwangsläufig gesunken.

Riesiges Medienaufkommen Zum Start des Medienworkshop gab Markus Hörwick mit einem halbstündigen Vortrag einen überaus interessanten Einblick in die Medienarbeit beim FC Bayern München. Mittlerweile umfasst die Pressestelle des FC Bayern neun Mitarbeiter, die an sieben Tagen in der Woche erreichbar sind. Er betonte, dass das Medienaufkommen in München mit keinem anderen Bundesliga-Verein zu vergleichen ist. „Wenn bei uns einmal nichts los ist, haben wir immer noch zehn bis 15 Journalisten und fünf bis sechs TV-Stationen auf dem Gelände an der Säbener Straße“, gab Hörwick zu bedenken. Beim ersten Training von Pep Guardiola waren 210 Journalisten aus elf Ländern vor Ort, 13 TVSender übertrugen live. Das sind nahezu unglaubliche Dimensionen! Er verdeutlichte, warum er sich in seiner Medienarbeit nicht an den Engländern orientiere, bei denen es nur darum gehe, sich die Journalisten so gut es geht vom Leib zu halten. Hörwick stellte die Vorzüge der offensiven Medienpolitik in Deutschland dar, die ihren Ursprung in München fand. „Mein Credo ist es, die Journalisten auf unser Gelände zu bekommen! Wir verfahren beim FC Bayern München nach folgendem Grundprinzip: Das Wichtigste ist der Schutz des Vereins, der Mannschaft und der Personen, die für ihn arbeiten. Wenn dies alles gewährleistet ist, bieten wir den bestmöglichen Medienservice.“ In Deutschland gibt es 25 Millionen Fußball-Interessierte (davon sind 12 Millionen Bayern-Fans), 170 Zeitungen, 19 TVSender und 50 Radiostationen berichten täglich über den FC Bayern, das sind rund

Workshop 500 Journalisten, die auf der Jagd nach Nachrichten beim deutschen Double-Gewinner sind. Hörwick stellte heraus, dass über kein Unternehmen bzw. keine Partei in Deutschland so viel berichtet wird wie über den FC Bayern München. Nach der Bundesregierung hat der FC Bayern die größte Medienpräsenz in Deutschland. Mit der Aggressivität und Schnelllebigkeit der Medien muss man als Trainer heutzutage umgehen können. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Medienchef und Trainer ist daher unabdingbar geworden. Die Zeit mit Trainer Ottmar Hitzfeld bezeichnete Hörwick als die beste und vertrauensvollste Zusammenarbeit in seinen über 30 Jahren beim FC Bayern München.

Alle Medien werden bedient Er stellte im Rahmen seines Vortrages klar, dass der Trainer der wichtigste Mann im Verein ist, vor allem für die Öffentlichkeit. Ein Trainer lebt seiner Mannschaft die Öffentlichkeitsarbeit immer vor. Ein Trainer hat die Möglichkeit, die Berichterstattung zu beeinflussen, vor allem wenn er vertrauensvoll mit seinem Medienchef zusammenarbeitet. Von daher ist es besonders wichtig, dass der Medienchef sehr nah an der Mannschaft dran ist. Hörwick sieht sich und sein Team von der Pressestelle als PR-Berater, Kritiker und Lebensversicherer für seine Spieler. „Wir platzieren unsere Spieler in der Öffentlichkeit dort, wo es für sie wichtig ist. Dabei gibt es zwischen den Spielern natürlich Unterschiede. Ein Philipp Lahm ist so erfahren im Umgang mit der Presse, dass er unsere Hilfe kaum benötigt. Bei dem ein oder anderen jungen Spieler sieht das schon anders aus.“ Von Markus Hörwick und seinem Team werden sämtliche Medien bedient. TV-Stationen genauso wie die Kollegen von der schreibenden Zunft. Der OnlineBereich hat im letzten Jahrzehnt gehörig an Fahrt aufgenommen, genauso wie die klubeigenen Medien. Nicht zu vergessen ist die Betreuung der Radio-Journalisten und auch der Fotografen.

Medienregeln für Trainer Im Rahmen des Medienworkshops in Kaiserau kam Markus Hörwick immer wieder darauf zu sprechen, wie wichtig eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und dem Medienchef ist. Er sah sich in der Vergangenheit und auch heute noch im Zusammenspiel



mit Pep Guardiola als Vertrauter bzw. „Scout“ des Trainers, der diesem sehr viele wichtige Dinge mit auf den Weg geben kann, um sich in der Öffentlichkeit positiv in Szene zu setzen. Dabei gab er den rund 50 anwesenden Trainern aus seiner langjährigen Erfahrung die wichtigsten Medienregeln für deren zukünftige Trainertätigkeit an die Hand: 1. Nehmen Sie die Medien ernst bzw. wichtig! 2. Zeigen Sie den Medien Respekt. Den gleichen, den sie wollen! 3. Nehmen Sie dennoch Abstand zu den Medien! 4. Bevorzugen Sie niemanden! 5. Nehmen Sie das, was die Medien berichten, nicht so ernst bzw. wichtig! 6. Sehen Sie in jedem Interview Ihre Chance! 7. Lassen Sie sich nie zu Beleidigungen gegen Journalisten hinreißen! 8. Beschäftigen Sie die Medien! 9. Versuchen Sie so weit wie möglich die Kontrolle zu behalten! 10. Do the unexpected! Nach einem rund zweistündigen Austausch und der anschließenden Kaffeepause wurde das Plenum in drei Gruppen unterteilt. In den jeweiligen Gruppen bearbeiteten und diskutierten jeweils rund 20 Trainer Fälle die Markus Hörwick im Vorfeld zusammen gestellt hatte. Es war sehr schön zu sehen, mit welcher Intensität und wie kontrovers die Trainer in ihren jeweiligen Gruppen die einzelnen Szenarien bearbeiteten und diskutierten. Nach der intensiven halbstündigen Gruppenarbeit stellte jeweils ein Sprecher der jeweiligen Gruppe die Ergebnisse vor. Es ging in diesen Szenarien darum, wie man selbst als Trainer reagieren würde. Im Plenum ergänzte Hörwick die Ausführungen der Gruppen und reicherte die Gruppenergebnisse mit seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz an.

Trainerregeln von Ottmar Hitzfeld Immer wieder im Verlauf des Workshops kam Hörwick auf die große Trainerpersönlichkeit Ottmar Hitzfeld zu sprechen, der es mit seiner menschlichen Art und Weise immer wieder verstand, die Mannschaft des FC Bayern auf Kurs zu halten. Aufgrund seiner besonderen Beziehung zu Hitzfeld, konnte er den anwesenden Trainern auch die goldenen Trainerregeln vom ehemaligen Nationaltrainer der Schweiz an die Hand geben und näher erläutern:

BDFL-Journal

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1. Zeige Respekt! 2. Vertraue Deinen Spielern! 3. Achte auf den Charakter! 4. Behalte Distanz! 5. Lerne aus Fehlern! 6. Schütze Deine Stars! 7. Lüge nie! 8. Vertraue Deinem Gefühl! 9. Halte den Druck fern! 10. Vermeide Neid! 11. Wähle einen guten Co-Trainer! Zum Abschluss des Workshops gab Markus Hörwick den Teilnehmern noch Einblicke in die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Bayern-Trainer während seiner Amtszeit und gewährte somit den anwesenden Trainern interessante und sehr intime Einblicke in die Welt des FC Bayern München. Trotz seines kurz bevorstehenden Rückflugs nach München ließ er es sich nicht nehmen, noch einen sehr emotionalen 12-minütigen Kurzfilm zum dramatischen Saisonfinale 2001 zu präsentieren, als der FC Bayern dem FC Schalke 04 in letzter Sekunde noch den Meistertitel vor der Nase wegschnappte.

Offenheit und Kompetenz Der Vorsitzende der gastgebenden Verbandsgruppe Westfalen, Franz-Josef Reckels, bedankte sich bei Markus Hörwick mit sichtbarer Zufriedenheit und Freude für dessen außerordentliches Engagement, von der Vorbereitung bis zur letzten Sequenz der Präsentation. Ebenso bedankte er sich bei den Trainern, die sich im Verlauf des Nachmittags und speziell im Workshop in einer ganz besonderen Art und Weise einbrachten. Abschließend und mit sichtlicher Freude stelle Reckels fest, dass bisher noch kein Referent einen derart langen Applaus bekommen habe. Und das will bei Trainern etwas heißen! Als Fazit der beeindruckenden fünf Stunden in der Sportschule Kamen-Kaiserau, bleibt nur das Fazit, dass es für alle Beteiligten eine ganz besondere Fortbildung war, aus der jeder anwesende Trainer sicherlich sehr viel für seine weitere Laufbahn mitnehmen konnte. Uns bleibt zum Schluss nur noch, uns bei Markus Hörwick, auch im Namen der anwesenden Trainerkollegen, für seine Offenheit, seine Fachkompetenz und sein Engagement zu bedanken!

Selbstmanagement

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Team-Entwicklung:  ­ Auswirkungen von Machtmissbrauch Text: Hannes Kern www.hannes-kern.de

Trainerverhalten im Tagesgeschäft: Macht gut gebrauchen – Teil 2 Im letzten BDFL-Journal beschrieb ich die Ursachen von Macht und Selbstwert. Heute beschreibe ich im zweiten Teil die Auswirkungen von Machtmissbrauch und deren Folgen auf die Teamentwicklung. Der Machtmissbrauch wird durch einen Schiefstand in der Beziehungsebene deutlich. Im Alltag zeigt sich das wie folgt: Ober sticht Unter, ich verfüge willkürlich über Zeiten Dritter, ich stehe über den Regeln, ich bin respektlos gegenüber Grenzen und Menschen, ich komme ohne Anklopfen ins Büro, ich breche konsequent (auch meine von mir getroffenen) Vereinbarungen, ich komme zu spät, ich überziehe, ich schränke Freiheiten ein, Ich verbanne auf die Ersatzbank, ich entziehe Kontakt und Zuneigung, ich schaffe ungesunde Co-Abhängigkeiten, ich nutze (Existenz-)Angst als Druckmittel, ich erzeuge Ohn(e)-Macht beim Gegenüber, ich … die Strategien scheinen unendlich.

Wirkungsweisen meines Trainerverhaltens Für Spieler und andere Mitglieder im Betreuerstab ist ein gesundes Feedback zum Trainer unmöglich, da es die Konstruktion dessen eigener Wirklichkeit zerstört. Die Folge ist zwanghaftes Gekränktsein, äußerste Sensibilität, Ausstieg aus der Kommunikation bis hin zu ungesundem Narzissmus. Die Konsequenzen für die Teamentwicklung sind existenziell, da nur die Information weiter gegeben wird, die gerne gehört werden will. Sicherlich haben die Clubs und Teams Druck. Doch irgendwann ist jede Leistung ausgereizt: In der Diskussion schneller, höher, weiter verlängert Doping den Zeitraum zum bewussten Neinsagen. Ein Strategiewechsel erfolgt möglicherweise im Selbst-Bewusstsein um die Wirkungsweisen meines Trainer-Verhaltens sowie dem systematischen Aufarbeiten der Ursprungsmotive.

Mensch oder Funktion?

Hannes Kern

Wertekonstrukt Führen Menschlich, respektvoll, klar, ethisch einwandfrei, langfristig, selbstdiszipliniert, sind Basis-Attribute im Wertekonstrukt Führen. – In der Geschäftsstelle arbeiten ­Menschen – Nachwuchsspieler sind Menschen – Putzkräfte sind Menschen – Sicherheitspersonal sind Menschen – Ehrenamtliche sind Menschen – Führungskräfte sind Menschen.

Der Autor: Hannes Kern Magister Sportwissenschaft / ­Pädagogik spezialisiert auf Coaching, ­Körper­sprache und Moderation Gastdozent für Rhetorik und ­Selbst­präsentation www.hannes-kern.de

Die Antwort darauf erfahren wir in der Reaktion auf fehlende Wertschätzung und Entwertung: die Funktion/Leistung wird weniger, Dienst nach Vorschrift, destruktives Handeln bis hin zum absicht­ lichen Nicht-Leisten. Im Streik (z. B. Fluglotsen, Müllabfuhr, gegen den Trainer spielen …) bekommen die Spieler eine Form von Aufmerksamkeit. Ein menschliches Grund­motiv wird erfüllt. Ein Spieler, der Mehrfachentwertungen erfährt, wächst nicht. Manchmal genügt schon eine einzige Herabsetzung, um grundsätzlich vorhandene Leistungsbereitschaft zu verhindern. Wenn meine Spieler nicht wachsen, stagniert die Mannschaft, verliert zunächst und verschwindet schließlich aus der Spielklasse. Für professionell geführte Vereine ist dies existenziell. Im jetzigen Markt ist das Führen durch Machtmissbrauch meines Erachtens nicht mehr zeitgemäß.

Unvollkommenheit akzeptieren Führen ist ein möglicher Weg und er ist immer unvollkommen, so wie es jeder Mensch ist. Wenn es gelingt, die eigene Unvollkommenheit bedingungslos anzunehmen, dann kann ein guter Umgang mit Macht entstehen. Meine Selbstkontrolle lautet: Schränkt meine Macht die Freiheit der Anderen ein? Ich möchte an dieser Stelle meinen Gedankengang erweitern: Beim Führen spreche ich nicht nur von Mitarbeitern, sondern von den Führungskräften von morgen, unseren Jungendmannschaften. Wie führen wir sie und die Jugendtrainer? Es ist eine bewusste Entscheidung, wie ich generell mit mir und Mit-Menschen umgehen will. Wer sich gut führt, braucht keine Macht. Bis dahin gute Spiele Hannes Kern



adidas

FIFA und adidas zeichnen ­ deutschen WM-Helden aus

Text: adidas

Thomas Müller mit Silbernem Ball und Silbernem Schuh geehrt

Preisträger Thomas Müller mit dem Silbernen Ball (FIFA) und dem Silbernen Schuh (adidas). Großer Empfang für einen der besten Spieler der Welt: Thomas Müller wurde Anfang Oktober 2014 in der adidas-Konzernzentrale in Herzogenaurauch vor den Augen von mehr als tausend adidasMitarbeitern mit dem Silbernen Ball und

dem Silbernen Schuh geehrt. adidas-Vorstandschef Herbert Hainer überreichte dem Fußball-Weltmeister die prestigereichen Trophäen für den zweitbesten Spieler und den zweitbesten Torschützen bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014.

adidas präsentiert Crazylight-Technologie adidas hat vor Kurzem den ersten Predator-Fußballschuh mit CrazylightTechnologie vorgestellt. Der Predator Crazylight wurde mit der revolutionären Lightweight-Technologie ausgestattet, die sich durch besonders geringes Gewicht auszeichnet. Der Schuh ist Teil des neuen „Crazylight Packs“, zu dem neben dem Predator auch neue f50-, 11pround Nitrocharge-Modelle gehören. Seit der Einführung des adidas adizero™ f50 im Jahr 2010 dominiert adidas die Sparte der leichten Fußballschuhe, was sich nun mit dem Crazylight Pack fortsetzt. Der neue Predator Crazylight wiegt nur 215 Gramm. Die Modelle f50, 11pro

und Nitrocharge bringen lediglich 140 Gramm, 180 Gramm beziehungsweiße 225 Gramm auf die Waage. Der Predator Crazylight ist eine der 14 Sonderausführungen des Predator Instinct, die im Laufe des Jahres 2014 auf den Markt gebracht werden, um den 20. Geburtstag der Fußballschuhikone zu feiern. Wie der Predator Instinct verfügt auch der Predator Crazylight über die sogenannten Le-

BDFL-Journal

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Thomas Müller sagte: „Diese Trophäen sind wirklich etwas Besonderes, sie bestätigen meine Leistung. Wir reden ja schließlich von der Weltmeisterschaft.“ Herbert Hainer sagte: „Wir sind glücklich, mit Thomas Müller einen der besten Spieler der Welt als Partner zu haben. Er ist ein außergewöhnlicher Sportler mit tollem Charakter.“ Thomas Müller zeichnete sich bei dem deutschen WM-Triumph als torgefährlichster Akteur des deutschen Angriffs aus. Der 25-jährige Bayern-Profi erzielte fünf Tore selbst – darunter ein Dreierpack im ersten Gruppenspiel gegen Portugal – und bereitete drei weitere Treffer vor. Nur Kolumbiens James Rodriguez war mit sechs Treffern noch erfolgreicher. Müller und Rodriguez erzielten ihre Treffer allesamt in dem Fußballschuh adidas f50 – mit keinem anderen Schuh wurden bei dem Turnier in Brasilien mehr Tore geschossen. Die Trophäe des Silbernen Schuhs ist dem adidas Copa Mundial nachempfunden, dem meistverkauften Fußballschuh aller Zeiten. Thomas Müller ist einer von vielen von adidas ausgerüsteten Spielern, die in Brasilien für Furore sorgten. Zuvor war bereits James Rodriguez mit dem adidas Goldenen Schuh als Torschützenkönig geehrt worden. Leo Messi erhielt den Goldenen Ball als bester Spieler des Turniers, Manuel Neuer wurde mit dem Goldenen Handschuh für die besten Torhüterleistungen ausgezeichnet.

thal Zones, sowie die Control und Pass Pads für ultimative Ballkontrolle und Präzision. Neu ist die „Sprintframe“-Technologie, die bei deutlich reduziertem Gewicht gleichzeitig maximale Kontrolle gewährleistet. Für den f50 und den 11pro wurde eine neuartige, leichte Außenhaut entwickelt, die das Gewicht des Obermaterials deutlich reduziert und gleichzeitig hohe Qualität und Leistungsfähigkeit sicherstellt.

Intersport

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Fokussierung auf den Sportartikel-Kunden

Text: intersport

INTERSPORT Krumholz gewinnt bundesweite Q ­ ualitätsoffensive Beim verbandsinternen Qualitätswettbewerb der INTERSPORT Deutschland gewinnt das Sportfachgeschäft INTERSPORT Krumholz aus Mülheim-Kärlich in der bundesweiten Wertung für 2014 und belegt Rang eins. Der Wettbewerb beinhaltet eine Kundenbefragung, Testkäufe und einen intensiven Storecheck, der die Stärken und Schwächen der Sportfachhändler in fünf Kategorien genau analysiert. Über alle Qualitäts-Kategorien hinweg hat INTERSPORT Krumholz mit der Filiale in Mülheim-Kärlich am Ende den Gesamtsieg errungen. Die entscheidende Rolle spielten dabei die Gesamtzufriedenheit der Kunden, die Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter, aber auch Sortiments- und Beratungsqualität sowie die Geschäftsatmosphäre. Oliver Krumholz, Geschäftsführer von INTERSPORT Krumholz, freut sich: „Der Sieg bei der diesjährigen Qualitätsoffensive erfüllt uns alle mit Stolz. Das ist für das gesamte Team ein großer Ansporn, den eingeschlagenen Weg in Sachen Qualitätsverbesserung tatkräftig weiterzugehen. Wir werden jetzt die Erkenntnisse-

Die Gewinner von Intersport Krumholz mit Thomas Römer (re.) von der Heilbronner Zentrale. Daus dem Wettbewerb nutzen und die empfohlenen Maßnahmen anpacken, um unseren Kunden den perfekten Service zu bieten.“

Das Siegerteam: Die Belegschaft von Intersport Krumholz in Mülheim-Kärlich.

Thomas Römer, Bereichsleiter Mitgliederbetreuung bei INTERSPORT und Initiator der Offensive, sieht in der qualitativen und nachhaltigen Entwicklung der Mitgliedsunternehmen nicht nur eine individuelle Stärkung des einzelnen Geschäfts, sondern auch Wirkung für die ganze Verbundgruppe sowie Stärkung der Marke INTERSPORT: „Wir setzen mit dieser Maßnahme neue Qualitäts-Standards und ermöglichen gleichzeitig deren objektive Messbarkeit für alle unsere Händler. Der entscheidende Ansatz für erhöhte Kundenzufriedenheit ist dabei die Fokussierung auf den Kunden und die notwendige permanente Aus- und Weiterbildung der Fachberater vor Ort.“ Der weltweit erfolgreichste Händlerverbund INTERSPORT wurde 2012 für seine Qualitätsoffensive zur Stärkung der mittelständischen Sport-Fachhändler mit dem Kreativpreis des Mittelstandsverbundes / ZGV ausgezeichnet. Eine prominent besetzte Jury würdigte damit die beste Maßnahme für das Qualitätsmanagement unter den 320 Mitgliedskooperationen des ZGV.

Recht

Recht



Recht

BDFL-Journal

Arbeitnehmereigenschaft: Nebenberuflicher Trainer einer Amateurmannschaft

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Text: Dr. Michael Bachner Schwegler Rechtsanwälte

Der Kläger trainierte die erste SeniorenIn seiner Entscheidung hat das LAG In der Praxis stellt dieses vom LAG 4mannschaft BDFL-Journal Recht eines Amateurvereins auf Hamm festgestellt, dass Trainer einer Hamm zur Begründung der Entscheidung der Basis eines mündlichen Vertrages und Amateur-Fußballmannschaft abhängig herangezogene Abgrenzungskriterien nur erhielt dafür monatlich einen Betrag in von den konkreten Umständen des Eineins von vielen möglichen AbgrenzungsHöhe von insgesamt 230 Euro netto. Nach zelfalls sowohl Arbeitnehmer als auch kriterien dar. Insgesamt kommt es zur seinem Rauswurf hat er vor dem Arbeitsselbstständiger Dienstnehmer sein könnBeantwortung der Frage, welches Rechtsgericht – auf der Grundlage des Annahten. Im vorliegenden ging das LAG von eiverhältnis im konkreten Fall vorliegt, auf meverzuges – Restvergütungsansprüche ner selbstständigen Tätigkeit aus. eine Gesamtwürdigung der maßgebenden gegenüber dem Verein geltend gemacht. Das LAG Hamm hat seine EntscheiUmstände im Einzelfall an. Dies macht Dabei ging der Kläger davon aus, dass dung im Wesentlichen damit begründet, die Abgrenzung in der Praxis schwierig aufgrund seiner Arbeitnehmerschaft der dass der Kläger nicht verpflichtet gewesen und auch nur bedingt vorhersehbar. Rechtsweg zu den Arbeitsgerichten eröffsei, das Training persönlich zu leiten. Genet sei. Das Arbeitsgericht hat den Rechtsrade die persönliche Verpflichtung sei jeLandesarbeitsgericht Hamm, ­ weg zu den Arbeitsgerichten für unzuläsdoch für ein Arbeitsverhältnis typisch (vgl. Urteil vom 13. 03. 2012, sig erklärt und den Rechtsstreit an das AG LArbG Nürnberg, Beschl. v. 28. 04. 2010 – Aktenzeichen 2 Ta 680/11. Recklinghausen verwiesen. Gegen diese 4 Sa 566/09). Entscheidung hat der Kläger sofortige BeOffizieller Offizieller Kooperationspartner Kooperationspartner des BDFL des BDFL schwerde beim LAG Hamm eingelegt.

für diefür anwaltliche die anwaltliche Vertretung Vertretung im Fußballgeschäft im Fußballgeschäft www.schwegler-rechtsanwaelte.de www.schwegler-rechtsanwaelte.de

Ihre Ansprechpartner Ihre Ansprechpartner bei ‚schwegler bei ‚schwegler rechtsanwälte‘ rechtsanwälte‘ für alle Mitglieder für alle Mitglieder des BDFL: des BDFL: Dr. MichaelDr. Bachner Michael Bachner Rechtsanwalt Rechtsanwalt u. u. FachanwaltFachanwalt Arbeitsrecht Arbeitsrecht

Michael Merzhäußer Michael Merzhäußer Rechtsanwalt Rechtsanwalt

FRANKFURT FRANKFURT Schillerstraße Schillerstraße 28 28 D-60313 Frankfurt D-60313 Frankfurt Tel.: 069/21 Tel.: 65 069/21 99-0 65 99-0 Fax: 069/21 Fax: 65 069/21 99-18 65 99-18 [email protected] [email protected]

BERLIN BERLIN Unter den Unter Lindenden 12 Linden 12 D-10117 Berlin D-10117 Berlin Tel.: 030/44 Tel.: 01 030/44 37-0 01 37-0 Fax: 030/44 Fax: 01 030/44 37-12 01 37-12 [email protected] [email protected]

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›› FUSSBALL.DE Frymuth, DFB-Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung.

Der kleine Fußball kommt groß raus Der Platz Für alle amateure: Fussball.De FUSSBALL.DE – alles neu ab dem 29. Juli 2014.

Unsere amateUre. echte profis.

Wichtigster Bestandteil von FUSSBALL.DE wird jedoch auch weiterhin der Ergebnisbereich sein. Hier tummeln sich die knapp sieben Millionen Amateurfußballer nach ihren Spielen, schauen, wie die Konkurrenz gespielt, wer die Tore erzielt und wie sich die Tabellensituation verändert hat. Das alles gibt es natürlich auch weiterhin, nur grafisch wesentlich anspruchsvoller und einfacher zu bedienen, doch die Möglichkeiten, die sich dem User fortan in diesem Bereich bieten, sind deutlich ausgeweitet worden.

Jede Mannschaft bekommt eine eigene Seite, jede Liga ein eigenes Diskussionsforum FUSSBALL.DE und dem Launchtermin durchaus ambiundRainer jeder einzelne Spieler die Möglichkeit, sich ein hochbemessen war. „Das, was von allen Beteiligten Dr. Es ist, wie estioniert der 1. DFB-Vizepräsident Amateure, Koch, treff end bezeichnet, wertiges und individuelles Spielerprofil anzulegen. „Wenn binnen eines Jahres auf die Beine gestellt wurde, wird nicht weniger als der Aufbruch deutschen Amateurfußballs in ein neues digitales der elektronische Spielbericht vorliegt, was bei über 60 neue Maßstäbe setzen“, sagt des er. „Aber natürlich sehen Prozent aller Partien bereits der Fall ist, können auch wir noch viele Entwicklungsmöglichkeiten und Zeitalter. Am 29. Juli hat der DFB die technische und redaktionelle Hoheit über das sogar seine aktuellen Leistungsdaten und viele weitere Inforhaben zahlreiche kreative Ideen, die wir in den kommenInternetportal FUSSBALL.DE übernommen. Und die Seiteangezeigt von Grund auf erneuert, mitdas mationen werden. Spätestens dann sieht den Jahren im engen Austausch mit den LandesverbänSpielerprofiallen l eines Kreisligakickers auf FUSSBALL.DE den und vor allem den UsernGeschichten, von FUSSBALL.DEallen nach Spielen, neuem Design, mit exklusiven Toren, mit Profi len für nicht anders als das eines Bundesliga-Profis auf andeund nach umsetzen wollen.“ Spieler, Mannschaften, Vereine. Hier haben die Amateure einsogar Heimspiel. ren Seiten immer aus. Vielleicht besser“, sagt Köttker. Vor allem auch im redaktionellen Bereich setzt das Natürlich kann der DFB ein solch langfristig angeneue FUSSBALL.DE komplett auf die Karte Amateurfußlegtes wirtschaftlich alleine stemmen. So Großprojekt war es irgendwie logisch, nicht dass auch aus diesem ball. Allein der Profi -Newsfl ash auf der Startseite versorgt er eine Internetseite neu gestaltet, spricht Text Stephan Muss er auch nicht, denn mit der Deutschen Post AG Grund in den zurückliegenden Jahren zahlreiche lokale den User rund um die Uhr auch mit den wichtigsten Kurzgerne von einem Relaunch. Der Look wird Brause konnte strategischer Hauptpartner für den Portale ein entstanden, die sich ausschließlich aufAmaden nachrichten verändert, aus Bundesliga, Europapokal und vom amtievielleicht ein paar Inhalte. Und teurfußball und somit ein tatkräftiger Unterstützer für „kleinen“ Fußball fokussierten. „Natürlich kann man renden Fußball-Weltmeister, lange Texte allerdings sucht fertig. „Doch das wäre im Fall von FUSSBALL.DE viel FUSSBALL.DE gewonnen werden „Wir freuen uns sehr, darüber diskutieren, ob wir den Schritt, FUSSBALL.DE man hierzu vergeblich. Die sind allein dem „kleinen“SeitFußzu kurz gegriffen, wir haben alles umgekrempelt. dass die Deutsche Post nichtAmateurfußball nur weiterhin Premiumals Internetheimat für den selbst zu ball „Wironline wollen die vielen spannenden dem vorbehalten. wir am 29. Juli gegangen sind, ist nichts partner desschon DFB ist, sondern sich in Zukunft auch sehr betreiben, vor ein paar Jahren hätten treffen Geschichten, die der tagtäglich liefert, mehr, wie es war“, sagtAmateurfußball DFB-Mediendirektor Ralf Köttker. stark im Amateurfußball engagiert“, sagt DFB-Präsident sollen“, sagt Stefan Ludwig, Geschäftsführer der DFBjournalistisch hochwertig aufarbeiten und Zu Recht, denn mit seinem Vorgänger hatbundesweit das neue Wolfgang Niersbach.Aber „Mit darüber einem solch zuverlässigen Wirtschaftsdienste. zu diskutieren, sei verbreiten. Immer mitnoch demetwas Ziel, möglichst vielennatürMenFUSSBALL.DE kaum gemein. Außer und an der Seite, es dem DFB und jetztstarken müßig: Partner „Jetzt bringen wir inistFUSSBALL.DE ein schen zu zeigen, Leidenschaft und exklusiv Emotiolich dem Namen mit undwelcher der Tatsache, dass hier seinen Landesverbänden möglich, bundesweites Portal auf den Markt,das dasServiceangebot seinesgleichen nalität der Fußball an der Basis gelebt Köttker. und zeitnah nach Schlusspfi ff die offiwird“, ziellensagt Ergebnisse für den Amateurfußball im Internet auf ein nie da gewesucht.“ und Statistiken der rund 80.000 Partien zu finden sind, senes Niveau zu heben.“ Der zweite Partner, der bereits FUSSBALL.DE demOberstDeutdie Darüber Woche fürhinaus Wochebietet zwischen Flensburg und seinDer Engagement FUSSBALL.DE hat, Wunsch derfür Basis bildete also zugesichert den Startschuss, schen Fußball-Bund Regional- und Landorf, zwischen Kleveund undseinen Guben26 ausgetragen werden. ist langjähriger Generalausrüster desTelekom, DFB. undadidas, nachdem der Vertrag mit der Deutschen desverbänden die einmalige Möglichkeit, direkt mit an die FUSSBALL.DE bislang verpachtet war, fristgerecht der Rückblende: Basis zu interagieren. Ein zentraler Punkt dabei Es war Ende Februar 2012, als der GrundKlar istworden jedoch,war, dass sich neue FUSSBALL.DE gekündigt ging dasdas Projektteam im verganist derfür Servicegedanke. Spieler, Trainer, ehrenamtliche stein das wohl ambitionierteste Internetprojekt in vor allem dannmit durchsetzen esTechnisch von den genen Sommer Hochdruck wird, an diewenn Arbeit. Vereinsmitarbeiter aus gelegt den unterschiedlichsten Bereider Geschichte des DFB wurde. Und zwar von der Amateuren auch wirklich angenommen wird. Dass dies bei der DFB-Medien GmbH in Hannover, redaktionell, chen Schiedsrichter finden im neuen Bereich „TraiBasisund selbst. Auf dem Amateurfußballkongress in Kassel der Fall seinund wird, davon ist nicht nur Jennifer Schmidt funktional wirtschaftlich in Frankfurt. „Wir haben ningder undAmateurvereine Service“ zahlreiche Hilfeäußerten die Vertreter den deutliUnd so kommen Sie überzeugt: „Wir waren ja bislang schon immer auf FUSSbeim Neuaufbau der Seite vor allem auf die Userfreundstellungen und Tipps für ihre chen Wunsch in Richtung DFB und Landesverbände, dass auf die neue Seite: BALL.DE unterwegs, auch wenn die Seite bislang nicht lichkeit und Interaktionsmöglichkeiten geachtet. In unsetägliche Arbeit an der Basis. „Deses allerhöchste Zeit sei für eine gemeinsame Heimat im www.FUSSBALL.DE auf Amateurfußball ausgelegt war. die Jetzt macht die remden Team arbeiten zahlreiche Kollegen, nebenberufhalbFUSSBALL.DE ist FUSSBALL.DE weit Internet. Zwar existiert schon auch seit vielen Seite richtig Spaß und bietet viel mehrals Möglichkeiten. lich auch in kleinen Amateurvereinen Trainer oder mehr ein einfacher Onlineauftritt. Esaus istdem die DFBdigiJahrenals und greift auf die exklusiven Daten Ist doch aktiv klar, dass da mitmachen.“ eigentlich Spieler sind.wir Diese ErfahrungenBleibt haben wir von tale Bündelung aller Serviceangebote des DFBwenig und net zurück, jedoch wurde vor allem redaktionell nur zu hoffen, dass es möglichst AmateurfußbalBeginn an in das Projekt einfließenviele lassen“, sagt Köttker. seiner Landesverbände für die Basis und der wohl Augenmerk auf den Amateurfußball gelegt. ler so sehen, wie die Torjägerin des Frankfurter Kreiswichtigste Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Verligisten SC Riedberg. Mit der neuen haben sieZeitauf Allerdings weist er auch darauf Seite hin, dass der bände, auch im Internet noch stärker als Dienstleister jeden Fall die perfekte Vorlage bekommen. raum zwischen der Entscheidung für ein komplett neues für den Amateurfußball zu fungieren“, sagt Peter

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DFB-Journal 2/2014 Quelle: 86 84 DFB JOURNAL 02 | 2014

›› FUSSBALL.DE Frymuth, DFB-Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung.

Der Platz Für alle amateure: Fussball.De FUSSBALL.DE – alles neu ab dem 29. Juli 2014.

Unsere amateUre. echte profis.

FUSSBALL.DE und dem Launchtermin durchaus ambitioniert bemessen war. „Das, was von allen Beteiligten binnen eines Jahres auf die Beine gestellt wurde, wird neue Maßstäbe setzen“, sagt er. „Aber natürlich sehen auch wir noch viele Entwicklungsmöglichkeiten und haben zahlreiche kreative Ideen, die wir in den kommenden Jahren im engen Austausch mit den Landesverbänden und vor allem den Usern von FUSSBALL.DE nach und nach umsetzen wollen.“ Vor allem auch im redaktionellen Bereich setzt das neue FUSSBALL.DE komplett auf die Karte Amateurfußball. Allein der Profi-Newsflash auf der Startseite versorgt den User rund um die Uhr auch mit den wichtigsten Kurznachrichten aus Bundesliga, Europapokal und vom amtierenden Fußball-Weltmeister, lange Texte allerdings sucht man hierzu vergeblich. Die sind allein dem „kleinen“ Fußball vorbehalten. „Wir wollen die vielen spannenden Geschichten, die der Amateurfußball tagtäglich liefert, journalistisch hochwertig aufarbeiten und bundesweit verbreiten. Immer mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen zu zeigen, mit welcher Leidenschaft und Emotionalität der Fußball an der Basis gelebt wird“, sagt Köttker. Darüber hinaus bietet FUSSBALL.DE dem Deutschen Fußball-Bund und seinen 26 Regional- und Landesverbänden die einmalige Möglichkeit, direkt mit der Basis zu interagieren. Ein zentraler Punkt dabei ist der Servicegedanke. Spieler, Trainer, ehrenamtliche Vereinsmitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen und Schiedsrichter finden im neuen Bereich „Training und Service“ zahlreiche HilfeUnd so kommen Sie stellungen und Tipps für ihre auf die neue Seite: tägliche Arbeit an der Basis. „Deswww.FUSSBALL.DE halb ist FUSSBALL.DE auch weit mehr als ein einfacher Onlineauftritt. Es ist die digitale Bündelung aller Serviceangebote des DFB und seiner Landesverbände für die Basis und der wohl wichtigste Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Verbände, auch im Internet noch stärker als Dienstleister für den Amateurfußball zu fungieren“, sagt Peter

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DFB JOURNAL 02 | 2014

Wichtigster Bestandteil von FUSSBALL.DE wird jedoch auch weiterhin der Ergebnisbereich sein. Hier tummeln sich die knapp sieben Millionen Amateurfußballer nach ihren Spielen, schauen, wie die Konkurrenz gespielt, wer die Tore erzielt und wie sich die Tabellensituation verändert hat. Das alles gibt es natürlich auch weiterhin, nur grafisch wesentlich anspruchsvoller und einfacher zu bedienen, doch die Möglichkeiten, die sich dem User fortan in diesem Bereich bieten, sind deutlich ausgeweitet worden.

Jede Mannschaft bekommt eine eigene Seite, jede Liga ein eigenes Diskussionsforum und jeder einzelne Spieler die Möglichkeit, sich ein hochwertiges und individuelles Spielerprofil anzulegen. „Wenn der elektronische Spielbericht vorliegt, was bei über 60 Prozent aller Partien bereits der Fall ist, können sogar seine aktuellen Leistungsdaten und viele weitere Informationen angezeigt werden. Spätestens dann sieht das Spielerprofil eines Kreisligakickers auf FUSSBALL.DE nicht anders als das eines Bundesliga-Profis auf anderen Seiten aus. Vielleicht sogar besser“, sagt Köttker. Natürlich kann der DFB ein solch langfristig angelegtes Großprojekt wirtschaftlich nicht alleine stemmen. Muss er auch nicht, denn mit der Deutschen Post AG konnte ein strategischer Hauptpartner für den Amateurfußball und somit ein tatkräftiger Unterstützer für FUSSBALL.DE gewonnen werden „Wir freuen uns sehr, dass die Deutsche Post nicht nur weiterhin Premiumpartner des DFB ist, sondern sich in Zukunft auch sehr stark im Amateurfußball engagiert“, sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. „Mit einem solch zuverlässigen und starken Partner an der Seite, ist es dem DFB und seinen Landesverbänden möglich, das Serviceangebot für den Amateurfußball im Internet auf ein nie da gewesenes Niveau zu heben.“ Der zweite Partner, der bereits sein Engagement für FUSSBALL.DE zugesichert hat, ist adidas, langjähriger Generalausrüster des DFB. Klar ist jedoch, dass sich das neue FUSSBALL.DE vor allem dann durchsetzen wird, wenn es von den Amateuren auch wirklich angenommen wird. Dass dies der Fall sein wird, davon ist nicht nur Jennifer Schmidt überzeugt: „Wir waren ja bislang schon immer auf FUSSBALL.DE unterwegs, auch wenn die Seite bislang nicht auf den Amateurfußball ausgelegt war. Jetzt macht die Seite richtig Spaß und bietet viel mehr Möglichkeiten. Ist doch klar, dass wir da mitmachen.“ Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass es möglichst viele Amateurfußballer so sehen, wie die Torjägerin des Frankfurter Kreisligisten SC Riedberg. Mit der neuen Seite haben sie auf jeden Fall die perfekte Vorlage bekommen.

Quelle:

DFB-Journal 2/2014

� Service

Foto: Sven Hehl

Von der FT-Redaktion

Das Portal

für Trainer U

ND Spieler

Neu auf dfb.de:

Mein Fußball Essen und Trinken

Fitnessprogramme

 Eine sportgerechte Ernährung ist die Basis einer guten Fitness. Sie fördert die Leistungsfähigkeit, wirkt sich auf den Trainingseffekt aus und unterstützt regenerative Prozesse. ‘Essen und Trinken’ liefert den Spielern viele Informationen zu diesem Themenbereich.

 Viele Spieler versuchen, mit dem Gang ins Fitnessstudio etwas für ihre Athletik zu tun. Doch helfen ihnen die dort praktizierten Trainingsprogramme auf dem Platz oftmals nicht weiter. Unter ‘Fitnessprogramme’ ist ein breites Angebot an fußballspezifischen Übungen zu finden.

INFO



Der neue Internetauftritt des DFB hat einiges zu bieten. Unter ‘Mein Fußball’ erhalten Trainer nicht nur Hintergrundwissen zu den verschiedenen Altersklassen, sondern auch interessantes Know-how für die Praxis. Auch bei der Trainingsorganisation wird Ihnen mit dem Online-Tool zur Erstellung eigener Trainingsgrafiken geholfen. Doch nicht nur Übungsleiter, sondern auch Spieler erwartet hier ein attraktives Angebot. Das Besondere daran ist ebenfalls der direkte Bezug zur Altersklasse. Sie finden dort eine Vielfalt an Themen mit ‘passgenauen’ Inhalten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Quelle:

fussballtraining 10/2014

fussballtraining 10/2014  Mein Fußball

Eigene Abbildungen mit ‘easy Sports-Graphics’ Die Online-Anwendung von ‘easy Sports-Graphics’ ist ein Highlight des neuen Internetauftritts. Auch fussballtraining arbeitet seit August 2014 mit diesem Grafikprogramm. ‘Mein Fußball’ gibt dem User Zugriff auf eine Light-Version der Software. Er kann damit eigene Abbildungen erstellen, um sein Training systematisch planen und archivieren zu können. Aber auch bei taktischen Besprechungen bieten diese Abbildungen einen absoluten Mehrwert! Mehr Informationen zu dieser Software unter www.easy-sports-software.com

INFO



Machen Sie ‘Mein Fußball’ zu Ihrem Co-Trainer!

Ein Spieler, der sich verbessern und auch außerhalb des Mannschaftstrainings etwas für sich tun will, ist hier genau richtig. Mit der Kategorie ‘Fit und in Form’ wird er zu seinem eigenen Personal Trainer. Außerdem findet er unter anderem Hinweise zu gesunder, sportgerechter Ernährung sowie Fitnessprogramme zur Verbesserung der Athletik. Diese Rubrik zeigt ihm nicht nur, was eine gesunde Lebensführung ausmacht, sondern auch, wie er sich in

Form bringen und Verletzungen verhindern kann, um auf dem Platz überzeugen zu können. Wenn man etwas ohne Mitspieler verbessern kann, dann sind es bestimmte Elemente der Technik und des Ballgefühls. Dazu nimmt die Kategorie ‘Ballschule/Ballzauber’ den User an die Hand und zeigt ihm vielseitige Möglichkeiten des Eigentrainings. Detaillierte Videos helfen dabei, immer wieder neue Finten zu erlernen und zu erfahren, worauf es bei dem jeweiligen Trick zu achten gilt. Es gibt aber noch weitaus mehr zu entdecken. Wie haben es Götze, Schürrle und Co. in die Nationalmannschaft geschafft? Warum kam Per Mertesacker eher unerwartet zum Profifußball und welche heutigen Talente sind auf dem Weg zu einer vielversprechenden Karriere? ‘Mein Fussball’ bietet auch dazu interessante Artikel und zeigt, wie unterschiedlich die Karrierewege von Spielern verlaufen können.

Profi-Tricks

Weg zum Nationalspieler

 Cristiano Ronaldo ist bekannt für sein großes Repertoire an Finten. Viele Kinder und Jugendliche trainieren seine Tricks, um sie später selbst im Spiel anzuwenden. Der Bereich ‘Profi-Tricks’ zeigt in detaillierten Videos, worauf es bei den einzelnen Finten ankommt.

 Die Rubrik ‘Weg zum Nationalspieler’ macht deutlich, wie unterschiedlich die Wege in den Profifußball bzw. in die Nationalmannschaft aussehen können. Sie zeigt, dass es kein einfacher Weg ist – Talent, Engagement und auch Glück prägen eine Karriere.

Nutzen Sie die Vorzüge, die diese Internetplattform zu bieten hat! Hier erhalten Ihre Spieler viele Informationen, die ihnen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln. Eine derartig umfangreiche Betreuung ist für einen Amateurverein nur schwer zu leisten – mit ‚Mein Fußball’ können Sie quasi Ihren Trainerstab erweitern.

Besser werden mit ‘Mein Fußball’

Quelle:

fussballtraining 10/2014

AEFCA

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AEFCA mit neuer Struktur In der ersten September-Woche fanden im „Home of FIFA“ in Zürich zwei wegweisende Sitzungen des Exekutiv-Komitees der AEFCA statt. Am Nachmittag des 3. Septembers wurde mit der russischen Fernsehgesellschaft Telesport aus Moskau ein Partnerschaftsvertrag über drei Jahre, von 2015 bis 2017, abgeschlossen. Es war ein Meilenstein in der Entwicklung der AEFCA.

Walter Gagg

hen. Ein klares Konzept für die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen ist ebenso Gegenstand eines sinnvollen Tätigkeitskatalogs wie die Bescheidenheit im strategischen Vorgehen. Der Arbeitsbereich soll nicht in erster Linie den professionellen Spitzenfußball beinhalten, sondern insbesondere den Breitenfußball (Jugend- und Frauenfußball). Es ist das wichtigste Anliegen der AEFCA, den Fußball an der Basis weiterzuentwickeln. Es kann nicht die Aufgabe der AEFCA sein, für die Aus- und Weiterbildung der Trainer in den europäischen Nationalverbänden zu sorgen; vielmehr ist es eine ehrenvolle und verpflichtende Aufgabe, diese Organisationen in ihren Tätigkeiten zu begleiten, sie beratend zu unterstützen und effiziente Hilfe zu leisten. Dies ist ein wichtiger Teil der Verantwortung der AEFCA gegenüber den Natio­ nalverbänden. Nicht zuletzt soll es auch die Aufgabe der AEFCA sein, unsere Trainerkollegen in den 48 Mitgliedverbänden – analog zur FIFPRO für die Spieler – mit Rat und Tat zu unterstützen und die Trainer als wichtige Partner zu verstehen und ihnen in schwierigen Situationen beizustehen. „Unsere Partner, die UEFA und die FIFA, werden uns dabei beratend zur Seite stehen und gemeinsam mit uns zum Erreichen unserer Ziele beitragen. Ich bin überzeugt, dass die AEFCA zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Denn gerade in diesen schnelllebigen Zeiten sind Respekt und Solidarität entscheidende Werte. Und dafür stehen wir ein,“ so AEFCA-Präsident Walter Gagg abschließend.

Text: AEFCA

Philip J. Müller neuer Generalsekretär Was ist ihr Aufgabengebiet? Als Generalsekretär bin ich hauptverantwortlich für die Führung der Geschäftsstelle und alle administrativen Anfragen rund um die AEFCA. Zudem stelle ich die Koordination und Anleitung der vier Arbeitsgruppen sicher und bin in Absprache mit dem Präsidenten und dem Exekutivkomitee der AEFCA das Bindeglied zwischen dem Präsidenten und dem Schatzmeister. Außerdem vertrete ich die AEFCA in permanenter Verbindung mit dem Präsidenten und dem Exekutivkomitee gegenüber allen Mitgliedsorganisationen, Partnern, Sponsoren und Medien. Wie kann man die AEFCA ihrer Meinung nach noch effizienter machen? Die AEFCA muss sich als Dienstleistungsorganisation mit einem kompetenten und geeigneten Programm für die 48 AEFCA-Mitgliedsverbände verstehen. Erforderlich ist eine klare Absprache mit allen Beteiligten, den Mitgliedsverbänden, der UEFA und der FIFA, aber auch mit den nationalen Fußballverbänden Europas. Desweitern muss eine klare und direkte Kommunikation innerhalb der AEFCA sowie mit den Mitgliedsverbänden gewährleistet sein. Darüber hinaus ist eine sinnvolle Mischung zwischen den Themen Breitenfußball (Jugend- und Frauenfußball) und Spitzenfußball zu finden und zu vereinheitlichen.

Im Herzen des Hauptgebäudes der FIFA, im „Home of FIFA“, wurde der symbolträchtige Partnerschaftsvertrag gegenseitig unterzeichnet. Die AEFCA ist stolz, diese Partnerschaft mit dem führenden Unternehmen im russischen Sportmarkt, Telesport, eingegangen zu sein. Der Dank geht in diesem Zusammenhang an diejenigen Personen, die sich für die Umsetzung entscheidend eingesetzt haben – insbesondere an den verdienstvollen ehemaligen Generalsekretär Karlheinz Raviol sowie an ExCo-Mitglied Mikhail Gershkovich aus Moskau. Wie sieht ihrer Meinung nach die Zukunft Die AEFCA freut sich auf der AEFCA aus? eine erfolgreiche, langjährige Die AEFCA hat Neue Struktur der AEFCA produktive und inspirierende eine sehr gute Walter GAGG Zusammenarbeit mit TeleZukunft vor sich (Schweiz) sport, die es ihr erlauben wird, Präsident und wird dabei sich noch gezielter für eine ihren Platz in Philip J. MÜLLER Wim ADOLFSEN (Schweiz) (Niederlande) qualifizierte Ausbildung der der europäiGeneralsekretär Schatzmeister europäischen Fußballtrainer zu schen FußballJukka VAKKILA José PEREIRA Graig BROWN engagieren sowie deren Berufsfamilie weiter (Finnland) (Portugal) (Schottland) stand und Ansehen zu fördern. 1. Vizepräsident 2. Vizepräsident Präsidiumsbeauftragter ausbauen. Es Am 4. September setzte die muss das Ziel Ismail DILBER Dr. Fredi FIORENTINI Dr. Zdenek SIVEK (Türkei) (Kroatien) (Tschechische Republik) AEFCA ihre Zusammenkunft der AEFCA sein Vizepräsident Vizepräsident Vizepräsident mit einer reich befrachteten Lutz HANGARTNER Jacques MÜLLER Luca PERDOMI ein verantwor(Deutschland) (Luxemburg) (Italien) Tagesordnung von elf Punkten tungsbewusster Vizepräsident Vizepräsident Vizepräsident fort. Im Fokus stand die WahPartner für alle Dr. Ladislav BORBELY Ron SCHNEIDER Mikhaïl GERSHKOVICH rung der Eigenständigkeit der M i t g l i e d s v e r(Slovakische Republik) (Israel) (Russland) Kooptiertes Mitglied Kooptiertes Mitglied Kooptiertes Mitglied Organisation. Diese soll jedoch bände und unAndreas T. MICHAELIDES Jürgen PFORR Wilhelm TEMPER im Einklang mit dem europäisere Partner zu (Zypern) (Deutschland) (Österreich) Kooptiertes Mitglied Revisor Revisor schen Dachverband UEFA stewerden!

Zusammensetzung der Arbeitsgruppen ARBEITSGRUPPE 1

ARBEITSGRUPPE 2

UEFA



Wichtiger Dialog beim 16. UEFA-Elitetrainer-Forum

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Text: Marcus Dippel Quelle: www.uefa.com

Europas Top-Trainer diskutieren aktuelle Entwicklungen im Fußball Die UEFA und Europas führende Vereinstrainer trafen sich am 3. und 4. September im schweizerischen Nyon, um zwei Tage lang intensiv über die Entwicklungen im europäischen Vereinsfußball zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Die Trainer konnten der UEFA zudem wertvolle Vorschläge für ihre weiteren Überlegungen unterbreiten. Im Haus des Europäischen Fußballs waren zahlreiche Spitzentrainer zu Gast. Geleitet wurde das UEFA-ElitetrainerForum, welches erstmals 1999 stattfand, von UEFA-Trainer-Botschafter und Trainer-Legende Sir Alex Ferguson. Das Treffen ist mittlerweile ein fester Bestandteil des UEFA-Kalenders und gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Ansichten zu aktuellen Themen im europäischen Fußball zu äußern. In aller Ruhe konnten sich die Trainer auch dieses Jahr wieder über verschiedene Angelegenheiten unterhalten und austauschen. Über die Jahre hinweg haben führende Trainer dieses Forum als wichtige Plattform zum Dialog und Austausch gelobt. Aus der Bundesliga waren die Trainer der vier deutschen Champions-LeagueTeilnehmer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund), Jens Keller (FC Schalke 04), Roger Schmidt (Bayer 04 Leverkusen) und Pep Guardiola (FC Bayern München) nach Nyon eingeladen und folgten dieser selbstverständlich sehr gerne. Für die Trainer war es eine sehr willkommene Möglichkeit, mit den Kollegen bei der Trainer-Tagung der UEFA zu fachsimpeln. „Es ist immer wieder spannend, hier zu sein“, meinte Zenit-Trainer André Villas-Boas. „Man trifft die Kollegen in einem viel offeneren Umfeld, als es im Rahmen eines Wettbewerbs der Fall ist. Man bekommt die Gelegenheit, bei diesen Treffen Ideen auszutauschen. Es gibt immer wieder Vorschläge, welche die UEFA eines Tages beeinflussen könnten, wenn sie mit dem Exekutivkomitee und den Klubs zusammenkommt und über die Vorschläge berät. „Im Laufe der Zeit sind einige Dinge umgesetzt worden, die wir ursprünglich

Gruppenbild der europäischen Trainer-Elite. hier diskutiert haben“, fuhr Villas-Boas fort. „Und ich denke, wir werden eine Fortsetzung davon erleben. Es ist schön und eine gute Sache für uns, Teil der Entscheidungsfindung zu sein.“ Dies sieht auch Manuel Pellegrini so. Der Trainer von Manchester City fügte hinzu: „Ich denke es ist wichtig, dass alle Trainer zu einem solchen Anlass zusammenkommen. Wir können über verschiedene Themen und verschiedene Probleme reden, denen wir jedes Jahr in der Praxis begegnen. Es ist ein Arbeitstreffen, aber zusätzlich können wir auch Zeit miteinander verbringen und über die verschiedensten Dinge reden. Das ist für die Entwicklung von uns allen sehr förderlich.“ „Es ist eine Gelegenheit für die Trainer, ihre Meinungen über Trends im Fußball, die taktischen Entwicklungen und die Angelegenheiten der Trainer auszutauschen“, meinte Sir Alex Ferguson. „Es gab angeregte Diskussionen, was vielversprechend ist, denn es ist wichtig, dass wir die Ansichten der Trainer hören, um die notwendigen Verbesserungen vorzunehmen.“ Die Veranstaltung ist vor allem für jüngere Trainer eine Chance, von erfahrenen Kollegen zu lernen – und die anderen Vereinstrainer in einem entspannten Umfeld kennenzulernen. „Es bringt mir viel, denn ich bin noch nicht lange auf diesem Level dabei“, sagte Leverkusens Trainer Roger Schmidt. „Es ist gut, die Ansichten anderer Trainer mit mehr Erfahrung ken-

nenzulernen – das ist mir sehr wichtig. Deswegen freue ich mich, hier zu sein.“ „Was ich heute gesehen habe, ist für mich sehr wichtig“, so Sir Alex. „Besonders schön ist es, die jüngeren Trainer hier zu sehen, denn sie sind die Zukunft. Sie konnten am Forum teilnehmen, den älteren Trainern zuhören und ihre Meinungen zur Entwicklung des Fußballs mitteilen. Für mich war das fantastisch.“ Auch taktische Entwicklungen spielten in Nyon eine Rolle, wie zum Beispiel die Bedeutung der Konter im modernen Fußball, um mit ihrer Hilfe die Defensivorganisation des Gegners zu überwinden. „Vor 30 Jahren konterte man mit vielleicht einem oder zwei Spielern“, sagte Sir Alex. „Heute strömen bei Kontern fünf oder sechs Spieler aus, ganz offensiv ausgerichtet, mit schnellen Pässen. „Ich denke nicht, dass es große taktische Veränderungen gegeben hat“, fügte der Ex-Trainer von Manchester United hinzu. „Es gibt eine konstante Formation: 4-2-3-1. Ich denke, dass das ein Zeichen unserer Zeit ist. Und dann gibt es kleine Änderungen, aber keine großen taktischen Veränderungen. Wir haben dieses Jahr erneut ein großartiges Endspiel in der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Atletico Madrid gesehen, ein wirklich intensives Spiel, ein echtes Derby im Finale. Es gab im letzten Jahr eine ganze Menge an Positivem“, zog Alex Ferguson abschließend ein zufriedenes Fazit.

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Holländische Schule nicht immer erfolgreich

Text: Horst Hülß

Niederländischer Trainerkongress mit mehr als 1.200 Teilnehmern Zum dritten Mal fiel die Wahl zur Austragung des diesjährigen Trainerkongresses auf Zwolle, dessen PEC auch am Saisonende 2014 wiederum einen sicheren 11. Tabellenplatz in der Ehrendivision einnahm und vor allem mit dem Gewinn des KNVB-Pokals über Ajax Amsterdam mit 5:1 für eine faustdicke Überraschung im niederländischen Fußball sorgte. Ein überragender Erfolg vom Trainerkollegen Ron Jans (55), der die Mannschaft seit dem 1. Juli 2013 trainiert. Zwolle, die moderne Hansestadt in der Provinz Overijssel, an mehreren Wasserstraßen gelegen, wurde einst im 15. Jahrhundert durch die Buchdruckerkunst berühmt. Strukturell ist Zwolle in der Gegenwart mittlerweile ein Dienstleistungszentrum, eine Studentenstadt mit etwa 15.000 Studierenden bei insgesamt 120.000 Einwohnern und seit 1963 auch Partnerstadt von Lünen im Ruhrgebiet. Das Wahrzeichen von Zwolle bleibt der Peperbustoren (Pfefferstreuerturm), der 75m hohe Turm der Liebfrauenbasilika, der schon seit dem 14. Jahrhundert als der Blickfang innerhalb der monumentalen Kaufmannshäuser und beeindruckenden Festungsanlagen gilt. Zum ersten Mal sagte ich als ehemaliger Pressechef des BDFL der persönlichen

Einladung vom CBV und VVON in Absprache mit dem BDFL-Präsidium zu und fuhr am 9. Mai mit der Deutschen Bahn nach Zwolle. Wie vereinbart, holte mich Wim Adolfsen (Sekretär vom VVON und gleichzeitg AEFCA-Schatzmeister) am Bahnhof in Zwolle persönlich ab und begleitete mich bei regnerischem Wetter zum in der Nähe gelegenen Grand Hotel Wientjes, wo wir am frühen Abend, inzwischen war auch Manfred Schaub, unser 1. Vizepräsident des BDFL, eingetroffen, mit allen Verantwortlichen der beiden Trainerverbände ein gemütliches Dinner einnahmen. Dabei konnten wir die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den niederländischen Trainerkollegen und dem BDFL erneut dokumentieren und vertiefen. Am Freitagmorgen trafen beide deutschen Ehrengäste mit über 1.200 Trainern pünktlich im Ijssel-Delta Stadion vom PEC Zwolle ein, wo aber leider „Petrus“ zunächst seine Schleusen stark geöffnet hatte und damit für eine unvorhergesehene Regenpause bis 11.20 Uhr sorgte, bevor dann Arnold Westen (Vorsitzender vom VVON) und Gerard Marsman (Direktor von CBV) die anwesenden Trainerkollegen und Gäste begrüßten und willkommen hießen. Quintessenz beider

Ansprachen bildete die Notwendigkeit dieser Fortbildungen für die einzelnen Trainer, denn ohne die entsprechenden Zertifikate ist auch in den Niederlanden keine Trainerbeschäftigung mehr möglich ist. Beide stellten wiederum die absolute Wichtigkeit und Bedeutung der Trainer heraus.

Basistraining mit AFC Ajax und AZ Alkmaar Trotz permanenter Regenschauer begann dann unter der Leitung von Michel Hordijk (Ajax Amsterdam) mit einer Handvoll Assistenten ein Basistraining mit technischen Fertigkeiten und Passspiel für die Jüngsten vom AFC Ajax. „Straßenfußball hat alles: viele Ballkontakte auf kleinen Feldern und damit eine hohe Spielintensität!“ lautet dabei die Maxime. Im folgenden zweiten Demonstrationstraining unter Koen Stam (U19) und Michael Buskermolen (U17) zeigten 16 bis 19jährige vom AZ Alkmaar unter Marijn Beuker ebenfalls ein Basistraining mit technischen Grundelementen, vorher zunächst ein „Warming-up mit Ball“, später Überzahlspiel und am Ende gezielt Sturm gegen Abwehr. „Mit AZ wollen wir immer dominant spielen, möglichst mit einem Spieler mehr im Mittelfeld!“ verriet Koen Stam die taktische Ausrichtung der Übungseinheiten. Nasser Rasen, andauernder Regen und nur zeitweise Sonnenschein konnten in keiner Phase den Eifer und das Engagement der Jugendlichen bremsen. Großer Beifall von den Sitzplätzen der Beobachter auf der Tribüne war ein verdienter Lohn für alle Aktiven und die Trainerkollegen der beiden Vereine. Ein ausgiebiger Lunch zur Mittagszeit bildete die passende Zäsur des durchaus spannenden Vormittags.

Verleihung des Rinus Michels Awards an Frank de Boer (CBV) und Simon Quaali (VVON) Internationale Gäste mit den holländischen Gastgebern.

Gegen 14 Uhr versammelten sich wiederum die Trainer zum festlichen Höhepunkt des Trainer-Tages, zur Verleihung

International des Rinus Michels Awards in der Conference Hall Ijssel Delta Center. Leider konnten einige bekannte Trainer am Höhepunkt aus verschiedenen Gründen nicht teilnehmen. Louis van Gaal bereitete die niederländische Nationalmannschaft gerade auf die WM in Brasilien vor, Marco van Basten bestritt am nächsten Tag mit seinem SC Heerenveen ein Relegationsspiel gegen den AZ Alkmaar und Frank de Boer weilte mit Ajax auf einer Indonesien-Reise, konnte also seinen erneuten Erfolg, den vierten als bester Profitrainer, nicht persönlich entgegennehmen.



unmöglich zu machen. Bei PEG Zwolle klappte in diesem Spiel alles, was man der Taktik von Ron Jans, dem Erfolgstrainer, zuschreiben muss.

Interview mit zwei Trainern der „Hollandschule“ Zum Abschluss dieses ereignisreichen Trainer-Tages interviewte NOS-Kommentator Joep Schreuder zwei äußerst erfolgreiche Spieler und Trainer der sogenannten „Holländischen Schule“ Co Adriaanse und John van der Brom. Adriaanse wurde schon 2003/04 niederländischer Trainer des Jahres bei den Profis, 2005/06 Meister und Pokalsieger mit dem FC Porto sowie 2008/09 mit RB Salzburg österreichischer Meister. „Was ihr bei einem Trainerkurs nicht lernen könnt, ist die Planung der Karriere“, meinte er nachdenklich und selbstkritisch. Übrigens war es für ihn als Sportlehrer nichts Neues, vor einer Gruppe zu unterrichten. Wichtig ist für ihn als Cheftrainer aber auch ein vertrauensvoller und loyaler Assistent, der damit die Linie des Cheftrainers jederzeit vertritt. Als technischer Leiter des FC Utrecht bleibt er nun dem niederländischen Fußball erhalten und auch als Dozent für Trainerseminare beim KNVB sowie als Kommentator fürs Fernsehen. Fußball verändert sich von seiner Sichtweise aus rasant, ist also schnelllebig, vor allem verlangt er aber auch vom Trainer ein hohes Maß an Flexibilität: „Fußball ist wie Schach auf dem Feld!“ Es bedeutet.

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voraus zu denken, das Spiel zu lesen und auch ein Visionär zu sein. John van der Brom wurde als Spieler zweimal mit Ajax niederländischer Meister und trug 1990 zweimal das Trikot der Elftal (Nationalmannschaft). Zuletzt trainierte er 2012/13 die belgische Meistermannschaft des RSC Anderlecht. „Man muss sich trauen, von der holländischen Schule abzuweichen, wenn es nötig ist! Offensiv zu spielen, wie es die holländische Schule kennzeichnet, muss nicht immer erfolgreich sein“, so van der Brom. Ronald Koemann (Feyenoord) und Louis van Gaal (Nationalmannschaft) gingen schon einen anderen Weg mit dem 1-5-3-2 System ihrer Mannschaften. Nach der Ausgabe der Testate trafen sich am Abend die Verantwortlichen mit allen Ehrengästen wiederum im Hotel Wientjes, um den Tag zu reflektieren und ausklingen zu lassen. In Vertretung des BDFL-Vizepräsidenten Manfred Schaub bedankte sich Ex-Pressechef Horst Hülß bei den Gastgebern für die Einladung und ausgezeichnete Gastfreundschaft, aber auch für die hervorragende Organisation, die intensiven Vorträge und Demonstrationen am Trainer-Tag selbst.

Preisträger des Rinus-Michels-Awards 2014: Frank de Boer. Zwillingsbruder Ronald vertrat ihn allerdings bestens bei der Übergabe des Pokals, und Joep Schreuder verstand es dabei wiederum meisterhaft, in seiner Moderation dies zu überspielen. Als bester Amateurtrainer der Niederlande wurde übrigens Simon Quaali von Sparta Nijkerk ausgezeichnet, für die beste Jugendarbeit Feyenoord/Excelsior.

Ron Jans in Theorie und Praxis Anschließend kam die Zeit von Ron Jans, der zunächst den sensationellen Pokalsieg über Ajax mit Videos ausführlich dokumentierte und danach die taktischen Überlegungen des Pokal-Finales in der Praxis auf dem Hauptfeld demonstrierte, nämlich Ajax ständig unter Druck zu setzen und damit deren spielerische Überlegenheit, den Spielaufbau vom Gegner,

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Praxisdemonstrationen im Issel-Delta-Stadion von Zwolle.

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Malaria überlebt und fast gesteinigt

Text: Jens Watermann

Michael Krüger: „Irgendwie ist Afrika mein Schicksal!“ Er überlebte Malaria. Er überlebte sudanesiche Rebellen. Er überlebte Steinwürfe. Und ganz nebenbei wurde der deutsche Fußballtrainer Michael Krüger zur Legende auf dem schwarzen Kontinent. Eine Autobiografie als Doppelpass zwischen Heldentum und Einsamkeit, zwischen Lebensgefahr und Leidenschaft. Eine Autobiografie, die sie an die buntesten und bedrohlichsten Orte Afrikas entführt und in die Kabine von Traditionsvereinen wie Schalke 04, Alemannia Aachen und Hannover 96 begleitet. Nachfolgend einige Auszüge aus seiner Autobiografie:

Der Tod kommt aus der Wüste – Omdurman, 2008 Ein ohrenbetäubender Knall. Fenster zerbersten durch die Druckwelle in Millionen Teile. Gewehrschüsse, Rauchschwaden, Schreie. Omdurman. Juni 2008. Meine Spieler des sudanesischen Fußballklubs SC Al-Merreikh hocken zusammengepfercht wie Vieh im Besprechungsraum. Sie schauen ängstlich auf das am Stadion majestätisch thronende Konterfei unseres mächtigen Präsidenten Gamal AL Walid, dessen Telefonanruf den Auftrag für die

nächsten Stunden auf eine einfache Formel bringt: „Verkriecht euch, versteckt euch. Versucht zu überleben.“ Ich hocke mitten im Spielerpulk, den Blick auf den Boden gerichtet. Die Hitze ist unerträglich. Angstschweiß tropft auf den Boden, die Klimaanlage dröhnt nicht mehr. Sie schweigt. Ebenso wie die Handys. Jedes Geräusch entscheidet über Leben und Tod. Bis Verteidiger Musa Zuma sich erhebt, seine Hand aufs Herz legt und anfängt die Vereinshymne zu singen. Ein nigerianischer Mitspieler fegt ihm eine und schreit. „Halt die Klappe. Ich will nicht sterben.“ Stunden vergehen. Der Tod kommt aus der Wüste. 40 schwerbewaffnete sudanesische Rebellen ziehen durch die Straßen. Ohne Gnade, ohne politische Botschaft. Das Militär lässt sie gewähren, will im Schutz der Dunkelheit zuschlagen, um die Bevölkerung nicht zu gefährden. Für einige kommt jede Hilfe zu spät. Ihre leblosen Körper säumen den Straßenrand – enthauptet und weggeworfen. Diese Bilder werde ich niemals vergessen. Um Mitternacht schrecke ich hoch, als eine Truppe sudanesischen Militärs in meinem Zimmer aufkreuzt, um die nun etwas entspanntere Lage zu nut-

Vom Meister geadelt: Krüger (l.) meets Pep. Im Freundschaftsspiel in Doha 2014 unterliegt Al Merreikh gegen Bayern 0:2. zen. In einem Autokonvoi fahren wir flankiert durch einen Soldatentrupp über die Nilbrücke vorbei an brennenden Jeeps in die nahegelegende Hauptstadt Khartoum. Die Flucht gelingt. Die Mannschaft wird um Mitternacht umquartiert. An Schlaf ist nicht zu denken. Um der Weltöffentlichkeit zu demonstrieren, dass die politische Lage unter Kontrolle sei, wird das Spiel gegen die Highländers aus Simbabwe, das ursprünglich am Abend des Rebellenangriffs hätte stattfinden sollen, auf den darauffolgenden Tag im Nationalstadion von Khartoum ausgetragen. Um 17 Uhr bei 50 Grad Celsius auf Kunstrasen. Das muss man sich mal vorstellen. Die Jungs haben in der Nacht zuvor um ihr Leben gezittert und kein Auge zugemacht.

Kaffeekränzchen im Grünen – ­Poggenhagen, 2014

Jubelfoto: Nach dem Gewinn der Meisterschaft 2013 werfen die Spieler vom sudanesischen Klub Al Merreikh ihren deutschen Trainer in den afrikanischen Himmel.

Wir sitzen im Garten meines idyllisch gelegenen Häuschens in Poggenhagen bei Neustadt. Ein ruhiger, verträumter Ort – würde nicht die Einflugschneise des Hannoveraner Flughafens in regelmäßigen Abständen die Stille durch donnerndes Getöse durchkreuzen. Wie ich in dieser Nacht vor mehr als sechs Jahren so ruhig bleiben konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Psycholgisch betrachtet stellt dieses Nahtoderlebnis in einem gesunden Organismus

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Im Tonstudio sprechen Michael Krüger (l.) und Jens Watermann das Hörbuch zur Biografie ein. ein Paradoxon im Gehirn da. Ein Gefühl der Schmerzlosigkeit und Ruhe stellt sich ein. Erinnerungen und Sinneseindrücke verschwimmen. Meine Frau Gaby habe ich erst nach der Fahrt mit dem Konvoi über die Nilbrücke aus dem Hotel in Khartoum informiert. Am Abend nach dem Spiel liege ich im Bett auf dem Hotelzimmer. Zwei Spieler musste ich auswechseln, sie hatten sich ihre Füße auf dem brennend heißen Kunstrasen blutig gelaufen. Noch keine endgültige Entwarnung in der Stadt. Der Flughafen bleibt vorerst gesperrt. Wieder eine schlaflose Nacht. Aufatmen erst am Montagmorgen. Durch das Radio erfahre ich, dass der Flughafen seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Betreuer Mustafa, Modell Teddybär mit großem Herzen, begleitet mich zum Airport.

„Wie kannst du nur dahin zurückgehen?“ Das war die Reaktion von meiner Familie und Freunden. Ich ziehe an meiner Zigarette und lasse den Rauch durch meine zusammengekniffenen Lippen entweichen. Irgendwie ist Afrika mein Schicksal. Das war es von Anfang an.

Korrupte Schiris und ein ­Jahrhundertspiel – Kairo, 1995

Dabei hätte es den Anfang fast gar nicht gegeben. Neben dem Interesse von Arab Contractors aus Kairo, buhlte auch der VfL Wolfsburg um meine Dienste. Einen Tag nach Weihnachten 1995 musste ich dem gesamten VW-Vorstand in einer ungewohnten Casting-Atmosphäre Rede und Antwort stehen. Ich sollte beim Zweitligisten Willi Reimann als Co-Trainer unterstützen. Freund und Fußballboss Wolfgang Heitmann riet mir, mich im Laufe der Vertragsgespräche für den mittleren der angebotenen Gehaltsentwürfe zu entscheiden. Nicht zu bescheiden und nicht zu gierig. Heitmann entgleisten alle Gesichtszüge als ich den VW-Bossen signalisierte, nur für den teuersten aller möglichen Verträge anfangen zu wollen. Auf der Autobahn in Richtung Hannover klingelte mein Handy. Fußballboss Heitmann war dran. „Wenn du willst, kannst du sofort anfangen.“ Ich wollte nicht, zumindest vorerst. Nicht ohne mir vorher vor Ort ein Bild in Ägypten gemacht zu haben. Einen Tag vor Silvester flog ich nach Kairo. Fast gesteinigt: Beim Auswärtsspiel bei Amal Atbara (1:0) 2008 werden Wo bin ich denn Spieler und Trainer von betrunkenen Fans mit Steinen beworfen. Krühier gelandet, ger kommt mit einer Platzwunde und einem Schock davon. schoss mir durch

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den Kopf. Dass alles kam mir „arabisch“ vor. Dem ersten Reflex, das Flughafengebäude auf direktem Wege zu verlassen, widerstand ich mühevoll und durchforstete die Namensschilder in der Ankunftshalle. Es werde mich jemand in Empfang nehmen, hatten die Verantwortlichen von Arab Contractors in einem Fax versprochen. Die Anzahl der Schildträger schrumpfte minütlich und auf keinem stand mein Name. Kroga las ich zwar, allerdings war das ja strenggenommen nicht mein Name und außerdem wollte sich mich diesem in eine landestypische Galabiya-Tracht gehüllten Männchen nur ungern anvertrauen. Ich wartete weitere zwanzig Minuten bis nur noch der kleine Ägypter übrig blieb. Die Begrüßung des wenig bis gar nicht vertrauenserweckenden Mannes fiel dann auch eher wenig bis gar nicht aus. „Passport“, sagte er nur, worauf ich ihm diesen aushändigte und wie ein begossener Pudel hinterher dackelte. Als der Fremde dann verschwand und nach fünf Minuten noch nicht zurückgekehrt war, wurde ich nervös. Kein Ausweis, keine Telefonnummer und keine landestypischen Sprachkenntnisse. Keine gute Gesamtsituation. Neugierig, wie es weitergeht? Kekse für Fußballhelden, Wüstenfüchse und die magische Nacht von Kairo unter www.memoria-verlag.de – auch als Hörbuch mit Michael Krüger!

Jens Watermann (34) ist Absolvent der renommierten Axel Springer Akademie und wurde in Berlin, Hamburg und New York ausgebildet. Für Sport Bild hat er als Bundesligareporter gearbeitet und unter anderem auch für die Welt publiziert. Seit 2014 arbeitet er als Sportbiograf und ist auch Mitglied im BDFL. Die Autobiografie von Michael Krüger erscheint voraussichtlich 2015. Fragen? Besuchen Sie die Webseite www.memoria-verlag.de (jenswatermann.de) oder schreiben Sie eine Mail an [email protected]!

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Deutsche Auslandstrainer als ­Entwicklungshelfer gefragt

Text: Holger Obermann

30 Jahre Entwicklungshilfe – Deutscher Fußball-Botschafter 2O13 Die deutschen Fußball-Trainer sind seit über dreißig Jahren vor allem in Afrika und Asien unterwegs. Es sind oft Erfolgsgeschichten. Obwohl in den vor Jahren vom Auswärtigen Amt, dem Deutschen Olympischen Komitee (DOSB) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) festgelegten Grundformen die Basisarbeit an erster Stelle steht, sind Einsätze mit Natio­ nal­mann­schaften in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Arbeit hinein­ge­raten.

Praxis als wichtige Voraussetzung Zwar zählt nach wie vor das Prinzip der Pyramide, nach der das Oben nur gut ist, wenn das Unten stimmt. Doch herausragende Erfolge der deutschen Nationalmannschaft wie zuletzt bei der FußballWeltmeisterschaft in Brasilien beeinflussen die Wünsche der Vertragspartner, selbst in den Entwicklungsländern. Tendenz: die Auslandsexperten sollen durchaus in beratender Funktion auch für Nationalmannschaften eingesetzt werden. Vorrangig jedoch sind Aufgaben im Jugendfußball, Trainerausbildung, Verbesserung der Verbands-Strukturen, Aufbau

von Ligen sowie Sportmedizin, Administration und Regelkunde. Seit zehn Jahren wird auch der Frauenfußball gezielt gefördert. Die deutschen Experten haben ihre Kenntnisse einer guten Trainerausbildung in den Landesverbänden und an der Kölner Sporthochschule zu verdanken. Die erworbene Praxis als Spieler wie auch Trainer ist darüber hinaus eine wichtige Voraussetzung, um in den Kreis der Kandidaten für eine Tätigkeit im Ausland zu gelangen. Doch was verbirgt sich weiter hinter dem notwendigen „Handwerkszeug“ für solche Einsätze? Welche weiteren Qualitäten sind für einen Trainer notwendig, um ihn als besonders geeignet erscheinen zu lassen? Und ist das, was er draußen tut, ein Traumjob? Keine leichte Frage.

Hohe Erwartungshaltung Im Ausland kommt auf den Trainer zunächst eine hohe Erwartungshaltung der Einheimischen zu. Sicher auch deswegen, weil er aus einem Land kommt, das gleichbedeutend für den Erfolg ist. Dieser Druck kann sich kontraproduktiv auf

seine Arbeit auswirken. Das bezieht sich auf das Abschneiden der von ihm betreuten Mannschaften beispielsweise bei regionalen Meisterschaften, aber auch – falls so vereinbart – im Rahmen der Vorbereitung auf kontinentale Wettbewerbe wie den Asien- oder Afrika-Cup. Zielorientiert, mit Kenntnissen über die Infrastruktur des Landes, geht er die Herausforderungen an. Die lokalen Medien drängen ihn dabei oft in die Rolle eines Wundermannes. Er sieht sich also zunächst zwei Aufgaben gegenüber. Einerseits muss er selbst mit dem Druck fertig werden, andererseits in der Lage sein, den auch auf seinen Spielern liegenden Druck abzubauen. Die Formel kann aber auch lauten: Druck aufbauen, um daraus Positives zu schöpfen, Druck abbauen, um ihn und seine Spieler nicht zusätzlich zu überlasten. Fordern ist ein Leistungsprinz, Überfordern nicht. Die psychische Stabilität hat sich seit vielen Jahren neben Technik, Taktik und Kondition als ein wichtiger Leistungsfaktor erwiesen, ihn einzusetzen mindert den Stress und damit den Druck, der auf Spielern wie auch Trainern lastet. Meditative Schulung nach Trainingseinheiten oder auch Spielen ist ein gutes Mittel, um dem Erfolgsdruck und der Erwartungshaltung etwas entgegen zu setzen. Vor allem bei meinen Einsätzen in asiatischen Ländern hatte ich Erfolg damit.

Schwierige Niederlagenbewältigung

Holger Obermann gibt Instruktionen als Auslandsexperte in Afghanistan.

Die Asiaten sind im Gegensatz zu den Afrikanern im Fußball lern- und wissbegieriger, wenn auch zumeist nicht so motorisch begabt. Darüber hinaus reagieren die Asiaten und Afrikaner in der Akzeptanz von Niederlagen verschiedenartig. Asiaten sind mental eher in der Lage, nach Niederlagen in einem relativ kurzen Zeitraum an die nächste Herausforderung zu denken und sich von ihrem Trainer einstimmen zu lassen. In Afrika dagegen bricht nach Niederlagen sehr oft die Welt zusammen, „die Nerven liegen blank“. Mit der Motivation tut sich dann auch ein ausländischer Trainer schwer.

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Meine Tätigkeit in Gambia in Westafrika im Jahr 1985 war für mich diesbezüglich überaus lehrreich. Weil vor einem Spiel um den Westafrika-Cup gegen Cap Verde der Mannschaftsbus auf dem Weg zum Stadion die Reste von grünem Waschpulver vor unserer Hütte überfahren hatte, kippte die Stimmung im Bus völlig um. „Das ist ein schlechtes Omen, wir sind verhext“, schrie der Kapitän. Im Bus herrschte plötzlich helle Aufregung. Die Mannschaft konnte im anschließendem Spiel nicht überzeugen, vergab viele Chancen und lief dann in einen Konter des Gegners hinein– 0:1. Wie sehr Druck bzw. notwendige Lockerheit auch in Asien den Ausgang eines Spiels beeinflussen kann, stellte ich im Spiel des U14-Asian-Pacific-Cups im Jahr 1995 in Kuala Lumpur fest. Mein koreanischer Trainerkollege redete noch zwei Stunden vor dem Endspiel gegen Malaysia in unserem gemeinsamen Hotel auf seine Spieler ein, benutzte Grafiken und Videos, um seine Taktik zu untermauern. Doch Malaysia gewann 4:0. Die Mannschaft hatte sich vor dem Spiel lediglich einen humorigen Film mit Mr. Bean angeschaut. Diese beiden Ereignisse charakterisieren die Arbeit der deutschen Trainer im Ausland nur in bescheidenem Ausmaß, aber sie spielen sich immer wieder ab. Doch es gibt die andere Seite, die ebenso farbig ist: die der Breitenarbeit in Krisen- und Kriegsgebieten. Gemeint ist die Arbeit an der Basis, aber es ist doch viel mehr. Beispielsweise in Ländern wie in Afghanistan und Ost Timor, wo die Kriege Spuren hinterlassen haben. Oder in Sri Lanka nach der Sturmflut im Jahr 2004. Dort standen oft einhundert junge Spieler vor mir, die beschäftigt werden wollten.



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In Nepal muss man beim Spielfeld auch mal Fünf gerade sein lassen.

Neuaufbau Nationalmannschaft Da sind Spiele auf kleinen Feldern, ob 4 gegen 4 oder 7 gegen 7, mit und ohne Torhüter, an der Tagesordnung. Einerseits stellt dieser „Massenbetrieb“ hohe Anforderungen an die Flexibilität der Trainer und seiner Assistenten. Andererseits schult dieser „kleine Fußball“, wie er oft genannt wird, Ballkontrolle, Übersicht, Zweikampfstärke und räumliches Denken. Vor allem: alle sind beschäftigt, es fallen viele Tore und die Leute sind begeistert. In Afghanistan erlebten die Menschen dreißig Jahre lang Krieg und Zerstörung. Die Ländermannschaft, einst der Stolz der Nation, war nicht mehr existent. Die Arbeit in Afghanistan war eine Tätigkeit rund um die Uhr, und auch stressig, weil wir ständig mit den Gefahren von Anschlägen rechnen mussten. Nach Maßnahmen im Straßen- und Schulfußball mit hoher Beteilung der zuvor in den Strassen herum sitzenden jungen Menschen hatte die Organisation einer neuen Liga Priorität. Im Olympic Stadium, in dem vor unserem Einsatz von den Taliban noch unschuldige Menschen hingerichtet worden waren, spielte die neue Generation einen attraktiven Fußball, der teilweise 25.000 Besucher anzog. Schon bald wurde der Ruf nach dem Neuaufbau einer Nationalmannschaft immer stärker. Eineinhalb Jahre nach dem Abzug der Taliban kehrte er schließlich auf die Weltbühne der FIFA zurück. Es war ein wichtiger Schritt, den Afghanen Attribute wie Selbstwertgefühl und ein Wir-Gefühl zurückzugeben. Noch zu Zeiten

Holger Obermann mit einer erfolgreichen Jugendmannschaft in Pakistan.

„Öffentliches Training“ in Pakistan zieht viele Besucher an.

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Großer Vorteil für mich damals: ich konnte relativ selbständig planen und schalten, wie ich es für richtig hielt. Ein wichtiger Schritt war die erstmals eingeführte Trainerausbildung auch in den Regionen abseits der Hauptstadt. Ein Jugendzentrum wurde etabliert, die Besten mit Unterstützung der Lufthansa in eine Fußballschule nach Deutschland entsandt. Die vom Projekt aufgebaute Juniorenmannschaft U18 stellte nach drei Jahren den Stamm der Nationalmannschaft, die bei den Südasiatischen Spielen in Dhaka im benachbarten Bangladesch die Goldmedaille gewann. Das deutsche Projekt hinterließ Spuren! Rudi Gutendorf war Jahre vorher in Nepal tätig gewesen. Und Jochen Figge hatte Jahre vorher bereits Gold im Asien-Cup gewonnen. Techniktraining mit Kindern und Jugendlichen auf Sri Lanka. des Taliban-Regimes war den Kindern Fußballspielen verboten gewesen. Zuwiderhandlungen wurden streng bestraft. Trotz aller Problemstellungen wurde auch der Frauenfußball etabliert. Wer die Rolle der Frau im islamischen Afghanistan (und nicht nur dort) kennt, kann in etwa ermessen, wie viele Vorurteile zu überwinden waren, um den Fußball nach Jahrzehnten wieder in den Blickwinkel der Einheimischen zurück zu bringen. In Afghanistan war das deutsche Trainergespann auch im Medienbereich gefordert. Bei Pressekonferenzen in stets überfüllten Räumen mussten sie Rede und Antwort stehen und auch ausländischen TV-Stationen mitteilen, wie der doch kurzfristig geschaffte Erfolg zu erklären ist. Meine deutschen Kollegen Klaus Stärk und Ali Askar Lali (ein DeutschAfghane mit hohem organisatorischem Können) und ich ließen durchblicken, dass dieser Erfolg auch ein Erfolg der deutschen Arbeitgeber und der FIFA sei. Vom Auswärtigen Amt immer wieder gern gesehen: Werbung für ein positives Deutschland-Bild! In anderen Krisenländern wie Pakistan nach dem Erdbeben musste ich feststellen, welch hohes Maß an sozialer Verantwortung notwendig ist, um Entwicklungshilfe umzusetzen. Der Trainer gewinnt auch an Einfluss in der Förderung von Fairplay und dem Bewusstsein, dass eine Niederlage zum Spiel und damit zum Alltag gehört. In diesen Ländern habe ich auch wiederholt mit den Jüngsten Malwettbewerbe organisiert. Und es war ganz erstaunlich, was dabei heraus kam. Die

Motive spielten oft in erschreckender Weise das ganze Leid dieser traumatisierten Kinder wider, die teilweise Eltern, Geschwister und Freunde verloren hatten. Das deutsche Goethe-Institut war bei diesen Veranstaltungen vor Ort oft ein wichtiger Partner. Positiv und immer wieder gern gesehen: die von deutschen Trainern übergebenen Spenden aus der Heimat, vom Auswärtigen Amt, den Verbänden, Vereinen und auch der deutschen Industrie. Sie sind – ein Parallel zum TV-Auftritt in Kabul – stets eine willkommene Gelegenheit, um auf die Arbeit eines deutschen Trainer-Teams hinzuweisen. Denn diese Spenden, beispielsweise von deutschen Bundesligavereinen oder der Franz Beckenbauer-Stiftung, kommen meistens durch die persönlichen Kontakte des Auslandstrainers mit dem Zuhause zustande. Eigeninitiative ist hier sehr hilfreich.

Kein Fußball im Monsun Langzeitprojekte werden in der Regel zunächst auf die Laufzeit von zwei Jahren festgelegt, können dann auf weitere zwei Jahre verlängert werden. Das Beispiel Nepal: Kastensystem. Blutige Unruhen sechs Monate vorher. Von einer ausreichenden Infrastruktur kann keine Rede sein. Nur ein Stadion in der Hauptstadt Kathmandu, ansonsten Hartplätze. Im Monsun ist Spielen kaum möglich. Und nur ein Drittel des Landes ist bewohnt bzw. bewohnbar. Die Himalaya-Berge prägen das Land, locken jährlich nach wie vor viele Touristen an. Aber: Nepal zählt zu den fünf ärmsten Ländern dieser Erde, hat eine unsichere Zukunft auf fast allen Gebieten.

Sozialer Aufstieg durch Fußball Gründe für die Erfolge? Die Nepalesen sind lernbegierig und fleißig. Vorteilhaft für einen ausländischen Trainer. Obwohl die nepalesischen Spieler verschiedenen Kasten angehören, spielen sie in einer Mannschaft zusammen, zeigen Teamgeist, gewinnen und verlieren gemeinsam. Positiv: auch in Nepal wurden herausragende Spieler mit besseren Positionen in ihren Berufen belohnt, der Fußball also identisch mit einem sozialen Aufstieg in die Gesellschaft. Im Grund genommen herrschten in Nepal die gleichen Bedingungen wie in anderen Krisen- und Kriegsländern zuvor: Fußballentwicklung unter jeweils erschwerten Bedingungen. Ganz wichtig war dabei, dass vom Experten das Vertrauen bei den Funktionären und Aktiven, aber auch der Bevölkerung positiv aufgebaut werden musste. Auch wenn die Sterne einmal schlecht standen! Ein Fazit. Ich habe an der Entwicklung des Fußballs in 30 Ländern mitgewirkt, einer Aufgabe, die mich herausgefordert und rundherum zufrieden gemacht hat. War bei mir genügend Motivation vorhanden, um in 30 Ländern immer wieder die Ärmel hoch zu krempeln – und das unter teilweise widrigen Umständen? Ich kann diese Frage mit JA antworten und weiß heute, dass auch die Praxis in der damaligen deutschen Oberliga und in der US-Profiliga sowie Trainertätigkeiten u.a. bei Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt mir vieles mit auf den weiten Weg gegeben haben, um die oft auf den ersten Blick zu hohen Berge wie das Himalaya-Gebirge in Nepal zu erklimmen. Meistens wurde ich durch das Lachen der mir anvertrauten jungen Menschen reichlich belohnt.

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Monika Staab: Deutsche Fußball Botschafterin 2014

Text: Marcus Dippel

Deutsche Trainer und Spieler zeichnen sich in Deutschland und im Ausland durch ihr Engagement aus. Auf der gesamten Welt sind deutsche Trainer bei Nationalmannschaften oder Vereinen tätig. Weltweit spielen und engagieren sich zahlreiche deutsche Trainer und Spieler in ihrem jeweiligen Gastland.

Reputation für Deutschland Während ihrer internationalen Einsätze repräsentieren die Trainer und Spieler ihr Heimatland. Zudem nehmen sie als Vorbilder und Imageträger Einfluss auf das positive Ansehen von (Fußball)Deutschland. Die Initiative „Deutscher Fußball Botschafter“ würdigt das Engagement eben dieser Trainer und Spieler mit einer jährlichen Auszeichnung. Als Schnittpunkt zwischen Sport und Kultur möchte die Initiative dieses Engagement weiterhin fördern, ausweiten und das positive Image von Deutschland im Ausland stärken.

Trainerlegende Rudi Gutendorf – Botschafter im Trainingsanzug Mit der Trainerlegende Rudi Gutendorf wurde ein erstklassiger Schirmherr für die Initiative Deutscher Fußball-Botschafter gefunden. Gutendorf selbst war als Trainer bei mehr als 50 Stationen auf allen Kontinenten aktiv. Er hat dabei fußballerisches Wissen vermittelt und sich sozial engagiert – ein idealer Botschafter des Fußballs in der Welt. Auch dadurch ist Rudi Gutendorf als „Botschafter im Trainingsanzug“ bekannt geworden. Für sein weltweites sportliches und soziales Engagement als Trainer erhielt Rudi Gutendorf zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch das Bundesverdienstkreuz und ein Eintrag im „Guinness Buch der Rekorde“. Im Fokus der Ehrung stehen die sportliche und gesellschaftliche Entwicklungsarbeit der einzelnen Persönlichkeiten. Gleichzeitig werden mit der jährlichen Auszeichnung soziale Projekte im Ausland unterstützt.

Monika Staab war in mehr als 60 Ländern als Trainerin und Entwicklungsexpertin aktiv.

Monika Staab als Nachfolgerin von Holger Obermann Am 5. Mai 2014 wurden die Awards zum Deutschen Fußball Botschafter zum zweiten Mal, diesmal im Auswärtigen Amt in Berlin, vergeben. Unter Anwesenheit von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und weiteren Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft wurde Monika Staab (seit Anfang November Ex-Frauen-Na­ tionaltrainerin Katar) für ihr Engagement im Ausland und die Rolle als Deutscher Fußball-Botschafter ausgezeichnet. Monika Staab war in mehr als 60 Ländern als Trainerin und Entwicklungsexpertin aktiv und prägte den nationalen und internationalen Frauenfußball nachhaltig. Vor allem in muslimisch geprägten Ländern integrierte Staab den Frauenfußball in der Gesellschaft und verdient hierfür höchste Anerkennung. Die ehemalige Trainerin des 1. FFC Frankfurt setze sich gegen Winfried Schäfer, der in Kamerun und Thailand große Erfolge feierte und aktuell die National-

mannschaft von Jamaika trainiert, sowie Klaus Stärk, der als technischer Direktor des namibischen Fußballverbandes Strukturen schuf und sich speziell für den Jugend- und Frauenfußball in Namibia einsetzte, durch. Von Februar 2013 bis November 2014 war Staab als Trainerin der Frauen-Natio­ nalmannschaft in Katar tätig. „Meine Spielerinnen mussten noch viel lernen, aber sie wollten ja etwas lernen. Ich wollte meine Spielerinnen auf diesem Weg unterstützen. Ich sah meine Arbeit in Katar als Art Entwicklungshilfe an“, so die 55-jährige Fußball-Lehrerin, die zu den Teilnehmerinnen des diesjährigen ITK in Mannheim zählte. Für die Mädchen und Frauen in Katar war Staab mehr als nur eine Trainerin: „Ich musste ganz vielfältige Aufgaben wahrnehmen. Ich war Freundin, Mutter und Psychologin zugleich. Ich musste meine Spielerinnen ein Stück weit erziehen und auf das Leben vorbereiten, da sie das von ihrer Familie zu Hause nicht vermittelt bekamen.“ „Diese Auszeichnung ist ein Dank für diese Arbeit, die ich über 45 Jahre geleistet habe, um den Frauenfußball zu fördern. Durch diesen Preis rückt der Frauenfußball für den Moment ins Rampenlicht“, freute sich Staab Anfang Mai im Rahmen der Preisverleihung in Berlin.

Staab unterstützt das Layan-Projekt in Katar Das Layan-Projekt ist eine vom Flüchtlingshilfswerk der UNO (UNHCR) offiziell anerkannte Kampagne und steht unter der Obhut des Roten Kreuzes in Katar. Aufgebaut wurde das Projekt von einer freiwillig engagierten Gruppe junger Menschen, um die Flüchtlinge aus Syrien im Nord Libanon zu unterstützen. Die Unterstützung basiert auf der Hilfe und Wiedereingliederung der Asylanten, durch Bereitstellung von Unterkunft, Lebensmittel und Gesundheitsversorgung. Die Namensgeberin ist ein syrisches Mädchen das durch eine Herzerkrankung nicht einmal 7 Monate alt wurde. Monika Staab übergab ihr gespendetes Preisgeld an Adel Lamy, ehemaliger katarischer Nationalspieler, der zusätzlich einer der Organisatoren des Layan-Projektes ist.

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Soziales ­Engagement und Hilfe in Südindien

Text: Marcus Dippel

„Entwicklung durch Fußball“ hilft sozial benachteiligten Jugendlichen Nach seinem ersten Aufenthalt 2008 in Südindien gründete BDFL-Mitglied Harald Braner, ehemaliger Fußballprofi des 1. FC Kaiserslautern und Fußball-Lehrer, im August 2009 den Verein „Hilfe für Südindien e.V.“ Dieser setzt mit der Initiative „Entwicklung durch Fußball“ auf die verbindende Kraft des Fußballs, um zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im südindischen Trivandrum und Cochin, im Bundesstaat Kerala, beizutragen.

Durch Fußball Talente fördern und Persönlichkeiten stärken Der Titel des Projekts ist gleichzeitig Programm: Mit „Entwicklung durch Fußball“ wird auf eine Begeisterung gesetzt, die Menschen in der ganzen Welt – mehr und mehr auch in Indien – verbindet: Fußball. Auch hilfsbedürftige Mädchen und Jungen spielen begeistert Fußball. Wenn sie auf einfachen Bolzplätzen zusammenkommen, entsteht aus der ansteckenden Begeisterung eine ungeahnte Menge an Euphorie und Energie.

„Entwicklung durch Fußball“ setzt auf das soziale Potenzial des Fußballs: Das Projekt wirkt als Menschenmagnet und Türöffner zugleich. Es nutzt und lenkt die positive Energie, die entsteht, wenn die Jungen und Mädchen mit größter Freude Fußball spielen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur positiven Persönlichkeitsentwicklung.

Lokale Initiativen stärken und ­unterstützen Der Verein konzentriert sein Engagement derzeit auf die Errichtung örtlicher Begegnungszentren, in denen regelmäßige Fußballcamps für Jungen und Mädchen in Verbindung mit weiterführenden Lernangeboten, um z. B. die eigene Persönlichkeit und soziale Kompetenzen zu stärken, stattfinden. Anlaufpunkte sind die Randbezirke der südindischen Städte Cochin und Trivandrum im Bundesstaat Kerala. In beiden Städten gibt es bereits lokale Fußballvereine und Schulen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mittels Fußball einen positiven Wandel in ihren Gemeinden herbeizuführen. Dies schafft die Voraussetzung eine zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen und bessere Entwicklungschancen für die jungen Menschen zu bewirken.

Aufbau einer Fußballakademie für Waisenkinder in Aluva

Harald Braner, Gründer des Vereins Hilfe für Südindien e. V. vor Ort in Action. In jährlich stattfindenden Trainingscamps erfuhren bisher mehr als 200 sozial benachteiligte Jugendliche mittels des Fußballs Hilfe. Für ein paar Wochen im Jahr wird den jungen Menschen die Möglichkeit geboten, ihren tristen Lebensalltag zu vergessen und eine andere Lebensrealität zu erfahren.

Während der letzten zehn Jahre konnten die Verantwortlichen des Waisenhauses „Janaseva Sisubhavan“ mehr als 1100 Kinder von den Straßen holen und ihnen ein fürsorgliches Leben mit einem Dach über dem Kopf, hygienischen Lebensverhältnissen und medizinischer Versorgung bieten. Die ehrenamtlichen Helfer übernehmen die Verantwortung für die vernachlässigten Kinder und tun ihr Bestes, um ihnen bei ihrer Entwicklung zu selbstständigen Persönlichkeiten zu helfen. Hierbei kommt dem Sport, insbesondere dem Fußball, seit 2008 eine besondere Bedeutung zu. Gerade mit dem Spaß beim Fußballspielen gelingt es den Trainern, die erlebten Traumata der Jungen zum Teil ver-

gessen zu machen und sie an ihr neues soziales Umfeld zu gewöhnen. Mit dem geplanten Fußballplatz wird ein weiteres Ziel für die Etablierung des Waisenhauses umgesetzt: Eine langfristige Basis zu schaffen, um den fußballbegeisterten Jungs ein regelmäßiges Training unter günstigen Voraussetzungen zu ermöglichen. Die Erfahrung zeigt, dass eine dauerhafte Förderung nur gelingen kann, wenn es einen Platz gibt, an dem die Jugendlichen regelmäßig trainieren können und eine intensive Betreuung für sie da ist.

Ein Leben mit und für den Fußball Harald Braner (geboren am 19. August 1943) startete seine Fußball-Laufbahn im Alter von zehn Jahren beim Wormser Vorstadt-Klub SV Horchheim. Früh wurde sein Talent entdeckt und er wechselte mit 16 Jahren zu Wormatia Worms. Von dort kam er 1963 zum 1. FC Kaiserslautern, wo er seine Karriere als Profi-Fußballer begann. Er brachte es in der Pfalz in vier Jahren auf 88 Bundesligaspiele und zwölf Tore. In den weiteren zwölf Jahren spielte er außerdem für den SSV Reutlingen, den VfL Osnabrück und Wormatia Worms. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn erwarb Harald Braner an der Sporthochschule in Köln 1976 die Fußball-Lehrer-Lizenz und trainierte im Anschluss den FV 09 Weinheim, den SV Schriesheim, Tus Göllheim, den SC Bobenheim-Roxheim, den FC 08 Homburg, die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms und als Co-Trainer den 1. FC Kaiserslautern.

Weitere Informationen zu dem Projekt findet man im Internet unter www.fussball-entwicklung.de Finanziell kann man Harald Braners Projekt mit einer Spende unterstützen. Nachfolgend die Daten des Spendenkontos: Kontonummer: 150 29 005; Bankleitzahl: 550 912 00 (Volksbank Worms) IBAN: DE12 55091200 0015029005; SWIFT-BIC GENODE61AZY

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Bürgermeister im Nationaltrikot erfolgreich

Text: Maximilian Schwartz

Nationalmannschaft der Bürgermeister fördert auch soziale Projekte Egal, wo auf der Welt, der Fußball spricht eine eigene Sprache, die jeder versteht. Selten trifft dieser Ausspruch so zu wie auf die deutsche Nationalmannschaft der Bürgermeister. Seit mehr als sechs Jahren bestreitet das Team internationale Turniere und Spiele, pflegt dabei den Kontakt mit anderen Ländern und fördert soziale Projekte im In- und Ausland. Im Mai 2008 fing alles an. Der österreichische Gemeindebund veröffentlichte vor der EURO in Österreich und der Schweiz eine Ausschreibung. Ziel: Die Austragung einer weiteren EM – für Nationalmannschaften der Bürgermeister. Was als PR-Gag begann, wird seitdem erfolgreich fortgeführt. Mittlerweile gibt es 13 Bürgermeister-Nationalmannschaften in Europa. Beim ersten Turnier vor sechs Jahren holte die deutsche Nationalmannschaft der Bürgermeister gleich den Europameistertitel. Im Finale wurde Italien mit 3:0 besiegt. Teamchef und Bürgermeister von Neuenburg am Rhein, Joachim Schuster, erinnert sich gerne zurück: „Nach dem tollen Erlebnis haben wir gesagt: Wir bleiben zusammen und bemühen uns, dass in vier Jahren wieder eine EURO ausgespielt wird.“ Das wurde sie. Beim zweiten europäischen Turnier in Polen belegten unsere Bürgermeister den vierten Platz.

Internationale Kontakte

Soziale Projekte

Auch zwischen den großen Turnieren wurden immer wieder internationale Erfahrungen gesammelt. Bei der WM 2010 in Südafrika waren die deutschen Bürgermeister vor Ort. Zum ersten Mal fand ein Treffen zwischen deutschen und südafrikanischen Kommunalvertretern statt. Dem Reisebericht ist zu entnehmen, dass die Reise eine unvergessliche Erfahrung mit vielen Eindrücken und neuen Freundschaften darstellte. 2011 wurde die Nationalmannschaft der Bürgermeister dann nach Israel eingeladen. Die Gastgeber gründeten extra eine eigene Nationalmannschaft, um neben dem Austausch auf kommunaler Ebene auch ein Fußballspiel austragen zu können. „Es gibt drei Aspekte, die unsere Nationalmannschaft so interessant machen“, erläutert Teamchef Schuster. „Erstens haben wir auf internationaler Ebene Kontakt mit Bürgermeistern aus anderen Ländern. Wir können uns über die Themen austauschen, die jeder im Alltag hat. Wie der Kollege in Prag zum Beispiel seine kommunalpolitischen Themen löst, wir können uns gegenseitig Tipps geben. Zu dem Fachlichen kommen dann der freundschaftliche Austausch und die menschlichen Begegnungen.“ Man bekomme schließlich sonst nie so viele Bürgermeister auf einen Schlag zusammen. Sogar Städtepartnerschaften sind durch die Reisen der Nationalmannschaft entstanden.

„Der zweite wichtige Aspekt sind die sozialen Projekte, die wir im In- und Ausland fördern“, führt Schuster fort. Wie zum Beispiel während der WM in diesem Jahr. Da reiste das Bürgermeister-Team nach Brasilien und fördert seitdem vor Ort ein Projekt der brasilianischen Schiedsrichter, bei dem Kinder in Favelas von Fußballtrainern und Sozialarbeitern unterstützt werden. Ganz nebenbei sorgten die Bürgermeister beim Viertelfinale der WM in Rio gegen Frankreich im Stadion auch dafür, dass Löws Mannschaft in die Runde der letzten Vier einzog. „Das war super, ein Riesenerlebnis. Auch dabei haben wir natürlich viele tolle Menschen kennengelernt“, berichtet der Teamchef. Neben den sozialen Projekten in den Ländern, die die Nationalmannschaft der Bürgermeister bereist, werden die SOS-Kinderdörfer tatkräftig unterstützt.

Die deutsche Nationalmannschaft der Bürgermeister konnte 2008 die Europameisterschaft gewinnen. (Foto: Rolf Reinhard)

Ehrgeizige Fußballer „Und der dritte Aspekt ist natürlich der Sport an sich, der einen hohen Stellenwert hat. Wir sind alle sehr ehrgeizige Fußballer“, erklärt Schuster, der wie sein Trainerkollege Dieter Hahn die A-Lizenz besitzt. „Vorgabe ist bei uns neben der aktiven, hauptamtlichen Tätigkeit als Bürgermeister, dass man mindestens mal Bezirksliga gespielt haben muss. Einige haben sogar mal Regionalliga oder Oberliga gespielt.“ Derzeit gehören 21 Bürgermeister aus acht Bundesländern dem ambitionierten Team an. Das letzte Event war der Alpencup Mitte September in Österreich. „Natürlich wollen wir dort unser Bestes geben, unsere Ansprüche sind immer hoch“, so Schuster im Vorfeld. Da die Bürgermeister seit 2008 allerdings nicht jünger geworden sind, sind sie auch immer auf der Suche nach „Nachwuchs“. Bei der Aussicht auf internationale Erfahrungen, verbunden mit der Förderung sozialer Projekte und einer engagierten Einstellung zum Fußballspiel sollte diese Suche unter den knapp 14.000 Bürgermeistern in Deutschland kein Problem darstellen.

Training

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Anfang gut, alles gut – Warm-up im Fußball

Text: Christian Klein VBG Sportreferent

Verletzungsprävention durch gezieltes Aufwärmen erfolgreich Nie zuvor war die individualisierte athletische Vorbereitung jedes einzelnen Spielers von so entscheidender Bedeutung für Sieg oder Niederlage. Das Fußballspiel ist intensiver und schneller geworden. Indikatoren dafür sind die Erhöhung der Gesamtlaufdistanz, der Anzahl der Sprints sowie die Reduktion der Ballkontaktzeiten (vgl. Wormuth, 2001; Jansen et al., 2012). Eine unangenehme Begleiterscheinung dieser Intensivierung ist allerdings eine erhöhte Unfallhäufigkeit: Im Schnitt erleidet jeder Bundesliga-Profi 2,5 Verletzungen pro Saison. Wie lassen sich Verletzungen der am häufigsten betroffenen Körperteile Oberschenkel, Sprung- und Kniegelenk vermeiden? Ein Umdenken im Training hin zu einem effektiven Präventionstraining ist notwendig.

Training präventiv gestalten Gerade das Warm-up bietet die Möglichkeit, athletische, technische und koordinative, also leistungssteigernde sowie verletzungspräventive Elemente regelmäßig und ohne zusätzlichen Zeitaufwand ins Training, aber auch in die Spielvorbereitung zu integrieren. Dabei sind zwei Punkte von besonderer Relevanz: Zum einen sollte möglichst wenig Material benötigt werden, um Kosten und Aufwand gering zu halten. Zum an-

deren ist es bedeutsam, auf einen variablen, abwechslungsreichen Ablauf zu achten, um Motivation und Akzeptanz der Spieler aufrechtzuerhalten. Außerdem gewährleisten Übungsvariationen unterschiedliche Trainingsreize und dienen somit einer kontinuierlichen Leistungssteigerung. Um präventiv und leistungssteigernd wirksam zu sein, sollte ein modernes Aufwärmprogramm Übungen aus den vier folgenden Bereichen enthalten:

Allgemeine Erwärmung/Koordination Eine allgemeine Erwärmung als Vorbereitung des gesamten Organismus auf die nachfolgenden Belastungen ist zwingend notwendig. Durch eine Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems wird die Durchblutung der Muskelzellen angeregt und als Folge der damit verbundenen Temperaturerhöhung die gesamte Muskulatur geschmeidiger und elastischer. Es bietet sich an, die allgemeine Erwärmung mit koordinativen Übungen zu kombinieren. Dadurch werden Wahrnehmung und Bewegungsausführung gezielt gefördert. Bewegungsabläufe können schneller und zielgerichteter durchgeführt, im besten Fall automatisiert werden. Außerdem gelingt es dadurch, die Wahrnehmung zu schärfen und den Sportler nicht nur physiologisch, sondern auch mental auf Training und Wettkampf vorzubereiten.

Mobilisation/Beweglichkeit

Die Übungen der VBG-Kampagne „Sei kein Dummy“ helfen, Muskelverletzungen zu vermeiden. Mehr Informationen unter www.seikeindummy.de

Dynamische Mobilisationsübungen sind bewegungsvorbereitende Übungen, die die Beweglichkeit verbessern und die Muskulatur gezielt aktivieren. Darüber hinaus wird das Zusammenspiel von Gelenken und der entsprechenden Bewegungsmuskulatur verbessert, wodurch der Körper ideal für nachfolgende Belastungen vorbereitet wird. Ein umfangreiches Dehnprogramm mit statischen Übungen sowie Übungen mit der Faszien-Rolle sind im Anschluss an Training oder Wettkampf ratsam.

Rumpfstabilisation/funktionelle Kräftigung Stabilisationsübungen haben vorrangig die Kräftigung der Rumpfmuskulatur zum Ziel. Diese ist als zentrales Widerlager für eine gute Kraftübertragung aus den Beinen in den Oberkörper und andersherum zuständig und insofern für eine gute Bewegungsqualität unabdingbar. Bei Stabilisationsübungen wird v. a. die tiefer liegende, gelenkstabilisierende Muskulatur angesprochen. Neben der Festigung der Band- und Sehnenapparate helfen stabilisations- sowie fußballspezifische Kräftigungsübungen dem Spieler, Zweikämpfe nicht nur verletzungsfrei, sondern auch erfolgreich zu gestalten und die gesamte

Sensomotorik/Beinachsenstabilität

Sensomotorische Übungen verbessern die sensorische Wahrnehmung von Gelenkpositionen und die motorische Ansteuerung der Gelenkmuskulatur. Damit wird gezielt die Fähigkeit trainiert, instabile und daher kritische Körper- beziehungsweise Gelenkpositionen zu korrigieren (z. B. Umknicken). Darüber hinaus schulen sensomotorische Übungen die Gleichgewichtsfähigkeit, was zur Verbesserung von Bewegungsabläufen beiträgt. Durch gezieltes Ausgleichen muskulärer Dysbalancen wird die gesamte Achse HüfteKnie-Sprunggelenk stabilisiert und somit gleichzeitig die Kraftleistungsfähigkeit gesteigert. Das Risiko von Verletzungen, insbesondere des Sprung- und Kniegelenks, wird so reduziert.

Fazit Das Anforderungsprofil im Fußball hat sich durch unterschiedliche Einflussfaktoren enorm entwickelt. Diese neuen Anforderungen bedingen eine Anpassung des Trainings hin zur kontinuierlichen Aufnahme präventiver Trainingsinhalte. Durch den leistungssteigernden Effekt dieser Inhalte schützt sich der Spieler nicht nur vor Verletzungen, sondern ist angemessen auf die Leistungsanforderungen im Fußball vorbereitet.

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Marketing

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BDFL Marketing – Werbung – Public Relations Neuer BDFL-Kunde Teamsportbedarf.de

Karlheinz Raviol

Kurzfazit: ITK 2014 in Mannheim erfolgreich Mit den sich präsentierenden 20 Ausstellern im Mannheimer Congress Center Rosengarten hatten wir die maximal mögliche Ausstellungsfläche laut CCR voll ausgenutzt. Allerdings kamen etliche negative Stimmen seitens der Kunden auf, die einen weniger frequenzstarken Stand in der Kongresshalle zugewiesen bekamen. Bei diesem Thema müssen wir beim anstehenden ITK in Wolfsburg unbedingt versuchen, uns zu verbessern. Mit den in der Quadratestadt erzielten Umsatzerlösen waren wir allerdings mehr als zufrieden.

Kampagne der VBG: „Sei kein Dummy“.

Letzteres trifft auch auf unser Gesamtergebnis in diesem Kalenderjahr zu. Dazu trug vor allem der Neukunde Trainingsunterlagen GmbH („Teamsportbedarf“) aus Zielitz in Sachsen-Anhalt einen Großteil mit bei. Neben einem Stand auf dem ITK finden Sie auf der Rückseite dieses Journals seine Vierfarbanzeige (gleiches wird in allen Ausgaben bis einschließlich Nr. 52 in 2016 erfolgen) sowie zusätzlich beigelegt den aktuellen Gesamtkatalog des Teamsportspezialisten. Auch der neuen „ITK-DOKU“ ist ein Beileger der Zielitzer beigefügt. Wir haben mit diesem Unternehmen eine mehrstufige, breit aufgestellte Werbeaktion vereinbart, die zunächst bis Ende 2016 laufen wird. Bitte achten Sie daher bei Ihren und den Einkäufen Ihres Vereins auf solche den BDFL aktiv unterstützende Firmen. Über weitere Partner und deren attraktive Angebote für BDFL-Mitglieder ist auf dieser beziehungsweise den nachfolgenden Seiten zu lesen.

Kontakte vermitteln! Auch bei diesem ITK waren wieder Firmen einiger BDFL-Mitglieder per Stand oder mit einer Beilage in der Kongressmappe präsent. Wir sind fest davon überzeugt, dass es innerhalb unseres eigenen Mitgliederstamms – immerhin über 4.500 aktuell – noch zahlreiche Kollegen gibt, die mit Unternehmen verbunden sind, deren Produkte und Dienstleistungen auch attraktive Angebote für BDFL-Mitglieder sein können. Nennen Sie uns diese, gern aber auch jeden anderen an einer Werbung mit und bei uns Interessierten. BDFL-Mitglieder erhalten beispielsweise bei einer Anzeigenschaltung, einer Beilage in unseren Magazinen oder für eine ITK-Standbuchung bekanntermaßen einen Nachlass von 20 % auf die Listenpreise. Wir erwarten gern entsprechende Hinweise aus Ihrem Kreis. Abschließend noch ein Hinweis für alle: Der Verlag Die Werkstatt hat in dieser Ausgabe mal wieder 11 Bücher zwecks Verlosung unter den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Am neuen Werk über die Trainerlegende Hennes Weisweiler sollten alle interessiert sein. Ein Mitmachen lohnt sich also! Mehr darüber auf Seite 70.

Flick – Spitzenweine vom Tor zum Rheingau Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, in Wicker, dem Tor zum Rheingau, trifft man auf die Straßenmühle mit ihrer über 700 jährigen Geschichte.Die schön hergerichtete Straßenmühle ist ein guter Ort, um Spitzenweine zu erzeugen und die Gastfreundschaft des Rheingaus zu erleben. Seit Generationen sind die Flicks Winzer und Bauern in Wicker, doch erst Joachim Flick machte 1973 den Weinbau zum Voll­erwerb.

Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, inmitten des Rhein Seither Mit demFKauf Strassenmühle mit ihrer 700 jährigen Geschichte. Hierist hatviel das geschehen. WEINGUT JOACHIM LICK sein Dom im Jahr 1994 und de- des Rhe zu Straßenmühle Rieslingerzeugern Innovation zu verbinden. Joachim Flick zähltder den kleinen, feinen ren liebevoller Sanierung wurde die große Basis Stärke d Rieslinge mit vielfachen, nationalen und internationalen Auszeichnungen sind die für das heutige Weingut gelegt, welches stehen mit der Strassenmühle und der zum Weingut gehörenden alten Sektkellerei Falke heute die rund 20 Feier HektarzuRebfläche in besten jede einem unvergesslichen Erleb außergewöhnliche Feste und Firmenevents bereit, Lagen bewirtschaftet. www.flick-wein.de oder unter www.flick-event.de Unsere Weine spiegeln ihre Herkunft wieder und entwickeln na- Flörsh Joachim Flick · Weingut inunverfälscht der Straßenmühle · Straßenmühle · D-65439 Tel.: 0 61 45 - 76 86 · Fax: 0 61 45 - 5 43 93 · Email: [email protected] · www.f

Marketing



türliche und intensive Aromen. Sie tragen unsere unverwechselbare Handschrift. Die Basis unseres Schaffens, der Grund und Boden, mit dem wir wirtschaften, sichert unsere Existenz und ist unser wertvollstes Gut. Dies wollen wir erhalten und an künftige Generationen weitergeben. Wir suchen deshalb nach den besten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Vieles haben wir schon auf den Weg gebracht. Die Rückführung von Rohstoffen und Nutzung erneuerbarer Energien sind dabei unser Hauptziel. Wir schützen Flora und Fauna durch biologische Schädlingsbekämpfung und Ansiedelung von Nützlingen. Wir fördern die Biodiversität und den Erhalt der Artenvielfalt. Wir erhalten die Bodengesundheit mit dem Einbringen von organischen Düngern und verzichten auf Herbizide in unseren Weinbergen. Tolle Weine definieren sich immer über ihre Herkunft. Der Weinberg ist die „Kinderstube“ eines jeden Weines. Deshalb sind die Lagen, deren Bodenbeschaffenheit und deren Mikroklima so wichtig für die späteren Eigenschaften eines Weines. Auf über 100 verschieden Parzellen in den Lagen Hochheimer Hölle, Wickerer Mönchsgewann und Stein sind unsere Reben daheim. Einen ganz besonderen Platz nehmen jedoch unsere beiden Monopollagen Wickerer Nonnberg und Hochheimer Königin Victoriaberg ein. Diese beiden Weinberge werden ausschließlich von uns, dem Weingut Joachim Flick, bewirtschaftet und daher als Monopollage bezeichnet. Sie erhalten diese Wein nur bei uns oder ausgewählten Partnern unseres Weingutes.

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Ab sofort hat die ASS Athletic Sport Sponsoring das neue smart fortwo coupé, 1.0l, 52 kW (71 PS) im Angebot. Der urbane Gefährte findet sich bestens im Großstadtdschungel zurecht und bietet eine Vielzahl cleverer Funktionen. Als wäre das noch nicht genug, ist der smart fortwo coupé schnell verfügbar und schon für mtl. 199 €* zu haben. Also worauf wartest Du noch? Steig ein! Mehr unter www.ass-team.net und Tel. 0234 95128-40 oder [email protected]. P.S.: Und wer mehr als zwei Personen befördern will, steigt einfach in unseren smart forfour ein.

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Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, inmitten des Rhein-Main-Gebietes, trifft man auf die Strassenmühle mit ihrer 700 jährigen Geschichte. Hier hat das WEINGUT JOACHIM FLICK sein Domizil. Ein guter Ort um Tradition und Innovation zu verbinden. Joachim Flick zählt zu den kleinen, feinen Rieslingerzeugern des Rheingaus. Finessenreiche, interessante Rieslinge mit vielfachen, nationalen und internationalen Auszeichnungen sind die große Stärke des VDP-Mitgliedes. Darüber hinaus stehen mit der Strassenmühle und der zum Weingut gehörenden alten Sektkellerei Falkenberg zwei traumhafte Orte für außergewöhnliche Feste und Firmenevents bereit, die jede Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Info´s unter : www.flick-wein.de oder unter www.flick-event.de Joachim Flick · Weingut in der Straßenmühle · Straßenmühle · D-65439 Flörsheim-Wicker Tel.: 0 61 45 - 76 86 · Fax: 0 61 45 - 5 43 93 · Email: [email protected] · www.flick-wein.de

Sportarztspezifische ­Rehabilitation und ­Integrationstraining für Leistungssportler Das sportartspezifische Integrationstraining hat in letzter Zeit im Leistungs- und Hochleistungssport eine wachsende Bedeutung erlangt. Sowohl als Teil der konservativen Therapie als auch in der postoperativen Rehabilitation zählt es zu den wichtigsten Maßnahmen, insbesondere bei Schäden und Verletzungsfolgen am Stütz-, Halte- und Bewegungsapparat. Im dem vorliegenden Buch wird – stellvertretend für andere orthopädisch traumatologische Erkrankungen – das Integrationstraining von Fußballspielern am Beispiel von Verletzungen und Schäden an der Achillessehne beschrieben. Die trainingswissenschaftlichen und sportmedizinischen Grundlagen, die praktischen Inhalte und Methoden zur Planung, Durchführung, Kontrolle und Auswertung des fußballspezifischen Integrationstrainings werden zusammenhängend und ausführlich behandelt.

Hennes Weisweiler – Vordenker des modernen Fußballs Vor 50 Jahren übernahm Hennes Weisweiler das Traineramt bei Borussia Mönchengladbach. In den folgenden zwei Jahrzehnten prägte er die Bundesliga als Trainer wie kein Zweiter. Die blutjunge Mönchengladbacher Mannschaft um Günter Netzer wuchs unter seiner Führung zum Dauerrivalen der Münchner Bayern heran. Weisweiler gewann mit den Borussen vom Niederrhein, mit dem 1. FC Köln, aber auch mit Cosmos New York und mit Grashoppers Zürich nationale Meistertitel und Pokale. Viel zu früh starb er im Sommer 1983. Der eigenwillige Architekt einer neuen Fußballkultur war seiner Zeit weit voraus. Als Pionier des Angriffsfußballs nahm er vieles vorweg, was inzwischen von den jungen „Konzepttrainern“ in der Bundesliag etabliert worden ist.

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Netzer, Toni Schumacher, Wolfgang Niersbach, Erich Rutemöller und das vor kurzem erst verstorbene BDFL-Ehrenmitglied Gero Bisanz. Auch unser vormaliger Pressereferent, Horst Hülß, erinnert sich darin gern an seine erste Begegnung 1958 mit der Trainerlegende bei seiner Aufnahmeprüfung im Fach Fußball zur Sporthochschule Köln. Später holte der damals bei SC Viktoria 04 Köln tätige Weisweiler den zuvor nur in der C-Klasse Frankens spielende Jungspund zum Oberligisten, wo er schon bald neben solch Größen wie Karl-Heinz Rühl und Klaus Matischak fester Bestandteil des seinerseits äußerst erfolgreichen Viktoria-Sturms wurde. Sein persönliche Beitrag („Einen wie dich könnte ich gebrauchen“) findet der Interessierte auf den Seiten 56/57. Eine überaus beeindruckende Hommage an den unvergessenen Trainerguru Weisweiler, der eine ganze Fußballepoche geprägt hat. G. Giersberg (Hrsg.), K. Röttgen, H.J. Weskamp: Hennes Weisweiler – Vordenker des modernen Fußballs Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014 144 Seiten, A4, Hardcover ISBN 978-3-7307-0100-3 € 19,90

Peter Götzinger

ezifische Integrationstraining in seinen vielhat in den vergangenen Jahren im Leistungssport eine wachsende Bedeutung erlangt. konservativen Therapie als auch in der posttion zählt es zu den wichtigsten Maßnahmen, den und Verletzungsfolgen am Stütz-, HalteVor allem bei Hochleistungs- und Berufseingliederung in den Trainings- und Wettter Zeit und mit dem geringsten Risiko – von

rlag: .de

Bücher

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Gewinnspiel Sportartspezifische Rehabilitation und Integrationstraining für Leistungssportler unter besonderer Berücksichtigung von verletzten Fußballspielern

Hauptanliegen dieses Buches ist es, die optimalen Trainingsmethoden und -inhalte in den einzelnen Phasen dieses speziellen Rehabilitationstrainings in ihrer komplexen Wirksamkeit darzustellen. Das Buch wendet sich an Sportärzte, Ärzte in der Rehabilitation, Sportlehrer, Sport- und Physiotherapeuten, Trainer und Aktive in allen Leistungsklassen. Peter Götzinger Sportartspezifische Rehabilitation und Inte­grationstraining für Leistungssportler unter besonderer Berücksichtigung von verletzten Fußballspielern ecomed MEDIZIN, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, 2005 168 Seiten, Hardcover Format 17 x 24 cm, ISBN 3-609-16326-7, EUR 39,–

Unvergessen ist aber auch seine Zeit als Dozent bzw. Lehrgangsleiter für die Ausbildung der Fußball-Lehrer an der Deutschen Sporthochschule (DSHS). In den 13 Jahren seiner Tätigkeit lernten 254 Trainer, die später zum Teil seine Konkurrenten wurden, bei ihm das Handwerk. Ihm zu Ehren wurde die heute noch bestehende Trainerausbildungsstätte des DFB im Jahr 2005 „Hennes-Weiler-Akademie“ benannt. Der Verlag Die Werkstatt legt nun das erste Buch über den Startrainer vor. Die Autoren würdigen alle Aspekte seiner Trainertätigkeit, zeigen aber auch den liebenswerten und lebensfrohen Privatmann. Sie präsentieren zudem zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotos. In sehr persönlich gefassten Beiträgen beleuchten prominente Weggefährten die diversen Facetten des Menschenfischers und Meistermachers Weisweiler aus eigener Erinnerung; darunter Jupp Heynckes, Franz Beckenbauer, Hannes Löhr, Günter

Mit etwas Glück können Sie eines von 11 Exemplaren dieses Hennes-WeisweilerBuches gewinnen. Einfach E-Mail an: [email protected] oder Postkarte an: Karlheinz Raviol, BDFL-Marketing, Geigersbergstr. 13, 76227 Karlsruhe. Stichwort: Hennes Weisweiler Einsendeschluss: 31. Dezember 2014 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Herr Guardiola Das erste Jahr mit Bayern München Mit dieser Neuerscheinung stellt unser „BDFL-Journal“ bereits das vierte Buch über den Spitzentrainer vor (siehe die Ausgaben 46 und 47). Im vorliegenden Werk fasst der spanische Journalist und ehemalige Hochspringer Marti Peranou seine Eindrücke der Saison 2013/14 in nächster Nähe zum Meistertrainer zusammen. Ob beim Training, bei den Spielvor- und nachbereitungen, bei Pressekonferenzen, in der Spieler-Lounge der Allianz-Arena oder beim persönlichen Ge-

Bücher spräch mit Guardiola – immer war er an dessen Seite und versuchte den Geheimnissen des Erfolgs auf die Spur zu komen. Von Unverständnis wegen einiger darin wiedergegebenen kritischen Äußerungen von Guardiola persönlich über seine FCBSpieler war zuletzt bei etlichen Medien und Fußballexperten die Rede.

Marti Perarnau: Herr Guardiola Das erste Jahr mit Bayern München Verlag Antje Kunstmann, München, 2014 428 Seiten, gebunden ISBN 978-3-88897-974-3 € 19,95



derungen mit Hintergrundwissen anzureichern und dafür eine stimmige, packend zu lesende Sprache zu finden. Natürlich steht dabei Jogi Löws erfolgreiches Team im Vordergrund und sein Weg bis zum großen Finale im Maracana. Doch auch die anderen Höhepunkte des Turniers werden erzählt: Hollands Gala gegen die entthronten Spanier, Messis Zaubertore, das Drama um Neymar und seine Selecao. Natürlich gehören auch hunderte Fotos in solch ein Buch. Neben den Pflichtmotiven (Götzes Siegtor, Luis Suarez‘ Bissattacke…..) wählten die Autoren zahlreiche ungewöhnliche Perspektiven aus und präsentieren sie in einem optisch gelungenen Layout-Konzept. Eine ausführliche Statistik rundet das Erinnerungsbuch ab. Ulrich Kühne-Hellmessen/Detlef Vetten: Der Triumpf von Rio Brasilien 2014 – Die Fußball-Weltmeisterschaft Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014 176 Seiten, A4, Hardcover ISBN 978-3-7307-0112-6 € 16,90

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und Nachtclubs. Wir sprechen von den kaugummikauenden Siebzigern, die von der WM in Mexiko eröffnet wurden, so wie dieser fabelhafte Bildband, in dem die schönsten Fußballfotografien jenes Jahrzehnts versammelt sind“. Das opulente, über 2,5 kg schwere Werk zeigt sie alle: die Großereignisse und die nicht wenigen „Jahrhundertspiele“ der 70er, die Stars und großen Clubs wie Ajax Amsterdam, Bayern München oder den FC Liverpool. Aber auch die Welt der Amateurmannschaften, der großen wie kleinen Fans, von Island bis Südafrika, deren Blut die schönste Nebensache der Welt in Wallung brachte. Mit den besten Toren des Jahrzehnts im Anhang, den schönsten Trikots, Hintergrundgeschichten zu den besten Spielern der Welt und dem Fußball in den Medien. Reuel Golden (Hrsg.): The Beautiful Game Fußball in den 1970ern Taschen Verlag, Köln, 2014 300 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-8365-5481-7 € 39,99

The Beautiful Game

La Roja

Brasilien 2014 – Die Fußball-Weltmeisterschaft

Fußball in den 1970ern Dieser fabelhafte, 26 x 34 cm formatige Bildband wurde vor kurzem von der hochkarätig besetzten Jury der Akademie für Fußballkultur zum „Fußballbuch des Jahres 2014“ gekürt.

Geschichte des spanischen Fußballs Trotz des überraschend schwachen Auftretens ihrer Nationalmannschaft – „La Roja“ (Die Rote) genannt – bei der diesjährigen Weltmeisterschaft gilt der spanische Fußball als mitführend in der Welt. Wie er zu dem wurde, was er heute ist, erzählt der in Spanien und England aufgewachsene, preisgekrönte Autor Jimmy Burns in seinem fesselnd geschriebenen Buch.

Der Sieg bei der Fußball-WM ist für Fußballfans als Erfolgserlebnis kaum zu toppen. Daher ist das Interesse an Erinnerungsbüchern zu Weltmeisterschaften immer sehr groß. Obwohl der großformatige Band nur wenige Tage nach dem Titelgewinn in die Buchhandlungen kam, wirkt er keineswegs wie „mit der heißen Nadel gestrickt“. Die beiden erfahrenen Sportjournalisten Vetten und Kühne-Hellmessen verstehen es, aktuelle Spielschil-

Jürgen Kaube von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Teamchef der Jury kommentiert folgendermaßen: „Natürlich war früher alles besser! Was denn sonst? Johan Cruyff zum Beispiel war unsterblich, die Deutschen gegen die Sowjetunion 1972 das beste Team aller Zeiten, es wurde noch geraucht auf‘m Trainingsgelände und auf der Trainerbank, die Spieler, also George Best jetzt, besaßen Modeläden, Reiseunternehmen

Der Triumph von Rio

Burns beginnt mit einem Blick auf die frühen Anfänge, als Fußball erstmals in Spaniens Hafenstädten von britischen Seeleuten und Händlern gespielt wurde. Er zeigt

Bücher

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die Verbindungen zwischen Politik und Fußball – Franco nutzte den Fußball zu Propagandazwecken, Vereine wie FC Barcelona und Athletico Bilbao wirkten für Katalanen und Basken identitätsstiftend. Und er erklärt, welchen Einfluss ausländische Stars auf die Entwicklung des spanischen Fußballs hatten: So schoss der Argentinier Alfredo Di Stéfano Real Madrid in den 1950er und frühen 1960er Jahren fünfmal zum Gewinn des Landesmeisterpokals. Dem Ungarn Ladisloa Kubala wurde bei Barça gar ein Stadion erbaut, und ohne den Niederländer Johan Cruyff würde Spanien heute nicht den erfolgreichen Tiki-Taka-Fußball spielen. Besonders spannend: Im Laufe seiner jahrelangen Recherchen begegnete der Autor vielen Zeitzeugen persönlich, darunter Cruyff, Kubala und die Torwartlegenden Antoni Ramallets und José Àngel Iribar. Und auch den heutigen spanischen Nationaltrainer Vincente des Bosque, der auch das Geleitwort zu diesem Buch beisteuerte, traf er mehrmals zu persönlichen Gesprächen. Eine ebenso intelligente wie unterhaltsame Lektüre über die Meister des schönen Spiels.

bahnarbeiter lebten, die den berühmten Verein ins Leben riefen. Für den Erfolg sorgten später vor allem zwei schottische Trainer: Matt Busby und Alex Ferguson. Busby überlebte jenes fürchterliche Flugzeugunglück 1958 in München, bei dem acht seiner Spieler starben. Er schwor, zu ihrem Andenken den Europapokal zu gewinnen – und hielt zehn Jahre später Wort. Es waren diese Katastrophe und das Comeback, das den Verein schon früh zum Mythos werden ließen.

Jimmy Burns La Roja – Eine Geschichte des spanischen Fußballs Aus dem Englischen von Markus Montz Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2013 384 Seiten, Paperback ISBN 978-3-7307-0043-3 € 19,90

Überraschend positiv bewertet SchulzeMarmeling die Personalpolitik des Vereins. Zwar wird dort immer wieder viel Geld für große Transfers in die Hand genommen. Aber den Erfolg garantieren letztlich eine gute Nachwuchsarbeit und Kontinuität auf der Trainerbank. Letzteres zumindest bis zum Ende der FergusonÄra. Das Buch ist eine ebenso spannende wie aufschlussreiche Lektüre über einen Klub, an dem sich viele reiben, ohne den die Fußballgeschichte aber sehr viel ärmer wäre. Das Werk ist übrigens auch als E-Book (€ 12,99) erhältlich.

Manchester United Vom Arbeiterverein zum FußballUnternehmen Was verbindet die legendären FußballHeroen Bobby Charlton, George Best, David Beckham und Christiano Ronaldo? Sie alle spielten für Manchester United, dem neben FC Barcelona, Real Madrid und Bayern München wohl populärsten Verein der Welt. Dem Autor Schulze-Marmeling gelingt eine gekonnte Mischung aus Chronik, Analyse und Anekdote über den englischen Rekordmeister. Seine Darstellung beginnt nicht erst im Jahr 1878 – als der Vorgängerverein Newton Heath gegründet wurde –, sondern bereits drei Jahrzehnte zuvor. Damals legte der junge Friedrich Engels eine brillante Studie zur sozialen Situation in der Industriemetropole Manchester vor – und skizzierte darin anschaulich, in welchem Umfeld seinerzeit auch jene Eisen-

Dietrich Schulze-Marmeling United Vom Arbeiterverein zum Fußball-Unternehmen Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014 384 Seiten, Paperback ISBN 978-3-7307-0098-3 € 16,90

Modernes Passspiel Der Schlüssel zum High-Speed-Fußball Ein sicheres Passspiel ist die Grundlage für ein variables und effizientes Zusammenspiel auf höchstem Niveau. Für Pässe, die präzise, gut getimt, flach und scharf sein sollen, sind effektive Trainingseinheiten

auf dem Platz notwendig. In ihrem Buch Modernes Pass-spiel beschreiben die beiden erfahrenen Trainer Peter Hyballa und Hans-Dieter te Poel zahlreiche Passarten und Leistungs-faktoren und legen damit die Grundlagen für ein modernes Passspiel im Fußball. Das Buch richtet sich an Trainer aller Spielklas-sen, die an der aktuellen, detaillierten und anforderungsorientierten Aus- und Weiter-entwicklung ihrer Spieler interessiert sind.

Neben wesentlichen spieltheoretischen Überlegungen stellen die Autoren ihren komplexen Hyballa/te Poel-Pass-PuzzleIQ® vor, der einen Beitrag zu dem immerwährenden Wunsch nach höchster Passqualität leisten soll. Darüber hinaus werden dem Leser ca. 150 Übungs- und Spielformen dargeboten, die direkt auf dem Trai-ningsfeld umgesetzt werden können. Ende des Jahres 2014 legen Peter Hyballa und Hans-Dieter te Poel ein zweites Buch zum Thema internationales Passspiel vor. Peter Hyballa & Hans-Dieter te Poel Modernes Passspiel – Der Schlüssel zum High-Speed-Fußball Meyer & Meyer Verlag 1. Auflage Juli 2014, 416 Seiten ISBN 978-3-89899-717-1 € 24,95

Bücher

„Optimales Taktiktraining im Kinder-, Jugendund Leistungsfußball“ Die Buchreihe mit den drei Bänden „Optimales Taktiktraining im Kinder-, Jugendund Leistungsfußball“ ist in 2. Auflage erschienen. Neu: Jeder Band verfügt über eine CD-ROM mit allen Taktik-Spielformen zum Ausdrucken.

Taktische Fähigkeiten spielen im modernen Fußball in allen Altersbereichen und auf jedem Leistungsniveau eine entscheidende Rolle, denn im taktischen Bereich scheinen die größten Potenziale zu schlummern. Die Buchreihe „Optimales Taktiktraining im Kinder-, Jugend- und Leistungsfußball“ hilft Trainern dabei, taktische Kompetenzen von Kindesbeinen an zu schulen und Individual- und gruppentaktische Anforderungen zielgerecht in das Übungsangebot von Kindern und Jugendlichen sowie in den leistungsausgerichteten Amateur- und Profifußball einzubinden. Band 1: „Optimales Taktiktraining im Kinderfußball“. Mit diesem Buch können sich Trainer und Übungsleiter auf den neuesten Stand des Kinderfußballs bringen. Neben dem vielfältigen und spielerischen Zugang beschreibt der Band sieben offensive und vier defensive individualtaktische Anforderungen. Schwerpunkte wie Passen, Dribbeln oder das Umschalten von defensiv nach offensiv dienen dazu, frühzeitig fußballspezifische Techniken in relativ komplexen Situationen zu schulen. Band 2: „Optimales Taktiktraining im Jugendfußball“ vertieft im Kinderfußball gelegte Bausteine und integriert Kompetenzen, die später im Leistungsfußball wichtig sind. Neben altersgerechten Individual- und Gruppentaktiken gibt der Band anhand von 73 verschiedenen Spielformen die Möglichkeit, zielgenau und effektiv die



taktischen Kompetenzen der Jugendspieler zu verbessern. Dieser Band wurde in der 2. Auflage um drei neue Taktiksituationen erweitert. Band 3: „Optimales Taktiktraining im Leistungsfußball“. Dieser Band greift die koordinativen und taktischen Anforderungen in der Bewegungswissenschaft auf und bezieht sie auf den leistungsausgerichteten Amateurfußball und den Profifußball. 14 Gruppentaktiken und 38 Spielformen unterstützen Fußballtrainer dabei, das Taktiktraining zu professionalisieren, um Fußball auf höchstem Niveau zu praktizieren. Neu: CD-ROM mit Taktik-Spielformen In der 2. Auflage liegt allen drei Bänden eine CD-ROM bei, auf der die jeweiligen Taktik-Spielformen des Buches als Formulare zum Ausdrucken enthalten sind.

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men aktuelle Fotos, neue Infos und zahlreiche Statistiken. Die besten Fotos internationaler Agenturen und spannende Texte renommierter Sportautoren machen dieses Buch zum „Standardwerk“ (11Freunde) und einer „Delikatesse in Gold“ (FAZ). Die Erstauflage wurde um 32 Seiten erweitert, auf denen u.a. Erfolgsautor Ronald Reng den Titelgewinn 2014 in einem ausführlichen Rückblick schildert. Zugleich wurde der Preis um satte 20 Euro gesenkt: der Dank des Verlages an Jogi Löws Weltmeister.

Optimales Taktiktraining im Kinderfußball, Band 1 Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen 2. überarbeitete Auflage, Juli 2014 166 S., 67 Abb., Broschur, ISBN 978-3-943996-42-5, EUR 24,80 Optimales Taktiktraining im Jugendfußball, Band 2 Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Juli 2014 212 S., 76 Abb., Broschur, ISBN 978-3-943996-43-2, EUR 24,80 Optimales Taktiktraining im Leistungsfußball, Band 3 Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen 2. überarbeitete Auflage, Juli 2014 128 S., 43 Abb., 5 Tab., Broschur, ISBN 978-3-943996-44-9, EUR 24,80

Das goldene Buch der FußballWeltmeisterschaft Das viel gerühmte „Goldene Buch“ zur Fußball-Weltmeisterschaft wurde aktualisiert und erweitert: Ein exquisites Buch erscheint jetzt als preisgünstige Sonderausgabe. Dieser opulente, großformatige und (mit fast drei Kilo) schwergewichtige Band hält alle wichtigen Ereignisse in der WM-Geschichte fest: von den Fußballpionieren 1930 bis zur umjubelten Weltmeisterschaft der deutschen Mannschaft 2014 in Brasilien. Dietrich Schulze-Marmeling analysiert die problematische Politik des Weltfußball-Verbandes FIFA. Hinzu kom-

An dem Buch haben zahlreiche bekannte Fußballautoren mitgewirkt, darunter Ronald Reng (Autor u. a. von „Spieltage“), Christoph Biermann (11 Freunde), Ludger Schulze (ehem. Süddeutsche Zeitung), Jonathan Wilson („Revolutionen auf dem Rasen“), Harald Kaiser (kicker), Christoph Siemes (Die Zeit) u.v.a. Die Herausgeber Bernd-M. Beyer und Dietrich SchulzeMarmeling arbeiten als Lektoren im Verlag Die Werkstatt. Das Goldene Buch der Fußball-Weltmeisterschaft Verlag die Werkstatt, Göttingen 1. Auflage 2014 448 Seiten, 22,5 x 31 cm, Hardcover Mit ca. 700 Fotos, Beiträge von Christoph Biermann, Ronald Reng, Jonathan Wilson ISBN: 978-3-7307-0159-1 Euro 29,90

Fast alle Bücher (nicht nur die hier vorgestellten) können BDFL-Mitglieder versandkostenfrei beziehen über: Vereins- und Verbands-Service, Rolf Höfling, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/Main, Fon 069 / 96741375 · Fax 069 / 6749-06 E-Mail: [email protected]

Verbandsgruppen

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Baden-Württemberg

André Malinowski

gen sehr gewinnbringend. Es geht hierbei um eine psychische und körperliche Ausgeruhtheit, um eine Verbesserung des Körperbewusstseins und um die Vorbereitung auf ein ggf. geplantes Mentaltraining. Die Teilnehmer an der Fortbildung erfuhren durch die eigene Ausführung der Übungen in den genannten Teilbereichen, wie sinnvoll Yoga zur Ergänzung des Fußballtrainings sein kann. Da Alexandra Roth die Thematik sehr begeisternd und überzeugend vermitteln und auch über Erfahrungen mit Fußballmannschaften berichten konnte, war dieser Blick über den Tellerrand des Fußballs für alle sehr wertvoll.

Regionale Fortbildung der VG Baden-Württemberg am 09. 04. 2014 Über den Tellerrand hinaus blickte die Verbandsgruppe Baden-Württemberg bei ihrer Fortbildungsveranstaltung am 09. April 2014 an der Südbadischen Sportschule Steinbach. Mit der Referentin Alexandra Roth und dem Thema „Yoga im Fußball“ widmete man sich der körperlichen Verfassung der Fußball-Spieler/innen von einer Seite, die den Körper, den Geist und die Seele als Ganzes sieht. Dieser ganzheitliche Ansatz kann Trainer(inne)n helfen, die Spieler/innen mit Körperübungen (Asanas) in den Bereichen muskuläre Balance, Verletzungsprophylaxe, Steigerung der koordinativen Leistungsfähigkeit und Laktathaushalt zu verbessern. Darüber hinaus helfen Atemübungen (Pranayama), die körperliche und geistige Klarheit zu fördern, Kraftreserven bewusst zu mobilisieren, die Sauerstoffzufuhr in Muskeln

Ganzheitlicher Ansatz: Yoga im Fußball. und Gehirn zu erhöhen und mehr innere Ruhe zu finden. Entspannungsübungen (Shavasana) wiederum sind der Gegenpol zur Anspannung und deshalb für die Regeneration nach sportlichen Leistun-

Regionale Fortbildung der VG Baden-Württemberg am 12. 05. 2014 Die TSG 1899 Hoffenheim ermöglichte den Teilnehmern an der Fortbildung am 12. Mai 2014 den Einblick in eine ganz besondere Trainingshilfe im Fußball. Bernhard Peters als Direktor Nachwuchsförderung stellte dabei den sogenannten „Footbonauten“ vor, ein computergesteuertes Trainingsgerät zur Verbesserung der Stoß- und Mitnahmetechniken im Fußball. In seinen theoretischen Ausführungen wies Bernhard Peters auf die Sinnhaftigkeit und die Einsatzmöglichkeiten dieses (nicht ganz günstigen) Apparates hin, der einem oder mehreren Spielern, ähnlich einer Ballmaschine im Tennis, die Möglichkeit gibt, ohne die Anwesenheit eines Trainers viele Wiederholungen mit bestimmter Zielsetzung innerhalb kurzer Zeit zu ermöglichen. Dabei erhält der Übende nach jeder Wiederholung und nach Ende der gesamten Trainingseinheit eine direkte Rückmeldung zur Zielerreichung in der jeweiligen Aufgabe.

Teilnehmer sammeln praktische Erfahrungen. Für den zweiten Teil der Veranstaltung konnte man mit Uwe Staib einen sehr erfahrenen Trainer der Freiburger Fußballschule gewinnen. Als Inhaber der UEFA-ALizenz und der Konditionstrainer-Lizenz des Schweizerischen Fußball-Verbandes wusste Uwe mit fundiertem Wissen und jeder Menge Praxiserfahrung über das Thema „Aktuelle Trainingsformen zur Entwicklung der fußballspezifischen Ausdauer“ zu berichten. Die praktische Umsetzung wurde über die U19-Junioren des Offenburger FV gewährleistet, die auf dem Platz mit hoher Laufbereitschaft überzeugten. In den theoretischen Ausführungen wurden die Begriffe polarisierendes Training, intermittierendes Training und hochintensives Intervalltraining erklärt und immer wieder auf die fußballspezifischen Belastungsanforderungen hingewiesen. Dabei wurde auch die Frage erörtert, mit welchen Trainingsformen die jeweiligen Trainingsziele am besten zu erreichen sind. Eine Darstellung der Trainingsplanung der U23 des SC Freiburg zur Entwicklung der Ausdauer in der Vorbereitungsperiode rundete die theoretische Einführung in das Thema ab. In der Trainingseinheit auf dem Platz standen danach die beim SC Freiburg erprobten Formen im Vordergrund.

Julian Nagelsmann bei seiner Praxisdemo. Im zweiten Teil der Fortbildung überzeugte U19-Trainer Julian Nagelsmann mit einem deutlich sichtbaren roten Faden in der Praxisdemonstration zum Thema „Umschaltverhalten nach Ballgewinn/-verlust“ und mit einer klaren Handschrift in der Trainingsarbeit mit seinen Spielern, was sich 2014 im Erreichen der Deutschen Meisterschaft bei den AJunioren widerspiegelte. Arne Barez, Chefredakteur der Zeitschrift „fussballtraining“, beschloss die sehr informative Veranstaltung in Theorie zum Thema „Vom Spiel in die Tiefe zum systematischen Spielaufbau“ ab. Dabei bezog er sich auf einen eigenen Beitrag in der Zeitschrift und stellte einen trainingsmethodischen Weg zur Entwicklung der Thematik in gezielt ausgearbeiteten Schritten dar.

Verbandsgruppen

Bayern

Hermann Lutz



Die wichtigste Grundlage ist das offensive Duell 1 gegen 1. Für diese Situation gilt es den Spielern Lösungsmöglichkeiten anzubieten, diese aber nicht nur zu erlernen, sondern zu automatisieren. Ziel sollte sein, 200 Aktionen pro Tag zu trainieren. Ausspielbewegungen, Richtungsänderungen und Anschlussaktionen (Pass/Flanke/Torschuss) stellen die Grundlage dar, Überzahl zu schaffen und dadurch Chancen herauszuspielen. Das entscheidende Kriterium ist aber nicht nur das Erlernen der Bewegungen, sondern das situative Coaching, damit die Spieler im richtigen Augenblick die optimale Entscheidung treffen können. Diese Entwicklung hört nicht auf.

Regionale Fortbildung am 24. 3. 2014 in Bad Aibling (DFI) 55 Teilnehmer folgten der Einladung des DFI (Deutsches Fußball Internat) zur Fortbildung des BDFL am 24. 03. 2014 nach Bad Aibling. Nach der Begrüßung stellte Holger Fritz (BDFL Mitglied und Organisator der Veranstaltung) die Referenten Percy van Lierop (sportlicher Leiter des DFI) und Ingo Schlösser (Trainer am DFI) vor.

Herrlicher Kunstrasen vor beeindruckender Kulisse Entgegen unseren sonstigen Gepflogenheiten, begann die Fortbildung mit einer Praxisveranstaltung auf dem neu angelegten Kunstrasenplatz. Diese organisatorische Änderung sollte nicht ohne Folgen bleiben, denn unmittelbar vor Beginn der Praxis begann es heftig zu schneien. Diese Schneefälle, gepaart mit Wind und Regen endeten erst mit Ende der Vorführungen. Fast alle anwesenden Trainer harrten jedoch geduldig aus. Percy van Lierop zeigte mit seinem Thema: „Entwicklung individueller technischer Fähigkeiten zur Erarbeitung von Torchancen“ sehr engagiert, wie man Spieler entwickeln kann, die letztendlich „den Unterschied machen“. Die besten Spieler der Welt sind in der Lage Torchancen zu kreieren und damit den spielentscheidenden Unterschied zu machen. Dies gilt auch für jedes andere Niveau im Fußball.

Ingo Schlösser und Percy van Lierop Im zweiten Praxisteil demonstrierte Ingo Schlösser mit einer Auswahl von talentierten Spielern des DFI, wie man Torchancen gegen eine geordnete Defensive kreiert. Ziel sollte sein, Mannschaften zu entwickeln, die das Spiel bestimmen können. Spieler mit individuellen Fähigkeiten erleichtern dieses Vorhaben. Geduld, Risikobereitschaft und Disziplin sind Grundvoraussetzungen für ein variables Angriffsspiel. Taktische Muster von Lauf- und Passwegen sowie richtiges Timing beim Laufen und Passen sind ebenfalls unabdingliche Bausteine eines erfolgreichen Angriffspiels. Auch ein Ballverlust kann durchaus eine Möglichkeit für eine Torgelegenheit sein, wenn ein gut organisiertes Gegenpressing folgt und somit die Chance auf Desorganisation in der gegnerischen Abwehr relativ groß ist.

Percy van Lierop

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Percy van Lierop konnte in der anschließenden Theorie noch einmal seine Überzeugung anhand von Videos verdeutlichen. Eine angeregte Diskussion mit den Teilnehmern rundete die gelungene Veranstaltung ab. Großer Dank noch einmal an das DFI für die Einladung, sowie die hervorragende Bewirtung (Finger Food, Kaffee, Kuchen, Getränke).

Regionale Fortbildung am 28. 4. 2014 bei der Spvgg. Unterhaching Erstmalig waren wir am 28. 4. 2014 zu Gast im Sportpark der Spvgg. Unterhaching. Hermann Lutz eröffnete pünktlich die zweite Fortbildung der VG-Bayern im Jahr 2014. 66  Teilnehmer konnten die hervorragenden sportlichen Rahmenbedingungen der Spvgg. bewundern. Florian Rensch, Geschäftsführer Verwaltung/ Organisation/Medien und Leiter des NLZ begrüßte stellvertretend für den Präsidenten Manni Schwab (der zeitgleich eine Sitzung leitete, später aber noch die Veranstaltung besuchte) die zahlreichen Teilnehmer. Claus Schromm, der sportliche Leiter des Vereins und Florian Rensch eröffneten dann die Tagung mit dem Thema: „Vereinsphilosophie der Spvgg. Unterhaching“, die das Ziel hat, über den konzeptionellen Ansatz höchstmöglichen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zu erreichen. Ein ganzheitliches Konzept, in dessen Zentrum „die Haching Spielphilosophie“ steht, ist der Schlüssel zu diesem Ziel. Diese Philosophie wird bereits ab den U12 Junioren konsequent angewandt. Kognitive Fähigkeiten, Technik-, Athletik und Persönlichkeitstraining bilden die Säulen dieses Konzeptes das von Trainern vermittelt wird, an die der Verein ein festes Anforderungsprofil festgelegt hat. Eine enge Bindung aller Trainer und Mannschaften zum Profi-Bereich ermöglicht eine große Transparenz und Motivation für alle Altersgruppen. Beide Referenten konnten einen beeindruckenden Blick in die Arbeitsweise des Vereins geben. Bleibt zu hoffen, dass sich diese absolut professionelle Struktur langfristig auch im sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg niederschlägt. Die Praxis, übernahm dankenswerter Weise der neue Cheftrainer Christian Ziege. „Erkennen und ausnützen der Räume in der Offensive, sowie schnelles Verarbeiten und Weiterleiten der Bälle zur

Verbandsgruppen

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Vorbereitung einer Torchance“ lautete das Thema. Die U17 der Spvgg. setzte dies unter der lautstarken Leitung von Christian Ziege eindrucksvoll in die Realität um. Der Referent wies immer wieder auf die Bedeutung der schnellen Ballverarbeitung und des exakt getimten Passspiels für ein erfolgreiches Offensivspiel hin. Mit motivierendem Coaching und ständigen Korrekturen im Detail erreichte er schnell eine sichtbare Verbesserung des ursprünglichen Status Quo.

F. Copado, C. Ziege, A. Schmalhofer, M. Hofman (v. li.).

Position 2: Hat die zweite Priorität und wird immer vom Ballnahen Spieler besetzt. Position 3: Hat letzte Priorität und wird vom ballentfernten Spieler besetzt.

Ex-Cheftrainer der Spielvereingung Unterhaching: Manuel Baum. Der ausgebildete Realschullehrer mit der Fächerkombination Sport und Wirtschaft und diplomierte Sportwissenschaftler bereitete dieses, für die Teilnehmer vordergründig etwas exotische Thema, in Theorie und Praxis didaktisch höchst professionell auf, so dass letztendlich alle Trainer begeistert nach Haus gefahren sind. Was bedeutet nun dieses priorisierte Einlaufverhalten und wie ist die Anwendung? Um dies zu erklären ist es wichtig zu wissen, dass der Referent das Offensivspiel in drei Teile strukturiert:

Den Spielern Lösungsmöglichkeiten anbieten, die sie dann im Wettkampf auch unter extremen Drucksituationen abrufen können und so Torchancen kreieren die für einen attraktiven, erfolgreich Fußball nötig sind, betrachtet er als eine seiner wichtigsten Aufgaben als Trainer. Großer Dank noch einmal an die Spvgg. Unterhaching, sowie den Referenten und der U17, für die Gastfreundschaft incl. Bewirtung der Kollegen.

Regionale Fortbildung am 13. 5. 2014 beim FC Augsburg Nach einer dreijährigen Pause waren wir am 13. 5. 2014 zu Gast beim FC Augsburg. Ich beglückwünschte Trainer Markus Weinzierl, die Mannschaft und den Sportmanager und Weltmeister von 1990 Stefan Reuter, zur äußerst erfolgreichen Saison 2013/14. Trotz terminlicher Verpflichtungen hat es sich der Cheftrainer nicht nehmen lassen, unserer Veranstaltung als aufmerk­ samer Zuhörer beizuwohnen. Manuel Baum, Ex-Cheftrainer der Spvgg. Unterhaching und künftiger sportlicher Leiter des NLZ Augsburg behandelte in Theorie und Praxis ein auf den ersten Blick etwas kompliziert wirkendes Thema, nämlich: „Priorisiertes Einlaufverhalten in Abhängigkeit von der Spielerzahl“.

Diese Einlaufverhalten sind jeweils unabhängig von der Grundordnung und dem System. Je nachdem wie viele Spieler letztendlich sich in Erwartung der Flanke in der Nähe der Positionen 1 bis 3 befinden, werden diese priorisierend angelaufen. Das bedeutet, ist nur ein Spieler in der Nähe, läuft er immer Position 1 an. Sind es zwei Spieler, werden Bereiche 1 und 2 besetzt usw. In der Praxis mit der U23 des FC Augsburg wurde dieses Einlaufverhalten methodisch aufgebaut und final durch Spielformen 8 gegen 8 angewandt. Bedanken möchte ich mich im Namen aller Kollegen beim FC Augsburg und dem Referenten für eine gelungene Fortbildung.

Regionale Fortbildung am 16. 9. 2014 beim FC Ingolstadt 1. Spieleröffnung 2. Übergangsspiel 3. Herausspielen von Torchancen und Toren Hier wiederum sollte explizit auf das Laufverhalten der Angreifer im finalen Flügelspiel eingegangen werden. Durch Analyse von vielen Spielen ergaben sich bei zu erwartenden Flanken drei Positionen die im Zentrum zu besetzten sind, da hier die größte Aussicht auf Erfolg besteht. Im Einzelnen ergaben sich drei Positionen mit unterschiedlicher Wertigkeit, die immer im vollen Tempo angelaufen werden, wenn Flanken aus den Bereichen „Höhe C und Höhe B zu erwarten sind. Position 1: Ist gleichzeitig der wichtigste Bereich, der immer von dem Spieler besetzt, der nicht auf 2 oder 3 läuft.

Bei hervorragenden Rahmenbedingungen konnte am Dienstag 16. 09. 2014 die BDFL-Fortbildung beim FC Ingolstadt stattfinden. NLZ-Leiter Ronnie Becht begrüßte die 50 Teilnehmer und moderierte die Veranstaltung. Den inhaltlichen Teil der Fortbildung übernahm Roland Reichel, der seit Sommer 2013 Sportlicher Leiter des NLZ in Ingolstadt ist. Der ehemalige bayerische und badische Verbandssportlehrer referierte über Taktiktraining im Angriffsverhalten. Zunächst widmete sich Reichel „neuen didaktisch-methodischen Überlegungen und Trainingsformen zur Taktikschulung im Angriffsspiel“. Entsprechendes Training liefere einen Gedanken- und deshalb auch Aktionsvorsprung dem Gegner gegenüber. Ein Trainer müsse in der Lage sein, absolutes Verständnis für das „richtige“ bzw. gewollte

Verbandsgruppen Spielverhalten zu schaffen. Dies würde durch technisch-taktische Übungsformen und das Spielen erreicht. Im Praxisteil demonstrierte Roland Reichel mit der U23-Mannschaft des FC Ingolstadt gekonnt, wie „geplantes und detailliertes Angriffsspiel durch das Zentrum gegen einen organisierten, tief stehenden Abwehrverbund“ vermittelt werden kann. Klare Demonstrationen auf dem Platz seien Voraussetzung dafür, taktische Details zu lernen. Dieser bewusste Lernprozess würde vom Trainer durch Visualisierung gelehrt. Ganz nach dem Motto: Einmal sehen ist besser als tausendmal hören. Alle anwesenden Trainer konnten sich durch diese anschauliche Fortbildung inspirieren lassen und somit zufrieden die Heimreise antreten.

Regionale Fortbildung am 13. 10. 2014 bei Greuther Fürth

Cheftrainer Frank Kramer am Flip-Chart. Unter perfekten Rahmenbedingungen fand am Montag 13. 10. 2014 die BDFLFortbildung im VIP-Bereich der SpVgg Greuther Fürth statt. Jürgen Weber begrüßte die Teilnehmer und übergab das Wort an Mario Himsel (Sportlicher Leiter), der kurz den Ablauf der Veranstaltung vorstellte.



Der Trainer der Lizenzmannschaft Frank Kramer und Tobias Gitschier (CoTrainer und Videoanalyst) stellten die professionelle Spielvorbereitung und -nachbereitung an Hand eines konkreten Beispiels sehr detailliert vor. Ihre Ausführungen von der Organisation der Gegenerbeobachtung bis hin zur Auswertung der Maßnahmen nach dem Spiel und entsprechender Evaluation und Dokumentation fesselten die Zuhörer.

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Hessen

Jörg Udo Keck

DFB-Chef-Ausbilder Frank W ­ ormuth Anfang Mai 2014 in Wiesbaden Co-Trainer und Videoanalyst Tobias Gitschier. Nach seinem Vortrag gab es naturgemäß Fragen an Frank Kramer, die er alle ausführlich zur Zufriedenheit der Zuhörer beantwortete. Nach einer kurzen Pause ging es zur Praxis mit Mirko Reichel und seinem Team von der U23. Auf dem Platz wurde der strukturierte Trainingsaufbau deutlich, in dem das Thema Spielaufbau von einer Übungsform über eine kleine Spielform bis hin zum Spiel auf zwei Großtore erläutert wurde. Mario Himsel als Chef der Ausbildung erläuterte die Vorführungen auf dem Platz für die Fortbildungsteilnehmer. Zum Abschluss des Abends zeigte er noch einige Folien zur Trainingsmethodik und rundete damit diese gelungene Veranstaltung ab.

Frank Wormuth, Leiter der „HennesWeisweiler-Akademie“, Leiter der DFBFußball-Lehrer-Ausbildung und U20-Nationaltrainer, nahm zum vierten Mal in „seinem Wohnzimmer“, wie er es selbst formulierte, in der BRITA-Arena in Wiebaden, Platz und begrüßte 87 Kollegen, nicht zuletzt unseren BDFL-Präsidenten, Lutz Hangartner. Allein die Ankündigung, dass Frank Wormuth an diesem schönen Frühlingsnachmittag, am Montag, 05. Mai 2014, zum Einsatz kommen werde, hatte zu dieser überwältigenden Teilnehmerzahl geführt.

Frank Wormuth und die Spieleröffnung

Mirko Reichel (2. v. l.) mit der U23 von Greuther Fürth bei der Praxisdemo.

Der VIP-und Presse-Raum platzte aus allen Nähten, doch das sehr spannende Thema: „Spieleröffnung – mit Plan in die gegnerische Hälfte“, vom Referenten wie gewohnt sehr anschaulich und lebendig vorgetragen, sorgte für große Aufmerksamkeit. Die trainings- und wettkampfnahe Po­ wer-Point-Präsentation, angereichert mit

Verbandsgruppen

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besonders gut zum Thema passenden Video-Sequenzen, ließ keine Langeweile aufkommen. Im Gegenteil, einige Kollegen stellten interessante Fragen und es kam immer wieder zum munteren Dialog mit Frank.

Mit dem ausdrücklichen Dank an Frank Wormuth, an die A-Junioren des SV Wehen-Wiesbaden und an den Geschäftsführer der BRITA-Arena, Christian Seiffert, beendete der Vorsitzende der BDFL-Verbandsgruppe Hessen, Jörg Udo Keck, diesen sehr lehrreichen Fortbildungsnachmittag der Hessen-VG.

BDFL-Fortbildung in Zusammen­ arbeit mit der Universität Kassel

Interessierte Kollegen auf der Tribüne der BRITA-Arena. Die Kaffeepause, gekennzeichnet von großzügiger Gastfreundschaft der Mitarbeiter-/Mitarbeiterinnen der BRITA-Arena und des SV Wehen-Wiesbaden, gab Gelegenheit zu dem einen oder anderen kollegialen Erfahrungsaustausch und Fachgespräch. Das Hörsaal-Thema war auch Thema der Praxisdemonstration im Stadion. Mit 16 Feldspielern und 2 Torhütern der A-Junioren-Auswahl des SVWW vertiefte Frank Wormuth das anspruchsvolle Thema: Spieleröffnung und erzielte ungeteilte Zustimmung der aufmerksamen Kollegen auf der Tribüne.

Horst Hülß, Marcus Dippel und Jörg Udo Keck als aufmerksame Beobachter auf der Tribüne der BRITA-Arena. Mit dem Hinweis, dass er das Thema: Spieleröffnung, mit seiner U20-Nationalmannschaft während des Trainingslagers der deutschen Nationalmannschaft in Südtirol Ende Mai 2014 vorführen werde, unterstrich er die Wichtigkeit und ermunterte unsere Fußball-Lehrer und Trainer mit A-Lizenz, durchaus häufig passende Trainingsformen der Spieleröffnung im Training zu üben.

Vom 24. bis 26. September 2014 führte die Universität Kassel, Institut für Sport und Sportwissenschaften, das 9.  dvsSportspielsymposium durch. Mehr als 500 Symposiumteilnehmer-/innen aus dem In- und Ausland waren nach Kassel gekommen, um das sehr abwechslungsreiche Programm vor Ort zu erleben. Unter Berücksichtigung des Leitfadens: „Sport. Spiel. Trends: interdisziplinär, innovativ, international“ durfte im Jahr der Fußball-WM der BDFL nicht fehlen. Und so war die sich über einige Monate erstreckende, sehr erfreuliche Zusammenarbeit zwischen der „Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft“ (dvs) / dvs-Kommission Fußball, der Universität Kassel, Institut für Sport und Sportwissenschaften, und der BDFL-Verbandsgruppe Hessen die selbstverständliche Folge im Hinblick auf die Gestaltung des Programm-Bausteines: Fußball, im Rahmen der diesjährigen Sport-Spiel-Tage. Am frühen Donnerstagnachmittag, 25. September 2014, nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Oliver Höner, Universität Tübingen, und Prof. Dr. Norbert Hagemann, Organisationsleiter, Universität Kassel, sowie dem BDFL-Grußwort des Vorsitzenden der Verbandsgruppe Hessen, Jörg Udo Keck, begann die Fortbildungsveranstaltung für Fußball-Lehrer, Trainer mit A-Lizenz und weitere fußballinteressierte Symposiumteilnehmer im Plenum des Instituts für Sport und Sportwissenschaften.

Verbandssportlehrer des Hessischen FV und Referent: Steffen Winter.

Die hoch interessanten Ausführungen des Referenten, Prof. Dr. Jens Kleinert, Dipl. Sportlehrer und approbierter Arzt, Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie am psychologischen Institut der „Deutschen Sporthochschule Köln“ zum Thema: „Wirichihr – Stellschrauben gruppendynamischer Prozesse im Teamsport“ waren bestens geeignet, den Übergang zu den sich anschließenden, mehr fußballspezifischen Themen, herzustellen. Dafür stand Steffen Winter, Verbandsportlehrer des HFV und Teilnehmer am zur Zeit laufenden Fußball-LehrerLehrgang, als Referent zur Verfügung. Zunächst widmete er sich dem Thema: „FIFA-Fußball-WM 2014 – Erkenntnisse, Trends, Auswirkungen auf Training und Spiel“ und stellte sich auch den Fragen

Steffen Winter mit den Spielern des KSV Baunatal bei der Praxisdemonstration. Danach ging’s raus auf den Kunstrasenplatz, wo sich zwischenzeitlich die Spieler der Regionalliga-Mannschaft des KSV Baunatal unter Leitung ihres Trainers, Tobias Nebe, schon aufgewärmt hatten. Die folgende, 90 Minuten dauernde Praxis-Demonstration, von fast 50 Symposiumteilnehmern aufmerksam beobachtet, geleitet von Steffen Winter, hatte das Thema: „Handlungsschnelligkeit unter Druck – Spielformen zur schnellen Entscheidungsfindung in komplexen Spielsituationen“; ein Thema, das den Aktiven viel abverlangte, aber auch viel Spaß machte. Steffen ließ auch die eine oder andere anspruchsvolle Spielform üben und gab damit zum Teil auch ganz aktuelle, neue Anregungen, nicht zuletzt dem Stoffplan der „Hennes-WeisweilerAkademie“ entnommen. Der Referent versäumte es allerdings auch nicht, wiederholt darauf hinzuweisen, dass sich sichtbare Erfolge von Trainingseinheiten mit dem Ziel der Verbesserung der Handlungsschnelligkeit meistens erst nach Wochen / Monaten feststellen lassen. Mit dieser Praxis-Demonstration überzeugte nicht nur der Referent mit vorbildlichem Fachwissen, sondern auch die Spieler des KSV Baunatal mit erfreulichem Einsatz und präzisem Vormachen. Als Dank und

Verbandsgruppen zur Erinnerung gab’s vom Verbandsgruppenvorsitzenden ein „Flachgeschenk“ für die Mannschaftskasse und einen Wimpel fürs Vereinsheim. Zurück im Hörsaal hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Theorie und Praxis dieser Fortbildungsveranstaltung im Dialog mit dem Referenten nachzubereiten und schließlich von Heinz Wulf die Testate entgegen zu nehmen. Prof. Dr. Hagemann genauso wie Prof. Dr. Höner ließen es sich nicht nehmen, dem BDFL im allgemeinen und der BDFL VG Hessen im besonderen dafür ausdrücklich zu danken, dass auch das diesjährige 9. dvs-Sportspielsymposium einmal mehr vom BDFL nachhaltig unterstützt wurde.



herzlich willkommen, was Uwe Stöver, FSV-Geschäftsführer Sport, bei seiner Begrüßung unterstrich. Auch die Anwesenheit zahlreicher FSV-Verantwortlicher, beispielsweise Julius Rosenthal, FSV-Präsident, Clemens Krüger, Geschäftsführer Finanzen, Jens-Uwe Münker, Geschäftsführer Organisation und Mikayil Kabaca, Teammanager, brachte das zum Ausdruck.

Prof. Dr. Daniel Memmert, Deutsche Sporthochschule Köln, blickte in die Zukunft und bat darum, dass der BDFL im Herbst 2016 das 10. dvs-Sportspielsymposium in Köln, dann von der DSH auszurichten, hoffentlich wieder so zielführend und gewinnbringend wie 2014 und in den Jahren zuvor unterstützen werde. Unser BDFL-Präsidium wird darauf bei passender Gelegenheit eingehen.

Im Herbst 2014 zu Gast im Frankfurter Volksbank Stadion Nach der sehr gut gelungenen Fortbildungsveranstaltung der VG Hessen im April 2013, damals erstmals zu Gast beim FSV Frankfurt, lag es nahe, im Frankfurter Volksbank Stadion erneut zu tagen. Heinz Wulf hatte die Verbindung zur FSV-Geschäftsführung hergestellt und 68 Fußball-Lehrer und Trainer mit A-Lizenz erhielten am Mittwoch, 08. Oktober 2014, die Gelegenheit, einen Blick über den Stadionzaun zu werfen. In den sehr schönen Räumlichkeiten des FSV Frankfurt waren wir einmal mehr

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auf zwei Tore mit hoher und durchaus länger andauernder Intensität, und mit Torabschluss.

Benno Möhlmann erläutert die nächste Trainingsform.

Benno Möhlmann im FSV-VIP-Raum bei der ­Einführung in die Trainingseinheit.

Prof. Dr. Norbert Hagemann, Uni Kassel, flankiert von vier BDFL-Funktionsträgern VGV Hessen, Jörg Udo Keck – VGV Hessen, Steffen Winter – VG Nord, Gerd Rathjen – 1. Vizepräsident, Manfred Schaub.

BDFL-Journal

Nach dem aktuellen FSV-Image-Film, der u. a. zeigt, welche großen Anstrengungen der FSV jahrzehntelang, überwiegend aus eigener Kraft, unternommen hat, um erfolgreich in Frankfurt / in Hessen / in Deutschland vorne mitzuspielen, stellte FSV-Cheftrainer, Benno Möhlmann, zunächst dar, in welcher Lage sich seine Mannschaft im Herbst 2014 befindet. Er ging dabei durchaus ins Detail und sprach ganz offen über diesen oder jenen Fehler. Er erwähnte auch eine etwas ungewöhnliche „Trainingsmaßnahme“: Gelegentliche Gruppenarbeit mit der Mannschaft, und dabei das Erarbeiten eines Anforderungsprofils für einzelne Positionen und jeden Spieler. Sich daran im Spiel zu erinnern und es auf dem Platz gewinnbringend umzusetzen, war die Forderung an jeden Spieler; erste positive Auswirkungen hat Benno bereits festgestellt. Danach stellte er seine tägliche Trainingsarbeit mit den Profis vor, verriet Tricks und gab wichtige Tipps. Da er und sein Co-Trainer, Sven Kmetsch, zuletzt immer wieder Zweikampfschwächen beobachtet hatten, legte er nicht nur am Fortbildungsnachmittag den Trainingsschwerpunkt auf geeignetes offensives wie auch defensives Zweikampfverhalten. Vom Leichten zum Schweren, von einfachen Zweikampfübungen in der 2-er-Gruppe bis hin zu komplexen Zweikampfübungen in der 4-er-Gruppe mit insgesamt 20 Feldspielern in 5 abgegrenzten Zonen, die nicht verlassen werden dürfen. Schließlich diese Trainingsform mit hohem Tempo

Zuvor hatten Bastian Kliem, Athletik-Trainer, das Aufwärmen, und Norbert Lorz, Torwart-Trainer, das Torwart-Training geleitet. Benno und Sven sorgten nicht nur für den fordernden Trainingsablauf, sondern gaben auch Hinweise an die am Spielfeldrand zuschauenden Trainerkollegen, beantworteten Fragen und standen danach auch noch für kurze Gespräche zur Verfügung. Nach einer gemütlichen Kaffeepause – wir waren Gäste des FSV – setzte Slaven Skeledzic, Leiter FSV-Nachwuchsleistungszentrum, fort. Er referierte über das NLZ, seine Ziele und Aufgaben, seine Struktur und personelle Besetzung sowie über Einzelheiten der FSV-Spielphilosophie. Er nahm sich die Zeit, Fragen ausführlich und detailliert zu beantworten und beindruckte die Kollegen mit seiner geradlinigen und konsequenten Haltung. Und das alles nur wenige Stunden vor Eintreffen des Zertifizierungsteams !

Der FSV-Präsident, Julius Rosenthal, flankiert vom Cheftrainer, Benno Möhlmann, VGV Hessen, Jörg Udo Keck, Leiter FSV-NLZ, Slaven Skeledzic, FSV-Geschäftsführer Sport, Uwe Stöver. Der offensichtlich sehr zufriedene Verbandsgruppenvorsitzende hatte zum Schluss die angenehme Aufgabe, im Na­ men der ebenfalls zufriedenen 68

Verbandsgruppen

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Kollegen, Danke zu sagen und das mit jeweils einem kleinen Geschenk zu unterstreichen. Dass diese sehr lehrreiche und hautnahe BDFL-Fortbildungsveranstaltung mit der erneuten Einladung des FSV Frankfurt an die VG Hessen zu Ende ging, nahmen die BDFL-Verantwortlichen genauso dankbar wie die Trainerkollegen mit sportlichem Beifall zur Kenntnis – Danke FSV Frankfurt !

Nord

Wilfried Zander

Regionale Fortbildung in ­Osnabrück am 22. 09. 2014 Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Osnabrück

„Coaching – (k)ein alter Hut“ mit Dr. Reinhard Jansson und Peter Hyballa Gerd Rathjen und Helmut Helken haben als Vertreter der VG Nord am 22. September 2014 am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften an der Universität Osnabrück 37 A-Lizenz-Trainer und Fußball-Lehrer begrüßt. Die Teilnehmer setzten sich in einem Workshop mit der im Fußballspiel doch stark vernachlässigten Thematik „Coaching“ auseinander. Die Fortbildung wurde unter der Leitung von Dr. Reinhard Jansson, Arbeitsbereich Sport und Bewegung an der Universität Osnabrück, und Peter Hyballa (U-19 Bayer Leverkusen) thematisch gestaltet. So führte R. Jansson in das Thema „Coaching“ ein, indem er zunächst begriffliche und inhaltliche Dimensionen (zusammen mit den Teilnehmern) diskutierte, um anschließend einen spannenden Überblick über das doch weit zu

fassende Anwendungsfeld eines Trainers zu geben. Dabei reicht der „enge“ Coaching-Begriff, der sich auf die Gestaltung eines Mikrozyklus und die unmittelbare Wettkampfbetreuung bezieht, mit dem Ziel, das Spiel erfolgreich zu gestalten, oder gar nur auf das konkrete Gestalten der Halbzeit beschränkt, nicht aus. Coaching ist mehr und inhaltlich etwas anderes als Training, schließt dieses zwar mit ein, fokussiert aber stärker die psychische Leistungsfähigkeit: Technik, Taktik und Kondition sind nicht alles, denn ohne Psyche ist alles nichts! Diese Perspektive wird zwar allgemein akzeptiert, ist jedoch im Alltag mehr eine „Worthülse“ und fließt selten in die konkrete Praxisarbeit ein. Der „weite“ Coaching-Begriff kennzeichnet folglich einen pädagogisch-psychologischen Prozess in der Führung, Betreuung, Bewertung und fachlichen Beratung, mit dem Ziel, die Spieler zu befähigen, individuelle Leistungsressourcen (auch unter psychisch belastenden inneren und äußeren Bedingungen) optimal auszuschöpfen und Wettkampfsituationen erfolgreich zu bewältigen – und kennzeichnen so das Anforderungsprofil eines zeitgemäßen Coachings. Auf dieser Basis verdeutlichte der zweite Themenschwerpunkte – die psychologischen Probleme beim Coaching – eindrucksvoll konkrete Ansatzpunkte für die Praxis: Über pädagogische und psychologische Probleme in der Führung (Spieler/Mannschaft), das Problem der Informationsgestaltung (incl. Wahrnehmung, Feedback/Kritik, Entscheiden u. a.), die Persönlichkeit des Spielers oder sozialpsychologischen Phänomene und Mechanismen bis hin zu Konsequenzen der Regulation auf emotional-motivationaler Ebene wurde aufgezeigt, dass dort möglicherweise noch Ressourcen für die weitere Trainingsarbeit brachliegen.

Wenn Training perspektivische Verhaltensbeeinflussung – mit dem Ziel des Erwerbens, Veränderns oder Automatisierens sportiver Verhaltensweisen ist, dann muss bei dieser Perspektive das Training als Führungs-, Kommunikationsund Lernprozess – und damit der Interventionsprozess und das Verhalten des Trainers unter dieser Perspektive stärker unter die Lupe genommen werden. Hier bleiben viele Fragen offen, die gerade im Fußballspiel selten empirisch überprüft wurden. Gerade vor dem Hintergrund einer ethisch-moralischen Verantwortung – aber auch unter lernpsychologischen Aspekten ist an dieser Stelle zu fragen, ob es gerechtfertigt ist, autoritär mit Menschen umzugehen. Und es bleibt der „Mythos“ Halbzeitbesprechung. Selten sind hier Strategien oder Effekte untersucht bzw. überprüft worden. Stets authentisch illustrierte R. Jansson diesen Themenblock mit autobiographischen Anekdoten und Fallbeispielen aus der Praxis. Den Abschluss dieser facettenreichen Thematik bildete die Frage nach den Einflussmöglichkeiten in der täglichen Trainingsarbeit. Peter Hyballa konnte hierzu einen interessanten Einblick in den Praxis-Alltag seiner Coaching-Strategie präsentieren. Für die Teilnehmer ergab sich eine Fülle von einzelnen neuen Erkenntnissen, die sie für ihre praktische Trainingsarbeit verwerten können. Es wäre wünschenswert, könnte die Thematik fortgesetzt und weiter fundiert werden. Mit breiter Zustimmung und dem besonders anerkennenden Dank an die Referenten Dr. Reinhard Jansson und Peter Hyballa durch Gerd Rathjen, ging diese regionale, 7 LE umfassende BDFL-Fortbildung, zu Ende.

Dr. Reinhard Jansson bei seinem Eingangsreferat sowie in der ersten Reihe von links: Youri Mulder (FC Twente); Alfred Nijhuis und Referent Peter Hyballa.

Verbandsgruppen



FC Union Berlin im April

Nordost

Frank Engel

In den bisherigen drei Fortbildungsveranstaltungen unserer Verbandsgruppe konnten wir in diesem Jahr in Berlin und zweimal in Leipzig insgesamt 150 Trainerkollegen begrüßen. Mit interessanten Themen im Wechsel von Theorie und Praxis und der sich sehr gut bewährten aufgabenbezogenen Gruppenarbeit zu ausgewählten Schwerpunkten fanden alle Veranstaltungen einen großen Zuspruch und unsere VG-Leitung erhielt ein positives Feedback. Dafür möchte ich auch an dieser Stelle meinen Stellvertretern Dr. Ullrich Zempel, Tom Heidemeier und Thomas Klemm sowie natürlich auch unserem ehemaligen VG-Vorsitzenden und BDFL-Ehrenmitglied Heinz Werner, der uns nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite steht, herzlich danken.

Mit der Fortbildung im April in Berlin waren wir zu Gast beim 1. FC Union. In den Räumen der neu eröffneten Tribüne hatten wir tolle Arbeitsbedingungen und mit einer Führung durch den Komplex des Berliner Zweitligisten konnten sich alle Teilnehmer von der enormen Entwicklung des Köpenicker Clubs überzeugen. Inhaltliche Schwerpunkte der Fortbildung waren die Vorstellung der Ausbildungsphilosophie des Unioner Nachwuchsleistungszentrums und das Regenerations- und Techniktraining im C- und BJugendbereich in Theorie und Praxis. Die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums mit Lutz Munack und Hermann Andreew mit ihrem Trainerstab gestalteten diesen Nachmittag sehr interessant. Alle Teilnehmer erhielten ausreichend Hinweise und Anregungen für die eigene Arbeit. Die sportpsychologischen Ausführungen von Christian Reinhardt zum Teambuilding rundeten die Veranstaltung ab.

Leipzig im Mai Auch auf der Mai-Fortbildung in Leipzig stand dieser interessante Beitrag von Christian Reinhardt auf dem Programm. Weitere Themen wie: • High-Intensity-Training – Vor- und Nachteile zu anderen Methoden (Referent: Robert Friedrich – Sportwissenschaftler und Fitnesscoach bei RB Leipzig) • Spielphilosophie – Möglichkeiten der Spieleröffnung (Referent: Frank Engel – DFB-Trainer/Sportlicher Leiter Talentförderung)

Seminarraum: Teilnehmer verfolgen die WM-Auswertung von Frank Engel.

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• Arbeit und Umgang mit den Medien (Referent: Guido Schäfer – Chefreporter der Leipziger Volkszeitung, ehemaliger Zweitligaspieler vom FSV Mainz 05).

Leipzig im September Bei der Fortbildung in Leipzig im September standen die Themen Spielbeobachtung/Spielanalyse/Spielphilosophie und die Auswertung der WM 2014 in Brasilien im Mittelpunkt der Veranstaltung. Nach der Eröffnung und der Einführung in die Beobachtungsaufgaben machten sich die „Fahrgemeinschaften“ auf den Weg von der Sportschule „Egidius Braun“ zum Trainingsgelände von RB Leipzig. Dort wurde das A-Jugend-Bundesligaspiel RB Leipzig gegen den HSV aufmerksam beobachtet und anschließend in der Sportschule intensiv ausgewertet. RB Leipzig hat uns mit der Reservierung von „Beobachter-Plätzen“ und Parkmöglichkeiten dabei wieder wie gewohnt unterstützt. Das Spiel wurde in kleinen Gruppen (8 Gruppenleiter waren eingesetzt) entsprechend der vergebenen Aufgaben analysiert und dann wurde der gemeinsame Konsens im Internet auf der DFB-Datenbank „Spiel plus“ fixiert. Unter der Regie von Dr. Ullrich Zempel (gehört zur externen Beobachtergruppe des DFB) konnten die Trainer so sehen wie die Beobachtung der A- und B-Jugend-Bundesliga durch die externe Beobachtergruppe erfolgt. Die Fortbildungsteilnehmer waren sehr angetan von der Entwicklung des Juniorenfußballs, vor allem vom enormen Spieltempo und der Spielstärke beider Teams. Über die zum Teil recht unterschiedlichen Spielphilosophien der beiden Bundesligisten wurde eifrig diskutiert. Die Auswertung der Fußball-Weltmeisterschaft erfolgte durch Frank Engel in Anlehnung an den Vortrag auf dem ITK 2014 in Mannheim. Die letzte regionale Fortbildung unserer Verbandsgruppe fand am 15. November dieses Jahres in Rostock statt. Die Agenda beinhaltete noch einmal die WMAuswertung, die Schulung des 1 : 1-Verhaltens in Theorie und Praxis, die Unterstützung der Arbeit der Trainer durch die Psychologie und einen sportmedizinischen Beitrag unter besonderer Berücksichtigung von Belastung und Regeneration sowie der Verletzungsprophylaxe. Als Referenten traten Dr. Götz Dimanski, Dr. Westhoff, Thomas Klemm und Frank Engel auf.

Verbandsgruppen

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Am Spielfeldrand zur Beobachtung des A-Jugend-BL-Spiels.

Trainersymposium in Polen Das 17. Deutsch-Polnische Trainersymposium vom 28. bis 30. November 2014 findet in diesem Jahr in Swieradow Zdroj in Polen statt. Eine Gruppe von 30 deutschen Trainern der VG Nordost und des NOFV wird auf Einladung des Niederschlesischen Fußball-Verbandes nach Polen reisen und gemeinsam mit zahlreichen polnischen Trainerkollegen eine interessante dreitägige Fortbildung erleben. Für das inhaltliche Programm zeichnet die polnische Seite verantwortlich. Die Schwerpunkte des Symposiums werden auf der WM-Auswertung und Folgerungen für die Ausbildung sowie im Gedankenaustausch zur Talentförderung und natürlich im intensiven Erfahrungsaustausch liegen. Die Verantwortung unsererseits liegt bei Dr. Ullrich Zempel, der diese Aufgabe von Heinz Werner übernommen hat. Sicher wird auch das 17. Treffen die Kontakte unserer Verbandsgruppe zu den polnischen Trainern weiter vertiefen.

Fußballverbandes statt. Berliner Fußballfreunde und einige Vertreter unserer Verbandsgruppe Nordost waren als Gäste bei der Premiere dabei. Es hätte keinen besseren Zeitpunkt für die Erstaufführung dieser Inszenierung von und mit Stefan Kleinert geben können als der Vorabend von Jörg Bergers Geburtstag, der am 13. Oktober 70 Jahre alt geworden wäre. In Anlehnung an die im Rowohlt Verlag erschienene Autobiografie ist die Hommage an den Leipziger Fußball-Lehrer, der mit seinen zwei Halbzeiten, seinem Leben in Ost und West, den deutsch-deutschen Fußball wie kaum ein Zweiter prägte.

„Jörg Berger – Meine zwei Halbzeiten“ als Theaterstück in Berlin im Oktober uraufgeführt Am Sonntag, dem 12. Oktober 2014, fand im Berliner Theater im Palais (unter den Linden) die Premiere von Jörg Bergers Autobiografie „Meine zwei Halbzeiten“ mit freundlicher Unterstützung des Berliner

Dr. Gerd Thissen

RFT am 12. 05. 2014 in der ­Sportschule Duisburg-Wedau

Premiere-Joerg-Berger-Theater-im-Palais – Stefan Kleinert im Gespräch mit Frank Engel und Dr. Pechtl Vor den Augen der Familie Jörg Bergers, seiner Leipziger Freunde und Wegbegleiter ist es dem Künstler, der Berger persönlich kannte, überzeugend gelungen, sein Leben – ein Stück menschlichen Schicksals im geteilten Deutschland – authentisch darzustellen.

Oldie-Treffen abgesagt Leider mussten wir das für September in Leipzig geplante 16. Oldie-Fußballtrainertreffen auf Grund mangelnder Teilnahmemeldungen absagen, da so die ausgehandelten günstigen Konditionen für Hotel, Bewirtung und das gesamte Rahmenprogramm nicht haltbar waren. Im neuen Jahr werden wir einen neuerlichen Anlauf unternehmen und hoffen, dass wir dieses traditionelle Treffen der ehemaligen verdienstvollen Trainer erhalten können.

Nordrhein

Über 160 BDFL-Mitglieder hatten sich in der Aula der Sportschule Duisburg-Wedau versammelt, um den Vorträgen und der Praxisvorführung der Referenten Christoph Daum und Dr. Gunnar Gerisch beizuwohnen. Zunächst erläuterte Christoph Daum die geplante Trainingspraxis zum Thema Handlungsschnelligkeit im Fußball: Umschaltspiel – in Angriff mit und ohne Ball. Während die Sprintschnelligkeit sich kaum signifikant verbessern lässt, ist das Spiel an sich immer schneller geworden. So gehen Christoph Daums Empfehlungen zum Schnelligkeitstraining davon aus, dass Sprints im höchsten Tempo in Kombination mit anderen Aufgaben zur Wahrnehmungsschulung trainiert werden, um sie spiel- und wettkampfgerechter gestalten zu können. Die Erkenntnis hat sich nach der Ansicht von Christoph Daum durchgesetzt, dass Handlungsschnelligkeit der Spieler in Wettkampfsituationen durch die gezielte Verbesserung von Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und Handlungsausführung er-

Stefan Kleinert auf der Bühne. Für alle Gäste war es ein beeindruckender Abend voller Emotionen. Die Aufführung des Stückes ist an mehreren ehemaligen Wirkungsstätten von Jörg Berger geplant, unter anderem in Frankfurt, Gelsenkirchen und Leipzig. Darauf können sich die Fußballfreunde und – interessenten freuen – ein Besuch lohnt sich.

VG-Vorsitzender Dr. Gerd Thissen mit Christoph Daum während der Abschlussdiskussion nach der Praxisvorführung.

Verbandsgruppen zielt wird. Das vorwiegende Training des Geradeaus-Sprints reicht deshalb seiner Meinung nach nicht aus. Die Praxisdemonstration mit der U23Mannschaft von Borussia Mönchengladbach setzte diesen theoretischen Ansatz anschließend in die Trainingsarbeit um. Die Spieler wurden durch Christoph Daum für Spielsituationen, die zum schnellen Umschalten geeignet waren, sensibilisiert. Hervorzuheben ist hierbei seine engagierte und exzellente Coachingarbeit während der dargebotenen Trainingsformen. Die theoretischen Grundlagen zu den während der Praxisvorführung demonstrierten Ansätzen wurden abschließend von Dr. Gunnar Gerisch detailliert referiert. Seine Trainingsempfehlung sieht ein Sprinttraining ein- bis zweimal pro Woche mit je 10 bis 18 Sprints vor, wobei immer eine Kombination mit anderen Wahrnehmungsaufgaben gegeben sein sollte.

Christoph Daum bei seinem engagierten Coaching während der Praxisdemonstration.

RFT am 15. 09. 2014 in der ­Sportschule Duisburg-Wedau Vor über 100 Teilnehmern referierte Marcel Lucassen, u. a. Individual- und Techniktrainer der U-Nationalmannschaften des DFB, zur Thematik Verbesserung der Balltechnik – Individuelles Training und Coaching innerhalb des Mannschaftstrainings. Zunächst legte er den theoretischen Rahmen für seine Sichtweise auf den Leistungs- und Profifußball dar. Seine erste Feststellung betraf die Notwendigkeit für jeden Trainer, „immer Student des Spieles zu sein“, sich also als ein Lernender zu verstehen und entsprechend zu agieren. Er betrachtet es als grundlegend, immer wieder Neues zu entdecken und „diese Entdeckungen“ umgehend in die Ausbildung der Spieler einzubringen. Dementsprechend ist für ihn die ständige Analyse der aktuellen Entwicklungen im Spitzenfußball von entscheidender Bedeutung. Dabei bezieht er den Gewinn von Kenntnissen aus anderen Bereichen des Sports und der Wissenschaft ausdrücklich mit ein. Anschließend stellte er ausführlich die Beziehung von Spielverständnis, Technik, Kommunikation und Kondition im



Fußballsport dar. Über das theoretische Wissen hinaus ist aber gerade die Trainingsarbeit auf dem Sportplatz mit ständigen Hinweisen und Korrekturen z. B. zur Bewegung der Spieler von überragender Bedeutung für Marcel Lucassen. Seine Anweisungen beziehen sich dabei nicht nur auf die Fußund Körperhaltung, sondern bezeugen auch eine ganzheitliche Sichtweise auf die zu trainierenden Spieler. So stellte er einen Bezug her zwischen einer verspannten Finger- oder Armhaltung und einer anzustrebenden Spannung im Fußgelenk. Erst wenn die Spieler sich dieses Zusammenhangs bewusst werden, können sie den scharf gespielten Flachpass auch sauber verarbeiten. Dass ein Spieler in Erwartung eines Passes die wünschenswerte tiefe Körperhaltung einnehmen muss, versteht sich seiner Meinung nach von selbst. Ein weiterer wichtiger Punkt in seinem Konzept ist die Schulung des Spielers in Bezug auf die Wahrnehmung des Umfeldes sowohl was Mitspieler und Gegner als auch den freien oder besetzten Raum betrifft. Was selbstverständlich erscheint, bekommt erst durch diese von Marcel Lucassen herausgearbeitete Fokussierung seine besondere Bedeutung. Erkennbar waren die Spieler der Vorführgruppe, die von der U17-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf gestellt wurden, nicht mit vielen dieser von Marcel Lucassen herausgearbeiteten Zusammenhängen vertraut. Sie zeigten aber große Bereitschaft, diese Hinweise anzunehmen, so dass sich bereits während der Praxisdemonstration erkennbare Fortschritte ergaben.

Marcel Lucassen bei der Erläuterung seiner in der Trainingsform aufgezeigten Coachingaspekte. Überzeugend beim Ausbildungsansatz, den Marcel Lucassen in Theorie und Praxis herausarbeitete, sind vor allem die Akribie und die Konsequenz, mit denen er zu Werke geht. Seine Erkenntnisse nützen

BDFL-Journal

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dem Jugend- wie dem Seniorenspieler, dem Kreisklassespieler wie dem Profi. Bei der Praxisvorführung überzeugte Marcel Lucassen vor allem durch sein umfassendes und detailliertes Coaching.

Marcel Lucassen mit der U17-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf und dem Trainerteam nach Abschluss der Praxisvorführung.

Zwei Seniorentreffen der VG Nordrhein in 2014 Nach den positiven Erfahrungen im letzten Jahr und der Tatsache, dass mittlerweile über 100 Mitglieder der Verbandsgruppe Nordrhein ein Alter von 65 Jahren und mehr erreicht haben, hat der Vorstand der VG Nordrhein auch in 2015 unter Leitung des stellvertretenden VG Robert Begerau diese „Trainersenioren“ zu zwei „Expertenrunden“ eingeladen. An zwei verschiedenen Standorten sollte mit verkürzter Anreise die Gelegenheit angeboten werden, sich in einer gemütlichen Gesprächsrunde bei Kaffee und Kuchen über die alten Zeiten und die neusten Entwicklungen im Fußballsport austauschen zu können. Beim Treffen in der Sportschule Duisburg-Wedau war keine übermäßig große Seniorenschar zusammengekommen, dafür waren aber die Anwesenden in Gesprächsbereitschaft und Fußballfachwissen unschlagbar, es war sozusagen die „Creme de la Creme“ eingetroffen. Die Heldentaten vergangener Tage wurden ebenso ausgiebig dargeboten und mit Schulterklopfen bedacht, wie auch so mancher Bestechungsvorgang nach vielen Jahrzehnten ans Tageslicht befördert wurde. Wenn auch Einigkeit darüber bestand, dass der Fußball allgemein an Tempo und Technik dazugewonnen hat, so waren sich alle Anwesenden darüber einig, dass schon damals Fußball als die schönste (Neben-) Sache der Welt angesehen werden konnte.

Verbandsgruppen

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Doch auch die Analyse des heutigen Spitzenfußballs, besonders die Einschätzung der Chancen des deutschen Teams bei der anstehenden WM, kam nicht zu kurz. Einigen konnten sich die Anwesenden darauf, dass taktisches Geplänkel in Bezug auf Erfolg und Nichterfolg allgemein überbewertet wird, Uneinig blieb man sich allerdings bei der Einschätzung, wer Fußball-Weltmeister wird. Zweieinhalb Stunden reichten natürlich für die Erlangung eines abschließenden Fazits nicht aus, da aber jeder genügend Kaffee und Kuchen zu sich genommen hatte, wurde die SeniorenTrainersitzung dann doch beendet, nicht ohne dem Verbandsgruppenvorsitzenden den Auftrag mitgegeben zu haben, sich Gedanken über weitere Angebote für Senioren zu machen, die zwar Mitglied im BDFL bleiben wollen, aber nicht mehr an irgendwelchen Jobs interessiert sind.

Der stellvertretende VG-Vorsitzende Robert Begerau im Gespräch mit Trainerkollegen. Auch bei der Zusammenkunft an der Deutschen Sporthochschule Köln genossen der teilnehmenden Senioren ihr Wiedersehen bei Brötchen, Kaffee und Kuchen über alle Maßen. Für die Teilnehmer wichtige Geschichten aus dem FußballNähkästchen wurden hervorgekramt und etwas verschönert und aufgemotzt zum Besten gegeben, es fehlte aber auch nicht an Kommentaren zu aktuellen Fußballgeschehnissen. So sahen die Teilnehmer, gerade auch anlässlich des Spiels Köln vs. Gladbach Tags zuvor, die Gefahr, dass die Spiele unter den taktischen Traineranweisungen an Attraktivität einbüßen könnten. Außerdem wurde die Entwicklung des Spitzenfußballs zum Event hin, bei dem sich die Zuschauer selber feiern und das Geschehen auf dem Platz selbst zur Nebensache gereicht, kritisch gesehen aber als nicht umkehrbar eingestuft. Gerade in der Vorstellungsrunde wurde dann offensichtlich, dass sich hier ein Haufen Fußballverrückter getroffen

hatte, für die erkennbar das Motto galt: „Fußball ist unser Leben!“

Südwest

Robert Begerau, Markus Sensen, Erich Rutemöller und weitere Trainerkollegen zum Ende des Expertentreffens. Günter Noël

Workshop in Kooperation mit ­Borussia Mönchengladbach am 28.10.2014 im Borussia-Park Aufgrund der bisherigen hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Borussia Mönchengladbach und der Verbandsgruppe Nordrhein wurde es auch durch die Vermittlung des stellvertretenden VG Mario Vossen ermöglicht, dass BDFL-Mitglieder an einer internen Trainerfortbildung des Bundesligisten teilnehmen konnten. Borussia Mönchengladbach stellte der Verbandsgruppe Nordrhein insgesamt 15 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Der Workshop wurde inhaltlich gestaltet vom Psychologe Lothar Linz. Er referierte zur Thematik Coaching – u. a. Teamcoaching und Differenzierung Training/Coaching.

Lothar Linz beim Vortrag zum Thema Coaching. Angereichert durch authentische Beispiele und Videoszenen aus der Fußballpraxis wurden dabei den Teilnehmern teilweise in interaktiver Form Grundelemente der Teambildung, Möglichkeiten der Entwicklung von gemeinsamen Zielsetzungen, Aspekte von Strategieentwicklungen, Möglichkeiten des Wettkampfcoachings usw. vermittelt.

Die für die Verbandsgruppe Südwest Verantwortlichen hatten zu Beginn des Jahres 2014 versprochen, anspruchsvolle regionale und überregionale Fortbildungsveranstaltungen anzubieten. Wenn man ein Gesamtfazit zieht, kann dies als insgesamt gelungen bezeichnet werden. Die Tagungen wurden in den Sportschulen Saarbrücken, Edenkoben, und Bitburg durchgeführt. Wir bedanken uns bei den Verbandssportlehrern des Saarländischen FV, des Südwestdeutschen FV und des FV Rheinland (Christian Oles, Heinz-Jürgen Schlösser und Clemens Decker). Unser Dank gilt auch Kuno Wack und Fabian Ewertz von der Sportschule Bitburg. Alle Vorgenannten unterstützen den BDFL seit Jahren vorbildlich durch ihre Mithilfe in organisatorischer Vorplanung und bei der Durchführung der regionalen Fortbildungstagungen. Darüber hinaus stellen sie sich immer als kompetente Referenten mit ihren Auswahlmannschaften zur Verfügung. Mit diesen Rahmenbedingungen schaffen wir ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung der RFTs.

Drei erfolgreiche RFTs Nun soll der zeitliche und inhaltliche Ablauf der Tagungen, die alle sehr gut besucht waren, in Kurzform dargestellt werden: Die erste RFT der VG-SW fand in Saarbrücken statt. Roland Schwarzl, Athletik- und Fitness-Coach beim Regionalligisten SV Elversberg, erläuterte zunächst in der Theorie die Trainingswirkungen der verschiedenen motorischen Grundeigenschaften. In der Praxis legte er den Schwerpunkt auf Trainingsformen zur Schulung der Koordination und Stabilität. Die anwesenden Trainer merkten sehr

Verbandsgruppen schnell, dass mit R. Schwarzl ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet referierte. Christian Oles, der VSL des Saarl. FV, hatte seine U15-Auswahlmannschaft einbestellt und überzeugte mit dem anspruchsvollen Thema: „Trainingsbeispiele zum Angriffspressing“. Beide Referenten stellten sich bereitwillig einer lebhaften Diskussion zu ihren Ausführungen.

ITK 2014 mit hoher SW-Beteiligung Im Juli fand in Mannheim der ITK 2014 mit 147 Trainerkollegen (ca. 25% der gesamten VG-Mitglieder) aus der Verbandsgruppe Südwest statt. Diese hohe Teilnehmerzahl ist wohl auch auf den nahe gelegenen Austragungsort zurückzuführen.

RFT in Edenkoben Ende August trafen wir uns zur zweiten regionalen Fortbildungstagung an der Sportschule in Edenkoben. Jens Kiefer, Chef-Trainer beim Regionalligisten SV Elversberg, und sein Co-Trainer Pascal Bach stellten unter dem Gesamtbegriff „Periodisierung der Saisonvorbereitung“ ein Modell zur Saisonvorbereitung mit Schwerpunkten aus der Trainingslehre und Taktik vor. Jens Kiefer referierte souverän und ging keiner an ihn gestellten Frage aus dem Weg. Nach der Kaffeepause übernahm Sven Hoeh, der Chef-TW-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Kaiserslautern, die praktische Vorführung. Zur Demo hatte er zwei junge Torhüter aus Kaiserslautern mitgebracht. Nach kurzer theoretischer Einführung zeigte er zahlreiche Trainingsbeispiele zum TW-Spiel. Das Thema „TW-Spiel – Analyse-KonzeptTraining“ wurde von ihm überzeugend demonstriert. Methodisch geschickt gelang es Sven Hoeh, seine Torhüter zu verbessertem Verhalten hinzuführen.

Neuer Anlauf in Metz Für den 09. 09. 2014 war eine Fortbildung beim französischen Erstligisten FC Metz geplant. Aufgrund struktureller Schwierigkeiten beim Aufsteiger musste dieser seine feste Zusage zurückziehen, was wir beide sehr bedauerten. Der FC Metz hat uns in einem Schreiben aber mitgeteilt, dass er großen Wert auf eine Zusammenarbeit mit dem BDFL und der VG-SW legt. Wir haben gemeinsam den 29. 04. 2015 als Fortbildungstag beim FC Metz festgelegt und bestätigt. Nähere Einzelheiten zur Anmeldung, zum organisatorischen Ablauf und zur inhalt-



lichen Gestaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben.

BDFL-Journal

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Westfalen

RFT in Bitburg Die letzte regionale Fortbildungstagung im Oktober an der Sportschule Bitburg war mit 47 Teilnehmern wieder sehr gut besucht. Nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2014 stellte der VG-Vorsitzende zunächst Uwe Koschinat als ersten Referenten vor. Uwe Koschinat, ein junger FL und Chef-Trainer von Fortuna Köln, 3. BL, war schon mehrmals als Referent bei der VG-SW tätig. Spontan hatte er seine Bereitschaft erklärt, zum Thema „Gedankliche Überlegungen zur Kaderplanung“ zu referieren. Rhetorisch geschickt erläuterte er in(un)gewohnter Offenheit seine persönliche Einstellung zu diesem Thema. Die anwesenden Kollegen waren beeindruckt. Mit Horst Allmann, einem absoluten Kenner der Trainingslehre und Leistungsdiagnostik, war ein äußerst anspruchsvolles Thema abgesprochen: „HIIT, Hochintensives Intervalltraining im Fußball“. Fachlich fundiert und durch seine lebendige, unnachahmliche Vortragsart überzeugte er die Trainerkollegen und regte sie zum Nachdenken an. Es ist von unserer Seite hoch anzurechnen, dass alle Referenten ihre Ausführungen entweder als vorher angefertigtes Hand-Out oder als PDF-Datei zur Verfügung stellten. Dies ist ein Zeichen offener Kommunikation seitens der Referenten. Wir bedanken uns bei allen Trainerkollegen der Verbandsgruppe Südwest für die gute Zusammenarbeit.

Franz-Josef Reckels

Regionale Fortbildung am 02. Juni 2014 beim SV Rödinghausen In das „Schmuckkästchen“ Häcker Wiehenstadion beim SV Rödinghausen hatte die VG Westfalen zur Fortbildungsveranstaltung am 02. Juni 2014 eingeladen. Das neue Stadion mit allen zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten ist hochmodern ausgestattet und wir bedanken uns hiermit nochmals für die Ausrichtung und Bewirtung an diesem Tag. Der SV Rödinghausen ist seit 2009 vom Kreisligisten in die Oberliga Westfalen aufgestiegen.

V. links n. rechts: Andy Steinmann (Co-Trainer SV Rödinghausen), Karsten Schlette, Peter Hermann (Co-Trainer FC Schalke 04), Prof. Dr. Elmar Wienecke, Franz-Josef Reckels, Sascha Eickel (es fehlt auf dem Foto Fotograf Maik Halemeier) Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der VG Westfalen, Franz-Josef Reckels, und nach Grußworten des Bürgermeisters Ernst-Wilhelm Vortmeyer startete das abwechslungsreiche Programm mit Werner Mickler, bekannt durch die Leitung der psychologischen Ausbildung im FußballLehrer-Lehrgang. Sein Thema umfasste die Stress- und Willensschulung im Fußball.

Verbandsgruppen

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Prof. Dr. Jürgen Freiwald von der Bergischen Universität Wuppertal, der viele Jahre erfolgreich die Trainingssteuerung bei Hannover 96 und Schalke 04 durchführte, referierte zum Thema: „Aufwärmen, Dehnen – Ausdauer: Was ist noch zeitgemäß?“ In der anschließenden Kaffeepause wurde diskutiert und einstimmig beschlossen, das Thema nochmal intensiver in eine der nächsten Fortbildungen einzubinden. Da Hermann Gerland aufgrund seines bevorstehenden „runden“ Geburtstages familiär eingebunden war, gab es durch Prof. Dr. Elmar Wienecke mit Peter Hermann (aktuell Co-Trainer Schalke 04) eine Frage- und Antwortrunde bevor Peter Hermann mit der 1. Mannschaft des SV Rödinghausen Automatismen auf dem Rasen übte. Er erklärte den Spielern motivierend aber bestimmend die Passübungen zur Festigung des Positionsspiels. Sowohl für die Spieler als auch die Trainer war das Zuschauen ein spannender Abschluss des Fortbildungstages. Zum Abschluss wurden alle Teilnehmer zum Imbiss in den V.I.P. Bereich eingeladen.

Regionale-Fortbildung am 15. 09. 2014 in Kamen Kaiserau Diese Fortbildung umfasste folgende Themenbereiche: 1. Trainer in schwierigen Vertragskonstellationen, 2. Der optimale Weg zum Profi – mit oder ohne U23: 3. Schnelligkeitstraining in Theorie und Praxis. 1. Trainer in schwierigen Vertrags­konstellationen Prof. Dr. Markus Buchberger, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Inhaber einer Personalberatungsagentur im Bereich Besetzung von Positionen im Profi-Sport, referierte in einer sehr anschaulichen Art und Weise und anhand von exemplarischen Beispielen über juristische Details, die für Trainer von besonderer Bedeutung sein können. Durch ein interessantes Frage-Antwort-Prinzip veranschaulichte der Jurist, der über eine große Erfahrung im Profi-Sport verfügt, schwierige Vertragskonstellationen von Trainern und ging insbesondere auf Fragestellungen wie Vertragsabschlüsse, Freistellungen und Aufhebungsverträge ein. Ohne eine übertriebene „Paragraphenreiterei“ zu betreiben, schaffte es Prof. Dr. Buchberger die Teilnehmer durch seine Inhalte in den Bann zu ziehen und juristische Details

V. links n. rechts: Franz-Josef Reckels, Prof. Dr. Elmar Wienecke, Prof. Dr. Markus Buchberger, Sascha Lewandowski, Oliver Ruhnert, Oliver Heine, Dennis Brinkmann, Sascha Eickel, Karsten Schlette (es fehlt auf dem Foto Fotograf Maik Halemeier) empathisch weiterzugeben. Somit wurde ein ungewöhnliches und seltenes Fortbildungsthema zu einer Veranstaltung, die allen Beteiligten einen persönlichen Wissensfortschritt erbrachte. 2. Podiumsdiskussion: Der optimale Weg zum Profi – mit oder ohne U23 In einer mit Fachleuten besetzten Podiumsdiskussion wurde kontrovers über die optionale Abschaffung der U23-Mannschaften der Proficlubs diskutiert, die im März auf der Mitgliederversammlung der DFL auf Antrag von Bayer 04 Leverkusen mit Mehrheit durch Satzungsänderung verabschiedet wurde. Neben Bayer Leverkusen haben mit Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, Darmstadt 98 und Heidenheim vier Vereine davon Gebrauch gemacht und zur aktuellen Saison ihre U23-Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Sascha Lewandowski, sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Bayer 04 Leverkusen, begründete diese Entscheidung des Vereins mit der geringen Durchlässigkeit der Nachwuchsspieler

über die U23-Mannschaft in den Lizenzspielerbereich. Die Top-Talente schaffen aus seiner Sicht den Sprung direkt in den Profibereich. Weitere Spieler, die nicht sofort den Weg bei Bayer Leverkusen schaffen, denen man aber durchaus in der Zukunft diesen Schritt zutraut, werden an Vereine ausgeliehen und dort weiterhin durch zusätzliches Personal von Bayer Leverkusen beobachtet und betreut. Alle anderen Spieler sollen nach der U19 den Verein verlassen und kommen somit als gut ausgebildete Spieler in den „normalen Kreislauf“. Oliver Ruhnert, Direktor des Nachwuchses von Schalke 04, konnte den Argumenten von Sascha Lewandowski folgen, machte aber ganz klar deutlich, dass die U23-Mannschaft für die Weiterentwicklung der im Nachwuchs ausgebildeten Spieler von Schalke 04 eine wichtige Funktion hat, um den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich an den Männerfußball zu gewöhnen und regelmäßig Spielpraxis in der Regionalliga zu bekommen. Der Verein würde sich also die Option erhalten, Spieler über die U23-Mannschaft dem Profikader zuzuführen. Er stellte allerdings die 5-staffelige Regionalliga als optimale Spielklasse für die U23-Mannschaften in Frage und wünschte sich eine Diskussion über alternative Möglichkeiten. Oliver Heine, sportlicher Leiter des Nachwuchses von Eintracht Braunschweig, sowie Dennis Brinkmann, Assistent der Nachwuchsleitung und Co-Trainer der U23 vom VfL Bochum, waren sich einig, dass die U23-Mannschaft für ihre Vereine, die finanziell andere Kapazitäten haben als Schalke 04 oder Bayer 04 Leverkusen, eine existentiell wichtige Bedeutung haben, um den Nachwuchsspielern ihrer Vereine eine Möglichkeit zu geben, nach der U19 im Übergangsbereich im Senio-

Verbandsgruppen renfußball zu adaptieren und über die U23 den Sprung in den Profibereich zu schaffen. Beide machten auch deutlich, dass der Sprung für viele U19-Spieler in den Senioren-Regionalligabereich schon eine große Herausforderung darstellt. In der sehr spannenden Diskussionsrunde wurde aber auch kritisch angemerkt, dass die Möglichkeit, eine U23Mannschaft aus rein finanziellen Gründen vom Spielbetrieb abzumelden, besteht und dazu führen könne, dass einige Vereine nur deshalb davon Gebrauch machen. Ferner wurden Möglichkeiten angesprochen, aus einer U23-Mannschaft ein U21-Team zu gründen, wie es beispielsweise der 1. FC Köln schon praktiziert. Die Podiumsdiskussion wurde begleitet von zahlreichen Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum, die gezeigt haben, dass diese in der Öffentlichkeit viel diskutierte Thematik auch optimal in eine Fortbildungsveranstaltung des BDFL eingebunden werden konnte. 3. Schnelligkeitstraining in T­ heorie und Praxis Winfried Vonstein referierte in seiner Funktion als Leistungskoordinator des Fußball- und Leichtathletik- Verbandes Westfalen. Er ist absoluter Experte in der Leichtathletik. Als ehemaliger sehr erfolgreicher Bundestrainer des Leichtathletik Verbandes gelang es ihm, die Trainer in seinen Bann zu ziehen. Schwerpunkt seiner Ausführungen sind variantenreiche Koordinationsübungen und das SprintABC gewesen. Diese umfassten folgende Aspekte: Gleichgewichtsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Rhythmisierungsfähigkeit. Die Übungen sind immer unter Beachtung der beiden wesentlichen und zentralen Aspekte durchgeführt worden: Verkürzung der Bodenkontaktzeit/Stützzeit und die Erhöhung der Geschwindigkeit der Fußverlaufskurve. Als Demonstrationsgruppe für den praktischen Teil fungierten Spieler der U19 A-Jugend-Landesliga des Hombrucher SV.

RFT am 05. Mai 2014 in der ­Sportschule Kamen-Kaiserau „Vertrauen ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit!“ – Außergewöhnlicher Medienworkshop mit Markus Hörwick Die Verbandsgruppe Westfalen, mit FranzJosef Reckels und Elmar Wienecke an der Spitze, konnte am 5. Mai einen ganz be-



sonderen Referenten für die RFT in der Sportschule Kamen-Kaiserau gewinnen. Kein Geringerer als Markus Hörwick, Pressesprecher und Direktor für Medien und Kommunikation beim Branchen-Primus FC Bayern München, gestaltete den kurzweiligen und überaus interessanten Medienworkshop für Trainer. Er gab dabei auch die ein oder andere Anekdote aus seiner langjährigen Tätigkeit zum Besten, vor allem vermittelte er den rund 60 anwesenden Trainern (darunter Persönlichkeiten wie Michael Rummenigge und Rüdiger Abramczik) auf außergewöhnliche Art und Weise einige interessante Aspekte, die für die spätere

BDFL-Journal

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Trainertätigkeit der Kollegen von besonderem Nutzen sein werden (siehe eigenständiger Bericht in dieser Ausgabe auf den Seiten 44 und 45). Bevor der Workshop mit Markus Hörwick begann, informierte Franz-Josef Reckels die anwesenden Trainer über eine höchst erfreuliche Entwicklung in der Verbandsgruppe Westfalen. Helmut Horsch, langjähriger Verbandssportlehrer in Westfalen und in dieser Funktion Mitglied im BDFL-Bundesvorstand als Sprecher der Verbandssportlehrer, bleibt dem BDFL nach seiner Pensionierung weiter erhalten. Er arbeitet ab sofort im Vorstand der westfälischen Verbandsgruppe mit.

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Fortbildung 2015

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Fortbildungstermine 2015 Die aktuellen Termine und Programme zu den einzelnen regionalen Fortbildungsveranstaltungen (RFT) sind auf der BDFL-Homepage – www.bdfl.de – im Internet zu finden. Die Angabe der u. g. Daten ist ohne Gewähr. Einladungen zu den RFT werden zukünftig schwerpunktmäßig per E-Mail verschickt. Bitte senden Sie uns ihre aktuelle E-Mail-Adresse an die BDFL-Bundesgeschäftsstelle: [email protected] – vielen Dank! Eine Anmeldung zu allen RFT ist generell erforderlich und verbindlich! Bitte nutzen Sie den internen Mitgliederbereich auf der BDFL-Homepage und melden Sie sich online zu den einzelnen RFT an. INTERNATIONALER TRAINER-KONGRESS 2015: 27. bis 29. Juli 2015 in Wolfsburg / Congress Center Wolfsburg. Anmeldung / Registrierung am So. 26. Juli 2015 von 15 bis 18 Uhr. Verbandsgruppe Baden-Württemberg André Malinowski, Fohrenbühlstr. 7, 79183 Waldkirch-Buchholz, Mobil 0160/90549375, [email protected] Di. 05. 05. 2015 Sportschule Steinbach 14.00 Uhr (5 LE) Mi. 28. 10. 2015 Sportschule Schöneck 14.00 Uhr (5 LE) Weitere RFT-Termine 2015 sind in Planung und werden auf www.bdfl.de bekanntgegeben! Verbandsgruppe Bayern Hermann Lutz, Jahnstr. 23, 82069 Hohenschäftlarn, Mobil 0176/21640096, [email protected] Di. 24. 3. 2015 Sportschule Oberhaching (keine Teilnehmerbegrenzung) April Feucht  Mai Unterhaching September Nürnberg Oktober Ingolstadt

15.00 Uhr (5 LE) 15.00 Uhr (5 LE) 15.00 Uhr (5 LE) 15.00 Uhr (5 LE) 15.00 Uhr (5 LE)

Verbandsgruppe Hessen Jörg Udo Keck, Bonatistr. 7, 34560 Fritzlar, Fon 05622/930810, Mobil 0173/2808779, [email protected] Mo. 08. 12. 2014 Frankfurt/LSB Hessen (70 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Fr. 13. 02. 2015/ Grünberg/Hessischer FV (50 Tn) 14.30 Uhr (10 LE) Sa. 14. 02. 2015 Sportschule und 4-Sterne-Sporthotel (Übernachtung im Einzelzimmer) Ende: Sa. 14. 02. 2015, 12.30 Uhr, Mo. 20. 04. 2015 Wiesbaden/BRITA-Arena, SV Wehen-Wiesbaden (60 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Sept/Okt 2015 Zu Gast bei einem hessischen Spitzenclub (70 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Mo. 07. 12. 2015 Frankfurt/LSB Hessen (70 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Verbandsgruppe Nord Wilfried Zander, Bramskampweg 9, 27578 Bremerhaven, Fon 0471/84363, Mobil 0171/2631993, [email protected] Mo. 30. 03. 2015 Barsinghausen/Niedersächsischer FV 10.00 Uhr (7 LE) Di. 05. 05. 2015 Bremen/SV Werder Bremen 10.00 Uhr (7 LE) Di. 01. 09. 2015 60+ Weser-Stadion/Bremer FV 10.00 Uhr (7 LE) Mo. 21. 09. 2015 Osnabrück/Univ. und VfL Osnabrück  10.00 Uhr (7 LE) Mo. 30. 11. 2015 Hamburg/Hamburger FV 10.00 Uhr (7 LE) Verbandsgruppe Nordost Frank Engel, Tollweg 26, 04289 Leipzig, Fon/Fax 0341/8632208, Mobil 0151/16788640, [email protected] Sa. 11. 04. 2015 Berlin 9.30 Uhr (7 LE) Sa. 18. 04. 2015 Leipzig 9.30 Uhr (7 LE) Mo. 14. 09. 2015 Leipzig 14.00 Uhr (5 LE) Sa. 14. 11. 2015 Rostock 9.00 Uhr (7 LE) Die Termine für das Deutsch-Polnische Trainersymposium (2015 in Deutschland) und das Oldietreffen werden im April 2015 fixiert. Verbandsgruppe Nordrhein Dr. Gerd Thissen, Roermonder Str. 123, 52525 Heinsberg, Fon 02452/989047, Mobil 0170/4702951, Fax 02452/989048, [email protected] Mo. 09. 03. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN) Mo. 11. 05. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN) Mo. 14. 09. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN) Mo. 09. 11. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN) Sa. 21. 03. 2015 Fakultät für Sportwissenschaft Ruhr-Universität Bochum (max. 50 TN) Gemeinsamer Workshop der VGs Nordrhein und Westfalen

14.00 Uhr (5 LE) 14.00 Uhr (5 LE) 14.00 Uhr (5 LE) 14.00 Uhr (5 LE) ganztägig (9 LE)

Verbandsgruppe Südwest Günter Noel, Baltersbacher Weg 20, 66564 Ottweiler, Fon/Fax 06824/931949, Mobil 0170/5569490, [email protected] Mi. 29. 04. 2015 FC Metz (1. franz. Liga) (max. 70 Tn) 9.00 Uhr (8 LE) (nähere Einzelheiten durch gesonderte Ausschreibung) Mo. 11. 05. 2015 SB/Hermann-Neuberger- Sportschule (Wahlen) (50 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Mi. 26. 08. 2015 Edenkoben/Sportschule Ludwigshöhe (50 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Mo. 12. 10. 2015 Bitburg/Sportschule (50 Tn) 14.00 Uhr (5 LE) Verbandsgruppe Westfalen Franz-Josef-Reckels, Karl-Wagenfeld-Str. 16, 48493 Wettringen, Fon 02557/7210, Mobil 0171/1425294, [email protected] Mo. 23. 02. 2015 Halle/Westfalen (40 TN) (Nur für Trainer der 1.-4. Liga und NLZ) Keine Anmeldung über BDFL-Portal, nur auf persönliche Einladung. Mo. 13. 04. 2015 Kaiserau (100 TN) Mo. 01. 06. 2015 SC Paderborn (120 TN) Mo. 14. 09. 2015 Kaiserau (100 TN) Mo. 16. 11. 2015 Kaiserau (100 TN)

13.00 Uhr (7 LE) 14.00 Uhr (6 LE) 14.00 Uhr (6 LE) 14.00 Uhr (6 LE) 14.00 Uhr (6 LE)

Verlängerung der DFB-Lizenz Die vom DFB lizenzierten Trainer mit B-, A- oder Fußball-Lehrer-Lizenz sind gemäß der DFB-Ausbildungsordnung angehalten, ihrer Fortbildungspflicht nachzukommen. Innerhalb von drei Jahren müssen alle Lizenzinhaber 20 Lerneinheiten (LE) an Fortbildung nachweisen. Die Fortbildungsveran­stal­tungen für BLizenz-Inhaber werden durch den DFB geregelt und durchgeführt. Unter www. dfb.de Rubrik Trai­ ning / Ausbildungstermine stehen alle Informationen zu Terminen und Veranstaltungsorten für B-Lizenzfortbildungsmaßnahmen zur Verfügung. A-Lizenz-Inhaber und Fußball-Lehrer haben die Möglichkeit der Fortbildung beim Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL). Dieser bietet zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen in den acht regionalen Verbandsgruppen und jährlich einen Internationalen Trainer-Kongress (ITK) an. Weitere Informationen zu Terminen und Veranstaltungsorten erhalten Sie bei den Landesverbänden bzw. beim BDFL (www.bdfl.de). Die Verlängerung der alle drei Jahre ablaufenden DFB-Lizenzen erfolgt aus­ schließlich durch den Deutschen Fußball-Bund. Ab dem 1. Juli 2012 müssen alle Lizenzinhaber (B-, A- und Fußball-Lehrer-Lizenz) folgende Unterlagen zur Verlängerung ihrer Lizenz beim DFB, Trainerwesen, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt am Main einreichen: 1. Fortbildungsnachweis (im Original) 2. Alte bzw. abgelaufene Lizenzkarte Im Gegensatz zum vorherigen Verfahren müssen Lizenzinhaber, die ihre Unterlagen eingereicht haben, nicht vorab die jeweilige Verlängerungsgebühr überweisen. Wenn die Unterlagen vollständig beim DFB eingegangen sind, erhalten Sie eine Rechnung und eine Rechnungsnummer von uns. Bei der Zahlung ist diese Rechnungsnummer unbedingt anzugeben. Erst nach Begleichung der Rechnung wird Ihre Lizenz verlängert und Ihnen zugesandt. Sollte die Verlängerungsgebühr vorab und ohne Rechnungsstellung überwiesen worden sein, wird diese zurück überwiesen und dem Lizenzinhaber nach Erhalt der jeweiligen Unterlagen eine Rechnung ausgestellt. Bei Rückfragen steht Ihnen die Abteilung Trainerwesen gerne unter: [email protected] oder +49 (0)69 6788 251 zur Verfügung.

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