Passage

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Das Mitarbeiter-Magazin der Airline

Drei, zwei – One! Das Passage Magazin sagt nach einem halben Jahrzehnt „Tschüss“ und empfiehlt für 2016 den Nachfolger

Ausgabe 6/ Dezember 2015

aLufthansa Passage

Unsere Vielfalt in einer App. Jetzt downloaden: Die News App für alle Mitarbeiter der Lufthansa Group.

So einfach geht’s:

1 QR-Code scannen oder Internetadresse direkt eingeben: mobile.app.lufthansa.com* 2 ‚App Catalog‘ herunterladen und installieren 3 ‚App Catalog‘ öffnen* und dort die News App installieren * Anmeldung mit U-Nummer und eBase-Passwort

iOS ab Version 7

Android ab Version 4

3

Ausgabe 06/2015

Vorwort

FOTO: OLIVER RÖSLER

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Matthias Eberle, Leiter Interne Kommunikation, FRA CI/I

das Passage Magazin sagt „Tschüss“. Ein halbes Jahrzehnt lang hat unsere Redaktion Ausschau gehalten nach spannenden Themen und interessanten Geschichten – für alle Passage-Mitarbeiter im Cockpit, in der Kabine und am Boden. Waren Sie zufrieden? Dann freuen Sie sich auf ein Nachfolge-Magazin, das erstmals am 29. Januar 2016 erscheinen wird. Waren Sie unzufrieden? Dann freuen wir uns auf Kritik und einen intensiven Austausch, wenn wir im neuen Jahr einiges anders (und vieles digital) machen werden.

Warum wir uns verändern? Weil sich auch die Welt der Medien verändert, mindestens so rasant wie die Welt des Luftverkehrs. Und weil wir Sie künftig schneller informieren, moderner unterhalten und einfacher erreichen möchten: im Büro und im Flugzeug, zu Hause oder auf Reisen, rund um die Uhr. Unter dem Dach der neuen Marke „One“ starten wir 2016 für alle Mitarbeiter der Lufthansa Group ein multimediales Programm – mit mehr Möglichkeiten zum gemeinsamen Dialog und zahlreichen digitalen Inhalten. Im Monatsrhythmus erscheint das neue Magazin „One“ in gedruckter Form – mit faszinierenden Storys aus einem weltweit führenden Flugbetrieb, mit Hintergründen, Ideen und Anstößen, über die wir auch in der digitalen Welt weiterdiskutieren wollen. Ein neu gestalteter Intranet-Auftritt für Nachrichten (eBase „One“) und die um einige Funktionen erweiterte News App (News App „One“) bilden die digitalen Info-Hubs der Lufthansa Group. So wird aus dem Lufthansa-Mitarbeitermagazin im neuen Jahr ein MitmachMagazin. Gemeinsam mit Ihnen begeben wir uns auf die Suche nach Themen, die Sie besonders interessieren – und die besonders relevant für Sie sind. Mit Ihren Impulsen, Ihren Beiträgen und Ihren Erlebnissen kann „One“ auf all unseren Medienkanälen mehr liefern: mehr Geschichten und mehr Gesichter, mehr Dialog und mehr Transparenz. Seien Sie gespannt auf „One“ – aber jetzt erst einmal viel Spaß mit der letzten Ausgabe des Passage Magazins.

Ihr

Matthias Eberle

4

Passage Magazin / Passage

Inhalt

28

Boden

Passage

24

Passage

Boden

24 Albi et orbi

28 Zum Wohle des Kranichs

Titelstory

Tomatensaft und Co. erobern die große weite Welt

6

Flankenschutz für Lufthansa

8

Blick in die Welt

10

Fünf Jahre, viele Ideen Titelseiten und die Geschichten dahinter

14

Die Storyteller ... ... und ihre schönsten Erinnerungen

18

Marke verstehen Markenwerte und „Internal Brand Experience“

20

Naturkatastrophe – was tun? Lufthansa unterstützt Hilfsorganisationen

Impressum Ausgabe 6/ Dezember 2015 ISSN 2191-0839

Sonja Seipke (Koordination), FRA CI/I Tel. +49 (0)69 696-82935 E-Mail: [email protected]

Herausgeber Vorstand Lufthansa Passage

Edeltraud Chawla, FRA CI/I Tel. +49 (0)69 696-36916 E-Mail: [email protected]

Verantwortlich Lufthansa Konzernkommunikation, FRA CI

Bildredaktion Rolf Bewersdorf, FRA CI/P

Redaktion Matthias Eberle, FRA CI/I (Leitung) Tel. +49 (0)69 696-47356 E-Mail: [email protected]

Titelbild Art Direction: Tina Funcke, Agentur dezentrot Anschrift der Redaktion Deutsche Lufthansa AG Redaktion Passage Magazin, FRA CI/I Airportring, 60546 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Flight Managerin Christine Härtl engagiert sich

22

Kaum eröffnet, schon hoher Besuch Neue High-Tech-Operationszentrale in Betrieb

24

Albi et orbi Tomatensaft und Co. erobern die große weite Welt

26

Hohlsprech Über den Sinn und Unsinn von Floskeln

Anzeigenvermarktung Grunert Medien & Kommunikation GmbH Tel. +49 (0)6201 398741-1 Fax +49 (0)6201 398741-2 E-Mail: [email protected] Produktion und Layout conclouso GmbH und Co. KG, Mainz Druck W.B. Druckerei GmbH, Hochheim am Main Auflage 35 000

Papier 100 g/m2 und 150 g/m2

Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder; sie muss nicht mit der des Herausgebers übereinstimmen. Dieses Medium ist nur für den internen Gebrauch bestimmt. Verkauf und Weitergabe an Dritte sind unzulässig.

5

Ausgabe 06/2015

44

Cockpit

Kabine

42 Mit der A320neo ins neue Jahr

44 Lu Düsenbär: Der Weltenbummler

Kabine

Cockpit

42

Kollegen helfen Familie durch schwerste Zeit

Familienzuwachs bei der Lufthansa-Airbusflotte

28

Zum Wohle des Kranichs Flight Managerin Christine Härtl engagiert sich

44

Lu Düsenbär: Der Weltenbummlerpraktikant Kollegen helfen Familie durch schwerste Zeit

30

Auf die Plätze, fertig, los Probebetrieb im Satelittenterminal in München gestartet

46

Der Atlantik und sie Die Flugbegleiter von SATA Internacional

32

Die Station in Aktion Gesundes Arbeiten bei der Station in Frankfurt

48

Wenn die Kochmütze im Adventskranz hängt Fünfzigjahrfeier des 15. Kochsteward-Lehrgangs

34

Ruckzuck umgebucht Rotationskoordinator bucht Passagiere früher um

50

Purser-Ernennungen Wer fliegt seit 1. Dezember mit einem Streifen mehr?

36

Rollstühle, Handgepäck und Sprachbarrieren Die Indien-Abflüge in Frankfurt unter der Lupe

38

Erleben, reflektieren, Geschichten erzählen Die m.i.n.d.lounge auf der Station in Frankfurt

40

Neues vom Bodenprodukt Lufthansa Express, neue Partner-Lounges und Peanuts

41

Fokus auf den Jumbo Flugzeug-Kalender 2016 auf dem Markt

42

Mit der A320neo ins neue Jahr Familienzuwachs bei der Lufthansa-Airbusflotte

Flankenschutz für Lufthansa

Mit der neuen Eurowings will der Lufthansa-Konzern Billigfliegern die Stirn bieten. Am 2. November startete der erste Eurowings-Flug vom Flughafen Köln/Bonn nach Varadero auf Kuba. Fünf Tage später ging es erstmals in die Dominikanische Republik nach Punta Cana und Puerto Plata. Dubai steht am 17. Dezember erstmals auf dem Programm, Phuket am 18. Dezember und Bangkok startet am 20. Dezember. Eurowings soll auch den Europaverkehr der Lufthansa Group sichern helfen. Am 9. November ging es von Wien aus zuerst nach Barcelona und abends nach London-Stansted. Die Flotte der kürzlich gegründeten Fluglinie Eurowings Europe soll bis Dezember 2017 20 Flugzeuge umfassen.

FOTO: GREGOR SCHLÄGER

Passage

Ausgabe 06/2015

7

8

Blick in die Welt

Passage Magazin / Passage

„

„

NYC Dokumentarfilm über das „Haiti Entrepreneurship Camp“ Der Film „Made in Ayiti“ feierte am 6. November auf dem diesjährigen UN-Rotary-Tag als Teil des jährlichen Film Screening & Fundraiser Events des Rotary Clubs der Wall Street in New York City Premiere. Der Film dokumentiert die Arbeit der Initiative „Haiti Entrepeneurship Camp“ und wurde von der Help Alliance finanziert. Mehr als 260 Gäste aus der ganzen Welt kamen zur Vorführung und der anschließenden Diskussionsrunde zum Thema „wirtschaftliche Entwicklung als Katalysator von Veränderungen“. Seit 2014 bringt das „Haiti Entrepreneurship Camp“ Unternehmer aus Haiti mit Geschäftsleuten zusammen, die Strategien und Taktiken zur Etablierung und Entwicklung von lokalen Unternehmen vermitteln. Das Camp bietet unter anderem Kurse über die Aufstellung eines Business Plans, Kostenberechnung, Motivationstraining und Rechtskunde an.

Jede Woche kommen rund 480 Flüchtlinge zur Unterbringung und Versorgung nach München. Viele sind auf Übersetzungsleistungen angewiesen, der Bedarf an Dolmetschern und Übersetzern ist daher enorm. Die Help Alliance-Schirmherrin Vivian Spohr (2.v.l) hat am 18. November der Sozialreferentin der Stadt München, Brigitte Meier (2.v.r), einen Scheck in Höhe von 100 000 Euro überreicht. Die Help Alliance unterstützt mit ihrer Spende den Dolmetscher service in München. „Lufthansa und die Help Alliance freuen sich sehr, die Stadt München bei der Betreuung der ankommenden Flüchtlinge unterstützen zu können. Sprache spielt dabei eine entscheidende Rolle", sagte Vivian Spohr, Schirmherrin der Help Alliance. Ebenfalls anwesend waren Joachim Steinbach, Generalbevollmächtigter Help Alliance und Rita Diop, Vorsitzende Help Alliance. Darüber hinaus hat die Help Alliance auch die Mitarbeiter der Lufthansa Group dazu aufgerufen, sich freiwillig für Dolmetscher services zu melden. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen sind diesem Aufruf bereits gefolgt.

FOTO: LUFTHANSA

FOTO O: TILMAN BECKER FOTO:

MUC Help Alliance unterstützt Flüchtlingshilfe mit 100 000 Euro

Ausgabe 06/2015 „

FOTO: BETTINA EL-KOMI

In den ersten Lufthansa-Jahren gehörte er zum Flair der großen weiten Welt: der Lufthansa Cocktail. An Bord genossen Passagiere ihn als Welcome Drink; wenige Jahre später fehlte der einzige Fertigdrink mit Lufthansa-Label in kaum einer deutschen Hausbar. Jetzt ist der traditionsreiche Ready-to-Serve-Cocktail wieder da! Anfang November hat die Food & Beverage Agentur „Small Big Brands“ den Lufthansa Cocktail in sechs verschiedenen Varianten in den Einzelhandel gebracht. Lufthansa-Gäste können diesen zudem in den Lufthansa Business Class und Senator Lounges in Deutschland genießen.

Passage

FRA Back to the Fifties

„

So macht der Winter Spaß: Von Ende November bis Ende Dezember verwandelt sich das MAC-Forum am Flughafen München in eine winterliche Zauberlandschaft. Insgesamt 46 Verkaufsbuden locken auf dem Wintermarkt zwischen den beiden Terminals Besucher und Fluggäste mit einem weihnachtlichen Shopping- und Gastronomie-Angebot. Das Herzstück bildet auch in diesem Jahr wieder die über 600 Quadratmeter große Eislauffläche mit Eisstockbahn. Auch starten ab dem Wintermarkt wieder die beliebten„Lichterfahrten“ – die Rundfahrten in der Dämmerung. Die „leuchtende Stimmung“ am Münchner Flughafen ist im Winter ein ganz besonderes Erlebnis. So können die Gäste den Flughafen bei Nacht einmal aus einer anderen Perspektive erleben.

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JTR / CFU Santorin und Korfu neue Lufthansa-Ziele ab München Lufthansa Z

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KTT Mit dem Weihnachtsmann nach Kittilä Am 19. Dezember 2015 startet der Erstflug von München nach Kittilä. Und als Highlight ist auch der Weihnachtsmann dabei. Wenn am dritten Adventssamstag die A320 in Richtung Finnland abhebt, können sich unsere Passagiere auf eine ganz besondere Überraschung freuen. Neben Lebkuchenherzen, die ihnen beim Boarden überreicht werden, wird an Bord der Weihnachtsmann kleine Überraschungen verteilen. Kittilä ist neben Helsinki die zweite Stadt in Finnland, die von München aus angeflogen wird. Jeden Samstag bis einschließlich 26. März 2016 können Fluggäste das größte Wintersportzentrum Finnlands erreichen und die Polarlichter Lapplands bewundern.

FOTO: KLAUS-PETER KAPPEST

FOTO: JRT_FOTOLIA_83419281

Im kommenden Sommer können Lufthansa-Gäste zwei neue Mittelmeerziele nonstop ab München erreichen. Ab dem 14. Mai geht es nach Santorin und am 15. Mai folgt der Erstflug nach Korfu. Die südliche Kykladen-Insel Santorin steht jeweils samstags, Korfu an jedem Sonntag auf dem Flugplan. Darüber hinaus fliegt Lufthansa auch in diesem Sommer wieder einmal wöchentlich nach Kreta. Lufthansa bedient die griechischen Inseln mit einem Airbus A320 in zwei Reiseklassen. Damit können Passagiere ihre Flüge auch in der Business Class genießen. „Wir freuen uns, unseren Gästen zwei weitere attraktive Urlaubsziele ab München anbieten zu können. Damit haben unsere Kunden die Wahl unter 36 beliebten Sommerdestinationen“, sagt Thomas Winkelmann, Chief Executive Officer (CEO) Hub München.

FOTO: ALEX TINO FRIEDEL

MUC Vorweihnachtszeit am Flughafen München

Titelstory

10

Passage Magazin / Passage

Fünf Jahre, viele Ideen

Das Mitarb eiter-Mag

Seit

Passage

Ausgabe 03/10 Dezember 2010 / Januar 2011

nsa Passage Das Mitarbeitermagazin für die Luftha

Lufthansa Ma rkenvision 2015

... und Action! Interview mit Jürgen Raps

3/2010/2011 ... und Action In der dritten Ausgabe des Passage Magazins haben wir darüber berichtet, wie Filme im Bordprogramm bei Lufthansa landen. Aus der ursprünglichen sehr braven Idee mit dem Theatervorhang wurde ein großes Fotoshooting auf dem Vorfeld. Die Rocklänge der„Regisseurin“ auf dem großen Foto wurde quer durch die gesamte Leserschaft diskutiert.

Kabine

A380-Operation Es läuft rund

Cockpit

Boden

d rd ord Bor e an Bo Filme di Film en die So komme

FlyNet gestartet auf IK-Strecken

Dialog im W an Ein Jahr m.i. del n.d. lounge

Marke Cockpit

Aus Liebe z ur Boden

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al Pas

Um kein anderes Thema wurde in unseren Passage-MagazinRedaktionssitzungen so viel diskutiert, wie um die Titelgeschichte und das dazugehörige Titelbild. Wir möchten Ihnen deshalb auf den folgenden Seiten unsere persönlichen Favoriten und die Geschichten dahinter vorstellen.

Vulkanasch e Nicht einfac h um

4/2011 Aus Liebe zur Marke Einigkeit in der Redaktion. Ja, die gibt es tatsächlich. Alle standen geschlossen hinter dem Mix aus Coca-Cola-Design und LufthansaSchriftzug. Doch unsere Markenexperten haben dringend davon abgeraten, unser Logo derart zu verfremden. Und so kam es zu der Idee mit der Bettwäsche. Die Folge: unzählige Anfragen, wo man diese kaufen könne.

Pas Passage assag sa sag a e

2/2012 Der BER zieht ein Zwar wurde hier im Vorfeld nicht ganz so hitzig über das Titelbild diskutiert. Zum Problem-BER wurde es wenige Tage nach der Veröffentlichung: Lufthansa sollte 2011 eigentlich in den neuen Großflughafen einziehen, doch dann wurde die Eröffnung kurzfristig verschoben.

al Passage

Der BER zieht ein

Deutschku rs Für regionale e Flug gbegleiter

Air-to-air-Fotos Bilder in 40 000 Fuß

Kabine

Gerüstet für die 747-8 Zuerst nach Washington

Cockpit

Ein kompletter Großflughafen im Landeanflug

Boden

Kabine

Das Mitarbeiter-Magazin der Airline

Ausgabe 2/Mai 2012

gazin

25.08.20 11 11:25

Ausgabe 4/ September 20 11

l ssage

mfliegen

11

A gabe 06/2 Aus 2015 1 Ausgabe 06/2015

Arzt an Bord Notfälle richtig dokumentieren

Ausgabe 5/Novemberr 2013

Zweitausen

dvie

rzehn Ein Jahr, zw ölf Stories – der etwas ande re Jahresrü ckblick Headline Th Subline Th ema 2 ema 2

Kabine

Headline Th Subline Th ema 1 ema 1

Cockpit

Ja sicher, hübsch ist er der Titelseitenentwurf, der an ein Werbeplakat für ein Museum für fernöstliche Kunst erinnert. Aber leider traf das Gemälde nicht den Kern der Titelgeschichte.

Headline Th Subline Th e ema

Headline ine Thema 2 :\ISPU :\ISP ISPUL UL ; ;OLT LTH  :\ISPUL;OLTH

Das Mitarb eiter-Mag azin der A irline

13 12:0 9

ber 2013

al Passage

25.10.20

Ausgabe 5/ N ov em

Cockpit Co oc ck kpit

Headline Thema ema ema a1 L H LTH :\ISPUL;OLTH

aLuf Pas

Das Mitarbeiter-M

Karl Ulrich Garnadt im Int

Flugang Expertenst tipps

Intermodal-Verkehr Services ausgebaut

Cockpit

Risiken e Safety Assrmitteln urance Te am

Schaffen wi die Trendwe

Boden

den

Preisverfall, Pilotenstre verärgerte Kunden:

Kabine

Irregs st Hilfe für deeuern n Bo

Cockpit

Asien boo mit uns? mt – Boden

Boden

Aktuell: Passage-Chef Carsten Spohr über SCORE

5/2013 Asien boomt – mit uns?

Boden

S E R V U S A S I E N

Lufthansa sucht neue Perspektiven im asiatischen Raum

Titelstory

12

A W

2015 6/J anu ar

Pas Passage assag sa sag a e 5 Ausgabe 2/Mai 201

Au sga be

a s n a h t f u L a Passage agazin der Airline Das Mitarbeiter-M

6/2014 Schaffen wir die Trendwende? Hier haben wir das Titelbild kurz vor Druckunterlagenschluss verändert. Aus einer bunten Collage, die die Höhepunkte bei Lufthansa im Jahr 2014 visualisieren sollte, wurde dieser rote Pfeil. Warum? Tja, Schuld waren damals die schlechten Zahlen im vierten Quartal des Geschäftsjahrs.

ick nach vorn: Blick zurück – Bl chzig se rd wi sa Lufthan

Check-in mit Altéa Rollout-Episoden

r Crewbusanhänge bus Mehr Platz im Crew

Wie Zuhause First Class Five-Star in der

Au sga be

1/M ärz 201 5

2/2015 Die Zeit fliegt Im Frühjahr 2015 wollten wir eigentlich das 60-jährige Jubiläum von Lufthansa feiern. Stattdessen wird der 24. März 2014 zum schwärzesten Tag in der Geschichte des Unternehmens. Das tragische Unglück von 4U 9525 spiegelt sich in diesem Titelbild, in dem die Grautöne überwiegen, wider.

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Happy Bir dsday! -Airline wi

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Kabine

Boden

Kabine

Anders denken Denkfehler und Irrwege

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Cockpit

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terview

Ausweichlandungen Was im OCC passiert

Kabine

Magazin der Airline

Die Zeit fliegt Cockpit

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Boden

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Ausgabe 6/Dezember/Januar 2014/2015

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13

A gabe 06/2 Aus 2015 1 Ausgabe 06/2015

Headline Th Subline Th ema 3 ema 3

Titelstory

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Passage Magazin / Passage

Die Storyteller ... ... und ihre schönsten Geschichten und Erinnerungen

Julia Sorko, FRA OZ, Autorin Cockpit „Meine schönste Erinnerung an die Arbeit für das Passage Magazin ist die Recherche für den Artikel ‚Ein Segen für die Crew‘ aus dem Heft 5 vom November 2011. Ich durfte über die Arbeit rund um den Flug des damaligen Kirchenoberhaupts Josef Ratzinger berichten. Mein Hauptansprechpartner war dabei Magnus Raúl Abstoß von FRA EN/P-R, der die Fäden bei der Organisation des Fluges in der Hand hatte. Die O-Töne waren geliefert, der Artikel geschrieben, aber Magnus und ich blieben auch danach weiter in Kontakt, trafen uns zum Lunch oder auch mal außerhalb der Arbeit. Es ist daraus eine Freundschaft entstanden, die ich nicht missen möchte.“

Helga Schmitt, FRA EF/CC, Autorin Boden „Die Arbeit in der Redaktion Boden des Passage Magazins war immer bereichernd, schon allein wegen des kollegialen Austauschs an Informationen, Erfahrungen und Sichtweisen der Redakteure ganz unterschiedlicher Bereiche. Als Redakteurin für die dezentralen deutschen Stationen habe ich mich besonders über Gelegenheiten gefreut, die Arbeit und die Leistungen der dortigen Kolleginnen und Kollegen sichtbar zu machen. Ein persönliches Highlight war das Doppelportrait über zwei ‚schnelle Frauen‘, die gleichzeitig zu regionalen Verkehrsleiterinnen und Stationsleiterinnen ernannt worden waren. Die Botschaft, die dahinter lag, habe ich wirklich gerne zu vermitteln versucht.“

Felix Schmidt-Hidding, Flugbegleiter, Autor Kabine „Meine Recherchen für das Passage Magazin haben mich an viele Orte und zu Menschen geführt, die ich sonst nicht kennen gelernt hätte. Das war immer spannend! Ein Beispiel: Ich besuchte dieses Jahr die Zentrale der FlugzeugCleaner bei der ASG in Frankfurt. Dabei habe ich unter anderem gespürt, wie stolz die Cleaner auf ihre Arbeit sind und wie groß der Zeitdruck mittlerweile dort ist. Nach der Recherche fand ich es wie so oft schwierig, die vielen Eindrücke im Artikel ausgewogen zusammenzufassen.“

FOTO: LUFTHANSA; PRIVAT

Auch unsere Autoren aus den Bereichen Kabine, Cockpit und Boden haben in den vergangenen fünf Jahren, in denen sie für das Passage Magazin gearbeitet haben, einiges erlebt. Wir wollten wissen, welcher Artikel oder welche Recherche Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist.

Pas Passage assag sa sag a e

15

A gabe 06/2 Aus 2015 1 Ausgabe 06/2015

Anja Köhler, Purser, Autorin Kabine „Die Gespräche mit den SAT-Membern nach ihrem Einsatz haben mich sehr berührt. Das Germanwings-Unglück hat viele Helfer an ihre Grenzen gebracht und dazu geführt, ihr eigenes Leben neu zu betrachten. Ich bin sehr dankbar, dass meine Interviewpartner einen Teil dieser existentiellen Erfahrungen mit mir geteilt haben.“

Nikola Weiß, Purser, Autorin Kabine „Der Artikel über eine Kollegin, die ein Privatrestaurant in ihrem Haus betreibt, ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Alleine schon die Anreise per ÖPNV in das kleine niedersächsische Dorf hätte Stoff für einen halben Roman geliefert (oder alternativ für eine böse Glosse über die Bahn ...). Der Aufwand hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen und auf das köstlichste bekocht! Definitiv eines meiner Highlights der letzten fünf Jahre und Entschädigung für so manch frustrierenden Abstimmungsmarathon!“

Sabine Freese, FRA LM/D-P, Autorin Boden „Wenn ich mich recht entsinne, schreibe ich als ehemalige Stationsmitarbeiterin seit dem Jahr 2001 Beiträge zum Thema Boden. Unglaublich, dass mir dazu in jeder Ausgabe etwas eingefallen ist beziehungsweise mir das Produktmanagement immer wieder genügend Anlässe zum Schreiben gegeben hat. Über Anreise, Infrastruktur, Check-in, Lounges, Gepäck, Sicherheit, Boarding, Kinder und Familie und vieles mehr durfte ich kommunizieren, um Kollegen von der Vielfalt der Produkte und Services am Boden zu begeistern. Das Schönste für mich ist, dass ‚meine‘ Rubrik ‚Neues vom Bodenprodukt‘ bis zum Ende des Passage Magazins überlebt hat.“ „

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Passage Magazin / Passage

Marke verstehen Das Markenmodell der Lufthansa und die „Internal Brand Experience“

Das Markenmodell der Lufthansa beschreibt, was, warum und wie etwas als Marke getan wird und ist auch ab Januar auf dem neuen digitalen Portal „Brand Insights“ zu entdecken.

FOTO: LUFTHANSA

EDELTRAUD CHAWLA FRA CI/I

Starke Marken müssen das Unterbewusstsein erreichen und bedienen sich dazu des Mechanismus Sehen – Wahrnehmen – Erinnern. Das Unterbewusstsein ist immer aktiv und bestimmt 95 Prozent aller Entscheidungen und sogar 90 Prozent aller Kaufentscheidungen. Das gilt natürlich auch bei der Entscheidung für die Marke Lufthansa. Aber was ist überhaupt eine Marke und wie funktioniert sie?

G

ib mir mal ein Tempo!“ „Oh, wir brauchen neues Tesa!“ und „Ich google das mal schnell.“ sind Sätze, die alltäglich gesprochen werden und jeder weiß, dass von Papiertaschentüchern, Klebefilmen und einer Onlinesuche die Rede ist. Diese Markennamen sind bei den Verbrauchern so verankert, dass es den meisten noch nicht einmal auffällt, dass sie nach Markenware verlangen – allerdings die meisten auch nichts dagegen haben, statt des Verlangten, No-Name-Ware zu erhalten. Das ist das mehrschneidige Schwert von Werbung und Marken. Was also ist eigentlich eine Marke? Eine Marke ist die Summe aller Vorstellungen, die Kunden mit einem Unternehmen, einem Produkt oder einer Leistung verbinden. Sie ist ein Vorstellungsbild im Kopf des Kon-

„Wir wollen den Unterschied machen, der aus einer Reise von A nach B ein Erlebnis macht.“

sumenten, aber auch ein Versprechen an ihn. „Um Kollegen das Thema Marke näher zu bringen, setzen wir auf Wissensvermittlung über eigenes Entdecken und Erleben, denn Marken machen etwas mit uns – mit jedem von uns“, erklärt Sandra Sturm aus der Abteilung Brand Management and Brand Strategy. Die Welt der Marken ist schnelllebig und durch falsche Schritte kann ein Markenimage sogar zerstört werden. Täglich kommen Verbraucher mit circa 3000 Marken in Kontakt, von denen nicht selten ähnliche oder sogar identische Dinge angeboten werden. Umso wichtiger ist es als Marke Orientierung zu geben. Sturm sagt: „Dafür muss man unverwechselbar sein und sich dennoch ständig neu erfinden, um für die Kaufentscheidung der Kunden relevant zu bleiben. Apple ist hierfür ein gutes Beispiel. Für Lufthansa heißt das, wir wollen den Unterschied machen, der aus einer Reise von A nach B ein Erlebnis macht.“ Ziel der Bemühungen der Kollegen im Marketing ist es, das Image und den Wert unserer Marke nachhaltig zu steigern. Werbung allein

kann das jedoch nicht mehr leisten. Mindestens genauso wichtig ist es, einen echten Mehrwert zu bieten. Und für eine Dienstleistungsmarke wie Lufthansa ist es darüber hinaus natürlich der Mensch, der die Marke repräsentiert und das Markenerlebnis maßgeblich prägt. Schließlich verankert sich eine Marke in den Köpfen und Herzen der Menschen vor allem durch die unzähligen Erfahrungen im direkten Kontakt. „Hier kommt unser Markenmodell ins Spiel: Es stellt den Kunden bei allem, was wir als Unternehmen und Marke tun, in den Mittelpunkt“, erklärt die Brandmanagerin. „Unser Markenkern ‚Enriching travel experiences‘ ist unser Commitment, über das gesamte Reiseerlebnis hinweg einen Unterschied zu machen – nicht nur in der Luft. Denn keiner steigt in ein Flugzeug, nur um zu fliegen. Er will vielmehr auf seiner Reise etwas Tolles erleben.“ Die Markenwerte definieren, wie Lufthansa das erreichen will: „Thought-through“ (durchdacht) steht für Sicherheit, Zuverlässigkeit, Professionalität und Souveränität. „Cultivated“ (kultiviert) und „warm-hearted“ (warmherzig) schaffen für die Gäste eine Vertrautheit. Gepflegte Umgangsformen, Respekt und Weltoffenheit werden als „cultivated“ wahrgenommen. „Warm-hearted“ bedeutet ein guter Gastgeber und mit Leidenschaft bei der Sache zu sein – dabei jedoch stets authentisch zu bleiben. „Das Markenmodell ist also richtungsweisend für unser Handeln.“ Das war der Grund die „Internal Brand Experience“ zu starten, deren Ziel es ist ein einheitliches Verständnis der Marke zu schaffen, um ein kohärentes Markenverhalten erreichen zu können. Das Ganze aber, und das ist besonders wichtig, mit viel Spaß und auf eine moderne Art und Weise. Entdecken, erleben, leben sind dabei die Schlagwörter. Ab Mitte Dezember geht es los: Ein Erklär-Film zum Thema Marke wird den Auftakt machen. Außerdem wird es Anfang 2016 einen neuen Markenfilm geben. Beide Filme werden sich auch auf dem neuen Portal „Brand Insights“ wiederfinden, das ab Januar online geht. Dort können sich alle Lufthanseaten ausgiebig und auf unterschiedliche Arten mit dem Thema Marke und der Marke Lufthansa auseinandersetzen. Rubriken wie „Brand Watch“ mit Beiträgen aus der Markenwelt außerhalb von Lufthansa, oder das Markenquiz sind nur zwei Beispiele des vielseitigen Inhalts. „Marke hat sich nicht damit erledigt, dass ich nur einen Markenfilm ansehe, ich muss das Thema umfassender angehen. Inhaltlich kann man das Portal mit der Markenakademie in Seeheim vergleichen, nur eben ortsungebunden und zeitunabhängig.“ Sandra Sturm fasst zusammen: „Mit einem gemeinsamen Verständnis unserer Marke und einem modernen Marketing intern wie extern schaffen wir es, für Lufthansa zu begeistern und die Marke fest in den Köpfen und Herzen zu verankern – in unseren eigenen und in denen unserer Kunden. Dafür muss man nicht Tempo, Tesa oder Google heißen.“ „

Das Portal „Brand Insights“ Das Brand-Insights-Portal geht ab Januar 2016 online unter eBase > Lufthansa Passage > Quick Links.

Passage

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Ausgabe 06/2015

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Passage Magazin / Passage

Naturkatastrophe – was tun? Lufthansa unterstützt Hilfsorganisationen bei weltweiten Einsätzen

Erdbeben, Flutwellen oder Vulkanausbrüche – widerfährt einem Land eine massive Naturkatastrophe, so bittet es um Unterstützung. Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk (THW) oder International Search and Rescue (I.S.A.R. Germany) sind dann in der Regel gefragt, so auch im April, als das Erdbeben in Nepal die Himalaja-Region erschütterte. Mit der Reise der Helferdelegation nach Indien fing alles an und plötzlich war Lufthansa mittendrin – statt nur dabei. EDELTRAUD CHAWLA FRA CI/I

m 25. April 2015 um 11:56 Uhr Ortszeit bebte in Nepal die Erde und das war nur der Anfang einer Reihe gewaltiger Erschütterungen. Die Erdbeben werden als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals eingehen. „Die Buchungsanfrage der Hilfsorganisationen kam bereits gegen 16 Uhr Ortszeit Frankfurt. Ab dann standen die Telefone nicht mehr still“, erinnert sich Tanja Christmann von der Verkehrssteuerung der Frankfurter Station. Sie war als Hub Duty Officer (HDO) im Dienst. „Der Flughafen Kathmandu war bereits für den zivilen Luftverkehr gesperrt. Also haben wir versucht, mit einer Alternative so dicht wie möglich an die Erdbebenregion zu kommen. Der Flug LH 760 nach Delhi schien uns die beste Alternative, zumal das THW angab, dass das indische Militär eine Luftbrücke ex Delhi einrichten würde“, fährt die HDO fort. Nur einen Tag später, am Sonntag, den 26. April, flogen 55 Helfer von I.S.A.R. Germany und anderen Hilfsorganisationen nach Delhi. Zum I.S.A.R.-Team gehörten Rettungshundeführer, Experten zur Ortung Verschütteter mit Spezialtechnik, Bergungsexperten sowie Ärzte, Pfleger und Sanitäter. Das Team hatte acht Tonnen Ausrüstung und acht Spürhunde dabei. „Da es keinen etablierten Prozess für den Ablauf bei ad hoc auftretenden Naturkatastrophen und die Anfragen von Hilfsorganisationen gab, habe ich unter Rücksprache mit der Stationsleitung Buchungen und Mitnahme von Übergepäck autorisiert“, erklärt Christmann die Situation. „Ich habe die Infos über die Delegation inklusive der Hunde, für die eigentlich ein Embargo bestand, an die Station in Delhi gegeben. Die Hilfsorganisationen habe ich

THW, I.S.A.R. und ADH können zu speziellen Raten Lufthansa-Flüge buchen. über die Visumspflicht informiert. THW und I.S.A.R. haben beide bestätigt, dass sie sich um Einreiseformalitäten auch für die Hunde mit dem Auswärtigen Amt kümmern würden“, beschreibt die HDO die ersten beiden Tage. So weit der Start in Frankfurt: Die Ankunft in Indien hingegen war eher ernüchternd. Ramona Kulp, Referentin Passenger Support Services & Ticketing (FRA SX) bei

FOTO: THW/GEORGIA PFLEIDERER

A

Die Hilfskräfte schließen in Nepal eine Pumpe an, mit der Wasser transportiert wird.

Erdbeben in Nepal Die Erdbeben in Nepal 2015 (in den Medien auch als Erdbeben im Himalaja bezeichnet) ereigneten sich im April und Mai 2015. Das erste große und stärkste Beben wirkte mit einer Magnitude von 7,8 MW am 25. April 2015 um 11:56 Uhr Ortszeit. Neben Nepal meldeten auch Nord- und Nordostindien, Tibet, China, Pakistan und Bangladesch Erschütterungen. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu. Einen Tag später gab es ein Nachbeben der Stärke 6,7. Bis Mitte Juni 2015 folgten zahlreiche Nachbeben. Laut der nepalesischen Regierung starben in Nepal knapp 8 800 Menschen an den Folgen der Beben, rund 22 300 wurden dort verletzt. Laut ORF vom Oktober 2015: fast 8 900 Tote in Nepal.

der Station Frankfurt, fügt hinzu: „Viele dieser Informationen gingen nachweislich unter und führten zu massiven Schwierigkeiten bei der Einreise. Es gab damals keinen geregelten Prozesses bei Lufthansa. Seit diesem Sommer gibt es nun einen fest definierten Plan, der das Verhalten im Katastrophenfall am Hub Frankfurt regelt. Kulp hat federführend die Erarbeitung des neuen Prozesses „Disaster Relief Plan“ betreut und fährt fort: „Wir merkten, dass wir hier einen einheitlichen und vor allem an alle relevante Stellen kommunizierten Ablauf brauchen.“ Aufgrund des sehr komplexen Themenfeldes wurden neben der Station alle involvierten Bereiche, wie Cargo, Vertrieb, Verkehrszentrale, Pressestelle und die Außenstationen (vertreten durch SIN AH/S), mit einbezogen. Seither gilt also: THW, I.S.A.R. und Aktion Deutschland hilft (ADH) können zu speziellen Raten Lufthansa-Flüge buchen. Die Reisen werden selbstständig über spezielle Reisebüros gebucht und der Startpunkt eines jeden Großeinsatzes ist das Feuerwehr Trainings Center (FTC) der Fraport am Frankfurter Flughafen,

das dafür im Krisenfall geöffnet wird. Die gesamte Abwicklung erfolgt von hier aus, inklusive Check-in, Zoll, Passkontrolle und Sicherheitscheck. Der Transport der Einheiten inklusive des Equipments erfolgt direkt über das Vorfeld zum Flugzeug oder Gate. Die Leitstelle des FTC informiert den HDO über Großgruppendetails und dieser versendet eine Status-SMS an einen fest definierten Personenkreis. Außerdem informiert der HDO die Außenstation per E-Mail sowie durch eine Vorab-SMS. Bei kurzfristigen Anfragen und nur, wenn über den Standardprozess keine Buchung möglich ist, greift eine Ausnahmeregelung. Ramona Kulp fasst zusammen: „Wir haben jetzt den Prozess so einfach und so klar wie möglich definiert.“ Und Tanja Christmann ergänzt: „Durch den geregelten Prozess haben wir nun alle einen gültigen Rahmen, der vor allem auch mit den Hilfsorganisationen abgestimmt wurde. Wir werden immer versuchen zu helfen und durch die verbindliche Regelung vieler Themen können wir auch bei Ad-hoc-Anfragen adäquat unterstützen.“ „

Am 26. April 2015 flogen 55 Helfer von I.S.A.R. Germany und anderen Hilfsorganisationen nach Delhi.

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Hoher Besuch: Zwei Tage nachdem das IOCC seinen vollen Betrieb aufgenommen hat, besucht Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die neue Verkehrsleitzentrale. Senior Network Officer Thomas Schadt stellt ihr und Carsten Spohr seinen Arbeitsplatz vor.

Kaum eröffnet, schon hoher Lufthansa nimmt ihre neue High-Tech-Operationszentrale in Betrieb / Kanzlerin Dr. Angela Merkel hat sich vor Ort umgesehen

Herr Pöselt, am 16. November nahm das IOCC offiziell seinen Betrieb auf. Nur zwei Tage später kam mit Dr. Angela Merkel direkt hochrangiger Besuch. Wie haben Sie das erlebt? Schon bei der offiziellen Inbetriebnahme am 16. November durften wir uns über große Aufmerksamkeit freuen. Karl Ulrich Garnadt, Bettina Volkens, Klaus Froese und Kay Kratky, aber auch Vertreter der GroupAirlines wie Swiss, Austrian Airlines, CityLine und vom Hub München, unsere Systempartner wie Lufthansa Technik oder Fraport kamen, um mit uns das IOCC zu eröffnen. Eine derartige Wertschätzung ist nicht selbstverständlich. Dass zwei Tage später auch noch die Bundeskanzlerin zu Besuch kam, war schon ein wenig unwirklich. Um es auf den Punkt zu bringen: ‚untoppable‘! X

Im sechsten Stock des BG 2 wachsen auf der Lufthansa-Basis in Frankfurt mit Operations Control Center (OCC) und Hub Control Center (HCC) seit Mitte November räumlich zwei Bereiche zusammen, die inhaltlich schon lange eng zusammen gehören. Flight Ops und Ground Ops werden im neuen Integrated Operations Control Center (IOCC) Schulter an Schulter gesteuert. Im HOC in München arbeiten die operativen Einheiten bereits seit ein paar Jahren in einer zentralen Einheit zusammen. Mit dem IOCC folgt jetzt am größten Lufthansa-Drehkreuz der nächste Schritt. Projektleiter Dr. Christian Pöselt spricht über Herausforderungen und Highlights. DAS INTERVIEW FÜHRTE KERSTIN NEUMANN FRA CI/I

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FOTO: PATRICK KUSCHFELD

X Schaut man sich im sechsten Stock des BG 2 um, ist das schon beeindruckend. Was macht das IOCC so besonders? Ziel war es, die Kernprozesse Ground Ops und Flight Ops räumlich so miteinander zu verzahnen, dass wir die beste Wirkung auf die Operations erzielen und so die Qualität, die unsere Fluggäste erwarten, erhöhen. Dass wir im BG 2 die Fläche von Grund auf neu gestalten konnten, war dabei sicherlich ein Schlüssel zum Erfolg. Gemeinsam mit Experten haben wir den Raum hinsichtlich Akustik, Raumklima und Beleuchtung, aber auch in der Ausstattung der Arbeitsplätze so eingerichtet, dass wir für die Mitarbeiter im 24-Stunden-Betrieb ein gutes Arbeitsumfeld schaffen. Ich kenne in der Industrie kein moderneres IOCC. Hinzu kommt die Aussicht, die man vom IOCC aus hat und die wohl das Herz eines jeden Airliners höher schlagen lässt.

Haben Sie immer daran geglaubt, dass das IOCC pünktlich den Betrieb aufnimmt? Die Bauzeit war mit neun Monaten ja sehr sportlich angesetzt. Zugegeben, der Zeitplan war ambitioniert. Es wäre nicht ehrlich, wenn ich behaupten würde, dass alles nur nach Plan lief. Wir wurden auch ausreichend überrascht, angefangen von einem mehrtägigen Baustopp zu Beginn der Bauarbeiten bis hin zu dem siebentägigen Streik der Flugbegleiter mitten in der heißen Umzugsphase. Umso mehr danke ich dem Projektteam. Die Kollegen fanden für alles eine Lösung. Außerdem sind wir mit dem Projekt deutlich unter Budget geblieben. In Summe: in time, in scope, below budget. Das macht mich neben der rein zeitlichen Komponente noch stolzer auf das Team. X

Was waren die größten Herausforderungen? Die vielen Hände, die auf der Baustelle am Werk waren, miteinander in Einklang zu bringen, war sicherlich eine der größten Herausforderungen. Ob Architekten, Trockenbauarbeiten, Verkabelung oder Beleuchtung – es gab unzählige

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FOTO: OLIVER RÖSLER

Besuch Auf einen Blick: Die Monitore im Eingangsbereich des IOCC zeigen die aktuellen Performance-Daten.

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Abhängigkeiten zwischen den ausführenden Unternehmen. Das IOCC zudem in einem bestehenden Gebäude und bei laufendem Betrieb zu bauen, kam erschwerend hinzu. Die Kollegen und Crews, die täglich im BG 2 arbeiten und unterwegs sind, können ein Lied davon singen.

Das neue Integrated Operations Control Center (IOCC) in Franfkurt: Projektleiter Dr. Christian Pöselt spricht über Herausforderungen und Highlights.

X Der Bau des IOCC ist Teil des Projekts Future Ops Control, das damit nun abgeschlossen ist. Welche anderen Bausteine des Projekts waren für das IOCC richtungsweisend? Ziel des Projekts Future Ops Control war es, Prozesse, IT und Infrastruktur der Steuerung unserer Operations zu verbessern. Der Bau des IOCC ist dabei ein wichtiger Baustein. Für die Mitarbeiter im OCC bedeuteten viele vorgeschaltete Bausteine erhebliche Veränderungen. Wir haben in den vergangenen drei Jahren zuerst unsere Prozesse neu ausgerichtet und organisatorische und prozessuale Anpassungen vorgenommen. Dazu zählt zum Beispiel auch der aktive In-Flight-Support für Langstreckenflüge, Mission Support. Erst dann ging es an die Raumgestaltung. Und die ist im IOCC entsprechend prozessorientiert aufgebaut.

X Das IOCC war nicht von vorneherein im sechsten Stock des BG 2 geplant. Wie kam es zu dieser Entscheidung und welche Überlegungen gab es ursprünglich? Zu Beginn des Projekts hat man tatsächlich noch über den Neubau eines Flight Operations Center nachgedacht, in dem auch das IOCC beheimatet gewesen wäre. Diese Option verwarf man allerdings schon in einer frühen Projektphase. Eine geeignete Fläche zu finden gestaltete sich dann relativ schwierig, zuletzt gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Permanenta und dem BG 2. Mit dem Umzug des Vorstands vom 6. Stock des BG 2 ins LAC war dann der Weg frei für die jetzige Fläche. Aus meiner Sicht auch die beste Räumlichkeit, die es am Standort Frankfurt für diese Aufgabe gibt.

X Was war in den vergangenen Monaten Ihr persönliches Highlight? Der Umzug vom HCC und OCC war eine ‚Operation am offenen Herzen‘, denn der Betrieb musste ja stets weitergehen. Dass alles geklappt hat und das Herz der Operations ohne Aussetzer weiterschlug, das waren für mich die Highlights des Projekts. Der Besuch von Dr. Angela Merkel war dann das große Finale.

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Albi et orbi Tomatensaft und Co. erobern die große weite Welt

Man kann sich auf jedem Lufthansa-Flug darauf verlassen: Das Bier ist ein Warsteiner, der Saft von Albi und die Mini-Dosen von Coca-Cola, egal, ob man in Frankfurt, Chicago oder Buenos Aires an Bord geht. Doch wie kommen unsere Catering-Artikel überhaupt auf die weltweiten Stationen? Die heimlichen Stars auf allen Flügen: Tomatensaft und Co. sind echte Globetrotter!

NIKOLA WEISS FRA EL/B

ie Antwort darauf findet man bei Spiriant in Neu-Isenburg. Die LSG-Sky-Chefs-Tochter ist für die gesamte Materialplanung zuständig – dies umfasst für die Lufthansa Passage insgesamt 900 verschiedene Artikel wie Besteck, Geschirr, Kissenbezüge, Getränke und vieles mehr. Neben anderen Airlines ist die Lufthansa ihr Hauptauftraggeber. Für den Kranich stehen zwei Drittel der insgesamt 30 000 Palettenstellplätze in Groß-Gerau und Offenbach zur Verfügung – das entspricht einer für Lufthansa genutzten Lagerfläche von etwa sechs Fußballfeldern. Susanne Klein ist Team Managerin im Bereich Supply Chain Management und erklärt, wie sich die Reise von Tomatensaft und Co. gestaltet: „Das sind echte Globetrotter! Zunächst wird das Material bei den Herstellern geordert, also im Fall der Getränke bei Coca-Cola, Warsteiner oder Albi. Die Lieferanten werden zum Teil von Lufthansa vorgegeben, zum Teil aber auch von uns ausgewählt. Die Bestellungen werden dann in LKW oder Seecontainern zu uns gebracht“, schildert sie den ersten Teil des langen Weges. Die große Herausforderung besteht nun darin, den Stationen genau das Material zuzusenden, das sie auch wirklich benötigen. „Die Stationen im Ausland machen einmal im Monat Inventur und gleichen die Zahlen mit uns ab. Nach diesen Vorgaben wird dann der Container in Tetris-Manier mit 200 bis 300 verschiedenen Artikeln möglichst platzsparend gepackt“, erläutert sie. Nun beginnt für Bierflaschen, Espressolöffel und Milchdöschen der zweite Teil der Reise: Per LKW, Schiff oder Flugzeug werden sie in die Welt hinausgeschickt. Die Cola nach Amerika zu verschiffen, ist das nicht wie Eulen nach Athen zu tragen? „Nein“, widerspricht Susanne Klein, „Anspruch der Lufthansa ist es, dem Passagier auf jedem Flug das gleiche Produkterlebnis zu bieten – egal, ob er in Susanne Klein ist Team Managerin Düsseldorf, Dallas oder Doha an Bord geht. im Bereich Supply Chain Die Mini-Coladosen werden in den USA Management der Firma Spiriant, zum Beispiel überhaupt nicht produziert. einer LSG-Sky-Chefs-Tochter in Neu-Isenburg. Außerdem schmeckt amerikanische Cola

FOTO: DANIELA WILDEMANN

FOTO: JOZSITOEROE/FOTOLIA.COM

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Lokal eingekaufte Produkte werden nach Ankunft in Deutschland entsorgt.

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anders als deutsche.“ Die Philosophie ist es, die Waren so kostengünstig und CO2-neutral wie möglich an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Dennoch muss manches mit dem Flugzeug verschickt werden. „Per Luftfracht werden Stationen beliefert, wo die örtliche Sicherheitslage einen Transport per Schiff und LKW unmöglich macht“, erklärt Susanne Klein. Ein Beispiel ist Caracas: Dort ist aufgrund des Diebstahlrisikos kein Spediteur zu finden, der die Container vom Hafen zum Flughafen transportieren will. Auch zeitkritische oder schnell verderbliche Artikel, wie zum Beispiel Schwarzbrot, werden per Luftfracht verschickt. Eine besondere Stellung nimmt das Return-Catering ein. Dies kann sogar Kostenvorteile haben, auch wenn alles im Flugzeug transportiert wird – so braucht man keinen Caterer vor Ort. Auch in Ländern mit Einfuhrembargo, beispielsweise in einigen afrikanischen Nationen, ist dies die einzige Möglichkeit. Das Return-Catering wird allerdings nicht von Spiriant abgewickelt, sondern von LSG Sky Chefs: Das Unternehmen schickt die fertigen Trolleys mit der Rückflugbeladung ex Deutschland auf den Outbound-Flug mit. Und wie kommt es, dass man manchmal eben doch das indische Mineralwasser und den japanischen Saft ex Ausland an Bord hat? Hier muss man zwei Fälle unterscheiden: Bei Lieferengpässen entscheidet Lufthansa nach Kosten- und Qualitätsfaktoren, ob lokal eingekauft oder per Luftfracht aufgestockt wird. Und dann gibt es einige wenige Stationen, vor allem in FOTO: JENS GÖRLICH

Zahlen/Daten/Fakten (2014) 27 000 Tonnen Material schickte Spiriant an die zwei Betriebe von LSG Sky Chefs in Frankfurt, 25 000 Tonnen wurden mittels 1 500 LKW-Fahrten ins übrige Deutschland und nach Europa geliefert, 17 000 Tonnen gingen in 2 200 Seecontainern auf Schiffsreise und 900 Tonnen wurden per Luftfracht verschickt. Darunter waren 1,8 Millionen Liter Tomatensaft, 2,3 Millionen Liter Apfelsaft und 4,1 Millionen Liter Orangensaft.

Asien, wo die Lagerkosten so hoch sind, dass einige Produkte grundsätzlich vor Ort eingekauft werden – zum Beispiel der Saft in Japan. Diese Produkte werden nach der Ankunft in

Waren werden so kostengünstig und CO2-neutral wie möglich an ihren Bestimmungsort transportiert.

Deutschland entsorgt. Daniel Wilde von Wildemann, Gruppenleiter Supply Chain Management der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH, erklärt warum: „Stichwort ist das einheitliche Produkterlebnis. Es wäre zu komplex und teuer, das chinesische Wasser wieder nach China und den argentinischen Saft zurück nach Buenos Aires zu schicken. Würde man diese Artikel nicht aussortieren, könnte auf dem nächsten Flug von Frankfurt nach München ein ziemlich internationales Durcheinander im Getränke-Trolley herrschen.“ Die Kabinencrews sind daher dazu angehalten, bei Mischbeladung diese Getränke zuerst aufzubrauchen. Der Albi-Tomatensaft, der ungeöffnet auch den dritten Teil seiner Reise zurück nach Deutschland absolviert hat, bleibt hingegen in seinem Einschub und bekommt frische Gesellschaft. Er weiß zwar noch nicht, wohin es jetzt geht, aber das ist ihm egal. Als echter Globetrotter freut er sich schon auf seinen nächsten Flug. „

Der Albi-Tomatensaft auf Reisen: Der Saft, der ungeöffnet auch den dritten Teil seiner Reise zurück nach Deutschland absolviert hat, bleibt in seinem Einschub und bekommt frische Gesellschaft.

FOTO: DANIELA WILDEMANN

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Hohlsprech Über den Sinn und Unsinn von Floskeln Wer in unserem Unternehmen nach häufig benutzten Floskeln fragt, hört mit allergrößter Wahrscheinlichkeit den Satz „Da bin ich ganz bei Ihnen“ über viele Bereiche und alle Ebenen hinweg. Aber es ist nicht die einzige formelhafte Redewendung, die bei Meetings, Dialogveranstaltungen und Ähnlichem beim Empfänger ein hohles Gefühl hinterlässt. ANJA KÖHLER FRA EL/B

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loskeln sind nichtssagende Redensarten. Brauchen wir sie also gar nicht? Aber wie würden zwei sich dann begrüßen? Wie verabschieden? Viele Phrasen sind Teile unsrer Alltagsrituale, die uns Sicherheit im Umgang miteinander geben. Wir schenken Floskeln wie „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind“ oder „Schönes Wochenende“ in der Regel wenig Beachtung. Ihr Fehlen aber bemerken wir sofort und werten es als unhöfliches Verhalten. Auch wenn Floskeln inhaltslos sind, so transportieren sie doch Informationen auf der Beziehungsebene: Wer grüßt, signalisiert seine freundliche Gesinnung. Wer sich bedankt, zollt den anderen Respekt. Wer die Palette der wohlmeinenden Wünsche beherrscht, wird als freundlicher Mensch wahrgenommen. In diesem Sinne sind Floskeln sozialer Schmierstoff. Aber sie können auch zu schmierig geraten und beim Gegenüber den Eindruck erwecken, eingelullt zu werden, beispiels-

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weise: „Vielen Dank für Ihre Offenheit. Ich kann ihren Unmut gut nachvollziehen.“ Nicht nur sensible Ohren könnten hinter diesem Satz eine ganz andere Aussage hören, in etwa: „Dass Sie aber auch immer etwas zu meckern haben … Hören Sie bloß auf damit!“ Andere Worthülsen, die den Gesprächspartnern ohne jedes Argument den Wind aus den Segeln nehmen, sind Sätze wie: „Da bin ich ganz bei Ihnen“ oder alternativ: „An dem Punkt liegen wir gar nicht weit auseinander.“ Man spürt das „Aber“, das sich an diese Sätze anschließt – auch wenn es nicht ausgesprochen wird. Die inhaltlichen Differenzen verschwinden in dem Sprachnebel. Zurück bleibt das fahle Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, und die Überzeugung, dass sich nichts ändern wird, nicht einmal dann, wenn Aktivitäten

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angekündigt werden: „Das nehme ich mal mit“ oder „Da müssten wir wirklich mal die Lampe reinhalten“ oder „Das Thema müssen wir weitertreiben.“ Denn vor lauter Pitchen, kreativem Challenge und Innovationsapproach wird nebenbei noch an den Stellschrauben für mehr Sustainability gedreht und Value geaddet. Da kann man leicht den Fokus auf das Wesentliche verlieren: die eigenen Aufgaben. Derart schwammige Formulierungen geben keinen Anlass zur Hoffnung, dass auf diese Ankündigungen etwas folgen könnte. Wer viele Worthülsen und hohle Phrasen nutzt, hat entweder keine Lust, sich präzise und konkret auszudrücken, oder begnügt sich einfach damit, zu wiederholen, was schon hundert andere vor ihm von sich gegeben haben. Kleine Kostprobe häufig benutzter Allgemeinplätze, denen die meisten wohl kopfnickend zustimmen: „Kommunikation ist wichtig“, „Das Leben ist kein Ponyhof“ oder „Die Konkurrenz schläft nicht.“ Manchmal brauchen wir die Floskeln vielleicht auch, um uns gegenseitig zu vergewissern, dass wir alle in einem  Boot sitzen.

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Wahrer Flugkünstler: der europäische Kranich

Flight Managerin Christine Härtl engagiert sich in ihrer Freizeit für den Lufthansa-Wappenvogel

Ein Einsatz der besonderen Art: Statt sich wie üblich um das Wohl der Passagiere am Frankfurter Hub zu kümmern, hat Lufthanseatin Christine Härtl erstmals in diesem Herbst die blaue Lufthansa-Uniform gegen Outdoorbekleidung getauscht. Ihre Mission: sich ehrenamtlich für den Schutz des Kranichs einzusetzen – allerdings nicht für den Kranich am Leitwerk der Lufthansa-Flugzeuge, sondern die europäischen Kraniche, die sich zu Tausenden vor ihrem Zug in den Süden in der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen sammeln und dort rasten.

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er Günzer See im Spätherbst: Sturm und Sonnenschein wechseln sich ab in dieser Jahreszeit. Wenn es langsam ungemütlich wird im nordöstlichen Zipfel der Republik, lässt sich hier, rund 20 Autominuten von der ehrwürdigen Hansestadt Stralsund entfernt, Jahr für Jahr ein faszinierendes Naturschauspiel beobachten: Tausende von Kranichen versammeln sich auf den Feldern rund um den See, um sich Energiereserven für den anstrengenden Flug in den Süden anzufuttern. Und das Naturschauspiel lockt jede Menge menschliche Beobachter an: Vogelkundler ebenso wie Fotografen und Wissenschaftler, Naturfreunde und auch unzählige Touristen, die bewaffnet mit Kameras und Spektiven, Ferngläsern und Fotoapparaten den Kranichen folgen. Sie sind den bis zu 1,20 Meter großen Flugkünstlern „dicht auf den Fersen“. „Manchmal zu dicht“, wie Dr. Günter Nowald, Leiter des Kranich-Informationszentrums im nahen Groß Mohrdorf, berichtet. „Der Kranich hat einen natürlichen Fluchtreflex. Kommt man ihm zu nahe, also dichter als etwa 300 Meter, fliegt er auf und davon“, erklärt Nowald. „Das kostet ihn allerdings jedes Mal Energie.“ Energie, die er dringend für seinen Zug in den Süden benötigt, wo er die Wintermonate verbringt, bevor er im Frühjahr wieder in seine Brutgebiete zurückkehrt.

Die Lösung: Ehrenamtliche Kranichranger achten darauf, dass der notwendige Abstand zu den Tieren eingehalten wird und sich die Vögel ungestört in ihrem natürlichen Umfeld aufhalten können. Eine dieser Ranger ist Christine Härtl aus Frankfurt. Seit über 30 Jahren arbeitet sie im Dienste des Kranichs, des Lufthansa-Kranichs. In diesem Jahr hat sie sich erstmals für die „echten“ Kraniche eingesetzt. Drei Wochen ihres Urlaubs „spendierte“ sie sozusagen dem Schutz der gefiederten Kollegen und tauschte ihre Lufthansa-Uniform gegen Outdoorbekleidung, Rangerweste und Gummistiefel: eine Herzensangelegenheit im wahrsten Sinne. Ihr Engagement für den Kranich kommt nicht von ungefähr, hat die Frankfurterin doch seit 2007 nebenberuflich an der Fernuni Hagen Umweltwissenschaften studiert und sich dabei den Schwerpunkten Umweltbildung, Naturschutz und vor allem Mobilität

Christine Härtl, im Job Flight Managerin am Hub Frankfurt, in der Freizeit Kranichrangerin in Mecklenburg-Vorpommern

FOTO: OLIVER RÖSLER

STEFFEN MILCHSACK FRA CI/B

Freiwillige gesucht

FOTO: OLIVER RÖSLER

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des Kranichs

Tausende von Kranichen sammeln sich vor ihrem Zug in den Süden in der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen.

FOTO: OLIVER RÖSLER

Lufthansa unterstützt bereits seit den 1980er-Jahren den Kranichschutz. Zusammen mit NABU und WWF ist die Lufthansa Group seit 1991 Förderer der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland, die sich dem Schutz der Vögel widmet. Wenn auch Sie Interesse haben, ehrenamtlich im Herbst als Kranichranger in der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen tätig zu sein, können Sie sich dafür bewerben. Informationen erhalten Sie im KranichInformationszentrum bei [email protected]. Für Tipps von Kollege zu Kollege melden Sie sich bei [email protected]. Mehr zum Thema „Lufthansa und Kranichschutz“ unter www.lufthansagroup.com/verantwortung Dr. Günter Nowald, f

verschrieben. „Auslöser dafür war die Frage meiner Kinder, was wir vor dem Hintergrund der Ausbeutung der Natur den nachfolgenden Generationen eigentlich hinterlassen“, berichtet Christine Härtl. „Diese Frage hat mich tief bewegt und beschäftigt.“ Durch ihre Teilzeittätigkeit konnte sie die Möglichkeit nutzen, diesem Interesse nachzugehen und eben Umweltwissenschaften zu studieren. „Und als ich nach dem Abschluss von der Möglichkeit eines Einsatzes hier als Kranichranger las, war ich gleich Feuer und Flamme.“ In einem Urlaub vor einigen Jahren hatte sie schon mal Kraniche beobachten können. „Mir ging es dabei, wie den meisten, die zum ersten Mal Kraniche sehen. Es ist faszinierend, wie sie tanzen, wie sie rufen, wie sozial sie sich verhalten.“ Ihr Job als Flight Managerin kam auch ihrer Tätigkeit als Kranichrangerin zugute: „Auf der Station bin ich neben dem Organisatorischen zuständig für Kommunikation zum Passagier, vermittle, schaffe Probleme aus dem Weg. Das ist ja nicht anders als hier auf dem freien Feld gegenüber den Touristen“, erklärt Christine Härtl mit einem Schmunzeln. „Dabei will ich nicht mit erhobenem Zeigefinger den Schulmeister spielen, sondern aufklären, erläutern, vermitteln.“ Es gehe ja nur darum, Bewusstsein zu schaffen, manchmal nur zu wecken. Die meisten Besucher nähmen das auch gerne an und seien dankbar für die Hinweise zum Umgang mit den sensiblen Tieren. „Hier gilt es,

die Balance zu halten. Auf der einen Leiter des KranichInformationszentrums Seite lebt die Region auch vom in Groß Mohrdorf bei Tourismus, auf der anderen Seite Stralsund stehen die Interessen des Natur- und Umweltschutzes und als Drittes die der Landwirtschaft. Aber alles funktioniert miteinander, wenn man einige Spielregeln einhält“, erläutert Christine Härtl. Und wie bereitet man sich auf einen solchen Einsatz vor? „Ich habe viel gelesen und bin dann ins kalte Wasser gesprungen“, erinnert sich die Rangerin. „In den ersten Tagen habe ich einen sehr erfahrenen Ranger getroffen. Der hat jetzt von meinen Fragen sicherlich ein Loch im Bauch“, lacht die Flight Managerin. „Und ansonsten ist es Learning by Doing.“ Man wachse ja mit seinen Aufgaben. Keine Minute hat sie die Tatsache bereut, ihren Urlaub anstatt am Strand im Süden auch bei Wind und Wetter auf dem Feld zu verbringen. „Wenn man einmal erlebt hat, wie 20 000 Kraniche auffliegen, um die gute Thermik für den Zug in den Süden zu nutzen, möchte man das nicht missen. Auch wenn man abends todmüde in sein Quartier zurückkommt und nur noch ins Bett fällt, ist das jede Minute wert“, erzählt Christine Härtl mit leuchtenden Augen. „Da träumt man sogar von Kranichen“, den echten natürlich. „

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Auf die Plätze, fertig, los Probebetrieb im Satellitenterminal 2 in München gestartet

Der Endspurt für das neue Satellitenterminal am Münchner Flughafen hat begonnen. Bis zur Eröffnung im April 2016 muss nicht nur im Gebäude der letzte Feinschliff erfolgen. Auch die Mitarbeiter, deren Arbeitsplatz zukünftig in der topmodernen Umgebung sein wird, müssen vorbereitet werden. Was genau passiert in der finalen Phase vor der Eröffnung? KARSTEN SCHIZ MUC ES/J

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die für Schengen- und Non-Schengen-Passagiere unterschiedlich sind. Neue Passagierprozesse stehen ebenfalls auf dem Programm. Wie funktioniert etwa das neue, vollautomatische PTS? Es ist für Passagiere die einzige Verbindung des Satelliten mit dem Terminal 2 und auch für alle Mitarbeiter die schnellste Möglichkeit, den neuen Arbeitsplatz zu erreichen. Während des offenen Meinungsaustauschs unter den Teilnehmern und mit den Trainern werden offene Fragen beantwortet. Jeder Teilnehmer erhält ein Info-Kit mit einem Pocket-Guide für die Orientierung im Satelliten und eine DVD mit mehreren Videoflügen Bei Probebetriebstagen sind bis durch den Satelliten innerhalb einer virtuellen zu 500 Testpassagiere im Einsatz. 3-D-Welt. Parallel zu den Familiarisierungen begann im Novemfische Kenntnisse über das Gebäude und ber die erste Probebetriebsphase. Ein Proerfahren die Wege innerhalb des Satelliten. bebetriebstag startet gegen neun Uhr mit Schließlich müssen sie sich bald in ihrer einem sogenannten Walktrough, bei dem neuen Umgebung zurechtfinden und die relevanten Bereiche auf EinsatzbereitReisenden kompetente Ansprechpartner schaft geprüft werden. Parallel dazu treffen sein. die Probebetriebsteilnehmer ein. Sie erhalten Es nehmen sowohl direkt im Satelliten eine Sicherheitsunterweisung und bekomarbeitende Mitarbeiter am mehrstündigen men ihre Rolle für den Probebetrieb erläuProgramm teil als auch diejenigen, deren tert. Nach dem Transport zum Satelliten Arbeitsplatz eine Schnittstelle zu der Termibeginnt die erste Welle des Probebetriebs, nalerweiterung darstellt. Die Familiarisienach einer Mittagspause die zweite. Im rung findet parallel zu internen Schulungen Anschluss gibt es Debriefings, bei denen statt. Neben Flughafen- und Lufthansa-MitProbleme und Fragen diskutiert, Lösungsarbeitern aus unterschiedlichen Einsatzvorschläge erarbeitet und bestenfalls bis zum gebieten sind zum Beispiel auch Mitarbeiter nächsten Probebetriebstag umgesetzt von Zoll und Bundespolizei mit von der werden. Partie. Im theoretischen Teil geht es zuerst Der Probebetrieb ist in drei verschiedene um die Eckdaten des Satelliten. Dann erörProbebetriebsarten aufgeteilt. Er dient der tern Trainer die Topografie und WegefühAusführung von – in erster Linie neuen – rung. Hier gehen sie insbesondere auf die Flughafenprozessen durch Mitarbeiter des Zu- und Abgänge zum und vom unterirditäglichen operativen Betriebs. Technische schen Personentransportsystem (PTS) ein, Tests von Systemen, Installationen, Gebäuindrucksvoll präsentiert sich der Satellit vier Monate vor seiner Eröffnung: lichtdurchflutete Räume und großzügige Glasfassaden, wohin das Auge schaut. Bis in den März hinein sind rund 140 Termine geplant, an denen jeweils bis zu 25 Teilnehmer einen Einblick in ihr zukünftiges Arbeitsumfeld erhalten. Bei der sogenannten Familiarisierung lernen sie das hochmoderne Abfertigungsgebäude und ihre neue Arbeitsumgebung kennen. Insgesamt werden in den nächsten Monaten über 3500 Mitarbeiter geschult. Sie erwerben topogra-

Das Lufthansa-Drehkreuz in München profitiert vom neuen Satellitenterminal (rechts im Bild). Es bietet, verbunden mit dem Terminal 2, eine neue Dimension des Passagierkomforts.

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Neben Flughafen- und Lufthansa-Mitarbeitern aus unterschiedlichen Einsatzgebieten nehmen zum Beispiel auch Mitarbeiter von Zoll und Bundespolizei am mehrstündigen Programm teil. Im theoretischen Teil geht es zuerst um die Eckdaten des Satelliten.

inklusive Vorfeld, PTS und den Notfallübungen. Zum Schluss wird die Testumgebung verlassen und an vier LiveProbebetriebstagen in der echten Systemwelt des Flughafens getestet. Am Integrations- und Live-Probebetrieb nehmen auch externe Testpassagiere teil, um eine möglichst realistische Darstellung zu erhalten. Bei sogenannten Masseprobebetriebstagen sind bis zu 500 Testpassagiere im Einsatz. Nach erfolgreichem Abschluss des Probebetriebs kann anschließend mit der Umwidmung des Gebäudes begonnen werden und einer erfolgreichen Inbetriebnahme des Satelliten steht nichts mehr im Weg. „

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erstellt und definiert werden. Die am Probebetrieb teilnehmenden Mitarbeiter sollten vorher bereits an der Familiarisierung teilgenommen haben. Beim Basisprobebetrieb, der am 10. November begonnen hat und bis zum 17. Dezember dauert, werden abschnittsweise einzelne Prozesse mit Mitarbeitern geprobt. Hierbei werden dann zum Beispiel an einzelnen Gates die Prozesse beim Boarding und Deboarding durchgespielt oder Rolltreppen und Aufzüge auf die korrekte Funktionalität geprüft. Im Januar beginnt anschließend der Integrationsprobebetrieb, bei dem der gesamte Satellit mit einbezogen wird

Bei der sogenannten Familiarisierung lernen jeweils bis zu 25 Teilnehmer das hochmoderne Abfertigungsgebäude und ihre neue Arbeitsumgebung kennen.

FOTO: FLUGHAFEN MÜNCHEN

deteilen und mehr werden gesondert durchgeführt und sind daher nicht Teil des Probebetriebs. Das primäre Ziel des Probebetriebs ist es, die maximale Zuversicht der gesamten Flughafengemeinschaft zu erreichen, die beim Betrieb des Satelliten involviert ist, um die neuen Herausforderungen zu bewältigen. Damit der Probebetrieb beginnen konnte, musste der Satellit in allen relevanten Bereichen baulich fertiggestellt, die benötigten IT-Systeme fertig, integriert und getestet werden und alle benötigten Flächen und Räume verfügbar sein. Außerdem mussten Betriebskonzepte, Verfahrensanweisungen und Verantwortlichkeiten

FOTOS: SEBASTIAN STIEFFEL

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FOTO: MARK ERIK PRINZ

FOTO: MARK ERIK PRINZ

Beratung: Der Trainer von Prime Time Fitness bespricht individuelle Anliegen.

Bewegung: Durch sieben verschiedene Übungen analysiert der Trainer eventuelle Einschränkungen in den Bewegungsabläufen.

Die Station in Aktion Alles rund um das Thema gesundes Arbeiten bei der Station in Frankfurt Arbeit und Gesundheit oder einfach gesundes Arbeiten stehen auf der Frankfurter Station im Mittelpunkt. Vom 3. bis 5. November ging es sportlich zu. Elf Kollegen kamen in den Multi-Informationsraum des Ticketing, um an einem individuellen Functional Movement Screening teilzunehmen. Dieses Beweglichkeitsscreening g g ist nur ein Angebot von vielen vom Gesundheitsmanagement eitsmanagement der Station in Frankfurt. MAIRA NOLTE FRA EL/A

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s war wirklich gut. Man bekommt eine professionelle Beratung und es hilft einem für das eigene Körpergefühl“, berichtet Karin Lungershausen von der Frankfurter Station nach ihrem 30-minütigen Termin des Functional Movement Screenings. Diese Bewegungsanalyse wird von einem Trainer des Kooperationspartners Prime Time Fitness durchgeführt. Er bespricht mit dem Mitarbeiter ganz individuell die Probleme und Anliegen, bevor man mit dem eigentlichen Movement Screening und der Analyse beginnt. Durch sieben verschiedene Übungen, für die allerdings keine besondere Sportkleidung gebraucht wird, kann man zusammen mit dem Trainer eine Bedarfsanalyse erstellen und die jeweiligen Einschränkungen in den Bewegungsabläufen erkennen. Im Anschluss bespricht man gemeinsam die Ergebnisse. „Das Movement Screening und die Körperanalyse sind nur zwei der Aktionen aus dem Gesundheitsmanagement health@ES“, erklärt Peer-Erik Baum. Er ist Leiter des Gesundheitsmanagements der Station Frankfurt, das auch von den Gruppenleitern der operativen Fachbereiche beratend unterstützt wird. Baum ist einer der Gesundheitsmanager im Konzern. Da die Mitarbeiter der unterschiedlichen Konzerngesellschaften individuelle Wünsche und berufsgruppenspezifische Bedürfnisse haben, gibt es eine überwiegend dezentrale Organisation des betrieblichen Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagements. Das bedeutet, dass einige Konzern-

bereiche eigene Gesundheitsmanager haben. Das Gesundheitsmanagement der Station in Frankfurt umfasst Aspekte wie den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit, Beratung und Information, Ernährung, Bewegung, und natürlich sollte auch die Entspannung nicht zu kurz kommen. Die rund

FOTO: MARK ERIK PRINZ

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Infoboard: Neben den Einladungen zu Aktionen gibt es am Infoboard auch andere interessante Informationen rund um das Thema Gesundheit.

3 000 Mitarbeiter der Station persönlich zu betreuen und deren eigene Gesundheitskompetenz zu stärken, das stellte das Team von Peer-Erik Baum vor große Herausforderungen. Wegen des Schichtdienstes und der Infrastruktur der Station ist es nicht einfach, alle Kollegen über die Aktionen zu informieren und ihnen Zugang dazu zu ermöglichen. Die Station Frankfurt ist in fünf Abteilungen unterteilt. Die Wege zwischen den Bereichen sind lang, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter unregelmäßig und von Person zu Person unterschiedlich. Außerdem gibt es keinen gemeinsamen Treffpunkt oder eine gemeinsame Räumlichkeit, in der jeder Mitarbeiter einmal am Tag ag vorbeigeht. o be ge t. „So haben abe wir ziemlich e c schnell sc e festgestellt, estgeste t, dass wir die Angebote in jedem Bereich einzeln anbieten müssen, um so viele Kollegen wie möglich zu erreichen“, erzählt der Gesundheitsmanager. An health@ES-Infoboards, die sich in allen Bereichen befinden, werden die Einladungen und weitere Informationen zu den Aktionen veröffentlicht. „Mit den Angeboten sind wir dann auch einzeln in die verschiedenen Bereiche gegangen. Wir haben die Aktionen zwar so mehrmals wiederholen müssen, aber die Kolleginnen und Kollegen konnten dadurch deutlich

einfacher teilnehmen“, erklärt Baum. Aus den verschiedenen Themenfeldern entstand ein breites Angebot. Neben der Körperanalyse und dem Functional Movement Screening beinhaltete es auch Angebote der Sozialberatung, verschiedene Informationsstände und Gastvorträge, eine Ergonomieberatung direkt am Arbeitsplatz, Ernährungsberatungen und mobile Massagen. „Health@ES ist für unsere Kolleginnen und Kollegen. Daher beteiligen wir sie auch an der Weiterentwicklung ihres Gesundheitsmanagements, indem wir ihr Feedback nutzen“, erklärt Baum. Neben der Bewertung der aktuellen Aktion können die Kollegen auch Vorschläge und Wünsche einreichen, sodass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Durch viele positive Feedbacks wird health@ES auch im Jahr 2016 mit neuen weiteren Aktionen zu den Mitarbeitern kommen. Das Feedback zum Functional Movement Screening Anfang November wird sicherlich ebenfalls positiv ausfallen. Die Trainer standen nicht nur Karin Lungershausen mit Rat und Tat zur Verfügung. Im Vorbeigehen fragte eine weitere Kollegin den Trainer, der in der offenen Tür stand, ob heute wieder Körperanalysen angeboten werden. Als er

Die Einladungen zu den Aktionen werden an health@ES-Infoboards veröffentlicht. erklärte, dass heute keine Körperanalyse, sondern ein Beweangeboten würde, reservierte sie sich direkt gungs-Screening an den noch freien Termin Term am Nachmittag. Eine Körperanalyse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Körpers, zum Beispiel über die vor vorhandene Muskelmasse. „Ich bin bereits sportlich aktiv, aber es war trotzdem sehr interessant, konkrete Werte zu bekommen. bekomme Die Informationen, die ich über mich erhalten habe, haben mich wirklich motiviert“, berichtet Alina sie weiter zum Dienst geht. Shaha, kurz bevor si „

FOTO:PICTURE-FACTORY/FOTOLIA.COM

BGM im Lufthansa-Konzern Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die Gestaltun Gestaltung und Veränderung von Strukturen und Prozessen, um Arbeit, Arbeitsumgebung und Zusammenarbeit gesundheitsförderlich zu gestalten. BGM Leistungsfä hat zum Ziel, die Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Motivation und Identifikation Unt der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu stärken. Zentrales Gremium für die gesellschaftsübergreifende Gestaltung von Str Strukturen und Prozessen ist der Konzernsteu steuerkreis Gesundheit. Dieser wird durch den d Bereich Konzern-Gesundheitsmanagement/ Medizinische Dienste (FRA PM) g geleitet. Darüber hinaus gibt es in den einzelnen Bereichen der Lufthansa Gesundheitsmanager, die Gesundheitsförderungsmaßnahmen vor Ort anbieten. Alle Ansprechpartner für das Betriebliche Gesundheitsmanagement finden Sie auch auf eBase unter Arbeit und Leben > Gesundheit & Prävention. u

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Ruckzuck umgebucht Rotationskoordinator in München bucht Passagiere früher um Im Münchner Hub Operations Center (HOC) ging am 21. Oktober das Projekt „Passenger Disposition MUC“ an den Start. An einer neuen Arbeitsposition werden verspätete Flugzeugumläufe nun viel früher als bislang überprüft und der Fokus auf kritische Umsteigegäste gelegt. Dabei werden Passagiere frühzeitig umgebucht, die ganz offensichtlich ihren Anschluss in München verpassen würden. Ziel ist es, die Information über eine alternative Reiseroute noch vor Beginn der Reise an die Passagiere zu übermitteln und manchmal sogar die neuen Bordkarten zu übergeben. ANDREA SCHÄLIKE MUC OG/Q UND ANDREAS SCHÖNIGER MUC OG

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s ist ein Montag im Oktober. Der sechste Tag mit der neuen Arbeitsposition im HOC. Heute ist Sabine Pickhardt dort eingeteilt. Für sie ist es der dritte Einsatz als Rotationskoordinatorin. Gleich zu Dienstbeginn verschafft sie sich einen Überblick über die Verkehrssituation. Wie sehen die Umbuchungsmöglichkeiten heute ab München aus? Sind für den Tag irgendwelche Einschränkungen bezüglich Wetter, Verkehr et cetera geplant und gibt es abends „für den Fall der Fälle“ Hotelzimmer? All diese Informationen werden gesammelt und spielen bei den Entscheidungen im Laufe des Tages eine wichtige Rolle.

Die Passagiere rücken von nun an ein ganzes Stück früher in den Fokus. Besonderes Augenmerk legt Pickhardt auf große Gruppen und knappe Umsteigeverbindungen. Sie beobachtet Flüge, die in München mit mehr als 50 Minuten Verspätung ankommen werden und checkt die Folgerotation der verspäteten Flugzeuge. Reisen bei der prognostizierten Verspätung umsteigende Gäste an, die ihren Anschlussflug nicht mehr erreichen können? Hört sich in der Theorie kompliziert an – ein Beispiel: Ein Flieger landet mit 55 Minuten Verspätung in München. Damit wird die Folgerotation auf keinen Fall pünktlich in München abheben können. Und eventuell hat genau diese Folgerotation dann auf dem Rückweg Umsteigegäste dabei, die durch die Verspätung ihre Anschlüsse in München nicht erreichen. Und genau diese Passagiere stehen nun im Fokus. Die größte Neuerung ist hierbei, dass die Primärerkennung eher flugzeug- und erst im zweiten Schritt anhand passagierbezogener Ereignisse durchgeführt wird. Doch zurück zu Sabine Pickhardt: Einen Flug hat sie schon im Visier: Die LH2071 hat technische Probleme und kommt in München mit 90 Minuten Verspätung an. Dies wirkt sich auf die ausgehende Folgeverbindung von München nach Hamburg aus und damit auch wieder auf den Rückflug LH2079 zurück nach München. Und durch die Verspätung werden abends 18

Gäste ihre Anschlussflüge nach Neapel, Cairo, Sibiu und Cluj nicht mehr erreichen. Die einzige mögliche Alternative wäre eine Hotelübernachtung in München und der Weiterflug am nächsten Tag. In diesem Fall entscheidet sie sich, ihren Kollegen von der Verkehrsleitung anzusprechen, um eine Rotationsänderung zu prüfen. Der Verkehrsleiter kann tatsächlich einen Flugzeugtausch durchführen, ein anderes Flugzeug übernimmt nun die Verbindung nach Hamburg und kann die Transfergäste pünktlich abholen. Die Passagiere erreichen abends ihre Anschlussflüge. Für die Fluggäste eine Reise nach Plan ohne unangenehme Überraschungen und ein positiver wirtschaftlicher Effekt für Lufthansa: Es fallen keine Hotelkosten an. Am nächsten Tag identifiziert der Rotationskoordinator die LH2039 aus Berlin mit 60 Minuten Verspätung. Diesmal ist eine Rotationsänderung für den geplanten Folgeflug nach Nürnberg nicht möglich und 25 Gäste werden ihre ursprünglich geplanten Anschlussflüge in München definitiv nicht mehr erreichen. Die Information wird an das Team Passenger Support im HOC (Hub Operation Center) weitergeleitet. Hier kümmern sich heute Zoltan Takacs, MUC OG/H-Z, und Tatjana Rappold, Servicekoordinatorin bei MUC SX/X, um die weiteren Alternativen für die Passagiere. Eine Gruppe nach Brüssel und eine Familie nach Bombay werden auf alternative Flüge über Frankfurt umgebucht – und zwar noch bevor sie in Nürnberg eingecheckt sind. Die Kollegen vor Ort werden informiert und wenn die Gäste am Flughafen eintreffen, erhalten sie gleich dort ihre neuen Bordkarten mit der Verbindung über Frankfurt. Sie erreichen ihren Zielort doch noch am gleichen Tag. „Unsere Gäste rücken von nun an ein ganzes Stück früher in den Fokus des Münchner HOC. Die bestmögliche Alternative gefunden zu haben, noch bevor unsere Gäste von der Unregelmäßigkeit erfahren, freut uns am meisten“, erklärt Takacs. Durch die vorausschauende Steuerung der Transferströme in und aus dem Hub München werden die Außenorganisationen entlastet, die Kundenzufriedenheit wird gesteigert und IrregKosten können reduziert werden. Und die Bilanz nach den ersten zwei Wochen kann sich sehen lassen: Mehrere Dutzend Hotelzimmer konnten eingespart werden, für über 500 Gäste konnte der Anschlussflug gesichert werden und durch Umbuchungen konnten viele Passagiere doch noch am gleichen Tag an ihren Zielort befördert werden. „

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Rotationskoordinatorin Sabine Pickhardt beobachtet Flüge, die in München verspätet ankommen werden.

FOTO: ANDREA SCHÄLIKE

Das HOC am Münchner Flughafen befindet sich direkt im Terminal 2 im Bereich unter der Besucherterrasse.

Haben schon über 500 Passagieren den Anschlussflug „gerettet“: Zoltan Takacs und Tatjana Rappold am neuen Passenger Support Arbeitsplatz im HOC.

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Wie kann man die Boardingqualität der Indien-Abflüge in Frankfurt verbessern? Dieser Frage sind Stationskollegen in einem Lean Workshop nachgegangen. Der Boardingprozess und die landestypischen Gegebenheiten standen dabei im Vordergrund. Nicht zuletzt die Erfahrungen der Stationskollegen aus Delhi halfen Maßnahmen zu entwickeln, die ab Januar 2016 am Indien-Gate sichtbar sein werden. LISA SCHEFFER-NÖLKENHOFF FRA SV/Q

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urz nach zwölf Uhr, Frankfurter Flughafen: Die A380 D-AIML steht für den Abflug nach Delhi auf C16 bereit. Während auf dem Vorfeld die Vorbereitungen laufen, füllt sich auch der Warteraum zunehmend. „Heute sind 480 Passagiere gebucht, davon 70 Betreuungsgäste, sogenannte Persons with Reduced Mobility (PRM)“, erklärt Christine Bassenge, Flight Managerin bei FRA SV, „im Sommer können es aber gerne schon mal über 100 sein.“ Neben einer Vielzahl an PRM sind zahlreiche Familien und Gäste mit großem Handgepäck zu beobachten. Die Kommunikation mit den mehrheitlich indischen Passagieren gestaltet sich schwierig. Ein Grund dafür ist oft die Sprache: In Indien werden weit über 100 verschiedene Sprachen gesprochen. Bereits vor Boardingbeginn versammelt sich eine Traube von Passagieren unmittelbar vor dem Gate. „Die Situation ist unübersichtlich, hilfsbedürftige Gäste gelangen nur schwer zum Preboarding. Während des Einsteigens kommt es vielfach zu Verzögerungen, da nur wenige Gäste mit der Bedienung der Quick Boarding Gates (QBG) vertraut sind“, fügt die Flight Managerin hinzu. „Anlass genug für einen Lean Workshop“, findet Marc Lucas, Leiter Fluggastdienste, FRA SV, und Projektsponsor: „Wir möchten den Einsteigevorgang an den Indien-Gates für unsere Gäste und unsere Mitarbeiter angenehmer gestalten. Zudem wollen wir die Flüge pünktlich abfertigen, da dies für alle Folgeprozesse wichtig ist. In einem Lean Workshop setzen wir insbesondere auf die Erfahrungen und Ideen unserer operativen Mitarbeiter, die tagtäglich vor Ort sind.“ Gesagt, getan: Ende September erhielten Christine Bassenge und ihr Team die Einladung zu einem einwöchigen Workshop, moderiert durch Lean Driver der Station Frankfurt. Ebenfalls

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manage the flight‘ lautet unsere Devise in Delhi“, weiß Abishek Kumria, Duty Station Manager DEL ST. „Durch ein Lining schaffen wir eine entsprechende Struktur und ermöglichen Familien und hilfsbedürftigen Gästen einen gesonderten Zugang.“ Während der Workshop-Woche wurden neben einem Lining noch die Gate-Ansagen und Mitarbeiterrollen getestet. Der Einsatz eines mobilen Gate-Mitarbeiters vor den Schaltern mit dauerhafter Präsenz im Wartebereich machte den großen Unterschied: „Durch die persönliche Ansprache der Gäste im Vorfeld, den Hinweis auf Handgepäckrichtlinien oder fehlende Gepäckanhänger an Kinderwagen, konnte der Boarding-Fluss deutlich verbessert werden. Die Betreuung an den QBG führte zu wesentlich weniger Unterbrechungen“, berichtet Bassenge.

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„If you manage preboarding, you manage the flight.“

Der Frankfurter Stationschef Andreas Döpper zeigte sich bei der Ergebnispräsentation Mitte Oktober sehr beeindruckt: „Es ist immer wieder großartig zu sehen, wie wir dank unserer Lean-Philosophie und der Kompetenz unserer Mitarbeiter die Bodenprozesse sowie das Passagiererlebnis für unsere Passagiere kontinuierlich verbessern können. Als Kernprozess Owner Ground Ops freue ich mich besonders über gelebte Best-Practice-Ansätze durch Einbeziehung der indischen Kollegen für eine wichtige Prozessverbesserung unserer Delhi-A380-Flüge am Hub Frankfurt.“ Auch Christine Bassenge und ihr Team gehen mit einem guten Gefühl aus der Workshop-Abschlussveranstaltung. „Unsere Ideen fanden großen Anklang und werden ab Anfang 2016 an allen Indien-Abflügen im CD-Riegel umgesetzt. Das Lining mit gesondertem Zugang für Familien und PRM, die verbesserten Ansagen in diversen Landessprachen wie Hindi für Delhi-, Marathi für Mumbai- oder Kanaada für Bangalore-Flüge sowie der Lufthansa-Mitarbeiter als persönlicher Ansprechpartner im Gate-Bereich werden das Boarding für unsere Gäste spürbar verbessern“, ist sich die Flight Managerin sicher. Der nächste Sommer kann also kommen. Christine Bassenge fasst zusammen: „Auch wenn eine A380-Abfertigung mit über 480 Passagieren und nahezu 100 PRM niemals ein Kinderspiel sein wird, so kann der neue Prozess das Boarding bei den IndienAbflügen für alle, Gäste wie Mitarbeiter, am Gate deutlich verbessern.“ . „

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eingeladen waren Kollegen der Lufthansa-Station in Delhi sowie Kollegen der zwei wichtigsten Schnittstellen für das Boarding, die Flugzeugabfertigung (FRA SO) und der Betreuungsdienst Fracares. Als besonders wertvoll stellten sich die Anregungen der indischen Kollegen heraus, die vom dortigen Boarding-Verfahren berichteten und Hintergründe zu kulturellen Aspekten einbrachten. „‚If you manage preboarding, you

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Erleben, reflektieren, Geschichten erzählen Die m.i.n.d.lounge auf der Station in Frankfurt neu entdecken Spielerisch, interaktiv und inspirierend – viermal wöchentlich erleben Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt rtt die fünf Serviceversprechen hautnah. Es geht darum, ein gemeinsames Verständnis für Service & Hospitality zu schaffen. Wie gelingt das? BARBARA KÜCHLER FRA EL/A

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eder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“, sagte schon Charlie Chaplin. Was der berühmte Schauspieler und Komiker damals schon wusste, gilt auch heute mehr denn je. Besonders im Kontakt mit Gästen ist das Lächeln ein zentraler Punkt. „Wenn ich lächele, schauen mich auch unsere Gäste freundlich an und lächeln“, weiß Nicole Brandl, Leiterin Flugscheinverkauf, FRA SV. Auch Britta Eisenberg, ebenfalls FRA SV, lächelt ihre Gäste bewusst an: „Mein Lächeln versetzt mich in eine positive Stimmung“, sagt sie. „So bringt es mir etwas und dem Gast, denn das, was ich ausstrahle, kommt zu mir zurück.“ Und Nadja Michel vom Betreuungsdienst hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Gäste immer da abzuholen, wo sie

„Wir stehen auf der Bühne, die wir jeden Tag neu gestalten.“

gerade sind. „Das ist eine Herausforderung“, sagt sie. „Manche sind hilflos, andere trauern und wieder andere sind in freudiger Erwartung, ihre Familie zu sehen.“ Ruhe zu bewahren und Empathie zu empfinden sind für Michel besonders wichtig. Nicole Brandl, Britta Eisenberg und Nadja Michel lernen gemeinsam mit 16 weiteren Kollegen der Station Frankfurt am 23. November die inhaltlich neu gestaltete m.i.n.d.lounge kennen. „Wir schaffen hier ein gemeinsames Verständnis für Service & Hospitality“, formuliert Nicola Lange, Leiterin First Class Services und Lounges, FRA SM, das Ziel der von operati-

ven Führungskräften moderierten V Veranstaltungen. „Wenn die Kollegen untereinander Service & Hospitality leben, können sie auch einen guten Dienst am Kunden leisten“, zeigt sie sich überzeugt. Die Kollegen erfahren etwa, dass das Lächeln sehr unterschiedlich wahrgenommen werden kann. Ein Lächeln kann authentisch und aus ganzem Herzen kommen, aber auch aufgesetzt sein. „Jeder Gast möchte herzlich und aufmerksam willkommen geheißen werden“, weiß Flight Managerin Martina Mattick. Der persönliche Service mache hier den Unterschied. „Der fünfte Stern fängt bei uns an.“ Ganz wichtig sei die Körpersprache. „Durch unsere Gestik, Mimik und Körperhaltung senden wir Signale aus.“ Martina Mattick gestaltet an diesem Tag für die Kollegen die zwei Stunden voller Erlebnisse rund um Five Star und Service & Hospitality. „Die Kollegen sollen unsere Serviceversprechen hier erleben, fühlen und spüren“, sagt Mattick. So gibt es zum Serviceversprechen „Ich bin herzlich und aufmerksam“ etwa ein „Smilometer“, das, wenn etwa Cornelius Knap lächelt, anzeigt, wie sein persönliches Lächeln nach außen hin wirkt. Neben vielen anderen interaktiven Elementen gibt es ein Mimikspiel. Luciana Duemes-Kühn probiert aus, wie sie mit ihrer Körpersprache welche Signale aussendet. Die Frankfurter Stationskollegen diskutieren rege und lachen viel, während sie Serviceversprechen für Serviceversprechen erleben und sich dabei selbst reflektieren. Martina Mattick sensibilisiert ihre Kollegen auch für das persönliche Erscheinungsbild. „Wir stehen auf der Bühne, die wir jeden Tag neu gestalten. Und: In Uniform vertreten wir Lufthansa auch außerhalb.“ Die Flight Managerin motiviert die Teilnehmer, sich ruhig etwas zuzutrauen, auch ihren Kollegen

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FOTO: GREGOR SCHLÄGER

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m.i.n.d.lounge m.i.n.d. steht für Mitarbeiter, Informationen, Neuigkeiten und Dialog. 2010 wurde die m.i.n.d.lounge erstmals eröffnet und seither viermal thematisch überarbeitet. Seit September 2015 stehen die fünf Serviceversprechen und die Selbstreflektion des eigenen Servicealltags im Fokus. Neu ist, dass die Kollegen in gemischten Teams aus den Bereichen Lounge, Steuerung, Operations, Ticketing und Fluggastabfertigung vier Mal wöchentlich für jeweils zwei Stunden nach dem Früh- oder vor dem Spätdienst zusammenkommen. So sollen die 3 000 Mitarbeiter der Frankfurter Stationsbereiche sukzessive die m.i.n.d.lounge durchlaufen.

FOTO: GREGOR SCHLÄGER

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Cornelius Knap punktet mit seinem Lächeln. Das Smilometer erkennt einen großen Glücksanteil in seinem Gesicht.

Mit „Kia Ora“ begrüßen sich zum Beispiel die Maori. Durch Stecken der entsprechenden Fahne ertönt die Begrüßung in der jeweiligen Landessprache.

während der täglichen Arbeit auf der Station Rückmeldung zum Erscheinungsbild oder anderen Dingen zu geben, die ihnen auffallen – positive, aber auch kritische. „Ich wünsche mir, dass ihr euch untereinander Feedback gebt. Verpackt es liebevoll und sagt, was ihr denkt.“ Das könne auch die Kultur als Gastgeber verändern. Beim Serviceversprechen „Ich respektiere Status und Kultur unserer Gäste“ erzählen sich die Kollegen aus den unterschiedlichen operativen Bereichen ihre ganz persönlichen Gasterlebnisse und inspirieren sich untereinander. Sie tauschen sich über ihre Erlebnisse mit Gästen aus anderen Ländern und Kulturkreisen aus und stellen fest: Sie selbst kommen neben Deutschland aus Brasilien, der Slowakei, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, der Schweiz, Frankreich und Rumänien. Das sorgt für Gesprächsstoff! Ein Dialogbild zeigt, wo die Interaktion mit Gästen und Kollegen am Flughafen stattfindet und wie sie gestaltet werden kann. Auch die Schnittstelle Boden–Bord ist ein Thema. Martina Mattick betont, wie wichtig es ist, gut miteinander zu kommunizieren. „Seid mutig in euren Entscheidungen“, appelliert Mattick. In den letzten 30 Minuten folgt der Dialog mit einem Gruppenleiter der Station. An diesem Tag diskutieren die Teilnehmer mit Joachim Schweizer, Gruppenleiter Gepäcklogistik, FRA SO. „Wie hat Ihnen die m.i.n.d.lounge gefallen?“, fragt er in die Runde. „Es gab viele Aha-Erlebnisse“, berichtet Nicole Brandl, „So etwa beim Schattenbild. Ich fand es interessant zu erleben, wie wir empfunden werden.“ Martina Mattick ist überzeugt: „Wenn ich wirklich Lust an meinem Beruf habe, mit Freude agiere, spüren unsere Gäste das.“ „

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Neues vom Bodenprodukt Lufthansa Express Carsharing, neue Partner-Lounges und Peanuts Lufthansa schließt eine Kooperation mit einem Carsharing-Anbieter und ergänzt damit das Lufthansa-Express-Angebot. In der Lounge-Welt tut sich ebenfalls einiges: An den drei Sonnenzielen Orlando, Miami und Mauritius haben Lufthansa-Passaggiere jetzt Zugang zu Contract Lounges. Alles nur Peanuts? Der Film – gedreht in Kooperation mit g p Lufthansa – geht an den Start. SABINE FREESE FRA LM/D-P

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*gilt zunächst für die ersten sechs Monate bis zum 15. Juni 2016

Auf und davon! Mit Lufthansa und den Peanuts

Neue Lounges Orlando, Miami und Mauritius

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in Höhe von bis zu 12 Euro sowie die Anmeldegebühr in Höhe von 19 Euro*. Einzige Voraussetzung ist die Registrierung über LH.com/Express sowie ein gültiger Führerschein. Einmal über Lufthansa Express bei car2go angemeldet, ist man als Kunde registriert und kann das Carsharing-Angebot auch zu beliebigen Fahrten in der Stadt nutzen.

Berechtigen Passagieren in Orlando (MCO) steht künftig die schicke, mit Duschen ausgestattete „The Club at MCO“-Lounge offen, die sich im Terminal 4 befindet und täglich von 6 bis 21 Uhr geöffnet ist. Auf der Trauminsel Mauritius (MRU) haben Lufthansa-Passagiere Zugang zur Air Mauritius Amédée Maingard Lounge im neuen Terminalgebäude gegenüber von Gate 28, täglich von 5 bis 24 Uhr geöffnet. In Miami (MIA) dürfen sich Lufthansa-Kunden seit dem 20. November über die neue Avianca VIP Lounge im Terminal J freuen.

FOTO: VOLKER NOTHDURFT

Beim Kinofilm „Die Peanuts – Der Film“, der pünktlich dk tier-Bor Kuschel zum Weihnachtsfest 2015 in Deutschland die Leinwände erobert, kooperiert Lufthansa zum ersten Mal mit dem Filmstudio Twentieth Century Fox. Unter dem Motto „Auf und davon!“ fiel bereits Anfang Dezember der Startschuss für die Zusammenarbeit. Die Kooperation der beiden Partner ist ideal, denn als familienfreundliche Airline und als Schöpfer von erstklassiger Unterhaltung für Jung und Alt ergänzen sich Lufthansa und Twentieth Century Fox perfekt. In unterschiedlichsten Lufthansa-Kanälen wird LH.com/peanuts beworben, um möglichst viele Menschen für Lufthansa und „Die Peanuts – Der Film“ zu begeistern. Dabei wird das Motto „Auf und davon!“ in unterschiedlicher Weise emotional aufgeladen, unter anderem auch in Form einer neuen Kuscheltier-Bordkarte, die Kinder an den Familienschaltern in Frankfurt und München ab dem 19. Dezember erhalten. ss

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FOTO: ELSA MARK

Neben Bussen, Zügen und Helikoptern gibt es ab 15. Dezember eine weitere Möglichkeit, zum Flughafen zu fahren: Lufthansa Express Carsharing in Kooperation mit car2go. Passagiere der Lufthansa Group erhalten bevorzugte Konditionen – und das europaweit dort, wo es car2go gibt. Der Service ist geeignet für Reisende, die allein oder zu zweit reisen. Gepäck ist kein Problem, denn in die kleinen Flitzer passt mehr hinein als gedacht. Nur mit Skiern oder Sperrgepäck könnte es schwierig werden. Projektleiter David Lang von MUC P/VM-Q freut sich: „Hundert der flotten Smarts werden sogar im LufthansaExpress-Look beklebt.“ Passagiere sparen nicht nur die Parkgebühren am Flughafen bei der Fahrt mit dem eigenen Pkw, sondern auch die bei car2go sonst übliche Flughafenpauschale

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Fokus auf den Jumbo

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Flugzeug-Kalender 2016 von Lufthansa-Pilot auf dem Markt

Ob aufsteigender Frühnebel über der Golden Gate Bridge, die Passion zweier Tangotänzer auf den Straßen von Buenos Aires oder die „Königin der Lüfte“ – Robert Schönherr ist Jahr für Jahr rund um den Globus auf der Jagd nach den schönsten Fotomotiven. Die besten verewigt er in einer streng limitierten Kalenderauflage. Die Redaktion des Passage Magazins verlost 15 Exemplare des neuen Jumbo-Kalenders. SONJA SEIPKE FRA CI/I

otografie bedeutet für mich völlige Freiheit durch pure Konzentration auf das Jetzt“, sagt Robert Schönherr. Weltweit begibt sich der Lufthansa-Pilot deshalb auf die Jagd nach Augenblicken, die eine besondere Atmosphäre offenbaren – sei es der aufsteigende Frühnebel über der Golden Gate Bridge oder die Passion zweier Tangotänzer auf den Straßen von Buenos Aires. Schönherr präsentiert Jahr für Jahr Flugzeug- und Fotografie-Fans seine Fotografien in einem Kalender in limitierter Auflage.

Gewinnspiel und weitere Informationen Wir verlosen 15 Exemplare des Jumbo-Kalenders von Robert Schönherr. Senden Sie uns dafür einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Kalender 2016“ an [email protected]. Der Einsendeschluss ist der 20. Dezember 2015. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Den neuen Jumbo-Kalender können Sie ab sofort und wie gewohnt unter www.robertschonherr.com zum Preis von 24 Euro zuzüglich Versandkosten bestellen.

Schon als Kind begeisterte sich der Lufthansa-Pilot für Luftfahrt und für Fotografie – zwei Leidenschaften, die ihn bis heute intensiv begleiten. Seine erste Kamera hielt er bereits im Alter von sechs Jahren in den Händen. Seitdem ist er selten ohne anzutreffen, egal auf welchem Kontinent er sich gerade befindet. Geboren und aufgewachsen ist der Weltenbummler in Stockholm. Seine Leidenschaften hat er zum Beruf gemacht: Seit mehr als zehn Jahren betreibt der Schwede die Fotografie erfolgreich nebenberuflich. Dabei bildet das Arbeiten hinter der Kamera einen kreativen Ausgleich zu seinem Hauptberuf als Lufthansa-Copilot auf der Boeing 747. Seine neue Kalenderedition für 2016 ist vor Kurzem druckfrisch eingetroffen. „Ich habe mich dazu entschlossen, die Konzentration voll und ganz auf ein Flugzeug zu richten: den Jumbo“, erklärt Schönherr. Wie in der ersten Auflage aus dem Jahr 2009 prägen dieses Mal wieder klassische Schwarz-WeißAufnahmen – auch aus ungewohnten Perspektiven – die Auflage für 2016. Auf mehrfachen Kundenwunsch hin hat der Kalender außerdem an Format zugelegt. Genauer gesagt, präsentiert sich die „Königin der Lüfte“ nun in doppelter Größe. Mit dem DIN-A2-Druck füllt die Boeing 747 in etwa das klassische Bildformat 60 mal 40 Zentimeter aus. Aber das Kalenderprojekt ist und bleibt ein streng limitiertes Produkt: Die Auflage für das Jahr 2016 beträgt lediglich 500 Exemplare. „ R T SCH ÖN HER FOT O: RO BER

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Die Kalenderedition für 2016 ist vor Kurzem druckfrisch eingetroffen: klassische Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Jumbo – auch aus ungewohnten Perspektiven.

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Allerdings muss man schon genau wissen, worauf zu achten ist – von außen unterscheidet sich die A320neo nur in Details von ihrem Vorgänger. Denn bis auf die deutlich größeren Triebwerke bleibt der bewährte Look erhalten.

Passage Magazin / Cockpit

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ach dem Jungfernflug Ende 2014 startet nun die Auslieferung. und die Lufthansa Passage gehört mit 61 Bestellungen zu den größten Kunden. Die ersten A320neo erreichen ihre neue Heimat Frankfurt in den nächsten Wochen. Grund genug, einmal einen genauen Blick auf das Nesthäkchen zu werfen. Der neue Motor mit dem Namen PW1100G ist eine völlige Neuentwicklung des US-amerikanischen Triebwerksherstellers Pratt & Whitney. Durch ein Getriebe, das zwischen Niederdruckwelle und Fan zwischengeschaltet ist, wird im Vergleich zu herkömmlichen Triebwerken eine noch höhere Effizienz erreicht. Während Militärjets oder die Airliner der 50er-Jahre ihren Vortrieb aus der Kompression und dem anschließenden Ausstoß des entzündeten Brennstoff-Luft-Gemischs beziehen, nutzen moderne Passagierflugzeuge wie die A320 die so erzeugte Energie fast ausschließlich dazu, einen Fan zu betreiben, der kalte Luft um das eigentliche, heiße Jettriebwerk herumleitet. Anstatt eine relativ kleine Menge heiße Luft sehr stark zu beschleunigen, wird so eine große Menge kalte Luft wesentlich weniger stark beschleunigt. Dieser Umweg hat zahlreiche Vorteile: Zum einen erhöht sich die Effizienz eines solchen Antriebs – der konsequenterweise den Namen „Mantelstromtriebwerk“ trägt – vor allem bei

langsameren Geschwindigkeiten, etwa bei Start und Landung. Ein wahrer Meister in dieser Disziplin ist die A320neo – mit ihren deutlich vergrößerten Fanschaufeln bewegt sie im Vergleich zum Heißluftstrahl so viel kalte Luft wie kein anderes Flugzeug. So wird die A320neo 15 Prozent weniger Kerosin verbrauchen als die bisherige A320 und entsprechend deutlich weniger CO2 ausstoßen. Zum anderen schirmt der

Das neue Kabinenlayout ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Passagierkomfort und Wirtschaftlichkeit ausgelegt. kalte Luftmantel den heißen Abgasstrahl ab, was wiederum für eine dramatische Reduzierung der Geräuschentwicklung im Vergleich zu ihrem Vorgänger sorgt und für glücklichere Flughafenanwohner. Auch jenseits der Aluminiumhaut hat sich einiges getan. Das neue Kabinenlayout, das auf den Namen „MAX Kabine“ hört, ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Passagierkomfort und

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A320neo ins neue Jahr Die Zulassung ist abgeschlossen, die Auslieferung steht kurz bevor: Die Rede ist vom Airbus A320neo, dem neuesten Mitglied der Lufthansa-Airbusflotte. Der Zusatz „neo“ steht dabei nicht etwa für „neu“ – was ja angesichts seines jungen Alters auch denkbar wäre – sondern für „new engine option“. Und genau diese neuen Triebwerke sind es auch, die den jüngsten Lufthansa-Airbus so besonders machen.

Cockpit

Familienzuwachs bei der Lufthansa-Airbusflotte

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Wirtschaftlichkeit ausgelegt. So befinden sich in der neuen Kabine nicht nur zwölf Sitze mehr als bisher, sondern auch einige zusätzliche Zentimeter Fußraum in der Business Class. Im Heck der A320neo finden sich in Zukunft zwei mit platzsparenden Falttüren versehene Waschräume, die bei Bedarf in eine große behindertengerechte Toilette umgewandelt werden können. Ebenso neu: Ein neues Trolley-Beladekonzept, das eine Beladung von Trolley-Dummies überflüssig macht, größere Öfen, sowie zwei crew-eigene USB-Ports zum Laden mobiler Geräte und allerhand weitere Innovationen. Wer nun in den nächsten Wochen aufmerksam den Gleitpfad beobachtet, erhascht mit etwas Glück einen Blick auf das neue

Familienmitglied. Allerdings muss man schon genau wissen, worauf zu achten ist – von außen unterscheidet sich die A320neo nur in Details von ihrem Vorgänger. Denn bis auf die deutlich größeren Triebwerke bleibt der bewährte Look erhalten. Auch die A320neo verfügt über die 2,40 Meter langen Winglets, die bei Airbus dank ihrer Flossenform „Sharklets“ heißen. Wer also auf Nummer sicher gehen und seine Kollegen beeindrucken möchte, dem bleibt nur der heimliche Blick auf eine kleine Stelle vor der hinteren Kabinentür. Dort prangt, klein und in schwarzen Lettern, der verräterische Schriftzug: „D-AINA“, die Registrierung der ersten Lufthansa-A320neo. „

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ristina Schley, FRA EL/A, erinnert sich noch genau an den wohl tiefsten Punkt in ihrem Leben. Schluchzend saßen sie und ihr Mann Thorsten auf einem Bordstein an einer Raststätte und warteten im strömenden Regen auf den ADAC, der ihre beiden kaputten Autos reparieren sollte. Über ihren Anblick muss sich der Mechaniker gewundert haben, da es lediglich um zwei Fahrzeuge ging. Was er nicht wissen konnte, war, dass die beiden – Eltern des zweijährigen André und der fünf Monate alten Mia – erst kürzlich eine traurige Diagnose erhalten hatten: Mia hat Krebs. Nach einer monatelangen Odyssee auf der Suche nach Ursachen für beunruhigende Symptome

wurde bei dem kleinen Mädchen ein bösartiges Neuroblastom gefunden. Der Tumor glich einer Kugel, wog etwa 3 000 Gramm und wütete im gerade mal insgesamt 6 200 Gramm schweren Körper von Mia. Ärzte gaben Mia kaum Chancen, da der Tumor nicht ohne Risiko hätte entfernt werden können. Eine Chemotherapie könne vielleicht helfen, hieß es, allerdings nicht ohne lebensbedrohliche Nebenwirkungen bei Säuglingen. Fortan verbrachten die Schleys im Schichtwechsel jede Minute bei Mia im Krankenhaus und pendelten täglich viele Kilometer von Pfalzfeld nach Koblenz und zurück. Das war ein Kraftakt, der Spuren hinterließ und sie an die psychischen Grenzen und in große finanzielle Not trieb, da sich neben laufenden Lebenshaltungskosten auch Schulden für ihren Hausbau anhäuften. Bei einem der allabendlichen Schichtwechsel versagten dann noch beide Autos. „Wir waren am Ende“, erinnert sich Cristina Schley. Alles, was schieflaufen konnte, lief schief. Einerseits war da die todkranke Mia, die für die Chemo vollste Aufmerksamkeit

FOTO: LU DÜSENBÄR

In der Facebook-Gruppe „LH Düsenmuttis“ schüttete Cristina Schley ihr Herz aus.

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Cristina und Thorsten Schley mit ihren Kindern: Sie waren gerührt von der großartigen Unterstützung ihrer Kollegen.

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André und Mia noch zu klein für die Geschichten. Aber wenn sie alt genug sind, werden wir sie ihnen vorlesen und ihnen den traurigen Hintergrund dazu erklären“, sagt Cristina Schley. „Mein Mann und ich? Wir waren einfach nur unfassbar gerührt von der maßlosen Unterstützung, den Geschichten, Fotos, Geschenken, Spielsachen, Briefen meiner Kollegen. All das hat uns durch die schlimmste Zeit unseres Lebens geholfen, uns wieder Lebensmut gegeben. Aber vor allem bin ich stolz und dankbar, Lufthanseatin zu sein, mit den tollsten Kollegen der Welt.“ Mia, mittlerweile ein Jahr alt, geht es heute wieder gut. Sie lacht und brabbelt fröhlich vor sich hin, wie jedes andere Kind in ihrem Alter. Seit Ende August gilt die kleine Kämpferin vom ne K Krebs geheilt. „

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benötigte, andererseits gab es noch den kleinen Sohn André, der bei dem Drama völlig zu kurz kam. Großeltern, die in dieser misslichen Lage hätten helfen können, gab es nicht mehr. „Mein Mann und ich schliefen kaum. Alles drehte sich um die Krankheit, die Chemo, um unbezahlte Rechnungen, unseren Sohn: ein Alptraum. Dann wurden wir alle krank. Mia hatte sich während der Chemo einen Virus eingefangen. Uns hat es dann auch umgehauen und wir durften eine Weile nicht mehr zu ihr.“ In einer dieser schlaflosen Nächte am Krankenbett von Mia wandte sich Cristina Schley in ihrer Verzweiflung an die Facebook-Gruppe „LH Düsenmuttis“ und schüttete ihr Herz aus. Eigentlich suchte sie den Rat einer Kollegin, die sich einmal zu ihrem schwer kranken Kind geäußert hatte. Doch innerhalb weniger Tage füllte sich ihr Postfach mit Hunderten von Mut machenden Zusprüchen ihrer Düseneltern-Kollegen. Die Flieger-Kollegin Anke Mössner las den Post auch und fühlte sich sehr betroffen vom Schicksal der Schleys. „Ich wollte dieser vom Pech verfolgten Familie helfen. Ich überlegte, wie man die Familie etwas aufmuntern könnte“, erzählt Mössner. Da kam ihr die Idee, einen Blog über einen Teddy namens „Lu Düsenbär“ zu gründen, der mit Paten aus einer Lufthansa-Crew den Globus bereist und dabei viele Abenteuer erlebt. Im Blog erzählt Lu seiner kleinen Teddy-Schwester Luisa, die nicht mitreisen kann, viele spannende Storys über seine Ausflüge in aufregende Welt-Metropolen. „Mein Ziel war es, André und Mia, an die die Story angelehnt war, mit Lu zu erfreuen“, berichtet Mössner. Die Geschichten sollten aber auch die Eltern auf fröhlichere Gedanken bringen, sie von ihrem anstrengenden Alltag ablenken. Mit den Reaktionen hätte keiner gerechnet. „Bis heute veröffentlichten wir auf dem Blog 30 tolle Storys von unterschiedlichen Kollegen. Wir haben über 1500 Facebook-Follower, fast 20 000 Blog-Visits und in München haben wir einen Lu-Zwilling, damit die Münchner Crews mitmachen können. Eine Fliegerkollegin sammelte 15 000 Euro an Spenden, davon konnten sich die Schleys ein gebrauchtes Auto kaufen, das alte reparieren lassen und wichtige Rechnungen begleichen“, berichtet Mössner stolz. Was Cristina Schley dazu sagt? „Leider sind

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FOTO: LU DÜSENBÄRT

Lu Düsenbär ist mit LufthansaCrews in der ganzen Welt unterwegs. Auch New York hat er schon bereist.

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Passage Magazin / Kabine

Der Atlantik und sie Die Flugbegleiter von SATA Internacional Wohin auch immer sie fliegen, die Flugbegleiter von SATA Internacional, der „großen“ SATA, halten eigentlich immer die Schwimmwesten parat. Denn das „Revier“ der portugiesischen Airline von den Azoren ist der Atlantik, wie der Slogan „The Atlantic and You“ deutlich erklärt. Und wenn manch einer sagt, die Azoren wären abgelegen, dann behauptet die Airline einfach mal das Gegenteil: Die Inseln liegen mitten im Atlantik, zentral zwischen Amerika und Europa! Also alles eine Frage der Sichtweise. SEBASTIAN SCHMITZ FRA EL/C

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ahrhundertelang haben die Menschen von den Azoren die Inseln in Scharen verlassen, in Richtung portugiesisches Festland, vor allem aber gen Nordamerika, wo heute in der Gegend um Boston, in Toronto und Kalifornien große Kolonien Azoreaner leben. Diese große Zahl von Auswanderern, die regelmäßig für einen Besuch in die Heimat zurückkehren, ist die Hauptgeschäftsgrundlage für SATA Internacional, die Airline von den Azoren. SATA Internacional wurde 1990 gegründet. Seitdem ist sie für die Verbindungen zum europäischen Festland und nach Nordamerika zuständig. Das Streckennetz reicht von Boston und Toronto bis nach Nordeuropa, in Deutschland fliegt sie nach München und Frankfurt. SATA Internacional fliegt mit einer Flotte von drei Airbussen A310 und drei kleineren A320; noch vor Ende des Jahres kommt der erste Airbus A330 dazu. Da sie auch einige Strecken vom

portugiesischen Festland aus bedient, gibt es für die Flugbegleiter zwei Stationierungsorte: Ponta Delgada, den wichtigsten Flughafen auf den Azoren, und Lissabon. Die Dienstpläne umfassen einen Mix aus Tagestouren (eigentlich alle Flüge nach Europa, wobei die Flugzeit bis nach Lissabon anderthalb, nach Schweden aber schon einmal knapp sechs Stunden betragen kann) und Transatlantikflügen. Diese werden im Sommer oft als Abholer geflogen, im Winter aber, wenn das Flugprogramm ausgedünnt ist, kann es bis zu einer Woche Aufenthalt in Toronto geben (übrigens im gleichen Crewhotel wie wir). Immer mal wieder fliegt SATA auch Charterflüge in die Karibik, wo es bis zu einer Woche Aufenthalt in Cancun, Varadero oder Punta Cana gibt. In einem Monat darf ein SATA-Flugbegleiter maximal 120 Stunden erfliegen, ein Wert, der in der Hochsaison im Sommer durchaus ange-

Die neun verschiedenen Teile des Logos von SATA symbolisieren die neun Inseln der Azoren.

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kratzt werden kann. Maximal drei Transatlantikflüge dürfen geplant werden, also von den Azoren oder von Lissabon nach Amerika. Flüge, die in Lissabon starten, werden von dort stationierten Crews geflogen, Flüge, die auf den Azoren beginnen, von den Crews aus Ponta Delgada. Der Einstieg bei SATA für neue Flugbegleiter ist zunächst ein Saisonvertrag, in der Regel von April bis November. Nicht jedes Jahr wird für beide Stationierungsorte rekrutiert, es kann also auch passieren, dass jemand, der gerne ab den Azoren fliegen möchte, zunächst nur Lissabon als Basis angeboten bekommt. Je nach Nachfrage kann schon bald eine Festanstellung folgen, es kann aber auch sein, dass sich neue Flugbegleiter für einige Jahre von Saisonvertrag zu Saisonvertrag hangeln, das hängt an Nachfrage und Fluktuation. Hat man die Festanstellung in der Tasche, kann man sich auch für einen Wechsel des Stationierungsortes eintragen.

zwar nur 20 Flugminuten von Ponta Delgada entfernt, aber dennoch in einer ganz anderen Umgebung, können sich alle ganz auf das Training konzentrieren und den Alltag hinter sich lassen.“ Einmal pro Jahr gibt es für alle Flugbegleiter und Purser einen Linecheck auf einem Flug, den ein mitfliegender Instruktor abnimmt. „Dieser Linecheck läuft eigentlich ab wie ein sehr gewissenhaftes Briefing“, erklärt José Lopes. „Man bespricht gemeinsam bestimmte Situationen, geht Stauorte durch und nimmt sich einfach etwas mehr Zeit für manche Dinge.“ Es ist zwar eine Prüfungssituation, vor der so manch einer etwas Bammel hat, auch wenn diese Checks angekündigt werden, aber letztendlich verlaufen diese Linechecks meist zur Zufriedenheit aller. Augenblicklich laufen die Vorbereitungen für die Indienst-stellung des ersten Airbus A330 auf vollen Touren, der in einer spektakulären Walfisch-Bemalung Werbung für die Azoren machen wird und in Kürze auf Strecke geht. Er ist das da as größte Flugzeug, das SATA jemals betrieben hat, und bis er die kleineren A310 ersetzt haben wird, werden die Flugbegleiter vorübergehend drei Muster fliegen. Eine Sache noch: Wenn man als Passagier mit SATA fliegt und beim zufälligen Gang durch die Galley beobachtet, wie der Purser an seine Kollegen Bargeld verteilt, dann wird man mitnichten Zeuge irgendwelcher dubiosen Geschäfte. Er zahlt die Spesen aus, denn die erhalten die Flugbegleiter hier in bar an Bord und, je nach Umlauf, sind die Summen gar nicht so klein. „

Spesen erhalten die Flugbegleiter in bar an Bord.

Zwischen Januar und Mai, in der ruhigen Jahreszeit, finden sich alle Flugbegleiter für ein paar Tage in der Azores Aeronautical Training Academy auf der Insel Santa Maria ein und durchlaufen ihr jährliches RecurrentTraining. „Für uns ist das immer wie ein kleiner Schulausflug, ein Ausbruch aus dem Alltag“, erklärt José Lopes, Cabin Crew Manager und selbst als Purser bei SATA Internacional unterwegs. „Da wir uns alle untereinander kennen und oft auch befreundet sind, ist das Training immer eine schöne Zeit, was natürlich nicht bedeutet, dass wir es nicht ernst nehmen.“ Und er fügt hinzu: „Dadurch, dass wir auf Santa Maria sind,

SATA Internacional IATA Code: S4 Gegründet: 1990 Heimatbasis: Ponta Delgada und Lissabon Streckennetz: als Linienziele in Nordamerika Montreal, Toronto, Boston und Oakland; in Europa außerhalb von Portugal Frankfurt, München, Dublin, Paris, Amsterdam, Stockholm und Kopenhagen; dazu Charterflüge y Flotte: drei Airbus A310, drei Airbus A320, bald der erste Airbus A330 y Flugbegleiter: 180

FOTOS: SATA

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Wenn die Kochmütze im Adventskranz hängt Fünfzigjahrfeier des 15. Kochsteward-Lehrgangs

1958 bis 1971 beschäftigte die Deutsche Lufthansa sogenannte Kochstewards, die auf Langstreckenflügen eingesetzt wurden. Der 15. Lehrgang dieser besonderen Flugbegleiter feierte am 20. und 21. November ihre Fünfzigjahrfeier. Bei Vorträgen, Führungen und der gemeinsamen Zeit im Lufthansa Training & Conference Center in Seeheim schwelgte man in Erinnerungen und lachte über längst vergangene Geschichten. MAIRA NOLTE FRA EL/A

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m Lufthansa Training & Conference Center in Seeheim hörte man aus Raum 2017 schon Gemurmel und Gelächter. „Gestern wurden wir durch das Lufthansa Flight Training Center (LFTC) geführt. Die jungen Kollegen schauten etwas verwirrt, als wir dort in den Overalls durch das Gebäude liefen“, hört man es aus der einen Ecke des Raumes. „Ja, die haben vermutlich auch gedacht, dass das Altersheim Betriebsausflug macht“, ergänzte ein weiterer Kollege, und wieder lachte die Gruppe ehemaliger Kollegen, die zwischen 69 und 75 Jahre alt sind. „Wir hatten schon immer sehr viel Spaß und einen guten Zusammenhalt. Wir treffen uns noch regelmäßig“, erklärt Manfred Hübner. Von den 16 Lufthanseaten, die am 18. November 1965 ihren ersten gemeinsamen Schulungstag hatten, trafen sich neun Kochstewards in Begleitung ihrer Ehefrauen und mit Lothar Schulz, dem Lehrgangsleiter, für ihre 50-Jahr-Feier wieder. Nach einem ereignisreichen ersten Tag im LFTC ließ die Gruppe den Abend gemütlich in

Seeheim ausklingen. Den folgenden Tag eröffnete Petra Bergweiler, Leiterin Flugbetrieb Kabine Frankfurt, mit einer Einbindung der Teilnehmer in die aktuelle Situation. Die

„Ich würde sofort meine Kochuniform wieder anziehen.“

folgende Business-Class-Signature-Service-Präsentation von Stefan Wendlandt, Leiter des Projekts Business Class Signature Service, reicherte sie mit ihren Erfahrungen an und unterstützte damit den Vortrag. Was verbindet jedoch die ehemaligen Kochstewards mit den aktuellen Veränderungen im Business Class Service? Obwohl die Ära der Kochstewards und

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Von 1958 bis 1971 beschäftigte Lufthansa auf Langstreckenflügen Kochstewards. Neben den Flugbegleitern arbeitete jeweils ein Kochsteward in der ersten Klasse. Ausschließlich Männern war der Beruf des Kochstewards vorbehalten. Zusätzlich zur eigentlichen Uniform hatte er noch eine Kochuniform mit Kochmütze, die er nach dem Start anzog. Jeder Kochsteward besaß außerdem eine eigene Arbeitstasche mit verschiedenen Arbeitsutensilien, wie beispielsweise einem Zapfhahn aus Messing für das Fassbier, das in Holzfässern beladen wurde. Vergleichbar mit der heutigen „Galley-Maus“ bereitete er das vom Catering beladene Essen vor. Ein Auftritt in der Kabine in seiner Kochuniform war für den Dessertservice vorgesehen. 1971 wurden die Kochstewards umgeschult und nach erneuten Prüfungen als Flugbegleiter übernommen.

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der neue Business Class Signature Service, kurz BCSS, so unterschiedlich erscheinen mögen, gibt es doch gewisse Parallelen. Als der Senator First Class Service mit dem Einsatz von Kochstewards ins Leben gerufen wurde, befand sich Lufthansa in einer ähnlichen Situation wie heute. Die Konkurrenz war stark und man versuchte sich durch einen individuellen Service von der Konkurrenz abzugrenzen. „So blieb der Lufthansa vorerst nur eine Möglichkeit: den Service an Bord noch weiter zu verbessern“, schreibt „Die Zeit“ am 20. November 1958. Das Verkehrsgebiet des Nordatlantiks war damals wie heute schon von großer Bedeutung. Der erste Langstreckenflug mit dem neuen Business Class Service ging am 1. Juni 2015 ebenfalls „über den Teich“ nach New York. Wollte man den neuen Service mit einem ähnlichen Konzept wie vor 50 Jahren durchführen, würde man rund 800 Kochstewards benötigen. „Haben Sie schon mal an Volunteers gedacht? Ich würde sofort wieder meine Kochuniform anzie-

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Kochstewards bei Lufthansa

hen“, witzelten die Kollegen während des Vortrags. Stefan Wendlandt berichtet, wie das jetzige Servicekonzept in Zusammenarbeit mit über 100 Kabinenkollegen entstanden, ist und zeigt verschiedene Fotos aus den Mock-up-Testphasen. Die Testphasen in Mock-ups gab es früher bereits auch schon. 1969 gestaltete man gemeinsam mit Flugbegleitern eine Attrappe in Walldorf für eine Boeing 747, um den Service auf dem neuen Flugzeug zu entwickeln. Die ehemaligen Kollegen sind teilweise selbst schon in den Genuss des neuen Signature Service gekommen und konnten durch die Vorträge von Wendlandt und Bergweiler wieder einen Einblick hinter die Kulissen in der Lufthansa-Welt gewinnen. „Wir sind vor Kurzem nach Shanghai geflogen und durften diesen neuen Service schon erleben. Obwohl es noch etwas unruhig war, hat mir die persönliche Begrüßung besonders gut gefallen. Es ist eine ganz andere Art, den Flug zu beginnen“, erzählt eine der Ehefrauen. Aller Anfang ist schwer. „Es ist wohl die größte

FOTO: OLIVER RÖSLER

Zu ihrer Fünfzigjahrfeier schenkte Lufthansa jedem aus dem 15. Kochsteward-Lehrgang eine personalisierte Kochjacke.

Serviceumstellung in den vergangenen 20 Jahren“, erklärt Wendlandt. Auch nach den verschiedenen Testphasen und über 40 Testflügen arbeitet das Projektteam konsequent an Verbesserungen. Bisher gingen 13 000 Reports zu diesem Thema ein. Diese werden zu 100 Prozent ausgewertet und erste Änderungen wurden bereits vorgenommen. „Ihr werdet das schaffen!“ sagt der ehemalige Kochsteward Ulli Müller mit voller Überzeugung nach dem Vortrag. Auch wenn ihre Zeit „on Duty“ schon etwas her ist, von kleinen und großen Katastrophen kann auch der 15. Kochsteward-Lehrgang berichten. Das individuelle und persönliche Auftreten der Flugbegleiter machte auch schon damals den Unterschied, wenn in der Weihnachtszeit die Kochmütze während des Service immer im Adventskranz hängen blieb, der Pudel des deutschen Unternehmers und Konsuls Bruno Schubert schon ganz automatisch auf seinen eigenen Sitzplatz 1A ging oder Ministerpräsident Georg August Zinn der Kollegin beim Anstich des Bierfasses helfen wollte und aus Versehen die gesamte Kabine samt Passagieren flutete. Die Kollegen werden zwar nicht als Kochsteward-Volunteers eingesetzt werden, aber sie nehmen dennoch interessiert an einer weiteren großen Serviceveränderung teil – heute eben als Passagier. „

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FOTO: OLIVER RÖSLER

Passage Magazin / Kabine

Die ersten 24 Gemischt-Purser II mit Petra Bergweiler, Leiterin Flugbetrieb Kabine Frankfurt (obere Reihe links)

Purser-Ernennungen Wer fliegt seit 1. Dezember 2015 mit einem Streifen mehr?

Zum Gemischt-Purser II wurden ernannt In Frankfurt Alexandra Austmeyer, FRA EL/C Britta Athanassiou, FRA EL/B Anke Bartel, FRA EL/C Albert Canji, FRA EL/A Stefan Ebert, FRA EL/B Alexandra Flade, FRA EL/B Sabine Friebe, FRA EL/B Bettina Heda, FRA EL/B Lotty Klier, FRA EL/C Irene Knaut-Thoms, FRA EL/A Sabine Kollert, FRA EL/C Annabelle Krickow, FRA EL/A

Jane Kühn-Menth, FRA EL/A Heike Landwehr di Maggio, FRA EL/C Natascha Maier, FRAEL/C Karoline Martius, FRA EL/C Viviane Mügge-Menden, FRA EL/B Goran Nora, FRA EL/A David Owen, FRA EL/A Angelika Rappenecker, FRA EL/B Friedhelm Schmitt, FRA EL/A Jürgen Uerlings, FRA EL/A Christian Vogt, FRA EL/B Nina Windt, FRA EL/A

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Etienne, Anisa, Lea-Sophie, Serena, Joanna, Pia, Maurice, Isabelle und Julienne sind die kleinen Künstler, die unser diesjähriges Weihnachtskartenmotiv mitgestaltet haben. (Elternhaus, Förderverein für krebskranke Kinder e.V., Köln)

Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Adventszeit, ... We wish you a nice Advent season, ... ... ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2016. ... a Merry Christmas and a splendid take off into 2016 Ihre Albatros Kollegen. Your Albatros Colleagues.

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