NIKOAktuell 3/2015

March 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Handy Tech

Individuelle Lösungen vom kompetenten Anbieter

Den Menschen sehen. Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Je nach Situation benötigen Sie, als Blinder oder Sehbehinderter, die optimale Zusammenstellung von Hilfsmitteln. Handy Tech hat die ideale Lösung für Sie:

am Arbeitsplatz individuell angepasste Arbeitsplatzausstattung erhöhen Leistungsfähigkeit und die Freude am Arbeiten für Zuhause mit Vorlese- und Hörbuchabspielgeräten Bücher, Zeitschriften oder Hörbücher entspannt genießen für Schule und Studium mit den richtigen Hilfsmitteln wird das Lernen erleichtert und Talente können sich so voll entfalten

NIKOAktuell 3/2015 Das Magazin der Nikolauspflege Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen

für Unterwegs kleine praktische Helfer im Handy-Format erleichtern das Schreiben von Notizen, die Kommunikation, das Einkaufen, die Orientierung und das Lesen

Schwerpunkt: Erwachsene

Unsere Kundenberater, die meist selbst blind oder sehbehindert sind, beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei der Abwicklung mit dem Kostenträger. Handy Tech Elektronik GmbH Brunnenstraße 10 72160 Horb-Nordstetten Telefon: 07451 5546-0

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Sichtweise

Inhalt

AOK-Firmenlauf in Stuttgart

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Inhalt

Der Geschäftsbereich Berufliche Bildung nahm zum 5. Mal in Folge am AOK-DEE-Firmenlauf teil. Die kühlen Temperaturen konnten die 20 Mitarbeiter und 34 Schüler, Auszubildende bzw. Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen nicht abschrecken. Ein neuer Teilnehmerrekord von unserer Seite! Die grün gekleideten Läufer starteten auf einer 6-km-Strecke durch den Wald in Kleingruppen bzw. Tandems inmitten von insgesamt 6.000 Läufern. Dank eines separaten Firmen-Meeting-Points konnten wir den Lauf auf dem Event-Gelände unterhalb des Fernsehturms bei leckeren belegten Brötchen unserer Küche ausklingen lassen. „Ich mach beim nächsten Lauf gleich wieder mit“, ließen einige Teilnehmer begeistert wissen. Sie hätten nicht gedacht, dass Laufen so viel Spaß macht. Ein Dank an alle Mitarbeiter, die sich mit den Jugendlichen in abendlichen Lauftrainings auf den Firmenlauf vorbereiteten und die durch ihre Begleitung zum verbindenden Gruppenerlebnis beitrugen. Und ein Dank an die Anton & Petra

Foto: Archiv Nikolauspflege

Blick vom Fernsehturm.

Die Mannschaft der Nikolauspflege vor dem Start.

Schwerpunkt: Erwachsene 4 Das Ambulant Betreute Wohnen

15 Die Nikolauspflege als Ausbildungspartner

4 Interview mit Maik Kissel, Klient im Ambulant Betreuten Wohnen

17 Das Berufsbild des Heilerziehungspflegers

6 Tiergestützte Therapie in der Nikolauspflege GmbH

Matthias Kopp, Projekt DUNKELBUNT – Inklusive Sportund Freizeitangebote Geschäftsbereich Berufliche Bildung

18 Ein freiwilliges soziales Jahr im FranzMersi-Haus Rundblick

7 Förderaktion Schwimmen im Franz-Mersi-Haus EHRMANN Stiftung, die die Teilnahme an diesem Lauf über das Projekt „DUNKELBUNT – Inklusive Sport- und Freizeitangebote für blinde und sehbehinderte Menschen“ unterstützt.

Arbeiten bei der Nikolauspflege

8 Neue Betriebsstätte der LimeshofWerkstatt 9 Das Fachdienstteam Blind/Sehbehindert

20 Elternaktion im Haus am Dornbuschweg 21 Abenteuerliches Spendenprojekt 22 Tag der offenen Tür in der kaufmännischen Ausbildung

10 Zertifikatsverleihung Berufsbildungsbereich Waiblingen

24 Radio Regenbogen, Festle & Bürstenworkshop

11 „Riesenzahnbürste“ in der Stuttgarter Kinderspielstadt

26 Terminvorschau Haus des Blindenhandwerks Spenden

Impressum NIKOAktuell Das Magazin der Nikolauspflege Redaktionsschluss/ Anzeigenschluss NIKOAktuell 4/2015 ist der 7. Oktober 2015. www.nikolauspflege.de

Redaktion Bereich Unternehmenskommunikation Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die VerfasserInnen verantwortlich. Gestaltung SAHARA Werbeagentur GmbH, Stuttgart, www.sahara.de Titelfoto Archiv Nikolauspflege

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Druck Printworks Druckdienstleistungen GmbH

Auflage 2.800 Expl.

Kontakt Fritz-Elsas-Straße 38 70174 Stuttgart Telefon (07 11) 65 64-922 stefanie.krug@ nikolauspflege.de

12 Spatenstich für die neue Wohn- und Förderstätte in Stammheim

28 Die Nikolauspflege dankt allen Spendern

14 Tierischer Besuch in der Werkstatt

Anzeigen Telefon (07 11) 65 64-921 katrin.joret@ nikolauspflege.de Vertrieb BBW Stuttgart, Kaufmännische Ausbildungsabteilung

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Schwerpunkt: Erwachsene

Schwerpunkt: Erwachsene

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Unterstützung in den eigenen vier Wänden

Neben dem stationären Wohnen bietet das Franz-Mersi-Haus seinen Klienten auch die Möglichkeit des Ambulant Betreuten Wohnens, kurz ABW. „Personenzentrierung“ heißt nämlich an dieser Stelle, stets ein passendes Assistenzangebot parat zu haben – auch für diejenigen, die trotz Hilfebedarf in der eigenen Wohnung leben können und wollen. Jeder kennt die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags. Jeder weiß um die Probleme, die sich aus dem Miteinander mit anderen ergeben können, seien es Partner, Familie, Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, Nachbarn, und auch umgekehrt, wenn man all diese Menschen, die wichtiger Halt und Rückhalt sind, nicht um sich hat. So wird schnell klar, wie die Unterstützung für ambulant betreute Klienten aussieht bzw. aussehen kann: Sie beginnt mit der Suche nach der passenden Wohnform und gegebenenfalls der

Foto: Archiv Nikolauspflege

Das Ambulant Betreute Wohnen. passenden Wohnung. Der Unterstützungsbedarf in den jeweiligen Lebensbereichen wird evaluiert, individuelle Ziele des Klienten und die passenden Mittel zur Zielerreichung werden vereinbart. Es folgt die praktische Umsetzung. Außerdem helfen wir bei der Strukturierung des Alltags mit Einkaufsbegleitung, Kochen, Wohnungsputz, Begleitung zu Arztterminen. Genauso wichtig sind psychosoziale Entlastungsgespräche, auch als „Rückendeckung“ oder Vermittler bei schwierigen oder konfliktbehafteten Gesprächen und manchmal einfach, um da zu sein, „wenn's brennt“. Die Unterstützung erfolgt in Zusammenarbeit mit Angehörigen, rechtlichen Betreuern, blinden- und sehbehindertenspezifischen Fachdiensten und Kostenträgern, vor allem aber unter Wahrung der Selbstbestimmung der Klienten und mit dem Ziel größtmöglicher Teilhabe. Daniel Kessler, Mitarbeiter Ambulant Betreutes Wohnen Franz-Mersi-Haus, Nikolauspflege GmbH

„Ich fühle mich heute in vielen Bereichen sicherer.“

Herr Kissel, wie lange sind Sie schon im Ambulant Betreuten Wohnen (ABW)? Herr K.: Vor dem Umzug ins ABW wohnte ich mehrere Jahre im Paul-und-CharlotteKniese-Haus in Weinheim. Danach zog ich nach

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Mannheim ins Franz-Mersi-Haus. Inzwischen werde ich seit dreieinhalb Jahren von Mitarbeitern des Franz-Mersi-Hauses zu Hause betreut. Ich habe einen zuständigen Mitarbeiter und eine Vertretung, die mich hauptsächlich betreuen und unterstützen.

Herr K.: Meine zuständigen Mitarbeiter sind nicht nur bei Fragen und Problemen für mich da, sondern unterstützen mich auch bei Arztterminen und erklären mir beispielsweise Fachwörter, die ich nicht verstanden habe. Nach Terminen fassen sie das Wichtigste nochmals zusammen und besprechen es mit mir. Sie beraten mich bei der Anschaffung von Hilfsmitteln oder anderen Dingen, die ich brauche. Außerdem begleiten sie mich auf unbekannten Wegen und üben mit mir den Weg, bis ich ihn alleine gehen kann. Einmal im Jahr planen wir gemeinsam wichtige Ziele für mich und überlegen, wie ich diese erreichen kann. Die Mitarbeiter unterstützen mich dann z.B. im Schreiben und Üben der Punktschrift, in anderen lebenspraktischen Bereichen oder bei Problemen. Oder wir planen Freizeitaktivitäten. Sie haben immer ein offenes Ohr für mich. Und wir haben meine Wohnung sehbehindertengerecht eingerichtet. Das ist eine große Erleichterung im Alltag. Was hat sich durch den Umzug in die eigene Wohnung verändert?

Interview mit Maik Kissel, Bewohner im ABW

„Ich wollte endlich für mich alleine sorgen.“

Wie sieht diese Unterstützung konkret aus?

Warum wollten Sie ins ABW wechseln? Herr K.: Eigentlich wollte ich schon länger in das ABW ziehen, das war aber auf Grund gesundheitlicher Probleme noch nicht möglich. Nachdem es mir besser ging, fasste ich doch den Entschluss, diesen Schritt zu wagen. Ich wollte endlich alleine für mich sorgen und in meinen eigenen vier Wänden wohnen. Und ich wollte mein eigener Herr sein. Aber es ist gut, dass ich bei Fragen und Problemen von den Mitarbeitern unterstützt und beraten werde.

Herr K.: Durch die eigene Wohnung habe ich lernen müssen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Dadurch habe ich mehr Selbstbewusstsein bekommen und mich weiterentwickelt. Ich habe gelernt, Dinge nicht aufzuschieben, sondern direkt zu erledigen. Und ich habe gelernt, einen Haushalt zu führen. Durch das Ambulant Betreute Wohnen kann ich vielleicht irgendwann ganz ohne Unterstützung wohnen. Das Interview führten Daniel Kessler und Janina Metwally, ABW, Franz-Mersi-Haus, Nikolauspflege GmbH

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Foto: fotolia

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Schwerpunkt: Erwachsene

Tiergestützte Therapie in der Nikolauspflege GmbH

Lernen, Kuscheln, Wohlfühlen. Foto: Archiv Nikolauspflege

Therapiehunde sind sehr gut sozialisierte, freundliche und mit einem sehr guten Grundgehorsam ausgestattete Tiere. Während ihrer Ausbildung lernen sie verschiedene Behinderungen, Rollstühle, Geräusche, Gerüche, plötzliche Bewegungen etc. kennen. Dadurch sind sie unter anderem bei Menschen mit Behinderungen sehr gut für die Therapie einsetzbar.

Entspannung pur im kühlen Nass. Mittlerweile ist die Hundetherapie bei der Nikolauspflege GmbH in Weinheim und Mannheim ein fester Bestandteil im Leben vieler Klienten geworden. Die Bewohner erwarten am Therapietag die Hunde mit großer Vorfreude. Der eine oder andere lässt dann schon mal, kaum dass die Hunde da sind, alles andere stehen und liegen mit der Bemerkung: „Keine Zeit – ich hab einen Termin.“ Dass die Therapie „wirkt“, konnten wir vielfach anhand der sehr erfreulichen Entwicklungen feststellen. Dietmar H. beispielsweise, der ansonsten eher ruhig, zuweilen sogar schläfrig ist, wird sofort mobil, sobald die Therapiehunde im Haus sind. Daher legen die Therapeutinnen Christiane Gerhard und Andrea Sonntag-Winkler Wert darauf, das Training mit Herrn H. nur im Laufen und Stehen und nicht im Sitzen durchzuführen. Die Hundetherapie wird als Mobilitätstraining genutzt. Herr H. führt den Hund mittlerweile selbstständig, gibt Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“. Er freut sich, wenn die Hunde die Befehle befolgen. Durch die Arbeit mit den Therapiehunden wurden seine Aufmerksamkeit und auch die Merkfähigkeit erheblich gesteigert. Andere Klienten, die noch vor Monaten nahezu keinerlei Berührung zuließen, genießen dies mit den Hunden mittlerweile sehr. Das Kitzeln der Zunge, wenn der Hund ein Leckerli bekommt,

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Förderaktion Schwimmen im Franz-Mersi-Haus

Ganz entspannt im Hier und Jetzt. Wie gut die Besuche unseren Bewohnern tun, erleben wir bei jedem Termin von Funny und Lizzy hautnah mit.

das nahe ans Ohr gehalten wird oder das weiche Fell der Hundewelpen zaubert ihnen ein Strahlen ins Gesicht. Bewohner, die morgens noch angespannt sind oder aufgeregt, werden im Beisein der Hunde ruhig, entspannt und entkrampft. Abrupte Bewegungen werden weniger, die Stimme wird leiser und senkt sich und sie gehen sehr vorsichtig mit den Hunden um. Das Wichtigste für alle ist aber: Die Hunde bringen eine Freude in das Leben unserer Bewohner, die mit nichts anderem zu vergleichen ist. Maike Ghalami, Leiterin Tagesstruktur, Franz-Mersi-Haus Nikolauspflege GmbH

Seit einiger Zeit gehen die Mitarbeitenden des Förder- und Betreuungsbereichs regelmäßig mit Klienten des Franz-Mersi-Hauses zum Schwimmen. Wir treffen uns jeden zweiten Donnerstag mit gepackten Schwimmsachen und einer Menge Vorfreude. Angekommen im Schwimmbad, geht es ins „kühle Nass“. Manchmal kann es etwas dauern, bis sich Klienten trauen, ins Wasser zu gehen. Dann ist Geduld und auch ein bisschen Überredungskunst gefragt. Natürlich steht der Spaß im Vordergrund. Es wird ordentlich geplantscht und es spritzt reichlich Wasser, sodass garantiert niemand trocken bleibt. Aber auch der therapeutische Aspekt wird nicht außer Acht gelassen. Motorische Störungen können gelindert werden. Durch das Wasser

nimmt die Schwere des Körpers ab, und einfache Bewegungsabläufe können selbstständig durchgeführt werden. Die Klienten sind nach dem Aufenthalt im Wasser ausgeglichener, was oftmals über den Tag hinaus anhält. Auch vorhandene Verspannungen können gelindert werden. Die Klienten genießen diese Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit der Mitarbeiter sehr. Das gemeinsame schöne Erlebnis schafft eine tragende Vertrauensbasis, die für die Arbeit mit den Klienten im Alltag förderlich ist. Auch die Mitarbeiter können bei solchen Aktionen Klienten noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen. Daher machen diese Aktionen auch uns Mitarbeitern immer viel Spaß. Benji Ohlandt, Praktikant, Franz-Mersi-Haus Nikolauspflege GmbH

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Schwerpunkt: Erwachsene

Schwerpunkt: Erwachsene

Arbeit und Arbeitsbegleitung

Foto: Archiv Nikolauspflege

Neue Betriebsstätte der Werkstatt des Limeshofs.

Mit netten Kollegen macht die Arbeit richtig Spaß.

Die Stuttgarter Werkstatt der Nikolauspflege startete im Juni 2013 mit zwei Mitarbeitern mit Behinderung und einem Gruppenleiter. David Kondic, 24 Jahre, ist anerkannter Arbeitserzieher und arbeitet seit sechs Monaten als Gruppenleiter der WfbM Stuttgart-Untertürkheim. Er erzählt aus seinem Arbeitsalltag. „Unsere Werkstatt“ für behinderte Menschen befindet sich in Stuttgart-Untertürkheim. Wir sind in einem Gebäude mit der NIKOWerk GmbH und momentan 21 Mitarbeiter mit Behinderung, die von zwei Gruppenleitern und einer FSJlerin begleitet werden. Andreas S. arbeitet seit 18 Jahren bei der Nikolauspflege und hat viel Erfahrung. Als er hörte, dass eine Werkstatt in Untertürkheim eröffnet wird, wollte er sofort

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dorthin. „Da ich in Botnang wohne, bin ich schneller in Stuttgart als in Esslingen.“ Er hat seine Entscheidung nicht bereut und kommt jeden Tag gerne zur Arbeit. Wir bieten unseren Beschäftigten abwechslungsreiche und spannende Arbeiten an. Diese umfassen Montage, Fertigung, Sortierarbeiten, Kommissionierungs- und Verpackungsarbeiten sowie Aufgaben im Bürobereich. Zudem besteht die Möglichkeit, einen ausgelagerten Arbeitsplatz in einem Unternehmen einzurichten. Der Montage- und Fertigungsbereich erfordert hohe Präzision. Die Werkstatt ist an allen Standorten blinden- und sehbehindertengerecht ausgestattet. Je nach Auftragsvolumen wird auch in die Anschaffung von Geräten und Maschinen investiert.

„Ich war der Erste hier. Es ist jetzt viel besser als früher, da wir jetzt eine richtige Werkstatt mit vielen Kollegen sind.“ Duran Serdar, WfbM-Mitarbeiter

Arbeit ist wichtig für einen Menschen, muss aber nicht alles bedeuten, lernt man in der Ausbildung als Arbeitserzieher. Daher hat das WerkstattTeam entschieden, eine arbeitsbegleitende Maßnahme im Bereich „Musik“ zu initiieren. Sofort haben sich die ersten Teilnehmer gemeldet. Den ersten Rhythmus-Unterricht haben wir bewusst ohne Instrumente gestartet. Für mich war es wichtig, dass die Teilnehmer ihre Rechts-/

Linkskoordination verbessern und dass das Zählen zum Takt zu Beginn dazugehört. Dafür erschien mir „Body Percussion“ eine gute Art und Weise. Body Percussion ist die Klangerzeugung mit dem eigenen Körper unter Zuhilfenahme von Händen, Füßen und Fingern. An unserem Musikangebot können derzeit acht Personen teilnehmen. „Ich bin ein großer Fan von Body Percussion“: sagte Ouassim M.:

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„Man glaubt gar nicht, wie laut das werden kann, vor allem zu dem Rhythmus von „We will rock you“! Inzwischen hat sich die Idee zu einer nicht mehr wegzudenkenden kreativen Ergänzung unseres Arbeitsangebots entwickelt, das wir dauerhaft anbieten werden. David Kondic, Gruppenleitung, WfbM Betriebsstätte Stuttgart

Das Fachdienstteam Blind/Sehbehindert in der Nikolauspflege GmbH

Orientierungsfähigkeit und Mobilität fördern. Das Fachdienstteam Blind/Sehbehindert setzt sich zusammen aus Spezialisten aus den Bereichen Sehdiagnostik, Hilfsmittelberatung, Lebenspraktische Fähigkeiten und Orientierung und Mobilität. Das Team unterstützt Klienten und Mitarbeiter in ihren Aufgaben. Zum Beispiel dabei, Förderung, Lernen und das Aneignen von Umwelt in den Alltag und das Leben jedes Bewohners zu integrieren. Die Bewohner sollen ein Angebot an räumlicher Gestaltung erhalten, das sie dazu befähigt, sich immer selbstständiger im Raum zu bewegen und Orientierungshilfen zu bekommen. Viele unserer Bewohner verfügen über eine funktionelle Sehfähigkeit, mit der sie Schatten oder Farbeindrücke wahrnehmen können. Gerade in diesem Low-Vision-Bereich möchten wir Anreize und Akzente setzen, die dazu geeignet sind, das Interesse der Bewohner zu wecken, ihr Sehvermögen aktiver einzusetzen. Ein Leitsystem am Boden, Markierungen an den Handläufen und diverse andere Indikatoren unterstützen die Orientierung im Raum zudem auf taktiler Ebene. Ziel ist, Orientierung und

Mobilität durch Raumgestaltung als integriertes Förderangebot zu schaffen und gezielte individuelle Fördereinheiten anzubieten. Wer sich im Rollstuhl bewegt, lernt, sich anders zu orientieren, als jemand, der mit dem Langstock oder dem Rollator unterwegs ist. Für jede Fortbewegungsweise ist es wichtig, nach Lösungen zu suchen, wie wir Orientierungsfähigkeit und Mobilität individuell fördern können. Weitere Bereiche, die das Fachdienst-Team in Weinheim und Mannheim unterstützt, sind Lebenspraktische Fähigkeiten und Hilfsmittelberatung. Dazu gehören die Umsetzung, Überprüfung, Adaption und Weiterentwicklung von Fördermaßnahmen sowie die Schulung der Mitarbeiter. Unser Anspruch ist, immer wieder neu genau hinzuschauen und neue Dinge auszuprobieren. Von unserer Arbeit sollen die Bewohner profitieren. Dies setzen wir auch im konstruktiven Miteinander zwischen externen Kooperationspartnern, Leitung, Mitarbeitern, Angehörigen, gesetzlichen Betreuern und den verschiedenen Kostenträgern um. Dorothe Waidelich, Fachdienstteam Blind/Sehbehindert Nikolauspflege GmbH

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Schwerpunkt: Erwachsene

Schwerpunkt: Erwachsene

Das HdB in der Stuttgarter Kinderspielstadt

Zertifikatsverleihung Berufsbildungsbereich Waiblingen.

Stutengarten Sonderaktion „Riesenzahnbürste“.

Auch Ministerin Katrin Altpeter freute sich mit den Absolventen.

Bisher vergaben alle Werkstätten in BadenWürttemberg eigene Abschlüsse für ihre Absolventen. Künftig werden alle dasselbe Zertifikat in Händen halten. Dies ist ein bedeutender Meilenstein zu Anerkennung der Fähigkeiten und Leistungen von Menschen mit Behinderung. Richtungsweisend für den Anschluss an den Arbeitsmarkt wird damit der Aspekt der beruflichen Bildung unterstrichen.

Mit der Einführung und Verleihung von Zertifikaten für die Absolventen des Berufsbildungsbereichs wurden in Baden-Württemberg zum ersten Mal einheitliche Standards geschaffen. Diese Würdigung erhielten im Rahmen der Feierlichkeiten zur Zertifikatsverleihung am 29.01.2015 stellvertretend für alle 1.500 Absolventen in ganz BadenWürttemberg jeweils zwei Absolventinnen und Absolventen pro Werkstatt, die im Vorfeld durch ein Losverfahren ermittelt wurden. Dazu fanden sich im Bürgerzentrum neben den Vertretern der Werkstätten unter anderem Ministerin Katrin Altpeter, Wolfram Leibe (Geschäftsführer der Regionaldirektion Stuttgart BA) und Egon Streicher (Vorsitzender der LAG: WfbM) ein. Den musikalischen und künstlerischen Rahmen gestalteten das schwebende Orchester der Diakonie Stetten und ein Improvisationstheater. Zwölf Absolventen, die sämtliche Regionen im Land repräsentierten, wurden auf die große Bühne gerufen. Dort erhielten sie ihr Zertifikat direkt aus den Händen der Ministerin. Einige nutzten diese Gelegenheit im Scheinwerferlicht direkt für ihren persönlichen großen Auftritt. So gab es neben Plaudereien über die jeweiligen Qualifizierungsbereiche oder die einzelnen Fußballvorlieben auch ausgefallene Einlagen wie beispielsweise einen Rap-Auftritt. Für die beiden Absolventen des Limeshofs, die von den Feierlichkeiten zu ihren Ehren sichtlich beeindruckt waren, war dies ein ganz besonderer Tag.

Hilde Grimm war von Anfang an für die Besen- und Bürstenwerkstatt in der KinderSpielStadt Stutengarten zuständig. Seit 2007 führt sie dort eine Hütten-Werkstatt, die sechs Arbeitsplätze und eine Schneidemaschine beherbergt. Drei Wochen lang wird in der Kinderspielstadt gelehrt, wie man Besen und Bürsten herstellt. Aufgeteilt in zwei Gruppen, lernen jeweils morgens und nachmittags etwa ein Dutzend Kinder unter Hildes Anleitung das traditionelle Handwerk. Am Ende eines arbeitsreichen Tages ist eine Vielzahl von Gemüse- und Anstreichbürsten entstanden, die am Marktstand verkauft werden. Jeder Mitarbeiter hat 30 Stuggis (1 Stuggi = 0,40 Euro) verdient, mit denen er in der Kinderspielstadt all die schönen Dinge der anderen Dienstleister erwerben kann. Auch Hilde bekommt ihren Lohn in Stuggis ausgezahlt, die sie aber manchmal gar nicht ausgeben kann, da sie so viel zu tun hat, dass selbst die Mittagspause in Gefahr ist. Dann schickt sie Foto: Archiv Nikolauspflege

Foto: LAG:WfbM Baden-Württemberg e.V.

Einheitliche Zertifizierung für Werkstätten

Simon Egberts, Berufsbildungsbereich Erwachsene Württemberg

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Mitarbeiter, die gerade nichts zu tun haben, um für sie Mittagessen oder andere Dinge einkaufen zu gehen. Schlimm ist das für Hilde nicht, da es ihr riesig Spaß macht, in der Besen- und Bürstenwerkstatt arbeiten zu können. Jedes Jahr fällt auch ihr Geburtstag in die Zeit des Stutengartens und sie freut sich jetzt schon auf den nächsten! Jeden Donnerstag findet in der Kinderspielstadt der verdrehte Tag statt. An diesem speziellen Tag werden lauter verrückte Sachen gemacht: Entweder nur Englisch gesprochen, nur rückwärts gelaufen oder man verkleidet sich. An einem solchen Tag kam ein Bürger als Zahnpastatube verkleidet in die Stadt. Und da die Kinder alle Berufe ausprobieren können, hat sich Felix gedacht, dass er sich eine Zahnbürste anfertigen lassen könnte. In der Schreinerei ließ er sich ein Stück Holz zusägen und Löcher hineinbohren. Hilde staunte nicht schlecht, als Felix um ihre Hilfe bat, die Borsten einzuziehen, denn das Holzstück für die Zahnbürste war mindestens 30 cm lang. Einfach war es nicht, aber Hildes jahrelange Erfahrung als Besenund Bürstenmacherin im Haus des Blindenhandwerks und ihr handwerkliches Geschick haben eine knallgelbe Riesenzahnbürste entstehen lassen. Diese überdimensionale Sonderanfertigung war natürlich ein Hingucker und in dieser Saison DAS Stadtgespräch. Das Leben in der Kinderspielstadt bietet immer viel Abwechslung und macht so viel Spaß, dass Hilde es am liebsten auch noch weiterführen würde, wenn sie eines Tages in Rente ist. Almut Albrecht, Vertrieb und Marketing,

Für unsere Hilde gibt’s kein „Geht nicht“.

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Haus des Blindenhandwerks

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Fotos: Archiv Nikolauspflege

Stein auf Stein: Ein Haus aus Ziegeln, die die zukünftigen Bewohner gestaltet haben.

Spatenstich für neue Wohn- und Förderstätte der Nikolauspflege in Stammheim

Was lange währt, wird endlich gut.

Schwerpunkt: Erwachsene

Dass nun die Vorfreude über die greifbare Aussicht auf ein neues Domizil im Ortskern überwiegt, ist nicht zuletzt der Bezirksvorsteherin Susanne Korge zu verdanken. Sie hat die Nikolauspflege von Anfang an mit großer Offenheit und Herzlichkeit willkommen geheißen und in die Stadtteilentwicklung eingebunden. In diesem Sinne äußerte sich auch der Vorstandsvorsitzende der Nikolauspflege Dieter Feser: „Wenn ich so in die Runde schaue, dann ist das schon genau das, was hier entstehen soll. Eine Gemeinschaft aus Senioren der benachbarten Evangelischen Altenheimat, Kindergartenkindern, Menschen, die hier schon lange wohnen, und solchen, die neu dazukommen.“ Stammheim sei ein sozialer Bezirk, so Susanne Korge, in dem der Zuzug der Nikolauspflege als Bereicherung begriffen werde. Die Bezirksvorsteherin sparte auch nicht mit Lob an die Neuankömmlinge: „Wie Sie von Anfang an auf alle zugegegangen sind: Besser kann man das nicht machen.“ „Jetzt wissen wir schon, woher wir beim nächsten Fest die Musik bekommen!“, freute sich der Leiter

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Noch sieht man nicht viel: Aber ab jetzt wird hier kräftig gearbeitet.

des benachbarten Luise-Schleppe-Heimes für Senioren, Ronny Martin, über den Auftritt der Black-Points, die ihr bunt gemischtes Publikum in beste Laune versetzten und noch manchen Zaungast anlockten. Stefanie Krug, Leiterin Unternehmenskommunikation

Trommelwirbel … und Tusch: „Der Tag ist da!“, eröffnete Projektleiterin Petra Mack ihre Ansprache beim Spatenstich für die neue Wohnund Förderstätte für blinde und sehbehinderte Erwachsene mit mehreren Behinderungen. Der Tag, auf den alle so lange gewartet hatten. Eine stattliche Festgesellschaft aus Klienten, Betreuern, benachbarten Einrichtungen sowie Funktionsträgern aus Politik und Verwaltung war da zusammengekommen. Und die Freude über den Baubeginn war riesig. Fast vergessen war die lange und mühsame Vorlaufzeit, in der man „so manchen Stein und auch manchen Felsbrocken“ aus dem Weg räumen musste, so die verantwortliche Geschäftsbereichsleiterin der Nikolauspflege Petra Mack.

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Bevor gebaut werden kann, muss erst einmal Altes abgerissen werden.

Die musikalische Begleitung der Feier wurde natürlich von Mitarbeitern und Klienten ausgestaltet.

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Schwerpunkt: Erwachsene

Arbeiten bei der Nikolauspflege Foto: Archiv Nikolauspflege

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Berufsperspektive Bildungs- und Sozialwesen

Die Nikolauspflege als Ausbildungspartner. Fotos: Archiv Nikolauspflege

Im vergangenen Jahr 2014 waren 74 junge Menschen im Rahmen einer Ausbildung, eines Anerkennungspraktikums oder dualen Studiums für die Nikolauspflege tätig. Was die Nikolauspflege tun kann, um Lernenden ein guter Ausbildungspartner zu sein, und wie wir künftig die richtigen Auszubildenden finden können, ist Thema des folgenden Beitrags. Ausbildung ist Fachkräftegewinnung. Hunde sind in den Einrichtungen der Nikolauspflege gern gesehene Gäste.

Arbeitsbegleitende Maßnahme mal ganz anders

Tierischer Besuch in der Werkstatt. Auf mehrfachen Wunsch der Beschäftigten des Limeshofs nach einer arbeitsbegleitenden Maßnahme mit Hund durfte Dora zu Besuch kommen. Die Vorfreude auf den Hundebesuchstag war bei allen Beteiligten groß. Und endlich war sie da, die belgische Schäferhündin Dora, 13 Jahre. Es durfte gestreichelt und gefüttert werden. Die Werkstattbeschäftigten des Limeshofs erteilten Dora Kommandos, wie „Sitz“, „Platz“ und „Gib Pfote“. Währenddessen wurden viele spannende Fragen rund um das Thema Hund und Hundeerziehung geklärt. Dora hatte reichlich zu tun, da die Gruppe großen Spaß daran hatte, mit ihr Ball zu spielen

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und Gegenstände apportieren zu lassen. Auch einen mit Füßen geformten Menschentunnel musste Dora bewältigen. Sehr erfreulich war, dass auch bei denjenigen, die der Aktion zunächst eher skeptisch entgegengesehen hatten, die Berührungsängste schnell abnahmen. Dies gelang deshalb so gut, weil Dora und die Anwesenden sehr ruhig und langsam miteinander in Kontakt gebracht wurden. Alle Teilnehmer hatten sehr viel Spaß und so kam mehrfach der Wunsch auf, diese arbeitsbegleitende Maßnahme noch einmal stattfinden zu lassen. Sandra Kaiser, Arbeitsbegleitende Maßnahme WfbM Welzheim

Die demografische Entwicklung und der damit verbundene Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen sind in aller Munde. Auch die Nikolauspflege spürt an einzelnen Stellen, dass es immer schwieriger wird, gut qualifizierte Fachkräfte zu finden. Vor diesem Hintergrund rückt das Thema Ausbildung in einen ganz neuen Fokus. Die Begleitung und Förderung eigener Auszubildender ist ein wichtiger Schritt, um den Bedarf an qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden auch zukünftig decken zu können. Außerdem bietet die Ausbildung Gelegenheit, das Thema „Umgang mit Blindheit und Sehbehinderung“ von Anfang an zu platzieren und unseren Auszubildenden spezielles Know-how in diesem Bereich zu vermitteln. Erst mal reinschnuppern. Die meisten Auszubildenden der Nikolauspflege sind gar nicht „neu“, oder besser gesagt: nicht fremd. Viele von ihnen haben die Nikolauspflege bereits durch einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum kennengelernt und dabei den Entschluss gefasst, ihre Berufsperspektive im Bildungs- und Sozialwesen zu suchen. Diese

Ausbildung bei der Nikolauspflege: Praxisnah und fundiert lernen.

Beobachtung spiegelt die Erfahrung vieler sozialer Einrichtungen wider. Junge Menschen, die über einen Freiwilligendienst in Berührung mit sozialen Berufen gekommen sind, lassen sich oft für eine Ausbildung in diesem Bereich begeistern. Durch Kontaktpflege mit allgemeinbildenden Schulen, die Kooperation mit dem Diakonischen Werk als Träger von FSJ (freiwilliges soziales Jahr) und BFD (Bundesfreiwilligendienst) und verschiedene Werbemaßnahmen engagieren sich

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Fotos: Archiv Nikolauspflege

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Arbeiten bei der Nikolauspflege

die Einrichtungen der Nikolauspflege stark bei der Gewinnung von Freiwilligen. Dies bietet den jungen Nachwuchskräften die gewünschte Orientierung und der Nikolauspflege als Arbeitgeber eine Möglichkeit, Interessenten zu gewinnen. Vielfältige Möglichkeiten Das Angebotsspektrum einer Ausbildung bei der Nikolauspflege ist sehr vielfältig. es reicht vom Feld der Heilerziehungspflege bis hin zu einer Ausbildung im IT-Bereich. Ergänzend zur klassischen dualen Ausbildung gibt es auch die Möglichkeit, ein duales Studium oder ein Anerkennungspraktikum zu absolvieren.

qualifiziertes Pflegepersonal gewinnen können. Derzeit können wir dieses noch nicht selbst ausbilden. Aber auch die Entwicklungen auf dem Bildungsmarkt werden uns weiter beschäftigen: Wie steht es um die Akademisierung der Pflege? Wie geht es mit der generalistischen Ausbildung in der Pflege weiter? Nicht zuletzt werden wir uns mit der Frage befassen, wie eine hochwertige Ausbildung von Seiten der Nikolauspflege gestaltet und begleitet werden kann. Sarah Theune, Leiterin Personal

Als Heilerziehungspfleger arbeiten Sie bei der Nikolauspflege in vielen verschiedenen Bereichen.

Gute Aussichten auf Übernahme. Vielen unserer Auszubildenden konnten wir in der Vergangenheit nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss eine Festanstellung anbieten. Und die Chancen für die Zukunft stehen eher besser als schlechter. Für die Nikolauspflege als Arbeitgeber besteht die Herausforderung darin, ihre Bedarfe für die Zukunft möglichst exakt vorauszusagen, um eine hohe Übernahmequote zu erreichen. Ausbildung lohnt sich aus Sicht des Arbeitgebers vor allem dann, wenn dadurch wertvolle künftige Mitarbeitende gewonnen werden können. In Arbeit: eine gemeinsame Ausbildungskonzeption. Aktuell entsteht in der Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen der Nikolauspflege und der Personalabteilung eine Ausbildungskonzeption für die kommenden Jahre. Gerade die Frage nach unserem künftigen Bedarf wird hier eine große Rolle spielen. Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen haben einen wichtigen Einfluss und lassen sich nicht immer verlässlich vorhersagen oder im gewünschten Maß beeinflussen. Beispielsweise die Entwicklung hin zu höheren Pflegeanteilen in unseren Betreuungsangeboten stellt uns vor die Frage, wie wir künftig

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Steckbrief Heilerziehungspfleger

Was macht eigentlich ein HEP? Ausbildungsberufe der Nikolauspflege: Heilerziehungspfleger/-in Heilerziehungshelfer/-in , Heilerziehungsassistent/-in Erzieher/-in Arbeitserzieher/-in Jugend- und Heimerzieher/-in Alltagsbetreuer/-in Fachinformatiker/-in Systemintegration Betriebswirt/-in Sozialpädagoge/-pädagogin, Sozialarbeiter/-in

Im Interview erklären uns Corinna Heß (Auszubildende) und Uta Schuler (Mentorin) das Berufsbild und den Arbeitsalltag eines Heilerziehungspflegers.

ist sehr wichtig, denn jede Unterstützung und Förderung hängt von der Art der Behinderung und den Fähigkeiten des zu begleitenden Menschen ab.

Was macht ein Heilerziehungspfleger?

Frau H.: Man sollte belastbar, ausdauernd und vor allem lernbereit sein, da man für die Schule viel lernen muss. Und Freude an der Arbeit ist auch sehr wichtig.

Frau S.: In der Fachliteratur ist beschrieben, dass ein Heilerziehungspfleger Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen in ihrem eigenständigen Leben begleitet und unterstützt. Was braucht ein HEP dazu?

Ergänzend beteiligt sich die Nikolauspflege durch vielerlei Praktikumsmöglichkeiten aktiv an der Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer.

Frau S.: Viel Geduld, eine gute Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, keine Berührungsängste, Kreativität und fundiertes Wissen. Das theoretische Wissen

Wo kann ein HEP arbeiten? Frau S.: Die Förderung und Unterstützung bezieht sich auf alle Bereiche des täglichen Lebens, z.B. Alltag, Betreuung, Pflege, Freizeit, Hilfen bei der Ausbildung oder im Beruf. Es gibt ein breites Spektrum, wo ein HEP eingesetzt werden kann: Wohnheime, Pflegeheime, ambulante Dienste, Schulen, Kitas, Werkstätten …

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Arbeiten bei der Nikolauspflege

Welche Aufgaben hat ein HEP noch? Frau S.: Es gibt auch organisatorische und planerische Aufgaben. So steht der HEP in ständigem Kontakt mit Angehörigen, Ärzten, Therapeuten, Ämtern und Betreuern. Es erfolgt ein ständiger Austausch zwischen den verschiedenen Stellen.

Warum sind Sie Heilerziehungspflegerin geworden? Frau S.: In der Arbeit als HEP kann ich positive Auswirkungen meiner Arbeit direkt miterleben. Ich kann unseren Bewohnern die Hilfe zuteilwerden lassen, die sie benötigen, und ihnen helfen, mehr Selbstständigkeit zu erlangen – natürlich in kleinen Schritten. Diese kleinen Schritte können große Auswirkungen haben. Was ist das Besondere an der Arbeit bei der Nikolauspflege?

Den Alltag „begreiflich“ machen.

Frau H.: Das Besondere ist, dass es eine sehr gute Zusammenarbeit gibt. Jeder hat die Chance, sich weiterzuentwickeln. Besonders gut finde ich, dass wir mit den Klienten verschiedene Aktivitäten unternehmen und man sich als Auszubildende auch immer daran beteiligen kann. Ich arbeite gerne bei der Nikolauspflege, weil die Bewohner einem sehr viel zurückgeben und man jeden Tag etwas Neues erlebt.

Arbeiten bei der Nikolauspflege

Betreuungsbereich aber gelernt, wie ich mit den Klienten umgehen muss. Ich hab sie bei Aktivitäten und Festen näher kennengelernt, und schon bald sind mir die Bewohner mit ihren unterschiedlichsten Lebensgeschichten und Schicksalen sehr ans Herz gewachsen. Die Arbeit mit den Bewohnern macht mir jeden Tag große Freude, und so verschwand die Angst von ganz alleine. Ich habe meine Entscheidung, ein FSJ bei der Nikolauspflege zu machen, keinen Tag bereut. Ich habe so vieles gelernt: Geduld zu haben, mit behinderten Menschen umzugehen, und ich habe gelernt, dass man sich seinen Ängsten stellen muss, um sie zu überwinden und im Leben weiterzukommen. Nigar Aftab Butt, FSJ, Franz-Mersi-Haus Nikolauspflege GmbH

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Foto: Archiv Nikolauspflege

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Nigar Aftab Butt empfiehlt das FSJ bei der Nikolauspflege gerne weiter.

Den Menschen sehen.

Mein freiwilliges soziales Jahr im Franz-Mersi-Haus

Am Anfang war die Angst. Und dann große Freude. Im Juni 2014 schloss ich meine allgemeine Hochschulreife am Elisabeth-Gymnasium in Mannheim ab. Danach wollte ich eigentlich studieren. Da ich mich aber nicht so recht für ein Studienfach entscheiden konnte, beschloss ich, ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zu machen. Bereits bei einigen sozialen Praktika während der Schule wurde mein Interesse geweckt, mit

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behinderten Menschen zu arbeiten. Bei meiner Internet-Recherche nach einer geeigneten Arbeitsstelle stieß ich auf die Nikolauspflege in Mannheim. So sehr ich mich auch auf meinen ersten Arbeitstag gefreut habe: Als es so weit war, hatte ich ehrlich gesagt viel Angst. Angst, weil alles neu für mich war, Angst, weil ich mich überfordert fühlte, und auch Angst vor dem einen oder anderen Bewohner. Nach und nach habe ich durch die Arbeit im Förder- und

„Bei uns vergeht kein Tag ohne Lachen. Denn wir arbeiten für und mit Menschen.“ „ Yaprak S., Auszubildende

Alle Infos zu FSJ, BFD, Ausbildung und Praktikum: www.nikolauspflege.de

Probier‘s selber aus!

Foto: Archiv Nikolauspflege

Rundblick

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Engagierter Vater unterstützt Spielplatzprojekt

Abenteuerliches Spendenprojekt.

Engagierte Elternaktion im Haus am Dornbuschweg

Aktion Erlebnisgarten. Auf Initiative des Elternsprecherteams des Hauses am Dornbuschweg fand am 25. April die „Aktion Erlebnisgarten“ statt. Eltern laden Eltern zum Mithelfen bei Renovierungsarbeiten ein. Der wunderschöne Garten wurde 2004 eröffnet und wird seither fleißig von den Krippenkindern, Kindergartenkindern, Grundstufenkindern und dem dortigen Internatsbereich genutzt. Nun ist er in die Jahre gekommen und benötigte dringend einen „Frühjahrsputz“, um in neuem oder auch altem Glanz zu erstrahlen. Die Hochbeete (für Rollstuhlfahrer geeignet) sollten neu bepflanzt werden, die Mauern, Wege, Spielgeräte mal wieder vom Schmutz der Zeit befreit und kleine Maler- und Reparaturarbeiten erledigt werden. Die Idee war geboren, der Brief an die Eltern ging raus – und man konnte bald insgesamt 30 Anmeldungen von freiwilligen

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Helfern verzeichnen, die sich am 25. April von 9 bis 15 Uhr im Erlebnisgarten für eine gemeinsame Aktion treffen wollten. Zusätzlich konnten alle, die an diesem Tag keine Zeit zum Mitarbeiten hatten, die Aktion mit einer kleinen Spende unterstützen, um die benötigten Materialien anzuschaffen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Vielen Dank an alle, die trotz fehlendem Sonnenschein fleißig geputzt, geschrubbt, gejätet, gekehrt, geschliffen, lackiert, repariert und gebastelt haben, sodass der Erlebnisgarten nun in neuem Glanz erstrahlt. Allen fleißigen Händen möchten wir auf diesem Weg ein ganz herzliches Dankeschön für die Zeit und Energie sagen, die Sie uns an diesem Tag zur Verfügung gestellt haben. Ganz herzlichen Dank auch an alle Spender, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Eltern und Mitarbeitende, Haus am Dornbuschweg

15.000 Euro würden laut Kostenvoranschlag benötigt, um den Spielplatz an geeigneter Stelle wieder aufzubauen. Denn aufgrund der Hanglage ist es am Kräherwald nicht mit einem einfachen Versetzen der Geräte getan. Daraufhin machte der Vater eines Kindes der Betty-Hirsch-Schule mobil, nutzte geschäftliche Verbindungen, telefonierte und schrieb E-Mails, um Geld für das Projekt zu sammeln. Es dauert nicht lange, bis seine Bemühungen zu erstem Erfolg führten. Die Firma mts Maschinenbau GmbH aus Mengen zeigte sich sehr interessiert an dem Projekt und der Vater vermittelte. Nach ersten Kontakten mit Geschäftsführer Strobel sagte dieser seine Unterstützung zu und gab mit einer Spende von 5.000 Euro den Startschuss für die Umsetzung. Zudem erwies sich Gustav Strobel als persönlich und sozial sehr engagierter Mensch, der unser Anliegen nach seiner Initialspende als SocialResponsibility-Projekt in seinem Betrieb integrierte. Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma mts arbeiten im Mai und Juni je einen halben Tag für das Projekt Spielplatz und verzichten in dieser Zeit auf ihren Lohn. Weitere Spenden in Höhe von 3.500 Euro sind

Foto: Archiv Nikolauspflege

Trotz trüben Wetters haben alle hochmotiviert gewerkelt.

Vor zwei Jahren musste der Spielplatz der Betty-Hirsch-Schule auf der grünen Wiese im Innenhof der Nikolauspflege am Kräherwald den mobilen Raumsystemen für das neue Grundstufenhaus weichen. Dies war aus akuter Platznot dringend notwendig. Und was ist jetzt mit Rutschen, Schaukeln und Ballspielen?

Dieser Aufruf hängt vielfach bei mts aus.

ebenfalls auf die Initiative des Vaters von anderen Firmen eingegangen. Anfang Mai besuchten wir die Firma mts, um den Mitarbeitenden die Arbeit der Nikolauspflege, insbesondere der Betty-Hirsch-Schule, vorzustellen. Bei dieser Gelegenheit verkündete Gustav Strobel, dass durch diese zusätzliche Maßnahme und das Engagement seiner Mitarbeiterschaft, das Projekt zu 100 % finanziert sei. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, vor allem beim Initiator und Netzwerker und der Firma mts GmbH für die großartige Unterstützung. Sabine Hauke, Referentin der Geschäftsbereichsleitung Schulische Bildung

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Rundblick

Rückblick I:

Tag der offenen Tür in der Schlossstraße. Am 22. April fand im Rahmen der kaufmännischen Ausbildung am Standort Schlossstraße ein „Tag der offenen Tür“ statt. Darauf hatten sich die Auszubildenden lange vorbereitet. Schon am Morgen haben wir die einzelnen Stationen aufgestellt und die Bewirtung der Gäste vorbereitet. Die Stationen bezogen sich auf bestimmte Arbeitsabläufe und Kenntnisse, die in der Schlossstraße tagtäglich angewandt werden. So stellten wir den Gästen zum Beispiel den sogenannten Schreibtrainer zur Verfügung, um ihre Schreibgeschwindigkeit zu testen.

Rückblick II: Am 19. April in Esslingen. Neckarwiesenfest. Mit viel Charme stellte sich das Haus des Blindenhandwerks mit seinen Mitarbeitern und Produkten vor.

Wir stellten die verschiedenen Abteilungen wie Einkauf und Verkauf vor. Dazu gehört auch der Postein- und -ausgang.

Fotos: Archiv Nikolauspflege

Eine Auszubildende stellte das ZET-Programm vor, das uns die Daten von anderen Übungsfirmen aufzeigt und mit dem wir mit anderen Übungsfirmen kommunizieren. Die IT-Auszubildenden haben ein Programm erstellt, einen PC auseinandergebaut und die einzelnen Teile den Besuchern präsentiert. Außerdem haben sie die drei Berufsausbildungen (Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker/-in Systemintegration, ITKaufmann/-frau) vorgestellt. Neben den anderen Gästen freuten wir uns sehr über den Besuch von Brigitte Diefenbacher von der Berthold-Leibinger-Stiftung. Während ihrer Hospitation hat sie uns bei der Vorbereitung sehr unterstützt. Es gab viele positive Rückmeldungen und wir haben uns auch sehr gefreut, dass der Tag uns so gut gelungen ist. Auch Stationen, an denen man seine Sinne testen konnte, gehörten zum Programm.

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auf Sie

Unser Haus ist ganz auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Gäste eingestellt. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Kuren

Urlaub

Seminare

Es erwarten Sie: ‡ Kegelbahn & Showdown-Platte ‡ Schwimmbad ‡Medizinische Badeabteilung für Reha-Maßnahmen ‡Wellness & Kosmetik ‡Veranstaltungsräume für Seminare und Feste

Gülcan Arisoy, Laura Möller, Yasemin Güler Auszubildende der Kaufmännischen Ausbildung

Alte Römerstr. 41- 43 82442 Saulgrub www.aura-hotel.de

Tel.: 088 45 / 99 - 0 Fax: 088 45 / 99 121 [email protected]

Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)

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Rundblick

Rundblick

Dank an Mitarbeiter mal ganz anders

Mitarbeiterfest

Radio Regenbogen besucht Franz-Mersi-Haus in Mannheim.

Genuss mit allen Sinnen. Das Haus des Blindenhandwerks bedankt sich alljährlich mit einem besonderen Event bei seinen Mitarbeitenden für die geleistete Arbeit. Nach den „TOP-Acts“ der vergangenen Jahre vom Kartfahren über eine Stadionführung beim VfB bis Bungee-Running und Water-Walking fiel die Wahl zuletzt auf ein traditionelles Spanferkelessen im Grünen. Die Mitarbeiter waren sich einig: Das war absolut super, köstlich und wunderschön!

uns liebevoll um die Bewohner zu kümmern. Aber es ist natürlich etwas Besonderes, wenn das Radio kommt und ein Dankeschön bringt“, so Mitarbeiterin Elvira Kinast. Beate Fahrenholz freute sich über die gelungene Überraschung: „Ich schätze den unermüdlichen Einsatz und das Engagement des MitarbeiterTeams. Es ist einfach beeindruckend, wie sich die Mitarbeiter auch in stressigen Situationen um die Bewohner kümmern und dabei gut gelaunt und freundlich bleiben.“

Sylvia Prokosch, Leitung Haus des Blindenhandwerks

Bürstenworkshop in Neidlingen

Elke Kleyersburg, Verwaltung, Nikolauspflege GmbH

Hochwertig, einzigartig, langlebig und selbst gemacht.

Mitten in der Narrenzeit bei einer kleinen Faschingsfeier im Förder- und Betreuungsbereich meldete sich hoher Besuch im Paul-undCharlotte-Kniese-Haus an. Der Karnevalverein „Rohrhöfer Göggel“ e.V. kam mit seinen Elferräten zu Besuch, um eine Polonaise zu starten. Die „Tollität“ des Vereins, Lara I., aus der Kinderwelt ließ es sich nicht nehmen, diese selbst anzuführen. Bei schwungvoller Musik wurde die Tanzfläche von den Bewohnern aus Weinheim und Mannheim und den Karnevalisten gleichermaßen genutzt. Angeführt und moderiert wurde das

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karnevalistische Programm von der Leitung des Förder- und Betreuungsbereichs Antje Wohlatz. Für schwungvolle Auftritte sorgten das KinderTanzpaar und das Juniorentanzmariechen des Karnevalverein mit ihren Darbietungen. Ein selbst kreierter Orden machte den in Narrenkreisen üblichen Ordenstausch zwischen Verein und der Bereichsleitung des Paul-und-Charlotte-KnieseHaus, vertreten durch Sabine Nitzsche, perfekt. Antje Wohlatz, Leiterin Tagesstruktur, Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus, Nikolauspflege GmbH

Foto: Archiv Nikolauspflege

Faschingsfeier im Förder- und Betreuungsbereich

Hoher närrischer Besuch im Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus.

Foto: Archiv Nikolauspflege

Ein unerwartetes Dankeschön erreichte das Team der Nikolauspflege GmbH in Mannheim. Beate Fahrenholz, deren Sohn im Franz-Mersi-Haus betreut wird, wollte ihrer Wertschätzung Ausdruck geben: Sie meldete sich bei Radio Regenbogen, das gerade mit seiner Aktion „HeldenHerzen“ engagierte Menschen suchte. Und so stand die Mutter eines Morgens mit dem Team von Radio Regenbogen vor der Tür der Wohngruppe im Franz-Mersi-Haus. Stellvertretend für das ganze Team nahm Elvira Kinast den Dank des Moderators „Morgenmeyer“ entgegen. „Es ist toll, auf diese Art überrascht zu werden. Für uns ist es ganz selbstverständlich,

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Schon seit einiger Zeit gibt es in der „Alten Kass“ in Neidlingen die unterschiedlichsten Kurse oder Workshops wie z.B. Filz- und Flechtkurs oder ein Strick-Café. Auf der Suche nach neuen Angeboten kam der Inhaber Peter Hepperle auf das Haus des Blindenhandwerks zu. Inzwischen haben wir bereits den 3. Bürsten-Kurs erfolgreich

durchgeführt. Es ist schön zu sehen, wie dieses alte Handwerk die Kursteilnehmer begeistert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Finger und Hände zu koordinieren, erfährt jeder Teilnehmer, ob jung oder alt, ein Erfolgserlebnis der besonderen Art: Eine handgefertigte Bürste, hochwertig, einzigartig, langlebig und selbst gemacht. Und so ganz nebenbei wächst die Achtung vor unseren blinden und sehbehinderten Bürstenmachern. „Wie könnt ihr denn all die kleinen Löcher finden??“ „Woher wisst ihr, dass ihr kein Bündelloch ausgelassen habt??“ „Was muss ich tun, wenn der Einzugsdraht reißt??“ „Wie geht denn das mit dem letzten Bündel??“ Und auf alles weiß der „Dozent“ eine Antwort! Weil glernt isch halt glernt. Jens Gruber, Produktionsleiter, Haus des Blindenhandwerks

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Rundblick

Den Menschen sehen.

Terminvorschau Haus des Blindenhandwerks

Genießen Sie die Vielfalt der Märkte und das bunte Warenangebot. Datum: Samstag, 5. + Sonntag, 6. September Ort: Kaiser-Brauer-Markt Geislingen

Bereichen Kunst & Handwerk und einem Flohmarkt begleitet.

Ziemlich beste Helfer* gesucht *freiwillige Helfer m/w für den Stuttgarter Weihnachtsmarktstand des Haus des Blindenhandwerks

Datum: Samstag, 3. Oktober Ort: Drachenfest, Scharnhauser Park, Ostfildern Uhrzeit: 11.00 – 18.00 Uhr

Fotos: Archiv Nikolauspflege

Große und kleine Drachenfans werden am Tag der deutschen Einheit zum Drachenspektakel in das ehemalige Landesgartenschaugelände im Scharnhauser Park gelockt. Das Drachenfest wird von einem bunten Herbstmarkt mit den

Datum: Sonntag, 8. November Ort: Esslinger Herbst Uhrzeit: 11.00 – 18.00 Uhr Am verkaufsoffenen Sonntag haben die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet und in der Ritterstraße findet der Herbstmarkt statt, an dem auch das Haus des Blindenhandwerks seinen Marktstand aufbaut. Die historische Altstadt verleiht diesem Event eine besonders schöne Atmosphäre. Datum: Dienstag, 24. November – 22. Dezember Ort: Mittelalter- und Weihnachtsmarkt Esslingen Uhrzeit: täglich 11.00 – 20.30 Uhr Lassen Sie sich durch Gaukler, Marketender, Feuerschlucker, Märchenerzähler und Musikanten ins Mittelalter entführen. Beim Esslinger Weihnachtsmarkt wird alte Handwerkskunst wie die der Zinngießer, Zundermacher, Besenbinder und Glasbläser zu neuem Leben erweckt. Datum: Mittwoch, 25. November – 23. Dezember Ort: Weihnachtsmarkt Stuttgart

Ob in Esslingen oder in Geislingen: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt besticht durch seine einzigartig dekorierten Marktstände und die festlich illuminierte Innenstadt. Es erwarten Sie kulinarische Köstlichkeiten und ein attraktives Angebot an weihnachtlichen Waren. Durch seine 300-jährige Tradition und das vielseitige Warenangebot zählt der Stuttgarter Weihnachtsmarkt zu den prächtigsten in ganz Europa.

Alle Jahre wieder freuen wir uns über ehrenamtliche Unterstützung: „ „

gerne auch wochenweise von Schulklassen oder Vereinen mitzubringen sind Zuverlässigkeit, Kommunikationsfreude, Freude an schönen Dingen und an der guten Sache

Infos bei Ute Seyerle (0711) 93 92 16 15 oder [email protected]

www.nikolauspflege.de

Foto: Archiv Nikolauspflege

Der alle drei Jahre stattfindende Kaiser-BrauerMarkt bietet ein buntes Programm mit Musik, Unterhaltung und Speis und Trank aus Meisterhand. Auf dem Kunsthandwerkermarkt sind zahlreiche Handwerker vertreten, die ihr Können zeigen. Auch das Haus des Blindenhandwerks ist wieder dabei!

Spenden

Freunde und Förderer.

Spenden

e k n a D für Ihre

Foto: Archiv Nikolauspflege

Die 10a überreicht dem Schulleiter den Spendenscheck.

Die Klasse 10a der Schäfersfeldschule Lorch lud am 22.01.2015 zum vierten Kleinkunstabend in die Stadthalle ein. Die 26 Schülerinnen und Schüler waren dabei keine Neulinge, was die Ausrichtung eines Kleinkunstabends angeht, denn sie waren bereits vor zwei Jahren sehr erfolgreiche Organisatoren des bunten Treibens auf der Bühne. Auch dieses Mal richteten die Schüler die Veranstaltung für einen guten Zweck aus und konnten sich am Ende über die gesammelte Spendensumme von 1.000 Euro freuen, die in diesem Jahr der

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Jumag möchte Erfolg mit anderen teilen Die Jumag Dampferzeuger GmbH mit ihren 30 Mitarbeitern in Hirschberg entwickelt sich momentan sehr erfolgreich. Dies vor allem wegen zufriedener Kunden und Mitarbeiter. Um die Freude und den Erfolg mit anderen zu teilen, hat sich die Jumag Dampferzeuger GmbH vorgenommen, hilfebedürftige Organisationen zu unterstützen. In die Auswahl waren die Mitarbeiter einbezogen. Alle freuen sich, dass auch dem Limeshof der Nikolauspflege in Welzheim eine Spende in Höhe von 5.000 Euro zugutekommt.

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Förderverein Aktion Blindes Kind e.V. unterstützt Paul-undCharlotte-Kniese-Haus

Hilfe.

Nikolauspflege, Betty-Hirsch-Schule zugute kam. Wir sagen herzlichen Dank dafür! Im Mai erfolgte nun die offizielle Spendenübergabe und die ganze Klasse aus Lorch stattete der Nikolauspflege einen Besuch ab. Die Schüler und Schülerinnen aus Lorch konnten hier beim gemeinsamen Sportunterricht mit Schülern der Betty-Hirsch-Schule Erfahrungen unter verschiedenen Simulationsbrillen machen und so ganz neue und bleibende Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Kleinkunst zugunsten der BettyHirsch-Schule

Foto: Archiv Nikolauspflege

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Karten klopfen und Spenden sammeln.

Illustre Skatrunde zockt für einen guten Zweck Axel Doehner, Direktor Wealth Management BW Bank, und Dr. Fritz Oesterle, Ex-CEO Celesio AG, gründeten eine private Skatrunde, die sich in der Regel einmal im Quartal zum fröhlichen Skatspiel trifft. Insgesamt sind aktuell 16 Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik auf der Liste. Neben den beiden Initiatoren gehören zu den Mitspielern unter anderem Günther Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident und heutiger Eu-Kommissar, Prof. Matthias Kleinert, ehemaliger PR-Chef von Daimler, Hans Jochen Henke, Ex-OB Ludwigsburg und Staatssekretär a. D. Ziel ist die Zusammenkunft unter guten Freunden, die gerne Skat spielen und gleichzeitig etwas Gutes tun wollen. Sinnstiften durch „Abzocken“. Der Erlös aus der ersten Jahresrunde betrug 1.550 Euro und wurde an die Betty-Hirsch-Schule der Nikolauspflege gespendet. Darüber freuen wir uns sehr, sagen danke und wünschen weiterhin ein gutes Blatt!

Der Förderverein Aktion Blindes Kind e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet. Er entsprang der Elterninitiative „Aktion Blindes Kind“ (ABK), die das Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus vor dem Wechsel der Trägerschaft eigenverantwortlich führte. Seither unterstützt der Förderverein die Arbeit im Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus tatkräftig durch ideelle und finanzielle Unterstützung zum Wohle der Bewohner. Sämtliche Spendengelder des Vereins – bislang bereits über 56.000 Euro – kommen in Absprache mit der Einrichtungsleitung ausschließlich dem Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus und damit den Klienten zugute. Besondere Anschaffungen können getätigt werden, die Bewohner erhalten Zuschüsse zu Feiern und bekommen ein Weihnachtsgeschenk. Auch darüber hinaus ist der Verein sehr engagiert im Haus. Das traditionelle Erdbeerfest, ein Begegnungsfest von Bewohnern, Angehörigen und Freunden, gab es bereits zu Zeiten, als das Haus noch von ABK geführt wurde. Die Nikolauspflege hat diese Tradition gerne übernommen und weitergeführt. Und auch heute noch ist der Förderverein ein wesentlicher Teil bei der Ausrichtung dieses Festes, der Weihnachtsfeiern im Haus oder anderen Aktionen. Möchten Sie gerne Mitglied im Förderverein Aktion Blindes Kind e.V. werden und uns in unserer ehrenvollen und befriedigenden Tätigkeit unterstützen? Wir freuen uns über jedes neue Mitglied! Für weitere Informationen können Sie sich gerne direkt an den Verein oder die Einrichtungsleitung, Sabine Nitzsche, wenden. Ralf Laier, Vorsitzender Förderverein Aktion Blindes Kind e.V., erreichbar über das Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus Telefon (0 62 01) 94 59-0

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Spenden

So viel gelernt wie im ganzen Leben noch nicht

Was macht Ihnen an Ihrem Ehrenamt ganz besonders Freude?

Foto: Archiv Nikolauspflege

Frau S.: Es ist wunderbar, wenn bei unseren Bewohnern Freude darüber zu spüren ist, dass ich für sie da bin. Ich durfte in den fast vier Jahren, in denen ich nun dabei bin, so viel lernen wie in meinem ganzen bisherigen Leben nicht! Vieles hat sich für mich abgerundet: Zufriedenheit, Wärme, enorme Kraft, Dankbarkeit von den Bewohnern, innere Ausgeglichenheit und das Glück, meine Talente wunderbar einsetzen zu können. Interview mit Ulrike Seppich, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Nikolauspflege GmbH

Das Gespräch führte Andrea Geffert, Koordinatorin Freizeit und Ehrenamt, Nikolauspflege GmbH

Foto: Archiv Nikolauspflege

Frau Seppich, bitte stellen Sie sich doch kurz vor: Frau S.: Gerne, ich bin 70 Jahre alt und bin Rentnerin. Früher war ich in vielen verschiedenen Berufen tätig – meist selbstständig. Meine Familie, der Sohn, die Schwiegertochter und zwei süße Enkelkinder sind meine große Freude. Wie kamen Sie zu Ihrem Ehrenamt im Paul-und-Charlotte-Kniese-Haus? Frau S.: Durch ein kleines Inserat „Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht“, das ich gelesen hatte. Das hat mich interessiert. Meine Vorstellung von diesem Amt war, ich würde mit den Bewohnern spazieren gehen. Dass die Möglichkeiten, sich einzubringen, sehr viel umfangreicher und vielfältiger sein können, habe ich dann in einem Informationsgespräch erfahren. Ich freue mich sehr, dass ich nun das Haus mit meiner wirklichen „Passion“, dem Kochen, unterstützen kann. Warum engagieren Sie sich in Ihrer Freizeit ehrenamtlich? Frau S.: Meine Freizeit möchte ich sinnvoll verbringen, mit Herz und Verstand und ohne Aufrechnung zwischen Geben und Nehmen.

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Danke an die Damen in blau!

Erfolgreicher 37. SecondHand-Verkauf von Ladies Circle Weinheim 29 e.V. Dank des Engagements des Ladies Circle Weinheim 29 e.V. konnte beim 37. Second-HandVerkauf in den Räumlichkeiten des Paul-undCharlotte-Kniese-Hauses ein Erlös von 3.363 Euro erzielt werden. Ein Großteil des Geldes kommt direkt der Nikolauspflege GmbH in Weinheim zugute. Wir freuen uns schon darauf, im Herbst wieder die Pforten zu öffnen für die engagierten Ladies und die Besucher dieses ganz besonderen Schnäppchenmarktes.

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