Musikviertel: Lärmwerte zu hoch

March 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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LEIPZIG

Mittwoch, 20. April 2011

Seite 19 Wettbewerb

Outlet-Center

Gewinnerfoto erscheint in einem Bildband

Zur Nedden widerspricht dem Investor

Herzlichen Glückwunsch allen, die heute in Stadt und Land Geburtstag haben Zum 91.: Heinz Blankenburg in Schkeuditz; zum 90.: Ilse König, SAH „Seniorenhof Plagwitz“; zum 89.: Ruth Pöschel, Markranstädt, Seniorenzentrum „Im Park“; zum 87.: Hilde Bieniek in Dölzig; zum 86.: Hedwig Fritz in Schkeuditz; Ursula Franke und Erika Rentzsch, Seniorenzentrum „Dresdner Hof“; zum 80.: Harry Standke in Taucha; zum 79.: Christa Pluta, Senioren-Wohnpark „Am Kirschberg“; zum 78.: Anita Zehl in Dölzig; zum 77.: Richard Gau in Glesien; zum 76.: Anita Drißler und Rita Hänsel in Taucha; zum 75.: Günter Schmidt in Taucha; zum 74.: Lothar Reichardt in Schkeuditz; zum 73.: Helga Atzler in Taucha; Horst Brandt in Gerbisdorf; Dieter Glatzel in Schkeuditz; zum 72.: Gisela Domgall in Taucha; zum 71.: Roswitha Solka in Taucha; Werner Dreßler in Schkeuditz; zum 70.: Edeltraut Lenz und Siegfried Teichmann in Schkeuditz; Ulrich Rapp in Dölzig.

Musikviertel: Lärmwerte zu hoch

Weitere Informationen zum Wettbewerb sind

im Internet unter www.leipzig.de/jugendamt oder www.visionale-leipzig.de zu finden.

Betroffene wollen im Rathaus einen Präzedenzfall schaffen / FDP und Linke drängen auf Änderungen Die Rufe nach Korrekturen an Leipzigs Verkehrskonzept werden lauter. Anwohner der Karl-Tauchnitz-Straße strengen eine Musterklage an, um die hohen Lärmwerte der Straße zu verringern. Dafür müsse die Trasse als Tempo-30-Zone ausgeschildert und ein LKW-Fahrverbot verfügt werden, fordern sie. Die FDP-Ratsfraktion will heute im Rat auf ein neues „ganzheitliches Verkehrskonzept“ drängen und die Linksfraktion pocht darauf, im Musikviertel eine nächtliche Geschwindigkeitsreduzierung zu testen.

DARÜBER SPRICHT LEIPZIG Der Antrag zur Lärmreduzierung ging gestern per Post im Verkehrs- und Tiefbauamt ein. Die Antragsteller – 53 von 54 Bewohnern der Mehrfamilienhäuser Karl-Tauchnitz-Straße 35 und 37 – stützen sich dabei auf Lärmwerte, die die Stadtverwaltung selber errechnet hat und die deutlich über den zulässigen Grenzwerten liegen. Bekannt wurde dies allerdings erst, als die Bürgerinitiative Musikviertel wegen des LKW-Verkehrs im Rathaus Sturm lief.

Vertreter der Initiative händigten nicht nur Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) 1922 Protest-Unterschriften von Anwohnern aus, sondern nahmen auch an Sitzungen des Verkehrsausschusses und des Umweltausschusses teilt, um bessere Lösungen zu suchen. Dabei ermöglichte ihnen die Ausschussvorsitzende Sabine Heymann (CDU) Einblick in die Umweltdaten, die das Rathaus für das Musikviertel ausgerechnet hatte. Dabei stellte sich heraus, dass die Lärmwerte deutlich die Grenzwerte überschreiten. So betragen die so genannten Mittelungspegel am Tag 67 Dezibel und in der Nacht 57 Dezibel – maximal zulässig sind 59 beziehungsweise 49 Dezibel. Anwohner der KarlTauchnitz-Straße haben inzwischen auch eigene Lärmmessungen vorgenommen und dabei mit einem Din-gerechten Messgerät noch höhere Werte ermittelt: Das Gerät zeigte tagsüber bis zu 75 Dezibel und nachts ab 3 Uhr über 60 Dezibel an. Mit Unterstützung des Leipziger Umweltbundes Ökolöwe und mehrerer Juristen aus dem Viertel hat die Bürgerinitiative jetzt einen Musterantrag für die beiden Mehrfamilienhäuser gestellt und darin mehrere Vorschläge für die Lärmminderung gemacht. Neben der

Einführung einer Tempo-30-Zone für die gesamte Straße sind dort ein Durchfahrverbot für Laster ab 7,5 Tonnen und ein Nachtfahrverbot für sämtliche Laster gefordert. Außerdem werden eine Überarbeitung des Leipziger Tangenten-Verkehrskonzeptes und eine systematische Überwachung der wesentlichen Schutzmaßnahmen gefordert. In dem rund zehnseitigen Papier werden Urteile mehrerer deutscher Gerichte angeführt, die in ähnlichen Fällen solche Verkehrseinschränkungen vorgenommen haben. „Dieser Antrag ist aus unserer Sicht sehr schwer abzulehnen“, betonte gestern Constanze H. Latussek von der Bürgerinitiative. Es gebe aber auch Kontakte mit spezialisierten Juristen in Frankfurt am Main, die notfalls einen Rechtsstreit führen könnten. Die FDP-Fraktion hat inzwischen im Stadtrat offiziell beantragt, dass der Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum überarbeitet wird. Dabei sollten „bislang beschlossene Einzelkonzepte im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes einbezogen“ und die „unterschiedlichen individuellen Lebenswelten“ in der Stadt besser berücksichtigt werden, heißt es in dem Papier.

Auch die Linkspartei macht Druck. Ihre Ratsfraktion fordert in der heutigen Ratssitzung Auskunft darüber, ob die Verwaltung inzwischen für die Nachtzeit die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in der Karl-Tauchnitz-Straße geprüft hat. Dieser Vorschlag war Anfang März im Fachausschuss Umwelt/Ordnung unterbreitet worden. Falls die Verwaltung bislang noch keine Prüfung vorgenommen hat, soll sie sagen, wann dies geschehen wird. In der SPD-Fraktion soll ebenfalls an einem Vorstoß zum Verkehrskonzept gearbeitet werden. Das zuständige Verkehrs- und Tiefbauamt hatte bislang immer erklärt, dass es keine Notwendigkeit für Veränderungen sieht. Inzwischen rudert die Verwaltung aber offenbar zurück. In einer Antwort auf den FDP-Vorstoß sichert sie zu, den Stadtentwicklungsplan Verkehr auf den Prüfstand zu stellen. „Bis ca. Ende 2013“ werde dem Stadtrat eine Fortschreibung vorgelegt, heißt es. Ob dabei auch Vorstöße wie die aus dem Musikviertel berücksichtigt werden, wird nicht gesagt. Der Bürgerinitiative Musikviertel dauert das viel zu lange. „Bei uns muss sofort etwas passieren“, sagt Sprecherin Latussek. Andreas Tappert

Energiereihe

Monika Lazar spricht zu Dokumentarfilm Innerhalb ihrer Energiereihe mit dem Titel „Erneuerbar oder Einweg – für den Strom der Zukunft“ lädt der Arbeitskreis Umwelt und Klimaschutz der Grünen Leipzig für Donnerstag, 21. April, um 19 Uhr ins Kulturcafé Knicklicht, Dresdner Straße 79, ein. Mit Unterstützung der Leipziger Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/ Die Grünen Monika Lazar wird der Film „Das Schönauer Gefühl“ gezeigt. Der Streifen dokumentiert die Entstehung der „Stromrebellen aus dem Schwarzwald“ und deren langen, steinigen Weg, weg vom Monopolanbieter hin zu einer nachhaltigen, dezentralen und klimaschonenden Energieversorgung. Der Film zeige, dass mit Mut und Engagement eine Versorgung der Kommune ohne Atomstrom und mit 100 Prozent erneuerbaren Energien möglich ist, so die Veranstalter. Nach der Filmvorstellung gibt es die Möglichkeit, mit Monika Lazar über die Grundlagen des Energiewandels zu diskutieren. Der Eintritt ist frei. r. ANZEIGE

Osterhasen suchen und Ideen finden Vorösterliches Fest beim MaleLE-Paten Möbel Höffner entstanden Bilder für die groAm Wochenende fand zum ße LVZ-Charity-Aktion. dritten Mal das Osterhasenfest „Mir gefällt immer, mit wie bei Möbel Höffner statt. Damit viel Liebe und Ideen die Kinmöchte das Einrichtungshaus der dabei sind“, meint Maike die Zusammenarbeit mit den Maffee. An MaleLE gefällt ihr Auedörfern der Umgebung för„wie man es schafft, viele dern, so Maike Maffee, Leiterin Menschen zum Malen zu bevon Höffner/Nova Eventis in wegen und für Kinder etwas Günthersdorf. Im August 1991 Gutes zu tun. 24 Euro für jewar das Möbelhaus als erstes Thomas des Bild, egal wie bekannt in Ostdeutschland an diesem Dankert oder unbekannt der Maler des Standort errichtet worden. Bildes ist – das finde ich eine tolle Rund 700 Mitarbeiter sind inzwischen Idee.“ Deswegen ist Höffner Pate von im Haus, in der Logistik oder im CallMaleLE geworden. center beschäftigt. Damit ist das FamiDem Chef aller 17 Höffner-Häuser, lienunternehmen, das vor 100 Jahren Thomas Dankert, mit einer Tischlerei fielen, wenn er vor begann, ein starker einem weißen Blatt Wirtschaftsfaktor Papier sitze, sofort der Region. Tabellen und ZahBei schönem len ein. Aber Wetter fanden 3800 manchmal wird es Besucher am Samsauch etwas farbitag den Weg zu ger. Das letzte Bild hat er für seinen Höffner. Beim Suchen der SchokoladenSohn Jonas gemalt: einen Höffner-LKW. Osterhasen, die eigentlich für die Klei„Bei MaleLE wird jeder zum Nachnen im Gartenzelt zwischen den Mödenken und zur Kreativität aufgeforbeln versteckt waren, halfen auch dert und das Ganze für einen guten Erwachsene mit. Osterlämmer wurden Zweck“, meint Dankert. „Wir sind stolz, gestreichelt, das neue Maskottchen der Pate bei dieser Aktion sein zu dürfen.“ LVZ und deren Familienzeitschrift So bringt Höffner nicht nur Möbel an Schlingel war zum Anfassen da. Unter den Mann, sondern zugleich gute IdeAnleitung einer Keramikerin wurden en. AK Ostereier bemalt und am MaleLE-Stand

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HEUTE VOR 15 JAHREN Die Fraktionen von PDS und Bündnisgrünen haben vor dem Verwaltungsgericht Klage gegen Leipzigs Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube erhoben. Die Verwaltung soll ihre Zustimmung zum bereits begonnenen Umbau des Hauptbahnhofs zurücknehmen und den Stadtrat am Planungsverfahren beteiligen. V In den Briefkästen von mehr als 150 000 Leipziger Haushalten befanden sich in den vergangenen Tagen Postwurfsendungen der Scientology-Sekte. Vielerorts gab es Proteste. V Laut einer aktuellen ADFC-Studie kann Leipzig ohne großen finanziellen Aufwand das Radwegenetz verdoppeln. ank

Noch bis zum 4. Mai können sich junge Leipziger im Alter von 15 bis 25 Jahren an einem Fotowettbewerb zum Jubiläum des europäischen Städtenetzwerkes Eurocities beteiligen. Gesucht wird ein Bild, dass den Blick Leipziger Jugendlicher und junger Erwachsener auf ihre Stadt zeigt. Das Gewinnerfoto wird von einer Jury ausgewählt und als Beitrag der Stadt Leipzig in einem Bildband mit Fotos aus den 140 Mitgliedsstädten des Netzwerkes erscheinen. Der Wettbewerb wird gemeinsam von der Stadt Leipzig und dem Arbeitskreis Medienpädagogik veranstaltetet. Alle eingereichten Fotos nehmen daher auch am Visionale Leipzig Medienwettbewerb 2011 teil. Die besten Einsendungen werden darüber hinaus in einer Ausstellung im Neuen Rathaus zu sehen sein. Zu den Bedingungen für die Motive teilte die Stadtverwaltung mit: „Die Bilder sollen einen individuellen Blick auf Menschen und Orte, also das soziale Gefüge Leipzigs wiedergeben. Die Stadt Leipzig soll unverwechselbar erkennbar sein.“ r.

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Die LVZ-MaleLE-Aktion macht Station bei Möbel Höffner im Einkaufspark Nova Eventis. Mit von der Partie sind unter anderen der Schlingel, Maike Maffee, Caroline Sander, und Kathrin Krüger (von links). Foto: André Kempner

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Idyllische Wohnlage aber zu viel Straßenlärm: Die Karl-Tauchnitz-Straße trennt das Musikviertel vom Clara-Zetkin-Park. Sie ist eine offizielle Strecke für Laster, die die Innenstadt ansteuern. Anwohner fordern jetzt eine deutliche Reduzierung des Lasterverkehrs und die Einrichtung einer Tempo-30-Zone. Foto: André Kempner

Foto: Roland Heinrich

Der Streit um das geplante FashionOutlet-Center in Wiedemar nördlich von Leipzig wird heftiger. Kees Woltering, Geschäftsführer der holländischen Firma Stable International, die in Wiedemar an der Autobahn 50 Millionen Euro investieren will, damit vom Sommer 2012 an auf 10 000 Quadratmetern Modefirmen reduzierte Vorjahreskollektionen, zweite Wahl, Restposten und Überhangproduktion an den Mann oder die Frau bringen können, warf der Stadt Leipzig gestern „Doppelmoral“ vor. Ihm stelle sich die Frage, warum Leipzig zwar die Klage gegen das Projekt Wiedemar aufrecht erhalte, jedoch die Klage gegen das größer geplante und ebenso nahe Outlet-Center in Brehna (22 000 Quadratmeter) zurückziehe. „Diese Aussage ist falsch“, konterte Leipzigs Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD). Die Stadt halte ihren Widerspruch gegen das Projekt in Brehna aufrecht. Das Verfahren werde vor dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt geführt. „Eine Klage konnte noch gar nicht erhoben werden, da der Widerspruchsbescheid noch nicht ergangen ist.“ Die Stadt Halle hatte ihre Klage gegen Brehna zurückgezogen (die LVZ berichtete). Wirtschaftsbeigeordneter Wolfram Neumann hatte das damit begründet, dass Brehna für Halle nicht so schädlich sei wie Wiedemar. Neumanns Kalkül: Da die Region nur ein Center vertrage, werde, wenn Brehna zuerst fertig sei, Wiedemar letztlich nicht verwirklicht. Zur Nedden widersprach auch der Behauptung von Woltering, es sei per Gutachten nachgewiesen, dass durch das Center in Wiedemar (Landkreis Nordsachsen) keine schädlichen Auswirkungen auf die Funktions- und Entwicklungsfähigkeit der Innenstädte zu erwarten seien. Das Gutachten, so der Baubürgermeister, gehe von einer Umsatzverteilung von vier Prozent zu Lasten der Stadt Leipzig aus. Es würden also jährlich zehn Millionen Euro Umsatz allein aus der Leipziger Innenstadt nach Nordsachsen abfließen. Eine Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer Pfalz zeigt nach zur Neddens Angaben, dass die Ansiedlung des dortigen Outlet-Centers zur Schließung von Einzelhandelsbetrieben in der Innenstadt geführt habe. Nur ein „kleiner einstelliger Prozentsatz“ der Kunden besuche auch die Zweibrückener Innenstadt. Ulrich Milde

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