Mehraufwand macht Sinn - Schmiedewerke Gröditz GmbH

March 20, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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glückauf

2/2001

Die Zeitung für Freunde, Kunden und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe

Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Werbekampagne

wenn Unternehmen investieren, schwingt immer etwas von „Aufbruch“ und „Zukunft“ mit. So gesehen stehen die Zeichen gut für die GMH-Gruppe, denn auch im vergangenen Quartal waren Investitionen – man ist schon geneigt zu sagen: an der Tagesordnung. Besonders erfreulich dabei ist, dass ein Großteil der zahlreichen Vorhaben bereits abgeschlossen sind bzw. gut im Zeitplan liegen.

Stahl ist Leben Stahl hält die Welt zusammen. Aber kaum jemand weiß es. Stahl sichert und bereichert das Leben der Menschen – sei es im Herzschrittmacher, der ihr wichtigstes Organ im Rhythmus hält, sei es als Knautschzone des Autos, die Leben rettet, oder sei es auf der Achterbahn, die dank Stahl Nervenkitzel ohne Risiko bietet. Stahl ist Leben – und wir leben für den Stahl. Wir sind stolz darauf, Stahl herzustellen. Damit den Menschen wieder stärker ins Bewusstsein rückt, wie wichtig dieser Werkstoff für sie ist, werden wir zusammen mit anderen führenden Stahlherstellern Europas auf die herausragenden Eigenschaften, die ständige Weiterentwicklung und die Allgegenwärtigkeit dieses innovativen Materials aufmerksam machen. Unter dem Motto „Stahl macht alles ganz leicht“ werden in den nächsten drei Jahren Anzeigen und TV-Spots in den wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften und den bedeutendsten TV-Sendern zu sehen sein. Emotionale Bilder und prägnante Aussagen zeigen den Menschen in Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Spanien die vielfältigen und

Ihr Redaktionsteam

Schwerbehinderte

Mehraufwand macht Sinn

Die Motive der Stahl-Kampagne sind aus gutem Grund provokant angelegt: Nur den wenigsten Bundesbürgerinnen und -bürgern ist heute noch bewusst, dass Stahl und die damit erstellten Produkte aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken sind – eine „Bewusstseinslücke“, die nur mit emotionaler Ansprache und starken Aussagen geschlossen werden kann.

manchmal überraschenden Einsatzgebiete von Stahl. Wir von der Georgsmarienhütte werden gemeinsam mit der Dillinger Hütte, ISPAT, Saarstahl, Salzgitter Group, Thyssen

Krupp Steel, Aceralia, Arbed, Usinor und Voest-Alpine Stahl alles dafür tun, damit Stahl der Werkstoff der Zukunft bleibt und die Arbeitsplätze in der Stahlindustrie gesichert sind.

Auch Sie helfen mit Ihrer Arbeit, das Leben der Menschen sicher und lebenswert zu machen. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen das auch erfahren. Dorothea Velikonja

GMH-Gruppe · Drei Töchter der GMHütte-Gruppe haben im 1. Quartal dieses Jahres erheblich in Schwerbehinderten-Arbeitsplätze investiert, die vom Landschaftsverband Westfalen Lippe bezuschusst wurden. Die Beihilfe bezog sich dabei ausschließlich auf solche Maßnahmen, die direkt den Behinderten zugute kamen. Im Gegensatz zu „normalen“ erfordert die Planung und Organisation behindertengerechter Arbeitsplätze wesentlich mehr Zeit und Engagement aller Beteiligten. Die Unternehmen haben sich bewusst dazu entschlossen, weil sie die Schaffung dieser Arbeitsplätze für sozialpolitisch sinnvoll halten (siehe dazu Seite 21 und 23). pkm

AUS DEM INHALT HOLDING

Wie sinnvoll ist unser Sozialversicherungssystem und wie könnte man es reformieren? Dr. Jürgen Großmann skizziert in einem provokanten Beitrag seine Alternative. auf Seite 2

Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. So hat es das „Beschaffungsnetzwerk“ der GMH-Gruppe geschafft, durch Straffung der Einkäufe für Artikel der Arbeitssicherheit erhebliche Kosten einzusparen.

und Innenqualität ihrer Vorblöcke zu verbessern und die Gießleistung weiter zu erhöhen, modernisiert die GMHütte ihre 6-Strang-Vorblock-Gießanlage. Man rechnet sich zudem aus, dank Modernisierung neue Märkte zu erschließen. auf Seite 5

die zuversichtlich stimmt: Mit etwa 1 Mio. DM haben die Stahlwerke Gröditz den größten Ofen der Vergüterei auf den neuesten Stand der Technik gebracht. auf Seite 17

auf Seite 6

STAHL

Um die Oberflächen-

Eine Investition,

Schnell und sicher

SCHMIEDE in der „Hall of Fame“ von General Electric konnte sich die VSG E+S erarbeiten. Sie ist in der Empfangshalle des USKonzerns als einer der zehn besten Lieferanten aufgelistet.

soll er sein, der neue ICE 3 der Deutschen Bahn. Damit bei ihm alles „reibungslos läuft“, hat der Bochumer Verein spezielle Radsätze entwickelt, die an die Mitarbeiter der Produktion höchste Anforderungen stellen: Sie müssen bei der Herstellung engste Toleranzen einhalten.

auf Seite 16

auf Seite 18

Einen Ehrenplatz

GUSS

Ein 2-Mio.-Zuschuss vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe ermöglicht Hundhausen, die Arbeitsplätze für insgesamt 30 schwerbehinderte Mitarbeiter zu optimieren – ein Ergebnis einer engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten. auf Seite 21

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

Als wahrer Event erwies sich der 2. Köthener Kundentag. Grund genug, in einer „Nachlese“ nochmals darüber im Detail zu berichten. auf Seite 25

„Lieferant des Jahres“

Bei Bau und Montage

– mit diesem Titel für das Jahr 2000 kann sich seit April die AEK Zorge schmücken. Vor allem Flexibilität, Termintreue und gleichbleibend gute Qualität hatten es dem Kunden angetan.

eines 40 Tonnen schweren Molsieb-Adsorbers wurde den Mitarbeitern der IAG Georgsmarienhütte einmal mehr jede Menge Fingerspitzengefühl und Präzision abverlangt.

auf Seite 22

auf Seite 27

HOLDING

LEITARTIKEL

Des Deutschen heilige Kuh Warum das jetzige Rentensystem keine Daseinsberechtigung mehr hat

E

s wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ – Mit dieser Behauptung hatte der erste deutsche „ Reichskanzler Otto von Bismarck nicht unrecht. Erinnern Sie sich noch an die Wahlversprechen früherer Politiker? „Die Rente ist sicher“ oder „Auch in Zukunft wird die Rente finanzielle Sicherheit im Alter gewährleisten“. So und ähnlich lauteten die Beschwichtigungen, die wir tagtäglich von unseren Regierenden eingetrichtert bekamen. Allen Warnungen der Bevölkerungs- und Wirtschaftswissenschaftler zum Trotz schien das Umlageverfahren wie ein ewiges Gesetz in der Rentenpolitik zu haften. Wer auch nur im Ansatz das sogenannte „Solidaritätsprinzip“ der kritischen Prüfung unterzog, wurde mit dem Etikett der „sozialen Kälte“ kaltgestellt und mundtot gemacht. Jetzt endlich erscheint Licht am Tunnel der Unvernunft – die neue Rentenreform bezieht zum ersten Mal die private Altersvorsorge in die Rentenversicherung mit ein.

Das 7-Punkte-Programm

Das Rentensystem hat ausgedient Dennoch sind die Reformen noch viel zu zaghaft, es sind eher „Reförmchen“. Ein großer Teil von Geldern wird weiterhin in Verwaltung und anderen Kostenträgern versiegen, ohne dass die Einzahler etwas davon haben. Das Rentenversicherung à la Bismarck hat ausgedient – ich plädiere an dieser Stelle für einen konsequenten Umbau unseres Rentensystems: Der Versicherte soll selbst entscheiden, wie er seine Altersvorsorge gestaltet. Neben einer Mindestrente auf Sozialhilfeniveau soll der Arbeitgeber einen Beitrag zahlen, über den der Arbeitnehmer frei verfügen kann. Zu einer Reform ähnlichen Ausmaßes ist es sicher noch weit – zu viele Interessenvertreter leisten Widerstand, da sie um ihre Pfründe bangen. In Berlin beispielsweise existiert mittlerweile eine Bundesanstalt im Ausmaß eines Stadtviertels, die nur damit beschäftigt ist, immer geringere Beitragsaufkommen auf immer mehr Rentner zu verteilen. Vereinfacht gesagt: Die Alterspyramide unserer Gesellschaft wandelt sich, die Menschen werden immer älter und bekommen immer weniger Kinder. Deshalb wird das private Kapitalansparen ein unverzichtbares Element der Altervorsorge werden müssen. Die Forderung nach einem Ende des klassischen Rentenmodells reißt keine Kluft zwischen Alt und Jung – im Gegenteil: Den jungen Menschen ist die Wahrheit nicht nur zumutbar, sie haben ein Anrecht darauf. Den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden vielmehr diejenigen, die bekannte Risiken leugnen, falsche Regelungen im Kern verteidigen und Diskussionen über einen neuen Generationenvertrag verhindern wollen. Natürlich löst die private Altersvorsorge nicht von heute auf morgen alle Probleme – schließlich gibt auch der Kapitalmarkt keine Leistungsgarantie. Dennoch erscheint es lohnenswert: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt in ihrem Kommentar, dass selbst vorsichtige Schätzungen günstigere Renditen als aktuelle Beitrags/Leistungsvergleiche für das gesetzliche Umlagesystem ergeben. Die Geldsammlung in der staatlichen Rentenkasse ist in Wirklichkeit ein Diebstahl an den arbeitenden Menschen. Hier wie überall ist der Staat der schlechteste Kapitalansammler, den man sich vorstellen kann. Unser Geld arbeitet dort nicht effizient – es schafft nicht Alterswohlstand, sondern diese Versicherungsform führt unterm Strich zu einer Proletarisierung der Gesellschaft. Selbst dem Ausland ist die starre Haltung der Deutschen in dieser Frage nicht verschlossen geblieben, bemerkte doch der englische Soziologe Ralf Dahrendorf

kürzlich in einem Interview: „Wenn in Paris 50.000 Lehrer demonstrieren, fällt die Regierung um vor Schreck und ändert alle Gesetze. In Großbritannien ist das Gesundheitswesen die heilige Kuh, und in Deutschland ist es der Generationenvertrag.“ Es gehörte bis jetzt zu den großen Lebenslügen dieser Republik, dass marktwirtschaftliches Denken und soziale Absicherung einen Widerspruch bedeuten.

Schon in jungen Jahren selbst vorsorgen Ich votiere nicht für soziale Kälte – ich plädiere für ein neues soziales Verantwortungsgefühl. Dabei ist jeder gefordert, gleich ob er eine Kasse führt oder deren Leistungen in Anspruch nimmt. Das Sozialsystem in Deutschland hat nur eine Chance, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen, ehrlich die Konsequenzen benennen und sie so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. Wir haben in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe bereits viele Schritte unternommen, um im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten für unsere Mitarbeiter optimale Ergebnisse zu erreichen. Das alte Betriebsrentensystem haben wir schon an einigen Standorten im Einvernehmen mit den Betriebsräten gekündigt und setzen auf externe Unterstützungskassen mit entsprechenden Rückdeckungsversicherungen. Darüber hinaus versuchen wir unsere Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, schon in jungen Jahren durch eigene Initiative für das Alter vorzusorgen. Das Geld für eine solche Privatvorsorge können die Mitarbeiter unter anderem deshalb aufbringen, weil sie am Unternehmensergebnis beteiligt werden. Diese Ansätze weisen in die richtige Richtung, aber eine wirklich zukunftssichernde Altersvorsorge kann nur Hand in Hand mit einem vollständigen Umbau des Rentensystems erzielt werden.

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Die Eckpunkte dieses Umbaus könnten wie folgt aussehen: • Einführung einer staatlichen Mindestrente auf Sozialhilfeniveau plus einen Arbeitgeberbetrag, über den der Arbeitnehmer aber frei verfügen kann. Dieser sollte in etwa auf heutiger Höhe eingefroren werden. Entweder der Arbeitnehmer steckt ihn beizeiten in die Altersversorgung – oder er zählt vielleicht zur Erbengeneration und macht etwas anderes damit. Auf jeden Fall muss der mündige Bürger selbständig über seine Zukunftsvorsorge entscheiden können. • Wesensfremde Leistungen dürfen nicht mehr länger von den Sozialversicherern bezahlt werden. Weder BFA-Bauwerke noch Meditations-CDs der Krankenkasse nützen den Versicherten. • Die Verwaltungsapparate müssen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Selbst wenn der Verwaltungsanteil bei der BfA prozentual niedriger liegen sollte als bei der Allianzversicherung, muss die Frage erlaubt sein, warum der Allianz-Versicherte unterm Strich mehr herausbekommt als er eingezahlt hat. • Die Versicherungsverordnungen bedürfen einer Entschlackungskur. Ich verlange nicht, sie selbst zu verstehen. Ich verlange lediglich, dass die Arbeits- und Personaldirektoren dieses Landes sie verstehen, ohne an einer Fortbildung teilnehmen zu müssen. • Die staatlichen Versicherungen müssen einen Deckungsstock aufbauen. Es kann nicht angehen, dass jede eingenommene Mark wieder verbraucht wird, auch BfA und LVA müssen verpflichtet werden, Vermögen zu sammeln, das für ihre Versicherten wirtschaftet. Dies kann nur durch die Ungleichzeitigkeit von zwei Effekten geschehen – zuerst Kosten und Leistungen senken, dann erst die Beiträge. • Jeder Protektionismus kann verschwinden. Lassen wir den Marktgeschehnissen ihren Lauf, sie werden sich auch auf dem Sozialmarkt bewähren. Ein Blick über den nationalen Tellerrand und weg vom Sozialsystem macht dies deutlich: Die Volkswirtschaft in Entwicklungsländern mit offenen ökonomischen Grenzen wachsen jährlich um rund 5 Prozent, regulierte Entwicklungsländer schaffen gerade mal 1 Prozent. Wettbewerb und Autonomie der am Wirtschaftsleben Teilnehmenden sind durch nichts zu ersetzen. • Die Versicherten müssen sich unter einer breiteren Auswahl von Versicherungsangeboten entscheiden: Vollkasko mit hoher Selbstbeteiligung oder Teilkasko mit der Übernahme höherer eigener Kosten. Beim Auto können wir wählen – warum nicht auch bei der Gesundheit und Rente. Wir müssen deutlich machen, dass sich nicht ein jeder gegen jedes Risiko zum Niedrigstpreis versichern kann – auf Kosten der anderen. Was beim Auto funktioniert, sollte doch auch wohl beim eigenen Körper und der Alterssicherung gelingen. Karenztage, Schadensfreiheitsrabatte – dies muss es einfach geben. Hoffen wir, dass die Politiker den Mut haben, in Zukunft noch mehr auf die private Altersvorsorge zu setzen. „Glück auf“ Ihr

HOLDING Internationale Automobil-Ausstellung

La Vie lud ein zu mittelalterlichem Abend

Gemeinsamer Auftritt

Minnesang und Menü

Frankfurt · Erstmals beteiligt sich die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA), die vom 13. bis 23. September 2001 in Frankfurt am Main stattfindet. Auf der weltweit größten Automobilmesse, die alle zwei Jahre ihre Pforten öffnet, werden Aussteller aus insgesamt 45 Ländern vertreten sein. 41 Prozent aller Teilnehmer kommen dabei aus dem Ausland. Von der GMH-Gruppe präsentieren sich insgesamt neun Unternehmen, und zwar Georgsmarienhütte GmbH, Stahl Judenburg GmbH, Umformtechnik Bäuerle GmbH, Schmiedag

GmbH, Walter Hundhausen GmbH, AEK InterForm GmbH Werk Zorge, AEK InterForm GmbH Werk Gevelsberg und BALO Motortex GmbH. Wie wichtig die IAA für diese Teilnehmer ist, belegt die Statistik: Etwa 60 Prozent ihres Gesamtumsatzes entfallen auf die Automobil- und Zulieferindustrie. Auf dem Stand werden sie ihre Leistungsfähigkeit unter anderem anhand von innovativen Exponaten vorstellen. Und selbstverständlich werden sie die Möglichkeit nutzen, ihre Beziehungen zu den vielen in- und ausländischen Kunden zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Nikolaus Schuck

Walther von der Vogelweide lebte, so weit man weiß, von 1170 bis 1230 und gilt als bedeutendster und bekanntester Minnesänger des Mittelalters. Über sein Leben ist allerdings nicht viel bekannt, ausgenommen eine urkundliche Erwähnung seines Namens. Das Mittelhochdeutsche – die Sprache, mit der er gelebt und in der er gedichtet hat – wirkt auf uns heute recht sperrig, ist aber dennoch nicht vollkommen unzugänglich. Aber machen Sie selbst die Probe aufs Exempel: Hier ein kleiner Auszug aus einem seiner Gedichte nebst hochdeutscher Übersetzung: Ich saz ûf eime steine und dahte bein mit beine, dar ûf satzt ich den ellenbogen; ich hete in mîne hant gesmogen daz kinne und ein mîn wange. dô dâhte ich mir vil ange, wie man zer welte solte leben.

Ein „Gross“artiges Erlebnis

Rotary-Freunde unter sich GMHütte. „Ende Mai kamen an zwei Tagen auf Einladung von Dr. Großmann Mitglieder des Rotary Clubs Osnabrück-Nord und des Rotary Clubs HamburgAltona zu einer Werksbesichtigung in die Georgsmarienhütte. Ausgestattet mit Helm, Brille und Schutzmantel wurde den Gästen das „Stahlkochen“ im wahrsten Sinne des Wortes nahegebracht. „Als Gartenarchitekt und Landschaftsplaner”, so gab Klaus Deckert, Präsident des Hamburger Rotary Clubs, seinen Eindruck wieder, „bin ich fasziniert und begeistert, wenn ich solch einen monumentalen Komplex industrieller Innovation besichtigen kann, gleichzei-

tig spürt und ahnt man, welch schöpferische Kraft hinter einem solchen Unternehmen steht und welche Verantwortung damit verbunden ist.” Ein anschließendes Abendessen im Restaurant La Vie bot den idealen Rahmen für kurze Ansprachen, entspannte Gespräche und ein Dankeschön an Dr. Großmann. Der Osnabrücker Rotary-Präsident überreichte eine Magnum-Flasche Taitinger Champagner, sein Hamburger „Kollege“ überraschte mit einem japanischen Rhododendron, den er allerdings – des leichteren Transports wegen – zunächst nur symbolisch als Fotografie mitgebracht hatte. ikw

„Walther von der Vogelweide“ alias Dr. Werner Haubrich konnte sein Publikum schnell für die Natur- und Liebeslieder des mittelalterlichen Minnesängers begeistern.

innesang und Menü standen diesmal auf dem Programm der Veranstaltungsreihe „Der kulturelle Abend“ im Restaurant La Vie. Unter den zahlreichen Gästen auch „Walther von der Vogelweide“ alias Dr. Werner Haubrich, Germanist und Vortragskünstler des bekannten Spruchdichters aus dem Mittelalter. Politische, religiöse sowie Natur- und Liebeslieder gehören zu den über 500 Strophen, die von

Ich saß auf einem Stein, hatte Bein über Bein geschlagen, den Ellbogen drauf gestützt, in die Hand schmiegte ich Kinn und Wange. Mit allen Gedanken fragte ich mich, wie man auf der Welt leben sollte. („Ich saz ûf eime steine“, Quelle: Joerg Schaefer, „Walther von der Vogelweide: Werke“, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.)

Walther von der Vogelweide überliefert sind. Im Verlauf des Abends stellte Haubrich eine Auswahl davon vor – sehr lebendig und sehr fesselnd. Dabei überraschte er das Publikum mit seinen Erläuterungen und machte deutlich: Vogelweide ist heute noch genau so aktuell wie vor 800 Jahren. Martin Ihle, Maitre des La Vie, bereitete dazu ein Menü wie es auch an mittelalterlichen Höfen Beifall gefunden hätte. Im Bankettsaal servierte das Team Feuil-

lette von Gänseleber und Rehnuss mit lauwarmem Pfifferlings-Sommertrüffelsalat, Steinbutt und Langustine auf Risotto von Spargel und Koriander, Rücken von Diepholzer Moorschnucken im Bohnenkrautsud pochiert auf breiten Bohnen mit Olivencreme und zum Abschluss Schokoladen-Ofenschlupfer mit Banyulskirschen und Vanille-Rahmeis. ikw

Geschäftszahlen veröffentlicht

Besser gestartet als erwartet

Fünfzehn Wirtschaftsjournalisten trafen sich Anfang Juni mit dem Management-Team der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe zu einem Pressegespräch über die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr, zu dem man sich im Restaurant „La Vie“ in Osnabrück getroffen hatte. Fast zwei Stunden standen die Bereichsleiter und die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte GmbH den Journalisten Rede und Antwort rund um den Unternehmensbericht 2000. Beim anschließenden Abendessen wurde der Gedankenaustausch in lockerer Atmosphäre fortgesetzt. ikw

GMHütte · Das erste Halbjahr 2001 verlief für die Georgsmarienhütte GmbH besser als budgetiert. Nach den bislang vorliegenden Zahlen rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg von 13 Prozent und einem Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau für das aktuelle Geschäftsjahr (bis 31. Dezember. 2001). Die Georgsmarienhütte GmbH erwartet auch im Jahr 2001 weitere Kostensteigerungen bei Schrott, Legierungen sowie bei Energie- und Personalaufwendungen. Die für das Jahr 2001 geplanten Investitionen in Hö-

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he von 70 Millionen Mark sollen die Produktivität weiter verbessern. Auf die steigenden Produktionskosten bei zyklischen Erlösen reagiert das Unternehmen mit einer Modernisierung der Produktionsanlagen sowie einer Senkung der Logistikkosten. Für den Ausbau der „Walzstraße 6“ und den Umbau der Stranggießanlage fiel bereits 2000 der Startschuss. Die Fertigstellung wird noch in diesem Jahr erfolgen. Im Jahr 2000 erwirtschafteten die 1.300 Mitarbeiter des niedersächsischen Stahlunternehmens einen Umsatz von 510 Millio-

nen Mark und brachten 615.000 Tonnen Stahl zum Versand. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Produktivität um 25 Prozent gesteigert werden. Dies führte zu einer Kostendegression von 36 Millionen Mark. Dadurch konnten die erheblichen Preiserhöhungen beim Rohstoff Schrott und beim Erdgas aufgefangen werden. Der Produktivitätsfortschritt hat ein operatives Ergebnis ermöglicht, das gegenüber den Vorjahren nahezu unverändert blieb: Es wurde ein Gewinn von 22 Millionen Mark erzielt. bmz

HOLDING

In 21 Wochen kommt der Euro

Der Countdown läuft M

it der Einführung einer gemeinsamen Währung wird in zwölf Ländern Europas ein wesentlicher Teil des bisherigen Außenhandels zu einem Binnenhandel, der keinerlei internationale Währungstransaktionen mehr erfordert. Zur Zeit handelt es sich bei den Teilnehmerländern um Belgien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien, Irland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien; am 1. Januar 2002 wird Griechenland als 12. Mitglied der Europäischen Währungsunion (EWU) dazu kommen.

Umrechnungskurse sind unwiderruflich festgelegt Bereits zum 1. Januar 1999 wurden die Umrechnungskurse für die teilnehmenden Währungen unwiderruflich festgelegt – einerseits zum € und andererseits auch untereinander. Es gibt seitdem faktisch kein Währungsrisiko zwischen den Währungen der teilnehmenden Länder mehr. Vor allem die Rahmenbedingungen für Investitionsentscheidungen und Exportgeschäfte werden für die beteiligten Unternehmen erheblich vereinfacht. Mittlerweile ist klar geworden, dass die neue Währung nur eine Umstellung von DM auf EURO ist – und nicht eine Währungsreform mit einer Entwertung des Geldvermögens. Geldwerte werden lediglich zum festgelegten Kurs umgerechnet: 1,95583 DM je EURO. Ihre Kaufkraft bleibt also voll erhalten. Um die Stabilität des EURO zu sichern, mussten und müssen die Mitglieder der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) sehr anspruchsvolle Bedingungen (Konvergenzkriterien) erfüllen, um mitmachen zu dürfen. Die Europäische Zentralbank wird durch klare und strenge Vorgaben die Preisstabilität der neuen Währung gewährleisten. Verstöße werden durch Geldbußen und im Extremfall durch den Ausschluss aus der EWWU geahndet. Nur so kann auf Dauer das Vertrauen in die neue Währung erhalten bleiben. Von Madrid bis Helsinki zahlt in Zukunft jeder Bewohner des Euro-Raumes einfach in Euro, ohne dass zeitraubende, lästige und ärgerliche Gebührenabrechnungen für den Erwerb ausländischer Sorten anfallen. Der Euro fördert den Wettbewerb, da er Preisvergleiche vereinfacht. Der steigende Wettbewerb führt zu sinkenden Preisen innerhalb Europas, somit beim Verbraucher zu einer höheren

Keine 200 Tage mehr

Kaufkraft und auf Dauer zu mehr Wohlstand und mehr Beschäftigung in den Teilnehmerländern. Der Euro ist auch eine strategische Antwort der Europäer auf die Globalisierung der Märkte mit Ihren Chancen und Gefahren. Er wird neben Dollar und Yen eine Währung mit Weltgeltung werden und größeres Gewicht gewinnen als die einzelnen nationalen Währungen zusammen. Die im Euro-Raum vereinigten Staaten, in denen mit über 300 Millionen Einwohnern die meisten Menschen aller drei Wirtschaftsblöcke leben, exportieren fast 25 % mehr als die USA und doppelt soviel wie Japan.

Zeitplan der EURO-Einführung Ein erster Schritt in Richtung Europa war im März 1979 die Errichtung des Europäischen Währungssystems (EWS). Der Vertrag von Maastricht wurde im Februar 1992 geschlossen und stellt die wohl bedeutendste institutionelle Veränderung in Europa seit den römischen Verträgen im Jahre 1957 dar. Mit seinen 3 Säulen (Wirtschaftsund Währungsunion, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Harmonisierung der Rechts- und Innenpolitik) wird erstmalig der ernsthafte Versuch unternommen, neben der ökonomischen auch eine stärkere politische Integration innerhalb Europas zu beginnen. 1993 erfolgte die Gründung des Europäischen Binnenmarktes und 1994 die Gründung des Europäischen Währungsinstitutes (EWI) als Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB).

und der EURO hält Einzug in das Tagesgeschehen der Menschen und Unternehmen in Europa. Mit seiner Einführung als gesetzliches Barzahlungsmittel am 1. Januar 2002 wird bundesweit endgültig von der D-Mark auf den EURO (€) umgestellt. Vor allem für die exportorientierte deutsche Wirtschaft, die 60 Prozent ihres Außenhandels innerhalb des europäischen Marktes abwickelt, ist die einheitliche Währung ein regelrechter Quantensprung im Rahmen der Integration der europäischen Staaten. In dieser und den folgenden Ausgaben von „glück auf“ werden die wesentlichen Eckpunkte der EURO-Umstellung angesprochen und die Auswirkungen für Unternehmen und Privatperson erläutert. Dabei kommen auch Themen wie Lohn- und Gehaltszahlung, vorhandene Devisen und Sorten, Sparstrumpf und vieles andere zur Sprache.

Im Mai 1998 werden anhand der Konvergenzkriterien der einzelnen Staaten der EWU-Teilnehmerkreis sowie die bilateralen Wechselkurse unter den EWU-Währungen zum 1. Januar 1999 festgelegt. Mit diesem Datum erfolgte der eigentliche Startschuss für den €, der somit offiziell als Buchgeld in den elf Start-Teilnehmerstaaten eingeführt wurde. Vom 1. September bis 31. Dezember 2001 wird zur Entzerrung der EURO-Bargeldverteilung und zur Vermeidung von späteren Engpässen im Jahre 2002 eine erste €-Bargeldversorgung vorgenommen. Zum einen erhalten die Kreditinstitute

Teilnehmer der Euro-Einführung zum 1. Januar 2002

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von den Landeszentralbanken und voraussichtlich auch die inländischen Firmenkunden von den Kreditinstituten das erste Euro-Bargeld (sogenanntes Frontloading und SubFrontloading). Vom 17. bis 31. Dezember 2001 verkaufen Kreditinstitute „Starter Kits“ an Firmen- und Privatkunden. Privatkunden erhalten eine Münzhaushaltsmischung im Gegenwert von 20 DM, Firmenkunden eine Banknotenmischung im Gegenwert von 800 € gegen Zahlung des entsprechenden DMBetrages. Zwischen dem 29.12.2001 und dem 7.01.2002 können Bundesbank-Zweiganstalten länger öffnen, um DM-Bargeld anzunehmen und Euro-Bargeld auszugeben (inkl. an Wochenenden und Feiertagen). Zum 1. Januar 2002 wird der EURO als gesetzliches Barzahlungsmittel sowohl auf Bundes- als auch auf Europa-Ebene eingeführt. Bis zum 28. Februar 2002 ist die DM als alternatives gesetzliches Barzahlungsmittel zugelassen. Ab dem 1. März 2002 ist der Annahmezwang für DM-Bargeld im Handel und in der Kreditwirtschaft aufgehoben. Nur die Landeszentralbanken gewähren noch auf unbestimmte Zeit weiterhin die Möglichkeit, DM-Münzen und -Noten in Euro umzutauschen.

Der Umstellungsprozess in der Georgsmarienhütte Seit Oktober 1997 beschäftigen wir uns intensiv mit dem EURO und der EWWU. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden viele Seminare und Veranstaltungen genutzt, um die Mitarbeiter der GMH-Gruppe frühzeitig mit seinen weitreichenden Konsequenzen zu konfrontieren. Um Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, die sich aus der einheitlichen Währung ergeben, und rechtzeitig entsprechende Maßnahmen einzuleiten, wurde dann im Frühjahr 1998 eine EURO-Projektgruppe innerhalb der Georgsmarienhütte GmbH gegründet. Sie entwickelte detaillierte Euro-Checklisten für die einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens und arbeitete sie sukzessive ab. Bereits gegen Ende 1998 wurde mit allen Kunden und Lieferanten abgestimmt, wann die EURO-Umstellung durchgeführt wird. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist die Fakturierung

und Bearbeitung von Kundenund Lieferantenrechnungen in EURO möglich – nicht als Hauswährung, aber als Fremdwährung wie z. B. US$, GBP etc.

Sorgfältige Vorbereitung erleichter Einführung Die abgeschlossenen Geschäftsjahre, deren Zahlenmaterial nicht in EURO benötigt wird, werden am Ende der Umstellungsphase in DM archiviert. Diese Archivierung ist Voraussetzung für die erst danach mögliche Umstellung der in EURO benötigten „neueren Daten“ und erfolgt für alle bei der Georgsmarienhütte GmbH geführten Buchungskreise gleichzeitig. Dadurch wird dann der EURO zur Hauswährung im Unternehmen. Zumindest auf die Geschäftsjahre 2000 und 2001 soll nach heutiger Planung ein OnlineZugriff in EURO möglich sein. Das von der Personalabteilung für die Lohn- und Gehaltsabrechnung verwandte SAP-Modul HR (Human-Ressources) wird aufgrund rechtlicher Vorgaben erst im Januar 2002, nach Abschluss der Lohn- und Gehaltsabrechnungen für das vorangegangene Geschäftsjahr 2001, umgestellt. Nach heutiger Planung wird die €-Umstellung demnach spätestens im Oktober 2001 durchgeführt sein. Der endgültige Termin wird im wesentlichen von den Ergebnissen der einzelnen Testläufe bestimmt und den EDV-Abteilungen der Unternehmen einiges abverlangen. Im Rahmen des 4-jährigen EURO-Einführungsprozesses sind also alle Voraussetzungen geschaffen, den EURO fristgerecht zum Jahresende als Hauswährung eingeführt zu haben. Sämtliche Unternehmen der GMHHolding GmbH können aufgrund der sorgfältig vorbereiteten und koordinierten Vorgehensweise den kommenden Aufgaben und Terminen optimistisch entgegensehen, so dass der Jahresabschluss der Georgsmarienhütte Holding GmbH zum 31. Dezember 2001 erstmalig in EURO erstellt werden Jürgen Abromeit kann.

Fragen zum Euro?

?

Wer schon jetzt mehr über den Euro wissen will, kann sich über die EURO-Hotline der GMHütte an folgende Mitarbeiter wenden: Jürgen Abromeit (0 54 01) 39 - 48 70; Klaus Wehming (0 54 01) 39 47 29 und Klaus-Georg Heymann (0 54 01) 39 - 46 77.

Unternehmensbereich

STAHL

Georgsmarienhütte GmbH · GMH Blankstahl GmbH · Wärmebehandlung Osnabrück GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · Stahlwerk Bous GmbH · Umformtechnik Bäuerle GmbH · J. A. Bäuerle GmbH & Co. KG · SHW Blankstahl GmbH · Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH

Neue Betriebsbüros für Zurichterei

Straße 6

Beim Umzug legten alle kräftig Hand mit an

Produktion läuft trotz Umbau auf Hochtouren

GMHütte · Alles neu macht der Mai – dies gilt dieses Jahr zumindest für die Büros der Zurichterei der Georgsmarienhütte GmbH. Jahrzehnte lang hatten sie fast ein Mauerblümchen-Dasein geführt, versteckt im Blocklager zwischen der Halle 13A und der Halle 11. Von dort aus haben Generationen von Betriebsleitern, deren Stellvertreter und Meister die Geschicke der Zurichterei gelenkt. Der Standort der neuen Büros liegt jetzt für Betriebsleitung, Meister und Vorarbeiter strategisch äußerst günstig: im vorderen Teil des Stützpunktes „Umformung der Dienste“ zwischen Halle D / Straße 6 und Stabstahlzurichterei. Da die Leitstelle der Zurichterei ebenfalls in den Räumlichkeiten untergebracht werden sollte, der Platz aber begrenzt war, erwies sich die Planung als etwas knifflig. Letztendlich kam aber eine gute Lösung heraus, mit der alle zufrieden sein können – helle, freundliche Räume, funktionelle Büromöbel und Bildschirmarbeitsplätze, die alle ergonomischen Anforderungen erfüllen. Für den Umzug hatten die Mitarbeiter ein Wochenende gewählt. Dabei musste jede Menge „bewegt“ werden, unter anderem Hardware und Telefone, die bis zum Schluss am alten Standort gebraucht und am neuen sofort wieder angeschlossen wurden. Keiner der Betroffenen ließ es sich nehmen, sein Büro selbst

GMHütte · Unübersehbar sind die Veränderungen, die seit Beginn des Jahres in der Halle D am Zurichtereistrang sichtbar werden. Unaufhaltsam und nach genauem Terminplan werden tiefe Löcher ausgehoben, Fundamente gesetzt und erste Maschinenteile aufgebaut. Da einige Auskofferungen bis nahe an die noch laufenden Anlagen gehen, müssen provisorisch angebrachte Laufstege, Brücken und Geländer den Weg zu den Steuerbühnen und Arbeitsplätzen überbrücken. An der Richt- und Prüfstrecke S6 wurde so nahe und so tief ausgehoben, dass es erforderlich war, die Anlage mit Spundwänden abzusichern. In die tiefste Baugrube wurde ein Rammbagger und später ein Autokran gesetzt, um die Bauarbeiten zügig

voranzutreiben. Wenn Baustelle und Arbeitsplatz so dicht nebeneinander liegen, muss Vieles koordiniert werden. Ein Beispiel dafür sind die Hallenkrane 98 und 99, die den Baustellenbereich fortwährend überqueren. Da müssen alle mit äußerster Vorsicht agieren, um Unfälle und Störungen zu vermeiden. Dies zu organisieren, ist eine wichtige Aufgabe der Schichtmeister und deren Vertreter. Sie halten Kontakt zu den Mitarbeitern der Baufirmen und stimmen mit ihnen alles ab, um Produktionsstillstände auszuschließen. Bislang verliefen die Arbeiten ohne nennenswerte Probleme und Störungen. Dafür gilt Diensten, Baufirmen und Zurichtereimitarbeitern großes Lob und Anerkennung. hgr

Endlich in hellen und freundlichen Räumen: Nach dem Umzug, bei dem nicht nur Meister, Vorarbeiter und Betriebsleitung der Zurichterei kräftig mit angepackt hatten, konnten auch Heinrich Schnieders (links) und Wolfgang Böök ihre neuen Arbeitsplätze einnehmen.

einzuräumen, und so packten alle – Meister, Vorarbeiter, Betriebsleitung und die Kollegen der Leitstelle – kräftig mit an und rückten Stühle, Tische und Regale an die passende Stelle. Nicht minder fleißig waren die Mitarbeiter der Dienste/Fernmeldebetrieb, die für den An-

schluss der Telefone und Faxgeräte sorgten. Auch die EDS stand „Gewehr bei Fuß“, um die DVGeräte wieder ans Netz zu bringen. Die Arbeit hat sich gelohnt: So konnte bereits am Montag pünktlich zur Frühschicht die Arbeit in den neuen Büros beginnen. hgr

Die Bauarbeiten im Bereich der Straße 6 laufen zügig voran. Allerdings müssen sich Bauarbeiter und die Kollegen in der Produktion sorgfältig abstimmen, um sich nicht gegenseitig zu stören und Unfälle zu vermeiden.

6-Strang-Vorblock-Stranggießanlage

Modernisierung eröffnet neue Märkte GMHütte · Gemeinsam mit der Voest-Alpine Industrieanlagenbau (VAI) wird die Georgsmarienhütte GmbH ihre 6-StrangVorblock-Stranggießanlage umbauen. Ziel der Modernisierung ist es, die Oberflächen- und Innenqualität der Vorblöcke zu verbessern. Gleichzeitig erhöht sich die Gießleistung der Anlage. Umgerüstet wird der Maschinenkopf, dessen Kokillen ausgetauscht werden. Neu sind auch das hydraulische Dynaflex-Oszilliersystem, der Maschinenrahmen und das elektromagnetische Rührsystem. Das Oszilliersystem hilft, die Oberflächenqualität der Knüppel zu optimieren – dank einer sehr genauen Führung und der Möglichkeit, verschiedene Oszillierparameter einzustellen.

6-Strang-Vorblock-Stranggießanlage der GMHütte

Mit dem Luft/Wasser-Spritzkühlsystem lässt sich die Strangtemperatur optimal einstellen. Zudem werden neue Treibrichteinheiten mit kontinuierlichen Biegemomenten eingebaut. Dies kommt der Qualität der gegossenen Produkte zusätzlich zugute. Mit dem von VAI bereits installierten Prozess-Optimierungssystem können die Mitarbeiter die Oszilliervorschrift definieren. So können je nach Stahlgruppe, Stahlmarke und Format die Oszillierbedingungen angepasst werden. Das gemeinsam mit VAI erarbeitete Umbaukonzept zeichnet sich noch in anderer Hinsicht aus: Es lässt sich gut in die bestehende Anlage integrieren und besteht aus wartungsarmen Bau-

teilen. Die wesentlichen Komponenten werden in den Fertigungsstätten vorab zusammengebaut, verrohrt und getestet – um sicher zu gehen, dass Demontage der alten und Montage der neuen Teile während der 3-wöchigen Betriebsferien reibungslos über die Bühne gehen. Nach dem Umbau werden anstatt dem jetzigen Format 200 x 240 mm die Abmessungen 230 mm sowie das auch jetzt mögliche Format 165 mm gegossen. Der Umbau der Anlage ermöglicht der GMHütte, die steigenden Qualitätsanforderungen ihrer Kunden noch besser zu erfüllen und zukünftig in neue Marktsegmente vorzustoßen. Detlef Meyer

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Unternehmensbereich

STAHL PSA-Standardisierung

In Kleinstarbeit Kosten eingespart GMHütte · Auf Einladung der Firma Piel, dem Systemlieferanten für persönliche Schutzausrüstung (PSA) der GMHütte, kamen die Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Mitglieder des „Beschaffungsnetzwerkes GMH-Gruppe“ nach Soest. Ziel des Treffens war, den PSA-Artikel-Bedarf der GMH-Gruppe weiter zu standardisieren. Begonnen wurde mit Kopf-, Gesichts-, Augen-, Gehör-, Atem-, Hand- und Körperschutzartikeln. Die Firma Piel präsentierte sehr anschaulich die Vielzahl der zur Zeit üblichen Artikel, die sich auf insgesamt 280 beläuft. Die konstruktive Mitarbeit und Kompromissbereitschaft aller Teilnehmer zahlte sich aus: Sie konnten sowohl die Anzahl der Vorlieferanten als auch die Anzahl der verschiedenen Schutzausrüstungen erheblich reduzieren. So wurden aus mehr

wurden alle oben genannten Bereiche „durchforstet“, so dass sich alles in allem – nach vorsichtiger Schätzung – Einsparungen zwischen 4 und 6 Prozent ergeben. Bedenkt man, dass PSA-Artikel einen Anteil von etwa 40 % bei

nen Anwendungsbereiche wie Reparatur, Montage, Schweißtechnik, Chemie, spanabhebende Fertigung, Feuerflüssig etc. getragen werden sollen. Auch bei der Standard-Berufskleidung wird einiges einfacher: Von sechs Lieferanten blieb nur

Das Vergleichen und Aussortieren führte zu erstaunlichen Ergebnissen: Zukünftig müssen statt 7 nur noch 3 Schutzhelm-Typen und statt 14 nur noch 2 unterschiedliche Atemschutzmasken bestellt werden.

den DIN- und Normteilen ausmachen (geschätzter Jahresumsatz in der Gruppe: 8–10 Mio. DM), so hat sich dieses Treffen für die 20 Kolleginnen und Kollegen mehr als gelohnt. Eine weitere Zusammenkunft in der 2. Jahreshälfte ist geplant. bmz/Friedhelm Apke

noch einer übrig. Und die Typen unterschiedlicher Gehörschutzstöpsel konnte von 10 auf 4 reduziert werden. Mit ähnlich guten Ergebnissen

Konnten mit dem Ergebnis hoch zufrieden sein: Michael Hoischen (links) und Heinz-Helmut Piel

als 40 verschiedenen Schutzhandschuhtypen 13 selektiert, die künftig für die verschiede-

ARBEITSSICHERHEIT

Aktuelles für Mitarbeiter schon bei Werkseinfahrt

Sicherheit im Vergleich

GMHütte. Ein 155x135x25cm großes Gehäuse beherbergt die LCD-Anzeigetafel, die seit Anfang Mai auf der Einfahrtseite am Tor IV ihren Dienst tut.

GMHütte · 13 Sicherheitsbeauftragte der Georgsmarienhütte GmbH hatten Mitte April die Gelegenheit, sich bei der GKN Walterscheid Presswerk GmbH in Trier – einem der wichtigsten Kunden der GMHütte – über deren Arbeitssicherheit zu informieren. Die Beauftragten aus den Diensten und der Wärmebehandlung sowie die beiden Sicherheitsfachkräfte Hermann Gausmann und Hermann Heuer wurden dabei von den GKN-Mitarbeitern Virat Sharma, Jörg Rohles und Albert Steffes betreut. Sie erläuterten die Produktionsstätten und Produkte ihres Unternehmens und stellten an-

Bezogen wurde sie von der Firma ib datentechnik GmbH aus Konstanz; die seitlichen Stützen fertigte die Aus- und Weiterbildung.

Mit der 5-zeiligen Anzeigetafel hat die Arbeitssicherheit ein schnelles Medium, mit dem sie über das aktuelle Unfall- und Krankheitsgeschehen informieren oder auch sicherheitsrelevante bzw. ArbeitssicherheitsHinweise übermitteln kann. Aber natürlich können auch andere Nachrichten „publiziert“ werden – zum Beispiel Hinweise auf die nächste Belegschaftsversammlung, das anstehende Belegschaftsfest oder auch Daten und Zahlen zu Produktion und Versand. Nicht zuletzt werden zukünftig die Kunden der GMHütte bereits am Tor begrüßt. Die Anzeigetafel wird von einem PC-Programm angesteuert. Die übermittelten Texte sind in einer EXCEL-Datei mit Datum und Uhrzeit ihres „Erscheinens“ abgelegt. Für Erstellung und Pflege dieser Dateien ist die Abteilung Arbeitssicherheit zuständig. Norbert Kölker

Die neue Tafel verfügt über fünf Zeilen mit gelber Schrift auf dunklem Grund. Die Schrift kann in drei Größen angezeigt werden (maximal 150 mm). Die Anzeige ist auch bei Dunkelheit gut zu lesen, da sie mit Leuchtstoffröhren angestrahlt wird.

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schließend Unfallzahlen und Arbeitssicherheitsprogramme vor. Einige Unfallarten, so das Fazit der GMHütter, sind durchaus mit denen in der Georgsmarienhütte vergleichbar. Leichtverletzte nehmen auch bei GKN vor der Meldepflicht eines Unfalles die Arbeit auf einem Leichtarbeitsplatz wieder auf. Bei der abschließenden Betriebsbesichtigung beeindruckte vor allem die Verformbarkeit des GMHütter Stahls. In wenigen Arbeitsschritten wird aus einem erhitzten Stück Rundstahl in vollautomatischen Hochleistungspressen eine Achstulpe oder eine Gelenkwelle gefertigt. Hermann Heuer

Treffen der Arbeitssicherheit GMHütte · Auch in diesem Jahr fand wieder eine ganztägige Schulung der Sicherheitsbeauftragten statt. An der Schulung nahmen neben den 54 Sicherheitsbeauftragten und Betriebsräten der Georgsmarienhütte GmbH weitere 27 Beschäftigte aus den Werken IAG, Magnum, WBO, RRO und Ellermann teil. Schwerpunkt war die Vorstellung

und Diskussion der Unfallentwicklung anhand der Unfallkennziffern und der meldepflichtigen Betriebsunfälle, die sich seit dem letzten Zusammentreffen ereignet hatten. Außerdem wurde besprochen, welche wesentlichen Veränderungen für die persönliche Schutzausrüstung anstehen. Norbert Kölker

Unternehmensbereich

STAHL Zug-Sonderfahrt nach Georgsmarienhütte

Besucher hatten Stahlwerk in dieser Größe nicht erwartet GMHütte · Für das bundesweite „Jahr des Tourismus 2001“ hatte sich im März die Stadt Osnabrück – stellvertretend für Niedersachsen – verschiedene Veranstaltungen ausgedacht. Eine davon war die Fahrt mit dem historischen Zug der Osnabrücker Dampflokfreunde vom Zechenbahnhof Piesberg nach Georgsmarienhütte inklusive einer Besichtigung des Stahlwerkes der GMHütte. Die Fahrt führte über den Hauptbahnhof Osnabrück, Hasbergen und die Strecke der GET. Gegen 15.30 Uhr traf der Zug, der schon lange vorher ausverkauft war, im Werk ein. In zwei Gruppen aufgeteilt, besichtigten dann die 50 Fahrgäste E-Ofen, Sekundärmetallurgie und Gießbetrieb, diesmal unter fachkundiger Führung von Michael Jünemann und Dr. Luka Velikonja. (Walzwerk und

Die Marktposition

Gut „behütet“ und unter der fachkundigen Leitung von Hubert Unland machten sich die Teilnehmer der Zug-Sonderfahrt auf den Weg zur Werksbesichtigung bei der GMHütte.

Zurichterei mussten aus Zeitgründen außen vor bleiben.) Bei einer Tasse Kaffee im Zug zeigten sich die Teilnehmer beeindruckt über die Größe des Stahlwerkes. In so unmittelbarer

Nähe zu Osnabrück hätten sie dies nicht erwartet. Pünktlich um 17.30 Uhr gaben die Osnabrücker Dampflokfreunde das Signal zur Rückfahrt in Richtung Hasbergen. hu

BVW

Rekordprämie im Qualitätswesen GMHütte · Sie hatten beide Grund zur Freude – sowohl Stephan Sprekelmeyer, der die Ideen eingereicht hatte, als auch Dr. Robert Lange, Leiter des Qualitätswesens. Denn der Mitarbeiter der Probenwerkstatt erhielt für zwei Verbesserungsvorschläge eine Gesamtprämie von 1.050 DM. Den Löwenanteil, nämlich 800 DM – die bislang höchste Prämie im Qualitätswesen – erhielt er für die Optimierung eines Wärmebehandlungsofens in der Probenwerkstatt. Dort werden täglich viele Stahlproben normalgeglüht oder auf ihre Härtetemperatur erwärmt. Stephan Sprekelmeyer hatte vorgeschlagen, die starren elektrischen Anschlüsse durch flexible und hitzegeschützte Anschlussleitungen zu ersetzen

und die Heizwiderstandsgruppen zu einer Sternschaltung umzubauen, was letzten Endes den Wirkungsgrad des Ofens erhöht. Diese Veränderungen erbringen eine Kostenersparnis von über 3000 DM im Jahr – zum einen durch einen geringeren Reparaturaufwand insbesondere für die Heizwiderstände, zum anderen durch weniger Stromverbrauch. Außerdem wurde der Nutzungsgrad des Ofens deutlich erhöht. Die Änderungen hat der Einreicher im wesentlichen selbst umgesetzt. Er hat übrigens seine Ausbildung zum Energieanlagenelektoniker (Fachrichtung Betriebstechnik) bei der Georgsmarienhütte absolviert und arbeitet seit Anfang 1998 im Qualitätswesen. Dr. Robert Lange

in Großbritannien ausbauen und schnell und flexibel auf die Wünsche englischer Kunden reagieren – mit dieser Zielsetzung hat die Georgmarienhütte GmbH im September 2000 in Manchester ein Verkaufsbüro eröffnet. Seitdem organisiert und intensiviert Paul Wright den Vertrieb für Großbritannien und Irland. Erste vielversprechende Kontakte und Probeaufträge mit der Schmiede-Industrie konnte er bereits verbuchen. Außerdem wurde das Geschäft mit dem englischen Werk der GKN Walterscheid – einem langjährigen Partner der GMHütte – nennenswert ausgebaut. Unterstützt durch den laufenden technologischen Ausbau der GMHütte bestehen gute Chancen, einen weiteren bedeutsamen Markt in Europa langfristig zu gewinnen. Das Foto zeigt Paul Wright (rechts) mit einem englischen Kunden. Klaus Lückertz

…kurz notiert Bei der monatlichen

Es ist wieder soweit: Samstag, den 30. Juni, feiert die

Verlosungsaktion des Betrieblichen Vorschlagswesens (5 x 100 DM) konnten sich für April folgende Einreicher über ihren Gewinn freuen: Michael Berstermann und Heiko Jesse (je 50 DM), Hans-Werner Overmeyer (100 DM), Franz-Josef Leimkühler (100 DM), Karola Schulze (100 DM) und KarlHeinz Töffling (100 DM). hg

GMHütte ihr Frühlingsfest. Beginn: 16 Uhr. Geplantes Ende: 21 Uhr. Es gibt wieder alles, was Spaß macht: Tanz, Unterhaltung, gute Laune, Musik, frisch gezapftes Bier, alkoholfreie Getränke und warmes Essen. Die Kosten tragen wie jedes Jahr die Geschäftsführungen. Das Festzelt steht auf dem MAGNUM-Betriebsgelände in Osnabrück und ist über die Mindener Straße zu hg erreichen.

Sondergewinn strahlt einen Hauch von Nostalgie aus Das BVW wartet mit einer Sonder-Verlosungsaktion auf. Dabei winkt den Einreicherinnen und Einreichern ein besonderer Gewinn: der Chrysler PT Cruiser. Der nostalgisch anmutende PKW hat in kürzester Zeit schon viele Fans und Bewunderer gefunden. Verlost wird das „Traumauto“ bei der Belegschaftsversammlung der GMHütte am 29. Juni. An der Verlosung nehmen alle Verbesserungsvorschläge teil, die zwischen dem 16. November 2000 und dem 25. Juni 2001 eingereicht und zur Bearbeitung angenommen wurden. Noch also besteht die Chance, mit einer guten Idee in die Auslosung zu kommen. Worauf warten Sie noch? hg

Dr. Robert Lange gratuliert Stephan Sprekelmeyer zur Rekordprämie.

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Kanji Emoto, Präsident von Kawasaki Steel, besuchte im April im Anschluss an das IISI Board Meeting in Berlin das Stahlwerk der Georgsmarienhütte GmbH. Er ließ sich dabei von Frank Treppschuh die Produktionseinrichtungen näher erläutern. Gäste und Gastgeber stellten sich nach der Werksbesichtigung sichtlich gut gelaunt einem Erinnerungsfoto (von links nach rechts): Kanji Emoto, Kunio Onodera, Peter van Hüllen, Akira Suzuki, Frank Treppschuh und Dr. Jürgen Großmann. ikw

Unternehmensbereich

STAHL Die Entstehung der eisenschaffenden Industrie im Osnabrücker Bergland im 19. Jahrhundert, Teil 7:

Die ersten kritischen Jahre der Georgsmarienhütte

D

ie allgemeine wirtschaftliche Lage im Jahre 1859 entwickelte sich zur Wirtschaftskrise. Das traf auch den Georgsmarien-Bergwerks- und Hüttenverein (GMBHV), der 1858 zu produzieren begann, da dessen Selbstkosten für das produzierte Roheisen im Vergleich zu anderen Werken verhältnismäßig hoch waren. Das Kostenproblem lag aber nicht in der Verantwortung des Grubendirektors G. Wittenauer. Denn Wittenauer war bestrebt, unter den gegebenen Möglichkeiten gezielt die Förderkosten zu senken. So verlagerte er zur Verringerung der Transportkosten die Erzförderung am Hüggel vom Hedwigstollen, der ein sehr hartes und wertvolles Erz lieferte, zum Herminenstollen. Weitere Kosteneinsparungen zeichneten sich ab, als Wittenauer feststellte, dass die Mächtigkeit des Erzlagers des Herminenstollens den wirtschaftlich wesentlich günstigeren Tagebau zuließ. Hüttendirektor Brandt hingegen bereitete die Verhüttung der geförderten Hüggel-Erze große Probleme. Es gelang ihm nicht, geeignete Mischungsverhältnisse der mit wechselnder Zusammensetzung angelieferten Erze zu erzielen und daraus ein Roheisen mit gleichbleibender Qualität zu erzeugen. Schließlich lagen 3 Millionen Pfund Roheisen auf Lager, die wegen Rotbruch nur zu verminderten Preisen veräußert werden konnten. Wegen Geldmangel musste auch der Bau eines zur Produktionssteigerung dringend benötigten dritten Hochofens zurückgestellt werden. Das noch zur Verfügung stehende Kapital wurde für den Ausbau der Gießerei verwandt. Hauptprodukt der Gießerei waren starkwandige Röhren, die sich bis zu einem Druck von 25 Atmosphären bewährten und guten Absatz fanden.

Die erste Bilanz Sie wurde mit einem errechneten Verlust von 44.000 Talern im Juli 1859 abgeschlossen. Einen so hohen Verlust hatte man nicht erwartet, und so schlug die Nachricht in der Öffentlichkeit wie eine Bombe ein. Die Aktionäre überschwemmten den Verwaltungsrat mit empörten Briefen. Zur Rettung zumindest eines Teiles ihres eingezahlten Kapitals stellten mehrere Aktionäre den Antrag, den GMBHV aufzulösen und alles Verwertbare zu veräußern. Es gab jedoch auch Aktionäre, die für den Erhalt des GMBHVs eintraten, so auch eine 18-köpfi-

ge Gruppe, die sich als „Hiesige“ bezeichneten. Sie veröffentlichten ihren Schriftwechsel mit dem Verwaltungsrat, um eine baldige Insolvenzerklärung des GMBHVs zu verhindern. Fünfzehn der Unterzeichner hatten ihren Wohnsitz in der Stadt Osnabrück und stammten hauptsächlich aus der Osnabrücker Kaufmannschaft. Es gab unter ihnen aber auch zwei Juristen, zwei Militärs, zwei Gutsbesitzer, einen Regierungsrat und einen Rentier. Ursache für die wirtschaftlichen Probleme des GMBHVs waren völlig verfehlte Kostenvoranschläge, die nicht der Realität entsprachen. So waren zum Beispiel die Kosten für die Errichtung der Werkswohnungen nicht ausreichend in der Kalkulation ausgewiesen. Auf der Generalversammlung von 1860 wurde die Auswechslung der Direktoren und die Einsetzung einer Untersuchungskommission beschlossen. Diese Kommission beklagte später in ihrem Bericht die fehlenden Verkehrsanbindungen der Georgsmarienhütte als größten Übelstand.

Oben: Carl Wintzer, ab 1860 neuer Direktor des GMBHVs, sollte die Entwicklung des Vereins entscheidend prägen. Entwurf der zukünftigen Gemeinde und des Werks Georgs-Marien-Hütte aus dem Jahre 1857 von Architekt Ludwig Debo, dem „Baumeister“ des GMBHVs. Debos Entwurf wurde jedoch nur in Teilen verwirklicht.

Und wieder der König Für den Fortbestand der Unternehmung war es jetzt dringend notwendig, die Kapitaldecke zu stärken. Die günstige Stimmung, die 1856 unter den Anlegern zu Gunsten der Bergwerksund Hüttenunternehmungen herrschte, war in Folge schwindelhafter Unternehmungen und der Finanzkrise von 1857 in Ablehnung umgeschlagen. Da unter diesen Umständen kaum Anleger zu bewegen waren, in die Georgsmarienhütte zu investieren, war die Gesellschaft wieder einmal auf die Hilfe des Könighauses angewiesen. Bereits mehrmals hatte der hannoversche König als Protektor des Unternehmens finanzielle Hilfe geleistet. Auch jetzt half er wieder mit einem erheblichen Betrag aus. Letztendlich summierten sich die finanziellen Hilfen, die König Georg V. an die Gesellschaft leistete, auf 650.000 Taler oder 25 % des Grundkapitals des GMBHVs.

Ein neuer Direktor Mit Carl Wintzer, bislang Direktor der Johannishütte in Duisburg, fand man einen neuen geeigneten Mann für die kaufmännische und technische Leitung des GMBHVs. Er begann sofort, im April 1860 die Hütte zu reorganisieren. Günstig für ihn war, dass bisher nur zwei der geplanten vier

Hochöfen standen. Denn nach seiner Ansicht waren die bisher erbauten Hochöfen bereits unwirtschaftlich und veraltet. Trotzdem gelang es Wintzer und seinen Mitarbeitern, die Leistung dieser Hochöfen zu steigern und die Selbstkosten zu senken. Den sinkenden Preis für Roheisen versuchte man durch die Produktion besonders wertvoller Qualitäten, für die man Überpreise erzielte, auszugleichen. Zusammen mit dem jungen Ingenieur Fritz W. Lürmann fand Wintzer auf Grund umfassender Analysen und vielfacher Versuche zweckentsprechende Mischungsverhältnisse der Erze vom Hüggel und vom Roten Berg heraus, die eine gleichartige Erzeugung verschiedener Roheisensorten ermöglichten. Die positive Folge war, dass die Georgsmarienhütte bei der Qualität des für die Gussstahlerzeugung besonders geeigneten Spiegeleisens in Deutschland ohne Konkurrenz war. Aber auch bei den marktgängigen Sorten sorgte Wintzer dafür, dass das versandte Roheisen der vom Kunden bestellten Güte entsprach. Wittenauers Verbesserungen mit der Einführung des Tagebaus und endlich der Anlage eines besteinten Weges zwi-

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schen Hüttenplatz und Hüggel (1860/61), senkten die Selbstkosten der Eisenerze gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent. Die Gesamtheit der Verbesserungen in der Erzförderung und auf dem Hüttenplatz senkte die Selbstkosten des Roheisens auf fast die Hälfte. So kam es, dass Carl Wintzer sein erstes Betriebsjahr nicht nur ohne Verlust, sondern sogar mit einem kleinen Gewinn von 1.577 Talern abschloss. Im folgenden Jahr stieg der Gewinn dann auf über 19.000 Taler und im dritten sogar 32.000 Taler.

Selbständige Gemeinde Die Herauslösung des Grundbesitzes des GMBHVs aus der Bauernschaft Malbergen war von Anfang an Ziel der neu gegründeten Unternehmung. Schon ein halbes Jahr nach Erwerb des Schultenhofes stellte daher der Verwaltungsrat im Juli 1857 den Antrag auf Bildung einer eigenen Gemeinde und begründete ihn mit gemeinderechtlichen Problemen. Eines der Probleme waren die Schwierigkeiten, die hiesige Landgemeinden den zugewanderten Arbeitnehmern aus anderen Regionen bei der Ansiedlung machten. So finden sich in den Gemeindeausschuss-Protokol-

len der Gemeinde Hasbergen Beispiele für die Verweigerung des Domizilrechtes an Zugereiste. Denn die Vertreter der kleinen Landgemeinden befürchteten zu Recht, beim Scheitern der Unternehmung die Last der Unterstützung der verarmten Arbeiter des GMBHVs tragen zu müssen. Ob Landgemeinden, Ämter, Landdrostei oder Kirchen: Die Gründung einer eigenständigen Gemeinde war im Interesse aller. Die letzte Entscheidungsinstanz für oder gegen die Gründung einer selbstständigen Gemeinde war das Innenministerium in Hannover. Zwar hielt man den vorgesehenen Gemeindebezirk an sich für zu klein und die Bevölkerung vollkommen von „dem Gedeihen des fraglichen gewerblichen Unternehmens“ abhängig, aber es seien „andere Gründe stärker“. So trat am 1. Mai 1860 das Gemeindestatut für die neue Gemeinde Georgsmarienhütte in Kraft. Ihre Grundfläche bestand lediglich aus dem 350 Morgen großen Terrain des Schultenhofes. Dort befanden sich die betrieblichen Anlagen der Georgsmarienhütte und die später als „Alte Kolonie“ bezeichneten 32 Häuser mit 98 Wohnungen. Die neue Gemeinde – ihre Fläche betrug 1/9 der Bauernschaft Malbergen – war mit Abstand die kleinste des Osnabrücker Landes. Die Arbeiterhäuser am Osterberg, in der Gemeinde Oesede, der sogenannte „D-Zug“, gehörten nicht dazu. Boden, Betriebsanlagen, Häuser und sämtliche infrastrukturellen Einrichtungen waren im Besitz des GMHBVs. Es gab keinen weiteren Privatbesitz in der Gemeinde Georgsmarienhütte. wird fortgesetzt wa

Unternehmensbereich

STAHL Auszüge aus dem Umweltbericht der Georgsmarienhütte GmbH, Teil 3

Umweltschutz behält seinen Stellenwert GMHütte · Mit den Themen Gewässerschutz, Reststoffe und Abfälle, Schallschutz und einem Ausblick beenden wir in dieser Ausgabe den Umweltbericht der Georgsmarienhütte GmbH.

Reststoffe und Abfälle

Fernheizungsnetz GMHütte

Dampfkesselanlage

Gewässerschutz Wasser wird bei der Georgsmarienhütte GmbH, wie auch in allen anderen Stahlwerken, überwiegend zu Kühlzwecken eingesetzt. Um den Bedarf an Frischwasser zu verringern, zirkuliert das Kühlwasser, wo dies anlagentechnisch möglich ist, in geschlossenen Kreisläufen. Beim flüssigen Stahl kommt eine Indirektkühlung zum Einsatz, d. h. die Wandelemente des Elektroofens und seines Deckels bestehen aus wasserdurchströmten Rohren. Dieser geschlossene Primärkreislauf wird seinerseits über Wärmetauscher von einem offenen Kreislauf gekühlt. Die Kühlung der Rauchgasleitungen besteht ebenfalls aus einem geschlossenen Kreislauf. Mit Hilfe der im Abgas enthaltenen Wärme wird in einem Dampfkessel Dampf erzeugt. In den Fernwärmestationen des Werkes und der Stadt Georgsmarienhütte wird über Wärmetauscher mit diesem Dampf Wasser erwärmt und in die Fernheizungsnetze abgegeben. Bei diesem Wärmeaustausch kondensiert der Dampf. Das Kondensat wird nach Durchlaufen des Speisewasserbehälters wieder zur Wärmerückgewinnung im Abgassystem eingesetzt und der Kreislauf beginnt von neuem. Auch in anderen Bereichen, z. B. in der Stranggießanlage oder im Walzwerk, werden Anlagenteile, die mit dem Stahl Kontakt haben, mit Wasser gekühlt. Dieses Wasser befindet sich ebenfalls in Kreisläufen. Die Ver-

chen Inhaltsstoffen wurde ebenfalls deutlich gesenkt.

Städtisches Fernwärmenetz

Stahlwerk

Werkskläranlage

Wasseraufbereitung

Walzwerk

Vorfluter Bearbeitungsbetriebe

Städtische Kläranlage

Bei der Stahlerzeugung werden außer Schrott noch verschiedene Zuschlags- und Hilfsstoffe benötigt. Deshalb fallen im Produktionsverlauf auch große Mengen an „Reststoffen“ an. Mit der Stilllegung des Hochofens hat sich die Menge der extern verwerteten oder entsorgten Abfälle von knapp 40.000 Tonnen im Jahre 1992 auf 22.000 Tonnen verringert. Pro Tonne Rohstahl, d. h. bereinigt um die Produktionsschwankungen, konnten die Abfälle von 91 kg auf 38 kg pro Tonne Rohstahl, also um 58 Prozent vermindert werden.

Sanitärbedarf Frischwasser Kreislaufwasser Dampf/Fernheizung Abwasser

Die Energiezentrale für Gas, Wasser und Dampf

dampfungsverluste werden neben anderen Entnahmequellen zum Teil durch gereinigtes und entcarbonisiertes Wasser aus der werkseigenen Kläranlage ergänzt. Durch die ausgeprägte Kreislaufführung des Wassers kann der Frischwasserbedarf so bei nur etwa 2,8 Kubikmetern pro Tonne Rohstahl gehalten werden. Um dieses Ergebnis zu erreichen, wird das Wasser bis zu 14 Mal verwendet, oder anders ausgedrückt, der Wassergebrauch der Georgsmarienhütte GmbH läge ohne Kreislaufführung bei über 40 Kubikmetern pro Tonne Rohstahl. Das Kühlwasser wird nach seiner Verwendung im Werk gefiltert, gekühlt und anschließend

in der werkseigenen Kläranlage von Schwebstoffen befreit. Über 50 Prozent des gereinigten Abwassers werden ins Werk zurückgepumpt, anschließend aufbereitet oder direkt eingesetzt. Sanitärabwässer werden der städtischen Kläranlage zugeführt, dort gereinigt und wie das Wasser aus der werkseigenen Kläranlage in den Vorfluter, den Fluss Düte, abgegeben. Die Temperatur des eingeleiteten Wassers hat sich seit 1992 um 20 °C verringert. Dadurch konnten vor allem im Sommer aufgrund der verringerten Aufwärmspanne des Vorfluters bessere Lebensbedingungen für die Wasserorganismen in der Düte geschaffen werden. Die Belastung des Wassers mit schädli-

Die neue Wasseraufbereitung der GMHütte

Der überwiegende Teil dieser Abfälle wird einer externen stofflichen Verwertung zugeführt. Die Recyclingquote stieg von 94 Prozent (1992 – 1994) auf 99 Prozent (1995 – 1999). Die Masse der extern aufbereiteten Filterstäube konnte im Vergleich zu 1992 auf 30 Prozent verringert werden. Möglich wurde dieser Erfolg auch durch eine interne Staubrezirkulierung. Der Filterstaub aus dem Elektroofen wird nach seiner Abscheidung in der Filteranlage über Lanzen zurück in das flüssige Stahlbad geblasen. Leichtflüchtige Zink- und Bleiverbindungen verdampfen erneut und reichern sich im Filterstaub an. Beim Schutt, der hauptsächlich von verbrauchten Feuerfestausmauerungen stammt, konnte die pro Tonne Rohstahl abzugebende Menge gegenüber 1992 auf unter 20 Prozent gesenkt werden. Für den Zunder ergibt sich im gleichen Zeitraum eine Verringerung auf 70 Prozent.

Schallschutz Mit der Stilllegung des Erzlagers und des Hochofens Mitte 1994 verringerte sich auch die Lärmbelastung der in direkter Nachbarschaft des Hüttengeländes im Süden wohnenden Anlieger. Beim Umbau des Stahlwerks wurden umfangreiche Schallschutzmaßnahmen verwirklicht. So besteht die Stahlwerksfassade heute aus doppelwandigen Kassetten mit zwischenlie-

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gender Isolierung. Eine weitere Entlastung des südlichen Bereiches brachte die Stilllegung des Kraftwerkes mit seinen Kühltürmen und Gebläsen Ende 1997 sowie der Neubau der Energiezentrale an der Nordseite des Werksgeländes.

Ausblick Die leistungsstärkste Walzstraße der Georgsmarienhütte ist komplett auf Thyristorsteuerung umgerüstet worden. Die nicht mehr benötigten QuecksilberDampf-Gleichrichter wurden einem Verwerter übergeben, der in der Lage ist, das Quecksilber in Vakuumöfen rückstandsfrei aus den Gefäßen zu entfernen. Das so erzeugte Quecksilber wird zu Reinstquecksilber für Thermometer, Leuchtstoffröhren und dentale Zwecke aufgearbeitet. Die Außerbetriebnahme der Quecksilber-Dampf-Gleichrichter an den anderen Walzstraßen ist bis zum Jahr 2002 vorgesehen, um auch sie dann einer umweltgerechten Verwertung zuzuführen. Zur Zeit wird eine detaillierte werksweite Analyse der geförderten Wassermengen durchgeführt, um die Pumpenlaufzeiten weiter zu optimieren und damit den Wasserbedarf zu verringern. Bei den wasserfördernden Pumpen erfolgt durch eine gezielte Umrüstung auf Frequenzsteuerung eine Reduzierung des Stromverbrauchs. Auch weitere Verwendungsmöglichkeiten für das gereinigte Wasser aus der Kläranlage werden geprüft. Das neue Entsorgungszentrum des Werkes ging Ende 1998 in Betrieb. Die Anlage kann die eisenhaltigen Schlämme aus der Werkskläranlage und einen Teil des Zunders entwässern und so für das Recycling im Elektroofen vorbereiten. Auch Verpackungsabfälle wie Folien, Big-Bags und Pappe werden an dieser Stelle zentral gesammelt und für die Verwertung bereitgestellt. Die Anlage ist nach den Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes für die Zwischenlagerung und Verladung von wassergefährdenden Stoffen ausgelegt und wird entsprechend genutzt. Anfang 1998 begann bei der Georgsmarienhütte die Umstellung der Hydraulikanlagen auf zinkfreies Hydrauliköl. Hydrauliköle mit einer Zinkdithiophosphat-Additivierung zersetzen sich allmählich, es bilden sich Zinkoxide, aus denen in den Vorratstanks ölunlösliche Schleime entstehen. Diese Schleime verstopfen Filteranlagen und führen zu Betriebsstörungen. Neben erhöhten Reinigungskosten mußten die Hydrauliköle vorzeitig entsorgt werden und erreichten so nicht die geplanten Standzeiten.

Unternehmensbereich

STAHL Lieferantenporträt

Frauen in Männerberufen

Ohne Wasser kein Stahl

Erster „Girls day“

Der Energiebetrieb der Georgsmarienhütte GmbH ist dafür verantwortlich, dass die Versorgung des Stahlwerkes mit Wasser, Dampf, Druckluft und technischen Gasen sichergestellt ist. Dazu gehört auch, die gesamte Mess- und Regeltechnik der dafür erforderlichen Systeme zu überwachen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die geeignete Wasserqualität für den jeweiligen Verwendungszweck bereitzustellen, eine Aufgabe, die die GMHütte zusammen mit der Drew Ameroid Deutschland GmbH löst. Ein Mitarbeiter dieses Unternehmens, Heiko Oetjen, berichtet hier über die Zusammenarbeit mit der GMHütte: „Nahezu alle Betriebe der Georgsmarienhütte benötigen Kühlwasser oder Dampf für Produktionszwecke. Dieses Wasser wird chemisch behandelt, um vor allem Korrosion zu verhindern bzw. zu reduzieren und an thermisch stark belasteten Stellen Ablagerungen der Wasserinhaltsstoffe zu minimieren. Nachlässigkeiten werden sofort bestraft, weil dadurch hohe Reparatur- bzw. Instandsetzungskosten anfallen. Und ohne Kühlung kann es im Extremfall am E-Ofen zum Schmelzabbruch und in der Stranggießanlage zum Gießabbruch kommen. Die GMHütte arbeitet bei der chemischen Wasseraufbereitung seit mehr als zehn Jahren mit uns, der Drew Ameroid Deutschland GmbH, zusammen, einem Unternehmen, das sich seit über 50 Jahren aktiv mit Verfahren zur industriellen Wasseraufbereitung beschäftigt. Wir gehören zur Ashland Chemical Group und sind auf allen

Auch sie sorgen dafür, dass bei der GMHütte die Wasserkreisläufe störungsfrei laufen und die Wasserqualität ungetrübt bleibt (von links nach rechts): Heiko Oetjen (Drew Ameroid), Walter Frenkel (GMHütte, Meister Energiebetrieb) und Rainer Schulz (GMHütte, Leiter der Energie-, Mess- und Regeltechnik).

fünf Kontinenten in verschiedenen Industriebereichen tätig, wobei die Stahlindustrie zu unseren Haupttätigkeitsfeldern gehört. Konkret: Wir betreuen weltweit etwa 250 stahl- und eisenerzeugende Betriebe. Neben der Lieferung der Behandlungschemikalien bietet Drew Ameroid einen intensiven Service und eine ausführliche Beratung vor Ort. Dafür zuständig sind bei der GMHütte zwei Service-Ingenieure, die seit mehr als 10 Jahren das Werk kennen. Kontrolliert wird die chemische Behandlung (Wasseranalytik) an zwei Tagen pro Woche direkt vor Ort, ein Vorgehen, welches das Laborpersonal der GMHütte entlastet und uns ermöglicht, bei auftretenden Abweichungen von den Sollwerten schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Vieles konnten wir bereits gemeinsam mit dem Energiebetrieb optimieren, zum Beispiel die Rohwasserqualität des entkarbonisierten Wassers. Ergeb-

nis: Die offenen Rückkühlsysteme können seitdem mit einer höheren Eindickung (Aufkonzentrierung der Salze im Kreislauf) und damit einem verringerten Frischwasserbedarf betrieben werden. Die stetige Optimierung der Wasserkreisläufe hat auch die Betriebskosten kontinuierlich reduziert. Und die Kosten für Chemikalien konnten dank leistungsfähigerer Produkte in den letzten fünf Jahren um mehr als 50 % verringert werden (bezogen auf die produzierte Rohstahlmenge). Hier zeigt sich die gute Zusammenarbeit zwischen Energiebetrieb, Einkauf und Drew Ameroid. Die Optimierung der Wasserwirtschaft ist ein kontinuierlicher Prozess, wofür Orts- und Systemkenntnisse dringend erforderlich sind. Die gute Partnerschaft ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg und wird auch in Zukunft einen großen Teil der Zusammenarbeit ausmachen.“

GMHütte · Nach dem „Tag des Baumes“ und dem „Tag des Buches“ gab es in diesem Jahr nun erstmalig auch einen für Mädchen, den sogenannten „Girls day“ – und den Besuch einer Schülerinnengruppe bei der Georgsmarienhütte GmbH. Allgemein herrschte zunächst Unwissenheit, wenn nicht sogar Unverständnis: „Brauchen wir denn so einen Tag? Was sollen wir denn mit den Mädchen bei uns im Betrieb machen?“. Dabei war die Idee hinter dem „Girls day“ ganz einfach: Die Mädchen sollten die Möglichkeit haben, einen Tag mit einem Elternteil den Berufsalltag zu erleben – und dabei möglichst technische Berufe kennenler-

hegger (Industriekauffrau) und Vera Steinbrügge (Werkstoffprüferin) übernahmen die Aufgabe, die Schülerinnen zu begleiten. Aber schon bei der Begrüßung zeigte sich: Die „Girls“ wussten nicht so genau, weshalb sie denn schulfrei hatten und was sie eigentlich genau im Werk sollten. Eine Verwirrung, die sich bald legen sollte. Zur Einstimmung wurde der neue Werksfilm gezeigt, dann per Power-Point-Präsentation die Ausbildung erläutert und schließlich ging es in die Praxis. Maldwyn Humphreys führte die Mädchen durch die Ausbildungswerkstatt und erläuterte einzelne Werkzeuge und Maschinengruppen. Bei der Be-

Die Schülerinnen Danina Waltermann, Ramona Rottmann, Dana Duram, Marina Kriege und Sabrina Schulenburg zusammen mit den Auszubildenden Sonja Berghegger, Vera Steinbrügge und Andreas Schweizer, der gerade die Funktion einer Fräsmaschine erläutert und vorführt.

nen. Berufsorientierung in einer etwas anderen Form war also angesagt, ein Thema, das Ausbilder schon lange beschäftigt. So lag es nahe, die Schülerinnen zunächst in der Ausbildungswerkstatt mit dem Unternehmen und den Ausbildungsberufen der GMHütte bekannt zu machen. Wer kann das besser als diejenigen, die gerade in der Ausbildung sind? Sonja Berg-

triebsbesichtigung gab es dann Gelegenheit, die Eltern an deren Arbeitsplatz zu besuchen. Inzwischen hatten die Schülerinnen ihre anfängliche Zurückhaltung aufgegeben und zeigten sich sehr interessiert, so dass sie zum Abschluss des Vormittages einem Reporter des NDR noch locker ein Rundfunkinterview geben konnten. Jürgen Stapelfeld

Die Entwicklung der Chemikalienkosten für die Wasserbehandlung pro to Rohstahl von 1995 bis 2000

Trainees aus Frankreich geschult

DM

Französisches Flair

1,65

1,60 1,59 1,40

GMHütte · Wie up-to-date die Technologie der Georgsmarienhütte GmbH ist, beweist ein 1-wöchiges Pfannenofen-Training, zu dem Mitarbeiter der französischen Firma Aubert & Duval angereist waren. Aubert & Duval gilt als renommierter Spezial- und Sonderstahlhersteller (weitere Informationen unter: www.aubertduval.fr). Organisiert hatte die Schulung die Firma SMS-DEMAG, die von Aubert & Duval beauftragt worden war, einen Pfannenofen zu liefern. Im Mittelpunkt stand für die französischen Kollegen das Beherrschen der praktischen Abläufe sowie das Handling des

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Ofens. Darüber hinaus kam es zu sehr anregenden und interessanten Fachgesprächen. Für fast schon französischen Flair sorgte Dipl.-Ing. Friederike Waldmeyer (SMS-DEMAG). Sie hat aufgrund ihrer Sprachkünste, ihres Charmes und ihrer Persönlichkeit sowohl bei der GMHütte als auch bei den französischen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In den nächsten Tagen geht der Pfannenofen bei Aubert & Duval in Betrieb. Die GMHütte wünscht viel Glück und Erfolg bei der Inbetriebnahme und der weiteren Arbeit mit dem neuen Aggregat. Dr. Luka Velikonja

Europa-Tag

Zahlreiche Gelegenheiten, die Chance beim Schopf zu packen Landkreis Osnabrück · „Lernland Europa“ – unter diesem Motto stand der diesjährige Europa-Tag, den wie jedes Jahr der Landkreis Osnabrück organisierte. Ziel der Veranstaltung war, einen Dialog zwischen Jugend und Wirtschaft über die Möglichkeiten und Chancen des europäischen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in Gang zu bringen. Dr. Jürgen Großmann sprach über die Anforderungen, die europäisch orientierte Unternehmen heute an junge Leute stellen, und betonte, dass neben einem guten Schulabschluss vor allem Eigeninitiative und Interesse für eine umfassende Ausbildung gefragt seien. „Europa“, so Dr. Großmann, „kann aber nur zusammenwachsen, wenn sich die Menschen begegnen. So ist es für die Georgsmarienhütte GmbH selbstverständlich, sich an europäischen Projekten zu beteiligen und bereits in der Ausbildung den Austausch junger Leute zu fördern.“ Die Auszubildenden der GMHütte fahren nicht nur nach Österreich, Dänemark oder Finnland, um Urlaub zu machen und

Am Stand der GMHütte zeigten sich (von links nach rechts) Sergej Schandler (BBS Bersenbrück), Patrizia Feldhaus (Realschule Bad Laer) und Juri Penkowski (BBS Bersenbrück) an der Ausbildung im Werk interessiert. Sonja Berghegger informierte über ihren Finnland-Aufenthalt und Christian Bloom über internationale Austauschprogramme.

eine fremde Betriebsatmosphäre zu schnuppern, sondern um persönlich und fachlich dazuzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Umgekehrt stellt die GMHütte auch für ausländische Studenten Praktikumsplätze zur Verfügung. Mit Europa wächst auch der Konkurrenzdruck. Deshalb werden Qualifikation, Motivation und Identifikation der Mitarbeiter immer wichtiger. Qualifikation ist dabei kein Vorgang, der

mit einem Zeugnis endet, sondern die Bereitschaft, fortwährend zu lernen und sich zu verändern. Der Europa-Tag umfasste aber nicht nur Vorträge, sondern auch eine Kontakt- und Beratungsbörse. Hier konnten sich Interessierte an den Ständen der Unternehmen und anderen Institutionen ausführlich über einzelne Ausbildungsgänge informieren. Jürgen Stapelfeld

Ein Auslandspraktikum in der Volksrepublik China bietet seit mehreren Jahren die Fachgruppe „Metallurgie und Werkstofftechnik“ der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit der University of Science and Technology Beijing (USTB) an. Dabei wird den Studenten die Möglichkeit gegeben, das Land mit Blick auf wirtschaftliche, kulturelle aber auch soziale Aspekte kennen zu lernen. Um die Reisekosten – dazu zählen zum Beispiel Impfungen, Flug, Unterkunft, Betreuung, Versicherungen oder auch Gastgeschenke – für die Teilnehmer erträglich zu machen, wurden verschiedene Firmen um eine Unterstützung gebeten. Die Georgsmarienhütte GmbH trug mit insgesamt 3.000 DM zum Gelingen bei und ermöglichte so den Studenten einen interessanten Aufenthalt (von links nach rechts): Carmen Acht, Jörn Böhlke, Holger Clemens, Jörg Lauscher, Evelin Ratte, Till Reek, Nils Schäfer, Janpkm Christoph Stoephasius und Harald Tlatlik.

AZUBI-ECKE

Schwimmen im Eisloch Auch in diesem Jahr wurde den Auszubildenden der GMHütte ein Auslandspraktikum in Finnland angeboten. „Eine tolle Gelegenheit, um Land und Leute kennenzulernen“, dachte sich Sonja Berghegger und bewarb sich. Sie hatte das Glück, mit weiteren vier Mädchen der Berufsschule Schölerberg für drei Wochen nach Lohja zu fliegen. Hier ihr Erfahrungsbericht: „Lohja ist eine Stadt mit 35000 Einwohnern, die etwa 60 km westlich von Helsinki am größten See Südfinnlands liegt. Obwohl wir uns ein wenig auf die finnische Sprache vorbereitet hatten, merkten wir schon am Flughafen, wie fremd diese dem Ungarischen verwandte Sprache für uns ist. Wir konnten nicht einmal erahnen, worüber die Menschen sprachen oder was auf Schildern geschrieben stand. Zum Glück können die meisten Finnen sehr gut Englisch. Das Wetter allerdings hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Uns war von –10° und kälter

berichtet worden, und somit hatten wir fast nur dicke Kleidung dabei. Aber wo war nun die Kälte? Wir wussten gar nicht, was wir noch ausziehen sollten, denn wir hatten jeden Tag blauen Himmel und Sonnenschein. Unser ‚Zuhause‘ war ein Studentenwohnheim, das 93 Treppenstufen vom Zentrum entfernt auf einer Anhöhe lag. Dort konnten wir frühstücken und ein warmes Abendbrot einnehmen, das aber schon um 16 Uhr angeboten wurde. Zu Mittag aßen wir in den Kantinen der Firmen. Montag war unser erster Arbeitstag. Unsere finnische Ansprechpartnerin, Marijo Kvist, brachte uns zu unseren Arbeitsplätzen. Ich erfuhr, dass ich in der Firma Saajos, die Brandschutztüren für Kreuzfahrtschiffe und Kaufhäuser herstellt, im Export arbeiten würde. Zuerst war ich total aufgeregt, aber gleichzeitig auch neugierig auf das, was mich erwarten würde. In meiner Abteilung wurde ich sogleich herzlich empfangen. Mein finnischer Kollege Antti zeigte mir den gesamten

Betrieb, in dem etwa 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Er berichtete mir auch, dass die Meyer-Werft in Papenburg einer ihrer größten Kunden sei. Gleich am Donnerstag der ersten Woche wurden wir eingeladen, zusammen mit einer Schulklasse nach Tallinn in Estland zu fahren. Am Samstag des zweiten Wochenendes machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Helsinki. Sie ist zwar die größte Stadt Finnlands, hat aber nur 500.000 Einwohner. Bei einer Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn sammelten wir erste Eindrücke; und am Abend gingen wir in ein ,All you can eat‘-Restaurant, um uns nach dem vielen Laufen zu stärken. Am Osterwochenende sind wir mit einer Fähre von Turku nach Stockholm gefahren. Obwohl die Überfahrt zwölf Stunden dauerte, wurde uns die Zeit nicht lang, denn es gab mehrere Bars und eine Disco an Bord, in der wir die ganze Nacht durchgetanzt haben. Am nächsten Morgen waren wir jedoch alle seekrank! Das war ein schreckliches Gefühl: Wir hatten die ganze Zeit

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Sonja Berghegger absolvierte ihr Betriebspraktikum bei der Firma Saajos in Lohja (Finnland). Mit ihren „Kurzzeit-Kollegen“ aus dem Verkauf kam sie dabei bestens zurecht.

Seegang und schwankten durch die Gegend. Viel zu schnell vergingen zwei wunderschöne Tage in Stockholm mit Shopping (alles war hier doch so billig im Gegensatz zu Finnland!), Sightseeing und netten Bekanntschaften in der Jugendherberge. Zurück in Lohja hatte es geschneit, und der See war wieder dick zugefroren. Doch das war genau richtig für uns, denn zum Abschied hatte uns die Stadt eingeladen, zuerst eine Sauna zu besuchen und danach in einem Eisloch schwimmen zu gehen. Das war gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte.

,Zur Belohnung‘ gab es hinterher über Feuer gegarten Lachs! Sehr lecker! Außerdem durften wir noch in einem echten Lappland-Haus mit einer Feuerstelle in der Mitte eine Tasse Kaffee und ein Stück Applepie genießen und bekamen kleine Geschenke mit auf den Weg. Am Morgen des 20. April hieß es dann Abschied nehmen. Ein Feuerwehrauto brachte uns mit unserem gesamten Gepäck zum Flughafen. Bereichert um viele Einblicke in eine andere Kultur und Arbeitswelt sind wir in unseren Alltag zurückgekehrt.“

Unternehmensbereich

STAHL Jungingenieure und -kaufleute bei Volkswagen in Wolfsburg

Kundentag

Gigant mit Vorbildcharakter

Das Nützliche mit dem Schönen verbunden VTK · Um ihren Kunden und Dr. Jürgen Großmann die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens zu präsentieren, hatte die VTK Krieglach Mitte Mai zu einem „Tag des Kunden“ geladen, eine Einladung, der insgesamt 50 Personen folgten. Das Motto lautete: „Das Nützliche mit dem Schönen verbinden“. Deshalb wurden den Gästen zunächst einmal ein paar Eindrücke über Geschichte und Kultur der Steiermark, die Region Mürztal und die Marktgemeinde Krieglach vermittelt. Danach stand allerdings das Unternehmen im Mittelpunkt,

wobei sich die Besucher bei einem Werksrundgang Einblicke in die Betriebspraxis verschaffen konnten. Offene Fragen beantworteten Geschäftsführung und Mitarbeiter bei der sich anschließenden Weinprobe. Beim Abschluss-Essen schließlich bot sich in angenehmer und entspanter Atmosphäre die Gelegenheit, nicht nur die Kontakte zu vertiefen, sondern auch Bedürfnisse und Probleme von Kunden und Lieferanten zu diskutieren. Das Echo auf den Kundentag war durchweg sehr positiv. Günther Jauk

Konnten sich im VW-Werk in Wolfsburg ein aufschlussreiches Bild über Kapazitäten, Auslastung, Qualitätssicherung und Mitarbeitermotivation machen: die Jungingenieure und -kaufleute der GMHütte.

GMHütte · Premiere für den Führungsnachwuchs der Georgsmarienhütte GmbH: Eine 19-köpfige Gruppe von Jungingenieuren und -kaufleuten besuchte das VW-Werk in Wolfsburg. Dort, wo Golf, Bora und Lupo zuhause sind, dehnt sich inzwischen ein Betriebsgelände von der Fläche Gibraltars aus. Allein die überdachte Fläche hat die Größe des Fürstentums Monaco. Und so verwundert es auch nicht, dass die ob der gewaltigen Dimensionen staunenden GMHütter ihre halbtägige Werksbesichtigung motorisiert absolvierten – in fünf Panoramawagen, die von einem GolfCabrio gezogen wurden. Insgesamt 50.000 Belegschaftsmitglieder arbeiten auf dem Gelände, in den Fabrikhallen und Verwaltungsgebäuden, davon 20.000 in der Produktion und 10.000 in Forschung und Entwicklung. In den Produktionshallen konnten die Jungingenieure und -kaufleute den Produktionsprozess eines Automobils mit Ausnahme der Lackiererei von

Anfang bis Ende mitverfolgen. Innerhalb weniger Minuten setzten und schweißten Roboter Seitenteile und Dach an die Plattform. Mit wenigen Handgriffen montieren anschließend Mitarbeiter sukzessive weitere Komponenten an bzw. in das Fahrzeug – jedes Modell nach den individuellen Wünschen der Kundschaft in Farbe, Motorisierung und Innenausstattung gefertigt. Beeindruckend auch der Blick in das VW-Presswerk. Dort verarbeiten etwa 2.300 Mitarbeiter Tag für Tag 300 Tonnen Tailored Blanks (Automobil-Platinen) und etwa 2.200 Tonnen Coilmaterial, was einer Ladung von 45 Eisenbahnwaggons entspricht. Zur Verfügung dafür stehen 160 Pressen unterschiedlicher Leistungsgrade bzw. annähernd 350 Einzelwerkzeuge. Insgesamt können täglich 600.000 Teile (entsprechen 4.500 Teilesätze) für die VWGruppe hergestellt werden. Mit dem Produktionsleiter des Presswerks führten die GMHütter während des Rundgangs eine re-

ge und aufschlußreiche Diskussion, bei der sie mehr über Kapazität, Auslastung, Qualitätssicherung und Mitarbeitermotivation erfahren konnten. Nach dem Essen im werkseigenen Restaurant ging es noch kurz durch die Autostadt, wo mehr über Konzernphilosophie, Historie und Zukunftsvisionen von VW zu erfahren war. In den Pavillons – vergleichbar mit der EXPO in Hannover – sind die einzelnen Automarken des Konzerns zu sehen, wobei die Gäste aus Georgsmarienhütte am meisten von den Bentley-, Audiund Seat-Pavillons angetan waren. Fazit der Besichtigung: Das VW-Werk besticht trotz seiner Größe durch seine Sauberkeit, eine funktionierende Logistik und ein angenehmes Betriebsklima. Vielleicht könnte ja die eine oder andere Erkenntnis in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe verwertet werden und – wenn auch in modifizierter Form – in den täglichen Arbeitsprozess einfließen. André Buitenhuis

Es war fast schon eine familiäre Atmosphäre, die den Kundentag der VTK Krieglach prägte. Umso mehr wurden sehr viele persönliche Gespräche im Verlauf der Veranstaltung geführt.

Elektroden-Lieferanten

Kundenservice auf japanisch GMHütte. Die japanischen Elektrodenlieferanten der GMHütte bestehen darauf, persönlich die Qualität und Funktionsweise ihrer Graphitelektroden zu überprüfen. Dies gilt auch für den neuen und nunmehr dritten Lieferanten, der SEC aus Japan, die den E-Ofen mit 700-er Elektroden beliefert. Im Mai begleitete Tomoo Mizutani aus Fukuchijama eineinhalb Tage die Fahrweise am E-Ofen und diskutierte die Ergebnisse mit dem Stahlwerk. Mit dabei waren Frauke Huetker und Takao Hariya von Mitsubishi International, die von Düsseldorf aus den Kontakt zu SEC pflegen. bmz

Trotz Bilderbuchwetter hatten viele Studenten am

Auch der japanische Elektrodenhersteller SEC legt großen Wert darauf, sich vor Ort von der Qualität seiner Produkte zu überzeugen (von links): Takao Hariya, Frank Treppschuh (GMHütte-Produktionsleiter), Tomoo Mizutani, Frauke Huetker, Stefan Brügge und Matthias Schöring (beide Stahlwerk GMHütte).

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23. Mai den Weg in die Aula des Osnabrücker Schlosses gefunden. Auf der von der Studentenorganisation AIESEC hervorragend organisierten „ContAct 2001“ erhielten Sie dort die Möglichkeit, Unternehmen aus der Region kennenzulernen und mit Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen. Die Georgsmarienhütte GmbH war in diesem Jahr das erste Mal vertreten. Zusammen mit 20 anderen Firmen stand sie unter dem Motto „Create your future“ den Studenten Rede und Antwort. Die angehenden Wirtschaftswissenschaftler, Informatiker und vor allem die Ingenieurwissenschaftler zeigten sich besonders interessiert an Praktika und Diplomarbeiten, aber auch an offenen Stellen in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die dazu motiviert, den Kontakt zu Universität und Fachhochschule Osnabrück zu intensivieren. Das Bild zeigt Ralf Kapp (rechts) im Gespräch mit einem Bewerber. Christian Bloom

Unternehmensbereich

STAHL Von findigen Mitarbeitern

„Engagement“ ist kein leeres Wort SHW · Wenn von überdurchschnittlichem Engagement die Rede ist, fällt es manchmal schwer, sofort ein passendes Beispiel aus der Praxis zur Hand zu haben. Anders bei der SHW Blankstahl GmbH. Ihre Erfahrungen der letzten Wochen macht es ihnen leicht, auf Mitarbeiter zu verweisen, die sich jeder Betrieb nur wünschen kann und ein großes Dankeschön verdient haben. Beispiel 1: Alle Hauptaggregate wie Ziehmaschinen und Schleifmaschinen laufen während der Arbeitspause durch. Damit in dieser Zeit nichts „anbrennt“, hat Elektriker Michael Schüle auf allen Anlagen NotAus-Schalter für die benachbarten Aggregate installiert. Jetzt kann ein einzelner Mitarbeiter während der „Vesper“ von seiner Maschine aus sämtliche Anlagen beobachten – und im Störfall von seinem Arbeitsplatz aus abschalten. Beispiel 2: Die Standard-Bundgröße bei gezogenem Stabstahl beträgt 1 Tonne. An den Ziehmaschinen wurden aber bisher immer 3 bis 5 Tonnen in einer Auswurfmulde gesammelt und an den Pack- und Wiegestand

links: Reinhold Holzner an der neuen Richtmaschine, von der aus er alle anderen Aggregate der Werkstatt im Störfall per Not-Aus-Schalter stoppen kann. rechts: Michael Schüle bei einer Funktionsprüfung unten: Wolfgang Schäfer an der verlängerten SP 60, auf der seit neuestem auch Standardlängen bearbeitet werden können.

geleitet, wo sie mühevoll von zwei Mitarbeitern in 1-TonnenPartien aufgeteilt werden mussten. Michael Schüle hat auch hier eine Lösung gefunden und alle Ziehmaschinen mit Zählwerken und elektronischen Schaltgebern ausgerüstet. Jetzt kann der Sollwert von 1 Tonne am Zähler eingegeben werden. Ist er erreicht, hält die Förderkette der Anfas-Einheit automatisch kurz

an. Jetzt werden einfach zwei Anhängegurte um das Bündel geschlungen und danach der Förderer wieder eingeschaltet. Letztendlich befinden sich mehrere durch Gurte getrennte 1-Tonnen-Partien in der Auswurfmulde. Vorteil: Der Packstand hat weniger Arbeit, weil er jetzt jeweils 1 Tonne bündeln und ohne zusätzliche Manipulation wiegen

kann. Dadurch kann pro Schicht ein Mann an anderen Anlagen arbeiten. Beispiel 3: Eine der EngpassMaschinen der SHW Blankstahl ist eine Schumag Schleipo 3. Sie wird zum Spitzenlosschleifen von oberflächengehärteten Präzisionswellen von 7,5 m Stan-

dardlänge benötigt. Diesen Engpass haben die Schlosser Wolfgang Schäfer und Franz Barth inzwischen beseitigt. Sie konnten eine Schumag SP 60 von 6 m Schleiflänge derart umrüsten, dass auf ihr ebenfalls die Standardlänge bearbeitet werden kann. Den Umbau haben sie eigenständig geplant und in zwei Samstagsschichten selbst durchgeführt. Werner Schirgi

Sägezentrum erweitert

Outsourcing eröffnet neue Perspektive Judenburg · Die Stahl Judenburg GmbH hat schon viel bewegt, um die Wertschöpfung ihrer Stabstahl-Herstellung zu vertiefen. So wurde die Blankstahlfertigung ausgeweitet, die Veredelungstechnik in Krieglach erworben und die mechanische Fertigung erweitert. Im November 2000 kam ein weiterer Schritt hinzu: Innerhalb von knapp zwei Wochen hat man das Projekt „Sägezentrum Stahl Judenburg“ verwirklicht, gemeinsam mit einem Kunden, dem weltweit tätigen Motorenhersteller Bombardier Rotax in Gunskirchen (Oberösterreich). Bombardier Rotax ist eine Tochter der Bombardier Inc. in Kanada, gehört zur Recreational Products Group und produziert derzeit Motoren für die Bereiche Snowmobiles and Watercraft, All Terrain Vehicles, Sea-Doo and Sport Boat und Motorräder (BMW und Aprilia). Da Rotax Platz benötigte, um die Motorenfertigung auszuweiten, entschloss man sich, das Sägen von Stabstahl an die Stahl Judenburg zu vergeben – und gleichzeitig zwei KASTO-Bandsäge-Automaten und zwei WAGNER-Kaltkreissäge-Automaten

Johannes Tockner prüft die Sägeabschnitte an der KASTO-Bandsäge, einer der insgesamt vier Sägen, die von Gunskirchen nach Judenburg überstellt worden waren.

von Gunskirchen nach Judenburg zu überstellen. Als langjähriger Lieferant von Einsatz-, Vergütungs- und Automatenstählen in warmgewalzter und blanker Oberflächenausführung war die Übernahme der Sägearbeiten nicht nur ein logischer Schritt in eine größere Fertigungstiefe, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Vertiefung der Kunden-Lieferantenbeziehung.

Bis ins Detail wurden in einem gemeinsamen Projektteam die Übertragungsmodalitäten geplant. Wichtig war dabei, auch während der Umstellungsphase die Rotax mit Sägeteilen zu versorgen. Kaum hatte man einen Teil der Versand-Lagerhalle übernommen und die Mitarbeiter an den Sägen auf die neue Situation durch Schulungen vorbereitet, wurden die vier Sägeautomaten

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nach Judenburg überstellt. Die Fertigung konnte beginnen. Durchschnittlich 60.000 bis 70.000 Sägeteile werden seither pro Monat gefertigt. Die zulässigen Maß- und Formabweichungen (Längenmaße, Winkelmaße, Rauhtiefe etc.) bewegen sich dabei in sehr engen Toleranzbereichen. Nach einer Generalüberholung der Sägen ist Judenburg nun in der Lage, diese hohen Stückzahlen zu produzieren und ohne Probleme die geforderten Maße einzuhalten. Für Produktionsspitzen steht die Firma Fuchshofer mit zwei Bandsägeautomaten zur Seite, die Stahl Judenburg bereits in der Überstellungsphase unterstützt hat. Eine gute Lösung fand das Projektteam auch, was die administrative Abwicklung der Sägeaufträge betrifft: Der im Walzwerk und Blankstahlbetrieb für Rotax fertiggestellte Stabstahl wird im Hochregal-Kassettenlager bevorratet. Über eigene Lagerverwaltungs-Programme bei Stahl Judenburg hat Rotax die Möglichkeit, online die Lagerbestände abzufragen und entsprechend der Bedarfsplanung die Säge-Lohnarbeitsaufträge auszuschreiben.

Die Produktvielfalt erfordert von allen Beteiligten, sehr flexibel zu bleiben und sich kurzfristig auftretenden Markterfordernissen schnell anzupassen. Die gemeinsam mit Bombardier Rotax erarbeitete Bestellund Auftragsabwicklung – von der Lieferplaneinteilung über die Fertigungsfreigabe bis zur Fakturierung – hat ebenfalls ganz wesentlich zur Optimierung der Dispositions- und Versorgungslogistik beigetragen. Einiges bleibt allerdings noch zu tun: Obwohl die Sägen im Hinblick auf den Materialfluss (Hochregallager – Sägezentrum – Versand) optimal platziert sind, muss die Raumtemperatur im Sägezentrum noch verbessert werden. Zudem wird derzeit erwogen, eine in die Jahre gekommene Bandsäge zu ersetzen. Über weitere von Bombardier Rotax ins Auge gefasste Auslagerungsschritte im Bereich der Stangen- und Futterdrehautomaten gibt es zur Zeit intensive Gespräche. Auch hier will Stahl Judenburg – gemeinsam mit den Zerspanungsspezialisten der Firma Fuchshofer – Rotax interessante Lösungsvorschläge unterbreiten. Rudolf Krenn

Unternehmensbereich

STAHL Gemeinderat Böbingens zu Besuch

Bürgermeister will sich für Bahnstrecke einsetzen Bäuerle · Die Gemeinderäte der Gemeinde Böbingen mit Bürgermeister Karl Hilsenbek besuchten die Firma Bäuerle – und damit das größte Unternehmen im Ort. Otto Bäuerle begrüßte die Gäste, ließ die Geschichte der Firma seit ihrer Gründung im Jahre 1855 Revue passieren und berichtete über die Unterneh-

Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen erfordert Neuwahl

Bahn in Verbindung zu setzen. Sie beabsichtigt, im Laufe des nächsten Jahres den Gütertransport auf der Strecke nach Böbingen einzustellen. Dadurch würde nicht nur der LKW-Verkehr durch Böbingen – einer kleinen Gemeinde mit etwa 4.500 Einwohnern – erheblich zunehmen. Auch für die Fir-

Als interessierte Zuhörer erwiesen sich die Mitglieder des Gemeinderates Böbingens, die Geschäftsführer Otto Bäuerle vor Ort über Einzelheiten der Umformtechnik informierte.

men, die wie Bäuerle ebenfalls zur Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe gehören. Ein Rundgang durch das Präzisionsziehwerk und die Umformtechnik hinterließ bei den Gästen einen großen Eindruck. Sie hatten auch ein offenes Ohr für die allgemeinen Probleme des Unternehmens, bei deren Lösung die Gemeinde behilflich sein könnte. So bat Otto Bäuerle zum Beispiel, sich mit der Deutschen

PERSONALIA

ma Bäuerle wäre dies ein Rückschritt, da Kranbahn und Lagerplatz des Unternehmens auf die Bahnbelieferung eingestellt sind. Bei einem gemeinsamen Vesper im Schweizer Hof wurde noch viel darüber diskutiert. Bürgermeister Hilsenbek versprach, sich der Sache anzunehmen, und bedankte sich für die Einladung mit einem Blumenstrauß und einem Böbinger Keramikkrug. Christel Bäuerle

Ihre Geschäftsbeziehungen ausgebaut haben seit Ende März die beiden zur GMH-Holding gehörenden Unternehmen Stahlwerk Bous GmbH und VSG Energie- und Schmiedetechnik GmbH. Das im Saarland gelegene Stahlwerk Bous beliefert die VSG mit schweren Blöcken in den Formaten P38 und P63 mit Gewichten von 40 t bis 60 t. Transportiert wird die „heiße Fracht“ mit sogenannten Heißtransportwagen unter Thermohauben bei Blocktemperaturen zwischen 600 bis 700° C. Neu für Bous war, umgekehrt konische Blöcke mit untergesetztem Kümpelboden zu gießen, eine Technik, die sich die Mitarbeiter schnell und gut zu eigen machten. Rolf Gehrling

GMHütte · Wilfried Brandebusemeyer wurde vom Betriebsrat der Georgsmarienhütte GmbH am 28. Mai zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er ist Nachfolger von Karl Hehmann, der zum 31. Mai aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. Wilfried Brandebusemeyer wurde am 13. April 1954 geboren und nahm seine Tätigkeit bei der GMHütte am 2. Mai 1973 auf. Der dreifache Familienvater arbeitete in der Stabstahlzurichterei zunächst an der Frimmelmaschine, wurde dann am 1. Juli 1985 zum Kolonnenführer und am 1. September 1989 schließlich zum Vorarbeiter ernannt. Dem Betriebsrat gehört er seit März 1994 an – ab dem 1. Mai 2001 als freigestelltes Mitglied. Seine Arbeit als Betriebsratsvorsitzender hat er am 1. Juni aufgenommen. Reinhilde Gottwald-Kron

Meister verabschiedet

Bäuerle · Über 44 Jahre war er bei der Firma beschäftigt; jetzt wurde er an seinem Arbeitsplatz von seinen Mitarbeitern und der Geschäftsführung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet: Helmut Kühnhöfer, Meister des Ziehwerks. Otto Bäuerle würdigte die Verdienste Kühnhöfers, der dem Unternehmen immer treu verbunden war. „44 Jahre“, so der Geschäftsführer, „diese Betriebszugehörigkeit wird wohl nicht mehr oft erreicht werden.“ Wenn jemand so lange bei einem Unternehmen gearbeitet hat, bleibt es natürlich nicht aus, dass beim anschließenden Beisammensein viele Ereignisse und Anekdoten ausgegraben werden – die in diesem Fall nicht nur Helmut Kühnhöfer, sondern auch seine Mitarbeiter zum Besten gaben. Alle Mitarbeiter wünschen dem „Jungrentner“ für den Ruhestand alles Gute – vor allem aber Gesundheit, damit er sich endlich all seinen Hobbys widmen kann. Christel Bäuerle

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen der Stahlgruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und viel Erfolg. Georgsmarienhütte GmbH Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Friedrich Clausmeyer (Dienste: Planung/Konstruktion), Johannes Dransmann (Reinigungsdienst), Heinrich Engelmeyer (Dienste: Energie-, Mess- und Regeltechnik), Reinhold Flacke (Verkehrsbetrieb), Hermann Hehmann (Dienste: Baubetrieb), Georg Herkenhoff (Dienste: Krane/Stahlbau), Josef Holtgreve (Verfahrenstechnik: Labor), Friedrich Kassing (Dienste: Elektrobetrieb), Reinhold Lunte (Dienste: Maschinenbetrieb), Heinz Meyer (Stahlwerk), Bernhard Niehenke (Aus- und Weiterbildung), Franz Pues (Walzen- und Armaturenwerkstatt), Joachim Roenert (Dienste: Mechanische Werkstatt), Herbert Setzer (Dienste: Elektrobetrieb), Friedrich Steinbrügge (Walzwerk Straße 6), Franz Stoenner (Dienste: EnergieMess- und Regeltechnik), Friedrich Strotmann (Verfahrenstechnik: Labor) und Eberhard Woehrmeyer (Dienste: Elektrobetrieb).

Die „45-Jährigen“ beim Fototermin (ausgenommen Reinhold Flacke)

Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Reinhard Bick (Verkauf Ausland), Franz-Josef Brandebusemeyer (Controlling), Joachim Brieger (Zurichterei), Helmut Bussmann (QW: Metallografie/Werkstoffprüfung), Franz-Josef Gervelmeyer (Walzen- und Armaturenwerkstatt), Klemens Hellermann (Walzen- und Armaturenwerkstatt), Johannes Herkenhoff (Dienste: Baubetrieb), Manfred Hülsmann (QW: Metallografie/Werkstoffprüfung), Manfred Nobbe (Zurichterei), Clemens Rahe (Zurichterei), Dieter Rottmann (Dienste: Energiebetrieb), Wilhelm Siek (Verkehrsbetrieb), Hermann-Josef Spreckelmeyer (Verfahrenstechik: Labor), Frank Treppschuh (Leiter Produktion), Brigitte Westermann (Sekretariat Geschäftsführung), Rudolf Zehn (Dienste: Werkstatt/Service-Center) und Bernhard Zurmuehlen (Dienste: Mechanische Werkstatt). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Karl-Heinz Haberzettl (Walzwerk Straße 6), Werner Rossbach (QW: Metallografie/Werkstoffprüfung) und Manfred Voelskow (Dienste: Baubetrieb). Stahlwerk Bous GmbH Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Klaus Ulrich Fritz (Verladung/Innerbetrieblicher Transport), Michael Kerner (Werkschutz) und Harry Schaumlöffel (Verladung/Innerbetrieblicher Transport). Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Gerhard Franz (Werksdienste), Helmut Orth (Werkschutz) und Josef Speth (Werkschutz). SHW Blankstahl GmbH Sein 40-jähriges Betriebsjubiläum konnte feiern: Johann Jäckl (Verkauf Blankstahl Inland). Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Rolf Merz (Meister Produktion) und Alfred Schaupp (Verkauf Blankstahl Ausland).

Unternehmensbereich

SCHMIEDE

Gröditzer Stahlwerke GmbH* · Walzwerk Burg GmbH · Wildauer Kurbelwelle GmbH · MAGNUM Metallbearbeitung GmbH · VSG Energieund Schmiedetechnik GmbH · Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Schmiedag GmbH *über Geschäftsbesorgungsvertrag (Edelstahl Gröditz GmbH und Stahlwerk Gröditz GmbH)

10-m-Karusselldrehmaschine aufgerüstet

Steuerblock-Fertigung für Bosch

Mehr als nur Face-Lifting

Schnittkanten erwiesen sich als Gratwanderung

MAGNUM · Sie ist nicht mehr die Jüngste und nur mit einer unzeitgemäßen und sehr störanfälligen NC-Steuerung ausgerüstet: die 10-m-Karusselldrehmaschine vom Typ 160/63KE. Grund genug, ihre Mechanik einer Generalüberholung zu unterziehen, eine neue Steuerung einzubauen und die Fräsantriebe aufzurüsten. Der gesamte Umbau soll in nur 12 Wochen über die Bühne gehen, denn ab dem 1. Juli muss die Maschine wieder startklar sein. Deshalb werden die Stillstandzeiten unter anderem dazu genutzt, schon jetzt die Mitarbeiter für die Bedienung der neuen Steuerung zu schulen. Das Wichtigste an der „runderneuerten” Karusselldrehmaschine ist natürlich die CNCSteuerung 840 D von Siemens. Mit dieser Steuerung ist man in

der Lage, schneller, genauer und störungsfreier zu arbeiten. Der neue Fräsantrieb bringt eine Leistung von 30 kW und lässt sich stufenlos regeln – was es ermöglicht, optimale Drehzahlen zu fahren. Die technischen Daten der Karusselldrehmaschine Drehdurchmesser:..........10.000 mm Drehhöhe: ...................... 5.900 mm Stößelweg: ......................2.500 mm Planscheibe:.....................7.500 mm Aufspanngewicht: ................... 300 t Steuerung: ............................ 840 D Hauptantrieb:.......................160 kW

Mit dieser Investition treibt MAGNUM die Modernisierung seines Maschinenparks weiter voran. Günter Kraemer

Um die Karusselldrehmaschine erneuern zu können, mussten zunächst die ganze Maschine, das Getriebe und die Planscheibe demontiert werden. Supports und Hauptantriebsmotor werden bei der Firma BOST in Spanien überholt bzw. erneuert.

Schmiedag · Es dieselt mehr und mehr unter der Motorhaube – in 8-Zylinder-Limousinen ebenso wie in Kleinwagen mit 800-cm3Motoren. Mehr als jeder dritte in Westeuropa zugelassene PKW ist bereits ein Selbstzünder. Zum Erfolg beigetragen hat sicherlich auch die Firma Bosch, zweitgrößter Automobilzulieferer der Welt. Grund dafür ist ihr Common Rail System, ein Begriff, unter dem man die Hochdruck-Direkteinspritzung des Kraftstoffes in den Brennraum versteht. Der Steuerblock dieses Systems wird seit letztem Jahr von der Schmiedag (Homburg/Saar) gefertigt, wobei der Jahresproduktion zwischen 80.000 und 120.000 Stück liegt. Als Spezialist für die mechanische Bearbeitung von Serienteilen ist das Bauteil bei der Schmiedag in besten Händen – gerade weil es hinsichtlich der mechanischen Bearbeitung höchste Ansprüche stellt: Der etwa 600 Gramm schwere, 92 mm lange, 76 mm breite und 30 mm dicke Steuerblock (Verteilerblock) ist „gespickt” mit verschiedenen Gewindeanschlüssen, Befestigungsbohrungen, Tieflochbohrungen und Passungen. Insbesondere darf an den Schnittkanten der Bohrungen kein Grat den Kraftstofffluss behindern. Um diese hohen Anforderungen zu erfüllen, erwarb die Schmiedag zwei Heller-Bearbeitungszentren. Diese Maschinen der Baureihe MC 16 sind flexible und hochproduktive Systeme,

wobei das Werkzeugmagazin jeder Maschine 80 Werkzeuge umfasst. Mit Hilfe moderner Schneidstoffe können damit alle gängigen Materialien bearbeitet werden. Und so funktioniert die Maschine: Die Spannvor-

Koordinaten-Messmaschine. Um sich von der geforderten Gratfreiheit in der Tieflochbohrung zu überzeugen, setzt Homburg auf ein neues Prüfverfahren. Der Steuerblock für das DirekteinspritzSystem von Bosch. Bei der Fertigung wird den Mitarbeitern höchste Präzision abverlangt, denn der kleinste Grat kann den Kraftstoffzufluss behindern. Mit Hilfe eines Endoskops wird deshalb u.a. haargenau die Schnittkanten überprüft.

richtung – sie musste eigens von den Mitarbeitern entwickelt werden – nimmt zwölf Steuerblöcke auf. Zunächst werden Auflagefläche und Aufnahmebohrungen für den eigentlichen Bearbeitungsgang hergestellt, anschließend die verschiedenen Anschlüsse gefertigt und die Tieflochbohrung eingebracht. Jedes Bearbeitungszentrum arbeitet mit zwei Spannvorrichtungen. Während die eine Steuerblöcke bearbeitet, werden an der anderen Blöcke be- oder entladen. Der mechanischen Bearbeitung folgt die Prüfung der Teile auf Maßhaltigkeit auf einer 3D-

Mit einem Endoskop – eher bekannt aus der Medizintechnik, wo man es z. B. für Darmspiegelungen einsetzt – wird die Bohrung „optisch abgetastet” und Bild für Bild 60-fach vergrößert auf einem Monitor dargestellt. Diese Vergrößerung reicht den Prüfern der Schmiedag aus, um einen Grat sofort zu erkennen. Eins ist klar: Mit den neuen Bearbeitungszentren und dem neuen Prüfverfahren kann sich die Schmiedag gut gerüstet den hohen Anforderungen der Automobilindustrie stellen. Jürgen Schmidt

Erfolgreiches Audit des Qualitätsmanagements

Unübersehbare Fortschritte erleichtern nächste Aufgabe Wildau · Ohne Beanstandung wurde das Qualitätsmanagementsystem rezertifiziert – diesen Erfolg konnte die Wildauer Kurbelwelle GmbH Anfang April für sich verbuchen. Auditiert hatte die Germanische Lloyd Certification GmbH (GL). Auf dem Prüfstand standen die Schmiede (auditiert von Rainer Jaroschinski) und die Kurbelwellenfertigung (auditiert von Horst Koschel). Die beiden Lloyd-Mitarbeiter wollten sich speziell ein Bild darüber machen, wie es bei den Wildau-

ern um die Führung von Qualitätsaufzeichnungen, die Lenkung von Dokumenten und Daten sowie die Vorgehensweise zur Fehlererfassung und -abwendung steht. Beeindruckt zeigten sie sich vom Qualitätsstandard in den Fertigungshallen, ein Eindruck, den ein offizieller Rundgang mit Geschäftsführer Irmin Vogler und Qualitätssicherungsleiter Stefan Eckert noch vertiefen konnte. Das Fazit der GL-Auditoren: Die Qualität hat sich gegenüber den Vorjahren deutlich erhöht.

Allen am Audit beteiligten Mitarbeitern wurde überdies ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein bescheinigt. Und als besonders positiv hoben sie die kontinuierliche Überwachung und Kontrolle der Festlegungen im QM-System sowie das rechtzeitige Einleiten von Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen hervor. Noch konnte das Audit ohne Abweichungen gemäß DIN EN ISO 9002:1994 abgeschlossen werden. Beim nächsten Mal allerdings wird die Messlatte

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höher liegen. Bis dahin müssen in Wildau ein integriertes und prozessorientiertes Managementsystem

gemäß neuer Norm DIN EN ISO 9001:2000 implementiert und die ersten Grundlagen zur Ausrichtung auf Anforderungen der Automobilindustrie (QS 9000) gelegt sein. Stefan Eckert Die Wildauer konnten mit dem Ergebnis des Audits mehr als zufrieden sein. Die Auditoren haben ihnen unter anderem eine deutliche Erhöhung des Qualitätsstandards attestiert. Voraussetzung für diesen Erfolg war ein bei allen Mitarbeitern gewachsenes Qualitätsbewusstsein.

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Lieferantenbewertung auf amerikanisch

Ein Platz in der „Hall of Fame“ VSG E+S · Viele Kunden der VSG führen inzwischen regelmäßig Lieferantenbewertungen durch. Die Bandbreite der eingesetzten Verfahren und Darstellungen reicht von persönlichen Gesprächen bis hin zu umfangreichen Auswertungen, die auf höchster Managementebene besprochen werden. Einen besonderen Weg geht dabei General Electric aus den USA, ein Unternehmen, dass von der VSG mit geschmiedeten Scheiben für Gasturbinen und Generatoren-Kappenringen beliefert wird. Die US-Amerikaner präsentieren vierteljährlich sogenannte „Scorecards”, mit deren Hilfe sie die Qualität ihrer Lieferanten bewerten, und zwar hinsichtlich Preisgestaltung, Termintreue, Produktfehler oder auch Kommunikationsverhalten. Um ihre Lieferanten in punkto Qualität weiter voranzutreiben, werden die besten und – man höre und staune – auch die schlechtesten namentlich auf einer großen Wand im Eingangsbereich der General Electric Hauptverwaltung in Schenectady (New York) aufgelistet. Durch konstant gute Leistungen hat es die VSG geschafft, unter die 10 besten Lieferanten für Energieschmiedestücke zu kommen und dadurch einen Platz in der „Hall of Fame“ zu ergattern. Ziel der VSG ist natürlich, diese Position beizubehalten und

Ein Feedback, das man sich von Kunden öfters wünscht: Den Stahlwerken in Bremen ist die Qualitätssteigerung der VSG ebenfalls nicht verborgen geblieben.

Energieschmiedestücke ist VSG eine gute Adresse; auch die Walzen gehören aus Sicht ihrer Kunden zu den Spitzenprodukten. So erhielt das Unternehmen von der Stahlwerke Bre-

Ein dickes Lob von General Electric, das auf einer detaillierten Bewertung beruht (siehe rechts).

auch zukünftig die Wünsche seines amerikanischen Kunden optimal zu erfüllen. Nicht nur für

men GmbH ein Schreiben, dem die weitere Steigerung der Produktqualität positiv aufgefallen war. Die Stahlwerke Bremen produzieren jährlich etwa 3 Millionen Tonnen Stahl und gehören zu den leistungstärksten Stahlwerken in Europa. Das Kaltwalzwerk produziert Bleche bis 2080 mm Breite und Coilgewichte bis zu 36 Tonnen. Diese Abmessungen setzen europaweit MaßGerald Stein stäbe.

Innovationstagung

Eigener Weg der Qualitätsverbesserung hat sich bewährt Burg · Wenn Vertreter aller Bereiche des Walzwerkes Burg zu Beginn des Jahres zusammen Bilanz ziehen, Vorjahresergebnisse auswerten und für die kommenden Monate planen, so weiß jeder im Werk: Die alljährliche Innovationstagung steht an. An Themen und Problemen mangelt es nicht. Denn mehr und mehr Kunden wünschen kürzere Lieferfristen bei hoher Produktqualität, ein Wunsch, der eine optimale Steuerung der Produktions- und Logistikprozesse voraussetzt. Produktivitätssteigerung und Kostensenkung spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Aber auch Aspekte der Personalentwicklung – z. B. Qualifizierung, innerbetriebliche Kommunikation und Zusammenarbeit – kommen nicht zu kurz. Die Geschäftsführung informiert über Marktentwicklung und Wettbewerber. Und auf der Grundlage detaillierter Analy-

sen wird ersichtlich, welche Schwerpunkte in den Betrieben im kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu setzen sind. Auch in diesem Jahr wurden eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen beschlossen, wobei genau festgelegt wurde, wer wann mit welchen Mitteln und zu welchem Zeitpunkt welche Aufgaben abarbeiten muss. Zum Ziel gesetzt hat man sich zum Beispiel: • Stabilisierung und Erhaltung verschiedener Anlagen (z. B. Glühofen, Einzelrichtmaschine, Kranbahn) • Ausbau und Intensivierung der technologischen Mitarbeiterschulung • Eine höhere Erreichbarkeit im Innenverkauf • Optimierung der Zusammenarbeit mit dem Spediteur • Kostensenkung für geschweißte Vierkantrohre • Produktivitätserhöhung der Sägen

Geschäftsführer Dr. Lutz Franke erläutert den Mitarbeitern die Aufgaben für das kommende Geschäftsjahr. Sie alle hatten sich im Vorfeld der Tagung sorgfältig vorbereitet. Sämtliche Prozesse wurden von ihnen auf Möglichkeiten und Chancen innovativer Maßnahmen geprüft und bereichsintern diskutiert.

Für komplexere Aufgaben wurden Entwicklungsteams aus Vertretern verschiedener Bereiche gebildet, die entsprechende Arbeitsprogramme ausarbeiten müssen. Zur Zeit arbeitet Burg schwerpunktmäßig an acht Auf-

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gaben. Beispielsweise will man bei der Herstellung von Abkantprofilen die Werkzeuge verbessern und die Produktivität steigern; auch beim Schleifen von Spezial- und Bandblechen sieht man noch Produktivitätsreser-

ven. Weiterhin gilt es, die Messerwechselzeiten an der Längteilanlage zu verkürzen und Lösungen für den Großcoileinsatz zu erarbeiten. Ein weiteres Ziel ist es, ein internes Kommunikationsnetz und eine zentrale Dokumentenverwaltung aufzubauen und optimal zu nutzen. Eine erste Zwischenbilanz Anfang April zeigte: Einige Ziele sind bereits in die Tat umgesetzt. Für andere wurde der Stand der Arbeiten analysiert, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse termingemäß vorliegen und technisch realisiert werden können. Annegret Paul

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Kreissägen arbeiten effizienter denn je

Mit Fräsern gleich mehrere Zähne zugelegt Gröditz · Im Ringwalzwerk der Edelstahl Gröditz GmbH wird für das Walzwerk die Vormaterial-Bereitstellung seit 1995 nicht nur mit Bandsägen, sondern auch mittels zweier Hochleistungskreissägen mit Hartmetall-Sägeblättern abgesichert. Aber schon nach 2-jähriger Laufzeit suchte man nach einer weiteren Verbesserung und steckte sich neue Ziele: Zugriffsmöglichkeit, Schnelligkeit und Effektivität sollten maximiert und die Kosten minimiert werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Lieferanten ISCAR Hartmetall GmbH fand man schließlich eine ungewöhnliche Lösung: Auf den beiden FRAMAG KKS 1250 / 1470 wurden die herkömmlichen Sägeblätter nach mehreren Versuchen durch Scheibenfräser ersetzt (SGSF 1250-8200K-Z60 und SGSF 1470-8200K-Z60 mit den Schneideinsätzen GSHT-8 IC 328). Allerdings ging der Umstellung eine gründliche Er- In Serie gefertigte Radreifen – hochfeste probung voraus: Flansche und Zahnkränze in jeder Der erste Test mit Dimension. einem Scheibenfräser Ø 1080 mm verlief positiv. Sofort wurde er Stahlblöcke bis max. Ø 510 mm für Stahlblöcke bis maximal (Werkstoff X46Cr13). Eine Einschränkung gab es Ø 315 mm (Werkstoff X46Cr 13) eingesetzt. Positiv waren auch dennoch: Aus Kostengründen die Ergebnisse des zweiten Tests wurden die Scheibenfräser nur mit einem Scheibenfräser für die problematischen MateØ 1250 mm, mit dem danach rialien X46Cr13 und V101 (B6Z) alle Stahlblöcke bis max. Ø benutzt – dort aber mit so her1470 mm (Werkstoff X46Cr13) vorragenden Ergebnissen, dass bearbeitet wurden. Und seit seit Januar 2000 dieses Material dem dritten Test bearbeitet ein nur noch mit Scheibenfräsern Scheibenfräser Ø 1470 mm bearbeitet wird.

Auf der einen Handfläche (links) liegen Späne, die gelötete HM-Sägeblätter erzeugen; rechts optimale Spanform dank ISCAR-Schneideeinsätzen.

30,90 DM pro Schnitt ergibt; bei Sägeblättern ergab sich mehr als das Dreifache pro Schnitt: 97,51 DM. Außerdem reduziert sich mit den Scheibenfräsern beim Trennen von V4A (Maschine: KKS1250) die Schnittzeit um 3/4 gegenüber der Bandsäge. Ein Test konnte zudem nachweisen, dass auch die durchschnittliche m2-Leistung mit einer Erstbestückung eines Scheibenfräsers wesentlich höher liegt als mit üblichen Sägeblättern. Manfred Keßler / Ralf Ihle

Vorteile der Scheibenfräser gegenüber Sägeblättern

Die Umstellung zog überdies Folgekosten für die Minimalmengenschmierung nach sich. Zunächst musste ein mineralölfreies, wassermischbares und biologisch abbaubares Kühlschmiermittel von Rhenus verwendet und zu guter Letzt die gesamte Anlage durch eine Minimalmengenschmieranlage von RAZIOL ersetzt werden. Dennoch: Alle Zahlen sprechen für die Vorteile der Scheibenfräser, wie sich am Beispiel der Materialien X46Cr13 und V4A leicht nachweisen lässt: 1998 wurden zum Trennen neun Scheibenfräser (Kosten etwa 62,5 TDM) und 10.100 Schneideinsätze (Kosten etwa 141,8 TDM) eingesetzt – was

• Konstanter Durchmesser über die gesamte Lebenszeit • Lebenszeiten SGSF 1250-8-200K-Z60 >1.500 m2; SGSF 1470-8-200K-Z60 > 800 m2 • Schneidenwechsel auf der Maschine partiell oder komplett • Wegfall des gesamten Logistikprozesses (alte Sägerweisheit: „100 Stück an der Maschine, 100 Stück auf dem LKW und 100 Stück zur Reparatur.“ ) • Reduzierung der Lagerfläche (max. 6 Stück an der Maschine) • Erhöhung des Durchsatzes pro Zeiteinheit • Verringerung des Schichtsystems von 15 Schichten auf 10 Schichten pro Woche • Verdoppelung der Durchsatzmenge bei X46Cr13 • Erhöhung des Vorschubes pro Zahn bei gleicher Schnittgeschwindigkeit • Erhöhung der Flexibilität durch einfachen Austausch der Schneideinsätze auf der Maschine in Bezug auf die Hartmetallsorte oder des Spanformers für optimale Schnittbedingungen und -leistungen. • Das Sägen von V4A und V2A wird durch die Scheibenfräser auf den Kreissägen erst ermöglicht, so das Aufträge für diese Materialien in größerem Umfang als bisher entgegengenommen werden konnten • Geringere Wechselzyklen der Spänecontainer durch optimale Spanform

Glühöfen auf Stand der Technik gemacht

Investition stimmt zuversichtlich Gröditz · Auch die Edelstahl Gröditz GmbH stellt sich den ständig steigenden Qualitätsanforderungen ihrer Kunden – eine Aufgabe, die nur mit Anlagen auf höchstem technischen Niveau zu lösen ist. Dies bedeutet zum Beispiel Ofenanlagen einzusetzen, die selbst bei unterschiedlichster Beladung geringst mögliche Temperaturabweichungen vom Sollwert garantieren. Voraussetzung dafür sind Brenneranlagen mit Computersteuerung und ein dichter Ofen mit moderner Faserauskleidung. Gröditz arbeitet bereits mit einer beachtlichen Anzahl solcher Öfen. Allerdings gibt es auch noch welche, die auf dem tech-

Der neue Haubenglühofen im Ringwalzwerk von Gröditz arbeitet einwandfrei.

nischen Stand der 50-er Jahre stehen. Mit einem Aufwand von etwa 1 Mio. DM wurde deshalb der größte Ofen der Vergüterei dem beschriebenen Niveau angepasst. Die Steuerung setzt sich jetzt aus einer Simatic S7 und einem Visualisierungs-PC zusammen, der mit dem betrieblichen PC-Netz verbunden ist. So lassen sich alle Daten zentral sichern und bei Bedarf die qualitätsrelevanten Daten abrufen (z. B. Glühkurven), um sie an den entsprechenden Arbeitsplätzen zu bearbeiten oder auszudrucken.

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Wegen der ständig steigenden Nachfrage nach höher legierten Ringprodukten hat man auch die Wärmebehandlungskapazitäten erweitert. Im Ringwalzwerk steht seit neuestem ein zweiter Haubenglühofen, der – inkl. Nebeneinrichtungen – etwa 1 Mio DM kostete. Sein technisches Konzept ist identisch mit dem Ofen in der Vergüterei. Beide Ofenanlagen wurden vom Mitteldeutschen Industrieofenbau errichtet und arbeiten einwandfrei. Sie werden Gröditz helfen, die schwierigen Rahmenbedingungen (Insolvenz) zu mildern sowie Wettbewerbsfähigkeit und Zuversicht bei Kunden und Mitarbeitern zu stärken. Karl-Heinz Nitz

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Synergieeffekte

In der Gruppe im Teamwork schmieden BVV · „Synergie“ wird bei der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe nicht nur diskutiert, sondern auch praktiziert. Dies beweisen die NiederflurStraßenbahnen in Essen (NRW) und Dresden (Sachsen). Denn deren Radsatzsysteme kommen vom Bochumer Verein, die einteilig gesenkgeschmiedeten Niederflurachsen von der Wildauer Kurbelwelle und die Radkörper von der Schmiedag. „Ins Rollen“ kam die Gemeinschaftsfertigung im August 2000. Damals beauftragte die Bombardier Transportation DWA (Görlitz) den BVV damit, je 116 Treib- und Niederflur-Laufradachsen für 28 Niederflur-Straßenbahnen der Nahverkehrsbetriebe in Schwerin zu liefern. Gleichzeitig benötigte Siemens für die Verkehrsbetriebe in Dresden insgesamt 46 Niederflur-Laufradachsen. (Die Treibradsätze für beide Fahrzeugtypen sind im hochflurigen Bereich dieser 60 – 70%Niederflurwagen.) Der BVV nutzte die Gelegenheit, die Niederflur-Radsatzsysteme weiter technisch zu optimieren. So entschloss er sich erstmals, die bisher eingesetzten Verbundkonstruktionen mit einteilig gesenkgeschmiedeten Niederflur-Laufradachsen zu ergänzen. Denn gegossene Achsen – so zeigte die Vergangenheit – konnten die Vorteile der gesenkgeschmiedeten Ausführung weder aufwiegen, noch den beson-

deren Anforderungen standhalten. Aber wer sollte diese Achsen liefern? Angefragt wurde auch bei der Wildauer Kurbelwelle, die diese Herausforderung mutig annahm (hatte sie doch ein Gesenkschmiedestück dieses Gewichts und dieser einteiligen Form noch nie gefertigt). Aber schon bald präsentierten sie dem BVV

beim Zukauf des für sie ungewöhnlichen Vormaterials mit den besonderen Bedingungen der UIC (DIN-Vorschrift des Internationalen Eisenbahnverbandes). Dennoch wurde der BVV nicht enttäuscht: Die ersten Teile erhielt er bereits angeliefert – in erstklassiger Ausführung, wunschgemäß und pünktlich. Schwerinkomponente, ganzteilig gesenkgeschmiedet

Ursprüngliche Verbundkonstruktion

Einteilig gesenkgeschmiedet mit eingepressten Achsschenkeln, eine Weiterentwicklung der Wildauer Kurbelwelle

die überzeugendste technische Lösung und erhielten den Zuschlag. Der Auftrag stand unter sehr hohem Termindruck, was für Wildau weitere Schwierigkeiten mit sich brachte – vor allem

Aber noch ein anderes Unternehmen der GMH-Gruppe, ebenfalls ein Bahnzulieferer, profitierte von den Aufträgen: die Schmiedag in Hagen. Sie erhielt gegen scharfe deutsche Konkurrenz einen Auftrag über je 232 Radkörper für die Treib- und Laufradsätze des Auftrages Schwerin. Auch auf

Vorteile und Schwierigkeiten von Niederflur-Straßenbahnen Schon 1984 fertigte das Vorgänger-Unternehmen des BVV gummigefederte Radsätze für Kleinraddrehgestelle (mittelflurig) für Straßenbahnen in Genf. Aufträge für einige weitere Verkehrsbetriebe mit niederflurigen Straßenbahnsystemen folgten, unter anderem Grenoble (1987) und Bern (1989). Der Siegeszug der Niederflur-Straßenbahnen begann in Deutschland Anfang der 90-er Jahre. Kein Wunder, erleichtert doch der geringe Abstand zwischen Schienenoberkante und Bahnboden (etwa 40 cm) den Fahrgästen und vor allem Behinderten und Müttern mit Kinderwagen erheblich das Ein- und Aussteigen. Gleichzeitig ergeben sich kürzere Halte- und damit geringere Beförderungszeiten. Allerdings besteht in allen Bereichen der Niederflurtechnik ein erheblicher Innovationsbedarf, zum Beispiel eine Miniaturisierung der Antriebstechnik bei den Radsätzen. Die technischen Probleme, die sich dabei ergeben, sind vor allem bei 100%-Niederflurfahrzeugen noch nicht zufriedenstellend gelöst. Viele Experimente und Neuentwicklungen hat es bis heute gegeben. Dabei erfordern Radsatzlasten von 10 t, nicht nur für die gummigefederten Räder, die Systeme zu modifizieren. Der BVV setzt neben seinen erfolgreichen gummigefederten Rädern der Bauart Bo 54 und Bo 84 als Novum und mit Erfolg jetzt auch einteilig gesenkgeschmiedete gekröpfte Niederflurachssysteme ein. Hunderte von Achssystemen wurden zwischen 1992 und 2001 ausschließlich in mehrteiliger Verbundkonstruktion gefertigt. die Schmiedag-Mitarbeiter war Verlass: Denn Anfang Januar konnten, wie vertraglich vereinbart, die ersten Teile in Hagen abgeholt werden. In den ersten Wochen des neuen Jahres schließlich übernahm der BVV die gesamte mechanische Bearbeitung und fügte die Einzelteile zu kompletten Radsatzsystemen. Am 24.8.2001

wird die erste Straßenbahn ihren Probebetrieb in Schwerin aufnehmen. Wir wünschen ihr allzeit gute Fahrt – und bedanken uns bei den Mitarbeitern in Wildau und Hagen. Die gute Zusammenarbeit eröffnet gute Perspektiven, ähnliche Projekte auch in naher Zukunft durchzuführen. Werner Kartelmeyer

Anforderungen an die Geometrie dieses Rades sind extrem hoch, weil sie im Dauerbetrieb hohe Geschwindigkeiten aushalten müssen. Wie hoch, zeigen die Toleranzen, die bei ihrer Herstellung eingehalten werden müssen: Sie liegen bei bis zu 0,05 Millimetern. Eine derart enge Toleranz

ist bei Bauteilen dieser Größenordnung nur mit modernster Fertigungstechnik, äußerst stabilen Maschinen und einen bis ins Detail geplanten und entsprechend durchgeführten Arbeitsablauf möglich. Genauso wenig fehlen dürfen hochmotivierte und gut ausgebildete Fachkräfte sowie eine exzellent vorbeugende Instandhaltung bzw. Instandsetzung – eine Voraussetzung, die der BVV dank zukunftsorientierter Ausbildungsplanung und einer modern ausgestatteten Reparaturabteilung bestens erfüllt. Selbstverständlich wird die Produktqualität jedes Rades nach einem genau festgelegten Plan geprüft und das Ergebnis zum Zwecke der Nachverfolgbarkeit dokumentiert. Der Bochumer Verein wird seine Produktionstechnologie weitertreiben, um auch zukünftig den Erfordernissen des Marktes gerecht zu werden und um weiterhin die Entwicklung des Schienenfahrzeugbaus maßgeblich zu begleiten. Roland Böddinghaus

Räder für den ICE 3

Zu viel „Toleranz“ wäre fehl am Platz BVV · Ob für Lokomotiven, Waggons, Straßenbahnen, Untergrundbahnen, ob als Triebräder oder als mitlaufende Räder: Seit vielen Jahrzehnten stellt der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH Räder, Achsen und ganze Radsätze für schienengebundene Fahrzeuge her. Wie viele anderen Technologien haben auch Schienenfahrzeuge eine imposante Entwicklung durchlaufen. Der Ruf nach immer schnelleren, sichereren, komfortableren, aber auch wirtschaftlicheren Fahrzeugen erfordert Räder, die alle diese Eigenschaften in sich vereinen. Solche Räder zu konstruieren ist durchaus möglich; sie herzustellen allerdings nur dann, wenn die Ideen der Konstruktion in der Produktion sicher umgesetzt werden können.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Räder der neusten Generation der Intercity-Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG „ICE 3“, die beim BVV gefertigt werden. Die

Um die Räder der neuesten Generation der Intercity-Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG, den ICE 3 fertigen zu können, wurden eigens Anlagen angeschafft: Das Carnaghi-Bearbeitungszentrum bietet modernste Technologie zur Produktion modernster Räder. links: Die Vollräder für den ICE 3

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Unternehmensbereich

SCHMIEDE Eisenbahngeschichte und Gegenwart

Hochgeschwindigkeitszüge auf leisen Sohlen BVV · Ob als Triebzug oder bespannt mit Schnellfahr-Lokomotiven: Schnelle Züge übten schon immer eine besondere Faszination aus. In diesem gelten die Dampflokomotiven der BR 05 und die Hochleistungs-Elektrolokomotiven der BR101 als Meilensteine der Triebfahrzeugentwicklung. Welche Rolle dabei die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH gespielt hat und immer noch spielt, darüber berichtet Franz Murawa (Leiter Entwicklung und Konstruktion):

linder im Gleichtakt arbeiten konnten. Bei der Rekordfahrt drehten sich diese Radsätze mit sage und schreibe 462 Umdrehungen pro Minute.

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ie Zeiten der Dampflokomotiven sind vorbei. Heute befördern moderne Elektrolokomotiven die Schnellzüge zwischen den Zentren. Bei der BR 05 erzeugte

sparen, damit trotz der Masse der Antriebstechnik die Radsatzlast unter 21 t bleibt. Auf Grund der immensen Antriebsleistungen und den damit verbundenen Kräften werden solche Räder heute einstückig geschmiedet und zu sogenannten Vollrädern gewalzt. Dabei setzt der BVV modernste Rechenver-

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m 11. Mai 1936 wurde auf der Strecke Hamburg „ – Berlin wieder einmal ein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt: 200,4 km/h schnell war die von Borsig gebaute Dampflokomotive der Baureihe 05. Voluminös war an dieser Lok alles, nicht nur das Gesamtgewicht von 216 t und die Länge von 26,7 m. Drei Zylinder mit einem Durchmesser von jeweils 450 mm und einem Hub von 660 mm erzeugten bei der Versuchsfahrt 3400 PSi. Ihre Achsfolge wird mit 2'C2' bezeichnet, das heißt vorne befindet sich ein 2achsiges Drehgestell, dann kommen 3 Treibradsätze und danach ein weiteres 2-achsiges Drehgestell. Der Tender hatte alleine fünf Radsätze, um die Vorräte – 10 t Kohle und 37 m3 Wasser zur Dampferzeugung – mitzuführen. Ein Highlight dieser Lokomotive waren die aus Bochum stammenden Treibradsätze mit 2300 mm Durchmesser, wobei der Fachmann zwischen den Treib- und Kuppelradsätzen unterscheidet. Auf den mittleren Treibradsatz wirkten die Kolbenstangen der Dampfzylinder, während die äußeren Kuppelradsätze über Kuppelstangen mit dem eigentlichen Treibradsatz verbunden waren. Dieser Treibradsatz hatte eine einhubige Kurbelwelle für den mittleren Zylinder (die äußeren Zylinder wirkten direkt auf die Treibräder), und die Kuppelradsätze verfügten über normale innengelagerte Radsatzwellen. Die Räder selbst bestanden aus Stahlgusssternen mit aufgeschrumpften Radreifen. Dabei waren die Speichenräder trotz der Masse filigran ausgeführt und mit Ausgleichsgewichten versehen, um die unausgeglichenen Massen des Antriebs so gering wie möglich zu halten. Mit hoher Genauigkeit waren die Kurbelzapfen in die Stahlgusssterne eingeschrumpft, denn alles musste übereinstimmen, das heißt die Lage der Kurbelzapfen mit dem Hub der gekröpften Radsatzwelle, damit die drei Zy-

Und die eigentliche Konstruktion findet konturgenau auf modernen CAD-Anlagen statt.

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ie Räder wurden als spannungshomogenisierte Form ausgeführt, mit einer Radscheibe, auf die überall möglichst die gleichen Beanspruchungen wirken. Vorteile: Das Material wird gleichmäßig ausgenutzt, und es können trotz hoher Beanspruchbarkeit leichte Räder produziert werden. In Zahlen: Diese Art der Fertigung erspart pro Rad über 100 kg Gewicht.

Auch die Fertigung der Radsätze der BR 101 stellt höchste Anforderungen über den gesamten Produktionsprozess hindurch. Dies beginnt bei der Festlegung der Qualitätsanforderungen und geht über die Warmformgebung und Wärmebehandlung, Erprobung, mechanische Bearbeitung bis hin zu den einzelnen Prüfschritten und Freigaben. Dabei sind zum Beispiel vorgegebene Positionstoleranzen zwischen den sechs Antriebszapfen einzuhalten, die in der Radscheibe eingeschrumpft werden: 0,1 mm auf einem Durchmesser von 690 mm. Und die Nabenbohrung hat eine Toleranzspanne von 4/100 mm bei einem Durchmesser von 222 mm. Das ist Feinmechanik höchster Güte an einem Bauteil von über 600 kg. Aber auch dies ist für die Spezialisten beim BVV kein Problem, sondern der tägliche Job.

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noch eine Masse von 216 t im normalen Betriebseinsatz bis zu 1735 kW Leistung. Bei der von der ADtranz gebauten BR 101, der neuesten Schnellfahrlokomotive der DB AG, sind es nur noch 84 t – bei einer Leistung von 6600 kW.

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in Vergleich der spezifischen Antriebsleistung macht den Technikwandel noch deutlicher: Bei der BR 05 lag sie bei 8 kW/t – die BR 101 bringt 78 kW/t. Damit können nun auch schwere Züge mit 14 Reisezugwagen mit Geschwindigkeiten von max. 250 km/h transportiert werden. Als es darum ging, ab 1996 für diese Loks die Radsätze zu konstruieren, kamen die Spezialisten vom BVV wiederum zum Zuge. Und so kommen auch die Räder und Wellen für diese Radsätze natürlich aus Bochum. Die Räder haben einen Durchmesser von 1250 mm, und ein Radsatz wiegt ohne Antrieb und Lagerung etwa 1,6 t. Bei diesen Radsätzen galt es, Gewicht zu

Alleine der Radsatz der BR 05 wog über 5 t, heute noch zu bewundern in der Leistungsschau des Bochumer Vereins.

fahren ein, um seine „Leichtgewichte” dennoch sicher zu konzipieren. Mittels der Methode der finiten Elemente werden die Räder schon auf Herz und Nieren geprüft, lange bevor sie gefertigt und eingesetzt werden.

Diese Formgebung hat der BVV entwickelt und sich mit Patenten im In- und Ausland schützen lassen – der beste Beweis dafür, wie gut die Konstrukteure gearbeitet haben.

Die Räder der neuen Generation werden mittels der Methode der finiten Elemente auf Herz und Nieren geprüft, lange bevor sie gefertigt und eingesetzt werden.

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ie Fachleute vom BVV waren auch wieder gefragt, als nach Auslieferung der Loks bei den Lokomotiven das sogenannte Anfahrpfeifen auftrat, das von der immensen Antriebsleistung bei Ausschöpfung aller Kraftreserven herrührt. Dieses Phänomen ist nicht nur von den Reibungsverhältnissen zwischen Rad und Schiene abhängig; es kann auch bei Fahrten mit einem gezielt eingestellten Schlupf zwischen Rad und Schiene auftreten – wenn sich das Rad beispielsweise auf einer 10 km langen Strecke an der Lauffläche tatsächlich um 11 km dreht. Dies erzeugt am Rad ausgeprägte Eigenschwingungen und führt zu intensiven Schallabstrahlungen um die 4000 Hz, die als hochfrequente Pfeiftöne hörbar sind. Bereits an der Vorgänger-Baureihe, der E120, hatten BVVRadschallabsorber das Anfahrpfeifen wirksam gedämpft. Und so war es auch bei der BR 101. Nach der Montage genau berechneter, konstruierter und dimensionierter Radial-Radschallabsorber zeigten die Tests auf dem BVV-Akustikprüfstand und später auch die ersten Fahrten, dass das lästige Anfahrpfeifen verschwunden war. Und wiederum haben die Mitarbeiter des BVV erfolgreich gearbeitet und einen wichtigen Beitrag für eine sichere, schnelle und leise Bahn geleistet. Zukünftig werden alle Lokomotiven der Baureihe 101 – wenn infolge von Radkranzverschleiß die bisherigen Räder ausgetauscht werden müssen – mit absorbergedämpften, spannungshomogenisierten Rädern bestückt.“ Franz Murawa

Unternehmensbereich

SCHMIEDE Tagung „Moderne Schienenfahrzeuge“

Umfrage

Zukunft verspricht „freie Fahrt“

Zufriedene Azubis

RAFIL · Man darf schon von einer guten Tradition sprechen. Denn bereits zum 33. Mal trafen sich Fachleute des Schienenfahrzeugbaus und der Eisenbahnverwaltungen aus ganz Europa an der Technischen Universität Graz. Ihr diesjähriges Thema: Anforderungen an moderne Schienenfahrzeuge im 21. Jahrhundert. Über 600 Teilnehmer diskutierten u.a. über verbesserungswürdige Diagnosesysteme, Sicherheitsanforderungen für Fahrwege und Fahrzeuge, Qualitätsprobleme in der Fertigung oder auch darüber, welche Rolle Qualitätsfragen im Eisenbahnwesen und im öffentlichen Personennahverkehr spielen.

Ein Schwerpunkt waren Probleme des Qualitätsmanagements und dessen Bedeutung für erfolgreiche Exportstrategien (speziell für den nordamerikanischen Markt). Die Beiträge zeigten, wie komplex Qualitätsmanagement-Prozesse sind. Und wie die Qualitätsbemühungen der Entwickler, Hersteller und Betreiber miteinander verknüpft werden müssen, um Personen und Güter umfassend und sicher zu befördern – nicht zuletzt in Anbetracht der aktuellen Unfälle im Schienenverkehr. Insgesamt zeigten sich Konstruktionsträger, Hersteller und Betreiber optimistisch. Denn der Schienenfahrzeugverkehr wird

aus ökonomischen und ökologischen Gründen auch zukünftig ein wichtige Rolle in Europa spielen. Allerdings gibt es auch Risiken: dass der Markt höchste Ansprüche an neue Erzeugnisse stellt und gleichzeitig Budgets kürzt – ein Widerspruch, auf den sich Hersteller nicht um jeden Preis einlassen sollten. Die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH und die Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH nutzten gemeinsam die Gelegenheit, um mit einer Ausstellung die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe und deren Leistungen und Kompetenz für den Schienenfahrzeugbau vorzustellen. Eberhard Mehle

Gröditz · Mehr als 80 Prozent aller Auszubildenden sind mit ihrem Ausbildungsplatz hoch zufrieden. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kam die neue Jugendund Auszubildendenvertretung (JAV) der Edelstahl Gröditz GmbH bei einer Umfrage unter den Auszubildenden. Die Umfrage war anlässlich einer Azubi-Versammlung durchgeführt worden, an der sich über 70 Prozent der Azubis beteiligt hatten. Weitere Themen der Veranstaltung waren der Krankenstand der Azubis und die Ausbildung der Mechatroniker. Seit November 2000 ist eine neue JAV-Spitze „im Dienst“. Das 5-köpfige Team wurde aus elf Kandidaten in geheimer und

unmittelbarer Wahl ermittelt. Probleme mit der Frauenquote gab es dabei nicht, denn vier der fünf gewählten Jugendund Auszubildendenvertreter sind weiblich: Jacqueline Auschner, Doreen Hausmann, Stefanie Albrecht und Anja Frank. „Hahn im Korb“ ist Daniel Bachmann. Die Durchführung der Umfrage und die Auszubildenden-Versammlung waren die ersten konkreten Aktionen des neu gewählten Teams. JAV-Vorsitzende Anja Frank: „Die große Beteiligung der Azubis werten wir als großen Erfolg. Wir hoffen, dass unsere Arbeit auch weiterhin so unterstützt wird.“ Anja Frank

PERSONALIA

Vorgestellt: Dipl.-Ing. Dr. Peter K. Martin Wildau · Seit dem 1. März ist Dipl.-Ing. Dr. Peter K. Martin Kaufmännischer Geschäftsführer der Wildauer Kurbelwelle GmbH. Geboren ist der 44-Jährige in Bochum (Nordrhein-Westfalen), seit 1981 verheiratet (Maria Elisabeth Martin) und darüber hinaus Vater von drei Kindern (Bernd, Magdalena und Theresa). Er studierte Eisenhüttenkunde an der Montanuniversität Leoben (MUL) in Österreich. Danach war er als Studien- und Vertragsassistent am Institut für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften der MUL tätig; zeitgleich promovierte er über Controlling. In die Wirtschaft wechselte er 1990 – zunächst als Assistent der Produktionsleitung bei der Firma Böhler Edelstahl GmbH in Kapfenberg, danach als Mitarbeiter im Qualitätswesen der VOEST Alpine Schienen GmbH und anschließend als Leiter der ConDer neue Kaufmännische Geschäftsführer der Wildtrollingabteilung in der VOEST auer Kurbelwelle: Dipl.Alpine Stahl Donawitz GmbH. Ing. Dr. Peter K. Martin Roswitha Paul

Dipl. Kfm. Frank Kahle BVV · Seit 1. Juli ist der 33-jährige Frank Kahle Geschäftsführer der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH. Vorher war er über sechs Jahre als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und betriebswirtschaftlicher Berater mittelständischer Unternehmen tätig. Vor allem in der Stahlund Metallindustrie und der Societäts-Treuhand-Gruppe GmbH, Osnabrück – einer Tochter der PWC Deutsche Revision AG aus Frankfurt – Der neue Geschäftsführer der Bochumer Verein sammelte er Erfahrungen, die Verkehrstechnik GmbH: nun dem BVV zugute kommen. Dipl. Kfm. Frank Kahle Unternehmensstruktur und Kultur der GMH-Gruppe und des BVV kennt Frank Kahle gut, denn er war seit 1998 u.a. für die Jahresabschlussprüfung und Beratung des BVV verantwortlich. Marc Wenner

Betriebsjubiläen

Magnum Metallbearbeitung Sein 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Kurt Rieskamp (Arbeitsvorbereitung).

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen der Schmiedegruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und viel Erfolg. Bochumer Verkehrsverein Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Josef Schramm (Räderfertigung) und Sylvia Zimmermann (Reparatur). Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Herbert Baum (I+R Mechanisch), Edgar Bettzieche (I+R Mechanisch), Wolf Drews (Arbeitsvorbereitung), Wolfgang Fitzke (Qualität), Klaus Herrmann (mechanische Bearbeitung), Friedhelm Kahl (mechanische Bearbeitung), Hermann Kastner (Räderfertigung), HansJürgen Neurode (Ringwalzwerk), Hans-Joachim Pogrzeba (Räderfertigung), Eduard Ruhrmann (Reparaturwerkstatt) und Manfred Will (Einkauf). Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Herbert Beckmann (mechanische Bearbeitung), Bernhard Engel (Qualität), Karl-Gerd Natkowski (Reparatur), Manfred Rehrmann (Arbeitsvorbereitung), Hermann Royke (I+R Warmformgebung) und Hans-Dieter Siemienowski (Presse/Sägebau). Wildauer Kurbelwelle Sein 30-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Wolf-Dieter Tichter (Qualitätsprüfer). Sein 15-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Karsten Krüger (Fluxer). Schmiedag Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Franz Fischer (Werkzeugbau), Ulrich Gehrmann (Instandhaltung), und Horst Veit (Mechanische Werkstatt). Walzwerk Burg Sein 20-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Rainer Ritter (Versand). Edelstahl Gröditz Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Werner Nagel (Gießerei), Arno Stößer (Logistik) und Wolfram Schulz (Gießerei).

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Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Karl-Heinz Krösche (Instandhaltung) und Dimitrije Cirkovic (Arbeitsvorbereitung). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Michael Engberding (Qualitätswesen) und Wilhelm Peters (Großbearbeitung). Radsatzfabrik Ilsenburg Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Hans-Joachim Pryscz (Werkerhaltung): Sein 30-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern: Holger Mex (Personalwesen). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Horst Kuschmierz (Fertigung) und Hermann Schmidt (Werkerhaltung). Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Ralf Mitteldorf-Bendix (Fertigung) und Andreas Sobotta (Betriebswirtschaft). VSG Energie- und Schmiedetechnik Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Franz-Josef Lueke (Wärmebehandlung), Heinz-Dieter Kellermann (Wärmebehandlung), Udo Drescher (Warmformgebung), Willi Neuhaus (Qualitätswesen) und Klaus Krause (mechanische Bearbeitung). Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Heino Clemmensen (mechanische Bearbeitung), Reiner Diedrich (mechanische Bearbeitung), Jürgen Heine (mechanische Bearbeitung), Stephan Debski (Qualitätswesen), Ernst Vössing (Pförtner), Klaus-Dieter Treziak (Technische Dienste), Günter Dehmelt (mechanische Bearbeitung), Heinz Schuster (Technische Dienste), Hans-Jürgen Heisler (mechanische Bearbeitung), Dieter Knapp (Warmformgebung), Reinhard Kirsch (mechanische Bearbeitung), Ehrenfried Pawlowski (mechanische Bearbeitung) und Horst-Erich Voll (mechanische Bearbeitung). Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Heinz-Joachim Siepmann (Technische Dienste), Reinhard Rehberg (mechanische Bearbeitung) und Egon Klein (Wärmebehandlung).

Unternehmensbereich

GUSS

Walter Hundhausen GmbH · AEK InterForm GmbH Werk Herzberg · AEK InterForm GmbH Werk Zorge · AEK InterForm GmbH Werk Gevelsberg · BALO-MOTORTEX GmbH · Pleissner GmbH

2-Millionen-DM-Zuschuss für behindertengerechte Arbeitsplätze

Guter Wille und gewissenhafte Planung haben sich für alle Beteiligten gelohnt Hundhausen · Die intensiven Vorbereitungen haben sich ausgezahlt: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat Ende März beschlossen, Walter Hundhausen einen Zuschuss von 2 Millionen DM aus Mitteln der Ausgleichsabgabe zu gewähren. Jetzt können die geplanten behindertengerechten Arbeitsplätze in die Tat umgesetzt werden werden. Zugute kommen die Zuschüsse Arbeitsplätzen in der Kernfertigung, der Fräsbearbeitung und am Trennband. Das Besondere daran: Sie heben sich von der vielfach praktizierten Förderung von Einzelarbeitsplätzen ab,

Zur Überreichung des Bewilligungsbescheides war eigens auch Landesrat Dr. Fritz Baur, der auch der Hauptfürsorgestelle vorsteht, am 1. Juni aus Münster angereist. In einer kurzen Ansprache wies er darauf hin, dass sich die Gießerei keinesfalls überzogene Arbeitsplatzausstattungen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanzieren lassen will:

„Die große Summe kommt zustande, weil hier gleich 30 Arbeitsplätze auf einen Schlag behindertengerecht umgestaltet werden.“ Die Arbeitsplätze der betroffenen Behinderten würden durch die geplanten Investitionen auf Dauer gesichert. Dr. Baur freute sich besonders darüber, dass Hundhausen mit über 9 Prozent weit über der Pflichtquote von 5 Prozent liegt:



Die Investitionen dienen überwiegend älteren und angelernten Schwerbehinderten. Gerade sie haben sonst kaum Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden.



Kreisdirektor Richard Makiolla zeigte sich nach der Werksbesichtigung beeindruckt davon, „wie hier gearbeitet wird“. Auch die „alte“ Ökonomie mit High-tech-Produkten müsse gepflegt werden, da sie für die Region viele Arbeitsplätze biete und ein Garant für den Strukturwandel sei.

Bürgermeister Heinrich Böckelühr freute sich für die Schwerbehinderten, aber auch für die Stadt Schwerte, dass Hundhausen in sichere Arbeitsplätze investieren will. Als eines der größten Unternehmen der Stadt sei es einer der wenigen Arbeitgeber, die in der letzten Zeit so umfangreich für neue Arbeitsplätze gesorgt hätten. Insofern hoffe er, dass das Unternehmen weiter Kurs halte.

weil sie den gesamten Fertigungsprozess umfassen – und für die Gießerei-Industrie modellhaft sind.

Kernfertigungszentrum Elf Schwerbehinderte arbeiten in der Kernmacherei (Grade der Behinderung: 30, 50 und 70). Ihr Handicap betrifft in erster Linie ihren Stütz- und Bewegungsapparat. Bisher mussten sie Kerne mit einem Stückgewicht von etwa 12 kg innerhalb von 45 Sekunden dreimal umsetzen – pro Stunde 2,8 Tonnen. Zukünftig wird eine 2,9 Mio. DM teure 4-Stationen-Kernschießmaschine die bisherigen sieben Kernschießmaschinen ersetzen. Ein Linearmanipulator soll die Kerne danach entnehmen und auf drehbaren Nacharbeitstischen platzieren. Dort müssen sie nur noch von Hand gedreht, aber nicht mehr geho-

ben werden. Das Eintauchen in das Schlichtebecken und das Abstellen in Stapelboxen übernehmen ebenfalls Roboter. Letzten Endes werden elf Schwerbehinderte im 3-SchichtBetrieb diese neue Anlage als Schichtführer, Werker und Gabelstaplerfahrer bedienen. Ihre Arbeit: das Überwachen der Anlage, Nacharbeiten wie Entgraten und Prüfen sowie der Abtransport der Kerne. Heben und Tragen entfällt. Diese Arbeitserleichterungen werden mit 1 Mio. DM bezuschusst.

Fräsbearbeitungslinie Dort sind 15 Schwerbehinderte für Gehäuse-Entgratungen und Nacharbeiten zuständig (Grade der Behinderung: 30 und 40 mit Gleichstellung sowie 50, 60 und 80). Auch bei ihnen ist der Stützund Bewegungsapparat beeinträchtigt. Sie leisten bisher schwere körperliche Arbeit und heben und tragen alles in allem Lasten von bis zu 10 t pro Schicht. Und sie müssen sich stark nach vorne beugen, wenn sie Gussstücke gegen die Schleifscheibe drücken – eine besonders starke körperliche Belastung. Geplant ist eine Teilautomatisierung: Ein Andromat (ähnlich einem kleinen Hydraulikbagger) soll die Getriebegehäuse der Bearbeitung zuführen. Geometrische Prüfung und Schleifen der äußeren Gehäusekonturen werden komplett automatisiert. Kleinere Schleifarbeiten im Gehäuse-Innern sind nach wie vor Handarbeit. Dazu reicht es allerdings aus, die Gehäuse zu drehen und zu kippen. Den Gehäuse-Abtransport erledigt wieder-

um ein Roboter. Kosten dieser Maßnahme: 2,5 Mio. DM. Die Schwerbehinderten werden in zwei Schichten eingesetzt. Die Arbeit wird für sie wesentlich leichter, weil sie in der klimatisierten Kabine des Andromaten sitzen können; nur bei der Nacharbeitung müssen sie weiterhin stehend arbeiten – eventuell mit einer Stehhilfe. Zuschuss: 500.000 DM.

Andromat mit Pufferbühne Vier Schwerbehinderte arbeiten schon seit Jahren direkt am Auslauf der Gießanlage zu Beginn des Trenn- und Sortierbandes; sie sind ebenfalls in erster Linie im Stütz- und Bewegungsapparat gehandicapt.

Bisher haben sie das dort ankommende Material mit Vorschlaghammer und KleinkranAnlage getrennt und entzerrt. Eine sehr schwere körperliche Belastung, denn sie müssen zum Teil in gebückter Körperhaltung und mit viel Kraftaufwand arbeiten. Zu ihrer Entlastung ist geplant, einen Andromaten einzusetzen, der die Gussteilgeräte grob vorsortiert und zerschlägt. Die Umstellung – Andromat, Zwischenband und Montagearbeiten – kostet etwa 400.000 DM, die mit 280.000 DM bezuschusst werden. Die Schwerbehinderten arbeiten dann sitzend in der Andromaten-Kabine, müssen die Maschine allerdings sehr konzentriert und mit viel Fingerspitzengefühl bedienen. Körperliche Belastung sowie Staub, Vibration und Funkenflug gehören der

Vergangenheit an. Die 6-jährige Bindungsfrist des Zuschusses garantiert, dass die Arbeitsplätze nur für eingeschränkt leistungsfähige Mitarbeiter bereitgestellt werden. Viele waren daran beteiligt, diese Arbeitsplätze und entsprechende Weiterqualifizierungsmaßnahmen gemeinsam zu entwickeln: beratende Ingenieure der Hauptfürsorgestelle, Annette Dieckmann von der Fürsorgestelle Unna, Rolf Gerke als Vertrauensmann der Schwerbehinderten, Betriebsratsvorsitzender Reiner Alexius sowie die Verantwortlichen der Fachabteilungen Paul-Günther Mayer (Technische Planung), Marcus Göbel (Leiter Kernmacherei), Manfred Stollenwerk (Leiter Endfertigung) und Dr. Rainer Wirtz (Leiter Personal/Kommunikation). Sie alle haben ihre Aufgabe mit Bravour gelöst. rw

Der Bewilligungsbescheid steht zu Recht im Mittelpunkt, weil sich alle Beteiligten darüber freuen konnten (von links nach rechts): Richard Makiolla (Kreisdirektor Unna), Dr. Fritz Baur (Landesrat), Heinrich Böckelühr (Bürgermeister der Stadt Schwerte), Emmi Beck (Mitglied der Landschaftsversammlung), Uwe Komp und Heinz Wiebelhaus (Walter Hundhausen GmbH).

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Unternehmensbereich

GUSS Neues Weichensystem entwickelt

Humanere Arbeitsplätze

Damit alles wie geschmiert läuft

Investitionen für Schwerbehinderte

Hundhausen · Herkömmliche Weichen müssen regelmäßig mit mineralölhaltigen Mitteln geschmiert werden – damit sie funktionsfähig und betriebssicher bleiben. Nur so lassen sich die Reibungskräfte zwischen festen und beweglichen Weichenteilen (z. B. Gleitstühlen und Zungen) minimieren. Das neue Weichensystem hat so viele Vorteile, dass sich selbst schon Interessenten aus Fernost nach Details erkundigt haben.

Regelmäßiges Schmieren kostet allerdings nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Problema-

tisch sind überdies die damit verbundenen Umweltbelastungen: Die Reststoffe verschmutzen den Schotter und dringen unter Umständen ins Erdreich. Hundhausen hat jetzt eine probate Alternative entwickelt: Zungenrollvorrichtungen in Verbindung mit molybdänbeschichteten Gleitstühlen sowie Rippenplatten im Zungenwurzelbereich. Dieses Weichensystem reduziert erheblich den Schmieraufwand, ist äußerst betriebssicher und ohne jede Umweltbelastung.

Ein weiterer Vorteil: Die neue Weiche ist kostengünstig, und selbst alte Anlagen können damit nachgerüstet werden – was für sämtliche Weichentypen und Schienenprofile gilt. Daneben kann die Neuentwicklung noch weitere Plus-

punkte für sich verbuchen: um 50 Prozent gesenkte Stellkräfte, schmiermittelfreier Betrieb, hohe Belastbarkeit, robuste Betriebsfähigkeit, sichere Lage der Zungenschiene, uneingeschränkte Fahrgeschwindigkeit, einfache Montage, hohe Lebensdauer von Beschichtung und Rollenlager sowie uneingeschränkte Anpassung des Rollenschlittens an die Zungenlage. Um eine maximale Gleitfähigkeit zu garantieren, wird das Molybdän nach einem Spezialverfahren mit zusätzlicher Dauerimprägnierung beschichtet. Und da die Rollenstellung zur Zungenschiene auch bei Rückmontagen vollständig erhalten bleibt, entfällt das übliche Nachjustieren. Insgesamt gesehen ist das neue Weichen-System eine außerordentlich flexible Lösung und vor allem den ständig steigenden Belastungen des Schienenbetriebes gewachsen. Der wirtschaftliche Vorteil: niedrigere Betriebskosten und eine einfache, funktionsgerechte Lösung innerhalb bewährter Weichenkonstruktionen. Gegenwärtig arbeitet Hundhausen intensiv an der Weiterentwicklung des Systems, insbesondere auch wegen des zunehmenden Interesses im Ausland, das bis nach Fernost reicht. Dr. Wolfgang Knothe

AEK Gevelsberg · Gute Nachrichten für die AEK InterForm, Werk Gevelsberg: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe legte im vergangenem Jahr der Gevelsberger Gießerei einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 250.000 DM unter den Christbaum. Das Geld soll in die Umgestaltung von Schwerbehinderten-Arbeitsplätzen investiert werden. AEK Gevelsberg stellt fast ausschließlich Abgaskrümmer für Diesel- und Ottomotoren her, die für PKWs und LKWs bestimmt sind. Mit deren Produk-

heit angehören. Denn die AEK Gevelsberg will den Fertigungsprozess automatisieren und die Abläufe völlig neu organisieren. Diese Umstellung wird nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch die Arbeit wesentlich für die Schwerbehinderten erleichtern. Der erste Schritt ist der Kauf einer neuen Schneidpresse für 1,15 Millionen DM. Diese Investition muss die AEK Gevelsberg selbst tragen, weil sie nach Ansicht des Landschaftsverbandes nur der Produktivitätssteigerung dient.

tion beschäftigt sind derzeit 212 Mitarbeiter, von denen zwölf zum Kreis der Schwerbehinderten gehören – was einer Quote von 5,7 Prozent entspricht. Sechs von ihnen – sie sind hauptsächlich im Stütz- und Bewegungsapparat behindert – arbeiten meist schon seit Jahren als Abtrenner, Schleifer oder Putzer in der Gussputzerei. Dort müssen sie täglich bis zu drei Tonnen Material heben und bearbeiten, eine Tätigkeit, die ihnen durch Lärm, Staub, Funkenflug und Vibrationen zusätzlich erschwert wird. Diese Situation wird bald der Vergangen-

Anders sieht es aus bei den Automaten und Förderbändern, die die Zu- und Abfuhr der Werkstücke übernehmen sollen. Da diese Maßnahme vor allem den Behinderten zugute kommt, wird die 370.000 DM teure Investition mit etwa zwei Dritteln (250.000 DM) bezuschusst. Nach der Umstellung der Fertigung sollen die sechs Schwerbehinderten die Anlage im DreiSchicht-Betrieb bedienen. Manuelle Hebe- und Tragearbeiten entfallen dann ebenso wie die Belastungen durch Lärm, Staub, Vibration und Funkenflug. Jörg Bartels

Lieferant des Jahres 2000

Auszeichnung sorgt für Motivationsschub AEK Zorge · Insgesamt 388 Lieferanten hatten auf dem Prüfstand gestanden. Auch die AEK Zorge wurde gewogen, für ausreichend schwer befunden – und im Rahmen des SupplierMeetings am 19. April im BitzerWerk Schkeuditz als „Lieferant des Jahres 2000“ ausgezeichnet. Die entsprechende Urkunde überreichte der Geschäftsführende Gesellschafter Senator h.c. Peter Schaufler. Hervorgehoben wurden die hohe Flexibilität, die Termintreue und die gleichmäßig gute Qualität der von AEK Zorge gelieferten Grauguss-Gehäuse – anspruchsvolle, kernintensive (teilweise 10 verschiedene Kerne) Kompressorengehäuse für Kolbenverdichter, die bis 63 bar druckdicht sein müssen. Derzeit werden 2-, 4- und 6-Zylinder-

Ausführungen in Serie geliefert. (Eine 8-Zylinder Variante ist noch in Erprobung.) Die Zusammenarbeit mit der Firma Bitzer hatte sich bereits 1997/1998 angebahnt. Zu den ersten Lieferungen in größerem Umfang kam es allerdings erst im vergangenen Jahr mit insgesamt 1.800 t. Im laufenden Jahr wird mit ca. 3.000 t gerechnet; und für das nächste Jahr ist von weiteren Steigerungen auszugehen. Somit hat sich Zorge innerhalb kurzer Zeit zum größten Gusslieferanten bei Bitzer gemausert. Bitzer ist ein global agierendes Unternehmen mit einem Exportanteil von etwa 75 Prozent. Rund 1.200 Mitarbeiter werden 2001 einen Umsatz von annähernd 440 Mio. DM erwirtschaften.

Neben offenen Verdichtern für stationäre und mobile Anwendungen sind die sogenannten halbhermetischen Verdichter mit integrierten Antriebsmotoren Schwerpunkt der Bitzer-Produktion. Diese Verdichter werden seit der Firmengründung als Hubkolbenmaschinen und seit etwa 20 Jahren auch als Schraubenverdichter produziert. Daneben stellt das Unternehmen eine Reihe unterschiedlicher Druckbehälter her. Claus Fichtner Flexibilität, Termintreue und gleichmäßig gute Qualität – diesen Eigenschaften verdankt die AEK Zorge diese Urkunde, mit der sie offiziell zum „Lieferant des Jahres 2000“ ernannt wurde. Die Auszeichnung ist darüber hinaus Ausdruck einer gewachsenen Partnerschaft: Zorge hat sich inzwischen zum größten Gusslieferanten der Firma Bitzer gemausert.

Unternehmensbereich

GUSS Neue Lehrwerkstatt eingerichtet

Industriemesse Hannover

Aus- und Weiterbildung reaktiviert

Selbstbewusst der Fachwelt gezeigt

AEK Zorge · Drei lange Jahre ist es her, dass bei der AEK InterForm, Werk Zorge, ein Industriemechaniker (Fachrichtung Betriebstechnik) ausgebildet wurde. Grund war 1997 die Entscheidung des damaligen Gesellschafters RAG, mechanische Bearbeitung und Werkzeugbau nach Herzberg zu verlagern. Mit dem Wechsel zur Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe ging in Zorge auch ein Wechsel der Unternehmensphilosophie einher: Ausbildung und Qualifizierung erhielten wieder einen hohen Stellenwert. Sichtbar geworden ist dieser Anspruch in einer neuen Lehrwerkstatt, die im letzten Jahr eingerichtet wurde. Zur neuen Ausbildungsstätte – Räumlichkeiten und Einrichtungen wurden im Team geplant – gehören unter anderem eine CNCgesteuerte Fräsmaschine, eine Ausbildungsinsel für sechs Auszubildende, verschiedene Bohrmaschinen, ein Büroarbeitsplatz mit PC und ein Elektropneumatik-Prüfstand. Präventiver Gesundheitsschutz war ein sehr wichtiges Kriterium bei der Einrichtung. So wurden nicht nur höhenverstellbare Schraubstöcke montiert, sondern auch diverse Krananlagen und ein elektrisch angetriebenes Transportgerät angeschafft. Ebenso wichtig wie die Ausstattung waren die didaktischen

Oben: Heiko Zimmer, Wolfgang Hintze, Tino Wedler und Björn Pilz an einem Elektropneumatikprüfstand

ponenten, Verpackungsmaschinen und im allgemeinen Maschinenbau. Um den Wünschen der Kunden in allen Belangen gerecht zu werden, hat das Unternehmen ein Netzwerk aus leistungsstarken Kooperationspartnern geknüpft. Sie übernehmen die CNC-Bearbeitungen und die komplette Komponentenfertigung. Die konsequente Kundenorientierung erstreckt sich über die gesamte Leistungspalette – von

links: Der Auszubildende Björn Pilz an einer Bearbeitungsmaschine

Ziele. Großer Wert gelegt wird auf selbständiges Lernen, planvolles Arbeiten sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit im betrieblichen Alltag. Eine gute Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden Einrichtungen und den örtlichen Schulen wird natürlich ebenfalls gepflegt. Das Unternehmen bemüht sich in den letzten Jahren stark um die Integration Behinderter. Bestes Beispiel dafür ist der Leiter der Ausbildung Heiko Zimmer. Da er gesundheitlich beeinträchtigt ist, wurde das Projekt

seitens der Hauptfürsorgestelle erheblich gefördert; sie übernahm 90 Prozent der Gesamtkosten – eine Unterstützung, die Heiko Zimmer eine langfristige Beschäftigung sichert. Er ist daneben auch noch in der Produktion eingebunden. Mit der Einrichtung der Lehrwerkstatt hat sich das Ausbildungsplatz-Angebot für die Region Südharz spürbar erweitert. Sie ist übrigens nicht nur den Azubis vorbehalten: Die Lehrwerkstatt soll auch für die Weiterqualifikation von Mitarbeitern aus den verschiedenen Abteilungen genutzt werden. Günter Störmer

Ehemalige besichtigen „ihre Hütte“

Die Pleissner GmbH hat die diesjährige Hannover-Messe zum Anlass genommen, ihre gesamte Produkt- und Dienstleistungspalette eindrucksvoll dem Fachpublikum zu präsentieren. Der eigene Messestand war dabei mit zahlreichen hochwertigen Exponaten aus der aktuellen Produktion bestückt.

tig Getriebegehäuse, Gehäuse UT, Lagerschilder, Zylinder u.s.w. aus Grau- und Sphäroguss herstellen. Nachgefragt werden die Produkte in den Bereichen Verdichter- und Pumpenbau, Windkraft-Standardgetriebe, Lagertechnik, Kupplungen, Kraftwerk- und Turbinenbau, Bahnantriebssysteme, Schiffsbaukom-

Vieles kaum wiedererkannt AEK Zorge · Schon zum dritten Mal hatte die AEK InterForm GmbH (früher Harzer Graugußwerke Zorge) ihre Ehemaligen zur Werksbesichtigung geladen – und über 100 Ruheständler ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Empfangen und begrüßt wurden sie vom Technischen Leiter Dipl. Ing. Wolfgang Schmidt und dem Betriebsratsvorsitzenden Peter Schiele. Und nach dem obligatorischen Erinnerungsfoto ging es in kleinen Gruppen mit den Abteilungsleitern durch die Produktions- und Fertigungshallen. Seit ihrem letzten Besuch im Jahre 1998 wurde vieles investiert, so dass die Ruheständler nach eigenen Aussagen „ihre Hütte“ kaum wiedererkannten. Umso größer war der Informationsbedarf, den die Abteilungsleiter zu stillen hatten. Unter dem Motto „Die Zukunft erfolgreich meistern“ informierte anschließend Wolf-

Pleissner · Wer je daran gezweifelt haben sollte, dass die Pleissner GmbH Zukunft hat, wurde auf der diesjährigen Industriemesse in Hannover eines Besseren belehrt: Das Unternehmen präsentierte sich und seine Exponate hochwertiger Gussprodukte selbstbewusst und zukunftsorientiert. Die Elzer Firma – seit September 2000 eigenständiges Unternehmen im Verbund der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe – wird also auch zukünf-

der Konstruktion und Werkstoffbearbeitung über Simulationstechniken bis hin zur Serienfertigung. Äußerst kundendienlich sind auch die Synergie-Effekte, die sich aufgrund der Kooperation mit anderen Unternehmen aus dem Gussbereich der GMHGruppe ergeben. Herbert Knop

Großinvestitionen

GMH-Holding hat ihr Versprechen eingelöst Über 100 Ehemalige zeigten ihrer Verbundenheit zur AEK Zorge (früher Harzer Graugußwerke Zorge) und folgten der Einladung zu einer Betriebsbesichtigung. Das Werk hat sich in der Zwischenzeit derart verändert, dass sie vieles kaum wiedererkennen konnten.

gang Schmidt die Ehemaligen über den Stand des Unternehmens – was in Planung ist, an Investitionen ansteht und welche Kapazitäten ausgebaut werden sollen. Schmidt: „Wir haben bei all unseren Aktivitäten nur ein Ziel: die Arbeitsplätze für eine strukturschwache Region und

den Standort Zorge auf Dauer zu sichern.“ Selbstverständlich trafen sich am Ende alle an der Kaffeetafel, wo die Ehemaligen nicht nur in Erinnerungen schwelgten, sondern sich auch anerkennend über die vielen Investitionen äußerten. Martin Hartung

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Pleissner · Das Versprechen der Georgsmarienhütte Holding, der Pleissner GmbH mit kräftigen Investitionen auf die Sprünge zu helfen, ist eingelöst. Mitte April wurde der Auftrag für zwei neue Mittelfrequenz-Schmelzöfen mit je 8 Tonnen Schmelzleistung an die Firma ABB vergeben. Jetzt können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pleissner GmbH noch optimistischer als bisher in die Zukunft schauen. Die Gesamtinves-

tition beläuft sich auf etwa 5 Millionen DM – und erfordert betriebsinterne Umstellungen. Denn der Schmelzbetrieb muss wegen der neuen Produktionsanlagen völlig neu organisiert werden. Die entsprechenden Planungen inklusive formaljuristischer Abwicklung (z. B. Umweltauflagen, Bauaufträge) laufen schon auf Hochtouren. Die Anlage soll Ende Dezember in Betrieb gehen. Herbert Knop

Unternehmensbereich

GUSS Erster Auftrag zur Aluminiumbearbeitung

Hannover-Messe 2001

Aus „Keimzelle“ soll neues Kerngeschäft erwachsen

Dabei sein ist alles

BALO · Premiere für die BALOMOTORTEX GmbH in CastropRauxel: Seit März bearbeitet sie erstmalig auch Motorenteile aus Aluminium-Druckguss mechanisch. 7.000 Kipphebel-Gehäuse sollen pro Jahr nach die-

Im Unterschied zu Grauguss und Stahl herrschen bei der Zerspanung von Aluminium andere Gesetzmäßigkeiten. Ein Beispiel dafür sind die unbedingt erforderlichen hohen Zerspanungsschnitt-Geschwindigkeiten.

Die Produktion der Kipphebel-Gehäuse erfordert höchste Präzision. Eine produktionsbegleitende Messtechnik überprüft und dokumentiert die Maß- und Lagetoleranzen.

sem Verfahren gefertigt werden. Die Druckgussrohlinge liefert eine Leichtmetallgießerei aus Süddeutschland im Kundenauftrag. Mechanisch bearbeitet werden die Motorenteile auf einem NC-gesteuerten, flexiblen Bearbeitungszentrum mit einer Tischgrösse von 800 x 800 mm und der Werkzeugaufnahmegröße SK 50. Nach den abschließenden Prüfungen gehen die Kipphebel-Gehäuse aus Al Si 9 Cu 3 an einen deutschen Dieselmotorenhersteller, der damit eine seiner 6-Zylinder-Baureihen bestückt.

Schwieriger ist auch die Spanntechnik: Bei Eisenwerkstoffen reicht es in der Regel aus, das Werkstück möglichst stabil zu spannen und dann nach den bekannten Parametern zu bearbeiten. Anders bei großen Bauteilen aus Aluminium. Dort muss das Werkstück wegen der Instabilität des Werkstoffes mit filigraner Spann- und Unterstützungstechnik fixiert werden. Um die Produktionsnebenzeiten zu minimieren, ist die Vorrichtung- und Werkzeugtechnik so ausgelegt, dass bei den Bohrund Fräsoperationen möglichst wenige Werkzeugwechsel anfal-

len. Ergebnis: Mit sechs gleichzeitig aufgespannten KipphebelGehäusen und MehrschneidenWerkzeugen fällt der Anteil der Produktionsnebenzeiten sehr gering aus. Die eigentliche Zerspanungstechnik bereitete wie erwartet keine besonderen Probleme. Erfreulich sind auch die weitaus höheren Schnittwerte und die höheren Werkzeugstandmengen, die im Vergleich zu Eisenwerkstoffen erzielt werden. Als besonders schwierig erwies sich hingegen die 670 mm lange Lagerbohrung, in die später eine Achse zur Steuerung der 24 Motorventile montiert wird. Aber auch dieser Herausforderung waren die Mitarbeiter gewachsen. Bei der Kundenabnahme konnte nachgewiesen werden, dass alle Dimensions-, Form- und Lagetoleranzen eingehalten werden. Von immenser Bedeutung ist auch der Nachweis der Druckdichtheit des Kipphebel-Gehäuses. BALO führt deshalb eine 2-stufige Dichtheitsprüfung durch um sicherzustellen, dass sowohl Luftraum als auch Ölraum druckdicht sind – ein Nachweis, der dem Kunden zu 100% attestiert wird. Für die BALO-MOTORTEX GmbH ist dieser Auftrag mit einer Laufzeit bis Ende 2003 ein Meilenstein. Das Unternehmen verbindet damit die Erwartung, dass aus der „Keimzelle Aluminiumbearbeitung” ein neues Kerngeschäftsfeld für die mechanische Bearbeitung erwächst. Rolf Thauern

AEK Herzberg · Wie schon in den zwei vorangegangenen Jahren präsentierte sich die AEK InterForm GmbH auf der diesjährigen Hannover-Messe mit der VDG / DGV auf einem Gemeinschaftsstand. An den sechs Messetagen konnte allein Herzberg über 80 Kunden und Interessenten auf

totypenfertigung einzusteigen bzw. die Geschäftsbeziehungen auszubauen. Interessante Kontakte ergaben sich außerdem zu externen Bearbeitungsfirmen (speziell für Großgussteile) und Modellbaubetrieben. Und am 3. Messetag überraschte Gerhard Walter, Bürgermeister der Stadt Herz-

Eine außergewöhnlich gute Resonanz verbuchte die AEK Herzberg auf ihrem Messestand, auf dem sie sich mit der VDG/DGV gemeinsam präsentierte. Besonders vielversprechend waren Kontakte mit Vertretern der Energiemaschinenbranche, die teilweise sogar Aufträge in Aussicht stellen konnten.

dem Stand begrüßen. In den Gesprächen wurde die allgemein gute Konjunkturlage deutlich. Und in über 30 % der Fälle ging es darum, dass Firmen aus der Energiemaschinen-, Bergbauund Werkzeugbaubranche auf der Suche nach neuen Gusslieferanten waren. Besonders vielversprechend erwies sich die Energiemaschinenbranche. Vertreter von SIEMENS KWU (Mülheim), SIEMENS Wesel, SIEMENS Görlitz und ENERCON (Aurich) stellten in Aussicht, schnell in eine Pro-

berg, die AEK-Mitarbeiter mit einer Stippvisite. Fazit: Die Hannover-Messe zählt zu den bedeutendsten Messen für den Maschinenbau und deren Hauptzulieferer – sowohl hinsichtlich des Besucherinteresses als auch der Repräsentanz der deutschen und ausländischen Gießer, die in insgesamt drei Messehallen vertreten waren. Deshalb ist es für Herzberg um so wichtiger, in den nächsten Jahren weiter auf dieser Messe präsent zu sein. Mike Apitzsch

PERSONALIA Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir, die Geschäftsführung und Betriebsräte der Unternehmen innerhalb der Guss-Gruppe, möchten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihr Betriebsjubiläum feiern, herzlich gratulieren. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Berufsweg, beste Gesundheit und auch im Privaten alles Gute. Pleissner GmbH Ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Fred Tammler und Hans Joachim Pape.

Maschinenformerei, danach an der Formanlage. In einer Feierstunde wurde auch er im Beisein seiner Ehefrau für seine langjährige Treue und Zuverlässigkeit geehrt. Von links nach rechts: Produktionsleiter Joachim Lengnink, Gießereileiter Lothar Gröger, Jutta Pape, Geschäftsführer Josef Ramthun, Hans Joachim Pape, Geschäftsführer Dr. Hans Schmidt-Horix, Personalchefin Gisela Paggel und Betriebsratsvorsitzende Lothar Kampzcyk.

Fred Tammler (4. von links) war seit dem 16. März 1976 bei Pleissner beschäftigt und damit nur wenige Tage länger dabei…

Fred Tammler trat am 16. März 1976 in die Gustav Pleissner GmbH ein und arbeitet seitdem im Schmelzbetrieb, den er seit 1993 als Erster Schmelzer leitet. In einer Feierstunde wurde er im Beisein seiner Frau für seine langjährige Treue und Zuverlässigkeit geehrt. Von links nach rechts: Personalchefin Gisela Paggel, Geschäftsführer Josef Ramthun, Anni Tammler, Fred Tammler, Geschäftsführer Dr. Hans Schmidt-Horix, Gießereileiter Lothar Gröger und Betriebsratsvorsitzender Lothar Kampzcyk. Hans Joachim Pape ist seit dem 6. April 1976 in der Gustav Pleissner GmbH beschäftigt. Bis 1982 arbeitete er an den Einzelrüttelmaschinen in der

AEK InterForm Zorge Sein 25-jähriges Betriebsjubiläum konnte feiern: Eckehard Machlitt (Kernmacherei). Walter Hundhausen GmbH Ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Peter Buik (Produktentwicklung QM), Detlef Buschlinger (Modellbau), Sefer Harmann (Trennband) und Erich Tiemann (Trennband). Ihr 35-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Peter Bogdanski (Instandhaltung), Dietmar Böhme (EDV) und Gerhard Eidberger (Kernmacherei).

…als Hans Joachim Pape (5. von links), der am 6. April 1976 sein Berufsleben bei dem Elzer Unternehmen begonnen hatte

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Unternehmensbereiche

ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING

· IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH · Kranbau Köthen GmbH · ASL Aircraft Service Lemwerder GmbH · Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH · Adolf Ellermann GmbH · Eberhard Metalle und Recycling GmbH

Nachlese zum 2. Köthener Krantag

460-Tonnen-Kran erwies sich als Publikumsmagnet Kranbau Köthen · Die mit dabei waren, sind der einhelligen Meinung: Das High-light des 2. Köthener Krantages war der fertigmontierte 460-Tonnen-Gießkran und der Vortrag, den Horst Bugner dazu hielt. Krane dieser Größe sind eben für jeden Kranbauer eine Ausnahmeerscheinung – und belegen speziell in diesem Fall, dass Köthens Wurzeln im Bereich der metallurgischen Spezialkrane liegen. Aber natürlich stießen auch die Vorträge der beiden anderen Köthener Mitarbeiter Peter Möbius und Thomas Schwingel auf offene Ohren, hatten sie doch ebenfalls Interessantes über zwei weitere Kranprojekte zu berichten, die in der Fertigung des Unternehmens zu sehen waren. Hier einige Auszüge der Vorträge:

ner Auslegerlänge von 32,5 m und einer Hubhöhe von 60 m. Drei dieser Drehkrane mit einer Spannweite von 52 m bedienen sowohl die Sektionsmontagefläche als auch die Dockgrube; drei weitere mit einer Spannweite

Die Pendelstütze wurde deshalb als Sonderkonstruktion gefertigt, die gewährleistet, dass keine Horizontalkräfte auf die Kranbahn wirken (abgesehen von den unvermeidlichen Seitenkräften aus dem Kranfahren).

E-Container. Für diese Variante hat sich Köthen entschieden, um die geforderte Hubhöhe zu erreichen und gleichzeitig die Elektrik so weit wie möglich von der Pfanne weg zu platzieren. Als Einscherung wurde für das

Peter Möbius: die Schiffbauhalle Meyer Werft Papenburg In einer Zeit, in der in riesigen Hallen das ganze Jahr über Schiffe gebaut werden, haben Werftmontagekrane gegenüber früheren Kabelkrananlagen enorm an Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch für die Meyer Werft in Papenburg . Sie hat innerhalb des deutschen Schiffbaus eine Sonderstellung: Ihr Standort liegt etwa 50 km landeinwärts. Deshalb war die Größe der Schiffe, die sie bauen konnte, lange Zeit begrenzt – mussten sie doch auf der Ems zum offenen Meer überführt werden. Mit der EU-Genehmigung für das Emssperrwerk waren andere Tonnagen möglich – und für die Meyer Werft die Zeit reif, in eine neue zweite Schiffbauhalle zu investieren. Für die eigentliche Schiffbauhalle – mit einer Fläche für den Sektionsbau und mit einer Dockgrube für den Fertigbau des Gesamtschiffes – hat sie bei der Kranbau Köthen zehn Krane in Auftrag gegeben. Gespeist aus seinen reichen Erfahrungen im Schiffbau, hatte der Auftraggeber sehr klare und durchdachte Ziele, zum Beispiel die Krane so anzuordnen, dass die Montagefläche maximal genutzt und dort störungsfrei – also ohne flurlaufende Kranfahrwerke – gearbeitet werden kann. In ausführlichen Gesprächen, in denen Köthen die Erfahrungen anderer Werftaufträge einbringen konnte, entwickelte man die vorliegende Variante: Die wandseitigen Kranbahnen wurden hochgelegt und in der Höhe so gestaffelt, dass drei Kranbahnschienen auf einer Breite von nur 900 mm Platz fanden. Die sechs Drehkrane haben ein einheitliches Oberteil mit ei-

Wegen der geforderten Anfahrmaße und der Vorgabe, die Pfanne um 180° kippen zu können, ist er als 4-Trägerkonstruktion ausgeführt. Sein Eigengewicht beträgt über 700 t. Die Hauptträger mit einer Breite von 2,9 m und einer Höhe von 2,9 m sind begehbar. Im Innern befinden sich die isolierten und klimatisierten Elektrikräume. Der Kran besitzt zwei Laufkatzen. Die Hauptlaufkatze mit ihrem 460-t-Hubwerk hat eine Spurweite von 13 m und ist 6,6 m hoch. Die Katze selbst wiegt ohne Traverse etwa 230 t und ist damit die schwerste Montagebaugruppe. Die Hilfslaufkatze ist ebenfalls eine Zweischienenlaufkatze und hat ein 80-t- und ein 25-t-Hubwerk. Ihr Gewicht: etwa 62 t. links: Der 460-t-Gießkran war der Publikumsliebling auf dem 2. Krantag in Köthen. unten: Großes Gedränge gab es bei der Besichtigung der Kranprojekte in der Produktionshalle.

von 8,5 m sind ausschließlich für die Ausrüstung der Schiffe in der Dockgrube vorgesehen. Gesteuert werden sie von einer Kabine oder per Funk vom Flur aus. Zum Kranpaket gehören auch vier Zwei-Katzen-Portalkrane, betrieben auf einer Kranbahn in Reihe. Sie sind hauptsächlich für den Zusammenbau in den Sektionen bestimmt und mit zwei gleichen Katzen (je 30 t Tragfähigkeit) bestückt. Alle Antriebe sind Frequenzumrichter-geregelt mit separaten Bremswiderständen. Alle Bewegungen werden damit elektrisch gebremst, so dass die separaten Scheibenbremsen für die Hubwerke und die Bremsmotoren aller Fahrwerke nur als Haltebremsen bzw. im Not-Aus-Fall wirken. Die Steuerung erfolgt per Funk vom Flur aus. Außerdem hat jeder Kran ein Notsteuertableau in einer Ablage am Fuß des Aufstieges. Der „Clou“ der Krane liegt im Portalgerüst und Kranfahrwerk: Wegen der geringen Breite der mittleren Hochkranbahn waren die horizontalen Radlasten begrenzt. Bei einer durch die Verschachtelung der Krane notwendigerweise schräg gestellten Pendelstütze wären diese Horizontalkräfte wesentlich zu groß.

Aufgrund der langen Spannweite wurden Kastenträger mit Überhöhung konstruiert. Die theoretische Spurweite von 50,6 m wird um 64 mm kürzer gefertigt. Durch diesen „Kunstkniff“ wird die horizontale Verschiebung des Gelenkpunktes – infolge der Verformung durch die Eigenlast der Kranbrücke – so kompensiert, dass der untere Pendelstützenstiel senkrecht steht. Weitere Features sind: eine Antikollisionssicherung über Lichtschranken, eine Gleichlaufregelung mit Schräglaufüberwachung durch Encoder und eine Wechselsprechanlage mit drei fest installierten Sprechstellen. Thomas Schwingel: der 170-TonnenPfannentransportkran Der Dreiträgerbrückenkran ist mit einer 170-t-ZweischienenLaufkatze inklusive Lamellenhakentraverse und einer 50-t-Hilfslaufkatze bestückt. Seine Spannweite: 12,5 m. Sein Eigengewicht: etwa 226 t. Eingesetzt wird er zum Transport von feuerflüssigem Material vom Pfannenwagen zum Drehturm sowie zum Be- und Entladen. Die Hauptträger sind begehbar. Die Schaltanlage befindet sich in einem klimatisierten

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Hubwerk 24/4 gewählt, das heißt es gibt 24 tragende Seile, von denen vier auf die Seiltrommel auflaufen. Für den Seilausgleich sorgen zwei Seilwippen. Der Vorteil dieser Lösung: Fällt ein Seil aus – z.B. weil es wegen mechanischer Gewalteinwirkung oder Nichtbeachtung der Ablegereife reißt –, so wird die Last durch den verbleibenden Flaschenzug gehalten. Horst Bugner: der 460-t-Gießkran Der Kran wird zum Transport der gefüllten Gießpfannen vom Pfannentransportwagen zum Pfannendrehturm, zum Schlacketransport, für Reinigungsarbeiten und zum Absetzen des Pfannendeckels eingesetzt.

Das umfangreiche elektrische Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit den Firmen SIEMENS und ALPHA ELEKTRONIK entworfen. Besonders zu beachten waren dabei Sicherheitsaspekte. Der Kranbetrieb kann aufgrund dieses Konzeptes selbst dann aufrecht erhalten werden, wenn es bei einem Anlagenteil zu Störungen kommt – zum Beispiel in den Fahr- und Hubwerken, der Katzstromzuführung, an einem Mittelspannungskabel der Kranstromzuführung, einem Mittelspannungstransformator oder einer Einspeise/Rückspeise-Einheit. Bei einem Kran im 24-Stunden-Betrieb sind derartige Vorsichtsmaßnahmen unumgängRainer Lorenz lich.

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Fernsehdokumentation

Kamerateam des MDR begleitete Schwerlasttransport Kranbau Köthen · Ein Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) wollte es genau wissen – und begleitete den Transport des ersten Vollportalkranes für die neue Schiffbauhalle der Meyer Werft in Papenburg. Der Kran mit einer Spannweite von 50,6 m musste für den Transport natürlich zerlegt werden. Die größten Baugruppen, zwei Kastenträger, boten mit einer Länge von je 45,8 m und einem Stückgewicht von 55t noch reichlich imposante Bildmotive. Auf zwei Spezialfahrzeuge verteilt erreichten sie eine Gesamtlänge von über 120 m. Von Anfang an waren Redakteurin Inna Buckup und ihr Kamerateam hautnah dabei. Hier eine Chronologie der Ereignisse: 18.00 Uhr. Die Verladung ist beendet. Jetzt hat das MDRTeam die Gelegenheit, mit Uwe Reinecke und Herbert Liessem, den Geschäftsführern der Kranbau Köthen GmbH, ein Interview zu führen. Sie informieren sich über den Auftrag, die weiteren Aktivitäten und die Montage beim Kunden. Dass der Transport ein hartes Stück Arbeit für die Köthener sein wird, zeigt die Tatsache, dass innerhalb von fünf Wochen vier Portalkrane ausgeliefert werden müssen.

Die Geschäftsführer Uwe Reinecke und Herbert Liessem werden vor einem der Spezialtransporte vom MDR-Redaktionsteam unter Leitung von Frau Inna Buckup interviewt. links: Der erste Kastenträger ist verladen, und der Spezialtransport ist in Startposition gefahren.

21.30 Uhr. Das Begleitfahrzeug der Polizei trifft ein. Nachdem die Polizisten die Transportgenehmigung überprüft und sich von der Ordnungsmäßigkeit von Fahrzeugen und Ladung überzeugt haben, geben sie „grünes Licht“ – genauer gesagt: Blaulicht – für den Transport. Es kann losgehen. 21.40 Uhr. Die Schwerlastausfahrt zur Bundesstraße wird abgesperrt, und der erste schwie-

Nachdem die Baugruppen eines 460-t-Gießkranes den Transport per Schwerlast-LKW und Binnenschiff gut überstanden hatten, begann das Montageteam der Kranbau Köthen GmbH mit der Montage bei SIDMAR in Belgien. Mit Spezialkranen wurden die Einzelteile des Kranes auf die Kranbahn gehoben, so dass die mechanische und elektrische Montage sofort beginnen konnte. Der Kran für die neue zweite Stranggussanlage des Stahlwerkes wird in hoher Qualität von den Köthener Kranbauern an den Betreiber übergeben. Rainer Lorenz

rige Streckenabschnitt beginnt: die Fahrt aus dem Werksgelände auf die Bundesstraße. Das Kamerateam hat gleich alle Hände

voll zu tun, die Schwierigkeiten auch filmisch aus unterschiedlichsten Perspektiven zu erfassen. Deutlich wird auch, wieviel

Fingerspitzengefühl und Erfahrung von Fahrern und Einweisern abverlangt wird, um solche Abschnitte erfolgreich zu meistern. 24.00 Uhr. Das Kamerateam verabschiedet sich, denn ihr Bericht soll bereits am nächsten Tag im Fernsehen ausgestrahlt werden. Einige schwierige Passagen haben sie noch miterlebt. Ihr Film verspricht, spannend zu werden. 24.05 Uhr. Der Konvoi setzt seine Reise fort. Er muss in zwei Nächten in Papenburg ankommen. Rainer Lorenz

Handballmannschaft zu Besuch

„Bildungslücke“ geschlossen Kranbau Köthen · Illustrer Besuch bei der Kranbau Köthen GmbH. Denn nicht nur die Spieler der 1. Herrenmannschaft der HG 85 Köthen fanden sich ein, sondern auch Trainer Heinz Prokop, Vereinspräsident Andreas Auerbach und Mitglieder des Wirtschaftsrates, darunter der Landrat des Landkreises Köthen Ulf Schindler. Grund genug für die Geschäftsführer Uwe Reinecke und Herbert Liessem, sich persönlich um die Gäste zu kümmern. Die Handballer spielen in der Regionalliga, belegen derzeit Platz 4 und messen sich mit Mannschaften aus Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen, Sachsen und Brandenburg. Und obwohl viele schon längere Zeit in Köthen leben, hatte bisher noch keiner die Gelegenheit, das Köthener Werk zu besichtigen. Bei einem Werksrundgang, der vom Zuschnittbereich über die Kastenträgerfertigung bis zu den Werksmontageplätzen führte, konnten sie diese „Bildungslücke“ schließen. Beeindruckt waren sie dabei nicht nur von der neuen Plasma-Brennschneidtechnik, sondern auch von der

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Die Geschäftsführung Uwe Reinecke (1. v. l.) und Herbert Liessem (2. v. l.) sowie der Leiter der Fertigung Walter Radtke (3. v. r.) beim Erinnerungsfoto mit der Handballmannschaft und dem Präsidium der HG 85 vor der Produktionshalle.

gewaltigen Anlage zur Herstellung der Kastenträger für die Krane. Abschließend standen die beiden Geschäftsführer den Gästen Rede und Antwort. Dabei wurde die aktuelle Auftragslage ebenso gestreift wie Ausbildung und wirtschaftliche Entwicklung seit der Übernahme durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH.

Aber auch die Vertreter der Kranbau Köthen GmbH waren neugierig. Vor allem wollte man wissen, was sich die HandballMannschaft als Saisonziel gesteckt hat. Klare Antwort: den 3. Platz in der Regionalliga – ein Ziel, das sich aber nur über starke Leistungen in den ausstehenden Spielen verwirklichen lässt. Rainer Lorenz

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Molsieb-Adsorber

Gasbehälter runderneuert

Neue Wege bei Konstruktion und Fertigung

„Scheinriese“ neu eingekleidet

IAG GMH · Der im Auftrag eines großen süddeutschen Unternehmens gefertigte Molsieb-Adsorber war für die IAG gleich in zweifacher Hinsicht eine Premiere: zum einen wurde er nach der EU-Druckgeräterichtlinie „DGRL 97/23/EG“ gefertigt, die ab 2003 in der EU verbindlich ist; Zum anderen handelte es sich um einen Adsorber neuen Typs. Molsieb-Adsorber sind eine Vorstufe von Luftzerlegungsanlagen und haben die Aufgabe, Bestandteile wie Wasser, CO2 und Kohlenwasserstoffe aus der Luft zu filtern. Nur so ist es möglich, bei der sich anschließenden Verflüssigung von Luft O2, N2 und andere Edelgase von hohem Reinheitsgrad zu gewinnen. Der von der IAG gefertigte Molsieb-Adsorber hat einen Durchmesser von 4,2 m, eine Länge von 13,5 m und ein Gewicht von etwa 40 t. Das Neue daran ist, dass in dem vertikalen Adsorber das Radialstrom-Prinzip umgesetzt wird – was erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Die Umsetzung dieses Prinzips forderte den IAG-Mitarbeitern ein Höchstmaß an Qualitätsarbeit ab. So galt es zum Beispiel, in der Perforation der Einbauten ein kerbfreies Verschweißen zu

Der Molsieb-Adsorber vor dem Zusammenbau. Im Hintergrund ein Bauteil, fertig zum Einziehen in das Gehäuse.

erzielen. Eine Schwierigkeit bei der Montage war, die Rundheit der im Durchmesser bis zu 3,8 m großen Bauteile zu gewährleisten, was bei einer Wandstärke von nur 3 mm Präzisionsarbeit erforderte. Technische Gespräche mit Vertretern des namhaften Unternehmens ergaben, dass nach erfolgreicher Erprobung der neue Molsieb-Adsorbertyp zukünftig in Luftzerlegungsanlagen bevorzugt eingesetzt werden soll. Hans-Joachim Furkert

Nach 46 Jahren Werkszugehörigkeit wurde der 61-jährige Helmut Völler in die Altersteilzeit verabschiedet. IAGGeschäftsführer Jürgen Abromeit dankte ihm für seine langjährige Mitarbeit, die er als Meister und Werkstattleiter abschloss. Seine Kollegen hatten sich für den eingefleischten Bayern-Fan ein ganz besonderes „Abschieds-Schmankerl“ ausgedacht und sein Büro liebevoll mit blau-weißen Fahnen ausgeschmückt. Um der letzten Arbeitsschicht vollends einen bayrischen Anstrich zu geben, kredenzten sie dazu Weißwürste und süßen Senf. gs

IAG GMH · Er steht auf dem Firmengelände der Infracor GmbH in Marl und wird von allen Mitarbeitern trotz seiner Größe nur „Zwerg“ genannt: ein Führungsgerüst-Gasbehälter, dessen Mantel von der IAG komplett erneuert werden musste. Einen 20.000-cbm-volumigen Riesen als Zwerg zu bezeichnen, scheint dessen Ausmaßen alles andere als gerecht zu werden. Der Vergleich mit weiteren Gasbehältern, die ebenfalls auf dem Werksgelände der Infracor stehen, rückt die Größenverhältnisse allerdings wieder schnell zurecht: Ihr Volumen liegt zwischen 150.000 und 200.000 cbm. Die von 1936 bis 1942 erstellten Behälter wurden damals aus Tausenden, ja Millionen von Nieten zusammengehalten – eine Technik, die bis in die 60-er Jahre noch weit verbreitet war, inzwischen aber modernen Schweißkonstruktionen weichen musste. Der von der IAG neu ummantelte „Zwerg“ ist dreihübig, besteht also aus zwei Teleskopen und einer Glocke. Sein Beckendurchmesser beträgt etwa 30 m, sein Gewicht 115 t und seine Gesamthöhe (ausgefahren) 36 m. Jedes Teleskop misst 29,5 m im Durchmesser und bringt ein Gewicht von 55 t auf die Waage. Die Glocke ist zwar etwa 0,5 m „schlanker“, dafür aber 110 t

schwer. Sie musste nach der Reparatur mit einem 800-t-Raupenkran in den Behälter eingesetzt werden. Antonius Unland

Die IAG musste die 110 t schwere Glocke zunächst ausbauen, bevor sie auf einem Vormontageplatz neu ummantelt werden konnte. Anschließend wurde sie mit einem 800-t-Raupenkran wieder in den Behälter eingesetzt.

Fußballturnier

Auch 3. Halbzeit kam nicht zu kurz IAG GMH · Einen hervorragenden 2. Platz erdribbelte sich die Firmenfußballmannschaft der IAG bei einem Hallenturnier, das die Walter Rau Lebensmittelwerke in Hilter ausgerichtet hatte. Als Sieger setzte sich der Gastgeber gegen insgesamt sieben Mannschaften durch. Offensichtlich konnte er seinen Heimvorteil ausspielen. An dem regional anerkannten Fußballturnier, das bereits zum 13. Mal ausgetragen wurde, beteiligen sich die Ballkünstler der IAG bereits seit fünf Jahren. Vor drei Jahren konnten sie sich sogar als Sieger auf dem Wanderpokal verewigen. Nach der Siegerehrung dann der Anpfiff zur 3. Halbzeit. Bei Essen und Trinken – geladen hatte die Firma Rau – konnten sich die Akteure ohne Gefahr für Leib und Leben über Blutgrätschen, gestreckte Beine, Freistoßvarianten, angeschnittene Bälle und andere fußballerische Finessen austauschen. Eine gute Leistung macht bekanntermaßen Lust auf mehr. So würde die IAG-Fußball-Elf

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Nach einem 2. Platz konnten die Fußballerspieler der IAG zufrieden ihre 3. Halbzeit genießen. Hinten von links nach rechts: Uwe Seelmeyer, Mathias Debbrecht, Detlef Bachmann, Karl-Heinz Schöne und Ulrich Hellermann. Vorne von links nach rechts: Wilfried Kemper und Torwart Hans Jürgen Krösche.

gerne ein GMH-Holding-internes Fußball-Turnier ins Leben rufen. Wer ebenfalls Interesse daran hat oder einfach auch nur Anregungen weitergeben möch-

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te, sollte sich mit Detlef Bachmann oder Hans-Jürgen Krösche in Verbindung setzen. Telefon: (05401) 331-326. Wilfried Kemper

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Zertifizierung

Anforderungen erneut bestens gemeistert IAG GMH · Bereits zum zweiten Mal und wiederum erfolgreich wurde die IAG im Zuge des Managementsystems für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz gemäß SCC (Sicherheits-Zertifikat-Contractoren) zertifiziert. Auditor war die Zertifizierungs- und Umweltgutachtergesellschaft des TÜV Nord.

Schwarz auf weiß wird der IAG bestätigt, dass sie das 1997 eingeführte QualuitätsManagement-System zur vollsten Zufriedenheit der Auditoren anwendet und weiterentwickelt.

Auditleiter Hans Josef Hauertmann prüfte sowohl die Fertigungswerkstatt als auch eine Außenbaustelle, und zwar die Tankneubauwerke der DEA Wesseling in Köln. Am Ende wurde der IAG bescheinigt: Sie hat den Nachweis erbracht, dass sie das im August 1997 eingeführte Managementsystem bei Kontraktoren in der Mineralöl, -chemischen und anverwandten Industrie entsprechend der SCC-Grundlage erfolgreich anwendet und kontinuierlich weiterentwickelt. Besonders hervorgehoben wurde die sehr gute Umsetzung des Systems in die Praxis, die Schulung aller Mitarbeiter und die Dokumentation der Maßnahmen, die durch die Geschäftsführung und den zuständigen Fachkräften für Arbeitssicherheit mit viel Fleiß weitergeführt wurde. Gültig ist das Zertifikat bis November 2003. Das SCC-Zertificat verlangen mittlerweile auch viele Kommunen, wenn sie drucklose Bauwerke für die Abwasserbehandlung ausschreiben. Johannes Reinkemeier

Was macht eigentlich ein Vorzeichner? IAG GMH · Bei der IAG gibt es wie in allen Behälter- und Apparatebau-Firmen in der Werkstatt den Beruf des Vorzeichners – eine verantwortungsvolle und kreative Tätigkeit, nicht zuletzt, weil der Vorzeichner den gesamten Fertigungsprozess begleitet. Dies beginnt schon bei der Arbeitsvorbereitung, wo er zusammen mit Meister und Konstrukteur festlegt, in welcher Reihenfolge ein Produkt gefertigt wird. Grundlage dafür sind Zeichnungen aus dem Konstruktionsbüro, die auch für die Bestellung der erforderlichen Materialien benötigt werden.

Treffen die Vormaterialien ein, steht die nächste Aufgabe an: Der Vorzeichner kontrolliert sie auf ihre Maße und Qualität. Außerdem werden von ihm Bleche auf Zuschnitt angezeichnet. Nach dem Brennen, Schneiden und Walzen bauen bzw. schweißen Schlosser bzw. Schweißer die Bleche zusammen. Die erforderlichen Vorgaben kommen ebenfalls vom Vorzeichner. Denn er markiert die Einzelstücke mit Anreißnadel, Pinsel und Kalkfarbe und gibt so die Reihenfolge des Zusammenbaues vor. Am zusammengebauten Werkstück

legt der Vorzeichner dann mit der Anreißnadel fest, an welchen Stellen die Stutzen, Rippen, Anbauten oder Achsenpositionen sitzen müssen. Diese angerissenen Linien werden zudem angekörnt, damit die Markierungen auch sicher zu finden sind. Die gemalten Linien dienen nur zur besseren Übersicht. Gearbeitet wird nach ganz feinen gerissenen Linien im Blech. Nach der Fertigstellung der Komponenten (z. B. eine Kolonne) wird das Werkstück vom Vorzeichner vermessen und ein Fertigmaßprotokoll am Computer erstellt. gs

Bernhard Bußmann und Werner Fritsch beim Anreißen an einer Hochofenglocke. Als Vorzeichner arbeiten sie mit Anreißnadel, Nivelliergerät, Wasserwaage, Bandmaß, Lineal, Lot, Zirkel, Laserentfernungsmesser, Theodolit, Hammer und Körner.

PERSONALIA Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen innerhalb der Gruppe Anlagenbau gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und viel Erfolg.

Schüler der Meisterklasse

von den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück kamen zusammen mit Berufsschullehrer Theodor Vaske zur Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH. Ausbilder Erwin Denker führte sie durch die Werkstatt und alle Hallen. Die angehenden Handwerksmeister (Metall) waren erstaunt und begeistert über die großen Produktteile, die sie zu sehen bekamen. Kein Wunder. Denn sie arbeiten überwiegend mit Blechdicken von nur 2 bis 5 mm. Von links nach rechts: Erwin Denker (Ausbilder IAG) und Theodor Vaske (Berufsschullehrer) mit den Schülern Gerhard Goetzke, Markus Schauerte, Martin Wellhöner, Rudolf Peter, Falk Wichmann, Andre Hoffmann, Oliver Korte und Jens Kriege. Erwin Denker

IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH Ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Hubert Tobergte (Elektriker), Friedrich Kallenberg (Obermonteur), Werner Völler (Kolonnenführer Schlosser), Friedhelm Sträutker (Kolonnenführer Schlosser). Ihr 35-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Heinz-Werner Heine (Schweißer spezial) und Alfred Tepe (Stützpunktleiter GMH).

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Ihr 45-jähriges Betriebsjubiläum konnten feiern: Werner Fritsch (Vorzeichner), Horst Rogoll (Schweißer spezial), Heinz Grafe (Obermonteur), Friedrich Kassing (Projektmanager Apparatebau), Manfred Lauxtermann (Schweißer spezial), Wilhelm Mindrup (Schweißer spezial) und Helmut Vinke (US-Prüfung Qualitätsstelle).

25, 35 und 45 Jahre Betriebszugehörigkeit können sich in einer Zeit, die von Arbeitslosigkeit und Arbeitsplatzwechsel geprägt ist, wirklich sehen lassen – Grund genug für eine kleine Jubiläumsfeier und ein Erinnerungsfoto (von links nach rechts): Hubert Tobergte, Alfred Tepe, Wilhelm Mindrup, Werner Fritsch, Horst Rogoll, Friedhelm Sträutker, Heinz-Werner Heine, Helmut Vinke, Werner Völler, Friedrich Kassing, Manfred Lauxtermann und Heinz Grafe.

VERMISCHTES

Zum 200. Geburtstag von Henriette Davidis

Alles was Recht ist:

Man nehme... Man nehme… „glück auf“ und betrachte die letzte Seite. Dort sind in jeder Ausgabe Kochrezepte von Mitarbeiterinnen aus den Unternehmen der Georgsmarienhütte Holding nachzulesen. Wer ist eigentlich die „Erfinderin“ der Kochrezepte? Man nehme… den grossen Brockhaus, 5. Auflage, und schlage „Davidis“ nach. Nichts zu finden. Man nehme… die Encarta von Microsoft und suche nach „Davidis“ – ebenfalls ohne Erfolg. Man nehme… sein Bücherregal zu Hilfe und siehe da: Dort ist das „Praktische Handbuch für die gewöhnliche und feinere Küche“ mit besonderer Berücksichtigung der Anfängerinnen und angehenden Hausfrauen von Henriette Davidis in seiner 22. Ausgabe aus dem Jahre 1877 zu finden. In der Einleitung weist Henriette Davidis darauf hin, dass das Kochen schon der Gesundheit wegen nicht als Nebensache zu betrachten ist. Wie wahr in Zeiten von MKS und BSE. Sie stellt an eine aufmerksame Köchin vier „nothwendige Anforderungen“: „Die erste, um wohlschmeckend und fein zu kochen, ist große Reinlichkeit, welche ich allen jungen Anfängerinnen freundlich anempfehle… Die zweite ist Sparsamkeit… Die dritte ist Achtsamkeit und Überlegung, die darin besteht, die Speisen zur rechten Zeit, weder zu früh noch zu spät, aufs Feuer zu bringen… Die vierte Anforderung ist, daß man, ehe ein Gericht zu machen angefangen wird, die nöthigen Bestandtheile heranholt, auch mit ruhiger Überlegung verarbeite, um zu vermeiden, daß die Arbeit später sich zu sehr häufe, vielmehr Zeit gewonnen werde, auch für das feine Anrichten der Speisen die nöthige Sorgfalt zu verwenden, da oft die schmackhaftesten Gerichte durch unordentliches Anrichten ihren Werth verlieren.“

Das kleine

Nur wenige Kochbücher erleben mehr als die erste Auflage. Und wohl kein anderes wird den Rang eines „Klassikers der Kochkunst“ erlangen wie das Werk der Westfälin Henriette Davidis. In über 80 Auflagen ist es bis heute fast so aktuell wie seinerzeit. Kochbücher sind auch ein Spiegel ihrer Zeit. So ist das Davidis‘sche ein Musterexemplar der bürgerlichen Küchenlehre und Beleg für die nachdrückliche Betonung der weiblichen Lebensaufgabe in Haushalt und Familie. Und auch heute noch wird laut DIE WOCHE vom 21.05.01 häufig in knalligen Hüllen ein antiquiertes Bild transportiert: Die Frau, die kochend das Herz ihres Märchenprinzen erobern will. Oder, um es im Jargon des „Hexenkochbuchs“ zu formulieren: „Wir wollen ja nicht, dass unser Lover nach dem ersten Löffel bereits das Weite sucht...“. Die Kochecken der Büchersupermärkte quellen von immer schrilleren Kompositionen über: Wolfgang Joops spiralgeheftete „Hectic Cuisine“, die bildungsbürgerliche „Zu Gast bei Monet, Proust etc.“-Reihe oder das stilbildende „Schlampenkochbuch“. Monothematische Kochbücher werden um Nahrungsmittel komponiert – z. B. Zwieback, Milka, Coca-Cola oder HeinzKetchup –, bei denen Kultpotenzial zu vermitteln ist. Populär sind auch Appelle an das Zeitbudget des modernen Menschen: „Nach der Schule schnell gekocht“, „Dose, Tüte & Co. Fertigprodukte aufgepeppt“ und „Das 5-vor-12-Kochbuch“ verheißen sekundenschnellen Genuss mit Hilfe von Röstzwiebeln aus der Tüte, Kartoffelpüreepulver und Tiefkühllachs. Übrigens: Kochbücher werden besser als jemals zuvor verkauft: 25 Millionen Exemplare im Jahr – zumeist jedoch nur in einer rw einzigen Auflage.

STAHL-

E wie Eisen Das Wissen um den Werkstoff Eisen brachten die Kelten nach Mitteleuropa, zu einer Zeit, als man dort noch den weicheren Werkstoff Bronze nutzte. Das Eisen kommt in der Natur – abgesehen von Meteor-Eisen – nicht in reiner Form vor, sondern nur als Eisenerz (in Verbindung mit anderen Elementen, z. B. Sauerstoff). Reines Eisen ist als Werkstoff von geringerer Bedeutung und wird nur für Sonderanwendungen genutzt. Aber ohne Eisen wäre der Werkstoff Stahl nicht denkbar, denn es ermöglicht wie kein anderes Metall, durch Legierung und Wärmebehandlung eine Vielfalt von Werkstoffeigenschaften gezielt einzustellen. Ebenfalls von Bedeutung sind Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit mehr als 2% Kohlenstoff, die als Gusseisen bezeichnet werden. wa

Der genetische Fingerabdruck

W

ochenlang beherrschten sie die Berichterstattung in der Medienlandschaft: die Sexualmorde an einem 11- und 12-jährigen Mädchen. Kaum beachtet andererseits der Fall zweier Amerikaner, die – zum Tode verurteilt – nach 13-jähriger Haft das Gefängnis verlassen konnten. Was haben diese Ereignisse gemeinsam? Sie konnten mit Hilfe des „genetischen Fingerabdrucks“ aufgeklärt werden, in einem Fall zur Entlastung bereits zum Tode Verurteilter, in einem anderen zur Überführung der Straftäter. „Genetischer Fingerabdruck rettet zwei Todeskandidaten das Leben“, so betitelte die Berliner Morgenpost Anfang Januar den angeblichen Mord zweier Amerikaner an einem Ehepaar im Jahre 1986. Sie wurden zum Tode verurteilt; der Termin der Hinrichtung stand bereits fest. Freispruch erwirkt dank DNA-Test Dazwischen lagen mehr als 13 Jahre – und ein paar kleine dunkle Markierungen auf einer Gelantineschicht: Dank des „genetischen Fingerabdrucks“ konnte nachgewiesen werden, dass Blutspuren der Täter nicht von den Verurteilten stammen konnten. Im Prozess konnte die Staatsanwaltschaft zwar keine materiellen Beweise oder Indizien präsentieren, aber Zeugen wollten die beiden am Tatort gesehen haben. Das genügte den Geschworenen für ein Todesurteil. Dass die Zeugen später ihre Aussagen revidiert hatten, änderte an dem Schuldspruch nichts. Nach vielen Anläufen gelang es den Verteidigern tatsächlich, die Justiz zur Neuaufnahme des Verfahrens zu bewegen – und in diesem Zusammenhang wurde auch der DNA-Test angeordnet, der schließlich zum Freispruch führte. Unser zweiter Fall berührt Sexual- und Gewaltverbrechen an Kindern, wie zuletzt an einem 12-jährigen Mädchen aus Eberswalde. In Deutschland wurde schon öfter auf die genetische Reihenuntersuchung zurückgegriffen, wenn es darum ging, Verbrechen an Kindern aufzuklären. Manchmal wurden ganze Dörfer zur Speichelabgabe gebeten, doch selten mit Erfolg. Der wohl spektakulärste Massen-Gentest fand 1998 in der Nähe von Cloppenburg statt. Der Mörder eines 11-jährigen Mädchens konnte damals tatsächlich unter den mehr als 16000 getesteten Männern ausfindig gemacht werden. 250 Beamte waren an der Entnahme der Speichelprobe beteiligt; die Untersuchungskosten beliefen sich auf über vier Millionen DM. Das Bundesverfassungsgericht hat sich in mehreren Entscheidungen mit der grundsätzlichen Zulässigkeit des „genetischen Fingerabdrucks“ befasst und die Vorschriften über den genetischen Fingerabdruck bei verurteilten Straftätern grundsätzlich gebilligt: Danach müssen es Straftäter hinnehmen, dass ihnen unter bestimmten Bedingungen ein „genetischer Fingerabdruck“ abgenommen wird. Ein einziger Zellkern genügt Das Testmaterial kann Sperma oder Blut sein. Es genügen aber auch schon eine Haarschuppe, Speichel oder winzige Hautreste des Täters – und davon ein einziger Zellkern, um einen zu 99,9 Prozent sicheren „genetischen Fingerab-

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druck“ herzustellen. Denn im Zellkern befindet sich die so genannte DNA, die die Erbinformationen in einer bestimmten Abfolge enthalten. Und diese Abfolge ist bei jedem Menschen individuell und unverwechselbar (ähnlich wie beim „normalen“ Fingerabdruck). Nach dem Sexualmord an dem 12-jährigen Mädchen aus Eberswalde gibt es die – rechtlich sehr umstrittene – Forderung, eine flächendeckende Datei mit dem „genetischen Fingerabdruck“ anzulegen. Flächendeckende Gen-Tests noch unzulässig Dazu allerdings sagt das Bundesverfassungsgericht: Ein genetischer Zwangstest kann nur im Einzelfall und auf richterliche Anordnung hin vorgenommen werden, wenn der Richter dem betroffenen Straftäter Rückfallgefahr bescheinigt. Die Politiker müssten also ein neues Gesetz schaffen, um bundesweite Massengentests vornehmen zu können. Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts sollen Gendateien ausschließlich die „Beweisführung in künftigen Strafverfahren erleichtern“, nichts anderes sonst. Ausdrücklich betonen die Richter dann auch, dass die Funktion, künftige Straftaten präventiv abzuwehren, den Vorschriften weder nach ihrem Wortlaut noch nach ihrem Zweck zukommen. Das Gesetz sei auf Zwecke der künftigen Strafverfolgung, nicht auf Zwecke der Gefahrenabwehr ausgerichtet. Gegen Massen-Gentests spricht auch das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieses Grundrecht gewährleistet dem Gericht zufolge die aus dem Gedanken der Selbstbestimmung folgende Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst zu entscheiden, wann und innerhalb welcher Grenzen persönliche Lebenssachverhalte offenbart werden. Schließlich würde die Speicherung der Gendaten von rund 40 Millionen Männern weit über das „Übermaßverbot“ hinausgehen, weil Gentests bisher nur im Einzelfall erlaubt sind. Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden führt seit April 1998 eine DNA-Datei, die bereits mehr als 100.000 Datensätze von Tätern und Tatspuren enthält. Bis Ende vergangenen Jahres konnten so nach BKA-Angaben 990 Personen und Tatspuren zusammengeführt und die Tat in der Regel aufgeklärt werden. rw

VERMISCHTES cke Rezepte-E Köthener Jägerpfanne Pilze gibt es bekanntlich das ganze Jahr über – im Notfall auch aus der Dose. Und da Schweinefilets ebenfalls ganzjährig an jeder Fleischtheke zu bekommen sind, steht der deftigen Jägerpfanne nichts mehr im Wege.

Vor dem Verzehr die „Jägerpfanne“ im Backofen bei 180 ° (bedeckt 1 Stunde und unabgedeckt 30 Minuten) schmoren lassen und anschließend mit Kartoffeln, Toast oder Weißbrot servieren.

Sommerfrüchtchen

Das Rezept stammt von Annegret Schmidt, Mitarbeiterin der Personalabteilung Kranbau Köthen.

Man nehme (für 4 Personen): – 8 gr. Schnitzel (Schweinefilet) – 400 – 500 g Bauchspeck – 8 Zwiebeln – 1 große Dose Pilze – 2 Becher Schlagsahne – 1 Becher saure Sahne – 1 Doppelpaket Jägersoße Zubereitung: Die Schweineschnitzel in mittelgroße Stücke schneiden, gut würzen und anbraten. Den Bauchspeck ebenfalls in Stücke schneiden, anbraten, die Zwiebeln in Ringe schneiden und zusammen mit dem Bauchspeck goldgelb dünsten. Beides in eine Pfanne geben und die Pilze dazu fügen. Die Jägersoße nach Vorschrift kochen und abkühlen lassen. Anschließend in die Jägersoße 2 Becher Schlagsahne und 1 Becher saure Sahne unterrühren, über die Fleischmasse gießen und alles mindestens 12 h ruhen lassen.

Ein leichtes Sommerrezept für heiße Sommertage, das auch mal ein Mittagessen ersetzen kann. Vor allem gedacht für alle berufstätigen Hausfrauen. Kann auch gut in Tupperware mit ins Geschäft genommen werden. Das Rezept stammt von Christel Bäuerle von der J. A. Bäuerle GmbH & Co. KG. Man nehme: – 1 Pfund Erdbeeren – 1 Pfund Rhabarber – etwas Zucker Zubereitung: Erdbeeren waschen, halbieren und in eine Schüssel geben. Rhabarber putzen, in kleine Stücke von etwa 2 cm Länge schneiden, mit ganz wenig Wasser und Zucker je nach Geschmack kochen (bissfest oder mußig). Den gekochten heißen Rhabarber über die frischen Erdbeeren geben. Zeit zum Abkühlen geben und anschließend im Eisschrank erkalten lassen. Gibt einen köstlichen Geschmack. Dazu Schokoladenpudding und ein kleiner Klacks Sahne. Guten Appetit!

Zwei Kollegen der GMHütte beim Hamburg-Marathon

Nicht nur der 42.195-m-Lauf ließ die Läuferherzen höher schlagen Hamburg · Der Ausdauersport boomt wieder einmal, und Hamburg profitierte davon in ungeahnten Dimensionen: 20.007 Teilnehmer gingen beim 16. Hansaplast-Marathon in Hamburg an den Start und bescherten der Elbmetropole einen Teilnehmerrekord. 500.000 Zuschauer von nah und fern, Begleiter der Läuferinnen und Läufer aber auch viele begeisterungsfähige Hamburger säumten die reizvolle Strecke durch die Hansestadt. Bands, Blasmusik, Samba-Klänge und strahlender Sonnenschein trugen dazu bei, dass sich auch zwölf Läufer aus Georgsmarienhütte und Osnabrück auf der 42,195-km-Strecke pudelwohl fühlten. In langen Trainingsläufen hatten sie sich beim Lauftreff des TV Georgsmarienhütte fit gemacht, darunter zwei Kollegen aus der Logistik der GMHütte, die in Hamburg ebenfalls an den Start gingen. Für Mike Sonntag war es der erste Marathon. Auch wenn es zum Schluss doch sehr weh getan hat, wie er später erzählte, meisterte er die Strecke bravourös: Seine 3:28:50 Stunden sind beachtlich, und zur Belohnung gab es dann Soforturkunde und Medaille. Schon seine zweite Marathon-Medaille holte sich sein Kollege Wolfgang Thörner,

glück auf • Rätsel

der bei dem Rennen souverän den Lauftreff-Kollegen und Marathon-Neuling Johannes Rahe coachte: Nach 4:14:33 Stunden hatten sie die Ziellinie in der Karolinenstraße überquert. Beide Kollegen wollen auch im nächsten Jahr wieder in Hamburg mit dabei sein, ein Entschluss, zu dem sicherlich auch das Rahmenprogramm beigetragen hat. Denn LiveÜbertragung im Fernsehen, Marathonmesse, Fachgespräche mit Laufprofis, Pasta-Party am

Vorabend zum kräftigen Aufladen der Kohlehydrat-Reserven, Abendgebet in der „Gnadenkirche“ mit dem Läufer-Pastor sowie „After-Marathon-Party“ mit Liveband ließ keine Läuferwünsche offen. Übrigens: Wollen Sie sich auch etwas mehr bewegen? Interessenten für den Lauftreff des TV Georgsmarienhütte (Start: Rehlberg, jeweils montags ab 18.15 Uhr) können sich an Wolfgang Thörner wenden, Telefon 42 27. Wolfgang Thörner

Impressum Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der:

9.8.2001 Herausgeber: Georgsmarienhütte Holding GmbH Neue Hüttenstraße 1 49124 Georgsmarienhütte www.georgsmarienhuette-holding.de

BETRIEBSKRANKENKASSE

Unsere Haut ist ziemlich nachtragend Die Haut, unser größtes Sinnesorgan, schützt vor Sonne, Wind, Regen und verhindert, dass Krankheitserreger eindringen. Die Broschüre „Mit Haut und Haaren“ hilft Ihnen, sie vor Überbeanspruchung, Verletzung und Krankheiten zu schützen. Hinweise zur Vorbeugung und Behandlung chronischer Hauterkrankungen und Allergien fehlen darin ebenso wenig wie Tipps für die Haut- und Haarpflege sowie Ratschläge zum gesunden Sonnenbaden. Sie sollten Ihre Haut langsam an die Sonne ge-

Läufer und Begleiter brachten den Marathonlauf mit Bravour hinter sich (von links): stehend Thomas Bertram und Mike Sonntag sowie kniehend Johannes Rahe, Wolfgang Bertram und Wolfgang Thörner.

V.i.S.d.P.: Iris-Kathrin Wilckens, Dr. Beate-Maria Zimmermann Redaktionsteam: Hartmut Gattmann, Koordinator (hg), Wilfried Anders (wa), Klaus Hennig (kh), Vera Loose (vl), Hans-Günter Randel (hgr), Gabriele Schönhoff (gs), Hubert Unland (hu), Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Dr. Rainer Wirtz (rw), Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz)

wöhnen und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtfaktor benutzen. Kinder müssen besonders geschützt werden – am besten mit T-Shirt und Sonnenhut. Säuglinge und Kleinkinder gehören grundsätzlich in den Schatten. Auch wenn ein Sonnenbrand äußerlich nach wenigen Tagen abgeheilt ist – die UV-Stahlen können Zellkerne beschädigen oder zerstören und dadurch Hautkrebs begünstigen. Broschüre und weitere Informationen gibt’s kostenlos bei der BKK DER PARTNER. Kerstin Möller

Fotos in dieser Ausgabe: Wilfried Anders, Josef Große-Kracht, Vera Loose, Henner Fritsche, Rainer Lorenz, Werksfotos GMH-Gruppe Produktion und Grafik: high standArt-Münster Textbearbeitung: Peter Karl Müller (pkm) Druck: STEINBACHER DRUCK GmbH, Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier, mit Ökoplus-Druckfarben auf rein pflanzlicher Bindemittelbasis

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