Mehr als Protest: Die Uni demokratisch weiterentwickeln!

March 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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betonGRÜN Wahlzeitung der Grünen Hochschulgruppe Bochum Nr. 2

Januar 2011

Mehr als Protest: Die Uni demokratisch weiterentwickeln! Die Plakate, Flyer, Zeitungen und Infostände auf dem Campus sind ein klares Indiz: Es stehen wieder Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) an der Ruhr-Uni an. Vom 24. bis zum 28. Januar sind alle Studierenden aufgefordert, ihre parlamentarische Vertretung zu wählen. Seit drei Jahren sind wir als Grüne Hochschulgruppe am Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) beteiligt und stellen seit zwei Jahren auch den Vorsitz. In dieser Zeit konnten wir bereits große Erfolge erringen. Doch viele Probleme bleiben: Im kommenden Sommersemester werden weiterhin Studiengebühren erhoben, die Bologna-Reform (Umstellung auf Bachelor/Master) hakt an vielen Stellen und die demokratische Mitbestimmung an Universitäten ist weiterhin marginal. Die neue Landesregierung verspricht zwar viele Verbesserungen, diese sind jedoch nicht von heute auf morgen umsetzbar. Wir benötigen auch 2011 einen AStA, der

vor Ort für Verbesserungen kämpft und sie im Dialog mit den Verantwortlichen umsetzt!

Vom 24. bis zum 28. Januar finden an der Ruhr-Uni wieder die Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) statt. Das StuPa wird jährlich neu zusammengesetzt und wählt im Anschluss den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Der AStA bildet eine Art Regierung der Studierenden und arbeitet für diese in verschiedenen Themenbereichen (sogenannten „Referaten“).

Für eine grüne Ruhr-Uni! Ein wichtiges Signal konnten wir Ende des vergangenen Jahres beim GD-Neubau setzen. Während die UniLeitung den Bau bis ins Landschaftsschutzgebiet westlich der G-Reihe plante, konnten wir durch Proteste und Gespräche eine Kompromisslösung finden, die den Bau des dringend benötigten Gebäudes sichert, gleichzeitig jedoch den Eingriff in das Schutzgebiet verhindert (mehr dazu auf Seite 2). Gerade bei der Campusmodernisierung wird deutlich: Auf Protest muss immer auch der Dialog mit allen Beteiligten folgen! „Wir möchten diese kritische Haltung fortsetzen, um die Ruhr-Uni ökologisch nicht nur auf den aktuellen Stand zu bringen, sondern zu einem ökologischen Zukunftsmotor umzubauen“, so der grüne AStAVorsitzende Jan Keitsch.

Wählen gehen: Wie, wo und warum eigentlich?

von links nach rechts: Tatjana Bunger, Ingmar Wichert, Patul Orfali, Jawid Ahmad Nasery, Nergiz Yilmaz, Laura Schlegel, Christian Zschoche, Karsten Finke, Esra Arslan-Balci und Jan Keitsch

Bildung für ein besseres Morgen Ein zentrales Anliegen der Studierendenvertretung ist und bleibt weiterhin die Bildungsgerechtigkeit. Zwar hat die neue rot-grüne Landesregierung die Weichen bereits gestellt, eine Abschaffung der Studiengebühren folgt jedoch erst im Wintersemester, weil die Zahlung von „Kompensationsmitteln“ an die Unis vorher nicht möglich ist. Die Kompensation stellt sicher,

dass auch nach der Abschaffung der Studiengebühren kein Geld an der Uni fehlt. Da die Universitäten durch die vom Land bereitgestellten 250 Millionen Euro erstmals genaue Planungssicherheit darüber besitzen, wie viel Geld sie in jedem Semester zur Verfügung haben, fordern wir eine deutliche Senkung der Gebühren bereits zum Sommersemester. Aktuell bereiten wir gemeinsam mit der studentischen Senatsfraktion einen entsprechenden Antrag

vor (mehr dazu auf Seite 3). Grün: ökologisch und sozial In dieser Zeitung stellen wir Euch unsere Themen und KandidatInnen vor. An den Infoständen in den verschiedenen Uni-Gebäuden könnt Ihr natürlich auch mit uns über unsere Ziele und Ideen ins Gespräch kommen. Wir freuen uns! Weitere aktuelle Infos gibt es außerdem immer im Internet unter: www.ghg-bochum.de

Zu den Parlamentswahlen treten mehrere Listen an, die unterschiedliche politische Schwerpunkte setzen. Seit drei Jahren stellen die grünlinks-alternativen Listen die Mehrheit im Parlament und sitzen gemeinsam im AStA. Aktuell ist die Grüne Hochschulgruppe stärkste politische Kraft an der Ruhr-Uni und so spielen Themen wie Ökologie, Bildungsgerechtigkeit und Sozialpolitik natürlich eine zentrale Rolle in der Studierendenvertretung.

Liste 3 - Grüne Hochschulgruppe: Unsere KandidatInnen für die StuPa-Wahlen 1. Tatjana Bunger (EvTh) 2. Ingmar Wichert (Ges) 3. Patul Orfali (Ori) 4. Jawid Ahmad Nasery (Wiwi) 5. Laura Schlegel (Sowi) 6. Karsten Finke (EW) 7. Nergiz Yilmaz (Sowi) 8. Jan Keitsch (Phil) 9. Esra Arslan-Balci (Jura) 10. Christian Zschoche (ITS)

31. Britta Weber (Lit) 32. Daniel Rose (Ger) 33. Bahar Haghanipour (GeSt) 34. Ömer Genctürk (SEPM) 35. Ursula Dreier (Reli) 36. Dennis Köhne (Ang) 37. Linda Dembowski (Phil) 38. Yasin Karadeli (Ori) 39. Tina Jelveh (EvTh) 40. Felix Zentis (Mathe)

61. Nur Demir (Ori) 62. Jonathan Junge (WiPsy) 63. Olga Sheina (Psycho) 64. Kai Uwe Zöllner (Phil) 65. Esma Arslan (EW) 66. Anass Imrani (Rom) 67. Hurriyet Karakus (MaEc) 68. Mudaser Iqbal (Ang) 69. Dunia Houssa (Psycho) 70. Karim Bahmed (MaEc)

91. Anamariya Tsvetanova(Bio) 92. Mohamed Ettok (ET) 93. Banan Musa (Ori) 94. Kaled Haqparwar (Wiwi) 95. Dilan Akcay (Ang) 96. Nilofar Hakimzada (Jura) 97. Nawres Jatlaoui (Spa) 98. Ahmet Icin (Wiwi) 99. Lara Schadt (Reli) 100. Mustafa Özkurt (MaEc)

121. Halil Sirin (Bau) 122. Orcun K. Dikici (UTRM) 123. M. Abdellaoui (Sowi) 124. Saban Yazici (Bau) 125. Alp Karaman (ET) 126. Onur Deniz (CE) 127. Emre Önder (CE) 128. Ismail Erdem Tursun (Geo) 129. Sezer Tekin (ET) 130. Selcuk Aydin (Med)

11. Marion Epping (Ger) 12. Gökhan Tas (Ori) 13. Ricarda Voswinkel (Phil) 14. Dennis„Palinka“Paliga(BioC) 15. Yuliya Golbert (Geo) 16. Hasan Taskiran (ET) 17. Anne Reisenweber (Sowi) 18. Ariya Fehrest-Avanloo(Ges) 19. David Pérez (Spa) 20. Benjamin Sandberg (Thea)

41. Saida Aderras (Ori) 42. Nicolas Berg (Lat) 43. Yasemin Turan (Rom) 44. Vural Dursun (Spa) 45. Jennifer Hindrichs (Sowi) 46. Benedikt Wildenhain (ITS) 47. Ebru Kilis (Ger) 48. Herbert Galbierz (Ger) 49. Serap Akkus (Ori) 50. Lasse Wichert (Lit)

71. Julia Heine (Bio) 72. Talha Arslan (MaEc) 73. Baher Sibai (ET) 74. N. Elghoulbzouri (Psycho) 75. Shala Mothezebsade (Med) 76. Abdellah Chaouch (Ang) 77. Roja Vural (Ger) 78. Jan Watermann (Ges) 79. Alige Aktas (Ger) 80. Hendryk Hollbeck (Ger)

101. Sirin Al-Boutros (Med) 102. Ahmet Inam (Ori) 103. Aline Kupka (Geo) 104. Akbar Aziz (Med) 105. Meryem Özmen (Ori) 106. Ilias El Ouasdi (MaEc) 107. Tuba Ugur (Ori) 108. Ali Kanaan (Ori) 109. Hacer Günerhan (Ori) 110. Kianush Iranmanesh (Geo)

131. Nalan Saliver (Ori) 132. Khalid Lekkak (Ori) 133. Rajae Yahyaoui (Ges) 134. Fouad El Eessami (Ori) 135. Khunaw Haj Hossein (Ori) 136. Aref El-Sabbagh (BioC) 137. Sadaff Masroor (Reli) 138. Matthias Schwandt (Sowi) 139. Sebahat Köse (Ori) 140. Aykut Malca (Ang)

21. Judith Schwittek (Geo) 22. Hauke Hoth (EW) 23. Chantal Stauder (Phil) 24. Tobias Krassowsky (UFG) 25. Claudia Kuhnen (EW) 26. Julian Schmitz (Ch) 27. Mabrouka Hssoumi (Sowi) 28. Deniz Bulan (Sowi) 29. Julia Schmidt (Jura) 30. Mustafa Demirbas (MeWi)

51. Wagma Sultansei (Ori) 52. Kilian Pulla (EvTh) 53. Laura Richter (Ger) 54. Jan Möller (MeWi) 55. Tuba Özat (ECUE) 56. Fitore Thaci (Ges) 57. Martina Fischer (Slav) 58. Stephan Kubitschke (Ori) 59. Nora Boutaleb (Franz) 60. Mohamed Sakka (ITS)

81. Merve Erdil (Ori) 82. Ibrahim Diab (ITS) 83. Sibel Sürgit (AI) 84. Ahmad Alarkawi (Ch) 85. Funda Angin (Ang) 86. Fadi Teeti (Med) 87. Baktinur Urgun (Reli) 88. Alexander Fall (Phil) 89. Gülcan Demircan (Wiwi) 90. Mohammed Kabha (Med)

111. Seyfeddin Özalp (Bau) 112. Esat Odabasi (Sowi) 113. Paul Jandt (Sowi) 114. Mehmet Emre Subasi (AI) 115. Murat Tugsuz (MBau) 116. M. A. Ben Souissi (MBau) 117. Wael Nosseir (AI) 118. Ibrahim Al Jamous (Med) 119. Timurhan Arslan (Bau) 120. Daniel Paeben (Geo)

141. Mareike Jochmann (Ori) 142. Semra Yildirim (Jura) 143. Songül Turan (Franz) 144. Sezai Mengilli (MeWi) 145. Saima Dadgar (MaEc) 146. Leila Farnad (Bio) 147. Erkan Bektas (CE) 148. Oana Popescu (ITS) 149. Wolfgang Rettich (Sowi)

Legende der Studienfächer: EvTh : Ev. Theologie - Ges: Geschichte - Ger: Germanistik - Reli: Religionswiss. - EW: Erziehungswiss. Ori: Orientalistik - Phil: Philosophie - Spa: Spanisch - PWG: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft BioC: Biochemie - ET: Elektrotech. - Thea: Theaterwiss. - Ang: Anglistik - UFG: Ur- u. Frühgeschichte - MeWi: Medienwiss. - SLF: Sprachlehrforsch. - Lit: Literaturwiss. - GeSt: Gender Studies SEPM: Sales Engineering & Product Manag. - Lat: Latein - Rom: Romanistik - ITS: IT-Sichertheit - Pol: Politikwiss. - ECUE: Euro. Culture & Economics - Slav: Slavistik - WiPsy: Wiirtschaftspsychologie MaEc: Manag. and Economics - Franz: Französisch - Bau: Bauingenieurw. - MBau: Maschinenbau - UTRM: Umwelttechnik u. Ressourcenmanag. - CE: Computational Engineering - Ang: Anglistik

Wo Ihr wählen könnt, entscheidet Euer Erstfach. Wenn Ihr unsicher seid, schaut auf Eure Studienbescheinigung, welches Fach zuerst genannt wird. Die Wahlurnen: Cateteria IB (Maschinenbau, Elektro- & Informationstechnik, Bauingenieurwesen, AI) Cafeteria NA (Physik, Mathematik, Geowissenschaften, Arbeitswissenschaften, Deutschkurs, Studienkolleg) Cafeteria NC (Chemie, Biologie, Neuroinformatik, Neuroscience) Cafeteria MA (Medizin, Sport) Cafeteria GA (Theologie, Philosophie, Pädagogik, Psychologie, Geschichte) Cafeteria GB (Philologie, OAW) Cafeteria GC (Jura, WiWi, SoWi)

betonGRÜN Januar 2011

KandidatInnen 1. Tatjana Bunger

Unsere diesjährige Spitzenkandidatin Tatjana studiert Evangelische Theologie und Geschichte. Ihre politischen Schwerpunkte liegen in der Hochschul- und Umweltpolitik. 2. Ingmar Wichert

Lehramtsstudent Ingmar ist Sprecher der GHG im Studierendenparlament und sitzt außerdem für die Grünen im Rat unserer Nachbarstadt Witten. Seine Schwerpunkte sind Kommunal- und Bildungspolitik.

Campusmodernisierung: Klimaschutz beginnt an der RUB! Vergangenen Dezember tagte im mexikanischen Cancún der Weltklimarat. Aus der Sicht der Grünen Hochschulgruppe mit nur mäßigem Erfolg. Was hat nun aber der Weltklimarat mit der Ruhr-Uni zu tun? Eine Menge: Denn die Campusmodernisierung ist die einmalige Gelegenheit, die Uni zum Vorreiter und Zukunftsmotor im Bereich Klimaschutz zu machen. „Im AStA versuchen wir immer an das Ganze zu denken. Durch die momentane Sanierung der Hochschule haben wir die Möglichkeit, den globalen Klimaschutz zu fördern und gleichzeitig die lokalen Lern-, Lehr- und Arbeitsbedingungen an der Ruhr-Uni zu verbessern“, so Wolfgang Rettich, AStA-Referent für Ökologie und Verkehr. Durch moderne Wärmedämmung werden zukünftig massiv Energiekosten eingespart. Die freiwerdenden Mittel können dann der Lehre zugeführt werden. Gleichzeitig wird die Lernatmosphäre in den Räumen verbessert und dem Klima geholfen.

AStA greift erfolgreich ein! Über Monate tobte der Streit um den Bau des GD-Gebäudes an der Uni. Auf Initiative der Grünen Hochschulgruppe setzte sich der AStA dafür ein, dass das neue Gebäude nicht in das Landschaftsschutzgebiet westlich von GC gebaut wird. Schließlich konnten sich der AStA, das Rektorat und die betroffenen Fakultäten auf einen Kompromiss einigen. Das dringend benötigte Gebäude für den doppelten Abiturjahrgang 2013 (der rund 4.000 neue Studierende an die RUB bringen wird) kann also gebaut werden, das Landschaftsschutzgebiet wird jedoch nicht angetastet. „Hätte die Uni das GD-Gebäude wie ursprünglich geplant in das Landschaftsschutzgebiet gebaut, so hätte man ein völlig falsches Zeichen gesetzt. Es kann nicht darum gehen, Bildung und Umweltschutz gegeneinander abzuwägen. Beides ist für ein lebenswertes Morgen absolut unverzichtbar“, so der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. Durch den Neubau von GD kann die Sanierung der RUB schneller

3D-Modell des GD-Gebäudes: So könnte bereits 2013 die G-Reihe aussehen

voranschreiten, der Energieverbrauch an der RUB schneller reduziert werden und somit der globale Klimaschutz unterstützt werden. Auch die Lehr- und Lernbedingungen werden durch unseren Einsatz verbessert. So haben wir erreicht, dass im neuen GDBau alle Räume mit Tageslicht versorgt werden und auf innenliegende Räume ohne Tageslicht verzichtet wird. Verkehrssituation verbessern!

che 4.000 Studierende ab 2013 wird sich das Problem weiter verschärfen. „Hier müssen wir auf vielfältige Weise reagieren“, meint Laura Schlegel, Spitzenkandidaten der Grünen für den AStA-Vorsitz. „Einerseits ist es wichtig, frühzeitig einen zusätzlichen Direktbus zwischen Hauptbahnhof und Uni einzurichten. Dieser könnte gerade für die Studierenden interessant sein, die aus anderen Städten am Bochumer Hauptbahnhof ankommen.

Die Verkehrssituation an der Ruhr-Uni ist schon heute nicht ideal. Durch zusätzli-

Gleichzeitig müssen wir die Problematik anerkennen, dass der ÖPNV im Ruhrge-

biet noch nicht ausreichend ist, um alle Studierenden zu befördern. Ein vergrößerter Neubau des maroden „Parkhaus West“ ist also so schnell wie möglich umzusetzen.“ Außerdem haben wir bereits mehrfach angeregt, Parkplätze an der U35Linie (zum Beispiel in Herne oder am Riemke Markt) zu „RUB-Shuttle-Parkplätzen“ umzubauen. „So können Studierende ohne direkte ÖPNVVerbindung kostengünstiger und ökologischer zur Uni gelangen. Für Studis in Uninähe müssen zusätzlich die Fahrradwege endlich verbessert werden.“

3. Patul Orfali

Grüne Mensa, gute Mensa

Patul ist die Spitzenkandidatin der Internationalen Liste innerhalb der Grünen Hochschulgruppe. Ihre politischen Schwerpunkte liegen in der Integrationspolitik. 4. Jawid Ahmad Nasery

Jawid studiert Wirtschaftswissenschaften und sitzt nun bereits seit zwei Jahren für uns im Studierendenparlament. Seine Schwerpunkte liegen in der Entwicklungsund Umweltpolitik. 5. Laura Schlegel

Über die Klimabilanz der Ruhr-Uni entscheiden nicht nur Energiegewinnung und -verbrauch, sondern auch das Angebot in Mensen und Cafeten. Doch Essen soll nicht nur ökologisch, sondern auch lecker und bezahlbar sein. Dafür setzen wir uns ein! Im vergangenen Jahr hatte das AKAFÖ immer wieder mit baulichen Mängeln in der Mensa zu kämpfen. Inzwischen ist die RUB-Mensa aber wieder voll einsatzbereit und so bewegt sich auch wieder mehr in Richtung „grüne Mensa“. Gerade das Angebot für VegetarierInnen und VeganerInnen wird ausgebaut. In Gespräch mit dem AKAFÖ konnten wir uns darauf einigen, sowohl fleischlose „Klassiker“ aus der arabischen und asiatischen Küche vermehrt anzubieten, als auch veganes „Fast Food“ (Currywurst & Co.) einzuführen. Bio-Angebot ausweiten!

Laura ist die grüne Kandidatin für den AStA-Vorsitz. Sie studiert Sozial- und Religionswissenschaft und ist aktuell Referentin für Hochschulpolitik im AStA. Mehr über Laura erfahrt Ihr in dem Interview auf Seite 3.

Nachholbedarf besteht weiterhin beim Anteil biologisch angebauter Lebensmittel. „Wir sind uns bewusst, dass eine Großmensa wie Bochum eine enorme Herausforderung darstellt“, meint

der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. „Aber Bio-Essen ist sowohl für das Klima als auch für Bauernhöfe vor Ort die beste Wahl. Und bezahlbar ist es inzwischen allemal!“ Grün im KulturCafé? Das AStA-eigene KulturCafé ist vielen Studierenden in erster Linie durch Fachschaftspartys, Lesungen und Konzerte bekannt. Doch auch zwischen Vorlesung und Seminar bietet das KulturCafé mehr als nur einen Platz im Warmen. „Unser Ziel ist es, auch im KulturCafé verstärkt grüne Akzente zu setzen“, so Keitsch. „Café und Bio lassen sich hervorragend verbinden, zum Beispiel mit den von uns eingeführten veganen BioCupcakes.“

Quälerei beenden: Tierversuche stoppen! Nach außen gibt sich die Ruhr-Universität gerne weltoffen und menschlich. Doch bis heute sind auch brutale Tierversuche traurige Realität hinter kaltem Beton. Dank unseres Engagements ist die Diskussion über Tierversuche an der RUB aber wieder entfacht.

Nachweisbare Erkenntnisse aus den Versuchen gibt es nicht. In Bremen wurden ähnliche Versuche bereits wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verboten. Die Verantwortlichen in Bochum sehen bisher keinen Handlungsbedarf. Tierrechte stärken!

In die Schlagzeilen geraten immer wieder die Bochumer Affenversuche. Lebenden Affen wird die Schädeldecke aufgebohrt, Elektroden zur Messung der Gehirnströme angebracht und ein Metallbolzen am Schädel befestigt, um den Kopf des Affen an einem Gestell festzuschrauben. Es folgt ein mehrtägiger Trinkentzug, der die Versuchstiere für die anstehenden Aufgaben gefügig machen soll. Denn nur wer die Aufgaben erfüllt, erhält wieder Wasser. Die dabei vorgenommenen neuronalen Messungen sollen der Erforschung entsprechender Krankheiten dienen.

Durch zahlreiche Aktionen konnten wir bereits viele Studierende sowie ProfessorInnen und Dozierende von unserem Anliegen überzeugen. „Wir haben fast 1.000 Unterschriften gegen Tierversuche gesammelt“, berichtet Anne Reisenweber, ÖkologieReferentin im AStA. Außerdem gründeten Mitglieder der Grünen Hochschulgruppe die Tierrechtsinitiative „animal academy“, die das Thema auch über den AStA hinaus thematisieren möchte. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, Aufklärungsarbeit über Tierversuche an der Ruhr-

Mitmachen, mitentscheiden Wichtig ist uns, dass Ihr mitentscheidet, was es an der Uni „zwischen die Zähne“ gibt. Bisher gibt es nur wenige Studis, die durch Anfragen an das KulturCafé oder das AKAFÖ Einfluss nehmen. Wir wollen es Euch einleichtern, indem wir feste Strukturen schaffen und feste Kontaktstellen einrichten.

Ein Affe kurz vor der Operation: Wenige Sekunden später wird die Schädeldecke geöffnet und der Elektrodenstecker befestigt

Universität Bochum und an weiteren Hochschulen zu leisten und darüber hinaus Alternativen aufzuzeigen, um mittelfristig Tierversuche zu überwinden“, so Jan Keitsch, AStA-Vorsitzender und Gründungsmitglied von animal academy. „Weiterhin ist es unser Anliegen, Studierenden in betroffenen Fächern zu ermöglichen, ein Studium ohne Tierversuche abzuschließen.“ Aufklären, diskutieren und informieren Im vergangenen Jahr haben wir die Ausstellung von „Ärzte gegen Tierversuche“ ins KulturCafé geholt, eine Soliparty für Versuchstiere veranstaltet und an zahlreichen Infoständen über den Status Quo und die Alternativen berichtet. „Daran wollen wir anknüpfen und durch Aufklärungskampagnen und Podiumsdiskussionen mit BefürworterInnen und GegnerInnen das Thema weiter in der Studierendenschaft verankern“, verspricht Laura Schlegel, die im Falle eines grünen Wahlerfolges neue AStA-Vorsitzende werden möchte. „Ein AStA unter Beteiligung der Grünen Hochschulgruppe wird dem Thema Tierversuche immer hohe Priorität einräumen. Wir haben bereits gute Vorarbeit geleistet, aber jetzt müssen auch endlich die ersten Versuche durch moderne Alternativen ersetzt werden!“

betonGRÜN Januar 2011

„Ziel des AStA sollte sein, mehr Studierende mit einzubeziehen“ Interview mit Laura Schlegel 8 14

Die eher männlich dominierte Hochschulpolitik könnte schon bald wieder eine Frau an der Spitze haben. Laura Schlegel (22) ist Kandidatin der Grünen Hochschulgruppe für den AStA-Vorsitz. Was sich mit ihr ändern wird und was sie alles plant, haben wir sie gefragt. betonGRÜN: Laura, stell Dich doch mal kurz vor. Laura: Im Frühling 2009 bin ich für das Studium aus Stuttgart nach Bochum gezogen und studiere im vierten Semester Sozial- und Religionswissenschaft. Seit einem Jahr bin ich als Referentin für Hochschul- und Bildungspolitik im AStA. betonGRÜN: Du konntest im vergangenen Jahr also bereits viele Erfahrungen im AStA sammeln. Was gefällt Dir an der Arbeit? Laura: Durch meine Arbeit im AStA habe ich viele Menschen kennengelernt, denen es wie mir am Herzen liegt, neben dem Studium politisch aktiv zu sein. Gerade in diesem Jahr konnten wir miterleben, dass studentisches Engagement Früchte trägt: Im Landtagswahlkampf 2010 haben es die Studierenden geschafft, Studiengebühren zu einem wichtigen Thema

22 Klausuren, 26 Referate, acht Hausarbeiten, sechs Essays, zwei Praktikumsberichte, drei mündliche Prüfungen, eine Bachelorarbeit sowie unzählige Textzusammenfassungen. Aufgeteilt auf 17 Vorlesungen, 26 Seminare, vier Tutorien, acht Übungen, vier Sprachkurse, zwei Kolloquien und zwei Praktika. Das Ganze jetzt schön dicht verpackt auf sechs Semester und die Uni drückt der oder dem durchschnittlichen Studierenden ein Zwei-FachBA-Zeugnis in die Hand, von dem nach wie vor kein Arbeitgeber weiß, ob es einen Pfifferling wert ist. Und die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: Was wird sie/er aus drei Jahren Stress für sich mitnehmen? Leistungsnachweise „Leistungsnachweis“ lautet das große Schlüsselwort des BA/MA-Systems. Die Studierenden müssen ständig

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zu machen. Zum nächsten Wintersemester werden die Gebühren nun abgeschafft. RUB-intern wurden unsere Forderungen zum Thema Campussanierung einbezogen. Solche Erfolge spornen dazu an, weiterzumachen.

Laura: Mich reizt es, an der Universität nicht nur zu lernen, sondern aktiv mitzugestalten. Dazu hatte ich im letzten Jahr bereits Gelegenheit. Doch als Vorsitzende sind die Möglichkeiten ungleich größer. Zusätzlich bin ich überzeugt, für mich selbst etwas aus der Arbeit mitzunehmen und an den Aufgaben zu wachsen. betonGRÜN: Die letzten vier AStA-Vorsitzenden waren Männer. Bedeutet es Dir etwas, dass mit Dir nun endlich wieder eine Frau den wichtigsten Posten der Studierendenschaft bekleiden könnte? Laura: Selbstverständlich ist es wichtig, dass wir die nach außen getragenen Forderungen auch innerhalb des AStAs verwirklichen. betonGRÜN: Seit drei Jahren ist die Grüne Hochschulgruppe bereits am AStA beteiligt.

beweisen, warum sie an der Universität sind. Sie müssen täglich schreiben, was sie noch gar nicht wissen können. Wissen braucht bei jedem Menschen unterschiedlich viel Zeit zum Verdauen. Mithilfe von sogenannten „Workloads“ wird diese Frage radikal vereinheitlicht und festgelegt, wie lange jede und jeder an einer Hausarbeit sitzen kann, damit die Regelstudienzeit nicht überschritten werden muss. Wer mehr Ideen hat, mehr wissen und sich vertiefen will, fällt aus dem Raster. Persönliche Entfaltung bewahren! Die Probleme des BA/MASystems wurden mittlerweile auch von einigen europäischen PolitikerInnen erkannt, doch nach wie vor bleibt die entscheidende Reform aus. Die Idee des einheitlichen europäischen Bildungsraums ist richtig, sollte aber anders umgesetzt werden. Persönliche Entfaltung im Studium ist auch in Zeiten von Massenuniversitäten möglich. Doch eine höhere Prüfungsdichte, überfüllte Seminare und Anwesenheitspflichten führen nicht dorthin.

6. Karsten Finke

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Karsten studiert Pädagogik und Sozialpsychologie. Zurzeit ist er Öffentlichkeitsreferent im AStA. Seine Schwerpunkte liegen in der Gleichstellungs- und Umweltpolitik.

betonGRÜN: Was reizt Dich an der Aufgabe, AStA-Vorsitzende zu werden?

Die Reform reformieren? An kleinen Schrauben wird gedreht, statt sich ans Ganze zu wagen. Die Grüne Hochschulgruppe macht sich stark für eine Reform der Reform des europäischen Bildungssystems.

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KandidatInnen

Bald schon AStA-Vorsitzende? Laura Schlegel vor dem Studierendenhaus der RUB

Was wird sich mit Dir ändern, wo möchtest Du die Arbeit Deiner Vorgänger fortsetzen?

sein. Das Vorgehen gegen die Anwesenheitspflicht muss ebenfalls fortgesetzt werden.

ge: Warum soll ich denn nun meine Stimme der Grünen Hochschulgruppe geben?

Laura: Im vergangenen Jahr haben wir gemerkt, dass die hohe Anzahl an ReferentInnen im AStA oft hinderlich ist. Wir möchten, dass sich alle Studierenden aktiv beteiligen können. Diese offene Struktur ist mit weniger gewählten Referentinnen und Referenten besser umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit den Fachschaftsräten muss weiter ausgebaut werden. Der AStA ist für alle Studierenden der RUB gleichermaßen da. Die FSRs helfen uns dabei, die Interessen der einzelnen Fachschaften trotzdem im Auge zu behalten. Thematisch halte ich die Schwerpunkte der letzten Jahre für richtig. Die Campussanierung grün zu gestalten wird auch in den kommenden Jahren wichtig

betonGRÜN: An vielen Studierenden geht die Arbeit des AStA unbemerkt vorbei. Wie lässt sich dieser Missstand beheben?

Laura: Die GHG ist meiner Ansicht nach die Liste an der RUB, die den Protest auf der Straße am Besten mit parlamentarischer Arbeit verbindet. Nur etwa 10% unserer Aktiven sind auch Mitglied der Grünen Partei. Ich zum Beispiel bin es nicht und möchte mir mit dieser Entscheidung auch Zeit lassen. Auf diese Weise sind wir unabhängig von Bündnis 90/Die Grünen, können unsere Kontakte aber sinnvoll nutzen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die gesetzlichen Regelungen zu den Kompensationszahlungen, die derzeit im Landtag diskutiert werden, im Sinne der Studierenden zu gestalten.

Laura: Ich habe Verständnis dafür, dass die Studierenden bei der hohen Prüfungsdichte der BA/MA-Studiengänge andere Prioritäten setzen. Trotzdem sollte es Ziel des nächsten AStA sein, mehr Studierende in die Selbstverwaltung mit einzubeziehen. Durch offenere Strukturen und das Integrieren von Interessierten in einzelne Aktionen, zum Beispiel gegen Tierversuche, hat das im letzten Jahr bereits sehr gut geklappt. betonGRÜN: Zum Abschluss eine kurze aber wichtige Fra-

Im vergangenen Jahr ist hochschulpolitisch eine Menge passiert. Besonders interessant ist sicherlich die anstehende Abschaffung der Studiengebühren zum Wintersemester.

Wird jetzt mein Tutorium wegfallen? Die Studiengebühren an der Uni werden nicht einfach wegfallen, sondern durch Kompensationszahlungen des Landes ersetzt. An den Unis wird also kein Geld fehlen! „Wir verurteilen es aufs Schärfste, dass einzelne Fa-

Nergiz studiert Sozialwissenschaft und möchte zum ersten Mal für die GHG ins StuPa einziehen. Ihr politischer Schwerpukt liegt in der Sozialpolitik. 8. Jan Keitsch

betonGRÜN: Vielen Dank!

Bye bye Studiengebühren

Nach vier Jahren endete 2010 die schwarz-gelbe Koalition in NRW und somit auch eine Zeit der Entsolidarisierung im Bildungssystem. Nach anfänglichen Unstimmigkeiten ist inzwischen sicher: SPD, Grüne und Linke werden die Studiengebühren zum Wintersemester abschaffen! Wir sind froh, dass sich der jahrelange Einsatz Grüner Hochschulgruppen ausgezahlt hat und sich unsere Mischung aus außerparlamentarischem Druck (wie im Bildungsstreik) und Gesprächen mit den Verantwortlichen im Landtag als richtig erwiesen hat.

7. Nergiz Yilmaz

Jan ist aktuell als AStA-Vorsitzender „Chef“ der studentischen Selbstverwaltung. Er studiert Religionswissenschaft und Philosophie. Seine Schwerpunkte liegen in der Hochschul- und Umweltpolitik. 9. Esra Arslan-Balci

Studiengebühren sind bald Geschichte: Trotz Protesten der Unileitung

kultäten beginnen, studentische Hilfskräfte zu entlassen“, so der grüne AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. „Diese Entlassungen werden mit dem Wegfall der Studiengebühren begründet. De facto wird aber nicht weniger Geld an die Fakultäten fließen, die Entlassungen sind also unbegründet und müssen zurückgenommen werden!“ Es wird vermutet, dass die Unileitung und einzelne Fakultäten weiterhin versuchen, das Gebührenmodell zu retten: Auf Kosten der Studierenden! „Wir werden alles tun, um dafür zu sorgen, dass dieser perfide Plan nicht aufgeht und keine Tutorien- oder andere Stellen dauerhaft wegfallen“, verspricht Laura Schlegel, grüne

Kandidatin für den AStAVorsitz. Warum nicht schon zum Sommersemester? Aufgrund der hohen Kompensationszahlungen ist eine Abschaffung zum Sommersemester noch nicht möglich. „Wir bedauern das sehr, werden aber alles tun, um die Gebühren zum Sommersemester möglichst stark zu senken“, so Laura Schlegel. „Durch die Kompensationszahlungen besitzt die Uni große Planungssicherheit über die finanziellen Mittel und kann das Geld, das nicht unmittelbar für das Sommersemester 2011 benötigt wird, an die Studierenden zurückgeben.“

Esra studiert Jura und ist zurzeit stellv. Sprecherin des Studierendenparlaments. Ihr politischer Schwerpukt liegt in der Sozialpolitik. 10. Christian Zschoche

Christian studiert IT-Sicherheit und ist ein Neuling bei der Grünen Hochschulgruppe. Seine politischen Schwerpunkte liegen in der Bildungs-, Umwelt und Datenschutzpolitik.

betonGRÜN Januar 2011 .: Hochschulpolitik aktuell :. Wo sind all die Partys hin? Der RUB-Campus glänzte immer durch die zahlreichen großen Partys in den Hörsaalgebäuden. Doch mit „GC Mania“, „IB United“ & Co. ist jetzt Schluss. Wegen der Tragödie bei der Loveparade verschärfte die Unileitung die Richtlinien für Veranstaltungen auf dem Campus – und untersagte kurzerhand alle Partys in Unigebäuden! „Wir kämpfen dafür, dass in den neu zu errichtenden Gebäuden so gebaut wird, dass Partys stattfinden können“, verspricht der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. „Partys in Diskotheken können den besonderen Charme der Uniparty niemals ersetzen.“ Studierenden-Service-Center

Anwesend? In Vorlesungen zum Teil abgeschafft, erschweren Anwesenheitslisten gerade in Seminaren weiterhin den Uni-Alltag. Wir kämpfen gegen diese Bevormundung und für ein selbstbestimmtes Studium! Im Zuge der Bologna-Reformen trat auch die Anwesenheitspflicht ihren Siegeszug an Universitäten an. Im Bildungsstreik 2009 erstmals öffentlich thematisiert, befinden wir uns als GegnerInnen bereits auf einem guten Weg. Der Druck der Studierenden führte dazu, dass eine Diskussion über selbstbestimmtes Lernen entstand und die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen inzwischen immerhin die Ausnahme bildet. Seminare und Übungen

Die Campussanierung ist in vollem Gange. Damit auch alle BAföG-EmpfängerInnen davon profitieren, entsteht bis 2013 ein neues „Studierenden-ServiceCenter“, welches u.a. ein deutlich vergrößertes BAföG-Amt beherbergen wird. Platziert wird das Gebäude im Eingangsbereich der Universität zwischen Verwaltung und IA-Gebäude. NRW-Ticket auf den Ausweis Wir setzen uns dafür ein, dass das NRW-Ticket mit auf den Studierendenausweis gedruckt wird. So könnte zukünftig das lästige Ausdrucken des Papiertickets wegfallen. Bisher scheitert das Vorhaben am komplexen System der Bochumer Chipkarte. Nicht nur die Unileitung und der AStA, auch das AKAFÖ haben hier ein Wort mitzureden. Außerdem sind bisher die Datenschutzbedenken groß, da das NRW-Ticket offiziell einlesbar sein muss und daher ein kontaktloser Funkchip nötig wird.

In Seminaren und Übungen sind Anwesenheitspflichten jedoch weiterhin die Regel. Gerade für Berufstätige oder Studierende mit Kind ein großes Problem. Denn wer dreimal fehlt, ist raus. Oft werden Credit Points auch wegen krankheitsbedingtem Fehlen verwehrt. Da es dort keine allgemeine Regel gibt, führt bei einigen Dozierenden eine schwere Grippe dazu, dass ein Seminar wiederholt werden muss.

„Ganz schön schwul diese Ruhr-Uni.“ – Einen großen Anteil daran hatte in diesem Jahr auch das Autonome Schwulenreferat des AStA. Viele Veranstaltungen und Events luden zum Mitmachen ein. Legendär ist seit eh und je der allsemestrige „Schwule Sektempfang“. Alle sind herzlich eingeladen, ob schwul, lesbisch, bi oder hetero. Selbst für alle SektverächterInnen gibt es weitere alkoholische sowie unalkoholische Alternativen. Politisches Programm Doch das Referat hatte sich vorgenommen, nicht nur kulturelle Events zu veranstalten, sondern auch Inhalte zu bieten. Denn noch immer ist Homosexualität nicht von allen akzeptiert. Selbst an einer Hochschule ist die Akzeptanz

IMPRESSUM Herausgeberin: Grüne Hochschulgruppe Bochum Diekampstraße 37 44787 Bochum Layout & Redaktion: Karsten Finke, Jan Keitsch (V.i.S.d.P.), Wolfgang Rettich, Laura Schlegel Druck: Druckwerk GmbH – gedruckt auf 100% Recyclingpapier

„Es ist doch ganz klar, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und unregelmäßiges Erscheinen nicht für alle Studis bedeutet, dass sie den Stoff nicht verstehen können“, meint Laura Schlegel. „Au-

Besser wäre es natürlich, Anwesenheitslisten erst gar nicht zu drucken

ßerdem besteht wegen der Anwesenheitspflichten für die Dozierenden gar kein Anreiz mehr, ein gutes Seminar zu machen. Die Leute müssen ja sowieso kommen.“ Klage gegen Anwesenheitspflicht vorbereitet Der AStA hat inzwischen ein anwaltliches Gutachten erstellen lassen und bereitet eine Klage gegen die Anwesenheitspflicht vor. Wir sind zuversichtlich, auf diese Weise die Selbstbestimmung wieder ein Stück zu vergrößern.

Schwul an der RUB

Tierrechtsinitiative gegründet Im Dezember wurde an der RuhrUniversität die Tierrechtsinitiative „animal academy“ gegründet, die sich gegen Tierversuche an Hochschulen einsetzt. Interesse mitzumachen? Infos unter: animalacademy.org

Unterschiedliche Lerntypen

Schwules Leben an der RUB hat viele Gesichter

schnell vorbei, wenn Themen wie Adoptionsrecht, Religion oder Schwule im Fußball aufkommen. Um hier Aufklärungsarbeit zu leisten, gab es zahlreiche Veranstaltungen, zum Beispiel zu den Themen Sport, HIV oder auch Islam. Mehr Infos findet Ihr unter: schwul-an-der-rub.de

Master-Plätze für alle! Für viele Studierende steht schon früh im Studium fest, dass auf den Bachelor auch der Master folgen soll. Unsichere Berufsaussichten ohne MasterAbschluss sorgen dafür, dass der Bedarf an Master-Plätzen deutlich unterschätzt wurde. Wir fordern, dass alle Bachelor-AbsolventInnen die Möglichkeit besitzen, einen Master anzuschließen! Neben einer Verschulung des Studiums ging mit der Bologna-Reform auch die Einführung gestufter Studienabschlüsse einher. Wer sich nur oberflächlich in ein Fach einarbeiten möchte, beendet das Studium nach dem Bachelor. Wer größeres Interesse mitbringt, schließt einen Master und ggf. noch eine Promotion an. Die bisherigen Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich nur wenige Studierende mit dem Bachelor zufrieden geben. „Es muss also gewährleistet sein, dass alle nach dem Bachelor auch den Master anschließen können“, meint Laura Schlegel, aktuell Referentin für Hochschul- und Bildungspolitik im AStA.

Der Weg zum Master: An der RUB oft beschwerlich, aber machbar

Bewerbungen sind nur bei eigenständigen Master-Fächern notwendig. Doch die gestuften Studiengänge wurden ja auch gerade deshalb eingeführt, um den Wechsel an eine andere Universität möglichst unbürokratisch und reibungslos zu gestalten. Doch gerade hier hakt es bisher enorm. Die Beschränkung der Masterplätze ist an anderen Unis bereits deutlich weiter fortgeschritten. Studieninhalte nicht kompatibel

Außerdem sind die Studieninhalte im Bachelor so unterUniwechsel erschwert schiedlich, dass ein BachelorAbschluss nicht zwangsläufig Innerhalb der Ruhr-Universität an einer fremden Uni anerist es bisher noch wenig prob- kannt wird. „Hier muss drinlematisch, in den Master zu gend gegengesteuert werden. wechseln. Nur wenige Fächer Es sollte ein europäischer sind zulassungsbeschränkt, Hochschulraum geschaffen

werden. Stattdessen gibt es selbst innerhalb NRWs große Kompatibilitätsprobleme“, kritisiert Laura Schlegel. Master-Garantie einführen! Um ein böses Erwachen nach dem Bachelor zu verhindern, bedarf es einer landes- oder sogar bundesweiten MasterGarantie. Wer einen BachelorAbschluss hat, muss auch die Möglichkeit erhalten, einen Master anzuschließen. „Die einzelnen Universitäten dürfen ihre Autonomie nicht dazu nutzen, Studierenden Steine in den Weg zu legen“, so Laura Schlegel. „Sie müssen verpflichtet werden, ihre Studiengänge so anzupassen, dass ein Bachelor-Studium in Bochum auch immer für ein Studium in Essen oder auch Berlin befähigt.“

Demokratie lebt vom Mitmachen Die Wahlen zum Studierendenparlament stehen an und die Uni wird im winterlichen Grau überraschend bunt. Doch warum das Ganze? Warum wählen? Und welche Mitbestimmungsmöglichkeiten bietet die Uni noch? Ein kurzer Einblick.

Als direkte Vertretung der Studierendenschaft dient das ParWas gibt es sonst noch? lament (StuPa) mit seinen 35 Großen Erfolg hatte auch die VertreterInnen. Jeweils zu Be„Queer Sphere“ im Oktober. ginn des Jahres könnt Ihr Eure Eine Party, in der Geschlecht- Favoritin oder euren Favoriergrenzen nicht nur keine ten für das Parlament wähRolle spielen sollten, sondern len oder Euch natürlich auch selbst aufstellen lassen. Die nicht existierten. KandidatInnen sind in Listen Fortgesetzt wurde im ver- beziehungsweise Hochschulgangenen Jahr auch die Ver- gruppen organisiert, die sich anstaltungsreihe „Geschlecht mit den Parteien auf anderen und Gesellschaft“, die in ers- politischen Ebenen vergleichen ter Linie von unseren Kolleg- lassen. Ihr wählt aber nicht Innen von der Linken Liste eine der Listen, sondern direkt umgesetzt wurde. Hier wer- eine/n der Studierenden. Diese den interdisziplinär die Ver- Stimme kommt dann gleichzeibindungen und Wechselwir- tig der jeweiligen Liste zugute. kungen dieser zwei Begriffe Im Verhältnis der Stimmen aufgezeigt. Mit anerkannten werden die Sitze im Parlament ExpertInnen wurden Themen verteilt. Wer für die jeweiligen wie „Sprachliche Gewalt und Listen ins Parlament einzieht, sozialer Tod“, „Junge Frauen entscheiden nun die Stimmen, und Popkultur“ oder auch die auf die einzelnen Personen „Feministisches Arbeiten in entfallen sind. Ist das Parladen Gender Studies: Illusion ment schließlich gewählt, wird der Selbstverständlichkeit“ möglichst schnell eine stabile diskutiert. Die Veranstal- Mehrheit zur Wahl des Allgetungsreihe soll im kommen- meinen Studierendenauschusden Semester fortgesetzt wer- ses (AStA) gebildet. Der AStA den. Mehr Infos gibt es unter: setzt sich dann für studentiag-gug.org sche Interessen ein.

Nach der Wahl, ist vor der Wahl Im Sommer ergibt sich dann die nächste Möglichkeit, aktiv von den eigenen demokratischen Rechten an der Uni Gebrauch zu machen: die Wahlen zum Senat und den Fakultätsräten. Die Fakultätsräte sind die zentralen Gremien der einzelnen Fachbereiche und entscheiden maßgeblich über Organisation von Studium und Forschung in den jeweiligen Fakultäten. In jedem Fakultätsrat sitzen auch drei Studierende, die von den Studentinnen und Studenten der Fakultät gewählt werden. Der Senat, der am selben Tag neu zu besetzen ist, ist für allgemeine Angelegenheiten zuständig, die von fakultätsübergreifender und gesamtuniversitärer Bedeutung sind. Neben den HochschullehrerInnen, den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und den MitarbeiterInnen aus Verwaltung und Technik, bilden auch die Studierenden eine Senatsfraktion. Diese besteht aus vier Mitgliedern und wird von der gesamten Studierendenschaft der Ruhr-Uni gewählt. Zwar stellt die studentische Fraktion nur eine Minderheit (vier von insgesamt 25 Sitzen), sie hat aber dennoch die wichtige Aufgabe, gerade in Auseinandersetzungen mit weiteren VertreterInnen der Ruhr-Uni studentischen Interessen regel-

mäßig Gehör zu verschaffen. Die Fachschaftsräte und die FSVK Für „Erstis“ sind gerade die Fachschaftsräte (FSR) von besonderer Bedeutung. Wohl kaum ein/e Studierende/r der Ruhr-Uni kann behaupten, bisher nicht mit ihnen in Kontakt geraten zu sein. Sowohl zu Beginn als auch im Laufe des Studiums ergeben sich viele Probleme, die unmittelbar mit den eigenen Fächern in Verbindung stehen. Welche Veranstaltungen muss ich belegen? Was kann ich machen, wenn ich die Prüfung nicht bestehe und wo gibt es diese ominösen Scheine? Hier stehen die Fachschaftsräte mit Rat und Tat zur Seite. Mindestens einmal im Jahr veranstaltet jede Fachschaft eine Vollversammlung, zu der alle Studierenden dieses Fachs eingeladen sind. Dort werden auch die Mitglieder des Fachschaftsrats gewählt. Jeder FSR ist gleichzeitig Mitglied der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK). Die FSVK koordiniert die Arbeit der Fachschaftsräte und repräsentiert diese gegenüber der Universität, dem AStA oder auch dem Parlament. Zwar ist der studentische Einfluss sehr begrenzt, doch gerade deshalb bleibt es wichtig, die Möglichkeiten zu nutzen!

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