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March 21, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Einblicke

Ausblicke

Mariaberger Magazin

Nr. 31 | September 2013

„Der Garten“ Die schönen Künste

Stark mit Handicap. Wie? Mehr dazu in der Heftmitte.

Das Schöne erleben Der Mensch ist ein soziales Wesen und fühlt sich – normalerweise – in Gesellschaft am wohlsten. Besonders angenehm ist dieses Empfinden für den Einzelnen, wenn gemeinsam mit anderen Menschen schöne Dinge erlebt werden. Seit vielen Jahren ist Mariaberg daher höchst engagiert, um die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung im Rahmen außergewöhnlicher Veranstaltungen zu ermöglichen (S. 12).

Themenschwerpunkt „Der Garten“ heißt das neuste ­Theaterprojekt des Theaters LindenhofMelchingen und Mariaberg. Wir werfen in der ­Sozial­reportage einen Blick hinter die ­Kulissen zu den Proben des Stücks, ­­dessen ­Premiere am 1. Oktober in ­Melchingen ist.

Kunst und Kultur genießen in Mariaberg einen sehr hohen Stellenwert. Die Reihe der Klosterkonzerte, die sich mit Aufführungen ­klassischer Musik in der Klosterkirche oder im Kreuzgarten großer Beliebtheit erfreut, garantiert seit Jahren genussvolle Abende. Seit Längerem wird diese Konzertfolge durch Auftritte von Künstlern ­anderer Musikgenres ergänzt, die – sorgfältig ausgewählt von Winfried Maulbetsch – ein buntes Publikum anlocken (S. 15).

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Inhalt

September 2013

Grußwort von Vorstand Rüdiger Böhm

Wie Mariaberg geholfen wird Die Tübinger Galerie Wenke unterstützt den Kunstkeller der Mariaberger Sonderschule schon seit vielen Jahren. Am Freitag, 22. November 2013 wird die Ausstellung „Sichtweisen“ mit Werken aus dem Kunstkeller in der Galerie Wenke in Tübingen eröffnet.

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Geistliches Leben und Diakonie

Eine besondere Sprache Pfarrer gratuliert zum runden Geburtstag

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Themenschwerpunkt

Unvorhersehbares möglich machen Kunst und Kultur Fotografie – Form – Farbe Bereicherung statt Beschränkung Mariaberg übt besonderen Reiz aus Freiraum Kunst

Aus den Geschäftsfeldern

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Einbeziehung, Teilhabe, Zugehörigkeit! Neuer Geschäftsführer der Mariaberger Werkstätten Impulse zur Berufsorientierung

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Neues aus Mariaberg

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Wie Mariaberg geholfen wird

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Impressum

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Veranstaltungskalender

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Ihre Meinung interessiert uns

Neues aus Mariaberg Rund 5000 Menschen mit und ohne Behinderungen feierten gemeinsam am Mariaberger Tag im Stadtteil mit dem besonderen Charme.

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Die regelmäßigen Vernissagen, die in Mariaberg stets den Auftakt von interessanten Kunstausstellungen bilden, die Präsentation von Werken aus dem Kunstkeller der Sonderschule, dem Atelier 5 und von unzähligen externen Künstlerinnen und Künstlern hat sich schon oft als Magnet erwiesen, der Gäste in den Stadtteil zieht (S. 13, 16). Gemeinsam mit den Einwohnern Mariabergs können diese Besucher die „schönen Dinge des Lebens“ hier erleben. Und dann gibt es, neben diesen schon fast „alltäglichen“ Veranstaltungen, jedes Jahr auch immer besondere Highlights im Bereich der Kunst und Kultur. So entsteht zurzeit beispielsweise die dritte gemeinsame Theaterproduktion des Theater Lindenhof mit Schauspielern aus Mariaberg (S. 8 ff ). Ab Oktober wird das Stück in Melchingen und als Gastspiel in anderen Städten die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung fördern. Ähnlich intensiv geht es auch bei der Mariaberger Sommerkunstwoche zu (S. 14). Das höchst agile und hochprofessionelle künstlerische Schaffen von rund 100 Kreativen sorgt eine Woche lang für eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre in Mariaberg. Vielleicht können wir Sie mit den Berichten in dieser Ausgabe zu einem Besuch unserer Veranstaltungen verführen. Vielleicht gehören Sie aber auch schon seit Jahren zu unseren Stammgästen und freuen sich, hier das eine oder andere wiederzuentdecken. Mit freundlichen Grüßen aus Mariaberg Ihr

Bitte geben Sie uns eine kurze Rück­meldung dazu, welche Themen Ihnen gut gefallen haben und welche Sie vermissen. Kontakt: [email protected] 2 | Mariaberg

Robert Zolling, Redaktionsleitung

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S ta n d p u n k t e

S ta n d p u n k t e

Jasmin Ludwig ist eine junge Frau, die in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung arbeitet. Darüber hinaus fördert Mariaberg ihre künstlerische Begabung im Atelier 5.

Bei der jährlichen Sommerkunstwoche arbeiten Künstler mit und ohne Behinderung Seite an Seite an ihren Werken. Am Ende will jeder mit einem guten Ergebnis überzeugen, die Handicaps ­treten in den Hintergrund.

„Wer die Bilder gemalt hat ist erst mal nicht so wichtig. Viel spannender ist es, die Werke auf sich wirken zu lassen ohne viele Informationen über den Künstler und den Entstehungs­prozess zu haben“, findet Rüdiger Böhm, Vorstand von Mariaberg.

Das Kloster Mariaberg ist bekannt für seine Kunst­ ausstellungen. Im Gartengeschoss des Klostergebäudes befindet sich seit einem Jahr die Dauerausstellung „Baumission“ des Atelier 5 Künstlers Roland Kappel.

In der Ausstellung „Der grüne Zweig“ werden Werke von Ottmar Hörl, wie beispielsweise die Victory-Zwerge, im ­Kloster und auf dem angrenzenden Gelände präsentiert. Ihm gefielen viele der Werke, die im Atelier 5 entstanden sind. Ob sie jemand mit oder ohne Behinderung gemalt­ hat, ist für ihn zweitrangig.

Die schönen Künste Immer wenn es mein Terminplan zulässt und eine interessante Ausstellung in der Nähe ist, versuche ich, dort hinzufahren und mir die Werke anzusehen. In jeder Ausstellung gibt ­es Bilder, vor denen ich ehrfürchtig stehen bleibe, um sie eingehender zu betrachten. Dabei spielt es für mich im ersten Moment keine Rolle, wer sie geschaffen hat. Ich versuche, die Werke unmittelbar auf mich wirken zu lassen. Ist es daher nicht absurd, dass Kunst immer in ganz bestimmten Kategorien unterteilt wird? So geht man beispielsweise in eine Picasso-Ausstellung auch gleich mit einer gewissen Erwartungshaltung. Man betrachtet und bewertet die bunten Pinselstriche nicht als eine vom Künstler losgelöste Leistung. Sondern man steht dort und denkt viel mehr so etwas wie: „Ah, das ist jetzt also ein Werk von Picasso im Wert von 1,5 Millionen Euro.“ Natürlich empfinde ich in solchen Momenten auch eine gewisse Ehrfurcht. Aber dennoch wird die Wahrnehmung schon allein dadurch beeinflusst, dass man weiß, dass man sich ein Werk des berühmten ­Picasso ansieht.

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Ebenso empfinde ich es mit der Einordnung von Kunstwerken in die Kategorie „Outsider-Art“ oder „Art Brut“, weil sie von Menschen, die mit Behinderungen leben, stammen. Künstler wie Olav Cap oder Jasmin Ludwig, die in unserem Atelier 5 ihre Begabungen entfalten, werden damit direkt auf ihre Behinderung reduziert. Da habe ich schon oft Aussagen wie diese hier gehört: „Ach, das hat jetzt jemand gemalt, der eine Behinderung hat? Das ist aber schön!“. Gerade bei Kunstwerken ist es nicht nachvollziehbar, dass sie in Kategorien eingeteilt werden, auch wenn dieser Mechanismus in vielen anderen Bereichen tagtäglich greift. Und manchmal ist

er auch durchaus sinnvoll, weil er dabei hilft, sich ­besser zurechtfinden zu können. Aber wäre es im Bereich der Kunst nicht besser, wenn man im ersten Schritt nur auf die Werke an sich achten würde? Um dann in einem zweiten Schritt zu fragen: Was steckt eigentlich dahinter? Was wollte der Künstler damit aussagen? Mit welcher Methode wurde gearbeitet? Die Frage: „Was ist der Künstler eigentlich für ein Mensch? Mit oder ohne Handicap?“ gehört für mich ganz ans Ende der Betrachtungsweise. Natürlich ändert das nichts an der Tatsache, dass die Leistungen von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen Mariabergs regelmäßig große Anerkennung erfahren. Auch Künstler ohne „Handicaps“, wie Ottmar Hörl oder der Bildhauer Jürgen Knubben sprechen ihren Kollegen, die mit Unterstützungsbedarf leben, ihre ­Anerkennung aus. Und beteiligen sich mit ihren Werken an Ausstellungen in Mariaberg wie aktuell der „Grüne Zweig“.

Bei der jährlich stattfindenden Sommerkunstwoche bietet sich die Chance, voneinander zu lernen. Dabei steht die Kunst und nicht die Behinderung im Vordergrund. Es entwickelt sich im Laufe der Woche eine ­positive Atmosphäre aus gegenseitigem Respekt und Anerkennung. Dabei ist es sehr schön zu sehen, wie dort gemeinsam gearbeitet wird. Ich wünsche mir ­Respekt und Anerkennung und gern auch Kritik für die Werke, unabhängig davon, wer sie gemalt bzw. gestaltet hat und welche Biografie derjenige hat. Denn nur dann, kann man der Kunst an sich w ­ irklich gerecht werden und ihr die Anerkennung zollen, die sie verdient hat.

Rüdiger Böhm Vorstand Mariaberg

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G e i s t l i c h e s L e b e n u n d D i a ko n i e

G e i s t l i c h e s L e b e n u n d D i a ko n i e

Eine besondere Sprache Schon immer wird in der Kunst anschaulich, was und wie die Welt gesehen und erfahren wird. Die Künstler kommen sich selbst dabei näher. Aber auch die Betrachter eines ­Kunstwerkes werden nachdenklich, und verstehen sich selbst und die Welt etwas mehr und den Künstler dazu. Kunst bildet die Wirklichkeit nicht nur ab, sondern inter­pretiert sie. Sie fragt nach ihrem Sinn und damit letztlich nach Gott. Sie kann auch zu einer Form der Beherrschung der Wirklichkeit werden wie zum Beispiel schon die Höhlen­malerei. Kunst weckt das Interesse für den anderen und bringt so zusammen. Für Menschen mit Behinderung gilt das Gleiche. Auch sie verstehen sich selbst besser ­durch die Kunst. Und die Betrachter oder Hörer ihrer Werke verstehen Menschen mit ­Be­hinderung ebenfalls besser. Ihr Lebensgefühl, ihre Wünsche und Hoffnungen, ihre Bedürfnisse, ihre Fragen und Schwierigkeiten werden durch ihr künstlerisches Schaffen eindrücklich deutlich und bieten interessante Ein- und Aussichten. Ihre Kunst ist darum auch ein großer Schritt zur Inklusion. Wie zum Beispiel, wenn wieder das Theater Lindenhof-­ Melchingen mit Bewohnern von Mariaberg ein gemeinsames Theaterprojekt unter dem Titel „Der Garten“ ­durchführt oder Sommerkunstwochen und Ausstellungen stattfinden. Wenn im künstlerischen Schaffen Menschen mit Behinderung die Höhen und Tiefen, S ­ chön-­­­­ heiten und Grausamkeiten menschlichen Lebens und der Welt zum Ausdruck bringen, dann hat dies durchaus auch zum Ziel, etwas zum Besseren verändern zu wollen, ganz im Sinne des Auftrages, den der Mensch in der Bibel bei seiner Erschaffung von Gott erhalten hat:

„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2, 15). Das lateinische Wort für „bebauen und bewahren“ ist „collere“. Übersetzt heißt es: pflegen, ­bebauen, veredeln, verehren. Das Wort „Kultur“ ist von diesem lateinischen Begriff ab­ geleitet. Das also sind der eigentliche Auftrag des Menschen und der eigentliche Sinn von Kultur nach der Bibel. Die Kunst spielt dabei eine besondere Rolle, indem sie auf kreative Weise das Gestalten, Pflegen, Bewahren und Verehren anschaulich macht.

Dekan i. R. Klaus Homann

Gerade einem Menschen mit Behinderung bieten Malerei, Skulptur, Theater oder Musik ­die besondere Möglichkeit, befreit von Grundregeln der Kommunikation seine Sicht und Erfahrung der Welt auszudrücken und damit zu beeindrucken. Wie viel tastende Suche nach Verlorenem und Andeutungen eines besseren Lebens mit dem elementaren Wunsch, ­getragen zu sein, kommen dabei in ihren Kunstwerken zum Ausdruck. Kunst ist darum die sensibelste und ausdrucksvollste Sprache behinderter Menschen „von Mensch zu Mensch“ und damit auch eine ganz besondere Erfüllung des Schöpfungsauftrages des Menschen, ­der ja das Leben und das Heilsein in Gott zum Ziel hat.

Pfarrer gratuliert zum runden Geburtstag Benjamin Nuhmann (30) ist ein echter Kerl, der kein Fußballspiel seines Lieblingsvereins FC Bayern München auslässt. Aber als er hörte, dass Pfarrer Hans Heppenheimer vorbeikommt, um ihm zum runden Geburtstag zu gratulieren, wurde er doch ein wenig nervös. Benjamin Nuhmann (30) staunte nicht schlecht, als Pfarrer Heppenheimer (rechts) ihm zum Geburtstag mit einer handbemalten Atelier-5-Tasse gratulierte.

Ein Pfarrer kommt schließlich nicht jeden Tag in die ­eigenen vier Wände. „Und dann habe ich noch ganz umsonst gewartet“, erklärt Benjamin Nuhmann, „­ er hatte sich etwas verspätet und ich musste doch d ­ rin­gend zum Fußballspielen.“ Da sich die beiden knapp verpassten, wurde die Gratulation auf den nächsten Arbeitstag verlegt. Vor dem Werkstattgebäude überreichte Pfr. Heppenheimer dem Jubilar dann sein ­Geschenk: Eine handbemalte Tasse aus dem Atelier 5. Am Rand prangt in dicken Lettern: Benjamin. Das Überbringen der Glückwünsche hat in Mariaberg Tradition. „Ich begann vor zehn Jahren damit, jedem Bewohner, der einen runden Geburtstag feiert, persönlich meine Glückwünsche zu überbringen“, schildert Pfarrer Hans Heppenheimer. Die meisten Tassen hat er anfangs selber bemalt. Später hat seine Sekretärin ­Martina Elbel diese Aufgabe übernommen.

Seit etwa einem Jahr gibt es eine Kooperation mit dem Atelier 5. „So entstehen wunderschöne Unikate“, erzählt Pfarrer Hans Heppenheimer, „diese Tassen sind nicht im Laden erhältlich, es ist ein ganz persönliches Geschenk.“ Zudem spiegeln diese Geschenke die Unverwechsel­ barkeit jedes einzelnen Menschen als Geschöpf Gottes wider. Vor allem die jüngeren Bewohner zeigen sich immer wieder überrascht, wenn der Pfarrer vor der Tür steht. Aber gerade das ist es auch, was Hans Heppenheimer bei seiner Arbeit besonders wichtig ist. Die Jüngeren kennen ihn meistens noch gar nicht, haben auch wenig bis gar keinen Bezug zum christlichen Glauben. „Aber wenn man sich danach wieder mal zufällig in Mariaberg über den Weg läuft, kommen viele von ihnen auf mich ­zu und suchen das Gespräch“, freut sich Pfarrer Hans Heppenheimer. –scnk–

Dekan i. R. Klaus Homann Vereins- und Verwaltungsratsvorsitzender Mariaberg e.V.

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Th e m e n s c h w e r p u n k t

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Unvorhersehbares möglich machen Von Soma je h Noh e h-Khan

Am Anfang jeder ­Probe machen alle, so wie hier Tamara ­Müller, mit den ­Schauspielern des Theaters Lindenhof ­einige Lockerungs­ übungen.

Am 1. Oktober 2013 wird die Premiere des Theaterstücks „Der Garten“ gefeiert. Dabei handelt es sich um ein Kooperations­ projekt des Theaters Lindenhof-Melchingen und M ­ ariaberg. Vier Menschen, die von Mariaberg U ­ nterstützung bei der Lebens­ führung erhalten und in den Mariaberger Werkstätten arbeiten bzw. die Sonderschule besuchen, werden gemeinsam mit zwei Profi-Schauspielern des ­Theaters auf der Bühne in ­Melchingen stehen. ­Oliver ­Moumouris führte Regie bei dem Theaterstück. Er ­inszenierte auch „Leonce und Lena“, das letzte integrative Theaterprojekt mit Mariaberg, das im Jahr 2007 Premiere feierte. Einblicke Ausblicke warf vorab einen Blick hinter die Kulissen der Proben für das neue Stück.

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Th e m e n s c h w e r p u n k t

Berthold Biesinger (links) erklärt Manuel Haid, dass es wichtig ist, sich für das Spielen der einzelnen Szenen viel Zeit zu lassen.

„Jetzt machen wir große Kissen und atmen dabei langsam ein und aus“, spricht Regisseur Oliver Moumouris mit sanfter, ruhiger Stimme. Er steht zusammen mit Berthold Biesinger und Linda Schlepps, seinen Kollegen vom ­Theater Lindenhof, in einem Kreis. Auch Hansi Fronk und Norbert Löffler nehmen an dieser Atemübung vor der Bühne des Theaters in Melchingen teil. Sie sind Klienten Mariabergs und werden von der Einrichtung bei der Lebens­­f­ührung unterstützt. Doch in dem Kreide-Kreis stehen auch noch ein Mädchen und ein Junge, die beide schwarze Hornbrillen tragen. Das sind Tamara Müller und Manuel Haid, sie sind Schüler der Mariaberger Sonderschulen. Nun formen alle mit beiden Händen die unsichtbaren Kissen auf Bauchhöhe vor dem Körper. Genau so langsam, wie sie einatmen, spreizen sie auch die Hände in der Luft auseinander. Beim Ausatmen pressen sie die Hände wieder ganz langsam vor dem Bauch zusammen. Alle Teilnehmer können sich gut darauf einlassen, vielleicht liegt das auch ein wenig an dem Ort, an dem sie sich gerade befinden. In dem Saal sind schon viele Stücke aufgeführt worden, vielleicht versprüht er deshalb eine geradezu magische Atmosphäre. Unzählige Male haben sich die Schauspieler dort vor dem Publikum verneigt. Heute stehen Hansi Fronk, Norbert Löffler, Tamara Müller und Manuel Haid vor dieser Bühne. Sie schnuppern Theaterluft und lernen von den Profis. Die „Große-Kissen-Übung“ spielt sich am Anfang der heutigen Probe ab. Bis zur großen Premiere am ­1. Oktober werden sie sich 40 Mal treffen, um zusammen ein Stück zu entwickeln. Begleitet werden sie dabei von Winfried Maulbetsch, dem pädagogischen Leiter des 10 | Mariaberg

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Das Stück entwickelt sich prozesshaft aus sich selbst heraus. ­Dafür steht schon fest, wie das Bühnenbild aussehen wird. Hierfür gestaltet jeder aus Ton eine Skulptur. Sie werden im Stück auf der Bühne auf Stelen präsentiert.

Hansi Fronk (links) freut sich schon immer Tage vorher auf die Proben im Theater Lindenhof in Melchingen.

Projekts, und Assistentin Sabine Feigler. Hansi Fronk freut sich immer schon Tage vorher auf die Proben­ termine. Trifft man ihn dann zufällig auf dem Gelände in Maria­berg, irgendwo zwischen Werkstatt und Kloster­ gebäude, ruft er schon von Weitem: „Morgen ist wieder Probe im Theater Lindenhof. Morgen ist es wieder soweit. Ich freu mich schon ganz arg darauf, wieder zu proben!“ Das ruft er den Menschen ganz laut entgegen. Dann beginnt er laut und herzlich zu lachen. Zwei Jahre lang haben er und Norbert Löffler, zusammen mit sechs ­weiteren Bewohnern wöchentlich an einem TheaterWorkshop teilgenommen. Eberhard Schillinger, Theater­ pädagoge und Schauspieler, leitete diesen Workshop in Mariaberg. Tamara Müller und Manuel Haid sammelten in der Theater-AG der Sonderschulen erste Schauspielerfahrungen. Bei einem Casting für das Stück „Der ­Garten“ wurde Oliver Moumouris in Mariaberg auf die vier aufmerksam. „Jeder Schauspieler hat seine eigene Dynamik und bestimmte Themen, die ihm wichtig sind“, erklärt Oliver Moumouris während der Proben. Es sei nicht so interessant, ob ein total perfekter Schauspieler vor ihm stehe, der sämtliche Facetten des Daseins spielen könne. Ein Mensch werde erst dann interessant als Schau­ spieler, wenn er etwas an sich habe, das unnachahmlich sei, meint der Regisseur. Seit den ersten Probenterminen im Juni 2013 hat er die Darsteller auf die Arbeit an dem Stück vorbereitet. Dann entwickelte sich eine Eigen­ dynamik, auf die sich alle – die Schauspieler des ­Theaters Lindenhof, ebenso wie die Teilnehmer aus ­Mariaberg – eingelassen haben.

Der Rest der Arbeit an dem Stück „Der Garten“ ist völlig offen und prozesshaft. Das hat seine Vor- und Nachteile. „Ich schwanke immer zwischen extremer Euphorie und absoluter Ratlosigkeit“, gesteht der Regisseur mit einem Augenzwinkern. Genau darin liegen auch die Faszination und das Außergewöhnliche an der Herangehensweise von Oliver ­Moumouris. Aus dieser zunächst zweckfreien Kunst­ produktion erwächst ein fertiges Stück, das am Ende ­vor bis zu 140 Menschen in der Scheune des Theaters aufgeführt wird. „Mir missfällt es außerordentlich, wenn Regisseure ­wollen, dass etwas eins zu eins nachgespielt werden soll. Das macht mich krank“, verrät Oliver Moumouris während der Proben. Deswegen verlange er das auch nicht in dem Stück „Der Garten“ von „seinen Schau­ spielern“. Zusammen mit Bühnenbildnerin Anna Jacobi hat Moumouris das Grundgerüst entwickelt. Das Stück zeigt einen Tag in einem Garten. Man weiß nicht, ob die Welt untergegangen ist und die sechs Schau­spieler die einzigen Überlebenden sind. Jeder der sechs zeigt dem Publikum im Laufe des Stückes, wovon er träumt. Der Rest der Handlung entwickelt sich erst während der vierzig Probentermine. „Für uns ist erstmal alles wertvoll, wir bewerten nichts“, erklärt Stefan Hallmayer (51), stellvertretender Intendant des Theaters Lindenhof diese Art der Projektarbeit. Er hat beim ersten Kooperationsprojekt „Meine Welt ist das ­Leben“, das im Jahr 2002 aufgeführt wurde, Regie ­geführt. Es werde darauf geschaut, was der Einzelne ­mitbringe. Das sei sein „Schatz“ – sein ganz persönlicher Reichtum. Die einzelnen „Macken“, die ein Individuum mitbringt, machen die Arbeit noch wertvoller.

Genau hier liegt auch die Krux: Klatscht man am Ende, weil der Mensch eine besondere schauspielerische ­Leis­tung erbracht hat? Oder klatschen die Zuschauer, weil es ein Mensch mit Behinderung ist, der auf der ­Bühne steht? „Behindert oder nicht behindert gibt es nicht – wir sind alle eingeschränkt, jeder auf seine Weise. Dem einen sieht und merkt man es nur deutlicher an als dem anderen“, betont Stefan Hallmayer. Zielt die Leistungsgesellschaft doch immer darauf ab, etwas gut, richtig und möglichst perfekt zu machen, oder einfach gesagt: zu funktionieren. Die Logik von Kunst dreht sich im Allgemeinen und im ­Theater im ­Speziellen eben genau um das Gegenteil. Es geht ­darum, aus festen Konzepten und Rollen aus­zubrechen, unberechenbar zu sein – den Status quo zu brechen. Dabei versucht Regisseur Oliver Moumouris zusammen mit Hansi Fronk, Norbert Löffler, Tamara M ­ üller, Manuel Haid, Berthold Biesinger und Linda Schlepps das Unvorhersehbare möglich zu ­machen. Das Ergebnis wird ab 1. Oktober in der S ­ cheune des Theaters Lindenhof-­ Melchingen zu sehen sein.

Weitere Termine für die Aufführung des Stückes finden Sie auf: www.theater-lindenhof.de Kartenbestellungen unter: 07126/92 93 94

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Th e m e n s c h w e r p u n k t

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Kunst und Kultur Für Mariaberg haben Kunst und Kultur einen sehr hohen Stellenwert. Allein das denkmalgeschützte Kloster mit seinen Gebäuden ist durch seine schlichte Existenz schon ein Paradebeispiel dafür. Auf den historischen Bänken der Klosterkirche einem Konzert der Beuroner Schola zu lauschen ist ein ganz besonderes Erlebnis, das jeden Besucher mit Ehrfurcht erfüllt.

Zu Beginn dieses Jahres fand das Neujahrskonzert mit Dr. Norbert Kirchmann am ­Klavier und dem Meersburger Bläserquintett in der Klosterkirche statt. Anschließend gab es im Kommunikationszentrum einen k­ leinen Empfang mit Sekt und Häppchen. Dekan i. R. Klaus Homann b ­ egrüßte mit der Jahres­ losung alle Gäste mit und ohne Behinderung. Dies war auch diesmal wieder der Auftakt für ein kulturell anspruchsvolles Jahr.

men ebenfalls nicht zu kurz: Regelmäßig finden spezielle Events statt, wie z.B. das Grill- oder das Osterbuffet.

Weiter ging es mit regelmäßigen Mariaberger Kinoabenden und Diskussionsrunden im Stadtteilforum. Die Kunst im Kloster kommt dabei auch nicht zu kurz und jede Vernis­ sage hat ihre eigene, besondere Note. Von der derzeitigen Ausstellung kann sich jeder überzeugen, in ganz Mariaberg begeis­ tern die ­kleinen „Victory-Zwerge“ von ­Ottmar Hörl, die die Gegend schmücken.

Auch die Manufaktur in Mariaberg ist fester Teil der Kultur. Die Mitarbeiter hier leben Tradition und meisterliche Handwerkskunst vor. Gespannt darf man im Herbst auch auf das Licht-Klangkonzert sein, das am 25. Oktober um 19 Uhr in der Kloster­kirche stattfinden wird.

Über das ganze Jahr hinweg verteilen sich verschiedene Konzerte, die entweder in der Klosterkirche oder auch in der Sporthalle stattfinden. Auch das Theater Lindenhof ist mehrmals im Jahr mit einem Stück in Mariaberg vor Ort. Liebhaber kulinarischer Leckerbissen kom-

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Das Bild „Gullideckel“ von Sandra Heger, Schülerin der Berufs­ schulstufe Mariaberg, wurde für den Monat Mai des diesjährigen Schülerkalenders „Experimente“ aus­­­ge­wählt.

Fotografie – Form – Farbe

Vergessen darf man natürlich auch nicht die Gottesdienste oder die hochinteressanten Führungen durch das Kloster. Eine Veranstaltung vom Feinsten ist zum Beispiel auch das Oldtimertreffen, das in Mariaberg auf Jazz trifft.

Mariaberg verbindet nicht nur Kunst mit Kultur, sondern beweist damit auch Inklusion. An allen Veranstaltungen sind sowohl ­Menschen mit wie auch ohne Behinderung beteiligt oder anwesend. So genießen alle zusammen die außergewöhnlichen Veranstaltungen und können die Kunst und Kultur aufnehmen und in sich wirken lassen. Marion Linder Vorsitzende des Angehörigenbeirats Mariaberg

Sie zeigt sich bescheiden. Macht kein großes Aufsehen um sich und ihre Person. Trotzdem beginnt Sandra Heger, Schülerin der Berufsschulstufe der Sonderschule Mariaberg, zu strahlen, sobald ihre Lehrerin Birgit Nitschke sie für ihre künstlerischen Leistungen lobt. Sandra Heger ist eine von zwölf Schülerinnen und Schülern aus Baden-Württemberg, deren Kunstwerke den Schulkunst­kalender 2013 zieren. Das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik BadenWürttem­berg hat zusammen mit dem FachEin Bild von Sandra Heger, Schülerin der Sonderschule Mariaberg, wurde im Schulkunstkalender 2013 abgedruckt.

bereich Schulkunst im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport den Kalender herausgegeben. Im wöchentlichen Sportunterricht „Laufen rund um Mariaberg“ fotografierten einzelne Schüler unterschiedliche Formen aus der Natur und der Umwelt. Diese Eindrücke wurden in Schwarz-Weiß auf Papier ­gedruckt. Die Schüler der Kunstkeller-AG, die auch Sandra Heger besucht, wählten sich jeweils eines dieser Motive aus, beschnitten sie und klebten sie auf spezielles Malpapier. Dann wurde nach eigenem E ­ mpfinden die entsprechende Form aufgenommen, immer wieder neu interpretiert und mit Kohle und Pastellkreide dargestellt. So entstanden zahl­ reiche Experimente mit Formen und Farben. In 26 regionalen Ausstellungen war zuvor eine Vielzahl von Bildern gezeigt worden. Das staatliche Schulamt präsentierte diese Arbeiten unter dem Jahresthema „Experimente“. Das Förderprogramm „Schulkunst“ ist seit 25 Jahren fester Bestandteil der kulturellen Bildung und Erziehung des Landes Baden-Württemberg und der Sonderschulen Mariaberg. –scnk– Mariaberg

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Th e m e n s c h w e r p u n k t

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Mariaberg übt besonderen Reiz aus

Bei den Workshops von Tanja Niederfeld (links) steht das gemeinsame Interesse am Malen im Vordergrund. Dabei sind der Moment, Spontaneität und Mut gefragt.

Winfried Maulbetsch ist zuständig für den Aufgabenbereich „Gesundheit – Stadtteilentwicklung – Sport“. Unter anderem gehören auch die Entwicklung kultureller Veranstaltungen und Elemente der Stadtteilentwicklung zu seinen Aufgaben. Einblicke Ausblicke führte mit ihm ein Interview zum Thema „Kulturstandort Mariaberg“.

Bereicherung statt Beschränkung Als ich davon erzählte, dass ich bei der Mariaberger Sommerkunstwoche unterrichte – also einen integrativen Workshop anbieten werde – sagte jemand zu mir: „Du bist aber mutig!“ Ich hatte bis dahin sehr wenig Kontakt mit Menschen mit Behinderung und war gespannt auf neue und vielleicht auch besondere Begegnungen. Ich habe mich aus damaliger Sicht auf ein Abenteuer eingelassen. Beim ersten Workshop innerhalb der Mariaberger ­Sommerkunstwoche im Jahr 2011 war das für mich etwas Besonderes, weil ich die Situation nicht kannte. Ich ­stellte mir viele Fragen: Was muss ich tun, damit das gut wird? Wie unterrichte ich eine Gruppe von Teilnehmern mit ganz verschiedenen Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten. Kann ich das überhaupt leisten? Was kommt auf mich zu? Mariaberg war neu für mich und ein integrativer Workshop ebenso. Dann erlebte ich, dass es tatsächlich etwas ganz Besonderes ist. Mit jeder weiteren Sommerkunstwoche in Mariaberg wurde mir klarer, wie bereichernd diese Arbeit für mich ist. Meine Workshop-Teilnehmer sind sehr verschieden. Sie kommen aus unterschiedlichen Lebenssituationen und Altersstufen. Sie haben verschiedene Standpunkte, Sichtweisen und Vorgehensweisen und manche eben auch Handicaps. Das ist beim Malen in einem Workshop erst mal keine Beschränkung – sondern Bereicherung! Ich erlebe in diesen Workshops nach kürzester Zeit eine sehr große Offenheit meiner Teilnehmer für einander. Jeder Einzelne hat seine besonderen Fähigkeiten, die ich als Dozentin fördere und hervorhebe. Jeder kann vom anderen lernen. Dadurch werden Berührungs­ ängste abgebaut. So entsteht diese große Offenheit –

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eine Wertschätzung für den anderen. Das gemeinsame ­Interesse am Malen steht im Vordergrund. Manche Teilnehmer meinen, es gäbe ein fertiges Rezept für schöne Bilder! Das gibt es nicht! Es gilt der ­Moment, Spontaneität und Mut sind gefragt! Nicht der fertige Plan. Künstlerische Arbeit ist eine lustvolle ­Sache, der man sich ganz hingeben muss und alles andere vergessen. Deshalb ist die Atmosphäre innerhalb der gesamten Sommerkunstwoche etwas ganz Besonderes. Es wird in verschiedenen Workshops ­gearbeitet, ganz Mariaberg ist belebt – ein Ort der ­Begegnung! Die Sommerkunstwoche gibt auch den Blick frei auf die Personen, die in Mariaberg arbeiten. Sie leisten einen großen Beitrag für das gute Gelingen. Es ist nicht nur für Menschen mit Behinderung wichtig, integriert zu werden. Es ist auch für die Gesellschaft wichtig, ­Menschen mit Beeinträchtigung als Teil ihrer selbst zu ­sehen. Es ist schön, dass ich dazu meinen Teil beitragen kann, und ich freue mich schon auf die Sommerkunstwoche 2014 mit all diesen wunderbaren Begegnungen!

Einblicke Ausblicke: Sie organisieren immer wieder Konzerte, die in Mariaberg stattfinden. Wie haben Sie die Musikformationen wie z.B. die Flamenco-Gruppe Grupo Doma oder die Beat Brothers, die hier schon aufgetreten sind, ausgesucht? Winfried Maulbetsch: Musik gehört zu meinem Leben, ich mache selber auch viel Musik. Dabei entdecke ich immer Gruppen, die es nicht an jeder Ecke gibt, die etwas Besonders haben.

zung der kulturellen Landschaft an der Schnittstelle zwischen dem Landkreis Reutlingen und dem Landkreis Sigmaringen. In Gammertingen gibt es ja zum Beispiel auch die Schlosskonzertreihe. Diese ist sehr erfolgreich und bringt immer viele Besucher von außerhalb in die Stadt. Wir konkurrieren nicht mit solchen Angeboten. Wir wollen mit unseren Konzerten, Ausstellungen und Veranstaltungen das Kulturangebot in der gesamten Region stärken.

Warum veranstaltet Mariaberg e.V. hier Konzerte? Das historische Ambiente – also das Klostergebäude mit dem nostalgischen Innenhof – bietet sich geradezu an für außergewöhnliche Veranstaltungen. Im Gebäude gibt es mit dem Refektorium, der Manufaktur im ­Gartengeschoss, dem Kreuzgarten oder auch der ­Klosterkirche oder dem großen Besprechungsraum mit seiner aufwendig verzierten Stuckdecke mannigfaltige Möglichkeiten für Konzerte und Veranstaltungen. Im Sommer können im Klosterhof, im Anlagenpark oder auf dem Fußballplatz Open-Air-Veranstaltungen aus­ gerichtet werden.

Ist es aber nicht so, dass früher kein Bürger ohne ­Angehörige in der Einrichtung auf die Idee gekommen wäre, auf dem „Heimgelände“ K ­ ulturveranstaltungen zu besuchen? Ja, das war einmal. Heute kennt und schätzt man ­Mariaberg als Ort, an dem Kunst und Kultur einen ­großen Stellenwert haben. Wir richten häufig Kunst­ ausstellungen von bekannten Künstlern, wie z­ uletzt von Ottmar Hörl, aus. Und bei unseren Stadt­teilforen ­können wir immer wieder renommierte Referenten mit ­Vorträgen zu interessanten und s­ pannenden Vorträgen gewinnen. Auch Kabarett-­Ver­anstaltungen wie zuletzt der Auftritt von „Ernst und Heinrich“ locken viele Kulturlieb­haber in den Stadtteil mit dem besonderen Charme.

Ist das der entscheidende Standortvorteil? Ja natürlich. Aber wir sehen unser Angebot als ErgänFlamenco-Abend mit Grupo Doma

Fools Garden Duo Unplugged-Konzert

Tanja Niederfeld Freie Künstlerin aus Reutlingen Mariaberg

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Th e m e n s c h w e r p u n k t

S o mm e r k u n st w o c h e

einzigartige Atmosphäre Die Sommerkunstwoche fand 2010 zum ersten Mal statt. Seitdem wurde Jahr für Jahr das Angebot kontinuierlich aus­gebaut. So konnten im Juli/August 2013 zehn ­Kurse aus den unterschiedlichsten ­Schaffensbereichen angeboten werden. Von Wandern und Zeichnen, Holzbild­ hauerei, Acryl-Malerei, Land-Art, ­skulpturalem Arbeiten mit Ton bis hin ­zu einer Trickfilmwerkstatt und speziellen Kunstkursen für Kinder war für jeden Geschmack etwas dabei. Die rund 100 Teilnehmer genossen wieder die einzigartige Atmosphäre und das ungezwungene Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen im „Stadtteil mit dem besonderen Charme“. Weitere Informationen gibt es bei Axel Klöss-Fleischmann, dem Leiter der Sommerkunstwoche, ­unter: 07124/923 558 oder unter [email protected]

Axel Klöss-Fleischmann leitet in Mariaberg das Atelier 5, eine Kunstwerkstatt für Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen, und kuratiert die Kunstausstellungen im ehemaligen Kloster Mariaberg. Seit 2010 organisiert er die Sommerkunstwoche.

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Aus den Geschäftsfeldern

Freiraum Kunst An der Kunst ist es das Wortlose in den Bildern und Skulpturen, das uns anspricht und verzaubert. ­Ungewohnte Farbspiele und Symbole, die Erinnerungen wecken oder in ihrer Unmittelbarkeit schlichtweg ­über­raschen. Kunst scheint eine besondere Sprache zu ­sprechen, die viele Menschen verstehen können. Auch im Atelier 5 in Mariaberg wird diese Sprache gesprochen. Hier erlebe ich die Kunst als ein Bedürfnis, die Welt um sich herum zu begreifen, festzuhalten und zu gestalten. Und  als ein Bedürfnis, sich mitzuteilen, gesehen zu werden und an der Welt teilzuhaben. Und dazu bedarf es manchmal auch nur weniger feiner Tuschestriche oder eines Klumpen Tons. Die Möglichkeiten reichen von sehr farbenprächtigen Ausgestaltungen bis zu sehr reduzierten Darstellungen, die alles Überflüssige weglassen –



am Ende fehlt es an nichts und alles ist da!

Die Kunst besitzt neben diesen kommunikativen Gesichtspunkten auch heilende Aspekte. Kunst machen bedeutet, sich mit Können und Lust an etwas Neues heranzutasten, und mit Mut und Eifer voranzutreiben und ins Material umzusetzen. Kunst birgt in sich die Bewusstwerdung des Ursprünglichen und des Eigenen, manchmal ist dies aber auch ­etwas Fremdes oder gar Verstörendes. ­Damit findet eine innere Auseinandersetzung statt, die sich dann auf der Bildebene fortsetzt und ausgetragen wird. Kunst kann wie ein ­Messer sein, das schneidet und zerteilt. Die Kunst legt etwas offen, das bisher verborgen war. Und Kunst kann wie ein Pflaster sein, das zudeckt. Was darunter geschieht, ist der unsichtbare ­Prozess des Zusammenwachsens, Verknüpfens und Heilwerdens. So ist es mein Ziel als Künstler und Kunsttherapeut, die ­eigenen Vorstellungen und Kräfte zu aktivieren und zu mobilisieren. Denn so kann das entstehen, was Joseph Beuys als seine Vision der „sozialen Plastik“ formulierte: Kunst beginnt nicht erst in der Aus­ stellung, auch nicht im Atelier, sondern im Kontakt und in der Beziehungsgestaltung ­zwischen Menschen, die sich als Teil ihrer Umwelt verstehen und im kleinen und großen Miteinander auf die Gesellschaft einwirken können. Dieser Ansatz lässt sich noch ­weiter denken, denn Kunst beginnt im eigenen inneren Freiraum, der in jedem von uns existiert. Jeder hat in seinem Leben die ­Chance, diesen Raum nach seinen Möglichkeiten und Begabungen zu erschließen – die Kunst als Weg und Ziel zugleich! Axel Klöss-Fleischmann

Neuer Geschäftsführer der Mariaberger Werkstätten Seit Mai 2013 ist Rainer Laske neuer Geschäftsführer der ­Mariaberger Werkstätten (MBW). Laske kann 23 Jahre Berufs­ erfahrung insbesondere im Bereich Vertrieb und Marketing in der Textil- und Elektronikbranche im Zollernalbkreis vorweisen. Der 51-Jährige ist gelernter Industriekaufmann und war seit dem Jahr 2005 Werkstattleiter der ISBA gGmbH, einer Werkstatt für psychisch kranke Menschen unter dem Dach der Lebenshilfe ­Zollernalb in Balingen. Mit seinem Wechsel zur diakonischen Einrichtung Mariaberg ­verbindet Laske die Zielsetzung, die Mariaberger Werkstätten ­zukunftsfähig aufzustellen und auf die schon bisher gute Arbeit seines Geschäftsführungskollegiums aufzubauen. Rainer Laske ist verheiratet und hat eine Tochter. Er ist erklärter Familienmensch und engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich in der Jugend­ arbeit. Der Verwaltungsrat und der Vorstand Mariabergs wünschen Rainer Laske Gottes Segen und einen erfolgreichen Start in die neue Aufgabe.

Einbeziehung, Teilhabe, Zugehörigkeit! Im Haus Lukas in Albstadt verbringen Senioren und Kinder einmal im Monat gemeinsam einen schönen Tag.

„Inklusion“ ist ein moderner Begriff, dessen Umsetzung den Weg in unsere gesellschaftliche Mitte sucht. Was heißt „Inklusion“? Einbeziehung, Teilhabe, Zugehörigkeit! Um nichts anderes geht es bei Inklusion. Jeder Mensch erhält die ­Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, ­Geschlecht oder Alter. Die Behindertenhilfe nach Maß gemeinnützige GmbH beteiligt sich aktiv an der Um­setzung und bietet in Albstadt – Ebingen einen Samstagstreff für Kinder ab drei Jahren mit und ohne Behinderung an. Das Besondere daran: Er findet in den Räumen des „Haus L­ ukas“, einem Seniorendomizil, statt. Einmal im Monat gibt es dort besondere Be­gegnungen ­zwischen den Bewohnern und den Kindern des Samstagtreffs. Es wird gemeinsam ­gebacken, gesungen, gebastelt und vor allem gelacht. So manche Momente zaubern ein ­Lächeln ins Gesicht, ob bei Jung oder Alt. Es sind Momente der Abwechslung, der ­Erinnerung und des „Gebrauchtwerdens“. Ein 14-tägiges Ferienprogramm im Sommer bot nicht nur die Möglichkeit, den Garten des „Haus Lukas“ gemeinsam zu nutzen, sondern auch Begegnungen zu vertiefen. Weitere Informationen unter 07571-7486 7040 (Anja Mahler) oder [email protected]. –am-

Mariaberg

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Aus den Geschäftsfeldern

Neues aus Mariaberg

Impulse zur Berufsorientierung Bereits seit mehreren Jahren führt die Kinder- und Jugendagentur ju-max des Landratsamtes Sigmaringen zwei Projekte zur Berufsorientierung durch. Die „Girls’ Day Akademie“ (GDA) und das Projekt „Geschlechtersensible Berufsorientierung“ (GeBO) wurden jetzt vom Landratsamt auf die Mariaberger Ausbildung & Service gemeinnützige GmbH (A&S) übertragen. In enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und guter Abstimmung mit der Agentur für Arbeit Balingen als einem der Kostenträger sollen gemeinsam neue Impulse zur Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern im Landkreis Sigmaringen gesetzt werden. Mit beiden Projekten, so Claudia Baur vom Landrats­ amt, soll das Berufswahlspektrum von Schülerinnen und Schülern um eher geschlechtsuntypische Berufe erweitert werden. Mit der A&S wurde ein Partner ins Boot geholt, der vielfältige berufsbildende Maßnahmen im Landkreis anbietet und dadurch über umfangreiche Erfahrungen und ein dichtes Netzwerk mit zahlreichen Firmen und Schulen verfügt. Besonders freut sich Bruno Oberlander, Fachbereichsleiter für die Berufliche Bildung in Mariaberg, darüber, dass mit Nicole Golubovic und Anni Kramer zwei er­ fahrene Mitarbeiterinnen in den Projekten weiter mit­ arbeiten und mit Angelika Engel das Team komplettiert werden konnte. Die Gleichstellungsbeauftragte Claudia Baur wird ebenfalls weiterhin in der Projektsteuerung mitwirken.

Im Rahmen des Projekts GeBO werden die Aktivitäten des Girls’- und des Boys’-Day im Landkreis Sigmaringen koordiniert. Außerdem finden in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit an zahlreichen Schulen des Landkreises Zukunftswerkstätten für Schülerinnen und Schüler statt. Durch die Girls’ Day Akademie werden gemeinsam mit Lehrkräften der Theodor-Heuss-Realschule und der Bilharzschule in Sigmaringen Mädchen ab Klasse 8 über ein ganzes Schuljahr hinweg in ihrer Berufsorientierung unterstützt und begleitet.

Viele Besucher machten im Rahmen des Mariaberger Tags am Samstag eine Kutschfahrt durch den Stadtteil.

M a r i a b e r g e r Ta g 2 0 1 3

GröSStes Familienfest auf der Alb lockte mit vielen Angeboten An über 40 Ständen informierten sich rund 5000 Besucher am Mariaberger Tag 2013 über die Arbeit der diakonischen Einrichtung. Von A wie Ausbildung & Service gemein­ nützige GmbH über H wie Heimbeirat, P wie Personaldienste oder W wie Wohnen Plus war so gut wie jeder Bereich mit einem ­Infostand vertreten. Zudem boten die verschiedenen Abteilungen zahlreiche Mitmachstationen für Junge und Junggebliebene. Neu war, dass bereits einen Tag vorher ein spezielles ­Angebot für Kinder organisiert wurde. War das Familienfest bislang immer nur sonntags für alle Interessierten geöffnet, konnten nun bereits samstags Kinder jeden Alters gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils Gammertingen-Mariaberg und den Klienten aus den regionalen Wohnangeboten einen Spielund Turnnachmittag verbringen.

Der kleine Lukas Käppeler (3) drehte ein paar Runden mit dem Aufsitzmäher der Gärtnerei grün hoch drei.

Finanziert werden die GeBO und die Girls’ Day Akademie überwiegend durch die Agentur für Arbeit ­Balingen, den Europäischen Sozialfonds und das ­Landratsamt Sigmaringen. –ob–

Von links nach rechts: Lutz Gebhardt, Agentur für Arbeit, Nicole Golubovic, Anni Kramer, Angelika Engel, Mariaberger Ausbildung & Service gemeinnützige GmbH, Claudia Baur, Landratsamt Sigmaringen, Bruno Oberlander, Mariaberger Ausbildung & Service gemeinnützige GmbH

Auch die Fahrten mit dem Dampf­­traktor fanden großen Anklang.

Visitation des Evangelischen Kirchenbezirks Im Rahmen der diesjährigen Visitation des Evangelischen Kirchenbezirks kamen Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, und ­Prälat Professor Dr. Christian Rose von der Prälatur Reutlingen für einen Besuch nach Mariaberg. Bei einer Führung mit den Vorständen Thilo Rentschler, ­Michael Sachs und Rüdiger Böhm informierten sie sich über aktuelle Entwicklungen der Eingliederungshilfe und die damit verbundenen Aktions­ pläne zur Realisierung der UN-Behindertenrechtskonvention sowie die Mariaberger Maßnahmen zur Umwandlung von Komplex­ einrichtungen. 18 | Mariaberg

Mariaberg

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Neues aus Mariaberg

Neues aus Mariaberg

Vorstände informieren über aktuelle Entwicklungen

Das groSSe Fest im Feenwald

Bei einem Besuch in Mariaberg informierten sich Claus Schmiedel, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, und Stella Kirgiane-Efremidis, Bundestagskandidatin der SPD, über die Arbeit der diakonischen Einrichtung. Die Themen, die mit den Vorständen Rüdiger Böhm und Michael Sachs besprochen wurden, drehten sich unter anderem um den Umbau der Einrichtung von einem Komplexträger der Behinderten- und Jugendhilfe hin zu einem „ganz normalen“ Stadtteil. Ein weiteres Thema war die Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Diese sei vor allem gekennzeichnet durch hohe Wartezeiten. Die Nachfrage sei einfach höher als das Angebot. „Es gibt leider nicht genug Plätze, dementsprechend lang sind unsere Wartelisten, was dramatisch für die Kinder- und Jugendlichen ist, die dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen sind“, erläuterte Rüdiger Böhm. Claus Schmiedel sagte der Einrichtung vor allem bei den ­Themen Weiterentwicklung des Flächennutzungsplanes und Verbesserung der Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Versorgung seine Unterstützung zu.

Ein märchenhaftes Spektakel erwartete Zirkus- und Theater-Fans am Sonntag, den 16. Juni 2013 in Mariaberg. Da verwandelte sich die Turn- und Festhalle in einen magischen Ort, an dem „Das große Fest im Feenwald“ aufgeführt wurde. Bei dem Theaterstück wirkten rund 40 Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss Realschule Sigmaringen, der L­uiseLeininger-Förderschule Sigmaringen, der Grund- und Hauptschule Veringenstadt und der Sonderschule Mariaberg mit. Darüber hinaus waren noch Teilnehmer der Offenen Jugend­ arbeit Gammertingen mit von der Partie. „Wir habe die Stärken ausgelotet und darauf das Programm des Theater- und Zirkusprojekts aufgebaut“, so Jürgen Seybold, freiberuflicher Künstler, Zirkus- und Theaterpädagoge und Leiter und Initiator des Projekts nach der ­Premiere. Gefördert wurde das Projekt durch den Landesverband Freier Theater BadenWürttemberg e. V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

S i gm a r i n g e n

Kleine Landesgartenschau 2013

Jubiläum

Seit 75 Jahren in Mariaberg Ihr besonders Markenzeichen ist das herzliche Lachen. Das ist Emma Balbach (87) leicht zu entlocken, wenn man mit ihr ein Schwätzchen auf der Terrasse ihrer Wohngruppe hält. Dort sitzt sie immer an lauen Sommer­ nachmittagen und genießt das schöne Wetter. Emma Balbach ist vor 75 Jahren nach Mariaberg gezogen, damals war sie 12 Jahre alt. Nach dem Besuch der Mariaberger Sonderschule startete sie in der Groß­ küche ins Berufsleben. Jedoch merkte sie nach einiger Zeit, dass ihre Interessen und Talente mehr im handwerklichen Bereich lagen. Ihre wahre Berufung fand sie schließ-

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lich in der Korbmacherei. „Dort habe ich bis zu meiner Rente gearbeitet“, erzählt die rüstige Rentnerin. Dieser neue Lebens­ abschnitt von Emma Balbach begann 2002. Seitdem genießt sie ihr Leben im Ruhestand und nimmt montags bis freitags an der ­Seniorentagesstruktur teil. Die gebürtige Kupferzellerin hat drei Geschwister: zwei Schwestern und einen Bruder. Mit ihnen verbindet sie seit ihrer Kindheit eine enge Freundschaft. Emma B ­ albach hört gern ­Musik oder schaut Fern­sehen. Als kommunikativer Mensch pflegt sie mit den übrigen Seniorinnen und Senioren, die auch im Klosterhof 3 wohnen, ein gutes Verhältnis. Mit ihnen geht sie regelmäßig ins Kloster­ stüble und verbringt dort vergnügliche Abende. Mariaberg wünscht Emma Balbach alles Gute für die Zukunft! –scnk–

Vom 11. Mai bis 15. September fand in Sigmaringen die kleine Landesgartenschau statt. Auch Mariaberg war dort mit einem Stand vertreten. Der Stand wurde als Gemeinschaftsprojekt entwickelt. Beteiligt waren: die Landschaftsbauwerkstatt, die Holzwerkstatt und die Schreinerei der Karl-Georg-Haldenwang-Schule, ebenso wie die Schlosserei des Integrativen Bildungs- und Gewerbe­parks aus Sigmaringen. Künstler aus dem ­Atelier 5 e ­ ntwarfen Skulpturen aus Ton, die als Deko-

Elemente dem Garten den letzten Schliff gaben. Bewohner des Hauses Arnaud aus Sigmaringen waren von Mai bis September mit der Pflege des Gartens beauftragt. ­„Unser Projekt kam sehr gut an bei den Besuchern, wir haben viel positive Resonanz bekommen“, freute sich Thomas Hoffmann, der mit einigen Schülern u.a. ein raumbildendes Flechtwerkelement aus Haselnuss­ stecken, eine Natursteinmauer, den Wegebelag, die Holzterrasse und den Barfußparcours angelegt hat.

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Wie Mariaberg geholfen wird

Wie Mariaberg geholfen wird

„ D e r G a rt e n “

Engagement für EIN NEUES integratives Theaterprojekt Aus der Kooperation von Mariaberg und dem Theater Lindenhof-­ Melchingen sind in den vergangenen Jahren bereits zwei sehr erfolgreiche integrative Theaterprojekte entstanden. Nun wird unter dem Titel „Der Garten“ ein drittes, ebenso außergewöhnliches Theaterstück von Menschen mit und ohne Behinderung erarbeitet, das am 1. Oktober in ­Melchingen Premiere feiert. Ein solch aufwändiges und innovatives ­Projekt ist jedoch nur mit finanzieller Unterstützung möglich. Daher danken wir der Kreissparkasse Reutlingen und Sigmaringen sowie den Firmen Trumpf, Alb Gold und Groz-Beckert ganz herzlich für ihr Engagement!

S i gm a r i n g e n

72-Stunden-Aktion Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion brachten der Stamm St. Fidelis der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg aus Sigmaringen und die Malteserjugend Sigmaringen eine dezentrale Wohngruppe von Mariaberg auf Vordermann. Die Jugendlichen renovierten im Zuge dessen unter anderem das Basketballfeld und die Terrasse der Wohngruppen, die sich an der Hornsteiner Straße in Sigmaringen befinden. Patrick Mucha, einer der ­Be­wohner, war besonders fleißig und hat alle drei Tage kräftig mit angepackt. Die Mitarbeitenden und Bewohner sind von dem Ergebnis begeistert und bedanken sich recht herzlich bei den jungen Helfern für ihr Engagement!

Initiator der 72-Stunden-Aktion war die katholische Jugend(verbands)arbeit. Sie forderte Kinder und Jugendliche heraus, dem Beispiel Jesu zu folgen. Damit zeigten die jungen Menschen einer breiten Öffent­lichkeit, dass sie sich für andere einsetzen und daran Freude haben.

Galerie Wenke unterstützt Kunstkeller

impressum Einblicke Ausblicke Mariaberger Magazin Nr. 31 | September 2013 Mariaberg, Klosterhof 1 72501 Gammertingen Telefon 07124 923-218 Telefax 07124 923-409 [email protected] www.mariaberg.de

Es begann mit einer Ausstellung des Mariaberger Kunstkellers in der Tübinger Galerie Wenke im Dezember 2007 – seither unterstützt „Wenke Kunst“ den Kunstkeller auf unterschiedlichste Weise: Von Materialspenden wie Rahmen und Papier bis hin zu Berufsinformationstagen in ihrer Tübinger Werkstatt. Dieses Informationsangebot für die Mariaberger Sonderschüler in der Berufschulstufe freut Birgit Nitschke, ­Leiterin des Kunstkellers, besonders: „Es ist toll, dass die Familie Wenke unseren Schülern einen so interessanten Einblick in dieses Berufsfeld bietet.“ So konnten die Schüler sich zum Beispiel schon selbst in der Papierherstellung versuchen. Und auch das nächste Koopera­ tionsprojekt lässt nicht mehr lange auf sich warten: Am Freitag, 22. November 2013 wird die Ausstellung „Sichtweisen“ mit Werken aus dem Kunstkeller in der Galerie Wenke in Tübingen eröffnet. Für diese langjährige und vielfältige Unterstützung ein herzliches Dankeschön!

Herausgeber: Thilo Rentschler, Vorstandssprecher Redaktion: Leitung: Robert Zolling (zr) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Rüdiger Böhm, Vorstand, Hans Heppenheimer (hep), Dekan i. R. Klaus Homann, Axel Klöss-Fleischmann (akf), Marion Linder, Anja Mahler (am), Anne Mühe (müa), Tanja Niederfeld, Somajeh-Cathrin Noheh-Khan (scnk), Bruno Oberlander (ob), Robert Zolling (zr)

Fotos: Thomas Einberger, Somajeh-Cathrin Noheh-Khan u.a. Gestaltung und Satz: Kochan & Partner, München Erscheinungsweise: Viermal jährlich für Freunde, Förderer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Angehörige, Kunden und Klienten von Mariaberg Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe­dingt die Meinung des ­Herausgebers wieder.

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem 100 % Altpapier

G a ll i - T h e at e r

Der Froschkönig besuchte die Kinder Beim Mitmachtheaterstück „Der Froschkönig“ des ­GalliTheaters Freiburg durften die Kinder auf der Bühne im Kommunikationszentrum die Aufführung mitgestalten. Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung des Freiburger Vereins „Märchen helfen heilen“. Dieser engagiert das Galli-Theater regelmäßig für Märchenaufführungen in sozialen Einrichtungen, die sich um das Wohl von kranken, behinderten oder bedürftigen Kindern einsetzen. Veranstalter des Theaterstückes war der integrative Kindergarten Mariaberg der Ausbildung & Service gemeinnützige GmbH (A&S). 22 | Mariaberg

Anrufen, faxen oder mailen: Tel.: 07124/923-221 Fax: 07124/923-409 [email protected]

Ein richtig verfasstes Testament eröffnet die Chance, etwas zu bewegen. In unserer Broschüre „Spuren hinterlassen in der Region“ haben wir die wichtigsten Informationen rund um das Thema Testament für Sie zusammengestellt. Zudem erfahren Sie, wie Sie auch über das eigene Leben hinaus Gutes tun für Menschen in der Region, die Hilfe brauchen.

Gutschein Bitte lassen Sie mir mein kostenloses Exemplar der Broschüre „Spuren hinterlassen in der Region“ zukommen. An folgende Adresse:   

veranstaltungskalender September 2013 Sonntag 22.09.

14.30 Uhr | Ko mm u ni k ati o ns z e ntr u m

Jahreszeitenfeier

Oktober 2013 Dienstag 01.10. Mittwoch 02.10. Montag 07.10. Freitag 11.10. Sonntag 13.10. Freitag 25.10. November 2013 Mittwoch 6.11. Samstag 9.11. Sonntag 10.11. Sonntag 17.11. Sonntag 24.11. Freitag 29.11.

20.00 Uhr | T h e at e r L ind e n h o f - M e l c h ing e n

Premiere von „Der Garten“ (Weitere Termine unter www.theater-lindenhof.de) 18.00 Uhr | Ko mm u ni k ati o ns z e ntr u m

Mariaberger Kinoabend 17.00 Uhr | Ko mm u ni k ati o ns z e ntr u m

Eröffnung der Gesundheitswoche 20.00 Uhr | R e f e k to ri u m

Klosterkonzert: Spanischer Flamenco mit „Grupo Doma“ 10.00 Uhr | L andwirts c h aft

Erntedankgottesdienst und Hoffest mit Einsegnung des neuen Feuerwehrautos 14.00 Uhr | Klo st e r k ir c h e

Kunsthistorische Klosterführung 19.00 Uhr | Klo st e r k ir c h e

Konzert im Kloster: Licht-Klangkonzert mit Kurt Laurenz Theinert und Anton Roggenstein 18.00 Uhr | Ko mm u ni k ati o ns z e ntr u m

Weitere Informationen unter der Telefonnummer 07124 923-218 oder [email protected] Änderungen vorbehalten

Kinoabend 18.30 Uhr | Klo st e r k ir c h e

Salbungsgottesdienst 10.00 Uhr | S p o rt- u nd F e st h all e

Jubilarsgottesdienst

Einblicke Ausblicke Mariaberger Magazin Nr. 31 | September 2013

11.30 Uhr | M a h nmal b e i d e r Klo st e r k ir c h e

Mahnwache 17.00 Uhr | Klo st e r k ir c h e

Konzert im Kloster: Württembergische Streichersolisten W. A. Mozart Requiem Klarinetten-Konzert A-Dur 11.30 Uhr | Klo st e rg e b ä u d e

Adventsmarkt

Mariaberg Klosterhof 1 72501 Gammertingen Telefon 07124 923-218 Telefax 07124 923-409 [email protected] www.mariaberg.de

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