London Transportation Design Light Painting Auslandssemester

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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WS 2009/2010 | Ausgabe Nr.5

Auslandssemester | Praxissemester

CampusX Wintersemester 09|10

Transportation Design

Light Painting

London

X-PRESS Nr. 5

Praktikum – probieren und studieren . Die Nr. 1 in Baden-Württemberg

X-PRESS Nr. 5.

Unsere Spitzenstellung verdanken wir in erster Linie dem Engagement und der Qualifikation unserer mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Vorwort Eine Erfolgsgeschichte nimmt ihren Lauf: Die X-PRESS geht in die fünfte Runde. Sie gehört neben dem X-DAY und den Inhouse-Recruitings zu den drei Säulen von Campus X. Von Studenten für Studenten, diesen Anspruch spiegelt die X-PRESS in ganz besonderem Maße wider. Sie soll die Ambitionen von Campus X an den Leser herantragen: Die Kontakte zwischen Studenten, Unternehmen und der Hochschule stärken.

Was ist spannender als die reale Arbeitswelt? Durch ein praktisches Studiensemester bei uns gewinnen Sie interessante Einblicke und nützliche Erfahrungen, die Sie beruflich voranbringen. Zum Beispiel: Dass auch bei der Nr. 1 in Baden-Württemberg nur mit Wasser gekocht wird, aber eben auch, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Da gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Wie bei den Köchen. Für diese wie für uns zählen eine solide Ausbildung und gute Ideen. Es ist sicher eine gute Entscheidung, uns und unsere Arbeitswelt kennen zu lernen. Sie bekommen vielseitige Kontakte mit Menschen, erleben anspruchsvolle Aufgaben, ein modernes Arbeitsumfeld und das gute Gefühl, gemeinsam etwas zu erreichen.

Simon Bock Projektleitung X-PRESS 3. Semester | Wirtschaftsingenieurwesen [email protected]

… Kontakte – die X-PRESS als Verbindung zwischen den drei Fakultäten an der Hochschule: Technik, Wirtschaft und Gestaltung. Ein Student des Transportation Designs stellt seinen Studiengang vor und erläutert Projekte der letzten Semester. … Kontakte – zwischen Deutschland und dem Ausland. Wie ist es, ein Praxissemester in der Schweiz zu verbringen? Oder in Singapur? Welche Erfahrungen macht man während eines Semesters an einer Universität in Ankara, auf einem Campus, dessen Ausmaße fast denen der Stadt Pforzheim entsprechen? … Kontakte - zu Unternehmen. Was bedeutet es, beim X-DAY mitzuwirken, was steckt dahinter? Wie verläuft ein Inhouse-Recruiting, welche Vorteile bietet es gegenüber einer herkömmlichen Bewerbung?

Beatrice Metz Projektleitung X-PRESS 3. Semester | International Business [email protected]

Nach wochenlanger Vorbereitung, geprägt durch Ideen, Menschen, Erfolge und Hindernisse, ist die X-PRESS nun bereit an euch übergeben zu werden – als abgeschlossenes Projekt, auf das wir schon ein bisschen stolz sind - geschaffen durch die Zusammenarbeit vieler Akteure, die die X-PRESS zu dem machen, was sie für euch ist. Ein Projekt wie dieses zum ersten Mal von der ersten Idee bis zum letzten Finish leiten zu dürfen und es nun zum Abschluss zu bringen, ist dabei etwas Besonderes für uns.

Viel Spaß beim Lesen…

Sprechen Sie mit uns. Wir freuen uns auf Sie. Ihre Ansprechpartnerin: Anja Spreu, Ausbildung Telefon 07231 99-3843, [email protected] Sparkasse Pforzheim Calw, Poststraße 3, 75172 Pforzheim www.sparkasse-pforzheim-calw.de

Johannes Keller Vorstand Marketing/X-PRESS 3. Semester | Wirtschaftsingenieurwesen [email protected]

X-PRESS | WS 09/10

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X-PRESS Nr. 5

X-PRESS Nr. 5

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Über Campus X 06 Work hard, Party hard! Das Campus X WS 09/10 07 Campus X stellt sich vor Diesmal: Das Akquise-Team 08 Mein erster X-DAY Ein erlebnisreicher Tag

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Campus X- Impressionen Der X-DAY im Sommersemester '09

Berichte 10

Auslandspraktikum in Singapur bei Daimler South East Asia Pte. Ltd.

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Studieren in Ankara Mein Auslandssemester in der Türkei

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Praktikum bei ABB in Turgi Praxissemester in der Schweiz

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Transportation Design Semesterprojekte eines Autodesigners

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Campus X stellt vor: London Die 10 interessantesten Städte der Welt

22 Stressbewältigung 23 Essen in London 24 Ist die Verlagerung von Arbeitsplät-

zen moralisch legitim?

Bewerben 26 Die perfekte Bewerbungsmappe

oder wie werde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen?

28 Wege ins Unternehmen

Inhouse-Recruiting bei Bosch Powertools

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LIDL lohnt sich Ein Praktikum bei der LIDL Vertriebs GmbH

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Die geheime Sprache der Personaler oder: das Praktikumszeugnis

Infos vom Campus 32 Kolumne: X-MAN

Der Querdenker

34 Lightpainting 36 Campus X ärgere dich nicht!

Über Campus X

Work hard. Party hard.

Das Campus X Wintersemester 2009/2010

Über Campus X

Campus X stellt sich vor Diesmal: Das Akquise-Team

Ein Artikel von Janina Mayer, 3. Semester International Business

06. Oktober: Infoabend - Memberwerbung Zu Beginn des Wintersemesters wurden wieder kräftig neue Mitglieder für die Initiative geworben. Am Infoabend wurde den interessierten Studenten die Arbeit von Campus X und auch die damit verbundenen Vorteile näher gebracht. Mit maximalem Erfolg: Mit insgesamt gut 70 Membern sind wir nun an die absolute Kapazitätsgrenze für dieses Semester gelangt!

Alle Jahre wieder… So oder so ähnlich könnte man die Regelmäßigkeit des X-DAY und sein Auftauchen während des Semsesters beschreiben. Der X-DAY findet immer einmal im Semester statt. An diesem Tag kommen viele Unternehmen aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland nach Pforzheim an die Hochschule, um sich in den Räumen der Technik und der Wirtschaft an ihren Ständen zu präsentieren und vorzustellen. Dieser Tag bietet für Studenten die einzigartige Möglichkeit direkt mit den Firmen in Kontakt zu kommen, um so einen Praktikumsplatz oder aber eine Arbeitsstelle zu finden. Doch bis es soweit ist, muss viel getan werden:

15. Oktober: Erste Vollversammlung und SurpriX Zur ersten großen Vollversammlung aller neuen und alten Mitglieder wurde der Plan für das Wintersemester 2009/2010 vorgestellt. Anschließend fand der „SurpriX“ statt. An diesem Event hatten die Member wieder die Gelegenheit sich in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen. 28. Oktober: Como-Party Auch dieses Semester fand natürlich wieder die legendäre „Campus X meets Como Club Gold“ – Party statt. Sie stand dieses Mal unter dem Motto „Maskenball“ und war ein voller Erfolg. Der Club war wie in den vorigen Semestern in kürzester Zeit brechend voll. Die Bilder der Como-Party sind auf der Campus X – Homepage zu finden. 10. November: Werksführung Porsche Nachdem im Sommersemester 2009 der Produktionsstandort der A und B – Klasse von Mercedes, Rastatt besucht wurde, gab es dieses Jahr die Möglichkeit durch Campus X einen Einblick in das Porsche-Werk Zuffenhausen zu bekommen. Neben der Werksführung gab es eine Unternehmenspräsentation und Informationen über die Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten beim Unternehmen.

Zunächst einmal muss der Kontakt zu den Firmen aufgenommen werden und erfragt werden, ob sie Interesse an einer Teilnahme hätten. Und genau das ist die Aufgabe des Akquise-Teams. Die neue Akquiserunde startet bereits immer in den Semesterferien vor dem nächsten X-DAY, damit für die Organisation der Messe genügend Zeit bleibt und alles in die Wege geleitet werden kann. Wir versuchen so viele Unternehmen wie möglich anzuwerben, um damit den Studenten eine große Bandbreite zu bieten. So nehmen Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen teil, zum Beispiel Wirtschaftsprüfer oder Unternehmen aus der Automobil- oder Lebensmittelbrache. Haben die Unternehmen ihr Interesse bekundet, schickt man ihnen per Mail die Anmeldeunterlagen und auch Infomaterial zu. Nach dieser „heißen“ Phase - wenn die Anmeldungen eingegangen sind - werden die Teilnehmer weiterhin betreut: Man beantwortet eventuelle Fragen, löst Probleme und Unklarheiten, damit am X-DAY alles glatt läuft. Zu guter Letzt bekommen die Firmenvertreter das „Last Update“ zugeschickt, in dem der Tagesablauf und alles andere, was rund um diesen Tag wichtig ist, nochmals beschrieben wird. Neben dieser Hauptaufgabe, also der Kontaktaufnahme und –pflege, kümmert sich das Akquise Team zusammen mit dem Team der X-PRESS auch um die Anzeigenschaltung im Hochschulmagazin. Alles in allem sind die Arbeiten in der Akquise immer wieder spannend und man kann einige Dinge lernen, die im späteren Berufsleben wichtig sind: den Umgang mit Firmenvertretern und wie man in bestimmten Situationen reagiert, wie zum Beispiel bei Absagen nach den Gründen zu fragen oder seine Höflichkeit zu bewahren, obwohl der Gesprächspartner selbst nicht sehr höflich ist. Aber dies sind nur ganz seltene Ausnahmefälle, denn die meisten Unternehmen, die kontaktiert werden, freuen sich schon darauf, am nächsten X-DAY in Pforzheim dabei zu sein.

28. November: Internationales Bewerbertraining In Kooperation mit dem Institut für Fremdsprachen IFS veranstaltete Campus X wieder ein internationales Bewerbertraining. 03. Dezember: X-DAY Am 03. Dezember war es soweit. Der dreizehnte X-DAY. Auf der Firmenkontaktmesse X-DAY hatten Studierende wie jedes Semester die Möglichkeit, wichtige Kontakte für ihre berufliche Zukunft zu knüpfen. Mit 40 teilnehmenden Firmen war die Messe wieder gut aufgestellt. 11. Dezember: Inhouse Recruiting JDC In diesem Semester findet zum zweiten Mal ein IHR bei der Jürgen Dobrinski Consulting GmbH in Pforzheim statt. In der letzten X-PRESS hatten wir ein Interview mit einem ehemaligen Studenten geführt, der durch das IHR eine Festanstellung bei dem Beratungsunternehmen angetreten hat. 17. Dezember: X-PPRESS Release Zum krönenden Abschluss für das Projekt X-PPRESS haltet ihr nun die fünfte Ausgabe in den Händen. 22. Dezember: Weihnachtsfeier Als Abschluss für ein erfolgreiches Semester lassen wir selbiges wieder durch eine Weihnachtsfeier in gemütlichem Rahmen ausklingen – Work hard. Party hard.

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X-PRESS | WS 09/10

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Über Campus X

Mein erster X-DAY Ein erlebnisreicher Tag

Ein Artikel von Caroline Herzig, 3. Semester International Business

Dienstag, 19. Mai, 5 Uhr morgens: Unbarmherzig klingelt mein Wecker und reißt mich aus dem Schlaf. Heute ist es so weit: Der X-Day steht an und ich werde ihn zum ersten Mal als ein aktives Mitglied von Campus X miterleben. Doch jetzt heißt es erst einmal wach werden. Nachdem ich mich in Schale geworfen habe (schwarze Hose, schwarzer Blazer, weiße Bluse, orangenes Halstuch) mache ich mich auf den Weg. Vor dem Wohnheim treffe ich andere Member und gemeinsam laufen wir zur Hochschule. Es ist schon hell und relativ warm, so dass die Müdigkeit schnell verschwindet. Um sechs Uhr ist Treffen im Initiativenbüro. Schon am Vorabend haben wir Mitglieder die Firmenstände so weit wie möglich aufgebaut, Tische und Stühle hin- und hergeschleppt und Stromkabel abgeklebt. Danach gab es noch eine letzte große Versammlung mit einem gemeinsamen Pizzaessen und motivierenden Worten für den kommenden Tag. Jeder von uns hat konkrete Aufgaben zugewiesen bekommen, sodass es uns einfacher fällt, an diesem wichtigen Tag zurechtzukommen. Meine erste Aufgabe besteht darin, die Firmenvertreter in der Wirtschaft zu begrüßen. In kleinen Grüppchen stehen wir vor dem Haupteingang und warten. Mein Herz klopft, ich bin etwas aufgeregt und gespannt, was auf mich zukommt. Endlich ist es so weit: die ersten Autos rollen an und mir bleibt gar keine Zeit mehr nervös zu sein… Schon ist es neun Uhr und die Firmenkontaktmesse ist nach ein paar Ansprachen offiziell eröffnet. Den Tag über habe ich vier Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen in der Wirtschaft zu betreuen, d.h. ich kümmere mich um Getränke und Essen für die Vertreter und bin der Ansprechpartner für diese Firmen, falls irgendwelche Fragen auftauchen. Ich bin viel am Rennen, denn es ist ein warmer Tag und daher haben alle ziemlichen Durst. Trotzdem bleibt mir zwischendurch Zeit,

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mich mit den Firmenvertretern zu unterhalten und auch kleine Pausen kommen nicht zu kurz. Die Zeit fliegt, bald ist es sechzehn Uhr und die Messe ist offiziell beendet. Jetzt geht’s ans Abbauen. Die meisten Vertreter sind schon ziemlich vertraut mit dem Aufräum-Ablauf und brauchen keine Hilfe beim Zusammenpacken ihrer Materialien. Zum Schluss bekomme ich noch einige Werbeartikel von den Unternehmen geschenkt, die ein Student natürlich immer gut gebrauchen kann. Weiter geht es mit dem „Come together“, einem Zusammentreffen aller Campus X-ler und Firmenvertretern, die noch

Lust haben auf Fingerfood, Getränke und nette Gespräche. Endlich können wir uns alle hinsetzen und die Füße ausstrecken (was vor allem wir Mädels nötig haben), das ein oder andere Bier trinken und uns unterhalten. Die Stimmung ist positiv und gelöst, jeder ist froh, dass nun der offizielle Teil vorbei ist und man sich ganz auf den Abend freuen kann. Mit bequemen Klamotten und einem Bier in der Hand lasse ich mit anderen neuen Mitgliedern den Tag noch einmal Revue passieren: Der

kurzzeitige Stress und die Hektik haben sich auf jeden Fall gelohnt und ich bin um einige Erfahrungen reicher geworden! Leider steht uns jetzt noch der Abbau bevor: wir müssen Stühle und Tische wieder zusammenräumen etc. Das Ganze dauert aber kürzer, als ich erwartet habe und dann startet endlich die Party im Initiativenbüro, die wohl jedes Semester ein kleines Highlight ist. Massenhaft Trinken, Essen und laute Musik lassen die Stimmung steigen und der Abend endet für die Meisten von uns spät. Mein Fazit: Erlebnisreicher Tag, der sich gelohnt hat! Ein paar Monate später sitze ich an meinem Schreibtisch: Semesterferien! Für mich hat sich in den vergangenen Wochen viel verändert, was Campus X betrifft. Ab diesem Semester bin ich neuer Vorstand des Orga/HR-Teams. Das bedeutet, als Projektleiterin für den X-Day trage ich die Verantwortung, dass an der Kontaktmesse nichts schief läuft. Eine Aufgabe, mit der ich im Mai noch überhaupt nicht gerechnet habe. Und auch jetzt kann ich das Ausmaß dieser Tätigkeit noch nicht ganz überblicken. Die ersten Vorbereitungen laufen zwar schon an, aber die größten Herausforderungen werden noch auf mich zukommen. Wie ich mich fühle? Einerseits bin ich sehr gespannt und warte darauf, bis alles richtig losgeht, andererseits bin ich auch etwas unsicher, denn es gibt so viele Dinge, von denen ich noch sehr wenig Ahnung habe. Bestimmt wird es Momente geben, an denen ich rumfluchen und halb die Nerven verlieren werde, aber bei einer Sache bin ich mir ganz sicher: bei Campus X werde ich nicht allein gelassen, denn wie heißt es so schön: Einer für alle, alle für einen!

Ich freu’ mich drauf!

Impressionen: X-DAY SS 09

Berichte

Berichte

Auslandspraktikum in Singapur bei Daimler South East Asia Pte. Ltd.

Ein Artikel von Miriam Fauth, damals 7. Semester BW - Beschaffung und Logistik

Frankfurt am Main. Es ist soweit. Nach wochenlanger Vorbereitung, Aufregung und Vorfreude stehe ich endlich gemeinsam mit meiner Familie und Freunden am Flughafen. Nur noch wenige Minuten trennen mich vor meinem Abenteuer Asien. Ein wenig traurig von der Verabschiedung steige ich endlich ins Flugzeug. Zehn Monate zuvor. Als ich mich in Singapur bei Daimler South East Asia Pte. Ltd. für das Pflichtpraktikum beworben habe wusste ich nicht viel über das kleine Land nahe des Äquators. Gerademal 42 km lang und 23 km breit mit ca. 4,8 Mio. Einwohnern, auf einer vorgelagerten Halbinsel, südlich von Malaysia. Singapur – ein Land voller Facetten und Kulturen. Ich weiß noch genau wie ich gerade an einer Seminararbeit saß als das Telefon klingelte. Ich hatte meine Zusage bekommen und mein Traum, eine längere Zeit im Ausland zu leben, wurde wahr. Es ist wahrlich schwer ein Praktikum im Ausland zu bekommen. Gute Kontakte während erster Praktika und Werkstudententätigkeiten können einem hierbei behilflich sein. Es werden nur wenige Stellen ausgeschrieben. Aus der Erfahrung heraus empfehle ich einfach direkt im jeweiligen Land nachzufragen. Bei Daimler in Singapur werden beispielweise kaum Stellen offiziell veröffentlicht – und dennoch sind jedes Semester zwischen 20-30 Praktikanten vor Ort. Natürlich war ich überglücklich, dass es bei mir geklappt hatte. Die Vorbereitung. Es ist gar nicht so einfach als Auslandsneuling an alles zu denken. Ob Visum, Auslandkrankenversicherung oder Impfungen – nichts durfte fehlen. Ausländische Botschaften helfen im Internet zu vielen Themen. Ebenfalls ist es sehr hilfreich sich bei Praktikanten vor Ort über Dies und Das zu informieren. Auf Nachfrage gibt die Personalabteilung oft Emailadressen von Praktikanten heraus, die gerade vor Ort sind. Weiterhin bietet das StudiVZ für beinahe jedes Land/Stadt zahlreiche Gruppen, in denen ebenfalls Hilfe angeboten wird. Wichtig ist, bei der

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ganzen Bürokratie nicht das Ziel vor den Augen zu verlieren. Aber ich kann euch versprechen: Es wird sich auf jeden Fall lohnen!!! Wer zudem sein Praktikantengehalt etwas aufbessern will kann versuchen ein Stipendium bei Inwent – Internationale Entwicklung und Weiterbildung gGmbH oder beim DAAD zu erlangen. Hierbei ist es wichtig die frühzeitigen Anmeldefristen zu beachten. Erste Eindrücke in Singapur. Nach 12 Stunden Flug landete ich pünktlich um 16:30 Uhr auf dem Changi Airport in Singapur. Etwas müde vom langen Flug stieg ich aus dem Flugzeug und spürte zum ersten Mal die hohe Luftfeuchtigkeit. Nach einer etwas komplizierten Einreise stieg ich in ein Taxi und sah das erste Mal die Stadt. Die Mischung zwischen moderner Architektur, Kolonialviertel und traditionellen Gebäuden hat mir gleich sehr gut gefallen. Erschlagen von den Eindrück fuhr ich schließlich ins Hotel. Es dauerte keine zwei Minuten bis ich einschlief. Die Wohnungssuche. Die ersten Tage waren schwieriger als gedacht. Mein Unternehmen hat mir bei der Suche nach einer Wohnung nicht geholfen und so bin ich nach zwei Nächten im Hotel erstmal für eine Woche in ein Hostel gezogen. Es ist wesentlich einfacher eine passende Bleibe vor Ort, als von Deutschland aus, zu suchen, dennoch beeinträchtigen anfängliche Sprachbarrieren die Situation. Die Singapurer haben die Angewohnheit an jedes Wort hinten ein –la anzufügen und die Aussprache ähnelt wenig dem wohl gelernten Oxford-Englisch aus der Schule. Nach ein paar Tagen hatte ich ein Zimmer in einer WG in einem sehr schönen Wohnkomplex mit einem Riesenpool. Ich wohnte von nun an mit einem Freund aus Deutschland, der ebenfalls ein Praktikum in Singapur machte und einem chinesischen jungen Pärchen zusammen. Kulturelle Unterschiede bei der Sauberkeit der Wohnung habe ich in der Zeit einfach „übersehen“ und ganz nach dem Motto „Andere Länder – Andere Sitten“ gelebt.

Wir hatten ein lustige Zeit zusammen und eine Tafel in der Küche mit Worten auf Deutsch, Englisch und Mandarin erinnerte stets an unsere internationale WG. Meine Arbeit. Das regionale Logistikzentrum in Singapur wurde im August 2002 eröffnet und wird vom Dienstleister „Caterpillar Logistics“ betrieben. Auf einer Fläche von mehr als 42.000 Quadratmeter lagert das Logistikzentrum der Daimler AG ca. 128.000 Teile für die Daimler Marken Mercedes-Benz, Maybach, smart, Chrysler und Jeep. Mehr als 100 Mitarbeiter sorgen für die Teileversorgung in mehr als 20 Ländern Südostasien, Nordostasien und im Pazifik. Ich selbst war im „Customer Relation Management (CRM)“ tätig, bekam allerdings auch Einblick in die anderen Bereiche. Zu Beginn tat ich mich bei einigen Fachbegriffen schwer, allerdings habe ich in relativer kurzer Zeit einen Überblick bekommen und es ist tatsächlich erstaunlich wie schnell ich mich an das Englisch gewöhnt hatte. Die interkulturellen Unterschiede beim Arbeiten machten sich schnell bemerkbar. Es war anfangs schwierig für mich mit meinen Kollegen zurecht zu kommen. In Deutschland wird das Arbeitsleben von Teamfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Pünktlichkeit geprägt. Ebenso lernen wir an der HS sachlich Kritik zu üben und auch anzunehmen. Ich weiß noch wie ich einem ersten Meeting meine Meinung zu einem Thema sagen sollte und aus Versehen einen Verbesserungsvorschlag anbrachte. Was von mir gut gemeint war, nahm meine Chefin mir sehr persönlich und war gekränkt. Ich war unhöflich, da ich vor allen Mitarbeitern etwas Negatives sagte. Mit der Zeit lernte ich die Menschen besser kennen, mit ihrer Art umzugehen und ich wurde schließlich akzeptiert und war ein wichtiger Teil des ganzen Teams. Asien – Reiseland Nr. 1. Während Singapur allein schon eine Reise wert ist, wurde ich

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dennoch von der Schönheit und Vielfältigkeit Südostasiens in einen Bann gezogen. Ich nutzte jede Chance und reiste von einem Land ins andere. Singapur bietet einen optimalen Ausgangspunkt für Länder wie Indonesien, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Hong Kong. Auf der einen Seite sah ich unglaublich schöne Inseln, Paradiesstrände, prachtvolle Tempelanlagen, den Dschungel u.v.m., auf der anderen Seite lebten viele Menschen in Armut, hatten dreckiges Trinkwasser, eine schlechte medizinische Versorgung; Kinderarbeit und Prostitution sind weit verbreitet. Singapur selbst ist top modern, die wohl sauberste Stadt der Welt mit den verrücktesten Verboten, die ich je gehört habe, absolut sicher und gewaltfrei. Dennoch sollte sich jeder, der die Chance hat einmal nach Asien zu reisen beide Seiten anschauen. Ich bin froh es gemacht zu haben und hatte die coolsten Urlaube und Kurztrips meines Lebens. Die Rückkehr. Nach fast sieben Monaten ging auch meine Zeit zu Ende. Obwohl ich mich sehr auf Deutschland freute, ist mir der Abschied dennoch sehr schwer gefallen. Singapur wurde in der Zeit zu meiner Heimat und wenn ich jetzt darüber nachdenke fühle ich mich dem Land und den Leuten immer noch sehr verbunden. Nun bin ich schon wieder fast acht Monate zurück und leider kommt der Alltag viel zu schnell. Ich rate jedem von euch euren Traum zu leben, die Angst vor Unbekanntem zu überwinden und die wohl aufregendste Zeit eures Lebens im Rahmen eines Auslandsstudium oder Praktikum zu erleben. Leider bin ich am Ende meines Studium und habe es verpasst, an einer HS im Ausland zu studieren. Nutzt all Chancen, die euch geboten werden und genießt die Zeit, genau so wie ich es getan habe.

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Berichte

Als ich den Menschen in meiner Umgebung über mein Vorhaben berichtete, ein Auslandssemester in der Türkei zu absolvieren, fragten mich die meisten, ob ich das wirklich machen wolle. Ich hörte Fragen und Zweifel wie „Wieso ausgerechnet die Türkei? Es gibt doch genügend andere Länder.“ oder „Du warst doch schon in der Türkei, mach es doch wo anders“ aber auch „Ist es dort nicht viel zu gefährlich?“. Vor allem um diese Vorurteile gegenüber der Türkei abzuschaffen, bestand ich darauf dort mein Auslandssemester zu absolvieren. Ein weiterer Grund für mich war es auch, meine Heimat mal von einer anderen Sicht zu betrachten und das

Berichte

Nach langer Informationssammlung stand mein Entschluss fest: Ich wollte ein Auslandssemester in meiner Heimat – in der Türkei – verbringen. Die Tatsache, dass die Bilkent University in Ankara eine Partneruniversität unserer Hochschule ist, und die Erzählungen von Kommilitonen, die schon ein Semester dort verbracht haben, ermutigten mich noch mehr in meinem Vorhaben. Aber genug drum herum geredet; nun will ich euch ein bisschen über meine Erfahrungen vor meiner Anreise und während meines Aufenthalts erzählen. Vor der Anreise in die Türkei musste ich natürlich auch an der Hochschule noch

Hin und Her habe ich schließlich mein Learning Agreement doch noch irgendwie zusammengestellt und abgesendet. Eine weitere Voraussetzung, einen Auslandsaufenthalt antreten zu können, ist es geeignete Englisch-Kenntnisse aufzuweisen. Da die Vorlesungen in der Türkei komplett auf Englisch gehalten werden, wurde ein Nachweis mindestens des Grades C1 oder ein TOEFL-Test verlangt. Hierzu kann das IFS (Internatio-nales Fremdspracheninstitut) oder das Auslandsamt behilflich sein. Falls ihr noch keinen Nachweis habt, meldet euch bei denen. Sie können euch Sprachkurse nennen und die Termine zu den Klausuren geben.

verhandeln; auch bevor man in ein Taxi einsteigt. Wenn man ein Fixpreis aushandelt, kommt man meist günstiger hinweg. Für die, die erst zum Anfang des Semesters angereist sind, bestand die Möglichkeit, an zwei Wochenenden von Studenten der Organisation BISC (Bilkent International Students Center) abgeholt zu werden. Diese studentische Organisation ist damit beschäftigt die Exchanges herumzuführen und bei Fragen behilflich zu sein. Sie standen uns rund um die Uhr zur Verfügung, waren auch meist mit uns unterwegs und es wurden auch einige Vorlesungen gemeinsam besucht. Nach meiner Ankunft an der Universität

schen ausgestattet. Nach der ersten Woche wurde ich in mein richtiges Zimmer zugeteilt und konnte mich einleben. Meine Unterkunft war im Dorm 77, welches mit Abstand das größte Wohnheim ist (über 600 Studenten wurden dort beherbergt). Dies hatte zur Folge, dass man, rein rechnerisch, sich mit knapp 70 Studenten eine Küche und mit knapp 35 Studenten einen Duschraum teilen musste. Die Küche und der Duschraum wurden täglich gereinigt. Die Küche wurde aber kaum genutzt. Nur im Duschraum kam es manchmal zu kleinen Wartezeiten. Mein Zimmer war im 5. Stock des Gebäudes und es hatte einen fantastischen Blick auf die Stadt.

(eine kleine Ortschaft nahe Ankara) usw. Neben kulturellen Aktivitäten wurde auch das Kennenlernen unter Austauschstudenten gefördert, indem ein Wochenendaufenthalt in Kas organisiert wurde, was sich an der Mittelmeerküste befindet. Für alle, die keine türkischen Wurzeln haben, wurde außerdem die Möglichkeit geboten, innerhalb der ersten Orientierungswoche an einem Crash-Kurs in Türkisch teilzunehmen. Diese Orientierungsphase hat enorm zum Kollektivgefühl und positivem Klima unter den Exchanges beigetragen. Die kompletten ersten zwei Wochen über haben die Studenten des BISC uns rumgeführt

meldete ich mich bei den Dorms (Wohnheime) an. Ich bekam vorübergehend ein Zimmer zur Verfügung gestellt, da die Planung der Zimmerverteilung noch nicht komplett abgeschlossen war. Schon da schloss ich die ersten Bekanntschaften, denn für die Unterbringung der Studenten befinden sich auf dem gesamten Campus insgesamt 15 Wohnheime ausgestattet mit Internetzugang, wobei sich der Komfort und zusammenhängend damit auch der Mietpreis (zwischen 500 und 3.500 Euro pro Semester) untereinander stark unterscheiden können. Ihre Kapazitäten reichen von Einzel- bis zu Vierer-Zimmern oder auch Suites, womit auch die Zimmergrößen variieren. Die Zimmer werden wöchentlich gereinigt und mit frischen Bettwä-

Abends vor allem konnte man die Aussicht sogar vor den Dorms richtig genießen. Wir setzten uns öfters (auch im Winter) auf die Grasfläche vor den Dorms und machten einen schönen „Chill-OutEvening“ mit Gitarre, Snacks und sowohl alkoholischen, als auch nicht-alkoholischen Getränken. Mit meiner Unterbringung in den Dorms begann auch schon die Orientierungsphase. Für die ersten zwei Wochen vor dem Vorlesungsbeginn erhielten alle eintreffenden Teilnehmer einen detailierten Plan über ein Orientierungsprogramm. Dieses umfasste u.a. Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, wie z.B. zum Anitkabir (Atatürk’s Mausoleum), zu einem archäologischen Museum, zur Ankara Kalesi (eine alte Burgruine), ins Beypazari

und auch bei der Anmeldung der Kurse weitergeholfen. Auch, wie schon erwähnt, haben sie uns bei außerorganisatorischen Veranstaltungen begleitet: nachts in Cafés, Bars, Clubs, Restaurants oder auch tagsüber zu festlichen Umzügen, Fußballspielen im Stadium, Einkaufscentren usw. Bei verschiedenen kleinen Reisen innerhalb der Türkei an Wochenenden oder in den Ferien kam auch der ein oder andere heimische Student mit. Die besten Reisen, welche ich unbedingt erwähnen will, war zum einen die Wochenendreise nach Kappadokien und die Planung Silvesters mitten zwischen Asien und Europa – zumindest geographisch gesehen. An Silvester wurde in Istanbul auf dem Bosporus zu einem recht günstigen Preis (50 YTL pro

Mein Auslandssemester in der Türkei Studieren an der Bilkent University in Ankara

Ein Artikel von Ümran Ök, 7. Semester Wirtschaftsingenieurwesen

Leben dort wirklich zu erleben – nicht nur wie im Urlaub. Schließlich bin ich als eine Türkin in Deutschland aufgewachsen. Die meisten werden wohl denken, es gibt keine Unterschiede zwischen den Türken hier und den Türken dort. Ich finde aber durch das „Aufwachsen in Deutschland“ nimmt man selbstverständlich auch die Arbeitsweise, die Disziplin und das Verhalten der Deutschen in einigen Situationen an. Daher war es für mich auch eine große Erfahrung mal für eine längere Zeit in einem nahen, aber auch leicht-fremden Land unterwegs gewesen zu sein. Aber auch das Verlangen ein Semester außerhalb der Hochschule zu verbringen, hat mich dazu motiviert überhaupt ein Auslandssemester zu machen.

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ein paar Dinge erledigen. Die Vorbereitung verlief leider leicht stressig. Was ich sehr bemängelt habe war, dass man mir keine genaue Auskunft gegeben hat, welche Kurse ich an der Bilkent University belegen darf und welche nicht. Ich hatte mein Learning Agreement vorbereitet und musste nach der Kontaktaufnahme mit der Bilkent University erfahren, dass es Kurse gab, die ich nicht belegen darf. Aus diesem Grund musste ich mein Learning Agreement komplett nochmals umändern und erneut die Professoren aufsuchen. Da ich als erste Wirtschaftsingenieurin an die Bilkent University ging, gab es zudem das Problem, dass noch niemand aus der Fakultät für Technik Erfahrungen mit dieser Universität gesammelt hat. Trotz dem ganzen

Mittlerweile wird anscheinend auch der TOEFL bei uns an der HS angeboten. Nachdem ich alle Voraussetzungen erfüllt hatte und ich die Bestätigung durch die Bilkent University erhielt, stand mir nichts mehr im Wege meine Reise anzutreten… Das Wintersemester in der Türkei beginnt im September. Da ich aber noch ein bisschen Urlaub machen wollte, bin ich schon Anfang August geflogen. Somit hatte ich auch die Möglichkeit zu entspannen, bevor es richtig losging. Nach meinem Urlaub bin ich mit dem Bus nach Ankara gefahren und konnte auch vom Busterminal aus mit einem Taxi sehr leicht die Universität erreichen. Das Taxi hatte 20 YTL (ca. 11 Euro) gekostet. Es ist wichtig in der Türkei immer und fast überall zu

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Berichte

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Person = ca. 25 Euro) ein Boot gemietet. Es war eines der amüsantesten und unbeschreiblichen Ereignisse in meinem Leben, und ich werde es wohl nie vergessen! Neben dem ganzen Spaß und Reisen gab es selbstverständlich auch ein Leben auf dem Campus. Zuerst einmal ein paar Worte zu dem Studium in Bilkent. Das System dort ist anders als in Pforzheim. Die Note in einem Fach setzt sich nicht nur aus einer Klausur oder ein Projekt in einem Fach pro Semester zusammen, sondern aus Hausarbeiten, Projekten, Präsentationen, Fallstudien, Zwischenprüfungen, einer Endprüfung, der Mitarbeit und Anwesenheit. Der Unterricht wird in Kleingruppen gehalten mit maximal 30 bis 50 Studenten. Die

nung mit dem Professor auf dem Campus, man wird immer einfach mit dem Namen angesprochen. Ein weiterer Unterschied ist, dass in Bilkent aus Büchern gelernt wird und nicht aus Skripten. Neben dem „mühsamen“ Studium kann man auch auf dem Campus sehr viel unternehmen. Es gibt eine Vielzahl von Cafés und Restaurants, die auf dem gesamten Uni-Gelände verstreut sind, Aufenthaltsräume mit Billard und anderen Spielmöglichkeiten, Fernsehräume, Fitness-Studio, Friseur und Schönheitssalon, diverse Freizeitangebote und auch einen Einkaufscenter am Eingang des Uni-Geländes. Ich möchte euch darauf hinweisen, dass die Uni in drei Campusteilen unterteilt ist. Der Weg vom Middle Campus zum East Campus ist vergleichbar wie der Weg

gerne erwähnen, dass es ein angenehmes Auslandssemester war, wo ich die Möglichkeit hatte, meine Heimat und die Kultur noch näher kennenzulernen und auch meine Englisch- und TürkischKenntnisse zu verbessern. Potentiellen Interessenten, die einem Auslandsaufenthalt in der Türkei, aufgrund der kulturellen und gesellschaftlichen Disparitäten, eher skeptisch gegenüberstehen, kann ich aufrichtig beruhigen. Die Zeit in der Türkei war einmalig, ereignisvoll und voller Erinnerungen. Ich kann jedem wirklich wärmsten empfehlen, ein Auslandssemester in Bilkent zu absolvieren. Ein Auslandssemester bringt euch nicht nur bei, Dinge anders zu betrachten, sondern ihr könnt auch andere Kulturen und Sitten erleben

Vorlesungssprache ist Englisch. Die Qualität des Studiums ist meiner Meinung nach sehr hoch zu beurteilen; die Professoren waren meistens aus der Türkei, die aber in USA studiert oder promoviert haben. Was mir absolut in Bilkent gefallen hat war die persönliche Umgangsform der Professoren. Sei es einfach ein Smalltalk vor der Vorlesung oder eine Begeg-

von der Hochschule bis zum Anfang der Wilferdinger Höhe. Daher werden regelmäßig Servicebusse innerhalb des Uni-Geländes und zur Innenstadt angeboten. Falls etwas schief gehen sollte, befinden sich zudem auch die Polizei, die Feuerwehr und ein Health Center auf dem Uni-Gelände. Abschließend möchte ich noch

und neue wertvolle Freundschaften mit Menschen aus aller Welt schließen. Und es ist eure letzte Chance vor der Arbeitswelt noch so einen langen „Urlaub“ zu machen.

Berichte

Praktikum bei ABB in Turgi Ein Artikel von Nelly Vöhringer, 7. Semester Einkauf und Logistik

„Grüezi Miteinand, Salut, Mahlzeit, Bonjour...“, mit diesen Worten begrüßte man mich zu meinem siebenmonatigen Praktikum in der Schweiz, welches ich im Rahmen der im Studium vorgesehenen Praxiserfahrung absolviert habe. Anfänglich ging ich mit geteilter Meinung in die Schweiz. Auf der einen Seite ließ ich all meine Freunde und Familie zurück und auf der anderen Seite freute ich mich auf das neue Land und neue Erfahrungen. Auch bekam ich einige Vorurteile mit auf den Weg wie: „Da ist doch alles so teuer“ und „Ausländer sind dort nicht immer willkommen“. Doch ließ ich mich davon nicht irritieren und reiste voll gepackt in meine neue WG. Angekommen in der WG stellte ich dann die Koffer ab und machte mich auf den Weg einen Blick auf meinen Arbeitgeber für das nächste halbe Jahr zu werfen ABB. ABB ist ein führendes Unternehmen der Energie- und Automationstechnik. Ungefähr 100.000 Mitarbeiter sind in

rund 100 Ländern beschäftigt. Der Hauptsitz liegt in Zürich. Ich war am Standort Turgi, etwa 20 km von Zürich entfernt, in der Logistik tätig. Von Anfang an erhielt ich meine eigenen Projekte, die durch Rahmenbedingungen, wie Selbstständigkeit und Entwicklung einer eigenen Arbeitsweise gekennzeichnet waren. Zu meinen Aufgabenbereichen gehörte unter anderem die Transportoptimierung. Bei diesem Hauptprojekt konnte ich meine ganzen logistischen Kenntnisse mit Erfolg unter Beweis stellen. Jegliche Tätigkeitsschritte wurden von mir eigenständig definiert und bearbeitet. Höhepunkt dieses Projektes war für mich, dass es mit meinen Konzepten in die Praxis umgesetzt wurde. Darüber hinaus durfte ich es noch einige Wochen betreuen und seine Entwicklung begleiten und beobachten. Bei einem weiteren Projekt galt es, die Qualität der Logistik zu ermitteln, da bisher keine Kennziffern existierten. Hierbei war der Input der Monteure und Logistikassistenten sehr wichtig. Dabei hatte ich die Gelegenheit, einen sehr guten Einblick in die Prozesse und Vorgänge der Produktionslogistik zu erhalten. Ein eigener Arbeitsplatz, ein Geschäftshandy und Notebook halfen mir, meine Tätigkeiten pünktlich und genau zu erledigen. Es war nicht immer einfach die hohen Anforderungen zu erfüllen und die Projekte fehlerfrei zu bearbeiten. Doch wurde ich von Anfang an in das Team integriert und bekam in jeder Hinsicht vollste Unterstützung – insbesondere von meinem Abteilungsleiter. Seine Devise lautet, dass man keine Scheu vor Fehlern haben soll. Seiner Meinung nach lernen wir am meisten, indem wir Fehler machen und eigene Erfahrung sammeln. Diese Arbeitseinstellung hat mir sehr geholfen. Dieses mir entgegengebrachte Vertrauen und die Übergabe von Verantwortung für

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eigene Projekte gaben mir das Gefühl, ein vollwertiges Mitglied des Teams zu sein und einfach dazu zu gehören. In der Schweiz ist es in vielen Unternehmen üblich, sich bis in die oberste Etage zu „duzen“. Auch bei der ABB war ich mit allen Kollegen und Mitarbeitern „per Du“. Diese für mich ungewöhnliche Unternehmenskultur spiegelte die Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrautheit der Mitarbeiter untereinander wider. Aber genug zu Theorie und Praxis. Was wäre die Schweiz ohne ihre schönen Berge mit unzähligen Wanderwegen, den knapp 1500 natürlichen Seen, der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen sowie der guten Küche, welche mich um einige Kilos bereicherte. So war auch meine Freizeit bestimmt durch das Snowboarden, Squash spielen, Wandern, Shoppen und das Training im unternehmenseigenen Fitnessstudio. Die faire Praktikantenvergütung, Einkaufen im Aldi und ein Fußweg zur Arbeit (Ausnahme bei Wind und Wetter) ließen meinem Schweizer Bankkonto noch Spielraum für außerbetriebliche Aktivitäten. Dazu gehörte auch der traditionelle Donnerstagabend im „Diana Pub“, in dem wir ABBler bei 1, 2, 3... Panich (Bier) und einem grandiosen Blick auf die Berge den Arbeitstag haben ausklingen lassen. Als Fazit kann ich nur sagen, dass sich keiner die Möglichkeit entgehen lassen sollte, seine ersten praktischen Erfahrungen bei einem so guten Unternehmen wie ABB in der Schweiz zu sammeln. Ich konnte nicht nur ein neues Land und neue Arbeitgeber kennen lernen, sondern auch Freundschaften schließen, die bis nach Kanada reichen. Die Werte Offenheit, Ehrlichkeit, Motivation... haben mir sehr geholfen, in der Schweiz Fuß zu fassen. (Stehe für jegliche Rückfragen zur Verfügung: [email protected])

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Berichte

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Transportation Design

3. Semester

Semester-Projekte

Volkswagen AMPH! Amphibienfahrzeug für Mumbai (Indien) im Jahr 2025

Ein Artikel von Michal Wojtaszek, 6. Semester Transportation Design

Kleines, bescheidenes Glasgebäude an der Ortseinfahrt des Pforzheimer Stadtteils Eutingen. Nicht viele Autofahrer, die auf der nahegelegenen Schnellstraße vorbeifahren wissen, dass ausgerechnet hier die besten Designer von Audi, BMW, Porsche oder Volkswagen ihre Fähigkeiten erworben haben. Das Gebäude bildet nämlich den Hauptsitz und Arbeitsplatz für Studenten des Studiengangs Transportation Design der Hochschule Pforzheim. Unter professioneller Betreuung und in Zusammenarbeit mit den weltgrößten Autokonzernen gewinnt hier eine winzige Gruppe von Autodesign-Verrückten, ausgewählt aus hunderten Bewerbern, die ersten fachlichen Erfahrungen auf dem Gebiet. Studieren bedeutet hier jedoch nicht lesen oder auswendig lernen, das entscheidende ist das Zeichnen und Modellieren von Projekten, sowohl in CAD Programmen auf dem Rechner, als auch per Hand in speziellem Ton. Das CAD Labor und die Modellbau-Werkstatt gehören zu den Räumlichkeiten wo die Studierenden die meiste Zeit während des Semesters verbringen. Tage und Nächte arbeiten sie daran, um ihre Zukunftsvisionen für innovative Verkehrsmittel zum Ausdruck zu bringen – außer zeichnerischem Talent wird von den zukünftigen Fahrzeugdesignern auch

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große Leidenschaft, Engagement und Liebe zum Automobil verlangt. Wer keinen Tropfen Benzin im Blut hat wird ganz schnell feststellen müssen, dass der Studiengang nichts für ihn ist. Mein Interesse für Autos begann schon in der Kindheit: erstes kindliches Gekritzel hat ausschließlich Automobile verschiedener Art dargestellt. Mit dem Alter ist das Interesse noch mehr

gewachsen und in jede Autozeichnung habe ich versucht eigene Innovationen einzubringen. Daraus hat sich die Überlegung entwickelt mein Hobby zum Beruf zu machen. Der wichtigste Schritt in diese Richtung war, zu meiner großen Freude, die bestandene Aufnahmeprüfung und Immatrikulation an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim – es ist die Eintrittskarte zu einer professionellen Karriere im Design. Das Studienprogramm fordert eine direkte Zusammenarbeit mit der Industrie. Die Themen der Semesteraufgaben entstehen oft nach Absprache mit

Firmen der Automobilbranche und werden durch diese betreut und öfter auch gesponsert. Auf den Besten warten Praktikumsplätze. Als Gegenleistung bekommen die Autohersteller eine Vielfalt an kreativen Ideen und extravaganten Formen, die im Gegenteil zum geschäftlichen Alltag, frei von technischen und wirtschaftlichen Einschränkungen entstehen.

Im dritten und vierten Semester hatte ich die Gelegenheit Hochschulprojekte in Kooperation mit der Firma Volkswagen AG zu entwickeln und demzufolge auch ein sechsmonatiges Praktikum in der Motorsport Design Abteilung dieses Unternehmens zu absolvieren. In dieser Zeit habe ich parallel zu den Profi-Designern an neuen Fahrzeugprojekten teilgenommen und ein eigenes Praktikumsprojekt „Volkswagen. Das Weltauto“ gestaltet. Das war eine faszinierende Erfahrung, die mich noch mehr in meiner Überzeugung bestärkt hat, dass Autodesign ein Traumberuf für mich darstellt. Zum Abschluss eines jeden Semesters findet die Werkschau der Hochschule für Gestaltung statt, wo die Studierenden ihre Arbeiten der Öffentlichkeit und geladenen Gästen präsentieren. Die letzte Ausstellung dieser Art hat der Studiengang Transportation Design im Juli im Pforzheimer Kongresszentrum CCP veranstaltet. Dort konnte man bereits jetzt eine Vorstellung von unserem Straßenbild in 10, 20 oder sogar 50 Jahren gewinnen.

Die Ursache für viele Verkehrsprobleme in Mumbai bildet vor allem die schlechte Infrastruktur und die durch die geografische Lage begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten. Zusätzliche Probleme bereiten monatelang herrschende Monsunregen. Angesichts der oben genannten Probleme war mein Konzept für Mumbai 2025 ein Schwimmfahrzeug, welches auf dem Prinzip vom Schaufelrad basiert. Das Auto hat ausschließlich zwei große Räder an den Seiten, die mit zusätzlichen Schaufeln ausgestattet sind. Diese Räder dienen sowohl zum Fahren auf der Straße, als auch als Antrieb im Wasser. Durch diese Lösung entsteht ein Amphibienfahrzeug, das sehr agil im Straßenverkehr ist (das Auto kann praktisch an einer Stelle wenden). Die Stabilisierung des Fahrzeugs folgt durch ein Gyroskop. Diese Technik ist vom Segway bekannt, wo sie bereits serienmäßig eingesetzt wird.

Darüber hinaus können sich einzelne Fahrzeuge miteinander verbinden und eine „Kette“ bilden. In diesem Zustand kann das Gyroskop ausgeschaltet sein, weil die Fahrzeuge sich gegen-

seitig stabilisieren. Weitere Vorteile dieser Funktion sind unter anderem ein geringerer Luftwiderstand bei einer Gruppe von angekoppelten Autos, eine größere Sicherheit, sowie mehr Stabilität im Wasser. Um das Verbinden von einzelnen Fahrzeugen zu ermöglichen ist die Heckpartie

dementsprechend geformt und bildet eine negative Form der Front des Amphibienfahrzeugs. In Punkto Gestaltung habe ich mich entschieden das Fahrzeug von oben mit einer zusätzlichen Abdeckung zu versehen, um damit die ziemlich aggressiv wirkenden, großen Schaufelrädern zu verdecken. Den unteren Teil des Fahrzeugs habe ich wie ein Kajak gestaltet mit zwei verglasten Flächen an der Front, durch welche man den Boden im Wasser beobachten kann. Mein Ziel bei diesem Projekt war es neue Umgebungen und Orte für den Verkehr zugänglich zu machen. Das wollte ich mit relativ unkomplizierter Technik erreichen, die auch gut für den Straßenverkehr geeignet ist. (Projekt in Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG, Zukunftsforschung und Trendtransfer Abteilung)

4. Semester

1:4 Modell, gebaut aus speziellem Ton (sog. Clay)

Mein Ziel bei diesem Entwurf bestand darin, die klassische Fahrzeugkonstruktion neu zu definieren. Dafür habe ich auf das traditionelle Chassis verzichtet und die Vorder- und Hinterachse mit einer brückenartigen Konstruktion von oben verbunden. Die Passagierkabine ist im Gegenteil zu klassischen Autos an den Rahmen von unten angehängt.

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Berichte

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6. Semester 5. Semester Praktikumsprojekt „VOLKSWAGEN. DAS WELTAUTO“.

Ein modulares Fahrzeug für diverse Weltregionen, mit gemeinsamer Basis, Plattform und unterschiedlichen Karosserieaufbauten und Ausstattungsvarianten.

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Mein Projekt aus dem sechsten Semester für den Nachfolger des legendären Renault Alpine habe ich „Alpine Street Surf“ genannt, da die Inspiration vom Windsurfing kommt. Das Fahrzeug funktioniert in zwei Zuständen – in geschlossenem Zustand wie ein gewöhnlicher Sportwagen, in geöffnetem Zustand funktioniert die Abdeckung der Kabine wie ein Segel. Die Fahrerposition verändert sich zu einer halb stehenden Haltung, ähnlich wie beim Surfen. Dies ergibt bereits bei niedriger Geschwindigkeit ein interessantes Fahrgefühl. Durch die effektive Nutzung der Windkraft bei geöffneter Kabinenabdeckung kann man die Fahrfreude mit geringem Energieverbrauch kombinieren.

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Campus X präsentiert Ein Artikel von Pia Schwarz, Verena Schwarz, Katharina Nägler London: Doppeldeckerbusse, Buckingham Palace, rote Telefonhäuschen, die Queen. Mein Wecker klingelt, die to-do-Liste liegt griffbereit auf dem Nachtisch und ich habe drei Tage Zeit, um die Stadt zu erkunden. Bleibt nur noch die Frage: Will ich die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf abklappern und damit den Japanern Konkurrenz machen? Oder London auch von der „no tourist“Seite kennen lernen? Ich entscheide mich für ein bisschen von Beidem und wage mich todesmutig in die Tube, dem größten und ältesten underground der Welt, wo mich der Netzplan völlig überfordert und ich mich frage warum das Fahrticket „Oystercard“, also „Auster“ heißt. Ganz wichtig: “Please mind the gap between the train and the platform edge!” Ich komme heil am Ziel an, kaufe zur Stärkung einen Starbucks und schlendere durch den St. James Park zum Buckingham Palace, in dem es mit seinen 775 Räumen viel Platz zum Verweilen gibt. Wer die Queen hautnah erleben will, merkt sich den 2. Samstag im Juni im Kalender vor, an diesem Tag feiert sie mit ihren begeisterten Untertanen ihren Geburtstag. Pikantes Detail: Ihr eigentlicher Geburtstag ist im Winter, sie hat ihn aber kurzerhand in den Sommer verlegt, damit er buchstäblich nicht „ins Wasser fällt“! Nicht vergessen: “Please mind the gap!” Being in London, möchte ich natürlich das berühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds nicht verpassen – zwar ist der Eintritt mit 25 Pfund für eine einstündige Besichtigung ganz schön hoch, aber dafür die Erfahrung auch beeindruckend! Von einem Londoner habe ich den Tipp bekommen, meine Karte im Internet im Voraus zu buchen, und erspare mir so eine lange Warteschlange. Meine Einkaufserfahrung nachmittags im Harrods, dem berühmten Kaufhaus in Knightsbridge war kurz und knackig: Ich kam, sah und ging wieder. Fazit: zu teuer für den Normalsterblichen, trotzdem macht es viel Spaß, einfach nur durchzubummeln! Danach verschlägt es mich zu Topshop, dem größten Modekaufhaus der Welt. Außer der Designermode zu erschwinglichen Preisen und aktuellen Kollektionen von Stars reizt einen auch der Promifaktor; wenn man Glück hat, erhascht man einen Blick auf Kate Moss oder Sienna Miller.

Am Abend brauche ich eine Abkühlung vom hitzigen Großstadtdschungel und werfe mich ins Nightlife: in der Absolute Ice Bar in einer Seitenstraße der Regent Street besteht alles aus Eis: die Bar, die Tische, die Stühle und sogar die Cocktailgläser. Der beste Weg für mich to cool down. Toll für alle, die die Nacht zum Tag machen wollen, ist das Ministry of Sound: der Club begeistert regelmäßig die Partypeople mit seiner gigantischen Lasershow. Aber aufgepasst: London ist bekannt für seine rockigen Pubs, und da die Sperrstunde um 23 Uhr eigentlich aufgehoben, aber in sehr vielen Pubs trotzdem noch berücksichtigt wird, ist es besser, den Abend früh anzufangen. Der eingefleischte Londoner bestellt um halb 11 schnell noch eine Batterie Getränke, da er sie dann noch austrinken darf. Als ich nach einem tollen Musical im Londoner West End müde in die Tube steige, hätte ich doch beinahe vergessen, the gap zu minden, wurde aber glücklicherweise sofort von einem aufmerksamen älteren Herrn darauf hingewiesen! Nach drei Tagen habe ich es zwar nicht geschafft alles auf meiner Liste abzuhaken, aber London kann man eben nicht planen! Zufällige Begegnungen und unverhoffte Erlebnisse machen für mich den Zauber dieser Stadt aus.

Good to know Museen: Fast alle sind kostenlos, also nichts wie hin! - Auch eine tolle Alternative bei Regen. Pimms: Der angesagte, erfrischende Drink im Sommer, ein Mix aus Gin und Limonade. Oystercard: Damit lässt sich richtig sparen. Das Fahrticket gilt für U-Bahn und Busse und ist besonders für Touristen eine günstige und praktische Alternative. Außerdem zahlt bei vielen Attraktionen nur eine Person Eintritt, für die zweite ist er frei. Promis: Die Autogrammjäger haben bei Filmpremieren, den Bafta-Awards und den Brit-Awards die besten Chancen ihre Stars zu treffen. Borough Market: Ein toller, großer Lebensmittelmarkt unter den Eisenbahnpfeilern der London Bridge. Camden: Der quirligste Stadtteil Londons, der dringend auf die To-do-Liste muss: Camden Market mit seinen verrückten Klamottenläden und vielfältigen Essensständen!

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Stressbewältigung Ein Artikel von Beatrice Metz, 3. Semester International Business

Jeder von uns war schon in dieser oder einer ähnlichen Situation: Es sind nur noch drei Wochen bis zu den Klausuren und das nagende Gefühl nicht richtig vorbereitet zu sein raubt uns nachts den gerade jetzt so wichtigen Schlaf. Die Zeit rennt davon und der Berg an Arbeit will nicht abnehmen. Was passiert mit uns? Warum können wir nicht mehr klar denken? Die anhaltende Belastung raubt uns den letzten Nerv und wir sind gestresst. Doch was ist das genau? Stress? Und warum taucht er gerade jetzt auf? Und noch viel wichtiger: Was kann man dagegen tun? Stress bezeichnet eine durch äußere Reize, den Stressoren, hervorgerufene, psychische und physiologische Reaktion. Er stellt eine Diskrepanz zwischen Anforderungen und Fähigkeiten dar und ein Gefühl des Kontrollverlustes kommt auf. Es gibt zwei verschiedene Stressarten: Eustress stellt eine willkommene Herausforderung dar und wirkt motivierend. Disstress wird dagegen als unangenehme Belastung empfunden. Man sollte sich aber verdeutlichen, dass Stress ein Eigenprodukt ist! Nicht ein Ereignis selbst repräsentiert Stress, sondern die eigene Interpretation dieses Ereignisses. Somit ist jeder gewissermaßen selbst dafür verantwortlich, wie gestresst er ist. Die Folgen dieser Reaktion können sich sowohl positiv, als auch negativ auswirken. Wenn wir uns dahingehend stressen lassen, dass unsere Arbeit in überzogenem Kraftaufwand endet und wir Informationen nur noch desorganisiert aufnehmen, dann resultiert dies in weniger Ertrag durch mehr Aufwand, was keinesfalls eine effektive Arbeitsweise darstellt. Welche Methoden zur Stressbewältigung gibt es nun? Hilfreich können verschiedene Strategien für emotionales Coping, Entspannungstechniken oder Zeitmanagement sein. Auch der Einsatz von Drogen oder Alkohol kann den Stressoren

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entgegenwirken, doch dies ist sicherlich keine Methode, die uns in Klausurvorbereitungsphasen - oder auch sonst im Leben - weiterbringt. Der gut gemeinte Ratschlag rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen ist sicherlich effektiv, jedoch befolgen ihn wahrscheinlich die Wenigsten, da der innere

Schweinehund dann doch meist größer ist. Ein weiterer Tipp für das Studium ist zum Beispiel Arbeit und Freizeit strikt zu trennen und somit ein effektives Arbeiten nach Plan zu ermöglichen. Das Parkinsonsche Gesetz besagt, dass Arbeit nur so viel Zeit in Anspruch nimmt, wie auch zur Verfügung steht. Je mehr zu erledigen ist, desto mehr müssen auch Prioritäten gesetzt werden. Was auch von Vorteil sein kann, ist, Anfang und Ende der Arbeitszeit genau zu definieren und auch einzuhalten. Verschiedene Lernmethoden wie Frage- und Antwortkarten, richtiges Mitschreiben, schnelleres Lesen oder

Mind-Mapping sollten je nach Neigung einmal getestet werden. Exemplarisch soll hier die SQ3R-Methode erklärt werden: SQ3R steht für Survey, Questions, Read, Recite und Review. ‘Survey‘ ist der erste Schritt, der dem Leser einen Überblick über den gesamten Text, durch das Inhaltsverzeichnis oder durch Überschriften, verschaffen soll. Im nächsten Schritt ‚Questions‘ stellt der Leser Fragen an den Text, die er dann im Folgenden versucht selbst zu beantworten. Im Anschluss, ‚Read‘, soll der Text abschnittsweise gelesen werden, wobei Wichtiges markiert wird. Bei ‚Recite‘ wird nun wieder abschnittsweise über das Gelesene nachgedacht - Worum ging es und wie steht das Markierte in Zusammenhang? Des Weiteren soll das Gelesene zusammengefasst werden. Im letzten Schritt ‚Review‘, sollte man darüber nachdenken, wie das Gelesene in den Gesamtkontext passt und wie die Abschnitte zusammenhängen. Es folgt eine Schlusskontrolle und Lücken sollten ergänzt werden. Da diese Lernmethode durch das Fragenstellen und Selbstbeantworten viel Eigeninitiative vom Leser verlangt, werden die Informationen besser im Gedächtnis gespeichert. Der Nachteil hierbei ist, dass das Lernen sehr zeitintensiv ist, doch durch gewisse Übung kann dieser Aufwand minimiert werden. Wer seinen Schweinehund nicht überwinden kann und dann kurz vor den Klausuren ein nervöses Wrack darstellt, das nicht weiß, wie es am effektivsten das erwartete Wissen abliefern kann, der sollte doch mal versuchen sich eine der genannten Lernmethoden anzueignen. Auf diese Weise kann man dem sonst aufkommenden Stress entgegenwirken und gerät hoffentlich nicht mehr in die zu Beginn genannte Situation. Euch allen viel Glück dabei!

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Spezialitäten Londons Ein Artikel von Magdalena Gut, Kristin Kühnlein, Melanie Maier, Veronika Menig

In London findet man heute Restaurants, Delikatessen und Zutaten aus allen Ecken und Enden des ehemaligen britischen Empires. Viele verschiedene Völkergruppen sind in den Vierteln Londons verteilt und bilden dort ihre eigenen Gemeinschaften mit eigener Kultur, eigenen Regeln und natürlich auch einer eigener Küche. Das alles macht die Küche Londons zu dem, was sie ist: Lebhaft, bunt, abwechslungsreich und für jeden Geschmack geeignet. Wir stellen euch nun die bekanntesten Spezialitäten vor... Platz 1: FISH AND CHIPS für 3 Portionen 750 g Pommes 15 Fisch - Stäbchen 100 g Mayonnaise (Kartoffelcreme) 100 g Ketchup, hot Öl zum Braten

Platz 2: BANGERS AND MASH für 3 Portionen 3-6 Bratwürste 12 große Kartoffeln 6 mittelgroße Zwiebeln 1l Wasser 6 EL Milch 6 EL Fleischbrühe 90 g Butter Salz Pfeffer Petersilie

Platz 3: SCONES für 12 Portionen 250 g Mehl ½ TL Salz 1 EL Zucker 2 gestr. TL Backpulver ½ TL Natron 30 g Butter oder Schweineschmalz ~150 ml Milch Mehl zum Ausrollen Milch zum Bestreichen Butter oder Sahne

Preparing: Pommes nach Packungsanweisung im Backofen mit Backpapier zubereiten. Die Fischstäbchen in heißem Öl von beiden Seiten braten. Mit Kartoffelcreme und Ketchup servieren. Zubereitungszeit: ca. 15 Min. Schwierigkeitsgrad: Studentenniveau

Preparing: Die Bratwürste anbraten. Danach die Bratwürste warmstellen. Die Zwiebeln in halbe Ringe schneiden und in Fett goldbraun braten. Dann die Fleischbrühe zu den Zwiebeln geben. Kurz köcheln lassen. Die Bratwürste dazugeben und nochmal kurz aufkochen. Dann mit dem fertigen Kartoffelbrei servieren. Die Kartoffeln für den Kartoffelbrei in Salzwasser kochen und mit dem Kartoffelstampfer pürieren. Die Butter und die Milch dazugeben und zu einem Brei verrühren. Mit Pfeffer und Salz würzen. Je nach Geschmack mit Petersilie bestreuen. Zubereitungszeit: ca. 30 Min. Schwierigkeitsgrad: normal

Preparing: Mehl, Salz, Zucker, Backpulver und Natron in einer Schüssel vermengen. Das Fett in Flöckchen dazugeben. Nach und nach die Milch zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. (ACHTUNG: Manchmal braucht man etwas weniger Milch). Den Teig im Kühlschrank ca. 15 Minuten ruhen lassen. Dann auf einer bemehlten Fläche etwa 2 cm dick ausrollen. Mit einem Glas oder runden Förmchen (ca. 6 cm Durchmesser) ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und 5 Minuten ruhen lassen. Dann mit Milch bestreichen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: ca. 10 Minuten, Elektroherd: Ober- & Unterhitze 240 – 250 °C Tipp: Die Scones etwas abkühlen lassen, aber noch warm servieren. Dann in zwei Hälften schneiden. Mit Butter und Erdbeermarmelade bestreichen. Zubereitungszeit: ca. 30 Min. Schwierigkeitsgrad: simpel

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Ist Arbeitsplatzverlagerung moralisch legitim? Ein Artikel von Prof. Dr. Bernd Noll

Wirtschaftsethik kann häufig keine klaren, einfachen Lösungen bieten. Sie ist keine Rezept-buchwissenschaft, doch kann sie helfen, gängige Argumentationsweisen zu bedenken, kritisch zu hinterfragen, methodisch angeleitet gleichsam „gegen den Strich“ zu bürsten. Das lässt sich an der heftig umstrittenen Frage aufzeigen, ob es denn legitim sei, Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen und ins kostengünstigere Ausland zu verlagern. Für Politiker ist die Sache im Regelfalle klar. Beispielhaft sei Franz Müntefering zitiert, der im Jahre 2005 für ein ZeitInterview viel Beifall und Zustimmung erntete. Darin äußerte er sich unter anderem zur Arbeitsplatzverlagerung mit dem markanten Statement: „Unanständig ist es, wenn man den Standort, an dem man groß geworden ist, an dem mancher auch reich geworden ist und an dem die Arbeitnehmer zu Hause sind, im Stich lässt.“ Positiv gewendet heißt dies, Unternehmen tragen die moralische Verantwortung für die Existenz der Arbeitsplätze vor Ort! Nun soll nicht in Abrede gestellt werden, dass ein Arbeitsplatzabbau oder eine Standortverlagerung eine schwerwiegende und für die betroffenen Arbeitskräfte häufig auch bittere unternehmerische Entscheidung ist, zumal in Deutschland seit Jahrzehnten Massenarbeitslosigkeit herrscht. Freigesetzte Arbeitskräfte können daher - je nach Qualifikation - nicht ohne weiteres davon ausgehen, schnell wieder einen neuen, gleichwertigen Arbeitsplatz zu bekommen. Dennoch zeigt ein genauerer Blick auf die Zusammenhänge, dass es so einfach mit der Zuschreibung von Verantwortung nicht ist, wie das Müntefering-Zitat vorgibt. Das hat primär mit der zunehmenden Komplexität von Wirkungszusammenhängen in moder-nen Gesellschaften zu tun. Wenn der Bauer vor 200 Jahren nichts

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säte, gab es keine Ernte; säte und düngte er aber sorgfältig, dann konnte er zur Erntezeit auf gute Erträge hoffen. Allenfalls ein höheres Wesen, Gott, oder das Wetter spielten nicht mit, weil Hagel, Überschwemmungen oder Dürre die Erträge vernichteten. Damals wussten die Menschen um die allfälligen Gefährdungen des Lebens. Heute haben wir es mit verflochtenen Geschehnissen und vielen Einflussgrößen zu tun. Einfache Verantwortungszuschreibungen sind zwar gleichwohl beliebt, aber im Grunde Ausdruck von Hilflosigkeit. Das sollen folgende Überlegungen deutlich machen: • Unternehmen haben nur dann eine dauerhafte Existenzberechtigung, wenn sie gute und preisgünstige Produkte nach den Wünschen der Verbraucher zu erstellen in der Lage sind. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bemisst sich also zuallererst an ihrem Output. Daher kann es nicht im primären Verantwortungsbereich eines Unternehmens in einer Marktwirtschaft liegen, Arbeitsplätze zu schaffen. Arbeitsplätze entstehen vielmehr gleichsam als Reflex aus der Tatsache, dass es Unternehmen gelingt, beständig kaufbereite Kunden zu finden. • Nun wird bisweilen die Verantwortungslosigkeit damit begründet, an dem deutschen Standort seien doch Gewinne erzielt worden, so dass es an dieser Nachfrage nicht mangeln könne. Doch dieses Argument kann in einer wirtschaftsethischen Debatte keinen Bestand haben. Gewinne sind das Ergebnis einer abgelaufenen Rechnungsperiode. Sie sind ein ex-post-Indikator. Ein Unternehmen kann aber seiner Verantwortung für seine Stakeholder - Kunden, Kapitalgeber, Mitarbeiter, etc. - nur dann nachkommen, wenn es Ent-scheidungen trifft, die zukunftsorientiert sind und den Bestand auch in den kommenden Jahren

absichern helfen. Man wird einem Unternehmen wohl schwerlich raten können, so lange mit Produktionsverlagerungen zu warten, bis eine Insolvenz droht. • Die vorgenannten Überlegungen lassen sich vor dem Hintergrund der Globalisierung des Wirtschaftsgeschehens noch akzentuieren. Wir können grundsätzlich von keinem Unternehmen verlangen, dass es gerade in Deutschland neue Arbeitsplätze schafft oder bestehende Arbeitsplätze erhält. Es gibt keine „Vorfahrt für deutsche Arbeitsplätze“ und keine „Nationalmoral“. Die westliche Welt fühlt sich zu Recht einer universalistischen Ethik im Sinne des kategorischen Imperativs von I. Kant verpflichtet; dann lassen sich aber schwerlich Argumente dafür finden, warum der Arbeitsplatz in Sigmaringen oder Pforzheim eine höhere Wertigkeit als der Arbeitsplatz in Polen, Rumänien oder in Indonesien haben sollte. Daher gilt: so wie wir das Recht des Einzelnen auf Freizügigkeit und damit auch zur Auswanderung für eine große moralische Errungenschaft halten, müssen wir auch das analoge Recht des Unternehmens zur Standortverlagerung schützen. • Im Übrigen hilft manchmal ein Blick in die Geschichte, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken. In den ersten Nachkriegsjahrzehnten, d.h. in den 50er und 60er Jahren, war Deutschland für international agierende Konzerne wie Coca Cola, IBM oder Hewlett Pa-ckard ein attraktiver Investitionsstandort, an dem zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch dies hat zum schnellen Wiederaufbau nach dem Krieg beigetragen. Damals hat sich niemand darüber beklagt, dass diese Arbeitsplätze nicht in den USA, sondern in der Bundesrepublik entstanden sind. • Die Amerikaner haben damals gut daran

getan, sich nicht zu beklagen, weil sie erkannten, dass der grenzüberschreitende Austausch von Gütern und Leistungen zum wechselseitigen Vorteil erfolgt. Nur wer in den Kategorien eines Nullsummenspiels denkt - was der eine gewinnt, muss der andere verlieren - der muss sich moralisch gegen Arbeitsplatzverlagerung entrüsten. Wer hingegen in den Kategorien des Positivsummenspiels denkt, erkennt, dass diejenigen Länder, die Zielländer für deutsche Direktinvestitionen sind, mit den neu erstellten Produkten doch wiederum nur versuchen, Güter nach Deutschland zu verkaufen, um auch Güter hier kaufen zu können. Gerade ein Land wie Deutschland, dass stolz auf den Titel „Exportweltmeister“ ist, muss sich fragen lassen, ob es nach fairen Regeln spielt, wenn es zwar Güter an weniger entwickelte Länder verkaufen will, zugleich aber Produk-tionsverlagerungen verhindern will, die diese Länder erst instand setzen, die aus Deutsch-land gelieferten Güter mit selbst erstellten Gütern bezahlen zu können. Daher gilt es festzuhalten, dass nicht die Verlagerung oder der Abbau von Arbeitsplätzen per se ein zentrales ethisches Problem darstellen, sondern nur in Verbindung mit der hohen Dauerarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik; erst sie macht jede Schließung eines Standorts zum Problem und zum Politikum, weil sie die Arbeitslosigkeit scheinbar unausweichlich ver-größert. Ein hoher Beschäftigungsstand ist aber mit Recht ein zentrales Anliegen, weil nur er die wünschenswerte Unabhängigkeit der Arbeitnehmer von den Arbeitgebern schafft und Unternehmen zwingt, Führungsmethoden zu praktizieren, die den Arbeitnehmern Entfaltungs-möglichkeiten bieten. Doch die Sicherung einer hohen Beschäftigung ist primär ein Anliegen, das auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu lösen ist, mithin ein ordnungsethisches und kein einzelwirtschaftliches oder unternehmensethisches Anliegen ist. Man verwischt die Verant-wortlichkeiten, wenn man den Unternehmen dennoch solch genuin öffentliche Aufgaben zu-weisen wollte. Der Staat hat die Aufgabe, über die Veränderung der Rahmenbedingungen, insbesondere im Arbeits-, Sozial und Steuerrecht, unternehmerisches Engagement attraktiv zu machen und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu befördern. Dieser

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Aufgabe ist er in den vergangenen Jahrzehnten nicht zureichend nachgekommen. Leider reagiert die Politik nun häufig nach dem Motto „Haltet den Dieb“, um von den eigenen Verantwortlichkeit abzulenken. Die ordnungsethische Analyse, so folgerichtig sie ist, mag ein Unbehagen zurück lassen. Die Marktwirtschaft ist sicher eine effiziente und in diesem Sinne auch moralische Einrichtung. Doch können wir nicht das gesamte gesellschaftliche Leben wirtschaftlichen Gesetzen und Spielregeln unterwerfen; die Gründerväter der Bundesrepublik wollten daher auch eine „soziale Marktwirtschaft“ schaffen; Marktund Sozialprinzip sollten sinnvoll miteinander ver-knüpft werden. Leider wurde und wird vieles heute als „sozial“ bezeichnet, was nur als Ausdruck ahnungslosen Moralisierens bezeichnet werden muss. Die Einführung von Mindestlöh-nen zur Schaffung „sozialer Gerechtigkeit“ ist hierfür beredtes Beispiel. Doch der Kern des Solidargedankens - ökonomisch klug in praktisches Handeln umgesetzt – bleibt von dieser Kritik natürlich unberührt. Die Gründerväter der sozialen Marktwirtschaft verfochten daher die Verknüpfung des Solidarprinzips mit dem Subsidiaritätsprinzip. Diese sozialethische Regel formuliert gestufte Verantwortlichkeiten: • Ausgangspunkt ist das Individuum, der einzelne Mensch hat in einer liberalen Gesellschaft die Chance, seine Pläne eigenverantwortlich zu verfolgen und sein Glück zu suchen, aber auch die korrespondierende Pflicht, für sein Wohlergehen selbst Sorge zu tragen. Primäre Verantwortung ist also die Selbstverantwortung jedes Menschen für sich selbst. Negativ gewendet heißt das: was der Einzelne selbst zu leisten vermag, soll ihm von der Gesellschaft nicht abgenommen werden. • Jede staatliche Tätigkeit ist von daher subsidiär, ergänzend, nachrangig. Die Selbsthilfe des einzelnen und die Hilfe von kleineren, nicht staatlichen Gemeinschaften sollen Vor-rang haben vor der nachrangigen Hilfe durch die größere Gruppe, insbesondere durch den Staat, und zwar auch nur dann, wenn der einzelne oder die kleinere Gruppe diese Aufgabe nicht mehr bewältigen können. • Daraus ergibt sich eine Hierarchie von Verantwortlichkeiten etwa nach dem

Muster Individuum, Familie, Kirchengemeinde oder Sozialverbände bis hin zur Kommune und zum Staat. Realisiert ist der Subsidiaritätsgedanke bei der Sozialhilfe und - nach heftigen Auseinandersetzungen - beim Arbeitslosengeld II; ebenso lässt sich ein föderaler Staatsaufbau auf diese Weise rechtfertigen, auch wenn der Föderalismus in der Bundesrepublik und auf EU-Ebene völlig anders aussieht. Mit dem Subsidiaritätsprinzip wird man nun auch begründen können, dass jeder Mitverantwortung für das Funktionieren von kleinen Gruppen, von Vereinen, Kirchen oder Kommunen hat. Daraus lassen sich gesteigerte Verantwortlichkeiten gerade auch für mittelständische Unternehmen ableiten, die als Arbeitgeber, Steuerzahler oder beim bür-gerschaftlichen Engagement für ein funktionierendes Gemeinwesen eine wichtige Rolle spielen. Damit kommen die ordnungs- und die sozialethische Perspektive zu unterschiedlichen Ergebnissen. Heute brechen sich die entwickelten wirtschaftsethischen Postulate und sozialethischen Anforderungen hart aneinander. Wir billigen in einer offenen, liberalen Gesellschaft jedem Menschen seinen individuellen Lebensentwurf zu. Doch dann wird es schwierig, konkrete Verantwortlichkeiten zu formulieren. Daher verliert die Idee der Subsidiarität an Überzeugungskraft, da auch viele ehedem stabile Gemeinschaften an Bedeutung verlieren oder verfallen. So sorgt ein individueller Lebensstil dafür, dass vielfach keine Familien oder soziale Gruppen vorhanden sind, schwierige familiäre Situationen aufzufangen. Mobilitäts- und Flexibilitäts-anforderungen des globalen Kapitalismus erschweren es zudem, langfristige Bindungen an Gemeinden oder Vereine einzugehen oder auch nur langfristige freundschaftliche Beziehungen zu pflegen. Daher verblasst das Gefühl von Verantwortlichkeit für den Nächsten, die Nachbarschaft oder die Gemeinde. Das gilt für Arbeitnehmer wie Unternehmer, Qualifizierte wie Geringqualifizierte, Junge wie Alte gleichermaßen. Misslich an dieser Entwicklung ist, dass gerade kleine Gemeinschaften die zentralen „Lieferanten“ für stabile Moralvorstellungen sind, auf die jede funktionsfähige Gesellschaft angewiesen ist.

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Die perfekte Bewerbungsmappe

oder wie werde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Ein Artikel von Simon Bock, 3. Semester Wirtschaftsingenieurwesen

„Personaler großer Firmen bearbeiten pro Woche ein paar hundert Bewerbungen. Stellenangebote, die nur 100 Bewerbungen einbringen, werden von vielen Beratern als Flop angesehen, während bis zu 1000 Bewerbungen auf eine Stellenanzeige durchaus vorkommen. Personaler großer Firmen schenken einer Bewerbungsmappe, wenn überhaupt, nur wenige Minuten Aufmerksamkeit und sortieren schnell und systematisch aus… “ Diese und ähnliche Aussagen, die man tagtäglich lesen kann, können einen mitunter an der Chance auf eine eigene erfolgreiche Bewerbung zweifeln lassen, es sei denn, man nimmt diese Situation als Anlass den eigenen Auftritt zu hinterfragen und so seine Chancen zu erhöhen. Das primäre Ziel der Bewerbungsmappe ist es, nicht mit der Masse an Bewerbern aussortiert zu werden, damit der Weg zum Vorstellungsgespräch geebnet wird. Ein Bewerber muss auf sich aufmerksam machen – und das nicht nur inhaltlich. Die Bewerbungsmappe muss neben dem eigentlichen Inhalt auch durch eine klare Gestaltung punkten - schließlich ist das die Möglichkeit einen ersten positiven Eindruck bei dem Personaler zu wecken: Um dieses zu erreichen, hilft nur eine sorgfältige, übersichtliche Bewerbungsmappe, welche mit einem gewissen, zur Stelle passenden Maß an Kreativität die eigene Persönlichkeit dem potentiellen Arbeitgeber effizient darstellen soll. Auf dem Weg zur überzeugenden Bewerbungsmappe muss nicht unbedingt immer das traditionelle Muster eines auffälligen Layouts verfolgt werden. Ob eine Abweichung vom normalen Layout hin zu einer kreativen Bewerbung sinnvoll ist, hängt natürlich ganz besonders von der Branche ab, in der man sich bewirbt. Was im Marketing als Bonus gewertet werden kann, führt bei der Bewerbung als Bankangestellter mitunter zu einer baldigen Rücksendung der eigenen Unterlagen.

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Der potentielle Arbeitgeber, der den Bewerber in der Regel zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht kennt, hat mit der Bewerbungsmappe eine allererste Arbeitsprobe, die erste Eindrücke über Arbeitsweise und Persönlichkeit vermitteln kann und soll. Die Mappe ist somit eine erste Visitenkarte, durch welche die Persönlichkeit bereits vor dem Vorstellungsgespräch kommuniziert wird und die mit den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen überzeugen muss. Checkliste Bewerbungsmappe:

lichkeit der Informationen zu gewährleisten. Neben den Angaben zu Ausbildung/ Beruf und praktischen Tätigkeiten werden Sprach-und IT-Kenntnisse, aber auch Hobbys angegeben. Dabei soll immer ein gewisser Bezug zur Stellenausschreibung gegeben sein. Wenn sich das Foto nicht auf einem optionalen Deckblatt der Bewerbung befindet, wird es meist auf der ersten Seite des Lebenslaufs platziert. Der Lebenslauf muss, genau wie das Anschreiben, mit Ort und Datum unterschrieben werden.

Der Lebenslauf Der Lebenslauf steht an erster Stelle nach dem Anschreiben und umfasst ein bis zwei Seiten. Er wird tabellarisch verfasst und soll kurz, präzise und informativ sein. Dazu gehört die Lückenlosigkeit, die durch - auf den Monat genaue - Zeitangaben für die jeweiligenTätigkeiten belegt wird.

Die Anlagen Die Anlagen werden in der zeitlichen Reihenfolge sortiert, in der sie im Lebenslauf auftauchen. Es sollen nur wirklich relevante Zeugnisse angefügt werden, die die Aussagen des Lebenslaufs bestätigen. Klarsichtfolien und doppelseitige Kopien sollten für die Anlagen ebenso wie für den Rest der Bewerbungsunterlagen nicht verwendet werden. Ein Trennblatt vor den Anlagen kann bei einer großen Anzahl an Zeugnissen für Übersichtlichkeit innerhalb der Bewerbungsmappe sorgen. Inhaltlich ist zu beachten, dass zum Beispiel Schulzeugnisse nur bei jungen Bewerbern angebracht sind, während Abiturzeugnisse und Arbeitszeugnisse immer relevant sind. Sie zeigen die Beurteilung durch frühere Arbeitgeber und belegen die Aussagen im Lebenslauf. Der höchste Ausbildungsabschluss muss immer vorliegen.

Grundsätzlich ergeben sich zwei Möglichkeiten für die Reihenfolge der Präsentation im Lebenslauf: Zum einen „chronologisch“, beginnend mit der Schulausbildung oder „amerikanisch“, beginnend mit der aktuellen oder letzten Tätigkeit, was sich immer mehr durchsetzt. Ganz entscheidend ist aber die Klarheit und eine sinnvolle Gliederung in Zwischenüberschriften ist wichtig um die Übersicht-

optional: Das Deckblatt Ein Deckblatt ist optional. Es kann, sofern ansprechend gestaltet, die Bewerbungsmappe optisch aufwerten und bereits einen kleinen Überblick über die Daten des Bewerbers geben. So kann das Deckblatt zum Beispiel neben dem Foto des Bewerbers die Kontaktdaten enthalten. Ein Deckblatt, das

Das Anschreiben Das Anschreiben sollte nicht mehr als eine bis anderthalb Seiten umfassen, bei einer Schriftgröße von mindestens zehn. Die Stellenanzeige, auf die die Bewerbung gerichtet ist, wird in der Betreffzeile genannt. Wichtig ist die persönliche Anrede des Ansprechpartners inklusive der korrekten Schreibweise dessen Namens. Das Anschreiben soll Auskunft darüber geben, warum man sich auf genau die Stelle bewirbt. Somit ist ein individuell auf das Unternehmen zugeschnittenes Profil der Bewerbung essentiell.

nur das Foto aufweist, macht hingegen wenig Sinn. Bei der Gestaltung sind dem Bewerber alle Freiheiten gelassen, wobei es natürlich immer zum Rest der Bewerbung und der umworbenen Stelle passen sollte. Zu beachten ist die Position innerhalb der Mappe: Das Deckblatt gehört hinter das Bewerbungsanschreiben und leitet zu den weiteren Informationen über. Die dritte Seite Die dritte Seite ist ebenfalls ein optionaler Bestandteil der Bewerbungsmappe, bei der es sich um einen etwas freier gestalteten Zusatz zu Anschreiben und Lebenslauf handelt. Durch eine dritte Seite hat der Bewerber die Gelegenheit sich dem Unternehmen in persönlicherer Form zu präsentieren, als es durch das Anschreiben möglich ist. Dabei gilt zu beachten, dass die dritte Seite ein Zusatz ist und der Lebenslauf und das Anschreiben weiterhin die wichtigsten Posten in der Mappe sind. Sie darf diesen keine Informationen wegnehmen, kann sie aber unterstützen und wichtige Punkte erläutern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und verschiedene Ziele diese zusätzliche Seite zu nutzen. Das Hauptziel ist natürlich das Interesse an der eigenen Person seitens des Unternehmens zu verstärken. Es kann versucht werden, eine gewisse Sympathie zu wecken und einen persönlicheren Zugang zu schaffen, den man durch ein gewöhnliches Anschreiben möglicherweise nicht erreichen könnte. Es können spezielle Fähigkeiten hervorgehoben werden und besondere Motivationen verdeutlicht werden. Soft Skills wie z.B. Teamfähigkeit oder aber auch Lücken im Lebenslauf können in diesem Teil erläutert werden. Allgemeines zur Mappe: Die Gestaltung soll dazu dienen, den Blick schnell auf die wesentlichen Inhalte zu lenken. Während der Lebenslauf und die Zeugnisse in die Mappe eingeheftet werden, wird das Anschreiben separat oben aufgelegt, da dieses in jedem Falle vom Unternehmen einbehalten wird. Hochwertiges Papier und perfekte Sauberkeit sollten selbstverständlich sein und gelten nicht nur für Mappe, Anschreiben und Lebenslauf, sondern auch für die Kopien der Zeugnisse. Bei der Auswahl von Bewerbungsmappen gibt es ein großes Spektrum an ver-

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schiedenen Modellen, wobei das Augenmerk auf der Übereinstimmung mit dem Charakter der Stelle und der eigenen Persönlichkeit liegen sollte. Bei der Gestaltung der Unterlagen sind dann vor allem Übersichtlichkeit, Vollständigkeit und Sauberkeit wichtig.

Tipps eine Mappe in unauffälligen Farben wählen Es sollte ein schlichtes hochwertiges Modell gewählt werden. Während eine schwarze Mappe möglicherweise in der Masse der Bewerbungen nicht auffällt, sollten trotzdem aufdringliche Farben vermieden werden. Farben wie Blau, Grau, dunkle Rottöne oder Beige können eine Lösung sein. Genau wie der Rest der Bewerbungsmappe hängt dies natürlich auch wieder von der eigenen Meinung ab und sollte einfach in sich stimmig sein mit Bewerber, Stelle und Unternehmen. Bei der besagten Marketingposition kann es durchaus wieder Abweichungen in dem Spielraum des Bewerbers geben. die Unterlagen richtig in die Bewerbungsmappe einsortieren Dazu ist zunächst noch einmal zu betonen, dass das Anschreiben nicht eingeheftet wird, sondern lose auf die Bewerbungsmappe aufgelegt werden muss. Die restlichen Unterlagen werden in die Mappe geheftet: Hinter dem Lebenslauf, welcher an erster Stelle steht, kommt, falls vorhanden, die dritte Seite, gefolgt von den Zeugnissen des Bewerbers. Diese werden in der Reihenfolge einsortiert, in der sie auch im Lebenslauf auftauchen. Falls ein Deckblatt verwendet wird, kommt dieses hinter das Anschreiben und vor den Lebenslauf.

optionale Bestandteile der Mappe hinterfragen Während zunächst einmal hinterfragt werden soll, welche Zeugnisse für den Personaler tatsächlich interessant sind, gibt es noch die Möglichkeit die Übersichtlichkeit der Mappe durch ein separates Anlagenverzeichnis zu erhöhen. Dies sollte aber nur dann verwendet werden, wenn das zusätzliche Maß an Übersichtlichkeit tatsächlich benötigt wird. Ansonsten genügt der Hinweis auf Anlagen im Anschreiben. Dort werden sie allerdings in diesem nicht einzeln aufgeführt, sondern nur durch das Wort „Anlagen“ gekennzeichnet. Weitere optionale Bestandteile sind das zuvor erläuterte separate Deckblatt sowie ein Inhaltsverzeichnis. dem Personaler die Arbeit erleichtern Dazu sollten Bindungen, wie Spiralen oder Klebebindungen, unbedingt vermieden werden. Diese sind zumeist unhandlich und erschweren tendenziell eher die Arbeit des Personalers, anstatt optisch zu überzeugen. Dadurch wird unter Umständen sogar verhindert, dass ihre Bewerbung einfach kopiert werden kann um sie an andere Abteilungen weiterzuleiten. Auch traditionelle Schnellhefter erleichtern die Arbeit des Betrachters eher nicht und führen zudem neben den Löchern zu Knicken in den Unterlagen. Klarsichthüllen sind ebenso verpönt und auch ein Mehraufwand für jeden Leser, da sie nicht kopiert werden können und im Licht reflektieren.

dreigeteilte Bewerbungsmappen vermeiden Die Erfahrung zeigt, dass dreigeteilte Mappen von den Bewerben oft nicht klar strukturiert eingesetzt werden. Sie sorgen für Verwirrung, wenn Dokumente herausfallen und nicht mehr eindeutig zugeordnet werden können. Auch wegen des zusätzlichen Platzes, den die dreigeteilten Mappen auf den Schreibtischen der Personaler benötigen, sind sie bei einem Teil dieser eher ungern gesehen. Darüberhinaus sollte angestrebt werden eine zweiseitige Mappe übersichtlich und klar zu gestalten.

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Wege ins Unternehmen Inhouse Recruiting mit Campus X

IHR bei Bosch Power Tools in Leinfelden-Echterdingen

Das Campus X Inhouse Recruiting (IHR) bietet Studenten die Möglichkeit in direkten Kontakt mit Unternehmen zu treten und das gegenseitige Kennenlernen, was sowohl für Studenten als auch für Unternehmen Vorteile bringt. Wer am IHR teilnimmt kann ein Unternehmen direkt vor Ort kennenlernen, persönliche Kontakte zu Arbeitgebern knüpfen, gelerntes Wissen in Gruppenarbeiten anwenden und möglicherweise ein gutes Bild bei dem Unternehmen hinterlassen, woraus Praktikumsplätze, Werkstudententätigkeiten oder Abschlussarbeiten resultieren können. Wie funktioniert das IHR? • Bewerbung bei Campus X • Transfer der Studenten zum Partnerunternehmen durch Campus X • Kontakt zu Personaler, die spätere Bewerbungen gerne entgegennehmen Das letzte IHR fand bei Bosch Powertools statt. Nach einem langen Tag boten sich für manche Studenten attraktive Möglichkeiten.

wird für das leibliche Wohl der Bewerber gesorgt und bei Gesprächen mit Mitarbeitern bieten sich erste Möglichkeiten wichtige Kontakte zu knüpfen. Case Study: Nun müssen die Studenten ihre Kreativität und Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Die Aufgabe war es mit Hilfe von Informationen über neue Trends neue Produktideen für den Bereich Elektrogeräte zu entwickeln. Präsentation: Die werden vorgestellt.

Gruppenarbeiten

Heimfahrt: Rückblick auf einen erlebnisreichen Tag, der viele neue Erfahrungen brachte. Dass es sich lohnt bei einem Campus X Inhouse Recruiting teilzunehmen, zeigen positive Beispiele, wie das von Benjamin Siebeneicher, der im 5. Semester Wirtschaftsingenieurwesen studiert, denn er nutzte die Chance und sicherte sich einen Praktikumsplatz bei Bosch Power Tools.

genieure und 2 Maschinenbaustudenten, sind mit 2 Kleinbussen der Hochschule morgens aufgebrochen. Nach der Ankunft in Leinfelden wurden wir an der Pforte bereits empfangen und in die Schulungsräume geführt. Nach einem ersten kurzen Kennenlernen und der Möglichkeit eines kleinen Frühstücks wurden die Teilnehmer in 2 Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe begann direkt mit einer Vorstellungsrunde, der Zweiten wurde zunächst die Möglichkeit geboten sich mit Mitarbeitern auszutauschen welche kürzlich bei Bosch angefangen hatten. In der Vorstellungsrunde sollte man sich innerhalb von 5 Minuten kreativ vor mehreren Personalverantwortlichen vorstellen, mit dem Ziel bei diesen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Danach bot sich beim Mittagessen mit zahlreichen Ansprechpartnern von Bosch die Möglichkeit zur direkten und persönlicheren Kontaktaufnahme.

Tagesablauf bei Bosch Power Tools: Abfahrt: Um 9 Uhr morgens geht es für die 12 Bewerber in zwei Hochschulbussen los in Richtung Leinfelden-Echterdingen, der Zentrale von Bosch Powertools. Empfang: Eine Mitarbeiterin der Personalabteilung begrüßt die Studenten bei der Ankunft, worauf eine kurze Führung über das Firmengelände folgt.

Selbstpräsentation der Studenten: In 5minütigen Präsentationen stellen sich die Bewerber vor.

„Aufmerksam auf das IHR bin ich durch die vielen Plakate an der Hochschule geworden. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Zusage für mein Praxissemester erhalten hatte, empfand ich es als eine gute Möglichkeit das Unternehmen näher kennenzulernen und vor allem das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen zu suchen.

Mittagessen:

12 Teilnehmer, darunter 10 Wirtschaftsin-

Firmenpräsentation: Das Unternehmen stellt sich vor.

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Seine Erfahrungen sind die Folgenden:

Bei

dem

Mittagsbuffet

Am Nachmittag stand dann die Fallstudie im Vordergrund: In Gruppen von 4 Studenten aufgeteilt bekam man die Aufgabe ein neues Produkt für Bosch zu entwickeln. Hierzu hatten alle Gruppen Statistiken zur Verfügung, anhand derer sich diese orientieren sollten. Im Anschluss wurden die Ergebnisse präsentiert. Bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten, wurden noch Visitenkarten verteilt und ein Gruppenfoto gemacht. Vier Wochen nach dem IHR, habe ich meine Bewerbungsunterlagen an die

Hauptverantwortliche des Inhouse Recruitings bei Bosch gesendet. Sie hat diese dann intern an die Logistik weitergeleitet. Kurz darauf folgte schon ein Anruf mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dieses verlief sehr angenehm und ich wusste, dass ich mich in dem Team wohl fühlen würde. Nach wenigen Tagen kam bereits die Zusage. Ich bin mittlerweile seit dem 1. September 2009 hier am Standort Leinfelden in der Logistik (Shipping, Import and Export) tätig und habe Spaß an der Arbeit. Zu meinen Aufgaben gehört die Koordination zwischen Kunden, Spediteuren, der Produktion, dem Marketing und den Planern. Die Kunden, die ich betreue, gehören alle zur Grobverteilung der Produkte, das heißt sie werden alle direkt vom Hauptlager (Worms) beliefert und gehen an das zentrale Lager in dem entsprechenden Land, welches dann die Feinverteilung übernimmt. Zu Ihnen gehören Länder und Gebiete wie China, Saudi Arabien, Thailand, Mittelund Nord-afrika, sowie Südamerika, mit denen der Umgang immer wieder eine Herausforderung, aber auch sehr lehrreich, ist. Des Weiteren gibt es auch immer wieder Projekte, die zu betreuen sind, sodass die Arbeit hier nicht nur operativer Natur ist, sondern eine gute Balance zwischen operativem Handeln und "strategischem" Denken bietet. Insgesamt betrachtet muss ich sagen, dass das IHR eine sehr informative und lehrreiche Veranstaltung war, die ich jedem nur empfehlen kann. Danke, Campus X für die Koordination und Planung der Veranstaltung und ich hoffe auf eine weiterhin erfolgreiche Fortführung der Inhouse Recrutings!“ Also, nutze deine Chance und bewerbe dich zum nächsten IHR – Es lohnt sich!

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Das Praktikumszeugnis

Lidl lohnt sich

Ein Praktikum bei der Lidl Vertriebs GmbH

Oder: Die Geheimsprache der Personaler

Ein Bericht von Philipp Lauster, Einkauf und Logistik

Ein Artikel von Beatrice Metz, 3. Semester International Business

Campus X veranstaltete dieses Semester bereits zum 13.Mal die Firmenkontaktmesse „X-Day“. An diesem Tag haben Studenten aller Semester und Studiengänge die Möglichkeit mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten. An den Firmenständen informieren Personalverantwortliche über ihr Unternehmen, geben Einblicke in ihre Unternehmenskultur und zeigen verschiedene Einstiegs- und Karrierechancen auf. Durch den Dialog zwischen Studenten und Firmenvertretern können sowohl wichtige Firmenkontakte geknüpft, als auch erste Informationen über Praktikumsstellen, Werksstudentenjobs oder ähnliches gesammelt werden. Auch ich habe letztes Semester den X-Day genutzt, um für mich ein möglichst passendes Praktikum für die Semesterferien zu finden. Mit Hilfe dieses freiwilligen Praktikums wollte ich erste praktische Eindrücke und Erfahrungen für mein späteres Berufsfeld sammeln. Letztendlich habe ich mich für ein Praktikum bei der Lidl Vertriebs GmbH und Ko.KG entschieden.

hier sämtliche Prozessabläufe zwischen Wareneingang und Warenausgang kontinuierlich optimiert. Hauptsächlich wurde ich im operativen Tagesgeschäft der Firma eingesetzt. Generell war das Praktikum bei Lidl sehr praxisnah ausgelegt, verschiedene kleinere Projekte wie z.B. das Schreiben von Optimierungsberichten sorgten jedoch stets für Abwechslung. Fazit Dank meines zweimonatigen Praktikums lernte ich einen Großteil der Prozessabläufe eines Zentrallagers kennen. Sowohl die Arbeitsatmosphäre, als auch die Arbeitsbedingungen waren angenehm. Als außerordentlich gut würde ich die Betreuung durch meine Vorgesetzte beschreiben: sowohl wöchentliche Besprechungen, als auch einen offenen, freundlichen und fairen Umgang gaben mir als Praktikant das Gefühl, ernst und wichtig genommen zu werden. Wer also im Bereich Lagerlogistik erste Erfahrungen sammeln möchte und kein Problem mit einem sehr praxisnahen Arbeitseinsatz hat, für den gilt: Ein Praktikum bei Lidl lohnt sich.

Warum Lidl? Lidl ist eine der größten deutschen Discount-Ketten und als internationale Unternehmensgruppe in fast ganz Europa tätig. Diese internationale Ausrichtung, eine attraktive Vergütung und schnelle Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens waren für mich die Hauptgründe dieses Unternehmen besser kennen zu lernen. Einsatzgebiet Während meines zweimonatigen Praktikums wurde ich am Logistikzentrum Kirchheim/Teck eingesetzt. Dieses Logistikzentrum beliefert täglich mehr als 80 Lidl Filialen mit frischer Ware. Damit der Warenumschlag möglichst effektiv umgesetzt werden kann, werden

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Spätestens im 6. Semester werden wir es alle hinter uns gebracht und somit den nächsten Schritt in Richtung Arbeitswelt genommen haben. Wovon ich spreche wird dir bestimmt schon klar geworden sein – Das Praxissemester. Hierbei bietet sich die Möglichkeit Einblicke in Unternehmensabläufe zu bekommen und das während des Studiums gewonnene Wissen praktisch anzuwenden. Zum Schluss erhalten wir unsere Leistungsbeurteilung – das Praktikumszeugnis. Doch was sagt es wirklich über unsere Leistungen aus? Wie ist die ‚Zeugnissprache‘ zu deuten? Personaler haben hierfür einen eigenen ‚Code‘ eingeführt. Dieser Artikel soll dir helfen zu verstehen, was wirklich in deinem Zeugnis steht und wie du es gegebenenfalls noch ändern lassen solltest, wenn die Beurteilung nicht deinen Vorstellungen entspricht. Es ist wichtig zu wissen, was in einem Zeugnis stehen sollte, welche Formalien zu beachten sind und wie die Leistung zu beurteilen ist. Grundsätzlich gilt, dass das Zeugnis nicht länger als zwei Seiten sein sollte und vom Vorgesetzten mit Ort und Datum unterschrieben werden muss, wobei das Datum dem Austrittsdatum aus dem Unternehmen entspricht. Die Überschrift lautet für gewöhnlich ‚Zeugnis‘, ‚Praktikumszeugnis‘ oder ‚Arbeitszeugnis‘. Des Weiteren ist zu beachten, dass es auf offiziellem Firmenpapier gedruckt wird. Die Einleitung beinhaltet Vor- und Nachname und eventuell Geburtstag und -ort. Der Zeitraum der Beschäftigung muss erwähnt werden und bestenfalls auch die Abteilung des Unternehmens. Gegebenenfalls ist es angebracht das Unternehmen in einem kurzen Firmenporträt und einer Beschreibung des Geschäftsfeldes vorzustellen. Vor Allem ist darauf zu achten, dass aktive Aussagen verwendet werden. So klingt beispielsweise ‚Max Mustermann hat im Zeitraum X – Y im Bereich Z zahlreiche

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Aufgaben übernommen‘ besser, als die Formulierung ‚Max Mustermann war für unser Unternehmen tätig‘, da die zuerst genannte, aktive Aussage, das Bild vermittelt Max Mustermann handle selbstständig. Passive Aussagen hingegen, wie zum Beispiel ‚Max Mustermann erledigte die ihm übertragenen Aufgaben‘, sind zu vermeiden. Hiermit wird verdeutlicht, dass Max lediglich ausführt und keine Eigeninitiative zeigt. Verben wie ‚optimierte‘, ‚realisierte‘, und ‚erzielte‘ sind erfolgsbezogen und betonen deinen Einsatz. Die Aufgabenbeschreibung beinhaltet eine detaillierte Auflistung der Tätigkeiten. Es ist auf eine konkrete Beschreibung zu achten und Verallgemeinerungen wie ‚… Unterstützung im Marketing…‘ sind zu vermeiden. Bei unpräzisen Formulierungen solltest du dich nicht scheuen nach Verbesserungen zu fragen, da die Aufgabenbeschreibung das Zentrum des Zeugnisses darstellt. Die Reihenfolge der Aufgaben ist entscheidend: Die wichtigste sollte zuerst genannt werden. Aufzählungszeichen helfen diesen Teil übersichtlich zu halten. Achte auf eine ordentliche Beurteilung, da dies ein Plus für die spätere Stellensuche sein kann. Bei der Leistungsbeurteilung gibt es auch kleine Formulierungsfallen, die man als Praktikant kennen sollte. Personaler wissen, dass Superlative besseren Noten gleichzusetzten und normalen Formulierungen vorzuziehen sind. Solltest du deine Aufgaben ‚stets zur vollsten Zufriedenheit‘ erledigt haben, so ist das ein großes Lob. ‚Stets zur vollen Zufriedenheit‘ stuft deine Arbeit bereits ab, und die Formulierung ‚zur vollen Zufriedenheit‘ verdeutlicht, dass du kein Engagement über das Mindestmaß hinaus zeigst. Zeitadverbien wie ‚stets‘, ‚immer‘ und ‚jederzeit‘ unterstreichen deine Motivation und werten die Arbeit auf. Einschränkungen wie ‚im Großen und Ganzen‘ üben hingegen versteckte Kritik aus.

Und welchen Unterschied erkennst du bei den Aussagen: ‚Max Mustermann war bestrebt die Aufgaben zu erledigen‘ einerseits und ‚Max Mustermann erledigte die Aufgaben selbstständig‘ andererseits? Die letztere zeigt, dass du eigene Ideen eingebracht und keine überflüssigen Fragen gestellt hast, mit denen du Kollegen auf die Nerven gegangen bist. Warst du dagegen stets ‚bestrebt‘, so zeigt das, dass du dir zwar Mühe gegeben hast, sagt aber nichts über die Qualität deiner Arbeit aus. Signalwörter, die Motivation und Arbeitsweise betonen sind beispielsweise ‚schnelle Auffassungsgabe‘, sehr tüchtig‘, ‚zuverlässig‘ und ‚engagiert‘. Wenn du nun dein Praxissemester absolviert hast und am Ende deine Leistungsbeurteilung erhältst, solltest du nochmal genau darauf achten, was darin steht. Solltest du nicht voll damit zufrieden sein, darfst du dich nicht davor scheuen deinen Betreuer um eine Änderung zu bitten, da dieses Zeugnis unter Umständen für spätere Arbeitgeber ein ausschlaggebender Punkt sein kann.

Endet das Praktikumszeugnis mit folgender Schlussformel, so zeigt das die Zufriedenheit des Vorgesetzten mit deiner Arbeit: ‚Wir danken Ihm/ Ihr für Seine/ Ihre hervorragende Zusammenarbeit und wünschen Ihm/ Ihr für Seinen/ Ihren beruflichen Werdegang weiterhin alles Gute‘.

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Rubrickname

Alle Dinge beginnen mit einer Vision, alle Dinge haben ihren Ursprung in der Vision, doch alle Dinge müssen dann auch noch ins Werk gesetzt werden. Alles, was ist oder entsteht oder erzeugt oder geschaffen wird, alles ist das Ergebnis des Tuns einer Spezies, die in ständiger Rebellion aus einer zur Konformität zurecht gestutzten Masse herausragt. Die University of Oregon liegt schlicht wunderbar. Über 500 verschiedene Baumarten und zahllose, wild verstreute Vorlesungssäle, Labore sowie Turnhallen bilden den riesigen, parkähnlichen Campus. Per Pedes legten die Studenten jahrzehntelang die Strecken zwischen den einzelnen Einrichtungen zurück. Doch der Campus wuchs. Immer mehr Gebäude wurden gebaut - am Ende waren es über 80. Kaum durchdacht wurden diese durch neue Wege an das bestehende Netz angeschlossen. Bis es den Studenten irgendwann kaum mehr möglich war, in der Zeit zwischen den Vorlesungen rechtzeitig von Saal zu Saal zu gelangen. Man entschloss sich also, sämtliche Wege abzureißen und ein neues, angepasstes Netz anzulegen. Doch keiner der beauftragten Architekten schien ein eben solches entwerfen zu können. Über 20.000 Studenten, die ständig wechselnde Vorlesungen besuchen, all das lies sich kaum berücksichtigen. Es drohte eine Desaster. Die meisten Wege waren bereits abgerissen, die Semesterferien neigten sich dem Ende zu. Eine

Rubrickname

Während Deutschland im Jahre 2006 unter einer Glocke voller Leichtigkeit die einzigartige Atmosphäre aufsog, feuerte Adidas eine der größten Werbekampagnen der Geschichte ab. Quer über die Münchner Autobahn hechtete ein gigantischer Oliver Kahn aus Pappe und vom Hamburger Radisson Hotel wehten zwei „+10“ Plakate mit den Konterfeis Ballacks und Podolskis, die aufgrund ihrer Größe noch in Berlin erkennbar gewesen sein dürften. Doch groß alleine reicht heute nicht. Es muss „irgendwie rocken“, darauf kommt es an - Spraying zum Beispiel. Doof nur, dass Markenkommunikation einen Absender braucht, der kein 17-jähriger anonymer Sprüher ist, sondern eine leicht auffindbare Firma mit 11 Milliarden Euro Umsatz, der man entsprechend 11 Milliarden mal weniger verzeiht, Wände besprüht zu haben. Sehr smart war daher die Idee aus dem Hause Adidas, „Ballack +10“ nicht aufzusprühen, sondern in die vom Feinstaub dunkel verschmutzte Mauer mittels riesiger Schablonen zu putzen: Meister Proper goes Guerilla-Marketing. Querdenker weichen in ihrer Denkhaltung erheblich von Routinen ab. Dass dieses Verlassen eingefahrener Wege ins, bildlich gesagt, unwegsame Gelände führt, ist die logische Folge. Solange Visionäre noch in breiten Bevölkerungsgruppen als behandlungsbedürftig und nicht Vorstellbares als unmöglich gilt, geht die Stolperei wohl weiter. Man muss von etwas Mächtigem

X-MAN: Der Querdenker

oder: Ich sehe was, was du nicht siehst Ein Artikel von Jürgen Eckert, 7. Semester Personalmanagement Lösung war nicht in Sicht. Querdenker hinterfragen den Status Quo rigoros. Sie sind sich bewusst, dass unser Handeln von Gewohnheiten bestimmt wird. Von Regeln, die wir meist durch die Tatsache rechtfertigen, dass „es schon immer so gemacht“ wurde, oder „die Anderen es genauso machen“ würden. Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hat das mal so formuliert: „Most people are other people. Their thoughts are someone else´s opinions, their lives a mimicry, their passions a quotation.“ Nun ist nicht jeder Falschfahrer und Verschwörungstheoretiker gleich ein Querdenker und einfach nur anders zu sein, ist nicht wirklich die große Kunst. Anders sein, um dabei besser zu sein, darauf kommt es an. Querdenker finden Lösungen, wo andere ihr Leben lang auf Antworten warten.

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getrieben werden, um auch mal „nein“ zu sagen, wenn alle anderen „ja“ sagen und vielleicht noch viel wichtiger: „ja“ zu sagen, wenn alle anderen „nein“ sagen. Querdenker sind Visionäre und häufig genug Vordenker. Sie schießen Menschen auf den Mond, bauen Computer, obwohl wir Schreibmaschinen haben, und Autos, obwohl sich jeder mit dem Kutschenverkehr glücklich schätzt. Querdenker missachten Grenzen und Regeln. Sie haben den Mut, ihrem Herzen und ihrer Intuition zu vertrauen. Entgegen dem schallenden Gelächter der Besserwisser entschied sich Peter Kowalsky, die Vision seines Stiefvaters endlich umzusetzen. Kowalsky ist vom Weg abgewichen - und es hat sich gelohnt, wie er selbst sagt. Monatelang ist er zuvor durch die Republik gezogen. Was hatten die Wirte ihn ausge-

lacht, als er mit seinem Bruder Stephan hunderte von Kneipen, Clubs und Restaurants abklapperte, damit sie sein Getränk auf den Tresen stellen. Alles vergeblich. BIO-NADE, da wird man ja gleich mit dem Finger auf Bio hingewiesen; das will doch keiner trinken. Holunder-Saft als Kultgetränk erschien in etwa so realistisch wie Ronald McDonald als Ernährungsberater. Es ist irgendwie bezeichnend, dass die „Bionadisierung“ der Gesellschaft letztlich ihren Siegeszug in der kreativen Szene begann. Heute ist die BIONADE zur omnipräsenten Marke avanciert. Zeitweise verzeichnete Kowalskys Getränk 30 Prozent Wachstum - pro Monat! Der Querdenker hat ein Titelproblem. Zu sehr wurde der Begriff auch von jenen für sich beansprucht, welche die schwarzen Kapitel unserer Geschichte geschrieben haben. Zu viele Unwürdige verleihen den inoffiziellen Titel am liebsten sich selbst. Zu schwammig definiert sich der Begriff. Jede zweite Agentur wirbt ein Querdenker zu sein, meint aber etwas anderes. Jeder dritte Trainier verspricht, aus Hans Hinterweltler einen zu formen, wohlwissend, dass es nie gelingen wird. Der Unterschied zwischen großen Worten und großen Taten offenbart sich letzten Endes dann doch, früher oder später, recht eindeutig. Action speaks louder than words. Doch diese großen Taten brauchen wir. Wir scheinen in vielerlei Hinsicht an einem derart komplexen Punkt angelangt zu sein, dessen Überwindung vernetztes Denken erfordert. Der Querdenker erfährt seine momentane Hochkonjunktur aus gutem Grunde mitten in der wirtschaftlichen Rezession. Zwar weiß auch er, dass gerade die Wirtschaft auf nicht ständig zu infrage stellenden Regeln angewiesen ist. Doch Regeln werden bekanntermaßen durch Ausnahmen bestätigt. Jonathan Ive ist Querdenker per Definition, was gewissermaßen verpflichtend sein dürfte, wenn der Arbeitgeber mit dem Slogan „Think Different“ wirbt. Ive ist Stardesigner, Senior Vice President bei Apple, seit 2006 „Commander of the Most Excellent Order of the British Empire“ und zudem noch ausgesprochen sympathisch und bescheiden. Ive ist vielleicht so etwas wie der Vorzeige-Querdenker unserer Zeit. Seine Werke werden kopiert, doch niemals erreicht. Das iBook, der Power Mac, der Mac mini, der iMac, die MacBook-Familie, der iPod, das iPhone. Als der Londoner mit 25 Jahren in die USA übersiedelte, waren Computer Tower-förmige, plärrende, beige Kisten. Und eigent-

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lich hätte es keinen Grund gegeben dies zu ändern. Doch er gab diesen Arbeitsmaschinen ein Gesicht, eine Identität, geradezu eine Persönlichkeit. Er ignoriert seit Jahrzehnten sämtliche traditionelle Konzepte des Computerdesign und wertschätzt dabei die Bionik. Ive ist ein interdisziplinär denkender Visionär, der den unbedingten Willen besitzt, aus Visionen Wirklichkeit zu machen. Er ist wichtig für Apple - und er ist wichtig für alle Querdenker. Gerüchteweise stürzt er sich über 70 Stunden pro Woche in die Arbeit. Man würde sich wünschen, es wären mehr. Die University of Oregon liegt knapp zwei Flugstunden nördlich von Jonathan Ives Designschmiede. Schließlich hatte man alle Architekten entlassen. Nach den Semesterferien trampelten die Studenten also vollkommen ungeleitet jeglicher Wege über den Campus. Nach wenigen Wochen zeichnete sich eine zuvor unvorstellbar effektive Minimalstruktur an Trampelpfaden im hohen Gras ab. Der Plan eines Querdenkers war aufgegangen, die Trampelpfade konnten nun zu Wegen gepflastert werden.

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Infos vom Campus

Infos vom Campus

Lightpainting Ein Artikel von Simon Bock, 3. Semester Wirtschaftsingenieurwesen Bilder: Johannes Keller, Joachim Werner, Simon Bock

Lightpainting is a technique where images or letters are drawn in a picture. This is done within a dark room or at night using a light-source, such as a flashlight. With a little practice, the proper use of the camera and some creative ideas you can create amazing images. One of the aspects that contribute to Lightpainting being very entertaining and fun is that you get interesting results quite soon after starting. Although the idea of Lightpainting is not new, it has become a lot more relevant since the DSLR’s have become more achievable lately. DSLR means “digital single lens reflex camera”. DSLR’s offer a high variety of possible settings as opposed to normal digital cameras. They make it a lot easier to get familiar with the technique of Lightpainting since multiple set ups and light sources can be tried without spending a lot of money on films… Lightpainintings in principal require a relative movement between the camera and the light source and there are basically two ways of creating them: Either the camera is moved with a steady light source or the camera is set steady and the light source, for example a LED torch, is being moved while taking the picture. In the following we will concentrate on the second technique since there are a lot of possibilities with a moving light source.

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What do we need to get started?

Instructions step by step

1. camera that is capable of long exposures – the best would be a digital SLR camera. That way you have the opportunity to choose out of a great variety of settings and to see the paintings you created in real time. 2. tripod – It is necessary because of the long exposures needed for light paintings. If you do not have a tripod a e.g. table or any other flat surface might do the job for some pictures. 3. light source, such as a flashlight, LED, or any other light. Even the headlights of a car might be an option to create a lightpainting!

1. Set your camera with the tripod in the right position and check the image section that you are taking the picture of. Since the room is dark you could do this by taking a flash-picture in advance.

Besides the equipment you will need a dark or at least fairly dark location. This can be a dark room or a location outside at night. It does not have to be completely dark but other bright light sources besides the one you are drawing with might ruin your painting because of the long exposure.

2. Set the exposure to a relatively long value (about 20 sec. or more) or switch it into manual mode. Stop down the aperture as much as you need. If possible you should use a wire/remote control release. If you do not have one at hand the selftimer will do the job as well 3. After you or an assistant has pressed the wire control you can start “painting” in the picture by using the flashlight as a brush or a pen. As long the aperture is open your movements with the light source will appear in the picture. Since you are a lot darker than the light source you will not appear in the painting, unless you keep standing at one point in the picture or illuminate yourself.

Special tip: If you use the photoflash at the end of the process you can create special effects such as that you become visible in the lightpainting.

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ärgere dich nicht!

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Ausschneiden, spielen, Spaß haben!

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Campus

Zukunft mit Perspektive. Willkommen in der Welt des Handels !

Impressum

Campus X-PRESS – Ausgabe Nr. 5 | WS 09/10

Herausgeber

Campus X Eine Initiative des FAV Pforzheim Tiefenbronner Str. 65 75175 Pforzheim http://www.campusx.org Projektleitung

Beatrice Metz, Simon Bock, Johannes Keller Redaktion

Beatrice Metz, Simon Bock Fotografien

Johannes Keller, Joachim Werner, Simon Bock Gestaltung und Layouting

Beatrice Metz, Simon Bock, Johannes Keller Autoren Campus X: Simon Bock, Magdalena Gut, Caroline Herzig, Kristin Kühnlein, Philipp Lauster, Melanie Maier, Veronika Menig, Beatrice Metz,

Janina Meyer, Katharina Nägler, Pia Schwarz, Verena Schwarz Jürgen Eckert, Miriam Fauth, Benjamin Siebeneicher, Ümran Ök, Nelly Voehringer, Michal Wojtaszek Professoren: Prof. Dr. Bernd Noll Hochschule:

Artikel von Campus X externen Autoren, geben nicht unbedingt die Meinung von Campus X wieder Anzeigen

Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, Aldi GmbH & Co. KG, Sparkasse Pforzheim Calw Druck

Thüringer Druckhaus Gast & Frisch GmbH Sophienstrasse 55/57 99817 Eisenach Auflage

2.000 Stück Besonderer Dank gilt dem FAV Pforzheim

Trainee

(w/m)

zum Verkaufsleiter

Lidl zählt zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz Europa aktiv. In Deutschland sorgen 34 rechtlich selbstständige Regionalgesellschaften mit 3.000 Filialen und über 50.000 Mitarbeitern für die Zufriedenheit der Kunden. In der Welt des Handels ist jeder Tag eine spannende Herausforderung. Planen, agieren, entscheiden – immer in Bewegung, immer anders: So sieht Ihr Tag als Verkaufsleiter (w/m) aus. Wenn Sie sich darauf freuen, in einem engagierten Team bei Lidl etwas zu bewegen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

Ihre Aufgaben

Bei Lidl wird gehandelt. Dynamisch, schnell, erfolgreich. Um Sie optimal auf Ihre zukünftige Führungsaufgabe vorzubereiten, stehen Sie bei Lidl vom ersten Tag an mitten in der Praxis. Unterstützt von erfahrenen Verkaufsleitern (w/m) erhalten Sie einen gründlichen Einblick in das Tagesgeschäft des Lebensmitteleinzelhandels. Während dieser intensiven, von einem Seminarprogramm z. B. zum Thema Führung, Präsentation oder Konflikttraining begleiteten Einarbeitungsphase lernen Sie einfach alles, um direkt durchzustarten: Sie sind als Verkaufsleiter (w/m) für einen Bezirk mit durchschnittlich fünf Filialen verantwortlich. Sie organisieren alle geschäftlichen Aktivitäten, von der Planung über die Einstellung und Führung von Mitarbeitern bis hin zum Controlling und sorgen so für die optimale Umsetzung unseres Unternehmenskonzeptes.

Ihr Profil

Wir suchen Absolventen oder Young Professionals, die sich auf das Abenteuer Handel freuen. Dazu bringen Sie eine hohe Motivation zum Lernen, Kommunikationsfähigkeit, ein vorbildliches Auftreten und Spaß an neuen Herausforderungen mit. Wenn Sie also nach Ihrem Studienabschluss an einer Universität, Fachoder Dualen Hochschule Ihre theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen wollen, sind Sie bei uns richtig!

Unser Angebot

Sie erhalten von Anfang an ein überdurchschnittliches Gehalt und einen Firmenwagen, den Sie selbstverständlich auch privat nutzen können. Wir sind ein junges Unternehmen, das schnell und dynamisch wächst. Diese Chance bieten wir auch Ihnen. Schlanke Strukturen und unsere zielgerichtete Personalbetreuung eröffnen beste Perspektiven. Engagement und Können zahlen sich aus: Lidl lohnt sich!

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Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen Bewerbung, die wir selbstverständlich vertraulich behandeln. Wir führen das Bewerbungsverfahren im Auftrag unserer Regionalgesellschaften durch und leiten Ihre Bewerbung deshalb an die für Ihre Region zuständige Gesellschaft weiter. Senden Sie Ihre Unterlagen unter Angabe der Referenznummer an: Lidl Personaldienstleistung GmbH & Co. KG Abteilung Recruiting Ref.-Nr. 29840111214 Rötelstraße 30 · 74172 Neckarsulm Bewerbung online unter: www.lidl.de oder per E-Mail unter: [email protected]

EINSTIEG BEI LIDL DEUTSCHLAND

Lidl lohnt sich.

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