Leistungsbilanz 2013 I Perspektiven 2014 - Hamburg

April 3, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Leistungsbilanz 2013 I Perspektiven 2014

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Inhalt 02

Vorwort

60 Jahre – stark vernetzt

0 Vorwort

03

1 Schlaglichter

04

2 EuropaAbend

12

3 Recht & Steuern

14

4 Betrieb & Bildung

18

5 Politik & Information

22

6 Mitglieder

32

7 TeamMittelstand

36

8 Service in Zahlen

38

9 Wirtschaftsdaten

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Kiel Rostock Hamburg

Ihr starker Partner im Norden

Bremen Hannover

N

Auf dem Umschlag sehen Sie: 1. Reihe v. l. n. r.: AGA-Logo von 1954; AGA-Gründer Dr. Wolfgang Schlutius; Feier zur Vereinigung von WGA Schleswig-Holstein und AGA 2005 (Vereinigung ab 01.01.2006, v. l. n. r.: WGA-Haupt­geschäftsführer Jürgen Bastians, AGA-Präsidentin Helly Bruhn-Braas, WGA-Vorsitzender Wolfgang Sauer); Beratungsrunde im AGA um AGA-Gründer Dr. Wolfgang Schlutius (Mitte), Dr. Günther Espey (Mitte rechts) und Volker Schmidtchen (ganz rechts). 2. Reihe v. l. n. r.: AGA-Werbematerial aus den 1980er-Jahren; Vereinigung von GVN und AGA 2011 (v. l. n. r.: AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch, GVN-Präsident Harald Tenzer, AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse, GVN-Hauptgeschäftsführer Harald Krantz); AGA-Präsident Hanns-Eberhardt von Möller und Altbundeskanzler Helmut Schmidt auf dem EuropaAbend 1992; AGA-Logo von 1988

Soziale Netzwerke sind einer der großen Trends unserer Zeit. Neu mag der virtuelle Raum sein, in dem Menschen zusammen­ kommen. Netzwerke aber sind es nicht. So fanden sich vor 60 Jahren Kaufleute zusam­ men, um Leistungen gemeinsam zu organi­ sieren, die jeder für sich nur schwer hätte erbringen können. Arbeitsrecht, Betriebs­ wirtschaft, Interessenvertretung – dies waren die drei thematischen Pfeiler, auf denen die Gründungsidee aufbaute. Sie tragen den AGA bis heute. Die Anforderungen haben sich verändert, so nimmt die Regelungs­ dichte ständig zu und auch die Geschwin­ dig­keit, in der Informationen und Beratung bereitgestellt und abgefragt werden.

Geschäftsführer, ohne ihre Perso­nalverant­ wortlichen und ohne ihre Mitar­beiter wären wir heute nicht der mitgliederstärkste Ver­ band des Nordens. Dafür sagen wir Danke.

Unser Netzwerk trägt seit 60 Jahren – und eigentlich schon viel länger, wie die Zeitleiste im gesamten Heft und der Bericht auf den Seiten 4 und 5 ganz konkret zeigen. Unsere Mitglieder bilden zusammen mit Ehrenamt und Hauptamt eine schlagkräftige Gemein­ schaft für Handel und Dienstleistung. Zusammen schaffen wir es, durch Kontinui­ tät und persönliche Betreuung unseren mitt­ leren und kleinen Unternehmen die Beratung und Expertise zu bieten, die sie für ihre täg­ liche Arbeit brauchen. Eine Beratung und Expertise, wie sie sonst häufig nur die ganz Großen, die Global Player, mit ihren Stabs­ abteilungen nutzen können. Das Jubiläum ist für uns eine weitere Gelegenheit, unsere Mitglieder in den Mittelpunkt zu stellen. Ohne die norddeutschen Unternehmen, ohne ihre

Europa bleibt auch 2014 für den AGA eine Herzensangelegenheit: Wir feiern nicht nur das Verbandsjubiläum, sondern haben auch für den 25. EuropaAbend einen ganz beson­ deren Rahmen gefunden.

2014 wird auch das Jahr der Wahl eines neuen Europäischen Parlaments sein. Den Weg hinaus aus dem „Krisenmodus“ zu finden, ist eine der großen Aufgaben, die sich uns Europäern stellt. Politisch müssen die Weichen zur dauerhaften Krisenbewäl­ tigung langfristig auf wachstumsfördernde Struktu­r­reformen und Konsolidierung gestellt bleiben. Denn der Staatshaushalt ist kein Füllhorn, das uns auf wundersame Weise dauerhaft finanziert.

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Dr. Hans Fabian Kruse Präsident

In unserer Leistungsbilanz lesen Sie, wofür der AGA Unternehmensverband sich im Jahr 2013 eingesetzt hat und was unser 40-köpfiges Team in den fünf Küstenländern in den Bereichen Recht & Steuern, Betrieb & Bildung sowie Politik & Information ganz konkret für Sie leistet. Wir freuen uns auf ein spannendes Jubiläumsjahr mit Ihnen. Lassen Sie uns das Netz noch enger knüpfen und so tragfähig halten – heute und für die Zukunft.

Volker Tschirch Hauptgeschäftsführer

1 Schlaglichter I 2 EuropaAbend I 3 Recht & Steuern I 4 Betrieb & Bildung I 5 Politik & Information I 6 Mitglieder I 7 TeamMittelstand I 8 Service in Zahlen I 9 Wirtschaftsdaten

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Seit 60 Jahren steht der AGA Unternehmensverband zuverlässig an Ihrer Seite

Kiel

Rostock

Hamburg Bremen Hannover

Der Norden wächst zusammen: Die größten Schritte zum wirklich norddeutschen Verband waren die Vereinigungen mit der WGA Schleswig Holstein und dem niedersächsischen GVN. Daneben bringt der AGA den Norden auch politisch zusammen. Auf unseren exklusiven Veranstaltungen kommen hochrangige Landespolitiker ins Gespräch.

Schlaglichter

Wir kümmern uns darum, dass Sie das tun können, was Sie am besten können: Handeln Der Weg zu einem starken Verband für die Unternehmer im Großhandel, Außen­handel und im Dienstleistungssektor war nicht immer einfach. Die Wurzeln des AGA lassen sich bis in das Jahr 1919 zurück­verfolgen. Damals wurde der Arbeitgeber­verband des Großhandels in Hamburg e.V. als sozial­ politische Interessenvertretung gegründet. Doch mit der Machtergreifung der National­ sozialisten 1933 war der Hamburger Verband gezwungen, sich wieder aufzulösen. Die Aufgaben der Interessenvertretungen sollten bis 1945 von der Deutschen Arbeits­front und von den Reichswirtschaftsgruppen übernommen werden. Mit dem Wiederaufbau in den Nachkriegs­ jahren erwuchs aus der Wirtschaftsfach­ gruppe für den Groß- und Außenhandel die Wirtschaftsvereinigung des Groß- und Außen­ handels Hamburg (WGA). Richtungweisend für die Zukunft war im Jahr 1949 die Ent­ scheidung, die Sozialpolitische und arbeits­ rechtliche Abteilung der WGA zu gründen. Denn von diesem Zeitpunkt an gab es die arbeitsrechtliche Beratung für die Ver­ einigungsmitglieder und das Vorrecht der WGA, Tarifverträge mit den Gewerkschaften auszuhandeln. Leiter der Abteilung war Dr. Wolfgang Schlutius. Mit der unternehmerischen Entscheidung, seine Abteilung in die uneingeschränkte Selbständigkeit zu führen, legte Dr. Wolfgang Schlutius 1954 den Grundstein für den Arbeit­geberverband des Groß- und Außen­ handels Hamburg e.V., dessen Gründung noch im selben Jahr stattfand. Die Ziele, die schon bei der Bildung des Verbandes galten, sind heute aktueller denn je. So sollten die Mitglieder konkret in allen Fragen der Unter­

nehmens- und Personalführung unterstützt werden. Dazu wurde das Team der Fach­­ juris­ten durch Diplom-Kaufleute, Handels­ lehrer und Volkswirte ergänzt. Mit seiner Weitsicht sorgte Dr. Wolfgang Schlutius von Beginn an dafür, dass der Verband frühzeitig nicht nur auf Hamburg beschränkt blieb. Vielmehr stand schon damals im Fokus, ganz Norddeutschland für den Verband zu gewinnen. Firmen aus dem Umland der Hansestadt und aus Bremen zählten zeitig zu den Mitgliedern. Das heute bekannte Kürzel AGA wurde das erste Mal 1967 offizieller Bestandteil des Verbandsnamens. Weil in den folgenden zwei Jahrzehnten immer mehr Unternehmen des Dienstleistungssektors die Vorteile der Leistungsfähigkeit des AGA erkannten und dem Verband beitraten, wurde diesem Umstand mit der Namensänderung in AGA Unternehmens- und Arbeitgeberverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V. 1988 Rechnung getragen.

Rechnen Sie mal … Für DM 40,– monatlich brutto*) abzüglich Steuerersparnis bekommen Sie normaler­ weise keinen Mitarbeiter. Meinen Sie. Wenn Sie mit uns rechnen, ist das anders. Dann bekommen Sie dafür circa 50 Mit­ arbeiter. Die für Sie da sind. Wir sind Kauf­­leute, Unternehmensberater, Betriebswirte, Juristen. Praktiker, die wissen, worauf es ankommt. Mit denen Sie rechnen können. *) monatlicher AGA-Beitrag einer Firma mit 25 Beschäftigten; kleinere Firmen zahlen noch weniger

So warb eine Informationsbroschüre in den 1970er-Jahren für den AGA: Die Währung hat sich geändert, der überzeu­ gend günstige Beitragssatz ist geblieben – das Experten­ team auch.

1919: Der Arbeitgeberverband des Großhandels in Hamburg e.V. wird gegründet, er ist Vorläufer des späteren AGA 1933: Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten werden die Arbeitgeberverbände zur Selbstauflösung gezwungen

Mit uns sind und waren Sie immer gut informiert. Schon 1954 gab der Verband regelmäßig wichtige arbeits­ rechtliche und betriebswirtschaftliche Informationen an seine Mitglieder heraus. Heute erscheint der ChefBrief mit 40 Ausgaben im Jahr.

Ob es nun 7 gute Gründe sind, die für uns sprechen, oder mehr. Unsere Leistungen bleiben seit Jahrzehnten aktuell und wurden durch die Zeiten hindurch immer wieder in Szene gesetzt.

Der im Zuge der Wiedervereinigung 1990 vom AGA gegründete Arbeitgeberverband Groß- und Außenhandel MecklenburgVorpommern e.V. mit Sitz in Rostock fusio­ nierte 1993 mit dem AGA Unternehmens­ verband. Die AGA-Landesgruppe Mecklen­ burg-Vorpommern wurde gegründet.

meister Ole von Beust und Peter Harry Carstensen, zu diesem Zeitpunkt Minister­ präsident von Schleswig-Holstein, anlässlich des EuropaAbends 2005.

Um im öffentlichen Auftritt noch klarer und prägnanter zu werden, verkürzte der AGA 2001 seinen Verbandsnamen. Er lautete dann AGA Unternehmensverband Groß­ handel, Außenhandel, Dienstleistung e.V. und in der Kurzform AGA Unterneh­mens­ verband. Der EuropaAbend 2004 war das Highlight des 50. Geburtstags des AGA Unterneh­ mens­verbandes. Mehr als 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik, dem konsularischen Korps, Verwaltungen und Verbänden feierten in den Festsälen des Hamburger Rathauses. Festredner dieses besonderen EuropaAbends war der damalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Prof. Dr. Axel A. Weber. Das Jahr 2006 war ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des AGA zum norddeut­ schen Verband. Um die politische Interes­ sen­vertretung im Norden noch besser zu bündeln, vereinigten sich die WGA Wirt­ schafts­vereinigung Groß- und Außenhandel Schleswig-Holstein e.V. und der AGA. Auf der „Hochzeitsfeier“ der Verbände in Kiel sprachen der damalige Hamburger Bürger­

Der Wirtschaftstest begleitet den AGA und seine Mitglieder seit 1971. Hier ein Ausschnitt aus einer Ausgabe von 1998

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Fünf Länder – ein Bildungswerk. Das war der Slogan des Jahres 2010, denn zum 1. Januar schlossen sich das Bildungswerk des Großhandels Niedersachsen (BGN) und das Institut Neue Wirtschaft (INW) zum Institut Neue Wirtschaft – Bildungswerk Nord e.V. zusammen. Eine starke Gemein­ schaft mit vier hauptamtlichen Mitarbeitern und 55 Dozenten. Zur heutigen Größe fand der AGA 2011. Denn da kam zusammen, was zusammen­ gehört: Der niedersächsische Großhandels­ verband GVN und der AGA vereinigten sich zum AGA Norddeutscher Unternehmens­ verband Großhandel, Außenhandel, Dienst­ leistung e.V. Seit 2007 hatten die Verbände in Tariffragen und für Wirtschafts­analysen eng zusammengearbeitet. Anläss­lich dieser Ver­einigung sprachen auf dem EuropaAbend 2011 der damalige Nieder­sächsische Minister­präsident David McAllister sowie der Erste Bürgermeister der Freien und Hanse­ stadt Hamburg, Olaf Scholz. Das neue Logo mit der stilisierten Weltkugel dokumentiert die Zugehörigkeit zur BGA-Familie. Der Stammsitz des AGA an den Kurzen Mühren 2 in der Hamburger Innenstadt hat sich währenddessen zu einem kleinen

„Verbändehaus“ entwickelt. Denn neben dem AGA findet man hier auch den VMG Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord e.V., den Bundes­arbeit­geberverband der Personaldienstleister (BAP) sowie das Honorarkonsulat der Republik Österreich und bereits seit 1959 das INW Institut Neue Wirtschaft – Bildungswerk Nord e.V. In Hannover ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Dort haben die AGA-Landes­ gruppe Niedersachsen und die FOM Hoch­ schule für Oekonomie & Management einen gemeinsamen Sitz in der Berliner Allee 7. Heute sind im AGA über 3.500 Unternehmen aus Norddeutschland organisiert, die mehr als 150.000 Mitarbeiter repräsentieren.

■ Mehr als 3 Millionen telefonische Auskünfte, darunter rund 2 Millionen Rechtsberatungen ■ Über 80.000 Prozesse vor norddeutschen Arbeitsgerichten ■ 3 Millionen versandte Arbeitshilfen ■ Mehr als 1.800 Chef Briefe ■ 24 EuropaAbende mit 6.475 Teilnehmern ■ Über 400 aktuelle Umfragen zu wirtschaftlichen Themen

Die Allianz wird auch die Mitgliederversammlung 2014 als Partner des AGA unterstützen.

Der Schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig sagte der norddeutschen Kaufmannschaft auf der Mitgliederversammlung des AGA seine tatkräftige Unterstützung zu.

„ Der Norden gewinnt immer dann, Ministerpräsident Torsten Albig:

wenn er mit einer Stimme spricht. Auch wenn unsere fünf Länder höchst unterschiedliche Stärken und Profile haben: Zusammengenommen sind wir ein Norden mit vielen Stärken.

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auf den Punkt: „Nur im Miteinander liegen gute Perspektiven für den Standort Nord­ deutschland.“ Dieses Miteinander müsse Länder-Egoismen und Parteiinteressen überwinden.

AGA-Mitgliederversammlung 2013: Eine Stimme für den Norden „Allianzen im Norden“ waren das Thema der AGA-Mitgliederversammlung in der Bucerius Law School am 30. Januar 2013. In seiner Begrüßung ging AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse als Einstimmung zum Wahljahr auf eine aktuelle Blitzumfrage des Verbandes ein, in der die norddeutschen Unternehmer ihre aktuellen Prioritäten für das Jahr mit­ teilten: Bürokratieabbau, Fachkräfte-Gewin­ nung und Energiepreise sowie selbstver­ ständlich die Verkehrsinfrastruktur rangierten auf den vorderen Plätzen. Festredner Ministerpräsident Torsten Albig bekräftigte die Meinung des AGA-Präsidenten und sprach sich für eine Nord­allianz im Sinne der Hanse aus. Nur wenn die nord­ deutschen Länder mit einer Stimme spre­ chen, könnten sie in Berlin etwas be­­we­gen.

„Schleswig-Holstein ist mit dem NordOst­see-Kanal und seiner Infrastruktur für Hamburg die Brücke nach Skandinavien und in den Ostseeraum. Daher ist das klare Bekenntnis zu Elbvertiefung und Kanalaus­ bau so wichtig“, so Albig. Hier seien Politik und Wirtschaft gemeinsam aufgefordert, etwas für den Norden zu tun. Der Schleswigholsteinische Ministerpräsident brachte es

Torsten Albig im Gespräch mit AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch über norddeutsche Zusammenarbeit

„ Wir brauchen ein bedarfsgerechtes Netz von Straßen, AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse:

Schienen, Wasserstraßen, Häfen und Flughäfen. Der See­ verkehr spielt eine dominierende Rolle für den Welthandel und ist deshalb für die zukünftige Einbindung nicht nur Norddeutschlands in den globalen Güter- und Dienst­ leistungsumschlag von hoher Relevanz.



1945: Gründung Wirtschaftsvereinigung des Groß- und Außenhandels Hamburg, aus der Sozialpolitischen/arbeitsrechtlichen Abteilung entsteht der AGA 1954: Gründung Arbeitgeberverband des Groß- und Außenhandels Hamburg e.V. durch Dr. Wolfgang Schlutius

Großhandel goes online: Wie die Digitalisierung den Großhandel verändert

4. Norddeutscher Großhandelstag zum Schwerpunktthema E-Commerce Die kommenden Jahre sind für den Groß­ handel entscheidend. Um das gute Verhältnis zum Kunden zu sichern, ist ein Um­­denken notwendig. Es reicht nicht mehr aus, Pro­ dukte im stationären Handel oder in Print­­­ produkten anzubieten. Auch im Internet müssen Händler präsent sein, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dies ist ein Ergebnis des 4. Norddeutschen Großhandelstags des AGA Unternehmensverbandes, der IHK Nord und der Handelskammer Hamburg mit dem Thema Digitalisierung im Großhandel: Erfolgs­faktoren für den E-Commerce. Durch die gestiegenen Anforderungen sind Großhändler angehalten, ihre gesamten Prozesse im Marketing und Vertrieb bis hin zur Bezahlabwicklung umzustellen. „Der Kunde von heute lässt sich nicht mehr vor­ schreiben, wo er seine Produkte kauft und wie er bestellen soll“, betonte Dr. Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung Köln.

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Er stellte abschließend vier Kernthesen für die Zukunft des Handels auf: ■ Das Internet verändert Vertriebsstrukturen. ■ Die Zukunft ist Multi-Channel. ■ Erfolgreiche Online-Angebote benötigen professionelle Lösungen. ■ Print und Online müssen verknüpft werden. Die 170 Gäste hörten neben dem Wissen­ schaftler auch Praxisbeispiele von eBay und Metro Cash & Carry. Die AGA-Mitglieder Adalbert Zajadacz GmbH und top concepts GmbH überzeugten mit Best-Practice-

Beispielen. Gemeinsam sind beide Unter­ nehmen Vorreiter im B2B-E-Commerce und waren Impulsgeber für die Unternehmens­ vertreter aus dem Publikum. Auch Dr. Peter Bielert, Geschäftsführer der F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG, sprach in der Podiums­diskussion über den Weg seines Unter­nehmens zum Online-Handel.

Der 5. Norddeutsche Großhandelstag findet am 10. April 2014 statt.

Politik[Zeit] mit Senatorin Prof. Barbara Kisseler Rund 100 Gäste aus der norddeutschen Wirtschaft, Politik, Verbänden, Medien und konsularischem Korps waren am 8. August 2013 zur Politik [Zeit] in die Räume der Commerzbank AG an der Binnenalster gekommen, um den Menschen und die Politikerin Prof. Barbara Kisseler kennenzu­ lernen. Hamburg hat in puncto Kultur eine große Vielfalt zu bieten – auch über die welt­ berühmte „Lieblingsbaustelle“ der Senatorin, die Elbphilharmonie, hinaus.

„Kultur ist das, was unser Leben lebenswert macht. Sie ist der Spiegel unserer Wurzeln und unseres Seins und gleichzeitig unser Bindeglied zum Nächsten, das was uns zu­­sammenhält und unsere Gesellschaft prägt“, erklärte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse, hier rechts im Bild mit Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler und dem Haus­ herrn Uwe Borges, Vorsitzender der Geschäfts­leitung Mittelstandsbank Hamburg/Schleswig-Holstein der Commerzbank AG.

Senatorin und AGA-Präsident hatten sichtlich Spaß an ihrer Diskussion. Zentrale Themen waren die Kultur­ förderung und die Verteilung des recht über­schau­baren Kulturetats der Hansestadt. So stelle sich doch allzu oft die Frage, „wer hinten aussteigt, damit vorne jemand einsteigen kann“, brachte die Senatorin es auf den Punkt. Gleichzeitig lobte sie aber das Stiftungs- und Unterstüt­ zungs­­engagement der Hanseaten und stellte klar: „Wirtschaft braucht Kultur. Kultur braucht Wirtschaft. Und die Gesell­schaft braucht beides.“

bAV-Symposium mit Walter Riester Jochem Paulun, Vorsitzender des AGA Versorgungswerks (rechts), mit Gastredner Walter Riester (links)

Zwei Fragen an Walter Riester

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Zur Vorsorgesituation in Deutschland Auf dem Symposium zur betrieblichen Alters­­versorgung am 17. April 2013 ging der AGA mit hochrangigen Experten der Frage der aktuellen Versorgungssituation für Mit­ arbeiter von Unternehmen auf den Grund. „Die gesetzliche Rente allein reicht nicht. Jeder muss auch selber Vorsorge treffen“, betonte Gastredner Walter Riester. Damit wandte sich der Bundesminister a. D. direkt an die Unternehmen, denen vielfältige Mög­ lichkeiten zur betrieblichen Altersvorsorge für ihre Mitarbeiter offenstehen. Riester schilder­ te in einem leidenschaftlichen Plädoyer seinen Weg zur Riester-Rente und die Mög­ lichkeiten für Arbeitnehmer, einen RiesterVertrag zu besparen. Die Teilnehmer waren sich einig: Die betrieb­ liche Altersversorgung wird mit den zuneh­ mend spürbar werdenden Auswirkungen des

demografischen Wandels als Personal­instru­ ment immer wichtiger. Der Vorsitzende des AGA Versorgungswerks, Jochem Paulun, betonte dabei in seiner Einführung die Be­­ deutung eines Versorgungswerks für Unter­ nehmen in dieser Zeit und hob die nach­ haltig gute Zusammenarbeit mit der Allianz Lebensversicherung AG hervor. Das AGA Versorgungswerk betreut der HAMBURGER PHÖNIX, dessen Experten die Neuerungen durch die Einführung der Unisex-Tarife und die Versorgung von Führungskräften an die­ sem Tag beleuchteten. Abgerundet wurde der gelungene Nachmit­ tag durch einen Vortrag von Niclas Bamberg, Leiter Betriebliche Altersversorgung beim TÜV NORD. Bamberg stellte anschaulich dar, wie Betriebe das Thema Altersversor­ gung für jeden Mitarbeiter attraktiv gestalten können. Im Anschluss an die Fachvorträge nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken.

Grüne und SPD wollen den Minijobs an den Kragen. Beschäftigte sollen nur noch 100 Euro im Monat abgabenfrei dazu­ verdienen dürfen. Ein sinnvoller Ansatz? Riester: „Weniger die Frage der Steuer­­frei­ heit, sondern die Frage der Sozial­versiche­­­ rungs­­freiheit bezogen auf die Rente ist völlig falsch gelöst worden. Ich hätte damals auf jeden Fall die Rentenversicherungspflicht bei allen Minijobs beibehalten. Aber ich habe nie gegen meine Partei gestimmt, eher gegen meine eigenen Interessen. Heute würde ich jeden Minijob rentenversicherungspflichtig machen. Das wäre ein Bund für die Menschen.“ Die Mindestlohndebatte schlägt hohe Wellen. Wie ist Ihre Einstellung dazu? Riester: „Ich habe meine Meinung dazu sehr grundsätzlich geändert. Als Tarifpolitiker der IG Metall war ich überzeugt, dass die Aufrechterhaltung der Tarifauto­nomie die wichtigste Sache ist. Diese Einstellung kam ins Wanken, als zunehmend deutlich gewor­ den ist, dass zur Tarifautonomie auch zwin­ gend durchsetzungsfähige Tarifparteien ge­­ hören, aber die sind nicht immer in der Lage, die Tarifverträge durchzusetzen. Wenn das so ist, besteht faktisch häufig gar keine Tarif­­ autonomie mehr. Deshalb bin ich der Mei­ nung, dass wir eine Auffanglinie durch einen gesetzlichen Mindestlohn einziehen müssen. Man muss den Menschen das Gefühl geben, dass für Vollzeitbeschäftigte Existenz­siche­ rung allein aus dem Lohn kommt.“

Blick auf den Gemeinschaftsstand 2013

Bildungssenator Ties Rabe (Mitte) mit AGA-Präsidiumsmitglied Hans-Christian Friedmann (links) und VELUX-Ausbildungs­leiterin Kirsten Vogt sowie den VELUX-Azubis beim offiziellen Messerundgang

AGA-Gemeinschaftsstand auf der Messe einstieg 2013 Nachwuchssicherung für den Mittelstand Das Konzept eines gemeinsamen Messe­ stands mit vielen Unternehmen und viel­ fältigen Ansprechpartnern hat sich 2013 erneut als sehr erfolgreich erwiesen – 15 Unterneh­men sowie zwei Berufsschulen haben 2013 am AGA-Gemeinschaftsstand teilgenommen, um qualifizierte und motivierte Bewerber zu finden. Der Stand wurde bereits zum sechsten Mal realisiert. Mit 372 Quadratmetern bildete der Gemein­ schaftsstand wieder die größte Fläche der Messe und damit einen der wichtigsten und beliebtesten Anlaufpunkte für Interessenten in der Messehalle. Der innovative Messe­auf­ tritt des AGA und der Partner aus der Metro­­­ pol­region Hamburg wird jedes Jahr an die Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmen angepasst und weiterentwickelt. Das offene Standdesign und die gebündelten Informa­ tionen zu den Ausbildungsmöglichkeiten im Groß- und Außenhandel sowie in den unter­ nehmensnahen Dienstleistungen ziehen

jedes Jahr über 10.000 Interessenten an. Dadurch gelingt es dem AGA, die Vielfalt der Branche mit ihrem Spektrum von über 40 Ausbildungsberufen publik zu machen und gezieltes Ausbildungsmarketing zu betreiben. Vor allem kleinere mittelständische Unter­ nehmen, die den Schulabgängern nicht bekannt sind, erfahren durch die Teilnahme am AGA-Gemeinschaftsstand eine viel höhe­ re Aufmerksamkeit, als es bei einer Einzel­ prä­­­sen­tation möglich wäre. Bei einem Besuch des AGA-Gemeinschafts­ stands betonte der Hamburger Bildungs­ sena­tor Ties Rabe die Bedeutung des Han­ dels für den Wirtschaftsstandort Hamburg und bezeichnete die Teilnahme der Unter­ nehmen als Gewinn für die gesamte Messe. Bei der nächsten einstieg im Februar 2014 werden erneut 15 Unternehmen ihr Aus­bil­dungs­engagement vorstellen.

Partner der einstieg 2014: ■ Biesterfeld AG ■ DETLEV LOUIS Motorradvertriebs GmbH ■ ERC Emissions-Reduzierungs-Concepte GmbH ■ F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG ■ Helm AG ■ Jebsen & Jessen (GmbH & Co.) KG ■ K.D. Feddersen Holding GmbH ■ MEGA eG (MEGA Gruppe) ■ MonarkDiesel GmbH & Co. KG ■ Nordmann, Rassmann GmbH ■ Peter Mattfeld & Sohn GmbH ■ Tchibo GmbH ■ VELUX Deutschland GmbH ■ Welding GmbH & Co. KG ■ Wulf Gaertner Autoparts AG

Sie haben es schon geschafft: Die Azubis der Ausstellerfirmen engagierten sich stark für die Information der künftigen Nachwuchskräfte auf dem Messestand.

www.handel-fuer-deine-zukunft.de

Peter Mattfeld & Sohn GmbH Lebensmittel-Import-Großhandel

1959: Gründung des ersten Bildungswerks eines Unternehmerverbandes in Deutschland, ab 2010 INW – Bildungswerk Nord 1963: Gründung der Kanzlei Schlutius, Espey & Partner; Walter Markert (Otto Markert & Sohn) wird AGA-Präsident

Modern und sicher im Internet – Mit Netz und doppeltem Boden

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FAQs zur neuen AGA-Homepage und zum Mitgliederbereich

Anmeldung zum Extranet

Alle unter einem Dach

Kontakt

Sie haben noch keine Log-in-Daten? Mitglieder können diese einfach anfordern. Auf unserer Startseite finden Sie ein Anmel­de­formular im PDF-Format. www.aga.de

Mit dabei sind übrigens auch der VMG Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord, das TeamMittelstand und selbstverständlich das INW – Bildungswerk Nord.

Unsere Seiten befinden sich in ständiger Weiterentwicklung – dafür brauchen wir auch weiterhin Ihr Feedback. AGA-Hompagebetreuung: Martin Schnitker [email protected] Dinah Geißendörfer [email protected]

AGA

Sind meine Daten sicher? Seit dem 1. Januar 2013 ist der AGA Unternehmensverband mit seiner neuen Seite online. Im frischen und aktuellen Design, mit einer neuen und sicheren Datenbank im Hintergrund.

Wie fing alles an? Vor einigen Jahren entschied der AGA sich für einen Neubeginn in Sachen interner Verwaltungssoftware. Sensible Daten wie die Informationen unserer Mitglieder sollten gut und sicher mithilfe moderner und zukunfts­ fähiger Software verwaltet werden. Der Übergang der Mitgliederverwaltungssoftware wurde klar strukturiert und geplant. Schließ­ lich sollten die Mitglieder nach wie vor nach kurzem Anruf oder E-Mail ihre gewünschten Informationen und Beratungen erhalten.

Nach intensiver Recherche auf dem Markt entschied der AGA sich für die Internet­­ agentur des neuen Mitgliederverwaltungs­ software­­anbieters: ein Softwareunternehmen mit intensiven Verbandserfahrungen.

des bereits kommunizierte dreigeteilte Leistungsangebot strukturiert nun auch online die Leistungen des AGA. Dieser Auf­ teilung ist der geschützte Bereich – sozu­ sagen die Arbeitsebene für AGA-Mitglieder: das Extranet – übergeordnet.

INW

I

VMG

Die Nutzerdaten sind auf einer sicheren Datenbank auf einem mehrfach gesicherten Server nur beim AGA Unternehmensverband selbst gespeichert und werden dort fach­ männisch unter Einhaltung strengen Daten­ schutzes betreut. Über einen sicheren Tunnel ist die Internetseite vom Rechenzentrum aus mit der Datenbank verbunden. Bei jedem Log-in wird geprüft, ob die Berechtigungen vorhanden sind. So können beispielsweise Arbeitshilfen direkt an die gespeicherte E-Mail-Adresse gesendet werden.

Was ist neu im Design? Was ist neu im Extranet?

Gleichzeitig wurde ein Relaunch des Inter­­­­­ net­­­auftritts des AGA Unternehmens­verban­ des notwendig: Aktualisierungen erforderten viel Zeit und Muße, optisch entsprach er nicht mehr dem Zeitgeist. Die doppelte Füh­rung der Nutzer in der internen Mit­glie­ der­­verwal­­tungssoftware und im Back­end der Internetseite führte zu hohem Verwaltungs­ aufwand. Die Sicherheitsstandards entspra­ chen nicht mehr den hohen Ansprü­chen des Verbandes, viele Mitglieder waren unzufrieden.

I

Auf der Startseite können nun sofort und aktuell die neuesten Meldungen aus der täglichen Arbeit des Verbandes eingesehen werden: Besucher und Mitglieder werden über Veranstaltungen oder Presseaktivitäten informiert und erhalten aktuelle Hinweise. Die Arbeit des AGA Unternehmens­verban­des gliedert sich in die drei Säulen Recht & Steuern, Betrieb & Bildung und Politik & Information. Dieses im Selbstverständnis und in der Öffentlichkeitsarbeit des Ver­­­ban­

Neu sind vor allem das Netz und der dop­ pelte Boden, die für die Nutzer des Extra­ nets allerdings weitgehend unsichtbar sind. Dateien wie Merkblätter und Musterverträge werden in einem besonders geschützten Bereich verwaltet. Sie erreichen diesen nach dem Log-in über das Feld „mein Bereich“. Sie sind eingeloggt als:

Mitglied

mein Bereich ausloggen

1967: Das Kürzel AGA wird erstmals offizieller Bestandteil des Verbandsnamens 1971: 1. Wirtschaftstest-Umfrage zur Konjunktur

Hier können Sie gezielt Dokumente suchen und aktuelle Informationen lesen. Wir halten auf diese Weise mehr als 300 Merkblätter, Dienstverträge und andere Arbeitshilfen an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden für Sie bereit. Nach dem Log-in können Sie sich direkt für unsere Veranstaltungen anmelden – dies funktioniert übrigens nicht nur für die Praxis [Foren] des AGA, sondern auch für die vielfältigen Seminare des INW – Bildungswerk Nord.

AGA-Lehrstellenbörse Hier kooperieren wir mit der Aktion „GROSS HANDELN – GROSS RAUSKOMMEN“ des Bundesverbandes Großhandel, Außen­ handel, Dienstleistungen (BGA, siehe auch Seite 19). Es wird hier im Laufe des Jahres 2014 zu weiteren Veränderungen kommen, sodass die Ausbildungskampagne der Verbände des Groß- und Außenhandels direkt von unseren Mitgliedern genutzt werden kann.

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Jean-Claude Trichet sprach zum 24. EuropaAbend 12

Jean-Claude Trichet gehörte nach einer News­­week-Rangliste bis vor wenigen Jahren zu den einflussreichsten Menschen der Welt. Als Chef der Europäischen Zentralbank war er für die Währung von 330 Millionen Men­schen verantwortlich. Als die ersten Turbulenzen auf den Finanz­märkten die europäische Wirtschaft bedrohten, entschied Trichet binnen Stunden, 95 Milliarden Euro Liquidität zur Verfügung zu stellen. Verständlich, dass es bei solch weitreichenden Entscheidungen nicht nur Konsens innerhalb der Banken, der EU und der Gesellschaft gab. Doch bei unserem traditionellen EuropaAbend gab es eine Menge Konsens – beispielsweise zum klaren „Ja“ zu Europa.

EuropaAbend

2014 feiern wir den 25. EuropaAbend.

„24 Jahre EuropaAbend. In diesem knappen Vierteljahrhundert hat sich die Gemeinschaft atemberaubend entwickelt: Als wir im Jahr der deutschen Wiedervereinigung starteten, hatte die EU 12 Mitglieder“, begrüßte AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch die 300 Gäste, die am 19. September 2013 in das renommierte Hotel Atlantic an die Alster gekommen waren, um Festredner Jean-Claude Trichet, Präsi­ dent der Europäischen Zentralbank a. D., zu hören. Vier Erweite­ rungs­runden später bilden wir heute eine Union aus 28 Staaten, vom finnischen Norden bis nach Gibraltar, von der Atlantik­küste Irlands bis zu den Schwarzmeer-Strän­­den Rumäniens. 500 Millionen Menschen, ein gemeinsamer Markt. 50 Jahre nach dem Élysée-Vertrag ließ die Kaufmannschaft im Norden mit Jean-Claude Trichet die deutsch-französische Freund­ schaft hoch­leben.

Moving in the Right Direction: the Euro as a Long-term Historical Process Jean-Claude Trichet forderte seine Zuhörer zu einem spannenden „Denkexperiment“ auf: „Stellen Sie sich vor, wir sind im Jahr 1998, ungefähr neun Monate vor dem Start des Euro“, begann er das Modell, „und ich spre­ che einmal in Hamburg und einmal in New York“. Hätten wir ihm damals ge­­glaubt, dass knapp 15 Jahre später 330 Mil­li­onen Men­ schen diese Währung nutzen würden? In 17 Ländern? In Hamburg hätten die Zu­­hörer dies vielleicht noch erwartet – in New York bestimmt nicht, so Trichet. Und hätte er im Jahr 1998 prophezeit, dass wir die größte Krise seit dem Zweiten, gar seit dem Ersten Weltkrieg durchleben würden, so erläuterte er weiter, man hätte ihn wohl für „totally crazy“

gehalten – jenseits und diesseits des Ozeans. Warum das Epi­zen­trum der globalen Finanz­ krise seine Heimat ausgerechnet in Europa fand, erklärte Trichet anhand mehrerer Punk­ te, die die Schwä­chen Europas aufzeigten, wie etwa das mangelnde Einhalten der eige­ nen Regeln oder der Teufelskreis einer aus­ bleibenden Banken­union. Zur Europäischen Union brachte Trichet seine Leidenschaft auf den Punkt: Nach allem, was die Gemein­ schaft in den vergangenen Jahrzehnten durchgemacht und geschafft hat – auch auf Basis der deutsch-französischen Freund­ schaft – „it seems absurd, after all that we have done, not to pursue this endeavour which is of a historical nature“. Der EuropaAbend wird von der HypoVereinsbank unterstützt.

1980: Horst Wahrlich (R.H.J. Wahrlich & Sohn (GmbH & Co.) wird AGA-Präsident 1985: Volker Schmidtchen wird Sprecher des Vorstandes (Hauptamt)

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> AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch dankt Senior Vice President Peter Hähner von der HypoVereinsbank, Geschäftsleitung Region Nord, Unternehmer Bank, für die bereits ein Jahrzehnt währende ideelle und kulturelle Unterstützung des EuropaAbends.

„Es ist nicht die EZB alleine, die uns retten kann. Es sind die Regierungen aller Mitglieds­ staaten, die für ihre Länder und für die Union als Ganzes Lösungen finden müssen. Auch wenn es schmerzhaft ist, überall – auch in Deutschland – müssen die Weichen lang­ fristig auf Schuldenabbau und wachstums­ fördernde Strukturreformen gestellt bleiben“, leitete AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse den EuropaAbend ein. Die Strukturreformen, die wir in den letzten Jahren hinter uns ge­­ bracht hätten, ließen uns heute recht beson­ nen auf Europa und den Euro schauen. Schließlich hätten sie einen entscheidenden Beitrag zum „German Jobwunder“ geleistet. „Aktuell mag der Euro vielen als Krisen­­ symbol gelten. Für mich als Hamburger Außen­händler und überzeugten Europäer ist er etwas ganz anderes: Der Euro ist unsere Währung, die Währung der Europäer – und das sind in den Euro17-Ländern mehr als 330 Millionen Menschen. Damit ist der Euro ein Symbol der Inte­gra­tion und des Zusam­ menhalts – in guten wie in schweren Zeiten“, so Kruse weiter. Gerade in schweren Zeiten helfe es, sich die Werte Europas zu ver­ gegenwärtigen: Frieden und Freiheit, Demo­

kratie und Freizügigkeit, Recht und Sicher­ heit. Das „Ja“ zum Euro fuße eben nicht nur auf fis­kalischen oder geldpolitischen Argu­ menten, sondern ganz sicher auf diesen Grund­werten Europas.

Zur deutsch-französischen Freundschaft passend wurde der EuropaAbend mit Unter­ stützung der HypoVereinsbank durch Chan­ sons von Maria Thomaschke abgerundet. Mit ihrer ausdrucksstarken, betörenden und wandlungsfähigen Stimme verzauberte sie ihr Publikum. Maria Thomaschke zählt zu den jungen Künstlerinnen, die im Rahmen von „Jugend kulturell“, der kulturellen Nach­ wuchsförderung der HypoVereinsbank, begleitet wurden.

2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990

Auf dem EuropaAbend sprachen:

Jean-Claude Trichet Dr. Benita Ferrero-Waldner David McAllister, Olaf Scholz Prof. Dr. Roman Herzog Dr. Wolfgang Schäuble Wolfgang Schüssel Peer Steinbrück William R. Timken Ole von Beust, Peter Harry Carstensen Prof. Dr. Axel A. Weber Jean-Claude Juncker György Konrad Meinhard Miegel Joachim Bitterlich Antoinette Primatarova Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Weidenfeld Lord Dahrendorf Hans-Dietrich Genscher Drs. R. F. M. Lubbers Jean François-Poncet Manfred Brunner Helmut Schmidt Dr. Peter Scholl-Latour Prof. Dr. Alfred Grosser

3 Telefonische Rechtsauskünfte

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Zu den Kernleistungen des AGA für seine Mitglieder zählt die Beratung im Arbeits-, Betriebsverfassungs-, Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrecht. Hierfür stehen in den insgesamt fünf Geschäftsstellen in Bremen, Hamburg, Hannover, Kiel und Rostock zehn Rechtsanwälte zur Verfügung. Die Geschäftsführer und Personalverantwortlichen aus den Mitgliedsunternehmen schätzen die schnelle Erreichbarkeit und persönliche, individuelle Beratung. Dabei ist der gewünschte Ansprechpartner mit seiner individuellen Durchwahl über alle Geschäfts­ stellen erreichbar. In der Regel können Ihre Fragen umgehend telefonisch erörtert und beantwortet werden. So werden im Arbeitsalltag auftretende Konflikte schnell gelöst. Dadurch werden Fehlentscheidungen ohne Zeitverlust ver­ mieden. Im Jahr 2013 wurden täglich rund 120 telefonische Rechtsauskünfte gegeben. Darüber hinaus erreichen uns täglich zahl­ reiche arbeitsrechtliche Anfragen per E-Mail.

Beratungsschwerpunkte Schwerpunkte der Beratungstätigkeit im Jahr 2013 lagen wiederum bei Kündigungen, Abmahnungen sowie einvernehmlicher Trennung von Mitarbeitern, aber auch bei betriebsverfassungsrechtlichen Problemen. An Hilfen bei der Gestaltung von Arbeits­ verträgen bestand ebenfalls nach wie vor großer Bedarf. Be­­son­­deres Augenmerk lag auf deren Befristung beziehungsweise auf der Verlängerung von Befristungen. Zahl­ reiche Fragestellungen betrafen auch die Bereiche Mutterschutz/Elternzeit und Schwerbehinderung sowie Reisekosten.

Im Bereich des Steuer- und Sozialversiche­ rungsrechts waren viele Problemstellungen im Zusammenhang mit der Elektronischen Lohnsteuerkarte zu lösen. Die Abgrenzung zwischen Arbeitnehmern und selbständiger (freier) Mitarbeit war ebenfalls ein häufiges Thema. Gleiches gilt in Bezug auf die Mini­jobs. Auch spielten Fragen zur Arbeit­ nehmer­­überlassung eine große Rolle.

Vielen Dank Ulrich Fowelin

Mit Ulrich Fowelin verlässt ein Urgestein den AGA. Der 1946 in Hamburg geborene Rechts­anwalt ist seit dem 1. April 1979 für den AGA aktiv und hat lange Jahre die Arbeit der Rechts­­abteilung geprägt. In der Leitungs­funktion „Koordinator Recht“ und als ausgewiesener Experte für das Betriebs­ verfas­­­sungs­recht wird er im Mitgliederkreis als kompetenter und angenehmer Ratgeber geschätzt. In der Ausbildung juristischer Nachwuchskräfte setzt er Maßstäbe. Dass er noch über das eigentliche Renteneintrittsalter hinaus dem AGA verbunden geblieben ist, belegt erneut sein vorbildliches Engagement, für das wir ihm herzlich danken.

Prozessvertretung Bei Personalentscheidungen, die ein Mit­­ arbeiter nicht akzeptiert, werden häufig die Arbeitsgerichte angerufen. Dies gilt auch für Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat. Die Anwälte des AGA übernehmen hierbei die außergerichtliche sowie gerichtliche Vertretung der Mitgliedsunternehmen. Diese ist im Rahmen der Mitgliedschaft kostenfrei. Das Prozessaufkommen hat sich dabei 2013 stabilisiert. In der Mehrzahl der Arbeits­­ gerichtsprozesse ging es um die Trennung von Mitarbeitern. Weitere Themen waren Arbeitsentgelt, Abmahnungen sowie Zeugnisse.

Recht & Steuern

Im Bereich der Betriebsverfassung ging es in vielen Fällen um die Ersetzung der vom Be­­triebsrat verweigerten Zustimmung zur Ein­stellung oder Versetzung von Mitarbeitern. Darüber hinaus wurde in Einigungs­stellen zu Themen wie Leistungskontrolle, Arbeitszeit und variable Vergütung mitgewirkt.

Wir sind dort, wo Sie uns brauchen

Rechtliche Neuerungen und aktuelle Rechtsprechung

Aktuelle Themen, wichtige Neu­rege­ lungen und Trends für den Betrieb

In unseren Praxis [Foren] erörtern unsere Experten aktuelle Änderungen im Arbeitsund Sozialrecht. Zusätzlich informieren kompetente Referenten regelmäßig über betriebswirtschaftliche Fragen sowie Neue­ rungen in der Ausbildung.

Hier steht der Wissenstransfer im Vorder­ grund. In den Praxis [Foren] vermitteln wir unseren Mitgliedern Expertenwissen zu aktuellen betriebswirtschaftlichen Fragen. Innerhalb der Kurzvorträge erhalten die Firmen Impulse für ihre tägliche Arbeit. Die Praxis [Foren] werden regelmäßig in allen Regionen des Verbandsgebiets durchgeführt. Referenten sind entweder AGA-Rechts­ anwälte oder Experten anderer Fachgebiete. Die Teilnehmer nutzen die Veranstaltungen außerdem zum Erfahrungsaustausch.

2014 werden wir die Kooperation mit der Bucerius Law School erneut aufnehmen und unsere Reihe „Aktuelle Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts“ mit Richtern des Bundesarbeitsgerichts fortsetzen. Sie werden unter anderem aktuelle Urteile erläutern und Fragen von Geschäftsführern und Perso­ nalern diskutieren. Darüber hinaus sind Uni-Professoren regel­ mäßig Gastreferenten in unseren Veran­ staltungen. Neben den AGA-Rechtsanwälten sorgen sie für eine thematische Vertiefung ihrer Spezialgebiete mit vielfältigen interes­ santen Themen.

2013 konnten 72 Praxis [Foren] in 15 ver­­schiedenen Städten mit insgesamt 2.750 Teilnehmern durchgeführt werden. Sehr gut besucht waren unter anderem Themen wie „SEPA-Einführung“, „Rechts­ sichere Einführung mobiler Endgeräte ins Unternehmen“ oder „Betriebliches Eingliede­ rungsmanagement“. Ein fester Bestandteil sind mittlerweile die Vorträge zu den Ände­ rungen innerhalb des Lohnsteuerrechts, des Sozialversicherungsrechts und der Reise­ kosten geworden, die jeweils zur Jahres­ wende stattfinden. Insgesamt wird von den Teilnehmern stets die Aktualität und Praxis­ nähe der Vorträge positiv hervorgehoben.

Themen der Praxis [Foren] (Auswahl) ■ Compliance in der Außenwirtschaft ■ Corporate Social Responsibility ■ Rechtssichere Einführung mobiler Endgeräte ins Unternehmen ■ Das neue Außenwirtschaftsgesetz ■ Energiemanagement ■ Rechtssicherer Verkauf über OnlineShops/Umsatzsteuer im Onlinehandel ■ SEPA-Einführung ■ Physische und psychische Leistungsfähigkeit ■ Videoüberwachung ■ Flexible Arbeitszeitmodelle ■ Umsatzsteuer aktuell ■ E-Commerce im Großhandel ■ Gewerberaummietrecht ■ Asset Protection – Wege zum Schutz des privaten Vermögens

Rechtsanwältin Eva Maria Terhörst (32) Leiterin der Geschäftsstelle Bremen

Rechtsanwalt Philipp Neddermeyer (40) Geschäftsführer der Landesgruppe Niedersachsen

Rechtsanwalt Dennis Siggelow (31) Leiter der Geschäftsstelle Kiel

1987: Hanns-Eberhardt von Möller (Miles Internationale Textil Im- und Export Handelsges. mbH & Co.) wird AGA-Präsident 1988: Der Verbandsname wird in AGA Unternehmens- und Arbeitgeberverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V. geändert, zunehmend treten Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor dem Verband bei

Rechtsanwalt Carsten Utermark (52) Leiter der Geschäftsstelle Rostock

„ Ich nehme jedes Jahr an mehreren Praxis [Foren] teil und

Karin Dyck, Prokuristin bei der Gebäudeservice Elster KG:

■ Vorsorgevollmachten für Unternehmer

kann aus jeder einzelnen Veranstaltung etwas für meinen betrieb­ lichen Alltag mitnehmen. Der AGA ist mit seiner telefonischen Beratung wirklich tagtäglich an meiner Seite.

■ Nutzung von Firmen-Fahrzeugen



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Stimmen der Verhandlungsführer der Tarifrunden

Tarifpolitik

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Die Tarifpolitik des Jahres 2013 stand ganz unter dem Einfluss der Lohn- und Gehalts­ tarif­­runden. Verdi hatte die Tarifverträge für Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung in den Tarifgebieten Hamburger Wirtschafts­ raum, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern jeweils frist­ gerecht zum 30. April 2013 gekündigt und Forderungen prozentual und mit Festbeträ­ gen von etwa 6,5 Prozent für zwölf Monate erhoben. Nach eingehenden Beratungen in den jeweiligen Tarifkommissionen der Tarif­ gebiete wurden die Forderungen als deutlich überhöht zurückgewiesen. Die Tarifkommis­ sionen setzen sich aus Unternehmensvertre­ tern der jeweiligen Bundesländer zusammen. Das hierbei gezeigte ehrenamtliche Engage­ ment ist ausdrücklich zu würdigen.

In den Tarifausschüssen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, in denen über Anträge zur allgemeinen Verbindlichkeit verhandelt wurde, hat der AGA weiterhin mitgewirkt. Die Gespräche über die Schaffung eines Entgelttarifvertrags und Zusammenführung von Lohn- und Gehaltsgruppenplänen sind nach Abschluss der Lohn- und Gehalts­ runde wieder aufgenommen worden, wobei der AGA weiterhin das Ziel einer Moderni­sie­­ rung und Weiterentwicklung der bisherigen Tarifverträge verfolgt, sodass auch zukünftig die Eingruppierung nach Qualifikations­­ merkmalen erfolgt und durch die Nennung kon­kre­­ter Richtbeispiele anwenderfreundlich bleibt.

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„Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi sind völlig überzogen. Wir haben ein substanzielles und realistisches Angebot vorgelegt.“ Volker Hepke, Leiter der AGA-Tarif­ kommission in Mecklenburg-Vorpommern, zur ersten Verhandlungsrunde

„Die Gewerkschaft Verdi verkennt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren für die Unterneh­ men drastisch verändert haben. Deswegen kann es keinen Abschluss in gleicher Höhe wie vor zwei Jahren geben.“ Axel van Alst, Leiter der AGA-Tarif­ kommission in Niedersachsen, bei der dritten Tarifrunde

„Wir sind mit diesem Ergebnis bis an den Rand unserer Möglichkeiten gegangen. Positiv zu bemerken ist, dass durch die Laufzeit von 24 Monaten die Betriebe nun Planungssicherheit haben.“ Dr. Wolfram Konertz, Verhandlungsführer der AGA-Tarifkommission in Hamburg, zum Tarifabschluss

„Die wirtschaftliche Lage der Betriebe hat sich seit dem letzten Abschluss vor zwei Jahren deutlich verschlechtert. Deswegen ist dieses Angebot mehr als akzeptabel.“ Dr. Joachim von Müller, Leiter der AGATarifkommission in Schleswig-Holstein, kommentiert das erste Angebot der Arbeitgeberseite.

Unter Beteiligung der maßgeblichen bundes­ politischen Gremien wurde sodann ein Tarif­ abschluss über 24 Monate erreicht, der für das erste Jahr eine Anhebung von Löhnen und Gehältern von 3 Prozent und für das zweite Jahr von 2,1 Prozent sowie eine Pauschalzahlung von 90 Euro vorsieht. Die Ausbildungsvergütungen steigen um Fest­ beträge in ungefähr gleicher Größen­ord­nung. Mit diesem Abschluss ist es dem AGA ge­­ lungen, dem Wunsch nach Planungssicher­ heit gerecht zu werden. Die tariflichen Anhe­ bungen befinden sich im unteren Drittel im Vergleich zu anderen Branchen. Darüber hinaus hat der AGA zahlreiche Haus­­tarifverhandlungen für seine Mitglieder mit den unterschiedlichen Gewerkschaften geführt und hier maßgeschneiderte Ergeb­ nisse erzielt. Die Rechtsanwälte des AGA informieren regelmäßig in den Wirtschaftsmedien des Nordens über aktuelle arbeitsrechtliche Themen, zum Beispiel in der NordWirtschaft oder der Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung.

1990: 1. EuropaAbend mit Prof. Dr. Alfred Grosser 1990: Gründung Arbeitgeberverband Groß- und Außenhandel Mecklenburg-Vorpommern e.V. durch den AGA, ab 1993 wird daraus die AGA-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern

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Betrieb & Bildung

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Gelangensbestätigung – Neue Nach­ weise für EU-Lieferungen beschäftigen Exporteure Seit dem Frühjahr 2012 beschäftigt eine neue Verordnung des Bundesministeriums der Finanzen die deutschen Handelsunter­ nehmen. Dabei geht es um die Umsatz­ steuer­durchführungsverordnung und die neu eingeführte Gelangensbestätigung. Mit ihr und anderen alternativen Belegnachweisen soll sichergestellt werden, dass steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferungen von Unternehmen im Geltungsbereich des deut­ schen Umsatz­steuer­gesetzes im EU-Ausland tatsächlich angekommen sind. Mit den neuen Nachweispflichten sollen die Besteue­ rung des innergemeinschaftlichen Erwerbs im Bestimmungsland sichergestellt und betrüge­rische Geschäfte verhindert werden. Viele AGA-Mitglieder waren und sind von den neuen Regelungen betroffen. Der erste Entwurf der sogenannten 11. Umsatzsteuerdurchführungsverordnung zu Beginn des Jahres 2012 war dabei alles andere als praxisnah. Es war klar – die Einführung der Gelangensbestätigung würde für die Unternehmen einen enormen Mehr­ aufwand bei der Abwicklung des Export­ geschäfts bedeuten. Der AGA setzte sich

daher gemeinsam mit den deutschen Spitzenverbänden der Wirtschaft für eine praktikablere Lösung ein und erzielte 2013 endgültig einen Erfolg. Denn nur in besonderen Ausnahmefällen ist es nun notwendig, eine Gelangens­bestäti­ gung mitzuführen. In vielen Fällen reicht dagegen der Nachweis mit den bislang bekannten Dokumenten, beispielsweise durch Frachtbrief, Spediteursbescheinigung und andere. Weiteres dazu finden Sie auf unserer Homepage unter: www.aga.de

Die IT- und E-Commerce-Branche boomt – doch wie hoch sind die marktüblichen Gehälter? Hamburg ist Deutschlands E-CommerceHauptstadt. Hier haben sich in den letzten Jahren zu den bestehenden Unternehmen viele weitere Dienstleister und Agenturen angesiedelt. Die Auftragslage in diesen Sek­ toren ist erfreulich gut. Es werden steigen­­de Umsätze erwartet und Neueinstellungen geplant. Fach­kräfte sind dringend erforder­ lich, um die Auftragslage zu bewältigen und den hohen Wissensstandard der Region auf­recht­­erhalten zu können. Durch die

rasante Entwick­lung besteht derzeit kein einheit­li­ches Gehaltsniveau in der IT- und E-Com­merce-Branche und Arbeitgeber wis­ sen nicht, was sie ihren Mitarbeitern zahlen sollten, um sie nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Daher hat der AGA es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen bei dieser Ein­schät­zung zu unterstützen, und eine Gehalts­studie für diese Branchen entwickelt. Die Ergebnisse belegen deutlich, dass es einen Fachkräftemangel im IT- und ECommerce-Bereich gibt. Knapp die Hälfte aller befragten Unternehmen ist aktuell auf der Suche nach Know-how-Trägern. Um eine Stelle adäquat zu besetzen, werden im Schnitt mehr als drei Monate benötigt. Studienergebnisse: ■ Entwickler und Programmierer über 45 sind Spitzenverdiener. Ihre Gehälter belaufen sich auf ca. 70.000 Euro/Jahr. ■ Gleichzeitig sind sie es, die aktuell am häufigsten gesucht werden. ■ Berufserfahrung ist das A und O. Wer sich ein Fachwissen aufgebaut hat, darf es sich gut bezahlen lassen. Die Studie ist eine Initiative von AGA und Hamburg@work. Beide Partner arbeiten seit drei Jahren eng zusammen.

1992: EuropaAbend mit Helmut Schmidt 1994: Dr. Uwe Mehrtens (Heuer-Gruppe, † 04.10.2010) wird AGA-Präsident

Wer braucht ihn nicht – den perfekt passenden Auszubildenden? Alle brauchen sie, doch sie sind rar: Gute, motivierte Auszubildende. Und selbst wenn man glaubt, sie gefunden zu haben, ist man sich oft nicht sicher, ob sie zum Unterneh­ men passen und wie viel Entwicklungs­ poten­zial in welchen Bereichen noch vorhanden ist. Mit dem AGA Kompetenz-Check stellen wir Ihnen ein objektivierendes Verfahren für die Rekrutierung von Auszubildenden zur Seite, das 26 Persönlichkeitskompetenzen misst und Personaler dabei unterstützt, die poten­ ziellen neuen Auszubildenden richtig einzu­ schätzen. So erhalten Sie noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Person, die vor Ihnen steht. Der Test zeigt Ihnen die Entwicklungs­­mög­lichkeiten, die ein potenzieller Auszu­ bilden­­der hat, seine objektiven Stärken und Schwächen, die ihn vielleicht gerade für Ihr

Unternehmen zum perfekten Auszubilden­ den machen. Der AGA Kompetenz-Check wurde vom AGA gemeinsam mit der Pawlik Sales Consultants AG entwickelt und richtet sich speziell an die Bedürfnisse der Betriebe, die in kaufmännischen Berufen ausbilden. Ende 2012 ist der Check als Testversion gestartet und war im Jahr 2013 kostenfrei für AGAMitglieder verfügbar. Ab 2014 bieten wir ihn weiterhin ausschließlich unseren Mitglieds­ unter­­nehmen gegen ein geringes Entgelt an. Über eine PIN erhält der Bewerber Zugang zum etwa 20-minü­­tigen Test. Der kann über das Internet überall durchgeführt werden – im Unternehmen oder zu Hause. Nach Ab­­ schluss des Tests wird je ein Ergebnis­bericht für den Personaler und für den Ausbildungs­ platzbewerber zur Verfügung gestellt.

Preise: Pro bestellter PIN werden ab 2014 folgende Gebühren erhoben: 1 bis 20 PINs pro Kalenderjahr: 7,50 Euro pro PIN (inkl. MwSt.) ab 21 PINs pro Kalenderjahr: 5,00 Euro pro PIN (inkl. MwSt.) Weitere Informationen gibt es auf www.aga.de im Bereich Betrieb & Bildung und weiter unter AGA Kompetenz-Check.

GROSS HANDELN – GROSS RAUSKOMMEN Die Ausbildungskampagne des Großund Außenhandels Bundesweit wird händeringend Nachwuchs gesucht. Die Zahl der Schulabgänger sinkt und um die Besten der einzelnen Jahrgänge reißen sich viele Betriebe. GROSS HANDELN – GROSS RAUSKOMMEN mit der Webpräsenz gemeinsam.gross-handeln.de ist die Ant­ wort der Verbände des Groß- und Außen­­ handels auf den Nachwuchsfachkräfte­­ mangel. Initiiert vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), konn­ ten sich im Herbst 2013 Auszu­bildende und Studierende aus dem gesamten Bundes­ gebiet im Bereich Groß- und Außenhandel als „Kampagnengesicht 2014“ bewerben. Ziel der im Januar 2014 öffentlich startenden Kampagne ist es, junge Menschen für eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel zu begeistern und Unternehmen im Personal­ marketing zu unterstützen.

Auf ein Wort ...

Gute Ausbildung stärkt Unternehmen und junge Menschen

Ausbildungspreis von AGA und INW

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Der AGA Unternehmensverband und das INW – Bildungswerk Nord sind Bildungspartner. Dieses Engagement findet seinen Höhepunkt in den Verleihungen des Aus­bil­dungspreises in den fünf norddeut­ schen Bundesländern. Hier werden jedes Jahr herausragende Aus­ bildungsleistungen – sowohl vom Auszubildenden als auch von den ausbildenden Unternehmen – prämiert. Auf den feierlichen Ver­ leihun­gen geben prominente Fest­redner ihre Gedanken zu Bildung, Wirtschaft und Kultur weiter. Zahlreiche Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft sind Gäste der Veranstal­tungen und nutzen diese zum Austausch. Die duale Ausbildung ist nicht nur ein Exportschla­ ger, sie ist das, was die Unternehmen unserer Wirtschaftsstufe in Zeiten des Fach­kräfte­mangels stark macht. Sie zu fördern, ist uns seit jeher ein Anliegen, sie auszuzeichnen, eine der schönsten Auf­ gaben eines Unternehmensverbandes. In jedem Bundesland werden Auszubil­den­de in den Kategorien Großhandel, Außenhandel und Dienstleis­tun­gen geehrt. Eine Jury aus erfahrenen Personalleitern entscheidet über die Auswahl der Preisträger. Informationen zur Bewerbung für den Ausbildungspreis: ab Frühjahr 2014 auf www.aga.de

Die Festredner der Ausbildungspreisverleihungen 2013 „Lassen Sie uns den Ausbildungsmarkt europäisch denken und nicht Ausbildungsplätze einstampfen, die nicht besetzt werden können.“ Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen MdB, Festrednerin auf der Ausbildungspreisverleihung in Hannover

„Alleine schafft man nichts, nur mit seinen Mitarbeitern kann man etwas erreichen.“ Horst Rahe, Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Seereederei und Life-time President of AIDA Cruises, Festredner auf der Ausbildungs­ preisverleihung in Rostock

Hannover:

In Hannover hielt Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen (links) die Festrede. Helmut Münnich, Vorsitzender der AGA-Landesgruppe Niedersachsen (rechts), gratulierte Kevin Bültel, Egbert Wilts GmbH & Co. KG, und Jana Greilich, Steinhoff Germany GmbH. Der Preisträger in der Kategorie Dienstleistungen, Janis Niemeyer von der DIESEL TECHNIC AG, grüßte per Videobotschaft von seinem derzeitigen beruflichen Standort in Dubai.

Seit 1998 ist der Ausbildungspreis ein herausragender Bestandteil unseres Ausbildungsengagements.

Mit freundlicher Unterstützung von:

Bremen: Festredner Wolfgang Clement (rechts) mit dem AGA-Landesgruppen­ vorsitzenden Klaus Ziegler und den ausgezeichneten Auszubildenden. Prämiert wurden Katharina Pasternjak von der United Arab Shipping Agency Company (Deutschland) GmbH (links), Ann-Katrin Kirschke, EGGERS & FRANKE Holding GmbH, und Alexander Davidoff von der Henry Lamotte Food GmbH (ganz links).

INTEGRATION · KULTUR · QUALIFIZIERUNG · TALENTE INNOVATION · CHANCEN · LEBENSLANGES LERNEN

„Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 zurück­ zubauen, wäre ein Grundfehler, der zu mehr Schwarzarbeit und höherer Arbeitslosigkeit führen würde.“ Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a. D., Festredner auf der Ausbildungspreis­ verleihung in Bremen

„Auszubildende, die nach ihrem Abschluss in den Beruf einsteigen, und junge Theaterregisseure haben etwas gemeinsam: Beide betreten ein vielgesichtiges Gebiet, in dem viele verschiedene Interessen koexistieren.“ Daniel Karasek, Generalintendant des Theaters Kiel, Festredner auf der Ausbildungspreisverleihung in Kiel

„Wir müssen die Menschen, die mit viel Hoffnung zu uns kommen, auf Augenhöhe treffen. Wir sind die Mehrheitsgesellschaft, wir müssen auf sie zugehen.“ Hourvash Pourkian, Unternehmerin aus Hamburg, Podiumsgast auf der Ausbildungspreisverleihung in Hamburg „Schule ist staatlich angeordnete Freiheitsberaubung. Beim Thema Kindergartenpflicht fragen Bildungsbürger oft: ,Wieso? Kann die Erzieherin meine Kinder besser erziehen als ich mit zwei akademischen Graden?‘ Ich sag’ dann immer: ,Ja!‘ … Sie können nicht an dem Fakt vorbeigehen, dass es Brennpunktschulen gibt, in denen 90 Prozent der Eltern nicht erwerbstätig sind.“

Hamburg: Stolze Preisträger in der Hansestadt: Svenja Diekjobst (links), WILLBRANDT KG, und Lena Tietze, ausgebildet bei der Dichtomatik Vertriebsgesellschaft für technische Dichtungen mbH, mit Büro­kaufmann André Ziller von der Frontline GmbH

Rostock:

Bernd Mächtig, Vorsitzender der AGA-Landesgruppe in MecklenburgVorpommern, präsentierte stolz die Preisträger Willi Wüsthoff (Mitte), ausgebildet bei der Stadt Neubrandenburg, Eigenbetrieb Immobilienmanagement, und Martin Bremer (rechts) von der Heinrich Schütt KG GmbH & Co.

1998: 1. Verleihung des Ausbildungspreises in Hamburg 1998: www.aga.de geht online

Kiel: Die Prämierten aus dem nördlichsten Bundesland mit ihren Ausbildern: rechts Annalena Sander, UROMED Kurt Drews KG, in der Mitte Dennis Thaler, der als Fachkraft für Lagerlogistik in der TRANSIT TRANSPORT FLENSBURG GmbH & Co. KG seinen Traumberuf gefunden hat, und Sonja Szablicki (Mitte links), FURUNO DEUTSCHLAND GmbH

Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Podiumsgast auf der Ausbildungs­ preis­verleihung in Hamburg

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Politik & Information

Analysen aus der Praxis

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AGA-Indikator – Groß- und Außenhandel (gesamt)

© 2013 AGA Unternehmensverband

Regelmäßig befragt der AGA Unterneh­mens­ verband seine Mitglieder zu wichtigen Themen aus dem Arbeitsalltag. So wurden die Groß- und Außenhändler zu Beginn des Jahres 2013 zu den Themen Krankenstand und Fluktuationsrate ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Angaben gebeten. Darüber hinaus wurde die Studie „EffektivGehälter und -Löhne“ erneut durchgeführt.

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Fehlzeiten Erfreulich war die Nachricht, dass sich die Angestellten 2012 seltener krankgemeldet hatten als im Jahr zuvor. Im Durch­schnitt fehlten die Mitarbeiter an 11,6 Tagen (2011: 11,9 Tage). „Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Damit konnte der Trend der vorigen Jahre zu mehr Fehlzeiten gestoppt werden“, kommentierte AGA-Haupt­ge­ schäftsführer Volker Tschirch das Ergebnis. Auffällig ist, dass der Krankenstand in klei­ neren Unternehmen (bis 25 Mitarbeiter) mit 8,9 Tagen deutlich niedriger liegt als in gro­ ßen Unternehmen (mehr als 50 Mitarbeiter), die 11,6 Krankheitstage zu beklagen haben.

Fluktuation Die Umfrage zur Wechselbereitschaft von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern belegt, dass die Fluktuation mit 10,6 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau bleibt. Im Detail haben 4,7 Prozent aller Mitarbeiter 2012 von sich aus ihr Arbeitsverhältnis ge­­ kündigt (2011: 4,6 Prozent). Die restlichen 5,9 Prozent sind aufgrund natürlicher Fluk­

Der AGA-Indikator fasst die Einschätzung der gegenwärtigen und der erwarteten Ertragslage zusammen. Werte über 100 sind Ausdruck einer relativ guten, Werte unter 100 einer relativ schlechten Geschäftslage.

tuation, beispielsweise wegen Rente oder Wohnortwechsels, aus dem Betrieb ausge­ schieden.

Effektiv-Gehälter und -Löhne Wo Personalarbeit Chefsache ist, also ge­rade in kleineren und mittleren Betrieben, ist es unverzichtbar, aktuelle und zuverlässige Vergleiche bei der Entlohnung der Mitarbei­ ter in der Hand zu haben. Auch hier unter­ stützt der AGA seine Mitgliedsunternehmen mit seiner Erhebung zu Effektiv-Gehältern und -Löhnen.

Im ersten Quartal 2013 wurden die Großund Außenhändler sowie die unternehmens­ nahen Dienstleister zu den gezahlten Ge­häl­ tern und Löhnen von Vollzeitkräften be­­fragt – von der Bürohilfe über den Sach­bearbeiter bis hin zum Controller. Rund 3.200 Angaben aus mehr als 180 Unternehmen wurden ausgewertet. Zum Zeitpunkt der Erhebung hatten 19 Pro­ zent der Unternehmen die Löhne und Gehälter schon um 2 bis 3 Prozent erhöht. 42 Prozent der befragten Firmen hatten noch vor, in 2013 die Bezahlung anzuheben.

Für Fragen zu den Erhebungen des AGA steht Ihnen Andreas Wischer, Leiter Statistik und EDV, im AGA zur Verfügung, E-Mail: [email protected]. Zu den Tarifentgelten berät Sie Rechtsanwalt Volker Hepke, Tel.: [ 040 ] 30 80 1-211, E-Mail: [email protected].

AGA-Wirtschaftstest: Wirtschaftsanalyse für den Norden Der AGA ist am Puls der Unternehmen in Norddeutschland. Breit angelegte Wirt­ schafts­studien, Blitzumfragen und Analysen gewährleisten, dass das auch so bleibt. Mit dem Wirtschaftstest, der seit 1971 die Konjunkturperspektiven der Branche unter­ sucht, hat der AGA ein anspruchsvolles Instrument zur Betrachtung der wirtschaft­ lichen Lage im Norden geschaffen.

der AGA-Indikator seit Jahresbeginn deutlich an – von 97,1 auf 116,2 Punkte. Für den Zeitraum bis zum 31. März 2014 erwarteten 42,7 Prozent der Betriebe steigende Um­­ sätze, nur 9,6 Prozent gingen von geringeren Erlösen aus. Bei den voraussichtlichen Gewinnen waren die befragten Unternehmen zurückhaltender: Nur 23,4 Prozent der Firmen prognostizierten ein Gewinnplus, dagegen erwarteten 22,6 Prozent ein Minus.

Dienstleister im Norden Nach drei Quartalen im Jahr 2013 zeigte sich die Lage im norddeutschen Groß- und Außenhandel im Vergleich zum Beginn des Jahres deutlich verbessert. Die Umsätze erhöhten sich zwischen Juli und September um 0,7 Prozent. Nach einem kräftigen Minus von 2,2 Prozent im ersten Quartal und einer Stagnation im zweiten Quartal war dies durchaus positiv zu bewerten. So stieg auch

Ein weiterer Grundpfeiler der AnalyseTätigkeit des AGA ist die jährliche Studie „Dienstleistungssektor in Norddeutschland“, kurz DiNo genannt, die 2013 zum 11. Mal durchgeführt wurde. Die Studie betrifft den großen Wirtschaftssektor der unterneh­ mensnahen Dienstleister, der im Norden 164.464 Unternehmen mit 1,44 Millionen

1999: 1. Verleihung des Ausbildungspreises in Bremen 2000: 1. Verleihung des Ausbildungspreises in Mecklenburg-Vorpommern

Beschäftigten zählt. Sie erwirtschaften einen Umsatz von 181,5 Milliarden Euro. Insgesamt lässt sich ein positives Ergebnis konstatieren: Die unternehmensnahen Dienst­ leister haben 2013 mehr als 30.000 Stellen geschaffen und 2014 sollen es mit rund 28.000 noch einmal ähnlich viele sein. Nicht ganz so positiv zu bemerken ist, dass sich das Wachstum sowohl beim Umsatz, bei den Investitionen als auch beim Perso­nal­ aufbau verlangsamt hat. Dennoch sind die Aus­sichten für 2014 insgesamt opti­mistisch. Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass die Unternehmen in Norddeutschland ver­ mehrt auf Mitarbeiter setzen, die im eigenen Betrieb ausgebildet wurden. Die Firmen sind sich ihrer Verantwortung für die Zukunft bewusst und handeln danach.

Forderungen der norddeutschen Wirtschaft an die neue Bundesregierung 24

wäre. Daher ist jetzt Mut ge­­fragt, um den öffentlichen Haushalt konsequent zu stärken. Nur so bleibt Deutschland handlungsfähig. Im Steuerrecht kann nur die Umsetzung der schon seit Jahren geforderten Vereinfachung Erfolge bringen. Weitere Steuern beziehungs­ weise deren Verschärfungen wie bei der Erbschaftsteuer oder Vermögensteuer sind klar abzulehnen.

Die neue Bundesregierung hat viele Herausforderungen zu bewältigen

Der AGA mischt sich ein, erläutert Unter­ nehmer-Standpunkte und ist Stimme der mittelständischen Wirtschaft. Das gilt vor allem in den fünf Küstenländern. Regionale und landespolitische Themen wie Verkehrs­ infrastruktur, Gewerbesteuern, Bürokratie­ abbau oder Gewerbeansiedlungen – der AGA bezieht klar Position. Gemeinsam mit den Spitzenverbänden, in denen er organi­ siert ist, meldet er sich zu Wort und nimmt Stellung. So befragte der AGA seine Mitglieder Ende November 2013 zu ihrer Meinung über den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Das Ergebnis der Blitzumfrage: 53 Prozent der Unternehmen stimmten dem Koalitions­ vertrag zu, 47 Prozent lehnten ihn ab. Scharfe Kritik äußerten die Firmen an den Steuerplänen der zukünftigen Regierung, der geplanten Lkw-Maut und dem Mindestlohn von 8,50 Euro. Insgesamt benoteten die Unternehmen den Vertrag mit einer mäßigen Schulnote von 3,3. Die neue Bundesregierung darf nicht die Staats­ausgaben weiter erhöhen und erreichte Fortschritte in der aktivierenden Arbeits­ markt­politik zurückdrehen. Für die kommen­ de Legislaturperiode stellt der AGA Unter­ nehmensverband Forderungen auf:

Energiewende Die Energiewende nimmt in Deutschland eine zentrale Rolle ein. Nur ihr Gelingen kann das Wachstum der Wirtschaft fortsetzen. Dazu müssen die Strompreise bezahlbar bleiben, damit die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland im Vergleich zum Ausland erhalten bleibt.

Damit die betriebliche Bildung stärker unter­ stützt wird, sollte die Zuständigkeit für die Berufsbildungspolitik ausschließlich beim Wirtschaftsministerium angesiedelt sein.

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Sozialpolitik Die Beitragseinnahmen aus der gesetzlichen Sozialversicherung waren selten so gut wie heute. Grund dafür ist die komfortable Lage auf dem Arbeitsmarkt, an der der Mittel­ stand einen bedeutenden Anteil hat. Damit der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht gefährdet wird, fordert der AGA die kurzfristige Sicherung des Beitragsniveaus unter 40 Prozent und langfristig die dauer­ hafte Senkung der Sozialversicherungs­ beiträge auf 35 Prozent.

Bislang hat sich die Planung und Umsetzung der Energiewende nicht gerade als Lehr­stück für perfekte Koordination hervorgetan. Das muss sich ändern.

Arbeitsmarkt Deutschland geht es gut. Die Beschäftigung hat mit rund 42 Millionen Menschen ein Rekordniveau erreicht. Von den Beschäf­tig­ ten sind mehr als 29 Millionen sozialversiche­ rungspflichtig angestellt. Die Arbeitslosen­ quote lag im Oktober 2013 bei 6,5 Prozent und der Stellenmarkt boomt. Alles, was diese komfortable Situation ge­­fähr­det, ist abzulehnen wie zum Beispiel der angestrebte allgemeine gesetzliche Mindestlohn und die niedrigen Hürden für Allgemeinverbindlich­

erklärungen. Der Mindest­lohn stellt einen unzulässigen Eingriff in die Tarifauto­nomie dar und gefährdet gerade Beschäftigungs­ chancen von Gering­qualifizierten. Flexible Beschäf­tigung steht häufig ungerechtfertig­ terweise in der Kritik. Aus Sicht des AGA sind Zeit­arbeit, Werk­verträge, Befristungen oder Minijobs unverzichtbar für eine funkti­ onierende Wirtschaft. Eine weitere Regu­ lierung der Zeitarbeit ist beschäftigungs­ feindlich.

Finanzen und Steuern

Berufliche Bildung und Fachkräfte

Die Bundesrepublik sah im Zuge der Finanz­ krise 2008/2009 endlich die Notwendigkeit, einen konsequenten Konsolidierungskurs einzuschlagen. Nur so ist es zu erklären, dass Deutschland gestärkt aus der Krise kam. Dennoch: Die Staats­verschuldung liegt bei 82 Prozent gemessen am Bruttoinlands­ produkt und noch weist der Haushalt ein strukturelles Defizit aus. Die Konsolidierung könnte schon viel weiter ge­­diehen sein, wenn die Politik beherzter vorangegangen

Der fortschreitende demografische Wandel gefährdet die Zukunft zahlreicher Unter­neh­ men. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen unser Schulsystem reformiert, der Ausbildungspakt weitergeführt und die Ausbildungsreife erhöht werden. Dazu sind die Schulen aufgefordert, Grund­fähigkeiten wie Lesen, Rechnen und Schrei­ben auf vergleichbarem und hohem Niveau zu ver­ mitteln, die für das spätere Berufsleben unabdingbar sind.

2001: 1. Verleihung des Ausbildungspreises in Schleswig-Holstein 2003: Volker Tschirch wird Sprecher des Vorstandes (Hauptamt)

Der AGA hat sich 2013 insbesondere für den Ausbau sowie die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur eingesetzt – auch ganz persönlich. Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer mit AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch

Über die AGA-Forderungen zum Thema Infrastruktur informieren wir Sie auf den beiden folgenden Seiten.

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Ohne eine vernünftige Infrastruktur kein Handel – Ohne Handel keine gesunde Wirtschaft 26

27 Die Misere auf den Straßen und Wasserwegen im Norden hält an Zu lange wurden die Infrastrukturprobleme verkannt, nun steht die Bundesregierung vor dem Scherbenhaufen der Versäumnisse vergangener Jahrzehnte. In den kommen­ den Jahren müssen enorme Anstrengungen unternommen werden, um die Verkehrs­ wege in Norddeutschland wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen.

Er könnte eine der notwendigen Antworten auf die Herausforderungen der deutschen Verkehrsinfrastruktur sein: der Lang-Lkw. Im Feldversuch wurde sein Einsatz positiv bewertet.

Die maroden Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals führen dazu, dass diese wichtige Wasserstraße zeitweise gar nicht oder nur mit langen Wartezeiten passiert werden kann.

Der AGA Unternehmensverband wollte es genau wissen und fragte seine Mitglieds­ unter­­nehmen, wie sie durch die Verkehrs­ behin­derungen beeinträchtigt werden. Das Ergebnis der Umfrage unter knapp 1.000 Firmen in Hamburg und Schleswig-

Holstein: 43 Pro­zent der Betriebe sind direkt von den Ver­kehrseinschränkungen betroffen. Als Gründe gaben die Firmen unter anderem einen erhöhten Dieselverbrauch wegen der Staus an, große Verspätungen und die fehlende Planungssicherheit bei der Bear­­bei­tung von Aufträgen.

Auf der Rader Hochbrücke dauerte es 2013 oft länger. Durch Sanierungsarbeiten verursachte Staus brachten den Verkehr zum Erliegen.

„Die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals sind marode, die Rader Hochbrücke für Lkw nicht zu befahren, Autofahrer stehen kilometerlang im Stau. Hier läuft grund­

legend etwas schief. So wird der Wirtschaft im Norden ihre Arbeitsgrundlage entzogen“, kommentierte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse die Blitzumfrage aus dem August 2013. Kurz darauf setzte der AGA ein weiteres Zeichen: Bei einer Klausurtagung des Ver­bandes Ende August forderten zwölf Unter­nehmerpersön­lichkeiten aus den fünf Küstenländern in der „Rendsburger Erklä­ rung“ wegen der drän­­genden Verkehrs­

probleme im Norden die Erhöhung und Beschleunigung der Inves­­­ti­tionen in die Infrastruktur. „Die Auto­bahnen und Wasser­ straßen sind die Lebens­­adern der Wirtschaft im Norden. Ohne deren schnellen Ausbau und kontinuierliche Sanie­rung kann man einen Verkehrs­kollaps nicht verhindern. Der Investitionsstau muss ein Ende haben“, fasste der AGA-Präsident zusammen. Zwar wurde die Notwendigkeit von Sanie­ rungs­maßnahmen von der schwarz-gelben

Bundesregierung 2013 richtig erkannt, allein das Geld fehlte und man kapi­­tulierte vor den leeren Staatskassen. Dennoch ist eine viel­ fach in die Diskussion geworfene Ausdeh­ nung der Lkw-Maut kein geeignetes Mittel für die Zukunft und wird vom AGA deshalb abgelehnt. Die Straße ist und bleibt der wichtigste Verkehrsträger und muss deshalb auch mit besonderem Augen­merk von der Regierung betrachtet werden. Neben einer Verkehrs­politik, die alle Verkehrs­­träger intelli­ gent miteinander kombiniert, müssen auch innovative Nutzfahrzeug­konzepte zügig vorangetrieben werden. Als Beispiel sei hier der Lang-Lkw genannt. Nach einem posi­ tiven Feld­versuch muss es nun das Ziel sein, dem Lang-Lkw eine Dauerzulassung für ganz Deutschland zu erteilen. Über die Bedürfnisse des Straßenverkehrs dürfen nach Ansicht des AGA aber nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen sowie der Ausbau der dazugehörigen Hinterland­­ver­keh­re vergessen werden. Die Hafen­hinter­ land­­anbindung ist im Norden an ihre Kapazi­ tätsgrenzen gelangt und wird zukünftig einen überdurchschnittlichen Verkehrszuwachs zu verkraften haben. Dieser Herausforderung muss frühzeitig durch eine dem Bedarf

an­­gepasste Planung begegnet werden, was auch bedeutet, dass die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen. Vielleicht hilft der aktuellen Regierung beim Thema Finanzierung ein Rückgriff in Deutsch­­lands Historie, um wieder einen klaren Blick auf die Erfordernisse der Infra­ struk­turmaßnahmen zu bekommen: Das Straßenbaufinanzierungsgesetz von 1960 sieht vor, dass 50 Prozent der Einnahmen aus der Mineralölsteuer für „die Zwecke des Straßenwesens zu verwenden“ sind. Nur scheint sich heute keiner mehr daran zu erinnern oder erinnern zu wollen. Tatsache ist, dass dieses Gesetz stillschweigend nicht mehr zum Einsatz kommt. Mit dem ruhenden Gesetz könnten alle Probleme auf Deutschlands Straßen und Wasserwegen mit einem Schlag zumindest finanziell bewältigt werden: Denn durch die Mineralölsteuer werden jedes Jahr rund 52 Milliarden eingenommen. Dagegen sind bis 2016 nur rund 10 Milliarden Euro pro Jahr an Verkehrsinvestitionen des Bundes vorgesehen.

2003: Helly Bruhn-Braas (Bruhn-Gruppe, † 13.12.2011) wird AGA-Präsidentin 2003: Dr. Uwe Mehrtens († 04.10.2010) wird zum Ehrenpräsidenten des AGA berufen

und Sparkassen werden frei werdende Kun­den gerne aufnehmen. Wir fragen uns aber, mit welchem Geschäftsmodell die HSH künftig in Hamburg und Schleswig-Holstein punkten will.“

CSR als Wettbewerbsvorteil für den Mittelstand Nachhaltig und vorausschauend wirtschaften, Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt übernehmen und fair mit seinen Beschäf­ tigten umgehen, sind Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft und werden in den kommenden Jahren immer wichtiger. CSR wird für Unternehmen zum Wettbewerbs­ faktor und Innovationstreiber.

Laut dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein weisen von insge­ samt 201.569 Firmen (Stand 2011) nur 898 einen Umsatz aus von mehr als 50 Millio­­­-­ nen Euro. Das bedeutet, nur 0,44 Prozent aller Firmen kommen für die HSH Nordbank damit noch als Kunden infrage.

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Die Zentrale der HSH Nordbank AG am Gerhart-Hauptmann-Platz in Hamburg. Das Kreditinstitut sieht sich selbst als Finanzierer des Mittelstands, trennt sich aber genau von diesen Kunden.

HSH Nordbank sendet falsches Signal an den norddeutschen Mittelstand

Das bekam auch Hans-Christian Friedmann, Geschäftsführer LADIGES GmbH & Co. KG, Hans-Christian Friedmann:

„ Die HSH

Nordbank sendet ein völlig falsches Signal an die mittel­ ständischen Unter­ nehmen.



neben zahlreichen weiteren Familien­unter­ nehmern mitgeteilt. Die mehr als 63 Jah­re währende Geschäftsbeziehung endete abrupt Anfang Juli 2013 mit einem un­­ persönlichen Schreiben der Bank. Darin wird mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit leider bis zum Ende des Jahres eingestellt werde. Ein Grund für die Kündigung war, dass der Umsatz von LADIGES unter 50 Millionen Euro liegt. Als „unangemessen und unhanseatisch“ bewertete Friedmann das Vorgehen der HSH Nordbank. Doch nicht nur als Unterneh­­­mer ärgerte den Hamburger das Verhalten der Bank. Als Präsidiumsmitglied des AGA Unternehmensverbandes befürchtete er auch negative Auswirkungen für den gesamten Mittelstand. Das sah AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch in einem Interview mit NDR aktuell genauso: „Unsere Mitgliedsunternehmen reagieren mit Unverständnis auf das Verhal­ ten der HSH Nordbank. Andere Banken

17.84 3 5.3 1 89 0 8

Das Jahr 2013 war kein gutes für die HSH Nordbank. Nicht nur, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dirk Jens Nonnen­ macher wegen der sogenannten Omega-55Geschäfte seiner Bank vor Gericht erschei­ nen musste. Auch in Sachen Mittelstands­ finanzierung hat sich das Kreditinstitut offenbar verspekuliert und landete in den Negativ-Schlagzeilen. Denn für die Bank ist seit Mitte 2013 nur noch ein Kunde mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro ein gewünschter Partner.

Anzahl der Unternehmen nach Umsatz in Millionen Euro in Hamburg und Schleswig-Holstein

177.518

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bis 1 Mio. Euro (177.518) bis 5 Mio. Euro (17.843) 5 bis 50 Mio. Euro (5.310) mehr als 50 Mio. Euro (898)

Eine Mitgliederbefragung ergab, dass die LADIGES GmbH & Co. KG nur eines von vielen betroffenen Unternehmen ist. Für den AGA steht fest: Hamburg und SchleswigHolstein brauchen eine Landesbank ohne Umsatzgrenzen für Mittelständler. Und die Steuerzahler beider Bundesländer brauchen eine Bank, die keine Schulden mehr macht.

Ein breites Bündnis aus Kammern, Verbänden und Gewerkschaften hat sich gegen den Rückkauf der Netze positioniert.

AGA sagt Nein zum Rückkauf der Hamburger Energienetze Neben der Bundestagswahl gab es am 22. September 2013 noch eine weitere wichtige Entscheidung, die alle Hamburg­e­ rinnen und Hamburger treffen mussten: In einer Volksabstimmung waren sie dazu auf­ gerufen, über die Rekommunalisierung des Hamburger Energienetzes abzustimmen. Der AGA Unternehmensverband hatte sich früh dem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus Kammern, Verbänden und Gewerk­ schaften „NEIN zum Netzkauf“ angeschlos­ sen. Aus Sicht des Unternehmensverbandes ist der Rückkauf, dessen Kosten auf mehr als 2 Milliarden Euro beziffert werden, wirt­ schaftlich unsinnig und birgt mehr Gefahren, als er der Stadt Hamburg, ihren Bürgern und Unternehmen an Nutzen bringen wird.

Initiative „Unser Hamburg – Unser Netz“ ihre Versprechungen halten kann. Sie hatte be­­ hauptet, dass ein Rückkauf der Energienetze ein gutes Geschäft sei und die Energie­ wende dadurch beschleunigt werde.

Corporate Social Responsibility

Bekanntlich wurde knapp für den Rückkauf gestimmt: 50,9 Prozent Ja-Stimmen standen 49,1 Prozent Nein-Stimmen gegenüber. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die

Am 18. April 2013 führte der AGA deshalb ein Praxis [Forum] zum Schwerpunktthema CSR durch. Neben einer wissenschaftlichen Einführung durch Prof. Dr. Silke Boenigk von der Universität Hamburg erhielten die Teil­nehmer Einblick in die CSR-Strategie des mittelständischen Unter­neh­mens Voelkel Naturkostsäfte. Den Leit­gedan­­ken des Unternehmens, Verant­wortung für Mensch und Natur zu übernehmen, lebt Geschäfts­ führer Stefan Voelkel mit Leib und Seele. Unter anderem kennt Voelkel seine Liefe­ ranten für Fairtrade-Orangen aus Ägypten, Tomaten aus Italien oder Cran­berries aus Kanada persönlich. Aber wie ist es mit dem normalen Mittel­ ständler, der weder durch sein Produkt noch durch seine Geschichte quasi zur Nach­ haltig­­keit getrieben wird? Wie kann er seine CSR-Seite zeigen? Da helfen Vereine wie die Kinderhilfsorganisation Plan International. Plan erarbeitet auch für mittelständische Unternehmen CSR-Strategien und hilft, ge­­eignete Projekte für Firmen zu finden. Die Liste der Hilfsmöglichkeiten ist lang.

Plan International hat weltweit bereits 1,2 Millionen Patenschaften vermittelt und einen Gesamtspendenertrag von knapp 600 Millionen Euro zusammengebracht.

2003: EuropaAbend mit Jean-Claude Juncker 2003: 1. DiNo-Umfrage

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Blick in das Refektorium des Klosters Loccum: Die Loccumer Gespräche finden jährlich in dem besonderen Ambiente statt.

Die Diskutanten im Gespräch mit Ralf Meister (links), Landes­bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers

Martin Kind (links) mit Helmut Münnich, dem Vorsitzenden der AGALandes­gruppe Niedersachsen

30 Prof. Dr. Gerhard Wegner (links), AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse (Mitte links) und Dr. Dieter Lehmkuhl diskutieren lebhaft über ihre unterschiedlichen Bewertungen der sozialen Marktwirtschaft. Moderatorin Ulrike Heckmann ist in der Mitte zu sehen.

Die Unternehmer nutzten die Veranstaltung für regen Austausch.

Mehr Ungleichheit trotz Wachstum – wie gerecht ist die soziale Marktwirtschaft? Loccumer Gespräche mit AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse „Mehr Ungleichheit trotz Wachstum – wie gerecht ist die soziale Marktwirtschaft?“ – darüber diskutierten im August 2013 Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident des AGA Unternehmensverbandes, Prof. Dr. Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Dr. med. Dieter Lehmkuhl, Initiative „Appell für eine Vermögensabgabe“, im Refektorium des Klosters Loccum bei Hannover. Mode­riert wurde das lebhafte Gespräch, das auch in einer Zusammenfassung im Radio auf NDR Info gesendet wurde, von Ulrike Heckmann. Gleich zu Beginn setzte sich Dr. Hans Fabian Kruse stark für die soziale Marktwirt­ schaft ein: „Sie ist ein sehr erfolgreiches Modell. Ich kenne kein anderes 80-MillionenVolk, das in einem solchen Wohlstand lebt und an dem jeder im Prinzip teilhat. Wir haben in Deutschland keinerlei absolute Armut, sondern meist nur eine relative Ar­­ mut.“ Dass es jeder in Deutschland schaffen kann, illustrierte der AGA-Präsident am

Beispiel des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder: „Er hat aus ganz einfa­ chen Verhältnissen den Weg an die Spitze unseres Staates gefunden und ich behaupte, dieser Weg steht auch heute jedem offen. Chancengerechtigkeit ist ein Kennzeichen unserer Gesellschaft. Und ich will dafür käm­p­­­­ fen, dass sie weiterhin für jeden besteht.“ Dr. Dieter Lehmkuhl sah das völlig anders. Er zeichnete ein düsteres Bild der Lage in Deutschland: „Wir haben uns von der sozialen Marktwirtschaft verabschiedet, weil nicht mehr jeder Anteil am Fortschritt hat.“ Mit seiner Initiative will der Psychiater im Ruhestand Reiche steuerlich deutlich stärker belasten: „Die aktuelle Krisensituation lässt sich nur mit einem neuen Lastenausgleich bewältigen.“ Er setzt sich für einen Mix aus einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes, einer Vermögensabgabe und einer höheren Erbschaftsteuer ein. Etwas differenzierter beurteilte dann Prof. Dr. Gerhard Wegner die Situation: „In wichtigen Bereichen sind nach wie vor wichtige Bestandteile der sozialen Marktwirt­ schaft sehr lebendig. Ohne den massiven

Einsatz des Kurzarbeitergeldes wären wir nicht so gut durch die Krise gekommen, sondern es hätten massenhaft Menschen entlassen werden müssen.“ Dennoch wies er auf Bereiche hin, die seiner Meinung nach nicht mehr als sozial zu bezeichnen sind: „Seit den Hartz-IV-Gesetzen wurden Befris­ tungen zugelassen, wir haben Leiharbeit geschaffen, Minijobs eingeführt. Dadurch ist der Nied­rig­lohnsektor explodiert. Dort werden Löhne gezahlt, die teilweise unter dem Existenz­minimum liegen. Das ist ein neues Phäno­men in Deutschland, bei dem man sich fragen muss, wie wir wieder zu einer sozialen Marktwirtschaft zurückfinden.“ Dr. Hans Fabian Kruse konterte: „Wir haben noch nie eine so hohe Beschäftigung gehabt wie heute. Und die Menschen, die heute von ihrem Lohn nicht leben können, haben in unserem System eine Einkommens­siche­rung. Dadurch ist unsere Gesellschaft also nicht ungerechter geworden. Die gerechte Welt wollen wir alle, die Frage ist, was ist möglich? Können Entscheidungen des Staa­tes verhin­ dern, dass es Disparitäten in der Ge­­sell­schaft gibt? Ich fordere jeden dazu auf, in seinem Umfeld etwas dagegen zu tun.“

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Im Hotel Kokenhof in Großburgwedel waren die Unternehmer zu Gast.

Das Geheimnis seines Erfolgs ist eigentlich kein Geheimnis: „Ein bisschen Glück gehört dazu, das ist aber deutlich weniger als die Hälfte.“ Vielmehr verfolgt Kind eine klare Linie: „Wenn ich meine, ich muss entschei­ den, dann entscheide ich. Manchmal auch gegen die Öffentlichkeit und die Fans.“

Unternehmer Martin Kind zu Gast beim AGA-Unternehmergespräch Es war einer der Höhepunkte des Jahres 2013 für die AGA-Landesgruppe Nieder­ sachsen: Der Präsident des Fußballclubs Hannover 96 und Unternehmer Martin Kind war am 12. September zu Gast beim AGAUnternehmergespräch in Großburgwedel. 20 Entscheider aus Niedersachsen hatten sich dazu im Hotel Kokenhof eingefunden.

zehn Jahren geschafft, aus einem Chaos­ verein einen Club mit Perspektive zu machen. Die Spieler haben viel Potenzial, was uns noch mehr Möglichkeiten eröffnet.“ Seit seinem Amtsantritt im Jahr 1997 hat Kind den Verein von der 3. Liga (1998) bis in die 1. Bundesliga (2002) geführt und spielte zweimal in der Europa League.

In einem fesselnden Vortrag machte sich der Manager für eine weitere Professio­nali­sierung der deutschen Fußballvereine stark: „Die Bundesliga ist ein Wirtschafts­ unterneh­men und deshalb müssen die Vereine auch so strukturiert und gewinn­ orientiert geführt werden“, sagte Kind. Dazu sei es auch notwendig, die Vereine in andere Rechtsformen zu überführen, die ihnen mehr Handlungs­spielraum gäben.

Als sportliches Ziel hat Kind das obere Drittel der Tabelle ausgegeben. „Auch die Champions League ist möglich. Die Aufbau­ arbeit ist beendet, jetzt haben wir eine Chance, oben mitzumischen.“ Aber auch wirtschaftlich hat sich der Unternehmer einiges vorgenommen: „Wir wollen in den kommenden fünf Jahren Hannover 96 von einer regionalen zu einer nationalen Marke weiterentwickeln. Das zieht andere Unter­nehmen als Sponsoren an. Denn ohne Geld hat man keine Chance in dem Geschäft.“

Seinen eigenen Verein sieht der Präsident auf einem guten Weg: „Wir haben es in fünf­

Martin Kind erläutert seine Vorstellungen vom Wirtschaftsunternehmen Bundesliga.

Der Unternehmer, der seit vielen Jahren sehr erfolgreich Hörgeräte verkauft, hat auch nach so langer Zeit noch Spaß an der Arbeit: „Ich arbeite gerne. Sieben Tage in der Wo­­ che, bis zu 14 Stunden täglich.“ Die Nach­ folge in dem Weltunternehmen ist ebenfalls gesichert. Der ältere Sohn von Martin Kind arbeitet schon seit zwölf Jahren mit im Betrieb. „Und das geht ganz ohne Ärger.“

2004: 50 Jahre AGA mit Festakt und EuropaAbend im Hamburger Rathaus 2005: Eröffnung des Büros in Bremen im Bremer Industriehaus

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FIRMENPROFIL Das Hamburger Maschinenbau-Unter­neh­ men RISCHE + HERFURTH GmbH produ­ ziert und entwickelt seit über 50 Jahren qualitativ hochwertige Kunststoff-Folien­ schweißgeräte der Marke polystar® und gehört zu den führenden deutschen Her­ stellern dieser speziellen Verpackungs­ maschinen. Überall dort, wo etwas verpackt, kommissioniert oder staubgeschützt werden soll, liegt der perfekte Einsatzbereich dieser Schweiß- und Siegelgeräte. Die weltweiten klein- und mittelständischen sowie großen Konzern-Kunden des Maschinenbauers finden sich daher in sämtlichen Branchen, von A wie Apotheke oder Automobilbau bis Z wie Zahnarzt oder Zoobedarf. Auch die Lieferorte muten teilweise sehr exotisch an, denn einige der Kunden haben ihren Firmen­ sitz an Orten wie den Cook-Inseln, in der Karibik oder auf Mauritius. Einer der wichtigsten Grundpfeiler der lang­ jährigen Geschäftspolitik ist die hervorra­ gende Qualität und Sicherheit der Produkte. Die polystar®-Schweiß- und Siegelgeräte werden ausschließlich in Deutschland ge­­ fertigt und zeichnen sich durch Robustheit und Langlebigkeit aus. Alle fabrizierten Maschi­nen entsprechen selbstverständlich den Vorgaben der Maschinenrichtlinie und werden zusätzlich regelmäßig von einem unabhängigen Dienstleister – der Berufs­ genos­­­sen­­schaft – auf Gerätesicherheit ge­­prüft. Alle polystar®-Kunststoff-Folien­ schweiß­­geräte tragen das Qualitätssiegel „Geprüfte Sicherheit“.

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Schon seit 1977 ist die RISCHE + HERFURTH GmbH eng mit dem AGA verbunden.

Maschinenbau in Familienhand RISCHE + HERFURTH GmbH 32

Mitglieder

Geschäftsführerin Brigitte Krogmann ist seit über 30 Jahren im Unternehmen tätig. Während dieser Zeit hat sie den Service des AGA häufig genutzt und den verlässlichen Partner schätzen gelernt.

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Bereits seit den 70er-Jahren setzen wir auf den AGA und seine Kompetenz in Unternehmensfragen. Unsere Verbindung pflegen wir also schon über mehrere Generationen. Wir nutzen gern die Praxis [Foren] zur persönlichen Weiterbildung. für AGA-Mitglieder:

„Mit den Kunststoff-Folienschweißgeräten der Marke polystar® halten wir, was wir verschweißen. Für jedes Problem finden wir eine individuelle Lösung, die passt und hält.“ Neu- und/oder Weiterentwicklungen der Kunststoff-Folienschweißgeräte der Marke polystar® erfolgen permanent. Zu den tech­ nisch hoch entwickelten Verpackungs­ maschinen zählt das jüngste Magnet-Tisch­ schweißgerät 438 M der polystar®-Familie, für das ein Patentantragsverfahren läuft. Bei diesem Gerät werden während des Schweißund Abkühlvorgangs die Sollvor­gabe­­werte für die Schweißdauer, die Schweiß­temperatur sowie den Anpressdruck der Schweißbacken gemessen und gegebenenfalls automatisch nachgeregelt. Alle eingestellten und gemes­ senen Soll- und Ist-Werte können dabei über einen USB-Stick ausgelesen und dokumentiert werden. Im weiteren Fokus der Geschäftsleitung steht der gute und besondere Kunden­­ service. Die Vorratshaltung von Ersatz- und Verschleißteilen erfolgt weit über die gesetz­ lich festgelegte Zeit hinaus und Reparaturen sind oftmals auch nach mehr als 20 Jahren möglich. Weiterhin profitieren die Kunden

von sehr kurzen Lieferzeiten, da die Produk­ tion der Maschinen, Zubehör- und Ersatz­ teile nicht auftragsbezogen erfolgt und vieles am Lager gehalten wird. Musterschweißun­ gen und Schweißversuche mit von Kunden eingeschickten Materialien sind selbstver­ ständlich.

Die RISCHE + HERFURTH GmbH mit Sitz in Hamburg-Wandsbek. Der Hamburger Maschinenbauer hält in der Kedenburgstraße in Hamburg diverse Einzelteile und Maschinen vor, Reparaturen auch alter Maschinen werden so gewährleistet.

Um die gleichbleibend hervorragende Quali­ tät der Maschinen und den ausgeprägten Kundenservice leisten zu können, stehen natürlich auch die Mitarbeiter ständig im Blickfeld der Unternehmensleitung. Laufende Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen sowie ein ausgezeichnetes Betriebsklima sorgen für eine geringe Fluktuation und somit für die Sicherung des Know-hows beim Hamburger Maschinenbauer. Seit über zwanzig Jahren sieht sich das Unternehmen außerdem in der Verant­wor­ tung gegenüber jungen Menschen und bie­ tet eine solide kaufmännische Ausbildung – auch über den eigenen Bedarf hinaus – an.

Auf der Feier zum 50-jährigen Bestehen hielt AGAHauptgeschäftsführer Volker Tschirch die Festrede und gratulierte im Namen des ganzen Verbandes herzlich. Hier im Bild Volker Tschirch mit der Geschäftsführerin des Familienunternehmens, Brigitte Krogmann

Für das Magnet-Tischschweißgerät 438 M der polystar®-Familie läuft ein Patentantragsverfahren.

Beim Tag der offenen Tür anlässlich des 50-jährigen Bestehens führte MarketingLeiterin Gaby Aldag die Besucher durch die Firmenhallen.

2005: „Hochzeitsfeier“ zwischen WGA und AGA: EuropaAbend mit Peter Harry Carstensen und Ole von Beust 2006: Vereinigung mit dem WGA Schleswig-Holstein, Büroeröffnung in Kiel

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FIRMENPROFIL 34

Die Kühne Logistics University GmbH ist seit 2006 Mitglied im AGA Unternehmensverband.

Hoch qualifiziert studieren bei atemberaubendem Blick auf die Elbe Kühne Logistics University Die Kühne Logistics University – Wissen­ schaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) ist eine eigen­ ständige, staatlich anerkannte, private Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Träger der Hochschule ist die Kühne-Stiftung von Prof. Dr. h. c. KlausMichael Kühne. Die Hochschule forscht und lehrt in den Schwerpunktbereichen Logistik und Management. Die Bachelor-, Masterund Doktoranden-Programme zeichnen sich durch internationale Studierende, heraus­ ragende Professoren, ein sehr gutes Betreuungsverhältnis und ausgezeichnete Unternehmenskontakte aus. Den AGA Unternehmensverband und die KLU verbindet eine langjährige Kooperation. Seit 2006 ist der AGA Kooperationspartner der Summer School in Supply-Chain- und Logistik-Management sowie weiterer Semi­ nare der KLU und bietet Mitgliedern interes­ sante Sonderkonditionen für die Teilnahme an Weiterbildungsprogrammen der KLU an, beispielsweise auch für ein Studium im berufsbegleitenden Executive MBA-Pro­ gramm in Leadership & Logistics. Darüber hinaus hat die KLU in Koope­ration mit dem AGA 2013 erfolgreich ein Stipendium für das Bachelor-Studium an der KLU ausgeschrie­ ben. Diese Kooperationen werden in Zukunft fortgeführt und weiter intensiviert werden. Das Bachelor-Programm in Management wurde im September 2013 an der KLU

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Der AGA steht an unserer Seite. Das gilt im Unternehmensalltag der Hochschule und bei wichtigen Kooperationen. Das AGA-Stipendium für unsere Hochschule ist ein weiterer Ausdruck des produktiven Miteinanders.

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für AGA-Mitglieder:

„Machen Sie ihre Top-Azubis auf das Bachelor-Programm an der KLU aufmerksam. Wir freuen uns über qualifizierte Bewerber mit Abitur, guten Englischkenntnissen, einem glänzenden Ausbildungs-Abschluss und dem ,gewissen Etwas‘.“

Prof. Dr. Thomas Strothotte steht seit dem August 2013 als Präsident an der Spitze der KLU.

eingeführt und ist mit 25 Studierenden aus sieben Nationen an den Start gegangen. Das Managementstudium vermittelt fundierte betriebs- und volkswirtschaftliche Grund­­lagen und bereitet Studierende auf internatio­ nale Karrieren im Management vor. Während des Studiums kann optional der Bereich Logistik vertieft werden. Studierende können außerdem ein Intensivstudium mit höherer Arbeitslast und einem zusätzlichen Prakti­kum belegen. Wie in allen Programmen an der KLU ist Englisch durchgängig Unterrichtssprache. Das Master-Programm in Global Logistics kombiniert die Themen Logistik, SCM, Management und Leadership auf einzigarti­ge Weise. Ein weiteres Master-Programm in Management baut vorhandene wirtschafts­ wissenschaftliche Grundlagen aus.

Die Kühne Logistics University zog im September 2013 in das neue Gebäude am Großen Grasbrook ein.

Das Studium an der KLU beinhaltet ein Praktikum im In- und Ausland, ein Semester an einer ausländischen Partneruniversität und endet schließlich mit einer Thesis. Zum Abschluss des Studiums sind die Absol­ venten optimal für internationale Karrieren vorbereitet. Die Aussichten auf einen erfolg­ reichen Einstieg in einen Job sind ausge­ zeichnet, die bisherigen Absolventen der Master-Programme haben in den unter­ schiedlichsten Branchen und Funktionen Fuß gefasst.

Die internationale Ausrichtung ist auch unter den Studie­ renden spürbar. Im Bachelor-Programm in Management studieren junge Menschen aus sieben Nationen.

Im hochmodernen Campus in der HafenCity wird das Studium zu einem besonderen Erlebnis. Architektonisches Highlight ist das eiförmige goldene Auditorium im Foyer des Gebäudes. Hier wird die AGA-Mitgliederversammlung 2014 stattfinden.

Vergabe des AGA-Stipendiums 2013

AGA-Stipendium Das AGA-Stipendium wird für den Studiengang Bachelor in Management an Mitarbeiter aus AGA-Mitgliedsfirmen vergeben, die sich durch herausragende Leistungen ausgezeichnet haben. Es werden alle anfallenden Studiengebühren übernommen, für das Executive MBA-Programm in Leadership & Logistics werden Teilstipendien vergeben. Interessierte müssen sich zunächst regulär über [email protected] um einen Studienplatz bewerben und können sich nach dessen Erhalt dann in einem nächsten Schritt für das Stipendium bewerben.

2008: Dr. Hans Fabian Kruse wird AGA-Präsident 2010: Fünf Länder – ein Bildungswerk: Das INW und das Bildungswerk des Großhandels Niedersachsen fusionieren zum INW – Bildungswerk Nord

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TeamMittelstand

TeamMittelstand 36

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Weiterbildung

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Versicherungsservices

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Rechtsberatung

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Preiswerte Mobilität

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Lohn- und Gehaltsabrechnungen

Institut Neue Wirtschaft – Bildungswerk Nord – Das INW-BN bietet Fort­­­­­bildungsmöglich­ keiten für alle, die sich selbst und ihr Unternehmen weiterbringen wollen – vom Auszubildenden bis zur Fach- und Führungskraft. Das Seminarprogramm um­fasst mehr als 260 Weiterbildungs­ angebote für zahlreiche Funk­tions­bereiche moderner Unternehmen. Es wird laufend in enger Abstim­mung mit dem AGA weiterentwickelt. Aus der Beratungs­praxis kommen regelmäßig Impulse für Semi­narangebote, die dem Bedarf der Mit­glieder entsprechen. Das DozentenTeam setzt sich aus exzellenten Traine­r­innen und Trainern zusammen, die mit Erfahrung, Me­thodenkom­pe­tenz und Leidenschaft ihr Wis­sen weitergeben. www.inw-bn.de

„Mehrwert durch Kooperationen“ schafft der AGA mit qualifizierten Partnern, die das breite Leistungsspek­trum des Unterneh­ mens­ver­bandes zum Nutzen seiner Mitglieder ergänzen. Diese fruchtbare Zusammenarbeit präsentieren wir im TeamMittelstand. 37

www.teammittelstand.de

SKW Schwarz Rechtsanwälte

SKW Schwarz Rechtsanwälte – Die enge Zusammenarbeit be­gann 1963 mit der Gründung der Kanzlei Schlutius, Espey & Partner durch den damaligen Vor­stands­vorsitzenden des AGA, Dr. Wolfgang Schlutius. Damit blickt das Ham­burger Büro der heu­tigen Kanzlei auf eine mehr als 50-jährige Koope­ration mit dem AGA zurück. SKW Schwarz ist eine unabhängige deutsche Kanzlei mit rund 100 Anwälten an Stand­orten in Ham­burg, Berlin, Düssel­dorf, Frank­­­­­­furt a. M. und München. Sie berät Unternehmen auf allen Gebie­ten des nati­­onalen und internationalen Wirt­schafts­rechts. Telefonische Erstberatungen von AGA-Mit­gliedern durch das Ham­­burger Büro sind für diese im Mit­glieds­­beitrag enthalten und daher kostenlos. Außerdem gel­­­­­­ten für weitergehende Bera­tung oder Ver­tretung Sonderkonditionen. www.skwschwarz.de

VGA GmbH – Auffallend anders – Zugegeben: In den Tiefen der Versicherungsbranche sind wir nicht der größte Fisch. Bei unserer Spezialdisziplin, der Versicherung von Handelsund Dienstleistungsunternehmen, schwimmen wir aber bereits seit über 60 Jahren an der Spitze. Als Beratungsunternehmen, welches von Unternehmern für Unternehmer gegründet wurde, kennen wir uns bestens mit betrieblichen Risiken aus und sichern diese zuverlässig ab. Ihre Vorteile: ■ Dienstleistungsunternehmen des BGA mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Branche ■ Individuelle Betreuung, unabhängig von Ihrer Unternehmensgröße ■ Partner­ schaft­liche Beratung mit überdurchschnittlichem Engagement Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen! www.vga.de Ihr Ansprechpartner im AGA: Andreas Wischer, Telefon: [ 040 ] 30 80 1-154

HVV-ProfiCard vom AGA – Bereits seit 2008 bietet der AGA seinen Mitgliedsunter­neh­men sowie externen Betrieben die ProfiCard an. Das preisgünstige JobTicket des HVV erweitert das unternehmerische Instrumentarium im Wettbewerb um engagierte und motivierte Ar­­beits­­kräfte. Nicht zuletzt deshalb, weil ProfiCard-Nutzer gegenüber vergleichbaren HVVAbonnements im Jahr über 800 Euro an Fahrtkosten sparen können. Ab 20 monatlich aus­ gegebenen ProfiCards und Gewährung eines Fahrgeldzuschusses vom Arbeitgeber kann’s losgehen. Derzeit beziehen fast 540 Firmen die HVV-ProfiCard über den AGA. Damit sind rund 14.600 Nutzer mit der HVV-ProfiCard umweltfreundlich mobil. Dies entspricht gegen­ über dem Vorjahr einem Teilnehmerzuwachs um mehr als 46 Prozent. www.aga.de/proficard

AGA Versorgungswerk – Betriebliche Vorsorge ist wichtiger denn je. Neben der zu­sätzlichen Absicherung entwickelt sie sich zu einem Wettbewerbsfaktor zur Gewin­­­nung und zur Bin­ dung von Fach­kräften. Durch optimale Gruppenverträge mit den deutschen Top-Versicherern für alle Durch­­führungswege der betrieblichen Altersvorsorge werden kleine und mittlere Unternehmen in die Lage versetzt, Altersvorsorge-Konzepte zu realisieren, die sonst nur Großunternehmen vorbehalten sind. Auch für Berufsunfähigkeit werden Vorsorgelösungen angeboten. Seit über 40 Jahren ist das AGA Versorgungswerk ein verlässlicher Partner. Die Kooperation mit einem unabhängigen Versicherungsmakler stellt eine kompetente Beratung vor Ort in allen Belangen sicher. So können die Bedürfnisse jedes einzelnen Mitglieds pass­ genau erfüllt werden. www.aga-versorgungswerk.de

relog – Dienstleistungen rund um Lohn und Gehalt – Die Erstellung der laufenden monat­ ­lichen Lohn- und Gehaltsabrechnungen erfordert heute immer mehr Zeit und Fach­kenntnisse. Die Vielzahl der gesetzlichen Bestimmungen erschwert es den Unter­nehmen zunehmend, ihre Lohnbuchhaltung korrekt und wirtschaftlich zu führen. relog hat sich als Dienstleister auf die laufende Lohn- und Gehaltsabrechnung spezialisiert. Mehr als 4.000 überwiegend kleine und mittelgroße Unternehmen, vor allem in Norddeutschland, ver­trauen auf den Service der 37 relog-Partner. Wir helfen Ihnen, Ihre laufende Lohnbuchhaltung effizient, ordnungsgemäß und termin­gerecht zu erstellen. Für AGA-Mitglieder gelten Sonder­konditionen. www.relog.de

2010: 1. Verleihung des Ausbildungspreises in Niedersachsen 2011: Vereinigung von AGA und GVN, Eröffnung des Büros in Hannover

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Service in Zahlen

AGA – unsere Leistungen für Ihren Erfolg im Jahr 2013 38

Recht & Steuern

Betrieb & Bildung

Politik & Information

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AGA – der starke Verband im Norden

Strukturdaten für den norddeutschen Groß- und Außenhandel

■ 72 Praxis [Foren] zu aktuellen arbeits-, sozial- und steuerrecht­lichen Themen sowie zu betriebs­wirtschaftlichen Fragen mit 2.750 Teilnehmern

■ 47 Spitzenveranstaltungen für Unternehmer und Führungskräfte in Bremen, Hamburg, Hannover, Kiel und Rostock mit 1.750 Teilneh­mern

■ 1.000 Prozesstermine vor norddeutschen Arbeitsgerichten

■ 420 Online-Schulungen zum AGG

■ 30.000 versandte Arbeitshilfen

■ 200 Seminare mit 2.200 Teil­nehmern

■ 1.200 persönliche Kunden­kontakte durch Besuche in Firmen und Gespräche im AGA

■ 13 repräsentative Umfragen zu betriebsund personalwirtschaftlichen Themen

■ 500 Kurzinformationen, Denkan­stöße und Leistungs­angebote in 40 ChefBriefen

■ 40.000 qualifizierte telefonische Aus­künfte, darunter 30.000 Rechts­beratungen ■ 2.500 schriftliche Auskünfte zum Thema Arbeitsrecht

■ 28 Fachbeilagen und aktuelle Sonder­­infor­mationen

Unternehmen1)

Im AGA sind mehr als 3.500 überwiegend mittelständische Unternehmen aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein organisiert.

Bund

Der AGA betreut Groß- und Außenhändler sowie über 1.000 Dienstleister, zum Beispiel Logistikunternehmen, Makler, Handels­ vertreter, Werbe­­agenturen, Ingenieurbüros, IT-Dienst­leister, Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Sicher­ heits­unter­neh­men und Gebäude­dienstleister.

Niedersachsen

Der AGA unterstützt Handels- und Dienst­­ leistungsunternehmen in allen Fragen der Unter­neh­mens- und Personalführung. Der AGA vertritt die branchen- und firmenspezifischen Belange seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Wirtschaftsdaten

100.906

Umsatz2)

in Mrd. Euro

(Stand: 08/2013)

Beschäftigte3)

in 1.000

1.033,3

1.022,2

20,3

11,9

Bremen

1.017

Hamburg

3.577

134,2 

47,9

858

3,4 

13,1

10.431

81,4 

96,4

3.339

41,8 

41,4

Norddeutschland

19.222

281,1 

210,6

Anteil am Bund

19,0 %

27,2 % 

20,6 %

Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein

1) Steuerpflichtige Unternehmen – 2) Lieferungen und Leistungen lt. Umsatzsteuerstatistik – 3) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Quellen: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein sowie eigene Berechnungen

Strukturdaten für den unternehmensbezogenen Dienstleistungssektor in Norddeutschland

Unternehmen1) Bund

Umsatz2) in Mrd. Euro

(Stand: 11/2013)

Beschäftigte3) in 1.000

884.697

998,9 

8.480,6

7.731

17,3 

126,8

Hamburg

34.471

68,9 

345,1

Bremen Mecklenburg-Vorpommern

11.178

7,4 

97,0

AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel • Außenhandel • Dienstleistung e.V.

Niedersachsen

83.924

64,4 

660,5

Herausgeber: Volker Tschirch Redaktion: Martin Schnitker (V.i.S.d.P.), Dinah Geißendörfer in Zusammenarbeit mit den AGA-Fachabteilungen, den AGA-Mitgliedsunternehmen und Kooperationspartnern Telefon: [040] 30 80 1-254 E-Mail: [email protected]

Schleswig-Holstein

27.160

23,3 

215,1

Norddeutschland

164.464

181,5 

1.444,6

Anteil am Bund

18,6 %

18,2 % 

17,0 %

IMPRESSUM

Hamburg (Zentrale): Kurze Mühren 2 · 20095 Hamburg Telefon: [040] 30 80 1-0 · Fax: [040] 30 80 1-107 www.aga.de

1) Steuerpflichtige Unternehmen – 2) Lieferungen und Leistungen lt. Umsatzsteuerstatistik – 3) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Quellen: Statistisches Bundesamt und Statistische Landesämter sowie eigene Berechnungen

Druck: Druckerei Rasch, Bramsche Bildnachweis: Handelskammer/Perrey: S. 29 oben; Hanns-Lilje-Stiftung/Jens Schulze: S. 30; Kühne Logistics University: S. 34/35; Plan International: S. 29 unten; Privat: S. 15, S. 17 (Axel van Alst, Dr. Joachim von Müller); RISCHE + HERFURTH GmbH: S. 32/33; Shutterstock/mangostock: S. 36 unten; Shutterstock/Ralf Gosch: S. 26/27; ullstein bild – Schütze: Titel, 1. Reihe, zweites Bild von links; ullstein bild – Wolschina: Titel, 2. Reihe, drittes Bild von links; VGA GmbH: S. 36 Mitte; alle weiteren: AGA Unternehmensverband

2011: Wir sind der Norden: EuropaAbend mit David McAllister und Olaf Scholz 2014: Der AGA wird 60

39

AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel • Außenhandel • Dienstleistung e.V.

Bremen: Bremer Industriehaus • Schillerstraße 10 • 28195 Bremen • Telefon: [ 0421] 33 49 85-0 • Fax: [ 0421] 33 49 85-107 Hamburg: Kurze Mühren 2 • 20095 Hamburg • Postfach 10 03 29 • 20002 Hamburg • Telefon: [ 040 ] 30 80 1-0 • Fax: [ 040 ] 30 80 1-107 Mecklenburg-Vorpommern: Kröpeliner Straße 74 • 18055 Rostock • Telefon: [ 0381] 36 44 57-0 • Fax: [ 0381] 36 44 57-107 Niedersachsen: Berliner Allee 7 • 30175 Hannover • Telefon: [ 0511] 33 65 12-0 • Fax: [ 0511] 33 65 12-179 Schleswig-Holstein: Haus der Verbände • Lindenallee 16 • 24105 Kiel • Telefon: [ 0431] 54 02 88-0 • Fax: [ 0431] 54 02 88-289 www.aga.de

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