Leishmania tarentolae - EAH-Jena

March 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Informationen

Information

Forschungsstatistik ........................................ 2 Vorwort ........................................................ 3 Die Fachhochschule Jena auf einen Blick ............ 4/5 Wichtige Adressen ......................................... 6

Research Statistic ...........................................2 Preface ..........................................................3 The UAS Jena at Glance ..................................4/5 Contact Information ........................................6

Felder von Forschung und Entwicklung ....... 8

Areas of Research and Development ............ 8

Forschung in den Fachbereichen

Research of the Departments

Betriebswirtschaft .......................................... 12 Elektrotechnik und Informationstechnik .............. 23 Grundlagenwissenschaften .............................. 32 Maschinenbau ............................................... 35 Medizintechnik und Biotechnologie ................... 47 SciTec .......................................................... 61 Sozialwesen .................................................. 89 Wirtschaftsingenieurwesen .............................. 102

Business Administration ...................................12 Electrical Engineering and Inform. Technology .........23 Fundamental Sciences .....................................32 Mechanical Engineering ....................................35 Medical Engineering and Biotechnology ...............47 SciTec ...........................................................61 Social Work .....................................................89 Industrial Engineering ........................................102

Forschung in Zahlen und Fakten

Research of facts and figures

Messen ......................................................... 104 Wissenschaftlicher Nachwuchs ........................ 106 “Tag der Forschung 2006” .............................. 110 Wissenschaftliche Veranstaltungen ................... 112 Publikationen .......................................... ....... 120 Preisverleihungen ........................................... 133 Patente ......................................................... 134

Fairs ..............................................................104 Young scientists .............................................106 “Day of the Research 2006” ............................110 Scientific events .............................................112 Publications ....................................................120 Awards .............................................................. 133 Patents ............................................................... 134

Zusatzinformationen

Additional Information

Übersicht über die Projektleiter ........................ 136 List of Project leaders ......................................136 ServiceZentrum Forschung und Transfer ................137 Service Center for Research and Transfer ............... 137 Anfahrtsskizze & Plan des Campusgeländes ......... 138 How to get to FH Jena & Map of campus ............. 138

Impressum Herausgeber:

Titelbild:

Rektorin der Fachhochschule Jena Prof. Dr. Gabriele Beibst ServiceZentrum Forschung und Transfer Dr. Dirk Schlegel, Evelyn Jahn Mathias Meyer, Kahla

Druck:

20.10.2007

ISBN-Nr.:

978-3-932886-17-1 Printed in Germany Copyright © 2007 Fachhochschule Jena

Verlag:

Verlag Fachhochschule Jena

Redaktionsschluss:

31.03.2007

Redaktion/Layout:

Die inhaltlichen Darlegungen der Forschungsprojekte wurden durch die Projektleiter verfasst. Publikationen und Veranstaltungen sind auszugsweise benannt. Aus Gründen des Vertrauensschutzes wurde auf die Namensnennung der Projektauftraggeber teilweise verzichtet. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der FH Jena gestattet ([email protected]).

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Inhaltsverzeichnis / Index

1

Forschungsstatistik

(Quelle: Ref. 2, SZT / jährl. TKM-Statistikmeldung)

Bild 1: Fördermittel für die FH Jena

Bild 2: Drittmittelbeschäftigte (in Personen-Monaten)

2

Forschungsstatistik

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Sehr geehrte Damen und Herren, mit dem vorliegenden Bericht stellen wir Ihnen die 2006 durchgeführten Projekte und Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung vor – einem integralen Bestandteil unseres Aufgabenspektrums als Hochschule. Um diese Ergebnisse richtig einordnen zu können, sollten die Veränderungen im Bereich Studium und Lehre nicht unerwähnt bleiben: 2006 wurde die Einführung und Akkreditierung der gestuften Bachelor- und Masterstudiengänge an unserer Hochschule weitgehend abgeschlossen. Im Wintersemester 2006/2007 konnten ca. 1200 Studienanfänger in diesen neuen Studienprogrammen immatrikuliert und die Zahl der Studierenden auf über 4900 gesteigert werden. Auch die Zahl der Absolventen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 45 auf 628. Diese Leistungen wurden mit einem gleichbleibenden Personalbestand erreicht. Es ist daher als besonderer Erfolg zu werten, dass trotz der gestiegenen Anforderungen in der Lehre auch im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung auf eine positive Tendenz verwiesen werden kann: die eingeworbenen Drittmittel konnten im Vergleich zum Vorjahr um ca. 45 % auf rund 2,6 Mio. € und damit auf den höchsten Stand seit Bestehen der Hochschule gesteigert werden. Die Zahl der Projekte stieg ebenfalls auf 141, während die Zahl der Drittmittelbeschäftigten in etwa konstant blieb. Der Zuwachs bei den Drittmitteln geht vor allem auf eine deutlich erfolgreichere Beteiligung an Programmen des Bundes zurück. Doch auch die Stabilisierung der Einwerbung von Mitteln aus der Wirtschaft auf relativ hohem Niveau sollte nicht unerwähnt bleiben. Das sehr gute Ergebnis bei den Drittmitteln ist darüber hinaus dem Hochschul-Wissenschaftsprogramm (HWP) zu verdanken, aus dem immerhin fast 600 T€ an die Hochschule flossen. Zwei sozialwissenschaftliche Projekte, die sich zu einen mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Lebenssituation älterer Menschen und zum anderen mit dem Problem der Evaluation in der sozialen Arbeit beschäftigen, konnten mit Mitteln der Hochschule unterstützt werden. Die Einbindung hervorragender FH-Absolventen in die an der Hochschule durchgeführten Projekte ist ein wichtiger Weg zur Entwicklung des Potenzials der aktiven Forschungsgruppen. Mit der Perspektive einer kooperativen Promotion werden diesen Nachwuchswissenschaftlern neue Karrierechancen eröffnet. Wir freuen uns besonders, dass 2006 insgesamt 9 Doktoranden mit Mitteln aus dem Innovationsfonds unterstützt werden konnten und drei kooperative Promotionen mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen wurden. Zwei dieser Arbeiten wurden mit Preisen der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, die dritte Arbeit mit einem Preis der Hochschule ausgezeichnet. Diese Preise wie auch der vom Förderkreis der Hochschule neu gestiftete Forschungspreis für eine besonders erfolgreiche Arbeitsgruppe wurden anlässlich des Tages der Forschung überreicht. In der Konzeption dieser Veranstaltung gab es im vergangenen Jahr eine Neuausrichtung: jeweils eines der sieben Schwerpunktfelder von Forschung und Entwicklung (Seiten 8 – 10) bildet den thematischen Rahmen. Beim Tag der Forschung 2006 waren dies die Lebenswissenschaften. Neun Arbeitsgruppen präsentierten ihre Ergebnisse aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie, Pflegewissenschaften und Umwelt. Der vorliegende Forschungsbericht enthält nicht nur die Darstellung der einzelnen Projekte sondern gibt im Anhang auch einen Überblick über wissenschaftliche Veröffentlichungen und Patente, über wissenschaftliche Veranstaltungen, die an der Hochschule organisiert wurden und über Messen, auf denen Exponate präsentiert wurden. Insgesamt, so hoffen wir, wird damit Breite und Bedeutung des wissenschaftlichen Lebens an der FH Jena sichtbar. Obwohl der Berichtszeitraum im Kern das Jahr 2006 betrifft, haben wir uns entschlossen, das Jahr 2007 im Titel anzufügen, einerseits um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass viele der dargestellten Projekte in diesem Jahr weitergeführt werden und andererseits bei der Zusammenstellung dieses Berichtes eine Reihe von Informationen eingeflossen sind, die sich bereits auf das Jahr 2007 beziehen. Abschließend möchte ich allen Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Studierenden der FH Jena, allen Kooperationspartnern, deren Arbeit, Initiative und Engagement die substanzielle Basis des vorliegenden Berichts bilden, ganz herzlich danken. Forschung und Entwicklung führen nur selten zu einem Ziel, das nicht gleichzeitig auch Ausgangspunkt neuer Ideen und Projekte ist. In diesem Sinne hoffe ich, dass der vorliegende Bericht auch dazu anregt, sich mit neuen Vorhaben in den Kreis der forschenden Kolleginnen und Kollegen einzureihen beziehungsweise als Partner aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen die Kooperation mit Forschungsgruppen der FH Jena zu suchen.

Prof. Dr. rer. nat. habil. M. Meyer Prorektor für Forschung und Entwicklung

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Vorwort

3

University of Applied Sciences Jena 2006 Profile You find us in the middle of Europe: the city of Jena is situated in Thuringia, the “Green Heart” of Germany. The traditional old university town is a well-known center of high technology and, moreover, it is situated in a unique, charming landscape. About 100,000 people, among them 25,000 students, live here. The University of Applied Sciences Jena has about 4,900 students. It was founded on 1st October 1991 as one of the first institutions of higher education of its kind in the new German Bundesländer. Short periods of studying and a practical orientation complement perfectly well the education at traditional universities and technical universities. During a period of eight semesters students can obtain a diploma degree in 21 different programs. Bachelor and Master programs are also offered. According to the so-called “Bologna Process”, until 2008 the University of Applied Sciences Jena will have changed all programms to the to-level bachelor’s and master’s degree programms. Programs of study PhD-students (Inter-university co-operation) Professors Permanent staff Graduates Project financed staff Projects of Research and Development Third-party funds

21 12 127 173 628 62 141 2,6 Million Euro

Departments There are 8 Departments at the University of Applied Sciences Jena: - Business Administration - Electrical Engineering and Information Technology - Fundamental Sciences - Industrial Engineering - SciTec (Precision - Optics - Materials - Environment) - Mechanical Engineering - Medical Engineering and Biotechnology - Social Work

Areas of Research and Development Research and development activities at the University of Applied Sciences Jena deliver innovative, applicationoriented and inter-disciplinary results. They reflect the wide range of interests and expertise of the professors and employees in engineering/natural sciences, social sciences, and business management. The Projects are carried out in close co-operation with industry, small and medium sized enterprises, institutes and public services. Thereby substantial support for the development of the region is provided. Our students are directly involved in many research projects. The Areas of research and development are: - Life Sciences - Precision Engineering - Optics - Information Processing - Simulation - Automation and Mechatronics - Materials and their Processing - Social Science - Start-ups / Industrial Management

4

Contact:

Contact:

Vice President for Research and Development Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer Phone: +49 (0) 36 41 / 20 51 03 Fax: + 49 (0) 36 41 / 20 51 05 e-mail: [email protected] Homepage: http://www.fh-jena.de

Service Center for Research and Transfer Dr. Dirk Schlegel Phone: +49 (0) 36 41 / 20 51 25 Fax: +49 (0) 36 41 / 20 51 26 e-mail: [email protected] Homepage: http://www.fh-jena.de/forschung

The University of Applied Sciences Jena at a Glance

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Die Fachhochschule Jena im Jahr 2006 Gründungsjahr

1991

Fachbereiche

8

Studiengänge

21

Studenten

4915

Absolventen

628

Kooperative Promotionen

12

Professoren

127

Mitarbeiter

173

Drittmittelbeschäftigte

62

Drittmittelvolumen (Forschung und Entwicklung)

2,6 Millionen Euro

Forschungsprojekte

141

Studienangebot Wintersemester 2007/2008 Augenoptik/Optometrie (Bachelor)

Scientific Instrumentation (Master)

Biotechnologie (Bachelor)

Soziale Arbeit (Bachelor/Master)

Business Administration (Bachelor)

System Design (Master)

Elektrotechnik/Automatisierungstechnik (Bachelor)

Technische Informatik (Bachelor)

Feinwerktechnik/Precision Engineering (Bachelor)

Werkstofftechnik (Bachelor)

General Management (Master)

Werkstofftechnik/Materials Engineering (Master)

Kommunikations- und Medientechnik (Bachelor)

Wirtschaftsingenieurwesen - Industrie (Bachelor)

Laser- und Optotechnologien (Bachelor/Master)

Wirtschaftsingenieurwesen - Informationstechnik (Bachelor)

Maschinenbau (Bachelor/Master)

(in englischer Sprache)

Mechatronik (Bachelor/Master)

Wirtschaftsingenieurwesen - Studium Plus (Bachelor)

Medizintechnik (Bachelor/Master)

Wirtschaftsingenieurwesen (Master)

Optometrie/Vision Science (Master)

Fernstudiengang Pflege/Pflegeleitung (Bachelor)

Pharma-Biotechnologie (Master)

Fernstudiengang Pflegewissenschaft/ Pflegemanagement (Master)

Physikalische Technik (Bachelor) Prozessintegrierter Umweltschutz (Bachelor)

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Die Fachhochschule Jena auf einen Blick

5

6

Rektorin

Kanzler

Prof. Dr. oec. Gabriele Beibst

Dr. rer. nat. Theodor Peschke

Telefon: (0 36 41) 20 51 00 Fax: (0 36 41) 20 51 01 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 52 00 Fax: (0 36 41) 20 52 01 E-Mail: [email protected]

Prorektor für Forschung und Entwicklung

Prorektor für Studium und Lehre

Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer

Prof. Dr.-Ing. Thomas Reuter

Telefon: (0 36 41) 20 51 03 Fax: (0 36 41) 20 51 05 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 51 03 Fax: (0 36 41) 20 51 05 E-Mail: [email protected]

ServiceZentrum Forschung und Transfer

Öffentlichkeitsarbeit

Dr. rer. nat. Dirk Schlegel

Sigrid Neef

Telefon: (0 36 41) 20 51 25 Fax: (0 36 41) 20 51 26 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 51 30 Fax: (0 36 41) 20 51 31 E-Mail: [email protected]

Dekan Fachbereich Betriebswirtschaft

Dekan Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

Prof. Dr. rer. pol. Hans Klaus

Prof. Dr.-Ing. Peter Dittrich

Telefon: (0 36 41) 20 55 50 Fax: (0 36 41) 20 55 51 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 57 00 Fax: (0 36 41) 20 57 01 E-Mail: [email protected]

Dekan Fachbereich Grundlagenwissenschaften

Dekan Fachbereich Maschinenbau

Prof. Dr. rer. nat. Bernd Fritz

Prof. Dr.-Ing. Bruno Spessert

Telefon: (0 36 41) 20 55 00 Fax: (0 36 41) 20 55 01 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 53 00 Fax: (0 36 41) 20 53 01 E-Mail: [email protected]

Dekan Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie

Dekan Fachbereich SciTec

Prof. Dr.-Ing. Andreas Voß

Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schleicher

Telefon: (0 36 41) 20 56 00 Fax: (0 36 41) 20 56 01 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 53 50 Fax: (0 36 41) 20 53 51 E-Mail: [email protected]

Dekanin Fachbereich Sozialwesen

Dekan Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Prof. Dr. phil. habil. Heike Ludwig

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jacobs

Telefon: (0 36 41) 20 58 00 Fax: (0 36 41) 20 58 01 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 59 00 Fax: (0 36 41) 20 59 01 E-Mail: [email protected]

Wichtige Adressen

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft Institut im FB Sozialwesen der FH Jena

An-Institut der Fachhochschule Jena Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH (IFW)

Prof. Dr. phil. Stephan Dorschner

Prof. Dr.-Ing. habil. G. Köhler

Telefon: (0 36 41) 20 58 50 Fax: (0 36 41) 20 58 51 E-Mail: [email protected]

Otto-Schott-Str. 13, 07745 Jena Telefon: (0 36 41) 20 41 00 Fax: (0 36 41) 20 41 10 E-Mail: [email protected]

Steinbeis-Transferzentrum Diagnosesysteme in Technik und Umwelt

Technologietransferstelle für Kommunikationssysteme der Automatisierungstechnik TefKA

Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Heinze

Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller

Telefon: (0 36 41) 20 53 08 Fax: (0 36 41) 20 53 01 E-Mail: [email protected]

Telefon: (0 36 41) 20 57 02 Fax: (0 36 41) 20 57 01 E-Mail: [email protected]

Senatsausschuss für Forschung

Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer Prorektor für Forschung und Entwicklung

Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller Fachbereich Elektrotechnik/Informationstechnik

Prof. Dr. rer. nat. habil. Karl-Heinz Feller Fachbereich Medizintechnik/Biotechnologie

Michael Richter Student Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Prof. Dr.-Ing. Jochen Hause Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Johannes Rötger Mitarbeiter Hochschulbibliothek

Prof. Dr. rer. soc. Ulrich Lakemann Fachbereich Sozialwesen

Holger Schoele Mitarbeiter Fachbereich SciTec

Olaf Merzenich Student Fachbereich Sozialwesen

Postanschrift

Besucheranschrift

Fachhochschule Jena

Fachhochschule Jena

Postfach 10 03 14 07703 Jena

Carl-Zeiss-Promenade 2 07745 Jena

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Wichtige Adressen

7

Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (I) Lebenswissenschaften / Life Sciences Medizintechnik - Neue diagnostische und therapeutische Verfahren Pflege Pharma - Biotechnologie Augenoptik Umwelttechnik - Umweltverträglichkeit Entwicklung und Optimierung einer sensitiven Rezeptoroberfläche für Chiparrays auf der Basis fluoreszierender Sondenmoleküle ............................................................................................................................. Mikroanalytik / Mikrofluidik ....................................................................................................................... SPME-GC-MS-Untersuchungen zu Duftstoffprofilen im Bienenstock und von Bienenprodukten ...................... Barrierefunktion des Dickdarmepithels und Translokation von Mikroorganismen .......................................... Molekularpathologie von Fibrinogen-Defekten ............................................................................................ Kultivierung von Leishmania tarentolae in einer kontinuierlichen Prozessführung ......................................... Einfluss von pflanzlichen Wirkstoffen auf die primär hämostatische Funktion von Thrombozyten und Leukozyten und auf die Barrierefunktion von Epithelien ...................................................................................... Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit (KHK) in Ruhe .............................................................................. Ambulantes Diagnosesystem zur nichtinvasiven und frühzeitigen Erkennung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen .................................................................................................................................................. Ermittlung von Sehleistungsparametern und Evaluation von sehleistungsvebessernden Korrektionsmaßnahmen im Bereich Sport- und Funktionaloptometrie .................................................................................. Optimierung der Abbildung des Pflegeprozesses in der Pflegepraxis und der Pflegedokumentation ................ Entwicklung und Evaluation von „Palliative Care-Angeboten“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ............................................................................................................................................

47 49 51 53 54 55 57 59 60 73 89 91

Präzisionsmechanik - Optik Angewandte Optik Lasermaterialbearbeitung Fertigungssteuerung und Qualitätssicherung Mechanische Schwingungen und Technische Akustik

Entwicklung eines Lasertherapiesystem mit Body Navigation System ......................................................... Akustische Optimierung eines Rasentraktors ............................................................................................. Akustische Optimierung eines Dreizylinder-Industriedieselmotors ................................................................ Dynamische Verformungsmessung beim Widerstandspunktschweißen mittels angepasster faseroptischer Sensorkonstruktion ................................................................................................................................... Optische Lithographie zur Strukturierung von Resistfilmen auf Funktionsflächen optischer Lichtleitfasern ... Untersuchungen zur Politur von Werkzeugformeinsätzen aus Quarzglas mittels Laserstrahlung ..................... Entwicklung von innovativen Prozesslösungen für das Präzisionsspritzgießen von optischen Komponenten (SpropKom) .............................................................................................................................................. Ultrapräzisionsbearbeitung von optischen Oberflächen mit Slow-Tool-Servo ................................................ Adaptiver Echtzeit-Phoropter ....................................................................................................................

8

Felder von Forschung und Entwicklung

35 44 45 61 62 64 66 68 71

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (II) Informationsverarbeitung - Simulation Simulation mechanischer, elektrischer und thermischer Felder und Systeme Simulation betrieblicher Abläufe Mikroprozessortechnik und Elektronikdesign Elektromagnetische Verträglichkeit Multimedia in der Lehre

Dynamische Audiosignalbearbeitung mit dem digital programmierbaren Verstärkerschaltkreis PGA2310 ....... Eine Erklärung des numerischen Wertes der Feinstrukturkonstante ............................................................. Entwicklung von stochastischen Modellen für nichtreguläre Zerlegungen der Ebene und deren Charakterisierung durch spezifische Eigenschaften ........................................................................................................ Theoretische Untersuchung des Gleitverhaltens von Schiebern und deren Kontaktelementen an einem Werkzeug ........................................................................................................................................................

24 33 34 36

Automatisierungstechnik - Mechatronik Entwurf und Testung mechatronischer Systeme Regelungs- und Steuerungstechnik Aktorik Messtechnik - Sensorik Kommunikationstechnik

Aufbau und Steuerung von Mehrkoordinatenantrieben ................................................................................ Entwicklung und Anwendung evolutionärer Suchstrategien zur Optimierung automatisierungstechnischer Systeme ................................................................................................................................................... Komplexe Ansteuerung und Regelung von Piezoaktorsystemen .................................................................... Konzeption und Entwicklung intelligenter lernfähiger Softwareregler mittels maschineller Intelligenz ............ Messung der Umfangstemperatur zylindrischer Körper ................................................................................ Eissensor für Windkraftanlagen – Feldversuch ............................................................................................ Taupunktsensorik für Mauerwerksfeuchte .................................................................................................. Experimentelle Modalanalyse einer Vakuumtischplatte ................................................................................

23 26 28 30 32 40 41 46

Werkstoffe und Fertigungstechnik Keramik Kunststoffe Hochtemperaturwerkstoffe Verarbeitungsverfahren, Maschinen und Fertigungsautomatisierung Pulverentfernung an einem zylinderförmigen Gehäuse ................................................................................. Entwicklung eines gerätegestützten Verfahrens zur Diagnostik, Prävention und Therapie humaner Wirbelsäulenerkrankungen unter Anwendung des Prinzips der differentiellen Achsotonie ....................................... Erste Ermittlungen und Untersuchungen zum Spanen duro- und thermoplastischer Kunststoffe mit ein-, mehrund vielschneidigen Werkzeugen ................................................................................................................

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Felder von Forschung und Entwicklung

37 39 42

9

Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (III) Untersuchungen zum Einfluss von Dotierungen und Dispersoiden auf Rekristallisationsverhalten, mechanische Hochtemperatureigenschaften und Verarbeitbarkeit von Iridium .................................................................... Hochschmelzende Edelmetalle und Refraktärmetalle mit technische relevanten Zeitstandfestigkeiten bis 3000 °C ..... Entwicklung von Superlegierungen auf Platinbasis ....................................................................................... Ferroelektrische Composites ....................................................................................................................... Analyse und Charakterisierung von physikalischen Veränderungen des Gefüges und der Oberfläche von β-Tricalciumphosphat ................................................................................................................................. Röntgenographische Untersuchungen an Materialien für bleifreie piezoelektrische Werkstoffe ....................... FANIMAT Nano Shape: Herstellung und prozessoptimierte Formgebung von nanoskaligen oxidischen Funktionskeramikpulvern ............................................................................................................................ Grundlagenuntersuchungen zur Defektchemie von nichtmetallisch-anorganischen Oxiden mit Perowskitstruktur ...... Phasenbeziehungen, Struktur und magnetische Eigenschaften von substituierten Hexaferriten: Optimierte Dauermagnetwerkstoffe ............................................................................................................................. Neue reaktionskontrollierte Keramik zur Integration passiver Komponenten in leistungselektronische Module ......... Multilayer-Ferritinduktivitäten für Hochfrequenzanwendungen ......................................................................

75 77 79 80 82 83 84 85 86 87 88

Sozialwissenschaft Kinder- und Jugendhilfeforschung Soziale Ungleichheit Älter werden im Wohngebiet. Herausforderungen des demografischen Wandels für die Wohn- und Lebenssituation älterer Menschen in verschiedenen Wohngebieten der Städte Jena und Weimar. ........................... 93 Wahrnehmung von Bedrohung. Europa und die Islamische Welt .................................................................... 95 Bedarf und Implementation von Evaluation in Arbeitsfeldern von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in Thüringen .. 97 Wissenschaftliche Begleituntersuchung des Modellprojektes zur politischen Bildung mit Grundschülern „Findet Demo!“ Kinder (er)leben Demokratie ............................................................................................... 98 „Frühpädagogik in der Simulationsgesellschaft“ – Zum Ansatz der „Regulativen Bild- und Filmtherapie“ der Forschungsgruppe „Bildkommunikation“ für die Frühpädagogik .................................................................... 99 Strategien und Methoden konsensorientierter Streiterledigungsformen / Mediation ....................................... 101

Gründung und Führung von Unternehmen Regionenmarketing International Entrepreneurship Analyse der Aktivitäten der Fachhochschule Jena zum Thema „Unternehmensgründung – Entrepreneurship“ .... 12 Evaluierung innovativer interkultureller Lehrformen .................................................................................... 13 Verbundvorhaben Thüringer Gründer Netzwerk, Teilvorhaben: Konzeption und Evaluierung eines ganzheitlichen, modularen Ausbildungsprogramms für Gründer an der FH Jena und am Campus Jena ......................... 15 University Based Incubator Support Programmes ....................................................................................... 17 Erfolg und Misserfolg innovativer Unternehmensgründungen: Eine prozessorientierte Analyse psychologischer und ökonomischer Faktoren ...................................................................................................................... 18 Nutzwertanalyse der außeruniversitären öffentlichen Forschung in Thüringen .............................................. 19 Entwicklung der Absolventenbörse STAFFfitter .......................................................................................... 21 A. Ruppe Sohn - ein erfolgreicher Kleinwagenproduzent der Kaiserzeit ......................................................... 46 Online-Folien-Druck – Internet-Abwicklung von Design- und Bestellprozessen für Drucksachen ...................... 102

10

Felder von Forschung und Entwicklung

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Forschung in den Fachbereichen Betriebswirtschaft

.........................................................................................................................................

Elektrotechnik und Informationstechnik Grundlagenwissenschaften Maschinenbau

...............................................................

...........................................................................................................

.....................................................................................................................................................

Medizintechnik und Biotechnologie

...........................................................................

23 32 35 47

.............................

61

..........................................................................................................................................................

89

SciTec - Präzision - Optik - Materialien - Umwelt Sozialwesen

12

Wirtschaftsingenieurwesen

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

.....................................................................................................

Forschung in den Fachbereichen

102

11

Analyse der Aktivitäten der Fachhochschule Jena zum Thema „Unternehmensgründung – Entrepreneurship“ Projektleiter:

Prof. Dr. oec. B. Ahrens Laufzeit: September 2006 – August 2008

Entrepreneurship at the University of Applied Sciences Jena (from 1998 to 2006) During a relatively short period of nine years a lot of new ideas were brought forward to the thematic Entrepreneurship in collaboration with other universities of Thuringia. With the slogan “Entrepreneurs are needed by the country” the ideas about corporate foundations were distributed among the students and the staff members. Definitively, technology orientated Start-Ups were supported by the EXIST SEED program. The institutionalisation took place depending on the financing which was divided into four phases and now results in the “Thüringer Gründer Netzwerk”. Motivation Im Zusammenhang mit dem Alumni–Programm des FB Betriebswirtschaft ergab sich für den Autor die Inspiration, die Bindung unserer Absolventen nicht nur durch Treffen mit wissenschaftlichen und geselligen Inhalten zu gestalten, sondern auch „ihre“ Bildungsstätte durch geschichtliche Entwicklungsdarstellungen in Erinnerung zu rufen. Insbesondere sollen die ehemaligen Studenten und Studentinnen angesprochen werden, die sich zur Gründung oder Fortführung eines Unternehmens entschlossen haben und sich dafür von ihrer Fachhochschule wesentliche Impulse mitgenommen haben. Projektinhalte und -ziele Neben einer kurzen Auseinandersetzung mit den Begriffen „Unternehmensgründung und Entrepreneurship“ geht es also um einen Baustein für die Gesamtdarstellung der geschichtlichen Entwicklung im relativ jungen Jenaer Fachhochschul–Lebenszyklus. Dabei werden in einem ersten Schritt die Startdaten für die Vermittlung der Unternehmensgründungsidee für Studierende und Mitarbeiter und in einem zweiten Schritt, in zeitlicher Reihenfolge nach Jahresabschnitten ge-

12

FB Betriebswirtschaft

ordnet, die Aktivitäten der FH Jena erfasst. Das Ergebnis soll eine Zeittafel bzw. Chronik im engeren Sinne sein und dient als inhaltliches Gerüst für weitere Untersuchungen. Da es schon eine ganze Reihe von Veröffentlichungen über Ereignisse und Einzelprojekte zum genannten Thema gibt, gilt es in diesem Projekt z.B. Zusammenhänge zwischen Finanzierungsmöglichkeiten und der Intensität der Aktivitäten, der inhaltlichen Vielfalt der Angebote, der Gründungsaktivitäten, der Kooperationen und der institutionalisierten Strukturentwicklung aufzuzeigen. So ist bei der Einbeziehung des Unternehmensgründungsgedankens in die bestehenden bzw. neu erarbeiteten Curricula kein oder nur ein geringfügiger, meist Sachmittel betreffender zusätzlicher finanzieller Aufwand erforderlich gewesen. Eine Professorenstelle, wie an anderen deutschen Hochschulen, wurde nicht ausgeschrieben, so dass die vorhandenen Professorinnen und Professoren z.B. aus den FBen Betriebswirtschaft und Medizintechnik sich dieser Problematik in mehr oder weniger ausgeprägter Form annahmen. Eine ganz andere finanzielle Dimension nahm der Aufbau der „Gründerlabore“ im FB Medizintechnik an. Aber hier ging und geht es vordergründig nicht um die Erzeugung von Motivationen zur Unternehmensgründung getreu dem Motto „Unternehmer braucht das Land“, sondern um die Verifizierung konkreter technologieorientierter Geschäftsideen, also um Machbarkeitsstudien. Die technologische Lösung und der eventuell erforderliche patentrechtliche Schutz reichen nicht aus, um den Auftritt auf dem Markt zu wagen. Ein gut aufgestelltes kaufmännisches Konzept, der Bussines-Plan, ist immer dann erforderlich, wenn sich der Gründer selbst und vor allem die Geldgeber überzeugen will, dass seine Geschäftsidee zum wirtschaftlichen Erfolg führt. Auch diese Phase der Unternehmensgründung wird durch die aufgestellten Institutionen unterstützt und führt eventuell zu Gründungen mit Hilfe des EXIST SEED-Programms. Die Analyse soll sich insgesamt über 10 Jahre erstrecken (1998 – 2007), so dass die Ergebnisse in übersichtlicher Form 2008 vorliegen sollen. Angedacht ist auch, Schlussfolgerungen über das weitere Vorgehen an der FH Jena bezüglich der Unternehmensgründungsproblematik zu ziehen.

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Evaluierung innovativer interkultureller Lehrformen Projektleiter:

Prof. Dr. rer. pol. G. Buerke Prof. Dr. rer. pol. H. Assfalg Dr. oec. L. Ephrosi Mitarbeiter: Dipl.-Betriebswirtin (FH) A. Thomas Dipl.-Ing. (FH) P. Mimietz

• Intensive

Vorbereitung durch Professoren auf beiden Seiten zwingend • Unterschiedliche Herangehensweise der amerikanischen (eher angeleitet) und deutschen Studenten (eher selbstständig) • Organisatorische Probleme durch divergierende Vorlesungszeiten, 6 Stunden Zeitverschiebung und unterschiedliche Bewertungssysteme

Forschungspartner: Universidad Pontificia de Salamanca (Spanien) Ball State University Muncie, Indiana (USA) Wright State University Dayton, Ohio (USA) Laufzeit und Fördermittelgeber: im Jahr 2006; gefördert mit Mitteln des BMBF und TKM (Co-Finanzierung) Teilprojekt III

Evaluating Innovative Intercultural Teaching Methods To enhance its attractivity, especially to develop outstanding master programs, the Department of Business Administration explores various teaching and learning concepts, regarding their separate as well as their combined effects: Transatlantic projects assisted by video-conferencing, Outdoor Training, Internet Learning, and Business Trips. All these concepts are not quite new. Nevertheless they are used in business education only rarely and independently. Zur Verbesserung der Lehre, zur Erhöhung der Attraktivität sowie zur Entwicklung hochkarätiger Master- und EMBA-Programme erforscht der Fachbereich Betriebswirtschaft unterschiedliche Lernkonzepte und -plattformen, die für sich gesehen allgemein bekannt sind, aber in der Betriebswirtschaftslehre extrem selten und in den konkreten Ausprägungen bislang allenfalls vereinzelt eingesetzt werden. In dem Forschungsprojekt gibt es 4 Teilprojekte (I, II, III, IV), die sowohl hinsichtlich der Erreichung der beiden Oberziele als auch in der Konkurrenz untereinander (Input-/Output-Relation) wie auch in der geeigneten Ausprägung hinterfragt werden sollen.

Bild 1 und 2: Jena-Team während einer Videokonferenz

Teilprojekte:

II. Outdoor Training in mono- und interkulturellen Teams Diese bisher schon im Fachbereich genutzte Methode lässt sich besonders wirksam auch in einem internationalen bzw. interkulturellen Umfeld einsetzen.

I. Video-Conferencing in Verbindung mit bilateraler Projektarbeit In diesem Pilotprojekt untersuchten im WS 2006 studentische Teams von Ball State University (USA) und FH Jena gemeinsam den Eintritt einer konkreten USFirma in den deutschen Markt. Erste Erkenntnisse:

III. Internet-Learning Course „Doing International Business“ Das Projekt zielt auf die Erhöhung der Masterfähigkeit der Fachhochschule Jena, Fachbereich Betriebswirtschaft. Es baut auf einem eigenständigen Lernansatz (gesellschaftliche Wissensentwicklung) des

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spanischen Kollegen, Prof. Dr. Javier Nó Sanchez von der Universidad Pontificia de Salamanca auf und beruht auf 4 Säulen:

interkulturell

international

interdisziplinär

interaktiv Bild 3: Salamanca-Team

IV. Ausblick: Joint Course on “German Competitiveness in a Global Economy“ In diesem für Juni 2008 geplanten gemeinsamen Kurs mit Ball State University und Wright State University sollen amerikanische und deutsche Studenten mit ihren Professoren an Beispielen erfolgreicher deutscher Firmen Gründe für deren globale Wettbewerbsfähigkeit analysieren. Dazu werden sie zwischen München und Berlin Unternehmen unterschiedlicher Größe besichtigen, mit Managern diskutieren und Vorträge von Professoren hören. Bild 4: Jena-Team

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Verbundvorhaben Thüringer Gründer Netzwerk, Teilvorhaben: Konzeption und Evaluierung eines ganzheitlichen, modularen Ausbildungsprogramms für Gründer an der FH Jena und am Campus Jena Projektleiter:

Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.-Volkswirt A. Lautenschläger Forschungspartner: IHK Ostthüringen zu Gera, Universität Erfurt, Fachhochschule Erfurt, Technische Universität Ilmenau, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fachhochschule Nordhausen, Fachhochschule Schmalkalden, Bauhaus Universität Weimar Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2005 bis Juni 2007; gefördert mit Mitteln des TKM www.thueringer-gruender-netzwerk.de www.fh-jena.de/TGN

Conceptual Design and Evaluation of an Integrated Modular Entrepreneurship Program The research project focuses on the conceptual design and evaluation of an integrated modular entrepreneurship program for students of FH Jena as well as FSU Jena. Based on the previous works of the GET UP Thuringian Start-Up Network both universities together develop a curriculum by the use of existing facultative courses as well as the creation of new modules. The project also includes the specification of necessary framework, the implementation of several modules as well as evaluation and modification. Seit 1999 wurden im Rahmen des GET UP Thüringer Gründer Netzwerkes an den Hochschulen in Thüringen verschiedene Projekte durchgeführt, wobei es insgesamt darum ging, Studieninhalte neu auszurichten und mit dem Fokus unternehmerische Selbstständigkeit zu gestalten. Dazu wurden Lehrveranstaltungen konzipiert und gründungsrelevante Inhalte in bestehende Curricula integriert. Die aktuellen Anstrengungen der FH Jena zielen darauf ab, das gemeinsame Netzwerk zu stabilisieren, die in der Vergangenheit entwickelten Maßnahmen und Aktivitäten weiterhin anzubieten sowie bestehende Potenziale zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Strukturen konsequent zu nutzen. Dabei liegt die Schwerpunktsetzung der Aktivitäten auf der Vorgründungsphase: Studenten, Mitarbeiter und Professoren der Hochschulen sollen sensibilisiert und motiviert werden, Ideen für eine eigene Unternehmensgründung zu entwickeln und umzusetzen; Gründungswillige erhalten notwendiges Know-how und werden damit in-

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tensiv auf die Unternehmensgründung vorbereitet. Am Standort Jena arbeiten sowohl die FSU als auch die FH Jena an der Umgestaltung und Neuausrichtung ihrer Lehrinhalte, wobei auch eine Reihe fakultativer Veranstaltungen entstanden. Zu diesen gehören beispielsweise die Ferienakademie und das Gründerseminar der FSU und der Kreativitätsworkshop und das Assessment Center der FH Jena. Obwohl diese Veranstaltungen gegenseitig beworben wurden, bestand bisher kein Gesamtkonzept für eine ganzheitliche Gründerausbildung. Diese Lücke wird nun durch ein modulares Programm geschlossen, in welches sowohl die bestehenden fakultativen Veranstaltungen integriert werden, als auch noch fehlende Elemente einer Gründerausbildung Aufnahme finden. Entsprechend allgemein akzeptierten Anforderungen und Kriterien an eine Gründerausbildung wird das Programm die folgenden Module beinhalten: • • • • • • • • •

Entrepreneurship – Von der Idee zum Unternehmen Kreativität und Ideenfindung Entwicklung von Geschäftsmodellen Ferienakademie zum Gründungsmanagement Businessplan Seminar Soft Skills Training Unternehmensplanspiele (TOPSIM Startup!) Assessmentcenter für Gründer Weiterbildungstage für Gründer

Der Vorteil des Programms für beide Hochschulen liegt in der gegenseitigen Vermittlung von gründungsinteressierten Teilnehmern, der gemeinsamen Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Herstellung von mehr Transparenz bei der Ausbildung von Gründern. Durch die gezielte Abstimmung und Verzahnung der Module werden dem Gründungsinteressierten ein optimiertes und transparentes Ausbildungs-, Schulungs- und Betreuungsmodell für den gesamten Campus Jena angeboten. Um frühzeitig die Interessen und Wünsche der Studierenden zu berücksichtigen, wurde die Konzeption mittels einer Befragung evaluiert. Dazu erfolgte im März 2006 an der Fachhochschule Jena während einer

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2-tägigen Informationscampagne über das Thüringer Gründer Netzwerk eine Befragung zufällig ausgewählter Studierender. Hierbei wurden den Befragungsteilnehmern eine Übersicht zu den einzelnen Modulen sowie ein einseitiger Fragebogen vorgelegt. Insgesamt beteiligten sich 153 Personen, die als Passanten im Eingangsbereich der Hochschule angesprochen wurden. Nach eigenen Angaben waren darunter 141 Studierende, die gleichmäßig allen Fachbereichen der Fachhochschule Jena angehörten.

staltung angeboten werden sollte. Da eine Terminkollision mit anderen Lehrveranstaltungen jedoch vermieden werden sollte, ist während der Vorlesungszeit als günstigster Zeitpunkt der späte Abend zu wählen. Dies eröffnet gleichzeitig Unternehmern und angestellten Berufstätigen die Möglichkeit des Besuchs einzelner Module als Weiterbildungsangebot. Angebote, die sich an Studierende richten und während der Semesterferien durchgeführt werden sollen, können vorzugsweise auch am Vormittag oder am Wochenende angeboten werden.

Aufgrund der Befragung wird folgendes Fazit einschließlich Schlussfolgerungen für die weitere Ent- (6) Die Erhebung von Teilnahmegebühren schreckt wicklung des Gründer-Ausbildungsprogramms am eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Interessenten Campus Jena getroffen: ab. Denkbar wäre daher die Einführung von Gebühren (1) Die Mehrzahl der Teilnehmer wird nur einzelne Module besuchen. 79% der Befragten äußerte ein Interesse an den Einzelveranstaltungen. Es gibt nur wenige Interessenten, die an allen angebotenen Veranstaltungen teilnehmen möchten. Das Konzept eines modularen Aufbaus mit freiwillig wählbaren Bausteinen geht daher in die richtige Richtung.

(2) Der am häufigsten genannte Grund, weshalb eine Teilnahme nicht in Frage kommt, ist die fehlende Zeit. Fehlendes Interesse an der Gründerthematik spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle Bild 1: Interesse an einzelnen Modulen (n=100) unter denjenigen, die das Gesamtprogramm ablehnen. Das Interesse an einzelnen Modulen für Veranstaltungen, die von großem und mehr allgeist jedoch als hoch zu bewerten. Diese Tatsache wür- meinem Interesse sind (z.B. Kreativität, Soft-Skills). de auch dafür sprechen, Teile des Programms in die Andere Veranstaltungen, die eher zur Sensibilisierung Curricula zu integrieren und als Pflichtveranstaltungen der Zielgruppe dienen (z.B. Entrepreneurship – Eine Einanzubieten, oder zumindest im Studium anerkannte führung), sollten kostenlos angeboten werden. 62% Leistungsscheine zu vergeben. der Befragten würden eventuell für die dargestellten Lehrangebote zahlen, d.h. wenn bestimmte Rahmen(3) Das größte Verlangen besteht nach den Modulen bedingungen stimmen, wie z.B. die Qualität und der „Kreativität – Ideenfindung“, „Entwicklung von Ge- Nutzen des jeweiligen Lehrangebotes. schäftsmodellen“ und „Trainig von Soft Skills“. Module zur Vermittlung funktionaler Bereichsaufgaben, wie (7) Fast die Hälfte der zufällig ausgewählten und bedie Ferienakademie, oder zur Sensibilisierung (Entre- fragten Personen hinterließ ihre Kontaktadresse und preneurship – Einführung), stoßen nicht auf so starkes wünscht sich weitere Informationen. Der so entstanallgemeines Interesse. Dabei ist zu beachten, dass sich dene Adressenpool kann genutzt werden, um die andie Ferienakademie auch nur an wirklich Gründungsin- gebotenen Module mit gezielter Ansprache zu bewerteressierte richtet. ben. (4) Aufgrund des vergleichsweise geringen Interesses am Modul „Entrepreneurship – Eine Einführung“, aber dessen relativ große Bedeutung für die Gründungsförderung und bei der Etablierung einer Gründerkultur, wird vorgeschlagen, diese Veranstaltung zusätzlich im Curriculum zu verankern. (5) Studierende in ihrer Gesamtheit präferieren keinen bestimmten Zeitpunkt, zu dem eine freiwillige Veran-

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University Based Incubator Support Programmes Projektleiter:

Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.- Betriebswirtin (FH) A. Thomas Forschungspartner: Bergen University College (Western Norway) build! Gründerzentrum Kärnten GmbH (Klagenfurt) Laufzeit und Fördermittelgeber: März 2005 bis Juni 2006; gefördert mit Mitteln der EU im Rahmen der RFO ”ENABLing European Entrepreneurship“ (ENABLE) www.incubatorsupport.net

University Based Incubator Support Programmes This project addresses the qualification problem in university-based start-ups through a joint activity to develop an education package for the university-based incubator start-ups. The participating universities have developed separate parts of the package. The packages have been tested in the incubator. In addition the modules developed by a partner institution from another country will be adjusted to local standards and implemented in the total education package for the incubators. The co-operation results in the joint development of a new education package for university-based incubator start-ups.

Für Unternehmensgründer, die Unterstützung und Hilfestellung in der Startphase ihres Vorhabens benötigen, dienen Gründerzentren sowie Technologie- und Innovationsparks als sinnvolle Anlaufstelle. Diese fungieren als sogenannte Inkubatoren, indem sie neben der Bereitstellung von Büroräumen und der Vermittlung von wichtigen Geschäftskontakten auch Weiterbildungsmaßnahmen anbieten. Da auch die FH Jena im weiteren Sinn als Inkubator zu betrachten ist, hat sie sich im April 2005 im Rahmen des EU-Projektes “University Based Incubator Support Programmes“ mit zwei Partnern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit dem Bergen University College (Norwegen) und der build! Gründerzentrum Kärnten GmbH (Klagenfurt, Österreich) wurde dabei ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsprogramm für Gründer entwickelt. Im Mittelpunkt des Vorhabens stand zunächst der Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Regionen sowie darauf aufbauend die regionale Konzeption und Erarbeitung einzelner Module zur Qualifizierung von Gründern. Insgesamt wurden von jedem Projektpartner zwei Module mit einem Umfang von jeweils 7,5 ECTS angefertigt, eva-

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luiert und im Projektzeitraum getestet. Die einzelnen Module und das Gesamtprogramm stellen sich wie folgt dar: Modul 1: „Opportunity Discovery and Business Modelling” (Fachhochschule Jena) Modul 2: „Product Development” (Bergen University College) Modul 3: „Advanced Module - BizKick” of Entrepreneurship-Education (build! Gründerzentrum Kärnten GmbH) Modul 4: „Marketing for Technology-based Start-ups” (Fachhochschule Jena) Modul 5: „Financing of Technology-based Start-ups” (Bergen University College) Modul 6: „Basic Module” (build! Gründerzentrum Kärnten GmbH) Die FH Jena brachte hierbei insbesondere ihre Erfahrungen in den Bereichen Kreativität und Marketing ein und konnte diese weiterentwickeln und ausbauen. Im Ergebnis entstanden unter anderem ein zweitägiger Workshop zu Kreativität und Ideenfindung und ein Workshop zur Entwicklung von Geschäftsideen. Während sich ersterer allgemein den Fragestellungen „Bin ich kreativ?“, „Kann man Kreativität trainieren?“ und „Wie kommen Problemlösungen zustande?“ widmet, ist es Ziel des zweiten Workshops, Wissen und Fähigkeiten zum Finden eigener Geschäftsideen zu vermitteln. Dabei werden amüsante und lehrreiche Beispiele präsentiert, zahlreiche Übungen durchgeführt und einzelne Kreativitätstechniken gezielt eingesetzt, um Lösungen für reale Probleme zu finden. Als ein besonderes Highlight wurde im Sommersemester 2006 ein Patentverwertungsworkshop durchgeführt, der ebenfalls ein Element des ersten Moduls darstellt. Als ein Teil des zweiten von der FH Jena konzipierten Moduls wurde ein einfaches Unternehmensplanspiel mit dem Namen „KIBA Tycoon“ entwickelt. Inhalt und Ziel ist es, die Wirkung der wichtigsten Marketinginstrumente praxisnah zu vermitteln. Zum Abschluss des Projektes fand am 09./10.06.2006 eine Tagung im österreichischen Villach statt. Dieses Treffen diente dazu, die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und deren weitere Verwertung zu diskutieren. Zudem wurde das Treffen genutzt, um die Weichen für eine weitere Zusammenarbeit der Projektpartner zu stellen. Dazu unterzeichneten die Rektorinnen der Fachhochschule Jena, Frau Prof. Dr. Gabriele Beibst, und des Bergen University College (Bergen / Norwegen), Frau Prof. Eli Bergsvik, eine Rahmenvereinbarung zur weiteren Zusammenarbeit. Die ausführliche Beschreibung der erarbeiteten Module und verwendeten Materialien kann auf der Projekthomepage nachgelesen werden. Die von der FH Jena konzipierten Module werden seit Dezember 2006 im Rahmen des Thüringer Gründer Netzwerks angeboten und sind auch Teil des Jenaer Ausbildungsprogramms für Gründer.

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Erfolg und Misserfolg innovativer Unternehmensgründungen: Eine prozessorientierte Analyse psychologischer und ökonomischer Faktoren Projektleiter:

Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.-Volkswirt A. Lautenschläger Forschungspartner: Friedrich-Schiller-Universität Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: September 2006 bis August 2008; gefördert mit Mitteln des TKM www.wiwi.uni-jena.de/mikro/ res-startup.html

Success and Failure of Innovative Company Startups: A process-oriented analysis of psychologigal and economic determinants The research project focuses on new firm foundations as an important vehicle for commercializing new technological knowledge. The main research question we attempt to answer refers to the conditions and determinants for success and failure of newly founded firms. Broadly categorizing we want to distinguish here individual characteristics of the firm founder(s) such as motivation, risk attitude, flexibility etc. and technological as well as economic determinants such as technological opportunities, resource availability, competitive situation, etc. Furthermore, the influence and impact of the political and institutional framework in general will be considered. Consequently we pursue an interdisciplinary approach with psychology and economics merging. Untersuchungsgegenstand des Forschungsvorhabens sind neu gegründete, innovative Unternehmen aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungsintensiven Unternehmen und deren Erfolgsfaktoren bzw. Misserfolgsursachen. Sowohl von wissenschaftlicher als auch von politischer Seite wird immer wieder auf ein hier bestehendes Erkenntnisdefizit hingewiesen. Das Projekt nimmt diese Kritik auf und stellt sich mit der folgenden zentralen Fragestellung einem grundlegenden innovationsökonomischen und -politischen Problem: Wie und in welchem Maße kann das Scheitern oder der Erfolg einer innovativen Neu- bzw. Ausgründung durch personenbezogene Eigenschaften des Gründers, die vorherrschenden ökonomischen Bedingungen, deren Zusammenspiel im Zeitablauf, sowie durch die

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institutionellen Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Gründung erklärt werden? In einem ersten Schritt tragen die Projektbeteiligten bereits vorhandene Forschungsergebnisse zu Misserfolgsund Erfolgsfaktoren von Unternehmensgründungen zusammen. Aus dieser Zusammenstellung werden für wissensbasierte Unternehmensgründungen relevante, kritische Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren abgeleitet. Hierzu wird als analytischer Rahmen ein systemischer Ansatz gewählt, der technologischen und innovativen Fortschritt aus dem Zusammenwirken verschiedener Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik erklärt. Ziel der Betrachtung sind alle Gründungen, welche die Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue Produkte und Prozessinnovationen zum Gegenstand haben. Im zweiten Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse und aufgestellten Hypothesen in einer empirischen Analyse vertieft. Aufgrund umfangreicher Vorarbeiten zur GET UP Initiative und der bestehenden Vernetzung der Thüringer Hochschulen im Rahmen der Gründungsförderung wurde die Technologieregion Jena-Schmalkalden-Ilmenau als Ausgangspunkt der Untersuchung gewählt. Die empirische Analyse beinhaltet Befragungen der örtlichen Unternehmen, der örtlichen Forschungsinstitute und Hochschulen und der darin tätigen Mitarbeiter. Die Ergebnisse der Arbeit sollen zum einen einen Beitrag zur Theoriebildung liefern und die Rolle von Hochschulen in Lehre, Forschung, Beratung für die Gründungsund Entwicklungsphase neu gegründeter Unternehmen näher beleuchten. Zum anderen dienen die Ergebnisse der Erarbeitung von umsetzungsorientierten Empfehlungen für die Curriculums-Gestaltung der Aus- und Weiterbildung sowie der Gründungsberatung im Hinblick auf nicht-technologische Kompetenzen. Zusätzlich werden Informationen für Gründungsberater bereitgestellt und Warnsignale identifiziert, unter welchen Bedingungen Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft nicht erfolgreich sind. Des weiteren sollen die Ergebnisse herangezogen werden bei der Bewertung aktueller sowie der Gestaltung von zukünftigen Fördermaßnahmen für wissensbasierte Gründungen. Adressaten hierfür sind Ministerien und Förderinstitutionen der öffentlichen Hand. Das Projekt wird von Prof. Dr. Uwe Cantner (FSU Jena, Lehrstuhl für Mikroökonomie) geleitet und in Kooperation mit Prof. Dr. Rainer Silbereisen (FSU Jena, Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie) sowie Frau Prof. Dr. Gabriele Beibst (FH Jena) durchgeführt.

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Nutzwertanalyse der außeruniversitären öffentlichen Forschung in Thüringen sigen öffentlichen Forschungseinrichtungen als maßgebliche Träger der Wissensproduktion einen fundamentalen Einfluss. Mitarbeiter: Eine Analyse der VoraussetzunDipl.-Betriebswirtin (FH) A. Gerlach gen, unter denen öffentliche ForForschungspartner: schungseinrichtungen regionale Wright State University, Dayton Ohio Wachstumsimpulse für InnovaInstitut für Photonische Technologien, Jena Jenoptik AG, Jena tionen, Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze erzeugen, ist nur Laufzeit und Fördermittelgeber: bei einer Berücksichtigung unterDezember 2005 bis Mai 2007; gefördert mit Mitteln des TKM, des Instituts für Photonische schiedlicher Arten, Formen und Technologien, Jena und der Jenoptik AG, Jena Transmissionskanäle des Wissensv.l.: Th. Sauer, A. Gerlach, M.-W. Stoetzer und Technologietransfers sinnvoll. Die dazu notwendige detaillierte empirische Analyse wird mittels persönlicher Interviews der beteiligten The economic relevance of government spending on Wissenschaftler in den öffentlichen Forschungseinrichpublic research institutions is of constant concern. tungen erfolgen. Eine entsprechende Untersuchung This is due to the fact that the outcomes of public wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Wissensfunding for research are difficult to measure contrary produktion und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen“ to the economic cost of such public expenditures. im Jahr 2004 für die Hochschulen am Standort Jena The research project examines the economic impact bereits durchgeführt (siehe Gerlach/Sauer/Stoetzer on income and employment and the relevance for in- 2005). Die bereits vorliegenden empirischen Ergebnovation of government-funded research institutions nisse für die Hochschulen werden unter drei Aspekin the state of Thuringia. ten erweitert. Zum einen wird es darum gehen, die öffentlichen Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen in die Untersuchung einzubeziehen. DaMotivation rüber hinaus sollen die Partner des Wissenstransfers Das Projekt soll den Nutzen der außeruniversitären For- in Form der Unternehmen untersucht werden. Dadurch schung in Thüringen erkennbarer und messbarer ma- wird es möglich, den Wissens- und Technologietranschen. Diese Problemstellung ergibt sich, weil im Ver- fer zwischen Hochschulen, anderen öffentlichen Forgleich zu den leicht erfassbaren volkswirtschaftlichen schungseinrichtungen und Unternehmen zu analysieKosten der Nutzen öffentlicher Forschung schwierig ren, um ein komplettes Bild des Wissenstransfers zu zu ermitteln ist und daher leicht unterschätzt wird. gewinnen. Schließlich soll die Untersuchung regional erweitert werden, indem öffentliche ForschungseinProjektinhalt richtungen in ganz Thüringen in die Untersuchung aufIn dem Projekt wird die Bedeutung von öffentlichen genommen werden. Forschungseinrichtungen für die regionale Wirtschaftsentwicklung im Freistaat Thüringen und am Standort Forschungsziele Jena untersucht. Die Analyse geht von der Erkenntnis Folgende Forschungsfragen stehen im Mittelpunkt: aus, dass diese Einrichtungen sowohl auf der Nach- • Welche kurzfristigen Wirkungen haben öffentliche frage- als auch auf der Angebotsseite wichtige DeForschungseinrichtungen für Einkommen und Beterminanten der regionalen Wirtschaftsentwicklung schäftigung einer Region? darstellen. Auf der Nachfrageseite steht der Einfluss der direkten und indirekten Ausgaben von öffentlichen • Welche eher mittel- und langfristig wirkenden BezieWissenschaftseinrichtungen im Mittelpunkt. Diese hungen zwischen öffentlichen ForschungseinrichAusgaben sind für die Region Nachfrage und genetungen, den Hochschulen und den Unternehmen in rieren in der jeweiligen Region Einkommen. Wichtiger einer Region sind identifizierbar? sind aber die mittel- und langfristigen Auswirkungen für das regionale Wirtschaftswachstum. Dieses bildet • Worauf basieren diese Beziehungen zu Unternehdie Angebotsseite einer Region ab. Bei den auf der men, wodurch sind sie zustande gekommen und Angebotsseite relevanten Produktionsfaktoren wird welche Intentionen stehen dahinter? im Rahmen der Neuen Wachstumstheorie dem Faktor Wissen eine zentrale Rolle zugesprochen. Auf das ver- • Inwieweit sind die Vorstellungen der drei Partner – fügbare Wissen in einer Region haben die ortsansäsHochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen Projektleiter:

Prof. Dr. rer. pol. Th. Sauer Prof. Dr. rer. oec. M.-W. Stoetzer

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und Unternehmen – zu den Zielen und Zwecken des Transferpartner in fast 59 % der Fälle im Ausland. Wissenstransfers miteinander vereinbar und welche Vorteile und Hemmnisse lassen sich identifizieren? Die regionale Nähe der Transferpartner wird in der Literatur auf die Notwendigkeit von persönlichen Face• Welche regional- und wirtschaftspolitischen Maß- to-Face Kontakten zurückgeführt. Soweit nicht-kodifinahmen sind vor diesem Hintergrund auch kurzfri- zierbares Wissen – d.h. tacit knowledge – transferiert stig geeignet, den Wissens- und Technologietrans- werden soll, ist der persönliche Kontakt unabdingbar. Sind außerdem häufige persönliche Kontakte notwenfer zu fördern? dig, so hat dies auf Grund der Mobilitätskosten einen Einfluss auf die regionale Verteilung der TransferpartProjektergebnisse Die bisher vorliegenden Resultate beziehen sich auf ner: Diese werden dann mit größerer Wahrscheinlichdie Umfrage unter den Wissenschaftlern an den Insti- keit in geringer räumlicher Entfernung zum eigenen tuten in Jena, in deren Rahmen 123 persönliche In- Standort liegen. terviews realisiert werden konnten. Hinsichtlich der Bedeutung der 15 in der Literatur und in den Pretests Häufigkeit der Universitäten Institute identifizierten Transferarten zeigt sich, dass die geNotwendigkeit % % meinsamen Forschungs- und Publikationsprojekte eivon Face-to-Face nen Schwerpunkt der Transferaktivitäten darstellen. Kontakten Neben den weniger wichtigen unternehmensorien0 1,9 2,5 tierten Transferarten (d.h. eigene Unternehmensgrün- Keine dung, Geschäftsführertätigkeit und Betreuung von 1 3,8 5,0 Spin-offs) sind aber eine Reihe von anderen Transfer2 11,5 7,6 arten von Bedeutung. Hierzu zählen die Forschungs3 22,4 23,5 und Entwicklungsaufträge genau so, wie persönliche 4 30,1 37,0 nicht vertragsgebundene Transferaktivitäten, Weiterbildungsangebote und die Betreuung von studenti- Ständige 5 30,1 24,4 schen Abschlussarbeiten. Allgemein ist zu konstatie100,0 100,0 ren, dass eine breite Palette von Transferarten existiert und von den Wissenschaftlern genutzt wird. Um die Tabelle 1: Intensität der persönlichen Kontakte relative Bedeutung dieser Transferkanäle zu ermitteln, wurde in den Interviews nach der jeweils wichtigsten Tabelle 1 gibt die Häufigkeiten hinsichtlich der NotwenTransferart gefragt. Für 27,9 % aller Befragten sind digkeit von Face-to-Face Kontakten im Rahmen der dies wiederum die gemeinsamen Forschungs- und verschiedenen Transferaktivitäten wieder. Lediglich Publikationsprojekte und an zweiter Stelle liegen mit 2,5 % (bei den Universitäten 1,9 %) der Wissenschaft10,7 % die Forschungs- und Entwicklungsaufträge. ler halten überhaupt keine Face-to-Face Kontakte für Dies bedeutet aber auch, dass für den Rest von über notwendig. Dagegen sind für 24,4 % der Befragten 60 % aller Wissenschaftler andere der insgesamt 15 ständige, d.h. permanente, persönliche Kontakte undie jeweils wichtigste Transferart darstellen. Dies un- abdingbar. Insgesamt ist festzustellen, dass häufige terstreicht, dass zur Erfassung der Transferaktivitäten bzw. ständige persönliche Kontakte (Werte von 4 und und – im nächsten Schritt – Identifizierung der Auswir- 5 auf der Intensitätsskala) für über 60 % notwendig kungen des Transfers es notwendig ist, alle verschie- sind, während lediglich um die 7 % der Wissenschaftdenen Transferformen einzubeziehen. Die regionale ler aussagen, dass keine oder sehr wenige Face-toVerteilung des Transfers verdeutlicht einen stark aus- Face Begegnungen erforderlich sind (Werte von 0 geprägten regionalen Bezug. Bei den Forschungs- und und 1 auf der Intensitätsskala). Entwicklungsaufträgen erfolgen 37,5 % mit Partnern aus der Region Jena (definiert als Stadt Jena und die Weitere deskriptive Auswertungen und induktive angrenzenden Landkreise), 8,5 % beziehen sich auf statistische Analysen des Datensatzes werden es den Rest Thüringens, 32,5 % auf das übrige Deutsch- ermöglichen, eine Reihe der oben formulierten Forland und bei 21,6 % befinden sich die Transferpartner schungsfragen näher zu beleuchten und rigoroseren im Rest der Welt. Für eine ganze Reihe von Transfer- Hypothesentests zu unterwerfen. kanälen gilt, dass sie ganz überwiegend mit Unternehmen und Einrichtungen der Region Jena stattfinden. Bei den Praktika, den Doktorarbeiten, den studentischen Abschlussarbeiten und den Ausbildungsaktivitäten liegen in annähernd 80 % bis etwas über 90 % die Transferpartner in Jena. Lediglich in Bezug auf den Austausch von Wissenschaftlern ergibt sich ein deutlich abweichendes Muster: Hier befinden sich die

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Entwicklung der Absolventenbörse STAFFfitter Projektleiter:

Prof. Dr. rer. pol. K. Watzka Mitarbeiter: S. Erhardt (Diplomandin) Forschungspartner: i.b.s. human & technical resources, Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: Februar 2006 bis Mai 2011 www.stafffitter.de

www.STAFFfitter.de is an internet-based platform for the academic labour market. It allows companies to recruit and select graduates in a very efficient way. On the other hand graduates get the chance to present their detailed competency profiles in an innovative way to potential employers.

Diese werden nachfolgend aus Sicht der unterschiedlichen Interessengruppen dargestellt: Unternehmenssicht: 1. Personalsuchende Unternehmen erhalten Zugriff auf Bewerberprofile, die sehr ausführlich und mit hoher Aussagekraft für betriebliche Personalabteilungen aufbereitet sind. Denn neben den klassischen Lebenslaufdaten und der Auflistung der Fachkompetenzen enthält der STAFFfitter auch eine neu entwickelte Kompetenzmatrix mit neun Kompetenzfeldern, mit deren Hilfe die Bewerber ihr überfachliches Kompetenzprofil detailliert herausarbeiten können. Zudem enthalten die Eingabemasken für die Bewerber auch detaillierte Fragen zur gewünschten Tätigkeit und Fragen zur Selbsteinschätzung. In der Gesamtschau werden damit Informationen über Bewerber bereitgestellt, die bei herkömmlichen Prozessabläufen in betrieblichen Personalabteilungen üblicherweise erst im Rahmen von Einstellungsinterviews erhoben werden. Insofern stellt der STAFFfitter für Unternehmen nicht nur ein effizientes Rekrutierungsinstrument dar, sondern deckt auch Funktionen der Personalselektion ab. Die Funktionsfelder Personalbeschaffung und Personalauswahl werden also stärker verzahnt. In einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, den Bewerbern die Möglichkeit zu geben, sich zusätzlich auch mit Videosequenzen von etwa 90 Sekunden Dauer zu präsentieren. Das verschafft rekrutierenden Unternehmen schon in der Rekrutierungsphase einen visuellen Eindruck, der üblicherweise erst im Rahmen der Einstellungsgespräche möglich ist.

Ziel des Kooperationsprojekts ist die Entwicklung und der laufende Betrieb einer Absolventenbörse im Internet primär für Hochschulabsolventen. Auf Initiative des Projektleiters wurde im Februar 2006 zur langfristigen Fundierung der Zusammenarbeit ein Kooperationsvertrag über 5 Jahre zwischen der Fachhochschule Jena, vertreten durch die Rektorin, und dem Unternehmen i.b.s. human & technical resources aus Jena, vertreten durch die Inhaber Anke und Thomas Mahlau abgeschlossen. Der Forschungspartner i.b.s. beschäftigt sich in seinen Kerngeschäftsfeldern hauptsächlich mit arbeitsmarktbezogenen Beratungs- und Trainingsprojekten und mit der Entwicklung personalwirtschaftlicher Software. Über einen Zeitraum von 3 Jahren ist der Zugang zur Absolventenbörse den Studierenden der Fachhochschule Jena weitgehend exklusiv vorbehalten. Zentraler Pilotbereich ist der Fachbereich Betriebswirtschaft, jedoch steht auch Absolventen anderer Fachbereiche der Zugang offen. Ebenfalls in einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, einzelne, von den Bewerbern angegebene KompetenIn einer projektbezogenen Arbeitsteilung zeichnet zen in einem Zertifizierungsverfahren einer Prüfung zu die Fachhochschule Jena primär für die inhaltliche unterziehen. Dies bietet sich insbesondere für SprachKonzeption der Absolventenbörse und i.b.s. für die kompetenzen, IT- und Medienkompetenzen, aber auch Programmierung und den technischen Betrieb ver- für Präsentationskompetenzen oder Teamkompetenantwortlich. Die Kommunikation des Instruments an zen an. Personalsuchende Unternehmen erhalten auf Studierende und Unternehmen wird in enger Abstim- diesem Wege verlässlichere Daten über die Bewerber mung betrieben. Seit Ende 2006 ist die erste Version und werden insoweit von eigener Selektionsarbeit entdieses Instruments funktionsfähig und unter dem Por- lastet. talnamen „STAFFfitter“ im Internet präsent (www. stafffitter.de). 2. Die im STAFFfitter enthaltenen AbsolventenproWas sind nun die neuen Ansätze, die die Konzeption file sollen flächendeckend auch an kleinere, regional des STAFFfitter von anderen Absolventenbörsen ab- agierende und damit auch eher unbekannte Unternehheben? men kommuniziert werden. Gerade diese Gruppe von

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Unternehmen hat einerseits das Problem, mangels Bekanntheitsgrad kaum Initiativbewerbungen von Hochschulabsolventen zu erhalten. Andererseits ist ihnen aus Kostengründen eine intensive und flächendeckende Kommunikation am Arbeitsmarkt nicht möglich. Im Ergebnis haben diese Unternehmen einen gravierenden Wettbewerbsnachteil aufgrund des systematisch schlechteren Zugriffs auf akademisch ausgebildete Personalpotenziale. Der STAFFfitter schafft stärkere Transparenz über das akademische Arbeitskräfteangebot und gleicht so den Nachteil ein Stück weit aus.

solventenbörse wird parallel ein regionalisiertes und personalisiertes Netzwerk mit betrieblichen Personalabteilungen aufgebaut. Dies soll dem STAFFfitter bei Unternehmen der Region einen Aufmerksamkeitsvorsprung vor anderen Jobportalen sichern. Sicht der Fachhochschule und des Freistaates Thüringen: 1. Die Hochschule verfügt über einen weiteren wichtigen Baustein eines Career-Services für Studierende und damit über ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal im Wettbewerb um künftige Studieninteressierte. 2. Der Abwanderung von akademischem Potenzial aus dem Freistaat Thüringen wird entgegengewirkt, indem verstärkt auch Beschäftigungschancen in regionalen und kleineren Unternehmen für die Absolventen transparent gemacht werden.

Bild 1: Erstmalige Aktivierung der Internetpräsenz der Absolventenbörse STAFFfitter durch die Rektorin, Prof. Dr. Gabriele Beibst, dem Projektleiter, Prof. Dr. Klaus Watzka, und dem Inhaber von i.b.s., Thomas Mahlau (von links) Bewerbersicht: 1. In die Maskenstruktur des STAFFfitter sind ausführliche schriftliche Hinweise integriert, die das Ziel haben, die Absolventen bei der Anfertigung ihres Bewerberprofils zu unterstützen und die Reflektionstiefe über die eigenen Kompetenzen zu steigern. Im Ergebnis entstehen aussagekräftigere und damit chancenreichere Bewerbungen. Es werden also Elemente von Bewerbung und Bewerbungstraining miteinander verzahnt. 2. Die unter der Unternehmenssicht bereits angesprochenen Zusatzfunktionalitäten differenzieren die eige- Bild 2: STAFFfitter-Plakat als Teil der FH-internen ne Bewerbung in qualitativer Hinsicht von Bewerbun- Kommunikationsstrategie gen anderer Hochschulabsolventen und steigern so die Arbeitsmarktchancen. 3. Die flächendeckende und aktive Kommunikation des STAFFfitter an eine große Zahl von Unternehmen verschafft den Absolventen eine Präsenz am Arbeitsmarkt, die aus Zeit- und Kostengründen über eigene Initiativbewerbungen nicht realisierbar wäre. 4. Neben der flächendeckenden, eher bundesweit und anonym ausgerichteten Kommunikation der Ab-

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Aufbau und Steuerung von Mehrkoordinatenantrieben Projektleiter:

Prof. Dr.-Ing. P. Dittrich Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) D. Radeck Dipl.-Ing. (FH) S. Fröhlich (Diplomand) Laufzeit und Fördermittelgeber: Januar 2004 bis Dezember 2007; gefördert durch die Stiftung Industrieforschung www.fh-jena.de/~dittrich/

Multi-Coordinate Drives The used planar induction motors move in three degrees of freedom (Cartesian coordinates x, y and orientation). They can work with fixed secondary as well with fixed primary parts. The control unit includes the generation of the desired path, the cascaded control loops, the transformations and the power electronic. Motivation Die untersuchten Mehrkoordinatenantriebe arbeiten mit Planarmotoren, die als in sich geschlossene Einheit ohne mechanische Übertragungsglieder Bewegungen in den drei Koordinaten der Ebene x, y (Translation) und  (Orientierung) erzeugen. Damit wird es möglich, die mechanische Struktur von Mehrkoordinatenantrieben wesentlich zu vereinfachen. Die Auslegung erfolgt so, dass einmal die passiven Sekundärteile und zum anderen die aktiven Primärteile bewegt werden.

Bild 1: Planarmotor mit fixierten Induktoren Messung der Orientierung - Variante 2: Zwei Kontrastsensoren zählen die Striche am Umfang des Sekundärteils. Der Drehwinkel ist dabei unbegrenzt. Zum bewegten Sekundärteil sind keinerlei Zuleitungen notwendig. Planarmotoren mit bewegten Induktoren Der Motorkopf des dritten Prototyps von 2006 in Bild 2 hat einen Durchmesser von 210 mm, eine Masse von 2,3 kg und erreicht mit zwei parallel arbeitenden Induktoren Vorschubkräfte von 70 N. Zwei optische 2D-Navigationssensoren (Maus-Sensoren) bestimmen die Position. Der Bewegungsbereich wird nur durch die Zuleitungen und die Ausdehnung des Sekundärteils begrenzt.

Aufbau der Antriebe Die Planarmotoren enthalten vier einseitige und separat steuerbare Induktionsmotoren sowie vier Luftlager. Die Primärteile der Induktionsmotoren (Induktoren) besitzen zwei Phasen und jeweils ein Polpaar. Dieser einfache Aufbau ermöglicht kleine Baugrößen. Die Sekundärteile bestehen aus unstrukturiertem Stahl mit einer Kupferauflage. Sie benötigen keine elektrischen Zuleitungen. Bild 2: Planarmotor mit bewegten Induktoren Planarmotoren mit fixierten Induktoren In Bild 1 ist der Versuchsaufbau dargestellt. Das kreisförmige Sekundärteil wird durch die Luftlager beweglich über den Induktoren gehalten. Die x,y-Position wird durch zwei Laser-Triangulationssensoren in einem Bereich von jeweils 30 mm bestimmt. Messung der Orientierung - Variante 1: Ein dritter Laser-Triangulationssensor misst in Verbindung mit einem Hebel mit hoher Auflösung in einem begrenzten Bereich.

FH Jena ΠForschungsbericht 2006/2007

Steuerung Die Steuerung enthält die Generierung der Sollwerte im feststehenden Koordinatensystem, die Regelung in Kaskadenstruktur, die notwendigen Koordinatentransformationen und die Leistungsendstufen. Untersuchungsstand Die Funktion wurde für beide Ausführungen nachgewiesen. Die Systeme werden weiter optimiert.

FB Elektrotechnik und Informationstechnik

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Dynamische Audiosignalbearbeitung mit dem digital programmierbaren Verstärkerschaltkreis PGA2310 Projektleiter:

Prof. Dr. rer. nat. habil. H. Kahnt Mitarbeiter: Th. Fischer (Diplomand) J. Lohfing (Diplomand) F. Krüger (Diplomand)

tronischen Beschallungsanlagen und ein Kompressor/ Noise Gate für Audiosignale entwickelt. In beiden Geräten wird ein PGA 2310 von einem Mikrocontroller der MSP 430 Familie gesteuert. Daraus ergibt sich ein sehr ähnlicher modularer Aufbau, wie er in dem Blockschaltbild (Bild 3) ersichtlich ist.

Laufzeit: Januar 2006 bis Dezember 2006

The digitally-controlled analog volume controller PGA 2310 has been successfully applied to dynamic audio signal processing. Cost effective software solutions for controlling the signal dynamics are realized using an MSP 430 microcontroller. Two applications, a Sound Pressure Limiter and a Compressor/Noise Gate, demonstrate good performance for dynamic audio signal processing. Mit Hilfe eines PGA2310 (Texas Instruments) lässt sich eine Bedämpfung bzw. Verstärkung von analogen Audiosignalen im Bereich von -95,5 bis +31,5 dB in Schritten zu 0,5 dB über ein serielles digitales Interface einstellen. Mit seinen technischen Daten, wie einem Dynamikbereich von 120 dB, THD + SNR
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