Knut feiert mit den Jecken

March 5, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Hinterland

Sonntag, 3. Februar 2008

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Moment mal

Von Sven Jessen (0 64 71) 93 80 25 [email protected] Wer es im Straßenkarneval praktisch mag und aktuell sein will, geht in diesem Jahr als „Knut“, meint Faschingskostüm-Designerin Ute Hammond aus München. So ein Eisbären-Kostüm bietet viele Vorteile: Ein GanzkörperOverall aus weißem Fleece hält beim Warten auf die einzelnen Zugnummern schön warm. Jacken und andere Sachen können untergezogen werden und decken das Kostüm nicht zu. Fürs Kamellen sammeln gibt es große Außentaschen, gegen Schnee oder Regen eine Kapuze. Da können sich holzbeinige „Piraten der Karibik“ erst einmal umschauen. Ein „Knut“-Kostüm ist thematisch aktuell, symbolisiert Tierliebe und Klimabewusstsein. Obendrein ist es authentisch: Wer es bis zum Faschingsdienstag ununterbrochen getragen hat, dürfte nach mehreren Tagen auch riechen wie das „Viech des Jahres“. Doch wie unterscheidet man im Faschingsgewühl „Knut“ von ganz normalen Eisbären? Als Faustregel mag gelten: Typ im Eisbärenkostüm = „Knut“. Pärchen in Eisbärenkostümen = „Knut“ und seine kleine Freundin aus dem Nürnberger Zoo. Typ im Eisbärenkostüm mit Kumpel in Schwarz: Das sind Lars, der kleine Eisbär, und Robbie, die Robbe. Die Nachteile eines Eisbärenkostüms: Wer als „Knut“ verkleidet ist, kann unter Umständen etwas zu kuschelig rüberkommen. Und wie das Beispiel des echten „Knut“ zeigt, kann aus etwas Weichem, Weißen, Niedlichen binnen Jahresfrist ein alter grauer Sack werden.

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Auf Brautschau sind die „Jungbauern vo Dauroff” und betören die Objekte ihrer Begierde mit selbstgetexteten Liedern auf die Ein über dreistündiges Programm mit Tanz, Gesang und Büttenreden hatten die Karnevalisten des Männergesangvereins Dautphe Melodien bekannter Oldies. vorbereitet. Die Funkemariechen der Karnevalsgarde eröffnen das närrische Treiben. (Fotos: Valentin)

Knut feiert mit den Jecken MGV Dautphe richtet seine 30. Elferratssitzung aus D a u t p h e t a l - D a u t p h e (val). Nach ihrer Kreativpause im vergangenen Jahr haben sich die Karnevalisten des Männergesangvereins (MGV) Dautphe zu ihrem 30. Jubiläum mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Mit einem über dreistündigen Programm unterhielten die Akteure ihre Besucher und trieben diesen die Freudentränen in die Augen. Für die größte Überraschung sorgten dabei die „Frechen Rechen“. Sie stellten nicht nur ihre Tanzkünste unter Beweis, sondern warteten auch mit ungeahnten sängerischen Qualitäten auf – wenn der Anlass für ihre Gesangseinlage auch ein eher trauriger war. Mit ihrem selbstgetexteten Lied auf die Melodie von „Aber bitte mit

Sahne“ verabschiedeten sich die Tänzerinnen nämlich von der Bühne. Für sie soll es ihr letzter Auftritt beim Karneval gewesen sein. Um den tänzerischen Nachwuchs brauchen sich die Narren in Dautphe dennoch keine Gedanken machen. Mit den Gruppen „Taifun“ und „The Future“ steht bereits die nächste

Die „Frechen Rechen” legten einen flotten Showtanz aufs Parkett und überraschten auch als Sängerinnen. Für die Truppe war es der letzte Auftritt beim Karneval in Dautphe.

Tänzergeneration in den Startlöchern, die das Publikum mit ihren aufwändigen Choreographien und aufreizenden Kostümen beeindruckte. Und außerdem gibt es ja auch immer noch die Herren vom Männerballett, die sich diesmal allerdings ungewohnt verschlossen zeigten. Statt nackter Haut entschieden sie sich für einen Auftritt mit im Schwarzlicht leuchtenden Bikinis und winkten ihrem Publikum sogar aus der Badewanne entgegen. Unbestrittene Domäne der Narren bleibt aber freilich ihr

Gesang. Gleich nachdem die Gardetänzerinnen zum Auftakt des närrischen Treibens die Beine hoch in die Luft gestreckt hatten, sorgten die Lautzebach-Sänger mit ihren vertonten Reiseerfahrungen für einen ersten Höhepunkt.

■ Sänger und Büttenredner attackieren das Zwerchfell der Besucher Spätestens als sie ihre Hymne auf den schwulen Hund Hasso anstimmten, konnte das Publikum nicht mehr an sich halten und prustete laut los, ob der kecken Einfälle der Sänger. Die „Jungbauern vo Dauroff“ legten schließlich noch eine Schippe nach und gingen direkt aus der Sauna heraus auf Brautschau im Hinterland. Dabei bedienten sie sich bei Hits wie „Hey Jude“ oder „I’d love you to want me“, um das Zwerchfell ihrer Zuhörer zu attackieren. Die meisten Lacher waren aber einmal mehr den Büttenrednern gewiss. Während Marianne Bittner und Linda Schmidt ihre vermeintliche besseren Hälften aufs Korn nahmen, widmete sich Elferratspräsident Ralph Hikade im

Auch Eisbär Knut alias Ralph Hikade darf beim närrischen Jahresrückblick der Dautpher Karnevalisten nicht fehlen. Eisbärenkostüm dem aktuellen Tagesgeschehen und ließ die Weltpolitik zum Karneval der Tiere mutieren. Eine überragende Vorstellung lieferte auch Büttenredner Ludwig Achenbach ab. Der plauderte als Löschmeister der

mutwilligen Feuerwehr aus dem Nähkästchen und erzählte dabei vom letzten planmäßigen Scheunenbrand oder wusste zu berichten, dass die Führerscheine der Kameraden derzeit auf Entziehungskur in Bad Flensburg sind.

Dorfzentrum „Jeegels Hoob“ wird ein Jahr alt Außenanlage in Hartenrod ist fertig / Mittagstisch wird jetzt auch für Günteroder Kindergartenkinder angeboten B a d E n d b a c h - H a r t e n r o d (spo). Vor einem Jahr haben die Hartenroder mit einem zweitägigen Fest die Einweihung des Dorfzentrums „Jeegels Hoob“ gefeiert. Inzwischen ist auch die Außenanlage fertig und der Mittagstisch für die Kindergartenkinder schreibt eine schwarze Null, wie Fördervereinsvorsitzender Hermann Bamberger sagt. Im vergangenen Jahr hatte der Kultur- und Förderverein „Jeegels Hoob“ für das frisch gekochte Mittagessen noch Geld zuschießen müssen. Die Zahl von maximal 26 Hartenroder Kindern, die sich täglich von Evelyn Albring oder Regina Hinterlang bekochen ließen, reichte nicht, um die Kosten zu decken. Seit Anfang des Jahres sitzt Bamberger zufolge auch der Günteroder Kindergarten mit im Boot. Zwar kommen die Kinder nicht selbst in den „Jeegels Hoob“, doch die Erzieherinnen holen einmal die Woche 15 bis 20 Portionen Essen ab. „Ab dem neuen Kindergartenjahr wollen die das auf die ganze Woche ausdehnen“, so Bamberger. Mit den hungrigen Mäulern aus Günterod habe der Förder-

verein sogar schwarze Zahlen geschrieben, weshalb der Preis für ein Essen von drei Euro auf 2,80 Euro gesenkt worden sei. Langfristig soll der Mittagstisch im „Jeegels Hoob“ auch für Senioren angeboten werden. „Aber so weit sind wir noch nicht“, meint der Vereinsvorsitzende.

■ Frühlingsfest steigt im Juni Indes ist die Außenanlage des Dorfzentrums frisch gepflastert worden. Direkt neben dem Eingang gibt es zwei Behindertenparkplätze und auch der große Parkplatz am Kastengarten ist fertig. Hinter dem Gebäude wartet ein steiniges Mini-Flussbett auf Wasserspiele nach der Frostperiode. Dane-

ben wurde eine Art Freilichtbühne gebaut. Rund 200 000 Euro hat die Gestaltung gekostet, 150 000 Euro davon werden mit Zuschüssen aus dem Dorferneuerungsprogramm bezahlt. Mit dem Frühlingsfest am 1. Juni will der Förderverein die neue Außenanlage einweihen. „Das soll ein Festtag werden“, sagt Hermann Bamberger – allerdings ohne große Polit-Präsenz. Auf der Freilichtbühne könnten zum Beispiel Tanzgruppen auftreten. Die Bilanz nach einem Jahr „Jeegels Hoob“: Die Nachfrage nach den Räumen hat laut Bamberger alle Erwartungen übertroffen. Für den 23. Februar ist schon wieder eine Zauber-Show geplant. Der Kulturund Förderverein hat als Träger des Dorfzentrums 2007 von der Gemeinde Bad Endbach einen Betriebskostenzuschuss von 9000 Euro erhalten. Im Haushalt für das Jahr 2008 sind 10 000 Euro eingeplant – um ei- Vor genau einem Jahr wurde das Hartenroder Dorfzentrum „Jeegels Hoob” mit einer zweitägigen nen Puffer zu haben, falls doch Feier in Betrieb genommen. Inzwischen ist auch die Außenanlage mit Mini-Teich und Freilichtbühmehr Geld gebraucht wird. ne fertig. Sie soll im Juni mit einem Frühlingsfest eingeweiht werden. (Foto: Polig)

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