kleine wahre lügen

March 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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KLEINE WAHRE LÜGEN EIN FILM VON GUILLAUME CANET

23. Jhg. | Juli 2011

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Fast wie in der Savanne, Gepardenanlage im Kölner Zoo, Foto: Rolf Schlosser

choices-Thema.

www.choices.de I 23. Jhg. I Juli 2011

Kino.

5 Mensch & Tier Welchen Stellenwert hat das Tier für den Menschen?

Bühne. 8 9

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Premiere Interview mit Matthias von Hartz, einer der künstlerischen Leiter des Festivals Impulse Oper Köln culture club Martin Rütter culture club Poetry bites Comedia /Pantheon Komikzentrum Köln-Bonn „Cirque de Tuque“ im Senftöpfchen und „Weiber reloaded“ im Bonner Haus der Springmaus Festival Impulse Aufritt „Heile Welt“ vom Künstlerduo Hofmann&Lindholm in der Studiobühne Atelier Theater Theater am Rhein „Stör ich?“ im Theater der Keller „Der eingebildete Kranke“ im Theater Tiefrot „Volksgarten.Macht. Picknick“ im Comedia Volksgarten Senftöpfchen Theater am Rhein „Heimat (n)irgendwo“ im Theater Bonn Theaternacht Bonn Ein Blick auf das Angebot der Bonner Theater Junges Theater Bonn Theater der Keller Raum 13 Theater-Kalender Köln-Bonn Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.

BÜHNE

Foto: Christian Marquardt

Theater Auftritt

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KINO

23. Jhg. I Juli 2011

KULTUR.KINO.KÖLN.

22 WOKI Bonn 23 Film-ABC/ Vorspann Die Freiluftkino-Saison ist eröffnet 24 choice of choices: „Nader und Simin – Eine Trennung“ Der Siegerfilm der diesjährigen Berlinale von Asghar Farhadi 25 Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender 26 OFF Broadway 27 Weisshaus 28ff Weitere Filmkritiken 29 Odeon 30 Barney‘s Version Der neue Film mit Paul Giamatti culture club „Die Relativitätstheorie der Liebe“ im UCI Hürth 34ff Weitere Filmkritiken 35 Filmhaus Köln 36 Hintergrund „Kleine wahre Lügen“ 37 Großes Fernsehen Ein Rückblick auf das diesjährige Fernsehfestival 38 Foyer „Die Stämme von Köln“ in der Filmpalette, „Eine Insel namens Udo“ im Odeon 39 Rex am Ring 40 Roter Teppich Stipe Erceg im Interview 46 Metropolis 50 culture club Dokumentarfilm über die Edelweißpiraten culture club Gerhard Polts Urlaubssatire „Man spricht deutsh“ 53 ueber Mut Festival im Filmclub 813

48 Textwelten Große AutorInnen der amerikanischen Short-Story 50 ComicKultur/Wortwahl

xx

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52 Unterhaltungsmusik Die Konzert-Highlights im Kölner Raum 54 Musik-Kalender 55 Kölner Philharmonie

Kunst. 56 Kunst in Köln Das Land gehört den Dingen. Christoph Muller stellt im Forum Fotografie aus 57 Kunstwandel Eine Retrospektive zu Rosemarie Trockel im Kunstmuseum Bonn Künsthochschule für Medien 58 Max Brühl Museum Kunst in Köln Rundgang 2011 bei der KHM 59 Kunst-Termine Köln

Kultur in NRW. 13 Tanz in NRW Letzte großen Premieren der Saison 18 Theater in NRW Über ein Gutachten zu den Kooperationspotentialen der Ruhrgebietstheater 51 Klassik in NRW Klavierfestival Ruhr: Klassik für die ganze Familie 52 Musical in NRW Die „Rocky Horror Show“ zurück in Köln

Service. 4

Literatur.

Film des Monats

Musik.

KULTUR IN NRW

Foto: Jens Hauer

Intro Interview-Übersicht 60 Findling 61 Auswahl Theater-, Ausstellungs- und Konzerttipps für den Juli 62 Impressum

Musical KUNST

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Kunstwandel

Foto: Ohne Titel, 2005, Mixed Media, 67,5x57x3,8 cm, Andreas Gursky

57

Intro

choices.de Juli 2011

choices + choices.de

Heavy Metal

Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Naturoase in der Millionenstadt Theo Pagel, Kölner Zoodirektor, über die Rolle der präparierten Natur für den Stadtmenschen: „Der Zoo ist vielleicht für viele eine Art Notausgang zur Natur geworden, weil man sonst nirgendwo Tiere sehen kann.“

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Theo Pagel

Thema Rudelverhalten oder Individualität Maren Möhring, Historikerin an der Universität Köln, über Gleichnisse in der Tier-MenschBeziehung: „Diskurse über die moderne Masse haben in bestimmten Tieren eine wichtige Projektionsfläche.“

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Maren Möhring

Theater Zum letzten Mal Impulse geben Matthias von Hartz ist zusammen mit Tom Stromberg künstlerischer Leiter des FreieSzene-Festivals Impulse. 2011 geben beide ihren Abschied nach fünf Jahren Festivalleitung. choices fragte von Hartz nach dem Einfluss der freien Theaterszene auf die städtischen Bühnen. Foto: Markus Scholtz

Film No more Mr. Nice Guy Stipe Erceg im Interview zu seinem neuen Film „Belgrad Radio Taxi“ und den Grund für seine Lust auf böse Charaktere: „Ich bin jetzt auch schon 36 Jahre und habe keine Illusion darüber, dass ich als der nette Schwiegersohn von nebenan besetzt werde. Foto: farbfilm

Film

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Die gemeine Drahtdiebin, Foto: Francis Lauenau

Metalldiebe schlugen Ende letzten Monats wieder zu. Diesmal legten die Rohstoffgierigen durch das Entfernen von Kabel an einem Stellwerk bei Overath den Zugverkehr zwischen Köln Hauptbahnhof und Flughafen für fast einen Tag lahm und brachten den Fahrplan landesweit durcheinander. Aber diese Folgen spitzbübischen Handelns sind noch harmlos gegen das, was vor über zwei Jahren geschah. Beim Bau der U-Bahn kamen etliche nagelneue Armierungseisen abhanden, so dass die Baugrube nicht hinreichend abgestützt wurde... Die Fertigstellung des neuen Stadtarchivs ist für 2014 geplant. Was aber blüht unserer Stadt sonst noch bei steil steigenden Eisenpreisen? Wacht man eines Morgens auf und es fehlt die Hohenzollernbrücke? Oder der Dom steht ohne Gerüst da? Undenkbar wäre dies, wäre das nackte Gotteshaus doch ohne Zweifel eine boshafte Verfälschung unseres Wahrzeichens. Die Gier der Schwellenländer nach unserem Altblech könnte aber auch Positives bewirken. Stellen Sie sich mal für einen Augenblick Köln ohne Autos vor. Oder ein Zoo ohne Gitter? In Arnheim verzichtet man weitgehend darauf, die Tiere einzusperren. Die Besucher müssen sie in einer fast natürlichen Landschaft ausfindig machen. Ganz so weit ist man bei uns noch nicht, obwohl der Kölner Zoo durch diverse Umbauten seine exotischen Tiere nicht mehr in Batteriehaltung vegetieren lässt. Unser Thema MENSCH & TIER widmet sich dem animalischen Komplex in seiner ganzen Breite: zoologisch, historisch, psychologisch, ökologisch. Sogar eine Fleischsteuer wird diskutiert. Das wäre nicht ganz im Sinne der Mitwirkenden der ROCKY HORROR SHOW, die in diesem Monat im MUSICAL DOME KÖLN gastiert. Schließlich wird der alternde Rocker Eddie von der dargestellten transsilvanischen Festgesellschaft verspeist. Da müssten die Aktivisten von PETA ein Einsehen haben. Für einen solch zähen Fleischklops sollte der Staat keine Abgaben kassieren. Gesitteter geht es beim 24. KÖLNER SOMMERFESTIVAL in der PHILHARMONIE zu. Die ZAUBERFLÖTE klingt hier afrikanisch. Auch grenzüberschreitend agiert das Festival IMPULSE. Mit dessen Leiter MATTHIAS VON HARTZ sprechen wir über Windelversteigerungen und Punkkonzerte als Teil von Theatervorführungen. Die Kunst tickt in diesem Monat ähnlich. CHRISTOPHER MULLER fotografiert eine Welt der Dinge: Regenschirm, Tuch, Leine. Das reicht. Seine Ausstellung IM AM UM UND VOR DEM BILD ist in dem FORUM FÜR FOTOGRAFIE zu sehen. An materiellen Dingen scheint es den gut betuchten Protagonisten in der Sommer-Tragikomödie „KLEINE WAHRE LÜGEN“ nicht zu fehlen. Dafür sind sie durch die Bank exzentrisch. Ihr französischer Traumurlaub an der Atlantikküste wird daher zur französischen Katastrophe. Von Urlaub kann in ASGHAR FARHADIs NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG keine Rede sein. Mit seiner Erzählung über ein iranisches Ehepaar aus der Mittelschicht, das sich scheiden lassen will, gelingt es ihm trotz der strengen Zensur in seinem Land Kritik zu üben. Ein nicht ungefährliches Vorhaben.

LUTZ DEBUS

Kreative Ideen fördern und pflegen Der Produzent Herbert Schwering, Mitbegründer von COIN Film, im Kino-Köln-Gespräch über kreative Nachwuchsförderung und das Hochhalten des Autorenkinos.

Foto: Hartmut Ernst

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Thema

Mensch&Tier: Auch der Mops kann heilig gesprochen werden, Foto: WH Art

Fleisch fressen Umwelt auf Über das Verhältnis von Mensch und Tier

Vor einem Jahr kam das Ende: nach gut 600 gegen überproportional zugelegt. Der Preis für Jahren machte der Kölner Schlachthof dicht. Die Tomaten stieg im letzten Jahr – vor EHEC – um Zeiten, da die Versorgung mit frischem Fleisch als 52 %, der von Paprika um 41,4 %, selbst Kartoffeln und Zwiebeln Teil der kommunalen wurden um mehr als Daseinsvorsorge choices-Thema im Juli ein Viertel teurer. galt, sind endgültig Eine der Ursachen: vorbei. In Zukunft choices enthüllt: Tiere sind nicht nur zum Essen da. Sie Früchte, die nicht sorgt die Fleischwasind Teil unserer Kultur und stehen für Komik, Kunst und mehr perfekt ausserenindustrie dafür, Kult. Tiere sind auf die eine oder andere Weise überall – hen, werden gleich dass Kölns Fleischtauch tief in uns drinnen. auf den Müll gekippt. heken gut bestückt In Deutschland landet bleiben. Dabei kann der durchschnittliche Deutsche die hierzulan- inzwischen gut die Hälfte aller essbaren Lebensde erzeugten Fleischmengen längst nicht mehr mittel dort – mindestens 20 Millionen Tonnen bewältigen. Man exportiert also. Russland und im Jahr. Zugleich kommt kein Ernährungsberater China sind feste Kunden, auf „Zukunftsmärkte“ und keine bessere Koch-Show mehr ohne den wie Südafrika oder die Philippinen wird beson- Tipp aus, mehr Gemüse und weniger Fleisch zu ders geachtet. Zugleich sind die deutschen Liefe- essen – ein Rat wohl vor allem für Besserverdierungen in die EU „auf hohem Niveau“ stabil. Ein nende. Clevere Starköche haben inzwischen die gutes Viertel aller europäischen Fleischerzeug- Doppelmoral perfektioniert. Während sie auf der nisse sind deutsch, spanische und italienische Mattscheibe gebührenfinanziert gesunde ErnähSchinken erreichen auf den Plätzen gerade mal rung predigen, vermarkten sie als Unternehmer jeweils 11% Marktanteil. In deutschen Landen im Supermarkt nebenan billige „Sterneküche“ mit wird also für die Welt geschlachtet und damit Hefeextrakt, Verdickungsmitteln und „Weißfischein herausragender Teil an Umweltzerstörung er- pulver“ alias Fischmehl. „Geflügelpfanne aus frei bracht. Der Anteil der Fleischproduktion an der laufenden Tüten“ als Hit. weltweiten CO-2 Emission entspricht dem des Straßenverkehrs – weitere Schäden, die durch Mehr als Fleisch die industrielle Landwirtschaft verursacht wer- Tiere sind mehr als Fleischlieferanten. Sie sind den, sind darin noch nicht enthalten. EHEC zum Teil unserer Umwelt und Kultur. Hund, Hamster Beispiel: Experten verweisen seit langem auf die oder Katze sorgen nicht nur für Abwechslung und Zunahme gefährlicher und resistenter Bakterien emotionale Nähe. Man nehme die Hundesteuer. in Folge des hohen Antibiotika-Einsatzes in der Sie spült beispielsweise eine erkleckliche SumTiermast. Während alle Welt aufgeregt über me in die kommunalen Kassen. Teil der Wahrheit die Perspektiven der E-Mobilität debattiert und ist auch: Häufiger als man denkt werden Hausstaatliche Subventionen für deutsche Konzerne tiere ausgesetzt, viele Tierheime sind überfüllt fordert, ist eine Fleischsteuer kein öffentliches und unterfinanziert, obwohl sie eine Aufgabe Thema, obwohl selbst Verbraucherministerin Ilse der öffentlichen Daseinsvorsorge wahrnehmen. Aigner (CSU) schon einmal verschämt davon ge- Daneben sind im Stadtraum auch exotische Zusprochen hat. wanderer heimisch geworden. Seit langem leben Trotz steigender Lebenshaltungskosten hat etwa im Stadtwald und anderswo freifliegende Fleisch seinen Preis annähernd gehalten oder es Papageien in dichtgedrängten Schwärmen. Heiwurde gar billiger. Obst und Gemüse haben da- mische Raubvögel haben da das Nachsehen. Ein

Mensch & Tier

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Teil der Kölner Vögel ist übrigens inzwischen bis nach Wiesbaden ausgewandert. Eins haben die Gefiederten freilich immer gemeinsam. Ihre Vorfahren oder sie selbst entflohen aus privaten Käfigen oder aus zoologischen Gärten.

Kunst und Kult Zoos sind seit knapp 200 Jahren fester Bestandteil der europäischen Kultur. Der Kölner Zoo ist einer der ältesten Deutschlands. Er wurde wie einst das städtische Theater vom vermögenden Bürgertum ins Leben gerufen. Mit seinen Besucherzahlen können heute weder Bühnen noch Bundesliga Schritt halten. Zum Zooprogramm selbst gehört inzwischen auch Künstlerisches. Die Zoowand wird von Graffiti-Künstlern gestaltet, die eine Jury bestellt hat. Das schmucke Zoowappen ziert ein Erdmännchen – der Art wird allgemein ein ausgeprägtes Sozialverhalten attestiert. Geheime Symbolgestalt des Zoos ist und bleibt aber der Affe Petermann. Der wurde in Köln zur Waise, vom Zoodirektor mit der Flasche aufgezogen und hatte kaum noch Kontakt zu Artgenossen. Er trat sogar im Kölner Karneval auf. Selbst diese privilegierte Gefangenschaft konnte seinen Drang nach Freiheit letztlich nicht zähmen. 1985 wurde Petermann bei einem Fluchtversuch erschossen und ist seitdem antiautoritärer Kult. Unser Bild vom Tier entspricht unseren geheimen Wünschen und Träumen. Es dient als Blickfang und Projektionsfläche oder steht für das ganz Andere, das Verdrängte, das Wilde und Ursprüngliche. Tiere sind immer und überall allgegenwärtig, Tiermotive fester Bestandteil aller Arten von Kunst und Kultur. Die Oberhausener Kurzfilmtage widmeten sich gerade der Geschichte des Tierfilms. Das Freie Werkstatt Theater schiebt Oscar Wilde mit Pudel ins Bild – ersterer wurde übrigens wegen „Sodomie“ verurteilt. Das Wallraf streitet um eine „Dame mit Angorakatze“. Von der Biene Maja und dem Lamm Gottes einmal ganz zu schweigen.

TEXT/INTERVIEWS: WOLFGANG HIPPE

Thema

Mensch&Tier: Der Hüter aller Philosophie, Foto: WH Art

„Notausgang zur Natur“

Theo Pagel über den Zoobesuch von gestern und heute choices: Herr Pagel, warum wurden im 19. Jahrhundert in vielen europäischen Städten zoologische Gärten gegründet? Theo Pagel: Das entsprach dem Zeitgeist. Das gehobene Bürgertum hatte gelernt, selbstständig zu denken und eigene Interessen entwickelt. Dazu gehörte auch die Natur. Die ersten Zoos in Deutschland standen in Berlin, Frankfurt und dann Köln. Die damaligen Zoos unterschieden sich natürlich von den heutigen. Sie waren kultureller Treffpunkt der Gesellschaft. Einer der größten Konzertsäle, die es damals in Köln gab, lag im Zoo. Man begab sich im Sonntagsgewand zum Konzert und lustwandelte dann durch die Gehege. Leider ist dieser kulturelle Faktor heute etwas verloren gegangen. Heute trägt man Freizeitdress, viele nehmen uns nicht mehr als Kultur wahr.

Männer. Früher hat man den Zoobesuch als typische Familienaktivität mit Vater-Mutter-Kind gesehen. Heute kommen zunehmend auch Menschen ohne Kinder. Dazu ist die Zahl der Besucher mit höheren Bildungsabschlüssen gestiegen.

Heute steht auch das Tier im Mittelpunkt – was wissen Sie über Ihre Besucher? Unsere Befragungen zeigen: die Besucher sind ein Querschnitt durch die Bevölkerung. Es kommen jung und alt, reich und arm, die Wähler aller Parteien. Es kommen etwas mehr Frauen als

Integration gelungen? Die klassischen Kopftuchträgerinnen gibt es natürlich auch. Der Zoo ist vielleicht für viele eine Art Notausgang zur Natur geworden, weil man sonst nirgendwo Tiere sehen kann. Ob das Interesse zugenommen hat, weil unser Angebot so

Das Publikum ist vielfältiger geworden. Kommen auch Besucher mit „Migrationshintergrund“? Zunächst: Wir haben generell mehr ausländische Besucher, weil der Tourismus in Köln in den letzten Jahren zugenommen hat. Man hört mittlerweile viele Sprachen vom Arabischen bis zum Niederländischen. Daneben wissen wir, dass uns auch mehr Menschen mit Migrationshintergrund besuchen. Nur fallen die meistens gar nicht auf, weil sie von anderen deutschen Gästen kaum zu unterscheiden sind.

attraktiv ist oder weil man generell mehr über Tiere wissen will, kann ich nicht sagen. Gibt es Tiere, die nicht in den Zoo gehören? Ich bin der Meinung, man kann alles halten, wenn man die richtigen Voraussetzungen schafft. Das betrifft auch die Haltung von Hunden oder Hamstern. Man kann auch Blauwale züchten, aber dann müssen Sie mir das Mittelmeer geben. Die Tiergartenbiologie hat viele neue Erkenntnisse erarbeitet, auch, was das hohe Ziel Artenschutz betrifft. Schließlich bieten Zoos nicht nur Erholung, sie sind auch und vor allem Bildungseinrichtungen.

ZUR PERSON Theo Pagel ist Zoodirektor und Vorstandsvorsitzender der Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln. Mehr unter: www.koelnerzoo.de Foto: privat

Dem Tier eine Seele geben

Andreas Blühm über Kunst, Mensch und Tier in Europa choices: Herr Blühm, seit wann erschafft der Mensch Bilder von Tieren? Andreas Blühm: Die ersten Höhlenmalereien, die wir kennen, zeigen Tiere, keine Menschenporträts. Sie waren das erste, das der Mensch gemalt hat, als er ein Stück verbrannte Kohle in die Hand nehmen konnte. Im Laufe der Zeit hat sich natürlich der Blick auf das Tier verändert. Aber das Tier ist zunächst über sehr lange Zeit das ganz Andere geblieben, in dem der Mensch sich spiegeln konnte. Der Gedanke, Mensch und Tier könnten sich näher stehen, als man ahnte oder fürchtete, kam sehr viel später auf. Man versuchte, diese These auch wissenschaftlich zu untermauern. Man verglich den Knochenbau und stellte schon vor Darwin Evolutionslehren auf. Zugleich begann man in Europa, den Tieren eine Seele, also wirkliche Gefühle zuzusprechen. Das wurde grob gerechnet im 18. Jahrhundert Gemeingut.

Zuvor hatte René Descartes das Tier noch ganz klassisch als Maschine definiert … Es dürfte auch zu seiner Zeit schon Menschen gegeben haben, die nicht so dachten. Im Zuge der Aufklärung setzte sich schließlich die Meinung durch, alles Wilde, nicht nur Tiere, auch exotische Menschen etwa aus Afrika, besäßen eine Seele. Ich verwende hier mal die historische Bezeichnung. In Ihrem Museum gab es auch ein Bild mit dem Titel „Transfusion mit Ziegenblut“, eine etwas bedenkliche Annäherung an das Tier. Der dort bei einer Operation dargestellte französische Arzt ging wohl einen Schritt zu weit. Er meinte, Menschen auch mit Tierblut heilen zu können. Schafblut etwa sollte nervöse Patienten ruhig stellen, denn die Tiere galten als ruhig und man hoffte so, einen Teil ihres Temperamentes übertragen zu können. In der Tat eine etwas unglückliche Mischung, die natürlich nicht funktioniert hat.

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Werden Tiere ein Thema in der Kunst bleiben? Ich nehme an, dass das Thema unsere Gesellschaft weiterhin beschäftigen wird. Deshalb werden sich auch Künstler weiter damit auseinandersetzen. Die Kunst reflektiert dabei auch Details der Tierhaltung, der Ernährung von Tieren und der Ernährung durch Tiere. Ganz objektiv kann man sagen, dass das Tier in der Gegenwartskunst sehr wichtig ist. Nicht nur bei Plastiken und Bildern. Denken Sie an Beuys, der sich mit einem Kojoten einschließen ließ. Es ging ihm um die Frage, wie weit die Kommunikation zwischen Mensch und Tier eigentlich geht. Das ist ein ganz grundsätzliches Thema von Anfang an. ZUR PERSON Andreas Blühm ist seit 2005 Direktor des Wallraf-RichartzMuseums – Fondation Corboud in Köln. Er kuratierte u.a. die Ausstellung „Tierschau. Wie unser Bild vom Tier entstand“. Mehr unter: www.wallraf.museum Foto: privat

Thema

Mensch &Tier und die Machtfrage: nötig ist viel Grün, ein wenig Rot und ein paar schwarze Punkte, Foto: WH Art

Das Tier als Mensch, der Mensch als Tier Maren Möhring über Animal Studies, funktionale Tiere und Horrorbienen choices: Frau Möhring, was versteht man unter Animal Studies? Maren Möhring: Animal Studies befassen sich als neue interdisziplinäre Forschungsrichtung mit der Bedeutung von Tieren und der Tier-MenschBeziehung. Im Fokus stehen Prozesse wie die Vermenschlichung von Tieren, aber auch die Grenzen des Wissens über andere Spezies und eine Analyse gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Im Gegensatz zum angelsächsischen Raum sind die Studies hierzulande noch nicht so etabliert.

höfen getötet. Andere Tiere – allen voran Katzen und Hunde – zogen als Familienmitglieder in die städtischen Haushalte ein. Die so genannten Wildtiere wurden dem Außen der menschlichen Kultur, der Natur, zugeordnet und fungieren damit als wichtige Spiegel- und Gegenbilder. Sie erscheinen als Bedrohung, die es zu bändigen gilt, oder als idealisierter Gegenentwurf zur vermeintlich degenerierten modernen Zivilisation. Die Begeisterung der Nationalsozialisten für den Wolf gehört in die zweite Kategorie.

Es geht also um die Bedeutung der Tiere für unsere Kultur? Was ein Mensch ist, definiert sich nicht zuletzt über seine Abgrenzung vom Tier. Als Historikerin befasse ich mich vor allem mit den praktischen und politischen Folgen der Grenzziehung zwischen Mensch und Tier.

Tiere stehen im Film gerne für Horror. Einige Tiere sind als „Ungeziefer“ im Grunde vogelfrei. In Horrorfilmen, die Bienenschwärme oder Ameisenhorden als zentrale Protagonisten wählen, äußern sich Ängste vor der Unberechenbarkeit gerade dieser kleinen Wesen, die zusammen eine enorme destruktive Macht entfalten können. Diskurse über die (moderne) Masse haben so in bestimmten Tieren eine wichtige Projektionsfläche gefunden.

Zum Beispiel? Im Zuge der Ausdifferenzierung moderner Gesellschaften wurden auch Tiere auf bestimmte Funktionen und Räume festgelegt. Das Nutzvieh verschwand aus Wohnhaus und Stadt, wurde im separaten Stall untergebracht und für die Öffentlichkeit unsichtbar, in zentralen Schlacht-

hat sich der Fleischkonsum verdreifacht, wobei das Fleischessen lange Zeit ein wichtiges Statussymbol war, sowohl was den sozialen Status wie das Geschlecht betrifft. Kulturhistorisch ist der Fleischkonsum zudem Gegenstand zahlreicher (religiöser) Speisevorschriften und damit erneut Abbild einer Gesellschaft und ihrer Normen. Die Diskussion um vegetarische Ernährung hat zugenommen – ein Signal für einen Wertewandel? Es ist auffällig, dass immer mehr Imbisse vegetarische Speisen anbieten und viele Kochzeitschriften feste Rubriken mit vegetarischen Rezepten eingeführt haben. Vegetarismus gilt nicht mehr als sektiererische Spinnerei. Dabei wird das Essen von Salat immer noch als tendenziell weibliche Praxis betrachtet. ZUR PERSON Maren Möhring ist Historikerin und vertritt zu Zeit den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität zu Köln. Foto: Privat

Und das Essen von Fleisch? Erst die industrielle Produktion hat es dem Gros der Bevölkerung ermöglicht, häufig Fleisch zu essen. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute

Fleisch, Benzin und Nikotin

Sabine Weick über eine Fleischsteuer und andere politische Mittel für eine gesunde Ernährung choices: Frau Weick, warum eine Fleischsteuer? Sabine Weick: Alkohol, Zigaretten, Luxusfahrzeuge und Benzin werden wegen ihrer negativen Folgen für die Umwelt und die Gesundheit mit 19 % Mehrwertsteuer belegt, Fleisch und tierische Produkte jedoch nicht. Insbesondere Fleisch ist eines der ungesündesten und umweltschädlichsten Produkte, das man überhaupt kaufen kann. Die Fleischsteuer ist nicht nur aus tierrechtlicher, ökologischer oder sozialer Sicht sinnvoll, sondern auch ökonomisch. Ist eine Fleischsteuer notwendiger Teil einer ökologischen Steuerreform? Mit einer Fleischsteuer wirkt man der übermäßigen Fleischproduktion entgegen und sorgt damit für weniger Treibhausgasemissionen, weniger Trinkwasserverbrauch und geringeren Düngemittel- und Antibiotika-Einsatz. Daher fordert PETA die Bundestagsabgeordneten und die Bundesregierung dazu auf, die Subventionierung schäd-

licher tierischer Produkte zu unterlassen und den Steuersatz auf die üblichen 19 % anzuheben.

tiven Auswirkungen auf die Gesundheit müssten sie unter den verminderten Steuersatz fallen.

Zur Steuerreform dürfte auch eine Erhöhung der Benzinsteuer gehören? PETA hält als Tierrechtsorganisation eine ExtraSteuer für tierische Produkte für ebenso sinnvoll wie eine für Benzin. Dänemark hat bereits eine sogenannte Fettsteuer eingeführt.

Nicht jede(r) möchte auf Fleisch verzichten. Gibt es praktische „Zwischenlösungen“? PETA begrüßt jeden Schritt in Richtung einer rein pflanzlichen Ernährungsweise, zum Beispiel die Einführung eines fleischfreien Wochentages in Kantinen öffentlicher Institutionen – als Mittel zur Bewusstseinsbildung und Gewöhnung. Krankenhäuser sollten einen Veggie-Tag einführen. Dass so etwas möglich ist, zeigt die TU Berlin. Dort gibt es bereits eine rein vegetarische Kantine.

Fleisch besteuern ist das eine. Plädieren Sie auch für steuerliche Entlastungen? Natürlich ist ein verminderter Steuersatz für Grundnahrungsmittel sinnvoll. Dennoch gibt es auch hier noch Ausnahmen. Beispielsweise sind Sojadrinks, die viele wertvolle Proteine, aber kein Cholesterin enthalten, derzeit noch mit einer Mehrwertsteuer von 19% versehen. Sie fallen in den Bereich der Getränke. Doch tatsächlich sind es wichtige Lebensmittel für Veganer oder gesundheitsbewusste Menschen. Wegen ihrer posi-

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ZUR PERSON Sabine Weick ist Ökotrophologin und Kampagnenleiterin im Bereich Ernährung bei PETA Deutschland e.V. Foto: PETA e.V.

Premiere

Punk-Theater: Das Hamburger Anarcho-Künstlerkollektiv „HGich.T“, Foto: Björn Jansen

Grenzen ausloten

Ein Gespräch mit Matthias von Hartz, der zusammen mit Tom Stromberg das Festival „Impulse“ leitet Das Festival Impulse feiert seinen zwanzigsten anstaltet in „Endzeit 2“ einen wilden Punkabend. Die Geburtstag. 1990 wurde es vom damaligen Leiter Mitglieder der Truppe kommen aus der Bildenden des Kultursekretariats NRW Dietmar N. Schmidt Kunst und sind im Internet als Band berühmt. Wähals Plattform der freien Szene gegründet. Anfangs rend der Show malen sie Bilder, die dann zusammen belächelt und mit finanziellen Ausblutungsatta- mit Kleidungsstücken und Windeln versteigert wercken drangsaliert, hat es sich gegen alle Wider- den. Das ist der energetischste Abend, den ich in den stände durchgesetzt. Mehr noch. Wer die Liste der letzten Jahren gesehen habe. Vor kurzem war ich auf der Biennale in Venedig. Im BelTeilnehmer seit der Gründung „Impulse war für die Entwicklung gischen Pavillon war Theater zu durchsieht, muss den Impulsedes gesamten Theaters wichtig“ sehen, der spanische zeigte eine Machern und ihren Jurys einen untrüglichen Riecher für neue Trends attestieren, Aneinanderreihung von perfomativen Momenten. die dann vom Stadttheater als Bluttransfusion gie- Die Durchlässigkeit von multimedialen Arbeiten von rig aufgesogen wurden. Das gilt nicht zuletzt für Theater Richtung Kunst ist offenbar viel größer als das Duo Matthias von Hartz und Tom Stromberg, umgekehrt. Wenn das in die Institutionen schwapdas seit 2007 im Amt ist und nun zum letzten Mal pen würde, wäre dem Theater sehr geholfen. das Festival betreut. Sie haben die Impulse international vernetzt und vielen Gruppen damit neue Wenn es nur noch Crossover-Produktionen gibt, Gastspiel- und Koproduktionspartner erschlossen. sollte man da das Festival nicht für alle Sparten öffnen? Wie schwierig ist es, eine programmachoices: Herr von Hartz, inzwischen strömen Na- tische Balance zu halten? men wie René Pollesch, Rimini Protokoll oder She Wir versuchen, erst mal im Kerngebiet zu gucken. She Pop das Flair von Tradition aus. Gibt es so Dann entdeckt die Jury plötzlich Andros Zinsetwas wie eine Klassizität der freien Szene? Brownes Cowboy-Abend „The Host“, den man als Matthias von Hartz: Es gibt eine der Theaterstruk- Tanz, aber auch als Variation über männliche Roltur geschuldete Klassizität, die lautet: Gruppen lenklischees interpretieren kann. Oder die Produkbleiben in der freien Szene, weil das Stadttheater es tion von Anna Mendelssohn, auf die ich über mein nicht schafft, ihnen eine Heimat zu geben. Es gibt Interesse an Ökologie und Klimawandel gestoßen auch eine Klassizität im Umgang mit ästhetischen bin und die dann auch ästhetisch sehr interessant Mitteln, die etwas mit anderen Medien zu tun hat. war. All das ist nicht Ergebnis eines Plans. „ImMan verfügt über diese Mittel so sicher, dass man pulse“ ist aber auch ein kulturpolitisches Instrusich traut weiter zu gehen. She She Pop ist mit „Te- ment, mit dem man versucht, das Potential des stament“ nach langem Feilen an der Arbeitsweise Mediums abzuklopfen. Die angesprochenen Arbeiund Einflüssen anderer Künstler jetzt eine ganz ten berühren sehr unterschiedliche Grenzen desneue Arbeit gelungen. Der Abend ist eine wunder- sen, was man sich unter Theater vorstellt. Zugleich bare Verbindung aus dem „König Lear“-Thema, der besetzt man damit auch eine Position gegenüber Frage nach der eigenen Existenz als Künstler, dem dem Berliner Theatertreffen. Überleben in diesem Theatersystem und den Erwartungen der Generationen aneinander. Die Schau- 20 Jahre Impulse – wie wichtig war das Festival spieler holen ihre eigenen Väter auf die Bühne und für die Entwicklung der freien Szene? mit diesem dokumentarischen Moment treiben sie Impulse war nicht nur für die Entwicklung der freien die Arbeit mit der eigenen Autobiographie weiter. Szene, sondern des Theaters überhaupt interessant. Und die Impulse waren aber sehr wichtig für das Die meisten Gruppen im Impulse-Programm Selbstverständnis der freien Szene und damit ist die überschreiten die Grenzen der Sparten völlig nationale und internationale Koproduktionsszene selbstverständlich. Inwieweit ist das Crossover gemeint, nicht die diversen Privattheater. Der Großästhetischer Alltag? teil der ästhetischen Entwicklungen im Theater der Das Theater ist ein absterbendes Medium und es ist letzten 15 Jahre, ob Nicolas Stemann, René Pollesch dringend nötig, die Grenzen auszuloten, um zu se- oder Katie Mitchell, kommt aus der freien Szene. hen, wie es weitergehen könnte. Die Gruppe Berlin Impulse war dabei immer nur der Sichtbarmacher, besteht aus Dokumentarfilmern, die in ihrer Produk- der Ritterschlag oder die Plattform, die die mediale tion „Tagfish“ mit dokumentarischem Material eine Aufmerksamkeit bringt. „Shouting bourbaki“, das szenische Situation herstellen. HGich.T dagegen ver- 2002 bei Impulse gastierte, war beispielsweise der

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erste im Theatersystem ernst genommene Erfolg von Rimini Protokoll. Hat sich an den prekären Produktionsbedingungen der freien Szene etwas geändert? Es wird auf der Produktionsseite immer schlimmer. Das Geld wird knapper und alles, was frei ist, kann man leichter kürzen als die Institutionen mit ihren Häusern und Arbeitsverträgen. Andererseits hat sich die freie Szene zunehmend internationalisiert, das erhöht zwar die Budgets für die Künstler und schafft andere Produktionsmöglichkeiten, ist aber Ausdruck von weniger Geld. Wir haben in den ersten Jahren internationale Gäste eingeladen, das haben wir dieses Jahr gelassen. Institutet+Nya Rampen zum Beispiel kommen aus Skandinavien, leben in Berlin und produzieren mit Geld aus beiden Ländern. Die Gruppe Berlin wiederum arbeitet in Antwerpen, hat ihr Stück aber in Essen herausgebracht. Wie wird die deutschsprachige Szene im Ausland wahrgenommen? Für das Ausland ist das, was wir hier freie Szene nennen, der Normalzustand. Die Off-Produktionen sind für Gastspiele oder Kooperationen viel interessanter als teure Stadttheaterproduktionen. In diesem Jahr sind Kuratoren aus Südafrika, Kanada, Korea oder Tallinn vor Ort. Das Interesse an den Plätzen unseres Kuratorenprogramms ist so groß, dass wir einigen Interessenten absagen mussten.

INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Theater Festival Impulse 2011“ I 29.6.-10.7. Gebäude 9, Hallmackenreuther, Halle Kalk, Schauspiel Köln und studiobühne I Weitere Termine in Bochum, Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr 0221 992 25 51 11 ZUR PERSON Matthias von Hartz studierte Ökonomie an der London School of Economics und Regie in Hamburg. Neben seiner Regietätigkeit, u.a. auf Kampnagel Hamburg, am Schauspiel Leipzig oder Bayerischen Staatsschauspiel München, arbeitete er als Projektmanager einer Multimedia-Agentur und als freier Autor für verschiedene Zeitungen. Er entwickelte und realisierte Programmkonzepte für verschiedene Theater, wie z.B. die Reihe go create™ resistance im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, die er von 2002-2005 kuratierte. 2007 übernahm er die künstlerische Leitung des Theater Festivals Impulse (zusammen mit Tom Stromberg) und des Internationalen Sommerfestivals auf Kampnagel. Foto: Markus Scholz

culture club

culture club

Foto: Marc Hubben

C Comedy C

culture club

C Poetry Slam C

culture club

Martin Rütter

PoetryBites – Voll das Lesen

Des Menschen bester Freund benimmt sich nicht immer wie Herrchen und Frauchen es gerne hätten. Wenn es Ärger mit den Vierbeinern gibt, naht Rettung durch Martin Rütter, den „Hundeprofi“. In der Live-Show „Hund-Deutsch. Deutsch-Hund“ begibt er sich auf eine spannende Reise in die Psyche von Mensch und Hund, die er gemeinsam mit seinem Publikum antritt. Für erfahrene Hundehalter, Hundeanfänger und auch Nicht-Hundehalter.

PoetryBites, das ist „voll das Lesen“: Frei nach diesem Motto stellen zwei Autoren ihre Texte vor, danach steht das Mikrofon offen für weitere Poetry-Werke. Seit 2007 präsentiert Anke Fuchs (Foto) die an jedem letzten Donnerstag im Monat stattfindende Dichtkunstveranstaltung. Am 28.7. wird der Abend im Zwoeinz von Jonas Jahn und Lasse Samström eröffnet. Jahn, freier Autor und Leiter von Poetry-Workshops und Schreibstätten, arbeitet derzeit an einem Solo-Programm und seinem Debüt-Roman. Samström, ehemaliger Punkmusiker und selbsternannte Slam-Legende, bereichert die Szene seit 1997.

König-Pilsener Arena Oberhausen Karten: 01805 57 00 17 www.bucardo.info

Zwoeinz Hochstadenstr. 21, Köln Karten: [email protected] I www.poetrybites.de

choices verlost 3x2 Karten für die Live-Show am 14.9., E-Mail bis 31.7. an [email protected], Kennwort: Martin Rütter

Mi, 14. September, um 20 Uhr

choices verlost 2x2 Karten für „PoetryBites – Voll das Lesen“. E-Mail bis 20.7. an [email protected], Kennwort: PoetryBites

Do, 28. Juli, 19.30 Uhr

TANZGASTSPIEL

BÉJART BALLET LAUSANNE

ARIA / L‘OISEAU DE FEU / BOLERO „Béjart war unendlich wichtig für die Neudefinition des klassischen Tanzes, weil er ihn in eine revolutionäre Richtung geführt hat, ohne die klassischen Wurzeln zu zerstören.“ John Neumeier Tickets: 0221 / 221 28400 www.operkoeln.com

Foto: F. Paolini/BBL

01. und 02. Juli 2011, 19.30 Uhr im Opernhaus

Komikzentrum Köln-Bonn

KINDERTHEATER

28.–30.6. HERR FUCHS

MAG BÜCHER 3.–6.7. ELLIS BIEST

Kabarett Comedy

(5+)

Musik

(4+) KÖLNER THEATERPREIS 2010

Do. 7.7. ICH WÄR GERN WAS, Fr. 8.7. WAS DU NICHT SIEHST(6+) So. 17.7. ESELSOHREN! (6+) 18.–21.7. SCHWESTERN (8+)

JUNGES THEATER

Mo. 18.7. CLYDE UND Di. 19.7. BONNIE

Le Comte alias Stephan Masur lässt seine Finger spielen

A Cappella Theater

Emotionen ohne Ende

Tanznächte

Der „Cirque de Tuque“ und ein weiberisches Sextett machen Staunen

Lesungen

Axel Pätz 1.7.20 Uhr

Die ganze Wahrheit

Dieter Hildebrandt Ich kann doch auch nichts dafür 20 Uhr Ausverkauft!

2.+3.7.

Bonner Jazzchor Mit getuntem Sound zurück

(15+)

KABARETT & CO.

Mi. 29.6. PIET KLOCKE Do. 30.6. MAX GOLDT Fr. 1.7. GANZ SCHÖN FEIST Fr. 1.7. LISA FELLER Sa. 2.7. THOMAS REIS REISPARTEITAG

Sa. 2.7. DAS GELD LIEGT AUF

DER FENSTERBANK, MARIE

So. 3.7. THOMAS REIS

GIBT’S EIN LEBEN ÜBER 40?

Di. 5.7. BASTA Fr. 8.7. JOCHEN MALMSHEIMER Sa. 9.7. SCHLACHTPLATTE’11 HALBZEIT

Fr. 15.7. DUO EXPRESSOS Sa. 16.7. PATRIZIA MORESCO 22./23.7. THEATERKÖNIG: LILIOM 26.–31.7. MIMIKRY: ALTE KRIMIS – NEUER ZIRKUS

SCHAUSPIELTRAINING

ABSCHLUSSPROJEKTE/GASTSPIELE Fr. 24.6. DIE LIEBE IST EIN Sa. 25.6. SELTSAMES SPIEL Mo. 11.7. ENDSTATION sehenSUCHT 13./14.7. HELGES LEBEN 23./24.7. FRAGMENTE EINER SPRACHE DER LIEBE

Vondelstr. 4–8, 50677 Köln

0221 888 77 222

www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de

6.7.20Uhr

Simon & Jan PanneBierhorst Doppelkonzert

7.7.20 Uhr

Götz Widmann & support

8.7.20 Uhr

Bonner Theaternacht: Die Kavaliere / Grün & Huth Starterticket sichern!

9.7.20 Uhr

Schlachtplatte Griess/Konejung/Nitschke/Neutag Halbzeitabrechnung 20 Uhr

10.7.

Henning Schmidtke 13.7.20 Uhr

No Wumme, no cry... PREMIERE

!

Pause & Alich

Fritz & Hermann in: »Oberwasser«

15./16./20.-23.7.20 Uhr

Sebastian Pufpaff Warum!

17.7.20 Uhr

Thomas Freitag Die Angst der Hasen

19.7.20 Uhr

Kaya Yanar ALL INCLUSIVE!

6.8.19 Uhr MUSEUMSPLATZ BONN

Ottfried Fischer Wo meine Sonne scheint

10.8.20 Uhr Das neue

Varietéspektakel »Cirque de Tuque«

Artistik & Phantasie!

16.-28.8.

Emmi & Willnowsky Alive in Concert 31.8.20 Uhr Außerdem: Viva Voce/Fatih Tanznächte 23:00: Cevikkollu/ H.-H. Thielke 90er-Party: 1.7.+12.8. Wanninger & Rixmann u.a. Die echte Mediziner-Party: 4.7. 80er-Party/90er-Party Partytermine: www.tanznacht.com

Schon erstaunlich, was Menschen sich einfallen lassen, um anderen die Zeit zu vertreiben. Will heißen: um das geneigte Publikum zu unterhalten. Nicht mehr und nicht weniger tun die Artisten in Stephan Masurs Varietéspektakel „Cirque de Tuque“, ein Programm, geschaffen für laue Sommerabende im Senftöpfchen Theater (19.7.-14.8.), an denen man weniger denken, denn fühlen will. Emotionen ohne Ende – wer das Staunen noch nicht verlernt hat, kommt hier auf seine Kosten. Ein Künstler wie Yukki Yoyo aus Japan entführt mit seinem Spielzeug in die Welt der modernen Yoyo-Akrobatik – der Effekt entsteht hier aus dem Auf und Ab zweier miteinander verbundener Scheiben – um seine Figur muss sich dabei niemand Sorgen machen. Marco Noury wiederum beherrscht die Kunst der Luftakrobatik – an zwei Bändern baumelnd, den so genannten Strapaten, demonstriert er, zu welch atemberaubenden Kunststücken der menschliche Körper fähig ist. Auch Christoph Haeses Hula Hoop-Reifen scheinen zu schweben – er verbindet Tanz-Elemente mit Kontorsionistik, was bedeutet, dass er die Fähigkeit besitzt, seine Gliedmaßen zusammen zu falten, als besäßen sie keine Knochen. Eben dieses phänomenale Talent besitzt auch der 1,85 Meter große Akrobat namens Santos, der es schafft, sich in eine 45 Zentimeter hohe Box zu pressen. Eine andere Farbe steuert Gerrit Hericks bei: der Musikstudent aus Köln bringt seinen Hang zu dramatischen und verrückten Rollen in Gesangsdarbietungen zum Ausdruck. Hinzu kommt, dass Le Comte (Stephan Masur) seine Hände spielen lässt – der Chef des Spektakels kennt die Wirkung von Licht und Schatten und erzählt kleine Geschichten, indem er dabei seine Finger geschickt in Szene setzt. Ihm ist es schließlich auch zu verdanken, dass seit 2005 jedes Jahr eine neue Wundertüte aus phantastischen, plastischen und phänomenalen Acts hervorgezaubert wird: zur Freude all jener Zuschauer, die mit offenen Augen träumen können (16.-28.8. auch im Bonner Pantheon). „Zu allem bereit“ sind die sechs prachtvollen „Weiber“, die ihr neues ComedyMusical im Bonner Haus der Springmaus (21.-22.7.) auf die Bühne bringen. Den Klimawechsel haben die Damen bereits bravourös absolviert. Und wild sind sie immer noch, außerdem „reloaded“, also neu geladen. Das Sextett fängt dort an, wo es in seinem ersten Programm aufgehört hat: im Alltagsleben nicht mehr ganz junger Frauen, die es mit jedem aufnehmen, der sich ihnen in den Weg stellt. Und sie rocken den Saal nach allen Regeln der Kunst – mit starken Stimmen, perfekter musikalischer Begleitung (Ariane Baumgartner und Sonja Nickenig) und schier überbordender Bühnenpräsenz. Die Mischung macht’s: witzige Spielszenen, deftiger Humor und neu arrangierte Evergreens sind das Basis-Rezept, die Feinzeichnung der Figuren das Salz in der Suppe. Als da wären Anne (Elke Schlimbach), die ein prekäres Verhältnis zum Bofrostmann hat und Sybille (Susanne Flury), die sich nach 33 Ehejahren hat scheiden lassen und nun aus Paris angereist kommt, um das Sextett zu komplettieren. Da gibt es die alles besser wissende Winzerin (Claudia Gorzalka) und die aus Berlin kommende Manuela (Elsie Nabu), deren Mutter überraschend das Zeitliche gesegnet hat, woraufhin man gemeinsam mit ihrem Geist Kontakt aufnimmt. In allen Vieren schlummert ein Vulkan, der sich eine Bahn bricht. Das mit anzusehen und zu hören macht keineswegs nur Frauen einen Riesenspaß. Verspricht wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene

ANNE NÜME

Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: KölnTicket: 0221-2801/ BONNTICKET tickets "print @ home": www.pantheon.de Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn

www.pantheon.de 10

SAMSTAG, 9. JULI 2011, AB 19 UHR

BONNER THEATERNACHT

www.bonnertheaternacht.de

Schirmherr: Kulturdezernent Martin Schumacher Mit freundlicher Unterstützung von:

Bus und Bahn

Das N.N. Theater Freiluft-Festival im Kölner Friedenspark

2. – 6. August 2011 2.8. 3.8. 4.8. 5.8. 6.8.

20:30 20:30 20:30 20:30 20:30

SOMMERSPECIAL: GRATIS & NICHT UMSONST Unsere kultige SommerReihe geht weiter! Immer montags bis donnerstags präsentieren Kabarettisten und Comedians Ausschnitte aus ihren Programmen auf der kleinen Bühne unseres WirtzHauses. Vom 11. bis 14. Juli dabei: Martin Zingsheim, der bislang als musikalischer Part des „Bundeskabaretts“ brillierte. Beginn ist um 21.30 Uhr, Eintritt frei. Rechtzeitig da sein und Plätze sichern! mo. 04.07. bis do. 07.07. I mo. 11.07. bis do. 14.07. mo. 18.07. bis do. 21.07. I mo. 25.07. bis do. 28.07. KAI MAGNUS STING Ist das alles schon Theater oder noch Leben?! Egal: Gekämpft wird immer! Der große Wüterich des Kabaretts deliriert zwischen Dramatik, Komik, Wahnwitzigkeit und Skurrilität in allen möglichen, unmöglichen Varianten, Inszenierungen und Deutungen. Tobender Applaus! sa. 09.07.

AB 24.00 UHR PARTY IM OPERNHAUS: THE CLERKS LIVE IN CONCERT

Di Mi Do Fr Sa

JULI 2011

Die Nibelungen Romeo und Julia Aus dem Leben eines Taugenichts Michael Kohlhaas Köln-Premiere! Michael Kohlhaas

Infos unter www.nntheater.de

fr.

01.

20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

sa.

02.

20.30: Rosa K. Wirtz: WirtzHaus (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten FINALE

so.

03.

18.00: Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Polit-Comedy)

mo.

04.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Niemeyer (Stand-up-Comedy)

di.

05.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Niemeyer (Stand-up-Comedy)

mi.

06.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Niemeyer (Stand-up-Comedy)

do.

07.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Niemeyer (Stand-up-Comedy)

fr.

08.

20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

sa.

09.

20.30: Kai Magnus Sting: Theaterschlachten (Turbo-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

mo.

11.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Zingsheim (Sit-Down-Comedy)

di.

12.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Zingsheim (Sit-Down-Comedy)

mi.

13.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Zingsheim (Sit-Down-Comedy)

do.

14.

21.30: gratis und nicht umsonst: Martin Zingsheim (Sit-Down-Comedy)

fr.

15.

20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

sa.

16.

20.30: Rosa K. Wirtz: WirtzHaus (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

mo.

18.

21.30: gratis und nicht umsonst: Britta Weyers (Stand-up-Comedy)

di.

19.

21.30: gratis und nicht umsonst: Britta Weyers (Stand-up-Comedy)

mi.

20.

21.30: gratis und nicht umsonst: Britta Weyers (Stand-up-Comedy)

do.

21.

21.30: gratis und nicht umsonst: Britta Weyers (Stand-up-Comedy)

fr.

22.

20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

sa.

23.

20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

mo.

25.

21.30: gratis und nicht umsonst: M. Blankenberg & R. Schwarz: Weiberalarm (Kabarett)

di.

26.

21.30: gratis und nicht umsonst: M. Blankenberg & R. Schwarz: Weiberalarm (Kabarett)

mi.

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21.30: gratis und nicht umsonst: M. Blankenberg & R. Schwarz: Weiberalarm (Kabarett)

do.

28.

21.30: gratis und nicht umsonst: M. Blankenberg & R. Schwarz: Weiberalarm (Kabarett)

fr.

29.

20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

sa.

30.

20.30: Rosa K. Wirtz: WirtzHaus (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn Fr./Sa. jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13

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Mo.–Sa. ab 18.00

Auftritt

Georgius Antonakopoulos, ein Produkt der Projektionsmaschine, Foto: Doro Tuch

Kann der Laie sprechen?

Hofmann&Lindholm zeigen eine düstere „Heile Welt“ in der Studiobühne

Wettbewerb: Andros Zins-Browne Anna Mendelssohn Berlin CapriConnection + Schola Cantorum Basiliensis Die Rabtaldirndln God,s Entertainment HGich.T Institutet + Nya Rampen She She Pop und ihre Väter Special Guests: Gob Squad NEU! machina eX Peaches , Rene Pollesch HGich.T Reverend Billy IMPULSE IP

HONE APP

Alle Info s inkl. Vide zum Festival owettbew erb

29. Juni - 10. Juli 2011

Bochum Düsseldorf Köln Mülheim

Nach den Grundrechenarten von Investition und Rendite scheint das Ergebnis eindeutig: Die Putzfrau kann für viel Geld in einer Zeitung eine Anzeige schalten, die wahrscheinlich nur von wenigen gelesen wird. Oder sie stellt sich mehrere Abende auf die Bühne, macht jedes Mal Werbung für sich und wird dafür noch bezahlt. Vielleicht hat Maria Dos Santos ja so gerechnet, als sie sich entschieden hat, in Hofmann&Lindholms faszinierendem neuen Stück „Heile Welt“ mitzuspielen. Vier Freelancer, von der Putzfrau über den Alleinunterhalter, den Versicherungsmakler bis zum Gastwirt, stehen auf der Bühne. Abwechselnd treten sie für ihre „on stage promotion“ auf einen kleinen Teppich, quasi den Gebetsteppich der Selbständigkeit und der Zuschauer erfährt biographische Details aus ihrem Leben. Da ist zum Beispiel Herr Erfurth, von Beruf musikalischer Alleinunterhalter, helles Hemd, schwarze Jeans, der schon als Kind an der Orgel saß. Er hat über 700 Musiktitel parat und hält sich für einen unfehlbaren Massenpsychologen. Zugleich ist Herr Erfurth an diesem Abend aber auch ein Entmündigter, der nicht selbst sprechen darf, sondern über den gesprochen wird: Von dem Chronisten-Quartett Lara Pietjou, Andrea Boehm-Tettelbach, Roland Görschen und Robert Christott. Hatten Hofmann&Lindholm bisher ihre Experten des Alltags alleine auf die Bühne geschickt, so treten nun neben die alltäglichen Experten noch alltäglichere Experten. Das erinnert an den Satz der postkolonialen Theorie „Can the subaltern speak?“, der danach fragt, wie der Westen Subalterne über einen bevormundenden Modus der Repräsentanz zum Sprechen bringt. Analog konstruieren Hofmann&Lindholm ein Showkonzept, das in der Rollenverteilung den Begriff des Laien politisch deutet und Menschen als vermeintlich authentische Repräsentanten ihrer selbst ohne Sprache präsentiert. Gerade das Sprechen aber gilt im Westen als Ausdruck von Subjektivität − und als identitätsstiftend. Identität ist an diesem Abend aber allenfalls Spielmaterial. Wie immer zimmern Hofmann&Lindholm zwar einen quasidokumentarischen Rahmen mit Uhrzeiten und Fotos, die Biographien werden aber kräftig durchgeschüttelt: Mal ist Maria Dos Santos’ Sohn vier, mal sechs, mal acht Jahre alt. Was bleibt, ist eine Projektionsmaschine, die dem Zuschauer den Gastwirt Georgius Antonakopoulos als Hobby-Archäologen und -Philosoph verkauft – in jedem Griechen lebt bekanntlich ein Platon und Alexis Sorbas. Dass in dieser „Heilen Welt“ Migranten putzen und kochen, die Deutschen für Sicherheit und Kunst sorgen, ist dabei eher eine böse Petitesse. Denn sarkastisch wird im zweiten Teil ein Bild von der Selbstsuggestion des geglückten Lebens gezeichnet. Selbständige sind schließlich notorisch glücklich. Doch die vier Werbeträger auf der Bühne sind allenfalls solitäre Sternschnuppen mit einem böse klischierten PR-Lebensschweif. Im September präsentieren Hofmann&Lindholm ihr neues Stück „Archiv der künftigen Ereignisse“ als Handy-Hörspiel in der Stadt.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN

www.festivalimpulse.de facebook.com/festivalimpulse . twitter.com/festivalimpulse

ticket-hotline 0221/99 22 55 111 Gefördert durch:

Veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat und den Städten Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr

„Archiv der zukünftigen Ereignisse“ von Hofmann&Lindholm Öffentlicher Raum I Schauspiel Köln/DeutschlandRadio Kultur ab 15.9. 2011

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Tanz in NRW

„Giselle“ nach einer Choreographie von Mats Ek, am Opernhaus Bonn, Foto: Wilfried Hösl

Susanne Pätzold & Alex Burgos

Abstrakte Ästhetik

Erfolgreiche Spielzeit für den Tanz in NRW Von Klaus Keil Für die Tanzbühnen in Nordrhein-Westfalen geht in diesem Monat eine erfolgreiche Spielzeit zu Ende. Die Auslastung der Tanz- und Ballettvorstellungen hat deutlich zugenommen. Profiteure dieser Entwicklung sind vor allem Düsseldorf, Duisburg und Dortmund. Die fußballbegeisterten Dortmunder hat Ballettchef Xin Peng Wang mit einer Mischung aus Klassik, Neoklassik und zeitgenössischem Tanz auch zu Tanz-Fans gemacht. „Das Publikum goutiert die Mit „identities“, einer Tanz-Installation, 180-Grad-Wende“ geht er nun ganz neue Wege. Diese beschreitet man auch beim Düsseldorfer Ballett am Rhein. Als Choreograf Martin Schläpfer 2009 dort antrat, verordnete er sogleich eine radikale Verjüngungskur: Weg von den romantischen Handlungsballetten und hin zu einem modernen Ballett mit vorwiegend neoklassischer Ausrichtung. Das Publikum goutierte die 180-Grad-Wende und applaudiert der oft nüchtern-abstrakten Ästhetik der Neoklassik heute genauso begeistert wie zuvor den pittoresken Ausstattungsorgien der Klassik. Dabei sein scheint alles zu sein. Selten ging ein Richtungswechsel so komplikationslos über die Bühne. Das muss selbst Schläpfer überrascht haben, der seitdem etwas provokanter wirkt. Oder was mag ihn bewogen haben, ausgerechnet im Hochsommer ein Ballett zur Trauermusik von Johannes Brahms zu machen? Uraufgeführt wird „(S)Ein Deutsches Requiem“ am ersten Juli. Schläpfer gilt ja nicht nur als kreativ, sondern auch als äußerst fleißig. Vier Uraufführungen in einer Spielzeit sind einsamer Rekord. Darunter auch eines der deutschlandweit außergewöhnlichsten Ballette: „Neither“, bei dem 48 Tänzer auf der Bühne eine tänzerische Szenerie à la Hieronymus Bosch schaffen. Ausverkaufte Häuser und eine steigende Nachfrage nach Tanz verzeichnen auch die Gastspielserien an den Bühnen in Köln und Bonn, wo der Tanz als eigenständige Sparte längst abgeschafft ist. Auch wenn die Gastspiele stilistische Vielfalt bieten, bleibt das Angebot doch ein zufällig verfügbarer Warenkorb aus Tanzproduktionen. Ein Highlight des Tanzes in Köln wird am ersten Juli vom Béjart Ballet Lausanne serviert (Feuervogel, Bolero), das andere ist an der Oper Bonn am neunten Juli zu sehen: der Ballett-Klassiker „Giselle“, allerdings in der kantig-modernen Version von Mats Ek. Nicht nur die städtischen Bühnen profitieren vom zunehmenden Interesse an Tanz. Auch für die freie Szene, die es ungleich schwerer hat, war die letzte Spielzeit erfolgreich. Seit 2010 geht es wieder aufwärts, wie der bisher noch unveröffentlichte „Bericht über selbstständige Choreografen und Tanzcompagnien in NRW“ des Landesbüros Tanz belegt. Das Tanzkonzept der vorherigen Landesregierung scheint damit erste Früchte zu tragen. Über die Ergebnisse dieser Umfrage wird hier in Kürze noch ausführlicher berichtet werden. Und damit der Tanz-Fan auch in den Ferien auf nichts verzichten muss, wird die Kölner Philharmonie im Sommer wieder zum Tanzpalast. Dort kann ab zweiten Klaus Keil ist JournaAugust das perfekte Entertainment des Alvin Ailey Amelist, Tanzkritiker und rican Dance Theater bewundert werden. Hochschuldozent „identities“ von Xing Peng Wenig I Theater Dortmund Mi 6.7., Do 7.7. je 20 Uhr I 0231 502 72 22 „Ein Deutsches Requiem“ von Martin Schäpfer I Ballett am Rhein Düsseldorf Fr 1.7., Do 7.7., Di 12.7., Di. 19.7., Do 21.7. je 19.30 Uhr I 0211 892 52 11 „Giselle“ von Mats Ek I Opernhaus Bonn I Sa 9.7. 19.30 Uhr, So 10.7. 18 Uhr 0228 77 80 08

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Axel Pätz SA 2.7. + SO 3.7. Die ganze Wahrheit Tastenkabarett Viel Musik gepaart mit klaren Worten – hintersinnig, gedankenintensiv und wohlgereift…

Ferdinand Linzenich MO 4.7. + DI 5.7. Ich liebe das Leben…weil ich darin auftreten darf! Kabarett Satirisches Anti-Jammer-Kammerspiel.

Hans Holzbecher Risiko Leben Kabarett

MI 6.7.

Kabarettistisches Adrenalin: komisch, leidenschaftlich, virtuos, musikalisch, theatralisch.

Astrid Gloria DO 7.7. Die Zauber-Kräuter-Kochshow Küchenkabarett Fundiertes Ernährungswissen + Entertainment: So lustig war gesunde Ernährung noch nie!

Susanne Pätzold + Alex Burgos SA 9.7. + SO 10.7. Bis dass der Tanz uns scheidet Tanz-Comedy Scharfzüngige Wortgefechte und temperamentvolle Rhythmen mitreißend getanzt.

Spot(t)light Die Lach-Show on Tour Mixed-Show

MO 11.7.

Mehrere Künstler auf einer Bühne: Moses W., ImproVisite und ein Überraschungsgast.

Bernd Lafrenz Ein Sommernachtstraum Comedy

MI 13.7. + DO 14.7.

Die turbulent-lustige One-Man-Comedy frei-komisch nach Shakespeare.

Zu Zweit Ich war’s nicht! Chanson-Kabarett

FR 15.7.

Große (musikalische) Töne, loses Mundwerk und messerscharfer Humor.

Werner Koczwara SA 16.7. + SO 17.7. Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt Justiz-Satire Ein rabenschwarzer Satire-Ritt quer durch den Paragraphen-Dschungel.

Stephan Masurs Varietéspektakel 2011 DI 19.7. – SO 14.8. KÖLNCirque de Tuque Sommer-Varieté PREMIERE Ein Universum aus Akrobatik, atemberaubender Luftartistik und berührend leisen Momenten.

Heinrich Pachl Das überleben wir Kabarett

DO 21.7.

Können wir den alltäglichen Wahnsinn ändern oder einfach nur einigermaßen ertragen?

Philipp Weber Futter. Streng verdaulich! Kabarett

DO 28.7.

Verbraucherschutz als humoristische Kunstform.

Außerdem im Programm: FR 1.7. Das GlasBlasSing Quintett; DI 12.7. Manfred Lütz

TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de

Theater am Rhein

Quengelnde Bernadette (C. Schönwald), Foto: MEYER ORIGINALS

Leidet mitunter an Ärztekosten, Argan, Foto: Alfred Koch

Sokrates erklärt dem Mob das Gesetz, Foto: MEYER ORIGINALS

TheaterTheater

Maskerade mit Handtuch Wir sind VOLKsgarten „Der eingebildete Kranke“ im Theater Tiefrot

Die Comedia engagiert sich beim Picknick

Mit einem IAMHERE in leuchtend roten Lettern im Bühnenbild von Horváths „Jugend ohne Gott“ hatte PiaMaria Gehle zu Beginn der Spielzeit ihre Intendanz am Theater der Keller eröffnet. Und wie sie da ist! Hat sie doch mit Wagemut und guten Arbeiten das Haus in der Kleingedankstraße konsolidiert. Klar, dass sich die Leuchtschrift auch unter den Versatzstücken findet, die das Bühnenbild für die letzte Produktion dieser Saison abgeben. „Stör ich?“ wird zum Abschluss der „KellerRevolution“ kokett gefragt. Iris Matzen, Regisseurin und Autorin, hat einen kurzweiligen und sehr lustigen Abend inszeniert, der Kulturpolitik kabarettistisch aufbereitet und selbstironische Einblicke in das Alltagsgeschäft des Freien Theaters bietet. „Stör ich?“ ist Theater über Theater, darüber wie man ohne Geld in selbstausbeuterischer Arbeit Kunst machen kann – und was man tun muss, wenn man doch Geld aus öffentlicher Hand haben möchte. „Integrieren durch Inszenieren“ vielleicht. Dumm nur, dass Pianist Jonathan (Sebastian Kemper) auch mit angeklebtem Schnauzbart nicht wirklich als „Ali“ durchgeht. Ersatzweise kämen auch Filmprojektionen für ein intermediales Theater in Frage, aber das will Schauspielerin Bernadette (Cornelia Schönwald) nicht recht behagen. Und so muss Regisseur Kai-Eric (Frank Maier) beständig kürzen, ändern, beschwichtigen. Dabei hat er ganz gut verinnerlicht, was gerade angesagt ist, jedenfalls gemessen an Förderrichtlinien und dem Avantgarde-Ritterschlag der Feuilletons. Nebenbei gibt er dem Publikum Nachhilfe im korrekten Verhalten auf Proben: es wird keinesfalls geklatscht. Das bringt Unglück. Und so darf das Publikum, dem erzählt wird, es sei auf einer öffentlichen Probe, nicht applaudieren nach den gesungenen Liebeserklärungen an das Theater, die Cornelia Schönwald so fabelhaft intoniert. Songs, Witz und Slapstick können aber nicht verbergen, dass „Stör ich?“ ein theoriefreies Vergnügen ist. Die Frage danach, warum sich eine (Stadt-)Gesellschaft Theater leisten muss, bleibt ungestellt und damit unbeantwortet. Aber dazu hatte der übrige Spielplan des Kellers eine Menge zu sagen.

Krankheit ist teuer. Klistiere, Pülverchen, Aderlass – hier zehn Sous, dort 30 – nicht gerade wenig, was Apotheker und Arzt ihrem Patienten in Rechnung stellen. Doch Argan zahlt, wenn auch zähneknirschend. Schließlich ist er krank und bedarf der Heilung, oder etwa nicht? „Der eingebildete Kranke“ gehört sicherlich zu den populärsten Stücken von Molière. 1673 uraufgeführt, spielte Molière, selbst schwer lungenkrank, die Titelrolle, brach bei der vierten Vorstellung auf der Bühne zusammen und starb wenig später noch im Kostüm. Vielleicht das einzig standesgemäße Ende eines großen Komödianten. Wie einst Molière ist auch Volker Lippmann Theaterdirektor, Schauspieler und Regisseur. Im Theater Tiefrot hat er nun – in Kooperation mit der Theaterakademie Köln – eine flotte Version des „Eingebildeten Kranken“ auf die Bühne gebracht und sich selbst als Hypochonder in Szene gesetzt. Aus Angst vor Zugluft trägt er immer ein Handtuch über den Kopf, weltabgewandt sitzt er mit dem Rücken zum Publikum in seinem Sessel, leidet und verleidet seiner Tochter Angelique das Leben. Sie hat sich in Cléanthe verliebt, doch sie soll einen Arzt heiraten. Oder ins Kloster gehen, damit das Erbe an die verlogene zweite Ehefrau fallen kann. Dienerin Toinette und Bruder Béralde setzen die Gegenintrige in Gang und überreden Argan, sich tot zu stellen, um die wahren Absichten der Familienmitglieder zu entlarven. Am Ende ist Argan selbst in einer kleinen Maskerade zum Doktor promoviert. Lippmann lässt sich und seinen Darstellern den Raum, das possenhafte Potenzial des Stücks auszuspielen. Die Bühne ist durch einen Laufsteg verlängert – ein fabelhafter Catwalk für den weißen Bären, der zwischen den Akten seine Auftritte hat. In der Traumsymbolik gilt der Bär als Zeichen Besitz ergreifender Liebe und so geraten die surreal anmutenden Zwischenspiele zum schönen Bild für die maßlose Ichbezogenheit des eingebildeten Kranken. Doch Toinette (bodenständig: Ulrike Wüsthof) kuriert ihn als falscher Arzt und hält mit gesundem Menschenverstand und vielen Schnäpschen die Fäden zusammen. Auf dass sich alles zum Guten wende.

An Pfingsten kommt der Geist übers Fleisch, da sollte man sich an der frischen Luft aufhalten. Die Comedia hatte Glück, dass am Pfingstsonntag die Sonne schien, dem einzigen Tag, an dem das „theatrale Happening mit Musik“ und dem Titel gebenden Slogan „Volksgarten.Macht.Picknick!“ zur Teilnahme aufforderte. Ein Block von athenischen Wut-Bürgern schreitet entschlossen aufs Teichufer zu und entfaltet bunt gemusterte, aber unbeschriebene Transparente. Vom Tretboot aus erklärt Sokrates (Klaus Zehe) dem Demo-Mob, also Kriton, die Gültigkeit des Gesetzes: Er will es anerkennen, auch wenn das seinen Tod bedeutet. So beginnt der Parcours mit einem Dialog von Platon, dann wird die Band „Die Sterne“ mit der Textzeile „... Was hat dich bloß so ruiniert... Hast du denn niemals richtig rebelliert...“ zitiert. Regisseur Stefan H. Kraft treibt als Schäfer die Menge zu einem anderen Wiesenflecken. Dort kommen die Zuschauer mit Akteuren, mit Andrea Eberle von „Blinde und Kunst e.V.“ oder Karla Krieger von der „Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur e.V.“ ins Gespräch; auch die „Kölner Initiative Grundeinkommen e.V.“ und „Köln kann auch anders“ sind vertreten, insgesamt neun Initiativen. Darsteller flanieren mit einzelnen Zuschauern durch den Park und sprechen über das Gute und die Verantwortung – ein szenischer ‚Text’ aus kombinierbaren Modulen, entstanden aus einem Brainstorming aller Spieler. Schließlich kann man den Wert, für den man steht, auf einen bunten Wimpel schreiben. Die Band hat sich umgezogen, ist bei Ton Steine Scherben angekommen: „Der Traum ist aus... aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird...“ heißt es da und: „Wir sind das Volk und wir wollen, dass unser Wille Gesetz sei“. Alles sehr lässig. „Volksgarten.Macht.Picknick!“ stellt bewusst das unbestimmte Suchen dem spezialisierten Engagieren gegenüber, was in Bezug auf „das Gesetz“ oder „die Werte“ eher unentschlossen, widersprüchlich und oberflächlich gerät. Dennoch ist erstaunlich, wie der Druck eines undifferenziert drängenden Gefühls, etwas tun zu wollen, am Ende in entspanntes, ehrliches Interesse mit Gelegenheit zum konkreten Anfang münden kann.

„Stör ich?“ von Iris Matzen I R: Iris Matzen Theater der Keller I Sa 2.7., Fr 8.7., Sa. 9.7., Di 12.7., Mi 13.7. je 20 Uhr, So 3.7., So 10.7. je 18 Uhr 0221 27 22 09 90

„Der eingebildete Kranke“ von Molière R: Volker Lippmann I Theater Tiefrot Mi 13.7., Fr. 15.7., Sa. 16.7. je 20.30 Uhr 0221 460 09 11

„Volksgarten. Macht. Picknick!“ von Stefan H. Kraft, Markolf Naujoks, Xenia Bühler R: Stefan H. Kraft I Comedia-Volksgarten vorerst keine weiteren Termine

„Stör ich?“ im Theater der Keller

SANDRA NUY

SANDRA NUY

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CHRISTIANE ENKELER

FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN

THEATER51GRAD.COM THE TRASH HUNTING PERFORMANCE 20 TONNEN STADT VOL#2

PREMIERE: 15.07.2011, 19.00 UHR WEITERE TERMINE: 16., 17., 21., 22. JULI, JEWEILS 19 UHR KARTEN: 0221 985 45 30

gestaltung: jan krauthäuser

TREFFPUNKT: EINGANG MELATENFRIEDHOF (GEGENÜBER DER HALTESTELLE U 1/7 MELATEN)

KÖLNER THEATERPREIS 2010! (FUTUR3 »PETERSBERG I«) KURT-HACKENBERG-PREIS FÜR POLITISCHES THEATER 2010! (FUTUR3 »PETERSBERG I«) ANDROPOLAROID (KÖLNER TANZPREIS 2010)

Edelweißpiratenfestival

KOPRODUKTION: AWB KÖLN KOOPERATION: IN:TAKT E.V. UND SOMMERBLUT KULTURFESTIVAL

GEFÖRDERT DURCH:

KUNSTSTIFTUNG NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN, RHEINENERGIESTIFTUNG KULTUR, LAND NRW, FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE, NRW LANDESBÜRO FREIE KULTUR MIT MITTELN DER MINISTERPRÄSIDENTIN DES LANDES NRW

WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG

17.07.11

im Friedenspark Köln

So. 14.30 Uhr Oberländer Wall / Titusstraße Südstadt Live-Musik von Kent Koda Ballhaus HopStop Banda SakkoKolonia Lungs Querfälltein Hiss Kwaggawerk Eierplätzchenband Billy Rückwärts Los Matatigres Georg Zimmermann Steve Ouma Band Drago Riter Ensemble Wickidsz Schwarzmeerflotte Fasfowod Stringband Memoria Illoyal & Bass Deaph Singender Holunder Fleur Earth & Band Hello Piedpiper Gehörwäsche Muskat 120 ... *Festival-Andacht (13 Uhr) Ausstellung Zeitzeugen-Café Schwerpunkt »Kein schöner Land ...« 16.07. Kompott Party & Lagerfeuer Rahmenprogramm: 30.06. - 17.07. >>> www.edelweisspiratenfestival.de

KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30

Veranstalter: Edelweißpiratenclub e.V. in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum + Humba e.V. + Südstadtleben e.V.

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Theater am Rhein

Festival

Auf der Treppe laufen die verschiedenen Fluchtwege zusammen, Foto: Theater Bonn

Die Kindertheaterproduktion „Frau Meier, die Amsel“ des Theater Marabu, Foto: Ursula Kaufmann

Fremd ist der Fremde nur in der Fremde Die Renitenz der Kultur Ein Doku-Theaterstück. Marita Ragoneses „Heimat (n)irgendwo“

Zum fünften Mal laden die Bonner Theater zur Theaternacht

Das erste was zu hören ist, sind knallende Kiesel. Dann wandern die Protagonisten durch das Publikum auf die Bühne, die voller Lumpen ist, ein ausgeschütteter Kleidercontainer vielleicht. Dagestan ist kein Ort des Glücks, mitten im Kaukasus, die Vielvölkerrepublik, in deren Nähe 2014 die Olympischen Winterspiele stattfinden, wo Rebellen und Kriminelle täglich Gräuel verüben, wo Korruption und Gewalt das Leben beherrschen. Milana und Nurjana Magomedova kommen von dort, sind geflohen, haben es nach Deutschland geschafft, Abitur gemacht, wollen Raumdesignerin und Architektin werden, jetzt stehen sie in den Kleiderhaufen des Lampenlagers des Bonner Theaters und transportieren ihre Geschichte. „Heimat (n)irgendwo“ heißt das dokumentarische Theaterstück um Heimat und Vertreibung, um Flucht und kulturelle Identität. Nothing to kill or die for I And no religion too Und so werden und wurden sie alle irgendwie vertrieben aus den Ländern, die ihr Zuhause beherrbergten zwischen Dagestan und der Lausitz. Alle haben ihre ureigene Geschichte, Sprache und Identität. Alle suchten sie Sicherheit und Ruhe. Regisseurin Marita Ragonese hat es nicht leicht gehabt, die unterschiedlichen Aspekte der Migration von Menschen dramaturgisch zu verbinden. Sie setzt konsequent auf die sympathische Unbeholfenheit, die Laien auf der Bühne entwickeln, ohne dass ihnen das als Manko zugeschrieben werden müsste. Nach den ersten zehn Minuten des professionellen Unwohlseins entwickelt sich die Stunde zu einem interessanten, freundlichen Lehrstück, dessen Choreografie mit Tänzen, Gesängen und Stabpuppen eine einfache Struktur erhält. You may say I am a dreamer I But I‘m not the only one Im Zentrum stehen die beiden jungen Frauen, deren Schicksalsreise haarsträubend war. Über Prag und Wien nach Deutschland, konfrontiert mit völliger Durchleuchtung und Verständigungslosigkeit, haben sie die Heimat verlassen, wo früher alles anders war, als noch nicht die Islamisten marodierten. Oma und Tanten mussten nie ein Kopftuch tragen, obwohl sie natürlich Muslime waren. Um sie herum gruppieren sich die Vertriebenen des Ostens. Der Pole, die Thüringerin, das DDR-Flüchtlingskind und Kathrin Krumbach, die Mitarbeiterin der Stabsstelle für Integration Bonn. Alle leiden unter dem babylonischen Sprachgewirr zwischen Bonn und Dagestan. Marita Ragonese lässt die Sprachmelodien austauschen, die sich so fremd anhören und klingen, da macht es keinen Unterschied mehr, ob du aus dem Kaukasus oder dem Thüringischen kommst, gemeinsam malen sie die den Fluchtweg der Schwestern auf eine durchsichtige Plexiglaswand. I hope someday you‘ll join us I And the world will be as one Zum Schluss propagiert man noch die Statements gegen die formalisierte Gleichgültigkeit, die Menschen statt zu Freunden zu Fremden macht, die Meere und Mauern überwinden müssen, nicht um sich zu bereichern, sondern um erst einmal zu überleben. Grenzen sind Barrieren gegen Menschen, bewachte Zonen auch ohne Mauern. Und die müssen weg, ruft Lech Matusiak, der aus dem kommunistischen Polen floh, ins Publikum. Ja, wenn das so einfach wäre. Dann geht das Licht aus und Agenturfotos aus Afrika werden zur Diaschau der Menschenverachtung. Aktuell auch in Misrata, Lybien, Lampedusa und Valetta auf Malta. Dazu singt John Lennon sein „Imagine“.

Frau Meier hat eine kleine Amsel zwischen den Kürbisblüten entdeckt. Vorsichtig hält sie den kleinen Vogel zwischen ihren behandschuhten Händen; sie päppelt ihn auf und wird dabei irgendwann selbst flügge. Die Produktion „Frau Meier, die Amsel“ des Theater Marabu für Kinder ab fünf ist eine so bewegte wie bewegende Geschichte von den alltäglichen Sorgen und wie man sie überwindet. Das Bonner Theater Marabu war damit beim Westwind-Festival zu Gast, ist damit zum Spielartenfestival eingeladen – und wird sie jetzt gleich mehrfach bei der Bonner Theaternacht zeigen.

PETER ORTMANN

„Heimat (n)irgendwo“ von Marita Ragonese I R: Marita Ragonese Theater Bonn I Weitere Termine in der nächsten Spielzeit I 0228 77 80 08

Die Bonner Theaternacht ist mit seinen fünf Jahren selbst noch im Vorschulalter. Doch Jahr für Jahr kommen neue Gruppen oder Spielorte hinzu, die von der Lebendigkeit der Theaterszene erzählen. In diesem Jahr sind erstmals unter anderem das theater déjà vu oder das Institut Robert SchumaN dabei. Wie in den letzten Jahren stehen Busshuttles bereit, die die Stadt von Ost nach West oder Nord nach Süd durchqueren und bei der Erkundung helfen. So kann man zum Beispiel im Euro Theater Central das Speed-acting entdecken. Ab 20.30 Uhr spielt dort für jeweils fünf Minuten ein Schauspieler für einen einzigen Zuschauer. Beim Gongschlag wird gewechselt. Privattheater also mal wörtlich genommen. Viele Gruppen nutzen den Abend auch für Previews aus ihren neuen Produktionen, so zeigt die Truppe Bühnenmomente in der Tapetenfabrik Ausschnitte aus ihrer Krimikomödie „Das Oslo Syndrom“, in der zwei Bankräuber an der Renitenz ihrer Geiseln fast verzweifeln. Solche Widerstandskraft wäre auch der Bonner Theater- und Kulturszene zu wünschen. Am 14. Juli tagt der Bonner Rat, um drastische Sparvorschläge für die Bonner Kultur zu verabschieden. Und dies obwohl im Frühjahr bei der Bürgerbefragung „Bonn packt’s an!“ sich die Mehrzahl der Bürger gegen Mittelstreichungen ausgesprochen hatte. Contra-Kreis-Theater, Euro Theater Central, Springmaus, Kleines Theater, Bühnen der Stadt Bonn – auf alle kommen Sparmaßnahmen zu. Schließungen dürften die Folge sein. Die Tanzszene kennt das schon, die städtische Tanzcompagnie ist längst aufgelöst. Noch gibt es allerdings Cocoon Dance, die bei der Theaternacht mit dem fringe ensemble im Theater im Ballsaal wieder ein mixed up-Programm vorstellen. Auch Karel Vanek in der Brotfabrik, der Ausschnitte aus seiner neuen Produktion „Fearytale“ über die Angst als vielfältige Antriebskraft zeigt oder Bärbel Stenzenberger, die mit „Gisela Giselle“ dabei ist. In der Oper kann man sich zum Vergleich eine ‚Original’-„Giselle“ des Bayrischen Staatsballetts ansehen. Das Schauspiel steuert in Beuel ein Bürgerbefragung-Medley mit dem Titel „Leidenschaft und Kostendeckungsgrad“ speziell für diesen Abend bei. Der Tag der Bonner Ratssitzung fällt übrigens auf den französischen Nationalfeiertag, mit dem die politische und kulturelle Selbstbestimmung des Bürgers gefeiert wird. Die Theaternacht am 9. Juli könnte zu einem entschlossenen „Allons enfants“ der Bonner Kultur werden.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN

„Bonner Theaternacht“ I An diversen Orten in Bonn I 9.7. I ab 19 Uhr 0228 77 80 08 I www. bonnertheaternacht.de Lesen Sie auch Theaterleben von Jörg Fürst über das Neue Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste unter: www.choices.de/theater-am-rhein

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Für ein sauberes Köln. Für Sie.

The Trash Hunting theatralPerformance Premiere: 15. Juli 2011 Weitere Termine: 16./ 17./ 21. und 22. Juli 2011, Beginn immer 19:00 Uhr

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Auf den Spuren des Abfalls – sinnlich, en passant und cool. Das theater-51grad.com und die AWB gestalten eine theatrale Schnitzeljagd rund um den Aachener Weiher.

TICKET-HOTLINE

0221/ 9 85 45 30 0KOHQEHUJ‡ =OSLFK 7HO 'L )UELV8KU6D6R )HLHUWDJHELV8KU

AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG

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Theater in NRW

SAISON 2011/12 Einer der möglichen Spar- und Kooperationspartner, das Theater Dortmund, Foto: Theater Dortmund

Weniger Holz, mehr Kunst

PREMIEREN Nach Moliere von Peter Licht

Der Geizige

Premiere am 9. September 2011

Nach Richard Wagner

Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA)

Premiere am 16. September 2011

Anja Schöne

Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA)

Premiere am 15. Oktober 2011

Nach William Shakespeare von Feridun Zaimoglu & Günter Senkel

Othello

Premiere am 16. Dezember 2011

Nach Friedrich Schiller

Der Verbrecher (UA)

Premiere am 3. Februar 2012

Nis-Momme Stockmann

Die Ängstlichen und die Brutalen

Premiere am 9. März 2012

Nach Charles Baudelaire

Die Blumen des Bösen (UA)

Premiere am 20. April 2012

WIEDERAUFNAHMEN Marc Becker

Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam!

Ab 14. September 2011

Torsten Buchsteiner

Nordost

Ab 23. September 2011

Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield

Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Katharina Hacker Tel Aviv (UA)

Ab Oktober 2011 Ab Oktober 2011

Kartentelefon 0221-31 80 59 www.theater-der-keller.de

Könnten die Theater im Ruhrgebiet durch Kooperationen besser sparen? Von Hans-Christoph Zimmermann Schlecht geht es den Kommunen in NRW, ob Wuppertal, Hagen, Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen oder Bonn. Schon lange. Seit der Finanzkrise geht es ihnen noch schlechter – und ihren Theatern damit auch. Im Mai 2010 warben die Kulturdezernenten von Dortmund, Essen, Bochum, Oberhausen und Gelsenkirchen deshalb in einem offenen Brief für einen „Theaterpakt NRW“ zur Rettung der Theater- und Orchesterlandschaft. Adressat: Die Landesregierung, die sich stärker an der Finanzierung beteiligen soll. Wo man selbst sparen will, beziffert ein Gutachten zu den „Kooperationsmöglichkeiten im nichtkünstlerischen Bereich zwischen den Stadttheatern in Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hagen und Oberhausen“, das im Mai vorgestellt wurde. Statt bei der Kunst also bei Holz und Eisen sparen. Dortmunds Stadtdirektor Jörg Stüdemann begründet das damit, dass das Thema Theaterehen, also das Zusammenlegen von Häusern, ausgereizt und der Bürgerschaft nicht zu vermitteln sei. Nicht zuletzt stünden dem die unterschiedlichen Rechtsformen der Theater entgegen. Bleibt also der Bereich „Die Synergieeffekte können Verwaltung, Technik, Vertrieb und Dienst- nur kleinere Beiträge zu den leistung. Als Felder nennt Stüdemann Sparauflagen leisten.“ Marketing, ein Callcenter für Kartenverkäufe und Wareneinkauf: „Wir werden bis Ende Juli unter der Federführung jeweils eines Institutes die Fragestellungen durchdeklinieren und dann die Ergebnisse vor dem Sommer zusammentragen“. Da kommt die Studie allerdings zu einem ernüchternden Fazit: „Die zu erwartenden Synergieeffekte können nur kleinere Beiträge zur Erfüllung der Sparauflagen der Träger leisten.“ Ausgeschlossen aus der Analyse wurde der Bereich Werkstätten, doch gerade da sieht die Studie Möglichkeiten: „Deutlich größeres Potential dürfte in den angrenzenden Bereichen Werkstätten und Investitionen liegen.“ Aufgrund der großen Distanzen des Ruhrgebiets sieht Stüdemann Chancen nur für „sektorale Modelle“ und lässt deshalb eine Zusammenlegung der Lager und des Fuhrparks von Dortmund und Bochum prüfen. Insgesamt schätzt der Kulturdezernent die Einsparmöglichkeiten für das Dortmunder Theater auf 300.000 Euro. Das macht bei einem Etat von 31 Mio. Euro zwar nur knapp ein Prozent aus, doch bei Sparvorgaben von 1,7 Mio. Euro für das Theater klingt das nicht schlecht. Die größten Sparpotentiale sieht die Studie allerdings im theaterpolitischen Bereich – und da wird es heikel: Vorgeschlagen werden eine Tarifgemeinschaft und das „Kappen der Steigerungsautomatik“. Außerdem eine Initiative für eine ermäßigte Umsatzsteuer von sieben Prozent für die Theater samt Vorsteuerabzugsmöglichkeit. Etwas, dass schon bei der Berliner Opernstiftung gescheitert ist. Da kann man das Gezeter der Gewerkschaften und SteuerHans-Christoph Zimmermann ist politiker jetzt schon hören. Mit den Erkenntnissen einer Theaterkritiker Studie ist es da nicht mehr getan, das geht nur mit befür Printmedien und Hörfunk. lastbaren politischen Mehrheiten. Das gesamte Gutachten zu den Kooperationsmöglichkeiten der Ruhrgebietstheater finden Sie unter: www.nrw-kultur.de/gutachten Lesen Sie auch unsere Opernkolumnen unter: www.choices.de/oper-nrw

Ticket-Online www.offticket.de Vorverkauf www.köln-ticket.de

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Theater-Termine Köln-Bonn

Theater-Kalender Köln-Bonn

= Premiere

ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Monika Blankenberg Fr. 1.7. Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten od. Torsten Schlosser Fr. 1.7., Sa. 2.7., Fr. 8.7., Sa. 9.7., Fr. 15.7., Sa. 16.7., Fr. 22.7., Sa. 23.7., Fr. 29.7., Sa. 30.7. jeweils 22.00 Rosa K. Wirtz Sa. 2.7., Sa. 16.7., Sa. 30.7. Das Bundeskabarett So. 3.7. 18.00 Gratis und nicht umsonst : Martin Niemeyer Mo. 4.7. bis Do. 7.7. je 21.30 Rupert Schieche Fr. 8.7. Kai Magnus Sting Sa. 9.7. Gratis und nicht umsonst: Martin Zingsheim Mo. 11.7. bis Do. 14.7. je 21.30 Travestie verkehrt Fr. 15.7., Fr. 22.7. Gratis und nicht umsonst: Britta Weyers Mo. 18.7. bis Do. 21.7. je 21.30 Diva La Kruttke Sa. 23.7. Gratis und nicht umsonst: Monika Blankenberg & Rena Schwarz Mo. 25.7. bis Do. 28.7. je 21.30 Frizzles Fr. 29.7.

METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Alice im Wunderland Sa. 2.7., So. 3.7. je 15.30, Mo. 25.7. je 11.00 u. 15.30 Die kleine Meerjungfrau So. 10.7., Sa. 16.7., So. 17.7. je 15.30 Das kunstseidene Mädchen Fr. 15.7., Sa. 30.7. Link! Improvisationstheater Sa. 16.7.

BÜHNE DER KULTUREN 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr Liebe ist... Fr. 1.7. Ein Sommernachtstraum Do. 6.7. Onstage Sa. 9.7. 18.00 Geschichten aus dem Wienerwald Fr. 15.7., Sa. 16.7. Nicht Chicago. Nicht hier! Mo. 18.7. 19.00 Der Diener zweier Herren Fr. 29.7. Zodiac Sa. 30.7., So. 31.7.

SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS

COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Ganz schön feist Fr. 1.7. Lisa Feller Fr. 1.7. 20.30 Thomas Reis Sa. 2.7., So. 3.7. Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie Sa. 2.7. 20.30 BASTA Di. 5.7. Jochen Malmsheimer Fr. 8.7. GriessKonejungNeutagNitschke: Schlachtplatte Sa. 9.7. Helges Leben Mi. 13.7., Do. 14.7. je 19.30 Duo Expressos Fr. 15.7. Patrizia Moresco Sa. 16.7. 20.30 Liliom Fr. 22.7., Sa. 23.7. je 19.30 Fragmente einer Sprache der Liebe Fr. 22.7., Sa. 23.7. Mimikry Di. 26.7. bis Sa. 30.7., So. 31.7. 16.00 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall Oscar Wilde Fr. 1.7. Musikalische Stadtgeschichten So. 3.7. 18.00 Schwachsinn. Wachsinn. Sinn Mo. 4.7.

MUSICAL DOME KÖLN 0221 5 77 90 The Rocky Horror Show Fr. 1.7. 20.00, Sa. 2.7. 15.00 u. 20.00, So. 3.7. 15.00 u. 19.00, Di. 5.7. bis Fr. 8.7. 20.00, Sa. 9.7. 15.00 u. 20.00, So. 10.7. 15.00 u. 19.00 OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr

Werner Koczwara Sa. 16.7., So. 17.7. Varietéspektakel 2011: Cirque de Tuque Di. 19.7., Mi. 20.7., Fr. 22.7. bis Mi. 27.7., Fr. 29.7. bis So. 31.7. Heinrich Pachl Do. 21.7. Philipp Weber Do. 28.7. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Cry Me A River Fr. 1.7. Conte d’Amour Di. 5.7., Mi. 6.7. aufplatzen Do. 7.7. Tagfish Fr. 8.7., Sa. 9.7. 15.00 u. 20.00 THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Der lustige Witwer Fr. 1.7., Sa. 2.7., So. 3.7. 17.00 u. 20.00, Mo. 4.7. bis Fr. 8.7., Sa. 9.7. 17.00, So. 10.7., Di. 12.7. bis So. 17.7., Di. 19.7. bis So. 24.7., Di. 26.7. bis Sa. 30.7., So. 31.7. 17.00

Béjart Ballet Lausanne Fr. 1.7., Sa. 2.7. Carmina Burana Do. 14.7. bis Sa. 16.7. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr God’s Entertainment Sa. 2.7. 22.30, So. 3.7. 19.00 Der Mann an Tisch 2 Fr. 8.7. bis Mo. 11.7.

0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Peaches DJ Extravaganza Fr. 1.7. 21.00 Der Kirschgarten Sa. 2.7., Mo. 6.7. Die Dreigroschenoper So. 3.7. Vielleicht ist es besser, Sie aus der Ferne zu kennen Mo. 4.7. 21.00, Erfrischungsraum, Was vom Tage übrig blieb 7 Warten auf Godot Di. 5.7., Do. 7.7. Erdmöbel Fr. 8.7. 20.00 Feuer Fr. 8.7. 20.00, Erfrischungsraum, Lesung Mamma Mafia Sa. 9.7., So. 10.7. 19.00 Leseprobe Mo. 11.7. 20.30, Erfrischungsraum, Was vom Tage übrig blieb 10 Ein Sturz Di. 12.7. 19.30, Mi. 13.7. Haltlose Welt Di. 12.7. 21.00, Diskussion zum Archiveinsturz

THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Stör ich? Fr. 1.7., Sa. 2.7., Fr. 8.7., Di. 12.7., Mi. 13.7. Nordost Di. 5.7. bis Do. 7.7. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Do. 14.7., Fr. 15.7., Di. 19.7. bis So. 24.7., Di. 26.7. bis So. 31.7. Tel Aviv Sa. 16.7., So. 17.7. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Wolke 9 Fr. 1.7., Sa. 2.7. Trust So. 3.7., Mo. 4.7. Kaspar Häuser Meer Di. 5.7. bis Do. 7.7. Kunst Fr. 8.7. bis So. 10.7. Ladies Night Mi. 13.7., Do. 14.7. Mutters Courage Fr. 15.7., Sa. 16.7.

SENFTÖPFCHEN

THEATER TIEFROT 0221 24 00 911, Beginn 20.30 Uhr Faust 1.0 Fr. 1.7., Sa. 2.7. Bald ruh ich wohl – Eichmanns letzte Nacht Do. 7.7., Fr. 8.7. Vampirabend Sa. 9.7., Do. 21.7. Der eingebildete Kranke Mi. 13.7., Fr. 15.7., Sa. 16.7. Femme fatale Fr. 22.7. bis So. 24.7.

Das GlasBlasSing Quintett Fr. 1.7. Axel Pätz Sa. 2.7., So. 3.7. Ferdinand Linzenich Mo. 4.7., Di. 5.7. Hans Holzbecher Mi. 6.7. Astrid Gloria Do. 7.7. Susanne Pätzold & Alex Burgos Sa. 9.7., So. 10.7. Spot(t)light – Die Lach-Show Mo. 11.7. Manfred Lütz Di. 12.7. Bernd Lafrenz Mi. 13.7., Do. 14.7. Zu Zweit Fr. 15.7.

PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Axel Pätz Fr. 1.7. Dieter Hildebrandt Sa. 2.7., So. 3.7. 5. Pantheon Liedermacherfestival Do. 7.7., Fr. 8.7. Bonner Theaternacht Sa. 9.7. 19.30 Schlachtplatte So. 10.7. Henning Schmidtke Mi. 13.7. Pause & Alich Fr. 15.7., Sa. 16.7., Mi. 20.7. bis Sa. 23.7. Sebastian Pufpaff So. 17.7. Thomas Freitag Di. 19.7.

SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI

0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Keiner weiß mehr Fr. 1.7. bis So. 3.7. 29. Kölner Schultheaterwoche Di. 5.7. bis Di. 12.7.

0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr

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= choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten

NACHTLACHSHOWS Wer den Sommer lachend überstehen möchte, kann sich in der Roonstraße an der einmaligen Kleinkunst-Reihe „gratis und nicht umsonst“ laben. Jeden Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ersteigen einige der besten neuen Kabarettisten und Comedians beiderlei Geschlechts die kleine Bühne im WirtzHaus im Atelier Theater, um kräftig auszuteilen. Start ist jeweils um 21.30 Uhr, Foto: Rosa K. Wirtz und Viva-Marie Wirtz mit ihrem Spaßensemble 2011 SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Springmaus-Ensemble Di. 5.7. bis Fr. 8.7. Bonner Theaternacht Sa. 9.7. ab 19.30 @rheinkabarett Mi. 13.7. bis Sa. 16.7. Michael Hatzius Di. 19.7., Mi. 20.7. Weiber Reloaded Do. 21.7., Fr. 22.7. Andreas Etienne Sa. 23.7. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Geheime Freunde Fr. 1.7. 10.00 u. 19.30, Sa. 2.7. 19.30 Das Grüffelokind So. 3.7. 15.00, Mo. 4.7. 10.00, Di. 12.7. 9.30 u. 11.30, Mi. 13.7. 10.00 u. 15.00 Emil und die Detektive Di. 5.7., Mi. 6.7. je 10.00, Di. 19.7. 10.00 u. 18.30, Mi. 20.7. 10.00 Peter Pan Do. 7.7. 10.00, Fr. 8.7. 10.00 u. 18.30, Sa. 9.7. 15.00 u. 19.30, So. 10.7. 15.00, Mo. 11.7. 10.00 Wenn ich du wär Do. 14.7. 10.00 u. 19.30, Fr. 15.7. 10.00 u. 19.30 Spotlights Festival Sa. 16.7. 18.00 Der Grüffelo So. 17.7. 1..00 u. 15.00, Mo. 18.7. 9.30 u. 11.30 Zirkus Upsala – Stadt im Koffer Mo. 18.7. 18.00 Krabat Do. 21.7. 10.00 u. 19.30, Fr. 22.7. 10.00 THEATER BONN: KAMMERSPIELE 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Herr Puntila und sein Knecht Matti Fr. 1.7., So. 10.7. 18.00 Lulu So. 3.7. 18.00, Fr. 8.7., Sa. 16.7. Prinz Friedrich von Homburg Sa. 9.7. Tod eines Handlungsreisenden Fr. 15.7. THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Der Wildschütz oder: Ein unmoralisches Angebot Sa. 2.7., Do. 7.7., Fr. 15.7., Fr. 22.7. La sonnambula (Die Nachtwandlerin) So. 3.7. 18.00, Mi. 6.7., Do. 14.7. Bayerisches Staatsballett München Sa. 9.7., So. 10.7. 18.00 Kehrauskonzert So. 24.7.

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OFF Broadway

Weisshaus

Odeon

Filmpalette

Cinenova

Filmhaus

Rex am Ring

23. Jhg.| Juli 2011

NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG EIN FILM VON ASGHAR FARHADI

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Wollen sich scheiden lassen, dürfen aber nicht, Nader und Simin, Kritik S. 24

KULTUR.KINO.KÖLN.

23 Jhg. I Juli 2011

FILMKRITIK-ÜBERSICHT

FILMSTART-TERMINE 30.6. 7.7. 14.7. 21.7.

34

ALLES KOSCHER!

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34

ALL YOU NEED IS KLAUS

X

41

ARSCHKALT

30

BARNEY’S VERSION

34

BELGRAD RADIO TAXI

X

44

BRAUTALARM

X

34

BROWNIAN MOVEMENT

28

COMPANY MEN

44

HARRY POTTER

28

HERZENSBRECHER

42

INSIDIOUS

36

KLEINE WAHRE LÜGEN

44

LARRY CROWNE

X

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MEIN FREUND KNERTEN

X

24

NADER UND SIMIN

32

NAOKOS LÄCHELN

44

NICHTS ZU VERZOLLEN

44

DIE NORDSEE VON OBEN

41

ROCKABILLY RUHRPOTT

44

DAS ROTTKÄPCHEN-ULTIMATUM

X

32

EIN SOMMERSANDTRAUM

X

42

SWANS

30

EIN TICK ANDERS

42

TRANSFORMERS 3

28

VIER LEBEN

28

WAS DU NICHT SIEHST

32

THE WAY BACK – DER LANGE WEG

42

WILLKOMMEN IN CEDAR RAPIDS

41

WIN WIN

44

DER ZOOWÄRTER

X X

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Draußen oder drinnen, kann dem Kino nicht entrinnen: Christian Meyer

Unterm Sternenhimmel

Der Sommer bietet ein reichhaltiges Angebot an Freiluftkino Juni, Juli, August – die Sommerzeit ist für Kinomacher immer eine zwiespältige Angelegenheit. Die Lust, die Zeit im dunklen Kinosaal zu verbringen, soll bei hochsommerlichen Temperaturen sogar unter Cineasten gedämpft sein. Unter Kölner Kinomachern hat sich das Freiluftkino daher immer mehr zur Option entwickelt, um dem wankelmütigen Wetter Paroli zu bieten. Wenn es schlecht ist, kommen die Kinofans nach wie vor in den Saal, wenn es gut ist, können sie trotzdem einen Film ge„Manches Open Air-Kino nießen – unter dem Sternenhimmel. Dort nimmt sich die Freiheit, nimmt sich das Kino mitunter die Freiheit, Programmkino zu machen“ Programmkino zu machen, also Filme zu spielen, die außer der Reihe laufen. Und da kann das Open Air- Kino auch inhaltlich interessant werden und steht nicht unbedingt in direkter Konkurrenz zu den normalen Spielplänen der Kinos. Hier werden alte Kinohits mit jüngeren Publikumserfolgen gekreuzt, dort seltene Perlen mit Genre-Klassikern. Und mitunter werden auch ganze Reihen thematisch zusammengestellt.

X

X X 28.7.

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X X 29.6.

An Open Air-Kinos mangelt es in Köln auch in diesem Jahr nicht: Das Nachspielen großer Arthauserfolge der letzten Kinosaison hat sich im Biergarten des Cinenova Kinos, das am 7. Juli startet, ebenso etabliert wie beim bereits Ende Mai gestarteten Sion Sommerkino im Rheinauhafen. Die Sommer Berlinale präsentiert schon ab dem 30. Juni im Innenhof des Museums für Angewandte Kunst vor gotischer Kulisse ausgewählte jüngere Arthausfilme, zeigt aber auch eine handvoll Premieren. Mit der Übernahme der Organsiation durch den Cinedom ist das ursprüngliche Filmhaus-Open Air (ab 15.7.) mainstreamiger geworden, allerdings werden Montags Arthausfilme und Sonntags Klassiker gezeigt. Wie gehabt wird ab August auch in diesem Jahr wieder die autonome Kulturzone Odonien an der Hornstrasse bespielt, man weicht den Parties nun auf die Wochenmitte aus. Ob Kölns kleinstes Open Air-Kino im Biergarten des Off Broadway in diesem Jahr stattfindet, war bei Redaktionsschluss noch offen. Dass das Radstadion-Open Air in Ermangelung eines Sponsors leider ausfallen muss, ist hingegen gewiss.

X X X X X X

Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung

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Eine speziell kuratierte Reihe zeigt nach wie vor die Filmbar, exquisit vor dem Dom-Panorama auf dem Dach des Museum Ludwig gelegen. Ab Anfang August wird dort die Ausstellung „Sternstunden des Glamour“ von acht Filmklassikern mit Marlene Dietrich, Marilyn Monroe, Audrey Hepburn u.a. begleitet (bei schlechtem Wetter geht es eine Etage tiefer ins Filmforum). Eine Sonderstellung nehmen seit 27 Jahren die Bonner Stummfilmtage im Arkadenhof der Universität ein. Seit das Festival im letzten Jahr von Haushaltskürzungen bedroht wurde, ist die Euphorie der Initiatoren allerdings ein wenig bedeckt. Zwar wurden – so die gute Nachricht – die angedrohten Kürzungen für 2011 nicht realisiert, die Stummfilmtage starten daher am 11. August. Doch letztendlich kamen sie dann doch: Nun droht dem Veranstalter Förderverein Filmkultur Bonn eine Kürzung der Gelder um 20 Prozent. Wir hoffen, dass sich die Politik eines Besseren besinnt und das Festival auch 2012 stattfinden kann.

Christian Meyer

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choice of choices

Die Wahrheit entfernt sie voneinander: Nader (Peyman Moadi) und Tochter Termeh (Sarina Farhadi)

Komplizierte Wahrheitsfindung „Nader und Simin – Eine Trennung“ von Asghar Farhadi Nader und Simin stehen vor der Trennung. Als sich ein Unfall in ihrer Wohnung ereignet, geraten sie in einen komplexen Strafprozess. C Kaleidoskop der iranischen Gesellschaft

Hintergrund ist jeder künstlerische Film aus dem Iran etwas Besonderes, und jeder Film, der im Westen gezeigt wird, ein kleines Wunder.

Der Film beginnt mit einer Szene vor dem Scheidungsrichter. Simin will mit der Familie den Iran verlassen, ihr Mann Nader will sich jedoch in Teheran weiterhin um seinen an Alzheimer erkrankten Vater kümmern – eine Einigung finden sie nicht. Die Scheidung kommt zwar erstmal nicht zustande, doch Simin zieht zu ihren Eltern, Nader bleibt alleine mit Tochter Termeh (Regisseurs-Tochter Sarina Farhadi) zurück. Als der nach dem Umzug von Simin eine Pflegekraft für seinen kranken Vater einstellen muss, kommt es kurz darauf zu einem Unglück, bei dem die schwangere Pflegehilfe ihr Kind verliert. Der Fall kommt vor Gericht, die Positionen verhärten sich und jeder hat gute Gründe, nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Alle Beteiligten sind vor moralische Fragen gestellt, die sie fordern, ihren Wertekanon zu hinterfragen.

Asghar Farhadi weiß, wie man ein solches Wunder vollbringt. Er beherrscht die Kunst des Subtextes. Seine Filme sind frei von expliziter Kritik am Regime und der Gesellschaft, und doch erzählen sie so viel darüber. Sein letzter Film „Alles über Elly“, der auf der Berlinale 2006 einen Silbernen Bären gewann, stellte eine Gruppe dezent progressiver junger Menschen in einem Ferienhaus am Meer vor. Nach einem Unglück bricht die unterschwellige (gesellschaftliche) Anspannung heraus. Der Schauplatz in „Alles über Elly“ war ebenso isoliert wie die porträtierte Mittelschicht.

Drangsalierte Filmkultur Asghar Farhadi ist einer der wenigen iranischen Regisseure, die im Westen Beachtung finden. Die Filmproduktion des Landes ist sowieso nicht groß, aber unter diesen wenigen Filmen sind es vor allem Mainstreamproduktionen, die den Durst der jungen Bevölkerungsschicht nach Unterhaltung stillen sollen. Westliche Filme aus Hollywood oder Europa werden in den iranischen Kinos nicht gezeigt. Iranisches Arthauskino wird ebenfalls nicht gezeigt – obwohl es existiert. Neben dem überschaubaren Mainstream gibt es eine noch überschaubarere Anzahl an Regisseuren, denen die Gratwanderung gelingt, Filme unter dem restriktiven Regime zu drehen. Dazu zählen Abbas Kiarostami, Bahman Ghobadi oder der Makhmalbaf-Clan mit Vater Mohsen, seiner Frau und den drei Kindern, darunter die im Westen höchst erfolgreiche Tochter Samari. Alleine das Kino iranischer Exilanten wie der in Frankreich lebenden Marjane Satrapi oder dem in Deutschland arbeitenden Ali Samadi Ahadi, der zuletzt mit „The Green Wave“ die Demokratisierungsbewegung und ihre gewaltsame Niederschlagung dokumentierte, können im Film sagen, was sie wollen. Als im Iran lebender Iraner kann man das nicht, denn Drehgenehmigungen werden häufig verweigert. Und wenn man doch drehen darf, dann werden die Filme zwar auf den internationalen Filmfestivals gezeigt, wo sie regelmäßig Preise erhalten, aber nicht in den heimischen Kinos. Populärstes Opfer der rigiden Politik im Iran ist Jafar Panahi. 2010 wurde er verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. Auf der diesjährigen Berlinale musste sein Jurystuhl leer bleiben. Trotzdem war in diesem Jahr in Cannes sein neuester Film „This is not a Film“ zu sehen. Vor diesem

Die Kunst des Subtextes

Ganz anders Farhadis neuer Film, der mitten im großstädtischen Leben steht: Man sieht lebendige Straßenszenen, hat es mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten zu tun und streift verschiedene soziale Orte – öffentliche wie private. Die Großstadt mit ihrem Lärm und die Menschen mit ihren Worten und ihrem Temperament prägen den Film. In dieser Vielfältigkeit ist dieses Juwel, das alleine schon mit seinen großartigen Schauspielern und der guten Kamerarbeit und Montage begeistern kann, in jedem Augenblick ein sehr genauer, nie tendenziöser Blick auf die iranische Gesellschaft. Die oft agile, fast nervöse Kamera beobachtet mal aus der Distanz das Geschehen, mal ist sie ganz nah an den Figuren. Genau so wie sich auch die Figuren ständig in ihren Positionen verändern, Vergewisserung suchen, sucht die Kamera immer neue Perspektiven. Auch wenn sich die Figuren immer mehr in ihren Widersprüchen verheddern, psychologisch bleiben sie trotz der inneren Brüche immer ganz und gar nachvollziehbar. Bei der filmischen Wahrheitssuche ist der Zuschauer mal geneigt, dem Einen zu glauben, mal dem Anderen. Fast meint man, Farhadi mache aus dem relativ undramatischen Stoff eine Art „Whodunit“-Krimi, nur dass man das Genre an der alltagsorientierten Inszenierung nicht ablesen kann. Keine Gefahr, keine nächtlichen Szenen, eher die Stimmung eines Gerichtsdramas macht sich breit. Und doch geht es in dem Film in jedem Augenblick um die gesamtgesellschaftliche Situation des Iran. Dass mit „Nader und Simin“ ein Film eines Landsmanns und Freundes des im Iran festgehaltenen Jafar Panahi den Hauptpreis der Berlinale gewann, ist keine politische Entscheidung. Der Film hat den Preis verdient. Aber es ist eine Entscheidung mit politischer Signalwirkung. CHRISTIAN MEYER

NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG Berlinale 2011: Goldener Bär IRN 2011 - Drama - Regie: Asghar Farhadi - Kamera: M. Kalari - mit: Peyman Moadi, Sarina Farhad, Babak Karimi - Verleih: Alamode Start: 14.7. Cinenova, Filmpalette, Odeon

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Kölner Kritikerspiegel

JULI 2011 Die häufigsten Nennungen

Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger

Thomas Linden Kölnische Rundschau

Herausragend Der lange Weg von Peter Weir Bemerkenswert

Barney‘s Version von R. J. Lewis

Best of Comedy

Best of Drama

Nader und Simin von A. Farhadi

Besondere Erwähnung

Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin

Sebastian Ko WDR 1 LIVE

R.-Ruediger Hamacher film-Dienst

Nader und Simin von A. Farhadi

Nader und Simin von A. Farhadi

Kleine wahre Lügen von G. Canet

Nader und Simin von A. Farhadi

Herzensbrecher von X. Dolan

Herzensbrecher von X. Dolan

Nader und Simin von A. Farhadi

Vier Leben von M. Frammartino

Willkommen in Cedar Rapides von M. Arteta

Alles koscher! Mein Freund von Knerten J. Appignanesi von Å. Engmark

Nader und Simin von A. Farhadi

Vier Leben von M. Frammartino

Company Men von J. Wells

Ein Tick anders von A. Rogenhagen

Marieke Steinhoff Schnitt

Sven von Reden StadtRevue

Vier Leben Nader und von Simin M. Frammartino von A. Farhadi Naokos Lächeln von T. A. Hung

Nader und Simin von A. Farhadi

Ein Sommersandtraum von P. Luisi

Daniel Lars Olav Kothenschulte Beier Frankfurter Der Spiegel Rundschau

Naokos Lächeln von T. A. Hung

Christina Nord taz

Katja Nicodemus Die Zeit

Nader und Simin von A. Farhadi

Vier Leben Nader und von Simin M. Frammartino von A. Farhadi

Der lange Weg von Peter Weir

Brownian Movement von N. Leopold

Brownian Movement von N. Leopold

Herzensbrecher von X. Dolan

Nader und Simin von A. Farhadi Herzensbrecher von X. Dolan

Mein Freund Knerten von Å. Engmark

Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln

Alles koscher! von J. Appignanesi

Belgrad Radio Taxi von S. Koljevic Naokos Lächeln von T. A. Hung

Verena Lueken FAZ

Nader und Simin von A. Farhadi Larry Crowne Brownian von Movement von Tom Hanks N. Leopold

Nader und Simin von A. Farhadi Herzensbrecher von X. Dolan Alles koscher! von J. Appignanesi

Swans von H. V. da Silva

Brownian Movement von N. Leopold Vier Leben von M. Frammartino

Kino-Kalender

PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN bis 30.7. NEUERWERBUNGEN DER FILMBIBLIOTHEK, Jap. Kulturinstitut Neue Animes und Spielfilme werden im wechselnden Programm gezeigt

13.7., 19.10 Uhr HARRY POTTER – HEILIGTÜMER 1 + 2, Metropolis, Rex Double-Feature als OV mit den beiden Verfilmungen des letzten Bandes

bis Ende August, SION SOMMERKINO, Rheinauhafen Das Open Air am Rheinauhafen zeigt auch Arthaus-Hits und Klassiker

13.7., 20 Uhr NADER UND SIMIN, Odeon Preview der Filmsociety, anschl. Gespräch mit Jasmin Khatami

30.6., 20 Uhr ANDUNI − FREMDE HEIMAT, Off Broadway Ein Film über eine junge Armenierin in Deutschland, mit Gästen

13.-17.7. KHM – RUNDGANG, KHM-Campus am Filzengraben Die Jahresausstellung der Kunsthochschule für Medien zeigt auch Filmprogramme

30.6.-3.7. 3. KÖLNER KINO NÄCHTE, div. Orte Vielseitige Leistungsschau der vielteiligen Kölner Kinoszene

14.7., 19.30 Uhr FINDING THE RUTH, Filmforum Auf der Suche nach Pyramiden in Bosnien, anschl Filmgespräch

30.6.-23.7. SOMMER BERLINALE, Museum für Angewandte Kunst Das Arthaus-Open Air im Innenhof des MAK zeigt auch Previews 1.7., 20.30 Uhr AN ECOLOGY OF MIND, Filmforum Anschl. Filmgespräch mit der Regisseurin Nora Bateson

Jap. Kulturinstitut: „Chibi Maruko chan“

2./3.7., 15 Uhr DER GANZ GROSSE TRAUM, Weisshaus Wie der Fußball nach Deutschland kam: Spielfilm mit Daniel Brühl

2.7., 20 Uhr KLEINE WAHRE LÜGEN, Off Broadway Der französische Sommerhit als Preview im Original mit Untertiteln

16.7., 20 Uhr CLEPTOMANICX – ROLLEN AALLER 3, Filmforum Hanseatischer Skater-Irrsinn mit Musik von Isolée

5.7, 20 Uhr KLEINE WAHRE LÜGEN, Cinenova Preview des sommerlichen Cliquenfilms von Guillaume Canet

17.7., 16.30 Uhr ANGÈLE ET TONY, Cinenova Cinè-Club-Preview mit einem Film von Alix Delaporte

6.7., 21.30 Uhr, BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL, Filmhaus Spanischer Slasher-Zombie-Mix aus den frühen 70er Jahren

20./21.7., 9 Uhr „.MOV“ – KURZFILMFEST FÜR SCHÜLER/INNEN, Filmforum Filme und Gespräche für SchülerInnen ab der 9. Klasse. Anmeldung erforderlich

ab 7.7., bei Dunkelheit CINENOVA OPEN AIR, Cinenova Biergarten tägl. außer So. Arthaushits der letzten Monate Kölner Kino Nächte: „Epidemic“

„Angèle et Tony“

20.7., 20.15 Uhr, BRAUTALARM, Cinedom First Ladies Preview der Hollywoodkomödie 20.7., 21.30 Uhr, BLOOD DINER, Filmhaus Parodie von Hershell Gordon Lewis‘ „Blood Feast“ von 1987

10.7., 9–17 Uhr BRASSED OFF & UP IN THE AIR, Off Broadway Filmtagung zum Thema Beschleunigung und zersplitterte Zeit

23./24. 7., 15 Uhr SERENGETI, Weisshaus Knapp 50 Jahre nach Grzimeks Naturdoku ein neuer Blick auf die Tiere der Savanne

10.7., 11.30 Uhr, ICH MÖCHT ZO FOSS NOH KÖLLE JON, Odeon Erinnerungen an Willi Ostermann mit den Black Fööss 10.7., 18 Uhr BELGRAD RADIO TAXI, Cinenova Preview des Episodenfilms von Srdan Koljevic

23.7., 20 Uhr NICHTS ZU VERZOLLEN, Cinenova Die neue Komödie von Dany Boon im Original mit deutschen Untertiteln

13.7., 16.15/19/22 Uhr HARRY POTTER – HEILIGTÜMER D. TODES 2, Rex, Nachmittags die deutsche, abends die englische Fassung 13.7., 16.30/19/22 Uhr, HARRY POTTER – HEILIGTÜMER D. TODES 2, Metropolis Nachmittags die deutsche, abends die englische Fass

„Live can‘t be lived twice“

15.7., tägl. bei Dunkelheit CINEDOM OPEN AIR, Wiese am Filmhaus Das Filmhaus Open Air findet nun unter der Leitung des Cinedom statt 16./17.7., 15 Uhr DER RÄUBER HOTZENPLOTZ, Weisshaus Die Verfilmung von Ottfried Preußlers Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1974

ab 2.7., jd. Sa & So, 15 Uhr DIE NORDSEE VON OBEN, Off Broadway Die erfolgreiche Doku zeigt die Nordsee aus der Luftperspektive

9./10.7., 15 Uhr BENJAMIN BLÜMCHEN – SCHÖNSTE ABENTEUER, Weisshaus Das Kinderfilmprogramm des Weisshauskinos zeigt den rüsseligen Helden

15.7., 20.15 Uhr, LIFE CAN‘T BE LIVED TWICE, Filmforum Ein indisches Roadmovie um drei Freunde auf Reisen

27.7., 20 Uhr TOM MEETS ZIZOU – KEIN SOMMERMÄRCHEN, Odeon Doku über den Fußballer Thomas Broich, zu Gast ist Regisseur Aljoscha Pause „Die Nordsee von oben“

25

29.7., 21.30 Uhr DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT, Filmhaus John Carpenters Klassiker mit Alice Cooper

„Cleptomanicx: Rollen Aaller 3“

ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE [email protected] • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221. 23 24 18 • KINOKASSE 0221. 82 05 733 NEUSTARTS TAKEOFF – PREVIEW, I.Z.M. DEM INSTITUT FRANÇAIS , 2.7., 20UHR

LES PETITS MOUCHOIRS KLEINE WAHRE LÜGEN (OMU)

WEITERHIN IM PROGRAMM

DIE FRAU DIE SINGT (OMU) Ab: 7.7.

F 2010 – R: Guillaume Canet – D: François Cluzet, Marion Cotillard, Benoît Magimel

CA 2009 – R: Denis Villeneuve – D: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin Als der Notar Lebel den Zwillingen Jeanne und Simon Marwan den letzten Willen ihrer Mutter Nawal eröffnet, sind die beiden bass erstaunt, zwei Umschläge überreicht zu bekommen - einen Brief für ihren Vater, von dem sie glaubten, er sei tot, und einen für ihren Bruder, von dessen Existenz sie überhaupt nichts wussten.

BEGINNERS (OMU) USA 2011 – R: Mike Mills – D: Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent Sommer am Cap Ferret. Wie jedes Jahr hat der gestresste Restaurantbesitzer Max seine Freunde in sein Strandhaus eingeladen. Da ist zum Beispiel der Chiropraktiker Vincent, der vor kurzem festgestellt hat, dass er heimlich in Max verliebt ist, oder Antoine, der unermüdlich von seiner Ex redet und allen damit ganz schön auf die Nerven geht, oder Eric, der auch mit Mitte 30 noch immer meint, jede ins Bett kriegen zu können, und Marie, die hofft, sich hier vor einem hartnäckigen Pariser Verehrer verstecken zu können, sowie Max‘ Ehefrau Vero, die sich für alle verantwortlich fühlt, vor allem wenn es um die biodynamisch richtige Ernährung geht.

EIN SOMMERSANDTRAUM

Ab: 21.7.

CH 2011 – R: Peter Luisi – D: Fabian Krüger, Frölein Da Capo, Beat Schlatter

Oliver erwacht einige Monate nach dem Tod seines Vaters wieder aus seiner Starre, als er der eigenwilligen und unberechenbaren Anna begegnet. Und während sie sein Leben erobert, kommen die Erinnerungen an seinen Vater zurück, der nach einer 44-jährigen Ehe mit 75 sein Coming-out hatte und sich in ein wildes, buntes und energiegeladenes schwules Leben stürzte. FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN BESCHLEUNIGUNG UND ZERSPLITTERTE ZEIT

Am 10.7., 9.30 – 17.30 UHR FILM-TAGUNG

BRASSED OFF – MIT PAUKEN UND TROMPETEN UP IN THE AIR Benno mag sein Leben gern geordnet. Er liebt Beethoven und schöne Frauen. Die Nachbarin, Sandra, und ihre Musik sind ihm ein Dorn im Auge. In ihrem Café, ein Stockwerk unter seiner Wohnung, probt Sandra lautstark ihre Songs, träumt vom großen Durchbruch und lässt sich von Bennos Beleidigungen nicht beeindrucken. Als Benno eines Morgens aufwacht, findet er - Sand. Und der kommt von niemand anderem als ihm selbst. Und er wird mehr. Jeden Tag.

Referenten: Dr. med. Isolde Böhme/Dipl.-Psych. Rupert Martin, Ullrich Beumer (Inscape International) KÖLNER KINONÄCHTE 2011

ANDUNI - FREMDE HEIMAT

30.6., 20 UHR

Als Gäste sind die Regisseurin, die Produzentin, die Hauptdarstellerin und der Hauptdarsteller eingeladen. TAKEOFF – PREVIEW, I.Z.M. DEM INSTITUT FRANÇAIS

BLUE VALENTINE

Ab: 4.8.

USA 2010 – R: Derek Cianfrance – D: Michelle Williams, Ryan Gosling, Faith Wladyka

LES ÉMOTIFS ANONYMES – DIE ANONYMEN ROMANTIKER (OMU) 1.8., 20UHR JEDEN SAMSTAG UND SONNTAG IM JULI, UM 15.00 UHR

DIE NORDSEE VON OBEN D 2011 – R: Silke Schranz, Christian Wüstenberg – D: Dokumentation

Nach sechs gemeinsamen Jahren ist Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus Liebeserklärungen per Ukulele und Stepptanz wurden banale Streits um Geld, um fehlgeschlagene Ambitionen und um die gemeinsame Tochter Frankie.

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weisshaus KINO AUF DER LUXEMBURGER STR. 255 • WWW.WEISSHAUS-KINO.DE [email protected] • KINOKASSE 0221. 41 84 88 NEUSTARTS KÖLNER KINONÄCHTE 2011 FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNG 1.7., 19:30 UHR

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NEUSTARTS WEISSHAUS PREVIEW 25.7., 20 UHR

Ab: 30.6.

J 2010 – R: Tran Anh Hung – D: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara

Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe (Kenichi Matsuyama) in Aufruhr. Mit seiner ersten Liebe Naoko (Rinko Kikuchi) verbindet ihn eine innige Seelenverwandtschaft, doch ihre Beziehung ist belastet durch den tragischen Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Kizuki (Kengo Kora). Als Midori (Kiko Mizuhara) in sein Leben tritt, ein offenes, temperamentvolles und sehr selbstbewusstes Mädchen, und damit all das, was Naoko nicht sein kann, muss sich Watanabe zwischen seiner Vergangenheit und seiner Zukunft entscheiden. Im Anschluss an die Filmvorführung werden Mitglieder der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. im Dialog mit dem Publikum eine Filmpsychologische Betrachtung diskutieren.

BARNEY‘S VERSION

NICHTS ZU VERZOLLEN

Ab: 28.7.

F 2011 – R: Dany Boon – D: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard

Das französisch-belgische Grenzörtchen Courquain blickt schweren Zeiten entgegen, seit in Europa so kriminelle Beschlüsse wie das Schengener Abkommen in Kraft treten - die Abschaffung der stationären Grenzkontrollen. Das jedenfalls findet der belgische Grenz-Beamte Ruben. Sein französischer Gegenspieler Mathias Ducatel steht nur wenige Meter entfernt. Rubens schlimmste Befürchtungen werden wahr, als er zum mobilen französischbelgischen Patrouillendienst antreten soll, und das ausgerechnet mit Mathias. WEITERHIN IM PROGRAMM

THE TREE OF LIFE USA 2011 – R: Terrence Malick – D: Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Fiona Shaw

Ab: 14.7.

CAN 2010 – R: Richard J. Lewis – D: Paul Giamatti, Dustin Hoffman, Rosamund Pike

Jack wächst in den 60er-Jahren im mittleren Westen der USA als ältester von drei Brüdern auf. Vordergründig scheint die Welt in Ordnung. Alles geht seinen gewohnten Gang, jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft. Der sonntägliche Kirchgang gehört ebenso zum festen Ritual wie die gemeinsamen Mahlzeiten im Kreis der Familie. FILM+ | FORUM FÜR FILMSCHNITT UND MONTAGEKUNST

DAS WEISSE BAND Fernsehproduzent Barney Panofsky ist ein scheinbar durchschnittlicher Mann, der ein ganz außergewöhnliches Leben führt. Und nun will er uns davon erzählen. Aber warum jetzt? Auslöser für seine offenherzige, pikante Lebensbeichte - die vier Jahrzehnte, drei Ehen, zwei Kontinente und eine große Liebe umfasst - ist die Veröffentlichung der Memoiren seines Erzfeindes. Der offenbart darin einige der dunkelsten Kapitel aus Barneys Leben: die vielen, oft undurchsichtigen Geschäfte, die zu Barneys Erfolg geführt haben, Barneys drei Ehen, die allesamt scheiterten, und - besonders problematisch - das mysteriöse, noch ungeklärte Verschwinden von Barneys bestem Freund Boogie. In diesem ungelösten Fall, möglicherweise ein Mord, gilt Barney noch immer als Hauptverdächtiger. Barney sieht sich vollkommen bloßgestellt und sogar als vermeintlicher Mörder in Verruf gebracht. Also entscheidet er sich, nun seine Version der Geschichte zu erzählen. Zumindest soweit er sich erinnern kann …

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3.7., 15 UHR

Die Editorin Monika Willi wurde für diesen vielfach preisgekrönten Film beim Kölner Festival Film+ 2010 mit dem Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm ausgezeichnet. Nach der Vorführung des Films wird sie mit Oliver Baumgarten (Film+) über ihre Arbeit sprechen und Einblicke in die Entstehung des Films geben. KINDERFILM JEDEN SAMSTAG & SONNTAG, UM 15 UHR

DICK UND DOOF – DIE WÜSTENSÖHNE DER GANZ GROSSE TRAUM BENJAMIN BLÜMCHEN – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER DER RÄUBER HOTZENPLOTZ SERENGETI WINNIE PUUH

25.6. & 26.6. 2.7. & 3.7. 9.7. & 10.7. 16.7. & 17.7. 23.7. & 24.7. 30.7. & 31.7.

Film-Kritik

Ménage à trois mit Regisseur Xavier Dolan (l.)

Anton (Ludwig Trepte) blickt in den Abgrund seiner Seele

Slowmotion-Eleganz

Rebellion und Entfremdung

„Herzensbrecher“ von Xavier Dolan

„Was Du nicht siehst“ von Wolfgang Fischer

Francis und Mary verlieben sich beide in den hübschen Lockenkopf Nick. Das bringt ihre Freundschaft in Gefahr. C Elegante Dreiecksgeschichte

Der 17jährige Anton verbringt den Urlaub gemeinsam mit seiner Mutter und deren neuem Lebensgefährten. Kaum angekommen, begegnet er zwei mysteriösen Teenagern. C Coming of Age-Psychothriller

Jung, schön, intelligent, erfolgreich – es ist fast erschreckend, was der 22jährige Xavier Dolan vereint. Zwei Spielfilme hat er gemacht, in beiden ist er auch Hauptdarsteller, und seine Interviews sind ebenso klug wie seine Filme. Einer Formel folgen sie nicht. Nach dem aggressiven Pubertätsdrama „I killed my Mother“ legt Dolan mit „Herzensbrecher“ – im Original viel sinnvoller „Les amoures imaginaires“ betitelt – einen ganz anderen Film über die Stilisierung romantischer Liebe vor, der zugleich stilvoll, raffiniert und variantenreich vom romantischen Klischee des Liebesleids erzählt. Im Filmbetrieb äußern sich für gewöhnlich frühestens 30jährige zu Teenagern und Twens. Das hier kommt tatsächlich von einem 20jährigen! CHRISTIAN MEYER

Es könnte ein glücklicher Familienurlaub sein. Der schicke Ferienbungalow in der Bretagne bietet die ideale Kulisse: ein Symbol steril-bürgerlichen Wohlstands, alles hat seine Ordnung, verordnete Harmonie. Aber die großzügige Fensterfront gibt den Blick frei auf einen dichten Wald, aus dem das Unkontrollierbare jederzeit ausbrechen könnte. Anton zieht es wie magisch nach Draußen, zu den beiden Teenagern Katja und David, die die Ferien allein verbringen. Mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu lässt sich Anton auf deren perfide Spielchen ein. Dabei blickt er immer tiefer in den albtraumhaften Abgrund seiner Seele. Dramaturgisch etwas schwach auf der Brust, beeindruckt der Film vor allem durch eine bemerkenswerte Bildästhetik, die die Gefühlswelten der Figuren spürbar macht. ALEXANDRA KASCHEK

HERZENSBRECHER Cannes 2010: Un Certain Regard CDN 2010 - Drama - Regie: Xavier Dolan - Kamera: Stéphanie A. Weber Biron - mit: Xavier Dolan, Anne Dorval, Monia Chokri - Verleih: Kool Start: 7.7. Cinenova, Filmpalette

WAS DU NICHT SIEHST D/A 2009 - Drama - Regie: Wolfgang Fischer - Kamera: Martin Gschlacht - mit: Frederick Lau, Alice Dwyer, Ludwig Trepte - Verleih: W-Film Start: 7.7. Cinenova

Entlassen aus dem Amerikanischen Traum

Auch er ist nur ein kleiner Teil des ewigen Kreislaufs

Yes We Can

Ewiger Kreislauf

“Company Men” von John Wells

„Vier Leben“ von Michelangelo Frammartino

Bobby Walker lebt den amerikanischen Traum: dickes Gehalt, schickes Haus und schnelles Auto. Doch dann verliert er überraschend seinen Job. C Amerikanischer Erbauungsfilm

Ein alter Ziegenhirte bei der Arbeit. Dann stirbt er. Die Herde kommt in andere Hände. Ein Junges geht verloren unter einem Baum. Der Baum wird gefällt für ein Fest, dann wird er verbrannt. C Existentialistischer Bilderreigen

Wirtschaftskrise, skrupellose Firmenchefs, gierige Anteilseigner, Mitarbeiter, die plötzlich ohne Job dastehen: Thematisch erzählt uns dieser Film Altbekanntes, ist voll von wiedergekäuten Phrasen, Klischees und Stereotypen. Und trotzdem ist John Wells Debütfilm sehenswert. Ein solide gemachtes Drama mit beeindruckendem Staraufgebot: Ben Affleck, Tommy Lee Jones, Kevin Costner, Maria Bello und Chris Cooper verkörpern den Querschnitt der amerikanischen Oberschicht, die von Existenzängsten gebeutelt wird und sich deshalb nach alten Werten zurücksehnt. Einer wird daran zerbrechen, der Rest will kämpfen. Am Ende entlässt einen der Film mit heroisch aufgeladener Aufbruchsstimmung. Der Anblick eines verlassenen und heruntergekommenen Fabrikgeländes hinterlässt jedoch eher einen bitteren Beigeschmack. ALEXANDRA KASCHEK

Regisseur Frammartino nimmt mit seinem Debüt nichts weniger als das Dasein in den Blick. Entlang der vier Materien – menschlicher, pflanzlicher, tierischer und mineralischer – erzählt er vom Leben im Hinterland Kalabriens, der südlichsten Region Italiens. Frammartinos lange Einstellungen erinnern in ihrer Eindringlichkeit an die des Mexikaners Carlos Reygadas, ohne jedoch dessen früheren Provokationen zu folgen. „Vier Leben“ ist nicht nur eine Meditation über den Kreislauf des Lebens, es ist eine Schule des Sehens und des Hörens. Wenn die Kamera einmal die Statik hinter sich lässt, dann entfaltet sie in einer unglaublichen Plansequenz nicht nur dramatisches Potential, sondern auch subtilen Humor. CHRISTIAN MEYER

VIER LEBEN COMPANY MEN USA 2010 - Drama - Regie: John Wells - Kamera: Roger Deakins - mit: Tommy Lee Jones, Kevin Costner, Ben Affleck - Verleih: Senator Start: 7.7.

Cannes 2010: Quinzaine des Réalisateurs I/D/CH 2010 - Drama - Regie: Michelangelo Frammartino - Kamera: Andrea Locatelli - mit: Nazareno Timpano, Giuseppe Fuda, Bruno Timpano - Verleih: NFP Start: 30.6. Odeon

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NEUSTARTS NAOKOS LÄCHELN

Ab 30.6.

J 2010 – R: Tran Anh Hung – D: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe (Kenichi Matsuyama) in Aufruhr. Mit seiner ersten Liebe Naoko (Rinko Kikuchi) verbindet ihn eine innige Seelenverwandtschaft, doch ihre Beziehung ist belastet durch den tragischen Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Kizuki (Kengo Kora).

VIER LEBEN

Ab 30.6.

IT/D/CH 2010 – R: Michelangelo Frammartino – D: Giuseppe Fuda, Bruno Timpano Ein alter Ziegenhirt verbringt die letzten Tage seines Lebens in einem ruhigen mittelalterlichen Dorf. Im tiefsten Süden Italiens hütet er seine Ziegen, an einem Ort, den die meisten Dorfbewohner seit langem verlassen haben. Er ist krank. Seine Medizin ist der Staub vom Kirchenboden, den er jeden Tag mit etwas Wasser trinkt. Als er eines Nachts stirbt, halten seine Ziegen Wache am Sterbebett. Ein Zicklein wird geboren. Wir folgen seinen ersten zaghaften Schritten, sehen, wie es heranwächst, bis es kräftig genug ist, um zu weiden.

NADER UND SIMIN

Ab 14.7.

Preview Mittwoch 13.7., 20 Uhr mit Filmsociety Gesprächsgast Jasmin Khatami IRN 2010– R: Asghar Farhadi – D: Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini Nader und Simin sitzen vor Gericht. Simin will die Scheidung, um mit ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader weigert sich mitzugehen, er möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht zurücklassen. Als ihr der Richter die Scheidung verwehrt, zieht Simin zurück zu ihren Eltern. Nader engagiert für die Pflege seines Vaters die junge Mutter Razieh.

TOM MEETS ZIZOU

Ab 28.7.

Premiere Mittwoch 27.7., 20 Uhr zu Gast Regisseur Aljoscha Pause D 2011– R: Aljoscha Pause – D: Thomas Broich, Udo Lattek n Der Film setzt ein, als der 22-jährige Thomas Broich als Zweitligaspieler von Wacker Burghausen als hochtalentierter Mittelfeldstratege von sich reden macht. Schnell wird er in einem Atemzug mit Spielern wie Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Philipp Lahm als „Hoffnungsträger“ für die Nationalmannschaft genannt. Broich liebt das Leben, Literatur und moralische Werte.

NICHTS ZU VERZOLLEN

Ab 28.7.

F 2011– R: Dany Boon – D: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard Das französisch-belgische Grenzörtchen Courquain blickt schweren Zeiten entgegen, seit in Europa so kriminelle Beschlüsse wie das Schengener Abkommen in Kraft treten - die Abschaffung der stationären Grenzkontrollen. Das jedenfalls findet der belgische Grenz-Beamte Ruben. Sein französischer Gegenspieler Mathias Ducatel steht nur wenige Meter entfernt. Rubens schlimmste Befürchtungen werden wahr, als er zum mobilen französisch-belgischen Patrouillendienst antreten soll, und das ausgerechnet mit Mathias.

WEITERHIN IM PROGRAMM THE TREE OF LIFE & ROCKABILLY RUHRPOTT EXTRAS KÖLNER KINO NÄCHTE

30.6. – 3.7.

Kombiticket alle Filme nur 12,- €!

KÖLSCHE MATINEE ICH MÖCHT ZO FOSS NOH KÖLLE JON FILMBÜRO NW ZU GAST: BRIGITTA MÜHLENBECK

So 10.7., 11:30 Uhr So 13.7., 19 Uhr

Brigitta Mühlenbeck vom WDR Kinderfernsehen. Diskussionsreihe des Filmbüro NW im Odeon

KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE 29

Film-Kritik

culture club

C Kino Café C

culture club

Infantil, feige, berechnend: Barney Panofski (Paul Giamatti)

Die Relativitätstheorie der Liebe

Giamattis Glanzstück „Barney’s Version“ von Richard A. Lewis

Improvisationstalent Olli „Dittsche“ Dittrich stemmt gemeinsam mit dem preisgekrönten Kino- und Bühnenstar Katje Riemann diesen episodenhaft angelegten 90-Minüter. Dittrich, das TV-Chamäleon, und Riemann, immer wieder für eine Überraschung gut, glänzen darin in jeweils fünf Rollen: Esos und Assis, Frustrierte und Blasierte, die in Berlin aufeinander treffen und auseinander gehen – allesamt Großstadtneurotiker mit Macken, Fehlern und Sehnsüchten.

Fernsehmacher Barney ist ein Egomane, unbelehrbar und auf der Suche nach dem Glück. Der Film erzählt seine Geschichte. ➜ Tragikomisches Drama

Barney Panofsky (Paul Giamatti) ist Produzent einer erfolgreichen EndlosTelenovela. Vor allem aber ist er Zyniker und dem Whiskey nicht abgeneigt. Außerdem kommt er so langsam in die Jahre. Als ein Polizist ein Buch veröffentlicht, in dem Barney des Mordes an seinem Kumpel Boogie (Scott Speedman) beschuldigt wird, geht Barney in sich und lässt sein Leben Revue passieren. Der Film blickt mit ihm zurück in die 1970er, wo Barney mit seinen Künstlerfreunden Rom und Montreal unsicher macht. Barney heiratet so oft, bis er sich auf der eigenen Hochzeit endlich wirklich verliebt – in die attraktive Miriam (Rosamunde Pike). Kaputte Ehen, verlorene Freunde: Einzige verlässliche Bezugsperson in dem ganzen Chaos bleibt sein Vater (Dustin Hoffman), ein Lebemann, der nichts anbrennen lässt, auf die Etikette pfeift, aber – anders als Barney – im Leben steht und einen Sohn groß gezogen hat. Barney will das auch, am liebsten mit Miriam. Doch die gibt sich vorerst widerspenstig. Er ist infantil, feige, berechnend, durchschaubar, verantwortungslos, unreflektiert und eigentlich – zumindest was sein Alter angeht - lange kein Kind mehr. Die Rede ist weder vom Mann an sich noch von Stromberg, sondern von Barney Panofsky. Was den TV-Produzenten auf der Leinwand von dem Versicherungsangestellten im TV unterscheidet, ist Barneys unschuldiger Charme, dem die Frauenwelt gern mal erliegt. Weil ihn die Frauen sympathisch finden in seiner Unbeholfenheit und weil über all seinen Macken große Kinderaugen thronen – Paul Giamattis Kinderaugen. Es ist beeindrukkend, wie der Schauspieler in der Rolle dieses kurzsichtigen Spötters, dieses tragikomischen Anti-Helden brilliert, wie er die Figur über vier Jahrzehnte hinweg verkörpert. Das ist fern vom Makeup in Sachen Mimik, Gestik, Slapstick eine darstellerische Glanzleistung. Den meisten wurde Giamatti 2005 mit „Sideways“ bekannt, für den er bereits eine Golden GlobeNominierung einheimste. Für den Titelhelden in „Barney’s Version“ wurde er nun verdientermaßen damit ausgezeichnet. Der Film, der auf Mordecai Richlers erfolgreichen Roman von 1997 beruht, lässt es hier und da an Spannung missen und zum Ende gleitet er etwas in die Rührseligkeit ab. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der selbstmitleidige Held bis zum Schluss unverbesserlich bleibt. Makel, die man in seinen jungen Jahren noch als Jugendsünde beschmunzelt, erwachsen im fortlaufenden Alter zur tragischen Komponente. In der Konsequenz reift „Barney’s Version“ damit vom Schelmenstück zum Ehedrama. Insgesamt aber wurde der Film von Richard J. Lewis charmant inszeniert, ist durchzogen von schwarzem Humor mit jüdischem Einschlag, verlässt sich aber letzten Endes voll und ganz auf seine Hauptdarsteller. Und das zu Recht. Kleine dramaturgische Makel werden zusätzlich kompensiert durch nette Details: Dustin Hoffman in der Rolle des Vaters ist schlicht eine Freude und dass Regisseur David Cronenberg („Die Fliege“, „History of Violence“) einen Auftritt als Telenovela-Regisseur hinlegt, ist auch nicht ohne. HARTMUT ERNST

BARNEY'S VERSION Golden Globe 2011: Bester Darsteller Komödie / Musical Paul Giamatti CDN/I 2010 - Drama - Regie: Richard J. Lewis - Kamera: Guy Dufaux mit: Dustin Hoffman, Minnie Driver, Paul Giamatti - Verleih: Universal Start: 14.7. Cinenova, Metropolis, Rex, Weisshaus

UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 www.uci-kinowelt.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 29.7. an [email protected], Kennwort: „Relativitätstheorie Hürth“

Mi, 3. August, um 14.30 Uhr

Macke der Normalo-Oma: orangener Blätteranstrich

Schluckauf im Gehirn „Ein Tick anders“ von Andi Rogenhagen Eva leidet am Tourette-Syndrom. Als ein Job ihren Vater nach Berlin ruft, versucht sie, den Umzug mit allen Mitteln zu verhindern. ➜ Freche Komödie mit Esprit

Wenn es die anderen ignorieren und man selbst darüber schmunzelt, kommt man ganz gut klar mit dem Tourette-Syndrom. Dass die Realität außerhalb der Familie anders aussieht, muss die junge Eva (Jasna Fritzi Bauer) täglich erleben. Mit dem Rückzug in die Einsamkeit arrangiert, läuten bei Eva die Alarmglocken, als ihre Eltern in die Hauptstadt ziehen wollen. Die Komödie begegnet den zwanghaften Ticks augenzwinkernd, indem sie dem TouretteSyndrom skurrile Macken der „Normalen“ entgegensetzt. So prallen kleine Tragödien aufeinander und entziehen einander die Schwere. Autor und Regisseur Andi Rogenhagen beobachtet seine Kleinstadthelden mit skurrilem Auge und Esprit, die Darsteller sind allesamt schlicht großartig. Auch wenn der Spannungsbogen mal abfällt, bleibt diese Komödie einen erfrischenden Tick anders. HARTMUT ERNST

EIN TICK ANDERS D 2011 - Komödie / Familie - Regie: Andi Rogenhagen - Kamera: Ralf M. Mendle - mit: Waldemar Kobus, Jasna Fritzi Bauer, Stefan Kurt - Verleih: Farbfilm Start: 7.7. Filmhaus

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FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de

NEU IM KINO

SONDERPROGRAMM

AB 30. JUNI

3. KÖLNER KINO NÄCHTE

BROWNIAN MOVEMENT

Charlotte und Max sind aus beruflichen Gründen nach Brüssel gezogen. In der fremden Stadt beginnt Charlotte damit, sich heimlich mit unbekannten, unattraktiven Männern zu treffen und mit ihnen zu schlafen. Als ihr Geheimnis aufgedeckt wird, verliert sie nicht nur ihren Job, sondern auch das Vertrauen ihrer Familie – ein Film voller schöner Rätsel, getragen von einer überragenden Sandra Hüller (D / NL 2010 • 102 Min. • Regie: Nanouk Leopold).

A L L YO U N E E D I S K L A U S

Die Filmpalette präsentiert am 2.7. ab 20 Uhr eine Lange Filmnacht mit Lars von Triers Europa-Trilogie: EUROPA (dt./engl. OV) (DK 1991 • 112 Min.), EPIDEMIC (OmU) (DK 1987 • 106 Min.) und THE ELEMENT OF CRIME (OmU) (DK 1984 • 104 Min.). In der Europa-Trilogie beleuchtet der Regisseur die Traumata des Kontinents in der Zukunft. Als Grundmotive verbinden wiederkehrende Themen wie „Deutschland“, „Hypnose“ und „Idealismus“. „Die drei Filme, die wir als Trilogie sehen, haben mehr oder weniger die gleiche Geschichte. Ein Idealist begibt sich in eine gefährliche Umgebung und ist am Ende auch korrupt. Das ist die Geschichte der drei Filme.“ Lars von Trier

1960 freundet sich der Kunststudent Klaus Voormann in Hamburg mit den Beatles an. Später lebt er mit ihnen in London, spielt Bass bei vielen Stars, unter anderem bei Lennons Plastic Ono Band und ist bei fast allen Soloplatten von John, George und Ringo dabei. Der Film ist eine Reise in die goldene Ära der Beatles und ein Blick hinter die Kulissen der Pop-Kultur (D 2010 • 90 Min. • Regie: Jörg Bundschuh).

AB 7. JULI

HERZENSBRECHER

Francis und Mary sind beste Freunde. Bis ihnen Nick begegnet, ein junger Mann und überirdisch schön. Beide verfallen seinem Locken und tun alles, um ihm zu gefallen. Er lässt sie niederknien und spielt mit ihrer Sehnsucht – Nach „I killed my Mother“ der zweite Film von und mit dem kanadischen Wunderkind Xavier Dolan. (Kanada 2010 • 100 Min. • Regie: Xavier Dolan).

Europa

Toast

KINO AUS ISRAEL In Gedenken an den im April ermordeten Film- und Theaterregisseur Juliano Mer-Khamis zeigen wir am 6.7., 20 Uhr seinen preisgekrönten Dokumentarfilm ARNAS CHILDREN (OmU) (Israel / NL 2003 • 84 Min.). Er erzählt hier die Geschichte einer Theatergruppe im Palästinenserlager Jenin, die von seiner Mutter Arna Mer-Khamis gegründet wurde. In der Westbank eröffnete sie ein alternatives Bildungszentrum für Kinder, deren normales Leben durch die israelische Besatzung zum Erliegen gekommen war. Ihre Theatergruppe half Kindern aus Jenin, ihre täglichen Frustrationen, Wut, Bitterkeit und Ängste auszudrücken – der Erlös der Vorführung wird an das Freedom Theater gespendet.

Herzensbrecher

Nader und Simin – eine Trennung

AN ECOLOGY OF MIND (OmU)

30 Jahre nach seinem Tod gelingt mittels persönlichen Anmerkungen seiner Tochter Nora Bateson, Ausschnitten aus dem Privatarchiv und Interviews mit Zeitgenossen und Wissenschaftlern, ein intensiver Blick auf Persönlichkeit und Denken des Anthropologen, Sozialwissenschaftlers, Kybernetikers und Philosophen Gregory Bateson (Kanada / USA 2010 • 60 Min. • Regie: Nora Bateson).

AB 14. JULI

NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG (OmU) Nader und Simin sind seit 14 Jahren verheiratet und leben gemeinsam mit ihrer Tochter in Teheran. Doch in der Ehe kriselt es, das Paar steht kurz vor der Trennung. Und Simin träumt davon, ihr Heimatland zu verlassen, damit ihre Tochter unter besseren Umständen aufwachsen kann – Goldener Bär Berlinale 2011 (Iran 2010 • 123 Min. • Regie: Asghar Farhadi).

SWANS

Tarso und sein Sohn Manuel kommen nach Berlin. Der Junge hat seine Mutter, die im Koma liegt, niemals zuvor gesehen, und sein Vater sieht sich mit einer ungeklärten Vergangenheit konfrontiert. Eine aufgeladene Atmosphäre entsteht zwischen Berührungsangst und Todesnähe, zwischen Langeweile und wilden Skateboard-Fahrten – eine faszinierender Film über vielfältige Formen von Begehren und Liebe. (D / Portugal 2011 • 120 Min. • Regie: Hugo Vieira da Silva).

AB 28. JULI

CONFESSIONS (OmU)

Am letzten Schultag betritt eine Lehrerin ihre Klasse. Ungerührt erzählt sie vom gewaltsamen Tod ihrer vierjährigen Tochter und klagt an: „Es war kein Unfall. Sie wurde von Schülern dieser Klasse ermordet.“ Der japanische Oscar-Kandidat 2011 – „schlicht ein filmisches Meisterwerk“ The Film Stage (J 2010 • 106 Min. • Regie: Tetsuya Nakashima).

HOMOCHROM – AUSGEWÄHLTE SCHWULE FILME IN NRW-KINOS am 19.7., 21 Uhr mit einer Preview von TOAST (GB 2010 • 96 Min.), einer kulinarischen Tragikomödie mit Freddie Highmore und Helena Bonham Carter. Nach dem Tod seiner im Kochen unbegabten Mutter, versucht Nigel durch Kochen das Herz seines Vaters zu gewinnen – gegen seine neue Stiefmutter. „Nostalgisch, leicht skurril, mit viel Charme, toller Musik und Ausstattung.“ Cineclub # Außerdem präsentiert „homochrom“ am 1.7., 20 Uhr im Rahmen der KÖLNER KINO NÄCHTE den Dokumentarfilm BEYOND GAY: THE POLITICS OF PRIDE (OV) (USA 2010 • 85 Min.), ein Einblick in die aktuelle weltweite Lage des lesbisch-schwul-bi-transidenten Kampfs für Menschenrechte.

JUNGES DEUTSCHES KINO IM JULI Max-Ophüls-Preis Saarbrücken 2011 – „glaubwürdig und mit echten Thrillerqualitäten“ SZ Großes Kino der Gefühle von Johannes Naber

DER ALBANER Mit Nik Xhelilaj, Xhejlane Terbunja und Stipe Erceg (D 2010 • 104 Min.) Ab 28. Juli täglich im Programm

Film-Kritik

Ménage Langerà Marsch trois mitdurch Regisseur endlose Xavier Landschaften Dolan (l.)

Anton (Ludwig Elegische Trepte) Bildsprache: blickt in den Toru Abgrund und Naoko seiner imSeele Park

Kein Slowmotion-Eleganz Picknick

Schönheit Rebellion und im Leiden Entfremdung

„The „Herzensbrecher“ Way Back – Der vonlange XavierWeg“ Dolanvon Peter Weir

„Naokos „Was Du Lächeln“ nicht siehst“ von Tran von Wolfgang Anh HungFischer

Francis Sieben Menschen und Mary verlieben wagen 1940 sich die beide Flucht in den vonhübschen Sibirien nach Lockenkopf Indien.Nick. Der Film Das erzählt bringt ihre die Freundschaft auf Tatsacheninberuhende Gefahr. Geschichte. C ➜ Episches Elegante Abenteuer Dreiecksgeschichte einer Flucht

Tokio, Der 17jährige Ende der Anton 60er Jahre: verbringt Der junge den Urlaub Literaturstudent gemeinsam Torumit ist seiner hin- und Mutter hergerissen und deren zwischen neuemder Lebensgefährten. rätselhaften Naoko Kaumund angekommen, der lebensfrohen begegnet Midori. er zwei mysteriösen Teenagern. ➜ C Poetische Coming ofStudie Age-Psychothriller über Liebe und Verlust

Jung, schön, intelligent, erfolgreich – es ist fast erschreckend, was der 22jährige Xavier Dolan Gulag vereint.imZwei hat er gemacht, in beiden ist er Ein sowjetischer JahrSpielfilme 1940: Gefangene aus unterschiedlichen auch Hauptdarsteller, seine Interviews sind ebenso klug wieZwangsarbeit seine Filme. Nationen wurden zu und jahrelanger Haft und unmenschlicher Einer Formel folgen sieder nicht. dem aggressiven Pubertätsdrama „I kilverurteilt. Unter ihnen PoleNach Janusz (Jim Sturgess, „Across the Universe“), led Mother“ legt – im Original viel sinnvoller der my Amerikaner Mr. Dolan Smith mit (Ed „Herzensbrecher“ Harris) und der gewissenlose Mörder Valka „Les einenjegliche ganz anderen Filmauch über über die Stili (Colinamoures Farrell).imaginaires“ Die Wärter betitelt rauben –ihnen Illusionen, densierung romantischer LiebeGefängnis vor, der zugleich stilvoll,Trotzdem raffiniert wagen und variantenLagerzaun hinaus: „Euer ist Sibirien.“ die drei reich vom Klischee den des Ausbruch Liebesleids Im Filmbetrieb Männer mitromantischen weiteren Gefangenen underzählt. versuchen, die sowjeäußern sich fürzugewöhnlich frühestens 30jährige Teenagern undentbehTwens. tische Grenze überwinden. Vor ihnen liegt einzumonatelanger, Das hier kommt tatsächlich 20jährigen! rungsreicher Marsch durchvon dieeinem Wildnis, der sie Hunger, Durst und den CHRISTIAN MEYER Launen der Natur aussetzt. Unterwegs schließt sich den Männern die junge Polin Irena (Saoirse Ronan, „Wer ist Hanna?“) an. HERZENSBRECHER Wenn sich Peter Regard Weir der Regisseur von „Picknick am Valentinstag“ Cannes 2010:mit Un Certain (1975) einen- Regie: Film Xavier setzt,Dolan der -seine aufBiron tausende von CDN 2010an - Drama Kamera:Protagonisten Stéphanie A. Weber - mit: Xavier Kilometern durchMonia lebensfeindliches Terrain Start: begleitet, dann könnte man Dolan, Anne Dorval, Chokri - Verleih: Kool 7.7. Cinenova, Filmpalette einen soghaften, psychedelischen Höllentrip erwarten, in dem der Fokus auf das Verhältnis von Mensch und Natur gelegt wird. Aber es ist nicht mehr 1975, und Weir erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte visuell zurückgenommen. Und anders als kürzlich Danny Boyle mit seinen „127 Hours“ nimmt die Leinwand nicht den subjektiven Blick des Helden in der Not ein. Abgesehen von Hauptfigur Janusz, der wiederholt vom trauten Heim halluziniert, bietet „Der lange Weg“ keine psychedelische, existenzielle Erfahrung, sondern klassisches Abenteuerkino mit psychologischer Note. Peter Weir geht es nämlich um das Zwischenmenschliche: Wie unterscheiden sich die Regeln im Lager von denen einer SolidargemeinEntlassen Amerikanischen Traum schaft auf der Flucht? Im Mittelpunkt steht dabei aus die dem Güte: Im Lager größter Fehler, im Kampf ums Überleben höchstes Gut. Die Charaktere sind entsprechend unterschiedlich ausgelegt und bieten Anlass zu konfliktreichen DiskussionenMen” und Situationen: Janusz setzt auf Solidarität, doch es gibt “Company von John Wells auch den Mann ohne Illusionen, den Künstler, den Killer, den Komiker. Läuterung, und Wodka am Lagerfeuer – Haus Weirund will den Bobby Walker Reue, lebt denTränen amerikanischen Traum: dickes Gehalt, schickes schnelMenschen zeigen. les Auto. Doch dann verliert er überraschend seinen Job. UndAmerikanischer die Natur? Sie ist schroff. Sie ist gemein. Sie ist mal Versteck, mal ist C Erbauungsfilm sie Tod. Allerdingsskrupellose spielt sie hier keine zusätzliche WeirMit beWirtschaftskrise, Firmenchefs, gierige Hauptrolle. Anteilseigner, schränkt die sichplötzlich auf einohne paarJob grobkörnige ansonsten bleibt die arbeiter, dastehen: Totalen, Thematisch erzählt uns dieser Kamera nah bei denistProtagonisten. Fokus sind nicht Mensch und Natur, Film Altbekanntes, voll von wiedergekäuten Phrasen, Klischees und sondern Mensch Mensch. PositivWells hervorzuheben ist: Hier wird Stereotypen. Und und trotzdem ist John Debütfilm sehenswert. Einnichts soliromantisiert. Farbenmit sindbeeindruckendem blass, im mittlerenStaraufgebot: Teil hält sich die de gemachtesDieDrama BenFilmmusik Affleck, auch mal zurück. Kein falscher Kitsch, falsches Was Tommy Leekomplett Jones, Kevin Costner, Maria Bello undkein Chris CooperPathos. verkörpern allerdings für einen Spannungsbogen sind Bezüge: Wähden Querschnitt dergelungenen amerikanischen Oberschicht, fehlt, die von Existenzängsten rend bereits derund Vorspann zu viel verrät, wie viele derEiner Protago gebeutelt wird sich deshalb nach altennämlich Werten zurücksehnt. wirdnisten zerbrechen, überleben werden, währendAm desEnde langen Marsches Andaran der Restgibt willeskämpfen. entlässt einenkeine der Film gaben zu Zeitspanne und Aufbruchsstimmung. absolvierter Wegstrecke. Zurück eines bleibtverlasseein gut mit heroisch aufgeladener Der Anblick gespieltes, bewusst zurückgenommen inszenierteshinterlässt Fluchtabenteuer. nen und heruntergekommenen Fabrikgeländes jedoch eher einen bitteren Beigeschmack. ALEXANDRA HARTMUT KASCHEK ERNST

Nach Es könnte demein Suizid glücklicher des gemeinsamen Familienurlaub Freundes sein. Der Kizuki schicke trennen Ferienbungalow sich die Wege in von der Bretagne Toru undbietet Naoko. die Kurze ideale Zeit Kulisse: später ein Symbol begegnen steril-bürgerlichen sie sich wieder.Wohl EineLiebesgeschichte stands, alles hat seine beginnt, Ordnung, doch Kizukis verordnete Tod belastet Harmonie. dieAber Beziehung die großzügige der beiden. Fensterfront Dann lernt gibt den ToruBlick die aufgeweckte frei auf einen Midori dichtenkennen, Wald, aus diedem dasdas komplette UnkonGegenteil trollierbarezur jederzeit traumatisierten ausbrechenNaoko könnte.verkörpert. Anton zieht Eine es Dreiecksbeziehung wie magisch nach bahnt Draußen, sichzuan. den „Norwegian beiden Teenagern Wood“ lautet Katja und der Originaltitel David, die diedes Ferien Bestsellers allein vervon Haruki bringen.Murakami Mit einer Mischung und rekurriert aus Faszination auf den melancholischen und Abscheu lässt Beatles-Song, sich Anton auf der Torus deren Erinnerungen perfide Spielchen an die ein.Jugendzeit Dabei blickt lebendig er immer werden tiefer lässt. in denToru albtraumhafreflektiert die ten Abgrund Momentaufnahmen seiner Seele. Dramaturgisch seiner Vergangenheit. etwas schwach Regisseur auf der TranBrust, Anh beeinHung übersetzt druckt derdie Filmpoetische vor allemGedankenreise durch eine bemerkenswerte in eine berückend Bildästhetik, elegischedieBild diesprache, Gefühlswelten untermalt der Figuren von derspürbar Musik der macht. Kölner Krautrocklegende CanKASCHEK und dem ALEXANDRA Radiohead-Gitarristen Jonny Greenwood. ALEXANDRA KASCHEK

Yes We Can

WAS DU NICHT SIEHST NAOKOS D/A 2009 - Drama LÄCHELN - Regie: Wolfgang Fischer - Kamera: Martin Gschlacht - mit: Frederick Lau, JAlice 2010Dwyer, - Drama Ludwig - Regie: TrepteTran - Verleih: Anh Hung W-Film - Kamera: Lee Ping-bin Start: - mit: 7.7. Kengo Cinenova Kora, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara - Verleih: Pandora Start: 30.6. Odeon, Weisshaus

Strandurlaub in der eigenen das nervt Auch er ist nur ein kleiner Teil Wohnung des ewigen– Kreislaufs

Pinocchio-Effekt Ewiger Kreislauf „Ein von Peter Luisi „VierSommersandtraum“ Leben“ von Michelangelo Frammartino Ein alter arroganter Ziegenhirte Kotzbrocken, bei der der Arbeit. seine Dann Mitmenschen stirbt er. Dievon Herde obenkommt herab in behandelt, andere Hände. fängt plötzlich Ein Junges angeht Sandverloren zu rieseln, unter wenn einem er lügt. Baum. Der Baum wird gefällt für ein Fest, dann ➜ wirdModernes er verbrannt. Märchen Als C Existentialistischer Drehbuchautor des Bilderreigen preisgekrönten „Vitus“ wurde der Schweizer Peter Luisi

international bekannt. Mit „Ein mit Sommersandtraum“, bei dem er auch die Regisseur Frammartino nimmt seinem Debüt nichts weniger als das Regie gewann er beim diesjährigen den PubDaseinübernahm, in den Blick. Entlang der vier MaterienMax-Ophüls-Festival – menschlicher, pflanzlicher, likumspreis. Wohl auch, weil Luisi die an das Märchen vonimPinocchio erinnerntierischer und mineralischer – erzählt er vom Leben Hinterland Kalade Geschichte einfallsreich mit surrealen und poetischenlange Momenten moderbriens, der südlichsten Region Italiens. Frammartinos Einstellungen nisiert. man Benno, den Fabian wunderbarCarlos fies spielt, allen erinnernSoinwie ihrer Eindringlichkeit an dieKrüger des Mexikaners Reygadas, Wüstensand dieser Erde wünscht – so sehr zu wünscht Nachbarin ohne jedoch dessen früheren Provokationen folgen.man „Vierseiner Leben“ ist nicht (Frölein Capo), dieüber tagsüber von Bennodes gedemütigt in seinen nur eineDa Meditation den Kreislauf Lebens, esund ist nachts eine Schule des Träumen vondes ihmHörens. geliebt Wenn wird, alles Glück dieser Erde. originelle Sehens und die Kamera einmal dieDie Statik hinterGrundidee sich lässt, versandet zwischendurch, die charismatische Newcomerin di dann entfaltet sie in eineraber unglaublichen Plansequenz nicht nur Frölein dramatiCapro fasziniert in diesemauch Film subtilen durchgehend. sches Potential, sondern Humor. ROLF-RUEDIGER CHRISTIAN HAMACHER MEYER

EIN VIERSOMMERSANDTRAUM LEBEN COMPANY THE WAY BACK MEN – DER LANGE WEG USA 2010 - Abenteuer Drama - Regie: / Drama John - Regie: Wells -Peter Kamera: WeirRoger - Kamera: Deakins Russell - mit: Boyd Tommy - mit:Lee Ed Harris, Jones, Kevin Colin Farrell, Costner, Jim Ben Sturgess Affleck- -Verleih: Verleih:Splendid Senator Start: 30.6. Metropolis, Start: 7.7. Rex

Publikumspreis Cannes 2010: Quinzaine Max-Ophüls-Festival des Réalisateurs 2011 CH I/D/CH 20112010 - Komödie - Drama / Fantasy - Regie:-Michelangelo Regie: Peter Luisi Frammartino - Kamera: Lorenz - Kamera: Merz Andrea - mit:Locatelli Irene Brügger, - mit: Florine Nazareno Deplazes, Timpano, Fabian Giuseppe KrügerFuda, - Verleih: BrunoNeue Timpano Visionen - Verleih:Start: NFP 21.7. Start:Off 30.6. Broadway Odeon

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Film-Kritik

Achtung, in Srdjan Koljevics Belgrad regnet es Handlungsfäden

Machte immer nur, was er wollte: Klaus Voormann

Balkan Blues

My Way

„Belgrad Radio Taxi“ von Srdjan Koljevic

“All you need is Klaus” von Jörg Bundschuh

Auf einer Autobrücke, die den neuen Stadtteil Belgrads mit dem alten verbindet, kreuzen sich die Schicksale dreier Personen. C Hommage an eine Stadt

„He is very much our type of person“, sagt Paul McCartney über ihn. Die Dokumentation porträtiert den Seelenverwandten der Beatles: Klaus Voormann. C Zeitreise mit einem Begleiter der Popgeschichte

Srdjan Koljevic ist ein erfolgreicher serbischer Drehbuchautor, der nun seinen zweiten Film als Regisseur vorlegt. Der episodisch angelegte Ensemblefilm wirkt in der Zusammenführung der drei Geschichten allerdings reichlich konstruiert. Eine wirklich runde Sache wird der Film auch deswegen nicht, weil seine drei zentralen Geschichten unterschiedlich gewichtet, erzählt und aufgelöst werden. Heimlicher Hauptdarsteller in Koljevics Film ist ohnehin die Stadt Belgrad, über deren verschiedene Facetten und spannende Geschichte man hier eine ganze Menge herauslesen kann. Am überzeugendsten sind die Erlebnisse eines Taxifahrers, der unerwartet zu einem Baby kommt und denen im Film zu Recht die meiste Spielzeit zugestanden wird. FRANK BRENNER

Kein Wunder, wenn man ihn eventuell nicht kennt: Klaus Voormann ist ein zurückhaltender, bescheidener Mann, dem die Familie über alles geht, der nicht gern im Rampenlicht steht und wenn doch, dann auch mal mit dem Rücken zum Publikum. Davon, wie er in den 60ern die Beatles in Hamburg mitgeprägt hat, sich vom Existenzialisten zum Coverdesigner mauserte, als Bassist umgarnt wurde, sich nach London und Los Angeles absetzte – davon und noch viel mehr erzählt diese unterhaltsame Doku. Regisseur Jörg Bundschuh unternimmt mit Voormann eine stimmungsvolle Zeitreise und trifft mit ihm auf allerlei Prominenz (Ringo Starr, Twiggy, Manfred Mann u.a.), die noch einmal gemeinsam musizieren. Das Ganze wird illustriert und abgerundet von buntem Archivmaterial. HARTMUT ERNST

BELGRAD RADIO TAXI Zürich Filmfestival: Golden Eye Award SRB/D 2010 - Komödie / Drama - Regie: Srdjan Koljevic - Kamera: Goran Volarevic mit: Anica Dobra, Vuk Kostic, Nada Sargin - Verleih: Farbfilm Start: 21.7. Cinenova

ALL YOU NEED IS KLAUS D 2009 - Dokumentarfilm - Regie: Jörg Bundschuh - Kamera: Roland Wagner - mit: Ringo Starr, Sir Paul McCartney, Klaus Voormann - Verleih: Zorro Start: 30.6. Filmpalette

Geheimnisvoll bis zuletzt: Charlotte (Sandra Hüller)

Kommt nicht gut an bei Bar Mizwas: angekokelte Kippa

Rätsel akzeptieren

Religionswirren

„Brownian Movement“ von Nanouk Leopold

„Alles koscher“ von Josh Appignanesi

Charlotte hat ein Appartement gemietet und schläft regelmäßig emotionslos mit fremden Männern. In ihrem anderen Leben ist die Ärztin verheiratet und hat einen kleinen Sohn. C Geheimnisvolles Ehedrama

Mahmud ist Moslem. Als er die Sachen der verstorbenen Eltern durchgeht, findet er eine Adoptionsurkunde und muss feststellen, dass er eigentlich Jude ist. C Turbulente Religionskomödie

Der dritte Langfilm der niederländischen Regisseurin Nanouk Leopold ist stark konzeptuell aufgebaut: Es gibt drei Teile, die den Auslöser für den Konflikt, den Ausbruch und eine Ahnung der Möglichkeit zur Bewältigung zeigen. Die Teile sind entsprechend des psychischen Zustands der Figuren an mehr oder weniger unterschiedlichen Umgebungen angesiedelt. Im Zentrum steht Sandra Hüllers großartig verschlossenes Spiel, das die Figur der Charlotte bis zuletzt geheimnisvoll erscheinen lässt. Was am Ende des Films steht, ist vielleicht weniger die Frage des Verstehens als die Frage des Akzeptierens. So abstrakt das Thema, so abstrakt ist auch die ästhetisch faszinierende Umsetzung in diesem an Worten armen, an genauen Bildkompositionen aber umso reicheren Film. CHRISTIAN MEYER

Mit „Four Lions“ haben uns die Briten gezeigt, dass man über islamistischen Terrorismus lachen kann. Bei „Alles koscher“ bekommen auch die gewaltfreien religiösen Eiferer ihr Fett weg. Alleine die Grundidee ist hervorragend, wird aber nicht überstrapaziert. Schließlich ist Mahmud weder islamistischer Fanatiker noch Antisemit. Im Gegenteil: er hängt seiner Jugend als New Romantic nach. Wenn Mahmud dann „lernt“, ein Jude zu „sein“ (Gänsefüßchen spielen eine große Rolle in „Alles koscher“), kann Hauptdarsteller Omid Djalili – ein großartiger Louis de Funés-Wiedergänger – mit bestem Timing den hoffnungslos überforderten Religionsverwirrten geben. Das etwas zu didaktische Ende kann den Film dann auch nicht mehr beschädigen.

CHRISTIAN MEYER

BROWNIAN MOVEMENT NL/B/D 2010 - Drama - Regie: Nanouk Leopold - Kamera: Frank v. d. Eeden - mit: Sabine Timoteo, Sandra Hüller, Dragan Bakema - Verleih: Filmlichter Start: 30.6. Filmpalette

ALLES KOSCHER USA 2010 - Komödie - Regie: Josh Appignanesi - Kamera: Natasha Braier mit: Omid Djalili, Amit Shah, Richard Schiff - Verleih: Senator Start: 30.6.

"Lesen Sie Interview das Interview mit der Regisseurin Nanouk Leopold Lesen Sie das mit der Regisseurin Nanouk Leopold unter www.choices.de/gespraech-zum-film" unter: www.choices.de/gespraech-zum-film

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Hintergrund

Ist nur scheinbar unbeschwert, der Urlaub der Pariser Clique

Emotionales Wellensurfen „Kleine wahre Lügen“ von Guillaume Canet Eine Gruppe von Thirtysomethings wird jedes Jahr vom Restaurantbesitzer Max in sein Ferienhaus in Arcachon eingeladen. Aber dieses Jahr hängt der Haussegen schief. C Ensemblefilm

Am frühen Morgen rast Ludo nach durchzechter Nacht mit seiner Vespa in einen Lastwagen. Er landet auf der Intensivstation. Seine Freunde, allen voran seine Ex-Freundin Marie, sind geschockt. Gleich am nächsten Morgen versammeln sie sich alle im Krankenhaus. Viel können sie zur Zeit für Ludo aber nicht tun, und so spricht wenig dagegen, den anstehenden gemeinsamen Urlaub anzutreten. Außerdem hat es Tradition: Seit Jahren lädt Max, der Älteste und finanziell Erfolgreichste unter ihnen, seine Freunde in sein Feriendomizil an der Atlantikküste ein: die beziehungsunfähige Marie, den von seiner Ehe gelangweilten Chiropraktiker Vincent mit Frau und Kind, den seiner letzten Liebe nachtrauernden Antoine und den gescheiterten Schauspieler Éric. Max ist Restaurantbesitzer und hat bei Arcachon ein hübsches Anwesen. Doch in diesem Jahr lässt er nicht nur wie sonst auch seinen Erfolg raushängen, er ist außerordentlich reizbar. Das liegt daran, dass ihm sein langjähriger Freund Vincent kurz zuvor seine Liebe gestanden hat. Damit kann er nun gar nicht umgehen. Vor allem Max tigert dann auch zur Überraschung aller im ewigen Streit mit seinem besten Freund Vincent als Nervenbündel durch den Film: mal mäht er zum Entsetzen seiner Frau in aller Frühe den Rasen, mal maßregelt er eines der Kinder unverhältnismäßig. Und permanent macht er Jagd auf Nager und zerlegt wie ein Tollwütiger die Wände des Ferienhauses. Regisseur Guillaume Canet hat sich viel vorgenommen: Sein autobiografisch gefärbter Cliquenfilm ist zwar ungewöhnliche 154 Minuten lang, für das Porträt

von knapp ein Dutzend Protagonisten kann aber auch das noch kurz sein. Langeweile kommt indes nie auf in diesem lockeren Sommerfilm, der ebenso oft komödiantisch auftrumpft wie er in dramatische Regionen abtaucht. Inspiriert von seiner eigenen Lebenskrise mit Mitte 30, hat Canet all seine Beobachtungen über Lebenslügen, Egoismus und Marotten auf die Figuren verteilt, die sich damit gegenseitig in den Wahnsinn treiben – das aber ganz langsam und subtil. „Kleine wahre Lügen“ ist als spritzige Sommerkomödie inszeniert: Wasserski und Bootstouren wechseln sich mit Austernessen und gemütlichen Grillabenden ab. Doch immer, wenn man sich zu wohl fühlt, kommen zwischenmenschliche Krisen ins Spiel. Eine Trennung hier, eine Midlife Crisis dort, ein Ausraster am Morgen, ein folgenreiches Geständnis am Abend. Dabei hebt der prominent besetzte Film (Marion Cotillard, Franois Cluzet u.a.) nie zu sehr aufs Drama ab, bleibt immer geerdet und hält die Balance zwischen Freud und Leid. Auch wenn Canet am Ende etwas zu deutlich wird und eine der Figuren sehr als positives Gegenbild aufbaut, damit es bei den Urlaubern wie beim Zuschauer Klick macht (zumindest beim Zuschauer hat es das zu dem Zeitpunkt schon längst gemacht), ist der Film auf weiten Strecken nicht nur ein nachvollziehbares Psychogramm, sondern vor allem ein stets unterhaltsames Porträt seines Figurenarsenals, bei dem sich Freude und Schrecken permanent die Hand reichen. CHRISTIAN MEYER

KLEINE WAHRE LÜGEN F 2010 - Komödie / Drama - Regie: Guillaume Canet - Kamera: Christophe Offenstein mit: Marion Cotillard, François Cluzet, Jean Dujardin - Verleih: Tobis Start: 7.7. Cinenova, Off Broadway

KLEINE WAHRE LÜGEN – Am Rande Das in der südwestlichen Region Aquitanien liegende Städtchen Arcachon fasst nicht mal 12.000 Einwohner, ist aber einer der beliebtesten Urlaubsorte in Frankreich – und das nicht nur für die Franzosen, die dem Binnentourismus ohnehin zusprechen. Bereits vor der Stadtgründung 1857 sorgten das lagunenfarbene Meer und die pittoresken Buchten für den Ruf Arcachons, ein Ort der Erholung und Gesundheit zu sein. Kaum hatten das die Fürstentümer Europas zu Ohren bekommen, siedelten sie sich auch schon zur Hochsaison jedes Jahr an. Seitdem regeneriert man hier nicht nur, man flaniert auch mit seinem Etikett. Filmisch noch keine Konkurrenz zu Städten an der Côte d’Azur wie Cannes oder Nizza, kann die Küstenstadt preistechnisch hier oft mithalten. Seit dem

April ist die Stimmung aber gesunken, vor allem bei den Fischern und Feinschmeckern. Nach Routinetests mussten Erstere den Betrieb einstellen, da man in den Muscheln und Austern erhöhte Werte der giftigen Alge Diophysis fand. Die Folgen hatten keine EHEC-Ausmaße, aber die Meeresbewohner ernähren sich von den Giftalgen, wodurch indirekt der Mensch betroffen wird. Dabei kann es zu schweren Darmerkrankungen kommen. Der üblichen Erregung über drohende Geschäftseinbußen durch den verhängten Fischereiverbot folgte aber am 5. Mai die Erleichterung – nach wiederholten Tests konnten keine Spuren des Darmerregers mehr gefunden werden und die Austern, das Leibgericht in Arcachon, konnten wieder sorgenfrei serviert werden. DAWID KASPROWICZ

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Großes Fernsehen

JimSturgess EdHarris SaoirseRonan

und

ColinFarrell

Großer Andrang beim Großen Fernsehen, Foto: Festival Großes Fernsehen

Kinoerfolg fürs Fernsehen

Ein Peter Weir Film Regisseur von „Master & Commander“

„Großes Fernsehen“ ging mit einem Besucherrekord zu Ende „Ab ins Kino: Fernsehen“. Mit diesem Paradoxon wurde Ende Mai bereits zum sechsten Mal erfolgreich ein filmaffines Publikum ins Kino gelockt. Auch wenn es zum Teil daran gelegen haben mag, dass das Publikum die Tickets über die Webseite des Festivals gratis bestellen konnte, in diesem Jahr konnte die Besucherzahl der letzten Jahre abermals überboten werden. „Großes Fernsehen“ ist eines von zwei Kölner Fernsehfilmfestivals. Es entstand vor fünf Jahren nach einigen kulturpolitischen Wirren. Zuvor war die „Cologne Conference“ langgedienter Partner des Medienforum NRW, einem internationalen Branchentreff, der nicht nur die Fachwelt in die Stadt lockt, sondern mit dem angeschlossenen Medienfest auch große Aufmerksamkeit des hiesigen Publikums generiert. Als 2006 nach undurchsichtigen kulturpolitischen Querelen das neugegründete Festival „Großes Fernsehen“ an die Stelle der „Cologne Conference“ trat, wanderte letztere auf den Herbsttermin – in diesem Jahr findet das Festival vom 25. - 30. September statt. Der Nachteil, losgelöst vom Medienforum bestehen zu müssen, scheint sich allerdings in Grenzen zu halten. Der „Cologne Conference“ hat der Umzug nicht geschadet und in diesem Jahr fand überraschend auch „Großes Fernsehen“ erstmals abgekoppelt vom Medienforum statt – knapp einen Monat früher, vom 26. -bis 29. Mai in der Blackbox des Cinedom. Tatsächlich lag der Besuch der Kongressteilnehmer am Fernsefilmfestival in den letzten Jahren wohl doch nur bei fünf Prozent, so Susanne Land von der LFM Nova, die von der Landesanstalt für Medien mit der Durchführung sowohl des Medienforums als auch des Fernsehfilmfestivals beauftragt ist. Mit dem Besucherandrang waren die Veranstalter nach eigenem Bekunden jedenfalls äußerst zufrieden. 3500 Filmfans hatten es sich nicht entgehen lassen, einen Blick auf die zahlreichen Previews zukünftiger Fernsehformate zu riskieren. „Großes Fernsehen“ bot auch in diesem Jahr einen Einblick in teils preisgekrönte Produktionen, die erst in einigen Monaten, mitunter auch erst im nächsten Jahr im Fernsehen, zu sehen sein werden. Neben dem neuesten Köln-Tatort waren Spielfilme wie „Die letzte Spur“ mit Richy Müller und Ann-Kathrin Kramer oder „Bei Entlassung Mord“ – kurzfristig umbenannt in „Ein mörderisches Geschäft“ – mit Christiane Paul und Dewid Striesow zu sehen, beide in Bestform in einem spannenden Wirtschaftskrimi. Daneben fanden faszinierende Dokus ebenso wie Serien-Piloten das Interesse des Publikums. Es wurden aber auch internationale Produktionen vorgestellt. Ob und wann es einen deutschen Sendetermin geben wird, steht im Gegensatz zu den deutschen Beiträgen in vielen Fällen allerdings noch nicht fest. Die Ausstrahlung des Abschlussfilms „The special Relationship“ im deutschen Fernsehen wäre jedoch wünschenswert. Der Spielfilm über die Freundschaft zwischen Bill Clinton (Dennis Quaid) und Tony Blair (Michael Sheen) ist nicht nur prominent besetzt, sondern nach „The Deal“ und dem Oscar-prämierten Drama „The Queen“ von Stephen Frears auch der Abschluss einer Trilogie über Tony Blair.

„Peter Weir auf der

Höhe seines Schaffens.“ – The Hollywood Reporter

CHRISTIAN MEYER

Jetzt im Kino 37

Foyer 10 Jahre Kino 813 in der BRÜCKE

10 plus 10 Jubiläumsprogramm FR

1

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*, NAK

“10 Jahre Kino 813 in der BRÜCKE“ ROCK AROUND THE CLOCK USA 1956, s/w, 35mm, 77 Min. Regie Fred F. Sears Wochenschauen & Trailer der 50er Eintritt frei

Juli 11 10 deutsche Filme DO

7

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DER REST IST SCHWEIGEN BRD 1959, s/w, 35mm, 105 Min. Regie Helmut Käutner FR

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HARLIS 10 ausländische Filme SA

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SO

3

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,) NAK

THE GIRL CAN‘T HELP IT USA 1956, OmU, 35mm, 97 Min. Regie Frank Tashlin

BRD 1972, 35mm, 86 Min. Regie Robert van Ackeren SO 10

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DIE SÜSSE HAUT F 1964, DF, 35mm, 116 Min. Regie François Truffaut SA

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DIE VERACHTUNG F 1963, OmU, 35mm CS, 95 Min. Regie Jean-Luc Godard

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DER TÄTOWIERTE USA 1968, DF, 103 Min. Regie Jack Smight

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DIE SCHRECKLICHEN KINDER F 1950, OmU, 35mm, 109 Min. Regie Jean-Pierre Melville

BRD 1958, s/w, 35mm, 101 Min. Regie Rolf Thiel DO 14

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DER GEWISSE KNIFF GB 1965, s/w, 35mm, 95 Min. Regie Richard Lester

BRD 1970, s/w, 35mm, 80 Min. Regie Michael Verhoeven

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VOGELFREI F 1985, DF, 35mm, 102 Min. Regie Agnès Varda

BRD 1967, s/w, 35mm, 81 Min. Regie Klaus Lemke

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ZU HEISS GEBADET USA 1961, DF, 35mm, 95 Min. Regie Jerry Lewis MI

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DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL GB 1976, DF, 35mm, 133 Min. Regie Nicolas Roeg DO 28

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HINGERISSEN VON EINEM UNGEWÖHNLICHEN SCHICKSAL IM AZURBLAUEN MEER IM AUGUST I 1975, DF, 35mm, 114 Min. Regie Lina Wertmüller

BRD 1966, s/w, 35mm, 88 Min. Regie Alexander Kluge +) NAK

Regisseurin Anja Dreschke vor der Filmpalette

Donnerstag, 9. Juni: Anja Dreschke stellte nach der großen Köln-Premiere im Radstadion ihre Dokumentation „Die Stämme von Köln“ noch einmal persönlich in der heimeligen Filmpalette vor. Dort konnte man die Filmemacherin im Publikumsgespräch zu ihrer Vorgehensweise befragen. Die mit der Kamera forschende Ethnologin interessierte an den rund 3000 in Vereinen zusammengeschlossenen Hunnen- und Mongolenliebhabern vor allem deren außergewöhnliche Herangehensweise. Damit machen sich diese vor allem die exotischen Anteile der fremden Kulturen zu Eigen, indem sie diese nachahmen. Dass ihr Film gegen Ende zunehmend den religiösen und schamanischen Elementen ein Forum bot, brachte ihr von Seiten einiger Protagonisten zwar Kritik ein, insgesamt wurde ihr Werk aber auch von den Porträtierten positiv aufgenommen. „Eine Insel namens Udo“ im Odeon

ULIISSESS BRD 1982, 35mm, 94 Min. Regie Werner Nekes

26 +)

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DIE ENDLOSE NACHT BRD 1962, s/w, 35mm, 85 Min. Regie Will Tremper

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Produzent Andreas Brauer und Regisseur Markus Sehr stellen sich den Fragen des Publikums

MAN SPRICHT DEUTSH BRD 1988, 35mm, 84 Min. Regie Hanns Christian Müller

Zu Gast im Filmclub 813: Werkstattkino, München Carte Blanche SA 30

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MONARCH BRD 1979, 35mm, 84 Min. Regie Manfred Steltzer & Johannes Flütsch SA 30

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Freitag, 10. Juni: Hauptdarstellerin Fritzi Haberlandt war aufgrund von Talkshowverpflichtungen bei der Köln-Premiere leider nicht zugegen. Dafür enthüllte Regisseur Markus Sehr beim Gespräch mit den Zuschauern, dass die Alte Bahndirektion am Konrad-Adenauer-Ufer in seinem überwiegend in Köln gedrehten Film für das Kaufhaus doubeln musste. Comedian Kurt Krömer war keineswegs von Anfang an für die Rolle des Udo vorgesehen, sondern durchlief zusammen mit einigen „ernsthaften“ Schauspielern zu Beginn einen Casting-Prozess. Ein Schauspieltraining wurde dem Filmhauptrollendebütanten anschließend nicht zuteil, stattdessen musste er in 8 Wochen das Rollschuhfahren erlernen.

TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER

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KOMMISSAR X IN DEN KLAUEN DES GOLDENEN DRACHEN BRD /A/I/Singapore 1966, DF, 35mm, 84 Min. Regie Gianfranco Parolini (= Frank Kramer) SO 31

Filmclub 813 e.V. / Kino 813 in der BRÜCKE Hahnenstr. 6 / 50667 Köln Tel/Fax: 0221 / 3106813 www.filmclub813.de

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ABSCHIED VON GESTERN

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48 STUNDEN BIS ACAPULCO

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O. K.

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DAS MÄDCHEN ROSEMARIE

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BRD 1963, s/w, 35mm, 92 Min. Regie Wolfgang Staudte

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„Die Stämme von Köln“ in der Filmpalette

HERRENPARTIE

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Absonderliches

Regisseur Markus Sehr zu Gast im Odeon

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‚Lesen Sie den kompletten Text und den weiteren Foyer-Beitrag zu „Liebeskonzil“ im Filmforum unter www.choices.de/foyer

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EINE KUGEL AUF DER RECHNUNG F/I 1966, DF, 35mm, 92 Min.

Regie Phillippe Fourastié

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Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt

Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J.

seit 30.06.

Larry Crowne

USA 2011 - Drama/Komödie - Länge n.n.b. - R.: T. Hanks - D.: T. Hanks, Julia Roberts

Larry Crowne steht als erfolgreicher Teamleiter eines großen Unternehmens mitten im Leben. Als Larry eines Tages jedoch überraschenderweise von seinem Arbeitgeber auf die Straße gesetzt wird, heißt es, sich beruflich neu zu orientieren. Nach aufkommender Arbeitslosen-Tristesse fasst der bereits zur älteren Generation gehörende Larry einen lebensverändernden Entschluss: Um seinen Abschluss nachzuholen, wird er wieder das örtliche College besuchen. Dort schließt sich Larry einer buntgemischten Gruppe von Außenseitern an, die alle auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind und gelegentlich auf Motorrollern die Stadt unsicher machen. Zudem verliebt sich Larry in seine schöne Lehrerin Mercedes Tainot und erkennt, dass das Leben nach jedem noch so harten Rückschlag auch immer wieder Positives zu bieten hat.

The Way Back - Der lange Weg

seit 30.06.

USA 2010 - Drama/Abenteuer - 133 Min. - R.: Peter Weir - D.: J. Sturgess, C. Farrell

Der polnische Soldat Janusz gehört zu den Tausenden, die von den Russen während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangene in Sibirien in Gulags gesteckt und dort unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt werden. Der findige junge Mann adaptiert schnell. Mit sechs weiteren Gefangenen gelingt ihm die Flucht. Gemeinsam wollen sie sich zu Fuß mit nur einem Messer als Waffe mehrere Tausend Kilometer in die rettende Mongolei durchschlagen nur um festzustellen, dass auch dieses Land mittlerweile unter kommunistischer Herrschaft ist. Janusz und die anderen Männer setzen ihre Reise Richtung Indien fort. Und der eigentliche Überlebenskampf beginnt.

seit 30.06.

Alles Koscher!

GB 2010 - Komödie - 105 Min. - R.: Josh Appignanesi - D.: Omid Djalili, Archi Panjabi

Mahmud ist ein muslimischer Pakistani, dessen Familie in zweiter Generation in London lebt. Der beruflich erfolgreiche, glückliche Familienvater und Fußballfan hat einen latenten Hang zum Antisemitismus. Als er in der Hinterlassenschaft seiner verstorbenen Mutter stöbert, sieht er sich plötzlich damit konfrontiert, dass er adoptiert wurde. Er sucht das zuständige städtische Amt auf und stellt dort, nachdem er sich unrechtmäßig Aktenzugriff verschafft, schockiert fest, dass er gebürtiger Jude ist.

Willkommen in Cedar Rapids

ab 07.07.

ab 14.07. Harry Potter und die Heiligtümer Kinderpreis 7 € (inkl. 3D Zuschlag) des Todes - Teil 2 Previews am Mi., den 13.07. um 16:15 Uhr, 19:00 Uhr & 22:00 Uhr für 8,50 €, Double Feature ab 19:10 Uhr (letzter Teil in 3D) für 11,49 € USA/GB 2011 - Fantasy - Laufzeit n.n.b. - R.: D. Yates - D.: D. Radcliffe, E. Watson

Im epischen Finale weitet sich der Kampf Gut gegen Böse in der Welt der Zauberer zu einem regelrechten Krieg aus. Niemals stand derart viel auf dem Spiel niemand ist mehr sicher. Die entscheidende Auseinandersetzung mit Lord Voldemort scheint unausweichlich, und es sieht fast so aus, als ob Harry Potter sich opfern muss. Alles endet hier.

Digital 3D!

Win Win

ab 21.07.

USA 2011 - Komödie - 106 Min. - R.: Thomas McCarthy - D.: Paul Giamatti, Amy Ryan

Mike Flaherty, ein erfolgloser Jurist und Coach einer Ringer-Mannschaft, übernimmt nicht ganz uneigennützig und legal die gut-bezahlte Betreuung seines Klienten Leo Poplar, der ins Altersheim abgeschoben werden soll. Eines Tages bekommt Leo Besuch von seinem Neffen Kyle, der bei ihm leben will und sich weigert, zu seiner drogensüchtigen Mutter zurückzukehren. Mike und seine Familie nehmen den Jungen bei sich auf und schließen ihn schon bald in ihr Herz - nicht zuletzt Mike, der feststellt, dass in dem Jungen ein Top-Ringer steckt und seine Mannschaft weit bringen kann. Als jedoch Kyles Mutter Cindy nach ihrer Entziehungskur in der Stadt auftaucht, droht Streß und Ärger - für alle Beteiligten.

Brautalarm

ab 21.07.

USA 2011 - Komödie - 125 Min. - R.: Paul Feig - D.: Kristen Wiig, Maya Rudolph

Annie und Helen haben sich beide in den Kopf gesetzt, bei den Hochzeitsvorbereitungen ihrer Freundin die beste Brautjungfer zu sein, und so wird aus simplen Trauungsvorbereitungen ein gnadenloser Schlagabtausch. Einladungskarten, Tischordnung, Kleiderwahl und Blumenarrangements werden zu Schlachtfeldern der Brautjungfern, die nichts unversucht lassen, um sich gegenseitig auszustechen.

Ein Sommersandtraum

ab 21.07.

Schweiz 2011 - Komödie - 90 Min. - R.: Peter Luisi - D.: F. Krüger, I. Brügger

Das verkannte Musikgenie Benno vegetiert in einer Philatelie vor sich hin. Unbekümmert betrügt er Kunden und frustriert mit seiner schlechten Laune seine Mitmenschen. Als wäre das nicht genug für den strapazierten Mann: Jede Nacht muss er sich die lärmende Musik aus dem Café von Sandra anhören. Bitterböse Beleidigungen aus Bennos Mund sind die Strafe. Doch plötzlich bekommt der Betrüger ein Handicap. Bei jeder Lüge rieselt Sand aus ihm heraus. Die Ärzte sind ratlos und können nichts gegen seinen bedrohlichen Gewichtsverlust tun. Nur Sandra kann ihm vielleicht helfen.

USA 2011 - Drama - 87 Min. - R.: Miguel Arteta - D.: Ed Helms, Anne Heche

Der Versicherungsvertreter Tim Lippe aus dem mittleren Western reist zu einem jährlichen Kongress für Angehörige seiner Branche nach Cedar Rapids, wo er seine Firma vertreten soll. Dort gerät der Naivling unter die Fittiche dreier Kongress-Veteranen, die ihm beibringen wollen, wie man auf diesen langweiligen Veranstaltungen am Ehesten seinen Spaß haben kann.

One Dollar House

Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Eintrittspreis: jeder Film: 2,99 €

Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn

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Roter Teppich

Vuk macht seiner Jasmina (Nada Sargin) nicht immer schöne Augen: Stipe Erceg in „Belgrad Radio Taxi“, Foto: Farbfilm

„Was man ausstrahlt, zieht man auch an“

Stipe Erceg über „Belgrad Radio Taxi“, Besetzungsklischees und die Kunst des Synchronisierens Geboren wurde Stipe Erceg 1974 zwar noch in Split im ehemaligen Jugoslawien, doch seit seinem vierten Lebensjahr wuchs er in Deutschland auf. In Berlin machte er eine Schauspielausbildung am Europäischen Theaterinstitut, um bereits kurz danach erste Filmrollen zu übernehmen. Seinen Durchbruch hatte er 2004 mit Hans Weingartners „Die fetten Jahre sind vorbei“. Es folgten zahlreiche wichtige Rollen in Filmen wie „Nichts als Gespenster“, „Phantomschmerz“ oder „Der Baader Meinhof Komplex“, in dem er den Terroristen Holger Meins verkörperte. Aktuell ist er in einer kleinen Rolle in „Belgrad Radio Taxi“ zu sehen, einem serbischen Film, der ihn ein Stückweit zu seinen Wurzeln zurückführt.

wird eben im Laufe der Zeit auf bestimmte Rollen festgelegt und trotzdem ist jede Rolle anders, selbst die Rollen in „Unknown Identity“ und „Belgrad Radio Taxi“ unterscheiden sich ja. Sie stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Wie bekannt sind Sie denn auf dem Balkan als Schauspieler? „Belgrad Radio Taxi“ ist eine serbische Produktion gewesen, ich glaube aber, in Serbien kennt mich kein Schwein. In Kroatien schon eher, dort wohl hauptsächlich durch die Yellow Press. Denn so viele Kroaten, die im Ausland leben und einigermaßen erfolgreich sind, gibt es eben nicht.

Wie ist denn Ihr Verhältnis zur alten Heimat? Sind Sie dort noch häufig oder haben Sie dort choices: Herr Erceg, nach „Unknown Identity“ noch Familie? spielen Sie nun auch in „Belgrad Radio Taxi“ Ja, meine Eltern leben dort und ich fahre mindenur eine sehr kleine Rolle. Was macht für Sie stens einmal im Jahr, meistens im Sommer, nach den Reiz solcher Kurzauftritte aus? Kroatien. Und ich fühle mich meiner Heimat verStipe Erceg: „Unknown Identity“ war eben eine in- bunden, das war schon immer so. Manchmal ärgere ternationale Produktion, und einen stummen Killer ich mich, wenn ich im Sommer schon wieder dort an der Seite solch großer Stars wie Liam Neeson hinfahre, aber mindestens zwei Wochen möchte zu spielen, hat mir schon Spaß gemacht. Da bin ich ich dann schon jedes Jahr in die alte Heimat. Das ist Urlaub für mich, zwar nicht so, wie mir auch nicht zu schade, denn „Ich habe keine Illusion wenn ich beispielsweise nach Spadas ist vielleicht eine Erfahrung, darüber, dass ich als der nette nien fahren würde, weil ich dort die man kein zweites Mal macht. Schwiegersohn von nebenan eben Familie habe und die sich Von „Belgrad Radio Taxi“ kannte besetzt werde.“ ärgern würden, wenn ich sie nicht ich den Regisseur Srdjan Koljevic und seine Frau, die Mitautorin ist, und die haben besuche. Ich habe da schon ein kleines Pflichtprodiese Rolle für mich reingeschrieben. Ich habe die gramm, aber entspannend ist das trotzdem. beiden auf einem Festival kennen gelernt, auf dem sie mich überzeugten, dass ich nach Belgrad kom- Synchronisieren Sie Ihre im Ausland gedrehten men und diese Rolle in ihrem Film übernehmen Rollen für die deutsche Fassung selbst? soll. Das war also eher eine Entscheidung aus der Ja, klar, für die deutsche Fassung synchronisiere ich Freundschaft heraus. mich selbst. Ich glaube eigentlich, dass jeder darum bemüht ist, sich selbst in der Sprache zu synchroIn beiden Filmen sind Sie nach dem Typecast nisieren, die er beherrscht. Ich kenne das gar nicht des bedrohlichen Schlägers oder Killers besetzt. anders, das wird auch meistens von den SchauspieIst das für Sie eher Fluch oder Segen, versu- lern verlangt. Einmal hätte ich es ablehnen können, da habe ich in Schweden einen Film auf Englisch chen Sie aus diesem Klischee auszubrechen? Es macht mir Spaß, solche Rollen zu spielen. Ich gedreht („GSI – Spezialeinheit Göteborg: Riskantes bin jetzt auch schon 36 Jahre und habe keine Spiel“, die Red.). In Schweden lief das im Original, Illusion darüber, dass ich als der nette Schwie- weil da sowieso alles im Original läuft, und ich habe gersohn von nebenan besetzt werde. Das sollen mich so geärgert, dass ich das dann alles ins Deutandere machen, das können die auch besser. Man sche übersetzen musste. Da hab ich mir gedacht,

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holt Euch doch einen anderen (lacht). Es war nicht lästig, aber ich dachte mir, ein Synchronsprecher kann das besser. Das ist ja auch ein Beruf. Es ist wahrscheinlich ein anderes Arbeiten: Vor der Kamera kann man seine Gefühle einfacher raus lassen, als diese dann in einer sterilen Studioatmosphäre nachstellen zu müssen. Das ist natürlich eine besondere Technik. Wenn man seine Rolle in einer internationalen Produktion nachsynchronisiert und dann gemeinsam mit Profi-Synchronsprechern im Studio ist, die die internationalen Schauspieler synchronisieren, dann fällt man dabei qualitativ schon ab. Das mag vielleicht ein Klischee sein, aber ich finde, Synchronsprecher klingen irgendwie anders, die haben einen Duktus, eine Melodie und eine Farbe in der Sprache, die sehr charakteristisch ist. Das unterscheidet sich natürlich von einem Schauspieler, der sich selbst nachspricht. Das ist manchmal etwas schwierig, sich dabei aneinander anzugleichen. Sie scheinen in Ihrer Rollenwahl nicht auf Publikumswirksamkeit zu schielen, sondern eher Ihren eigenen Weg zu gehen. Lehnen Sie viele kommerziellere Rollen ab? Ich weiß nicht, es gibt schon einige Dinge, die ich ablehne. Es ist aber nicht so, dass ich jährlich hunderte Drehbücher zugeschickt bekommen würde. Es hängt immer davon ab, ob man es sich leisten kann, etwas abzulehnen, ob man Lust hat, an etwas zu arbeiten oder nicht. Ich bekomme eben auch häufiger nicht-kommerzielle Sachen angeboten. Aber diese Frage stelle ich mir irgendwie schon lange nicht mehr. Aber es war schon Ihre bewusste Rollenauswahl, die dazu geführt hat, dass Sie eher diese nichtkommerziellen Stoffe angeboten bekommen… Ich weiß nicht, ob das an mir liegt, aber es ist im Leben immer so, dass das, was man ausstrahlt, auch anzieht. Und umgekehrt auch, so kenne ich das. Vielleicht könnte man solchen Dingen auch hinterher rennen, das tue ich aber nicht. Ich bin einverstanden mit meinem Leben, so wie es ist.

INTERVIEW: FRANK BRENNER

Film-Kritik

Erst hat er geheiratet. Dann hat er noch einmal geheiratet – und dann hat er die Liebe seines Lebens getroffen.

Kaltes Dasein mit Tiefkühlkost

Fischstäbchen „Arschkalt“ von André Erkau Rainer Berg hat die Firma seines Vaters in den Sand gesetzt, jetzt verkauft er Tiefkühlkost an der Haustür. Da bekommt der Eigenbrötler einen neuen Kollegen zur Seite gestellt. C Schnoddrige Komödie

Dem Vater im Altersheim lügt er die Welt schön, seinen Kollegen geht er aus dem Weg: Rainer Berg (Herbert Knaup) verkauft Gefrorenes und will am liebsten selbst ein Fischstäbchen sein, denn als Fischstäbchen, sinniert er, hat man seine Ruhe. Als ihm seine neue niederländische Chefin (hinreißend: Elke Winkens) einen Auszubildenden (Johannes Allmaer, „Vinenct will Meer“) als Beifahrer aufdrückt, zwingt das Rainer zum Aufzutauen. Endlich bekommt Herbert Knaup mal wieder die Gelegenheit, in einer Hauptrolle zu überzeugen. Visuell sicherlich kein Überflieger, inszeniert Regisseur André Erkau trocken, mit Tempo und schnoddrigem Dialogwitz. Gewürzt mit philosophischen Einsichten aus der Tiefkühltruhe und sanftem Tiefgang. HARTMUT ERNST

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ARSCHKALT D 2011 - Komödie - Regie: A. Erkau - mit: J. Allmayer, E. Winkens, H. Knaup - Verleih: NFP

Start: 21.7.

„GROS SA EPI RTIGES, ERZÄHSCHES LKINO Pe “ tra

Das richtige Auto ist die halbe Miete: Oldtimer aus den 50er Jahren

Nostalgische Freaks „Rockabilly Ruhrpott“ von Christin Feldmann und Claudia Bach C Munterer Szeneeinblick

Der Dokumentarfilm porträtiert die Rockabilly-Szene des Ruhrgebiets.

In den 50er Jahren fing alles an: Die Rockabilly-Welle schwappte erstmals nach Deutschland herüber, in den 80ern dann das Revival. Heute ballt sich die Szene im Ruhrpott. Die Regisseurinnen Christin Feldmann und Claudia Bach holen Männer mit Kämmen und Frauen in Petticoats vor die Kamera und lassen sie erzählen: Vom Tanzen und Saufen, von Nostalgie, Pomade und Brian Setzer. Vor allem aber vom Lebensgefühl, das alle zu einer großen Familie vereint, hier in NRW. Als Vorfilm läuft „Gray Hawk“, ein Kurzfilm über ein VaterSohn-Gespann aus dem Ruhrpott, der vom Nachwuchs erzählt und im Gegensatz zur Doku zeigt, dass amerikanischer Habitus in Deutschland auch aufgesetzt wirken kann. HARTMUT ERNST

ROCKABILLY RUHRPOTT D 2010 - Dokumentarfilm - Regie: C. Feldmann, C. Bach - Verleih: Filmlichter

Start: 30.6.

Komischer Haufen, und mittendrin Mike (Paul Giamatti, 2.v.l.)

Gutmensch „Win Win“ von Thomas McCarthy Ein Jugendlicher nistet sich bei einem resignierten Anwalt ein.

C Tragikomisches Familiendrama

Erfolgloser Anwalt, Familienvater, Ringkampf-Coach an der High School: Mike (Paul Giamatti) ist ein guter Mensch, und deswegen nicht perfekt. Für seine Frau (Amy Ryan) und die zwei Töchter würde er alles tun und so nimmt er sich nicht ganz uneigennützig des demenzkranken Klienten Leo (Burt Young) an. Schon bald aber steht dessen Neffe Kyle (Alex Shaffer) in der Tür. Mike nimmt ihn widerwillig auf. Die Geschichten über Kyles drogensüchtige Mutter lassen bereits Übles ahnen, da entpuppt sich der Junge als talentierter Ringer. Regisseur Thomas McCarthy und Darsteller Paul Giamatti, stehen für berührend humorvolles Kino, ruhiges Tempo und Glaubwürdigkeit, die sich im Tragikomischen bettet. Dies und erste US-Kritiken schüren hohe Erwartungen. HARTMUT ERNST

WIN WIN Der Film konnte vor Redaktionsschluss nicht gesehen werden. USA 2011 - Komödie - Regie: T. McCarthy - mit: A. Ryan, A. Shaffer, P. Giamatti - Verleih: Fox Start: 21.7. Metropolis, Rex 41

Ab 14. Juli im Kino wWw.barneysversion-film.de

I N F O L G E N D E N K I N O S: -----------------------Köln: Wei‰haus, Cinenova, Metropolis(OV) BonN: Stern

Film-Kritik

Tim (Ed Helms) kommt aus dem Staunen nicht mehr raus

Verloren in der Großstadt: Manuel (Kai Hillebrand)

Fremde Welten

Sprachlos

„Willkommen in Cedar Rapids“ von Miguel Arteta

„Swans“ von Hugo Vieira da Silva

Ein Versicherungsvertreter aus dem Hinterland gerät auf einer Fachtagung an zivilisierte Mitmenschen. Denkste. C Derbhumorige Komödie

Ein Jugendlicher begegnet in Berlin zum ersten Mal seiner Mutter. Die liegt im Koma. Verirrt sucht er nach Halt. C Unterkühltes Hauptstadt-Drama

Tim (Ed Helms, „Hangover“) hat sich als eherner Versicherungsvertreter im Kleinstadtmief eingerichtet. Als er zu einer Fachtagung in Cedar Rapids geschickt wird, verlässt er erstmals das verschlafene Nest. Entsprechend verwirrend ist die Welt, die ihn im Kongresshotel erwartet: Derbhumorige, maßlose Hinterwäldler reichen sich und Tim die Hand und bringen das Leben des Mr. Nobody ordentlich ins Schleudern. Auch dem europäischen Betrachter eröffnet sich eine fremde Welt, der einzige Hinweis darauf, dass das Ganze nicht in den 70ern spielt, ist der Gebrauch von Handys. So bleibt diese Komödie nur mäßig zugänglich, die Grenze zwischen Gesellschaftsbild und Satire verschwimmt. Unterm Strich ein kurzweiliger Klamauk mit gut aufgelegten Darstellern (John C. Reilly, Anne Heche). HARTMUT ERNST

Manuel (Kai Hillebrand) wohnt mit seinem Vater (Ralph Herforth) in Lissabon, seine Mutter kennt er nicht. Als sie in Berlin ins Koma fällt, fliegen Vater und Sohn in die Hauptstadt. Die beiden Männer versuchen, sich mit der Situation in der Fremde zurechtzufinden. Das Drama ist geprägt von intensiven EchtzeitSequenzen: Krankenschwestern bei der Pflege der Mutter, die Fahrt des Vaters durch eine Waschanlage, der Sohn im Bett am Masturbieren. Verlorenheit überall. Wo Raum für Dialog verbleibt, da funktioniert er nicht. Eine nüchtern inszenierte, trostlos entschleunigte Zustandsbeschreibung einer verkorksten Vater-Sohn-Beziehung. Ein Hauptstadt-Film. Ein Coming of Age-Drama. Ein Film über Körperlichkeit. Viele Bruchstücke im reduzierten Rahmen. Ansonsten: Ein kaum greifbares, intensives Kinoerlebnis. HARTMUT ERNST

WILLKOMMEN IN CEDAR RAPIDS

SWANS

USA 2011 - Drama - Regie: Miguel Arteta - Kamera: Chuy Chavez - mit: John C. Reilly, Ed Helms, Sigourney Weaver - Verleih: Fox Start: 7.7. Metropolis, Rex

D/P 2010 - Drama - Regie: Hugo V. d. Silva - Kamera: Reinhold Vorschneider - mit: Kai Hillebrand, Maria Schuster, Ralph Herforth - Verleih: Salzgeber Start: 14.7. Filmpalette

Unblutige Urängste mit Rose Byrne

Transformers 3 USA 2011 - Action / Abenteuer - Regie: Michael Bay - Verleih: Paramount

Pixelrums, die Dritte: Der atemlose, SciFi-Actioner, in dem sich gigantische Spielzeugroboter brachiale Kämpfe liefern, geht in die nächste Runde: Shockwave, der Herrscher von Cybertron, wird reaktiviert und bereitet Shia LaBeouf und seiner Disney’schen Blechbüchsenarmee noch einmal gewaltig Kopfschmerzen. Der digitale Overkill des Sommers – in 3D, versteht sich. HE Start: 30.6.

Urängste und Geisterjäger „Insidious“ von James Wan Ein Junge fällt ins Koma, um ihn herum geschehen merkwürdige Dinge. Die Familie zieht um, die Angst bleibt. C Spannender Geisterspuk

Der Australier James Wan machte sich 2004 als Regisseur mit dem smarten Terrorstück „Saw“ einen Namen. Auch sein Rachethriller „Death Sentence“ sparte nicht mit Blut. Dass er es auch subtiler kann, versuchte Wan mit dem eher durchwachsenen „Dead Silence“ zu beweisen – und nun, überzeugender, mit „Insidious“. Auch wenn dieser Geisterthriller nach hinten etwas abfällt, gelingt ihm vor allem eines: abendfüllend zu gruseln. Im Mittelpunkt der Story steht ein kleiner Junge, der ins Koma fällt. Um ihn herum scheint es zu spuken, was Mami (Rose Byrne) und Papi (Patrick Wilson) zunehmend in Panik versetzt. Wan erfindet das Genre nicht neu, weiß aber die Versatzstücke geschickt zu arrangieren. Und so reichen sich hier Schockmomente, Urängste und Geisterjäger unblutig die Hand. Triviale, aber effektive Fingerübung. HARTMUT ERNST

INSIDIOUS USA 2010 - Horror - Regie: James Wan - Kamera: David M. Brewer, John R. Leonetti mit: Rose Byrne, Lin Shaye, Patrick Wilson - Verleih: Wild Bunch Start: 21.7.

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Film-Kritik

Nichts zu verzollen

Larry Crowne

F 2011 - Komödie - Regie: Dany Boon - Verleih: Prokino

USA 2011 - Komödie / Drama - Regie: Tom Hanks - Verleih: Kinowelt

Wenn jemand ein grenzfreies Europa fürchtet, dann sicherlich die Grenzbeamten. Einer von ihnen ist der Franzose Mathias (Dany Boon), der in die Schwester seines belgischen Gegenüber (Benoît Poelvoorde) verknallt ist. Das Problem: Die beiden patriotischen Streithähne sollen demnächst zusammen arbeiten. Infantile Männer, Tempo und Slapstick: Freche Klamotte mit 70er-Jahre-Charme. HE

Larry Crowne (Tom Hanks) ist ein einfacher Mann. Als er seinen Job verliert, drückt er wieder die Schulbank und bezirzt Lehrerin Mercedes (Julia Roberts). Tom Hanks zeigt, dass es jeder Loser mit der richtigen Einstellung zu einem Tom Hanks schaffen kann. Leider ist das Ganze trotz (Zeigefinger-)Ambition, Kuschelrocksongs und Starbesetzung so seelenlos wie lebensfern geraten. HE

Start: 28.7. Cinenova, Metropolis, Odeon, Weisshaus

Start: 30.6. Cinenova, Metropolis, Rex, WOKI Bonn

Mein Freund Knerten

Der Zoowärter

N 2009 - Abenteuer / Fantasy - Regie: Åsleik Engmark - Verleih: polyband

USA 2011 - Komödie - Regie: Frank Coraci - Verleih: Sony Pictures

„Kleiner Freund Knorzel“: So heißt die literarische Vorlage aus Norwegen in der deutschen Übersetzung. Ob Knerten oder Knorzel – es handelt sich hier um ein Zweigmännchen, das dem kleinen Lillebror in die Hände fällt, der gerade mit seiner Familie ins Hinterland gezogen ist. Die beiden gehen auf Entdeckungsreise. Phantasievolle, liebenswert erzählte Kindergeschichte. HE

Tiere fühlen sich im Zoo pudelwohl und denken und fühlen wie Menschen. Davon erzählen nicht nur die Zoo-Dokus nachmittags im Fernsehen, sondern auch diese Komödie, in der allerlei quasselnde, gefangene Kreaturen beschließen, aus Kevin „King of Queens“ James ein Alphamännchen zu machen. Der ist nämlich ihr Lieblingszoowärter, ein Tollpatsch und in Liebesnot. Tierisch untierisch. HE

Start: 30.6. Cinenova

Start: 7.7.

Brautalarm

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2

USA 2011 - Komödie - Regie: Paul Feig - Verleih: Universal

USA/GB 2011 - Fantasy - Regie: David Yates - Verleih: Warner

Lilian (Maya Rudolph) will heiraten. Annie (Kristen Wiig) und Helen (Rose Byrne) sind ihre besten Freundinnen und geben die Brautjungfern. Bühne frei für den Zickenkrieg: Wer ist die bessere…? Romantische Frauenkomödie, die größtenteils auf etablierten Pfaden wandelt, sich verbal aber auch mal in derbere Gefilde vorwagt, was mal zynisch, mal plump ausfällt. HE

Erst bei der Verfilmung von Joanne K Rowlings letztem Potter-Roman gönnten sich die Filmemacher das angemessene, epische Format und splitteten das Finale in zwei Teile: Endlich nimmt sich die Leinwand die nötige Zeit und findet Platz für Atmosphäre, Epik und Größe. Potter tritt an zum entscheidenden Kampf, und die Leinwandadaption findet einen würdevollen Abschluss. HE

Start: 21.7.

Start: 14.7. Metropolis, Rex, WOKI Bonn

Das Rotkäppchen-Ultimatum

Die Nordsee von oben

USA 2009 - Trickfilm / Komödie - Regie: Mike Disa - Verleih: Kinowelt

D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Silke Schranz, Christian Wüstenberg - Verleih: Comfilm

Nach dem erfolgreichen Genre-Mix „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ folgt nun die Fortsetzung, in der das kleine Mädchen mit der roten Kappe durch ein neues 3D-Abenteuer purzelt: Die böse Hexe hält Hänsel und Gretel im Pfefferkuchenhaus gefangen! Ein Fall für die Happy-End-Agentur. Turbulenter, frecher Kinderspaß, der die Märchen der Gebrüder Grimm gehörig auf den Kopf stellt. HE

Während der gemeine Zuschauer das Meer aus der Vogelperspektive nur von den Nachrichten kennt – wenn der Mensch mal wieder seine Ölteppiche über das salzige Nass ausbreitet – werfen Silke Schranz und Christian Wüstenberg mal einen versöhnlicheren Blick aufs Meer: Filmische Postkartenidyllen bilden hübsche bis abstrakte Eindrücke vom Ebbe und Flut geprägten Gewässer der Nordsee. HE

Start: 21.7.

Start: 9.6. Off Broadway

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culture club

Im Spiel des Lebens kannst Du nicht immer nur verlieren.

C Film C

culture club

Nachforschungen über die Edelweißpiraten Dietrich Schuberts Dokumentarfilm aus dem Jahr 1980 porträtiert den unermüdlichen Kampf der Edelweißpiraten. Die Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime gerät leicht in Vergessenheit. Lange Zeit wurde sie in Deutschland nicht anerkannt und als Kriminelle abgewertet. Im Anschluss an den Film folgt eine Diskussion mit Regisseur Dietrich Schubert und Schriftsteller und Zeitzeuge Peter Fuinkelgrün. Musikalische Untermalung bietet das Kunstorchester Kwaggawerk.

Vom Regisseur von STATION AGENT und EIN SOMMER IN NEW YORK

Baui im Friedenspark, Hans-Abraham-Ochs-Weg 1, Köln www.baui.jugz.de

Fr, 15. Juli, 19 Uhr, Eintritt frei

culture club

C Film C

culture club

Man spricht deutsh Seit 10 Jahren macht der Filmclub 813 in der Brücke sein unverzichtbares Repertoireprogramm. Zum Jubiläum gibt es ein Wiedersehen mit vielen Klassikern, darunter auch Gerhard Polts Urlaubssatire „Man spricht deutsh“. Wie jedes Jahr bringt sich die deutsche Familie Löffler an ihrem italienischen Feriendomizil Terracina in Stellung. Bitterböse gelingt Hanns Christian Müller und Gerhard Polt ein Kabarettfilm, der Gift und Galle spuckt - und der in dieser brillanten, saukomischen Treffsicherheit danach nicht wieder im Kino zu sehen war.

Kino 813 in der Brücke Hahnenstr. 6, Köln I 50667 Köln Karten: 0221 310 68 13 I www.filmclub813.de choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 22.7. an [email protected], Kennwort: Polt

Fr, 29. Juli, 20 Uhr

PAUL GIAMATTI BOBBY CANNAVALE

AMY RYAN JEFFREY TAMBOR

AB 21. JULI NUR IM KINO

Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! Der Mandant - The Lincoln Lawyer - (OmU)

since 23.06.

USA 2011 - Thriller - 119 Min. - D.: Brad Furman C.: Matthew McConaughey, Ryan Phillippe, Marisa Tomei

Most of the time, Mickey barely keeps his head above water, representing low-life clients and working out of the back of his car. He thinks he's landed the case of a lifetime when he's hired to defend a rich playboy who stands accused of rape and attempted murder, and eagerly accepts his new client and the massive payoff that's sure to come with him. But Mickey soon discovers that he's become ensnared in a twisted plot where no fee in the world is high enough to pay for the deadly workload, and his only hope of survival may just lay in his own skills as a double-crosser.

The Way Back (OV)

since 30.06.

USA 2011 - Drama/Komödie - Länge n.n.b. - D.: Tom Hanks C.: Tom Hanks, Julia Roberts, Wilmer Valderrama

Until he was downsized, affable, amiable Larry Crowne was a superstar team leader at the big-box company where he's worked since his time in the Navy. Underwater on his mortgage and unclear on what to do with his suddenly free days, Larry heads to his local college to start over. There he becomes part of a colorful community of outcasts, also-rans and the overlooked all trying to find a better future for themselves...often moving around town in a herd of scooters. In his public-speaking class, Larry develops an unexpected crush on his teacher Mercedes Tainot, who has lost as much passion for teaching as she has for her husband. The simple guy who has every reason to think his life has stalled will come to learn an unexpected lesson: when you think everything worth having has passed you by, you just might discover your reason to live.

since 30.06.

USA 2010 - Drama/Abenteuer - 133 Min. - D.: Peter Weir C.: Jim Sturgess, Colin Farrell, Saoirse Ronan

Under cover of a blizzard, seven prisoners caught up in Stalin's Reign of Terror escape a Soviet Gulag in 1940. They are now free men and almost certainly, dead men…for their trek to safety defies any reasonable chance of success and the landscape they must cross is unforgiving. With little food or equipment, and no certainty of their location or intended direction, they embark on a journey that will present unimaginable hardship and drama. Driven by base animal instincts - survival and fear - while relying on evolved human traits - compassion and trust. Meanwhile, they abide by one unceasing mandate: keep moving, keep moving, keep moving.

Barney’s Version - (OV)

Larry Crowne - (OV)

starts 14.07. Harry Potter... (OV + dt. F.) ... and the Deathly Hallows: Part 2 ... und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 USA/GB 2011 - Fantasy - Laufzeit n.n.b. - R.: David Yates - D.: Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint

The end begins as Harry, Ron, and Hermione go back to Hogwarts to find and destroy Voldemort's final horcruxes, but when Voldemort finds out about their mission, the biggest battle begins and life as they know it will never be the same again.

l a t i g i d 3D!

Preview in der deutschen Fassung am Mi., 13.07. um 16:30 Uhr - Eintritt Preview 8,50 € Preview in der englischen Originalversion am Mi., 13.07. um 19:00 + 22:00 Uhr - Eintritt Preview 8,50 € Double Feature mit Teil 1 (digital) und Teil 2 (digital 3D) in der engl. OV am Mi., 13.07. um 19:10 - Eintritt Double Feature 12,50 € Spielzeiten 1. Woche 14.07. - 20.07. (dt. F. ): 13:15 + 16:00 Uhr Spielzeiten 1. Woche 14.07. - 20.07. (engl. OV): 19:00 + 21:50 Uhr

starts 14.07.

Kan/I 2010 - Drama - 132 Min. - D.: Richard J. Lewis C.: Paul Giamatti, Dustin Hoffman, Rosamund Pike

Take a ride through the life and memories of Barney Panofsky, a harddrinking, cigar-smoking, foulmouthed 65-year old hockey fanatic and television producer, as he reflects on his life's successes and (numerous) gaffes and failures as the final chapters of his own existence come sharply into focus.

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Win Win (OV)

starts 21.07.

Rien à déclarer Nichts zu verzollen (OmU)

USA 2011 - Komödie - 106 Min. - D.: Thomas McCarthy C.: Paul Giamatti, Amy Ryan, Bobby Cannavale

Mike Flaherty is a struggling, though not overly ambitious, lawyer. As the court-appointed attorney of Leo Poplar, an old man afflicted with dementia, Mike sees an opportunity to take things easy for awhile by volunteering to become Leo's legal guardian and thereby gain control of the man's monthly stipend. The unexpected arrival of Leo's grandson complicates Mike's plans, until he learns that the youth is a champion wrestler who can help the team Mike coaches.

K i n d e r k i n o: Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € ”Kung Fu Panda 2” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag

Gregs Tagebuch 2 - Gibt’s Probleme? - USA 2011 - Komödie - 99 Min. R.: David Bowers - 6 J.

Greg Heffley ist bemüht, den Schul- und Familienalltag unbeschadet und möglichst cool zu überstehen. Nachdem Greg den Eintritt in die Junior Highschool glücklich hinter sich gebracht hat, droht nun neuer Stress in den eigenen vier Wänden: Gregs älterer Bruder Rodrick lässt nach den Sommerferien wieder keine Gelegenheit aus, den jüngeren Bruder in peinliche Situationen zu bringen - insbesondere vor Holly Hills, dem neuen Mädchen an der Schule, auf die Greg ein Auge geworfen hat. Als Rodrick an einem Eltern-freien Wochenende eine Party zu Hause schmeißt, bei der auch Greg und Rupert ihren Spaß haben, müssen die Brüder dann aber doch zusammenhalten, damit die Eltern nichts von der Feier erfahren. ab 3,50 € vom 30.06. bis 13.07. um 13:30 Uhr

Kung Fu Panda 2 - digital 3D USA 2011 - Animation - Länge n.n.b. - R.: J. Nelson - FSK n.n.b.

Panda Po ist am Ziel: "dick im Geschäft" beschützt er als Drachenkrieger zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens. Doch die Ruhe ist nicht von Dauer. Bis sich eines Tages ein Unheil bringender Gegner ankündigt , der mit Hilfe einer geheimen, unbezwingbaren Waffe China erobern und Kung Fu für immer den Gar ausmachen will. Für immer? Nicht mit Po! Beim besten Geheimrezept aller Nudelsuppen: Das muss verhindert werden! Wozu hat er sich denn all die Zeit abgerackert?! Doch um den fürchterlichen Gegner für immer auszuknocken, muss sich der gemütliche Po seiner mysteriösen Vergangenheit und den Wurzeln seiner Herkunft stellen, um eine einzigartige, POsitive Macht zu entfesseln. ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 30.06. bis 13.07. um 13:15 Uhr (dt. Fassung)

l digita 3D!

starts 28.07.

F 2011 - Komödie - 108 Min. - R.: Dany Boon A.: Dany Boon, Philippe Magnan, Nadège Beausson-Diagne

1er janvier 1993 : passage à l'Europe. Deux douaniers, l'un Belge, l'autre Français, apprennent la disparition prochaine de leur petit poste de douane fixe situé dans la commune de Courquain France et Koorkin Belgique. Francophobe de père en fils et douanier belge trop zélé, Ruben Vandervoorde se voit contraint et forcé d'inaugurer la première brigade volante mixte franco-belge. Son partenaire français sera Mathias Ducatel, voisin de douane et ennemi de toujours, qui surprend tout le monde en acceptant de devenir le co-équipier de Vandervoorde et sillonner avec lui les routes de campagnes frontalières à bord d'une 4L d'interception des douanes internationales. Mein Freund Knerten - N 2009 - Abenteuer - 74 Min. - R.: Å. Engmark - o. A. Lillebror zieht mit seiner Familie raus aufs Land. Hier ist das Leben zwar nicht so teuer, einfacher ist es aber trotzdem nicht. Schon gar nicht ohne neue Freunde zum Spielen. Da fällt direkt vor Lillebrors Füße ein Zweig - Knerten, ein phantastisches, lustiges Zweigmännchen und ein echter Freund. Knerten ist es egal, dass Lillebrors Vater Unterwäsche und Strümpfe verkauft, die Mutter kaum Zeit hat und der Bruder sich die Haare abschneidet, bloß um nicht aufzufallen. Knerten ist der perfekte Begleiter für Lillebrors Entdeckungsreisen durchs Dorf, in den Wald und hinter die nächsten Hügel. Er hat vor fast gar nichts Angst, nur Ameisen, Feuer und Mädchen findet Knerten etwas gefährlich. Lillebror dagegen findet Prinzessin Tiny auf ihrem Pferd Pegasus ziemlich interessant. ab 3,50 € - vom 30.06. bis 06.07. um 13:45 Uhr vom 07.07. bis 22.07. um 13:45 Uhr Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 - digital 3D USA/GB 2011 - Fantasy - Laufzeit n.n.b. - R.: David Yates - FSK n.n.b.

Preview, am Mi., 13.07., um 16:30 Uhr - Eintritt Preview 8,50 € Spielzeiten 1. Woche 14.07. - 20.07. : 13:15 + 16:00 Uhr „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ ist das letzte Abenteuer in der Harry-Potter-Filmserie. Das mit Spannung erwartete Kinoereignis ist der zweite von zwei abendfüllenden Teilen. Im epischen Finale weitet sich der Kampf Gut gegen Böse in der Welt der Zauberer zu einem regelrechten Krieg aus. Niemals stand derart viel auf dem Spiel - niemand ist mehr sicher. Die entscheidende Auseinandersetzung mit Lord Voldemort scheint unausweichlich, und es sieht fast so aus, als ob Harry Potter sich opfern muss. Alles endet hier. ab 7,00 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 14.07. bis 03.08. um 13:15 Uhr (dt. Fassung)

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Kinderfilmfestival 2011: Programm Kinderfilmfestival 23.07. - 06.09.2011

Eintritt: 2,50 € (ermäßigt für soziale Einrichtungen: 2,00 €)

13:30 Uhr

13:45 Uhr

Datum

Titel

FSK Titel

Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So

Vorstadtkrokodile 3 Das letzte Einhorn S.O.S. - ein spannender Sommer Timetrip - der Fluch der Wikinger Hexe Die Brüder Löwenherz Mein Freund Joe Vorstadtkrokodile 3 Das letzte Einhorn S.O.S. - ein spannender Sommer

o.A. ab 6 ab 6 ab 6 ab 6 ab 6 o.A. ab 6 ab 6

23.07.11 24.07.11 25.07.11 26.07.11 27.07.11 28.07.11 29.07.11 30.07.11 31.07.11

Kuddelmuddel bei Petterson & Findus Madita Oliver und Olivia - zwei freche Spatzen Sammys Abenteuer - auf der Suche nach der geheimen Passage Kuddelmuddel bei Petterson & Findus Pippi in der Südsee Madita Oliver und Olivia - zwei freche Spatzen Sammys Abenteuer - auf der Suche nach der geheimen Passage

Das Kinderfilmfestival geht weiter bis zum 06. September! Termine im Kinderfilmfestivalflyer oder auch auf www.metropolis-koeln.de

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Makellose Erzählkompositionen, die Kanadierin Alice Munro

Dicht, kurz und fesselnd Erzählungen von Oates, Munro und Wolff

Von Thomas Linden Beim Joggen in einem bewaldeten Park wird sie von einer Horde Kinder überfallen. Während sie sich noch verzweifelt gegen die Fausthiebe und Schläge der Bande wehrt, denkt sie: „Es sind doch nur Kinder!“ Aber die sind gnadenlos, bestehlen sie nicht nur, sondern ziehen ihr auch die Kleider aus. So findet sie sich zerschrammt, zerschlagen, ohne Kleidung auf dem Waldboden wieder. „Nackt“ lautet der Titel, mit dem der Short Stories-Band „Die Lästigen“ der Amerikanerin Joyce Carol Oates eröffnet wird. Darin vereinigen sich auch Werke, die bisher in Deutschland unveröffentlicht waren. „Nackt“ ist die Protagonistin in einem doppelten Sinne, das bemerkt sie, als sie mit dem Gedanken spielt, sich Hilfe bei ein paar Männern zu suchen, die sich auf dem nahen Parkplatz aufhalten. Ihr wird jedoch klar, dass man sich in der Kleinstadt schon bald erzählen wird, dass sie nackt war, man wird denken, dass sie vergewaltigt wurde. Diese Vorstellung würde in Zukunft niemand mehr aus dem Kopf bekommen, auch ihr Mann nicht und ihre Kinder würden in der Schule deshalb gehänselt werden. Plötzlich wird ihr bewusst, dass man alles verlieren kann, jede gesellschaftliche Identität und selbst die Beziehung zu den nächsten Menschen. Die Gewalt vermag alles mit einem Schlag zu zerstören. Wir erleben, wie sie im Schein der Dämmerung geduckt durch Straßengräben und Gärten unentdeckt nach Hause zu kommen versucht. Eine Sammlung großartiger Geschichten, die ruppig und zart, mit einer wunderbar hellsichtigen Sprache von Männern – aber vor allem von Frauen und Kindern erzählt. Nordamerikas pointierte Erzähltradition hat seit den Tagen von Hemingway und Faulkner nichts an Kraft, Sinnlichkeit und formaler Brillanz verloren. Während Oates ihrer Prosa einen aufgerauten Realismus, ja, eine kunstvolle Unfertigkeit beschert, präsentiert sich die Kanadierin Alice Munro als teuflisch charmante Meisterin der Komposition. Leise kommen ihre Stories daher, aber letztlich ziehen sie einem auch in jedem der zehn Erzählungen ihres neuen Bandes „Zu viel Glück“ den Boden der Erwartung unter den Füßen weg. Wer ahnt schon, dass sich die ältere Dame, die einem Priester die Geschichte eines „Kinderspiels“ erzählen will, das Geständnis eines Mordes im zarten Alter von neun Jahren entlocken lässt? Wer vermag schon eine so unerhört subtile Erotik zu entfalten wie Munro in ihrer Erzählung „Der Grad von Wenlock“, in der wir miterleben, wie sich eine selbstbewusste junge Frau überreden lässt, einem älteren Mann nackt vorzulesen? Jeder Satz entpuppt sich als ein Stein im Gebilde einer verblüffend dramatisierten Geschichte. Was bleibt, ist blankes Erstaunen darüber, dass es solch erfahrungssatte, makellose Kompositionen im Zeitalter digitaler Beliebigkeit überhaupt noch gibt. Neben Oates und Munro, deren Namen stets aus dem Getuschel herauszuhören sind, das vor der Vergabe des Nobelpreises nervös die Runde macht, muss sich Tobias Wolff nicht verstecken. „Unsere Geschichte beginnt“ erzählt von den Lügen, die aus Scham in die Welt gesetzt werden oder den Küssen, die einen nach Jahrzehnten noch gepackt halten. Auch Wolff konfrontiert uns mit bitteren Wahrheiten, die nicht ausgesprochen werden dürfen, aber mit der Literatur einen Weg in die Wirklichkeit finden. Wolffs Sprache funkelt nicht so erregend, wie die der Damen, aber auch in ihr verschränken sich Fühlen, Nachdenken und Staunen zu einem dichten Text, der einen verändert zurücklässt. Joyce C. Oates: Die Lästigen. Eichborn Verlag, 382 S., 32 € Alice Munro: Zu viel Glück. S. Fischer Verlag, 366 S., 19,95 € Tobias Wolff: Unsere Geschichte beginnt. Berlin Verlag, 224 S., 22 €

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ComicKultur

Wortwahl

Magische Räume

Sympathy for the Greek

Was für eine grandiose Idee: Jason erzählt von den Literaten im Paris des frühen 20. Jahrhunderts – von Scott Fitzgerald, James Joyce, Ezra Pound und „Hemingway“ – so der Titel der Geschichte. Nur: sie alle sind graphische Literaten – sie machen Comics! Und damit sind sie zugleich Hungerleider, denn mit Comics – das weiß jeder – kann man kein Geld verdienen. Also planen sie einen Raubzug, und das Unglück nimmt seinen Lauf. Ein meisterliches Werk mit raffinierter Erzähltechnik (Reprodukt). Als gelernter Pädagoge widmet sich Baru schon seit Jahrzehnten dem sozialkritischen Jugenddrama. Mit „Hau die Bässe rein, Bruno!“ erzählt er von einem afrikanischen Fußball-Migranten, der in Frankreich sein Glück sucht und unfreiwillig in kriminellen Machenschaften landet. Actionreich, aber nicht ohne Humor ist die spannende Story, streift dabei mehrere Themenkomplexe und lässt auch die Psychologie der Figuren nicht zu kurz kommen. Ein rundum gelungenes Werk des Altmeisters (Edition 52). Andreas Dierßens Graphic Novel „Die besten Zeiten“ wirkt zunächst wie eine etwas bemühte Fingerübung in verschachteltem Erzählen. Aber langsam baut sich da was auf, finden Geschichten zusammen, kreisen Figuren umeinander, eröffnen sich neben Alltagsrealismus gar magische Räume. Die Zeichnungen sind schlicht und grau, so wie die Großstadt, in der die Geschichte spielt (Carlsen).

Die Morgensonne schillert gleißend in der See. Die Fischerbötchen schaukeln versonnen. Beschaulich geht es zu. Als wollte Antiparos nicht nur der weit turbulenteren Schwester Paros langmütig die Stirn bieten, sondern gleich noch die Wut- und Verzweiflungsausbrüche in Athen der Lüge zeihen. Doch der spiralförmige Absturz der ehedem herausragenden Kulturnation ist auch hier nicht zu verleugnen. Nikos, Besitzer einer kleinen Schmuckboutique und Vermieter eines ‚blumigen‘ Idylls im Dorfkern, weiß als hauptberuflicher Lehrer in Griechenlands Hauptstadt wovon er spricht: „Es sind ja nicht allein die schon durch die Mehrwertsteuererhöhung immens gestiegenen Unterhaltskosten, die den Bürger belasten. Die Entlassungswelle trifft besonders die Um-die50-Jährigen, welche in Ermangelung eines sozialen Auffangnetzes die kümmerliche Rente ihrer Eltern anzapfen. Der Sparzwang ermöglicht keinerlei Investitionen und so verlässt auch noch der gut ausgebildete Nachwuchs das Land.“

Jeff Lemires erzählt in groben Tuschezeichnungen vom Leben in Ontario. Der erste Band „Geschichten vom Land“ seiner Trilogie „Essex County“ begleitet einen Waisenjungen, der bei seinem Onkel lebt und in Superheldenfantasien flüchtet. Bis er in dem ehemaligen Eishockeyspieler Jimmy einen Freund findet. Der zweite Band „Geister Geschichten“ geht zurück in die fünfziger Jahre und begleitet zwei Brüder bei ihrem kurzen Erfolg als Eishockeyspieler. Beide Bände sind vage miteinander verbunden. Lemire beherrscht die Kunst, mit wenigen Strichen einfühlsam und behutsam das tragische Leben seiner Figuren zu skizzieren (Edition 52). In „Markttag“ erzählt James Sturm von einem osteuropäischen Teppichknüpfer, der eines Tages erkennen muss, dass ihn die Industrialisierung übergeht. An einem beschwerlichen Markttag nimmt das Unglück seinen Lauf. Sturm, der bereits mehrmals historische Szenarien entwickelt hat, lässt hier in erdigen Ligne Clair-Zeichnungen eindrucksvoll das Handwerkswesen des frühen 20. Jahrhunderts und dessen aussichtslosen Kampf gegen den aufkommenden Kapitalismus auferstehen (Reprodukt). Frédéric Bertocchini und Jef widmen sich mit „Jim Morrison – Poet des Chaos“ in schweren, düsteren Zeichnungen dem Leben des charismatischen Sängers der Doors. Um Entmystifizierung scheren sie sich nicht, vielmehr gehen sie genau diesen Pfad: Morrison, der todgeweihte, von Genie und Wahnsinn gerittene Einzelgänger, lautet das wenig überraschende Ergebnis ihres skizzenhaften Biopics (Splitter).

Dilemma nicht unwesentlich beteiligt waren. Der Griechen Schicksal nun mit der »Demontage des Lemuel Pitkin« zu vergleichen, mag zu weit gegriffen sein. Dennoch ist Nathanael Wests verquerer Schelmenroman aus dem Jahre 1934 eine wunderbare Farce auf den grassierenden Kapitalismus: Wenn Gott und die Welt dem Knaben die Welt als Auster schmackhaft machen, dem Tüchtigen und Redseligen „Eine glatte Million“ (Manesse) offerieren, während sie ihn hinterrücks genüsslich filetieren. Viel besser ergeht es auch Philippe Djians knorrigem Helden Francis nicht. Wurde dem in die Jahre gekommenen Schriftsteller bereits seine heiß geliebte Frau samt älterer Tochter vom Schicksal genommen, so erlaubt sich die verbliebene Frucht seiner Lenden auch noch den Scherz, ohne Lebenszeichen von der Bildfläche zu verschwinden. Da braucht man nicht auf Altersmilde zu hoffen; zumal in dem leidgeplagten Protagonisten auch noch der Verdacht keimt, dass ihm seine zweite Frau die Hörner aufsetzt, während ihm Schwiegersohn, Enkelzwillinge u.u.u. die Nerven rauben. Nicht leicht, in Anbetracht dieser „Leichtfertigen“ (Diogenes) stilvoll Haltung zu wahren. Schon gar nicht, wenn tief im Innern ein Feuer züngelt, das von den Auswüchsen am Rande unserer Zivilisation immer wieder entfacht wird. Mal impulsiv, mal mit cooler Souveränität stürzt sich Hans Herbst in seine „Playboy“Reportagen: Catchen, Vögeln in Rio, St. Pauli – klingt nach klassischen „Männersachen“ (Pendragon) und doch lodern die hart geschliffenen Texte weit universeller, wenn die Schattenlöcher und Drecksnester unseres Planeten plötzlich scharfe Konturen kriegen. Infernalisch wird es allerdings erst, wenn ein Nachfahre des berüchtigten Revolverhelden „Wild Bill“ Hickok die Qualen des Hades überlebt und daraufhin in einem Romeroesken ‚L.A. of the Dead‘ die „Höllendämmerung“ (Rowohlt) heraufbeschwört. Eine so furiose wie groteske Abrechnung mit unserer Popkultur, dem Richard Kadrey ein wegweisendes Zitat von William Clayton voranstellt: „Je dümmer du den Leuten vorkommst, desto verblüffter sind sie, wenn du sie umbringst.“

Seit über 30 Jahren löst Sokals Entendetektiv „Canardo“ seine dubiosen Fälle mehr schlecht als recht. Mit Kippe, Pulle und Trenchcoat gerät er an die übelsten Gesellen. Gestartet wurde die Reihe mit einigen Kurzgeschichten, die bereits als Sammelalbum erschienen, nun aber in kolorierter Form im Hardcoverband „Eine schöne Flasche“ neu aufgelegt wurden. Von den drastischen Animal Farm-Anfängen ist es nicht weit zur Entstehung einer morbiden Noir-Welt voller verwahrloster Halunken in Tiergestalt. Die düstere Kolorierung ist sehr gelungen, nur schade, dass das Albumformat nicht eingehalten wurde (Schreiber & Leser).

CHRISTIAN MEYER

Wer hier kein Mitleid zeigt, kann, von der Sorge um seine Pfründe getrieben, die Verteuflung des hellenischen Volkes nur mit politischer Blindheit erklären; zumal hiesige Großkonzerne an dem wirtschaftlichen

LARS ALBAT

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Klassik in NRW

Für die ganze Familie

Das Klavierfestival Ruhr beschäftigt jung und alt Von Olaf Weiden Vor etwas mehr als fünfzehn Jahren übernahm Franz Xaver Ohnesorg, dessen Name ob des besseren Handlings in seinen Jahren als Gründungskopf der Kölner Philharmonie der Kürze halber auf die Formel „FXO“ herunter gekürzt wurde, das Klavier-Festival Ruhr. Anders als in Berlin und in New York, wo der Musikmanager relativ kurze, aber heftige Gastspiele bei den ersten Orchestern bzw. berühmtesten Institutionen erlebte, hat er sich im „Auch das aktuelle Programm spricht nicht von Ruhrgebiet auf künstlerisches Verweilen Unterfinanzierung!“ eingerichtet. Die Langversion der Festivalgeschichte, ein persönlich formulierter Erlebnisbericht des FXO auf der Website, unterzeichnete ein Fehlerteufel mit dem Datum 20011. Langlebigkeit soll dem Fest ein Gründerkreis sichern, der sich just formiert. Auch das aktuelle Programm, das sich noch bis tief in den Juli erstreckt, spricht nicht von Unterfinanzierung. Und der wirklich erfreuliche Zuspruch bei den meisten Veranstaltungen sorgt mit seiner geschwollenen Einschaltquote für Absicherung gegen Mäkler aus den Reihen der Kulturgegner: Es ist alles prima an der Ruhr. Das Festival kümmert sich um die ganz jungen Talente wie Kit Armstrong und schafft in eigenen Förderprogrammen Auftrittsmöglichkeiten für absolute Newcomer. Es greift gern nach neuen Trends in der Präsentation, nach Brüchen, wie sie Leif Ove Andsnes aus dem Norden über die Welt trägt: „Pictures reframed“ nannte er seine „Bilder einer Ausstellung“ in neuer multimedialer Lesart – spannender als diese laue Idee wird allerdings sein diesjähriges Recital in Essens Philharmonie ausfallen (4.7.). Am gleichen Ort tritt drei Tage später Anne-Sophie Mutter (7.7.) mit ihrem Klavierbegleiter Lambert Orkis an, um u.a. Feuer an die Themen aus Sarasates „CarmenFantasie“ zu legen – David Garrett dürfte ihr den Rang als Premiumprodukt der deutschen Geiger abgelaufen haben, trotzdem muss der Kunde für den Erwerb der Konzertkarte tiefer in die Tasche greifen als an normalen Tagen. Bereits am folgenden Konzertabend (8.7.), diesmal in Duisburg, greift der „Pate“ des seriösen Klavierspiels, András Schiff, für Haydn, Mozart, Beethoven und die Freunde Schumann und Mendelssohn in die Tasten. Die Grande Dame Martha Argerich gastiert in Dortmunds Konzerthaus (14.7.), gleich gefolgt von Hélène Grimaud (17.7. in Essens Philharmonie mit dem WDR Orchester und Manfred Honeck). Diese Pianistin, die seit 1991 Wölfe als ihre Seelenverwandten betrachtet und den Raubtieren eine ganze Sonate widmete, gab der Presse die Möglichkeit, ihren Namen auch außerhalb von Fachmagazinen und Feuilletons zu platzieren. Einen späten Auftritt beim Ruhr-Festival hat der Pianist Gerhard Oppitz. Für sein Konzert am 21.07. in der Mülheimer Stadthalle liegen sogar noch Tickets an der Abendkasse. Der sehr klug haushaltende Künstler, der am liebsten ohne Wölfe lebt, liebt eine konstante und übersichtliche Konzertfrequenz über das Jahr, obwohl kaum jemand auf dem Markt mobiler ist als diese reife Persönlichkeit: Er ist nämlich Olaf Weiden arbeitet begeisterter Pilot und reist auch mal mit dem eigenen als Musiker und Flieger an. Musikkritiker in NRW. „Klavier-Festival Ruhr“ I Bis 24.7. An diversen Orten im Ruhrgebiet I www.klavierfestival.de

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10. bis 18. Juli 2011

6. Rolandseck-Festival Künstlerische Leitung: Guy Braunstein 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker

Meisterklasse mit Mitgliedern des West Eastern Divan Orchestra (Leitung: Chaim Taub) und der Deutschen Stiftung Musikleben In Kooperation mit der Barenboim-Said-Foundation

www.rolandseck-festival.de Tickets an der Museumskasse unter 02228/94 25 16 und bei den Vorverkaufsstellen von Bonn- u. Kölnticket Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen

Foto: Giovanni Ausserhofer

Gerhard Oppitz beschließt den Reigen klassischer Pianisten, Foto: Hans-Dieter Göhre

Unterhaltungsmusik

Musical in NRW

Haben sich wieder gefunden: Die Swans aus New York

Frank’n Furter at his best!, Foto: Nilz Böhme, BB Promotion

Noise Rock mit Xylophon

Entertainment in Strapse und A Capella

Wenn alte Herren touren, sollte ihnen was Neues einfallen

Sommer-Hits im Musical-Dome und in der Philharmonie

Im April musste die Band den Tod ihres Bassisten Gerard Smith verschmerzen, ein paar Konzerte haben TV on the Radio daraufhin abgesagt. Nun touren sie aber wieder, um ihr neues, recht entspannt klingendes Album „Nine types of Light“ zu präsentieren (5.7., 20 Uhr, Live Music Hall). Achtung, Geheimtipp: The Pyramids waren in den 70er Jahren ein dem Sun Ra Arkestra vergleichbares Jazzkollektiv, das sich im Sound wiederum dem Afro Jazz widmete, wie man es vom Don Cherry der mittleren 70er kennt. Nach über 30 Jahren spielen sie nun wieder zusammen (5.7., 20.30 Uhr, Studio 672). Mit Snoop Dogg kommt einer der Veteranen des G-Funk nach Köln. Der West Coast-Rapper hat sich nicht minder legendäre Verstärkung geholt: Im Vorprogramm gibt sich kein geringerer als N.W.A.-Legende Ice Cube die Ehre (5.7., 20 Uhr, Palladium). Die Reihe Reconstructing Song bringt David Grubbs, vor allem bekannt durch Bastro und Gastr del Sol, nach Köln. In seinen fragilen Songs mit wunderschönem Gesang verarbeitet er Folk, Minimalismus und Geräusch. Live wird er unterstützt von Andrea Belfi (Schlagzeug, Percussion, Elektronik) und Stefano Pilia an der Gitarre (7.7., 20.30 Uhr, Studio 672).

Von Rolf-Ruediger Hamacher Praktisch als „Vorspeise“ zum 24. Kölner Sommerfestival läuft im Musical Dome (bis 10.7.) eine Neuinszenierung der legendären „Rocky Horror Show“, deren Verfilmung (1974) einst als erster interaktiver Kino-Film Kultstatus erreichte. Für die aus London kommende „Ein optischer und musikalischer Tournee-Produktion bewarben sich 3000 Genuss von seltener AusTänzer, Sänger und Schauspieler aus gewogenheit und Schönheit.“ ganz Europa und den USA. 700 wurden dann von Regisseur Sam Buntrock und dem Choreographen Matthew Mohr zum „Vorsprechen“ eingeladen, von denen sich dann knapp 60 für die finalen Auditions um die 14 zu vergebenen Rollen qualifizierten. Die glücklichen Gewinner werden uns nun in die gute alte Zeit der „Double Feature“-Filme der 50er Jahre und der prüden, amerikanischen Moral zurückversetzen. So beginnt Buntrocks sich dicht ans Original lehnende Inszenierung auch mit Trailern so trashiger Horrorfilme wie „Tarantula“ und „Daughter of Dr. Jekyll“. Und wenn dann das gutbürgerliche Liebespaar Brad und Janet nach einer Reifenpanne im Schloss des Transvestiten Frank´n Furter landet, wird die Symbiose zwischen Show und Publikum nicht mehr aufzuhalten sein. Da wird der deutsch kommentierende Erzähler Sky DuMont der englisch-sprachigen Produktion vermutlich nur noch Öl ins Feuer gießen. In der Philharmonie geht es dann vom 15. Juli an etwas gesitteter, aber genauso so hochkarätig zu. Das traditionelle, von BB Promotion in Zusammenarbeit mit Köln Musik veranstaltete „Kölner Sommerfestival“ eröffnet mit der Deutschland-Premiere einer außergewöhnlichen Interpretation von Mozarts „Die Zauberflöte“ (bis 20.7.). Regisseur Mark Dornford-May − der für seine in die Xhosa-Sprache übertragene „Carmen“-Adaption 2005 den Goldenen Bären auf der Berlinale gewann − entführt uns mit dem 35köpfigen südafrikanischen Isango-Ensemble in eine kongeniale Interpretation von Mozarts komödiantischem Schauspiel vom Kampf der Mächte des Lichts und der Finsternis, von himmlischer und irdischer Liebe. Dabei fasziniert die Inszenierung vor allem durch die Qualität der Sänger sowie die stimmungsvollen Musik-Arrangements für Marimbas, Trommeln sowie weitere traditionelle afrikanische Schlagwerk- und Rhythmusinstrumente. Ein optischer und musikalischer Genuss von seltener Ausgewogenheit und Schönheit. Genauso „außerirdisch“ kommen vom 21.–31.7. die intergalaktischen – bei Youtube zwischengelandeten – Superstars „VocaPeople“ daher. Acht A Capella SängerInnen, die es verstehen, alle Ressourcen ihrer Stimmen auszuschöpfen und sie wie Instrumente einzusetzen. Die Schönheit des Tanzes in seiner reinsten Form – das verkörpert das weltberühmte „Alvin Ailey – American Dance Theater“ (2.–14.8.), das mit seinen mitreißenden Choreographien selbst Klassik-Puristen von den Stühlen haut. Diese hohe Kunst der Unterhaltung durch die Welt zu tragen war auch immer ein persönliches Anliegen des kürzlich bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommenen Produzenten Michael Brenner. So wird das „Sommerfestival“ Rolf-Ruediger Hamacher ist Mediendozent, auch zu einer letzten Verbeugung vor einem Impressario, Journalist und im Vorder nicht auf schnelles Geld, sondern auf Visionen setzte: stand des FilmkritikerVerbandes „Theres no business like showbusiness!“

Die zehnköpfige The Budos Band kommt aus New York und macht Afro Beat äthiopischer Prägung, d.h. mit weichen Bläsersätzen und Jazzanteil, wie man es von Mulatu Astatke kennt (13.7., 21 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Brian Setzer kommt mit seinem Rockabilly Riot für eine kleine Zeitreise nach Köln. Seit er mit den Stray Cats im Fahrwasser von Punk dreckigen Rock‘n‘Roll hochgehalten hat, hat sich an seiner Vorliebe für die 50er Jahre eigentlich nichts geändert. Wer sich auch born too late fühlt, findet hier das passende Szenario (16.7., 20 Uhr, E-Werk). Noch doller kommts bereits einen Tag zuvor, wenn es heißt: Ray Manzarek und Robbie Krieger „of The Doors play the best of The Doors Music“. Will man das – die beiden zusammen mit irgendwelchen Söldnermuckern –sehen? Gut überlegen (15.7., 20 Uhr, E Werk). Die Hip Hop Hooligans haben sich wieder zusammengetan: Mit Hits wie „Jump Around“ haben House of Pain in den frühen 90ern die Szene aufgemischt. Everlast hatte danach auch solo Erfolg, DJ Lethal wechselte zu Limp Bizkit. Nach dem sie schon 2006 in der Supergroup La Coka Nostra erneut zusammenfanden, gehen sie nun auch wieder als House of Pain mit ihren alten Hits auf Tour (19.7., 21 Uhr, Bürgerhaus Stollwerk). Den Namen kann man sich schlecht merken, sollte man aber versuchen, denn die aufgekratzen Songs von Sänger und Gitarrist Miles Benjamin Anthony Robinson, ein Kumpel von TV on the Radio und Grizzly Bear, haben durchaus ihre ganz eigene Note (20.7., 21 Uhr, Blue Shell). Die Swans gründeten sich Anfang der 80er Jahre im Umfeld der No Wave und machten schweren, monotonen slowmotion Industrial-Metal, bevor es so etwas offiziell gab. Den Junkie-Background hörte man der Musik an. Mit der Sängerin Jaboe wurden sie melodischer und ätherischer. Jetzt gibt es ein neues Album, das mit rhythmischem Noiserock wieder an die Frühzeit der Band erinnert, mit Xylophon und Ähnlichem aber auch neue Wege geht (21.7., 20 Uhr, Gebäude 9). Tu Fawning haben gerade ihr Debüt „Heart on Hold“ veröffentlicht, auf dem die Band aus Portland tribalistische Drums mit getragenen Gesängen und leichtem Vaudeville-Charakter verbindet. Sie spielen am gleichen Abend wie die Swans – da fällt die Entscheidung schwer (21.7., 20 Uhr Blue Shell).

CHRISTIAN MEYER

„Rocky Horror Show“ I Musical Dome Köln I 01805 20 01 24. Kölner Sommerfestival I Philharmonie Köln I www.koelnersommerfestival.de

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KÖLN 07. – 16. JULI 2011 Filmclub 813 e. V. Kino 813 in der BRÜCKE Hahnenstraße 6 | 50667 Köln Tel. / Fax: 0221 - 3 10 68 13 www.filmclub813.de DONNERSTAG, 07. JULI 2011

DIENSTAG, 12. JULI 2011

18:30 Uhr EINE FLEXIBLE FRAU von Tatjana Turanskyj

18:30 Uhr MONICA UND DAVID von Alexandra Codina Vorfilm ANGELN v. Knut Bergdorf, Matthias Wetzel, Marieluise Dulich

Auftakt: Eröffnungsrede von Mechthild Buchholz (Aktion Mensch) Anschließend: Publikumsgespräch mit der Regisseurin Tatjana Turanskyj

Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen der Lebenshilfe Köln

FREITAG, 08. JULI 2011 18:30 Uhr BUDRUS von Julia Bacha Vorfilm SCHREI FÜR DEIN RECHT von Marc Ludwig

Schwindelfrei Der

Kletterwald

Anschließend: Publikumsgespräch mit der Regisseurin Julia Bacha | Petra Schöning, Amnesty International, Kogruppe Israel / Besetzte Gebiete / Palästinensische Autonomiegebiete (Kogruppe Israel-OT-PA)

Jeden Samstag House-Running!

SAMSTAG, 09. JULI 2011 18:30 Uhr RAINBOW WARRIORS von Suzanne Raes Vorfilm MÖRDERBALL von Karl Tebbe

Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen von Greenpeace

SONNTAG, 10. JULI 2011 17:00 Uhr TEENAGE RESPONSE von Eleni Ampelakiotou

Auftakt: Infostand und Begrüßung durch die Friedrich-Ebert-Stiftung

MONTAG, 11. JULI 2011 18:30 Uhr ANTOINE von Laura Bari Vorfilm DER FISCH UND

DAS KANINCHEN

Kletterwald Te a m t r a i n i n g House-Running Schulprogramme

v. Julia Schraft, Rebecca Stöhr Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen von UNICEF Eintritt: 3,50 Euro | Ermäßigt: 2,50 Euro

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UEBERMUT.DE

MITTWOCH, 13. JULI 2011 18:30 Uhr ROUGH AUNTIES von Kim Longinotto Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen von TERRE DES FEMMES

DONNERSTAG, 14. JULI 2011 18:30 Uhr DIE ZEIT IHRES LEBENS von Jocelyn Cammack Vorfilm THE FUTURE GENERATION NEEDS YOUR INFORMATION v. Céline Keller, Paula Spagnoletti

Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen des Kölner Frauengeschichtsvereins

FREITAG, 15. JULI 2011 18:30 Uhr DIE KINDER VON DON QUIJOTE von Ronan Dénécé, Augustin Legrand, Jean-Baptiste Legrand Vorfilm DER TEST von Güclü Yaman

Anschließend: Publikumsgespräch mit VertreterInnen einer ObdachlosenZeitung (angefragt)

SAMSTAG, 16. JULI 2011 18:30 Uhr FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN von Ilona Ziok

Anschließend: Podiumsgespräch mit der Regisseurin Ilona Ziok | Prof. Dr. Cornelius Nestler, Nebenklagevertreter im Demjanjuk-Prozess (angefragt) | Ralph Giordano (angefragt) | ein Vertreter des NS-Dokumentationszentrums Mit Unterstützung von IGNIS e. V.

Musik-Kalender = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten und choices.de/auswahl

BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 991108 0

House of Pain Di 19.7. 21 Uhr E-WERK 0221 967 90

Big Time Rush Do 7.7.19.30 Uhr Ray Manzarek and RobbyKrieger Fr 15.7. 20 Uhr Brian Setzer’s Rockabilly Riot Sa 16.7. 20 Uhr Bad Religion Di 19.7. 20 Uhr Gackt Sa 23.7. 19.30 Uhr GEBÄUDE 9 0221 589 194 14, Beginn 20 Uhr

Red Sparowes Di 12.7. Swans Do 21.7. GLORIA 0221 28 01

Funkhaus Europa - Avanti Pop + Aftershowclub Fr 8.7. Jördisch Tielsch Band Sa 16.7. KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80

Musik der Zeit/WDR Sinfonieorchester Köln Fr 1.7. 20 Uhr A. Nebtreko/E. Schrott/Gürzenichorchester Köln/C. Vandelli Sa 2.7. 20 Uhr

M. Helmchen/Gürzenich-Orchester Köln/M. Stenz: Beethoven/G. Mahler So 3.7. 11 Uhr, Mo 4.7. 20 Uhr, Di 5.7. 20 Uhr M. Erdmann/R. Blaze/Münchener Kammerorchester/A. Liebreich: Illés/G. Pergolesi So 3.7. 18 Uhr Thomanerchor Leipzig/ G. Biller: Bach/J. Beez/F. Liszt/G. Palestrina Do 7.7.19 Uhr B. Nuss/WDR Rundfunkchor Köln/N. Fink/WDR Rundfunkorchester Köln/A. Roth Sa 9.7. 15 Uhr, 20 Uhr 24. Kölner Sommerfestival: Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo Fr 15.7. - Mi 20.7. 24. Kölner Sommerfestival: Voca People Do 21.7. – So 31.07.

SONIC BALLROOM 0221 16 91 88 94, Beginn: 21 Uhr

Philip Jeck /If, Bwana /Charles Ives Do 7.7. 20.30 Uhr L‘escarabat Fr 22.7. 21 Uhr

Nitrovolt Fr 1.7. Reno Divorce Mi 6.7. Black Feet/Be A Genius Do 7.7. LazyGunsBrisky/Puke´n´Grin Fr 8.7. Beyond Lickin´/Dusty Dandy Sa 9.7. The .357 String Band Di 12.7. Have Nots/Social Distrust Fr 15.7. Los Explosivos Sa 16.7. Fucking Werewolf Assos/Lafftrak Mi 20.7. Future Islands/Just Friends And Lovers Do 21.7. Knochenfabrik Fr 22.7. The Scrags Sa 23.7. Mark Foggo Mi 24.7.

LIVE MUSIC HALL 0221 954 29 90, Beginn 20 Uhr

LANXESS ARENA 0221 80 20

TV On The Radio Di 5.7. Warren Haynes Do 6.7.

Prince Do 28.7. 20 Uhr

PALLADIUM 0221 967 90

The Pains of Being Pure at Heart Sa 9.7. 19.30 Uhr Anvil So 10.7. 21 Uhr

KULTURBUNKER MÜLHEIM 0221 616926

LUXOR 0221 924460

Snoop Dogg Di 5.7. 20 Uhr

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Desorden Público Mi 13.7. 21 Uhr STADTGARTEN 0221 28 01

Kompott Weißer Tanz: HopStop Banda Sa 2.7. 22 Uhr Ford Big Band So 3.7. 19 Uhr MiMi (Studio 672) Mo 4.7. 21 Uhr The Pyramids (Studio 672) Di 5.7. 20.30 Uhr Junior Boys (Studio 672) Mi 6.7. 21 Uhr David Grubbs/Andrea Belfi/Stefano Pilia (Studio 672) Do 7.7. 20.30 Uhr Blue Art Orchestra Mo 11.7. 20.30 Uhr Jakob Kleij (Studio 672) Mi 13.7. 20.30 Uhr Daniel Lanois Black Dub Di 19.7. 20.30 Uhr UNDERGROUND 0221 95 42 99 10, Beginn: 20 Uhr

The Weakerthans/Alamo Race Track Fr 1.7. Agnostic Front/Emscherkurve 77 Fr 15.7. Adolescents/Sniffing Glue Fr 22.7. Swing Kids (performing as Blue Note!)/Ceremony/Wolves Like Us/ Warsawwasraw Fr 29.7. The Carrier/All Teeth/Landscapes Sa 30.7.

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Mein Ständchen

gerade erst 25

Kunst in Köln

Practical Landscape, 2010, C-Print hinter mattem Plexiglas, 134 x 188 cm, (c) C. Muller, courtesy Galerie Rolf Hengesbach

Das Land gehört den Dingen Christopher Muller im Forum für Fotografie

Bei seiner Fotoarbeit „Practical Landscape“ geht Christopher Muller innerhalb seines Werkes besonders weit – was den surrealen Ton und die Verschiedenheit der Dinge betrifft, die hier als Einzelne positioniert sind und in Beziehung zueinander treten. Auf dem genau gewählten Ausschnitt ist die Teilansicht eines Gebäudes in Verbindung mit einer Restfläche mit Gewächsen und einem Baum zu sehen. Von diesem führt eine Schnur, über der ein Tuch hängt, aus dem Bild hinaus. Auf der anderen Seite ragt auf gleicher Höhe der Griff eines Regenschirms hinein. Die Darstellung ist durch die architektonische Struktur und den Bordstein gegliedert; das Geschehen tritt karg, verhalten und wenig farbig auf. Festgehalten ist eine merkwürdig erzählerische Situation an einem ungeklärten Ort, dessen Stimmung aus der Abwesenheit von Menschen rührt. Das Bild, das Christopher Muller in der digitalen Koppelung verschiedener fotografischer Aufnahmen geschaffen hat, erhält seinen Reiz aus der Gegensätzlichkeit von wilder Natur und exakt organisierter Zivilisation. Dazu gehören der blaue Kunststoffstuhl und die beiden braunen Rampen. Das Spiel der Beziehungen und Abstoßungen beginnt. „Practical Landscape“ ist über das eigene Potential hinaus aber auch deshalb im Hinblick auf Christopher Muller interessant, weil sich hier auf sinnige Weise Motive und Aspekte finden, die bereits in den vorausgehenden und weiter zurückliegenden Phasen seines Werkes vorkommen. Da sind die künstlichen Gegenstände aus unserem funktionalen Alltag, welche an die linear nebeneinander platzierten Gerätschaften seiner frühen Farbfotografien erinnern: Dort verhielten sie sich als vorwiegend malerisch verstandene Anordnungen, die auf die Eigenheiten und die Unterschiede der einzelnen Dinge aufmerksam machten. In einem nächsten Schritt hat dies Christopher Muller zu fotografischen Stillleben geführt, bei denen alltägliche Dinge in Originalgröße auf einer Fläche stehen. „Es sind alles unscheinbare, aber aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenkende Zeugen unserer Zeit“, hat Christopher Muller gesagt. „Ich zeige eine Vielfältigkeit, die ich als pluralistische Dingwelt bezeichnen möchte.“ Die Auflagefläche setzt am vorderen Bildrand ein, häufig verläuft sie schräg; aus der Anordnung der Gegenstände ergeben sich Verdichtungen und Leerstellen. Zwischen Zufall und genauer Komposition gehen die Dinge neue Beziehungen ein, entfalten ein Eigenleben jenseits ihres Gebrauchs und ihrer vom Design bestimmten Gestalt und schärfen den Blick auch dafür.

Ähnlich spielt die Anordnung der Gegenstände und die Organisation der Bild durchquerenden Linien bei „Practical Landscape“ eine Rolle. Und schließlich sind da die subtilen Hinweise auf den Menschen und auf dessen emotionale Gestimmtheit – etwa der seltsame Regenschirm oder das Handtuch über der Leine –, die auch bei anderen Bildern vorkommen. So realisiert Muller seit etlichen Jahren immer wieder auch Fotoarbeiten, auf denen ganz direkt Menschen zu sehen sind.

Ordnung im Bild Christopher Muller wurde 1966 in Stade geboren. Er ist in London aufgewachsen, wo er an der Kunstakademie studiert hat. Das Studium setzt er 1991-93 in Düsseldorf fort. Seitdem lebt er in der Landeshauptstadt. 20072009 hatte er eine Professur für künstlerische Fotografie in Leipzig inne, seit 2009 lehrt er an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Dort hat er vor wenigen Wochen die „Open Studios“ des Studienganges Fotografie und des Studienschwerpunktes Illustration mit eingerichtet. Im Kölner Forum für Fotografie an der Schönhauser Straße werden nun seine neueren Bilder mit den Stillleben und der Landschaften vorgestellt; gezeigt werden aber auch die kleinformatigen Collagen, die sein Werk schon seit langem begleiten und in scharfen Schnitten unterschiedliches Abbildungsmaterial miteinander konfrontieren. Sie verweisen ein weiteres Mal auf den Blick und auf die Kombinatorik von Christopher Muller: die Verbindung von logischer Konsequenz und überraschender Wendung.

THOMAS HIRSCH

„Christopher Muller: Im, am, um und vor dem Bild“ Bis 24.7. Forum für Fotografie, Schönhauser Straße 8 0221 340 18 30

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Kunstwandel

Benachbarte Felder, 1990, Papiercollage 33,9x43,4 cm , Courtesy Sprüth Magers Berlin London

Das heilige Sammelsurium

Eine Retrospektive zu Rosemarie Trockel im Kunstmuseum Bonn Braun gefärbte Räume, schlichte Rahmungen, dazwischen „Spiral Betty“ (2010), ein Objekt aus Neonröhre und Glas, dreidimensionales Abbild des Spiralen-Betty-Buchentwurfs von 1988, der mit Schreibmaschine, Plastik und Faden gestaltet wurde. Das wiederum nimmt Bezug auf „Spiral Jetty“, eine schneckenartige Landart aus Sand und Steinen von Robert Smithson am Großen Salzsee in Utah. Es ist nicht die einzige Adaption anderer Kunstwerke in der Ausstellung. Rosemarie Trockel, international renommierte Künstlerin, Professorin und doch ein typisches Produkt der 1980er, als der weltweite Kunstmarkt explodierte und jedermann und jederfrau, der/die über ein bisschen Kapital verfügte lieber eine Galerie aufmachte, als Stadtplaner, Lehrer oder Junkie zu sein oder zu werden. Hier fand die Leverkusenerin schnell ihren Platz, wurde die deutsche Vertreterin von Frauenthemen zwischen Feminismus und Herdplatten. Dass es sich gelohnt hat, kann man im Bonner Kunstmuseum auch an den Schildchen sehen, da gibt es kaum etwas, was nicht verkauft worden wäre, und sei es nur die schnelle Skizze mit Bügeleisen oder der „Mondrian“ auf Milimeterpapier. Respekt dafür. Aber die Zeichnungen, Collagen und Buchentwürfe Trockels sind auch ein wichtiger Bestandteil ihrer ständigen Auseinandersetzung mit Kunst und Gesellschaft, sie stehen, wie die anderen Medien auch mit denen sie arbeitet, ein wenig im Schatten der berühmten Woll- und Herdplattenbilder. Viele, die ihre aktuellen Videoarbeiten sehen, wissen nicht, dass alles bereits vor 30 Jahren mit Super8 angefangen hat. Trockel zeigt in Bonn auch eine große Anzahl ihrer Cover, die zwar Titel transportieren aber keine Texte. Als Mischform kann man die Zeichnung „Benachbarte Felder“ (1990) ansehen. Zu sehen ist ein auf zwei Rechenkästchenpapieren montiertes Strahlemannbild von John F. Kennedy, darüber ein fiktiver Lyrikband mit Arbeiten aus den letzten neun Monaten der US-amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath vor ihrem Selbstmord. Die wurde posthum bekannt und zu einer Symbolfigur der Frauenbewegung, er − na ja, die Geschichte kennen wir. Beide Sympathie-Systeme verbindet Trockel mit einem gezeichneten Quadrat, das auch die zwei unterschiedlich großen Papiergrößen in der Waage hält. Die Ausstellung im Kunstmuseum ist sicher nicht das was Rosemarie Trockel sich als Retrospektive in Bonn erträumt hatte. Andere waren da in der Ausstellungshalle der Republik omnipräsenter, sie lieferte bereits 1993 dazu ein Stern-Titelbild, auf der eine Frau sich „mit neuen Maschen“ Geld erstrickt. Ein ironischer Hinweis auf die Strukturen im Kunstmarkt oder doch nur feministische Kritik an der männlichen Dominanz im System Kunst? Viel wichtiger als das Abhaken ihrer bekannten Werke ist ein paar Schritte weiter diese jahrzehntelange zeichnerische Reise ins Dahinter und Davor und ins Jetzt. Bei neuesten Zeichnungen mit Hunden (Acryl und Grafit auf Papier) bekommen Pinscher eine neue Form (2010), soll heißen einen Kopf, die allerneusten Kästen „Study for the girlie show (2011) schafften es nicht einmal mehr in den Katalog.

PETER ORTMANN

„Rosemarie Trockel – Zeichnungen, Collagen, Buchentwürfe“ Bis 4.9. I Kunstmuseum Bonn I 0228 77 62 60 Lesen Sie auch „Kunst in NRW“ von Thomas Hirsch über die Landschaft als Gegenstand der Kunst unter: www.choices.de/kunst-nrw

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Kunst in Köln

Die KHM glamourös: „Mila Caos“, Kurzfilm von Simon Jaikiriuma Paetau beim Rundgang

Vielseitiger Parcours

Die Kunsthochschule für Medien präsentiert sich der Öffentlichkeit Ab Juli zeigt das Filmhaus vor seinen Neustarts jeweils einen Kurzfilm der KHM. Wer jetzt nicht weiß, was KHM bedeutet, ist vielleicht nicht alleine auf weiter Flur. Das ‚K‘ steht jedenfalls nicht für Köln, wie man als egozentrischer Anrheiner leicht denken könnte – es steht für Kunst. Die Kunsthochschule für Medien (KHM) ist seit ihrer Gründung vor gut 20 Jahren im Stadtbild Kölns nie so prominent und präsent gewesen, wie es eine renommierte Künstlerschmiede ihres Ranges eigentlich hätte sein können. Denn international ist sie auf ihrem Gebiet äußerst erfolgreich. Auf ihren Gebieten, müsste man allerdings richtigerweise im Plural sagen, denn die KHM widmet sich den Medien – und das in all ihren Facetten: Vom Experimentalfilm zur Klangkunst, von der High Tech-Installation zur Fotografie. Aber auch künstlerisches Schaffen jenseits elektronischer und digitaler Welten wird hier von namhaften Dozenten ausgebildet. Mit der großen Spannbreite des Angebots und dem interdisziplinären Ansatz der Hochschule hängt wohl auch die geringe Popularität bei den Einwohnern zusammen. Denn leicht zu vermitteln ist diese Vielfältigkeit nicht. Hinzu kommt, dass es bis vor wenigen Jahren kein repräsentatives Gebäude als Aushängeschild gab. Dabei ist die Medienhochschule mitten in der Altstadt und in Nähe des Schokoladenmuseums sehr präsent gelegen. Allerdings verteilt in viele Gebäude, die einfach einer Umnutzung unterworfen wurden – auch da ist die KHM eher abstrakt als kompakt. Erst mit dem vor wenigen Jahren fertiggestellten neuen Hauptgebäude am Filzengraben kann man auch ein Erkennungszeichen in Form eines Hochschulbaus vorweisen. Um Präsenz in der Stadt jenseits des Fachpublikums ist man an der KHM indes schon lange bemüht. Die Vorfilm-Aktion im Kölner Filmhaus ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie man gezielt an das Publikum herantritt. Im Juni wurden zudem erstmals KHM-Produktionen bei der neuen Kurzfilmreihe in der St. Michael Kirche am Brüsseler Platz gezeigt. Die Reihe „Best of KHM Movies“ zeigt hingegen schon lange regelmäßig Kinofilme von ehemaligen StudentInnen in der Aula. Dass Filme aus der Kölner Schmiede auch im regulären Kinobetrieb laufen, ist weniger bekannt. So waren in letzter Zeit in Köln „Ausfahrt Eden“ von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier oder „Auf der sicheren Seite“ von Corinna Wichmann zu sehen. Bei der Sommer Berlinale im MAK wird „Die Ausbildung“, das Debüt von KHMAbsolvent Dirk Lütter, das bereits auf der Berlinale lief, zu sehen sein. Auch auf der Art Cologne findet sich regelmäßig ein großer Ausstellungsbereich der KHM mit filmischen Arbeiten von StudentInnen. Die KHM ist rege am kulturellen Leben in Köln beteiligt. Genauer kennenlernen kann man die Aktivitäten auch seit langem beim Rundgang der Hochschule. So werden auch in diesem Jahr vom 13. bis zum 17. Juli unzählige Arbeiten der Studierenden der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Rundgang, der sich in dem Carré der KHM durch die diversen Gebäude und Räume der Institution zieht, ist traditionellerweise eine Jahresausstellung aus Kunstausstellungen aller Art, aber auch ein reichhaltiges Filmprogramm wird präsentiert. In diesem Jahr kommt außerdem erstmals eine Ausstellung mit aktuellen Diplomarbeiten hinzu. Nicht wenige der Künstler und Filmemacher wird man erfahrungsgemäß in den kommenden Jahren auf größeren Plattformen wieder treffen. Sogar Oskar-Gewinner kann die KHM unter ihren Ehemaligen verbuchen. Es lohnt sich also, frühzeitig hinzugehen – und genau hinzusehen.

CHRISTIAN MEYER

Rundgang 2011I KHM-Campus am Filzengraben I 13.-17.7. I 0221 20 18 90

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Kunst-Termine Köln

Stollwerck Pralinenschachtel, 1920er/30er Jahre, Foto: Wolfgang Meier, Rheinisches Bildarchiv Köln / „Made in Cologne“, Kölnisches Stadtmuseum

Der Kunst-Kalender Köln Meine Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de

DREI www.raum-drei.de

The Art of Pop Video, bis 3.7. Junges Design aus Polen, 16.7.-28.8. Di-So 11-17 Uhr

Christian Freudenberger, bis 16.7. Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr

Museum Ludwig www.museum-ludwig.de A.R. Penck, bis 28.8. Lucy McKenzie, bis 30.10. Di-So 10-18 Uhr

Niki de Saint Phalle, bis 30.7. nach Vereinbarung: Tel. 483888

3-jährige Vollzeitausbildung / Beginn im Oktober

Galerie Karsten Greve www.galerie-karsten-greve.com

Beginn im September 2011 (6 Semester) Bachelormodule freitags in den Räumen der Kölner Schule

Entdeckung Korea! bis 17.7. Di-So 11-17, Do bis 20 Uhr

Galerie Christian Lethert www.christianlethert.com

Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de

Nelleke Beltjens, bis 30.7. Di-Fr 14-18, Sa 10-16 Uhr

Lawrence von Arabien, bis 11.9. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr

Marion Scharmann www.marion-scharmann.com

Römisch-Germanisches Museum www.museenkoeln.de

Line-up, bis 22.7. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr

Ägyptische Gärten, bis 6.11. Di-So 10-17 Uhr

Galerie Pamme-Vogelsang www.pamme-vogelsang.de

Kölnisches Stadtmuseum www.museenkoeln.de

Matthias Pabsch, bis 4.9. Di-Fr 11-18.30, Sa 11-15 Uhr

Made in Cologne, bis 11.9. Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr

Galerie Reckermann www.galeriereckermann.com

Skulpturenpark Köln www.skulpturenparkkoeln.de

Günter Haese, bis 16.7. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr

Stephen Prina, bis 24.7. Di-Fr 13-19, Sa, So 11-18 Uhr neues kunstforum www.neues-kunstforum.com Natalie Bewernitz/Marek Goldowski, bis 10.7. Do-So 15-18 Uhr SK Kultur – Photographische Sammlung www.sk-kultur.de August Sander: Sardinien, bis 21.8. Ruth von Hallersleben: Italien 1952, bis 21.8. Do-Di 14-19 Uhr

Schule für Ergotherapie Bonn Justus-von-Liebig-Straße 18 . 53121 Bonn . Tel. 0228 24253414 [email protected] www.med-akademie.de . www.ib-hochschule.de

www.koeln-erlebnistouren.de

Tremezza von Brentano, bis 2.7. Mi-Fr 14-19, Sa 12-18 Uhr

Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour?

Galerie Stefan Röpke www.galerie-roepke.de Robert Mapplethorpe, bis 9.7. Di-Fr 10-13 u. 14-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Der Spiegel www.galerie-der-spiegel.de

Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern.

komplex/einfach, bis Mitte Juli Di-Fr 10-13 u. 15-18, Sa 11-14 Uhr

Henry Wessel, 2.7.-24.8. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr

Karl Fred Dahmen, bis 6.8. Di-Fr 10-14 u. 15-18, Sa 11-16 Uhr

IB-GIS mbH . Medizinische Akademie . IB-Hochschule Studienzentrum Köln .Schönhauser Str. 64 . 50968 Köln . Tel. 0221 9440540 [email protected]

Thomas Rehbein Galerie www.rehbein-galerie.de

Thomas F. Fischer: d'javu.21 .. crossroads, bis 4.9. So 11-19 Uhr

Galerie Boisserée www.boisseree.com

Bachelor of Science (Health Care Studies)

Dove Bradshaw, bis 30.7. Di-Fr 11-13 u. 14-18, Sa 11-16 Uhr

Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com

Tom Wesselmann: Grafiken, bis 30.7. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr

Ergotherapeut/in

Thomas Rehbein Galerie www.rehbein-galerie.de

Skulptur Draussen Tel. 0178 692 83 58

Galerie Klaus Benden www.galerie-klaus-benden.de

Logopäde/in 3-jährige Vollzeitausbildung / Beginn im September

Mimmo Jodice: Transiti, bis 30.7. Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr

Kölnischer Kunstverein www.koelnischerkunstverein.de

Ausbildung und integrierter Studiengang. Einmalig im Raum Köln/Bonn!

Galerie Dreiseitel www.Galerie-Dreiseitel.de

Museum für Ostasiatische Kunst www.museenkoeln.de

Köln Skulptur #6, bis 2013 täglich 10.30-19 Uhr

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Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur

Zero Fold www.zerofold.de

Hohe Pforte 22 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 [email protected]

Eva-Maria Kollischan, bis 30.7. Do u. Fr 14-18 Uhr Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal www.skulpturenpark-waldfrieden.de Klangart-Festival, 4.7., 27.-29.8. Open Air-Konzerte zu Jazz, Neue Musik und Klassik im Skulpturenpark Tony Cragg Empfehlungen von Thomas Hirsch

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Auswahl Theater ARTHEATER Fr 15.7. 20 Uhr Kenn Hartwig und Johannes Klingebiel

Simon und Michel Thorbecke in „Die Nibelungen“ (2.8.), „Romeo und Julia“ (3.8.), „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (4.8.) und „Michael Kohlhaas“ (5. und 6.8.). Mit Verve, Musik und viel Gefühl. Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Karten: 0221 28 01 jl

PANTHEON BONN 15., 16., 20.-23.7. Pause & Alich

Genug vom Gitarrenlärm? Es zieht einen in die Techno-Clubs, man findet plötzlich elektronische Musik richtig gut, obwohl man es nie ausstehen konnte und ihre Anhänger auslachte. Genauso kann es mit Punk und Hip-Hop sein? Dass dies kein unauflöslicher Gegensatz sein muss, beweisen Kenn Hartwig und Johannes Klingebiel. Beide kennen nur einen festen Stil – und das ist der Crossover. Karten: 0221 550 33 44 dk

COMEDIA 26.-31.7. Mimikry Gerade erst starb „Columbo“ Peter Falk, da ist er auch schon wieder auf der Bühne. Die Atemzug e.V. bringt die großen Film- und Fernsehdetektiv noch einmal ins Spiel – mit ihren Originalstimmen. Zu kunstvoll arrangierten Tonschnipseln aus über 100 Stunden Filmmaterial untersuchen Hercule Poirot, Miss Marple, Inspektor Clouseau, Emma Peel, Sherlock Holmes und Columbo in einer Zirkusarena ihren schwersten Fall. Geniales, akrobatisches Playbacktheater! Karten: 0221 88 87 72 22 jl

Seit 20 Jahren kämpfen Fritz und Hermann gegen die Unbillen des Lebens – und verwandeln die Wut auf ihre Mitbürger und sich selbst in brillantes, analytisches Kabarett. Ihr neues Programm „Oberwasser“ untersucht die Völker- und Krötenwanderungen der letzten Zeit. Und wie nicht anders zu erwarten, nimmt das Duo nicht etwa die Playstation zur Hand, um die Zeitläufte zurechtzurücken. So sicher wie ihr Frack und ihr gegeltes Haar sitzen auch die mit Feuer herausgeschleuderten Pointen. Kann es sein, dass manche Bühnenarbeiter mit zunehmendem Alter immer besser werden? Karten: 0228 21 25 21 jl

SENFTÖPFCHEN 15.7. 20.15 Uhr Zu Zweit

FRIEDENSPARK 2.-6.8. N.N. Theater Freiluft-Festival

Zum elften Mal lädt das N.N. Theater in den Friedenspark und belebt klassische Stoffe mit tragikomischer Raffinesse neu. Regisseur George Isherwood jagt dieses Jahr Ute Kossmann, Irene Schwarz, Christine Per, Ozan Akhan, Didi Jünemann, Oliver Schnelker, Tom

„Wer hat den Hamster bestattet, obwohl der nur Winterschlaf gehalten hat? Wer hat die rote Badehose bei 90 Grad gewaschen?“ − „Ich war’s nicht!“ Klar, das ist die beste Kurzantwort, um sich Ärger vom Hals zu halten. Doch ganz so einfach wird es bei Tina Häussermann und Fabian Schläper nicht. Die Klaviteuse und ihr Frontmann kämpfen auf der Bühne des Senftöpfchens wieder bis aufs Messer – blitzschnell, hintertückisch und umwerfend komisch. Frisches, spielfreudiges Kabarett, das sich in Sekundenschnelle in

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Herz und in Hirn bohrt. Karten: 0221 258 10 58

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THEATER AM DOM Bis 31.7. Der lustige Witwer Der Tod des großen Boulevard-Meisters Wolfgang Spier brachte das Theater am Dom kurzzeitig in Schwierigkeiten. Spier war für die Hauptrolle seiner selbst inszenierten Komödie „Der lustige Witwer“ vorgesehen. Kurz vor der Premiere verstarb er. „Traumschiff“-Arzt Horst Naumann sprang für ihn ein − und begeistert seitdem das Kölner Publikum. Tom (Naumann) hat soeben seine Frau verloren. Statt Trübsal zu blasen, will sich das Landei noch einmal ins Getöse der Großstadt stürzen. Wie praktisch, dass sein Sohn (René Heinersdorff) eine schöne Stadtwohnung hat... Je oller, desto doller. Mit glänzenden Darstellern legt diese Boulevardkomödie ein Tempo vor, dass die Bühne unter den Opernpassagen samt Zuschauern kaum zur Ruhe kommt. Und ein bissl was fürs Leben nimmt man auch noch mit. Karten: 0221 258 01 53 jl

Multi-Kulti-Komödie avancierte im Januar zum Überraschungserfolg in den Filmkunstkinos – und ist im Ehrenfelder Cinenova nun noch einmal unter freiem Himmel zu erleben. Karten: 0221 954 17 22. he

FILMHAUS 20.7. um 21.30 Uhr Blood Diner Diese Horrorgroteske von 1987 hat es in sich. Zwei Brüder, die ein Snackrestaurant für Vegetarier betreiben, wollen eine ägyptische Königin zu neuem Leben erwecken. Ohne Mädchen, denen man einige wichtige Körperteile abnimmt, ist das Ganze leider nicht zu machen. Jackie Kongs wüste Komödie um komisch schmeckende Hamburger und irre Hinterwäldler kommt in der Originalversion von 35mm-Kopie auf die Filmhaus-Leinwand. jl

SOMMERBERLINALE IM MAKK 15.7. 21.30 Uhr The Future

Film CINEDOM OPEN AIR AM FILMHAUS 31.7. 22 Uhr Sein oder Nichtsein Auf dem Rasen hinter dem Filmhaus-Kino gibt es auch dieses Jahr wieder Freiluftkino – mit den besten Blockbustern der vergangenen Monate, brandneuen Filmen und einigen unvergänglichen Klassikern. Ernst Lubitschs ätzende Nazi-Satire von 1942 ist einer der Höhepunkte des Programms, das dieses Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit dem Cinedom entstand. Eine polnische Theatergruppe schlüpft in „Sein oder Nichtsein“ in die Uniformen deutscher Soldaten, um einen Doppelagenten auszutricksen. Schon bald dreht sich das Karussell von vorgespielten Identitäten, vorwitzigen Dialogen und doppeldeutigen Anspielungen immer schneller... Typisch Lubitsch. Karten: 0221 95 195 195 jl

CINENOVA OPEN AIR 18.7., 29.7. 21.45 Uhr Fasten auf Italiennisch Dino (Kad Merad) führt ein glückliches Leben: Der temperamentvolle Italiener hat einen guten Job und eine attraktive Freundin. Was niemand ahnt: Dino ist Araber. Als sein Vater in Marseille erkrankt und Dino bittet, für ihn den Ramadan zu begehen, wird das Doppelspiel kompliziert. Die muntere

Foto: Pavla Kopecna

Nach ihrem wunderbaren Debüt „Ich und Du und alle die wir kennen“ erzählt Miranda July auch in ihrem zweiten Film vom Suchen ihrer Generation. Es geht um zwei Thirtysomethings, denen die Leere ihres Alltags und ihrer Beziehung bewusst wird. Änderungen müssen her, doch der Gedanke an die Zukunft macht ihnen Angst. July, die vor ihrer Regie-Karriere experimentelle Kurzfilme, Performance- und Konzeptkunst machte, webt all diese Ansätze in ihre Filme ein. Karten: 0221 46 94 240 cm

Kunst MUSEUM LUDWIG Bis 17.7., Di-So 10-18 Uhr Vija Celmins

Auswahl Ein umfassender Einblick in die künstlerische Konzeption der amerikanischen, in Lettland geborenen Malerin, Zeichnerin und Druckgraphikerin. Beeindruckend ist die Konsequenz, mit der Vija Celmins über Jahrzehnte in ausgiebiger Hinwendung wenige Sujets bildnerisch umsetzt: Sandflächen in der Wüste, Wasserflächen, Sternenhimmel und Spinnennetze. Vija Celmins konzentriert sich auf schwarz und weiß und Graustufen; indem sie das ganze Repertoire der handwerklichen Techniken anwendet, erreicht sie immer neue Modifikationen in ihren Grafiken und Zeichnungen. So oft ist ihr Werk in europäischen Museen übrigens nicht zu sehen – also eine seltene Gelegenheit! Infos: 0221 22 12 61 65 th

SIMULTANHALLE Bis 23.7., Sa, So 14-18 Uhr Burgers Simultanhalle Die Inszenierung einer heilen Welt mit Videos, Fotografien, Objekten und Modellen und Zeichnungen, eingepasst in eine architektonische Installation des Münchners Felix Burger. Dabei lädt Burger das Geschehen mit realen und fiktiven Vergnügungsparks auf, hinter denen sich zum Teil der Abgrund des Grauens auftut. Zugleich hat Burger

noch einige Künstlerkollegen eingeladen, die ebenfalls mit Künstlichkeit die Fragwürdigkeit unserer Realität ansprechen. Infos: www.simultanhalle.de th

KÖLNISCHER KUNSTVEREIN Bis 24.7., Di-Fr 13-19, Sa, So 11-18 Uhr Stephen Prina Der 1954 in Illinois geborene Stephen Prina gehört zu den international etablierten US-amerikanischen Konzeptkünstlern, die sich den kulturellen Leistungen der alten und der neuen Welt in freiem Zugriff und mit sehr unterschiedlichen medialen und formalen Lösungen zuwenden. Bei Prina findet ein Diskurs mit Architektur und Musik statt. Im Kölnischen Kunstverein, den er komplett bespielt, geht Prina vom Werk des amerikanischen Architekten Bruce Goff (1904-86) aus und setzt dies in einer Videoinstallation um. Auch hat er eine Sound-Performance entwickelt und in der Ausstellungshalle selbst realisiert er gegenstandsfreie Malerei. Infos: 0221 21 70 21 th

KOLUMBA Bis 31.07., Mi-Mo 12-17 Uhr Noli me tangere! Die aktuelle Sammlungspräsentation im

Dabei sein wenn wir unterwegs sind COLOGNEPRIDE 18.JUNI – 3.JULI 2011 | CSD-PARADE | TERMINE | PARTYS

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Kunstmuseum des Erzbistums Köln ist nur noch wenige Wochen zu sehen. Als übergeordnetes Thema gilt der Satz aus dem Johannesevangelium, der frei mit „Berühre mich nicht“ oder „Halte mich nicht fest“ zu übersetzen ist. Die Kunst aber wirkt auch für sich und betrifft hier sakrale und weltliche Sphären, die ein Memento Mori oder die Thematik der Verletztheit und Verletzlichkeit oder eine meditative Gestimmtheit kennzeichnet. Wie auch bei den früheren Ausstellungen treffen mittelalterliche Kunst, liturgische Gerätschaften und zeitgenössische Kunst in einen Dialog. Infos: 0221 933 19 30 th

GALERIE BOISSERÉE Bis 6.08., Di-Fr 10-14 u. 15-18, Sa 11-15 Uhr Karl Fred Dahmen Karl Fred Dahmen (1917-1981) gehört zu den wichtigsten Künstlern, die den Stilen Tachismus und Informel der 1950er-1970er Jahre zugeordnet werden. Seine Malerei ist abstrakt, lebhaft gestisch und von Kleinststrukturen geprägt. Dahmen hat vor allem Materialbilder erarbeitet, in die er noch Fundstücke des Alltags integriert hat. Einen Bezug stellt die Landschaft dar, die er zunächst im Umfeld seiner Aachener Heimat im Tagebau gesehen hatte und dann ab 1967 am Chiemsee, mit seiner Berufung auf eine Professur an der Münchner Kunstakademie, erlebte. Da die Galerie Boisserée das Werkverzeichnis erarbeitet, ist hier eine hochkarätige Bildauswahl zu erwarten. Infos: 0221 257 85 19 th

GALERIE THOMAS ZANDER 2.07.-24.08., Di-Fr 11-18, Sa 11-18 Uhr Henry Wessel: Waikiki Der 1942 geborene Wessel gehört zu den US-amerikanischen Vertretern der „New Topographics“. Mit seinen Fotografien geht er dem Verhältnis von Zivilisation und Landschaft nach. Ein wichtiger Beitrag in diese Richtung

sind die Bilder zum Waikiki-Strand, die er Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre aufgenommen hat. Seine s/wAufnahmen, die von dem kalifornischen Sonnenlicht durchflutet sind, fangen in konzentrierter Komposition die Strandszenen und die Bebauung am Strand von Honululu ein. Henry Wessel hat ein feines Gespür für subtile Korrespondenzen und für humorvolle Situationen, die er im rechten Augenblick festhält. Infos: 0221 934 88 56 th

Konzert LUXOR Sa 9.7., 18.30 Uhr The Pains of Being Pure at Heart

Schmerzen, ein reines Gewissen zu haben, kann man der New Yorker Band vielleicht noch abnehmen: Kip Berman, Alex Naidus, Peggy Wang und Kurt Feldmann sind gerade Anfang 20. Ihr Sound lehnt am Vorbild von 1980er-Jahre Bands wie The Cure oder an aktuellen Formationen wie My Bloody Valentine an. Auf das 2009 erschienene, gleichnamiges Debütalbum, folgte Ende März diesen Jahres das zweite Album „Belong“. Mit dem gesammelten musikalischen Material tourten sie durch die halbe Welt. Nach Japan, Neuseeland, den USA und Australien machen sie nun in Deutschland Halt. Karten: 0221 924460 ib

Mehr Tipps unter: www.choices.de/auswahl

IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Dawid Kasprowicz (v.i.S.d.P.), Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Ingmar Burmann, Lutz Debus, Natascha Emonts, Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Alexandra Kaschek, Klaus Keil, Thomas Linden, Jules Lux, Sandra Nuy, Anne Nüme, Peter Ortmann, Inga Selck, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann

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Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Mathias Mortag, Katharina Olma, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: [email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbr. Auflage: IVW I/2011 34.217 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos.

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