KINOSTART: 5. April 2007

May 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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(Dokumentation, USA 2005, 118 Minuten, 16:9 1.85:1 Farbe und s/w, SR Deutsche Fassung – Voice-Over Produktion & Regie: Dayna Goldfine & Dan Geller)

KINOSTART: 5. April 2007 www.delicatessen.org www.balletsrussesmovie.com

Im Verleih der MFA+ FilmDistribution Bismarckplatz 9, 93047 Regensburg Disposition über:

24 Bilder Filmagentur Reinhard Barnsteiner Gerhard Ritter Bereiteranger 4 81541 München [email protected] [email protected] Tel: 089-62232-431 Fax: 089-62232-432

Kurzsynopsis & Pressenotiz Die Dokumentation BALLETS RUSSES ist ein einzigartiges Zeitzeugnis aus einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Ära der Ballettkunst. Beginnend mit dem von Sergei Diaghilev 1909 gegründeten Ballet Russe wird eine Gruppe herausragenden Tänzer, Choreographen, Komponisten und Designer porträtiert, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Angesicht des Balletts verändert und das Ballett zu dem gemacht haben, was es heute ist: Eine Kunstform. BALLETS RUSSES ist ein berührender Film, der seine Kraft aus den Erinnerungen der überlebenden Tänzer der Ballets Russes schöpft. Es erzählen u.a. Stars wie Dame Alicia Markova, Mia Slavenska, Frederic Fanklin und Tania Riabouchinska in bewegenden Interviews von unvergessenen Erfolgen und außergewöhnlichen Erlebnissen. Zusätzlich wird in alten Fotos und Filmaufnahmen aus den 30er, 40er und 50er Jahren die Faszination Tanz spürbar und eine vergangene Epoche wieder zum Leben erweckt. BALLETS RUSSES ist ein einzigartiger und wunderschöner Film, den man so schnell nicht vergessen wird. BALLETS RUSSES wurde mit großem Publikumserfolg in den Official Selections beim Sundance und Toronto Film Festival gezeigt.

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Synopsis Paris 1909: Sergei Diaghilev gründet aus einer Gruppe russischer Exilanten das Ballet Russe. Der Beginn einer Ära großartiger Ballettkunst und eines unbeschreiblichen Erfolges, der Paris, ganz Europa und später Amerika im Sturm eroberte. Die Dokumentation BALLETS RUSSES ist ein einzigartiges Zeitzeugnis aus dieser mehrere Jahrzehnte umspannenden Ära. Porträtiert wird eine Gruppe außergewöhnlicher Tänzer, Choreographen, Komponisten und Designer, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Angesicht des Balletts verändert und das Ballett zu dem gemacht haben, was es heute ist: Eine Kunstform. BALLETS RUSSES porträtiert einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren. Beginnend mit dem ersten Ballet Russe, das 1909 gegründet wurde, erzählt der Film von herausragenden Persönlichkeiten, neuartigen Choreographien und ungewöhnlichen Brücken zwischen Tanz und Kunst, die die Ballets Russes weltberühmt machten und ihre Spuren nicht nur in der zeitgenössischen Kunst hinterließen. So wird von den unvergessenen Erfolgen in den 30er und 40er Jahren erzählt, als das Ballet Russe und das Ballet Russe de Monte Carlo mit ihren atemberaubenden Programmen ganz Amerika begeisterten. Erzählt wird aber auch von Zeiten des künstlerischen und wirtschaftlichen Niedergangs, die schließlich 1962 zur Auflösung des letzten Balletts, Serge Denhams Ballet Russe de Monte Carlo, geführt haben. Dabei verlässt sich der Film ganz auf die Zeitzeugen, überlebende Mitglieder der Ballets Russes, die lebendig und berührend von ihren Erlebnissen und Erfolgen berichten. Einzigartige Interviews mit den 70-, 80- und zum Teil 90-jährigen Künstlern geben Einblicke und erfahrbare Eindrücke, die man so selten in einem Dokumentarfilm gesehen oder erlebt hat. Zu den Interviewten gehören große Stars, wie Irina Baronova, Yvonne Chouteau, Yvonne Craig, Frederic Franklin, Alan Howard, Nathalie Krassovska, Dame Alicia Markova, Nina Novak, Marc Platt, Wakefield Poole, Tania Riabouchinska, Mia Slavenska, Tatiana Stepanova, Maria Tallchief, Tamara Tchinerova Finch, Miguel Terekhov, Nina Theilade, Raven Wilkinson, George Zoritch und Rochelle Zide. Aber auch die verstorbenen George Balanchine, Alexandra Danilova, Leonide Massine u.a. werden porträtiert. Zusätzlich wird in alten Fotos und Filmaufnahmen die Faszination Tanz spürbar und eine vergangene Epoche wieder zum Leben erweckt. BALLETS RUSSES ist ein wunderschöner Film. Wer ihn einmal gesehen hat, wird ihn nie mehr vergessen. BALLETS RUSSES wurde mit großem Publikumserfolg in den Official Selections beim Sundance und Toronto Film Festival gezeigt.

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Pressestimmen „Enorme Sogwirkung! Elegant und berührend! Eine überschäumende Odyssee!“ Scott Foundas, Variety „Eine anmutige und faszinierende neue Dokumentation! Erzählt wird eine wunderbare Geschichte aus der Welt des Showbusiness in der Mitte des letzten Jahrhunderts, die beides mit einschließt: die Kunst in ihrer reinsten und erhabensten Form aber auch den zum Teil schäbigen Kommerz. Die Filmemacher demonstrieren auf außergewöhnliche Weise die fast magische Kraft eines auf Archivmaterial beruhenden Dokumentarfilms. Ein Genuss, sogar für einen Tanzbanausen. Eine makellose Hommage an eine vergängliche Kunstform. Eine bewegende und belebende Elegie einer Gesellschaft, die all dies getragen hat.“ A.O.Scott, New York Time „Großartig! Um es laut zu sagen: BALLETS RUSSES ist wie ein leckerer Schokoladenkuchen. Einfach himmlisch!“ John Rockwell, New York Times “Goldfine und Gellar haben den Tanzfilm des Jahrzehnts geschaffen.” Dana Gioia, Chairman des National Endowment for the Arts „Eine elektrisierende Dokumentation, die liebevoll und machtvoll eine Ära zum Leben erweckt, die eine nie dagewesene künstlerische Qualität hervorgebracht hat. Der Film ist kein pädagogisches Lehrstück, das nur für Eingeweihte und Ballettliebhaber interessant wäre. Der Film ist wie ein historischer Thriller, der Machtkämpfe, Rivalitäten, Riesen-Egos und kreatives Potential offen legt – von zwei Truppen hervorgebracht, die sich dem Tanz in einer fast fanatischen Leidenschaft verschrieben hatten.“ Sarah Kaufman, Washington Post „Eine Dokumentation mit atemberaubenden Schwung und Lebenslust. Jedes Stück davon einfach umwerfend!“ Joe Morgenstern, The Wall Street Journal „Ein fesselnder Film, bei dem einem leicht ums Herz wird. BALLETS RUSSES ist die emotional befriedigenste Dokumentation seit MAD HOT BALLROOM.“ Kenneth Turan, The Los Angeles Times „Wenn man Ballett für eine langweilige Kunstform hält, die nur die oberen Schichten der Bourgeoisie anspricht, dann ist Dan Gellers und Dayna Goldfines großartige Dokumentation ein beschämendes Korrektiv. Es ist ein von Grund auf optimistischer und wunderbarer Film, für Ballettfans und Tanzbanausen gleichermaßen. Der Film hat mich für Tage glücklich gemacht.“ Andrew O’Hehir, Salon.com „Auch wenn man überhaupt keine Ahnung von Ballett hat, diese Dokumentation ist einfach himmlisch.“ E!Online „BALLETS RUSSES ist ein klassischer und elegischer Film, der mit dem Auge eines Choreographen von Dan Geller und Dayna Goldfine inszeniert wurde. Er lässt einige der alten Tänzer, die heute Spezialisten für würdevolles Altern sind (einige verstarben seit dem Dreh), ihre Geschichte erzählen. Eine Geschichte verknüpft mit dem Höhepunkt einer Kunstform. Das Archivmaterial ist so atemberaubend, die Reminiszenzen so pikant, dass selbst jemand ohne Vorkenntnisse nicht anders kann, als von dem Eindruck exquisiten, jetzt verblassten Glamours mitgerissen zu werden.“ Lisa Schwarzbaum, Entertainment Weekly „Eine sensationelle Dokumentation!“ Sheila Benson, Seattle Weekly „Haucht der Geschichte des Ballets Leben ein!“ Moira Macdonald, The Seattle Times 4

„Das Maß für den Erfolg vieler Dokumentationen ist ihre Fähigkeit, beim Publikum Interesse für ein Thema zu wecken, bei dem es nie gedacht hätte, dass es dieses interessant finden könnte. BALLETS RUSSES handelt von einem Thema, das vielleicht für Tanzliebhaber spannend sein könnte, aber kaum für jemand anderen. Aber Daniel Gellers und Dayna Goldfines Film hat einen größeren Anspruch. Dies verdankt der Film des umfassenden Archivmaterials, einer Geschichte, die von der Oktoberrevolution in Russland über den 2. Weltkrieg bis hin zu amerikanischem Rassismus reicht, und einer Gruppe von Tänzern (zum Großteil über 80 Jahre alt), die sich ihren Sinn für Schönheit, Kunst und ihre Persönlichkeit bewahrt haben, die sie damals zu Stars der Bühne werden ließ.“ Stewart Oksenhorn, Aspen Times Weekly „Irgendwo zwischen Proust und Buena Vista Social Club… Die alternden Ballerinen und Ballerinos erzählen mit melancholischer Größe von den Erfolgen ihrer Jugend.” Andrew Solomon, Artforum „Tief berührend. Mit bemerkenswertem Archivmaterial. Als die überlebenden Tänzer sich 2000 in New Orleans zu einer Reunion treffen, sind manche von ihnen fast ein Jahrhundert alt. Dennoch strahlen sie Lebendigkeit und Lebensfreude aus. BALLETS RUSSES ist ein angemessenes Testament für ihre Standhaftigkeit.“ Kevin Courrier, Box Office Magazine „Sogar Zuschauer, die ihr Wissen über Ballett irgendwo zwischen gering und nicht vorhanden ansetzen würden, werden von der Geschichte der Ballets Russes gefesselt sein... Neben umfassenden Porträts legendärer Persönlichkeiten wie George Balanchine und Dame Alicia Markova machen die Filmemacher Dan Geller und Dayna Goldfine das Beste aus der grandiosen Fundgrube von Archivmaterial.“ Jason Anderson, Eye Weekly „Absolut märchenhaft!“ The New Yorker „Außergewöhnlich!“ Dance Magazine „Schillernd! Lebendige und köstliche Geschichten.“ Time Out New York „Märchenhafte Unterhaltung!“ San Francisco Bay Guardian „Hinreißend! Pulsierend!“ San Francisco Weekly

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Filmmakers’ Statement & Produktionsnotizen Im Januar 2000 kamen unsere Koproduzenten Robert Hawk und Douglas Blair Turnbaugh mit einer Idee zu uns, und zwar der Idee des Filmens eines, wie sie es nannten, einmaligen Events. Dieses Event war die allererste offizielle Reunion von Tänzern der Ballets Russes, die in New Orleans, Louisiana im Juni stattfinden sollte. Zu dieser Zeit kannte sich niemand von uns mit Ballett aus, aber das Projekt interessierte uns wegen anderer Beweggründe. Unsere letzten Dokumentationen hatten ausnahmslos junge Menschen in ihren Teenagerjahren und mit Anfang 20 porträtiert, und wir waren von der Möglichkeit begeistert, dass wir nun einen Film über Menschen machen konnten, die sich am anderen Ende der Altersskala befinden. Uns faszinierte auch der Gedanke, dass wir viel Zeit mit einer Gruppe von Personen verbringen würden, die nahezu ihr gesamtes Leben für die Kunst gelebt hatten. Viele von den ehemaligen Tänzern der Ballets Russes engagierten sich noch mit über 70, 80 oder gar 90 Jahren für die Kunst des Balletts. Schließlich reizte uns nach über 10-jährigener Arbeit im Dokumentarfilmbereich ein quasi historisches Projekt, das uns erlaubte, zu unseren Wurzeln zurückzukehren. Der erste Dokumentarfilm, den wir als Team realisierten, war der auf geschichtlichen Ereignissen und alten Tanzaufnahmen basierende ISADORA DUNCAN: Movement from the Soul. Uns wurde klar, dass wir vorläufig zumindest ein paar Interviews mit den Tänzern filmen müssten, die an dem Treffen im Juni teilnehmen wollten. Auf Grundlage dieser Interviews würden wir erst entscheiden können, ob wir den Stoff für einen Dokumentarfilm gefunden hätten. Also lösten wir im März 2000 einige Vielfliegermeilen ein und flogen mit unserer Kamera sowie der Tonausrüstung nach New York, wo viele der Tänzer jetzt lebten. Es brauchte nur ganz wenige Interviews, um uns davon zu überzeugen, dass wir in der Tat den Stoff für unsere nächste Dokumentation gefunden hatten. Am ersten Morgen kam Raven Wilkinson zu uns und erzählte ihre fesselnde Geschichte. Sie hatte als erste afroamerikanische Frau in einem renommierten Ballett getanzt. Am nächsten Tag trafen wir Frederic Franklin, einer der wahrscheinlich aktivsten 80-Jähringen, die wir je getroffen haben, und dazu ein fabelhafter Geschichtenerzähler. Wir waren Feuer und Flamme. Eine Woche brachten wir in Los Angeles mit Filmen zu, wo wir die resolute und glamouröse Mia Slavenska und Tania Riabouchinska trafen. Riabouchinska – eine der drei „Baby Ballerinas“, die in den 30er und 40er Jahren die Herzen des Publikums weltweit im Sturm eroberten – lud uns ein, ihre tägliche Ballettklasse zu filmen, die sie unterrichtete. Dann fuhren wir nach New Orleans zur Reunion. Das bedeutete vier voll gepackte Tage, in denen Ballets Russes Erlebnisse zum Leben erweckt wurden. Fast 100 ehemalige Ballets Russes Tänzer waren von überall aus der Welt zum Treffen angereist. Einige kamen sogar aus Australien, Brasilien, Venezuela und Dänemark. Die meisten hatten sich seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen. Am Ende der Reunion hatten wir 40 der Tänzer interviewt und waren uns sicher, dass wir somit die Hauptpunkte unserer Dokumentation gefunden hatten. Wir arrangierten Reisen zu den jeweiligen Wohnorten der Tänzer, um dort weiteres Material zu filmen. Unter anderem führten uns unsere Reisen nach Dallas, Texas, wo Nathalie Krassovska immer noch ihre Tanzschule im hinteren Teil ihres Hauses leitete; nach Salina, Oklahoma, wo Miguel Terekhov und Yvonne Chouteau jetzt lebten und nach London. Dort trainierte Dame Alicia Markova im Alter von 92 Jahren junge Tänzer am London Studio Centre. Wir haben aber auch viel Zeit in Cincinnati, Ohio zugebracht. Dort filmten wir Frederic Franklin, wie er Ballets Russes-Choreographien am Cincinnati Ballet umsetzte und in den Auftritten selbst noch Charakterrollen tanzte. Während dieser ersten zwei Jahre der Produktion verliebten wir uns mehr und mehr ins Ballett. Begonnen hatten wir aus Neugierde auf eine uns bis dahin unbekannte Welt. Nun hatte sich daraus eine wahre Leidenschaft entwickelt, die uns dazu veranlasste z.B. Nacht für Nacht die Aufführung des San Francisco Ballet in unserer Heimatstadt anzusehen. 6

Zum Ende des Jahres 2001 hatten wir das meiste Filmmaterial zusammen und die vorbereitende Recherche abgeschlossen. Die nächste Herausforderung war es nun, die Geschichten der Tänzer auf eine dramatisch und visuell ansprechende Weise in einen Film umzusetzen. So begannen wir mit der Suche nach Archivmaterial. Unsere Recherche führte uns zunächst nach Chicago und zu Ann Barzel, die eine der ersten Tanzkritiker in Amerika ist und eine frühe Wegbereiterin in Sachen Filmaufnahmen von Tanz. Seit den frühen 30er Jahren begleitete Ann Barzel die Ballets Russes Ensembles mit ihrer 16mm-Kamera. Das Resultat sind fast 20 Stunden Filmmaterial, das zwar manchmal etwas wacklig und körnig ist, dennoch außergewöhnlich. Im Alter von 94 war Ann Barzel gerade dabei, das Material für eine Spende an die Newberry and Chicago Public Libraries zu katalogisieren, und sie gab uns mehr als großzügigen Zugang zu ihren Filmaufnahmen. Eine andere reiche Quelle an Archivaufnahmen fanden wir nach einer eingehenden Internetrecherche in Australien. Seit Mitte der 30er Jahre tourte die Ballet Russe Company von Col. Wasily de Basil regelmäßig durch Australien. Zwei Männer (Dr. Ringland Anderson und Ewen Murry-Will) haben diese Tourneen begleitet. Währenddessen haben sie 30 Stunden herausragendes 16mm-Filmmaterial gedreht, vieles davon sogar in Farbe, das Situationen hinter der Bühne wie auch Auftritte selbst umfasst. Heute liegen all diese Filmaufnahmen – die meisten sind noch nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden – im ScreenSound Archiv in Australien. Nach einigem Hin und Her erhielten wir auch dazu Zugang. Die Dance Collection der New York Library for the Performing Arts und Jacob’s Pillow haben uns für unser Projekt ebenfalls großzügig über ihren Katalog an archivierten Filmaufnahmen verfügen lassen. Das vielleicht unerwartetste und schönste Archivmaterial kam aber von den Ballets Russes Tänzern selbst. Miguel Terekhov gab uns sein 8mm-Material, das die Bustourneen des Ballet Russe de Monte Carlo in den 50er Jahren einfing. Mia Slavenska trug diverses 16mm Material bei, das ihr Ehemann in den 40er Jahren bei den Auftritten und Backstage aufgenommen hatte. Zu guter letzt fand Glenn Olsens Lebensgefährte nach seinem Tod 2002 wunderbares und fast vergessenes Material aus den 50ern, das Olsen als einer der vielen Tänzer des Ballet Russe de Monte Carlo gefilmt hatte. Zusätzlich zu den Filmaufnahmen stützt sich unsere Dokumentation BALLETS RUSSES auf mehr als 400 alte Fotos. Der Großteil dieser Fotos stammt aus der privaten Sammlung der Tänzer selbst. Viele andere haben wir in über Jahre andauernden täglichen eBay-Recherchen, die fast jedes der jemals veröffentlichten Ballets Russes-Programme zwischen 1933 und 1962 zutage gefördert haben, sowie in unzähligen Zeitungsartikeln, Büchern, Eintrittskarten und anderen Andenken gefunden. Einige der schönsten Fotos wurden von Maurice Seymore, einem talentierten Ballett-Fotographen, aufgenommen. Seymores Sohn Ronald, selbst ein talentierter Fotograf, hat uns diese Bilder für unsere Produktion großzügig überlassen. Nachdem wir einmal alle Interviews und Hintergrundaufnahmen gefilmt und das Archivmaterial zusammengesammelt hatten, begann der schwierige Prozess des Schnitts, der letztendlich mehr als zwei Jahre dauerte, viel länger als bei jedem anderen Film, in den wir vorher involviert waren. Dieser Prozess war gleichzeitig gewaltig, fast abschreckend und doch aufregend und spannend. Langsam schälte sich der Aufbau des Films heraus, aus den vielen persönlichen Interviews der Tänzer mit ihren witzigen, ergreifenden und erhellenden Geschichten. Während dieses Prozesses waren wir uns stets der Verantwortung zur Bewahrung und Ehrung eines wichtigen künstlerischen Erbes bewusst, eines Erbes, das in Gefahr stand zu verschwinden. Die überlebenden Tänzer der Ballets Russes haben oft über ihren Wunsch gesprochen, ihr Vermächtnis an die nächste Generation weiterzugeben. Wir hoffen, dass wir mit dem Film das Unsere dazu beigetragen haben, dass sich ihr Wunsch erfüllt.

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Biographien der Tänzer (in order of appearance) Dame Alicia Markova (1910-2004)

Markova gilt als eine der größten britischen Ballerinas des 20. Jahrhunderts und ihre Giselle-Interpretation ist eine der berühmtesten überhaupt. 1924 entdeckte Sergei Diaghilev Alicia Marks, wie sie damals noch hieß, in einem Londoner Studio und engagierte das 14-jährige Mädchen für sein Ballet Russe. Sie wurde in Alicia Markova umbenannt und blieb bei Diaghilevs Ensemble bis zum plötzlichen Tod des Gründers 1929, der eine Auflösung des Balletts zur Folge hatte. Markova kehrte danach nach London zurück, wo sie im Vic-Wells Ballet und Ballet Rampert tanzte, bevor sie zusammen mit Anton Dolin 1935 das Markova-Dollin Ballet gründete. 1938 trat sie Leonide Massines neuem Ballet Russe de Monte Carlo bei, um es drei Jahre später für das Ballet Theatre zu verlassen, dem sie bis 1946 angehörte. In den nächsten fünf Jahren trat Markova als Gasttänzerin bei verschiedenen Companies weltweit auf. 1950 gründete sie – wieder zusammen mit Anton Dolin – das London Festival Ballet, heute das English National. Als Alicia Markova sich 1963 von der Bühne zurückzog, wurde sie zur Leiterin des Metropolitan Opera Ballets in New York ernannt. 1974 kehrte sie schließlich nach London zurück und gab dort Master Classes noch über ihr 90. Lebensjahr hinaus. Ihr Tod am 2. Dezember 2004 markiert das Ende einer Ära: Alicia Markova war das letzte überlebenden Mitglied von Diaghilevs Ballet Russe.

Frederic Franklin (geb. 1914)

Frederic Franklin wurde in Liverpool geboren und gab 1931 sein Debüt als Tänzer in einer Show mit Josephine Baker in Paris. Er kehrte nach England zurück und trat dem Markova-Dolin Ballet 1935 bei. Dort wurde Franklin von Leonide Massine entdeckt, der ihn 1938 als Premier Danseur für sein Ballet Russe de Monte Carlo abwarb. In der ersten Saison wurde Franklin als der Baron in Massines „Gaite Parisienne“ besetzt. In dieser Rolle trat er erstmals zusammen mit Alexandra Danilova auf, der Beginn einer der legendärsten Partnerschaften im Ballett, die fast 20 Jahre dauerte. 1952 nahm sich Frederic Franklin eine Auszeit, um gemeinsam mit der Primaballerina Mia Slavenska das Slavenska-Franklin Ballet aufzubauen. Zu den wichtigsten Arbeiten dieses Balletts gehört eine Ballettversion von Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“, choreographiert von Valerie Bettis, in dem Franklin die Rolle des Stanley Kowalski tanzte. 1954 tanzte Franklin wieder beim Ballet Russe de Monte Carlo zurück und blieb dort bis 1956 als Maitre de Ballet. Zwischen 1963 und 1974 leitete er das National Ballet of Washington und zwischen 1984-1986 das Cincinnati Ballet. Frederic Franklin kehrte 2000 auf die Bühne zurück, um Charakterrollen im American Ballet Theatre und Cincinnati Ballet zu interpretieren. So spielte er seither die Hexe Madge in „La Sylphide“, den Tutor in „Schwanensee“ und Bruder Laurence in „Romeo und Julia“. Im Juni 2004 wurde Franklin im Alter von 90 Jahren zum Commander of the Order of the British Empire ernannt. Zurzeit lebt er in Manhattan, reist aber immer noch durch die ganze Welt, um Choreographien der Ballets Russes in Szene zu setzen.

Mia Slavenska (1914-2002)

Mia Slavenska wurde in Jugoslawien geboren. Sie war ein hochbegabtes Kind und debütierte bereits 1921 auf der Bühne des Zagreb Nationalen Opernhauses. 1938 trat sie dem Ballet Russe de Monte Carlo als Ballerina bei, nachdem sie sich durch Solotourneen durch Europa einen Namen gemacht, 1936 eine Goldmedaille bei der Berliner Tanzolympiade gewonnen und im 8

Film LA MORT DU CYGNE mitgewirkt hatte. Slavenska tanzte vier Saisons für das Ballet Russe und blieb dem Ensemble als Gaststar während der 50er Jahre erhalten. 1952 gründetet sie zusammen mit Frederic Franklin das Slavenska-Franklin Ballet und wurde dort durch ihre Rolle als Blanche in Valerie Bettis Ballettadaption von „Endstation Sehnsucht“ berühmt. Slavenska war von 1969 bis 1983 Mitglied der Tanzfakultät der UCLA und unterrichtete auch am California Institute for the Arts.

Nathalie Krassovska (1918-2005)

Nathalie Krassovska stammte aus einer Tänzerfamilie, ihre Großmutter arbeitete als Solotänzerin für das Bolschoi-Ballett und ihre Mutter tanzte in Diaghilevs Ballet Russe. Sie studierte zusammen mit den „Baby Ballerinas“ Irina Baronova und Tamara Toumanova an Olga Preobrajenskas Schule in Paris Tanz und tanzte dann in George Balanchines Les Ballets 1933. Krassovska trat dem Ballet Russe de Monte Carlo 1935 als Solisten bei, wurde aber bald zur Ballerina ernannt. Nachdem sie das Ballet Russe 1950 verlassen hatte, tanzte sie bis 1960 am London Festival Ballet. In den frühen 60er Jahren ließ sie sich dann in Dallas, Texas nieder und gründete die Krassovska School of Ballet Jeunesse, an der sie bis zu ihrem Tod am 8. Februar 2005 unterrichtete.

Tatiana Riabouchinska (1917-2000)

Tatiana Riabouchinska war eine der drei berühmten „Baby Ballerinas“ (zusammen mit Irina Baronova und Tamara Toumanova). Sie wurde 1931 von George Balanchine in einem Pariser Tanzstudio entdeckt und wurde 1932 mit 15 Jahren beim Ballet Russe de Monte Carlos engagiert. Riabouchinska blieb dem Ballett bis 1942 treu und tanzte in der Folgezeit weltweit als Gastballerina bei den großen Ensembles, z.B. dem Ballet Theatre, dem London Festival Ballet, dem Grand Ballet du Marquis de Cuevas und dem Teatro Colon in Buenos Aires. 1943 heiratete sie den Tänzer und Choreographen Davide Lichine, eine Verbindung, die sie zum beliebtesten Tanzpaar in der Ballettwelt machte. Riabouchinska und Lichine wirkten an zwei großen Hollywoodproduktionen mit: Sie waren die Modelle für Hyacinth Hippo und Ben Ali Gator in FANTASIA (1940) und die tanzenden Silhouetten in MAKE MINE MUSIC (1946). In den 50er Jahren gründeten Riabouchinska und Lichine eine Tanzschule in Beverly Hills, in der sie Schauspieler und Tänzer trainierten. So trainierte Riabouchinska Anne Bancroft für ihre Rolle als Primaballerina im Film THE TURNING POINT. Riabouchinska unterrichtete bis zum Tag ihres Todes an ihrem Studio in West Hollywood.

George Zoritch (geb. 1917)

George Zoritch studierte zusammen mit den „Baby Ballerinas“ Irina Baronova und Tamara Toumanova an Olga Preobrajenskas Tanzschule, bevor er 1935 dem Ballet Russe de Monte Carlo beitrat. Zunächst als Solist engagiert, arbeitete er sich zum Premier Danseur hoch und tanzte im Ensemble bis 1940 und später wieder zwischen 1957 und 1962. Außerdem war er einer der Stars beim Grand Ballet du Marquis de Cuevas. Zoritch wirkte aber auch in einigen Hollywoodfilmen der 40er und 50er Jahre mit, z.B. in der „Begin the Beguine“-Sequenz von TAG UND NACHT DENK’ ICH AN DICH (NIGHT AND DAY, 1946). Nachdem sich George Zoritch von der Bühne zurückgezogen hatte, eröffnete er in Los Angeles eine Ballettschule. 1973 wurde er in die Tanzfakultät der University of Arizona in Tucson aufgenommen, dort war er am Aufbau einer Ballettsektion beteiligt. Zoritch lebt heute in Arizona. 9

Irina Baronova (geb. 1919)

Irina Baronova gehörte zusammen mit Tatiana Riabouchinska und Tamara Toumanova zu den drei „Baby Ballerinas“. Sie wurde von George Balanchine 1931 im Tanzstudio von Olga Preobrajenska, der großen Ballerina des Russischen Kaiserlichen Balletts, entdeckt. Baronova war noch keine 13 Jahre alt, als sie 1932 beim Ballet Russe de Monte Carlo ein Engagement erhielt. Zwischen 1932 und 1941 tanzte sie in verschiedenen Ballets Russes-Companies, aber auch beim Ballet Theatre und Leonide Massines Ballet Russes Highlights. Irina Baronova konnte man in vier Filmen auf der Leinwand bewundern: FLORIAN (1940), YOLANDA (1943), TRAIN OF EVENTS (1949) und A TOAST TO LOVE (1951). Außerdem trat sie im Musical „Bullet in the Ballet“ und der Komödie „Black Eyes“ (beide in London 1946 aufgeführt) auf. Irina Baronova lebt jetzt in Australien und veröffentlichte Ende 2005 ihre Memoiren.

Tamara Tchinarova Finch (geb. 1919)

Tamara Tchinarova Finch studierte zusammen mit Irina Baronova und Tamara Toumanova am Tanzstudio von Olga Preobrajenska Ballett. 1932 begann sie als Solotänzerin beim neugegründeten de Basil und Blum Ballet Russe. Sie blieb beim Ballet Russe bis 1939, als sie sich dazu entschied, am Ende der Australientournee des Ensembles in Australien zu bleiben. Tchinarova Finch tanzte dort in verschiedenen Balletten und leistete während dieser Zeit einen enormen Beitrag zur Etablierung des Balletts in Australien. Sie heiratet den Schauspieler Peter Finch und arbeitete mit ihm in mehreren Filmen zusammen, bevor sie Australien verließ, um sich in England niederzulassen. Tamara Tchinarova Finch lebt heute in London, wo sie als Tanzautorin tätig ist.

Maria Tallchief (geb. 1925)

Als eine der größten amerikanischen Ballerinas des 20. Jahrhunderts kam Maria Tallchief 1942 zum Ballet Russe. Vom Stamm der Osage war Tallchief eine der fünf indianischen Ballerinas aus Oklahoma, die im Ballet Russe getanzt haben. Tallchief stieg schnell zur Solokünstlerin auf und wurde von George Balanchine bemerkt, der sie fast sofort fragte, ob sie ihn heiraten wolle. Die Beiden heirateten schließlich 1947, und Tallchief verließ das Ballet Russe um in Balanchines Ballet Society (bald in New York City Ballet umbenannt) zu tanzen. Unter Balanchines Führung entwickelte sich Tallchief schnell zu einer herausragenden Tänzerin, legendär wurde sie vor allem in der Hauptrolle des „Feuervogels“. Auch wenn die Ehe mit Balanchine 1952 scheiterte, blieb sie dem New York City Ballet als Primaballerina bis 1965 treu. Nachdem sie sich von der Bühne zurückgezogen hatte, arbeitete sie als Leiterin des Chicago Ballet. Maria Tallchief lebt heute in Chicago.

Yvonne Chouteau (geb. 1929)

Yvonne Chouteau war eine der fünf indianischen Ballerinas aus Oklahoma, die für verschiedene Ballettensembles getanzt haben. Als sie 12 Jahre alt war, verließ sie Oklahoma, um in New York City auf eine Tanzschule zu gehen, für die sie ein Stipendium erhalten hatte. 1943, damals war sie 14 Jahre, wurde sie in den Corps de Ballet des Ballet Russe de Monte Carlo aufgenommen. 10

Bald stieg sie zur Ballerina auf. Ihre erste große Solorolle war in „Coppelia“ (1945), Alexandra Danilova hatte sie dafür trainiert. 1954 heiratete sie Miguel Terekhov, der wie sie als Solist beim Ballet Russe de Monte Carlo tanzte. Zusammen bauten sie 1962 das erste offiziell zugelassene Tanzstudium an der University of Oklahoma in Norman auf. Yvonne Chouteau ist pensioniert und lebt in Oklahoma.

Marc Platt (geb. 1915)

Als Marcel Le Plat geboren, war Platt einer der ersten Amerikaner, die dem Ballet Russe angehörten, nachdem ihn Leonide Massine als Teenager in Seattle entdeckt hatte. Le Plats Name wurde schnell in Marc Platoff umgewandelt, damit er in das vorwiegend aus russischen Tänzern bestehende Ensemble passte. Bald stieg Platt zu einem Solotänzer auf. Er spielte z.B. den König Dodon in „Coq d’Or“. 1939 gelang ihm ein weiterer wichtiger Schritt in seiner Karriere, er avancierte mit „Ghost Town“ zum ersten amerikanischen Choreographen des Balletts. Platt blieb bis 1942 beim Ballet Russe, später wandte er sich dem Broadway und der Filmindustrie zu. Seine berühmteste Broadwayrolle war Curly in „Oklahoma!” (1943). Zu seinen Filmen zählen EINE BRAUT FÜR SIEBEN BRÜDER (SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS), MUSIC BOX GIRLS (TONIGHT AND EVERY NIGHT) und EINE GÖTTIN AUF ERDEN (DOWN TO EARTH), die beiden letzteren mit Rita Hayworth. 1962 wurde Platt schließlich Direktor und Produzent an der Radio City Music Hall. Marc Platt lebt heute in Santa Rosa, Kalifornien.

Tatiana Stepanova (geb. 1924)

Tatiana Stepanova trat im Alter von 15 Jahren dem Ensemble von Col. de Basils Ballet Russe bei, nachdem sie von Olga Preobrajenska in Paris unterrichtet worden war. Stepanova gehörte zu den großen Stars der Kriegsjahre, als sich die Company auf Lateinamerikatournee befand. Bereits 1942 zog sie sich von der Bühne zurück, um einen langjährigen Bewunderer zu heiraten. Sie lebt derzeit mit ihrem Ehemann in Boston.

Nini Theilade (geb. 1916)

Nini Theilade wurde in Java, Indonesien geboren und galt als Wunderkind, da sie bereits im Alter von 14 Jahren auf Solotanztourneen in Europa und Amerika unterwegs war. Bei einem dieser Auftritte wurde sie von Max Reinhardt entdeckt, der sie als Feenkönigin in seinem Film A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM besetzte. Theilade choreographierte selbst einige Szenen für den Film, u.a. das pas de deux, das sie mit Mickey Rooney tanzte. Theilade trat dem Ballet Russe de Monte Carlo 1938 bei. Sie wirkte in Hauptrollen bei Leonide Massines „Nobilissima Visione“, „Bacchanale“ und „St. Francis“ mit. Während des Krieges verließ sie das Ensemble, um nach Europa zu gehen. Sie zeichnet sich für die Einführung des symphonischen Balletts in Dänemark verantwortlich. Nini Theilade lebt in Dänemark, wo sie Tanz an der Universität unterrichtet.

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Miguel Terekhov (geb. 1928)

Miguel Terekhov trat im Alter von 14 Jahren Col. de Basils Original Ballet Russe de Monte Carlo bei, als das Ensemble in seinem Heimatland Uruguay Station machte. Er blieb bei der Company bis 1947. Später tanze er bis 1958 für das Ballet Russe de Monte Carlo. 1956 heiratete er seine Kollegin Primaballerina Yvonne Chouteau. Zusammen zeichnen sie für das erste offiziell zugelassene Tanzstudium der USA, an der University of Oklahoma in Norman verantwortlich. Sie gründeten außerdem das Oklahoma City Civic Ballet. Miguel Terekhov hat sich von der Bühne zurückgezogen und lebt in Oklahoma.

Wakefield Poole (geb. 1936)

Wakefield Poole wuchs in Jacksonville in Florida auf. Er gehörte zu den jungen Tänzern, die in der Mitte der 50erJahre nach New York zogen, um dem Ballet Russe de Monte Carlo beizutreten. 1957 bekam er eines der begehrten Engagements im Corps de Ballet, aber die anstrengenden Tourneen – oft mit täglich wechselnden Auftrittsorten – ließen ihn das Ballett wieder verlassen. Er kehrte 1960 nach New York zurück, um am Broadway zu tanzen. 1971, mit der Herausbringung seines Schwulenpornofilms BOYS IN THE SAND, schlug Pooles Karriere einen anderen Weg ein. Seine zahlreichen Pornofilme sind für ihre visuell-künstlerische Ausdruckskraft und den Einsatz klassischer Musik bekannt. Zu den Tätigkeiten, die Poole nach seiner Filmkarriere ausübte, gehört seine Mitarbeit beim Modelabel Calvin Klein. Er war dort für einige Zeit Executive Chef. Wakefield Poole lebt heute in Florida.

Yvonne Craig (geb. 1937)

Yvonne Craig wurde 1954 im Alter von 16 ins Ballet Russe de Monte Carlo aufgenommen. Zunächst tanzte sie im Corps de Ballet, später (bis 1957) als Solistin. Nachdem sie das Ballet Russe verlassen hatte, ging Craig nach Hollywood, wo sie in über 16 Filmen und 60 TV-Serien auftrat. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Rolle als Batgirl in der Batman-Fernsehserie. Sie spielte aber auch in „Star Treck“ und „Dobie Gillis“ mit. Während ihrer Filmkarriere arbeitete sie in zwei Filmen mit Elvis Presley zusammen, OB BLOND, OB BRAUN (IT HAPPENED AT THE WORLD’S FAIR, 1963) und DIE WILDEN WEIBER VON TENNESSEE (KISSIN’ COUSINS, 1964). Yvonne Craig lebt derzeit in Kalifornien.

Raven Wilkinson (geb. 1936)

Als Raven Wilkinson 1954 zum Ballet Russe de Monte Carlo kam, war sie die erste afroamerikanische Frau, die jemals als Mitglied eines etablierten Ballettensembles aufgenommen wurde. Wilkinson wurde während ihrer zweiten Saison Solotänzerin und blieb bei der Company für sechs Jahre. Schließlich wurde sie allerdings gezwungen, ihre Karriere beim Ballet Russe aufzugeben, da zunehmender Rassismus, der vor allem bei den Tourneen im Süden der USA spürbar wurde, es ihr nahezu unmöglich machten, dort auf der Bühne aufzutreten. Wilkinson verbrachte daraufhin acht Monate in einem Kloster, bis sie entschied, weiter als Tänzerin zu arbeiten. Da sie kein anderes amerikanisches Ballett engagieren wollte, zog Wilkinson nach Holland. Dort tanzte sie 12

erfolgreich beim Holländischen Nationalballett. 1974 ging sie nach Amerika zurück, um Charakterrollen an der New York Metropolitan Opera zu interpretieren. Raven Wilkinson lebt in New York City und arbeitet immer noch für die Opera.

Rochelle Zide (geb. 1938)

Rochelle Zide kam 1954 an ihrem 16. Geburtstag zum Ballet Russe de Monte Carlo. Schnell stieg sie zur Solotänzerin auf. Sie blieb bis 1958 beim Ensemble, als sie für ein Engagement am Joffrey Ballet das Ballet Russe verließ. Zide arbeitete später als Primaballerina am New York City Opera Ballet, als künstlerische Leiterin des Niederländischen Tanztheaters und als Leiterin des Ballettprogramm beim Jacob’s Pillow Dance Festival. Sie hatte eine Professur für Tanz an der Adelphi University inne und war Direktorin der New Zealand School of Dance sowie Professorin für Ballett und Tanzgeschichte an der Butler University. Rochelle Zide lebt derzeit in Tucson, Arizona.

Alan Howard (1931-2003)

Alan Howard wurde 1949 für das Corps de Ballets des Ballet Russe de Monte Carlo engagiert. 1954 wurde er als einer der ersten Amerikaner zum Premier Danseur des Balletts ernannt. Er blieb bis 1960 beim Ensemble. Howard gründete in den frühen 60er Jahren das San Francisco Ballet. Zwischen 1973 und seinem Tod 2003 unterrichtete und trainierte Alan Howard viele Tänzer in Europa und den Vereinigten Staaten.

Nina Novak (geb. 1927)

Nina Novak studierte am Warschauer Opernhaus und bei Bronislava Nijinska Tanz. Sie wurde 1948 für das Ballet Russe de Monte Carlo engagiert und zum Ende ihrer ersten Saison zur Ballerina ernannt. Sie blieb dem Ensemble bis 1962 treu. Nina Novak lebt heute in Caracas, Venezuela, wo sie sich um klassisches Ballet verdient gemacht hat.

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Die Filmemacher Dan Geller & Dayna Goldfine – Produktion, Regie, Schnitt & Drehbuch Seit über 16 Jahren produzieren und inszenieren die mit dem Emmy Award ausgezeichneten Filmemacher Dan Geller und Dayna Goldfine qualitativ anspruchsvolle und mit Kritikerlob überschüttete Dokumentationen. Dabei gehen sie über die bloße Reportage einer persönlichen Geschichte hinaus, sondern übertragen diese gleichzeitig auf allgemein gültige menschliche Erlebnisse und Erfahrungen. So schaffen sie lebendige, lebensnahe und für ein weites Publikum hochspannende und mitreißende Dokumentationen. BALLETS RUSSES ist hier keine Ausnahme und entwickelt einen Ansatz weiter, der bereits 1988 im preisgekrönten Film ISODORA DUNCAN: Movement from the Soul zu erkennen war. Auch dieser Film ist auf emotionaler und intellektueller Ebene ausgestaltet und spricht damit nicht nur ein tanzbegeistertes Publikum an sondern das Publikum im Allgemeinen. Weitere Arbeiten des Filmemacher-Duos Geller und Goldfine sind: NOW & THEN: From Frosh to Senior – Kinopremiere 1999, TV-Ausstrahlung auf PBS im Oktober 2000 KIDS OF SURVIVAL: The Art and Life of Tim Rollins + K.O.S. – eine 1996 entstandene Dokumentation in Spielfilmlänge über Tim Rollins + K.O.S., einer aus der South Bronx stammende Künstlergruppe. Dieser Film wurde 1998 auf Cinemax ausgestrahlt und erhielt zwei Emmy Awards. FROSH: Nine Months in a Freshman Dorm – Nominierung für Outstanding Directorial Achievement in the Documentary Form von der Directors Guild of America, Auswahl als einer der herausragenden Dokumentarfilme 1994 von der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences Geller und Goldfine sind in ihrer Arbeit vielseitig unterstützt worden. Sie erhielten Gelder von der National Endowment for the Arts, der Rudolf Nureyev Dance Foundation, der Wallace Alexander Gerbode Foundation, der William Bingham Foundation, der LEF Foundation, der Fleishhacker Foundation, der Dance Film Association und dem Pacific Pioneer Fund. Dan Geller hat seinen B.A. an der Cornell University in Geschichte abgeschlossen und erhielt den M.A. in Fachbereich Dokumentarfilmproduktion an der Stanford University. Dayna Goldfine erhielt einen B.A. für Frauenstudien an der Stanford University. Ihre Filmausbildung schloss sie beim De Anza College in Cupertino, Kalifornien ab.

Robert Hawk – Producer Robert Hawk ist seit über 20 Jahren in der Independent-Filmszene aktiv als Berater und Producer für Filmemacher und Filmfestivals tätig. Seit 10 Jahren betreibt er mit ICI (Independent Consulting for Independents) seine eigene Firma, die sich auf Beratung und Unterstützung unabhängiger Filmschaffender spezialisiert hat. Unter seinen Arbeiten als Producer finden sich Filme, wie Jim Falls TRICK, Alex & Andrew Smiths SLAUGHTER RULE, Kevin Smiths CHASING AMY und Rafael Zielinskis DOWNTOWN. Begonnen hat Hawk mit Recherchen für Rob Epsteins Oscar®-prämierten Dokumentarfilm TIMES OF HARVEY MILK. Seitdem gehen die Entdeckung und der Aufbau von solchen Talenten wie Kevin Smith (CLERKS etc.), David Siegel und Scott McGehee (BEE SEASON, DEEP END), Nathaniel Kahn (MY ARCHITECT), Paul Devlin (POWER TRIP, SLAMNATION) und Dan Geller und Dayna Goldfine (KIDS OF SURVIVAL etc.) auf sein Konto. Er war Berater bei Moises Kaufmans LARAMIE PROJECT, Terry Georges SOM MOTHER’S SON, Lisa Kruegers MANNY AND LO und Jon Shears URBANIA, aber auch bei hunderten von Dokumentation, darunter auch die Oscar®-nominierten/ -prämierten COMMON THREADS, COMPLAINTS OF A DUTIFUL DAUGHTER, IN THE SHADOW OF THE STARS, REGRET TO INFORM und TROUBLESOME CREEK. 1985 gründete Robert Hawk das San Francisco Film Arts Festival, ein Showcase für Independent Filmemacher aus Nordkalifornien. Acht Jahre leitete er das Festival. 14

Douglas Blair Turnbaugh – Producer Douglas Blair Turnbaugh ist ein international anerkannter Fachmann für die Ballets Russes. Er gehört zum Aufsichtsrat des Conseil International de las Danse – UNESCO und war Vorsitzender der Ballets Russes Reunion 2000. Er leitete außerdem die Alvin Ailey American Dance Theater Foundation, war der erste Tanzkritiker des New York Magazine, ist Mitglied des Biography Seminar an der New York University und Autor zahlreicher Kunstpublikationen. So schrieb Turnbaugh „Duncan Grant the Bloomsbury Group“, „Private: The Erotic Art of Duncan Grant“ und Abhandlungen über Diaghilev, Kochno und Lifar. Er studierte Ballett bei Ballets Russes-Lehrern in Seattle, Mexico City und Paris sowie an der School of Ballet Russe de Monte Carlo in New York.

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Credits Produktion & Regie Producers Schnitt Musik Drehbuch Consulting Producer Associate Producer Beratung Schnitt Zusätzlicher Schnitt Zusatz Drehbuch Beratung Drehbuch Zusätzliche Recherche Kamera Sound Recording Fotobearbeitung & - retusche Tonschnitt & Premix Beratung Ballett

Dayna Goldfine & Dan Geller Robert Hawk & Douglas Blair Turnbaugh Dan Geller, Dayna Goldfine & Gary Weimberg Todd Boekelheide & David Conte Dan Geller, Dayna Goldfine, Gary Weimberg & Celeste Schaefer Snyder Jonathan Dana Celeste Schaefer Snyder Nathaniel Dorsky Elizabeth Finlayson Susan Stern Tucker Malarkey Jason Snyder Dan Geller Dayna Goldfine Heather Shirkey Phil Perkins Christopher Stowell & Christopher Wheeldon

Interviews mit den Tänzern der Ballets Russes: Barbara Arms Patricia Peters Doyle Irina Baronova Marc Platt Lois Bewley Wakefield Poole Irina Borowska Tatiana Riabouchinska Yvonne Chouteau Libby Salerno Yvonne Craig Howard Sayette Patricia Denise Galian Mia Slavenska Frederic Franklin Tatiana Stepanova Gardner Myrna Galle Maria Tallchief Alan Howard Tamara Tchinarova Finch Jean Hunt Miguel Terekhov Nathalie Krassovska Nini Theilade Moscelyne Larkin Valrene Tweedie Roberta Laune Walda Welch Cobain Tatiana Leskova Raven Wilkinson Dame Alicia Markova Rochelle Zide Dorothy Matsie Wade George Zoritch Nina Novak

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