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March 22, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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1983 1983 titelte eine Lokalzeitung: "Auf zur Würgeser Kerb vom 15. bis 17. Oktober 1983!" Am dritten Oktoberwochenende feiert der Bad Camberger Stadtteil Würges seine traditionelle Kerb. Sie wird vom Turnverein, vom RSV und der Kerbegesellschaft veranstaltet. Die Würgeser Kerbeburschen und Kerbemädchen des Jahrgangs 63/64 haben sich lange auf die Kerb vorbereitet und sind daher gut gerüstet. Von besonderem Interesse ist die Kerbeverlosung, die am Sonntagabend stattfindet und zahlreiche interessante Preise verspricht." Zur damaligen Zeit las sich das Würgeser Kerbeprogramm folgendermaßen: Samstag, 15. Oktober 10.00 Uhr Aufstellen des Kerbebaums 17.30 Uhr Kirchgang der Kerbegesellschaft 20.00 Uhr Kerbetanz im Gemeindezentrum (Veranstalter TV). Es spielt die "Gipsy-Band" Sonntag, 16. Oktober 14.00 Uhr Kerbeumzug 20.00 Uhr Tanz und Kerbeverlosung im Gemeindezentrum (Veranstalter RSV) Hauptpreise der Verlosung: 1. Preis: 1 Tandem 2. Preis: 1 tragb. Radiorecorder 3. Preis: 1 Krafttrainingsset Dazu erwarten Sie noch weitere wertvolle Preise- Zum Tanz spielt die Band "Apollo" Montag, 17. Oktober 20.00 Uhr Kerbübernahme des Jahrgangs 1964/65 in der Turnhalle ,

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1 Dieter Heydasch, 2 Franz-Joachim Meffert, 3 Günter Zimmer, 4 Klaus Bermbach, 5 Hermann Wagner, 6 Karin Landwehr, 7 Petra Reuter, 8 Caroline Ruppert, 9 Monika Scholz, 10 Karin Braun, 11 Susanne Haaf, 12 Claudia Nowak, 13 Martina Reuter

Wir vom Kerbejahrgang 64/65 brauchen wohl nicht zu schreiben, dass wir freitags durch die Kneipen gezogen sind, samstags den Baum gestellt und abends getanzt, sonntags die Verlosung gemacht und montags die Kerb übergeben haben.

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Dass wir derselben Meinung sind wie alle Kerbeburschen und Kerbemädchen, dass unsere Kerb die beste war, braucht man auch nicht zu erwähnen. Viel lieber möchten wir über eine Sache schreiben, die sich am Kerbemontag ereignet hat und über die wir heute noch lachen. Viele Kerbeburschen und Kerbemädchen haben in unserem Jahrgang einen Spitznamen, die heute noch in Gebrauch sind. Diese Spitznamen haben die meisten von uns am Kerbemontag erhalten. Dies hat sich wie folgt zugetragen: Da wir wie alle die vorangegangenen Kerbetage schon ausgiebig gefeiert hatten, trafen wir uns am Montag etwas später und gingen dann zum Mittagessen ins Schwarze Roß. Da wir nach dem Mittagessen nicht nach Hause gehen wollten und bis zum Abend kein festes Programm angesagt war, blieben wir beim "Jusuf' bei guter Laune und viel Bier sitzen und sangenDoch irgendwann hatten wir alle Lieder, die wir kannten, durchgesungen. So kamen wir auf die Idee, eigene Lieder zu dichten, und da man mit den richtigen Namen nicht so gut reimen konnte, wurden sogleich Spitznamen vergeben. So hatten wir z.B. ein Kerbemädchen, das in einer Klosterschule war, und einer sagte sofort: "Wir nennen sie Nonne." Sogleich wurde auch folgender Reim auf sie gemacht: ,'Oie Nonne ist heilig, die Nonne ist fromm, doch jetzt ist sie schwanger, das hat sie davon". Natürlich war das Mädchen nicht schwanger, aber den Spitznamen hat sie bis heute weg. Es gibt noch mehr solcher Spitznamen und Reime, und wenn wir uns heute mit dem Jahrgang treffen, werden sie auch noch benutzt und wir reden und lachen noch immer gerne über diesen Nachmittag.

Oben v.l.n.r.: Markus Bernhardt, Margret Ruppert, Christoph Möller; Gabi Hassler Mitte v.l.n.r.: Markus Lindenschmidt, Petra Jordan, Karin Waldschmitt, Uwe Schäfer; Anja Schorr; Stefan Zingraf Unten v.l.n.r.: Peter Urban, Barbara Becker; Thomas Koop, Ute Brückner

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1985 Der Jahrgang 65/66 trat 1985 zur Kerbausrichtung mit elf Kerbemädchen und ebenso vielen Kerbeburschen an. Nachdem die Kerb weitergegeben wurde, stand für einige vom Jahrgang fest: wir treffen uns weiterhin!! Daraus entstand zu unserem ,,25." an Pfingsten '91 ein verlängertes Wochenende in Hildfeld/Hochsauerland mit Wanderungen, Kegeln, Schwimmen und Luftgewehrschießen. Dort verbrachten wir herrliche Tage. Jeden Sommer veranstalteten wir ein Grillfest mit Kind und Kegel; auch Weihnachtsmärkte bleiben von uns nicht verschont. Im September '96 zu unserem ,,30." steht uns ein einwöchiger Ausflug nach "Mallorca" ins Haus, wo wir ausgiebig "relaxen" und natürlich die Gegend unsicher machen werden. Wir alle können es kaum noch abwarten, bis es heißt "READY FÜR TAKEOFF -FASTEN YOUR SEAT BELTS". In dieser ganzen Zeit hat sich eine richtige Clique gebildet, der sogenannte "harte Kern", der sich regelmäßig zum Stammtisch trifft.

oben v.l.n.r: Anita Landwehr; Michael Rehnelt, Christine Ruppert, Bernd Kolb, Thomas Deisel, Iris Schuber; Georg Löw, Uwe Sahl, Otmar Agel Mitte. v.l.n.r.: Petra Heselbrock, Verena Kremer; Jürgen Lehr; Evelyn Eichhorn, Andrea Schorr; Sigrid Wiche, Torsten Ickelsheimer unten v.l.n.r.: Nana Mezedjri, Andrea Meffert, Klaus Wagner, Heidi Schuierer fehlend: Thorsten Buch und Dieter Kummer

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1986 Als wir 1986 die Kerb gehalten haben, ist diese natürlich fast genauso abgelaufen wie in den Jahren zuvor (Tradition muss schon sein!). Also muss hier nicht aufgeschrieben werden, wie das Programm an den einzelnen Tagen ausgesehen hat. Deshalb sollen hier nur einige kleine "Anekdoten" genannt werden, an die die Mitglieder unseres Jahrgangs sofort denken, wenn wir uns an die Kerb zurückerinnern. Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass es uns als einem der wenigen Jahrgänge gelungen ist, den Kerbebaum so auszusuchen, zu transportieren und zu schmücken, dass dieser Punkt 12 Uhr mittags fix und fertig gestanden hat (ohne abzubrechen, umzukippen oder ähnliches). Nach dem Aufstellen des Kerbebaumes habe wir uns dann nochmals getroffen, um mittels eines Autokorsos auf unsere Kerb aufmerksam zu machen. Wir haben dann beschlossen, bis nach Schwickershausen zu fahren, um unsere ehemalige Grundschullehrerin zu überraschen. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch davon aus, dass der Weg über Erbach nach Schwickershausen allen bekannt sein dürfte. Doch als wir dann mit geschmückten Autos, Hupen und Trompeten aus Erbach herausfuhren, haben wir uns sehr gewundert, dass uns ein Auto entgegenkam, das ebenfalls über und über geschmückt war. In diesem Auto saßen unsere Jahrgangskolleginnen Manuela Haßler und Stefanie Weikert, die sich scheinbar doch nicht so gut auskannten und deshalb ihren eigenen Autokorso veranstaltet haben. Abschließend möchten wir noch den Jahrgang 1976/77 grüßen und gutes Gelingen für die Kerb 1996 wünschen. Hakuna Matata!

Untere Reihe v.l.n.r.: Ute Hofmann, Sybile Koss, Matthias Löw, Manuela Haßler; Simone Wehner; Ludger Becker Obere Reihe v.l.n.7:: Simone Bingen, Jörg Hammerl, Anja Gabriel, Gerald Urban, Martina Becker; Manfred Domke, Anja Heß, Silke Fechne1; Patrick Hohler Ganz oben: Ute Lindenschmidt Es fehlen: Stefanie Weikert, Matthias Müller; Frank Scholz, Heiko Keller

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1987 Die Kerb 1987 -eine Kerb der Superlative! Die Kerbegesellschaft 1987 glänzte durch eine Vielzahl von Superlativen. So nahm der Kerbejahrgang im Rahmen der Vorbereitungen zur Kerb 1987 schon an der Camberger Großfastnacht 1987 mit einem eigenen Motivwagen und einer Fußgruppe teil. Um die hohen Ansprüche für die Kerbetage zu erfüllen, organisierte die 23-köpfige Kerbegesellschaft um Dieter Lohr, Bärbel Schmidt-Hesselbrock und Frank Bermbach insgesamt fünf -der damals legendären -Discos im Sportheim. Bis früh in die Morgenstunden wurde dort aufgebaut, zusammengeräumt und geschuftet. Die letzte dieser Veranstaltungen wurde zwei Wochen vor der Kerb 1987 organisiert, bei der dann auch die Kerbejahrgänge aus den benachbarten Orten sich im Wettstreit um den Titel der "Kreiskerbegesellschaft" gemessen haben. Der eigentliche Clou kam dann bei der Kerb 1987 selbst, als ein Opel Corsa als erster Preis der Kerbetombola verlost wurde. Der Gewinner hatte wohl nicht so recht den Wert des Hauptgewinnes zu schätzen gewusst und kommentierte den Gewinn mit den Worten: "Daraus mach' ich am besten einen Hühnerstall".

knieend v.l.n.r.: Christine Hess, Peter Hassler; Monika Schmitt, Roben Schmidt, Antje Tanaglia, Gunter Becker; Bärbel Hesselbrock, Dieter Lohr, Jeanette Menke, Jörg Becker stehend v.l.n.7:: Volker Kummer; Karlheinz Fronk, Stephan Müller; Petra Hess, Rüdiger Brands, Gabi Deisel, Frank Bermbach, Carmen Preßler; Frank Waldschmidt, Gundi Müller; Stephanie Becker; Elmar Landwehr

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1988 Unser Jahrgang war mit fast 50 Personen einer der stärksten in Würges. Um so erschreckender ist, dass bei unserer Kerb 1988 nur sieben dieses Jahrgangs mitgewirkt haben. Um überhaupt eine Kerb durchführen zu können, wurden deren Partner integriert. Eine zusätzliche Hürde wurde für uns die vergangene Kerb des Jahrgangs 67/68, die durch eine große Mitgliederzahl und besonders wertvolle Preise enorme Maßstäbe setzte. Da solch eine Kerb von nur zehn Personen nicht realisierbar war, mussten wir auf einen kleineren und realistischeren Rahmen zurückgreifen. Einer der Höhepunkte war sicherlich die Verlosung des Scherzpreises: Franz Wiche, der Gewinner der erotischen Dessous, scheute sich nicht, eine heiße Show abzuliefern.

Oben von links nach rechts: Silke Leichtfuß, Torsten Weller; Petra Pauli, Eva Rohel Unten von links nach rechts: Klaus Keller; Klaus Heß, Kerstin Bruder; Robert Noe, Susanne Löw, Stefan Windeck

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1989 Das Kerbemotto "Bei uns geht die Wutz ab" ist nach dem Spitznamen eines der Kerbemädchen benannt worden. Aus taktischen Gründen verzichten wir hier darauf, die entsprechende Person zu nennen. Die spannendsten Szenen der Kerb 1989 haben sich eindeutig um das Baumstellen herum ereignet. Zunächst legte die Kerbegesellschaft besonderen Wert darauf, den größten, jemals in Würges da gewesenen Kerbebaum aufzustellen. Daher beauftragte man einen Fachmann: Karl-Heinz Waldschmidt. Dennoch gelang erst der fünfte Versuch, da den vier Bäumen zuvor die Spitze abgebrochen war. Als es nun endlich geschafft war, brachte man den Kerbebaum mit vereinten Kräften zum Gemeindezentrum in Würges. Dort angekommen, stellte man fest, dass das Loch mit "Hühnersch " gefüllt war. "Prost, Mahlzeit!" Nachdem man diese Kleinigkeit entfernt hatte und der Baum erst einmal stand, hatten wir einen großen Vorteil: Dem nachfolgenden Jahrgang ist es nicht gelungen, den Johann zu klauen. Somit musste der Jahrgang 69/70 seinen eigenen Johann klauen und dem übernehmenden Jahrgang geben, damit die Kerb Montags überhaupt Übergeben werden konnte.

stehend v.l.n.r.: Silke Koss, Jörg Glasner; Melanie Meuth, Michael Welker; Carola Staudinger; Alexander Lewalter, Horst Schuirer; Alexandra Koop, Jens Weber unten v.l.n.r.: Jörg Schäfer; Petra Schmerr; Stefanie Weller; Anja Meffert, Ralf Thies, Ralf Schmitt, Uwe Kiofsky 91

1990 Insgesamt waren wir nur zehn Leute, die die Kerb in Angriff nehmen wollten. Eigentlich zu wenige für einen so starken Jahrgang. Einige waren verhindert, andere wollten leider nicht bei uns mitmachen. Aber mittlerweile sind bei unseren Jahrgangstreffen wieder mehr mit von der Partie. Zu unserer Kerb 1990: Freitags ging es beim Rundgang durch die Kneipen schon schwer zur Sache. Der Abschluss war bei der damals noch veranstalteten Kerbedisko im RSV-Sportheim. Da waren wir aber schon so angeschlagen, dass wir nicht lange bleiben wollten und konnten -Eierbacken stand auf dem Plan. Draußen waren aber zu unserem Leidwesen einige Baustellengruben, so dass die Hälfte der Kerbegesellschaft in diese stürzte. Das brachte uns aber nicht aus dem Konzept, auch wenn einige Mütter über Nacht noch schnell die Kerbeklamotten waschen mussten. Samstags morgens sahen alle sehr angeschlagen aus, als wir den Kerbebaum holen wollten. Ohne die tatkräftige Hilfe von Karl-Heinz Waldschmidt wären wir aufgeschmissen gewesen. Die restlichen Tage verausgabten wir uns völlig und waren am Ende einerseits froh, aber andererseits auch sehr traurig, dass unsere Kerb vorüber war. Zu erwähnen bleibt noch der kurzzeitige Ausfall eines Jahrgangskollegen, den wir eines Morgens bei Alfred auf der Wiese liegen sahen. Aber wir hatten auf der Kerb alle viel Spaß, und ich denke, dass jeder es noch einmal machen würde.

Hintere Reihe: . Michael Sturm, Stefanie Hartmann, Frank Wecker; Andreas Straub Vordere Reihe: Tatjana Heß, Christoph Wagner; Anja Schorr, Lutz Becker, Thomas Ganz, Bernd Waldschmidt

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1991 Erstmalig "gelungenes" Kerbebaumstellen am Freitagabend Als wir, mehr oder weniger erfolgreich, einen Kerbebaum gefällt und geschmückt hatten, machten wir uns, erstmalig an einem Freitagabend, drauf und dran, ihn aufzustellen. Unser Vorhaben, den Kerbebaum freitags abends zu stellen, wurde gleich doppelt honoriert. Als erstes machte uns Petrus einen Strich durch die Rechnung, denn es goß regelrecht in Strömen. Diesen Umstand haben wir, bis auf die Unterhosen durchnässt, noch tapfer ertragen. Den Bärenkrallen des Jahrgangs jedoch war es zu verdanken, dass der überdimensional große Baum in zwei Teile brach. Jeder dachte, die Moral der Truppe sei am Ende. Ebe nid! Der anschließend stattfindende bayerische Abend wurde ein voller Erfolg. Wir und die zahlreichen Gäste feierten bis zum Morgengrauen und vergaßen dabei fast, dass wir am nächsten Morgen einen neuen Versuch starten mussten. Gesagt, getan. Um 6.30 Uhr trafen wir uns nach zwei Stunden erholsamen Schlafes, um im Wald einen neuen Baum zu holen. Das Fällen, Schmücken und Aufstellen des Baumes ging wie erwartet reibungslos, souverän und ohne Zwischenfälle gekonnt vonstatten. Und die Moral von der Geschicht' : "Stell' Kerbebäume freitags abends nicht!" Euer Kerbejahrgang 71/72

-stehend v.l.n.r.: Markus Klee, Patrizia Zeuner; Michael Neumann, Jutta Jäger; Dirk Glasner; Karmen Tietze, Björn Hohl, Lutz Bermbach, Claudia Wicht zweite Reihe stehend v.l.n.r.: Tamara Wagner; Christoph Schuber; Bianca Becker; Andreas Thies kniend / sitzend v.l.n.r.: Alexandra Schmerr; Matthias Munsch, Tanja Lindenschmidt, Alexander Mohr

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1992 Das Jahr der Ente 1988 begannen wir mit den ersten Vorbereitungen in Sachen Kerb. Zunächst begnügten wir uns damit, unsere Trinkfestigkeit zu steigern (ich sage nur: "Apfelkorn- Huldigung"). Nach zwei Jahren harten aufopferungsvollen und selbstlosen Trainings überkam uns im Jahre 1990 des Herrn die Gewissheit: "Wir haben nächstes Jahr ja Übernahme! Sollten wir nicht mal anfangen, irgendwas zu tun?" So liefen die Planungen an. Na ja, wie es eben heißt "Ente gut, alles gut", und schon war unser Maskottchen geboren. Als wir am 21.10.1991 mit 14 Leuten in die Turnhalle einliefen und die Kerb (endlich) übernahmen, war der erste Schritt in den Kerbehimmel getan. Doch jetzt sollte es erst so richtig rundgehen: Treffen folgte auf Treffen, Party auf Party, Termin auf Termin, Idee auf Idee. Ab und an kam auch mal was Brauch- bares dabei heraus. So z.B. die Wiedereinführung der KerbeDiscos, Teilnahme an der Bettenrallye in Bad Camberg, eine aktivere Beteiligung am Samstagabend- Gottesdienst, einen per Hand gestellten Baum (nochmals Dank an alle Helfer!) u.ä.

Am 09.10.1992 stiegen wir dann mit dem Wirtschaftstag endlich in die heiße Phase ein, die dann exakt eine Woche später (am Kerbefreitag) in eine brodelnde Masse 96

von 14 Kerbeburschen und Kerbemädels überging. So mancher wachte da schon mal nackt vorm Auto-Müller auf und sagte uns hinterher: "Als ich mir Zigaretten holen wollte, haben mich zwei Frauen entführt und mir vorm Auto Müller die Klamotten vom Leib gerissen." Des weiteren machte der Ausspruch "Aua, langsam, nicht so schnell!" die Runde. Doch wie auch beim Fasching ist irgendwann mal alles vorbei; so war auch am Kerbemontag für uns alles vorbei. Vorbei? Na ja, so ganz vorbei auch wieder nicht, denn wir gingen fließend in die Veteranenkerb 1993 über, die durch den Zusammenschluss unserer Jahrgänge 1972/73/74 möglich wurde. Nicht zu vergessen war unser Auftritt bei der " Würgeser Nachkerb" in Walsdorf, bei der wir den Rahmen des Unmöglichen sprengten und mit der damals aktuellen Walsdorfer Kerbegesellschaft "unvergessliche" Momente erlebten (Gruß an Wombel und den Hutturm). Terminplan Würgeser Kerb 1992 Freitag,16.10.1992 18:00 Uhr Baumstellen anschl. Tanz Samstag,17.10.1992 11 :30 Uhr Traktortour durch Würges, Bad Camberg 19:00 Uhr Besuch des Gottesdienstes 20:00 Uhr Tanz um den Kerbebaum Sonntag, 18.10.1992 14:00 Uhr Kerbeumzug 15:30 Uhr Verlosung der Kleinpreise 20:00 Uhr Veteranentreffen 22:00 Uhr Verlosung der Hauptpreise Montag,19.10.1992 11 :00 Uhr Besuch des Kindergartens 24:00 Uhr Abgabe der Kerb an die Veteranen

vor der Rutsche v.l.n.r.: Mario Wollnik, Petra Tietze, Tobias Fischer; Wolfram Schrankel, Bettina Münch, Karina Brand, Michael Hess auf / hinter der Rutsche v.l.n.r.: Frank Menze, Markus Thies, Christoph Meuth, Tanja Nowak, Markus Weber; Gregor Löw, Holger Rum

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1993 Da der Jahrgang 73/74 keinen Kerbejahrgang stellen konnte, musste seit genau 40 Jahren wieder einmal das "alte Eisen" -die Veteranen -ran. So richteten die Jahrgänge 61/62 bis 72/73 die Kerb 1993 aus. Da man bei den Treffen mit sechzig Mann niemals hätte Entscheidungen herbeiführen können, verabredete man, dass sich immer nur die Kerbemütter und Kerbeväter treffen, um die Planung in die Hand zu nehmen. Dabei kamen einige originelle Ideen heraus. So veranstaltete man z.B. am Samstag morgen eine Fahrradtour durch Würges mit sechzig Mann! Es stellte sich jedoch ein Problem: was sollte man am Sonntagabend, an dem doch traditionell das Veteranentreffen stattfindet, veranstalten? So kam man auf den glorreichen Einfall, einen Gaudiabend zu organisieren. Hierbei entpuppte sich das "Mann-o-Mann-Spiel" als besonders lustig. Es wurden Personen aus dem Publikum ausgewählt, die als Kandidaten sangen, Bodybuildingfiguren nachstellten, im Sandkasten spielten und Damenunterwäsche einsammelten. Ein riesiger Spaß! Außerdem sollte man noch erzählen, dass die Veteranen die bisher einzigen waren, die am Sonntagmorgen nach der Kirche einen Frühschoppen im Gemeindezentrum veranstaltet haben.

Die Veteranen der Würgeser Kerb im Jahr 1993

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1994 Karins Kerbeauftakt sprengte alle Dimensionen Als wir uns freitags Abends trafen, war alles noch o.k. (Superstimmung). Als wir bei der Karin zum Essen einliefen, war auch noch alles in Ordnung. Als wir nachdem Essen in den Saal einlaufen wollten, war dann gar nichts mehr o.k. Blankes Entsetzen: ein dunkler, leerer Raum. Totenstille! Wer hatte unsere Kerb geklaut? Unterschiedliche Reaktionen folgten: heftige Diskussionen, Wutausbrüche, Tränen, binde Verzweiflung bis hin zu Morddrohungen. Was war passiert? Die Hausherrin hatte „vergessen“ den zugesicherten Kerbeauftakt zu organisieren. (Was man nicht alles so vergisst!) Dankbar waren wir über die rechtzeitige Mitteilung über das Nichtstattfinden der Veranstaltung ! (Menschenmassen, die mit uns feiere wollten, verließen voller Trauer den leeren Saal.) Doch der Kerbevater führte sein „Harem“ aus dem dunkelsten Loch der Würgeser Kerbegeschichte. Mit einigen hartgesottenen Kerbeveteranen machten wir schließlich die Würgeser Kneipen unsicher und feierten bis zum Umfallen. Und da wir ja nicht nachtragend sind, endete dieser unvergessliche Kerbeauftakt da, wo er angefangen hatte bzw. hätte stattfinden sollen (bei Karin). HAPPY END?!?

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PS: Ein wohl nicht informierte Stadtzeitung berichtete später, von einem sehr gelungenen Kerbeauftakt im Gemeindezentrum! Besonderheiten der Kerb’ 94: - 1. weiblicher Johann „Johanna I.“ - Einzelkämpfer “Urbi” als einziger Kerbebursch!

stehend v.l.n.r.: Fiona Neumann, Sandra Koss, Susanne Klee, Francesca Montano sitzend v.l.n.r.: Meike Lohr, Markus Urbatschek, Bianca Thies es fehlen: Ursula Horvath

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1995 "Es usser Bär aach noch su heiser, '95 sein mir die Reißer!" Frei nach diesem Motto stürmten wir voller Tatendrang am frühen Samstagmorgen in den Werjeser Wald, wo wir nach zwei missglückten Versuchen endlich den Kerbebaum gefällt haben. Mit einem Traktor, viel Halli-Galli und dem geschmückten Baum trafen wir am Gemeindezentrum ein und stellten ihn dort mit vielen Helfern und der Unterstützung des Musikzuges Würges auf. Nach einem anstrengenden Sonntag mit Kerbeumzug und großer Verlosung stand auch schon der Montag mit der Kerbeübergabe vor der Tür. Auf diesen Tag haben wir uns lange vorbereitet, da wir uns für die Kerbeübergabe etwas ganz Besonderes ausgedacht haben. Mit selbstgeschneiderten Engelskostümen verzückten wir das Publikum. Zuvor unternahmen wir den Versuch, uns bei Vincenzo zu stärken, was jedoch gründlich misslang (es gab nur zwei Gerichte zur Auswahl) und wir mussten daher unseren Ärger mit Puschkin Red runterspülen. Bevor wir zur Turnhalle marschierten, galt es noch eine Schwierigkeit zu überwinden: Rudi (Rudolph Wagner) musste als Engel hergerichtet werden. Keine leichte Aufgabe, denn wir konnten unserem Opfer Rudi nur unter lautstarkem Protest die Zöpfe flechten. In der Turnhalle angekommen, zogen wir die johlende Menge mit unserer Engelsverkleidung in unseren Bann. Die Tränen, die Rudi beim Frisieren unterdrückte, flossen jetzt in Strömen, die aber bald der Fröhlichkeit wichen. Trotz aller vorheriger Aufregung und dem Stress war es eine tolle Kerb, die uns allen viel Spaß machte und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird-

stehend v.1.n.r.: Rudi Wagner; Matthias Löw, Thorsten Wissig, Ingo Fischer sitzend v.l.n.r.: Stefanie Heß, Pia Boche, Heike Hirtes, Meike Zimmermann, Panja Feuerbach

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1996 Es war die Hölle! Der Schweiß lief in Strömen, und die Kompanie 76/77 drohte elendig einzugehen. Die Aufgabe schien für die junge Truppe, die zum Grossteil ihre Ausbildung gerade erst hinter sich hatte, nicht lösbar zu sein. Zu groß war der gewaltige Ansturm auf die Gemäuer, in die man sich zurückgezogen hatte. Was das ist? Fiktion? Eine Kriegsberichtserstattung? FALSCH! Dies ist, wie alle anderen Berichte in diesem Buch, auch ein reiner Tatsachenbericht und beschreibt Szenen, die sich am 14.07.1996 in Würges im und um das Pfarrheim herum abspielten.

Es war dieser sagenumwobene 14. Juli, an dem sich der Kerbejahrgang den Werjesern mit einem "Italienischen Tag" präsentieren wollte. Da man für den Unkostenbeitrag von 3,- DM so viel Spaghetti mit Sauce essen konnte, wie man wollte, hieß das eigentliche Motto des Tages dann auch "All you can eat -Essen bis zum

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Umfallen." Aber auch sonst hielten wir für die Besucher ein reichhaltiges Angebot parat, gab es doch 15 Sorten Eis, Espresso, Cappuccino und an kalten Getränken alles, was das Herz begehrt. Nur eines hatten wir nicht eingeplant: das große Geschichtsbewusstsein der Würgeser Bürger. Keiner von uns Kerbeburschen und -mädchen hatte bei der Festlegung des Termins für unseren "Italienischen Tag" berücksichtigt, was vor 207 Jahren am 14. Juli 1789 geschehen war: der Sturm auf die Bastille. Die Würgeser jedoch, die diese Tatsache direkt erkannten, entschlossen sich spontan dazu- jene geschichtsträchtige Situation aufzugreifen und nachzuspielen. So rotteten sie sich dann in ganz Würges mit hungrigen Mägen und schreienden Kindern bewaffnet zusammen, um gemeinsam gegen den Feind "Hunger" ins Feld zu ziehen. Und so wie dem Pariser Volk damals einen Sieg über den Absolutismus gelang, schien nun auch das Ende der Kerbegesellschaft gekommen. Doch wie so oft hat auch hier der Schein getrogen. Ich denke, zu Recht sagen zu können, dass wir uns tapfer geschlagen haben. Aber man muss auch anerkennen, dass wir ohne die tatkräftige Mithilfe unserer Eltern sang- und klanglos untergegangen wären. Des weiteren war es immer wieder eine Überraschung zu sehen, dass auch Erwachsene, die mit unserem Jahrgang eigentlich gar nichts zu tun hatten, plötzlich spülten, abtrockneten oder Sauce rührten. Insbesondere

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die kleine Küche des Pfarrheims hatte viel auszuhalten. Waren gegen 12 Uhr Sven Meuth und Sybille Ott die einzigen, die dort zu Werke gingen, so kümmerten sich dort bereits eine Stunde später ungefähr ein Dutzend Erwachsene mit darum, der hungernden Meute immer wieder neue Spaghetti vorzusetzen. Insgesamt waren es dann 40 Kilogramm Spaghetti, die einen neuen Besitzer fandenTrotz dieser Anstrengung wurde die Schlange an der Essensausgabe aber nicht kleiner, sodass man auch diesen Leuten ein Kompliment für ihre Ausdauer machen muss. Selbst Pfarrer Neumann stand sich eine Stunde lang die Beine in den Bauch. Höhepunkt des Tages war allerdings der Auftritt der Familie Montano, die die Zuschauer mit einer Tarantella begeisterten. Unvergessen wird uns vor allem Herr Montanos Showeinlage bleiben, tanzte er doch für kurze Zeit auf seinen Händen und sang kurz darauf auch noch "Azurro". Trotz aller Mühen war es ein toller Tag, den einige von uns mit einer Feier bis in die tiefen Abendstunden hinein gebührend begossen. Terminkalender der Kerb 1996 Freitag, 18.10. 20.00 Uhr Kerbedisco in der Turnhalle Samstag, 19.10. 20.00 Uhr "Die Steigerburschen" im Gemeindezentrum Sonntag, 20.10. 15.00 Uhr Kerbeverlosung bei Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum 20.00 Uhr Verlosung der Hauptpreise im Gemeindezentrum mit den "Birds of Pray" Montag,21.10. 20.00 Uhr Kerbeübergabe in der Turnhalle mit "Rendez-Vous"

stehend v.l. n.r: : Kersten Glasner; Barbara Kaiser; Matthias Löw, Heiko Becker; Sören Feuerbach, Kai Simon, Marc Becker, Sven Meuth, Alexander Thies, Matthias Kohlhof sitzend / knieend v.l.n.r.: Andreas Rosenzweig, Sebastian Leichtfuß, Anja Keller; Marion Weber; Heiko Dörr; Kat ja Volkmar; Sybille Ott, Sandra Gernand, Alexandra Peuser

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1997 Da wir bei Redaktionsschluss die Kerb noch nicht übernommen haben, fällt unser Beitrag zur Kerbechronik etwas kürzer aus. Kerbevater wird in unserem Jahrgang Michael Wissig sein, Kerbemutter Dana Bach. Kerbemädchen haben wir sonst leider nur zwei, dies sind Rebekka Ritter und Stefanie Haßler. Dafür haben wir aber umso mehr Kerbeburschen: Michael Montano, Peter Kremer, Mike Wagner, Dennis Roos, Thorsten Bader, Oliver Bader, Thomas Meuth, Sascha Brückner, Maik Löw und Bernd Keller, sodass wir insgesamt 14 sind. Unser Kerbemotto lautet: "Die Schlümpfe sind los", und übernehmen werden wir die Kerb am 21.10.96. Richtig los geht es dann am 17. bis 20.10.97, wenn wir in Werjes die 50. Kerb halten werden. Zum Schluss möchten wir dem diesjährigen Kerbejahrgang noch dafür danken, dass wir einen Beitrag zur Kerbechronik leisten durften und wünschen ihnen alles Gute für die Kerb '96. Für '97 können wir aber versprechen, dass unsere Kerb mindestens genauso schön wird.

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Da nicht bei allen Texten, die von den einzelnen Jahrgängen stammen, die Verfasser ihren Namen preisgegeben haben, verzichten wir auf die Nennung der einzelnen Schreiber und richteten ein übergeordnetes Dankeschön an alle, die uns in unserer Arbeit an der "Kerbechronik" unterstützt haben. Der Jahrgang 76/77

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Impressum HERAUSGEBER Kerbejahrgang 1976 / 1977 der Würgeser Kerb 1996

MATERIALSAMMLUNG / TEXTVERFASSUNG Sven Meuth (V.i.S.d.P.) Marc Becker

TEXTERFASSUNG Sven Meuth Sybille Ott Hendrik Eisermann

KORREKTUR Sven Meuth Sebastian Leichtfuß Hendrik Eisermann

FOTOS Originale -Mitglieder der jeweiligen Kerbejahrgänge Digitalisierung / Nachbearbeitung -Hendrik Eisermann

SATZ / LAYOUT Hendrik Eisermann

TECHNISCHE AUSRÜSTUNG Gunter Eisermann Hendrik Eisermann

DRUCK Technoteam Reproservice GmbH, Vieroheim

AUFLAGE 400 Stück

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