Kickenberg 11 - Osterfelder Bürgerring eV

April 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Nummer 11

Juni 2009

Neue Folge

DER KICKENBERG Ptufsgfmefs!Ifjnbucmbuu! Ptufsgfmefs!Ifjnbucmbuu!

Der Baumeister-Hof Das Waisenhaus Die Volksbank, ein starker Partner Der Künstler Jörg-Dieter Jüttner 105 Jahre GE-WO Der Untergang der Stadt Osterfeld Der Fassadenwettbewerb Ein Vertellstöcksken

Die Firma Küppers Teil 3 Die Baumhasel Adler Osterfeld Die Michels Mühle Dr. Wanke geht in den Ruhestand 20 Jahre Eine-Welt-Laden Eine alte Postkarte

Auflage 3000 Exemplare – kostenlos für Osterfelder Bürger

DER KICKENBERG Osterfelder Heimatblatt Es schreibt der pensionierte Rektor u. a. der Kantschule und Ehrenvorsitzende des Vereins für Verkehr und Heimatkunde OberhausenSchmachtendorf: Liebe Osterfelderinnen und Osterfelder, den "Kickenberg", ursprünglich eine treffende Flurbezeichnung in Osterfeld, nennen die Autoren dieses ansprechend gestalteten Heftes bewusst ein Heimatblatt. Ihre Beiträge dokumentieren die Vielfalt des alltäglichen Lebens in einer facettenreichen Sammlung. Damit kommen sie ausdrücklich Ihrem Bedürfnis entgegen, sich in Ihrem sozialen und kulturellen Umfeld wohlzufühlen. Die Erinnerung als Rückschau auf die Vergangenheit ist von besonderer Bedeutung, weil sie erkennen lässt, wie schwierig der Weg in die heutige Zeit oft war, sowohl für Alteingesessene als auch für "Neubürger", die sich immer wieder in Osterfeld niederlassen. Ihnen allen hilft die Kenntnis der örtlichen Geschichte, Ihren Wohnort als Heimat zu spüren oder ihn als Heimat werden zu lassen! Dass die Gegenwart dabei nicht zu kurz kommt, beweist, dass der "Kickenberg" stets bemüht ist, die Brücke vom Gestern zum Heute zu bauen. Er gibt Ihrer ehemaligen Stadt ein "Gesicht" mit allen Licht- und Schattenseiten und erleichtert Ihnen, sich mit Ihrem Wohnort zu identifizieren. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen mit diesem neuen "Kickenberg" wieder lesenswerte Überraschungen, damit auch in weiterer Zukunft Vergangenheit Gegenwart bleibt! Ihr

Karl Lange

Hätten Sie gewusst … … dass die Zeche Osterfeld bereits am 3. Oktober 1879, also vor 130 Jahren, die Steinkohlenförderung aufgenommen hat? Auf der ersten Schachtanlage im Dorf Osterfeld, das damals noch zu Bottrop gehörte, fanden anfangs etwa 200 Bergleute Arbeit und Brot. Im einzigen Schacht ("Osterfeld 1") kamen aus 380 m Tiefe im Durchschnitt 150 t Fettkohle täglich an das Tageslicht. Auch die letzten Kohlen in Osterfeld wurden 1992 in diesem Schacht gefördert. Im Garten der Seniorenresidenz am Olga-Park weist ein Rohr mit Sicherheitsventilen (Protegohaube) auf den Schacht "Osterfeld 1" hin.

Parkautobahn Wohl die wenigsten Osterfelder wissen, dass sie mitten im Emscher-Landschaftspark wohnen. Das merken sie schon deshalb nicht, weil in ihrer Innenstadt ständig, auch gegen den Willen der Anwohner, Bäume gefällt werden. Dabei zählt doch jeder Baum durch die Produktion von Sauerstoff und die Verringerung von Abgasen, z. B. CO², Feinstaub und Lärm. Nun soll die A 42, die mitten durch diesen Landschaftspark führt, angepasst und zur Parkautobahn werden. Da denke ich unwillkürlich an die Begriffe Chemiepark oder Industriepark, die ja der Imagepflege dienen, und halte deshalb die neue Idee für eine Mogelpackung. 30 Jahre hat der Landesbetrieb Straßenbau NRW das Straßenbegleitgrün kaum gepflegt, und es entstanden links und rechts schmale Waldgürtel. Diese sollen nun endlich durchforstet werden, wobei eine Vielzahl an Bäumen, angeblich Stangenholz, fallen muss. Um nun den Bürger zu beruhigen, erklärt man, dass die Seitenstreifen in ihrer Bedeutung für den Umweltschutz überschätzt würden und der neue Parkcharakter eine ökologische Verbesserung bringen werde. Diese soll dadurch entstehen, dass man Kräuter und Gras zwischen die Bäume säht, die regelmäßig geschnitten werden sollen. Wie lange wird man diese aufwändige Pflegemaßnahme durchhalten? Ich denke da an den Olgapark und dessen mangelhaften Erhaltungszustand. Auch war bisher kein Geld für die Pflege der wertvollen Brache Vondern da. (Der "Kickenberg" brachte einen Artikel über den Müll dort in seiner 4. Ausgabe). Glaubt man etwa, dass der Autofahrer seine Geschwindigkeit auf der A42 drosselt, um die Gegend zu betrachten, und damit weniger Abgase produziert? Sollte er sich nicht lieber auf den Verkehr konzentrieren, zumal diese Bahn sehr stark befahren ist? Geht es eventuell auch darum, die Hinweise auf die Anliegerfirmen durch die Baumfällung besser sichtbar zu machen? An die zusätzlichen Kosten für den Steuerzahler muss ich natürlich auch noch denken. Das Geld wäre zum Beispiel für die Bildung unserer Kinder, für die Sanierung der Schulgebäude und für unsere Straßen im Ort besser angelegt. Heinrich J. Bahne

Titelbild: Baumeister-Hof 1999

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Das Rohr mit den Sicherheitsventilen markiert den Schacht "Osterfeld 1"

Impressum Der Kickenberg ISSN 1864-7294

Nächste Ausgabe: September 2009 Herausgeber: Osterfelder Bürgerring Redaktion: Arbeitskreis Heimatkunde Heinrich J. Bahne Winfried Böcker Axel Brinkmann Dirk Hellmann Reinhard Gebauer Wilfried Kastner Josef Kortz Hans Günter Lohmar Marianne Michael Katharina Ombeck Fritz Pamp Renee Radermacher Hans Real Wilhelm Schulte-Hubbert Michael Tomec Kontakte: Osterfelder Bürgerring e.V. Redaktion Der Kickenberg Postfach 120 347 46103 Oberhausen Telefon: 0177 / 47 72 150 e-Mail:

[email protected] [email protected]

Satz und Layout: Josef Kortz Druck:

Walter Perspektiven GmbH Pfälzer Straße 78 46145 Oberhausen Internet: www.wa-p.net

Auf chlorfreiem Papier gedruckt Informationen über Osterfeld finden Sie im Internet auf der Webseite des Osterfelder Bürgerring www.oberhausen-osterfeld.de weiterhin auch auf der Webseite www.osterfeld-westfalen.de Ausgabe - Juni / 2009

Kickenberg Osterfelder Bauernhöfe Teil 2

Vom Hartmann-Kotten zum Baumeister-Hof Ursprung und Geschichte einer Hofstelle auf der Klosterhardt Oberhausen - Osterfeld, Drosselstraße 10a: Unter alten Eichen, neben einem aus Stein erbauten Wohnhaus, steht ein Fachwerkhaus von geringer Höhe: Der ehemalige "Hartmann-Kotten". Er beherbergt eine alte Korn- und Schrotmühle, die seit Jahrzehnten außer Betrieb ist. Einst stand er allein auf weiter Heide, heute liegt er versteckt inmitten nahe herangerückter Bebauung.

Der ehemalige "Hartmann-Kotten", das wahrscheinlich älteste Gebäude auf der Klosterhardt, steht nicht unter Denkmalschutz. Aufnahme aus dem Jahr 1999.

Es heißt, der Kotten sei um das Jahr 1790 erbaut worden. Er kann deshalb als das älteste erhaltene Gebäude auf der Klosterhardt gelten, da das im Jahr 1758 erbaut gewesene Kontor- und Wohngebäude des ersten Leiters der "Eisenhütte St. Antony", Gottlob Jacobi, im Jahr 1835 abbrannte und neu errichtet werden musste. Auf Urkatasterkarten der Gemeinde Osterfeld aus der Zeit von 1825 bis 1867 ist die Hofstelle noch mit "Hartmann" eingetragen; die "Topographische Karte Osterfeld 1892" zeigt an gleicher Stelle bereits die Eintragung "Baumeister".

"Grundlage der Wirtschaft des Raums Osterfeld war vom Mittelalter bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Landwirtschaft, insbesondere der Getreideanbau. Aber auch Fischerei in der Emscher und den Fischteichen am Elpenbach sowie die Viehwirtschaft waren bedeutend. Dabei waren die Böden des Kirchspiels von überwiegend geringer Güte, was u. a. an drei Faktoren lag: 1. wurde der Wert der Böden an manchen Stellen stark durch den vorhandenen Raseneisenstein gemindert. 2. eigneten sich die sumpfigen Bruchlandschaften nur selten und nachrangig für den Getreideanbau, und 3. waren die Höhenlagen des Kirchspiels durch eine ebenfalls wenig fruchtbare Heidelandschaft geprägt. In den Heidebereichen wurde somit, wenn überhaupt eine Nutzung möglich war, Wiesenwirtschaft betrieben, während der Anbau von Klee und Raps nur auf den wenigen besseren Böden gelang. Getreide, hier vor allem Roggen und Weizen, weniger Gerste, wurden vornehmlich in den wenigen fruchtbaren Bereichen der Heide angebaut, dort wo Mergelschichten Ackerwirtschaft begünstigten."

Topographische Karte Osterfeld 1892

Topographische Karte Osterfeld 1842-43

Zur ökonomischen Situation schrieb der Osterfelder Pfarrer Johann Terlunen (1785 – 1869) damals folgendes: Ausgabe – Juni / 2009

Die familiäre Überlieferung zu den Ursprüngen des Hofes Baumeister besagt: Der ursprüngliche Besitzer des Hofes sei der Graf von Westerholt gewesen, der den Hof als Pferdestation für seine Gespanne genutzt habe, die entlang seiner Besitzungen zwischen Westerholt und Oberhausen unterwegs gewesen seien. Später habe der Graf von Westerholt den Hof an die Familie Hartmann verpachtet. Nach Streitigkeiten innerhalb der Familie

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Hartmann sei das alte Wohnhaus (Steinhaus) des Hofes abgebrannt. Im Jahr 1882 habe Heinrich Baumeister den Hof gekauft. Das Steinhaus sei unter teilweiser Verwendung der Backsteine des abgebrannten Hauses von Heinrich Baumeister neu aufgebaut worden, allerdings in seiner Lage um 90 Grad gedreht. In der Erbfolge sei der Hof auf Heinrich Baumeisters Sohn, Hermann Baumeister, und später auf dessen Sohn, Friedrich Baumeister, übergegangen. Entgegen dieser Überlieferung ist zurzeit urkundlich nicht nachweisbar, daß der Kotten Hartmann sich ursprünglich im Besitz des Grafen von Westerholt befunden hat. Der Urkundensammlung des Oberstudiendirektors Hans Robertz ist zu entnehmen, dass der Kotten Hartmann anno 1804 zum Besitz der Sterkrader Zisterzienserinnen-Abtei gehört hat. Bei der Bestandsaufnahme zur Säkularisation (Aufhebung) der Abtei Sterkrade wurden die zahlreichen Klosterhöfe in Sterkrade und Umgebung aufgelistet. Für das Kirchspiel Osterfeld findet sich der Eintrag: "2. Hartmann – Gewinngut – liefert 16 Rthl, 1 Pfd Kaffee und 1½ Spint Wacholderbeeren. Dieses Gut ist ein Teil der sogenannten Haardt, die der Abtei eigentümlich zusteht, ein sonst mit hohem Holz bewachsenes, jetzt aber zur Heide liegen gebliebenes Terrain, welches bloß zur Schafstrift und zum Plaggenstich von der Abtei selbst benutzt wird." Dietrich Hartmann zählte als Förster zum Klosterpersonal und war zum Aufseher über die "Hardt" bestellt, erhielt dafür zum Lohn einen "Kotten umsonst" und "noch 5 Reichstaler" dazu, musste aber "von dem Land bei seinem Kotten" (das er bewirtschaftete) "17 Taler Pacht geben". Die Differenz bei der Pachthöhe klärt eine Nachricht aus derselben Quelle: "Das von dem Kötter Hartmann jährlich zu liefernde Pfund Kaffee ist in Geld abgelöst mit 1 Reichstaler." Wann der Kotten Hartmann in den Besitz des Klosters gelangte, ist nicht zu ermitteln. Der Gewinnbrief konnte bei der Bestandsaufnahme nicht aufgefunden werden. Der benachbarte Hof Musfeld (zum Beispiel) war bereits im Jahr 1633 Klosterbesitz. Ein Bezug des Kötters Hartmann zum Grafen Westerholt ist insoweit nachweis-

Kickenberg bar, als dass der Graf von Westerholt – Freiherr von Boenen zu Berge (Schloß Berge in Buer) – damals die angrenzenden Gebiete Rothebusch und Biefang besessen hat. Im Stadtarchiv Oberhausen liegt die Abschrift einer Urkunde aus dem Jahr 1740, der zu entnehmen ist, dass Theodor Hartmann auf der Klosterhardt dem Freiherrn von Boenen eine jährliche Abgabe zu leisten hat, um sein Vieh auf dessen Grund (Rothebusch und Biefang) weiden lassen zu dürfen. Weitere Nachrichten über diese Hofstelle sind selten: In der "Designation deren im Kirchspiel Bottrop und Osterfeld liegenden Wohnbehausungen von 1780" wird für das Kirchspiel Osterfeld unter "Freie Kötter" der Name "Hartman" aufgeführt. Die "Populationsliste von 1783", die eine Einwohnerliste nach den Hausnummern bietet, verzeichnet u. a.: "Haus 3. Dier. Hartmann, Bauer". Zu "Martini 1802“ war Hartmann hinsichtlich seiner Abgabeverpflichtungen gegenüber der Abtei mit 50 Reichstalern "in Rest". Den Holzschlag im "Achterwald" (Waldungen der Abtei Sterkrade) erledigte Diedrich Hartmann in Osterfeld "für Storp". (Robertz) Die "Chronick über Osterfeld" (1842) des Pfarrers Johann Terlunen liefert ein Verzeichnis der Wohnhäuser der Bauerschaft Osterfeld nach den neuen Nummern von 1839: ... Nr. 35 Hartmann. Unter der Rubrik "Naturereignisse, bald Unglücksfälle" berichtet dieselbe Quelle: "1839 wurde bei Hartmann auf Egelbusch ein Pferd vor dem Pfluche von einem Bienschwarm todtgestochen, der neben den Acker in den Buchweizen gesetzt war." Zum Etat der Küsterei in Osterfeld von 1841 steht dort unter Tit. III "Namen derer, die Eier nur allein geben." geschrieben: No. 17 Hartmann (Anzahl: 8) … Der Lehrer Heidbrinck schreibt im Jahr 1890 über den Schulbezirk Klosterhardt: "Bis zum Jahre 1840 war Klosterhardt nur von wenigen Familien bewohnt, es waren folgende: Haus Nr. 31 Wischermann gt. Bockemöller, Nr. 32 Beamtenwohnung der Antoniehütte, Nr. 33 Mußfeld, Nr. 34 Vogelpoth, Nr. 35 Hartmann, jetzt Baumeister... Die Bewohner der Klosterhardt sind fast sämtlich Fabrikarbeiter oder Bergleute ... Lehmberg, Mussfeld und Baumeister betreiben vorzugsweise Ackerbau." Das Adressbuch der Gemeinde Osterfeld von 1913 nennt: Baumeister, Hermann, Landwirt, Theilungsstraße 10a Baumeister, Bernhard, Anstreicher, Theilungsstraße 10a

Klosterhardt, Drosselstraße 10a, ehemaliger Hof Baumeister, Aufnahme von 1988

1758 ging die St. Antony-Hütte in Betrieb. Bernhard Grünewald schrieb in der "Festschrift zur Erinnerung an die Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Osterfeld i.W. am 27. Juni 1921": "Zum Bau und Betrieb der Hütte mußten auswärtige Kräfte herangezogen werden, was den größten Unwillen der benachbarten Bauern erregte. Niemand wollte die Hüttenleute in Kost nehmen, niemand Fuhren übernehmen." Aus Gesprächen mit Hildegard Baumeister: Bis ins Jahr 1955 habe der Hof Baumeister Landwirtschaft betrieben – der Vater, Friedrich Baumeister, starb im Jahr 1955. Bis dahin habe man stets 6 bis 8 Kühe gehabt, die auf Weiden und in der früheren Sandkuhle am Hof grasten. Die hofeigenen Ackerflächen reichten bis über die heutige Schwarzwaldstraße hinaus. Nördlich der heutigen Dorstener Straße habe man Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung von der GHH angepachtet. Nach dem Tod des Vaters sei die Landwirtschaft nur noch kurze Zeit fortgesetzt worden. Man habe noch Kühe und ein Roggenfeld dort, wo heute die TheodorHeuss-Realschule steht, gehabt. Nur über die Landwirtschaft und ohne Nebenerwerb wie Kies- oder Sandabbau seien die meisten Osterfelder Höfe schon vor dem 2. Weltkrieg kaum lebensfähig gewesen. Zudem habe man den Osterfelder Bauern Ersatzland am Niederrhein angeboten, damit sie ihr Acker- und Weideland an die Hütten- und Zechengesellschaft (GHH) verkauften. Viele Bauern hätten so ihre Ländereien eingetauscht. Auch der Vater Hildegard Baumeisters habe ein solches Angebot bekommen, sich aber entschlossen, in Osterfeld zu bleiben. Die Familie Baumeister habe bis in die 1930er Jahre hinein in ihren Gruben Kies und Sand abgebaut. Als besonderen

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Artikel habe man Schweißsand (grobkörniger Sand) an die Thyssenhütte nach Duisburg geliefert. Dazu habe man den Kies/Sand mit Pferdefuhrwerken den Tackenberg hinunter bis zum Sterkrader Bahnhof befördern müssen. In der Sandkuhle am Hof habe der Vater einen Schützenstand/Schießplatz (50 und 100 Meter) für den Schützenverein auf der Klosterhardt gehabt. Das Gelände unter dem heutigen Fußballplatz (Ascheplatz) der Spvgg. Sterkrade 06/07 habe die Hütte (GHH) aussanden lassen. Am Hang der ehemaligen Sandkuhle am Hof habe sich im 2. Weltkrieg ein Bunker befunden, in den sich auch die Familie Baumeister vor den Flächenbombardements der alliierten Luftwaffe flüchtete. Noch heute leben auf Klosterhardt ältere Mitbürger, die um Erschießungen von Menschen in hiesigen Sandkuhlen während des 2. Weltkrieges wissen oder gar Augenzeugen einer solchen Erschießung wurden. Hildegard Baumeister bestätigte einen konkreten Fall der Erschießung eines Mannes, durchgeführt von zwei uniformierten Männern, kurz vor Kriegsende 1945, in der ehemaligen Sandkuhle am Baumeister-Hof. Bei dem Opfer habe es sich um einen Polizisten der Polizeiwache an der Klosterhardter Straße gehandelt. Ihr Vater habe den Namen des Erschossenen noch gekannt, da er diesen von einem Kommissar namens Müller, der auf dieser Wache seinen Dienst versah, in Erfahrung gebracht habe. Der Vater habe die Kinder vom Ort der Erschießung weggeschickt. Der am 24.01.2007 verstorbene Osterfelder Heimatforscher Dieter Kusenberg hatte Kenntnis von Erschießungen in den Klosterhardter Sandgruben und berichtete von einer in seinem Besitz befindlichen Kopie einer Sterbemeldung, welche auf die Erschießung eines deutschen Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg

Klosterhardt - Nord, Luftaufnahme von 1957. Die allgemeine Wohnungsnot nach dem Krieg und der Bedarf an Arbeitskräften für die GrundstoffIndustrie ließen in verhältnismäßig kurzer Zeit umfangreiche neue Wohnsiedlungen entstehen. Die Markierung zeigt den Standort des Hofes.

Offiziers zum Kriegsende 1945 hinweist. Im Jahr 1948 sei die Scheune des Hofs abgebrannt, sie jedoch später wieder aufgebaut worden. In einem Raum, abgeteilt von dieser Scheune, befand sich für einige Jahre eine Schusterwerkstatt. Auf der oben gezeigten Luftaufnahme ist in der ehemaligen Sandkuhle am Hof Baumeister ein Barackenlager zu sehen. Es wurde von der Firma Theodor Küppers Baugesellschaft, OberhausenOsterfeld, Hasenstraße 15, für ihre Bauarbeiter errichtet, die nach dem 2. Weltkrieg den Großteil der Siedlung Klosterhardt - Nord aufbaute. Die ehemalige Sandkuhle am Hof Baumeister wurde nach und nach mit Hausmüll (oftmals wild verkippt) und Bauschutt verfüllt. Das Verfüllen der Sandgrube begann in den 1950er Jahren und endete erst um das Jahr 1975. Die Ausdehnung der Besiedlung der Klosterhardt nahm auch dem Hof

Baumeister mehr und mehr die Flächen für Ackerbau und Viehzucht. Das war die Folge einer großstädtischen Entwicklung, die absehbar war. Bernhard Grünewald schrieb bereits vor 80 Jahren: "Im Laufe des letzen Jahrzehnts verschob sich der industrielle Schwerpunkt der Gemeinde mehr und mehr nach Norden. Dem Abteufen der Jacobi-Schächte an der Straße Bottrop – Sterkrade und dem Niedertreiben des Luftschachtes "Osterfeld 4" auf der Klosterhardt, folgte in den letzten Jahren der Plan zur Anlage der Hanielschächte an der Straße Sterkrade – Dorsten, zwar schon jenseits der äußersten Nordspitze unseres Gemeinwesens, aber doch so nahe, daß auch hier die ländliche Stille bald der industriellen Unruhe und Hast weichen wird. In den nördlichen Bezirken Klosterhardt und Rothebusch setzte die Entwicklung ein. Die weiten Kiefernwaldungen der Grafen von Westerholt gingen teils in den Besitz der Gutehoffnungshütte, teils in Gemeindebesitz über. Während so

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jene sich Gelände für industrielle Anlagen und Kolonien sicherte, gewann diese ausschlaggebenden Einfluß auf Erschließung und Besiedlung dieser Ortsteile. – Rasch stieg die Einwohnerzahl." Zum Schluß warf Frau Baumeister noch einen Blick zurück in die alte Zeit: Auch Angehörige der Familie Nottenkämper, die früher auf der Klosterhardt neben einer Fuhrdienstunternehmung zu Pferde etwas Landwirtschaft und eine kleine Kuhhaltung betrieb, haben Getreide bei Baumeisters mahlen lassen. Um das Jahr 1935 habe ein Herr Czibulla im Bereich der heutigen Taunusstraße eine Landwirtschaft im Nebenerwerb gehabt, auf dem sich eine "Plaggenhütte" befand, in der er zeitweise gewohnt habe. Nachts habe er auch sein Pferd mit in dieser Hütte schlafen lassen. Auf dem Rothebusch habe er aber auch noch eine richtige Wohnung gehabt, in der seine Familie, Frau und 10 Kinder, gelebt habe. Reinhard Gebauer Ausgabe –Juni / 2009

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Kickenberg Das Osterfelder Waisenhaus schrieb Geschichte Waisenkinder fanden Raum für Neuorientierung, persönliche Entfaltung und Sozialisierung. Jede Gemeinde hat eine Reihe von sozialen Aufgaben und Pflichten zu erfüllen. Zu diesen gehören unter anderem die Unterstützung von besonders schutz- und hilfsbedürftigen Menschen. In früheren Zeiten übernahmen ausschließlich die Kirchen diese Aufgaben. Die benötigten Mittel stammten aus der Kirchenkasse sowie aus Spenden der Gemeindemitglieder. Auch wurde schon zu kurkölnischer Zeit bei Tanzveranstaltungen eine Lustbarkeitssteuer erhoben, die ebenfalls den Bedürftigen zugute kam. Ab 1816 oblag die Wohlfahrtspflege den politischen Gemeinden und bildete einen selbständigen Zweig in der Kommunalverwaltung. Das als Versorgungsheim im Jahre 1907 erbaute Gebäude an der Waisenhausstraße (vor 1937 Neustraße und zwischen 1939-1945 Ernst-von-Rath-Straße) diente zunächst als Altenheim, Waisenhaus und Kindergarten. Seinerzeit waren neben drei katholischen und zwei evangelischen Geistlichen als Waisenräte auch mehrere Waisenpflegerinnen tätig. Am 1. April 1921 wandelte man einen Teil des Versorgungsheims in ein katholisches Waisenhaus um. Aus Mangel an Alteneinrichtungen wurde später das Dachgeschoss mit zwei großen Räumen ausgebaut. Da diese Maßnahme nicht ausreichte, beschloss die Stadtverordnetenversammlung vom 4. November 1924 eine Erweiterung des Gebäudes, um im Anbau eine Alteneinrichtung unterzubringen. Sie wurde am 28. Juli 1926 feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Mit der Verwaltung des Waisenhauses und des Altenheimes wurden die aus dem Mutterhaus in Münster entsandten "Schwestern von der Göttlichen Vorsehung" betraut. Der Vertrag endete zum 30. Juni 1939, als die Stadtverwaltung anordnete, die Ordensschwestern gegen weltliches Personal auszutauschen. Wenig später brach der Zweite Weltkrieg aus und die Kinder mussten in das Kinderheim auf der Königshardt umquartiert werden. Als Grund wurden nicht näher bezeichnete "kriegswichtige Zwecke" genannt. Im Februar 1945 erlebten die Osterfelder, wie das Gebäude bei einem Luftangriff zum größten Teil zerstört wurde. Nach Kriegsende konnte der Betrieb als Kinderheim und Kindergarten wieder aufgenommen werden. Wegen des Personalmangels bot die Stadt Oberhausen 1949 den "Schönstätter Marienschwestern" einen Betreuungsvertrag an, der am 1. September von Oberbürgermeister Otto Aschmann und dem Provinzialat der Schönstätter Ordensschwestern unterzeichnet wurde. Ausgabe – Juni / 2009

Das Waisenhaus um 1930

Die Küche des Waisenhauses um 1930

Der Schlafsaal für Mädchen um 1930

Der Tagesraum der Knaben um 1930

Eine Wandergruppe des Waisenhauses

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Für die Schwestern dieses Ordens war Osterfeld nicht unbekannt, denn bereits 1928 hatten sie die Caritasarbeit für ganz Osterfeld übernommen. Anfang Oktober 1949 war es so weit und fünf Schönstätter Marienschwestern und ihre Oberin Schwester Ruth nahmen ihre Tätigkeit mit dem Ziel auf, den unter ihrer Obhut stehenden 50 Kindern, nach Mädchen und Jungen getrennt, eine frohe Jugend und ein gemütliches Heim zu schaffen. Zu dieser Zeit war nur der Neubau in Benutzung, der Altbau, der im Krieg stark zerstört war, befand sich noch im Wiederaufbau. Nach der Fertigstellung wurde hier ein Mädchenschutzheim mit 27 Plätzen für Mädchen von 14 bis 25 Jahren eingerichtet. Sie arbeiteten in Osterfeld, konnten aber nicht zu Hause wohnen. Zur Herbstkirmes in Oberhausen lebte eine alte Tradition der Schausteller wieder auf, die Waisenkinder zu einem vorweihnachtlichen Kinderfest einzuladen. Einen Nachmittag lang konnten die Kinder sich auf allen Attraktionen kostenlos nach Herzenslust auslassen. Anschließend erwartete sie im Lokal Erich Buschmann als Überraschung ein großer Teller mit Kuchen, eine Flasche Kakao und ein Lebkuchenherz. Zu guter Letzt beschenkte der "Verein reisender Schausteller" seine kleinen Gäste noch mit einer Tüte voller Bonbons, Apfelsinen, einem Bilderlotto, einem Klettermaxe sowie bunten Luftballons. Anfang der 1950er Jahre baute man neben dem großen Gebäude und vor dem kleinen Wäldchen einen Stall, der auch als Waschhaus genutzt wurde. Die Klosterhardter Firma Josef Osmann errichtete links vom Haupteingang ein Blockhaus, welches dem Hausmeister Josef Wittebrock als Dienstwohnung zur Verfügung stand.

Kickenberg Mitte der 1950er Jahre setzten sich in Deutschland neue Erziehungsprinzipien durch, die den herkömmlichen Heimbetrieb ablösten. Das Osterfelder Waisenhaus spielte in Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle. Nach umfangreichen Umbauarbeiten im Hause stellten die Verantwortlichen 1956 der Öffentlichkeit eine völlig neu strukturierte Einrichtung vor: Ordensschwestern mit sozialpädagogischer Fachausbildung wohnten nun mit den Kindern in abgeschlossenen Wohnungen mit Wohnzimmer, Schlafräumen, Küche und Bad. In jeder Familie unterstützte außerdem eine Hausgehilfin die Wohngemeinschaft. Kleinere Mahlzeiten wurden selbst zubereitet, das Mittagessen kam dagegen aus der Heimküche. Ein großer Nutzgarten und die Hühnerhaltung halfen mit, die Betriebskosten der Einrichtung zu senken. Zum 1. April 1957 trat Alois Moschner als neuer Hausmeister seinen Dienst an und 1960 durfte er mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Magdalene endlich auch das Blockhaus bewohnen. So streng waren damals die Vorschriften!

kräfte vom Hausmeister bis zu den Putzhilfen. Bis 1986 betreuten die Ordensschwestern das zuletzt nur noch von 16 Kindern bewohnte Kinderheim.

Die Kapelle um 1930

Die Personal- und Betriebskosten sowie eine schlechte Finanzlage zwangen die Stadt, das Heim zu schließen. Die Ordensschwestern verließen Osterfeld, und die städtischen Angestellten fanden in verschiedenen Einrichtungen der Stadt neue Arbeit. Im Februar 1987 ging auch Hausmeister Alois Moschner nach 30 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Hinteransicht in den 1960er Jahren

Ende der 1980er Jahre bezogen Aussiedlerfamilien aus Polen und der ehemaligen DDR das Gebäude. Um die zumeist katholischen Familien kümmerte sich die Gemeinde St. Marien Rothebusch. Das Blockhaus wurde als Schulungsraum für die Aussiedler genutzt. Da nicht für alle Kinder ein Platz im Kindergarten der Gemeinde vorhanden war, setzte sich Pfarrer Peter Gosselke für eine zweite Einrichtung ein. In der ehemaligen Kapelle der Ordensschwestern wurde am 2. Januar 1989 das Pilotprojekt "St. Marien im Waisenhaus" mit dem Schwerpunkt auf kindliche Sprachförderung unter der Leitung von Renate Elstermann eröffnet.

Vorderansicht um 1970

Als am Anfang der 1990er Jahre die bisherigen Bewohner in eigene Wohnungen wechselten, wurden das Waisenhaus für Aussiedlerfamilien, Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge eine vorübergehende Station. Sie kamen vorwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien und anderen Balkanstaaten. Auch hier konnte der Kindergarten, der seit dem Jahr 2002 in das Sprachförderungsprogramm des Landes integriert war, wertvolle Arbeit leisten.

Vorderansicht um 1930

Alois und Magdalena Moschner

Nach Entspannung der Krisenherde in Osteuropa verblieb nur noch der Kindergarten in der ersten Etage des Gebäudes. Wegen der Einsparungen und Umstrukturierungen im Bistum Essen fiel letztendlich auch dieser am 31. Juli 2008 dem Rotstift zum Opfer. Das Blockhaus im Januar 2009

Nachdem das Mädchenwohnheim aufgelöst und weitere Umbaumaßnahmen beendet waren, betreute die Einrichtung ab 1965 in acht Familien 90 Kinder. Mit einem finanziellen Kraftakt von über 1,4 Millionen DM, die überwiegend die Stadt Oberhausen aufgebracht hatte, wurde ab 1973 das Gebäude von Grund auf saniert. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Waisenhaus insgesamt 13 Ordensschwestern – nämlich die Oberin, acht Schwestern als Erzieherinnen, drei Wirtschaftsschwestern und eine Büroschwester – sowie zwei Kinderpflegerinnen für die Spielstube und 20 Lohn-

Vorderansicht im Januar 2009

Das Osterfelder Waisenhaus auf der Waisenhausstraße 80 hat das Ende seines hundertjährigen Weges erreicht. Türen und Fenster des Gebäudes sind mittlerweile mit Brettern vernagelt, und es ist nicht auszuschließen, dass es abgerissen wird. Ein Aufstellungsverfahren für einen Bebauungsplan des gesamten Geländes liegt bereits vor. Es ist zu wünschen, dass sich das ehemalige Waisenhaus doch noch in eine spätere Wohnbebauung mit einbeziehen lässt und das wertvolle Wäldchen erhalten bleibt.

Stallung und Waschhaus im Januar 2009

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Renee Radermacher Günter Lohmar Ausgabe – Juni / 2009

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Kickenberg Volksbank Rhein-Ruhr:

Wir stehen zu unserer Verantwortung vor Ort Verantwortung übernehmen? Da muss der Volksbank Rhein-Ruhr Vorstandschef Hans Weber nicht lange überlegen. Die Genossenschaftsbank und der Begriff Verantwortung passen aus seiner Sicht gut und eng zusammen: "Wir stehen nicht nur in Zeiten wie diesen zu unserer Verantwortung vor Ort. Die Volksbank Rhein-Ruhr ist keine Direktbank und wird auch keine werden, denn wir sind die Bank der Menschen hier vor Ort. Wir sichern über unsere 4 Geschäftsstellen in Oberhausen als Qualitätsanbieter den Bedarf der Bevölkerung an Finanzgeschäften." Im Unterschied zu den Direktbanken hat die Volksbank Rhein-Ruhr nämlich ein Filialnetz, das Nähe beweist; mit einem kompletten Angebot an persönlicher Beratung, Betreuung und Produkten sowie Dienstleistungen. Nähe hat bei der Volksbank Rhein-Ruhr aber noch eine weitere Bedeutung, die sich konkret benennen lässt: Unter den rund 73 000 Kunden des Hauses gibt es knapp 25 000 Bankteilhaber, also Eigentümer der Bank – eine beeindruckende Zahl. Als genossenschaftliches Kreditinstitut gehört die Volksbank Rhein-Ruhr nämlich ihren Mitgliedern. Nicht irgendwelchen ausschließlich renditeorientierten Investoren oder allein vertriebsausgerichteten Konzernen. Darum ist und bleibt die Volksbank Rhein-Ruhr für alle Mitglieder und Kunden ein zuverlässiger Partner in allen Lebenslagen. Hans Weber: "Unsere Mitarbeiter wohnen in der Region und kennen Land und Leute. Deshalb können sie Chancen und

Risiken von Investitionen und Geldanlagen auch besser einschätzen als jemand, der hunderte Kilometer entfernt sitzt. Als Partner der Region sind wir die Bank für Menschen, in der Menschen für Menschen tätig sind." Die Förderung der Mitglieder (Eigentümer) und Kunden, das attraktive, zeitgemäße und vor allem – wie jüngst bewiesen – krisenfeste Geschäftsmodell seiner Bank ist für Hans Weber ein Vorteil, den kein anderer Mitbewerber der Volksbank Rhein-Ruhr in die Waagschale werfen kann: "Mitgliederförderung durch ein breit gefächertes Angebot umfassender Finanzdienstleistungen und der persönliche Kontakt stehen bei uns im Mittelpunkt".

gab es das Sonderkreditprogramm "Energiesparmaßnahmen". Hand in Hand mit der Kreishandwerkerschaft bot man interessierten Bürgern ein Darlehen zu einem sehr günstigen Zinssatz an, das dem Zweck dienen musste, eine energetische Gebäudesanierung mit einem örtlichen Handwerksbetrieb durchzuführen."

Nicht zu vergessen, dass die Volksbank Rhein-Ruhr mehr als 300 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende, beschäftigt und damit ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region ist. Es schwingt schon ein Stück berechtigter Stolz mit, wenn Hans Weber dann von der Nähe zu den Kunden seiner Bank spricht. Immerhin übernimmt die Volksbank Rhein-Ruhr seit nunmehr 112 Jahren erfolgreich Verantwortung. Eine Verantwortung, von der auch die mittelständischen Handwerksunternehmen auf sehr direkte Weise profitieren, denn Aufträge – z. B. für den Umbau von Geschäftsstellen (wie im letzten Jahr) – werden ausschließlich an heimische Handwerksbetriebe vergeben. Dazu Claudia Kempgen, Geschäftsstellenleiterin in Osterfeld: "Handwerksförderung betreibt die Volksbank Rhein-Ruhr auf vielfältige Art und Weise: Im letzten Jahr

Claudia Kempgen

So wurden durch die Volksbank RheinRuhr mittlerweile 4,5 Millionen Euro Darlehen vergeben. Das bedeutet: Handwerksförderung vor Ort im besten Sinne. Und Verantwortung heißt für Hans Weber auch, dass sich die Bank für kulturelle, karitative und sportliche Zwecke engagiert. Weber: "Allein im letzten Jahr schüttete die Bank rund 250 000 Euro an Vereine und soziale Einrichtungen aus. Darin sind die Gelder, die wir für direktes Sponsoring von z.B. Vereinen ausgeben, noch nicht einmal enthalten!" Ob persönliche Beratung und Betreuung oder Geschäftsabwicklung via Internet – Verantwortung zu übernehmen ist für die Volksbank Rhein-Ruhr nicht Pflicht, sondern Kür. Das merkt man Vorstandschef Hans Weber und Filialleiterin Claudia Kempgen an, wenn sie sagen: "Wir sind viel näher dran an den Wünschen und Zielen der Menschen in Oberhausen als die Mehrheit aller anderen Banken. Die daraus erwachsende Verantwortung belastet uns nicht, sondern spornt uns täglich aufs Neue an. Und daran wird sich auch künftig nichts ändern!"

Geschäftsstelle Osterfeld

Günter Sickmann

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Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg Kunst und Künstler in Osterfeld 9. Jörg-Dieter Jüttner Als Motive nimmt sich der Künstler häufig die Architektur und die Natur seiner Umgebung vor. Zu ersterer gehören u. a. die Burg Vondern, das Osterfelder Rathaus, das Marienhospital, Schulen und Kirchen.

Zur Person Jörg-Dieter Jüttner wurde 1943 in Brandenburg geboren und verbrachte seine Kindheit in Cham im Bayrischen Wald. Dort wohnte er in einem der beiden erhaltenen mittelalterlichen Stadttore, dem Burgtor, heute Biertor genannt. Als er in Osterfeld die Burg Vondern sah, fühlte er sich hier daher sofort heimisch. 1965 machte er in Düsseldorf das Abitur. Von 1966 – 1971 studierte er Kunst, Kunstpädagogik und Kunstgeschichte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, u. a. bei Hubertus von Pilgrim und Emil Cimiotti (Bildhauerei) und Malte Sartorius (Grafik).

Eine Druckplatte

Der Künstler beim Lesen des "Kickenberg"

Seit 1971 war er im Fach Kunst unterrichtlich tätig, zunächst in Duisburg, dann von 1973 – 2006 mit Unterbrechungen an der Gesamtschule Osterfeld.

Ein Abzug von dieser Platte

Eine Skulptur aus Baumberger Sandstein

Das Wohnhaus Jacobistraße 5 b

1976 zog er mit der Familie nach Klosterhardt. Als sich 1983 die Gelegenheit bot, in ein Steigerhaus der Jacobisiedlung zu ziehen, nahm er die Gelegenheit wahr und fühlt sich seitdem hier wohl. Er ist also ein sogenannter Beuteosterfelder. Wer sein Wohnhaus in der Jacobistraße sucht, erkennt es am ursprünglichen Erhaltungszustand und an einer 75 cm hohen Skulptur aus Baumberger Sandstein, die abstrakt an florale Formen erinnert. Ausgabe – Juni / 2009

Zum Werk Seit zwei Jahren widmet sich der Künstler verstärkt der Grafik. Neben der Zeichnung benutzt er die Radierung: Kaltnadel, Ätzverfahren und Aquatinta. Dabei wird eine Platte aus Kupfer, Stahl, Zink oder Aluminium mit einer säurefesten Schicht bestrichen und in diese mit der Nadel das Motiv seitenverkehrt eingeritzt. Durch ein Säurebad werden die Linien in die jeweilige Platte geätzt. Anschließend wird Druckfarbe in diese Vertiefungen eingearbeitet und in der Druckpresse auf vorgefeuchtetes Büttenpapier übertragen. Die Aquatinta ist ein Druckverfahren, bei dem nach dem Aufschmelzen von Kolofoniumstaub auf die Druckplatte, Flächenätzungen mit malerischer Wirkung möglich werden. Die Größe der Druckplatten, die Jüttner verwendet, überschreitet selten das Postkartenformat, einige sind nur so groß wie eine Visitenkarte. Auf diese intimen Bildformate muss der Betrachter sich einlassen, um Details zu entdecken und "lesen" zu können.

Das St. Marien-Hospital

Die Gesamtschule

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Kickenberg Seine Motive sind nicht streng dokumentarisch wiedergegeben. Er betont z.B. den Alleencharakter einer Straße oder er inszeniert in seinen Bildern Bäume, Büsche und Blätter vor den Häusern in einer Weise, als wolle er die Bauten vor allzu neugierigen Blicken bewahren und die Privatatmosphäre ihrer Bewohner schützen.

Das Rathaus Osterfeld

Eine Zeitlang hielt sich in den Gärten hinter den Häusern der Jacobistraße ein Hase auf, der sehr zutraulich war und deshalb von Jüttner mühelos gezeichnet werden konnte.

In manchen Bildern klingt auch leise Kritik an. So etwa, wenn die Fronten der Garagen den Wohnhäusern die "Schau stehlen".

Der Hase

Auch Menschenbilder, besonders Selbstporträts gestaltet der Künstler.

Das Schloß Oberhausen

Die Natur erkennt man an einer Radierung der Brache Vondern.

Die Garagen an der Straße Im Fuhlenbrock

Oder es werden bauliche Veränderungen an alter Architektur mit solcher Selbstverständlichkeit präsentiert, als wollten sie dem Denkmalschutz zurufen: "Ätsch, du kommst zu spät". Ein weiterer Themenbereich von Jüttners Bildern sind Tierdarstellungen; die Katze ist sein Lieblingstier.

Das Selbstporträt mit Affen

Die Brache Vondern

Oft arbeitet er an Zyklen. Z. B. hat er sämtliche Steigerhäuser der Jacobisiedlung dargestellt. So wird er ein wenig zum Bildchronisten unseres Stadtteils.

Die Katze

Der Sohn

Die Steigerhäuser an der Jacobistraße

Wer seine Bilder sehen möchte, sollte nicht zögern, in der Jacobistraße 5b anzuklingeln und seine Treppenhaus-Galerie zu besichtigen. Das Haus Jacobistraße 5

Der Frosch

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Heinrich J. Bahne

Ausgabe – Juni / 2009

129-01/10 AZ_Neue Motive:135 x 233 mm

08.12.2008

11:14 Uhr

Seite 5

Maßgeschneidert.

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Kickenberg Die GE-WO – eine starke Gemeinschaft damals und heute Geschichte und Entwicklung des größten genossenschaftlichen Wohnungsanbieters in Oberhausen. Die GE-WO Gemeinnütziger Wohnungsbau eG, Osterfeld blickt in diesem Jahr auf eine 105-jährige erfolgreiche Tätigkeit im Wohnungsbau zurück. Während dieser Zeit haben die Verantwortlichen der aus einer Bürgerinitiative hervorgegangenen Genossenschaft – allen Schwierigkeiten und Rückschlägen zum Trotz – unbeirrt und konsequent an ihrer Aufgabe festgehalten, menschenwürdige Wohnungen zu einer für den sprichwörtlich "kleinen Mann" preisgünstigen Nutzungsgebühr zu bauen und Siedlern bei der Erstellung von Eigenheimen behilflich zu sein. Die GE-WO ist mit Osterfeld eng verbunden. Hier steht die Wiege der Genossenschaft, die am 14. August 1904 unter Führung des ersten Vorstandsmitgliedes Jakob Plum, als Selbsthilfeorganisation Osterfelder Bürger aus der Taufe gehoben wurde. In Osterfeld hat die GE-WO auch ihren Firmensitz und diese Verbindung ist auch in dem mehrfach geänderten Namen zum Ausdruck gekommen. Die Gründer firmieren zunächst mit:

nach den 1920er Jahren dehnt sie ihre Geschäftstätigkeit auf Essen, Oberhausen, Mülheim, Hamborn, Emmerich und auf weitere Städte aus. Diese Expansion findet ihren Niederschlag in folgender Namensänderung:

Rheinisch-Westfälische Gemeinnützige Baugenossenschaft e.G.m.b.H. Osterfeld in Westfalen

Im zweiten Weltkrieg wird den Wohnungsunternehmen eine Flurbereinigung im Wohnungsbestand mit dem Resultat aufgezwungen, dass die GE-WO ihren Bestand auf den engeren Raum Oberhausen/Essen/Mülheim konzentriert.

Spar- und Bauverein e.G.m.b.H. zu Osterfeld in Westfalen

Steinproduktion im Innenhof der Jakob-Plum-Siedlung

Dieser Name erinnert daran, dass die Genossenschaft ursprünglich auch ein Sparverein gewesen ist, dem die Mitglieder ihre bescheidenen Ersparnisse anvertrauten. Mit steigender Mitgliederzahl erhöhten sich die Spareinlagen, durch die der Genossenschaft wertvolle Kapitalquellen für die Wohnungsbaufinanzierung erschlossen wurden. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen wird die genossenschaftseigene Sparkasse, obwohl sie sich als Selbsthilfeeinrichtung bewährt hat, während des zweiten Weltkrieges aufgelöst.

Entscheidend für die Entwicklung der GEWO von einem lokalen Spar- und Bauverein zu einem erfolgreichen und leistungsfähigen Wohnungsunternehmen ist vor allem in den ersten Jahrzehnten die geschäftliche Verbindung mit der damaligen Deutschen Reichsbahn, der heutigen Bahn AG, die in Osterfeld den großen Rangierbahnhof Osterfeld-Süd baute. Für das erforderliche Bahnpersonal fehlte es in dem damals noch fast dörflichen Osterfeld an Wohnungen. Gegen Ende der 1930er Jahre kommt als zweiter wichtiger Partner der Genossenschaft der Bergbau hinzu. Im Bergbau-Wohnungsbau schlägt für die GE-WO nach der Währungsreform 1948 die Stunde der Bewährung. Wieder – wie bei der Gründung der Genossenschaft – gilt es, den zuströmenden Menschen Wohnungen zu verschaffen. Diesmal sind es vor allem Flüchtlinge und Heimatvertriebene, denen der hiesige Bergbau die Möglichkeit zum Aufbau einer neuen Existenz bietet.

Jakob Plum mit Tochter in Eisenbahneruniform

Erstmals im ersten Weltkrieg sprengt die GE-WO mit der Erstellung von Miethäusern an der Essener Straße in Bottrop den engen lokalen, ursprünglich auf Osterfeld beschränkten Rahmen. In und

Bergarbeitersiedlungen entstehen insbesondere in den Bereichen Rothebusch, Klosterhardt und Tackenberg. Die Bautätigkeit der Genossenschaft steigert sich zu Rekordhöhen. Die absolute Spitze erreicht die GE-WO im Jahr 1953 mit 673 neu- und wiederaufgebauten Wohnungen, in der Mehrzahl für den "Bergbau", aber auch für die "Bundesbahn" und für die damalige "Hüttenwerk Oberhausen AG" (HOAG).

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In den 1950er und 1960er Jahren hat die GE-WO damit einen wesentlichen Beitrag zur Beseitigung der Wohnungsnot und auch zur Gestaltung des Stadtbildes geleistet. Die 1970er Jahre wurden durch die Folgen der Ölkrise von 1973 geprägt. Durch die Verteuerung des Öls traten die ersten Energiesparmaßnahmen wie Wärmedämmung und der Einbau von Fenstern mit Isolierverglasung in den Vordergrund. In den 1980er und 1990er Jahren vollzog sich ein deutlicher Wechsel in der Unternehmenspolitik. Anstelle des Neubaus trat die Bestandspolitik. Durch Um- und Ausbautätigkeiten den Wohnungsbestand zu erhalten und das Wohnumfeld zu verbessern, war in diesen Jahren die vorrangige Aufgabe der GE-WO.

Die Westerholtsiedlung nach der Sanierung

Heute ist die GE-WO mit rd. 4 650 Wohnungen, Garagen, gewerblichen Einheiten und rd. 4 900 Mitgliedern der größte genossenschaftliche Wohnungsanbieter in Oberhausen. Aufgabenschwerpunkte sind neben der Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes die nachhaltige Modernisierung und Instandhaltung der Objekte und die Erweiterung des Wohnungsbestandes durch hochwertigen Neubau. Mit dem Neubauprojekt "Halterner Viertel" in Osterfeld setzt die GE-WO neue Maßstäbe. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2009 entstehen im Bereich der Halterner Straße und der Borkener Straße in 7 Häusern 73 hochwertige Genossenschaftswohnungen. Diese sind auf Grund ihrer zeitgemäßen Ausstattung, Wohnungsgröße und Grundrisse für ältere Menschen ebenso attraktiv wie für junge Familien. Alle Wohnungen sind barrierefrei konzipiert. Tiefgarage, Aufzüge und eine großzügige Grünanlage prägen zusätzlich die Qualität dieser Wohnanlage. Eine starke Gemeinschaft zum Nutzen ihrer Mitglieder, das ist die GE-WO heute wie vor 105 Jahren. Hermann Kuhlmann Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg Natur in Osterfeld (Teil 5: Straßenbäume)

Die Baumhasel Die Baumhasel oder Byzantinische Hasel (Coryllus colurna L.) stammt ursprünglich aus Südost-Europa, Kleinasien und Westasien. Sie wurde 1852 in England und bald darauf in Deutschland in Kultur genommen. Sie ist die einzige Haselart mit Baumwuchs. Man findet sie in Parks, z. B. im Kaisergarten, im Stadtgarten Bottrop, und an Straßenrändern, wo sie wegen ihres schlanken Wuchses und ihrer Robustheit gern angepflanzt wird. In Osterfeld steht sie an vielen Stellen, z. B. an der oberen Gildenstraße, an der Westerholtstraße und an der Siepenstraße. Die Baumhasel gleicht der gemeinen Hasel, die wir als Strauch kennen, beinahe bis aufs Haar. Sie wird bis zu 20 m hoch und trägt eine breit kegelförmige Krone, die 8 bis 12 m breit werden kann.

Wie alle Verwandten in der Familie der Birkengewächse ist die Baumhasel einhäusig, d. h. männliche und weibliche Anlagen liegen getrennt auf derselben Pflanze. Die männlichen Blüten sind in grüngelben Kätzchen angeordnet, die zu mehreren vereint sind und bis 12 cm lang sein können. Die weiblichen Blüten stehen unscheinbar in Büscheln und sind in einer Knospe verborgen, nur die Griffel schauen heraus. Die Blütezeit ist März/April, manchmal schon Februar.

Gildenstraße im Winter

Blühende Baumhasel

Westerholtstraße im Vorfrühling

Ihre Rinde gleicht der der Eiche; sie ist zunächst rötlichbraun, später dunkelbraun und grob abschuppend.

Junge Blätter mit Fruchtansatz

Die Früchte sind Nüsse. Sie ähneln der Haselnuss, sind aber flacher und haben eine sehr harte Schale. Sie sitzen in Büscheln, umgeben von einer tief zerschlitzten, drüsigen Hülle. Sie sind essbar.

Siepenstraße im Frühling Rinde

Ausgabe – Juni/ 2009

Früchte

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Heinrich J. Bahne

Kickenberg Der SV Adler Osterfeld 1922 e.V. In schwerer See hält Heinrich Becker das Vereinsschiff auf Kurs Mit Stolz kann der SV Adler Osterfeld auf seine mittlerweile 87-jährige Geschichte zurückblicken, in der das Vereinsschiff so manches "Sturmesbrausen" überstehen musste. Und in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren war es viermal Heinrich Becker, der neben seinen beruflichen Verpflichtungen als Firmenchef vor allem dann den Vorsitz übernahm, wenn der Verein in Not war.

Zwei erfolgreiche Manager und Vorsitzende des SV Adler Osterfeld; Heinrich Becker (links) und Bruder Jürgen Becker.

Nach der Gründung des DFB im Jahre 1903 fand auch in unserem Land eine Aufwärtsentwicklung des Fußballsports statt, an der vor allem die "örtlichen Jünglingsvereine" der Kirchengemeinden großen Anteil hatten. Ein Jahr nach der Pfarrgründung von St. Marien fanden sich auf Rothebusch am 7. Mai 1922 einige sportbegeisterte junge Männer zusammen, um ihr Spiel mit dem runden Lederball zu organisieren. Unter der Regie von Kaplan Hummel wurden sie dann so selbstbewusst, dass sie sich den Namen "Adler" zulegten, wurden Mitglied im DJKVerband, gründeten den Verein DJK Adler Osterfeld und zogen mit ihrer jungen Mannschaft um Torwart Hans Burghardt, Verteidiger Wilhelm Itjeshorst, Läufer Hermann Moorrees und Stürmer Paul Lilienberg hinaus, den Verein bekannt zu machen. Mit großer Begeisterung wurde ab 1926 unter Leitung von Lehrer Josef Schäfer aber auch Schlagball und später Handball gespielt. Lehrer Heinrich Tegethoff stellte dann später ein neues konkurrenzfähiges Fußballteam zusammen und auch die Geselligkeit der Abteilungen kam nicht zu kurz. In der Jahreshauptversammlung am 5. August 1929 wurde Kaplan Hummel zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Er musste jedoch schon vier Monate später durch seinen Nachfolger Kaplan Müller ersetzt werden, weil er Ausgabe – Juni / 2009

nach Greven versetzt wurde. Inzwischen waren im gesamten Revier die Städte von Kohle und Stahl geprägt, und die Bevölkerungszahlen schnellten vor allem durch neu gebaute Wohnsiedlungen in die Höhe. Auch die beiden Adler-Abteilungen profitierten von neuen Mitgliedern und schafften nach der Saison 1931 Spitzenpositionen ihrer jeweiligen Sportklassen. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete der Verein schon über 120 Mitglieder in den vier Fußball-, zwei Handball-Mannschaften und dem Alt-Herren-Fußballteam. Und als den Aktiven ihr Sportplatz (hinter dem heutigen Volksgartenlokal) zu klein war, entstand mit Hilfe der Stadt und einsatzfreudigen Mitgliedern an der Ecke Siepenstraße /Ripsdörnestraße eine neue Platzanlage, die unter der Regie von Rektor Jacobs feierlich eingeweiht wurde. Anschließend wurden alle Gäste in die Vereinsgaststätte Großeschmidt auf der Rothebuschstraße eingeladen, um an diesem Festtag einige frohe Stunden zu genießen. Dabei konnten sie kurzzeitig verdrängen, dass die Weltwirtschaftskrise vor der Türe stand und Millionen von arbeitslosen Menschen in großer Not waren. Und als nach den politischen Machtkämpfen die Nationalsozialisten siegten, kam es nicht nur zur so genannten Machtergreifung Adolf Hitlers, sondern alle DJKVereine (als kirchliche Organisation) mussten ihren Sportbetrieb einstellen. Da auch die DJK Adler Osterfeld betroffen war, schloss man sich dem DFB an und änderte unter Leitung von Rudolf Buttenbruch den Vereinsnamen in "VfB Osterfeld", um den Rothebuschern weiterhin sportliche Betätigung anbieten zu können. Obwohl das allgemeine Leben durch ständige neue diktatorische Maßnahmen der Regierung belastet war, schaffte es das 1. Fußballteam noch in der Saison 1935/36, bis zur 1. Kreisklasse aufzusteigen. Am 1. September 1939 gingen überall die Lichter aus, der 2. Weltkrieg hatte begonnen. Auf Rothebusch hatte Vereinswirt Wilhelm Großeschmidt den Vorsitz des Vereins übernommen, und unter dem Schutz der zwischen Berg- und Rothebuschstraße stationierten Flakstellung konnte der Sportbetrieb noch bis 1943 auf Sparflamme weiterlaufen. Am 31.03.1945 endete für Osterfeld der Krieg, und nach Überwinden von lähmender Hoffnungslosigkeit folgte schon bald das große Aufräumen. Auch die "Rothebuscher" trafen sich schon bald mit Hacke und Schaufel auf dem Platz an der Siepenstraße. Und das spätere Ehrenmitglied Heinz Kathage, welcher nicht nur den letzten Bombentrichter in der Mitte des Spielfelds zuge-

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schüttet hatte, sondern auch den ersten richtigen Lederball auf Rothebusch besaß, war später als Spieler an den Auf- und Abstiegen von der 2. Kreisklasse bis zur Bezirksklasse beteiligt. Und bereits am 25. August gab der neue Vorsitzende Heinrich Mathuis nach Absprache mit Pfarrer Thoneick und Kaplan Brüning den 50 Mitgliedern bekannt, dass der Verein weiterhin Mitglied des DFB bleiben und ab sofort wieder den Namen DJK SV Adler Osterfeld führen werde. Am 11. Mai 1946 musste H. Mathuis aus beruflichen Gründen abgelöst werden. Sein Nachfolger Willi Weinberg führte den Verein bis zum Jahre 1952 ebenfalls vorbildlich.

1945: (v.l.) Heribert Köster, Josef Notthoff, Günther Emmerich, Bernd Klimautzky, Willi Reichert, Mitte: Theo Weinberg, Lambert Meier, Freddy Nieswandt, vorne: Bernd Weinberg, Hans Heider und Heinz Bothen.

Jetzt konnten auch die Renovierung der Platzanlage und die Neugestaltung der Umkleideräume im Vereinslokal vorgenommen werden. Spieler wie Günter Emmerich und Willi Hegenberg berichteten später, dass ihre Frauen die weißen Stutzen gestrickt sowie die Trikots aus Zuckersäcken zusammengenäht und rot gefärbt hatten. Als sie dann während des Spiels schwitzten, löste sich die Farbe ein wenig und sie sahen manchmal aus wie Indianer. Und obwohl nach dem Spiel in manchen Waschküchen oft nur zwei Eimer Wasser zur Verfügung standen, freuten sich alle über den einmaligen Kameradschaftsgeist des Adler-Teams. Der Spielbetrieb beschränkte sich zunächst auf das Oberhausener Gebiet, bevor 1946/47 eine Klasseneinteilung erfolgte. Bedingt durch laufende Benachteiligungen als DJK-Verein durch den WFV traten die "Adleraner" aus dem DJK-Verband aus und nannten sich nun schlicht SV Adler Osterfeld 1922 e.V. Nachdem sie zuerst im Schatten der großen Vereine RWO, Sterkrade 06/07 sowie den Lokalkonkurrenten BVO, SV 06 und SC 1912 standen, machten sie mit ihrem überragenden Spielmacher Ferdi Nieswand (der leider unerwartet früh starb) schon bald von sich reden. Und in der Saison

Kickenberg Daneben erhielten die Gründungsmitglieder Paul Lilienberg, Theo Staudt, Hermann und Peter Moorrees, Max Großeschmidt, Paul Teichert und Johannes Winkelheck die goldene Vereinsnadel sowie Günter Emmerich, Rudolf Grajetzki, Heinrich Reimann, Franz Tomec, Heinz und Kurt Kathage die goldene WFV-Ehrennadel.

A-Jugend-Kreismeister 1959 (v.l.) oben Werner Israel, unbekannt, Horst Raff, Bodo Bohnenberger, Egon Schneider, Paul Tibutt, Hans Stang, Bernd Kuhlmann, Wolfgang Keller, 3 Schiedsrichter, Ernst Voß, Mitte: Theo Schürmann, Horst Wett, Aki Wolf, Herbert Becker, Willi Wischermann, Josef Voß, vorne: Alfred Bös, Günter Nierfeld, Günter Gallina und Peter Rogall.

1948/49 konnten die Adler-Spieler mit der Meisterschaft im Kreis sowie ihrem Aufstieg in die Bezirksklasse ein erstes größeres Duftzeichen setzen. Die eigentlich geplanten "Goldenen-50er-Jahre" waren jedoch bald wieder weit entfernt, denn nach der Saison folgte sogar der Abstieg in die 2. Kreisklasse. Im Januar 1953 übernahm Heinrich Römer den Vorsitz im Verein und blieb bis 1959. Erfreulicherweise wurde nach der Saison 1954/55 die Rückkehr in die 1. Kreisklasse geschafft, in der man in solider Regelmäßigkeit bis in die 1960er Jahre hin überwiegend mittlere Ränge belegte. Im Jahre 1958 trauerte der Verein um Wilhelm Großeschmidt, denn er verlor eines seiner verdienstvollen Ehrenmitglieder. Und als 1959 Theo Schürmann zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, konnte er gleich Rudolf Buttenbruch zum Ehrenmitglied und Heinrich Römer zum Ehrenvorsitzenden gratulieren. Die Jugendabteilung unter Leitung von Rudolf Buttenbruch, Alfred Bös und Ernst Voß machte vor allem mit dem Kreismeistertitel der A-Jugend von sich reden und war besonders stolz, dass es mit Herbert Becker (dem leider früh verstorbenen Bruder von Heinrich) und Erwin Bensom zwei Jugendspieler schafften, im DFBJugend-Nationalteam mitzuwirken. Ansonsten waren die Neuwahlen der Vorsitzenden (1960 Heinrich Becker, 1961 Heinz Kappenberg und 1963 Willi Wischermann (vorher 7 Jahre Geschäftsführer) besondere Ereignisse. Sportlich bergauf ging es wieder 1963 mit der Verpflichtung von Günther Schmidt als Trainer, der mit dem Vorstand und den Spielern um den pfeilschnellen Außenstürmer und Jugendwart Karl Lück harmonisch zusammenarbeitete.

Jedoch gab es nach dem verpassten Aufstieg in die Bezirksklasse im Vorstand derart Ärger, dass Vereinschef Willi Wischermann zurücktrat und Willi Klingbeil unter Mitarbeit von Kurt Ledje und Co. für zwei Jahre den Vorsitz übernahm, bevor Theo Schürmann ab 1967 noch einmal dieses Amt bekleidete. Nach Abstieg aus der 1. Kreisklasse und zweijähriger Zugehörigkeit zur 2. Kreisklasse hatte der neue Trainer Dieter Eigner 1967/68 am Aufstieg in die 1. Kreisklasse großen Anteil. Im Vorstand ging es trotzdem wieder hoch her, und als sich Weihnachten 1969 der gesamte Vorstand auflöste und der Verein vor dem Ruin stand, übernahm Heinrich Becker trotz seiner geschäftlichen Verpflichtungen die Vereinsführung und leitete einen erfreulichen Aufschwung ein. Ebenfalls konnte ab 1970 mit der Fertigstellung der Turnhalle an der Rothebuschschule (Ripsdörnestraße) das jahrelange Problem der Umkleide- und Duschräume gelöst werden. Am 20. Mai 1972 feierte der SV Adler sein 50. Vereinsjubiläum mit einem Spiel gegen die Bundesliga-Mannschaft des SC RW Oberhausen. Und trotz der 2:7-Niederlage war der seit seinem 17. Lebensjahr zur 1. Mannschaft gehörende (und später erfolgreichste Adler-Torjäger aller Zeiten) Walter Pollerhoff der Star, denn erst tauschte er als Spielführer mit SuperTorwart Yogi Scheidt die Wimpel und dann setzte er dem Bundesligisten noch einen "strammen Jubiläumsschuß" in die Maschen. Und beim Jubiläumsball in der Gaststätte Großeschmidt (die mittlerweile von den Mitgliedern Heinrich & Eleonore Reimann übernommen war) wurden Heinrich Römer vom DFB mit der goldenen Ehrennadel und Heinrich Becker als Ehrenvorsitzender ausgezeichnet.

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Am 7. August 1972 löste der erfahrene Willi Wischermann den beruflich überlasteten Heinrich Becker als Vorsitzenden ab, und am 21. September hielt die "Erste" noch eine Überraschung bereit. Vor 1 700 Zuchauern erkämpfte sie sich im Stadion Niederrhein mit einem 5:1-Sieg den Stadtmeistertitel. Aber leider schlug ein tragisches Schicksal beim SV Adler wieder einmal voll zu, denn der amtierende Vorsitzende Willi Wischermann verstarb plötzlich. Aus diesem Anlass sah sich Heinrich Becker wieder in der Verantwortung, den Vorsitz zum 3. Mal zu übernehmen.

1949: (v.l.) Alfred Bös, Theo Weinberg, Heinz Groß, Josef Rupprath, Alfred Andres, Hans Lux, Willi Hegenberg, Theo Bothen, Rudolf Reimann, Günther Emmerich und Heinz Bothen.

1955: (v.l.) Theo Moorrees, Rudolf Reimann, Roland Gröhnke, Edgar Roczek, Friedhelm Wellhöfer, Friedhelm Grenz, Willi Lux, Franz Rohr, Heinrich Römer, Mitte: Manfred Wolf, Günther Emmerich, Clemens Preußner, vorne: Adolf Hofes, Heinz Zietz und Theo Bothen.

(v.l.) oben ein Betreuer, Karl Klein, Günter Emmerich, Josef Notthoff, Heinz Kathage, Heinz Kaaden, Herbert Lüttig, Alfred Andres, Heinz Salm, vorne Heinz Bothen, Alfred Bös, Bernd Emmerich und Theo Bothen. Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg Die von Luise Inholte gemanagte Fußball-Damenabteilung gab auf, als der BC Kasslerfeld mit Baffi Budny, Reinhild Wendholz und Ursula Jewasinski die stärksten Spielerinnen abwerben konnte. Als Ersatz wurde am 8. Februar 1973 eine Damen-Gymnastikabteilung gegründet, die auch heute noch in mehreren Gruppen mit viel Spaß dabei ist. Neben den Trainerinnen ragt hier besonders die mittlerweile 87-jährige Turnerin Elisabeth Heinz heraus, die gleich drei Generationen ihrer Familie vom sportlichen Ausgleich in der Gemeinschaft überzeugen konnte. Dann endlich: In der Saison 1974/75 gelang dem 1. Fußballteam um Torwart Werner Sonnenschein (der später Vertragsspieler bei RWO wurde), Dieter Arnsmann, Walter Pollerhoff und Horst Lohn mit Trainer Jupp Stanislowski der Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach diesem sportlichen Erfolg widmete sich Heinrich Becker wieder mehr seiner Firma und wurde am 30. Juni 1975 durch Kurt Melzer abgelöst, der allerdings schon am 8. Februar 1976 den Vorsitz an Hermann Paetsch weitergab.

(v.l.) oben Theo Dahmen, Trainer Jan Eigner, Walter Pollerhoff, Peter Gertz, Horst Lohn, Horst Knümann, „Hanta“ Heuwinkel, Karl-Heinz Kolodziej, Herbert Neumann, Rudi Kürten, Rudi Lorz, Mitte: Herbert Becker, Alfred Wolf, Friedhelm Chilla, vorne Bodo Bohnenberger, Günter Rozek und Wilfried Stemm.

Besonders erwähnt werden müssen auch die Ehrenmitglieder Willi und Elfriede Klingbeil, die nicht nur für saubere Trikots und einen spielfähigen Platz sorgten, sondern für vieles andere mehr im Verein. Nach der Spielzeit 1976/77 musste das Team wieder in die 1. Kreisklasse absteigen und ein Jahr später zum Sportplatz an der Lilienthalstraße ausweichen, weil auf dem eigenen Platz die schwarze Asche gegen eine rote ausgetauscht wurde. Als nach dem Vorsitzenden Hermann Paetsch (02/76 – 04/81) innerhalb von zwei Jahren die Nachfolger Helmut Eisermann (04/81 – 4/82), Horst Kathage (04/82 – 12/82) und Willi Klingbeil (12/82 – 04/83) vergeblich versuchten, das sinkende Vereinsschiff zu retten, war es wieder Heinrich Becker, der sich zum 4. Mal adhoc zur Verfügung stellte und den Verein wieder in die richtige Spur brachte. Der finanzielle Bankrott konnte abgewendet werden, und für den Ausgabe – Juni / 2009

sportlichen Erfolg holte er mit Klaus Schnurbusch einen jungen und ehrgeizigen Trainer, der mit seinem Team eine sensationelle Aufstiegsserie hinlegte, 1984/85 Kreisliga-A, 1985/86 Bezirksklasse und 1986/87 Landesliga. Heinrich Becker hatte mit seinem Team ganze Arbeit geleistet und übergab am 8. Oktober 1988 den Vorsitz an Wolfram Schmitt-Klingen.

Das neue Vereinsgelände des SV Adler Osterfeld (zwar schon mit neuem Clubhaus, allerdings noch mit dem rotem Aschenplatz).

Nach der Saison 1988/89 musste der SV Adler wieder den bitteren Weg in die Bezirksklasse antreten. Die Verantwortlichen hatten alles versucht, dies zu verhindern, aber leider konnte das Team mit dem im März 1989 neu verpflichtete Trainer Hans-Georg Mewes das Blatt nicht mehr wenden. Dazu kam noch die Entscheidung von Wolfram Schmitt- Klingen, sein Amt als Vorsitzender aufzugeben. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde mit Dr. Günter Wozniak nicht nur der jüngste Kandidat als Vorsitzender gewählt, sondern auch ein noch Aktiver aus der 1. Mannschaft. Viele Sportfreunde dachten nun, dass der SV Adler genau so schnell wieder absteigen würde, wie er zuvor aufgestiegen ist. Ganz im Gegenteil, denn das Team von HansGeorg Mewes machte das möglich, was niemand auf Rothebusch erwartet hatte: Die Elf sicherte sich schon sechs Spiele vor Saisonende den direkten Aufstieg in die Landesliga. Dann wurde etwas in die Tat umgesetzt, was schon längst fällig gewesen ist: jetzt konnte der Verein nach der Genehmigung endlich sein eigenes Clubhauses mit den entsprechenden Umkleideräumen bauen. Die Einweihung fand Anfang Januar 1993 statt. Sportlich ging es vor allem in den nächsten drei Jahren darum, die „Landesliga“ zu halten. Zum Ende der Saison 1993/94 trat im Verein jemand aus dem Schatten seines "großen" Bruders. Es war Jürgen Becker, der beim SV Adler das Fußballspielen erlernt und die Geschehnisse im Verein aufmerksam verfolgt hat. Er ermöglichte dem Trainer Mewes eine gezielte Verstärkung des Spielerkaders für die Saison 1993/94, damit die Fans sich auch einmal auf einen ruhigeren Saisonverlauf freuen sollten.

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Was dann geschah, wird sicherlich kein "Adleraner" mehr vergessen. Als Tabellenzweiter schaffte es die Mannschaft, über die Relegation in die Verbandsliga aufzusteigen – auf Rothebusch wurde eine Woche lang gefeiert. Und bei der Jahreshauptversammlung wurde Jürgen Becker, der am sportlichen Höhenflug des SV Adler maßgeblichen Anteil hatte, als Nachfolger von Dr. Wozniak zum 1. Vorsitzenden gewählt. Doch nicht nur die Seniorenabteilung machte auf sich aufmerksam, sondern auch die Jugendabteilung mit dem unermüdlichen Jugendleiter Burghard Breer, der später den beruflich stark beanspruchten Jürgen Becker als Vorsitzenden ablöste. Und was das goldene Geschichtsbuch des SV Adler Osterfeld 1922 e.V. an weiteren Ereignissen ab 1995 bereit hält, berichten wir aus Platzgründen in einer der späteren Ausgaben. Ein Wort noch zum Schluss: Dass der SV Adler Osterfeld über weite Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt ist, hat er den vielen hundert Mitarbeitern zu verdanken, die Sorge tragen, dass Männer, Frauen und Jugendliche auf Rothebusch Sport treiben und sinnvoll ihre Freizeit verbringen können. Wir wissen, dass Theo Hoffmann, Heinrich Jakobs, Heinrich und Eleonore Reimann, Dieter Metzen, Friedhelm Schmitz, Adi und Frank Neuwirth sowie zahlreiche andere Sportfreunde schon hier hätten erwähnt werden müssen, leider reichte der Platz nicht aus.

Die Vereinswirtin Eleonore Reimann

Möge der Verein sich immer an Heinrich Beckers Spruch erinnern: "Man muss immer nach oben gucken – nach unten kommt man früh genug!"

Vorschau auf die Fortsetzung: Das "neue" Waldstadion an alter Stelle.

Weitere Informationen finden Interessierte auf der Siepenstraße 60 (Tel. 6101 999 Büro) oder unter www.adler-osterfeld.net Günter Lohmar

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Kickenberg Es geschah vor 80 Jahren

Untergang der Stadt Osterfeld Am 31.07.1929 um 24.00 Uhr hörte die Stadt Osterfeld auf zu bestehen, denn sie wurde nach Oberhausen eingemeindet. Dieser Artikel soll die damaligen Gründe aufzeigen, die zu diesem Umstand geführt haben. Ein Rückblick in die Vorgeschichte bietet sich an. Osterfeld wurde bis zum 30.06.1891, obwohl es eine eigenständige Gemeinde war, in Personalunion mit Bottrop durch einen Amtmann geleitet. Der Rat der Gemeinde Osterfeld wählte 1891 als ersten eigenen Amtmann Werner Bernhard Langweg.

falen durch das Walzwerk Oberhausen. Amtmann Langweg lehnte mit Schreiben vom 08.06.1905 an den Landrat von Recklinghausen, Felix Graf von Merveldt, entschieden derartige Pläne ab. Er befürchtete, dass dies das Vorspiel zu einer völligen Eingemeindung von Osterfeld sein sollte. Der Graf leitete den Brief an den Regierungspräsidenten in Münster mit dem Hinweis weiter, dass Osterfeld und Sterkrade selbst die Stadtrechte anstrebten und dass die Einrichtungen der jeweiligen Verwaltung bereits darauf zugeschnitten seien. Der Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen, Berthold Otto Havenstein, der von 1906 bis 1930 im Amt war, startete 1909 einen neuen Versuch, die Selbständigkeit von Osterfeld zu unterminieren.

Amtmann Werner Langweg

Ihm folgte Johannes Kellinghaus nach, der von 1921 bis 1922 Bürgermeister und danach bis zum Untergang der Stadt Osterfeld Oberbürgermeister war. Oberbürgermeister Otto Havenstein

Oberbürgermeister Johannes Kellinghaus

Die Gemeinde Osterfeld erhielt am 27.06.1921 die Stadtrechte und schied zum 01.01.1922 aus dem Kreis Recklinghausen aus. Es schien so, als wenn die Stadt Osterfeld einer langen Zukunft entgegen sehen könnte. Um 1900 entwickelte die Stadt Oberhausen die ersten Ideen, um sich Osterfeld und auch Sterkrade einzuverleiben. Bereits 1905 hatte die Kommune versucht, einen Teil von Osterfeld zu bekommen. Man kam den Wünschen der Gutehoffnungshütte nach. Damals verlief die Provinzgrenze zwischen Rheinland und WestAusgabe – Juni / 2009

Jetzt sandte er einen Brief an den Regierungspräsidenten in Düsseldorf. Wieder wurde gefordert, den Teil von Osterfeld einzugemeinden, auf dem das Walzwerk Oberhausen stand. Auch diesmal war kein Erfolg beschieden. Paul Reusch, seit 1909 Vorstandsvorsitzender der Gutehoffnungshütte, und Otto Havenstein hatten schon im Konflikt um die Eingemeindung von Buschhausen im Jahre 1909 keinen Zweifel daran gelassen, dass dies nur der erste Schritt zu Groß-Oberhausen, also der Eingemeindung von Osterfeld und Sterkrade war. Weil der 1. Weltkrieg ausbrach, trat die Auseinandersetzung über diese Frage in den Hintergrund. Erst nach 1918 flammte das Thema wieder auf. Die Stadt Osterfeld hatte 1921 eine Notgeldscheinserie herausgegeben, die diese Pläne humoristisch aufs Korn nahmen. (Siehe Kickenberg Nummer 4). Es muss erwähnt werden, dass die Stadt Oberhausen ohne die Gewerbesteuerzahlungen der Gutehoffnungshütte nicht lebensfähig war.

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Generaldirektor Paul Reusch

Das Gleiche galt aber auch für Osterfeld und Sterkrade. Hinter den Kulissen arbeiteten die Gutehoffnungshütte und die Stadt Oberhausen weiter am Eingemeindungsprojekt. Diese Bemühungen wurden durch den Erlass ministerieller Richtlinien zum Erfolg geführt. "Die (…) Richtlinien vom 06.12.1927 wollen nicht nur die wirtschaftliche Organisation tunlichst in Übereinstimmung mit der Verwaltungsorganisation gebracht haben, sie verlangen auch, dass die Neugliederung in sich eine wirtschaftliche ist." Damit war die heiße Phase des Kampfes um Osterfeld und Sterkrade eingeleitet. Am 10.02.1928 unterbreitete der Regierungspräsident in Düsseldorf, Karl Bergmann, den Oberbürgermeistern und Landräten seines Bereichs Vorschläge zur kommunalen Neugliederung. Er empfahl den Zusammenschluss von Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld. Schon am 29.02.1928 erteilte der Regierungspräsident in Münster der Stadt Osterfeld den Auftrag, sich zu der Eingemeindungsfrage zu äußern. Dies tat Oberbürgermeister Kellinghaus im März 1928. Das Vorwort der "Denkschrift der Stadt Osterfeld zur gemeindlichen Umgruppierung" endet mit den Worten: "Ich habe mich darum entschlossen, eingangs dieser Denkschrift, in der sich Osterfeld mit den Wünschen seiner Nachbarn auseinandersetzen soll, die kleinen Zeichnungen (Anm. drei Notgeldscheine der Gemeinde von 1921) zu veröffentlichen. Mögen sie in dem Sinne aufgefasst werden, dass es keine Sache gibt, die so ernst ist, dass sie nicht durch eine gute Probe köstlichen Humors gewürzt werden könnte." Die gesamte Abhandlung erweckt nicht den Eindruck, als ob die Stadt um ihre Selbständigkeit bis zum Äußersten kämpfen wollte. Dagegen nahmen die Proteste der Bevölkerung in Osterfeld und Sterkrade zeitweise dramatische Formen an.

Kickenberg Der Rat der Stadt Osterfeld hatte am 28.02.1928 einmütig beschlossen: "Die Stadt Osterfeld glaubt durch die in den letzten Jahren genommene Entwicklung den Nachweis der Existenzberechtigung als Mittelstadt erbracht zu haben und erstrebt deshalb in erster Linie die Beibehaltung ihrer kommunalen Freiheit. Wenn aber bei der bestimmt zu erwartenden und bereits in Angriff genommenen Umgruppierung des Rheinisch-Westfälischen Industriebezirks die Aufgabe der Selbständigkeit von Osterfeld aus wirtschaftlichen, verkehrs- und siedlungspolitischen Gründen nicht zu umgehen ist, so wird Osterfeld, zumal wenn noch staatspolitische und vaterländische Gründe hinzukommen, einer Umgliederung sich nicht eigensinnig entgegen stemmen. Für diesen Fall hat Osterfeld den dringenden Wunsch, aus Gründen des kommunalen Friedens die Richtung seiner Angliederung selbst bestimmen zu können. Osterfeld möchte nur mit einem Gemeinwesen vereinigt werden, zu dem auch eine gewisse Zuneigung besteht und zu dem die Bevölkerung vor allen Dingen Vertrauen hat (…)". Im Jahre 1928 hatten die betroffenen Städte folgende Vorschläge zu den geplanten, unvermeidbaren Umgemeindungen gemacht: Stadt Bottrop Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Ebel (von Essen). Stadt Sterkrade Sterkrade, Osterfeld, Bereich der Zeche Jacobi (von Bottrop) und Bereich der Gutehoffnungshütte (von Oberhausen).

Stadt Osterfeld Sterkrade, Osterfeld, Bottrop, Bereich der Gutehoffnungshütte (von Oberhausen) und Ebel (von Essen). Der Vorschlag der Stadt Oberhausen sah, wie nicht anders zu erwarten, die Eingemeindung von Osterfeld und Sterkrade vor. Die Idee der "Streifenstadt", also die Fusion von Osterfeld, Sterkrade, Oberhausen und Mülheim, wurde nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Auffällig an allen Vorschlägen ist, dass die Gutehoffnungshütte ihre Betriebe nur noch in einer Stadt haben würde. Die Stadt Oberhausen und die Gutehoffnungshütte setzten sich schließlich durch. Da unser Gebiet damals zu Preußen gehörte, tagte der Landtag in Berlin. In diesem Parlament konnte Bottrop seine Trumpfkarte in Form von Elisabeth Giese ausspielen. Diese war für die Deutsche Zentrumspartei ab 1919 Mitglied des Stadtrates von Bottrop und gleichzeitig vertrat sie von 1919 bis 1933 den Wahlkreis Westfalen Nord im Landtag. Mit ihrer Hilfe konnte Bottrop erreichen, dass nicht das gesamte Osterfelder Stadtgebiet Oberhausen angegliedert wurde. Mit dem Argument, die Stadtgrenze zu Oberhausen dürfe nicht mitten durch das geplante Knappschaftskrankenhaus verlaufen, beantragte Bottrop eine geringfügige Grenzkorrektur. Daraufhin konnte die Stadt große Teile von Vonderort, es waren 170 ha, eingemeinden. (Das neue Krankenhaus nahm am 01.06.1931 den Betrieb auf.) Der Landtag beschloss am 10.07.1929 das "Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen

Stadtplan Osterfeld 1921

Der rot umrandete Teil Vonderorts wurde 1929 nach Bottrop ausgemeindet.

Industriegebietes (Umgemeindungsgesetz)", welches in Preußen die bisher größte Eingemeindungswelle in der Geschichte auslöste. Es regelte u. a. auch die Eingemeindung von Osterfeld nach Oberhausen. Bottrop erhielt neben Vonderort zusätzlich noch Ebel. Der fast 30 Jahre andauernde Kampf zwischen Osterfeld und Oberhausen hatte mit einem Sieg von Oberhausen geendet. Da die Eingemeindungen fast ausschließlich von den beteiligten Oberbürgermeistern und von den Regierungsbehörden vertreten worden waren, blieb Großoberhausen zum Teil bis heute eine in drei Stadtbevölkerungen unterteilte Kommune mit jeweils eigener Identität. Dirk Hellmann

Vor 100 Jahren gegründet

Osterfelder Hartsteinwerke Kleinefenn & Comp. OHG Der Bottroper Bauunternehmer Hermann Schulte ter Hardt jr. und der Regierungslandmesser Heinrich Schulte Strathaus aus Gladbeck nutzten einen allgemeinen Bauboom und gründeten gemeinsam am 29.06.1906 die "Westfälische Hartsteinwerke H. Schulte ter Hardt jun. & Co GmbH" mit dem Ziel, in Konkurrenz zu den herkömmlichen Ziegelsteinen preiswerte Kalksandsteine herzustellen. Als Firmensitz wählten die geschäftsführenden Gesellschafter Bottrop. Wegen der vorhandenen Infrastruktur pachtete das junge Unternehmen einen Teil des Geländes der Formsandgrube der Firmen Frau August Dickmann und Wilhelm Kleinefenn an der Gasstraße (heute Nürnberger Straße) und erstellte dort die erforderlichen Produktionsanlagen. Den vorhandenen Bahnanschluss der Grube

nutzten die Betriebe gemeinsam. Dieser Umstand führte zu Kundenbeschwerden, weil sich der Formsand mit dem Abrieb der Kalksandsteine vermischte. Um solche Verunreinigungen zukünftig auszuschließen, ließen die Firmen Dickmann und Kleinefenn 1906 ein drittes Verladegleis bauen. Die Roh- und Betriebsstoffe für die Steinfabrik wurden ebenfalls mit der Eisenbahn angeliefert. Im Jahre 1907 schied Hermann Schulte ter Hardt aus dem Unternehmen aus, das nun unter "Vereinigte Westfälische Hartsteinwerke H. Schulte Strathaus & Co GmbH" mit Sitz in Osterfeld firmierte. Zwei Jahre später löste Schulte Strathaus seine Firma auf. Dickmann und Kleinefenn übernahmen die Fabrikanlagen und gründeten am 01.10.1909 die "Osterfelder Hartsteinwerke Kleinefenn & Comp OHG".

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Das Büro befand sich im Hause Kleinefenn an der Westfälischen Straße 3. Geschäftsführer waren Wilhelm Kleinefenn und August Dickmann. Dessen Söhne Wilhelm und Otto Dickmann fungierten zu dieser Zeit als Prokuristen. Nach dem Ersten Weltkrieg (1919) wurde die Produktion eingestellt und die "Osterfelder Hartsteinwerke Kleinefenn & Comp. OHG" löste sich auf. Die Firmen Dickmann und Kleinefenn benutzten die frei gewordenen Fabrikgebäude als Werkstatt. Der hohe Kesselhauskamin der Kalksandsteinfabrik blieb erhalten. Teile der ehemaligen Betriebsgebäude der Formsandgrube kann der aufmerksame Spaziergänger noch heute an der Nürnberger Straße – gegenüber dem Parkplatz des Revierparks Vonderort – entdecken. Dirk Hellman Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg 100 Jahre Küppers: Von Klosterhardt in die Welt 3. Teil – Unter der Leitung der dritten Generation Die Firma Küppers blieb auch weiterhin ein Familienunternehmen. Nach dem Tode von Theodor Küppers führten seine drei Söhne als geschäftsführende Gesellschafter das Unternehmen weiter. Die Firma wurde in

Theodor Küppers Baugesellschaft

umbenannt.

Walther Küppers

Bernhard Küppers

Dr. Theo Küppers

Da die Auftragslage in den 1950er und 1960er Jahren, von wenigen konjunkturellen Schwächephasen abgesehen, gut war, wurden verstärkt Mitarbeiter eingestellt, auch Gastarbeiter, und da vor allem Italiener und Portugiesen. Man kann von einer Zahl von etwa 2000 Mitarbeitern ausgehen, wobei die meisten in Osterfeld und Umgebung wohnten. Für einen kleinen Teil der Belegschaft standen in firmeneigenen Mehrfamilienhäusern an der Klosterhardter Straße, der Teutoburger Straße und der Buschstraße Wohnungen zur Verfügung. Viele Mitarbeiter waren bei der Firma ausgebildet worden, und sie blieben ihr nicht selten bis zum Ruhestand treu. Betriebsräte vertraten deren Interessen gegenüber der Unternehmensführung. Der allgemeine Trend auf dem Arbeitsmarkt erzwang Rationalisierungsmaßnahmen: Manuelle Tätigkeiten auf dem Bau wurden in zunehmendem Maße mechanisiert. Die Firma Küppers konnte, wollte sie konkurrenzfähig bleiben, sich diesem Trend nicht verschließen. So wurden seit dem Beginn der 1950er Jahre ständig neue Baumaschinen angeschafft und eingesetzt. Das Unternehmen, das immer öfter mit den Großen der Branche konkurrierte und immer größere Bauvorhaben realisierte, erteilte dem Institut für Industria-

lisierung des Bauens der Technischen Universität Hannover den Forschungs-

auftrag, einen Katalog von Rohbauvorzugssystemen für Hallen- und Mehrgeschossbauten zu entwickeln. Der Leiter des Institutes, Professor Weber, erarbeitete die grundlegenden Konzeptionen in engem Kontakt mit der Firma Küppers.

Um Kostensenkung durch Rationalisierung zu erreichen, wurden das Ingenieurbüro der Firma erheblich erweitert und das Werk Venn eingerichtet. Das Ingenieurbüro hatte die Aufgabe, einen funktionsgerechten Entwurf der Bauvorhaben und eine Abstimmung zwischen Konstruktions- und Arbeitsverfahren herzustellen. Mit Hilfe des Werkes Venn nutzten die Verantwortlichen die Vorteile der Serienproduktion und erreichten durch die Verzahnung der Gewerke abgesicherte Fertigstellungstermine. Auf diesem Fundament baute das System R A S (Rohbau, Ausbau, Schlüsselfertig) auf: die Firma Küppers wurde zum Generalunternehmer, der sich die anderen Gewerke zum Gesamtaufbau verpflichtete. So konnten die Bauvorhaben schlüsselfertig angeboten und erstellt werden, was z. B. für Schulen, Universitäten, Verwaltungsgebäuden sehr wichtig war. Das Gelände für das Werk Venn war schon 1962 gekauft worden. Es handelte sich um eine wilde Kippe mit Moorlöchern. Durch einen Konjunktureinbruch in der Bauwirtschaft in den Jahren 1968/69 wurde das Projekt zunächst zurückgestellt und nach Besserung der Lage wieder in Angriff genommen. Am 16. August 1973 ging das Werk offiziell in Betrieb. Es war die größte und bedeutendste Investition in der Geschichte der Firma Küppers. Insgesamt flossen ca. 9 Millionen DM in das Projekt, davon entfielen etwa 2,7 Millionen auf die maschinelle Einrichtung. Das Gelände war nahezu 100 000 m² groß, lag verkehrsgünstig (in der Nähe des Oberhausener Autobahnkreuzes) und trug mit 10 000 m² Grünfläche noch zum Umweltschutz bei. Es wurden etwa 100 neue Arbeitsplätze geschaffen. Um das Gelände aufzubereiten, mussten 200 000 m³ Moor ausgekoffert und 750 000 m³ Bergematerial eingebracht werden. Im Durchschnitt war diese Schicht 4 m dick. Zu diesen Schwierigkeiten kamen noch Bergsenkungen durch die nahe Schachtanlage "Franz Haniel" hinzu. Die dadurch notwendigen Planungsänderungen verteuerten den Bau des Werkes erheblich. Dennoch ging die Konzeption auf. Die Theodor - Heuss - Realschule wurde in Rekordzeit gebaut. Die WAZ wies darauf hin, dass die Stadt erstmals die Detailplanung einer Schule einem Generalunternehmer übertragen hatte.

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Der Schulneubau auf dem Tackenberg kann somit als ein wichtiger Meilenstein in der Oberhausener Schulgeschichte gesehen werden. Ein weiteres wegweisendes und in der Bauindustrie stark beachtetes Beispiel war die Gesamtschule Osterfeld, über deren Erstellung auch ein Film gedreht wurde. Man sprach auch vom R A S – Schulbausystem, obwohl dieses System auch noch an vielen anderen Gebäuden Anwendung fand. Die Vorteile der Fertigbauweise waren die geprüfte Qualität der Einzelelemente, eine vielfältige Oberflächengestaltung, eine kürzere Bauzeit, eine umweltfreundliche Montage, die Möglichkeit der Integration in vorgefertigte Ausbausysteme sowie viele Möglichkeiten bei Umbau und Demontage. Seriell hergestellte Bauelemente, die im Werk Venn produziert worden waren, wurden nicht nur beim Bau von Schulen und Verwaltungsgebäuden, sondern auch beim Straßen- und Brückenbau, beim Bau von Wasserstraßen, U-Bahnen und Flugplätzen und nicht zuletzt beim Tunnelbau eingesetzt.

Eine Luftaufnahme des Werkes Venn

Zwischen 1960 und 1970 gelang dem Unternehmen die Realisierung einer Vielzahl imponierender Bauvorhaben, insbesondere im Verkehrswegebau. Es verfügte über einen modernen Maschinen- und Gerätepark zur Ausstattung von Baustellen aller Art. Es besaß Spezialgeräte für Sanierung und Instandsetzung und hatte eigene Gerüste für den Großbrückenbau. Gebaut wurden u.a.:   

  

die Hammertalbrücke die Talbrücke Wintersol die Talbrücke Achenbach am Zubringer zur BAB Siegen – Gießen die Lemptalbrücke bei Ehringshausen (Hessen) die Talbrücke Exterheide der BAB Hansa-Linie die Stadthochstraße Wallbrücke, Bremen Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg 

   

die Postwegbrücke und die Emschertalbrücke der BAB Oberhausen – Arnheim  die Vorlandbrücke Bonn Nord die Brücke Schwerter Straße in Lethmathe die Talbrücke Enderbach der BAB Dortmund – Lüdenscheid die Fußgängerbrücke mit Doppelspindel in Wuppertal die Nord - Süd - Straße in DU

Theodor - Heuss - Realschule

Die Lösterbachtalbrücke der Autobahn Trier – Saarbrücken war ein besonders schwieriges Unternehmen. Sie führt mehr als hundert Meter über ein unwegsames, tief eingeschnittenes Tal. Um während der Bauzeit die enormen Transportprobleme zu überwinden, wurde ein Kabelkran von über 700 m Länge installiert. Dadurch konnten alle Arbeitsstellen, insbesondere auch die Arbeitsbühnen für die Gleitschalung der über 100 m hohen Pfeiler, mit den notwendigen Baumaterialien wie Beton, Stahl, Holz usw. versorgt werden. In den folgenden Jahren fuhr die Firmenleitung den Brückenbau allmählich zurück. So imponierend die Bauwerke auch sind, ihre Errichtung setzt sehr viele unterschiedliche Maschinen voraus, und die Mannschaften müssen ihre Arbeitsweise stets den schwierigen Bedingungen vor Ort anpassen.

Kaufhof Oberhausen

Bero Center Oberhausen

Küppers realisierte aber auch stadtbekannte Gebäude in Oberhausen und in der näheren Umgebung. Zum Beispiel:             

Hauptfeuerwache OB Theodor-Heuss Realschule OB Gesamtschule Osterfeld Heinrich-Heine Gymnasium OB Einrichtungshaus Rück OB Einrichtungshaus Heck OB Kaufhof OB Bero Center OB Auto Pütz OB Oxygenstahlwerk in Duisburg Ev. Krankenhaus in Dinslaken Stadttheater Münster Freizeitpark Vonderort



Pädagogische Hochschule DU

Das große Auftragsvolumen in den 1960er Jahren an den unterschiedlichen Orten der Bundesrepublik war der Grund für Niederlassungen in Köln, Bremen, Kiel und Dortmund. Die Baugesellschaft Küppers entwickelte sich zu einem der größten Bauunternehmen in Deutschland, die sich in Familienbesitz befanden.

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Freizeitpark Vonderort

Sie erfreute sich auch großer Beliebtheit bei ihren Betriebsangehörigen. An den Jubilarehrungen kann man erkennen, dass die Fluktuation nicht sehr groß war. Im Jahre 1975 z.B. wurden 34 Silberjubilare geehrt. Es kam auch zu technischen Neuerungen, dass z. B. Baukörper oberirdisch hergestellt und dann erst in die Erde gesenkt wurden, oder dass alte große Fundamente ohne Sprengung entfernt werden und neue eingesenkt werden konnten. Spezialisten, die mit Weltneuheiten arbeiteten, waren am Werke.

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Diese Arbeiten waren wirtschaftlich erfolgreich. Vorreiter war die Firma Küppers auch bei der Herstellung von Leichtbeton. In einem ersten Schritt ersetzten die Ingenieure in der Mischung einen bestimmten Prozentsatz Kies durch Kunststoffkügelchen. Da der Kunststoff teuer war, liefen in Zusammenarbeit mit dem Hüttenwerk Oberhausen und dem Bergbau Experimente, Waschberge so aufzuarbeiten, dass sie als Zuschlagstoff den Kunststoff ersetzen konnten. Als Thyssen 1968 die HOAG übernahm, wurden diese Experimente abgebrochen. Die Aufträge aus der Montanindustrie waren zu dieser Zeit schon rückläufig. Großaufträge wie Kohlentürme und Grubenlüfter in Hamm und Essen sowie Hüttenwerksanlagen traten zahlenmäßig zurück. Mit dem Kraftwerk West baute die Firma Küppers jedoch noch eines der größten Kraftwerke auf Steinkohlebasis. Etwa zeitgleich entstand das Kraftwerk Emscher. Schwierigkeiten in der Bauwirtschaft zeichneten sich schon länger ab. Seit 1966 war die Zahl der Beschäftigten leicht rückläufig. Der stete Rückgang der öffentlichen und privaten Investitionen und der unerwartete Kostenanstieg infolge der OPEC-Krise seit 1972 führten zu einem ruinösen Verdrängungswettbewerb (etwa 800 Unternehmen gaben auf). In diesem Wettbewerb konnte sich die Firma Küpper nicht zuletzt wegen der vorausgegangenen Rationalisierungsmaßnahmen behaupten, ja sogar den Umsatz im Ingenieurbüro Oberhausen sowie in der Niederlassung Köln noch steigern. Eine Festschrift, die im August 1986 anlässlich des 100jährigen Bestehens der Baugesellschaft erschienen ist, präsentiert das Leistungsprogramm des Unternehmens. Seitdem das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den Umweltschutz geweckt war, ergaben sich für die Firma Küppers vielfältige Aufgaben auch auf diesem Gebiet. Beispiele sind:  Erweiterung der Müllverbrennungsanlage in Oberhausen  Sekundarentstaubungsanlage Ruhrort der Thyssen Stahl AG. Die Firma Küppers übernahm auch Sanierungs- und Restaurierungsaufträge insbesondere im Bereich der Altbausanierung. Der Personalbestand wurde allmählich und sozialverträglich der veränderten Auftragslage angepasst. 1986 waren bei der Firma Küppers noch ca. 800 Personen beschäftigt, darunter 110 technische und kaufmännische Angestellte und 50 Poliere und Schachtmeister.

Kickenberg Die Gewinnmarge war geringer geworden, und so vergrößerte sich die Abhängigkeit des Unternehmens von der Zahlungsfähigkeit und -bereitschaft der Auftraggeber und der Banken. Daneben bemühten sich die Verantwortlichen, als Ausgleich für den schrumpfenden Inlandsmarkt das Auslandsgeschäft zu intensivieren. In dieser Situation nahm die nigerianische Regierung mit der Firma Kontakt auf, weil sie im Nordwesten des Landes, in Sokoto, eine Universität und einen Zentralmarkt mit 5 000 Verkaufsständen einschließlich aller Infrastrukturmaßnahmen wie Verkehrsanbindung, LKW-Station für Güterumschlag, Wasserversorgung, Kanalisation, sanitäre Anlagen, Verwaltung und Moschee plante. Die Bemühungen zahlten sich aus: Die Firma Küppers bekam diesen Großauftrag als Generalunternehmer. Zur Errichtung der Gebäude wurde auch ein eigenes Fertigteilwerk in Nigeria gebaut. Über 40 Poliere waren in Nigeria im Einsatz, in der Zentrale wurde eine eigenständige Auslandsabteilung eingerichtet. Unter den extremen klimatischen Bedingungen, bei fehlender Infrastruktur und mangelhaften Kommunikationssystemen mussten vielfältige Probleme gelöst werden, damit Hoch- und Ingenieurbauten entsprechend den europäischen Standards erstellt werden konnten. Nur die Kuppeln der Moschee aus absolut korrosionsbeständigem Glasfaserbeton wurden im Werk Venn hergestellt und dann nach Nigeria verschifft.

Das Eingangstor der Universität Sokoto. Die Hochschule bietet 5 000 Studienplätze.

Wie konnte es dazu kommen? Der aktuelle Anlass war ein Liquiditätsengpass. Im Nachhinein können einige wesentliche Ursachen für die Insolvenz und damit das Scheitern der Firma benannt werden: 1.

Das Nigeria-Engagement erwies sich längerfristig als ein Fiasko. Die Firma Küppers hatte erhebliche Vorlaufkosten durch umfangreiche Investitionen für das Nigeria-Geschäft getätigt, bei dem sie u.a. auch ein eigenes Fertigteilwerk gebaut hatte. Dann blieben die Zahlungen auf anerkannte und berechtigte Forderungen im Ausland aus, u. a. konnte die Universität von Sokoto wegen staatlicher Budgetierung die seit 2 Jahren bestehenden Rückstände nicht ausgleichen. Die nigerianische Regierung hat ihre Garantiezusage zur Zahlung bis Ende 1986 nicht eingehalten.

2.

Dazu kam, dass die angestrebte Bauleistung im 1. Quartal 1986 durch ungünstige Witterungseinflüsse nicht zu erreichen war und ein im Dezember 1985 erteilter Großauftrag entgegen aller Erwartungen erst im Mai begonnen werden konnte. Dadurch fielen höhere Aufwendungen für Schlechtwetter- und Kurzarbeitergeld an, da die Firma bestrebt war, die Arbeitsplätze zu erhalten.

3.

Auf dem Baumarkt fand zu der Zeit ein Vernichtungswettbewerb statt, der Aufträge in ausreichender Größe zu kostendeckenden Preisen kaum zuließ.

4.

Es kam zu Forderungsausfällen durch die Insolvenz von Auftraggebern.

Die einzelnen Abteilungen und Niederlassungen arbeiteten jedoch mit einer Ausnahme gewinnbringend. Das Unternehmen insgesamt schrieb schwarze Zahlen. Aufträge waren auch in großem Umfang vorhanden. Der Zentralmarkt von Sokoto mit Moschee

Trotz des immer noch vorhandenen großen Auftragsvolumens musste die Geschäftsleitung der Firma Küppers am 2.12.1986 Insolvenz anmelden und damit den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens stellen. Zu der Zeit bestand noch nicht – wie heute – die Möglichkeit, den Betrieb weiterzuführen. Die Nachricht, dass eines der größten deutschen Bauunternehmen im Familienbesitz mit 100 jähriger Tradition aufgeben musste, löste bei der Belegschaft Entsetzen aus.

Nach einer Pariser Vereinbarung europäischer Banken mit der Regierung Nigerias gingen im Januar 1987 Gelder aus Nigeria ein, auch andere Rückstände wurden beglichen, doch das Insolvenzverfahren lief bereits. Obwohl gerade zu diesem Zeitpunkt auch in Nordrhein-Westfalen ein leichtes Anziehen der Baukonjunktur festzustellen war, musste die Firma aus dem Markt ausscheiden. Gearbeitet wurde zu diesem Zeitpunkt überregional auf ca. 150 Baustellen, der Auftragsbestand belief sich auf annähernd 50 Mill. DM. Von der Insolvenz waren 650 Mitarbeiter im Inland und über 100 Mitarbeiter im Ausland betroffen. Die Liquidation der Bauunternehmung Küppers zog sich über 7 Jahre hin. Die Mitarbeiter konnten von anderen Firmen, die auch die vorhandenen Aufträge abwickelten, übernommen werden, oder sie suchten sich selbst neue Arbeitsstellen und wurden somit nicht in die Arbeitslosigkeit geschickt.

Für die oben genannten laufenden Projekte lieferte das Werk Venn noch die benötigten Fertigteile.

Außer in den Erinnerungen der Klosterhardter hat sich die Firma Küppers auch an ihrem Standort an der Hasenstraße ein Denkmal gesetzt: Am Gewerbehof, dem ehemaligen Bauhof der Firma, der von dem Katholischen Stadthaus aufgekauft worden ist und verschiedene Institutionen, die sich um arbeitslose Jugendliche kümmern (u. a. Die Kurbel) sowie kleinere Gewerbebetriebe beherbergt, sind die künstlerisch gestalteten alten Firmenschilder bis heute erhalten geblieben.

Maßgeblich war das Verhalten der Hausbank. Im Zusammenhang mit den Konsolidierungsmaßnahmen war der Kreditrahmen bei der Hausbank gesenkt worden, die Hausbank hat aber die entsprechenden Sicherungen nicht freigegeben, die es dem Unternehmen ermöglicht hätten, bei anderen Banken Kredite aufzunehmen. Sie war im Dezember 1986 auch nicht bereit, den Kreditrahmen für kurze Zeit wieder zu erhöhen. Damit wäre die Liquidität erreicht worden, denn Kapital war vorhanden, wenn auch gebunden in Immobilien.

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Die alten Firmenschilder am Tor zum Bauhof.

Marianne Michael

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Kickenberg Dr. Helmut Wanke, ein "Chefarzt zum Anfassen", geht in den Ruhestand

KKO / St. Marien-Hospital: Wechsel in der Inneren Medizin Personen wechseln, Philosophie und Kompetenz bleiben Nach fast 25 Jahren Chefarzttätigkeit am Standort St. Marien-Hospital geht Dr. Helmut Wanke in Pension. "Es gibt wohl keinen Osterfelder, der ihn nicht kennt – sei es als Patient oder als Angehöriger eines Kranken", so Propst HansUlrich Neikes in seiner Laudatio anlässlich der Verabschiedung. Leben und Wirken von Dr. Wanke sind geprägt von beispielhafter Menschlichkeit. Er war bei jedem Patienten auf einen ganzheitlichen Ansatz bedacht und stellte den Menschen immer in den Vordergrund. Sein Leitspruch "Wir behandeln keine Laborwerte, sondern Menschen" prägte die gesamte Klinik und schaffte enormes Vertrauen in der Bevölkerung. Seine große Wertschätzung gegenüber Kollegen, Patienten, Mitarbeitern und dem Pflegepersonal behielt er auch bei, als er 1996 zum Ärztlichen Direktor bestellt wurde. Bernadette Berger, Pflegedirektorin, hebt besonders seinen partnerschaftlichen Umgang, das "Miteinander" zum Wohl der Patienten hervor: "Er war ein echter Chefarzt zum Anfassen". Dr. Wanke schöpft seine Kraft und Energie aus einer tiefen Religiosität. In schwieri-

Prof. Dr. Claus Niederau

Dr. Helmut Wanke

gen Lebenslagen, betont er, suchte und fand er immer wieder Zuspruch, Rat und Trost bei der Benediktiner Ordensgemeinschaft. "So wie ihm das Wohl von Patienten und Mitarbeitern am Herzen lag, so zielstrebig verfolgte er die Interessen des Hauses", betonte Geschäftsführer Joachim Oleownik in seiner Ansprache: "Dr. Wanke war maßgebliche und treibende Kraft für viele Innovationen. Er hat die stete Modernisierung konsequent vorangetrieben." Seit über vier Jahren leitete Dr. Wanke die Innere Medizin der Katholischen Kliniken Oberhausen in Form einer Doppelspitze gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Niederau,

der die Gesamtleitung an den Kath. Kliniken Oberhausen nun allein übernimmt. In Sachen Gastroenterologie, Hepatitis B und C, sowie Leber- und Stoffwechselerkrankungen ist Prof. Dr. Niederau ein gefragter Experte. Seine Vorträge erfreuen sich nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und den USA größten Interesses. Seine Fachartikel werden in mehreren Sprachen in führenden medizinischen Journalen regelmäßig veröffentlicht. Darüber hinaus gilt er als sehr sozial engagiert. Ob als Vorsitzender des Ambulanten Hospizes Oberhausen oder als Mitglied im Lions Club, setzt er sich für die sozialen Belange der Bürger in Oberhausen ein. Trotz aller vielschichtigen Tätigkeiten und Aufgaben hat Prof. Dr. Niederau den Bezug zu den Bürgern nie verloren. So hielt er im diesjährigen Karneval die Laudatio für den neuen Träger des Eulenordens, der ihm 2008 selbst verliehen wurde. Die Leitung der Inneren Medizin liegt somit weiterhin bei einem Arzt, der gemäß dem Leitbild der Katholischen Kliniken Oberhausen den Mensch in den Mittelpunkt stellt. Alexandra Gattoni-Schweitzer

Förderprogramm Fassadengestaltung nun auch in Osterfeld

Osterfeld soll schöner werden Das Stadtteilzentrum Osterfeld ist geprägt von zum Teil sehr schönen Gebäuden aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts mit ihren Stuckfassaden. Aber auch von den attraktiven Ziegelfassaden aus der klassischen Moderne und den vielen Nachkriegsgebäuden. Den Fassaden ist meist eins gemeinsam: sie bedürfen dringend einer Auffrischung. Deshalb werden Eigentümer von Wohngebäuden in der Innenstadt Osterfeld, die ihre Hausfassaden sanieren und verschönern wollen, jetzt finanziell unterstützt. Nach dem großen Erfolg des Förderprogramms Fassadengestaltung in der Innenstadt Alt-Oberhausen startete nun auch in Osterfeld das gemeinsam von der Stadt Oberhausen und der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) betreute Förderprogramm. Gefördert werden die Sanierung und farbliche Gestaltung von Putz- und Stuckfassaden sowie das Reinigen und Restaurieren von Klinkergebäuden. Aber auch wer seine Hausfassade den neusten energetischen Maßstäben anpassen möchte, kann mit Fördergeldern rechnen, wenn er ein Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberfläche wählt.

Osterfeld soll schöner werden! Und dafür sollen die Fassaden so saniert werden, dass sie das Stadt- und Straßenbild verbessern. Bei der Neugestaltung ist ein Zuschuss der evo von 50% der Sanierungskosten, maximal jedoch 30,00 €/m² Fassadenfläche, möglich.

Sanierungsbedürftige Ziegelfassade in der Bottroper Straße 133

Ein tolles Angebot, das bereits 14 Eigentümer angenommen haben. Die Nachfrage ist groß und wer noch etwas für das Stadtbild in Osterfeld tun und dafür Fördergelder in Anspruch nehmen möchte, sollte sich beeilen. Denn Fördergelder gibt es nur, bis das Budget erschöpft ist. Anträge und Beratungen zum Förderprogramm Fassadengestaltung gibt es im Rathaus Osterfeld Bottroper Straße 186 (Tel.: 825 8188). Schön sanierte Stuckfassade in der Märkischen Straße 2a

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Kickenberg Osterfelder Mühlen

Diese Dampfmühle war bis Ende des Ersten Weltkrieges an der Verbindungsstraße (heute Lilienthalstraße) im Betrieb. August Michels betrieb hier eine "Neuzeitliche Roggen- u. Weizen- Mühle". Nach einem Großfeuer wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben und die übriggebliebenen Gebäude zu Lagerräumen umgebaut. Ab 1927 wurden hier feuerfeste Produkte von der Firma Gewerkschaft Friedrichssegen Michelsmühle hergestellt. 1929 gingen die Gebäude in den Besitz der Stadt Osterfeld über. Am 15. 06. 1929 schrieb die Zeitung, dass Umarbeiten für die Übernahme durch die Feuerwehr im Gange seien. Die Freiwillige Feuerwehr Osterfeld hat einen Teil der Räume und die Garagen bis 1945 genutzt. Es gab einen Schlauchturm aus Holz an der Westseite des Gebäudes. Das eigentliche Mühlengebäude stand nach dem Kriege leer, bis die Firma Heinrich Mössing 1946 hier einen Betrieb für Futtermittel einrichtete. Alle drei Etagen wurden bis Ende 1956 genutzt, dann zog die Futtermittelfirma endgültig in den 1954 neu erbauten Betrieb an der Heine-

3. Michels Mühle

Briefkopf

straße um. Nun stand die Mühle wieder leer. In den ersten Kriegsjahren lagerte die Stadt Oberhausen Getreide in dem einstöckigen Haus (im Bild hinten). In dem grau verputzten Gebäude auf dem Bild richtete die Stadt Ende 1940er Jahre Wohnungen ein. Beim Bau der Gesamtschule wurde das alte Mühlengebäude 1974 abgerissen. Text und Photos von Heinrich Bahne

Michels Mühle 1974

Oldtimer Show mit touristischer Ausfahrt 7. Juni 2009, 10.00 Uhr, Marktplatz Osterfeld Mittlerweile ist die Oldtimer-Show auf dem Marktplatz eine feste Einrichtung im Osterfelder Veranstaltungskalender geworden. Mit größter Sorgfalt hat die 2003 gegründete "Interessengemeinschaft Oberhausen-Osterfelder Oldtimerfreunde e.V" (IGOOO) für Sonntag, den 7. Juni, ein Fest vorbereit, das nicht nur die Herzen der Oldtimer-Freunde höher schlagen läßt. Vielmehr wird der Anblick der vielen ausgestellten Oldtimer alle Besucher in die "gute alte Zeit" zurückversetzen. Die Freiwillige Feuerwehr stellt nicht nur in Übungen ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis, sondern sie unterhält auch die kleineren Gäste mit Kasperle-Theater und einem historischen Karussell. Verschiedene Autohäuser, Versicherungen, die KFZ-Zulassungsstelle der Stadt, die WEGO, der Bürgerring, die Kickenberg-Redaktion u. a. mehr halten an ihren Ständen Informationen für die Besucher bereit. Ein Ersatzteilmarkt für historische Fahrzeuge rundet das Angebot ab.

Die "Knutschkugel" BMW Isetta zaubert bestimmt ein genüßliches Schmunzeln in viele ältere Gesichter ...

Und auch so ein Prachtstück wird Aufsehen erregen

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Natürlich hat der Veranstalter auch für das leibliche Wohl aller Besucher gesorgt. Die touristische Ausfahrt ist bei den Besitzern alter Autos sehr beliebt, weil es hier weniger auf Schnelligkeit als auf Zuverlässigkeit ankommt. Die Route führt über landschaftlich schöne Straßen rund um das Ruhrgebiet. Ab 11.00 Uhr schickt der Vorsitzende des Vereins Hans-Georg Gosda die Teilnehmer mit ihren mindestens 30 Jahre alten Fahrzeugen von guten Wünschen begleitet einzeln auf den Rundkurs. Jetzt gilt es für die 2-Mann-Teams, die im Fahrtenbuch beschriebene Strecke zu finden, Fragen zur Landschaft und zu Sehenswürdigkeiten zu beantworten und Geschicklichkeitsaufgaben zu bewältigen, mit dem Ziel, die ausgelobten Pokale und die zahlreichen Sachpreise zu gewinnen. Nach erfolgreicher Tour wird der Veranstalter dann gegen 16.30 Uhr in einer Siegerehrung z.B. die ältesten Teilnehmer und vor allem die Fahrer mit den wenigsten Fehlerpunkten auszeichnen. Günter Lohmar

Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg 20 Jahre Eine-Welt-Laden in Osterfeld Viele Geschäfte sind nach der Schließung alteingesessener Geschäfte gekommen und wieder verschwunden, der Eine-WeltLaden (EWL) an der Bottroper Straße 163 aber gehört seit 20 Jahren zum vertrauten Osterfelder Stadtbild. Es ist ein etwas anderer Laden: Anders als andere Geschäfte trägt er keinen Firmennamen. Sein Name ist Programm: Er erinnert uns daran, dass es keine erste, zweite, dritte Welt gibt, sondern nur eine Welt, die wir gemeinsam gestalten. Anders als alle anderen Geschäfte muss er keine Gewinne erwirtschaften. Personalkosten entstehen nicht, alle Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich. Verwaltungskosten und die Miete zahlt die Ev. Auferstehungskirchengemeinde. Anders sind die Waren, die in diesem Laden angeboten werden. Da gibt es zwar auch vieles zu kaufen: Kaffee, Tee, Honig, Nüsse, Kakao, Schokolade, Süßwaren, Gewürze, Saft und Wein, Schmuck, Kunstgewerbe, Papierwaren und Geschenkartikel. Aber kein einziger Artikel ist "Made in Germany". Alle Waren stammen aus den armen Ländern unserer Welt.

Anders sind die Handelsbedingungen. Sie sollen ein Stückchen mehr Gerechtigkeit schaffen. Die Waren werden in Dorfgemeinschaften hergestellt, überwiegend von Frauen. Kinderarbeit ist ausgeschlossen. Die Menschen in Afrika, Südamerika, Indien, Bangladesh u.a. bekommen für ihre Produkte angemessene Garantiepreise. Dank dieser fairen Preise können sich die Familien eine bescheidene Existenz aufbauen und ihre Kinder in die Schule schicken. Fair gehandelte Produkte sind an ihrem Fairtrade-Label zu erkennen. Anders sind auch die Preise im EWL. Sie liegen höher, weil die, die die Produkte herstellen, einen fairen und gerechten Preis erhalten. Ausgabe – Juni / 2009

Das junge Verkaufsteam, ganz links die Jugendleiterin Margret Leuer

Anders sind vor allem auch die Verkäuferinnen und Verkäufer: Es sind überwiegend Jugendliche. Nachmittags treffen Sie im EWL Schülerinnen und Schüler an, die mit viel Einsatzbereitschaft und Freude Ladendienst leisten, viele schon seit mehreren Jahren. Vormittags werden Sie von Frauen bedient und informiert, die sich ebenfalls für die Eine-Welt-Arbeit engagieren. Zum Ladendienst gehören auch das Auspacken und Einräumen von Waren und das Dekorieren des Schaufensters.

Margret Leuer, hauptamtliche Jugendleiterin, hält die Fäden in der Hand, schult die Mitarbeitenden, hat immer ein offenes Ohr für sie. Sie ist stolz auf ihr junges Team. "Es ist ein Vorurteil, dass Jugendliche nur vor dem Computer sitzen und sich um nichts kümmern", sagt Margret Leuer, "Jugendliche sind durchaus bereit, Verantwortung zu übernehmen." Dafür hat der EWL 2007 den 1. Preis bei dem Wettbewerb um den Ehrenamtspreis der Ev. Kirche im Rheinland bekommen (zusammen mit zwei anderen Projekten), der mit 1 000 € dotiert war.

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Anders ist auch die Reichweite des Ladens. Der Laden selber ist nicht sehr groß, aber er geht oft auf Reisen: zum Osterfelder Stadtfest, zum Eine-Welt-Fest im Revierpark, zu Gemeindefesten, zum ökumenischen Frauenfrühstück in Osterfeld und zu Info-Veranstaltungen, oft auch zu Schulen. Es geht nicht nur um den Verkauf, sondern auch um Information und Bewusstseinsbildung über ungerechte und über faire Handelsbedingungen in unserer einen Welt. Denn: "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." Der 20. Geburtstag wurde am 9. Mai groß gefeiert: mit einem fairen Buffet und einer fairen Saftbar, einer Fotoausstellung, mit Torschießen mit Bananenblattfußbällen, mit fairem Glücksrad, mit selbstgebastelten Einkaufstüten und mit einer Versteigerung von Filtertüten mit Promi-Autogrammen. Vielleicht haben auch Sie Lust bekommen, den etwas anderen Laden zu besuchen! Öffnungszeiten: Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: Samstag:

16.00 10.00 16.00 16.00 16.00 10.00 10.30

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18.00 12.00 18.00 18.00 18.00 13.00 12.30

Uhr Uhr, Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr (14-tägig)

Gisela Buschhausen

Kickenberg Alte Ansichten – neue Ansichten Gildenstraße / Bergstraße

Wieder einmal habe ich zwei Aufnahmen der Osterfelder Innenstadt zum Vergleich gegenübergestellt. Die Ansichtskarte stammt aus den 1930er Jahren, das Foto zeigt die aktuelle Situation. Zunächst fällt die veränderte Verkehrsführung auf, an eine Fußgängerzone dachte damals niemand. Dagegen haben die Fassaden der meisten Häuser die Zeit weitgehend unverändert überdauert. Das trifft für die Geschäfte natürlich nicht zu. Diesen Wandel möchte ich so exakt wie möglich nachzeichnen. 1930 verlegte Karl Jakobs seine Glückauf-Apotheke von der Bottroper Straße, wo sie 1871 gegenüber dem Südbahnhof gegründet wurde, in den repräsentativen Neubau an der Ecke Bergstraße / Gildenstraße. Bis Juli 2005, als die erste Osterfelder Apotheke nach mehr als 130 Jahren endgültig ihre Türen schloß, versorg-

ten sich hier die Patienten mit Medikamenten. Danach stand das Ladenlokal lange Zeit leer. Seit dem letzten Jahr bietet hier der Friseur Papenkort seine Dienste an. Betrachten wir nun die Geschäftshäuser auf der rechten Straßenseite. Wo heute die Gaststätte Big Ben vergeblich auf Gäste wartet, gab es damals zwei Ladenlokale: das Stahlwarengeschäft Weiland und den Friseursalon Bartels. Nebenan im Haus Erwig wurden nicht nur Schuhe verkauft, sondern Franz Sauer betrieb hier auch einen Groß- und Einzelhandel mit Lebensmitteln. Sehr zum Leidwesen vieler Osterfelder findet sich schon seit Jahren kein Mieter für den großen Laden, dafür gibt es in den ehemaligen Räumen von Sauer einen Schuh-Basar. Links neben Erwig folgten die Geschäfts-

räume der Druckerei Spies. Zur Zeit hat sich dort ein weiterer Friseur etabliert: Multi-Style. An der Ecke zur Henselstraße, wo sich jetzt ein Modegeschäft mit dem angegliederten Friseursalon Multi-Kulti befindet, verkaufte in den 1930er Jahren Ida Geldmacher Kolonialwaren und Delikatessen. Jenseits der Henselstraße hat sich in der ehemaligen Metzgerei Remberg die Pizzeria Funghi angesiedelt. Die folgenden Ladenlokale der Friseurin Dora Cickos und des Schneidermeisters Heinrich Pöter sind an den Betreiber eines Spielsalons vermietet. Das ehemalige Kaufhallengebäude steht augenblicklich leer, nachdem das Sporthaus Hoffmann Osterfeld verlassen hat. Axel Brinkmann

Vertellstöcksken van Welm Albers

Wat son Mensch all beläwen kann! Not-Nobers Hennerk hätt all völl mätgemackt. As heij fiftig Johr wor fing det "Elend" an. Ers woren et twe neije Hüftknök. Hein vertellden on hörden nich op. Heij kom van't Höltken op en Stöcksken. Völl later hennerher, frog eck, ös nech alle? Oder? Wägen Prostata hätt heij ok op denn OPDesch gelägen. On anne Füß bennen send de Fenger ingeschlopen. On wer wor eck enmol döcker op denn OP-Desch. En ander mol dor kuß heij nich inschlopen. Dorfö worren in Essen en OP gemackt. Et gov en neije Herzklapp, welke nödig wor. "Eck dach", sätt heij, "datt lög anne kapotte Long, van den Pütt. Noch watt, Johr on Dag quälden meij de Schienen-

ben. Datt ös dröge Hutt. Denn Dokter ment, Melkfett ös dat beste on et belligste". Töschendörch hätt Hennerk ok van andere Luij gesproken, Det Zetta wor ma enderthalven Meter grot. Aver deck ös die geworren, det glöwse nech. De Nobers säggen: "Föttken anne Erd". Denn HNO, datt wor fö Hennerk ok sowat. Bennen 4 Wäken hätt heij ok en Dopp innet Ohr. Onder de Ärmes dor juckt on schrennt et wie ferröckt. Wat heij dortegen meckt, wollen heij nich säggen. Sofort fing heij en ander Thema an. Minne Ogen-OP häw eck in Bottrop maken loten. Dett wor en hen on her mett de Fahrereij. Dor häwwen Frau on Kender

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gesach, mätt dat Auto römkutschieren wör nau tu End. Seij menden ganz försichtig, dau heß dinn Older, böß so döck krank geweß, gewöhn deij an nen Bus. Seij häwwen nich ganz Onrech. Heij sätt: „Eck merk et selfs, wenn eck lop. Kann eck meij faßholen, dun eck et gern, wenn nömmes kickt. Old werren ös ganz schön, awer wie ös de Frog? Hennerk brik dat quatern af. Heij menden, vertell dat nich widder. Andermol spräken weij öwer dat, wat noch gesond ös. Eck glöv, dat ös nich völl! Villech kömmt noch en Vertellstöcksken dorbeij herütt?

Ausgabe – Juni / 2009

Kickenberg Veranstaltungskalender Juni 2009 – August 2009

Marinekameradschaft Osterfeld 02 Mitgliederversammlung Heideblümchen Vestische Straße 171 Jeden 1. Freitag im Monat um 19:00 Uhr 5. Juni 2009 3. Juli 2009 7. August 2009

Kirchenfeste Gemeindefest St. Pankratius am 27. – 28. Juni 2009 Jakobusfest St. Jakobus auf dem Tackenberg am 29. – 30. Juni 2009 Josefsfest St. Josef Osterfelder Heide am 20. – 21. Juni 2009

Burg Vondern

Revierpark Vonderort

Burgfest 2009 Burg Vondern Arminstraße 65 in der Zeit vom 24. – 26. Juli 2009

Im Park

Schützenvereine BSV 1882 Osterfeld e.V. Schützen- und Volksfest auf dem Olgagelände vom 24. – 26. Juli 2009 Schützenfest SV Rothebusch im und am Vereinsheim Nürnberger Str. 99 vom 14. – 16. August 2009

Rolli Stammtisch Treffen im Kettelerhaus Kettelerstraße 10 Jeden 2. Montag im Monat um 15:00 Uhr 8. Juni 2009 13. Juli 2009 10. August 2009

an der Bottroper Straße 322 Trödelmarkt im Parksüdteil von 11:00 – 18:00 Uhr 7. Juni 2009 5. Juli 2009 2. August 2009 Sonntags im Park Musikalische Unterhaltung im Pavillon Parksüdteil von 15:00 – 16:30 28. Juni Orchester Gut Ton 12. Juli Shanty Chor Hiesfeld 19. Juli Gitarrenchor Alt und Jung gemeinsam unterwegs 26. Juli Original Fidelen Steirer 9. August Shanty Chor Duisburg

Im Freizeithaus

an der Bottroper Straße 322 CD und Schallplattenbörse von 11:00 bis 16:00 Uhr 28. Juni 2009 Briefmarken Großtauschtag von 09:00 – 15:00 Uhr 13. Juni 2009 29. August 2009 Modelleisenbahn + Spielzeugmarkt von 11:00 bis 16:00 Uhr 14. Juni 2009 30. August 2009 Kino und Filmbörse von 11:00 bis 15:00 Uhr 21. Juni 2009 Ü – Eier Tauschbörse von 11:00 bis 16:00 Uhr 16. August 2009 Kunsthandwerkermarkt von 11:00 bis 16:00 Uhr 23. August 2009

Sonstiges IGOOO Oldtimer Show 2009 Marktplatz Osterfeld Show ab 10:00 Uhr Ausfahrt ab 11:00 Uhr zur Oldtimer-Rallye am 7. Juni 2009

Ausgabe – Juni / 2009

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IVT Weiner+Reimann GmbH Industrie-

und

Versorgungstechnik

IVT – Industrietechnik aus einer Hand ■

Rohrleitungsbau



Industrietechnik



Anlagentechnik



Kälte- und Klimatechnik



Heizungs-, Lüftungs-



und Sanitärtechnik



Elektrotechnik, Blitzschutz-,



Mess- und Regeltechnik



Arbeitnehmerüberlassung

Industrie- und Versorgungstechnik, Weiner+Reimann GmbH Fahnhorststraße 36 · 46117 Oberhausen Tel. (02 08) 99 98 80 · Fax (02 08) 89 20 36 www.ivt-gmbh.de

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