Jahresprogramm - Philharmonischer Chor der Stadt Bonn eV

March 14, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
Share Embed


Short Description

Download Jahresprogramm - Philharmonischer Chor der Stadt Bonn eV...

Description

2015 – 2016 Jahresprogramm

S

ing God a simple song: Lauda, laude … Make it up as you go along: Lauda, laude … Sing like you like to sing. God loves all simple things, For God is the simplest of all.

I

will sing the Lord a new song to praise Him, to bless Him, to bless the Lord. I will sing His praises while I live all of my days.

aus: Mass von Leonard Bernstein

2

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn, im Mai 2016 wird unser Chordirektor, Thomas Neuhoff, nach über 30-jähriger höchst erfolgreicher musikalischer Leitung den Philharmonischen Chor verlassen. Er hat den Chor musikalisch nachhaltig geprägt. Dank seiner hohen künstlerischen Kompetenz hat der Chor das Niveau eines semiprofessionellen Ensembles erlangt, dessen Auftritte sich im In- und Ausland großer Beliebtheit erfreuen. Er hat eine Vielfalt von Projekten durchgeführt und so ein breites Repertoire mit uns erarbeitet. Der Philharmonische Chor in seiner heutigen Ausprägung ist sein Verdienst. Dafür danken wir ihm sehr herzlich. Thomas Neuhoff wird mit dem herausragenden Werk Mass von Leonard Bernstein am 10. Mai 2016 in der Kölner Philharmonie sein Abschieds­konzert geben. Großes Glück hat der Philharmonische Chor mit der Wahl seines zukünftigen Chordirektors. Paul Krämer, der bereits seit 2014 an der Probenarbeit des Chores teilnimmt, hat sich durch seine musikalische Kompetenz sowie seine Fähigkeit, ein großes Ensemble zu führen, als bestens qualifizierter Nachfolger erwiesen. Am 5. Dezember 2015 werden Sie erstmals Gelegenheit haben, das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach mit dem Philharmonischen Chor unter dem Dirigat von Paul Krämer in St. Marien, Bonn zu hören. Unser musikalisches Programm für die Saison 2015/2016 enthält wieder eine Reihe kammermusikalischer Aufführungen

von besonderem Reiz. Besonders möchte ich auf die Konzerte in der Kapelle des Alten Friedhofs Bonn zu Ehren von Robert und Clara Schumann sowie Ella Adaïewsky hinweisen. Weitere Highlights sind die gemeinsamen Aufführungen der Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven am 9.  und 13. September 2015 an der Seite des Philharmonia Orchestra London im Konzerthaus Dortmund und in der Kölner Philharmonie unter der Leitung von Christoph von Dohnányi. Mit zwei weiteren heraus­gehobenen Konzerten am 25. März 2016, mit dem Requiem von Gabriel Fauré sowie am 8. Juli 2016 mit dem Werk Von deutscher Seele, op. 28 von Hans Pfitzner, setzen wir als Philharmonischer Chor der Stadt Bonn unsere erfolgreiche musikalische Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn fort. Näheres bitte ich Sie, den nachfolgenden Programmseiten zu entnehmen. Ich würde mich freuen, wenn Sie auch in dieser Saison mit dem Philharmonischen Chor der Stadt Bonn die Freude an der Musik teilen würden, und heiße Sie als Gäste bei unseren Konzerten herzlich willkommen. Ihr

Georg Hilpert, Vorsitzender Philharmonischer Chor Bonn

3

Konzertübersicht 2015/2016 SEITE

06 08 10 12 14 16 18 20 22 24 26 4

Sonntag, 16. August 2015, 11 Uhr Clara Schumann, Ella Adaïewsky Zwei verkannte Komponistinnen der Romantik Sonntag, 16. August 2015, 18 Uhr Robert Schumann Liebesglück und Requiem Mittwoch, 9. September & Sonntag, 13. September 2015, 20 Uhr Ludwig van Beethoven Ode an die Freude Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr 11. Kölner Musiknacht Sing-in mit dem Netzwerk Kölner Chöre Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 Uhr Komitas Vardapet Zum 80. Todestag des „Vaters der ­armenischen Musik“ Samstag 5. Dezember 2015, 19 Uhr Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium Teil I–III Freitag, 25. März 2016, 19 Uhr Maurice Ravel, Francis Poulenc, Gabriel Fauré 5. Freitagskonzert: Gnadenlicht Sonntag 17. April 2016, 11 Uhr Leonard Bernstein „I hate music, but I like to sing” – Ein Komponistenporträt Dienstag, 10. Mai 2016, 20 Uhr Leonard Bernstein Mass – A Theatre Piece for Singers, Players and Dancers Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr Robert und Clara Schumann Geburtstagskonzert für Robert Schumann Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr Hans Pfitzner Von deutscher Seele

Notizen, Berichte, Repertoire SEITE

28 30 32 38 40 44 46

Sagen Sie jetzt nichts Thomas Neuhoff im Interview Neuer Chorleiter ab 2016 Paul Krämer Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn Vita und Mitglieder des Chores Schülerprojekte Rückblick auf Saint Nicolas-Kantate & Vorschau auf Mass Pressespiegel Saisonrückblick 2014/2015 Repertoire Aufführungen während der letzten 25 Jahre Impressum

5

Sonntag, 16. August 2015, 11 Uhr Kapelle des Alten Friedhofs Bonn

Clara Schumann und Ella Adaïewsky Zwei verkannte Komponistinnen der Romantik Clara Schumann Ave Maria (Abendfeier in Venedig) für gemischten Chor Lieder nach verschiedenen Dichtern für Singstimme und Klavier Variationen für Klavier über ein Thema von Robert Schumann Romanze für Violine und Klavier Ella Adaïewsky Vater unser für gemischten Chor Griechische Sonate für Klarinette und Klavier Präludien für Singstimme und Klavier Air rococo für Klavier Horazische Ode für Sopran, Bariton und Klavier

Constanze Haubrich, Hannah Kirrinnis, Susanne König Sopran Frederik Schauhoff Bariton Luisa Gehlen Klarinette Leh-Qiao Liao Violine und Klavier Georg Razumovskij Klavier Susanne und Ludwig Egener Rezitation Kammerchor des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn Thomas Neuhoff Leitung

Benefizkonzert zugunsten der Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit der GESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V. Karten zu 15 Euro erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle (siehe Seite 47)

Benefizkonzertreihe „Alter Friedhof Bonn“

Auch im Jubiläumsjahr 2015, anlässlich des dreihundert­jährigen Bestehens des Alten Friedhofs, trägt der Philharmonische Chor mit Benefizkonzerten zum Erhalt der alten Gräber bei. Kompositionen und Texte erinnern an prominente ­Verstorbene: an Robert und Clara Schumann sowie an die Virtuosin und Musik­ wissenschaftlerin Ella Adaïewsky. Sie alle fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof. Clara Schumann war als Klaviervirtuosin ein Star. Doch dass sie auch komponierte, wurde lange kaum wahrgenommen. Clara schrieb Musik zu einer Zeit, als man dies bei einer Frau als ungewöhnlich, ja ungehörig empfand. Robert äußerte sich zwar anerkennend, etwa über ihren Liederzyklus op. 13. Doch wenig später meinte er: „Clara hat eine Reihe von kleineren Stücken geschrieben, in der Erfindung so zart und musikreich, wie es ihr früher noch nicht gelungen. Aber Kinder haben und einen immer fantasierenden Mann und komponieren, geht nicht zusammen.“ Ella Adaïewsky war einer der Künstlernamen von Elisabeth von Schultz, geboren 1846 in St. Petersburg als Tochter deutsch-­baltischer Eltern. Ihr erfolgreiches Konzertieren schon in jungen Jahren erregte Auf­sehen in der russischen Hauptstadt. Als sie 1864 nach fast zwei­ jähriger Abwesenheit nach St. Petersburg zurückkehrte, gewann das dort soeben gegründete Konservatorium sie als renommierte ­Schülerin. Dort erhielt sie Klavier- und Kompositionsunterricht. Nach Abschluss ihrer Ausbildung mit dem Diplom „Freie ­Künstlerin“ ließ sie sich in Venedig nieder, wo sie musizierte, komponierte und musikwissenschaftliche Forschungen betrieb. In einem Salon in ­Venedig freundete sie sich mit Freifrau Franziska von Loë an und folgte deren Einladung nach Bonn. Von 1911 an hatte sie ihren Wohnsitz in Neuwied, hofiert von einem Freundeskreis, der sich für die Veröffentlichung ihrer Werke einsetzte. 1926 starb sie in Bonn und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

7

Sonntag, 16. August 2015, 18 Uhr Kapelle des Alten Friedhofs Bonn

Liebesglück und Requiem Robert Schumann Liederzyklus nach Heinrich Heine, op. 24 Requiem, op. 148 Andreas Post Tenor Kammerchor des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn Thomas Neuhoff Klavier

Benefizkonzert zugunsten der Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit der GESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V.

Karten zu 15 Euro erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle (siehe Seite 47)

Benefizkonzertreihe „Alter Friedhof Bonn“

Das Jahr 1840 wird häufig als Robert Schumanns „Liederjahr“ bezeichnet, denn mehr als die Hälfte seines gesamten Liedschaffens entstand in dieser Zeit, darunter die herausragenden Zyklen Dichterliebe, Frauenliebe und -Leben sowie der Eichendorff-Liederkreis, op. 39. Während der Vertonung von neun Heine-Gedichten aus dem Buch der Lieder schrieb Schumann an seine Verlobte: „Ach, Klara, was das für eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben.“ Schumanns Requiem entstand 1852 während seiner Zeit als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Im Vergleich zu Vorbildern wie Mozart oder Berlioz, deren RequiemVertonungen er kannte, entschied Schumann sich für eine stark geraffte Anlage. Die Worte „Requiem aeternam“ erklingen nur zu Beginn als Introitus. Wie in Oper und Oratorium vermeidet Schumann die Gliederung des Werkes in einzelne Nummern und bemüht sich um größere Zusammenhänge. Die Rahmentonart des Requiems, Des-Dur, ist bei Schumann häufig mit der Gedankensphäre von Tod und Religion, aber auch mit Versöhnung und Frieden verknüpft. In dieser Tonart endet Schumanns Dichterliebe op. 48, in Genoveva op. 81 erklingt sie zu Golos „Frieden, zieh’ in meine Brust“ und in Der Rose Pilgerfahrt op. 112 zu „Tod im Morgenrot“. Schumanns romantische Deutung der lateinischen Textvorlage fand bei den Zeitgenossen nicht nur Zustimmung. So hieß es 1864 in einem Beitrag der – seinerzeit von Schumann selbst gegründeten – Neuen Zeitschrift für Musik: „Schumanns Melodien wie Harmonien drücken kein Flehen, noch weniger Demut aus, vielmehr eine beseeligende, träumerische Ruhe [...]. Vom dichterischen Standpuncte aus ist eine solche Auffassung wahr, aber dem orthodox katholischen Begriffe – um so mehr, als der lateinische Ritualtext beibehalten – widerspricht sie.“

9

Mittwoch, 9. September 2015, 20 Uhr Konzerthaus Dortmund Sonntag, 13. September 2015, 20 Uhr Kölner Philharmonie

Ode an die Freude Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125 (1822–24) für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“

Charlotta Larsson Sopran Ruxandra Donose Mezzosopran Robert Dean Smith Tenor James Rutherford Bass Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Philharmonia Orchestra London Christoph von Dohnányi Dirigent

Die Kölner Aufführung wird gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Mit der Veranstaltung in Dortmund eröffnet das Konzerthaus Dortmund seine Spielzeit 2015/16.

Kartenverkauf über Konzerthaus Dortmund Tel. 0231 - 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de bzw. über KölnTicket Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de

Ludwig van Beethoven, 1820

2013 war die Premiere: An der Seite des ­Philharmonia Orchestra London stand der Philharmonische Chor Bonn im ­September 2013 – sowohl in der Kölner Philharmonie als auch beim ­Schweizer Lucerne-Festival – auf der Bühne bei den Auf­führungen von Hector Berlioz’ Roméo et Juliette unter der Leitung von ­Esa-Pekka Salonen, dem Chefdirigenten und künstlerischen Berater des welt­ berühmten Ensembles. Jetzt wurde der ­Philharmonische Chor Bonn für 2015 vom London ­Philharmonia erneut engagiert – diesmal für die Auf­führung der ­Neunten ­Sinfonie von Ludwig van Beethoven, unter der Leitung von Christoph von Dohnányi. Beim diesjährigen ­Beethovenfest Bonn wird das Werk nicht zu hören sein; empfiehlt sich da vielleicht ein Besuch in Köln oder ­Dortmund? Wohl zu Recht wurde die Neunte Sinfonie zu Beethovens ­ opulärstem Werk. In jeder seiner neun Symphonien experimenp tierte der Bonner – später Wiener – Meister, lotete er ­musikalische Aspekte neu aus: Aufbau und Struktur, thematische Arbeit, ­Rhythmus und Klang. Was ist es hier? Viele Orchesterwerke der damaligen Zeit beginnen – um das Publikum in den Saal zu rufen – mit einem Fortissimo des vollen Orchesters. (In der Bonner ­Beethovenhalle wird heute ein Thema aus dem Schlusssatz der Fünften Sinfonie von Beethoven dazu benutzt.) Der erste Satz der Neunten beginnt zögernd, suchend, bis das Thema gefunden ist. Ähnlich im vierten Satz: Er hebt an mit einem Dialog zwischen Bassgruppe und Orchester. Dieses macht „Vorschläge“ aus thematischem Material der anderen Sätze, die rezitativisch von den Bässen „abgelehnt“ werden. Sie finden schließlich selbst das Thema für die Zeilen „Freude, schöner Götterfunken“, das durch die Orchesterstimmen wandert. Durch rhythmisch-motivische Arbeit wird die Musik wilder, bis der Vokalbass Einhalt gebietet und die „Ode an die Freude“ beginnt.

11

Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr Großer Sendesaal des WDR Köln

11. Kölner Musiknacht First Night Of The Choral Season „Sing-in“ mit dem Netzwerk Kölner Chöre Das Publikum ist eingeladen, Ausschnitte aus Chorwerken mitzusingen, die für die Spielzeit 2015/16 im ­Abonnement des Netzwerks Kölner Chöre geplant sind: Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem Johann Sebastian Bach, Johannes-Passion Joseph Haydn, Nelson-Messe Leonard Bernstein, Mass

Kartäuserkantorei Köln KölnChor Rodenkirchener Kammerchor Chor des Bach-Vereins Köln Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Neues Rheinisches Kammerorchester Paul Krämer, Walter Mik, Thomas Neuhoff, Wolfgang Siegenbrink Dirigenten

Tickets für die gesamte Musiknacht bei KölnTicket Tel. 0221 - 2801, www.koelnticket.de

Im Rahmen der beliebten „Kölner Musiknacht“ wird dem Publikum in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit geboten, selbst mitzusingen: Vier bekannte Chorstücke, von Mendelssohn („Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ aus Paulus), Mozart („Dies irae“ aus Requiem), Haydn („Dona nobis pacem“ aus NelsonMesse) und Johann Sebastian Bach (Choräle aus JohannesPassion) sowie ein weithin unbekanntes Chorstück von Bernstein („Agnus Dei“ aus Mass) werden in einer knapp einstündigen Probe um 18 Uhr erarbeitet. Um 19 Uhr werden die gemeinsam einstudierten Stücke dann als Konzert aufgeführt, das auf WDR 3 live übertragen wird. In der „Kölner Musiknacht“ werden ab 19 Uhr zu jeder vollen Stunde Simultankonzerte von maximal 40 Minuten Dauer angeboten. Dadurch erhält das Publikum die Möglichkeit, im Laufe der Nacht von einer Spielstätte zur nächsten zu wechseln.

13

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 Uhr Schumannhaus Bonn-Endenich

Hommage A Komitas Zum 80. Todestag des „Vaters der ­armenischen Musik“ Komitas Vardapet Weltliche und geistliche Werke, Briefe, Dokumente Banu Böke Sopran Sofia von Freydorf Violoncello Mariam Tonoyan Klavier Vokalsolisten des P ­ hilharmonischen ­Chores  der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln Susanne und Ludwig Egener Rezitation Thomas Neuhoff Leitung

Eintritt frei

Komitas, 1902

Soghomon Soghomonian, 1869 im damaligen Osmanischen Reich als Angehöriger der armenischen Minderheit geboren, wurde mit elf Jahren Vollwaise. Wegen seiner musikalischen Begabung erhielt er eine Ausbildung im Kloster Etchmiadzin (20 Kilometer westlich von Jerewan, der heutigen Hauptstadt Armeniens) und nahm bei seiner Ernennung zum „Vardapet“ (geistlicher Doktortitel) den Namen Komitas an. Nachdem er die traditionelle Musik der Armenischen Kirche – erstmals in der Geschichte – in moderne Notenschrift übertragen hatte, begann er, die bis dahin nur mündlich überlieferten Lieder seines Volkes aufzuschreiben und in Notendruck zu veröffentlichen – ein „armenischer Bartók“. Dabei profitierte er von seiner profunden Kenntnis westlicher klassischer Musik, die er bei Studienaufenthalten in Berlin und Paris erworben hatte. Als Musikwissenschaftler, Chorleiter und Komponist erwarb er sich internationale Anerkennung. Der Armenier-Genozid im Jahr 1915 brachte eine dramatische Wende in sein Leben: Komitas überlebte zwar die türkischen Todeslager dank einer Intervention westlicher Fürsprecher, blieb jedoch von einer posttraumatischen Belastungsstörung gekennzeichnet, sodass ihm das Komponieren nicht mehr möglich war. Fast zwanzig Jahre, bis zu seinem Tod im Oktober 1935, musste er in psychiatrischen Einrichtungen verbringen. „Hommage à Komitas“ ist ein dreiteiliges Konzertprojekt von Thomas Neuhoff zum 80. Todestag des Komponisten. Es beginnt am 21. Oktober 2015 im Bonner Schumannhaus – vormals eine psychiatrische Anstalt, in der Schumann seine letzten Lebensjahre verbrachte; es wird fortgesetzt am 23. Oktober in Köln mit „Kirchentöne“ (Antoniterkirche, 18:15 Uhr) und endet am 24. Oktober 2015 in Berlin mit „Bach und Komitas“ (Luisenkirche Charlottenburg, 19:15 Uhr). Im Mittelpunkt des von Thomas Neuhoff dirigierten und moderierten Programms stehen die türkisch-deutsche Sopranistin Banu Böke und die armenische Pianistin und Cembalistin Mariam Tonoyan.

15

Samstag 5. Dezember 2015, 19 Uhr St. Marien, Adolfstraße 28, Bonn

Weihnachtsoratorium Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium Teil I–III Annika Boos Sopran Ruth Volpert Alt Tobias Hunger Tenor Erik Sohn Bass Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Concerto con Anima Ingeborg Scheerer Konzertmeisterin Paul Krämer Dirigent

Karten zu 25 Euro (ermäßigt 18 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle (siehe Seite 47)

Gerrit van Honthorst „Anbetung der Hirten“, 1622

Weihnachten ohne Weihnachtsoratorium? Der Philharmonische Chor Bonn setzt das beliebte Werk des Thomaskantors wieder einmal aufs Programm, in diesem Jahr dirigiert von Paul Krämer, der im Sommer 2016 Nachfolger von Chorleiter Thomas Neuhoff werden soll (siehe S. 29 & 30). Bachs Oratorium umfasst insgesamt sechs Kantaten, in denen die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu bis zum Besuch der drei Weisen erzählt wird. Bach hatte sie für die Gottesdienste an den drei Weihnachtstagen, Neujahr, dem Sonntag nach Neujahr und Epiphanias (Dreikönigstag) vorgesehen. In den Teilen I bis III wird das Geschehen in der Christnacht geschildert; sie erscheinen dadurch in sich abgeschlossen, und es bietet sich an, sie zusammen in einem Konzert aufzuführen. Bachs Weihnachtsoratorium wurde vor allem durch die feierlichen Eingangschöre populär. Neben den Arien sind sie zweifelsohne die musikalischen Höhepunkte in dem Werk. Mit reicher instrumentaler Besetzung und vierstimmigem Chor verleihen sie der Freude über die Geburt Christi Ausdruck. Sie sind als repräsentative Festmusik angelegt, stehen alle in Dur-Tonarten und beschwingtem Dreier-Takt. Trompeten und Pauken symbolisieren die göttliche Sphäre, Streicher und Flöten die himmlische der Engel und die Oboen die der Hirten, stellvertretend für alle Menschen.

17

Freitag, 25. März 2016, 19 Uhr Beethovenhalle Bonn

5. Freitagskonzert Gnadenlicht Maurice Ravel Pavane pour une infante défunte (1899/1910) Francis Poulenc Stabat Mater (1950) Gabriel Fauré Requiem, op. 48 (1885–87)

Katharina Persicke Sopran Björn Bürger Bariton Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Beethoven Orchester Bonn Marc Soustrot Dirigent

Konzerteinführung um 18:25 Uhr Im Anschluss: NachKlang mit Marc Soustrot im Nordfoyer der Beethovenhalle

Karten erhältlich über BonnTicket Tel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de

Marc Soustrot, 1995 bis 2003 Generalmusikdirektor in Bonn, hatte seinerzeit viele Werke französischer Komponisten im Gepäck. Noch in lebhafter Erinnerung ist die Aufführung von Francis Poulencs Dialogues des Carmélites, die der Philharmonische Chor unter seiner Leitung dem Publikum bot. Zum Karfreitagskonzert ist der international gefragte Dirigent wieder einmal in Bonn und dirigiert den Philharmonischen Chor bei Poulencs Stabat Mater und dem Requiem von Gabriel Fauré. Francis Poulenc wandte sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der „Groupe des Six“ gegen die Tonsprache der Impressionisten, die ihr tonales Zentrum oft verschleiert, sowie gegen die als schwülstig empfundene wagnerische Musik. Ähnlich wie Strawinsky sah er sich in der Tradition des Neoklassizismus, der sich auf Konzertformen des 18. Jahrhunderts berief. Mitte der 1930er Jahre wandte sich Poulenc nach dem Unfalltod eines Freundes dem katholischen Glauben zu. Dies schlug sich in einer Reihe geistlicher Werke nieder, die oft als seine wichtigsten Arbeiten gesehen werden, auch wenn er selbst seinen Schwerpunkt in der Oper sah. Mit dem Stabat Mater von 1950 knüpfte er vor allem an spätromantische Klangwelten an. Das von gespannter Harmonik geprägte Werk ist groß besetzt und weist einen anspruchsvollen A-cappella-Satz auf, der bisweilen an Musiktraditionen der russischorthodoxen Kirche erinnert. Typisch für alle Kompositionen Poulencs – in Zeiten zunehmender Abstraktion – ist die Beibehaltung des melodischen Elements. Dies hat er gemein mit Fauré, der der französischen Komponisten­ generation vor ihm angehörte. Auffallend in Faurés Requiem: das fehlende „Dies irae“. Von den darin geschilderten Schrecken des Jüngsten Gerichts sahen andere Komponisten sich oft zu klangmächtigen Vertonungen veranlasst. Nicht so Fauré: Sein Requiem klingt selig, sanft mit „In paradisum“ aus, das gleichfalls aus dem liturgischen Text stammt, aber nur selten vertont wurde.

19

Sonntag 17. April 2016, 11 Uhr Kammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn

„I hate music, but I like to sing” Porträt des Komponisten Leonard Bernstein Mit Musikbeispielen aus West Side Story, Chichester Psalms, Candide, Mass u.a. Elena Harsányi Sopran Rabih Lahoud Bariton Erik Sohn Bariton Sofia von Freydorf Violoncello Leh-Quiao Liao Klavier Georg Razumovskij Klavier Schlagzeugensemble Ansgar Buchholz und Schüler Mitglieder des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln Thomas Neuhoff Leitung und Moderation

Karten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle (siehe Seite 47)

Leonard Bernstein, 1971

Zur Einstimmung auf Bernsteins Mass am 10. Mai 2016 in Köln veranstaltet der Philharmonische Chor zuvor wieder eine Matinee, bei der in Text und Musik ein Porträt des Komponisten gezeichnet werden soll. Charakteristisch für Mass ist das kunstvolle Ineinander und der ständige Wechsel zwischen klassischer Sinfonik und Elementen von Rock, Blues und Jazz. Um mit seiner Musiksprache vertraut zu machen, erklingen in der Matinee Beispiele aus anderen Vokalwerken Bernsteins. Weltberühmtheit erlangte Bernstein mit dem Musical West Side Story, das 1957 uraufgeführt wurde. Titel wie „Maria“, „Tonight“ oder „I feel pretty“ sind Beispiele eher konventioneller melodischer Erfindung. Die gibt es auch in Mass. Doch Stücke wie „I like to be in America“ mit seinem mitreißenden Wechsel von 6/8- und 3/4-Takt oder „Cool“ weisen schon deutlicher auf den Stil von Mass hin, eine Auftragskomposition von 1971. Auch in den 1965 entstandenen Chichester Psalms, die der Philharmonische Chor schon mehrfach in Bonn aufgeführt hat, herrschen ungewohnte Taktarten und Rhythmen vor, die dem hebräischen Text geschuldet sind. Stark rhythmische Abschnitte kontrastieren mit melodisch-lieblichen. Wie in seinem gesamten Œvre verwendet Bernstein auch in den Chichester Psalms eine gespannte, mit Dissonanzen angereicherte Harmonik, zwischen tonaler und atonaler Tonsprache changierend. Bernstein selbst erklärte seinen Kompositionsstil so: „Sucht man in meiner Musik nach dem Gegensatz von Optimismus und Pessimismus, so wird man ihn am ehesten im Spannungsfeld von Tonalität und Atonalität finden.“

21

Dienstag, 10. Mai 2016, 20 Uhr Kölner Philharmonie

Kölner Chorkonzerte Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit „Acht Brücken. Musik für Köln“ Leonard Bernstein Mass – A Theatre Piece for Singers, Players and Dancers (1971) Kölner Erstaufführung der ­vollständigen Fassung halbszenische Version Jubilant Sykes Bariton (Celebrant) Musical-Studierende der Musikhochschulen in NRW (Street Chorus) Chor des Bach-Vereins Köln Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Jugendprojektchor mit Schülerinnen und Schülern aus der Region Köln/Bonn Matt Herskowitz Trio New York Gürzenich-Orchester Köln Martin Füg Regie Thomas Neuhoff Dirigent

Karten erhältlich über KölnTicket Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de

Mass war ein Auftragswerk für die Eröffnung des „John F. Kennedy-Center for the Performing Arts“ in Washington 1971. Jacqueline Kennedy-Onassis, die Witwe des 1963 ermordeten Präsidenten, hatte Bernstein, der seine Symphonie Kaddish dem Andenken Kennedys gewidmet hatte, den Auftrag erteilt. Das Thema von Mass ist die Frage nach der Bedeutung von Religion und ihren überlieferten Ritualen für den Menschen von heute. Die vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs entstandene Komposition, in der verschiedene musikalische Stile des 20. Jahrhunderts wie Jazz, Rock, Blues und BroadwayMusical neben klassisch-expressionistischer Chorsinfonik und Zwölftontechnik stehen, schildert eine katholische Messe, in deren Verlauf den Teilnehmern und schließlich auch dem Priester, der die Feier leitet, starke Glaubenszweifel kommen. Dem jüdischen Komponisten Leonard Bernstein wurde nach der Uraufführung Provokation und Blasphemie vorgeworfen, doch die bezwingende Kraft seiner Crossover-Musik war und ist bis heute unumstritten. Der vollständige Titel des Werkes – Mass. A Theatre Piece Singers, Players and Dancers – nennt zwei scheinbar unvereinbare Aufführungsorte und Gattungen: Kirche und Theater. Bernstein selbst sagte, er habe weder eine lateinische Messe noch ein streng religiöses Werk schreiben wollen. Mass sei ebenso religiös wie seine Kaddish-Symphonie. Beide Stücke seien als religiöse Aussage zu verstehen, doch sollten sie nicht im Zusammenhang mit „organisierter Religion“ aufgeführt werden. for

Mass war von Anfang an szenisch konzipiert. Die Partitur enthält genaue Anweisungen zur Choreografie und den Aktionen von Sängern und Schauspielern. In Köln soll das Werk in einer halbszenischen Version zur Aufführung kommen.

23

Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr Kammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn

Geburtstagskonzert für Robert Schumann Robert und Clara Schumann Zwölf Gedichte aus Friedrich Rückerts ‚Liebesfrühling‘, op. 37 Robert Schumann Ausgewählte Duette für Sopran, Tenor und Klavier Mojca Erdmann Sopran Andreas Post Tenor Thomas Neuhoff Klavier

In Zusammenarbeit mit dem Bonner ­Schumannfest und dem Bach-Verein Köln

Karten zu 25 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle (siehe Seite 47)

Robert Schumann, 1839

Mit diesem Programm verabschiedet sich Thomas Neuhoff als Leiter des Philharmonischen Chores Bonn – Klavier spielend. Am Klavier begann 1982 bei Mendelssohns Elias seine Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Chor; und die Vokalmusik der Romantik ist immer Neuhoffs heimliche Liebe geblieben – was die beliebte Komponistenporträt-Reihe im Kammermusiksaal belegt: Lieder und Chorwerke von Mendelssohn, Brahms, Mahler oder Wolf standen immer wieder auf dem Spielplan. Die Musik Robert Schumanns spielte für Neuhoff dabei stets eine herausragende Rolle, nicht nur 2010, als er zum 200. Geburtstag des Komponisten eine sieben Stunden lange „­Schumann-Nacht“ organisierte. Das diesjährige ­Geburtstagskonzert ist auch ein Hinweis darauf, dass der langjährige Chorleiter sich künftig wieder mehr der Liedbegleitung und der Kammermusik zuwenden wird.

25

Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr Beethovenhalle Bonn

8. Freitagskonzert Hans Pfitzner Von deutscher Seele, op. 28 Maria Bengtsson Sopran Michaela Schuster Alt Thomas Mohr Tenor Albert Pesendorfer Bass Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent

Konzerteinführung mit Stefan Blunier „Abschiedsstimmungen“ um 19:25 Uhr

Karten erhältlich über BonnTicket Tel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de

Hans Pfitzner, geboren 1869, widmete sich zu Beginn seiner Tätigkeit als Komponist insbesondere der Vertonung von Gedichten deutscher Romantiker. Es war sein künstlerisches Ziel, das lyrische Ich, das aus diesen Texten sprach, zu seiner entzwei gegangenen Welt in Beziehung zu setzen. Sein berühmtestes Werk, die musikalische Legende Palestrina, entstand während der Jahre des Ersten Weltkriegs. Pfitzners Opus 28 Von deutscher Seele, im Untertitel als „Romantische Kantate“ bezeichnet, datiert von 1921. Die Gedichte, die er dem Werk zugrunde legte, stammen von Josef von Eichendorff. Unter der Überschrift „Mensch und Natur“ versammelt Pfitzner im ersten Teil der Kantate Texte, in denen es um menschliche Unzulänglichkeit, Todesgewissheit und Ziellosigkeit geht. Dem werden im zweiten Teil „Leben und Singen“ die Sphären von Nacht, Traum und Kunst – Begriffe von zentraler Bedeutung im Denken Pfitzners wie auch der deutschen Romantik – gegenübergesetzt. Pfitzner verstand sich als deutsch-nationaler Romantiker. Seiner spätromantischen Tonsprache treu bleibend, kam er in expressiven Passagen gleichwohl der Neuen Musik von Arnold Schönberg oder Ferruccio Busoni nahe – gegen die er jedoch in seinen musiktheoretischen Schriften heftig polemisierte. Von deutscher Seele erinnert vielfach an Gustav Mahler, der in seinen Symphonien ebenfalls die Grenzen der Musiktradition auslotete. Das groß dimensionierte Werk entzieht sich allen gängigen Mustern: Es vereint Elemente von Kantate, Lied und Symphonie. Die Musik bleibt fast immer verhalten, kammermusikalisch, selbst in den ausgedehnten instrumentalen Zwischensätzen. Nur jeweils gegen Ende wird in den beiden Teilen ein dreifaches Forte erreicht; dann klingen sie im Piano aus.

27

Sagen Sie jetzt nichts Thomas Neuhoff über seine Zeit vor, während und nach dem Philharmonischen Chor Bonn

Geboren 12. Januar 1957 Beruf Musiker Ausbildung Wangenheim, Gardiner, Rilling Status Im Bernstein-Fieber

Nach über 30 Jahren wirst Du den Taktstock an Paul Krämer ­weitergeben. Wie werden in Zukunft dann Deine Dienstagabende aussehen?

28

Thomas Neuhoff stammt aus einer Familie, in der von jeher Kirchenmusik eine große Rolle spielte. Der Enkel des Kirchen­ musikdirektors Kurt Freitag, 2005 selbst zum KMD ernannt, hatte bereits als 14-Jähriger eine Organistenstelle inne. Stilistische Vielfalt, Neugier auf Unbekanntes und die Vermittlung von Musik nicht nur an Kenner, sondern vor allem auch an neue, junge Hörerschaften – das sind die Markenzeichen des Chorleiters Thomas Neuhoff. Seit

Fünf Minuten vor Konzertbeginn: Was sehen wir?

Manchmal klingt der Bass wie ein „Kalker Gedeck“. Was heißt das?

1983 ist Neuhoff künstlerischer Leiter des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn. Höhepunkt der Konzertsaison 2015/16 wird Leonard Bernsteins Mass. Mit der Auf­führung dieses spektakulären Crossover-Werkes geht für Neuhoff ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Und zugleich setzt er damit ein Ausrufezeichen zum Ende seiner Tätigkeit als Leiter des Philharmonischen Chores, die im Sommer 2016 der junge Dirigent Paul Krämer übernehmen soll.

Was tust Du nach einem Konzert?

Für jeden falschen Einsatz aus dem Chor forderst Du einen Piccolo. Hast Du noch Platz?

Was ist Dein Ausgleich zur Musik?

Wie hat der Philchor Dich geprägt?

29

Neuer Chorleiter ab 2016

Paul Krämer, geboren 1990, wuchs in „Caleidon“ zusammen, mit dem er neben Oberhausen auf und erhielt dort mit sechs Neuer Chormusik Die Schöpfung von Joseph Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Haydn und das ­Weihnachtsoratorium von Später folgte Unterricht in Klarinette, Orgel, Johann Sebastian Bach aufführte. Gesang und Musiktheorie. Noch während seiner Schulzeit absolvierte er eine kirchen- Seit Mitte 2013 ist Paul Krämer ­künstlerischer musikalische Ausbildung (C-Abschluss). Im Leiter der Kartäuser­kantorei Köln, mit der Rahmen seines anschließenden Studiums er bereits in der Kölner P ­ hilharmonie sowie der Mathematik und der Schulmusik erhielt in der Stettiner ­Philharmonie zu hören war. er Dirigierunterricht bei Prof. Eberhard 2015 erhielt die Kartäuserkantorei Köln Metternich. 2012 nahm Paul Krämer ein unter seiner Leitung die Auszeichnung Dirigierstudium bei Prof. Marcus Creed an „Gold“ beim International Passion Music der Hochschule für Musik und Tanz Köln Festival Szczecin. (HfMT) auf. Weitere Anregungen erhielt er auf Musikakademien im In- und Ausland Der Philharmonische Chor der Stadt von Dirigenten wie Morten Schuldt-Jensen, Bonn wählte Paul Krämer zum neuen Timothy Brown, Neville Creed und Martin Chor­direktor ab dem Jahr 2016. Bereits Berger sowie in der Zusammenarbeit mit jetzt ist er intensiv in die Probenarbeit Markus Stenz und Andreas Spering. ein­gebunden. Unter seiner Leitung wird der ­Philharmonische Chor im ­Dezember 2010 gründete Paul Krämer den Kölner 2015 das Weihnachtsoratorium von Studienstiftungschor, mit dem er unter Johann Sebastian Bach aufführen. anderem im Kölner Dom und im Kölner Gürzenich auftrat. Außerdem arbeitet er Paul Krämer ist Stipendiat der Begabten­ regelmäßig mit dem Vokalensemble der förderorganisation „Studienstiftung des HfMT Köln und dem Projekt­ensemble deutschen Volkes“ (SddV).

30

Meine Herren, darf ich bitten? Beethoven Ode an die Freude Bach Weihnachtsoratorium Fauré Requiem Bernstein Mass Auswahl unserer nächsten großen Projekte

Wir suchen junge Männer­stimmen mit Chor­ erfahrung für unsere nächsten Chorprojekte. Unser Chor ist ein semi­professionelles Ensemble, bestehend aus 120 ­aktiven Sänger­innen und Sängern. Bereits seit ­unserer Gründung 1852 sind wir ein fester Bestandteil der ­Bonner Kultur. ­Neben der Pflege des tradi­tionellen ­Repertoires erarbeiten wir unter der Leitung unseres Chorleiters auch immer wieder selten zu hörende ­große Chorwerke des 20. Jahr­ hunderts. Wenn du deiner Stimme Gehör verschaffen möchtest und du dabei den guten Ton triffst, freuen wir uns, von dir zu hören. Wir proben ­jeden Dienstag ab 19:30 Uhr im Gemeindesaal der Lukaskirche Bonn. Bei Interesse melde dich bei unserem Chor­leiter Thomas Neuhoff: [email protected]

31

Wir machen Stimmung Die Mitglieder des Philharmonischen Chores Bonn

Philharmonischer Chor der Stadt Bonn e.V.

Erfahren Sie auf den nächsten ­Seiten mehr über unseren Chor und unsere Sänger­innen und Sänger. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn e.V.

Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn ist ein semiprofessionelles Ensemble von rund 120 aktiven Sängerinnen und Sängern. Er ging aus dem 1852 gegründeten „Städtischen Gesangsverein“ hervor und gilt heute als Bonns führender weltlicher Oratorienchor. Die Mitwirkung bei den städtischen Chorkonzerten, vornehmlich unter Leitung des Bonner Generalmusikdirektors, ist die Hauptaufgabe des Chores. Darüber hinaus wirkt er häufig beim Internationalen Beethovenfest mit und gestaltet – in wechselnden Besetzungen – auch kammermusikalische Konzertreihen. So etwa jeweils im Sommer die Benefizkonzerte auf dem Alten Friedhof in Bonn, durch dessen Flair die Darbietungen einen ganz eigenen Charakter entwickeln. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Kammerkonzerte im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, in denen meist einzelne Komponisten porträtiert oder thematische 34

Schwerpunkte gesetzt werden. Ein besonderes Anliegen ist es dem Philharmonischen Chor und seinem künstlerischen Leiter Thomas Neuhoff darüber hinaus, Kinder und Jugendliche durch abwechslungs­ reiche Schülerprojekte an Musik außerhalb des gängigen Konsums heranzuführen. Als musikalischer Botschafter der Beethovenstadt Bonn wird der Philharmonische Chor gern zu Gastkonzerten im In- und Ausland eingeladen. So führten ihn in den letzten Jahren Konzertreisen nach Japan, England, Frankreich, Schweden, Belgien und in die Schweiz. Beim internationalen Lucerne Festival gab der Philharmonische Chor 2013 sein Debüt an der Seite des London ­Philharmonia Orchestra mit Roméo et Juliette von Hector Berlioz unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen. Die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete diese mitreißende und künstlerisch glanzvolle Aufführung als „Sternstunde des vierwöchigen Sommerfestivals“.

Seit 1983 ist Kirchenmusikdirektor Thomas Neuhoff künstlerischer Leiter des Chores. Unter seiner Führung konnte die Qualität des Philharmonischen Chores eindrucksvoll gesteigert werden. So wurde der „­Philchor“ zu einem gefragten Ensemble im In- und Ausland. Neben der Pflege des ­traditionellen Repertoires erarbeitet der Chor unter Leitung von Thomas Neuhoff selten zu hörende große Chorwerke des 20. Jahrhunderts, darunter The Dream of Gerontius und The Kingdom von Edward Elgar, A Child of our Time von Michael Tippett, In Terra Pax von Frank Martin oder Franz Schmidts Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln. Zu den Höhepunkten der musikalischen Arbeit in der jüngeren Vergangenheit zählen die Aufführungen von William Waltons Belshazzar’s Feast und Arthur ­Honeggers Une Cantate de Noël in der Kölner ­Philharmonie sowie Benjamin

­Brittens Saint ­Nicolas-Kantate als ge­lun­ gener Ab­schluss eines beeindruckenden Schülerprojekts. Am 10. Mai 2016 wird sich KMD Thomas Neuhoff nach dann 33 sehr erfolgreichen Jahren mit einer Aufführung von Leonard Bernsteins Mass, im Rahmen des Kölner Musikfestivals „Acht Brücken“, als künstlerischer Leiter des Philharmonischen Chores Bonn verabschieden. Seinen Nachfolger Paul Krämer kann das Publikum bereits am 5.  Dezember 2015 kennenlernen. Dann wird der Philharmonische Chor das ­Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, Teil I bis III, unter Leitung seines künftigen Direktors in Bonn aufführen. Paul Krämer leitet seit 2013 die Kartäuserkantorei Köln und unterstützt schon derzeit die Probenarbeit des ­Philharmonischen Chores.

35

Die Mitglieder des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn Sopran Kerstin Baldauf Catharina Balling Christiane Baron Sue Bailey Johanna Bemmann Sabine Bewerunge Karola Block Constanze Cremer Gabriele Esch Barbara von Faber Irmgard Friedrichs Claudia Füg Alina Gehlen Brigitte Half Brigitte Hanisch-Zelle Melanie Heckelsberg Heike Heinen Adrienne Herrmann Verena Hilpert Silvia Hoch Stephanie Knobloch Susanne König Uta Lanske Katharina Lehmann

Elisabeth Lilge Ursula Lindenthal Blanca Lizarraga Erika Mager Dr. Margarete Müller-Marsall Dr. Ursula Nolte Annett Reischert-Bruckmann Marion Sassen Gisela Schmidt Nicole Schmidt Dr. Barbara Schmidt-Durdiak Jennifer Schönleiter Dagmar Schröder-Barion Brigitte Schwaderer Dr. Birgit von Seggern Nina Senger-Mertens Neele Speck Dr. Karla Sponar-Asiain Anna Stercken Silke Tiggemann Julia Vreden Silvia Walker Aike Wiegner Dr. Anna Zoporowski

Tenor Christoph Aißlinger Dr. Johannes Bender Gerold Blasig Robert Bernacik Dr. Peter Breil Laurens van Bussel Joachim Franz Dr. Michael Grewe Dr. Georg Hilpert Philipp Höppner Johannes Kenkel

36

Eric Lange Dr. Oliver Lange Christian Leber Oliver Müllenbach Mark Peters Michael Schaefers Sven Schlesiger Dr. Eberhard Schlicker Raphael Schneider Toralf Schönleiter

Alt Dr. Urte Afflerbach-Breuer Karin Baldingen Doris Brinkmann Dr. Dagmar Broemme Lisa Jane Coppack Laura de la Cruz Frauke Dungs Dr. Ursula Egyptien Mechthild Finkelnburg Kristina-K. Fromm Andrea Gersch Stefanie Hochheim Jo Hopper Britta Klein Ute Kloevekorn Christiane Kühn Aline Kurtenacker Susanne Lammerz Beate Leber Gertrud Liepelt

Karin Linden Renate Lubitz Ulrike Lucius Dr. Annette Münzenberg Dr. Monika Neumann-Justen Beate Nikorowitsch Annika Paulun Dr. Ursula Pinsdorf Ute Poschenrieder Dr. Sonja Puttkamer-Krampe Charlotte Schick Pia Schievink Charlotte Schneider Annette Siebke Franziska Schlué Silke Steinke Gabriele Teichmann Karin Tkotz Daria Yakovleva

Bass Dr. Martin Asiain Dr. Andreas Baumgärtner Jonas Breull-Wierschem Fabian Droste Joachim von Eynern David Faßbender Wolf-Dieter Finkelnburg Joachim Gantzsch Joshua Gehlen Hans-Georg Gersch Dr. Gerhard Hautmann Jürgen Heinen Christoph Jansen Martin Junghöfer

Bernhard Klein Herbert Kracht Winfrid Langer Dr. Mark Lenkewitz Stefan Lihs Benno Meny Dr. Iliya Nickelt Dr. Hans-Dietrich Pallmann Klemens Roloff Dr. Stephan Russek Tobias Senger Stefan Waechter Bernd Weber

37

Schülerprojekt – Rückblick auf Benjamin Brittens Saint Nicolas-Kantate

Benjamin Britten war zeitlebens daran interessiert, Kinder und Jugendlich­e an anspruchsvolle, auch zeitgenössische Musik heranzuführen. Diesem Bemühen entsprang die Kantate vom Leben des ­Heiligen Nikolaus, in deren Auf­führung neben erwachsenen Profis auch Kinder­ chöre und ein mit Jugendlichen besetztes In­strumentalensemble eingebunden werden können. In den Konzerten des Philharmonischen Chores Bonn und des Kölner Bach-Vereins am 6. und 7. Dezember 2014 standen unter der Leitung von Thomas Neuhoff neben einem jugendlichen Instrumental­ ensemble und dem Kinderchor der Lukaskirche Bonn auch rund einhundert achtbis zwölfjährige Schülerinnen und Schüler aus dem Raum Köln/Bonn auf der Bühne,

38

die vorher noch niemals mit derartiger Musik in Berührung gekommen waren. Ein gutes Drittel der jungen Chorsänger waren Kinder mit Migrationshintergrund, die das Lied von der Geburt des Heiligen nicht nur in der englischen Originalversion, sondern auch in ihren Muttersprachen voller Begeisterung intonierten. Die Klasse 7c der Elisabeth-Selbert-Gesamt­ schule Bonn-Bad Godesberg erarbeitete im Deutsch- und Kunstunterricht Materialien, darunter deutsch/türkische Einführungstexte und Spielszenen zu markanten Episoden der Heiligenvita, die in die Konzerte eingefügt wurden und außerdem in einer eigenen Schülerpräsentation am 5. Dezember zusammen mit musikalischen Kostproben breiten Raum einnahmen.

Schülerprojekt – Vorschau auf Leonard Bernsteins Mass

Der Philharmonische Chor wird zu Mass von Leonard Bernstein wieder ein breit gefächertes Schülerprojekt in Bonn an­bieten. Parallel dazu arbeitet der Bach-Verein Köln, der ebenfalls an der Auf­führung beteiligt sein wird, mit Schülerinnen und Schülern der Region Köln zusammen. Das Spektrum reicht vom aktiven Mitsingen im offenen Kinder- und Jugendchor (8 bis 16 Jahre; Anmeldung s. u.) bis zu thematischer Mitarbeit 16- bis 18-­Jähriger in den Fächern Englisch, Geschichte, Religion, Latein, Ethik, Kunst und Musik. Partner­schule des Philharmonischen Chores ist dabei die Elisabeth-SelbertGesamt­schule in Bad Godesberg. Thema des Werkes ist die Frage nach der Bedeutung von Religion und ihren überlieferten Ritualen für den Menschen von heute. Die vor dem Hintergrund des Vietnam-­Krieges entstandene Komposition (Uraufführung 1971) schildert die Feier

einer katholischen Messe, in deren Verlauf den Teilnehmern und schließlich auch dem Zelebranten ernsthafte Glaubenszweifel kommen. Dem Juden Bernstein wurde zwar seinerzeit Provokation und Blasphemie vorgeworfen, doch die bezwingende Kraft seiner zwischen expressionistischmoderner Klassik, Musical und Rock changierenden Musik war und ist unumstritten, ein Beispiel für gelungenen „Crossover“. Für den Kinder- und Jugendchor hat Bernstein eine dankbare, wenn auch anspruchsvolle Partie komponiert. Bei unserer Aufführung ergibt sich für interessierte Schulchöre, aber auch für Einzelpersonen die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Jugendlichen und mit dem Philharmonischen Chor, dem Bach-Verein und dem Gürzenich-Orchester in der Kölner Philharmonie aufzutreten. Info und Anmeldung bei [email protected]

39

Saisonrückblick 2014/2015 Beethoven, Ode an die Freude […] Es war eine schöne Idee von den Veranstaltern, das Bundesjugendorchester (BSO) einzuladen, das immer noch seinen Verwaltungssitz in der Beethovenstadt hat, wo es von dem kürzlich verstorbenen, früheren Bonner Generalmusikdirektor Volker Wangenheim mit gegründet wurde. Dass Markus Stenz, der bis zum Ende der abgelaufenen Saison Gürzenich-Kapellmeister in Köln war, einer der prominentesten Schüler Wangenheims gewesen ist, passte ebenso schön ins Bild wie die Tatsache, dass auch Tabea Zimmermann in ihren frühen Jahren am Bratschenpult des BSO saß. General-Anzeiger, 1. August 2014

[…] Als im Schlusssatz der „Neunten“, der zusätzlich zum Tournéeprogramm gespielt wurde, Regen fiel, brach Stenz („Oh, Freunde, nicht diese Tropfen!“) mit Rücksicht auf die Instrumente das Konzert für eine gute halbe Stunde ab. Dann bekamen noch einmal die Solisten […] und Thomas Neuhoffs Philharmonischer Chor Bonn die Chance, ihr Können zu zeigen. Stenz ließ den Schlusssatz von Opus 125 erneut erklingen. Welch ein Jubel im Schiller’schen Text, welch ein Jubel beim Publikum! Bonner Rundschau, 1. August 2014

Brahms, Ausgewählte Lieder Schumann, Der Rose ­Pilgerfahrt Brahms, Ein deutsches Requiem Bereits zum achten Mal engagiert sich der Philharmonische Chor der Stadt Bonn unter Leitung seines Dirigenten Thomas Neuhoff für den Erhalt des Alten Friedhofs mit einer Reihe von Benefizkonzerten. […] Besonders das erste Lied, „Es tönte ein voller Harfenklang“, ließ die virtuose Begleitung erahnen, die Brahms vorgesehen hatte. Die nur 15 Damen des Chores zeigten sich von ihrer besten Seite. General-Anzeiger, 4. August 2014

Für die Mitglieder des Kammerchors des Philharmonischen Chores handelt es sich auch um ein wohlvertrautes Stück, mit dem sie vor wenigen Wochen das Schumannfest in Zwickau beendet haben. Beeindruckend war vor allem die Besetzung der meisten Rollen durch Chorsolisten, die allesamt eine hervorragende Leistung erbrachten. Besonders gut gelangen auch die Ensemblestücke, in denen die Chormitglieder im Duett oder sogar im Quartett zu hören waren. General-Anzeiger, 5. August 2014

40

Der Kammerchor, der bei den vorigen Konzerten nur in kleinerer Besetzung zu hören war, füllte an diesem Abend den Raum in der kleinen Kapelle gut aus. Der Chor begeisterte durch seinen vollen Klang und seine Souveränität im Zusammenklang, denn Neuhoff dirigierte vom Klavier aus mit knappen Gesten. General-Anzeiger, 5. August 2014

Britten, Saint Nicolas-Kantate Wunderbar, wunderbar, wunderbar. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie herausragend ein Projekt wie jenes in der Lukaskirche ist, das Thomas Neuhoff mit Schülern, Mitgliedern seiner Chöre und einem Projektorchester auf die Beine gestellt hat. […] Die lange, expressive Streicherkantilene am Anfang etwa – ein Traum, rhythmische vertrackte Passagen – präzise und knackig. Hier erfüllte das pädagogische Werk in nachgerade vollkommener Weise seinen Zweck und ließ alle Beteiligten über sich hinauswachsen. General-Anzeiger, 8. Dezember 2014

Eine großartige Idee, dieses Werk auszusuchen, in dem man so viele Kinder und Jugendliche beschäftigen kann; nicht nur als Sänger und Instrumentalisten, sondern etwa in einem Sprecherchor, der sich verschiedene Masken im Kunstunterricht geschaffen hatte, nicht zu vergessen kleinere Soli, darunter ein anrührendes Knabensopransolo. Bonner Rundschau, 9. Dezember 2014

Auch der Schulchor der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, Mitglieder des Kölner Bach-Vereins und des Bonner Philharmonischen Chores sowie der Kinderchor der Lukaskirche zeigten in zum Teil schwierigen Passagen keinerlei Schwächen, Chorklang und -intonation waren stets vom Feinsten und trotz der im ganzen Raum positionierten Ensembles immer im besten Einvernehmen mit dem Orchester. […] Die Einbindung so vieler verschiedener Ensembles mit explizit pädagogischem Hintergrund, darunter auch weitere Schüler der Godesberger Gesamtschule, die Episoden aus dem Leben des Nicolaus in stilisierten Spielszenen illustrierten, ohne auch nur einmal den pädagogischen Zeigefinder über Gebühr zu strapazieren, war allein schon eine Kunst. Geradezu begeisternd war es jedoch zu erleben und zu hören, mit wie viel Leidenschaft und Begeisterung sich das Engagement aller Beteiligten zu einer überragenden Gesamtleistung verband. General-Anzeiger, 8. Dezember 2014

41

Brahms, Ein deutsches Requiem Dirigent Christof Prick bleibt der sorgfältig ausgehorchten Partitur keine Nuance schuldig, wobei es ihm großartig gelingt, jene Balance zwischen Wucht und Innigkeit bei Orchester, Chor und Solisten zu schaffen, die den musikalischen Text auf geniale Weise exemplarisch sinnfällig macht. Mit der von Thomas Neuhoff und seinem künftigen Nachfolger Paul Krämer glänzend präparierten Hundertschaft des Philharmonischen Chors der Stadt Bonn stand zudem ein exakt intonierender und exzellent artikulierender Klangkörper zur Verfügung. […] Lang anhaltende, atemlose Stille im Saal nach dem Verklingen des finalen „Selig sind die Toten“. General-Anzeiger, 7. April 2015

Der Bogen zu Honeggers Werk umfasst Menschheitsuntergänge, Ungeheuerlichkeiten. Schwer zu fassen sind diese Spannungsbögen, die an einem solchen Konzertabend zu bewältigen sind, ausgehend von Brahms’ Individualität und mündend im Chaos. Prick hat dafür aber sehr Schönes aufs Podium gestellt mit den Brahms’schen Solopartien […] bis hin zum Philharmonischen Chor samt Orchester. Was Prick auch gelingt: Er schließt die beiden Konzertteile fabelhaft zusammen. Es ist kaum zu bestreiten, dass alles, was hier an großen Gefühlen und großer Trauer passiert, zusammengehört. Bonner Rundschau, 7. April 2015

Fauré/Debussy/Ravel, La Bonne Chanson – Im Salon der Belle Époque Das Programm vereinte drei der wichtigsten französischen Komponisten ihrer Zeit – Gabriel Fauré, Claude Debussy und Maurice Ravel. Mit einem der populärsten Stücke Faurés, seinem „Cantique de Jean Racine“, eröffnete der Kammerchor das Programm. […] Mit einem sehr gut herausgearbeitetem klanglichen Aufbau in den Chorstimmen gelang dieses erste Werk unter der Leitung Neuhoffs souverän. […] In Debussys „Trois Chansons de Charles d’Orleans“ traf man die Stimmung sehr genau. General-Anzeiger, 12. Mai 2015

42

43

Aus dem Repertoire des Philharmonischen Chores Bach h-Moll-Messe Johannes-Passion Matthäus‑Passion Motetten Weihnachtsoratorium Beethoven 9. Sinfonie C-Dur-Messe Missa solemnis Berlioz Grande Messe des Morts L’Enfance du Christ La D ­ amnation de Faust Grande Symphonie funèbre et triomphale Roméo et Juliette Bernstein Chichester Psalms Brahms Altrhapsodie Ein deutsches Requiem Gesang der Parzen Nänie Warum ist das Licht gegeben Britten A Ceremony of Carols Noah und die Flut St. Nikolaus-Kantate War Requiem Debussy Pelléas et Mélisande Nocturnes Delius Eine Messe des Lebens

44

Denhoff Traumbuch eines Gefangenen Duruflé Requiem Dvořák Requiem Stabat Mater Eisler Deutsche Sinfonie Elgar The Dream of Gerontius The Apostles The Kingdom Fauré Messe basse Requiem Glass CIVIL warS: Römische Section Three Songs Händel Israel in Egypt Messiah The ways of Zion do mourn Judas Maccabaeus Belshazzar Haydn Die Jahreszeiten Honegger Le roi David Totentanz Une Cantate de Noël

Liszt Dante-Sinfonie Faust-Sinfonie Looten Bonner Messe Mahler 2. Sinfonie 3. Sinfonie 8. Sinfonie Das klagende Lied Chortranskriptionen von Clytus Gottwald Martin In Terra Pax Massenet Marie-Magdeleine Mendelssohn Paulus Elias Erste Walpurgisnacht Sinfonie Nr. 2 Lobgesang Wie der Hirsch schreit Hör mein Bitten Monteverdi Marienvesper Mozart c-Moll-Messe Requiem Orff Carmina Burana

Poulenc Dialogues des Carmélites Schmidt Das Buch mit sieben Siegeln Schönberg Ein Überlebender aus Warschau Gurre-Lieder Schubert Rosamunde Messe Es-Dur Schumann Das Paradies und die Peri Der Rose Pilgerfahrt Szenen aus Goethes Faust Requiem Strawinsky Oedipus Rex Psalmensymphonie Tippett A Child of Our Time Verdi Requiem Wangenheim Te Deum Wolf Christnacht Chorlieder und -balladen

Penderecki Psalmen Davids

45

Wollen Sie stets informiert sein über unsere anstehenden Konzerte und unsere Schülerprojekte? Dann besuchen Sie uns auf www.philharmonischer-chor-bonn.de. Gerne bleiben wir auch über unsere Facebook-Seite www.facebook.com/philchor.bonn mit Ihnen in Kontakt. Hier können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen und uns ein Feedback hinterlassen. Wir würden uns freuen, Sie als Gast bei einem unserer Konzerte oder auch als Besucher auf unseren Internetseiten begrüßen zu dürfen.

Impressum Philharmonischer Chor der Stadt Bonn e.V. Registergericht: Amtsgericht Bonn Registernummer: Vereinsregister Nr. 5942

Layout Tobias Senger

Verantwortlich für den Inhalt Dr. Georg Hilpert

Bildnachweise Steve Corey (Seite 39) Uta Konopka (Seite 30) Alexander Reischert (Seite 32 f., 43) Tobias Senger (Seite 1, 6, 12, 18, 22, 26, 48) Nina Senger-Mertens (Seite 8, 28 f., 34 f.) Elisabeth-Selbert-Gesamtschule (Seite 38)

Redaktion Nina Senger-Mertens Texte Annett Reischert-Bruckmann Frauke Dungs Eric Lange Thomas Neuhoff Klemens Roloff Dr. Eva de Voss

Foto-Interview (Seite 28 f.) ­inspiriert durch das SZ-Magazin. Druck

Änderungen vorbehalten

46

Vorsitzender

Schriftführerin und Geschäftsstelle

Schatzmeisterin

Chordirektor

Koordination Schülerprojekte Informationen im Internet Kontoverbindung

Dr. Georg Hilpert Philosophenring 80 53117 Bonn E-Mail: [email protected] Dr. Anna Zoporowski Siebengebirgsstraße 20 53229 Bonn Tel.: 0228 - 286 284 66 E-Mail: [email protected] Irmgard Friedrichs Saarbrückener Straße 103 53117 Bonn Tel.: 0228 - 67 26 41 E-Mail: [email protected] Thomas Neuhoff Nordstraße 3 53111 Bonn Tel.: 0228 - 619 47 86 E-Mail: [email protected] Dr. Eva de Voss www.philharmonischer-chor-bonn.de Volksbank Bonn Rhein-Sieg IBAN: DE29 3806 0186 1505 6780 16 BIC: GENODED1BRS

Volksbank Bonn Rhein-Sieg

47

www.philharmonischer-chor-bonn.de

View more...

Comments

Copyright © 2020 DOCSPIKE Inc.