Jahresbericht - PFH Private Hochschule Göttingen

April 3, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Jahresbericht

2014 –

2015 – 2016

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Leitbild Die PFH – Private Hochschule Göttingen verpflichtet sich zur Generierung und Weitergabe von Wissen in kritischer und interdisziplinärer Reflexion politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen. Praxisorientierung in Lehre und Forschung insbesondere auf den Gebieten Management, Innovation und Technologie bildet die Maxime unserer Handlungen. Durch unsere anwendungsorientierte und praxisbezogene Lehre im Studium vermitteln wir sowohl Studierenden in ihrer Erstausbildung als auch Berufstätigen im Sinne des lebenslangen Lernens fundierte theoretische sowie praktische Kenntnisse und Fähigkeiten mit unterschiedlichen Didaktiken in Campus- und Fernstudiengängen unter Berücksichtigung der zunehmenden Digitalisierung. Durch die Vielfalt dieser Angebote bildet die Hochschule eine Plattform des bildungsfördernden gedanklichen sowie pluralistischen Austausches aller Beteiligten, wodurch stets innovative Impulse für die Studierenden, die zukünftige Entwicklung der PFH als Hochschule selbst sowie der Hochschulentwicklung insgesamt ausgehen.

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[6] [1]  Im Gespräch: Prof. Dr. Siegmar Blumentritt (l.) und Bengt Söderberg, Präsident der ISPO International Society for Prosthetics and Orthotics.

Die PFH versteht sich als Institution, die die Vielfalt aller an ihrer Institution beteiligten Personen und Gruppen als Potenzial anerkennt und wertschätzt. Die Hochschulleitung verpflichtet sich dazu, für eine gegenseitige Wertschätzung und achtsame Kommunikation in der Zusammenarbeit als grundlegend für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten PFH und ihrer Beteiligten Sorge zu tragen. Durch die Nachhaltigkeit und Handlungsorientierung der im Studium erworbenen Kompetenzen können unsere Absolventen besonders schnell berufliche Verantwortung übernehmen oder sich für höhere Verantwortung in ihren Unternehmen qualifizieren. Damit versteht sich die PFH als Schnittstelle zwischen Studierenden als High Potentials und der Wirtschaft.

[2]  Interesse: PFH-Absolvent Björn Freimuth erläutert Dr. Gabriele Andretta und Olaf Lies ein Gründungsprojekt. [3]

Diskussion: Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt nahm am "Tag des Ausbilders" der IHK Erfurt am 26. März teil.

[4]  Honorarprofessor: Prof. Hans Georg Näder, Inhaber der Otto Bock HealthCare GmbH. [5]  Gründer: Werner Rose, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter der PFH. [6]  Glocal: Die Alumni Janine Jacobi, Kristina Schwan und Christoph Schinner (v.l.n.r.) nach der Podiumsdiskussion. [7]  Business Breakfast: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke und Cornelia Pieper. [8]

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Kuratorium Airbus Operations GmbH | Bahlsen GmbH & Co. KG | Baker Tilly Roelfs Unternehmensberatung GmbH | CFK Valley e. V. | Continental AG | Gothaer Versicherungen | Johnson Controls Power Solutions Europe | Novelis Deutschland GmbH | Otto Bock HealthCare GmbH | PricewaterhouseCoopers | SAP AG | T-Systems Business Services GmbH | TUI AG

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T agung: Der Forschungsausschuss des Verbandes der privaten Hochschulen traf sich an der PFH, unter anderem, um mit dem Generalsekretär der Volkswagenstiftung Dr. Wilhelm Krull (5.v.l.) zu diskutieren.

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Inhalt | 5

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[6] [1]  Dozenten: Für Orthobionik im Einsatz sind (v.l.n.r.) ­Markus Hildebrandt, Dr. Nadine Hugill, Lutz Jenckel, Prof. Dr. Siegmar Blumentritt und Prof. Dr. Frank Braatz. [2]  Honorarprofessor: Prof. Dr. Frank Beine, Leiter ­Advisory bei Deloitte.

6 Hochschule

63 ZHT Zentrum für Healthcare Technology

6 Vorwort 9 Die Gesellschafter der Hochschule 10 Studienprogramm im Überblick 11 Präsidium komplettiert 12 Tagung des Controller-Verbandes CIMA 13 Landespolitiker an der PFH 14 Business4school 15 Netzwerkveranstaltungen 16 Business Breakfast 18 International Office 21 Praktikantenbörse & PFH Glocal 22 Schulkooperationen 24 mtec-akademie 25 PFH Professional School 26 Professoren der PFH 28 Programm PraxisStudieren

64 66 67 68 70 72

[3]  Trauer: Dr. Elmar Breitbach, Professor für Adaptronik, verstarb am 26. Dezember 2014. [4]  E-School: Zu Gast bei Prof. Dr. Frank Albe (Mitte) und Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (rechts) war Dr. Falk Berster von Ottobock.

73 PFH Hansecampus Stade 74 Begrüßungs- und Abschlussfeier 76 Absolventinnen und Absolventen 2015 77 Bürgerdialog Stade 78 Kinderfahrrad Foxy 79 Forschungsprojekt DESICOS 80 Praktikumsberichte 82 Internationaler Flugwettbewerb in York

29 PFH Campus Göttingen

[5]  Vortrag: Prof. Dr. Frank Vogelgesang referierte am 13. Mai vor Schülern der KBS Nordhorn. [6]  Neustart: Die Erstsemester der Management-Programme am Campus Göttingen. [7]  Workshop: In der PFH fand am 24. Juli ein Google Adwords Bootcamp statt. [8]  Event: Koordinator Gesamtvertrieb Rüdiger Zinke, Prof. Dr. Stephan Weibelzahl und Pressesprecher Peter Diehl warten bei der Nacht des Wissens auf die ersten Besucher.

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Erster Jahrgang verabschiedet Studienstart für den fünften Jahrgang Hightech-Orthese für Friseurin Internationale Besuche am ZHT Praxispartner für Orthobionik Testanwender gesucht

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30 32 34 37 38 39 40 42 43 44 46 48 49 50 52 53 54 56 57 58 59 60 62

Campusstudium Psychologie ZE Zentrum für Entrepreneurship Ideencampus Südniedersachsen 5. Entrepreneurship School Gründungsprojekt YourCar Gründungsprojekt Nightbird Studie zu Pricing-Prozessen Studie zu Controlling im Mittelstand Forschungsprojekt Location-based Marketing Forschung des Bereiches International Economics Forschungsprojekt GlycoRec Sportpsychologe für Leichtathleten Psychologisches Labor Social Points für Engagement Exkursion ins Silicon Valley Gäste an der PFH Ausgewählte Praxisvorträge Internationaler Praktikumsbericht Austauschsemester in Chile Exkursion zu Ottobock Masterabsolventinnen und -absolventen 2015 Abschlussfeier in Göttingen Bachelorabsolventinnen und -absolventen 2015

83 Fernstudienzentren 84 86 87 88 90

Entwicklung des Fernstudiums Auslandssemester im Fernstudium Fernstudienzentren der PFH Absolventinnen und Absolventen 2015 Eröffnung FSZ Regensburg

91 Panorama 92 Bericht der Studierendenvertretung 93 Club der Alumni der PFH e. V. 94 Nacht des Wissens 96 Exkursionen 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

100 Gremien und offizielle Stellen 103 Impressum

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Gleiches gilt für den Ausbau der Partnerschaften mit Universitäten rund um den Globus, mit denen wir Doppelabschlussprogramme aufbauen, Auslandssemester für Studierende ermöglichen und wissenschaftlichen Austausch pflegen. In diesem Zusammenhang rücken auch die "technologischen Nischenbereiche" CFK und Orthobionik in den Vordergrund, besonders spürbar im Bereich der Healthcare Technology. Die Ausbildung entsprechender Fachkräfte ist global bereits weitgehend akademisch geprägt, während sie in Deutschland noch überwiegend handwerklich verwurzelt ist. Die PFH-Kompetenz sorgt in diesem Bereich für große internationale Aufmerksamkeit. Dem tragen wir zum einen mit der internationalen Zertifizierung der Studiengänge in Orthobionik, zum anderen mit einer Ausweitung des englischsprachigen Masterprogramms in Carbontechnologie Rechnung.

Vorwort 2015 jährten sich Gründung und Aufnahme des Studienbetriebs der PFH Private Hochschule Göttingen zum 20. Mal. Dies bietet uns die Gelegenheit, auf 20 Jahre Hochschulentwicklung in einem äußerst dynamischen Umfeld zurückzublicken. Doch dabei haben Gesellschafter, Präsidium und Geschäftsführung weniger rückwärtsgewandtes "Sich-selbst-auf-die-Schulter-klopfen" im Sinn als vielmehr zielstrebiges und selbstbewusstes Voranschreiten, das sich aus dem bisher Geleisteten nährt, um so den Blick nach vorne auf die kommenden Möglichkeiten und Herausforderungen zu richten. Als Fazit der ersten 20 Jahre der PFH in der deutschen Hochschullandschaft können wir festhalten, dass die Strategie, die Hochschularbeit nicht ausschließlich schmal auf ein bestimmtes Fächerspektrum zu fokussieren, sondern vielmehr breit aufgestellt auch in innovativen Nischen zu forschen, zu lehren und zu netzwerken, ein entscheidender Erfolgsfaktor war und ist. So ist die Hochschule zu dem gewachsen, was sie gegenwärtig ausmacht: 22 Studiengänge, über 2.700 Studierende, rund 120 Mitarbeiter

Seit der Gründung der Hochschule 1995 befindet sich ihr Stammsitz, der PFH Campus Göttingen, im Zentrum der Stadt.

(Stand Oktober 2015). Entscheidend für die steigenden Studierendenzahlen war 2015 einmal mehr das Fernstudium, insbesondere die Bachelor-Fernstudiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Sie haben sich seit der Aufnahme des Studienbetriebs 2014 bereits etabliert. Durchweg positive Rückmeldungen und Erfahrungsberichte der ersten PFH-Psychologiestudierenden und steigende Bewerberzahlen zeigen uns, dass diese Erweiterungen des Hochschulangebotes erfolgreiche Schritte sind. Mit den 2015 erstmals gestarteten drei Master-Studiengängen Psychologie, Wirtschaftspsychologie sowie Angewandte Psychologie für die Wirtschaft ist das Fernstudienangebot in diesem Bereich nun komplett. Darüber hinaus sind auch die vier neuen Campusstudiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie im Wintersemester 2015/2016 gestartet. Trotz knappem Zeitfenster zwischen staatlicher Anerkennung und Semesterstart gibt es hier nun die ersten Campusstudierenden. Gleich zwei Premieren feierte auch der Bereich Healthcare Technology. Die ersten Absolventen dieses noch immer europaweit einzigartigen Studiengangs haben nach acht Semestern ihre Bachelor-Zeugnisse erhalten.

Wesentliches Ziel dieses Studiengangs ist, dass die Absolventen in der Lage sind, eigenverantwortlich Patienten mit Handicap mit Orthesen und Prothesen zu versorgen. Die Anfertigungstücke, die die Studierenden als Teil ihrer Prüfungsleistungen produziert haben, beweisen eindrucksvoll das Erreichen dieses Ziels. Einhergehend mit der Verabschiedung als Bachelors of Science hat die Hochschule einen Teil der Absolventen auch gleich wieder begrüßt: als Studierende im konsekutiven Masterstudiengang Medizinische Orthobionik, der erstmals im Oktober 2015 begann, das bereits erworbene Wissen nochmals vertieft und die Studierenden nun auf eine weiterführende wissenschaftliche Karriere vorbereitet. Wenden wir den Blick auf die vor uns liegenden Jahre, so wird sich zweifelsohne der Ausbau der Internationalisierung zu einem noch wichtigeren Thema für die PFH entwickeln. Die Ankoppelung dieses Bereichs an das Präsidium zeigt, welchen Stellenwert es in der Hochschul-Agenda einnimmt. Die Vorbereitung mehrerer englischsprachiger Studienprogramme für Studierende, die als International Incomings zu uns kommen, sind in vollem Gange.

Ein weiterer wichtiger Agenda-Punkt – nicht nur für Hochschulen – wird die digitale Revolution und ihr Einfluss auf die Bildung sein. Dies betrifft einerseits die Wissensvermittlung über neue Didaktiken, in denen künftig traditionelle Lehrformen wie Vorlesungen und Übungen in Hörsälen mit digital angebotenen Inhalten verschmelzen, die zeit- und ortsunabhängig abrufbar sind. Durch die Technologie wird auch ein deutlich stärkerer Individualisierungsgrad für die Lernenden möglich, der Inhalte, Ziele, aber auch Lerntempo auf den Einzelnen abstimmbar macht. Den Hochschulen obliegt es, diese Herausforderung als Chance zu begreifen, junge Menschen für wissenschaftliche Bildung zu begeistern und sie beim Erreichen ihrer Lernziele zu begleiten. Die hier beschriebene Entwicklung und die angestrebten Ziele wären nicht erreichbar ohne ein Mitarbeiterteam aus Professoren, wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern, die täglich für den Erfolg der Hochschule arbeiten. Ihnen gebührt an dieser Stelle unser Dank. Ebenso gebührt unser Dank den Kuratoren, Partnern und Förderern der Hochschule, die ihr Vertrauen in uns setzen. Und insbesondere gebührt Dank auch unseren Kunden, den mittlerweile über 3.000 Absolventen und den aktuellen Studierenden, die sich seit 1995 für ein Studium an der PFH entschieden haben. Über die akademische Lehr- und Forschungsarbeit hinaus zeigt dieser Jahresbericht aber auch einmal mehr, was das gesamte Hochschulleben an der PFH ausmacht. Soziale Projekte, Sportveranstaltungen, studentisches Leben und eine Hochschule, die als Plattform zwischen Wissenschaft und Wirtschaft deren Austausch fördert – all das prägte die PFH 2015. Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr 2016 Präsidium und Geschäftsführung

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Zwei Jahrzehnte unternehmerisches Engagement Strategische Verpflichtung auf die Zukunft

2015 kann die PFH Private Hochschule Göttingen auf eine kontinuierliche positive Entwicklung von 20 Jahren zurückblicken. Aus einer Institution, die 1995 mit einer ersten Studierendengruppe und zwei Programmen gestartet war, ist eine Hochschule mit heute 22 Studiengängen, mehr als 2.700 Immatrikulierten und rund 3.000 Absolventen, über 30 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Maßgeblich verantwortlich für diesen konsequenten Ausbau zeichnen die vier Gesellschafter Karin Dietz, Martin Löwer, Werner Rose und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. Neben ihrem Einsatz an der Hochschule engagieren sie sich individuell in vielen anderen Aktivitäten wie der Unternehmensberatung, Geschäftsführungspositionen, im Kunstmanagement oder international vor allem in Südostasien. Diese breite und langjährige Expertise in unterschiedlichen Geschäftsfeldern haben die vier Eigner stets auf die PFH übertragen: strukturell auf das Management und inhaltlich auf die Studienangebote. In diesem Sinne war und ist die Hochschule eine mit hoher Konstanz persönlich und unternehmerisch geführte Bildungsinstitution.

sind bereits in naher Zukunft die Erweiterung des Studienangebotes, begleitet von entsprechendem Personalausbau, sowie eine breitere Verankerung der Fernstudienangebote durch den Aufbau zusätzlicher Fernstudienzentren in Deutschland und den Nachbarländern. Grundsätzlich plant die PFH, ihre internationale Vernetzung mit weiteren Hochschulpartnerschaften und englischsprachigen Programmen zu stärken. Auch die Weiterentwicklung des komplexen multimedialen Blended-Learning-Konzeptes "PFH studyworld" wird zügig vorangetrieben, um dem heutigen Lernverhalten gerecht zu werden. Außerdem strebt die Hochschule an, ihre Wertschöpfungskette in die Zielgruppe der "Silver Learner" zu verlängern – ganz im Sinne des Lebenslangen Lernens auch nach dem aktiven Berufsleben. Um diese Vision auch über das Jahr 2020 hinaus zur Realität werden zu lassen, führen die vier Gesellschafter schon heute aussichtsreiche Gespräche über eine Nachfolgeregelung. Damit möchten sie sicherstellen, dass ihre Strategien langfristig umgesetzt und weiterentwickelt werden und die PFH eine Hochschule mit Zukunft ist.

Diese Entwicklung soll sich in der Zukunft fortsetzen, wie sie die Vision für 2020 formuliert. Dabei strebt die PFH ein organisches Wachstum an, bei dem die Hochschulwerte Innovationsbereitschaft, Netzwerkkompetenz und Durchsetzungsfähigkeit am Bildungsmarkt im Fokus stehen. Erste Schritte, um dies zu erreichen,

Gründer und geschäftsführende Gesellschafter (v.l.n.r.): Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Dipl.-Hdl. Werner Rose, Dipl.-Kfm. Karin Dietz und Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Martin Löwer.

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Business Administration Bachelor of Science B.Sc. Psychologie Bachelor of Science B.Sc. Master of Science M.Sc.

Orthobionik Bachelor of Science B.Sc. Medizinische Orthobionik Master of Science M.Sc. Sports-/Reha-Engineering Master of Science M.Sc. (berufsbegleitend)

Campus Göttingen

Wirtschaftspsychologie Bachelor of Science B.Sc. Master of Science M.Sc.

Präsidium komplettiert Neue Vizepräsidenten für die PFH

Verbundwerkstoffe/Composites Bachelor of Engineering B.Eng. Master of Science M.Sc. (berufsbegleitend, in Deutsch o. Englisch)

Hansecampus Stade

Studienprogramm

General Management Bachelor of Science B.Sc. Master of Science M.Sc.

General Management Bachelor of Science B.Sc.

Betriebswirtschaftslehre Bachelor of Arts B.A. Master of Arts M.A. Advanced Management Master of Arts M.A. Business Administration MBA Master of Business Administration

Psychologie & Wirtschaftspsychologie Psychologie Bachelor of Science B.Sc. Master of Science M.Sc. Wirtschaftspsychologie Bachelor of Arts B.A. Master of Arts M.A. Angewandte Psychologie für die Wirtschaft Master of Arts M.A.

Fernstudium

Ökonomie

Campus Berlin

General Management Master of Science M.Sc.

Die PFH, zu deren dritten Präsidenten ich vor gut einem Jahr gewählt wurde, hat in ihrer Ausdifferenziertheit über Standorte und Studienprogramme hinweg eine Komplexität und Größe erreicht, der bei der Zusammenstellung der Führungsmannschaft von nebenberuflichen Vizepräsidenten Rechnung zu tragen war. Mit deren Wahl durch den Senat der Hochschule und der Zustimmung der Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft wurde zum 1. März das vom Präsidenten vorgeschlagene erweiterte Führungsteam gebildet. Neu zum Präsidium hinzugestoßen sind der Vizepräsident für Studium und Internationales, Prof. Dr. Joachim Ahrens, und die Vizepräsidentin für Fernstudium und Digitalisierung, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt. Somit haben zwei für Hochschulen entscheidende Trends – die Internationalisierung und die nicht nur für das Fernstudium wichtige Digitalisierung von Lehrinhalten – eine Aufwertung erfahren. Erneut vorgeschlagen und gewählt wurde der Vizepräsident für Technologie und Weiterbildung, Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold. Der Bereich Forschung und Transfer sowie alle neu entwickelten Programme liegen weiterhin in meiner Verantwortung. Nach seiner Habilitation in Göttingen und anschließender Professur an der European Business School in Oestrich-Winkel wechselte Joachim Ahrens 2006 an die PFH. Der 52-Jährige ist Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere International Economics. Er verantwortet den internationalen Ausbau der Hochschule. Dieses umfasst unter anderem die internationalen Hochschulkooperationen, Doppelabschlussprogramme sowie englischsprachige Studienangebote für ausländische Studierende. Seine

Präsidium der PFH (v.l.n.r.): Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Prof. Dr. Frank Albe, Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold und Prof. Dr. Joachim Ahrens.

Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die europäische Integration, Systemtransformation in Osteuropa und Zentralasien sowie ökonomische Entwicklungsprozesse in Ostasien. Antje-Britta Mörstedt (50) ist seit 2008 Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation und Blended Learning. Bereits seit 2004 ist sie Leiterin des Wachstumstreibers Fernstudium Ökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Digitalisierung der Lehrformen sowie Personalmanagement mit besonderem Fokus auf das Generationenmanagement. Wilm Felix Unckenbold (52) ist Professor für FaserverbundTechnologie an der PFH und lehrt am PFH Hansecampus Stade. Bevor er 2007 den Ruf als Professor erhielt, baute er federführend das Kompetenznetzwerk CFK Valley e. V. auf. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Werkstoff- und seriengerechte Faserverbundbauweisen, Auslegungs- und Designgrundlagen für Faserverbundstrukturen und Bruchmechanisches Verhalten von Faserverbundstrukturen. Er ist bereits seit 2011 Vizepräsident der PFH. In den zurückliegenden Monaten der Zusammenarbeit zeigte sich, wie sinnvoll die neue Ausrichtung der Präsidiumsstruktur ist, die es weiterhin zu optimieren gilt.

Prof. Dr. Frank Albe Präsident der PFH Private Hochschule Göttingen

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Controller-Round-Table

Landes-Spitzenpolitiker an der PFH

Controlling-Verband CIMA tagt mit internationaler Besetzung in Göttingen

Olaf Lies und Dr. Gabriele Andretta informieren sich

CIMA ist ein britischer Berufsverband, der sich der Ausbildung und Qualifizierung seiner Mitglieder und Studenten in den Bereichen Management Accounting, Controlling und Rechnungslegung widmet. Mit mehr als 227.000 Mitgliedern und Studierende in 179 Ländern ist CIMA die größte Management-AccountingKörperschaft der Welt. Sie ist ebenfalls Mitglied der International Federation of Accountants. CIMA kooperiert mit dem American Institute of Certified Public Accountants (AICPA), wobei eine globale Management-Accounting-Qualifikation angeboten wird, der sogenannte Chartered Accountant Global Management (CGMA).

Controlling-Experten intensiv darüber aus, wie es gelingen kann, Management Accounting im Unternehmen zum wertschöpfenden Erfolgsfaktor zu machen. Im Anschluss stellten die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter der PFH Joachim Algermissen (Doktorand an der Uni Hildesheim) und Stefan Brinkhoff (Doktorand an der Uni Göttingen) die Studie "Controlling in Small and Medium-Sized Entreprises" vor, die sie jüngst gemeinsam mit dem Hauptautor Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke veröffentlicht haben (siehe S. 42). Insbesondere die Bereitschaft zum Outsourcing des Controllings diskutierten die Round-Table-Teilnehmer ausführlich. Die verschiedenen interkulturellen Blickwinkel verdeutlichten, dass besonders bei kleineren deutschen Unternehmen das Outsourcing noch deutliches Steigerungspotenzial aufweist. In der Unternehmenskultur anderer Länder sei dies schon weiter fortgeschritten.

Nach den einleitenden Worten von Jakub Bejnarowicz, CIMA Head of Central and Eastern Europe, stellte Peter Simons, Technical Specialist Research and Development, in seinem Vortrag das Hauptdiskussionsthema "Finance Business Partnering" vor. In den folgenden 90 Minuten tauschten sich die 20 angereisten

Organisator Bejnarowicz zeigte sich sehr zufrieden mit dieser ersten CIMA-Tagung in der PFH. "Wir planen einen deutlichen Ausbau unserer Aktivitäten und Partnerschaften mit Unternehmen und Bildungseinrichtungen in Deutschland. Dafür war dies heute ein glänzender Auftakt", resümierte er.

Am 23. September fand am Campus Göttingen der PFH der erste Round Table des CIMA – Chartered Institute of Management ­Accountants in Deutschland statt.

Die Teilnehmer des ersten CIMA-Round-Table in Deutschland. | Sorgte für Diskussionsstoff: Studie zum Outsourcing des Controllings.

Der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies und Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags (beide SPD), haben sich am 26. Februar an der PFH über aktuelle Entwicklungen und Projekte der Hochschule informiert. Im Fokus standen die Themen Healthcare Technology, der neue Studienbereich Psychologie/Wirtschaftspsychologie, das ZE Zentrum für Entrepreneurship sowie die Fernlehrangebote.

Anschließend präsentierte Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH. Das ZE ist Anlaufstelle für Forschung und Lehre im Bereich Unternehmertum und fungiert außerdem als ein Gründerzentrum für Studierende aller Hochschulen Südniedersachsens. Ende 2014 erklomm die PFH als eine der besten Gründerhochschulen Deutschlands Rang 3 im Gründungsradar.

Bei einem Rundgang gemeinsam mit Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke und Präsident Prof. Dr. Frank Albe beschäftigten sich Lies und Andretta insbesondere mit den Studienangeboten und aktuellen Forschungsprojekten. Mit Hilfe einer Hightech-Beinprothese stellte Prof. Dr. Siegmar Blumentritt das Studienfach Orthobionik vor, das die Studierenden optimal auf die Versorgung von Patienten mit modernen Prothesen und Orthesen vorbereitet. Die nächste Station thematisierte den neuen Bereich Psychologie/Wirtschaftspsychologie. Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Stephan Weibelzahl stellte das Forschungsprojekt "GlycoRec" vor (siehe S. 46/47). Dessen Ziel ist es, Diabetikern mit einem interaktiven System via Smartwatch, Smartphone oder Smart-TV im Alltag zu helfen.

Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt erläuterte das Blended-LearningKonzept der PFH-Fernstudiengänge, bei dem zahlreiche multimediale und interaktive Elemente zum Einsatz kommen. Darüber hinaus ging es um das Prinzip der offenen Hochschule, also die Durchlässigkeit der Bildungsangebote auch für Menschen ohne Abitur. Minister Lies und Landtagsvizepräsidentin Andretta zeigten sich gleichermaßen beeindruckt von den Präsentationen und den anschließenden Diskussionen. "Absolventen, die in derart innovativ gestalteten und hoch qualitativen Studiengängen ausgebildet sind, wie wir sie heute hier kennen gelernt haben, benötigen wir in Niedersachsen dringend als Nachwuchsführungskräfte", ­resümierte Lies.

V.l.n.r.: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFHTrägergesellschaft, Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags und Prof. Dr. Frank Albe, PFH-Präsident.

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Plattform zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Geschäftsführender Gesellschafter ist gefragter Impulsgeber

Seit ihrer Gründung fungiert die PFH als Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Dies geschieht auf vielfältige Art und Weise. Häufig sind PFH-Experten Referenten bei Netzwerkveranstaltungen und geben Impulse mit dem Blickwinkel aus Forschung und Lehre. Immer wieder ist die Hochschule auch Gastgeber bei solchen Gelegenheiten. Beispiele hierfür sind die regelmäßig stattfindenen Reihen Mobilitätstalk von Dr. Klaus Richter und WirtschaftsDienst Mittagstisch (Andreas Bosk). Auch die Gäste der Verleihung des Silbernen Kaufmannslöffels in Göttingen ließen sich durch einen Vortrag von Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke in den Abend leiten.

Wirtschaft für die Schule PFH ist Partner und Gastgeber bei business4school

Zwischen Februar und Juli 2015 fand erstmals das Business College, ein Wirtschaftskurs für Schüler im Rahmen des Projektes business4school statt. Initiator ist Ulrich Herfurth, Göttinger Anwalt und Unternehmer, für die Lions Clubs, die SüdniedersachsenStiftung und den Verband Die Familienunternehmer/Die jungen Unternehmer. Kooperationspartner sind die sechs Göttinger Gymnasien sowie die Gesamtschulen. Dozenten waren Hochschullehrer der PFH, der Uni Göttingen und der Hochschule Harz, als Gastreferenten waren Führungskräfte aus den Unternehmen Sartorius, Contigo und Blackbit dabei. Das Konzept von business4school richtet sich auf die Unterstützung des Unterrichts an Schulen und will zusätzliche Wissensangebote schaffen. Die Inhalte sind in enger Absprache mit den kooperierenden Schulen entstanden. Über 60 Schüler erhielten im Juli ihr Zertifikat für den ersten Kurs, der unter dem Thema "Wirtschaft im Unternehmen" stand. Bei zweistündigen Veranstaltungen, die in den Räumen der PFH stattfanden, trafen die Schüler einmal im Monat auf Dozenten oder Referenten. Während des Kurses haben die Schüler in schulübergreifenden Gruppen verschiedene Geschäftsideen und Konzepte für Onlinefirmen entwickelt, zum Beispiel einen Vertrieb für vegane Süßwaren. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv, wie eine abschließende Evaluation des ersten Durchgangs zeigte: 90

Teilnehmer der ersten Phase von business4school. | Iris Bruse, stellvertretende Schulleiterin und Fachlehrerin Politik-Wirtschaft des OHG. | Kooperationspartner: ­Initiator Ulrich Herfurth (rechts) und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Gastgeber und Dozent im Projekt.

Prozent würden den Kurs weiterempfehlen, 85 Prozent haben Interesse, selbst auch den zweiten Teil zu belegen. Auch die Lehrer der Kooperationsschulen sind voll des Lobes über die Veranstaltungsreihe: "Die Jugendlichen werden ernstgenommen, sind beeindruckt von den Referenten und hochmotiviert – großartig", sagt zum Beispiel Iris Bruse, stellvertretende Schulleiterin und Fachlehrerin Politik-Wirtschaft am Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen. "Nicht umsonst gehören die Wirtschaftswissenschaften zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland. Dass Wirtschaft auch bereits Schüler begeistert, zeigen die Anmeldezahlen, die unsere Erwartungen weit übertroffen haben", sagt Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke begeisterter Partner der Initiative und Dozent in den Veranstaltungen. Im Winterhalbjahr 2015/16 setzt sich das Programm fort. Auch hierzu haben sich wieder 80 Schüler angemeldet.

Einen weiteren vielbeachteten Beitrag mit dem Titel "PFH P­ rivate Hochschule Göttingen – mehr privates Unternehmen als Hochschule?" steuerte Sierke zum Treffen des Clubs der Göttinger Wirtschaft am 6. Mai bei. Sierke skizzierte zunächst ein kurzes Porträt der PFH und wie diese sich in den 20 Jahren seit der Gründung zu einer Hochschule mit aktuell 22 Studiengängen, 2.700 Studierenden und 120 Mitarbeitern entwickelt hat. M ­ ittelfristig strebt die PFH eine Studierendenzahl von knapp 4.000 an. Anschließend

Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke referiert vor dem Göttinger Wirtschaftsclub | V.l.n.r: Willie Klie, Vorsitzender des HVH-Kreisverbands, Preisträgerin Hanne-Dore Schumacher (ehem. Göttinger Tageblatt), Philipp Bremer, Weinhandlung Bremer und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. | Interview im faktor-Magazin zur Zukunft des Lernens.

zeigte Sierke den Zuhörern auf, in welchem Marktumfeld in der bundesdeutschen Hochschullandschaft die PFH sich bewegt: Von den gut 2,6 Millionen Studierenden an allen rund 400 Hochschulen sind sechs Prozent an einer der privaten Hochschulen eingeschrieben. "Dieser Anteil ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und er wird noch weiter steigen", prognostizierte der Referent. Im zweiten Teil seines Vortrages verdeutlichte Sierke, welches die Anforderungen an eine private Hochschule sind und wie sich diese mit eigenverantwortlichem unternehmerischem Engagement in Einklang bringen lassen. Um als private Hochschule agieren zu können, seien exakt die gleichen Genehmigungs-, Zertifizierungs-, und Akkreditierungsverfahren notwendig, die auch für staatliche Hochschulen gelten. Zum Erfolg führe dann letztlich die Qualität, mit der man die eigenen Studierenden, aber auch die Unternehmenspartner überzeugen müsse. "Die PFH ist eine der ganz wenigen Hochschulen in Deutschland, die sich komplett ohne staatliches Geld selbst finanziert und mit ihrem Geschäftsmodell erfolgreich ist. Die enge Kooperation mit der Wirtschaft war und ist dabei unerlässlich", schloss Sierke.

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als ein Land hervorgegangen, dessen Bewohner Europa sehr zugewandt sind, wie Pieper ausführte. "Kommen Sie nach Polen und machen Sie sich selbst ein Bild", lud Pieper die anwesenden Unternehmer schließlich ein. Und Gastgeber Sierke nahm ihr zuvor ausgesprochenes Gesprächsangebot im Hinblick auf Formen der Bildungszusammenarbeit an.

Deutsch-polnische Beziehungen: eine Erfolgsgeschichte 9. Business Breakfast der PFH

Zur neunten Auflage des PFH-Business Breakfast am 18. Mai begrüßte Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke die FDP-Politikerin und Generalkonsulin in Danzig Cornelia Pieper. Den rund 60 Gästen des Netzwerktreffens zeigte sie die Erfolgsgeschichte der deutschpolnischen Beziehungen auf und gab ihnen viele Impulse mit auf den Weg. "Nach unendlichem Leid sind die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland heute besser als zuvor", stellte Pieper fest.

Das Breakfast Statement hielt Cornelia Pieper.

Etwa zwei Drittel aller Polen, so die Generalkonsulin, bewerten das Verhältnis zu ihrem westlichen Nachbarland in Umfragen als positiv. Auch die ökonomische Verflechtung ist hoch: Für Polen ist Deutschland der größte Handelspartner und für Deutschland ist Polen der eindeutig wichtigste osteuropäische Partner. Vor allem für die deutschen Mittelständler sieht Pieper gute Rahmenbedingungen, um die wirtschaftliche Kooperation noch zu intensivieren. "In Polen herrscht eine Kultur der Selbstständigkeit und des Zupackens", sagte die ehemalige FDP-Generalsekretärin. Deshalb gebe es inzwischen mehr polnische Gründer in Deutschland als umgekehrt, aber auch unternehmerische Initiativen aus Deutschland fielen in Polen auf fruchtbaren Boden. Auch der

Bildungsbereich, etwa beim Aufbau neuer Studienmodelle, biete laut Pieper Raum für Kooperationen. Doch Pieper betrachtet die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen nicht isoliert, sondern im historischen Kontext. Die deutsche Geschichte der Stadt Danzig, der Hitler-Stalin-Pakt, der Beginn des Zweiten Weltkrieges auf der Danziger Westerplatte, die polnische Solidarnosc-Bewegung und ihre Vorbildfunktion für die friedliche ostdeutsche Revolution: All dies prägt das kollektive polnische beziehungsweise Danziger Gedächtnis. Das gemeinsame Erinnern sei auch für das Generalkonsulat eine wichtige Aufgabe. Doch aus dieser wechselvollen Geschichte ist Polen

Zur Person Cornelia Pieper hat Sprachwissenschaften (Polnisch/Russisch) in Leipzig und Warschau studiert und dabei in Warschau Kontakte zur aufkeimenden Solidarnosc-Bewegung geknüpft. Ihre politische Laufbahn begann 1990 und führte sie 1998 für die FDP in den deutschen Bundestag, dem sie bis 2013 angehörte. Von 2001 bis 2005 war Pieper als Generalsekretärin sowie von 2005 bis 2011 als stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei tätig. Von Oktober 2009 bis Dezember 2013 arbeitete sie als Staatsministerin im Auswärtigen Amt und koordinierte dort die deutsch-polnischen zwischengesellschaftlichen Beziehungen für die Bundesregierung. 2014 wurde sie zur Generalkonsulin in der polnischen Stadt Danzig bestellt.

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Schaltzentrale fürs Globale

auf Hochschulmessen weltweit unterwegs. So präsentierten Linh Dinh und Stefan Zammit das Angebot der PFH im September bei der europäischen Bildungsmesse EAIE in Glasgow und bahnten hier auch neue Hochschulkooperationen an.

International Office der PFH

General Management – English Track Ab Oktober 2016 bietet die PFH ihren Masterstudiengang General Management nicht mehr nur in deutscher, sondern parallel auch in englischer Sprache am Campus Göttingen an. Die Entwicklung des "English Track" koordiniert das International Office. Zielgruppe sind internationale Managementstudierende mit Bachelorabschluss, die für das Masterstudium nach Deutschland wechseln möchten.

Weltweiter Austausch in Studium, Lehre und Forschung ist das Aufgabenfeld des International Office der PFH. Zum Beispiel ebnet es ausländischen Studentinnen und Studenten den Weg an die PFH und unterstützt deren Studierende bei Planung und Durchführung eines Auslandssemesters. Eine wichtige Grundlage dafür sind Partnerschaften mit Hochschulen in aller Welt.

Hochschulkooperationen der PFH

Neue Hochschulpartnerschaften Fünf Hochschulkooperationen hat die PFH im Jahr 2015 abgeschlossen. Die neuen Partner sind die Beijing Foreign Study University (China), die University of California in Riverside (USA), die University of Economics in Varna (Bulgarien), die Koreatech in Chungjeol-ro (Republik Korea) und die Skoda Auto University in Mladá Boleslav (Tschechien). Damit pflegt die PFH nun 30 Hochschulpartnerschaften für den internationalen akademischen Dialog. Neue Chancen für den Austausch ergeben sich auch durch das Stipendienprogramm PROMOS, an dem die Hochschule ab 2016 teilnimmt. Insbesondere für Auslandssemester außerhalb Europas können Studierende hier Förderung erhalten. Darüber hinaus stehen weiterhin Fördermittel aus dem ERASMUS-Programm bereit, welche in der Regel für den Austausch innerhalb Europas vorgesehen sind. 17 Studierende aus Großbritannien, Frankreich, Japan, der Türkei, Italien, Spanien, Taiwan und Israel waren im Jahr 2015 für ein oder zwei Semester an der PFH in Göttingen zu Gast. Wie in jedem Jahr standen ihnen Studierende als Student Buddies zur Seite. Den Göttinger Alltag der "International Incomings" hat die Hochschule in diesem Jahr mit einem Fotoshooting dokumentiert (großes Foto). 24 PFH-Studierende haben im Jahr 2015 an einer der Partnerhochschulen im Ausland studiert. Universitäten in Südostasien, etwa in China, Indien, Japan und Taiwan, standen dabei ebenso hoch im Kurs wie die europäischen Partnerhochschulen. Aber auch an der chilenischen University Finis Terrae haben erstmals zwei PFHler studiert (siehe S. 57). Ebenfalls zum ersten Mal konnten drei Fernstudentinnen ein Auslandssemester absolvieren (siehe S. 86). Sechs Studierende haben im Rahmen

des Doppelabschlussprogramms ihre Studienphase an der KEDGE Business School abgeschlossen. Alle haben dabei die Note "sehr gut" erreicht, die an der französischen Hochschule nur selten vergeben wird. Neben dem Studierendenaustausch ermöglichen die Partnerschaften auch wechselseitige Impulse in Lehre und Forschung. So haben im Jahr 2015 die wissenschaftlichen Mitarbeiter Joachim Algermissen und Stefan Brinkhoff mit Vorträgen und Workshops im Rahmen der International Week in Worcester und des Doppelabschlussprogramms in Bordeaux Beiträge für den Austausch in der Lehre geleistet. Darüber hinaus ist das International Office auch

Das International Office der PFH (v.l.n.r.): Joachim Algermissen, Linh Dinh und Teamleiter Stefan Zammit. Prof. Dr. Joachim Ahrens (rechts) begleitet die Projekte des Teams als Vizepräsident für Studium und Internationales der Hochschule. | Neue Partnerschaft: Prof. Lee Sang soon (Mitte) und Jiun Jeong (rechts) von der Koreatech besuchten die PFH im September.

University of Almeria (Spanien) | Beijing Foreign Study University (China) | Birla Institute of Management Technology BIMTECH (Greater Noida/Indien) | Bond University (Gold Coast/Australien) | University of California, Riverside (USA) | Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji Universität (Shanghai/ China) | Columbia University – School of Continuing Education (New York/USA) | ESIC Business & Marketing School (Madrid/Spanien) | Estice International Business School (Lille/Frankreich) | University of Ferrara (Italien) | University Finis Terrae (Santiago/Chile) | Fundesem Business School (Alicante/Spanien) | The University of Granada (Spanien) | University of Guadalajara (Mexiko) | The Hague University of Applied Sciences (Niederlande) | Istanbul Aydin University (Türkei) | KEDGE Business School (Bordeaux und Marseille/Frankreich) | KIMEP (Almaty/Kasachstan) | Koreatech (Chungjeol-ro, Republik Korea) | Opole University (Polen) | Otemon Gakuin University (Osaka/ Japan) | Pôle Paris Alternance (Paris/Frankreich) | Rey Juan Carlos University (Madrid/Spanien) | Riga Technical University (Lettland) | Skoda Auto University (Mladá Boleslav/Tschechien) | SSPO an der Faculty of Medicine Siriraj Hospital Mahidol University (Bangkok/ Thailand) | Tunghai University (Taiwan) | University of Tartu (Estland) | University of Economics – Varna (Bulgarien) | University of Worcester (Vereinigtes Königreich)

Für sie bietet der dreisemestrige Studiengang eine attraktive Möglichkeit, ihr persönliches Profil mit einem Auslandsstudium zu schärfen. Auch die Kombination mit einem Master-Doppelabschlussprogramm wird möglich sein. "Ausländische Studierende bleiben bislang meist für ein Semester bei uns. Zukünftig können wir ihnen ein komplettes, qualitativ hochwertiges Masterstudium bieten. Für die internationale Ausrichtung der PFH ist dies ein wichtiger Schritt", erläutert Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vizepräsident für Studium und Internationales. "Am Hansecampus Stade haben wir mit dem Master-Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites, den wir parallel in deutscher und englischer Sprache anbieten, bereits positive Erfahrungen gemacht. Dieses erfolgreiche Konzept möchten wir nun auf den Managementbereich übertragen", ergänzt Präsident Prof. Dr. Frank Albe. Vorbereitungsprogramm für ausländische Studienanfänger Zusätzlich erleichtert das International Office aber auch den Einstieg in die deutschen Studiengänge für ausländische Studienanfänger. Diesem Zweck dient ein flexibel gestaltetes Vorbereitungsprogramm. Bis zu zwölf Monate lang können sich die Neulinge dabei in Deutsch-Intensivkursen für den Studienstart fit machen. Parallel schnuppern die Anwärter zu den Vorlesungszeiten als Gasthörer in ausgewählte Veranstaltungen ihres Studiums hinein. Auf Wunsch können sie auch bereits an Prüfungen und Klausuren teilnehmen. Zu ihrem regulären ersten Semester bringen die internationalen Studenten auf diese Weise nicht nur die nötigen Deutschkenntnisse mit, sondern sind auch schon etwas mit den Fachthemen vertraut. Außerdem können sie sich gegebenenfalls bestandene Prüfungen anrechnen lassen. An dem neuen Programm haben im Jahr 2015 bereits ein BWL-Studienanfänger aus Russland sowie zwei Kommilitonen des Orthobionikstudiums aus Japan und Israel teilgenommen (siehe S. 66). www.pfh.de/int-office Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

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Zwei Kontaktchancen an einem Tag Praktikantenbörse und PFH Glocal

Gleich zwei Events für junge Leute fanden am 25. November statt: vormittags die traditionelle Praktikantenbörse für die ManagementStudierenden der PFH und nachmittags PFH Glocal, die Kontaktbörse für Oberstufenschülerinnen und -schüler, Studierende und Unternehmen der Region. Praktikantenbörse mit Kuratoren Zu Beginn des Vormittages und der mittlerweile 14. Auflage der Praktikantenbörse begrüßte Prof. Dr. Michael Heinlein die Vertreter von Continental AG, Deutsche Telekom AG, Gothaer Versicherungen, Novelis Deutschland GmbH, Otto Bock HealthCare GmbH, PricewaterhouseCoopers AG, Sparkasse Göttingen und TUI Deutschland GmbH. Bei der Veranstaltung stellten sich die Management-Studierenden des dritten Semesters den Personalentscheidern der Kuratoriums- und Partnerunternehmen vor, um sich für ein Praktikum zu empfehlen. Um ihre Bewerbungen möglichst originell zu gestalten, wählten die Studierenden dabei unterhaltsame Präsentationsformen, die vom Üblichen abweichen. Diesmal mit dabei waren beispielsweise zwei selbst geschriebene Gedichte, der "General" Management, der seine Rekruten auf Trab brachte, sowie die TV-Formate "Familienduell" und "Wer wird Millionär?". Die anschließende Speed-Talk-Runde gab Unternehmen und Studierenden die Gelegenheit, sich intensiv und persönlich auszutauschen. PFH Glocal mit regionalen Partnern Nachmittags fand zum zweiten Mal die Kontaktbörse "PFH Glocal – Global denken, lokal handeln" statt. Dabei können sich Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie Studierende bei Fachvorträgen und an Ständen international agierender Unternehmen aus der Region zu den Themen Bewerbung, Praktika und Berufsfelder informieren. So waren als Gäste zusätzlich zu den Kuratoriumsunternehmen vom Vormittag EY – Ernst & Young GmbH, Sartorius AG, KWS SAAT AG, Mercedes Benz Göttingen und faktor – Entscheider Medien GmbH an die PFH gekommen. Außerdem ergänzte eine Podiumsdiskussion zum Thema "Einstieg und Karrieren – Ist Glocal die Zukunft?" das Programm, die PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe moderierte. Die Teilnehmer waren Janine Jacobi, Sartorius

AG, Christoph Schinner, TUI Deutschland, und Kristina Schwan, EY Ernst & Young. Alle drei sind PFH-Absolventen verschiedener Jahr- und Studiengänge, die mittlerweile erfolgreiche Karrieren vorweisen können. "Wir möchten mit PFH Glocal eine Plattform für Information und Austausch bieten, die möglichst viele Facetten des Themas Berufseinstieg und Karriere aufgreift und von der alle Teilnehmer profitieren", meinte Albe.

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Partnerschulen

Hochschule für Schüler Veranstaltungen für und Aktionen mit Partnerschulen

Die PFH möchte möglichst frühzeitig mit Jugendlichen in Kontakt treten, um sie bei ihrer Berufs- und Studienwahl zu unterstützen. In diesem Sinne verfolgt sie seit vielen Jahren ihr Programm der Schulkooperationen und organisiert regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen für Schüler und Lehrer ihrer Partnerschulen. Russland & Ukraine Der "Gesellschaftspolitische Diskurs" widmet sich zweimal jährlich gesellschaftlich oder politisch relevanten Themen, die über rein wirtschaftliche Aspekte hinausgehen. Ziel ist es, eine Plattform zum Austausch von Meinungen und Argumenten zu bieten, welche es erlaubt, die Standpunkte anderer Menschen kennen zu lernen, die eigene Meinung zu überprüfen und neue Argumente zu erfahren. Im Rahmen dieser Reihe fand am 19. Januar der 14. Abend zum Thema "Russland: Stützpfeiler eines stabilen europäischen Hauses? Eine Diskussion zu Sanktionen, Handel, Menschen- und Völkerrecht und der Zukunft Europas" statt, zu der rund 120 Schüler der

Göttinger Gymnasien und weiterführenden Schulen gekommen waren. Um in das Thema einzuführen, hatten zwei Studenten der PFH und fünf Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums Göttingen drei Impulsreferate mit jeweils gegensätzlichen Positionen vorbereitet. Nach der anschließenden Diskussion kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, dass alle Beteiligten – die westlichen Staaten, Russland, die Ukraine – diplomatische Beziehungen verstärken und intensiv nutzen müssten. Auch ein glaubwürdiges und legitimes Referendum könnte zur Lösung des Konflikts beitragen. Unbedingt notwendig seien allerdings eine Waffenruhe und humanitäre Hilfe, um die notleidende Bevölkerung zu entlasten und zu unterstützen. In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Eine schnelle Lösung des Konfliktes ist nicht in Sicht, und wahrscheinlich entscheidet letztendlich die wirtschaftliche Dimension über dessen Ausgang. Migranten & Flüchtlingsströme Zur 15. Ausrichtung des Gesellschaftspolitischen Diskurses am 7. Juli waren wieder über 100 Gäste aus verschiedenen Göttinger Gymnasien und dem Internat Solling in Holzminden an die PFH gekommen; erstmals fand der Diskurs eine Woche später auch am Hansecampus Stade statt. "Was sollen und können wir tun? Migration und Flüchtlingsströme nach und in Europa" lautete das Thema. In Göttingen führten eine dreiköpfige Schülergruppe des Theodor-Heuss-Gymnasiums sowie eine vierköpfige Studierendengruppe in das Thema ein. In der anschließenden Diskussion rückte schnell die Frage zur Motivation der Flüchtlinge in den Fokus: Katastrophale politische, ökonomische und soziale Bedingungen zwingen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Was muss

Links: Gespannte Aufmerksamkeit war dem Vorbereitungsteam des 14. Gesellschaftspolitischen Diskurses sicher. | Rechts oben: Ab sofort Partner (v.l.n.r.): Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold (PFH), Michael Schreiber, Markus Sprock, Oliver Hauschke, Doris Löhrer-Vogt, Angelika Junge (alle Elbmarschenschule Drochtersen), Frederik Witt (CFKStudent) und Peggy Repenning (PFH). | Rechts unten (v.l.n.r.): Adrian Flohr, Nikolas Römermann (beide PFH), Pia von Buttlar (THG), Maurice Heuer, Laura Bornemann (beide PFH), Leo Haßbargen und Alexander Goeden (beide THG) organisierten den 15. Diskurs zum Thema Flüchtlinge.

Aktuell haben 59 Schulen eine Kooperationsvereinbarung mit der PFH geschlossen: Alfeld: Berufsbildende Schulen Alfeld | Bad Aibling: Gymnasium Bad Aibling | Bad Harzburg: Niedersächsisches ­Internatsgymnasium | Bad Sachsa: Internats­gymnasium Pädagogium | Berlin: Carl-ZeissOberschule, Wilma-Rudolph-Oberschule | Blomberg: Hermann-Vöchting-Gymnasium | Bovenden: IGS Integrierte Gesamtschule| Buxtehude: Halepaghen-Schule | Dieburg: Private ­Tagesheim- und Internatsschule | Dresden: Gymnasium Dresden-Cotta | Drochtersen: Elbmarschen-Schule | Duderstadt: Berufsbildende Schulen Duderstadt, Eichsfeld-Gymnasium | Einbeck: Goetheschule | ­Eisenach: Martin-LutherGymnasium | Elze: CJD Elze | Frankenberg: HansViessmann-Schule | Göttingen: BBS I Arnoldi-Schule, ­Felix-Klein-Gymnasium, Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Hainberg-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium, Otto-Hahn-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gymnasium | Goslar: Christian-von-Dohm-Gymnasium | Hannover: St. Ursula-Schule | Hann. Münden: Berufsbildende Schulen Münden, Grotefend-Gymnasium | Hamburg: Gymnasium Bornbrook, Gymnasium Christianeum, Gymnasium ­Oberalster, Gymnasium Rissen, Heisenberg-Gymnasium, Sophie-Barat-Schule | Hameln: Handelslehranstalt Hameln, Schiller-Gymnasium | Hammelburg: Frobenius-Gymnasium | Harsefeld: Aue-Geest-Gymnasium | Helmstedt: Gymnasium am Bötschenberg | Holzminden: Stiftung Landschulheim am Solling | Köln: Hildegard-von-Bingen-Gymnasium | Krefeld: Fichte-Gymnasium | Ludwigslust: GoetheGymnasium | Mellrichstadt: Martin-Pollich-Gymnasium | Münnerstadt: Johann-Philipp-von-SchönbornGymnasium | Northeim: BBS 1 Northeim, Gymnasium Corvinianum | Osterode/Harz: Berufsbildende Schulen BBS I | Schweinfurt: Olympia-Morata-Gymnasium | Stade: Gymnasium Athenaeum, Vincent-LübeckGymnasium | Teltow: Immanuel-Kant-Gymnasium | Uelzen: Lessing-Gymnasium | Wiesbaden: Obermayr Europa-Schule | Wismar: Gerhart-Hauptmann-Gymnasium | Witzenhausen: Berufliche Schulen Witzenhausen | Wolfenbüttel: Gymnasium im Schloss

sich daher in den Herkunftsländern ändern, um die Einwohner zum Bleiben zu bewegen? Und vor allem: Wer ist in der Pflicht, um Veränderungen durchzusetzen, nicht auch die EU selbst? So könnten beispielsweise eine liberale Handelspolitik für afrikanische Agrarprodukte oder Asylberatung direkt in den Herkunftsländern zu einer Verringerung der Flüchtlingszahlen führen. Neue Partner am PFH Hansescampus Stade Am 28. September unterschrieben zwei neue Schulpartner ihre Kooperationsverträge mit der PFH: die Elbmarschen-Schule, Kooperative Gesamtschule Drochtersen, sowie das Aue-GeestGymnasium Harsefeld. Ziele dieser Kooperationen sind es, die Schüler für ein Hochschulstudium zu motivieren, zu informieren und die Urteilsfähigkeit der Schüler im Hinblick auf berufliche Chancen, Arbeitsplatzsicherheit und zukünftige Anforderungen des Arbeitsmarktes zu stärken. Auch Informations- und Vortragsveranstaltungen wurden prinzipiell vereinbart. Damit ist die Zahl der PFH-Partnerschulen auf bundesweit 59 angewachsen. Buchpreise für Abiturienten Zum zweiten Mal verlieh die PFH 2015 einen Buchpreis und eine Urkunde an Abiturientinnen und Abiturienten, die überdurchschnittliche Leistungen in den Fächern Politik oder Wirtschaft erzielt hatten. 14 Schülerinnen und Schüler aus 13 Partnerschulen nahmen die Auszeichnung bei ihren Abiturfeiern entgegen. "Damit möchten wir die jungen Menschen dazu anspornen, sich noch intensiver mit politischen, betriebs- und volkswirtschaftlichen Themen ­auseinanderzusetzen. Und vielleicht mündet dieses Interesse ja in ein Studium", kommentiert Prof. Dr. Joachim Ahrens.

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Know-how für Fach- und Führungskräfte

Mit Zertifikat ans Ziel

Weiterbildungsakademie an der PFH: die mtec-akademie

Neues Angebot der PFH Professional School (PFHPS)

Tagesseminare, Zertifikatsprogramme und Inhouse-Schulungen von BWL, Leadership und Selbstmanagement bis zu Leichtbau, ­Adaptronik und Zerspanung: Dafür steht die Management & Technologie Akademie (mtec-akademie), die Weiterbildungsakademie an der PFH. Auch 2015 hat sie ihr Angebot erweitert: So ist zum Beispiel der Seminarbereich "Verbrennungstechnik & Elektromobilität" zum Jahresbeginn neu hinzugekommen. Aktuell gefragte Themen wie Abgasnormen, Abgasnachbehandlung, Batterietechnologie und elektrische Antriebsstränge stehen hier im Mittelpunkt. Doppelt so viele Inhouse-Schulungen Bosch, DB Regio, Daimler, Körber, RWE, Sartorius, Universitätsmedizin Göttingen, Volkswagen und viele weitere Unternehmen haben im Jahr 2015 ihre Mitarbeiter in Inhouse-Weiterbildungen der mtec-akademie geschult. Gegenüber dem Vorjahr konnte die mtecakademie mehr als doppelt so viele Inhouse-Seminare umsetzen. "Wir verspüren derzeit wachsenden Weiterbildungsbedarf in allen Bereichen. Doch noch stärker als bei unseren offenen Seminaren hat die Nachfrage im Bereich der Inhouse-Schulungen angezogen. Immer mehr Unternehmen benötigen individuell zugeschnittenes Know-how, mit denen sie ihre Fachabteilungen für zukünftige Herausforderungen ausrüsten können", erläutert Geschäftsführerin Sandra Fernau. Im Jahr 2016 wird die mtec-akademie ihr Seminarangebot noch einmal deutlich ausbauen: Neue Manage-

Weitere Informationen: www.mtec-akademie.de

ment-Seminare vermitteln zum Beispiel Coachingkompetenzen für Führungskräfte, nachhaltigen Vertrieb durch Kundenbindung, Know-how im Neuromarketing und logistisches Praxiswissen. An technische Fachkräfte und Ingenieure richten sich hingegen neue Technologie-Kurse mit Themen wie biobasierte Verbundwerkstoffe, Organobleche, CFK-Replacement oder Batteriedesign. Insgesamt bietet sie im Jahr 2016 rund 150 Kurse mit über 300 Terminen an.

Die PFH Professional School of Management, Innovation & Technology (PFHPS) hat im Jahr 2015 ihr Weiterbildungsangebot umfassend optimiert. Mit 17 neuen, mehrmonatigen Fernkursen in den Bereichen Management, Personal, Gesundheit und Psychologie wartet sie seit Dezember auf. Außerdem können sich Interessenten in Einzelmodulen spezifisches Know-how aneignen.

nern erhalten haben. Aber auch Ergebnisse aus Abfragen bei Weiterbildungsinteressierten, die sich innerhalb ihres bereits ausgeübten Berufes spezialisieren möchten, sind in die Konzeption eingeflossen", sagt Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, die die PFHPS leitet.

"Wir waren mit unserem Inhouse-Seminar zum Thema 'Oberflächenbehandlung und Bekleben von Metall-/ GFK-Bauteilen' sehr zufrieden. Der Trainer hat mehr als das gewöhnliche Engagement gezeigt und stand uns während der ganzen Veranstaltung mit seinem großen Erfahrungsschatz zur Verfügung. Alles in allem können wir dieses Seminar nur weiterempfehlen, da es unseren Anforderungen voll entsprochen hat."

Blended-Learning-Konzept Die Weiterbildungsprogramme führen die Studierenden der PFHPS zu einem Abschluss mit Zertifikat zum Beispiel für Prozess- und Projektmanagement in sechs Monaten, für Psychologische Kundengewinnung in acht Monaten, für Personalentwicklung in zwölf Monaten oder für Controlling mit Schwerpunkt Finanzen in 18 Monaten. Dabei erarbeiten sie sich die Inhalte im Selbststudium, wobei ein umfassendes Blended-LearningKonzept einen vielfältigen Mix der Lernmethoden aus Fernlehrbriefen, Videos, Online-Vorträgen und -Veranstaltungen bietet. Sämtliche Einzelmodule der Kurse können die Studierenden auch separat buchen und sich somit ihr ganz individuelles Weiterbildungspaket maßschneidern.

Durchlässigkeit im Bildungssystem – kein Abitur nötig Zielgruppe der PFH Professional School sind Personen, die Bedarf an beruflicher Weiterbildung auf Hochschulniveau haben, jedoch kein komplettes Studium absolvieren möchten. Für die Fernkurse und -module ist deshalb auch keine Hochschulzugangsberechtigung erforderlich. Allerdings erkennt die PFH Private Hochschule Göttingen Vorleistungen aus den Fernkursen umfassend für ihre Fernstudiengänge an. Weil didaktisches Konzept und Lernmethodik ähnlich sind, lassen sich die Programme der PFHPS so auch als "Fernstudium auf Probe" nutzen. Anderen Hochschulen wird empfohlen, die Leistungen im selben Umfang für ihre Studiengänge anzuerkennen. "Damit gewährleisten wir die Durchlässigkeit des Bildungssystems und bieten einem breiten Personenkreis Zugang zu neuestem beruflichen Know-how", erklärt Mörstedt.

Walter Jose Kirchner Teamleiter Oberbau RZW, DB Regio AG

"Die neuen Fernkurse haben wir nach den Bedarfen entwickelt, die wir aus hunderten Rückmeldungen von Unternehmenspart-

www.pfhps.de Weitere Informationen finden Sie online.

Kundenstimme

Im Einsatz für die PFH Professional School: Leiterin Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt (links) und Studienkoordinatorin Sina Seifert.

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Professorinnen und Professoren der PFH

Prof. Dr. Joachim Ahrens Volkswirtschaftslehre, insbesondere International Eco­nomics

Prof. Dr. Frank Albe Präsident | Allgemeine Betriebs­wirt­ schafts­lehre, insbesondere Tourism Management & Controlling

Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation & Blended Learning

Prof. Hans Georg Näder Honorarprofessor | Entrepreneurship

Prof. Dr. Kai C. Andrejewski Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere International Accounting & Auditing

Prof. Dr.-Ing. habil. Nikolay Avgustinov Produktions- und Fertigungs­ technologie

Prof. Dr. Hans-Chr. Riekhof Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales ­Marketing

Prof. Dr. Bernd Rohlfing Wirtschaftsrecht

Prof. Dr. Frank Beine Honorarprofessor | Accounting, Wirtschaftsprüfung/Auditing

Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Bloech Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensplanung

Prof. Dr. Helmut Roland Honorarprofessor | Bilanzen/Konzern­ rechnungslegung

Prof. Dr. Martina Ruhmland Psychologie

Prof. Dr. Siegmar Blumentritt Biomechanik

Prof. Dr. med. Frank Braatz Medizinische Orthobionik

Prof. Dr. Hubert Schüle Wirtschaftsinformatik, insbeson­ dere I­nformationsmanagement & IT-Consulting

Prof. Dr.-Ing. Marc Siebert Technologie der Faserverbundwerkstoffe

Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt Stabilität der Faserverbundwerkstoffe

Prof. Dr. Michael Dusemond Allgemeine Betriebs­wirt­schafts­lehre, insbesondere International Accounting/Konzernrechnungslegung

Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Industrielles Management, Rech­nungs­wesen & Controlling

Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold Strukturmechanik der Faserverbundwerkstoffe

Prof. Dr.-Ing. Heinrich Fehren Adaptronik

Prof. Dr. Monika Fleischhauer Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik

Prof. Dr. Frank Vogelgesang Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Personalpsychologie

Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship & Finance

Prof. Dr. Michael Gutmann Gesundheits- und Sportpsychologie

Prof. Dr. Michael Heinlein Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, ­insbesondere Vertriebsmanagement

Prof. Dr. Julian Voss Allgemeine Betriebswirtschafts­lehre, insbesondere Food- and Agribusiness-Management

Prof. Dr. Stephan Weibelzahl Wirtschaftspsychologie

Prof. Dr. Anja Christina Lepach Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Lücke Ehrenpräsident

Prof. Dr. Dorit Wenke Allgemeine Psychologie & Methodenlehre

Prof. Dr. Manfred P. Zilling Wirtschaftsinformatik, insbesondere E-Entrepreneurship & E-Business

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Theorie und Praxis optimal verzahnen Programm PraxisStudieren in Göttingen und Stade

Gemeinsam mit Unternehmen dem Mangel an Führungskräftenachwuchs entgegenwirken: Das ist das Ziel des Programmes PraxisStudieren, das die PFH in Göttingen und Stade anbietet. Es besteht aus praxisintegrierten Managementstudiengängen mit Bachelor- und Masterabschlüssen, welche die Hochschule in enger Kooperation mit regionalen Wirtschaftsunternehmen durchführt. PraxisStudieren führt junge Menschen frühzeitig an Unternehmen heran, bindet sie intensiv in deren Arbeitsprozesse ein und ermöglicht ihnen gleichzeitig ein attraktives Campusleben. All diese Aspekte führen letztlich zu einer höheren Zufriedenheit mit der Ausbildung und damit zu einem Verbleib im Unternehmen. "Damit ermöglicht PraxisStudieren den teilnehmenden Unternehmenspartnern ein zukunftsorientiertes Talentmanagement und eine langfristige Wettbewerbssicherung in der jeweiligen Region", erläutert Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Initiator des Programmes. Dabei haben die kooperierenden Unternehmen mehrere Möglichkeiten des Engagements, die sich nach den betrieblichen Erfordernissen, dem Nachwuchsbedarf und dem finanziellen Spielraum richten: vom Vollstipendium mit oder ohne Anstellung bis zum Teilstipendium. Um dem Unternehmensbedarf gerecht zu werden, bietet die Hochschule neben einer generalistischen Ausrichtung am Campus

V.l.n.r.: Yanik Nimtz, Luise-Kristin Hanebeck, Frederike Ebner, Daniel Witter, Melissa Heise, Jara Sophie Stolletz, Marie-Sophie Franke, Kai Rakebrand, Christina Hackethal und Timm Gödecke durchlaufen aktuell das Programm PraxisStudieren in Göttingen; auf dem Foto fehlt Ayla Sprung.

Göttingen auch spezifische Schwerpunkte an: Accounting/Steuerund Wirtschaftsprüfung und Banking/Finance. Am 21. September fand eine Informationsveranstaltung von Göttinger Hausverwaltung GmbH und PFH zum neuen Studienschwerpunkt Immobilienmanagement statt. "In PraxisStudieren sehe ich einen geeigneten Ansatz zur Lösung des wachsenden Nachwuchsproblems unserer Branche", meinte Christian Rathei, Geschäftsführer der GöHv. Aktuell absolvieren in Göttingen elf, in Stade 16 Studierende das Programm. Unternehmenspartner sind in Göttingen neben der GöHV die Alff-Eickhoff Unternehmensberatung GmbH, Novelis Deutschland GmbH, Poco Einrichtungsmärkte GmbH, Quattek & Partner, Seinige & Partner und die Sparkasse Göttingen. In Stade engagieren sich CFK-Nord, CFK Valley e. V., Karl Meyer AG, ­Johannes Lindemann GmbH & Co. KG, NDB Elektrotechnik GmbH & Co. KG und Stader Saatzucht. Daniel Witter, Student im dritten Semester von der Sparkasse Göttingen, meint: "Ich sehe den Vorteil des Programmes darin, dass man für die im Studium theoretisch vermittelten Inhalte konkrete Beispiele seines Unternehmens im Kopf hat. PraxisStudieren verbindet beide Bereiche und stellt eine Wissenssymbiose her, mit der man sowohl im Studium als auch im Unternehmen punkten kann."

Campus Göttingen

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für psychologische Fachliteratur. Von den Curricula über das Professoren- und Mitarbeiterteam bis hin zu den Räumlichkeiten inklusive Labor hat die PFH die Infrastruktur ausgebaut.

wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Münster und Bielefeld und wurde dort 1988 promoviert. Er ist Mitgründer der e.factum GmbH, einem Dienstleister für wissenschaftliche Forschung. Daneben ist Gutmann, selbst ehemaliger Leistungs-

Insbesondere die Lehrkapazitäten hat die Hochschule aufgestockt. Gleich fünf Professorinnen und Professoren sind 2015 zum P­ sychologieteam gestoßen: Dr. Anja Christina Lepach Professorin für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, studierte von 1994 bis 1999 Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie an der Universität Bremen, wo sie 2005 promoviert wurde. Zusätzlich absolvierte sie von 1999 bis 2004 die postgraduale Weiterbildung zur Klinischen Neuropsychologin, Akademie der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) e. V. in Würzburg. Dr. Frank Vogelgesang Professor für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Personalpsychologie, Jahrgang 1966, studierte an der Technischen Universität Dresden und wurde 2004 promoviert. In Forschung und Lehre widmete er sich vor allem der Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Zwischen 2004 und 2010 war er am GeorgElias-Müller-Institut für Psychologie, Abteilung Wirtschafts- und Sozialpsychologie, an der Universität Göttingen tätig. Zwischen 1994 und 2014 absolvierte er Aus- und Weiterbildungen zum Trainer, Coach und Supervisor.

Heiß begehrte Plätze Neues Campusstudium Psychologie in Göttingen

Mit dem Start des Wintersemesters 2015/16 begannen erstmals vier neue Studiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie am Campus Göttingen der PFH. Damit erweiterte die Hochschule diesen Fachbereich, an dem bereits seit 2014 erfolgreich Fernstudiengänge laufen. Insgesamt entstehen so 100 neue Bachelor- und 60 neue Master-Studienplätze pro Jahrgang in den bundesweit heiß begehrten Fächern. Im Pionierjahrgang starteten 15 Psychologie- und vier Wirtschaftspsychologiestudierende. "Das Angebot an Studienplätzen für psychologische Fächer ist bundesweit sehr knapp. Das führt an staatlichen Hochschulen mitunter zu einem Numerus Clausus von 1,2. Wir freuen uns, dass wir in diesem Zusammenhang für Entlastung sorgen können. Dies gilt insbesondere auch, weil wir ein individuelles Auswahlverfahren durchführen können", berichtet Präsident Prof. Dr. Frank Albe über die Erweiterung. In das hochschuleigene Verfahren fließen neben

Pionierjahrgang: Die ersten Campusstudierenden in Psychologie und Wirtschaftspsychologie an der PFH. | Das Psychologie-Professorenteam der PFH (v.l.n.r.): Prof. Dr. Martina Ruhmland, Prof. Dr. Anja Christina Lepach, Prof. Dr. Monika Fleischhauer, Prof. Dr. Dorit Wenke, Prof. Dr. Frank Vogelgesang, Prof. Dr. Michael Gutmann, Prof. Dr. Stephan Weibelzahl.

den Abschlussnoten von Schule beziehungsweise Erststudium auch ein Aufnahmetest sowie ein persönliches Gespräch mit Professoren ein. Die besonderen Stärken der Studiengänge sehen die Professoren des Psychologieteams in den wählbaren Schwerpunkten sowie in der PFH-typischen Praxisnähe des Studiums. So werden der Schwerpunkt Kinder- und Jugendlichenpsychologie im Masterstudium Psychologie beziehungsweise der Schwerpunkt Konsumentenpsychologie im Masterstudium Wirtschaftspsychologie nur an wenigen Hochschulen in Deutschland angeboten. Auch die psychologische Forschung stellt die Hochschule praxisnah auf: Anwendungsbezogene Forschungsprojekte zur Diabetikerunterstützung sowie zu ADHS sind bereits angelaufen. Kooperationspartner der PFH für den Studienbereich Psychologie ist der Hogrefe Verlag aus Göttingen, der renommierteste Verlag

Dr. Michael Gutmann Professor für Gesundheits- und Sportpsychologie, Jahrgang 1958, studierte Psychologie in Bielefeld. Anschließend war er

Studienprogramme Die neuen Studiengänge im Überblick Psychologie Bachelor of Science, 6 Semester, 180 ECTS Master of Science, 4 Semester, 120 ECTS Wirtschaftspsychologie Bachelor of Science, 6 Semester, 180/210 ECTS Master of Science, 4 Semester, 120 ECTS

sportler, als Sportpsychologe tätig, zum Beispiel als leitender Psychologe des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV). Dr. Dorit Wenke Professorin für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre, studierte von 1992 bis 1998 Psychologie an der TU Berlin. Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Kommunikations- und Verhaltenstrainerin. 2003 promovierte sie an der Humboldt-Universität Berlin, wo sie 2013 auch habilitierte. Umfangreiche Erfahrungen in Forschung und Lehre sammelte sie an der Humboldt-Universität Berlin, am University College London, am MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie als wissenschaftliche Beraterin am Department of Experimental Clinical and Health Psychology der Universität Gent/Belgien. Dr. Monika Fleischhauer Professorin für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik, hat Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Soziologie in Dresden, Paris und Sydney studiert. Anschließend war sie Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie sowie für P­ rozessorientierte Diagnostik an der Technischen Universität Dresden. Für ihre Promotion im Jahr 2013 erhielt die Dozentin den Werner-Straub-Preis der TU Dresden.

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Innovationen Flügel verleihen Das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH

Das ZE Zentrum für Entrepreneurship bündelt alle Aktivitäten der Hochschule rund um die Themen Unternehmensgründung und unternehmerisches Handeln. Darunter fallen Forschung und Lehre ebenso wie die praktische Gründerförderung und -beratung für Studierende und Absolventen der PFH sowie der anderen Hochschulen Südniedersachsens. Seine Angebote, wie der Göttinger Gründungsinkubator GO-E-LAB, die Entrepreneurship School und der erstmalig durchgeführte Ideencampus, treffen auf eine hohe Nachfrage. Vor diesem Hintergrund sind die Aufgaben des Zentrums im Jahr 2015 weiter gewachsen. Außerdem engagiert sich das ZE in regionalen Initiativen für Südniedersachsen. Expansion im GO-E-LAB Im Gründungsinkubator GO-E-LAB finden Jungunternehmer einen geschützten Rahmen, Inspiration, Beratung und tatkräftige Unterstützung für die Vorbereitungs- und die Markteintrittsphase

Foto rechts: Vier neue Gründerteams im GO-E-LAB: Felix Goldbach, Daniel Bachmann und Sergei Bojew von Kibbitz, Gergö Szemes und Manuel Voss von GreenHaus (hinten, v.l.n.r.), Stefan Baur und Malte Rojahn von swoopstr und Sandor Hahn von LactoJoy (vorne, v.l.n.r.).

ihres Startups. Derzeit sind zehn Gründerteams mit insgesamt 25 Personen und damit mehr denn je im Inkubator aktiv. Vier Gruppen sind im Laufe des Jahres neu hinzugestoßen: Das Team "GreenHaus" designt und vertreibt Möbel, die in ökologischer und sozialer Hinsicht nachhaltig hergestellt werden. Im gleichen Raum ist das Unternehmen "LactoJoy" anzutreffen, das Lactase-­Kautabletten inklusive ansprechender Verpackung entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Ferner arbeiten die Gründer von "Kibbitz" an ­einem E-Learning-Angebot mit Managementinhalten, während das "Swoopstr"-Team eine App entwickelt. Eine Erfolgsmeldung gibt es vom Startup "YourCar", das seit 2012 im GO-E-LAB ansässig ist und nun den Markteintritt gemeistert hat (siehe S. 38). Die fünf ­übrigen Teams sind in den Bereichen Online- und MobileMarketing, IT-Beratung, Websitegestaltung und Softwareentwicklung aktiv. Einen weiteren Gründungsinkubator, das STA-E-LAB, betreibt das ZE am PFH Hansecampus Stade.

SNIC: Auf dem Weg zur Innovationsregion Die Initiative "SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC)" hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Vernetzung von Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen das innovative Potenzial der Region besser zu erschließen und zu aktivieren. Der SNIC ist Bestandteil der "Regionalökonomischen Strategie Südniedersachsen" der SüdniedersachsenStiftung. Das Zentrum für Entrepreneurship arbeitet derzeit intensiv an seiner Entwicklung mit. So hat ZE-Leiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar gemeinsam mit anderen Autoren in einer Machbarkeitsstudie untersucht, wie sich die Ziele der Initiative praktisch realisieren lassen. Als zentrale Bausteine sieht das Konzept Projekte für Wissenstransfer und Fachkräftebindung sowie Innovations-Scouting, Technologieberatung, Gründungsunterstützung und die sogenannte Innovationsakademie vor. "Jetzt geht es darum, die einzelnen Projekte mit Laufzeiten von zunächst drei bis fünf Jahren auf den Weg zu bringen", erläutert Vollmar. Beim Aufbau der Innovationsakademie ist die PFH federführend tätig. "Ziel der Innovationsakademie ist es, dass die vier beteiligten Hochschulen, also die Universität Göttingen, die TU Clausthal, die HAWK und die PFH, ihre Angebote bündeln und intensivieren. Es geht darum, spezifische Qualifizierungsmöglichkeiten für Innovationswillige in der ganzen Bandbreite von Studiengängen und -modulen über Promotionsprogramme bis hin zu Weiterbildungen und anderen Maßnahmen für Mitarbeiter regionaler Unternehmen zu schaffen oder weiter zu entwickeln", so Vollmar. Ein weiterer Schwerpunkt für das ZE ist die Gründungsunterstützung. Im Rahmen des Konzeptes werden die drei Göttinger Hochschulen gemeinsam ihre Aktivitäten ausbauen. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, wird das Zentrum für Entrepreneurship 2016 auch personell wachsen. Es sind Projektstellen mit Förderung über das SNIC-Programm vorgesehen. Darüber

hinaus bringt sich das ZE auch in andere regionale Netzwerke und Initiativen wie etwa das "Gründungsforum Region Göttingen" der IHK ein. In dessen Rahmen finden regelmäßig Themenabende und Sprechtage statt. Bei Letzteren leistet u. a. ZE-Mitarbeiter Markus Bauer individuelle Beratung für junge Unternehmer und solche, die es werden möchten. Forschung und Lehre Die neuesten Forschungsergebnisse aus dem ZE liegen seit Ende des Jahres in Form einer Studienveröffentlichung vor. Vollmar analysiert darin die Resultate einer empirischen Untersuchung zum Traditionsbewusstsein in Familienunternehmen. Daneben erforscht er derzeit das Kommunikationsmanagement von Startups gegenüber ihren Stakeholdern. Neu in der Lehre ist hingegen, dass auch Fernstudierende der Ökonomie-Studiengänge seit Oktober den Studienschwerpunkt Entrepreneurship wählen können (siehe S. 84/85). Veranstaltungen: Ideencampus als neues Format Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt für das Zentrum für Entrepreneurship war auch 2015 wieder die Planung, Durchführung und Nachsorge von Veranstaltungen für Gründungsinteressierte. Bereits zum fünften Mal fand im Juni die Entrepreneurship School statt, die sich an Studierende, Alumni und Mitarbeiter aller Hochschulen Südniedersachsens richtet. Außerdem führte das ZE im März und Juli erstmals den Ideencampus für Schülerinnen und Schüler durch, bei dem diese Know-how für Umsetzung unternehmerischer oder sozialer Projekte entwickelten. Ausführliche Berichte zu beiden Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten 37 beziehungsweise 34 und 35.

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Schülerprojekte reifen beim Ideencampus Südniedersachsen Workshop-Programm für Nachwuchsgründer

Mit der Prämierung der besten Schüleridee ist am 18. Juli der erste Ideencampus Südniedersachsen zu Ende gegangen. "The Smelter" heißt das Projekt der beiden Bad Harzburger Gymnasiasten Jan Engelhardt und Tim Klinke (Werner-von-Siemens-Gymnasium). Der von den Schülern konzeptionierte Prototyp recycelt Plastikmaterial und schafft damit eine nachhaltige, ökologische Lösung. Eine weitere Prämierung ging an eine Schülerinnengruppe der BBS Alfeld, die selbst ein neuartiges Produkt im Bereich Beauty Care entwickelte, das es nun zu vermarkten gilt. Ebenfalls von der Jury ausgezeichnet: eine Gruppe der Göttinger BBS 1 Arnoldi-Schule, die an einer Produktidee für Säuglinge und ihre Mütter arbeitet, sowie die Schülergenossenschaft BATO aus Clausthal-Zellerfeld (Robert-Koch-Schule), die mit vielerlei Aktionen bereits seit 2013 erfolgreich Spenden für ein Dorf in Nepal sammelt. Veranstalter des Ideencampus Südniedersachsen war das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, an der PFH Professor für Entrepreneurship und Finance. Mitinitiator war das faktor-Magazin. Als weiterer wichtiger Partner war die Sparkasse Göttingen an Bord. Bei dem Workshop erfuhren Schülerinnen und Schüler, wie sie ihre vielfach sozial geprägten Projektideen erfolgreich umsetzen. Dabei halfen ihnen Gruppenarbeitsphasen, Expertenvorträge, Soft-Skills-Veranstaltungen und das Team der Gründungsberatung des ZE. Sie bekamen die Zeit, den Raum und

das Know-how von Experten, die mit ihnen an der Konkretisierung der Idee, der Konzeptentwicklung, dem Projektmanagement und der Umsetzung arbeiteten. Auch Spezialwissen über Finanzierung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Produktion konnten sie erhalten. Ausdrücklich erwünscht war auch, dass sich die Gruppen untereinander austauschten. Rund 50 Schülerinnen und Schüler aus der Region Göttingen, dem Weserbergland und dem Harz hatten an ihren Projekten gearbeitet. Die zehn Gruppen kamen mit sehr unterschiedlichen Projektstadien zum Ideencampus: Während einige bereits Prototypen im Gepäck hatten, waren andere noch in der Ideenfindungsphase. Um dies zu berücksichtigen, besteht der Ideencampus aus mehreren Stufen: Während beim Auftakt im März die Ideenentwicklung im Vordergrund stand, haben die Teilnehmer des Ideencampus im Laufe der drei intensiven Workshoptage im Juli ihre Geschäftsoder Projektideen in Form einer Geschäftsmodellkarte (Business Model Canvas) visualisiert. Ziel war es, konkrete Antworten auf die folgenden Fragen zu formulieren: Was soll das Projekt/das Unternehmen wem anbieten? Wie soll die soziale Förder- oder Marktleistung erbracht werden? Welche (sozialen beziehungsweise marktlichen) Ergebnisse sind angestrebt und möglich? So nahmen die Projektideen der Schüler, die vielfach auch kreative Projektlösungen für ihre Schule entwickelten, immer mehr Gestalt an, bis sie schließlich einer Jury ihre Konzepte präsentierten.

Spitzensportler und Unternehmer geben Impulse Um weitere Anregungen zu geben, erste Netzwerkkontakte zu knüpfen und um Motivation und Durchhaltevermögen zu thematisieren, gab es neben den Arbeitsphasen mehrere Expertenvorträge und ein Outdoor-Training. Vor allem den Vortrag des ehemaligen Weltklasse-Zehnkämpfers und Olympiazweiten Frank Busemann fanden die Teilnehmer ­äußerst motivierend. Er sprach über seine Zeit als Leistungssportler und insbesondere darüber, wie man auf ein zunächst noch in weiter Ferne liegendes Ziel hinarbeiten kann. Weitere Referenten waren der Göttinger Fairtrade-Unternehmer Ralph Wüstefeld (CONTIGO), Medienunternehmer Marco Böhme (faktor Entscheider Medien) und PFH-Absolvent Florian Müller-Stauch. Letzterer ist Nachfolger im Familienunternehmen, gründet aber "nebenbei" gerade eine Firma, um einen von ihm entwickelten Szenedrink für Nachtschwärmer erfolgreich zu positionieren (siehe auch S. 39). Auch die erfolgreichen Jungunternehmer Philipp Ballhausen und Markus Werner stellten sich mit ihrem Startup cpm systems UG (Lehrmittelverwaltung für Schulen) vor. "Das war eine sehr erfolgreiche Premiere des Ideencampus. Auch die Rückmeldungen der Schüler und Lehrer sprechen sehr dafür, dass wir diese Veranstaltung mit nachhaltigem Betreuungskonzept auch in den kommenden Schuljahren anbieten", ist sich Vollmar

sicher und stellt heraus: "Mit diesem Veranstaltungsformat gerade im Themenfeld Social Entrepreneurship lassen sich wirkungsvoll schon in der Schulzeit wesentliche Impulse für Kreativität, Eigeninitiative und Selbstverantwortung setzen." Der nächste Ideencampus ist für 2016 bereits in Planung. Bei einem Spendenaufruf des Medienpartners faktor im Herbst 2015 kamen 3.333 Euro zusammen, die dem Projekt zufließen.

Teilnehmer des Ideencampus beim Outdoor-Training, bei der Projektarbeit und nach der Jury-Präsentation. | Mitte: Der ehemalige Zehnkämpfer Frank Busemann (Mitte) mit ZE-Leiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (links) und PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe. | Marco Böhme (Mitte), Herausgeber des faktor-Magazins und Mitinitiator des Ideencampus, übergibt im Rahmen des faktor-Jubiläums den ersten Spendenscheck an Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (links).

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Gründerworkshop auf Burg Ludwigstein 5. Entrepreneurship School der PFH

Vom 4. bis zum 6. Juni fand auf der Jugendburg Ludwigstein die fünfte Entrepreneurship School des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH statt. Elf verschiedene Gründer-Teams der Göttinger Hochschulen PFH und Georg-August-Universität, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Ulm nutzten die Gelegenheit, ihre Geschäftsideen weiter zu entwickeln. GO-E-AWARD an Lernmittelverwaltung für Schulen Als aussichtsreichstes Gründungsprojekt zeichnete die Jury um Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Leiter des ZE, die Idee aus, eine Lernmittelverwaltung für Schulen zu entwickeln. So können diese softwaregestützt z. B. ihren Bedarf an Schulbüchern planen, diese katalogisieren, die Ausleihe nachvollziehen und fehlende Rückläufer verfolgen. Die Software der beiden angehenden Wirtschaftsinformatiker Philipp Ballhausen und Markus Werner ist bereits testweise bei zwei Schulen im Einsatz. Viele weitere Geschäftsideen aus dem E-Business-Bereich wie ein auf vegane Ernährung spezialisiertes Online-Portal, eine Life-Coaching-App, die beim Erreichen der eigenen Ziele hilft, eine GPS-basierte Applikation zum Tauschhandel oder ein Lebensmittel-Lieferdienst reiften in den drei Workshoptagen aus. Aber auch Offline-Geschäftsmodelle,

Innovationen in altem Gemäuer: die E-School auf Burg Ludwigstein.

zum Beispiel eine Existenzgründung als Motivationstrainer und -Speaker oder die Energiegewinnung aus Mikroorganismen waren bei der E-School vertreten. Gründerwissen aus erster Hand Neben den Fachvorträgen zu Strategie, Marketing/PR und Finanzierung, einem Soft-Skills-Training im Burgwald und den WorkshopPhasen war auch der Austausch mit erfahrenen Gründern und Unternehmern wichtiger Bestandteil der Entrepreneurship School. Aus der Gründerpraxis berichteten z. B. Dr. Johannes Loxen, CEO der SerNet GmbH, Ansgar Holtmann, PFH-Absolvent 2004 und selbst Unternehmer (Vendion Consulting), sowie Björn Freimuth, PFH-Absolvent und Gründer (RewardMe). Weitere Feedback-Geber waren Marco Böhme (faktor), Dr. Falk Berster (Ottobock) sowie zum Thema Finanzierung Stefan Keveloh (Sparkasse Göttingen) und Dr. Christian Horneber (NWZ-Digital). Am Ende des Workshops hatten viele der Teams aus Ideen ernsthafte Geschäftsmodelle entwickelt. Mehrere Projekte stehen nun unmittelbar vor der Umsetzung. "Die Atmosphäre, die sich aus ländlicher Umgebung, Teilnehmern aus verschiedenen Hochschulen und völlig unterschiedlichen Gründungsideen ergab, war sehr inspirierend", sagt Vollmar.

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Flexibles Carsharing Gründungsprojekt aus dem GO-E-LAB meistert den Markteintritt in Göttingen

Carsharing ohne feste Stationen und ohne Grundgebühr: Das ist die Idee des Startups YourCar. Nach intensiver Vorbereitung im GO-E-LAB der PFH haben die beiden Gründer Andreas Behrens und Boris M. Hillmann das Unternehmen im September an den Markt gebracht. 32 schwarze Kleinwagen mit YourCar-Logo und umweltfreundlichem Erdgasantrieb sind mittlerweile in Göttingen unterwegs. Die wichtigste Besonderheit von YourCar ist sein ­flexibles Free-Floating-Prinzip, in dem die Kunden ihre Fahrt vor der eigenen Haustür oder jedem beliebigen Standort im Göttinger Geschäftsgebiet beenden können. Die aktuellen Standorte der Fahrzeuge erfahren die Kunden vor Fahrtantritt per App, online oder telefonisch. Nur in wenigen deutschen Großstädten und im Ausland verfolgen Anbieter bereits ein solches flexibles Konzept. In Göttingen hatte Hillmann das Free-Floating-Carsharing lange vermisst. Und langsam reifte der Gedanke, selbst ein Unternehmen zu gründen, das diese Lücke schließt. Beim Gründerstammtisch des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH fand er in Behrens einen Mitstreiter für seine Geschäftsidee. Seit Sommer 2013 arbeiteten beide neben ihren damaligen Jobs gemeinsam am Businessplan für YourCar und suchten beharrlich nach Partnern und Unterstützern, die sich auf das Konzept der jungen Gründer einlassen. Ihre Ausdauer führte sie

schließlich zum Ziel: So konnten sie die Finanzierung sichern und mit der Stadt Göttingen sowie den Göttinger Stadtwerken weitere wichtige Partner für ihr Carsharing-Angebot gewinnen. Auf dem langen Weg zur Gründung stand das Team des ZE den beiden zur Seite. "Die Begleitung durch das ZE war für uns sehr wichtig. Für Unterstützung und Beratung, zum Beispiel in puncto Partnersuche und Kapitalbildung, sind wir Professor Vollmar und dem gesamten Team dankbar", so Hillmann rückblickend. ­"Außerdem haben wir viel von den anderen Gründerteams gelernt

und von ihren Erfahrungen profitiert. Und nicht zuletzt sind wir natürlich froh über den Büroraum und die Infrastruktur, die wir im GO-E-LAB der PFH nutzen konnten und können", ergänzt Behrens. Wer Interesse hat, das Unternehmen im Rahmen eines Praktikums kennenzulernen, kann sich bei YourCar melden. www.yourcar-carsharing.de Weitere Informationen finden Sie online.

Zum Auftakt-Event am 18. September stellte YourCar einige der erdgasbetriebenen Carsharing-Fahrzeuge am Göttinger Gänseliesel vor. | Austausch an der Carrera-Bahn: Im August informierte sich FDP-Politiker Christian Grascha (Mitte) bei den YourCar-Gründern Boris Hillmann (links) und Andreas Behrens sowie bei anderen Nutzern des GO-E-LAB darüber, wie Politik junge Entrepreneure besser unterstützen kann.

PFH-Absolvent gründet "Nightbird – Espresso Spirit" Von der Gründungsidee bis zum Produkt

Wodka und Espresso vereint – die perfekte und innovative Mixtur für einen neuen Szene-Drink. So dachte sich das Florian MüllerStauch und gründete seine eigene Firma, um den "Nightbird – Espresso Spirit" marktreif zu entwickeln und zu vertreiben. Mit dieser Idee gewann er bereits 2014 den GOE-E-Award, die Auszeichnung für das beste Gründungsprojekt bei der Entrepreneurship Spring School der PFH. Mittlerweile ist das Produkt ausgereift und der junge Unternehmer wartet auf die Lieferung der ersten Charge: 50.000 2cl-Fläschchen des Drinks "Nightbird – Espresso Spirit". Ende 2015 soll das Szenegetränk über die Website (www.nightbird. de), den ausgewählten Fachhandel und in Clubs und Bars erhältlich sein. Das Marketing Roll-Out steht in den Startlöchern, hierfür gewann Müller-Stauch den PFH-Absolventen Patrick Schmidt. Bis es soweit war, musste Müller-Stauch, Absolvent des Masterstudiengangs General Management an der PFH, vieles in die Waagschale werfen, was er im Studium, in Praktika, aber auch im elterlichen Familienunternehmen gelernt hatte. Müller + Müller produziert rund 300 Millionen sogenannte Vials (Glasröhrchen) und ist damit ein führender Hersteller von Primärpackmitteln aus Röhrenglas für die Pharmazeutische Industrie weltweit. Die Idee, einen Partyshot mit Wodka und Espressogeschmack zu entwickeln und zu vermarkten, entstand bei Ausflügen im Münchner Nachtleben, wo ähnliche Drinks in den Clubs bereits boomten. Auch

Florian Müller-Stauch, PFH-Absolvent und Gründer von Nightbird – Espresso Spirit.

die Grundversion einer originellen Verpackung lag schnell auf der Hand: kleine Medizinfläschchen. Die kennt Müller-Stauch ja praktischerweise aus dem Familienunternehmen, das als Zulieferer fungiert. Großen Aufwand bedeutete die sensorische Abstimmung der Inhaltsstoffe: erfrischend, nicht zu süß und mit starkem Espressogeschmack waren die Zielgrößen. Auch hierfür nutzten die Szenedrink-Entwickler ihre Infrastruktur: Mitarbeiter und Kommilitonen der PFH konnten ausführlich verschiedene Rezepturen verkosten und beurteilen, das Ergebnis brachte schließlich entscheidende Hinweise für die richtige Mischung. Trotz der vielen Stunden Entwicklungs- und Gründungsarbeit ist PFH-Absolvent Müller-Stauch "nur" Nebenerwerbsgründer. Denn eigentlich fordert der Einstieg in die Unternehmensnachfolge den wesentlichen Teil seiner unternehmerischen Kraft. Gefragt nach den wichtigsten Erfahrungen aus dem bisherigen Gründungsverlauf von Nightbird antwortet der PFH-Absolvent: "Man muss schon manchmal ein Durchhaltevermögen an den Tag legen, das fast an Naivität grenzt. Und ein konstruktiver Umgang mit Rückschlägen macht es einfacher, die Vision nicht aus den Augen zu verlieren", resümiert er.

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Beachtliche Ertragspotenziale liegen brach Pricing bei deutschen Unternehmen noch nicht professionell genug

Deutsche Unternehmen erschließen immer noch nicht die Wertschöpfungspotenziale, die dem Pricing innewohnen. Das ist das Ergebnis der bundesweiten empirischen Studie "PricingProzesse in der unternehmerischen Praxis" der PFH Private Hochschule Göttingen. Weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen verfügt über eine schriftlich formulierte Preisstrategie, nur knapp ein Viertel hat eine Pricing-Abteilung oder einen Pricing-Manager. "Der Vergleich unserer Studien aus den Jahren 2009, 2012 und 2015 zeigt zwar, dass fast die Hälfte der Unternehmen sich durch die Verbesserung der Pricing-Prozesse hohe bis sehr hohe Ertragspotenziale erhoffen. Preisstrategie und Preismanagement werden aber immer noch stiefmütterlich behandelt. So lassen sich die erwarteten Potenziale nicht heben", fasst Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing und verantwortlich für die Studie, die Ergebnisse zusammen. Unterstützt wurde er bei ihrer Durchführung von Anton Ha, Masterabsolvent und wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die dritte, branchenübergreifende Studie zu diesem Thema untersucht alle Abläufe im Unternehmen, die mittelbar und unmittelbar dazu dienen, Preise festzulegen. Wie schon die Studien aus den Jahren 2009 und 2012 zeigt auch die aktuelle Untersuchung,

Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Anton Ha haben die mittlerweile dritte Studie zum Thema Pricing durchgeführt.

dass weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen über eine schriftlich formulierte Preisstrategie verfügt, nur knapp ein Viertel der Befragten eine Pricing-Abteilung oder einen Pricing-Manager hat. "Gutes Preismanagement und auskömmliche Margen sind kein Zufall, sondern die Folge einer Vielzahl richtiger Entscheidungen in den Teilprozessen des Pricings. Doch die Unternehmen haben sich vielfach noch nicht professionell genug aufgestellt", so Riekhof. Die Studie belegt auch, dass die Preisfindung deutscher Unternehmen überwiegend auf Kostenkalkulationen und Wettbewerbsanalysen basiert. Nur ein Drittel der befragten Unternehmen nutzt Kundenbefragungen als Quelle zur Preisfindung, Preistests werden nur von 16 Prozent der Unternehmen verwendet. "Das Wissen, was Kunden letztlich für einzelne Produkte oder Dienstleistungen zu bezahlen bereit sind, gehört zu den wertvollsten Informationen im Pricing. Wer als vorrangige Strategie zur Preisbildung ausschließlich auf Kosten und Wettbewerb achtet, verschenkt Chancen zur Gewinnmaximierung", sagt Riekhof.

www.pfh.de/pricingstudie Weitere Informationen und eine Zusammenfassung der Studie zum Download finden Sie unter diesem Link.

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Neue Dimension des Marketings durch digitalen Dialog Forschungsprojekt Location-based Marketing

Das Kundeninteresse und die Akzeptanz von Werbebotschaften sind mehr als doppelt so hoch, wenn sie in einer potenziellen Kaufsituation dargeboten werden. Dies zeigen die Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts zum Location-based Marketing.

Vollgas mit Blick aus dem Rückfenster Studie zum Controlling in KMU

Eine der umfangreichsten und größten Studien zum Thema Controlling und Outsourcing bei mittelständischen Unternehmen haben die Autoren Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Joachim Algermissen und Stefan Brinkhoff im Juli vorgelegt. Sie untersuchten, inwieweit die Unternehmen Controllinginstrumente systematisch einsetzen und ob sie bereit sind, dabei externe Dienstleister zu beauftragen. Auch, ob sie ein Outsourcing einzelner Controllingaktivitäten bereits vollzogen haben oder dies in Erwägung ziehen, beantwortet die Publikation "Outsourcing des Controllings, Status Quo und Potentialanalyse – eine Studie im deutschen Mittelstand". Noch keine Outsourcing-Mentalität Die Autoren befragten 5.608 Geschäftsführer und CEOs deutscher mittelständischer Unternehmen. Es liegen Ergebnisse aus 409 Unternehmen in Form von qualitätsbereinigten Datensätzen vor. Wichtigste Befunde der Studie: Im deutschen Mittelstand hat sich noch keine Dienstleistungskultur hinsichtlich des Outsourcings von Controlling etabliert. Lediglich acht Prozent der Unternehmen

Forschten zum Controlling im Mittelstand: Hauptautor Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke mit den wissenschafltichen Mitarbeitern Stefan Brinkhoff und Joachim Algermissen (v.l.n.r.).

geben an, dauerhaft externe Dienstleister mit Controllingaufgaben betraut zu haben. Weitere zwei Prozent haben ein Pilotprojekt dazu durchgeführt. Ganze 59 Prozent haben keinerlei Erfahrung mit dem Outsourcing von Controlling, für weitere 30 Prozent kommt es nicht in Frage, nachdem sie sich damit auseinander gesetzt haben. "Hier liegen enorme Potenziale, mit denen der Mittelstand seine Unternehmen noch erfolgreicher führen könnte. In der Praxis werden Instrumente nicht angewendet, die in der Wissenschaft seit Jahren eine hohe Bedeutung haben", sagt der federführende Autor der Studie Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. Ein Blick auf die verwendeten Controllinginstrumente der befragten Unternehmen zeigt: Bilanz/Gewinn- und Verlustrechnung (98 Prozent) sowie Kostenrechnung (93 Prozent) sind die am häufigsten im Mittelstand eingesetzten Controllinginstrumente. Deckungsbeitragsrechnung (79 Prozent), Erfolgsplanung (76 Prozent) sowie Budgetierung (72 Prozent) folgen danach. "Das entspricht faktisch einer Steuerung der Unternehmen mit Daten vorwiegend aus der Vergangenheit. Überspitzt gesagt kann man davon sprechen, dass viele Geschäftsführer ihr Unternehmen mit Vollgas nach vorn steuern, während sie hinsichtlich des Controllings dauerhaft aus dem Rückfenster sehen", analysiert Sierke.

www.pfh.de/controlling-mittelstand Detaillierte Ergebnisse, die die Befunde auch nach Branchen, Unternehmensgröße und -phase clustern, liefert bereits die Kurzfassung der Studie, die unter diesem Link zum Download bereit steht.

Auftraggeber des Projekts war die Volkswagen Financial Services AG. Ziel des Projektes war, zu untersuchen, welche Rolle innovative Technologien zur Kundenansprache spielen können. Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH sowie der wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Brinkhoff, Master of Science und Doktorand an der Universität Göttingen, führten das Projekt zwischen Februar und Mai 2015 durch. Anfang Oktober lagen die umfangreichen Ergebnisse vor. 636 Teilnehmer hatten sich eine eigens für das Projekt entwickelte App auf ihrem Smartphone oder Tablet installiert. In der Folge erhielten sie PushNachrichten: entweder, wenn sie sich gerade in einer potenziellen Kaufsituation befanden (kontextorientiert), oder zu einem späteren Zeitpunkt und unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhielten. An bundesweit rund 250 Standorten realisierte das Team mehr als 620 Location-based Marketing-Kampagnen. Diese deckten nahezu alle Geschäftsbereiche der Volkswagen Financial Services AG ab, also Versicherungen, Mobilitätslösungen, Servicedienstleitungen und Finanzierung. Die Kundenansprache erfolgte an konzerneigenen Standorten wie Autohäusern und Bankfilialen, ergänzt durch frequenzstarke Orte wie Bahnhöfe und Flughäfen. Wichtigste Ergebnisse: Betrachtet man im Detail das Interesse der Teilnehmer an den über Push-Nachrichten ausgespielten Angeboten, wird deutlich, wie entscheidend der Kontext ist. Bei einem zeitlichen Abstand von unter einer Minute nach Ausspielung des Angebots bekundeten 73 Prozent der angesprochenen Teilnehmer ein bestehendes Interesse. Dies war beispielsweise ein Finanzierungsangebot, welches die Projektteilnehmer im Autohaus direkt bei der Besichtigung eines Fahrzeuges über die App erreichte. Diese stellte die Präzision der Ausspielung der Push-Mitteilungen

Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Stefan Brinkhoff haben im Auftrag von VW gemeinsam zu Location-based Marketing geforscht.

sicher, indem sie die GPS-Technologie für die Lokalisierung in Außenbereichen unterstützt. Dabei liegt die Genauigkeit bei ­maximal fünf Metern Abweichung. Für die Ortung im Innenbereich kommt die auf Bluetooth-Low-Energy (BLE) basierende Beacon-Technologie zum Einsatz. Diese Kombination gewährte beispielsweise die Möglichkeit, die Teilnehmer vor einer Bankfiliale mit Hilfe von GPS über die App anzusprechen und anschließend beim Betreten der Bank über einen Beacon zu erfassen. "Das bedeutet eine völlig neue Dimension für die Marketingkommunikation", sagt Projektleiter Riekhof. "Das Targeting wird extrem präzise, weil es die Lokalisierung beziehungsweise den Kontext einbezieht. Location-based Marketing bedeutet dann nicht mehr, sondern weniger Werbebotschaften für den einzelnen Kunden, die aber größere Relevanz haben." Uwe Tschischak, Leiter Marketingkommunikation Deutschland Volkswagen Financial Services AG, zeigte sich sehr beeindruckt von den Ergebnissen: "Die größte Überraschung war für uns das hohe Angebotsinteresse sowohl bei den Kampagnen, die direkt in den Situationen ausgelöst wurden (73 Prozent), als auch bei denen, die 24 Stunden später an die Kontrollgruppe verschickt wurden (34 Prozent)." Für die werbenden Unternehmen hält Ko-Autor Stefan Brinkhoff eine hohe Sorgfalt bei räumlicher wie inhaltlicher Zielgenauigkeit für unabdingbar: "Im Vorfeld ist eine genaue Analyse der Kontextinformationen erforderlich, damit der Kunde die Botschaften als relevant wahrnimmt."

www.pfh.de/hochschule/forschung/forschungspapiere Die detaillierten Ergebnisse des Forschungsprojektes stehen unter diesem Link zum Download bereit.

Publikationen

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Demokratie- und Wirtschaftsentwicklung im Fokus Projekte und Tagungen des Bereiches International Economics

Konferenz mit Staatsoberhäuptern Markus Ahlborn, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der PFH, nahm vom 2. bis 4. Juni in Stockholm an einer vom Club de Madrid veranstalteten Konferenz mit neun ehemaligen europäischen Premierministern und Staatpräsidenten teil. Der

Prof. Dr. Joachim Ahrens Martin Brusis, Joachim Ahrens, and Martin SchulzeWessel (eds.) (2015), Politics and Legitimacy in PostSoviet Eurasia. Houndmills, Basingstoke: Palgrave Macmillan. Joachim Ahrens, Rainer Schweickert, and Juliane Zenker (2015), Varieties of Capitalism and Government Spending in Developed and Developing Countries, Journal of Economic Development, Vol. 40, No. 1, March 2015. Joachim Ahrens and Manuel Stark (2015), Independent Organizations in Authoritarian Regimes: Contradiction in Terms or an Effective Instrument of Developmental States? In: B. Seliger, J. Sepp, R. Wrobel (eds.), East Asia and Eastern Europe in a Globalized Perspective. Lessons from Korea and Estonia. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2015. Joachim Ahrens, Herman W. Hoen, and Martin C. Spechler (2015), State Capitalism in Eurasia: A Dual Economy Approach to Central Asia, in: M. Brusis, J. Ahrens, and M. Schulze-Wessel (eds.) (2015), Politics and Legitimacy in Post-Soviet Eurasia. Houndmills, Basingstoke: Palgrave Macmillan. Christian Timm Vzyatkoemkost. In: Alina Ledenova et al. (HG), Encyclopedia of Informality, Cambridge University Press (im Erscheinen).

Der Bereich International Economics unter der Federführung von Prof. Dr. Joachim Ahrens beschäftigt sich mit verschiedenen Projekten zur Demokratieentwicklung, vor allem in Zentralasien und post-sozialistischen Ländern. 2015 hat dabei das ­sogenannte KomPost-Projekt – kurz für Kompetenznetz Institutionen und institutioneller Wandel im Postsozialismus – seinen Abschluss gefunden, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert hatte. Christian Timm, Doktorand an der HumboldtUniversität Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter der PFH, hielt sich im Zusammenhang mit KomPost sechs Monate lang als Visiting Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin auf. Er beschäftigte sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit Fragen staatszentrierter Wirtschaftspolitik insbesondere im Kaukasus und in Zentralasien. Der Aufenthalt an der SWP diente der Vernetzung und vertieften Beschäftigung mit den Policy-relevanten Aspekten der bisherigen wissenschaftlichen Forschung. Das nächste Projekt unter Ahrens' Verantwortung "Governance in Emerging Economies" ist bereits gestartet. Es beschäftigt sich mit Kasachstan und Georgien mit Blick auf viele sogenannte Emerging Economies in anderen Regionen. Finanziert wird es von der Volkswagen Stiftung mit einem Volumen von 500.000 Euro. Projektpartner sind die KIMEP University Almaty in Kasachstan, die

Foto links: Die Tagungsteilnehmer in Almaty einschließlich PFH-Mitarbeiter Christian Timm (sitzend, 2.v.l.). | Foto rechts: Markus Ahlborn (5.v.r.) auf der Konferenz in Stockholm.

Tbilisi State University Tiflis in Georgien und die Rijksuniversiteit Groningen in den Niederlanden. www.governance-in-emerging-economies.net Weitere Informationen finden Sie online. Internationale Tagung in Almaty Vom 25. bis 28. März 2015 kamen Wissenschaftler aus Kasachstan, Südkorea und Europa in Almaty/Kasachstan zusammen, um die wirtschaftlichen Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel und Kasachstan im Vergleich zu diskutieren. Die Tagung "Transformation and Economic Development in South and North Korea and Mutual Learning from Central Asia" suchte zum einen die Bedeutung des südkoreanischen 'Developmental State' für die ökonomische Entwicklung Kasachstans zu erörtern. Zum anderen diskutierten die Teilnehmer die Erfahrungen der zentralasiatischen Transformationen im Hinblick auf zukünftige Wirtschaftsreformen in Nordkorea und die Möglichkeiten externer Unterstützung. Initiiert hatte die Tagung Prof. Dr. Joachim Ahrens. Christian Timm organisierte und leitete die Konferenz vor Ort in Kooperation mit dem Kasachischen Institut für Management, Wirtschaft und Prognostizierung (KIMEP). Die Veranstaltung wurde durch Drittmittel der Academy of Korean Studies ermöglicht.

Club de Madrid ist eine Non-Profit Organisation bestehend aus 95 ehemaligen Staatsoberhäuptern, die sich die weltweite Förderung von Demokratie und demokratischen Prozessen zum Ziel gesetzt hat. Die Konferenz war Teil des Projektes Next Generation Democracy und hatte die Entwicklung der Demokratie in Europa und im post-sowjetischen Raum zum Thema. Ziel der Konferenz war es, Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger in EU und nationalen Regierungen zu erarbeiten, mit deren Hilfe die demokratische Entwicklung im erweiterten europäischen Raum gefördert werden kann. Teilnehmer der Konferenz waren unter anderem Alfred Gusenbauer (österreichischer Kanzler 2007 bis 2008), Yves Leterme (belgischer Premierminister 2009 bis 2011), Iveta Radicova (slowakische Premierministerin 2010 bis 2012) und Danilo Türk (slowenischer Präsident 2007 bis 2012). Ahlborn, der derzeit seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Universität Göttingen schreibt und dabei von Prof. Renate Ohr und Ahrens betreut wird, hielt in Stockholm einen Vortrag über die wirtschaftliche Entwicklung Europas in den letzten 15 Jahren. Er hatte zuvor einen Bericht dazu verfasst, der voraussichtlich im Dezember dieses Jahres im Rahmen des Next Generation Democracy Projekts veröffentlicht wird. Ergebnis der Konferenz war unter anderem, dass es für die weitere Entwicklung Europas unerlässlich sei, die demokratische Legitimation der europäischen Politik zu stärken.

Die politische Ökonomie Georgiens. Über die Vereinbarkeit von Wirtschaftspolitik und Machtsicherung. In: Osteuropa, Jg. 66, 2016 (im Erscheinen). The variety of state-activism. Eurasia's search for new state-led economic models. Konferenzpapier, 4th ASCN Annual Conference "Protests, Modernization, Democratization: Political and Social Dynamics in Post-Soviet Countries", Tbilisi, 4-5 September 2015. Länderstudie Georgien. In: Peter Brandt, Werner Daum et al. (Hg.), Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert. Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel (Reihe A), Band 5 (1989-2013), J.H.W. Dietz-Verlag: Bonn 2015. Legitimacy and State-led Economic Policy in Georgia. In: Martin Brusis, Martin Schulze Wessel et al. (eds.), Politics and Legitimacy in Post-Soviet Eurasia, Palgrave Macmillan: Hampshire 2015. Markus Ahlborn Markus Ahlborn, Rainer Schweickert: Public Debt and Economic Growth – Economic Systems Matter. Erschienen als PFH-Forschungspapier Nr. 2015/02.

Sensoren

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Benutzerprofil Alter Gewicht Komorbidität

Blutzuckermessung Gewicht Blutdruck GSR

Benutzermodell Blutzucker Herz-Kreislauf Sys. Stressniveau Prognosen

BasisStation

Schrittzähler Elektrokardiograph Insulin-Pen

Server

Barcodeleser

Kontextmodell Ort Aktivitätsniveau Produktinformation

Benutzerschnittstellen Diabetesmodell Patient

Smart Watch Intervention, Information, Rückmeldung

Tablet & Smart TV Information, Beratung, Sensibilisierung, Motivation Adaptation Engine

Arzt-Portal Therapieplan, Behandlungsbegleitung Arzt

Interaktive Hilfe für Diabetiker mit GlycoRec Forschungsprojekt im Bereich Wirtschaftspsychologie

Diabetikern im Alltag zu helfen, komplexe Entscheidungen zu treffen und Vorsätze tatsächlich umzusetzen – das ist das Ziel des Forschungsprojektes "GlycoRec". Dabei handelt es sich um ein adaptives, lernendes System, auch interaktives Bio-Life-Logging genannt. Die Koordinationsstelle des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,4 Millionen Euro geförderten Projektes befindet sich an der PFH im Bereich Wirtschaftspsychologie. Weitere Projektpartner sind das Unternehmen Emperra E-Health Technologies aus Potsdam, das L3S Forschungszentrum an der Leibniz-Universität Hannover, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden sowie das Deutsche Diabetes Zentrum. Im Februar startete das Forschungsvorhaben in die Umsetzungsphase. Ausgangssituation Diabetes mellitus ist die häufigste chronische Erkrankung in Deutschland. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen und es ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen. Schon jetzt ist Diabetes einer der häufigsten Beratungsanlässe in allgemeinmedizinischen Praxen, und in absehbarer Zeit wird der

Beratungsbedarf wegen der steigenden Fallzahlen nicht mehr zu decken sein. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Patienten sich richtig verhalten, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. So müssen Diabetiker täglich viele Entscheidungen treffen, die etwa Ernährungsgewohnheiten, den Status des Blutzuckerspiegels und die erforderliche Insulindosis oder den allgemeinen Lebensstil betreffen. Gerade ältere Patienten und solche, bei denen die Erkrankung erst kürzlich diagnostiziert wurde, sind damit schnell überfordert.

In einem interaktiven Beratungsdialog kann er Alternativen für ­Ernährung, Aktivitäten und Medikamenteneinnahme vergleichen und deren Konsequenzen durchspielen. Zweitens kann aber auch das System die Initiative ergreifen, etwa weil die prognostizierten Werte einen Toleranzbereich zu verlassen drohen. Auch in diesem Fall kann der Patient individuelle Handlungsoptionen gegen­ einander abwägen. Abrufen kann der Nutzer diese Informationen je nach Vorliebe unterwegs über eine Smartphone-App oder zu Hause über Smart-TV. Ziele und Vorgehen Das Projekt GlycoRec untersucht, wie Patienten im Alltag besser unterstützt werden können. Durch kontinuierliche Sammlung, Speicherung, Aufbereitung und Analyse physiologischer Daten und Umgebungsdaten werden individuelle Benutzer- und Kontextmodelle entwickelt. Diese erlauben es, sehr viel genauere

Konzept von GlycoRec Hier setzt GlycoRec (von "Glycose" und "Recommendation" [also Empfehlung]) an, das Diabetes-Patienten im Alltag bei ihren Entscheidungen unterstützen soll. GlycoRec sammelt individuelle Patientendaten mit Hilfe einer Reihe physiologischer Sensoren (Blutzucker, Körpergewicht, Blutdruck) sowie Informationen über den individuellen Kontext (zu Hause, unterwegs, im Supermarkt, Wochentag, Tageszeit, Metainformationen von Lebensmitteln). Anschließend erfolgt eine Analyse der aktuellen Situation. Dies lässt sich auf zweierlei Arten nutzen: Erstens kann der Patient die Initiative ergreifen und um Hilfe bei einer Entscheidung bitten.

Partner für GlycoRec (v.l.n.r.): Jan Raacke (PFH), Prof. Dr.-Ing. Dominikus Heckmann (OTH Amberg-Weiden), Dr. med. Janko Schildt, Dr. med. Markus Bentrup (beide Emperra), Dr. Eelco Herder (L3S), Prof. Dr. Stephan Weibelzahl (PFH) und Markus Rokicki (L3S). Nicht im Bild sind Prof. Dr. Karsten Müssig und Dr. Olaf Spörkel (beide DDZ) sowie Isabel Teichmann (PFH).

Prognosen und individuelle Empfehlungen für den Patienten zu geben. GlycoRec stellt eine erweiterbare, integrierte Infrastruktur aus Sensorik, Modellierung und Patienteninteraktion zur Verfügung. Um eine solche Infrastruktur bereit zu stellen, ist es notwendig, neue Technologien und Methoden in der Sensorik, der Modellierung und der Benutzerinteraktion zu entwickeln. Diese werden dazu beitragen, dass Patienten mit ihrer Krankheit besser umgehen können und weniger Folgeerkrankungen entstehen. In diesem Sinne ist GlyoRec ein interaktives Bio-Life-Logging für einen verständlicheren Umgang mit Diabetes. Das Projektteam plant, in drei Jahren einen Prototyp entwickelt zu haben. Projektpartner Antragsteller und Koordinator des Projektes ist Dr. Stephan Weibelzahl, Professor für Wirtschaftspsychologie an der PFH. Gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Jan Raacke und Isabel Teichmann ist er für die Entwicklung der Interaktivität und Benutzeroberfläche verantwortlich. Technologiepartner des Projektes ist die Emperra E-Health Technologies aus Potsdam, welche die Server-Infrastruktur für eine zentrale Datenbank sowie einen Teil der Sensorik-Hardware beisteuert. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden entwickelt und erprobt neuartige Sensorik im Hinblick auf deren Nutzen für die Datenmodellierung. Das L3S Forschungszentrum an der Leibniz-Universität Hannover arbeitet an Algorithmen zur automatischen Analyse der Patientendaten. Das Deutsche Diabetes Zentrum schließlich als Anwendungspartner stellt den Zugang zu Patienten und damit eine Relevanzabschätzung sicher.

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Blickbewegungen und Gehirnströme Forschungseinrichtung Psychologisches Labor

Zurückhaltende Präsenz für das letzte Prozent PFH-Professor Michael Gutmann ist leitender Sportpsychologe des DLV

Mit zwei goldenen, drei silbernen und drei bronzenen Medaillen kehrten die deutschen Leichtathleten im August von ihrer Weltmeisterschaft in China zurück. Dazu kamen viele persönliche Bestleistungen der deutschen Sportler, die mit der Bilanz dieser WM vollauf zufrieden sind. Als leitender Sportpsychologe hatte auch PFH-Professor Dr. Michael Gutmann Anteil an diesem Erfolg. Er betreute die Mannschaft bei den Wettkämpfen in Peking sowie vorher im Trainingslager in Südkorea.

immens große, laute und unüberschaubare Mensa für manche Athleten eine ungeplante Belastung, die einigen zu schaffen machte.

"Wir Sportpsychologen sind bei solchen Meisterschaften neben Physiotherapeuten und Medizinern Teil des Kompetenzteams, das für eine optimale Wettkampfvorbereitung sorgen soll. Die sportpsychologische Unterstützung ist dabei ein Angebot, das die Athleten und Trainer individuell in Anspruch nehmen können", berichtet Gutmann. Grundprinzip der Psychologen in dieser Phase ist die zurückhaltende Präsenz, um dann eingreifen zu können, wenn Unterstützung benötigt wird. Dies tritt zum Beispiel ein, wenn die Athleten alte oder neue Verletzungen bewältigen müssen, wenn äußere Bedingungen oder die Infrastruktur nicht so sind wie erwartet oder wenn Unsicherheiten und Nervosität auftreten. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 war beispielsweise eine

Bereits einige Wochen vor dem WM-Start hatten die deutschen Sportler auf der südkoreanischen Insel Jeju ihr Vorbereitungstrainingslager aufgeschlagen. Etwa sieben Tage benötigt man, um sich auf Zeit und Klima umzustellen. In dieser Phase nutzten die WM-Teilnehmer die Sportanlagen der Stadt Seogwipo und wohnten mit ihrem Betreuerstab – unter ihnen auch Gutmann – mit Blick auf das ostchinesische Meer. Ab dem 19. August reisten die DLVAthleten dann jeweils drei Tage vor ihrem Wettkampfstart weiter in das zwei Flugstunden entfernte Peking. "Dieser Ablauf hat sich sehr bewährt", resümiert Gutmann. Dessen Blick richtet sich nun schon allmählich auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

Sportpsychologische Betreuung in China: Prof. Dr. Heike Kugler und der PFHProfessor Dr. Michael Gutmann.

"Das klingt vielleicht, als wären die Sportler alle kleine Sensibelchen. Letztlich geht es aber darum, dass sie mithilfe der optimalen Betreuung auch das letzte Prozent ihrer Leistung abrufen können. Und das kann bei den Medaillenentscheidungen ausschlaggebend sein", ordnet der Sportpsychologe seine Tätigkeit ein.

Wer den Begriff Labor hört, denkt vielleicht zuerst an Erlenmeyerkolben, Bunsenbrenner oder Analysewaagen. Doch auch die Psychologie kennt diese Forschungseinrichtung. Denn als empirische Wissenschaft muss sie durch Versuche Daten über das Erleben und Verhalten von Menschen sammeln, um ihre Theorien zu begründen und zu untermauern. Auch die PFH hat deshalb in diesem Studienbereich ein Labor eingerichtet, welches Dr. Stephan Weibelzahl, Professor für Wirtschaftspsychologie, konzipiert hat. Künftig können die Studierenden und Mitarbeiter hier an zwei Versuchssteuerungsrechnern software- und technologieunterstützte psychologische Experimente durchführen. Diese werden sich zum einen mit Grundlagenforschung befassen. Dabei beantworten Probanden beispielsweise Fragen und lösen Aufgaben am Bildschirm, wobei ihre Reaktionszeit gemessen wird. Denkbar sind in diesem Zusammenhang etwa Konzentrations- oder Emotionsexperimente. Zum anderen soll das Labor in der praxisorientierten Anwendungsforschung zum Einsatz kommen: Ein sogenannter Eyetracker, der zuvor individuell kalibriert wird, erfasst über eine Infrarot-Schnittstelle die Augenbewegungen der Versuchsperson auf dem PC-Monitor. "Dadurch können wir klar erkennen, welche Areale des Bildschirms der Proband in welcher Reihenfolge anschaut", erläutert Weibelzahl. "Das Stichwort heißt hier 'Usability', also Benutzeroder Gebrauchsfreundlichkeit." Relevant sind derartige Erkenntnisse zum Beispiel in der Softwareentwicklung. "Auch für unser Forschungsprojekt GlycoRec erhalten wir mit dem Eyetracker wertvolle Informationen über das Nutzerverhalten", erklärt der Professor (siehe Seiten 46/47). Über die Forschung hinaus kann er sich auch eine künftige kommerzielle Nutzung des Labors vorstellen, um Unternehmen bei der psychologischen Aus- und Bewertung neuer Produktentwicklungen oder der Werbewirkungsforschung zu unterstützen. Eine weitere Methode, um Reaktionen von Versuchspersonen zu erfassen und abzubilden, ist die sogenannte ­Elektroenzephalografie, kurz EEG. Mittels einer Art Kopfhö-

Prof. Dr. Stephan Weibelzahl erklärt einer Probandin Funktionsweise und grafische Darstellung des EEGs.

rer mit Sensoren werden dabei an der Kopfoberfläche die elektrische Aktivität des Gehirns und dessen Spannungsschwankungen gemessen und aufgezeichnet. Das Elektroenzephalogramm, das der Computer wiedergibt, ist dann die grafische Darstellung dieser elektrischen Aktivitäten. "Für psychologische Institute ist ein derart ausgestattetes Labor die Regel", sagt Weibelzahl. An der PFH wird es neben der Forschung auch im Studium eine wichtige Rolle spielen. So müssen die Campusstudierenden des Bachelorprogramms 30 Versuchspersonenstunden ableisten. Außerdem absolvieren sie im vierten Semester das Modul 'Empirisch experimentelles Praktikum'. Beides wird im Labor stattfinden, so dass die angehenden Psychologen die dortigen Abläufe sehr gut kennenlernen. Und für die Hochschule selbst ist das Labor insofern eine wichtige Einrichtung, als es die Möglichkeit bietet, Grundlagen- und angewandte Forschung im Bereich Psychologie weiter voranzutreiben und damit die Lehre zu bereichern.

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Aktiv für Andere "Social Points" belohnen studentisches Engagement

In vielfältiger Weise engagieren sich Studentinnen und Studenten der PFH für soziale Belange oder starten selbst gemeinnützige Projekte. Die PFH honoriert und fördert ihre Aktivitäten mit so genannten "Social Points", deren Erwerb im Managementstudium obligatorisch ist. Doch die Praxis zeigt: Das Engagement der Studierenden geht häufig weit über die Pflicht hinaus. Integrativ kochen und backen Zehn Menschen mit Behinderung und vier Managementstudierende der PFH traten am 6. Juni zu einem Kochduell in den Göttinger Werkstätten an. Aufgeteilt in drei Teams kreierten sie Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Das Ergebnis verzehrten und bewerteten die Teilnehmer gemeinsam. Zwei Kochteams teilten sich am Ende den Sieg: Die Wraps als Hauptgericht und eine Quarkspeise mit Früchten und Minze als Dessert gewannen ganz knapp vor der Bruschetta, die das Vorspeisenteam zubereitet hatte. Doch natürlich stand bei diesem besonderen Wettstreit nicht das Gegeneinander, sondern das Miteinander im Vordergrund. Das Kochduell initiiert und vorbereitet haben Timm Gödecke, Luise Hanebeck, Fredrich Kunz und Linda Koch, die General

Gemeinsam gekocht und gebacken: PFH-Studierende und Mitarbeiter der Göttinger Werkstätten. | Teamwork im Hochseilgarten: PFH-Coachingprojekt mit Schülern der IGS Bovenden. | Im Gespräch: Mara Wrisberg mit einer Bewohnerin des Altenheims Innere Mission Northeim.

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Management beziehungsweise Business Administration an der PFH studieren. Dagmar Bergau von den Göttinger Werkstätten und Prof. Dr. Joachim Ahrens haben sie in der Organisation unterstützt. Eine Fortsetzung fand das Projekt im November mit einer integrativen Weihnachtsbäckerei. Neben Gödecke, Kunz und Koch haben an der Aktion unter dem Motto "Backen verbindet" auch die Studentinnen Christina Hackethal, Clara Helbing und Marie-Sophie Franke mitgewirkt. Gemeinsam mit sechs Mitarbeitern der Göttinger Werkstätten mit geistiger Behinderung haben sie am 21. November Teig gerührt und Vanillekipferl, schwedisches Schokoladenbrot, Schwarz-Weiß-Gebäck sowie weitere Plätzchensorten gebacken. Vier Tage später, bei der Firmenkontaktbörse PFH Glocal, verkauften die Studierenden die Kekse in der PFH. Das Ergebnis der so genannten "Göttinger Keks-Kooperation" kann sich sehen lassen: 335 Euro Erlös fließen in die Anschaffung einer Tischtennisplatte bei den Werkstätten. "Die beiden Aktionen haben allen Beteiligten viel Spaß gemacht und außerdem konnten wir Studierende Erfahrungen sammeln, die uns sehr bereichert haben. Dies waren auch unsere wichtigsten Ziele", resümiert Gödecke. Schüler coachen Bereits seit sechs Jahren besteht ein Coachingprojekt der PFH und der Integrierten Gesamtschule (IGS) Bovenden. Idee des Projektes ist es, dass Studenten und Schüler sich zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten treffen, voneinander lernen und über Zukunftsund Lebenspläne ins Gespräch kommen. Mit 14 PFH-Studierenden und 16 Schülern der

siebten Jahrgangsstufe waren 2015 mehr Teilnehmer denn je dabei. Ein Höhepunkt des Jahres war der Besuch des Northeimer Hochseilgartens im Mai. "In Zweiergruppen haben Schüler und Studierende gemeinsam Aufgaben in luftiger Höhe gemeistert, die eigene Angst überwunden und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut", berichtet Student Marius Winkler. Am siebten Projektdurchgang, der im November startete, beteiligen sich fünf Studierende und zehn Schüler. Vorgesehen ist, dass sich jeder Studierende wöchentlich mit zwei Schülerinnen beziehungsweise Schülern trifft. In diesen Coaching-Einheiten können sie dann Themen wie das Verhalten in sozialen Netzwerken oder Bewerbungsschreiben

Social Points "Wir sind davon überzeugt, dass ehrenamtliches ­Engagement wesentlich zur Persönlichkeitsbildung beiträgt. Und dieser Aspekt ist in einer ganzheitlichen Management-Ausbildung mindestens ebenso wichtig wie die Fachinhalte des Studiums", begründet Prof. Dr. Joachim Ahrens das Konzept der Social Points. Vor diesem Hintergrund sind die Studierenden ab dem ersten Semester aufgefordert, sich sozialen Projekten anzuschließen oder eigene Ideen zu entwickeln. Im Bachelorstudium werden die Social Points direkt in die Creditpoints des ECTS-Systems umgerechnet. Der Erwerb von fünf Punkten ist verpflichtend, wobei jeder Punkt in der Regel 30 Stunden ehrenamtlicher Arbeit entspricht. Die Art und Weise, wie das Engagement aussieht, kann völlig unterschiedlich sein.

für Praktika in den Blick nehmen. Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof wird den studentischen Coaches dabei regelmäßig Hilfestellung geben. "Für beide Seiten bietet das Projekt intensive Erfahrungen. Die Studenten lernen, wie sie den Schülern positive Impulse geben können, und die Schüler lernen, sich selbst neue Ziele zu setzen", so Riekhof, der das Coaching gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Ahrens initiiert hat. Ältere Menschen unterstützen Spazieren gehen, gemeinsam einkaufen, Brettspiele spielen, Romane vorlesen, Hilfestellung beim Essen: So verbringt Mara Wrisberg Zeit mit den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims der Inneren Mission Northeim. Seit dem ersten Semester engagiert sie sich in der Einrichtung nahe ihrem Wohnort. "Ich war neugierig auf den Umgang mit älteren Menschen und darüber, wie Altenpflege in der Praxis aussieht", erläutert Wrisberg, die mittlerweile im dritten Semester an der PFH studiert. Etwa zehnmal pro Semester widmet sie sich für einige Stunden ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Zu Beginn erhielt sie eine umfassende Einarbeitung. So lernte Wrisberg von den hauptberuflichen Pflegekräften zum Beispiel, wie man Menschen unterstützt, die nicht mehr alleine essen können. Durch ihre Arbeit kommt sie mit vielen Bewohnern ins Gespräch: "Wenn ich dann sage, dass ich Management studiere, wundern sich viele. Denn andere Studenten, die in der Altenpflege helfen, studieren in der Regel ein entsprechendes Fach und leisten Pflichtpraktika. Ansonsten engagieren sich meist ältere Damen oder Schülerpraktikanten für die Bewohner", so Wrisberg. Viele dankbare Menschen sind der Lohn für ihr Engagement und oft bekommt sie kleine Geschenke. "Zu meinem Geburtstag kam ein kleines Päckchen an – mit selbstgeschriebenen Gedichten der Bewohner darin. Da war ich sehr gerührt", sagt die Studentin.

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Exkursion ins Silicon Valley

Google, Facebook, LinkedIn, Microsoft, SAP. Diese Giganten und viele weitere Unternehmen sind die wesentlichen Treiber der digitalen Revolution. Sie alle unterhalten Firmenzentralen im Silicon Valley, jener Region in Südkalifornien, die sich bereits in den 70er Jahren zum weltweiten Nukleus der IT-Industrie aufgeschwungen hat. Auch die internationale Startup-Szene boomt hier. Reichlich Gelegenheit also für eine vierzehnköpfige Exkursionsgruppe bestehend aus Professoren, Studierenden und Alumni unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof, vom 8. bis 13. November beide Unternehmenskategorien gleichermaßen zu erkunden.

Persönlichkeiten, Entscheider und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gewähren den Studierenden der PFH regelmäßig spannende und lehrreiche Einblicke in ihre Arbeit und die Berufspraxis. Auch 2015 konnten Hochschule und Studierende wieder viele renommierte Gäste für Praxisvorträge, wissenschaftliche Tagungen und als Kooperationspartner für Projekte gewinnen. Die PFH bedankt sich bei allen Gästen für ihr Engagement. Das fünftägige Programm war dicht gepackt, Termin folgte auf Termin. Der erste führte die Gruppe zu LinkedIn, wo sie Director Analytics Lutz Finger empfing und darüber sprach, wie Data ­Science, also die Extraktion von Wissen aus Daten, Geschäftsmodelle verändert. Die anschließende Campus-Tour an der Stanford University mit Gastgeber Lars Roemfeld, Stipendiat der Deutschen Studienstiftung, beeindruckte die Teilnehmer. Ein Besuch im Ford Research & Innovation Center folgte, und beim Management- und Technologieberater Detecon in San Francisco schloss der Tag ab. Der Dienstag begann bei Alta Motors in Brisbane, die anstreben, Weltmarktführer bei Elektromotorrädern zu werden. Schließlich ging es weiter zu SAP in Palo Alto.

Alexander Bell Edeka C&C Steuerungsgrößen im Handel Marco Böhme Entscheider Medien GmbH Traumjob Unternehmer – lebe deinen Traum! Florian Bruhns KWS Saat SE Employer Branding in different cultural context

Einer der Höhepunkte der Reise war am Mittwoch der Besuch bei Google. Dort trafen die Teilnehmer Craig Warner und Job Lawrence, die in die nahe Zukunft blickten: Wo wird Google in fünf Jahren stehen? Danach besuchte die Gruppe das Microsoft Technology Center, wo es unter anderen um das Thema "Big Data" ging. Der Tag endete bei dem Anbieter der Foto-Plattform SmugMug, wo Toni McAskill die PFHler empfing. Beim Unternehmen VMware, das Software entwickelt, um virtuelle Maschinen auf StandardComputern anzuwenden, startete der Donnerstag. Weiter ging es zu einem Treffen mit Paul Campbell, Leiter des Innovation Centers von Schneider Electric. Das Ende des Tages markierte der Besuch bei Pantheon in San Francisco, die Plattformen zum Website-Management entwickeln. Am Freitag folgte mit dem Besuch bei Facebook ein weiteres Highlight. Die Gruppe traf sich in der Firmenzentrale mit Kevin Buskirk, der für die Entwicklung der Messenger-Produkte verantwortlich ist. Termine bei IndoorAtlas und Salesforce in San Francisco schlossen die Exkursion ab.

Frank Busemann Coach und Autor, ehem. Spitzensportler Aufgeben gilt nicht

"In puncto Entrepreneurship hat uns diese Exkursion folgendes gezeigt: Think big – aber sei auch bereit zu scheitern", resümiert Riekhof. "Außerdem war es spannend zu sehen, wie das Geschäftsmodell, aus Daten Wertschöpfung zu generieren, die besuchten Unternehmen antreibt." Stefan Baumert, Vorstand L'Tur und PFHAlumnus, meint: "Die Exkursion hat mich so beeindruckt, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei sein werde."

Björn Freimuth Social Payment Systems SPS GmbH Low Budget Marketing

Zu Besuch bei den Riesen der IT-Industrie (Foto oben v.l.n.r.): Mirko Dismer (DFB-Medien GmbH & Co. KG), Stefan Baumert (L'TUR Tourismus AG), Claus Grunow (Deutsche Bahn AG), Aron Stürmer (anaxima GmbH), Nicolas Nöring (Mediasur Labs), Prof. Dr. Hubert Schüle, Lukas Ottermann, Clemens Röhrbein, Stefan Brinkhoff (alle PFH), die Mitarbeiterin von Microsoft, Sebastian Röske (PFH), Tobias Schäfers (Technical University Dortmund), Alexander Lux (PFH), Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Anton Ha (PFH).

Arda Cilingir & Sebastian Ackermann Porsche AG Produkt- und Markenmanagement am Beispiel der Markenikone Porsche 911 Andreas Dittes Talentwunder UG Die (neue) Gründerkultur in Deutschland Ines Freiboth Allianz Spezialagentur Freiboth Alter und Gesundheit im Wandel

Christian Goedecke SPIEGEL QC Lost in Transformation – Ursachen und Gestaltung der Veränderungsprozesse in einem Medienunternehmen

Dr. Sandra Reich Volkswagen AG The Garage – Connectivity Lab: Herausforderungen, Vorgehen und Inhalte eines Innovation-Startups bei der Volkswagen AG

Ansgar Holtmann Vendion Consulting Der Weg zum Best-Practice: Tipps aus Sicht eines Gründers und Beraters

Thomas Schaper Selbstständiger Berater Selling beyond win-win

Dr. Christian Horneber NWZ-Digital Venture-Capital für Unternehmensgründer Sebastian Kelbling Inwent gGmbH Interkulturelles Projektmanagement Stefan Keveloh Sparkasse Göttingen Finanzierung von Gründungsvorhaben Frederik Kunze NordLB Hannover NordLB – Ausblicke auf die wirtschaftlichen Entwicklungen Chinas Gordon Martin STOLMA GmbH & Co. KG Wachstum und Innovationen ohne Konzernmillionen am Beispiel der STOLMA GmbH & Co. KG Patrick Möller JCDecaux Deutschland GmbH Außenwerbung in Zeiten der Informationsüberflutung und der digitalen Medien

Michael Sinn Otto Group Technology Driven Product Lifecycle Management am Beispiel Otto Prof. Dr. Sebastian Vollmer Universität Göttingen Gesundheit in Entwicklungsländern Felix Welling VFL Wolfsburg Internationalisierungsstrategie des VFL Wolfsburg Sven Witzenhause, Patrick Weimann Daimler AG Internationale Standort­entscheidung Ralph Wüstefeld CONTIGO Fairtrade GmbH Contigo – Fairtrade im Beschaffungssektor Thomas Wylenzek Inner Circle Consultants Management-Diagnostik: Welche Leadership-Kernkompetenzen zeichnen erfolgreiche Führungskräfte aus und wie kann man diese erlernen und ausbauen?

Gäste an der PFH 2015 (Auswahl)

Info-Trip nach Südkalifornien

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Praxisvorträge Abseits des Curriculums von Praktikern lernen

Prof. Dr. Sebastian Vollmer Universität Göttingen

Andreas Dittes Talentwunder UG

Dr. Sandra Reich Volkswagen AG

Patrick Möller JCDecaux Deutschland GmbH

"Gesundheit in Entwicklungsländern" lautete das Thema des Vortrages vom 18. Mai am ZHT Zentrum für Healthcare Technology der PFH. Als Referent war Prof. Dr. Sebastian Vollmer, Chair of Economic Development, Juniorprofessor an der Universität Göttingen und Assistant Professor of Global Health an der Harvard Chain School of Public Health, zu Gast. Zu Beginn erläuterte er die Begriffsdefinitionen und den Zusammenhang von Kindersterblichkeit und Lebenserwartung. So sei letztere die im Durchschnitt zu erwartende Zeitspanne, die einem Menschen ab einem gegebenen Zeitpunkt bis zu seinem Tod verbleibe. Die Lebenserwartung steige weltweit zwar kontinuierlich an, eben auch da die Kindersterblichkeit entsprechend sinke. Jedoch hätten Menschen aus den reichen Industrienationen eine immer noch fast 20 Jahre höhere Lebenserwartung als jene aus armen Ländern. Auch die weltweite statistische Entwicklung im Bereich Gesundheit von den 50er Jahren bis heute beleuchtete sein Vortrag. Nach dieser theoretischen Einführung berichtete Vollmer von den konkreten Projekten zu beispielsweise Qualitätskontrolle bei Geburten, Medikamentenresistenz oder Schulspeisung, die seine wissenschaftlichen Teams und er in Pakistan, Indonesien, Kamerun und Bihar/Indien durchführen.

Im Vergleich zu anderen großen Wirtschaftsnationen hinkt Deutschland in puncto Unternehmensgründungen weit hinterher. Doch es gibt Wege hin zu einer gründerfreundlichen Kultur und Anzeichen für Besserung, wie "Digital Entrepreneur" Andreas Dittes im Vortrag am 31. August zu berichten wusste. Dittes ist Geschäftsführer des Berliner Unternehmens Talentwunder, das mit Big-Data-Analysen neue Möglichkeiten in der Personalvermittlung schafft. Außerdem ist er Lehrbeauftragter und berät Startups. In seinem Vortrag zeigte Dittes auf, wie sich Gründerkultur entwickeln kann. Ein positives Beispiel sei der "Startup-Hub" Berlin, wo sich vor allem IT-Neugründungen tummeln. "Wenn ein Jungunternehmer am Prenzlauer Berg in die Kneipe geht, trifft er dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf andere Gründer. Durch diesen Austausch lernen die Startups voneinander", so Dittes. Die Berliner Gründerszene wachse kontinuierlich und biete viele Chancen. Gründern rät er, die Wirksamkeit ihrer Geschäftsidee ständig zu evaluieren und ihr Konzept daraufhin im laufenden Prozess immer wieder zu optimieren. Sein Vortrag fand im Rahmen der FDP-Reihe "German Mut" an der PFH statt.

Garagen gelten als die Keimzelle für Innovationen schlechthin – weltweit sind bereits unzählige Startups in den spartanischen Autoabstellräumen entstanden. Mit "The Volkswagen Garage" hat auch der VW-Konzern Anfang 2015 einen solchen Hort der Kreativität in München geschaffen. Internationale Vertreter der zwölf Automobilmarken des Konzerns sowie der Volkswagen Financial Services AG finden hier Freiraum für die Entwicklung neuer Ideen. Konzept und Praxis von "The Garage" erläuterte Dr. Sandra Reich den PFH-Studierenden in ihrem Vortrag am 4. November. Reich ist Mitglied des "Connectivity Labs" innerhalb des Innovationsteams und damit für Ideen rund um die digitale Vernetzung von Fahrzeugen, Fahrern und externen Services zuständig. Als Vertreterin der LKW-Marke MAN bringt sie vor allem die Sichtweise der Trucker in die Kreativprozesse ein. Mit 100 elektronischen Kontroll-Einheiten und über 9.000 verschiedenen Datenpunkten im modernen Truck ist die LKW-Sparte Vorreiter in der digitalen Vernetzung. Diese Daten bieten viele Ansätze, um den Fahrer interaktiv zu unterstützen. "Überraschend ist, dass Ideen aus dem Truck-Bereich häufig auch für die Kollegen von Bentley interessant sind. Und umgekehrt lerne ich viel von den US-Kollegen – so funktioniert die gegenseitige Befruchtung im Connectivity Lab", erklärte Reich.

JCDecaux ist das größte Unternehmen für Außenwerbung weltweit und auch in Deutschland sind seine "City Light Poster" – hochwertige Posterflächen, vollverglast und hinterleuchtet – in fast allen großen Städten zu finden. Patrick Möller ist seit rund zehn Jahren für den Konzern tätig und Geschäftsführer der JCDecaux Deutschland GmbH. Am 1. Juni gab er den Göttinger Studierenden einen ausführlichen Praxiseinblick. "Online und Out of Home (OOH) – diesen Werbeformen wird derzeit das größte Wachstumspotenzial zugesprochen", erklärte er. Der Anteil von OOH-Werbung am Gesamtwerbemarkt stieg von 2,5 Prozent im Jahr 2000 auf 5,5 Prozent im Jahr 2014. Dass Außenwerbung wirkt, zeigen Beispiele wie etwa die Opel-Kampagne "Umparken im Kopf". Während die Plakate hingen, sei das Wort "Umparken" bei der Google-Suche in Deutschland auf Platz 6 geklettert. Neue Möglichkeiten für innovative Kampagnen bieten außerdem digitale Posterflächen oder solche mit interaktiven Funktionen, wie Möller ausführte. Mit kreativen Videosequenzen könne Werbung hier virale Wirkung entfalten und eine hohe Social-Media-Resonanz hervorrufen. A ­ ußerdem könnten Unternehmen hier tageszeitabhängig mit unterschiedlichen Motiven beziehungsweise Sequenzen werben oder just-in-time auf aktuelle Ereignisse reagieren.

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Auslandspraktika netzrezepte Technologies Pvt. Ltd., Kalkutta, Indien ContiTech Mexicana S.A. De C.V., San Luis Potosí, Mexiko

Auslandsstudium Universidad Finis Terrae Santiago de Chile, Chile Lisa Hartenstein 6. Semester General Management (B.Sc.)

Maximilian Papadimitriou 3. und 4. Semester General Management (B.Sc.)

Kundenpflege und Controlling in Indien und Mexiko "Es war schon immer mein Traum, auch einmal abseits eines Auslandsurlaubs andere Kulturen und Menschen in ihrem täglichen Umfeld kennen zu lernen", sagt Maximilian Papadimitriou. Nach dem Abitur blieb ihm dafür keine Zeit, doch an der PFH konnte er sein Auslandsinteresse mit dem Studium verbinden. "Weil wir die Pflichtpraktika sowohl im In- als auch im Ausland absolvieren können, habe ich die Chance genutzt und im Februar ein zweimonatiges Praktikum in Indien begonnen. In den nächsten Semesterferien folgte dann Mexiko", erläutert der Managementstudent. Die erste Reise führte Papadimitriou nach Kalkutta. Die ostindische Metropole hat 4,5 Millionen Einwohner – über 14 Millionen Menschen wohnen im Ballungsraum der Stadt. Schon bei der Ankunft am Flughafen spürte und vor allem hörte er, dass er Europa verlassen hatte. Lautes Hupen und chaotische Straßenverhältnisse empfingen ihn. Praktikumsgeber war der Softwareentwickler netzrezepte Technologies, der auch für Unterkunft und Transport in Kalkutta sorgte. Um seinen zehn Kilometer entfernten Arbeitsplatz zu erreichen, musste Papadimitriou in der Regel eine Stunde Zeit einplanen: "Und gelegentlich hatte man noch das Pech, wegen freilaufender Kühe in einen Stau zu geraten." In dem Unternehmen, das überwiegend deutsche Kunden hat, war der Student im Bereich

Customer Support für die Kommunikation zwischen Entwicklern und Kunden zuständig. "Es war sehr spannend und hat mir viel Spaß gemacht, die Anforderungen und ihre Umsetzung sowohl mit den deutschen Kunden als auch mit den indischen Entwicklern abzustimmen", resümiert er. August, weiteres Praktikum, anderes Unternehmen, nächster Kontinent: Nun war Mexiko an der Reihe. Für den Praktikanten erfüllten sich alle Klischees: Kakteen, entspannte Menschen und scharfes Essen. Zu seiner Überraschung sprachen nur wenige Mexikaner Englisch. Aber dadurch konnte Papadimitriou seine Spanischkenntnisse deutlich erweitern. Nach einem Wochenendaufenthalt in Mexiko-Stadt begann er sein Praktikum bei dem Automobilzulieferer ContiTech Mexicana in San Luis Potosí im Controlling des Unternehmens. Hier wiederum sprachen alle Englisch. "Nachdem ich die richtige Balance zwischen mexikanischer Entspanntheit und deutscher Gründlichkeit gefunden hatte, machte es mir sehr große Freude, die mexikanischen Kollegen zu unterstützen. Mit ihnen habe ich auch an den Wochenenden viele Ausflüge unternommen und konnte so Einblicke in das tägliche Leben abseits der Arbeit gewinnen", so Papadimitriou.

Studium im Land am Ende der Welt Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Marie-Theres Grell machte sich Lisa Hartenstein im Februar auf den Weg nach Südamerika, um ein Auslandssemester an der Universidad Finis Terrae in Santiago de Chile zu verbringen. Neben ihren Erwartungen an den fünfmonatigen Aufenthalt teilten sich die beiden Studentinnen ein kleines Apartment, die Kurse und nicht zuletzt die dürftigen Spanischkenntnisse. Die Universidad Finis Terrae mit rund 3.700 Studenten wurde 1988 gegründet und ist eine private, staatlich anerkannte Universität. Das Studium findet an einem sehr gepflegten, hochwertig ausgestatteten und zugleich lebhaften Campus statt, der alle Fakultäten zentral vereint. Jedes Semester besuchen etwa 60 internationale Studenten, vornehmlich aus Mexiko, Kolumbien und Frankreich, die Universität. Chile ist ein westlich geprägtes Land, so dass man sich schnell eingewöhnt. Vor allem die Hauptstadt Santiago könnte mit ihren über fünf Millionen Einwohnern auch mitten in Europa liegen. Trotz ihrer hohen Bevölkerungsdichte hat die Stadt sehr viele schöne Grünflächen, Parks und Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sie lebenswert machen. "Überraschenderweise sind jedoch Lebensmittel im Supermarkt relativ teuer. Zudem muss man an der Kasse – wie an vielen Orten in Chile

– gefühlte Stunden in der Schlange stehen und warten. Hier ist der Kunde nicht unbedingt König. Ansonsten sind die Chilenen aber sehr hilfsbereit und nett", meint Hartenstein. Landschaftlich hat Chile viel zu bieten. Von der trockensten Wüste der Welt, der Atacama im Norden des Landes, bis nach Patagonien mit seinen Vulkanen und wilden Nationalparks gibt es unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Auf ungewohnte geologische Phänomene sollte man sich vor einer Reise in das 12.000 km entfernte Chile allerdings einstellen. So überraschte Hartenstein einmal ein kleines Erdbeben, wie sie dort häufiger auftreten. "Es war nicht weiter schlimm, wohl kaum erwähnenswert für chilenische Verhältnisse. Aber es ist ein komisches Gefühl, wenn plötzlich der Boden unter den Füßen zu schwanken beginnt", berichtet die Studentin. Für ein Auslandssemester in Chile würde sie sich definitiv wieder entscheiden: "Es gab viele schöne Augenblicke, die mich sehr bereichert haben. Außerdem ist man richtig stolz, wenn man sich nach vier Monaten Aufenthalt selbst im spanischen Small-Talk auf einer Fiesta erwischt. Am Anfang hatte ich nämlich noch geglaubt, nie Fortschritte machen zu können", so Hartenstein.

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Tradition mit Zukunft Ottobock: Vortrag und Exkursion

Am 16. Januar konnten sich rund 30 Masterstudierende und Mitarbeiter der PFH ausführlich über Ottobock, den Weltmarktführer für Orthopädietechnik aus Duderstadt, informieren. Dazu präsentierte Dr. Falk Berster, Director Product Management, das Kuratoriumsunternehmen in einem Vortrag an der PFH. "2019 werden wir 100 Jahre am Markt sein", begann er und stellte die Key Success Factors vor, also die Schlüsselfaktoren, die zu diesem Erfolg geführt haben. Da seien zuerst die Mitarbeiter zu nennen, die sich intensiv ein- und das Unternehmen mit ihrem Engagement voranbringen. "Alleine in Duderstadt beschäftigen wir rund 1.300 Mitarbeiter, weltweit sind es mit Deutschland und den über 55 Auslandsgesellschaften über 7.300", so Berster. Was alle vereine, sei der besondere Spirit: "Es ist faszinierend, Produkte herzustellen, die Menschen helfen", begründet er die hohe Motivation seiner Kollegen. Momentan habe der Weltmarktführer rund 50.000 Produkte im Sortiment. Als weiteren Key Success Factor wertete Berster die expansive und progressive Firmenstrategie, die Ottobock zu einem Global Player und damit Leuchtturm-Unternehmen in der Region Südniedersachsen geformt hat. Hinzu komme ein "mit Herz und Verstand" nicht nur vom Inhaber Prof. Hans Georg Näder, sondern generell gelebtes Unternehmertum: Die Werte Herzblut, Verstand

Spannende Einblicke bei Ottobock boten sich den Masterstudierenden und Mitarbeitern der PFH auf Einladung von Dr. Falk Berster (7.v.l.). Besonders eindrucksvoll war die Präsentation von Anwender Arjen Gilles (8.v.l.) und Orthopädietechnikmeister Dries Glorieux (3.v.r.).

und Empathie führten mit Spielfreude, Erfolg und Nachhaltigkeit zu einer besonderen Unternehmenskultur. Diese spiegele sich in der gesamten Ottobock-Gruppe wider, die aus Otto Bock HealthCare, Otto Bock Kunststoffe, Technogel, Baltic Yachts und Sycor besteht. Bei allen fünf Tochterunternehmen stehe zudem das Konzept des Entrepreneurships seit jeher im Vordergrund. So gründete beispielsweise der Erfolg in der Medizintechnik 1919 auf der Startup-Idee, Prothesenpassteile seriell herzustellen. Im Yachtenbau war man Pionier bei der Verwendung von Carbonbauteilen. Und der IT-Dienstleister Sycor begann als Ausgründung zweier Ottobock-Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang sind das Duderstädter Unternehmen und die PFH eng verbunden: Um das Thema Entrepreneurship weiterzutragen und auszubauen, hat Prof. Hans Georg Näder eine entsprechende Professur an der Hochschule gestiftet. Nach Bersters Vortrag ging es zu Ottobock in die Firmenzentrale nach Duderstadt. Dort führten Leo Rittmeier und Gregor Schönekehs die Exkursionsteilnehmer durch mehrere Produktionsbereiche und die Logistik. Die verschiedenen prothetischen Versorgungsmöglichkeiten demonstrierten eindrucksvoll Orthopädietechniker Dries Glorieux und der linksseitig beinamputierte Anwender Arjen Gilles im C-Leg-Trainingsraum.

Absolventinnen und Absolventen 2015 Studiengang General Management Abschluss Master of Science Campus Göttingen | Campus Berlin

Die folgenden Studentinnen und Studenten haben erfolgreich ihr Studium abgeschlossen: Stephanie Katharina Arndt, Manuel Claudio Adrian Binder, Nina Brinkmann, Ron Brunner, Julian Burczyk, Johanna Busch, Jana Damm, Nikolas Dirks, Martin Uwe Fingerle, Kerstin Franke, Philipp Gais, Greta-Frederike Graf, Anton Ha, Niklas Hackstein, Aurélie Sophie Kalifa, Markus Klinge, Kevin Konrad, Sevil Kursun, Moritz Lopka, Gesa Lütjohann, Tasja Martens, Nikola Meyerding, Nicolas Ludger Nöring, Martin Oberreuther, Johanna Otto-Erley, Alexander Reckendorf, Patrick Schmidt, Thomas Scholz, Dietlind Marie Seifert, Angelique Sarah Skaro, Patrick Speichinger, Felix Hubertus Stähler, Marcel Tessner, Johannes Vimalavong, Friedrich Wille, Sarah Winkler, Julius Wohlmeiner, Katharina Maria Wölbern, Madeleine Natalie Zeck.

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Zurück in die Zukunft Absolventenfeier für Managementund Orthobionikstudierende

Bei der traditionellen Feier am 17. Oktober 2015 verabschiedete die PFH ihre Absolventinnen und Absolventen des Jahres 2015 am Campus Göttingen. Prof. Dr. Frank Albe begrüßte die Studierenden, ihre Eltern und Professoren. "Dies ist die mittlerweile 17. Feier für BWLer, aber erst die erste für Orthobioniker", begann er seine Rede. Die PFH habe sich in den letzten 20 Jahren von einer Hochschule mit nur zwei Studiengängen und wenigen Studierenden zu einer Institution mit 22 Programmen und über 2.500 Immatrikulierten entwickelt. Anschließend blickte er auf historische Meilensteine zurück, die mit dem Jahr 2015 in Verbindung stehen: auf 1215 mit der Magna Charta in England, 1815 mit Waterloo und Wiener Kongress und 2015 mit 25 Jahren deutscher Einheit. Als besonderes Symbol schließlich für eine dynamische und überraschende Zukunft hatte Albe das Modell eines DeLorean DMC-12 aus dem HollywoodStreifen "Zurück in die Zukunft" mitgebracht. In dem Film zeitreist

die Hauptfigur Marty McFly nämlich ausgerechnet zum 21. Oktober 2015 und erlebt allerlei Unvorhergesehenes. "Die Zukunft ist spannend, vielschichtig und nicht immer vorhersehbar. Jedoch verlangt sie von Ihnen fundiertes Wissen, Flexibilität, Kultursensibilität und internationales Auftreten", so sein Rat an die Absolventen. Kleine Gruppe mit großem Engagement Erstmals bei der Absolventenfeier dabei waren acht Studierende des Pionierjahrgangs Orthobionik, die ihr Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen haben (siehe Seiten 64/65). Die Gruppe der BWL-Absolventen war 2015 relativ klein: 16 erhielten bei der Feier ihre Zeugnisse, acht werden im Laufe der nächsten Wochen noch folgen. Jahrgangsbeste mit der Durchschnittsnote von 1,40 war Lisa Hartenstein, die auch die Abschlussrede hielt. Der Schnitt aller Absolventen lag bei 2,20; beliebte Studienschwerpunkte waren Entrepreneurship, Internationales Marketing und Industrielles Management.

Prof. Dr. Frank Albe zeigt das Automodell aus "Zurück in die Zukunft". | Die Abschlussrede hielt Lisa Hartenstein. | Das musikalische Programm gestalteten Johann Diego Asmus Leon, Leah Eom und Ikse Eom (v.l.n.r.). | Prof. Dr. Joachim Ahrens gratuliert Lisa Hartenstein, Miriam-Ruth Albe und Daniela Wedeking (v.l.n.r.) zum Corporate Behaviour Award. | Konzentriertes Zuhören: die Absolventinnen und Absolventen.

Wie jedes Jahr verlieh die Hochschule an besonders engagierte Studierende den Corporate Behaviour Award, den Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Ahrens überreichte. 2015 ging der Preis an die Management-Absolventen Lisa Hartenstein und Johannes Weidemann sowie an die Orthobionik-Absolventinnen MiriamRuth Albe und Daniela Wedeking. Der Corporate Behaviour Award gründet auf dem Leitbild der PFH, das die enge Verzahnung von Studierenden, Hochschule und Partnerunternehmen beschreibt. Das persönliche Verhalten und das Miteinander der Studierenden im täglichen Umgang mit Kommilitonen, Lehrenden, Mitarbeitern der Hochschulverwaltung, Gästen der Hochschule und partnerschaftlich verbundenen Unternehmen prägt nachhaltig das Bild und das Image der PFH. "In diesem Sinne haben die Preisträger in hervorragender Weise wichtige Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Sozialverhalten, außercurriculares Engagement und Eigeninitiative in ihrer Studienzeit entwickelt und eingebracht", begründete Ahrens die Auszeichnung.

Musikalisches Rahmenprogramm Neben den Orthobionik-Absolventen gab es eine weitere Premiere: Erstmals begleiteten musikalische Darbietungen die Feier. Der junge Hornist Johann Diego Asmus Leon vom Göttinger Max-PlanckGymnasium sowie die beiden Nachwuchs-Pianisten Leah Eom und Ikse Eom, beide vom Theodor-Heuss-Gymnasium aus Göttingen, beeindruckten mit virtuosem Spiel. Ikse Eom wurde schon häufig ausgezeichnet. So hat er beispielsweise im Wettbewerb "Jugend musiziert" regional und landesweit mehrfach erste Preise für die Kategorien Violoncello sowie Klavier erzielt, im Jahr 2012 sogar Bundespreise. Aktuell ist er Mitglied des niedersächsischen ­Jugendsinfonieorchesters.

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Absolventinnen und Absolventen 2015 Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen:

ZHT Zentrum für Healthcare Technology Studiengänge Business Administration & General Management | Bachelor of Science Dominik Adam, Maren Bentes, Caroline Deppe, Jana Drews, Martin Eisenacher, Julia Fuge, Fabian Gessat, Elsa-Luise Graf, Marie-Theres Grell, Jonas Hainke, Christine Hammerschmidt, Jannis Happeck, Lisa Hartenstein, Neele Herrenkind, Lara Cosima Hörhann, Yasemin Kahya, Florian Klimpel, Svenja Lauenstein, Constantin Lohmeyer, Maximilian Mitschke, Milan Scherzinger, Cornelius Schulz, KonradLambert Stähler, Johannes Uebing, Vanessa Vogt, Johannes Weidemann. Studiengang Orthobionik | Bachelor of Science Miriam-Ruth Albe, Viola Dempwolf, Johanna-Talile Franke, Marcus Henkel, Mario Koppe, Ralf-Thomas Münch, Daniela Wedeking, Nicola Wille.

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der Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Ahrens außerdem den Corporate Behaviour Award, mit dem die PFH besonderes außercurriculares Engagement auszeichnet. Konsekutiver Masterstudiengang Drei der Absolventen starten direkt ins Berufsleben oder setzen ihr Studium außerhalb der PFH fort. Fünf Kommilitoninnen und Kommilitonen führen ihr Studium mit dem konsekutiven zweisemestrigen Masterstudiengang Medizinische Orthobionik weiter, den die Hochschule ab diesem Wintersemester erstmals anbietet. Das Programm vertieft die Inhalte aus dem Bachelor-Studiengang und schließt neben wissenschaftlichen auch praxisorientierte Teile sowie ethische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte ein. Mit dem Abschluss verbessern die Studierenden ihre beruflichen Chancen, da rund 80 Prozent aller Stellen im internationalen Umfeld an einen Masterabschluss gebunden sind. Für die Zukunft sind mit dem Ziel der weiteren Akademisierung des Berufes auch Promotionsprogramme geplant – international ein weiteres Novum.

Abschlusszeugnisse für Pionierjahrgang Erste Absolventen des Bachelor-Studienganges Orthobionik

Premiere am ZHT Zentrum für Healthcare Technology: Der erste Jahrgang des Studienganges Orthobionik der PFH hat sein Studium erfolgreich mit dem Bachelor of Science abgeschlossen. Am 17. Oktober 2015 nahmen die fünf Absolventinnen und drei Absolventen im Rahmen der Abschlussfeier ihre Zeugnisse entgegen. Acht Semester des interdisziplinären und europaweit einmaligen Studienprogrammes liegen hinter den Absolventen, in denen sie sich breites Know-how in Orthopädietechnik, Biomechanik, Medizin, Werkstoffkunde und Ingenieurwissenschaften flankiert von Managementthemen erarbeitet haben. "Damit sind unsere Absolventen umfassend qualifiziert, um in einer international wachsenden

Branche Patienten eigenverantwortlich mit anspruchsvoller und komplexer Technologie zu versorgen", erläutert Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH. Die Durchschnittsnote lag bei 2,05. Jahrgangsbeste mit einem Notendurchschnitt von 1,63 wurde Daniela Wedeking, die in allen Fächern des interdisziplinären Programmes hervorragende Leistungen erbracht hat. "Am Studium besonders gefallen haben mir die praktische Arbeit in der Werkstatt und die vielen Einblicke in die Branche bei Messen oder Exkursionen", resümierte sie in ihrer Abschlussrede. Ihr und ihrer Kommilitonin Miriam-Ruth Albe verlieh

ZHT Zentrum für Healthcare Technology Die Studiengänge Orthobionik (Bachelor of Science, 240 ECTS) und Medizinische Orthobionik (Master of Science, 60 ECTS) führt die PFH in ihrem ZHT Zentrum für Healthcare Technology im Universitätsklinikum Göttingen durch. Ein drittes, berufsbegleitendes Programm Sports-/Reha-Engineering (Master of Science, 60 ECTS) für Naturwissenschaftler, Sportwissenschaftler und Ingenieure, das ebenfalls in diesem Wintersemester gestartet ist, ergänzt das Studienangebot. Im ZHT sind auf rund 800 Quadratmetern Fläche Labore, Seminarräume, Werkstätten und Plätze für die Patientenversorgung auf höchstem technischen Niveau angesiedelt. Wissenschaftliche Leiter des Studienbereiches sind Prof. Dr. Siegmar Blumentritt (Biomechanik) und Prof. Dr. med. Frank Braatz (Medizinische Orthobionik). Die praktische Ausbildung in der Werkstatt verantworten die Orthopädietechnikmeister Markus Hildebrandt und Lutz Jenckel. Seit Sommer 2015 neu im Team ist Peter Friedrich, der über 21 Jahre Geschäftsführer eines eigenen Sanitätshauses war und viel Erfahrung hinsichtlich der Ausbildung mitbringt. Danach war er als Fachberater für eine Krankenkasse tätig. Die Studienorganisation, -beratung und das Projektmanagement schließlich verantwortet Dr. Nadine Hugill, die sich auch in Lehrveranstaltungen am ZHT engagiert. Zum Wintersemester 2015/16 Mitte Oktober ist mit 23 Studierenden der mittlerweile fünfte Jahrgang ins Orthobionikstudium gestartet (siehe Seite 66). Aktuell bildet die PFH am ZHT somit insgesamt 90 junge Menschen aus.

Meisterliche Anerkennung Das umfangreiche Ausbildungskonzept des Bachelor-Studienganges Orthobionik umfasst auch die Inhalte der handwerklichen Meisterausbildung. Ziel ist es, dass diese Inhalte als meisteradäquat anerkannt werden. Und da die Absolventen mehrheitlich international arbeiten möchten, hat die Hochschule auch den internationalen Anerkennungsprozess angestoßen und große Anstrengungen unternommen, um die Zertifizierung nach ISPO Category I voranzubringen (ISPO = International Society for Prosthetics and Orthotics, Brüssel). Dazu haben Vertreter des ISPO Evaluationskomitees die Abschlussprüfung im September begleitet (siehe Seiten 68/69).

Fotos von oben nach unten: Daniela Wedeking hält ihre Abschlussrede. | Die Absolventen im Kreise ihrer Professoren und Dozenten. | PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe zeichnet Daniela Wedeking als Jahrgangsbeste aus.

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Startschuss für den fünften Jahrgang

Hightech am Bein

Erstmals zwei internationale Studenten mit dabei

Orthobionik-Absolvent versorgt Friseurin mit Orthese

Am 12. Oktober starteten die 23 Erstsemester des mittlerweile fünften Jahrganges Orthobionik in ihr Bachelorstudium. Das Programm stößt bei der jungen Zielgruppe auf sehr großes Interesse: "Der Studiengang hat sich so gut etabliert, dass die Zahl der Bewerbungen inzwischen weit die der verfügbaren Studienplätze übersteigt", erläutert Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik an der PFH. "Deshalb mussten wir leider als geeignet eingestufte Bewerber ablehnen." Denn die Anzahl der Studienplätze ist begrenzt, um eine optimale individuelle Ausbildung und Betreuung zu gewährleisten. Erstmals haben nun auch zwei junge Männer aus dem Ausland den Schritt ans ZHT zum Studium gewagt. Einer von ihnen ist Essam Shihada (20) aus Israel. Warum er sich für das OrthobionikStudium in Deutschland entschieden hat, begründet er so: "Dieses Studium gibt es nur hier. Außerdem vereint es Orthopädietechnik, Medizin, Biomechanik und BWL. Das finde ich interessant, denn dadurch kann ich in der Zukunft in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten." Shihada ist seit zwei Jahren in Deutschland und hat als erstes die Sprache gelernt. "Dann habe ich ein Semester als Gasthörer an der PFH und am ZHT absolviert. So habe ich einen Überblick über das Studium bekommen, was eine große Erleichterung und gute Vorbereitung war." Besonders gut am Studium gefällt ihm die praktische Ausbildung. Sein Ziel ist es, nach dem

Kikufumi Tsukishiro (links) aus Japan und Essam Shihada aus Israel studieren seit diesem Wintersemester am ZHT. | Insgesamt 23 junge Leute starteten im fünften Jahrgang Orthobionik.

Bachelorabschluss zwei Jahre zu arbeiten, um dann das Masterstudium Sports-/Reha-Engineering anzuschließen. "Danach möchte ich wieder in meine Heimat zurückkehren und mit meinem Vater zusammenarbeiten, der eine große Praxis für Physiotherapie und Rehabilitation betreibt", sagt er. Der zweite ausländische Student heißt Kikufumi Tsukishiro, ist 20 Jahre alt und stammt aus Japan. "Zuerst hatte ich vor, in Japan zu studieren", berichtet er. Sein Vater jedoch, der selbst seine Ausbildung zum Orthopädietechnikmeister in Deutschland absolviert hatte, habe ihm empfohlen, hier zu studieren. Bei seinen Recherchen stellte Tsukishiro fest, dass die PFH die einzige Hochschule mit einem entsprechenden Studienangebot ist. So kam er Anfang Mai 2014 nach Deutschland. "Ich habe ein Jahr lang einen Deutschkurs am Goethe-Institut in Berlin absolviert", berichtet er. "Anschließend bin ich nach Göttingen umgezogen, um als Gasthörer an den Orthobionik-Vorlesungen teilzunehmen." Auch ihm gefällt die praktische Arbeit in der Werkstatt sehr gut. "Die Vorlesungen in deutscher Sprache, vor allem die in BWL, sind aufgrund vieler Fachbegriffe für mich noch ein wenig schwierig nachzuvollziehen. Aber ich werde es schaffen", ist er zuversichtlich. Nach dem Studium möchte er bei einem renommierten Unternehmen arbeiten, bevor er wieder nach Japan zurückgeht.

Ein wesentlicher Teil der Abschlussprüfungen im Studiengang Orthobionik besteht aus orthopädietechnischen Arbeitsproben, sogenannten Anfertigungsstücken, jeweils eines für den Bereich Orthetik und Prothetik. Dieses müssen die Studierenden in Eigenregie konzipieren, planen und bauen. Das Anfertigungsstück von Mario Koppe, Bachelorabsolvent 2015 und mittlerweile Masterstudent Medizinische Orthobionik, ist eine Ganzbeinorthese, und die ist nun fast täglich im Einsatz. Koppe hat sie für Demekech Demsie Post gefertigt, der sie unter anderem ihren Beruf als Friseurin wesentlich erleichtert. Die 42-Jährige stammt aus Äthiopien und erkrankte in ihrem dritten Lebensjahr an Poliomyelitis (Kinderlähmung). Dadurch ist ihr linkes Bein "schlaff gelähmt" – es fehlt die Impulsübertragung vom Nerv zum Muskel. Die Folge sind Kraft- und Funktionsverlust der Muskulatur. Den Kontakt zu dem Studierenden stellte ihr Betreuer beim Orthopädietechnikunternehmen Ottobock her. Koppe warf nun sein im Studium erworbenes Wissen und die Erfahrung aus dem bereits zuvor erlernten Beruf als Orthopädietechniker in die Waagschale. Herausgekommen ist ein Hightech-Produkt, das über die übliche Standard-Versorgung bei diesem Krankheitsbild weit hinausgeht: Die Verwendung von CFK (besser als

Feintuning: Mario Koppe passt Demekech Demsie Post ihre neue Orthese an.

Carbon bekannt) sowie Titan macht die Orthese leicht und stabil, Laschen und Verschlusssystem sind aus hochfester PE-Faser. Eine individuelle Fußbettung und ein bewegliches Knöchelgelenk sorgen für optimale Passform und ermöglichen der Trägerin, die Restbewegung ihres Knöchelgelenkes zu nutzen. Für die Anfertigung hat Mario Koppe rund 45 Stunden aufgewendet. Zu den Arbeitsschritten zählten zunächst eine ausführliche ­Anamnese, ein Gipsabdruck und die Modellerstellung. Es folgte eine Testorthese, diese war bereits mit Systemschienen und Gelenken ausgestattet. Nach mehreren Anproben und Anpassungen wurden die Karbonteile individuell angefertigt. Weitere Optimierungen des Fußbettes und der Polsterung sorgen für höchsten Komfort. Ergebnisse für ein letztes Feintuning lieferte eine dynamische visuelle Ganganalyse im Labor. Die Anwenderin ist begeistert von ihrer neuen Orthese: "Sie ermöglicht mir, auch einen vollen Tag im Friseursalon ohne Schmerzen arbeiten zu können, das war früher undenkbar." "Diese Orthese ist nicht nur eine sehr gelungene Prüfungsleistung. Sie ist auch ein Beispiel dafür, was das neue Studienfach Orthobionik für die Patientenversorgung leisten kann", resümiert der PFH-Professor für Biomechanik, Dr. Siegmar Blumentritt.

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die PFH-Prüfungsrichtlinien, um sich danach ausführlich von den Studierenden deren Anfertigungsstücke präsentieren zu lassen, die zur Prüfungsleistung gehören. Abschließend befragte die Gruppe auch noch in Einzelgesprächen die Studierenden zu ihren Erfahrungen im Studium. Sie waren schließlich die ersten, die das Orthobionik-Programm an der PFH absolviert haben. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir jetzt einen großen Schritt in Richtung Category I-Zertifizierung und damit auch für einen Ausbau im internationalen Kontext gegangen sind", sagt PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe über den Besuch der ISPO. Im Fokus anderer Nationen Die Orthobionik-Studiengänge erregen auch immer wieder hohe Aufmerksamkeit in der internationalen wissenschaftlichen Orthopädietechnik-Szene. Deswegen waren 2015 mehrere Delegationen zu Gast am ZHT, um sich über die Studiengänge zu informieren.

Ausbildung nach internationalen Standards Delegationen informieren sich im ZHT

Die Studienprogramme des Bereiches Healthcare Technology der PFH sind europaweit einzigartig – das Fach Orthobionik steht sonst nirgendwo auf dem Lehrplan. In Deutschland ist die Qualifizierung, um eigenverantwortlich Menschen mit Handicap versorgen zu dürfen, überwiegend handwerklich geprägt. Weltweit gibt es allerdings schon seit Jahrzehnten die Tendenz, Ausbildungswege und Berufsbilder zu akademisieren. Hier will sich auch die PFH positionieren. ISPO: Internationale Zertifizierung Bereits seit der Gründung des Fachbereichs ist die ISPO – International Society for Prosthetics and Orthotics in den Bildungsverbund der PFH integriert. Sie ist die renommierte weltweit tätige Organisation zur Förderung der Orthopädietechnik und für die Zertifizierung von Ausbildungsprogrammen zuständig. So will die ISPO die Qualität in der Ausbildung von Fachkräften

für das Wohl der Patienten auf der ganzen Welt sicherstellen. Die PFH strebt für ihre Orthobionik-Studiengänge die Category I-Zertifizierung an. Dies ist die höchste Stufe, die professionellen Orthopädietechnikern mit hochschuläquivalenter Ausbildung vorbehalten ist. Um das umfangreiche Zertifizierungsverfahren auf die Zielgerade zu bringen, war im September 2015 eine mit den Experten Sepp Heim, Christian Schlierf sowie Daniel Schulze Frenking hochkarätig besetzte ISPO-Delegation in Göttingen zu Gast, die sich innerhalb von vier Tagen ausführlich über die PFH informierte. Zunächst stand eine Begutachtung von Campus Göttingen, ZHT sowie der orthopädischen Ambulanz inklusive des Ganglabors des Partners Ottobock auf dem Programm. Es folgten umfangreiche Gespräche mit Professoren und den lehrenden Orthopädietechnikermeistern. Darüber hinaus begutachtete die Gruppe

Das Projekt "Deutsch-tunesische Ausbildungspartnerschaft Orthopädietechnik" unter der Trägerschaft des Auswärtigen Amtes hat zum Ziel, die Qualifikation der tunesischen Orthopädietechniker zu verbessern, um einen Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung in Tunesien zu leisten. Im Anschluss an den Arabischen Frühling, der in Tunesien seinen Anfang nahm, steht bei der Reform des gesamten tunesischen Gesundheitswesens auch der Aufbau von Kapazitäten und Qualifikationen der tunesischen Techniker in der Prothetik und Orthetik im Vordergrund. So wundert es nicht, dass die tunesische Delegation äußerst prominent besetzt war, mit leitenden Direktoren aus Kliniken, von der staatlichen Gesundheitssozialkasse sowie aus der othopädietechnischen Praxis. Sie zeigten sich insbesondere beeindruckt von den hohen Qualitätsstandards in der Ausbildung und der Versorgung. Die chinesische Delegation, die im Juni das ZHT besuchte, reiste direkt vom ISPO-Weltkongress in Lyon weiter nach Südnieder-

sachsen. Hier hatte der Weltmarktführer der Orthopädietechnik Ottobock ein umfangreiches Programm für sie organisiert. Die chinesische Gruppe bestand aus fünf Ärzten des Beijing Rehabilitation Hospital, affiliated to Capital Medical University, einem Kunden eines privaten Dienstleisters, sowie einem ­Ottobock China-Mitarbeiter. Bei der Präsentation durch die PFHProfessoren Dr. med. Frank Braatz und Dr. Siegmar Blumentritt zeigten sich die Gäste besonders von den Möglichkeiten der technischen Orthopädie und der Folgeversorgungen beeindruckt. In China sei insbesondere die Versorgung von Menschen mit Handicap in ländlichen Regionen ein Problem, denn diese hätten nur wenig Möglichkeiten, regelmäßig Ärzte, Orthopädietechniker oder Servicemitarbeiter erreichen zu können, berichtete einer der Delegationsteilnehmer aus der orthopädietechnischen Praxis.

Delegationen aus Tunesien und China begrüßte das ZHT-Team im November bzw. Juni 2015. | Oben: Die Zertifizierungsdelegation der ISPO (Sepp Heim, Christian Schlierf und Daniel Schulze Frenking [4. bis 2.v.r.]), mit Professoren, Lehrteam und Studierenden des ZHT. | Mitte: Die tunesische Delegation bestand aus Ärzten, Orthopädietechnikern und Verantwortlichen der Kostenträger. | Unten: Viele Fragen: Insbesondere die Studieninhalte und Arbeitsfelder der Orthobioniker interessierten die Delegierten aus Tunesien.

Prof. Dr. Frank Albe überreichte das symbolische Praxispartner-Schild an Kathrin und Frank Jüttner (oben), Ulf Hensling und Lars Jäger von Orthovital (Mitte) und Rolf Jarasch von Ottobock (unten). Fotos rechts: Auch Alf Reuter von OTZ (oben) und Armin Asselmeyer von o.r.t. (unten) haben eine Kooperation mit der PFH geschlossen.

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Partnerschaften

Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis

Die folgenden Partner haben mit der PFH eine Kooperationsvereinbarung geschlossen:

Praxispartner für den Studiengang Orthobionik

Jüttner Orthopädie KG, Mühlhausen Geschäftsführer Kathrin und Frank Jüttner

Eine intensive Vernetzung innerhalb der Orthopädietechnik-Branche ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Bachelorstudiengang Orthobionik. Die PFH Private Hochschule Göttingen baut ihr Netzwerk mit ausgewählten Unternehmen, sogenannten Praxispartnern, deshalb kontinuierlich auf. "Das Ziel dieser Kooperationen ist es vor allem, die praktische Ausbildung unserer Studierenden zu unterstützen und zu festigen", erläutert PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe. Fachlicher Austausch Darüber hinaus verfolgen die Partner und die Hochschule weitere gemeinsame Ziele: So sollen die Kooperationen generell dazu

dienen, einen frühen persönlichen Kontakt zwischen Studierenden und Unternehmen als potenzielle zukünftige Arbeitgeber herzustellen. Zusätzlich sollen die Praxispartner die praktische Lehre an der Hochschule mit geeigneten Testanwendern unterstützen (siehe S. 72). "Besonders wichtig ist uns auch der fachliche Austausch zwischen Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens und Dozenten der Hochschule", so Albe. Außerdem ist geplant, dass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, in Zusammenarbeit mit den Partnern ihre praxisorientierten Abschlussarbeiten anzufertigen. Im Gegenzug bietet die PFH spezielle Vortragsveranstaltungen und regelmäßigen Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis.

Fünf Partnerschaften 2015 hat die PFH mit vier Sanitätshäusern und einer Fachwerkstatt eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Bei den vier Unternehmen handelt es sich um renommierte mittelständische und anbieterunabhängige Firmen, in denen ausgebildete Orthopädietechniker mit modernsten Geräten und hoher handwerklicher Kompetenz individuelle Hilfsmittel für die Patientenversorgung anfertigen, z. B. in der Orthopädietechnik, der Orthopädie-Schuhtechnik, der Rehabilitationstechnik sowie im Homecare-Bereich. Die Fachwerkstatt wiederum ist eine Einrichtung des Weltmarktführers für Orthopädietechnik Ottobock, die ebenfalls auf höchstem Niveau Menschen mit orthopädischen Hilfsmitteln versorgt. "Wir sind überzeugt, dass dieses Kooperations-Konzept von beiderseitigem Nutzen sein wird und werden es weiter ausbauen", sagte Albe.

ORTHOVITAL GmbH, Markkleeberg Geschäftsführer Lars Jäger Ottobock Kompetenz-Zentrum, Forschungs- und Entwicklungswerkstatt Göttingen Geschäftsleitung Rolf Jarasch OTZ Orthopädie Technisches Zentrum GmbH in Hessisch Lichtenau Geschäftsführer Alf Reuter Sanitätshaus o.r.t. GmbH & Co. KG, Göttingen Geschäftsführer Armin Asselmeyer.

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Gesucht: Testanwender Praktische Ausbildung der Orthobionik-Studierenden

Der Bachelorstudiengang Orthobionik kombiniert unter anderem Inhalte aus Medizin, Orthopädietechnik und Biomechanik und qualifiziert die Absolventen dafür, Patienten im Bereich Prothetik und Orthetik eigenverantwortlich zu versorgen. Aber das Versorgen will gelernt sein. Die Studierenden absolvieren deshalb einen umfangreichen praktischen Teil, um ihre handwerklichen Fähigkeiten bei konkreten Patientenversorgungen einzuüben. Dabei passen sie beispielsweise ein Korsett an, stellen eine Vorfußprothese her oder bauen eine Ganzbeinorthese. "Damit möchten wir sicherstellen, dass die Studierenden ihre Fertigkeiten sowohl quantitativ als auch qualitativ umfassend weiterentwickeln können", sagt Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik. Hierzu ist jedoch eine ausreichend große Gruppe an Testanwendern notwendig. Bisher kamen diese überwiegend auf Empfehlung der PFH-Praxispartner (siehe S. 70/71). Doch die Hochschule will künftig auch selbst nach geeigneten Personen suchen. Um möglichst viele Versorgungstechniken zu erlernen, kommen unterschiedliche Krankheitsbilder in Frage. Im Bereich Prothetik sind dies Vorfuß- und Unterschenkelamputation, Knieexartikulation, Oberschenkelamputation oder Amputationen der oberen Extremität vorrangig des Unterarmes. Für die Orthetik sind relevante Krankheitsbilder die sogenannte Infantile Zerebralparese (ICP), Poliomyelitis, Schlaganfall, Morbus Scheuermann, Diabetes Mellitus mit Auswirkungen am Fuß, Fallfuß oder Knieinstabilitäten. "Die Testanwender sollten weitere Voraussetzungen mitbringen", erläutert Orthopädietechnikmeister Lutz Jenckel. Dazu zählen physische und psychische Stabilität, denn die praktischen Ab-

Wichtige Praxiserfahrung: Bachelorabsolventin Nicola Wille passt eine Beinprothese bei einer Testanwenderin an.

läufe sind teilweise körperlich anstrengend. Außerdem sollten Sie bei Begutachtungen und Gipsabdrücken durch die Studierenden keine Berührungsängste haben. Auch zeitliche Flexibilität sollte bestehen, da die Praxiseinsätze pro Semester sechs bis acht Mal werktags stattfinden. Und am besten wohnen die Probanden in einem Umkreis bis maximal 100 Kilometer von Göttingen und sind mobil; das erspart lange Wege. Die PFH vergütet dieses Engagement übrigens mit einer finanziellen Aufwandsentschädigung und übernimmt die Fahrtkosten. "Die Unterstützung bei der praktischen Ausbildung unserer Studierenden ist für uns von großem Wert", betont Studienkoordinatorin Dr. Nadine Hugill. Denn so können diese ihr theoretisches Basiswissen in die Praxis umzusetzen und in Zukunft hochwertige individuelle Versorgungen entwickeln.

PFH Hansecampus Stade Testanwender werden? Wer Interesse hat, sich als Testanwender zur Verfügung zu stellen, wendet sich bitte gerne an: Sarah Ernst Sekretariat ZHT Zentrum für Healthcare Technology Tel. +49 [0]551 306720-0 E-Mail: [email protected]

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Abschluss- und Begrüßungsfeier für Stader Studierende Feierlicher Rahmen für Absolventen und Studienanfänger

Insgesamt 45 Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Business Administration sowie Verbundwerkstoffe/Composites verabschiedete der PFH Hansecampus Stade bei der traditionellen Feier am 9. Oktober im Königsmarcksaal im Alten Rathaus Stade. Gleichzeitig begrüßten Präsident Prof. Dr. Frank Albe und Vizekanzlerin Peggy Repenning die neuen Studierenden. 25 Studierende erhielten ihre Zeugnisse für das erfolgreich absolvierte Bachelorstudium Verbundwerkstoffe/Composites, zwölf weitere haben den berufsbegleitenden englischsprachigen CFK-Masterstudiengang abgeschlossen. Im Fach Business

Administration verlieh die Hochschule Bachelor-Degrees an acht Studierende. Wie immer begrüßte sie außerdem die Studienanfänger des Jahres, darunter acht BWL-Studierende und 23 angehende CFK-Ingenieure. In feierlichem Rahmen hörten die Absolventen und ihre Angehörigen sowie zahlreiche geladene Gäste zunächst ein Grußwort von Dr. Axel Meyer, Vorstand der Karl Meyer AG, einem engen Kooperationspartner der PFH in Stade. Anschließend überreichte Prof. Dr. Frank Albe die Urkunden. "Ihre Vorgänger sind in erfolgreichen Betrieben oder in Unternehmensberatungen auf der

Bachelors' Speakers: Rebecca Ney und Kai Moritz, Oliver Gergel. | Gerhard Hoffmann, Niederlassungsleiter der Volksbank Stade-Cuxhaven. | Vizekanzlerin Peggy Repenning und Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold mit der Absolventin Susanne Abulawi, rechts Prof. Dr. Frank Albe. | Endlich feiern: Absolventen und Studienanfänger in Stade. | Ausgezeichnet für ihre Leistungen: Lukas Krieft und Simone Helck. | Dr. Axel Meyer, Vorstand der Karl Meyer AG, sprach zu Beginn das Grußwort.

ganzen Welt untergekommen. Trotzdem ist es uns als regional verwurzelte Hochschule ein wichtiges Ansinnen, den Landkreis Stade mit qualifizierten Arbeitskräften zu stärken. Das schließt sich aber nicht aus, denn die kooperierenden Unternehmen zeichnen sich ebenfalls gleichermaßen durch regionale Verbundenheit als auch internationalen Erfolg aus", erklärte Albe in seiner Ansprache. Die Rede der Absolventen, die Bachelors' Speech, hielt danach Rebecca Ney gemeinsam mit ihrem Kommilitonen Kai Moritz für die Business Administration-Absolventen, für den Bereich

Verbundwerkstoffe/Composites sprach dessen Bachelorabsolvent Oliver Gergel. Als bester Absolvent des CFK-Bachelorstudiengangs wurde Lukas Krieft, der die Durchschnittsnote 1,43 erreicht hatte, mit dem "CFK Campus Engineering Award" ausgezeichnet. Den besten Notendurchschnitt im Studiengang Business Administration am PFH Hansecampus Stade erreichte Simone Helck (Notendurchschnitt 1,71). Sie erhielt den "PFH Hansecampus Award". Beide Ehrungen nahm Gerhard Hoffmann vor, Niederlassungsleiter der Volksbank Stade-Cuxhaven.

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Bürgerdialog: Fahrradfreundlichkeit ist Topthema PFH und Stadtverwaltung befragen Stader

Mehr als 700 Personen haben an der ersten Befragung des Bürgerdialogs Stade zum Thema Mobilität teilgenommen, den die Hansestadt Stade gemeinsam mit der PFH durchführt. Der Bürgerdialog Stade bietet die Möglichkeit, insbesondere zu kommunalpolitischen Themen ein relevantes und repräsentatives Meinungsbild zu erhalten. Die Ergebnisse stellte Bürgermeisterin Silvia Nieber in einer offenen Veranstaltung im Juni allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor. "Aus den Antworten ergeben sich wichtige Schwerpunkte für den Rat und die Verwaltung der Hansestadt Stade, die uns bei unserer zukünftigen Arbeit begleiten werden", sagte Nieber.

Absolventinnen und Absolventen 2015 PFH Hansecampus Stade Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen:

Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Bachelor of Engineering Susanne Abulawi, Nils Callies, Marius Dauen, Simon Engelhardt, Oliver Gergel, Julia Heber, Niklas Hoffmann, Meike Kehnen, Sarah Kellermann, Lukas Krieft, Thanh Nam Le, Falko Legies, Magnus Lenter, Lea Mertz, Hüsrev Abdullah Özenc, Armin Rathmann, Jan Schönke, Martin Simon, Luise Anna Spilker, Enzo Manuel Stegel, Jannis Steffen Tiedemann, Tahnee Tietjen, Arno Walther, Florian Wilhelm, Michael Zerwer.

Prof. Dr. Julian Voss, der seitens des PFH Hansecampus Stade den Bürgerdialog betreut, sagt über diese erste Befragung: "Mit den 700 Teilnehmern haben wir eine gute erste Basis, auf der wir für die künftigen Themen aufbauen können." Sein Ziel ist es nach wie vor, einen festen Pool von Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen, die sich dann regelmäßig bis zu dreimal pro Jahr am Bürgerdialog beteiligen. Gemeinsam mit BWL-Studierenden hatte Voss die Befragung durchgeführt, Mitarbeiterin Annika Schweighöfer stellte die Ergebnisse vor. Fahrradfahren und Verkehrsfluss Bei der Beantwortung der 19 Fragen stellten sich die Ansatzpunkte "Fahrradfreundliches Stade", "Verbesserung des allgemeinen

Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Master of Science Javier Andrés-Olcina, Svenja Bien, Thomas Ernstberger, Peter Greilich, Oliver Hack, Anne Jödicke, Jan Christoph Kako, Alberto Martínez Cerezo, Jörn Skirke, Bjorn Gustaaf van Koppen, Nicolas Vela, Valts Vizbelis.

Verkehrs" sowie "Attraktiver und klimafreundlicher ÖPNV" als besonders wichtig heraus, während "Carsharing" und "Alternative Antriebe" eine geringere Relevanz hatten. Konkret waren den Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt Stade die folgenden Punkte am wichtigsten: Ausbau und Optimierung des Radwegenetzes und -zustandes, verbesserte Parkmöglichkeiten in der Innenstadt, bessere Radwegeführung an Einmündungen und Kreuzungen, mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Verbesserung des Verkehrsflusses. Für die kurzfristige Umsetzung von Maßnahmen, die sich aus der Umfrage im Bürgerdialog ergeben, standen 150.000 Euro zur Verfügung. Eine der ersten Maßnahmen war in der ­Folge die Prüfung der Einrichtung sogenannter Fahrradstraßen, in denen Autofahrer untergeordnet sind. "Abschließend können wir festhalten, dass der Bürgerdialog Stade ein geeignetes Mittel zur Bürgerbeteiligung darstellt. Mit weiteren Befragungen, an denen sich hoffentlich dann noch mehr Bürgerinnen und Bürger beteiligen, sind wir in der Lage, Teile der Politik genau an den aktuellen Bedürfnissen auszurichten", sagte Silvia Nieber zum Abschluss der Veranstaltung. Ab Oktober 2015 fand die zweite Befragungsrunde zum Thema "Sicherheit" statt. Ziel ist es, Verbesserungspotenziale zu ermitteln, die sich auf Gewaltprävention sowie auf Regeln und Kontrollen beziehungsweise auf die Ahndung von Regelübertretungen beziehen.

Studiengang Business Administration | Bachelor of Science Merle Alpers, Matthias Gude, Simone Helck, Mona Kahlich, Victoria Klinger, Kai Moritz, Rebecca Ney, Malte Witz.

PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe und Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt Stade, unterzeichnen den Kooperationsvertrag zum Bürgerdialog.

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Wenn Papa ein Carbon-Prof ist … Marc Siebert baut ein exklusives Kindermountainbike

Jasper Siebert fährt das, was für Radprofis der Alltag ist, wovon viele Hobbyradler aber nur träumen können: ein Carbonrad, maßgefertigt, leicht, individuell und mit exklusiven Komponenten. Ein Unikat, das erste und einzige SPIN Foxy, ein Mountainbike. Für Kinder, denn Jasper ist erst drei Jahre alt. Am Anfang stand ein Problem: Professor Marc Sieberts Spross Jasper ist begeisterter und versierter Laufradfahrer. Da macht ihm keiner etwas vor. Logischer nächster Schritt: der Umstieg aufs Fahrrad. Doch das Angebot an Kinderrädern gibt nichts Passendes her: "Entweder er wäre zu schnell herausgewachsen, oder am Anfang wäre das Modell viel zu groß gewesen. Dazu kommt noch das Gewicht der Serienkinderräder. Da sind die Kleinen dann oft mit Rädern unterwegs, die bis zu 50 Prozent ihres Körpergewichts betragen – von mangelnder Coolness und Individualität ganz zu schweigen", sagt Marc Siebert, der an der PFH als Professor für Technologie der Faserverbundwerkstoffe lehrt und forscht. Normalerweise arbeitet er mit den Studierenden der Fächer Verbundwerkstoffe/Composites und Sports-/Reha-Engineering. Nun also verzog der Papa sich in seine Werkstatt, in der sonst ­exklusive Fahrradrahmen für Erwachsene zum Stückpreis von 5.000 bis 7.000 Euro entstehen, und begann selbst auszutüfteln, was seinem Sohn gefallen könnte. Herausgekommen ist das SPIN Foxy, mit einem Rahmengewicht von knapp über 500 Gramm. Den Rahmen hat Siebert selbst konstruiert und eigenhändig aus CFK laminiert. Für Anbauteile und Komponenten ließ er seine Kontakte zu befreundeten Fahrradunternehmen spielen. So kam eine Teileliste zusammen, die Kenner mit der Zunge schnalzen lässt: Gabel und Kurbel stammen von THM-Carbones, den Lenker lieferte Schmolke Carbon und die extrem leichte Sattel/-Stützeneinheit basiert auf einer Version von AX-Lightness. Sämtliche Teile waren für die Serienproduktion der Hersteller nicht mehr zu gebrauchen, für die Anpassung an Jaspers Untersatz aber genau die richtige Basis. Auch funktional kann das Foxy einiges, was kein Serienrad bietet: Mit ganz tief gestelltem Sattel und ohne Pedale ist es eigentlich

Leichtgewicht: Prof. Dr.-Ing. Marc Siebert mit dem SPIN Foxy. | Amtshilfe: Die Anbauteile stammen von befreundeten Komponentenherstellern.

Leichter ins Weltall Projekt DESICOS abgeschlossen

Mit einer internationalen Fachkonferenz haben die PFH und elf weitere Forschungspartner im März das Projekt DESICOS (New Robust DESign Guideline for Imperfection Sensitive COmposite Launcher Structures) abgeschlossen. Bei der dreitägigen Konferenz in Braunschweig diskutierten 120 Experten aus 25 Nationen in 83 Vorträgen, wie sich die Potenziale von Faserverbundstrukturen in der Raumfahrt besser ausschöpfen lassen. Vorangegangen waren dreieinhalb Jahre intensiver Forschungsarbeit. "Von 2012 bis 2015 haben die Projektpartner gemeinsam wesentliche Grundlagen für eine neue Bemessungsrichtlinie erarbeitet, die einen wichtigen Meilenstein für den CFK-Einsatz in der Raumfahrt darstellt", resümiert Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt (PFH und DLR Braunein Laufrad. Zum Fahrrad wird es, wenn Siebert einfach Pedale an die Adapter steckt und den Sattel aus dem Sitzrohr zieht. Wächst Jasper dann weiter, kann der Sattel weiter nach oben und hinten wandern, gleichzeitig kann Siebert die Lenkerreichweite mit einem anderen Vorbau anpassen. So ist der Fahrspaß für die nächsten Jahre garantiert. Der Nachwuchsathlet jedenfalls ist schwer begeistert und findet ein Detail am coolsten: den Sattelbezug, auf den Mama Meike eigenhändig den namensgebenden Fuchs gestickt hat.

schweig), der DESICOS koordiniert hat. Das Potenzial ist groß: Sobald effizient berechnete Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen verbaut werden, könnte das Strukturgewicht, etwa bei den Trägerraketen Ariane 5 und 6, um bis zu 20 Prozent sinken. Die wichtigsten Forschungsergebnisse des Projektes haben die internationalen Partner in über 30 Artikeln in referierten Fachzeitschriften publiziert. Auf die PFH entfiel dabei mit zehn Veröffentlichungen ein überproportionaler Anteil. Promotion mit Auszeichnung Wichtige Beiträge für DESICOS haben seitens der PFH die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Saullo G. P. Castro und Dr. Mariano Arbelo geleistet, die den Hansecampus Stade mittlerweile wieder verlassen haben. Kurz vor Projektende schloss Castro seine Promotion mit Auszeichnung ab, die er an der TU Clausthal ablegte. Er entwickelte unter anderem ein Verfahren, mit dem sich komplexe Berechnungen für dünnwandige CFK-Strukturen deutlich beschleunigen lassen. Nur noch zehn Prozent der bislang üblichen Rechenzeit sind mit Castros Methode für diese Prozesse notwendig. Partner für DESICOS Am Projekt DESICOS waren beteiligt: ASTRIUM SAS, ASTRIUM GmbH, CRC-ACS – Cooperative Research Centre for Advanced Composite Structures, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), GRIPHUS, Technical University Delft, Leibniz Universität Hannover, PFH Private Hochschule Göttingen, Politecnico di Milano, Riga Technical University, RWTH Aachen und Technion. www.desicos.eu Weitere Infos und eine Veröffentlichungsliste finden Sie online.

Die Konferenzteilnehmer mit Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt (hockend, Mitte) vor dem Braunschweiger Altstadtrathaus. Die Stadt Braunschweig hatte die Wissenschaftler zum Dinner in die historische Dornse eingeladen. | Mit Doktorhut: Saullo G. P. Castro am Tag seiner Promotionsprüfung an der TU Clausthal.

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Praktikum und Bachelorarbeit AUDI AG Neckarsulm, Deutschland

Praktikum und Bachelorarbeit Satair Hamburg-Fuhlsbüttel, Deutschland

Oliver Gergel 8. Semester

Luise Spilker 8. Semester

Vollgas in Sachen Verbundwerkstoffe Sein Hauptpraktikum im achten Semester verbrachte Oliver Gergel vom 30. März bis zum 30. September bei der AUDI AG am Produktionsstandort Neckarsulm. Dabei beschäftigte er sich mit der Technologieentwicklung für faserverstärkte Kunststoffe und begleitete sein Team beim Aufbauen einzelner Teilschritte eines Herstellungsprozesses für CFK-Bauteile. Daneben validierte er zusätzlich einzelne Teilprozessschritte für das Handling des CFKHalbzeugs. In seiner Bachelorarbeit spezialisierte er sich weiter auf eine Problemstellung innerhalb dieser Prozesskette und entwickelte eine Technologie, um Prepreg-Preforms herzustellen. "Neben typischen Praktikantenaufgaben konnte ich auch meine praktischen Kenntnisse im Umgang mit Faserverbundwerkstoffen nutzen und vertiefen", berichtet Gergel. Darüber hinaus kommunizierte er mit Mitarbeitern und Lieferanten, um Angebote für Hilfsstoffe und Dienstleistungen einzuholen. Nicht selten fuhr er zu externen Firmen und Instituten, um Versuche durchzuführen. "Als absoluter Audi-Fan sah ich meine Tätigkeit natürlich durch die rosarote Brille", meint er. Aber auch mit einer sachlichen Sichtweise bewertet er seinen Aufenthalt beim Autohersteller positiv. "Angenehm fand ich, dass mein Team mit weniger als zehn Personen relativ klein war. Bei Fragen standen mir daher gleich

Herausforderung Kundenservice mehrere Kollegen zur Verfügung, allen voran mein Firmenbetreuer." Das Arbeitsumfeld hat er als sehr fördernd empfunden: "Innerhalb des Projektes wurden mir Arbeitspakete anvertraut, die normalerweise in der Verantwortung eines Entwicklungsingenieurs liegen", so Gergel. Privat unternahm er oft etwas mit seinen studentischen Kollegen, z. B. im Sommer Grillen oder Ausflüge, etwa nach Stuttgart oder Heidelberg. Ein Highlight war zudem das Live-Streaming der 24-Stunden-von-Le-Mans im Audi Forum in Neckarsulm. Außerdem besuchten die Piloten das Neckarsulmer Audi-Werk und demonstrierten ihre Boliden vor den Audi-Mitarbeitern auf einer firmeneigenen Rennstrecke. "Bei diesem Praktikum und der Bachelorarbeit habe ich viel über die branchenspezifischen Unterschiede zwischen Luft- und Raumfahrt- sowie der Automobilindustrie erfahren. Insbesondere im Hinblick auf die Faserverbund-Welt zeigten sich wie erwartet stückzahlbedingt unterschiedliche Herausforderungen. Neben dem im Studium erlangten fachlichen Wissen war es die nötige Organisationsfähigkeit eines Projektingenieurs, die ich als Erfahrung und Fertigkeit aus diesem Arbeitsverhältnis mitnehme. Dies alles bestätigt mich in meinem Wunsch, eines Tages in diesem Arbeitsumfeld beruflich tätig zu sein", resümiert er.

Von Februar bis August 2015 absolvierte Luise Spilker ihr Hauptpraktikum II inklusive Bachelorthesis beim Airbus-Tochterunternehmen Satair in Hamburg-Fuhlsbüttel. Satair wurde 2011 von Airbus übernommen und ist der weltgrößte Händler von Ersatzteilen für Flugzeuge und Helikopter. Spilker hatte während ihres Praktikums die Möglichkeit, die Aufgaben und Prozesse nach dem Verkauf eines Flugzeuges kennenzulernen und zu verstehen, worauf es beim Kundenservice von Airbus ankommt. "Sehr spannend war auch das Thema meiner Bachelorarbeit", berichtet sie. "Dabei habe ich mich mit den Herausforderungen und Risiken bei der Vorbereitung auf den Entry-into-Service des CFK-Flugzeuges Airbus A350 beschäftigt." Besonders herausfordernd sei es gewesen, Lösungen zu finden, um das Material innerhalb von kürzester Zeit unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu reparieren. "Der Zeitdruck im After-Sales-Markt hat große Auswirkungen auf die Reparaturlösungen, die von den herkömmlichen Prozessen in der Produktion abweichen", meint sie. "Es ist nicht leicht, ein neuartiges und anspruchsvolles Material wie CFK unter diesen Bedingungen zu reparieren." Der Zeitpunkt für das Praktikum war optimal gewählt, denn das A350-Repair-Team befand sich gerade mitten in der Einfüh-

rungsphase. So hatte Spilker auch die Gelegenheit, bei Tests in Toulouse und Hamburg dabei zu sein. Zusätzlich konnte sie die Schulungsräume im französischen Toulouse besichtigen, in denen die Trainings zur Reparatur von CFK-Bauteilen stattfinden. "Für mich war diese zweitägige Reise nach Toulouse ein besonderes Erlebnis, und ich bin meinem Betreuer sehr dankbar, dass er mir dies ermöglicht hat", sagt die PFH-Absolventin. Außerdem sei es besonders beeindruckend gewesen, in Toulouse in den Testrumpf der A350 zu klettern und das Flugzeug einmal unverkleidet zu sehen. "Sogar in Bereiche, die man sonst nicht so ohne weiteres betreten kann, durfte ich gehen", schließt sie. Das Praktikum war für Spilker zum Ende ihres CFK-Bachelorstudiums, das sie als Airbus-Studentin durchlaufen hat, eine ganz besondere Erfahrung. Denn so konnte sie miterleben, dass nicht nur die Entwicklung und Herstellung eines Flugzeuges mit innovativen Materialien eine Meisterleistung ist. "Denn auch danach stellen sich viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Deshalb gibt es immer Bedarf an Weiterentwicklungen und Verbesserungen." Nach Abschluss des Studiums wurde sie von Airbus in Stade übernommen, arbeitet nun im Bereich Controlling und lernt so die Herstellung von CFK-Teilen aus Finanzsicht kennen.

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Schwer beladen zum Sieg CFK-Studierende gewinnen Flugwettbewerb in York

Mit einem ultraleichten Modellflieger aus CFK haben neun ­Studierende des PFH Hansecampus Stade im Juni den Konstruktions- und Flugwettbewerb "Payload Challenge" im englischen York gewonnen. Ziel war es, ein möglichst leichtes Flugzeug zu bauen, das schwere Lasten sicher transportieren kann.

Trotz 1,65 Metern Flügelspannweite wiegt der Modellflieger ­"Helios", den die Studentinnen und Studenten des Bachelorstudiums Verbundwerkstoffe/Composites gemeinsam für den Wettbewerb entworfen und gebaut hatten, nur 750 Gramm. Und auch bei Zuladung von 4.100 Gramm Wasser, also dem 5,5-fachen des Eigengewichts, beweist er noch sehr gute Flugeigenschaften. Zum Vergleich: Verkehrsflugzeuge schaffen in der Regel nur die 1,4-fache Zuladung des Eigengewichts. Seit September 2014 hatten die Studierenden, die den PFH-Kooperationsunternehmen Airbus Operations GmbH und Premium AEROTEC GmbH angehören, für das Projekt Entwürfe gezeichnet, Prototypen entwickelt und Tests im Windkanal durchgeführt. Dabei standen den Kommilitonen drei Bachelorabsolventen der Hochschule als Mentoren zur Seite, die den Wettbewerb bereits in den Vorjahren bestritten hatten und heute als Ingenieure tätig sind. Finanzielle und materielle Unterstützung erhielt das Team Helios vom Airbus E-Fan Projekt sowie vom Stader Airbus Werk, der PFH Private Hochschule Göttingen, der Hansestadt Stade sowie den Firmen Multiplex (Bremen), Klenk (Balzheim) und innos-Sperlich (Göttingen). Beim Wettbewerb in York präsentierten die Studierenden nach der intensiven Vorbereitung so das leichteste Flugzeug unter den 13 teilnehmenden internationalen Teams. In drei Wertungsflügen zuerst ohne, dann mit halber und schließlich mit voller Zuladung von vier Kilogramm galt es, die Konkurrenz zu überflügeln. "Unser Flieger zeigte in jedem Durchgang eine tolle Performance. So war uns schon nach dem zweiten Flug der Sieg kaum noch zu nehmen", berichtet CFK-Student Moritz Reiners. Letztlich gewann das Stader Team mit deutlichem Abstand vor einer studentischen Gruppe aus Liverpool (Großbritannien).

Das Team Helios mit den Mentoren: Thomas Seren, Julian Wiemers, Claudia Claasen, Julia Hadler, Kristin Blanken, Tobias Kuhrt, Christian Bade (hinten, v.l.n.r.), Moritz Reiners, Peer Rüffer, Sven Schrameyer, Fiona Sander, David Holdt (vorne, v.l.n.r.). Der Siegerflieger Helios ist links im Bild. | Tennisbälle als Ladung: Mit ihrem Flugzeug "BadeHoSe" nahmen auch die drei Mentoren noch an einem separaten Wettbewerb teil.

Fernstudienzentren

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PFH als "Top Institut" ausgezeichnet Dass diese Anstrengungen extern Anerkennung finden, belegt eine Auszeichnung, die das Fernstudium der PFH erhalten hat. Mit 98 Prozent Weiterempfehlungsquote im Jahr 2014 hat die PFH eine der besten Bewertungen aller Fernhochschulen erzielt. Dies ist das Ergebnis eines Reportes des Online-Portals FernstudiumCheck, der Anfang Februar 2105 erschienen war. Das Portal hat die PFH in diesem Zusammenhang als "Top Institut" ausgezeichnet. 2014 hatte das Online-Portal nach eigenen Angaben eine Reichweite von knapp 600.000 Besuchern und über drei Millionen Seitenaufrufe. Grundlage des FernstudiumCheck Reports sind die beim Portal eingegangenen mehr als 5.000 Erfahrungsberichte Studierender und Absolventen des Jahres 2014. Voraussetzung für die Aufnahme in das Ranking war, dass die jeweilige Fernhochschule im Jahr 2014 mindestens 20 Erfahrungsberichte sammeln konnte.

Vorwärts auf dem Wachstumspfad Fernstudium Ökonomie und Psychologie

Mit dem Fernstudium schreibt die PFH kontinuierlich an einer Erfolgsgeschichte weiter. Insgesamt über 2.200 Studierende waren im Oktober 2015 in eines der Programme in Ökonomie oder Psychologie/Wirtschaftspsychologie eingeschrieben. Dabei absolvieren 1.417 Personen ein wirtschaftswissenschaftliches Fernstudium, und alleine im Oktober haben sich 177 Erstsemester eingeschrieben. Das Fernstudium Psychologie & Wirtschaftspsychologie haben 797 Immatrikulierte gewählt, wobei sich der überwiegende Teil für das Bachelorprogramm Psychologie entschieden hat. Zum traditionell stärksten Studienstart im Oktober haben 240 Personen ein Fernstudium in einem der fünf Programme neu aufgenommen. Konzept und Service ausgebaut Um dieser wachsenden Zahl von Fernstudierenden und den sich verändernden Lerngewohnheiten gerecht zu werden, baut die Hochschule ihr Blended-Learning-Konzept beständig aus. So bietet sie beispielsweise immer mehr Online-Veranstaltungen an. "Dadurch können die Fernstudierenden mit ihren Professoren in persönlichen Kontakt treten, was gerade im Fernstudium Psychologie sehr gewünscht ist", sagt Prof. Dr. Stephan Weibelzahl, Leiter Fernstudium Psychologie & Wirtschaftspsychologie. Auch die Services wachsen mit. So bietet die PFH jetzt sechs Termine für jede Klausur an, so dass sich die Flexibilität für die Fernstudierenden weiter erhöht. Und speziell im Fernstudium Psychologie plant die Hochschule eine stärkere Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen.

Ein Team von rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut die Fernstudierenden der PFH. | Die Kolleginnen und Kollegen des ­Prüfungsamtes organisieren ab sofort noch mehr Klausurtermine, um den Service für die Fernstudierenden auszubauen. | Franziska Joecks hat im Rahmen von Speed ein Schülerstudium absolviert.

Neuer Schwerpunkt Entrepreneurship Auch inhaltlich entwickelt die PFH ihr Angebot weiter. So kann jetzt neu der funktionsorientierte Schwerpunkt Entrepreneurship gewählt werden. "Eine Gründungsidee entwickeln, den Business-Plan für das Startup schreiben, die Finanzierung sichern, das Wachstum managen, Strategien erarbeiten, Veränderungen steuern und das Unternehmen auf die internationale Ebene führen: Für all dies vermittelt Entrepreneurship passendes Know-how", erläutert Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Leiterin des Fernstudiums Ökonomie. Die PFH bietet den Schwerpunkt seit Oktober in allen vier ÖkonomieFernstudiengängen an. Im Bachelorstudium vermittelt er wesentliche Aspekte unternehmerischer Kompetenz und Praxiswissen für Unternehmensgründungen. In den Masterstudiengängen folgen die Themenfelder Business Planning, Wachstumsmanagement, Business Development und International Entrepreneurship. Auch für 2016 ist ein neuer Schwerpunkt geplant: Banking/Finance soll das Angebot im Bachelorprogramm ergänzen.

Initiative Speed Auch ein Schülerstudium ist an der PFH problemlos möglich. Denn mit der Initiative Speed bietet die Hochschule motivierten Schülern die Möglichkeit, noch vor dem Abitur oder der Fachhochschulreife mit einem Studium zu beginnen. "Dadurch können sich die jungen Menschen frühzeitig und zielgerichtet für ihren zukünftigen Berufsweg orientieren", kommentiert Mörstedt. Bei Speed bearbeiten die Schüler schon während der Schulzeit Module, die reguläre Inhalte aus dem Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit Abschluss Bachelor of Arts beinhalten, beispielsweise Einführung in die BWL, Mikroökonomik, Mathematik, Buchführung und Abschluss und Kosten- und Leistungsrechnung. Haben sie ein Modul erfolgreich bearbeitet, z. B. durch das Bestehen einer Klausur, erhalten Sie ECTS-Punkte. Sobald sie ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, rechnet die Hochschule ihnen diese ECTS-Punkte auf ein zukünftiges PFH-Campusstudium im Bereich Management an. Teilnehmerin an Speed war Franziska Joecks, Gymnasiastin am Northeimer Wirtschaftsgymnasium an der BBS 1. Vor ihrem Abitur im Sommer 2015 belegte sie bereits

BWL-Module an der PFH. "Ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren, nicht nur das machen, was man in der Schule lernt und über meine eigenen Grenzen hinausschauen", erklärte sie damals ihre Motivation.

Kooperationspartner Mit folgenden berufs- und weiterbildenden ­Institutionen arbeitet die PFH im Fernstudium Ökonomie zusammen: Aachen: Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der StädteRegion Aachen | Ahaus: Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus, Berufsschule – Europaschule | Berlin: Staatliche Technikerschule Berlin | Bocholt: Berufskolleg am Wasserturm des Kreises Borken in Bocholt | Braunschweig: Oskar-Kämmer-Schule | Bremen: WiSoAk Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen, Handelskammer Bremen | Dortmund: Karl-Schiller-Berufskolleg Dortmund; Konrad-Klepping-Berufskolleg der Stadt Dortmund | Düsseldorf: Berufskolleg Bachstraße – Düsseldorf | Frankenberg: Hans-Viessmann-Schule | Hamburg: Staatliche Abendwirtschaftsschule Hamburg | Hamm: Friedrich-List-Berufskolleg Hamm | Hannover: Berufsbildende Schule 14 der Region Hannover; Dr. Buhmann Schule, Schulen Dr. W. Blindow GmbH & Co. KG | Herzogenrath: Berufskolleg Herzogenrath | Höxter: Berufskolleg des Kreises Höxter für Wirtschaft und Verwaltung | Köln: Barbara-von-Sell-Berufskolleg Köln | Ludwigshafen: IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie – Bezirk Ludwigshafen; Wirtschaftsakademie Pfalz | Mainz: Industrie- und Handelskammer Rheinhessen | München: Stiftung private Wirtschaftsschulen Sabel – GBS | Recklinghausen: Kuniberg Berufskolleg | Rheine: Kaufmännische Schulen Rheine | Springe: Bildungszentrum des Einzelhandels Niedersachsen | Steinfurt: Wirtschaftsschulen des Kreises Steinfurt – Berufskolleg mit Beruflichem Gymnasium | Stolberg: Berufskolleg Simmerath/Stolberg | Stuttgart: Kaufmännische Schulen Stuttgart Nord.

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Hannover

Springe

Berlin

Göttingen

Dortmund Ratingen/Düsseldorf

Benvenuti, Welcome, Youkoso!

Fernstudienzentren der PFH

Ludwigshafen Heidelberg

Auslandssemester im Fernstudium

München

Ein Auslandssemester im Studium – das ist Usus. Ein Auslandssemester im Fernstudium – das ist ungewöhnlich! Im Sommersemester 2015 haben erstmals drei Fernstudentinnen der PFH in Italien, Großbritannien und Japan studiert. Sie ergänzten ihr BWLFernstudium durch ein einsemestriges Präsenzstudium an den PFH-Kooperationshochschulen in Ferrara, Worcester und Osaka. Ihre berufliche Tätigkeit unterbrachen Eyleen Sinnhöfer, Milena Rabsahl und Maren Günther jeweils für fünf beziehungsweise sechs Monate. Während des Auslandssemesters haben sie an englischsprachigen BWL-Veranstaltungen teilgenommen und ihr fremdsprachliches sowie interkulturelles Know-how erweitert. In Norditalien wollte Sinnhöfer für ein Semester erleben, wie sich ein Vollzeitstudium anfühlt. An der 1391 gegründeten Universität Ferrara hat sie dabei auch ihr Italienisch als dritte Fremdsprache perfektioniert. Nun setzt die Mediaberaterin ihr Bachelor-Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre fort. Rabsahl verbrachte den Sommer an der westenglischen University of Worcester. Erst im Januar hatte sie das BWL-Masterstudium am Fernstudienzentrum Hannover aufgenommen. Die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums auch einen akademischen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, war für sie bereits bei der Entscheidung für den PFH-Fernstudiengang wichtig. Günther schließlich legte für das Auslandssemester die größte Distanz zurück. An der japanischen PFH-Partnerhochschule Otemon Gakuin University in Osaka entwickelte sie neue internationale Perspektiven auf ihren Studienschwerpunkt Marketing und lernte außerdem intensiv Japanisch. "Die Initiative, unser internationales Austauschprogramm auch für Fernstudierende zu öffnen, kam von den Studierenden selbst", erläutert Stefan Zammit vom International Office der PFH. "Gemeinsam mit unseren Kooperationshochschulen haben wir dann geklärt,

Als erste Fernstudentinnen ein Auslandssemester eingeschoben: Eyleen Sinnhöfer, Milena Rabsahl und Maren Günther (von oben).

Regensburg

wie ein Auslandssemester im Fernstudium funktionieren kann. Für die beiden Studentinnen, die europäische Partnerhochschulen gewählt haben, konnten wir sogar die finanzielle Förderung des ERASMUS-Programms realisieren." Die neue Möglichkeit, das Fernstudium durch ein internationales Präsenzsemester zu ergänzen, richtet sich an Studierende, die Auslandserfahrung sammeln möchten. Weiterhin können Studentinnen und Studenten aber auch vom Ausland aus an der PFH ein Fernprogramm absolvieren, etwa wenn sie aus beruflichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft außerhalb Deutschlands unterwegs sind.

Fernstudienzentrum Berlin

Fernstudienzentrum Heidelberg

Pfalzburger Straße 43-44 10717 Berlin Tel. +49 [0]30 86008104-0 [email protected] berlin.pfh.de

c/o Institut für Jugend­management Stiftung gGmbH Haberstraße 1 | 69126 Heidelberg Tel. +49 [0]6221 3955685 [email protected] heidelberg.pfh.de

Fernstudienzentrum Dortmund

Fernstudienzentrum Ludwigshafen

c/o Wallcon UG Kreuzstraße 103 44137 Dortmund Tel. +49 [0]231 53091864 [email protected] dortmund.pfh.de

c/o Wirtschaftsakademie Pfalz Staatlich anerkannte Ergänzungsschule in freier Trägerschaft Turmstraße 8 67059 Ludwigshafen/Rhein Tel. +49 [0]621 68557-257 [email protected] ludwigshafen.pfh.de

Fernstudienzentrum Göttingen

Fernstudienzentrum München

Weender Landstraße 3-7 37073 Göttingen Tel. +49 [0]551 54700-500 [email protected] goettingen.pfh.de

c/o GBS Schwanthalerstraße 51-55 80336 München Tel. +49 [0]89 539805-60 [email protected] muenchen.pfh.de

Fernstudienzentrum Hannover

Fernstudienzentrum Ratingen/Düsseldorf

Fernstudienzentrum Austria

c/o Leibniz-Akademie e. V. Expo Plaza 11 30539 Hannover Tel. +49 [0]511 95784-31 [email protected] hannover.pfh.de

c/o Lingua Solutions GmbH Ernst-Dietrich-Platz 1 40882 Ratingen Tel. +49 [0]2102 8756915 [email protected] ratingen-duesseldorf.pfh.de

c/o Holzer GmbH Josef-Schwarzböck-Gasse 33 A-2100 Korneuburg Tel. +43 [0]2262 72545 [email protected] austria.pfh.de

Fernstudienzentrum Regensburg c/o WWR GmbH Kumpfmühler Str. 1 B 93047 Regensburg Tel. +49 [0]941 20071446 [email protected] regensburg.pfh.de

Fernstudienzentrum Springe c/o BZE - Bildungszentrum des Einzelhandels Niedersachsen Kurzer Ging 47 31832 Springe Tel. +49 [0]5041 788-23 [email protected] springe.pfh.de

Fernstudienzentrum Stade/Hamburg Airbus-Straße 6 21684 Stade Tel. +49 [0]4141 7967-0 [email protected] stade-hamburg.pfh.de

Korneuburg FSZ Austria

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Ypsilons meistern ihr Fernstudium Zeugnisse für 222 Absolventen

Exakt 222 Fernstudierende haben zwischen November 2014 und Oktober 2015 einen Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss im Bereich Ökonomie erlangt. Bei zwei Zeugnisübergaben am 17. April und am 13. November 2015 haben viele der Absolventen aus ganz Deutschland ihr Studienende gemeinsam in Göttingen gefeiert. Bevor sie ihre Urkunden und Zeugnisse in den Händen halten durften, gab PFH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt den ehemaligen Fernstudierenden ein letztes Mal inhaltlichen Input. Sie ging auf ihr aktuelles Forschungsthema aus dem Personalbereich ein: die Generation Z. Zu der Frage, was den ab 1994 Geborenen wichtig ist und wie sie die Arbeitswelt verändern werden, hatte Mörstedt im Unternehmensauftrag Befragungen durchgeführt und eine Studie erstellt. Insbesondere in Abgrenzung zur Vorgängergeneration Y, der die meisten Absolventen angehören, konnte sie so einige interessante Trends aufzeigen.

"Für die Ypsilons stand die Sinnhaftigkeit der beruflichen Tätigkeit im Vordergrund und als 'Generation Why' haben sie bestehende Strukturen in Unternehmen kritisch hinterfragt. Die Generation Z tritt demgegenüber karrierebewusster auf und legt Wert auf Verdienst und materiellen Besitz. Gehorsam gegenüber Autoritäten im Unternehmen ist von ihnen aber trotzdem nicht zu erwarten", erklärte Mörstedt. Außerdem kehre die Generation Z eine Entwicklung um, auf die sich viele Betriebe gerade erst mühsam eingestellt haben: Während die Ypsilons Arbeits- und Freizeit gerne vermischen, ist den meisten Zetts eine strikte Trennung wichtig. Blumen für die Besten Bei der Zeugnisübergabe im April zeichnete die Professorin den Controller Marcus Lerch für seine hervorragenden Leistungen aus: Mit der Note 1,38 ist er der beste Absolvent im Master-Studiengang Advanced Management. Lerch ist bei der Ott-Jakob Spanntechnik GmbH in Lengenwang bei Kempten im Allgäu beschäftigt und hat

das PFH-Studium gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Michael Schreyer bestritten, der im technischen Vertrieb tätig ist. Zur Entscheidung für das PFH-Studium sagte Lerch nach der Verleihung: "Auf der Suche nach einem Studiengang, mit dem ich meinen BWL-Diplomabschluss aus dem Jahr 2008 veredeln kann, bin ich auf das Advanced Management-Studium der PFH gestoßen. Das Konzept hat mich überzeugt und ich habe bei anderen Anbietern kein vergleichbares Programm für mich gefunden." Schreyer, der mit der Note 1,42 fast ebenso gut abgeschlossen hat, ergänzt: "Durch die freie Zeiteinteilung hat das Studium prima funktioniert. Außerdem ist das Lehrmaterial sehr umfassend und insbesondere die Webinare, zum Beispiel von Professor Ahrens, bleiben mir positiv in Erinnerung. Hier wurde der Stoff auf eine persönliche und manchmal sogar amüsante Art vermittelt." Mit dem Masterabschluss sehen sich nun beide auch für neue Aufgaben im Unternehmen qualifiziert. Jana Klingebiel, Personalmitarbeiterin beim OrthopädietechnikUnternehmen Otto Bock HealthCare in Duderstadt, erhielt bei der Feier im November eine Auszeichnung für ihre Studienleistungen. Die Industriekauffrau, die nun auch den Titel Bachelor of Arts trägt, hat mit der Note 1,59 eines der besten Zeugnisse in ihrer Jahrgangsgruppe erreicht. Beruflich hat sich das BWL-Fernstudium mit den Schwerpunkten Human Resource Management, Gesundheitsmanagement sowie Sport- und Eventmanagement für

Klingebiel bereits gelohnt. Mit Verweis auf das laufende Studium konnte sie schon vor einem Jahr intern eine Stelle übernehmen, die für Studienabsolventen vorgesehen ist. "Das Fernstudium war eine Herausforderung und hat mir viel Disziplin abverlangt", resümierte sie nach der Zeugnisübergabe. "Aber so bin ich in meinem Selbstmanagement viel effizienter geworden, was ich beibehalten möchte", so Klingebiel weiter. Ein Lob hat sie für die Betreuung ihrer Bachelor-Thesis durch Mörstedt übrig. "Wegen meines Jobs haben wir inhaltliche Fragen zur Thesis stets abends über Handy geklärt. Diese Flexibilität war mir wichtig – und es hat super funktioniert", erläuterte sie. Statistik zum Jahrgang Insgesamt haben 94 Absolventen ein Bachelorzeugnis (Durchschnittsnote 2,36) und 39 ein Diplomzeugnis (Durchschnitt 2,4) im Fach Betriebswirtschaftslehre erhalten. Von den 89 Masterabsolventen haben 26 das sechssemestrige Masterstudium BWL (Durchschnitt 2,23) abgeschlossen. 36 beziehungsweise 27 Fernstudierende haben die dreisemestrigen Master-Studiengänge Advanced Management und Business Administration/MBA gemeistert (Durchschnitt 2,02 bzw. 2,14).

Absolventen der Ökonomie-Fernstudiengänge im April (links) und im November. | Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt zeichnete Marcus Lerch bei der ersten Feier und Jana Klingebiel beim Novembertermin für ihre Studienleistungen aus.

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PFH-Präsenz in Ostbayern Neues Fernstudienzentrum in Regensburg

Seit Ende Januar betreibt die PFH ein Fernstudienzentrum (FSZ) in Regensburg. Dabei kooperiert die Hochschule mit der "Wissenschaftlichen Weiterbildung Regensburg GmbH" (WWR), in deren Räumen die Verwaltung des FSZs angesiedelt ist. Die Veranstaltungen für die Fernstudierenden wie Informationsabende, Präsenzphasen und Prüfungen wiederum finden in den Räumlichkeiten des Velo Club Ratisbona e. V. statt. Damit stehen in Regensburg ab sofort sämtliche Beratungs- und Serviceleistungen rund um das wirtschaftswissenschaftliche und auch das psychologische Fernstudienangebot der PFH zur Verfügung. Die Hochschule und ihr Regensburger Kooperationspartner WWR passen aufgrund ihrer Konzeption sehr gut zueinander: Die PFH stellt die Praxisnähe ihrer curricularen Inhalte sowie das unternehmerische Denken in den Mittelpunkt. Ihre wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen sowie wirtschaftspsychologischen Fernstudiengänge bieten moderne und sofort anwendbare Inhalte und somit die optimale Basis für die weitere Berufskarriere. Die WWR arbeitet ebenfalls auf konsequent wissenschaftlicher und praxisorientierter Basis. Sie ist eine psychologisch-betriebswirtschaftliche Weiterbildungseinrichtung mit einem interdisziplinär aufgestellten Team, das aus anwendungsorientierten Wissenschaftlern und wissenschaftlich orientierten Praktikern besteht. "Regensburg mit seiner mittelalterlichen und antiken Altstadt entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der Boomtowns in Deutschland und liegt bei aktuellen nationalen Städterankings stets in der Spitzengruppe. Die Ansiedlung international tätiger Unternehmen und die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft verhalfen Regensburg zu diesem Erfolg", erläutert der Leiter des FSZ Benedikt Fleckenstein.

Kontakt zum PFH Fernstudienzentrum Regensburg Fernstudienzentrum Regensburg Benedikt Fleckenstein c/o Wissenschaftliche Weiterbildung Regensburg GmbH (WWR) Kumpfmühler Str. 1 B 93047 Regensburg Tel. +49 [0]941 20071-446 Fax +49 [0]941 29767-20 [email protected] regensburg.pfh.de

Im FSZ Regensburg trafen sich (v.l.n.r.) Bianka M. Krietenstein (PFH), Prof. Dr. Julia Fischer (WWR), Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (geschäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft), Benedikt Fleckenstein (Leiter FSZ Regensburg), Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt (Leiterin Fernstudium Ökonomie an der PFH) und Prof. Dr. Martina Ruhmland (damals Leiterin Fernstudium Psychologie an der PFH).

Panorama

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Hochschule engagiert mitgestalten Die Studierendenvertretung an der PFH

Ein Studium zu durchlaufen kann mehr sein, als nur an Lehrveranstaltungen teilzunehmen und den Lernstoff in der Bibliothek zu vertiefen. Denn in der Studierendenvertretung haben die PFHStudierenden die Möglichkeit, das Hochschulleben mitzugestalten und sich hochschulpolitisch zu engagieren. Für 2015 hießen die von den Kommilitonen gewählten Vertreter Franziska Domeier, Jan Kauffels und Christian van Döllen. Erstmals haben auch die Fernstudierenden mit Katharina Hartje, Paul Hellrung und Julia Sommer eigene Ansprechpartner, die in regelmäßigem direkten Kontakt mit den drei Gewählten stehen. Deren Aufgaben bestehen darin, die Interessen der Studierenden in den Gremien der Hochschule zu vertreten. So verabschiedete der Senat im Sommersemester nach Eingabe der drei Vertreter eine neue sogenannte Schieberegelung, welche es den Studierenden ermöglicht, sich vom ersten Versuch einer Klausur ohne Angabe von Gründen abzumelden. Der nächstmögliche Termin kann dann nur noch durch ein Attest abgesagt werden. "Damit haben wir mehr Flexibilität bei der Klausurenplanung", begründet van Döllen die Initiative. Jan Kauffels war neben seiner Tätigkeit in den Gremien auch aktiv beteiligt in den Berufungskommissionen zur Auswahl der neuen Professoren für die Studienfächer Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Außerdem nahm er an den Akkreditierungsgesprächen und den damit zusammenhängenden Begehungen durch

Die Studierendenvertreter des Jahres 2015 waren Jan Kauffels, Franziska Domeier und Christian van Döllen (von links).

die Akkreditierungskommission teil. Wiedereingeführt haben die Studierendenvertreter eine Semestersprechstunde. Hier kommen sie mit den jeweiligen Semestersprechern der Studiengänge und Prof. Dr. Joachim Ahrens zusammen, um organisatorische Anliegen zu besprechen. Überhaupt achten sie darauf, dass die Meinung der Kommilitonen Gehör findet. So haben sie Ende November eine Zufriedenheitsumfrage unter ihnen durchgeführt, deren Ergebnisse am Ende des Jahres vorliegen und die sie auch der Hochschulleitung übermitteln werden. Aber auch um Freizeit- und Benefizaktivitäten kümmern sich die drei Studierendenvertreter. So haben sie auch 2015 wieder die schon traditionelle Weihnachtsmann-Aktion organisiert, deren ­Erlös einem wohltätigen Zweck zu Gute kommt. Auch für die in ­Göttingen lebenden Flüchtlinge möchten sich die PFH-Studierenden engagieren. So planen sie ein gemeinsames Fußballturnier und ein langfristiges "Buddy Program", bei dem sie Flüchtlinge zum Beispiel bei Behördengängen unterstützen möchten. Und schließlich gibt es auch immer noch den in studentischer ­Eigenregie koordinierten PSC Göttingen 01 e. V., der den PFHStudierenden Zugang zu vielfältigen Sportangeboten in der Universitätsstadt gewährt.

Netzwerk für Ehemalige Club der Alumni der PFH e. V.

Im Dezember 2007 haben Absolventen der Hochschule in ­Göttingen den "Club der Alumni der PFH e. V." gegründet. Dieser dient als Plattform für ehemalige und aktuelle Campus- und Fernstudierende. Ziel ist es, die Vernetzung sowie den Erfahrungsund Wissensaustausch beruflich wie privat zu fördern – über alle ­Studienorte und -gänge hinweg. Zusätzlich setzt sich der Club dafür ein, Lehre, Forschung und die Studienbedingungen an der PFH ideell und materiell zu unterstützen. Der Beitrag für eine Mitgliedschaft als Ordentliches Mitglied beträgt 50 Euro jährlich, als Fördermitglied 250 Euro jährlich. Studierende können dem Club für einen Jahresbeitrag von zehn Euro als adaptiertes Mitglied beitreten. Vorteile für Mitglieder Eine Mitgliedschaft im Club der Alumni der PFH e. V. bietet viele Vorteile. So informiert der Club kontinuierlich zu laufenden Projekten, Veranstaltungen, Messeauftritten und Neuigkeiten aus der Hochschule. Die Mitglieder werden regelmäßig zu regionalen

Kontakt: Club der Alumni der PFH e. V., Prof. Dr. Julian Voss (Vorsitzender), c/o PFH Private Hochschule Göttingen, [email protected], pfh.de/alumni

und überregionalen Veranstaltungen eingeladen und bekommen Vergünstigungen bei fachlichen Seminaren und Trainings. Über das Netzwerk ergeben sich Kontakte für Praktika, Bachelor-, Masterarbeiten und Promotionsvorhaben sowie den Berufseinstieg oder die berufliche Weiterentwicklung. Daneben unterstützt der Club Studierende bei Bedarf etwa mit Stipendien, Mentoring oder Praktika. Jubiläumsjahrgang beim Bachelorball Ein feierliches und gleichzeitig ausgelassenes Wiedersehen gab es für zwölf Ehemalige am 17. Oktober beim diesjährigen Bachelorball im Atrium des Burghotels Nörten-Hardenberg. Die Absolventen, die ihr Diplom in Betriebswirtschaftslehre 2005 abgelegt hatten, folgten der Einladung ihrer ehemaligen Hochschule. "Wir sind zwar alle älter und etablierter geworden", meinte Prof. Dr. Julian Voss, "aber trotzdem noch feierfreudig und partytauglich." Wer sich ab 2016 gerne im Club der Alumni einbringen möchte, um die Ehemaligenarbeit mitzugestalten, kann sich an ihn als Vorsitzenden wenden.

Panorama | 95

Erhellende Einsichten 1.500 Besucher in der Nacht des Wissens

Die Erwartungen wurden weit übertroffen: Bei der 2. Nacht des Wissens am 17. Januar besuchten rund 1.500 Wissenshungrige den Campus Göttingen der PFH. Ein breites Vortragsspektrum sowie viele Experimente und Mitmachaktionen zogen sie in den Bann. In ganz Göttingen waren an diesem Abend rund 19.000 Bürger unterwegs, um sich zwischen 17 und 24 Uhr bei zahllosen Veranstaltungen von Wissenschaft und Forschung begeistern zu lassen. Von A wie ADHS bis Z wie Z-Generation Mit sieben halbstündigen und zum Teil interaktiv gestalteten Vorträgen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Psychologie sorgten Professoren und Mitarbeiter der PFH für ein durchgängig volles Auditorium. Wegen des zeitweise sehr großen Andrangs mussten viele Zuhörer auf dem Boden Platz nehmen. In den Vorträgen lud Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt zu einer Analyse

Gut besucht: Die Vorträge im Rahmen der Nacht des Wissens. | Verkostung: Unterscheiden sich Markenprodukte und Discounterware? | Distanz und Nähe im Selbstversuch: Psychologie-Dozent Andreas Biskup erklärt die Übung. | Orthobionik: Orthopädietechnik-Meister Markus Hildebrandt erläutert Einlagen und Orthesen.

der ­Z-Generation ein – den nach 1995 Geborenen. "Mit ihren Kreativität, ihrem technischen Know-how und ihren Ansprüchen werden sie die Arbeitswelt verändern", so Mörstedt. Ein Konzept zu ortsgebundenem Marketing auf dem Smartphone stellten Prof. Dr. Hubert Schüle und der wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Brinkhoff vor. Prof. Dr. Martina Ruhmland prüfte in ihrem Beitrag das Wissen über ADHS. Hilft es hyperaktiven Kindern, wenn sie auf Zucker verzichten? Daran glauben noch immer viele – und liegen falsch. Prof. Dr. Michael Heinlein warf einen betriebswirtschaftlichen Blick auf das Phänomen der Rabattschlachten. Mit Rechenbeispielen zeigte er auf, wie Rabatte auf Kunden, Händler und Produzenten wirken und welche Folgen sie besonders am Ende dieser Kette haben.

Anschließend erläuterte Prof. Dr. Frank Albe, wie die Handelsmarken der Lebensmittelketten den Premiummarken zunehmend den Rang ablaufen. Ob man bei Schokolade, Keksen und Chips die vermeintlich bessere Qualität der Premiummarken noch schmecken kann, konnten die Zuhörer während des Vortrags bei einer Verkostung selbst ausprobieren. Eine volkswirtschaftliche Analyse des Standorts Deutschland im Schnelldurchgang lieferte Prof. Dr. Joachim Ahrens. Er erläuterte die positive wirtschaftliche Entwicklung – stellte aber auch Trends gegenüber, die auf eine soziale Schieflage in Deutschland hinweisen. Die möglichen politischen Schlussfolgerungen diskutierte er mit den Teilnehmern. Den nächtlichen Abschluss im Auditorium machte der wissenschaftliche Mitarbeiter Björn Freimuth. Anhand aktueller Beispiele zeigte er auf, wie Unternehmensgründungen gelingen können. Orthobionik und CFK live erleben Im Raum nebenan luden Orthobionik-Studierende und Dozent Markus Hildebrandt dazu ein, das Gehen mit Prothesenfüßen auszuprobieren. Außerdem konnten sich die Besucher an zahlreichen Exponaten über die Funktionsweise moderner Prothesen und Orthesen informieren. Wie leicht ein Rollstuhl und ein Profi-Rennrad sind, wenn sie aus Carbon bestehen, erfuhr man bei den CFK-Professoren Marc Siebert und Richard Degenhardt. Im Foyer der Hochschule konnten Interessierte in einem wirtschaftspsychologischen Experiment von Prof. Dr. Stephan Weibelzahl testen, ob ihnen Infografiken helfen, Informationen besser zu erfassen, oder ob eine schöne bunte Darstellungsform doch mehr verwirrt als nutzt.

Angewandte Psychologie Als heimliches Highlight im Programm der PFH entpuppten sich die Mitmachaktionen aus dem Bereich der Angewandten Psychologie. Die zwei Übungseinheiten über jeweils 90 Minuten waren eigentlich für eine Kleingruppe konzipiert. Letztlich ließen sich aber insgesamt über 100 Besucher auf das intensive Training rund um die Themen Begegnungsqualität und Intuition ein. Sie erprobten zum Beispiel, welchen räumlichen Abstand sie beim Treffen auf einen fremden Menschen als angenehm empfinden, wobei die gewünschte Distanz situativ und je nach Gegenüber stark variieren kann. In einer weiteren Übung galt es, sein Gegenüber intuitiv einzuschätzen hinsichtlich der Dinge, die in ihrem beziehungsweise seinem Leben prägend sein könnten. Das Ziel der Übung wurde erst am Ende aufgelöst: "Was ich an anderen bemerke, hat häufig viel mit mir selbst zu tun", erläuterte Psychologie-Dozent Andreas Biskup, der das Training gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Christine Paulus leitete.

Nacht des Wissens Die nächste Nacht des Wissens wird voraussichtlich am 21. Januar 2017 stattfinden.

96 | Panorama

Auf Tour zum Praxis-Einblick PFH-Studierende auf Exkursion H er PF eam d T s z a st u te d h selb c r hat i h s a J , ise e teilwe Aufgab Dieses d e n r u e d n n ve so hier kreati die be n Sie e e n i n D ö k en. Ideen hen. zeichn schen ten se i i n e o S r i n selbst lgende den fo f u a d un

Die Theorie zu lernen ist gut, der Praxis-Abgleich noch besser. In diesem Sinne finden immer wieder Exkursionen der PFHStudierenden zu unterschiedlichen Firmen und Institutionen statt.

Von Seife und Hubwagen In Hamburg war am 3. Juli die erste Station einer Exkursion von Masterstudierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof die Zentrale der Drogeriemarktkette Budnikowsky. Gesprächspartner war Christoph Wöhlke, der zusammen mit Vater und Schwester das Familienunternehmen führt. Er gab einen Einblick in das Unternehmen, das sich als David gegen die Goliaths der Branche behaupten muss. Weiter ging es zu einem Besuch der Jungheinrich AG, dem Hersteller von Flurförderzeugen. Diesen Termin hatte Christoph Zeitter, Alumnus der PFH, koordiniert. Marketingchef Marcus Karst stellte das Unternehmen und sein Produktprogramm sowie die digitale Marketingstrategie vor.

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erläuterte die Anforderungen an Bewerber. Danach ging es weiter zur Europäischen Zentralbank EZB. Dort trafen sich die Studierenden mit Dr. Tobias Linzert, Head of Section Policy Assessment, Division Monetary Policy Strategy, mit dem sie nach einem Vortrag über den Zusammenhang von Geldpolitik und Finanzkrise diskutierten. "Durch derartige Exkursionen sollen unsere Studierenden einen möglichst realistischen Eindruck davon erhalten, was sie nach dem Studium in unterschiedlichen Berufsfeldern erwartet", meint Ahrens.

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Über Kunst zu Geldpolitik Frühmorgens mit dem Bus nach Frankfurt ging es am 13. November für eine Studierendengruppe aus Göttingen in Begleitung von Prof. Dr. Joachim Ahrens. Nach der Besichtigung der Kunstausstellung der Deutschen Bank AG berichtete PFH-Alumnus Gero Schomann, Assistant Vice President EA to the CoHead of CF Germany & Head of GTB Germany, über seinen beruflichen Werdegang. Anschließend sprach er über die Praktikumsmöglichkeiten und

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Handel, Sport und blauer Dunst So besuchten im Rahmen der "Retail Days" vom 9. und 10. Januar am PFH Campus Berlin Studierende aus Berlin, Stade und Göttingen unter anderem den Handelsverband Deutschland HDE. Das zweitägige Programm beinhaltete außerdem Einladungen beim Markenverband e. V., der METRO AG, der fashion4home GmbH sowie der K-LOG Kaiser's Tengelmann Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH. Am 24. April begleitete Prof. Dr. Julian Voss die Berliner Master-Studierenden zur Deutschen Bahn AG. Ebenfalls Masterstudierende aus Berlin waren es, die am 29. Juni den Axel Springer Verlag besuchten. Und am 30. Juni führte eine Exkursion sie zur Philipp Morris Manufacturing GmbH.

Von Deutsche Bahn AG über die Europäische Zentralbank und Budnikowsky bis hin zum Springer Verlag führten die Exkursionen die PFH-Studierenden.

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100 | Gremien & offizielle Stellen

Trägergesellschaft Gesellschaft für praxisbezogene Forschung und wissenschaftliche Lehre gGmbH Aufsichtsratsvorsitzender: Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Martin Löwer Stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzende: Dipl.-Kfm. Karin Dietz Geschäftsführer: Dipl.-Hdl. Werner Rose, Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke

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Präsidium Präsident: Prof. Dr. Frank Albe Vizepräsidenten: Prof. Dr. Joachim Ahrens, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold Ehrenpräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Lücke Sprecher des Kuratoriums Dipl.-Kfm. Henrik Homann Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Axel Dreyer (Vorsitz), Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Prof. Dr.-Ing. Axel Herrmann

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Hochschulbeiräte Technologiemanagement: Dipl.-Ing. Harry Evers, Geschäftsführer des Gesamtzentrums für Verkehr Braunschweig (GZVB), Manfred Sperlich, Geschäftsführer innos – Sperlich GmbH (Vorsitz)

[2]  Bachelor: Nicola Wille, Viola Dempwolf und JohannaTalile Franke (v.l.n.r.) freuen sich über ihren Studienabschluss in Orthobionik. [3]  Master: Anton Ha erzielte neben seinem Masterabschluss an der PFH auch einen solchen an der Bond University in Gold Coast/Australien.

Offensive Mittelstand: Heiko Stuarth Keilholz, Inhaber HKS Unternehmensgruppe

[4]  Entenrennen: Die blaue PFH-Ente sollte am Ende einen Platz im Mittelfeld belegen.

PFH Hansecampus Stade: Dipl.-Vw. Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin IHK Stade, Thomas Falk, Hauptgeschäftsführer Arbeitgeberverband Stade, Elbe-Weser-Dreieck e. V., Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt Stade, Michael Roesberg, Landrat Landkreis ­Stade, Wolfgang Schult, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Stade-Altes Land

[5]  Sportsgeist: Studierende des PFH Hansecampus Stade nahmen am "Lauf zwischen den Meeren" am 3. Juni teil. [6]  Golfer: Für die PFH traten beim "Preis der Südniedersächsischen Wirtschaft" am 15. Juni Hannes Stechmann, Birgit Stahl, Martin Münch und Ralf-Thomas Münch (v.l.n.r.) an.

Schirmherrin der Studienstiftung Prof. Dr. Rita Süssmuth Hochschulverwaltung Dipl.-Geogr. Benno Fleer (Kanzler), Dipl.-Volksw. Peggy Repenning (Vizekanzlerin) Alumniarbeit Vorsitzender des Clubs der Alumni der PFH e. V.: Prof. Dr. Julian Voss Alumni-Managerin: Janina Junghans, Bachelor of Arts Studierendenvertretung Franziska Domeier, Jan Kauffels, Christian van Döllen

 pende: Till Heidlindemann (3.v.r), Diakonisches Werk S Christophorus e. V., nahm im Dezember 2014 von ­Studierenden eine Spende entgegen, die bei der Weihnachtsmann-Aktion gesammelt worden war.

[7]  Runde Sache: Bubble Soccer stand am 15. Oktober für Studierende des PFH Hansecampus Stade auf dem ­Programm.

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Impressum | 103

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Herausgeber PFH Private Hochschule Göttingen Weender Landstraße 3-7 37073 Göttingen Tel. +49 [0]551 54700-100 Fax +49 [0]551 54700-190 [email protected] www.pfh.de

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[5] [1]  Ambiente: Der diesjährige Bachelorball fand am 17. Oktober im Atrium des Burghotels Nörten-Hardenberg statt. [2]  Musik: Beim Bachelorball spielte wieder die PFH-Band "Pugees". [3]  Benefiz: Für die Aktion "Movember" ließen sich Ende 2014 einige PFH-Professoren und -Studierende einen Schnurrbart stehen. [4] Werkstatt: Bei einem Vertriebsworkshop am 24. November unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Heinlein präsentierten die Teilnehmer ihre Ergebnisse. [5-6] Altstadtlauf: Das PFH-Team machte von allen Seiten eine sportliche Figur.

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[7]  Sieger: Beim alljährlichen Fußballturnier der PFH am 12. Juni gewann das Team der Mitarbeiter um Trainer Stefan Zammit (stehend links). [8]  Silicon Valley: Die PFH-Gruppe besuchte während ihrer Exkursion auch das Unternehmen SmugMug, das eine innovative Foto-Plattform im Internet betreibt.

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Redaktionelle Mitarbeit Wir bedanken uns bei folgenden Studierenden, Absolventen und Autoren für ihre Unterstützung: Markus Ahlborn, Joachim Algermissen, Susanne Boll, Stefan Brinkhoff, Oliver Gergel, Timm Gödecke, Anton Ha, Lisa Hartenstein, Dr. Nadine Hugill, Mario Koppe, Florian Müller-Stauch, Maximilian ­Papadimitriou, Annika Schweighöfer, Essam Shihada, Luise Spilker, Kikufumi Tsukishiro, Marius Winkler, Daniel Witter, Mara Wrisberg. Konzept/Gestaltung/Redaktion PFH Private Hochschule Göttingen Hochschulkommunikation Fotonachweis BBS 1 Northeim Sonja Bijlsma, Schwinge-Foto, Hagenah EMPERRA GmbH – E-Health Technologies Golfclub Hardenberg Annette Koroll Fotos, Berlin Frank Lemburg, Fotostudio Wilder, Göttingen Michael Mehle, Göttingen Christoph Mischke, Göttingen Florian Müller-Stauch, Holzminden Otto Bock HealthCare GmbH, Duderstadt Swen Pförtner, Göttingen Angela Reidis, Fotostudio Reidis, Stade Bernd Schlegel, Göttingen Alciro Theodoro da Silva, Göttingen unic GmbH & Co. KG, Göttingen www.fotolia.de: © Stefan Lenz, © Soul wind, © by-studio, © WoGi Druck Goltze Druck, Göttingen, www.goltze.de Auflage Auflage 4.200 Exemplare 1. Auflage 12/2015

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