Jahresbericht 2009

May 1, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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A-5280 Braunau am Inn Osternbergerstraße 55 Tel: +43 7722 83690 Fax: +43 7722 83690 225 Email: [email protected] Web: www.htl-braunau.at

Jah resb er icht 2 009

Höhere Technische Bundeslehranstalt und Bundesfachschule Brau nau am Inn im Hermann Fuchs Bundesschulzentrum

Ja h re s b e r ic ht 2009 Höhere Technische B u nde s l e h ra ns t a l t und Bundesfachs c hu l e Bra u na u / Inn

Impressum Med ieninha b er, Hera usgeb er und Verleger: F ür d en Inha lt vera nt wo rt lich: Red a k t io n: T it elb ild : Sa t z, L a y o ut und Gest a lt ung: Bild era uswa hl: L ek t o ra t :

Höhere Tec hni sc he Bundeslehranst a l t u nd Bundesfac hsc hule Braunau am Inn i m Hermann F uc hs Bundessc hulzentr u m, Josef Wagner Brigi tte Beni sc hke, Ani ta Kutzenb e rge r, Josef Wagner Brigi tte Beni sc hke, Ani ta Kutzenb e rge r Inge Stöc kl Robert Mader Romana F iala Eli sabeth Sc haufler

Druck :

Aumayer Druc k und Verlag, Munde rfi ng

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Dank an alle, die unsere Schule zu einem abwechslungsreichen Ort der unterschiedlichsten Begegnungen gemacht haben. Besonderen Dank vor allem jenen, die die Buntheit unserer Schule in Bilder und Worte gefasst und so den vorliegenden Jahresbericht ermöglicht haben.

Ja h resb er icht 2 0 0 9 S c h u l j a h r vo n 0 9 / 2 0 0 8 b i s 0 7 / 2 0 0 9

Höhere Technische Bundeslehranstalt und Bundesfachschule Braunau am Inn

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Nachgefragt Hans Blocher, Josef Wagner und Paul Dirnberger gaben Antworten auf die Fragen: Was gab es Neues im heurigen Schuljahr? Was ist für die Zukunft geplant? Was bewegt einen Lehrer, sich um die Stelle eines Abteilungsvorstandes zu bewerben? Dirnberger:

Es liegt schon ein großer Reiz in der Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung der Schule mitwirken zu können. Abgesehen davon, dass man dazu beitragen kann, kleine Probleme des schulischen Alltags zu lösen, wünsche ich mir, dass für die Schülerinnen und Schüler die Schule wieder in den Mittelpunkt rückt. Das Interesse an der Schule ist ja vorhanden – sonst wären sie ja auch nicht hier – aber die Prioritäten müssen anders gesetzt werden. Es geht darum, ihre Leistungsbereitschaft zu aktivieren. Was könnte helfen, diese Vorstellungen durchzusetzen? Dirnberger: Ein guter Anfang ist sicherlich, vor allem in AINF den fachpraktischen Zugang zu betonen, damit dieses Fach weniger trocken wird. Dann kann der Projektunterricht später darauf aufbauen, als konsequente Fortführung dieser Methode. Wie war für dich der Einstieg in diesen neuen Aufgabenbereich als AV? Dirnberger: Es lässt sich wohl mit einem neuen Softwareprogramm vergleichen, an das man sich gewöhnen muss. Nach einiger Zeit wird es zur Routine und man vergisst die Ecken und Kanten der Startphase. Der Bereich der administrativen Arbeiten ist sicherlich das geringste Problem, eine

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größere Herausforderung stellt da schon der ständige Einsatz für die Schule dar. In der Schule gibt es kaum einmal eine Verschnaufpause, immer wieder kommen Menschen mit ihren Anliegen zu mir. Meine Tür steht auch immer offen, denn ich will ja auch, dass die Leute kommen. Ich freue mich über das Vertrauen, das mir da entgegengebracht wird, aber ständig auf Hochtouren laufen kann man nicht. In welchen Bereichen müssen die beiden Abteilungsvorstände zusammenarbeiten? Wagner:

Die Frage ist eher: In welchen Bereichen müssen sie nicht zusammenarbeiten? Die Zusammenarbeit ist auf allen Gebieten notwendig und wünschenswert. Ich unterstütze meinen neuen Kollegen in allen Bereichen, die für ihn neu sind. Damit möchte ich vermeiden, dass er sich allein gelassen fühlt. Durch den Austausch miteinander kommen in unserer Arbeit oft auch neue und interessante Aspekte zum Vorschein, so dass wir beide voneinander profitieren. Dirnberger: Auch für mich ist dieser Austausch sehr wichtig. Außerdem hat mir die Zusammenarbeit mit meinem Kollegen geholfen, die Anfangshürden leichter zu nehmen. Und was erwartet sich der Direktor vom neuen Abteilungsvorstand? Blocher: (Dirnberger ist gespannt auf seine Ant-

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wort.) Die Hauptaufgabe in dieser Position ist die pädagogische Leitung von Lehrkräften, was Lehrinhalte und methodisch-didaktische Bereiche betrifft. Ich bin froh, dass AV Dirnberger Interesse für diese Position gezeigt hat, weil er sehr gut zum Image unserer Schule passt. Er bringt nicht nur ausgezeichnete Fachkenntnisse mit, sondern ebenso menschliche Qualitäten. Ich finde auch, dass seine hemdsärmelige Arbeitsweise – um es salopp auf den Punkt zu bringen – gut passt und seine Dynamik unterstreicht. Für so eine Arbeitsweise steht die HTL zum Teil ja auch. Wie hat sich dein Leben durch die neue Position verändert? Dirnberger: Momentan herrscht arbeitsmäßig an der Schule viel Stress, so dass Zeiten der Entspannung eher rar sind. Ständig schwirren mir Dinge im Kopf herum, die mit meiner Arbeit zu tun haben. Auch in meiner Freizeit ist es schwer abzuschalten. Früher war ich in erster Linie mit technischen Fragen beschäftigt, heute ist die Palette an Aufgaben wesentlich breiter gefächert. Deshalb möchte ich im nächsten Jahr mei-

ne Unterrichtsstunden verringern. Heuer war das nicht möglich, weil ich meine Projektanten nicht im Stich lassen konnte und auch nicht wollte. Das Unterrichten an sich halte ich dennoch für wichtig. Dadurch halte ich den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern und seh ganz einfach auch, was für sie wichtig ist und

was sie beschäftigt. Kommen wir zur 1BHELI, da gibt’s ja auch einige Neuerungen: Wie ist es zustande gekommen, dass es zum ersten Mal mehr Mädchen als Burschen in einer Klasse gibt? Blocher:

Genau genommen haben wir schon länger erwartet, dass das eintrifft. Es gibt bei uns seit vielen Jahren Bemühungen, dass auch Mädchen diese Ausbildung wählen. Diese Bemühungen sind auf der einen Seite erfolgreich, denn es melden sich mehr Mädchen bei uns an. Auf der anderen Seite wünschen wir von der Schule uns, dass es auch für Mädchen normal wird, die Ausbildung an einer technischen Schule in Betracht zu ziehen. Die Widerstände in der Gesellschaft gegen eine technische Ausbildung bei Mädchen sind, und das beginnt schon im Kindergarten, sehr groß. Nur wenn wir uns um jedes einzelne Mädchen bemühen, dann kann es zu dieser großen Zahl kommen. Man muss ja sagen, dass Mädchen nicht nur für die HTL, sondern auch im Speziellen für das Klassenklima gut sind. Sie haben normalerweise einen guten Schulerfolg. Und auch viele Firmen suchen verstärkt Frauen mit technischer Ausbildung. Warum suchen Firmen Frauen mit technischer Ausbildung? Blocher: Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen werden die Eigenschaften, die man aus

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der Erfahrung eher den Frauen zuordnet, verstärkt gesucht: Frauen analysieren Probleme aus einem breiteren Hintergrund heraus. Sie sind bei Lösungen gewissenhafter. Dirnberger: Sie sind geduldiger. Blocher:

Ja, da muss eine Vielzahl von Dingen berücksichtigt werden. Frauen sind nämlich auch kommunikativer und arbeiten gut in einem Team. Teamarbeit ist generell anders, wenn Frauen in der Gruppe sind und nicht nur Männer. Wagner: Frauen haben einen anderen Zugang zu Dingen. Gerade im technischen Bereich geht’s auch oft um Kontakte zu Mitarbeitern, zu Kunden, zu Firmen und da machen sich die Frauen einfach besser. Direktor Blocher: Naja, man muss sagen: Die Mischung macht’s aus. Und wie wirken sich die Mädchen auf den Unterricht aus? Wagner: Ich unterrichte gerne in gemischten Klassen, das ist ein ganz anderes Unterrichten wie wenn nur Burschen in einer Klasse sind. Vom technischen Zugang her tun sich Mädchen anfangs vielleicht etwas schwerer, dafür sind sie gewissenhafter, das kompensiert die Geschwindigkeit. Sie kämpfen mehr, sind ehrgeiziger und ihr Wissen sitzt am Ende wahrscheinlich tiefer als das der Buben.

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Dirnberger: Ich habe noch nie ein Mädchen gesehen, das auf die Tastatur haut, wenn der Computer nicht funktioniert. Sie setzen sich hin und schauen, was falsch ist. Wagner: Ja, Buben geben schneller auf. Wenn ich den Burschen und Mädchen im Durchschnitt vergleiche, dann findet sich bei den Buben eine viel höhere Abbrecherquote. Die Frauen, die zu uns kommen, sind viel zäher, ihre Aussteigerquote ist gering. Dirnberger: Das liegt vielleicht daran, dass sie schon am Anfang mehr kämpfen müssen. Wenn ein Bub in die HTL geht, dann freut sicht die ganze Familie. Wagner: … und die Mädchen müssen darum kämpfen, dass sie kommen dürfen. Heuer wurde erstmalig Englisch als Arbeitssprache in der 1BHELI eingeführt. Gab es dabei Widerstände? Blocher: Englischer Unterricht wurde in den Fächern Physik, Mathematik, Chemie, AINF und Religion angeboten. Allerdings nur in leicht verdaulichen Dosen. Zunächst fürchteten vor allem die Mädchen, dass sie damit Probleme haben und blockierten. Doch das hat sich im Lauf des Schuljahres gelegt. In einer ganz anderen Klasse, der 1AHETE, in der ich auch Englisch als Arbeitssprache eingeführt habe, auch in kleinen Dosen, ist der Wunsch nach einem Ausbau der Stunden auf Englisch viel größer. Dirnberger: Englisch ist auch in der Fachschule ausgesprochen wichtig, denn die Muttersprache eines Technikers ist Englisch. Das hat auch ein Schüler eingesehen, der versucht hat Englisch weitgehend zu vermeiden, der es eigentlich richtig verweigert hat. Bis er eines Tages auf einer Messe unbedingt ein

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Produkt erwerben wollte, das ein Inder angeboten hat, mit dem er nur auf Englisch verhandeln konnte. Alle seine Mitschüler waren sprachlos, als sie ihn Englisch reden hörten. Wagner: Ich kann nur sagen, die Sprachkompetenz wird immer wichtiger und hat an Qualität in den letzten Jahren deutlich zugenommen, weil wir darauf schauen, dass unsere Schüler/innen mehr Englisch reden müssen. Mit Englisch als Arbeitssprache wird Englisch sicherlich verstärkt bei der Matura in den technischen Fächern zu hören sein. Darum wollen wir auch damit weiter machen. Dirnberger:

Twitter und Co unterstützen einerseits diesen Trend zum Englischen, andererseits – wie ich bei meiner eigenen Tochter beobachten kann – hat die Grammatik bei dieser Form von Kommunikation so gut wie keinen Stellenwert mehr. Und trotzdem zeigen sich Verbesserungen in der englischen Sprachkompetenz? Wagner: Bei der Matura – und morgen werden wieder zwei Kandidaten alle ihre Fächer auf Englisch absolvieren – muss das mit der Grammatik sicherlich anders sein. Zumindest können wir nur hoffen, dass unsere Schülerinnen und Schüler unterscheiden können, bei welcher Gelegenheit sie ‚proper and correct English’ verwenden müssen. Aber da bin ich ganz zuversichtlich,

dass diese Unterscheidung unseren Jugendlichen klar ist. Blocher: Vor acht Jahren sollte ein Teil der mündlichen Matura auf Englisch stattfinden, was nicht unbedingt wohlwollend von Schülerseite aufgenommen wurde. Später ist diese Idee versandet und deshalb bin ich froh, dass sich Englisch in Richtung Maturasprache entwickelt. Wagner: Wir unterstützen diese Entwicklung an unserer Schule mit dem Freigegenstand ‚English Conversation’, der sehr gut angenommen wird. Ein anderes Novum im ersten Jahrgang ist die zusätzliche Klasse: Warum wurde die 1DHELI als zweite Klasse im Zweig Bionik eröffnet? Blocher: Mir tut es um jeden leid, der keinen Platz bekommt, obwohl er in die HTL gehen möchte. Wir wollen möglichst vielen die Gelegenheit bieten, eine Ausbildung bei uns zu beginnen. Und wir sind von unserer Ausbildung und unserem Angebot überzeugt. Sollte sich im 1. Jahr herausstellen, dass jemand bei uns nicht an der richtigen Schule ist, dann müssen wir versuchen, mit ihm Alternativen zu finden. Wagner: Ja, und weil die Nachfrage im letzten Jahr überdurchschnittlich groß war, haben wir diese Zusatzklasse eröffnet. Heuer besteht diese Notwendigkeit nicht, denn die Nachfrage bewegt sich im normalen Rahmen. Blocher: Wir haben ja unsere Automatisierungsschwerpunkte Mobile Computing, Media Engineering und Kommunikation, Bionik und jetzt auch Material Processing. Und bei uns sind mehr als 90% der Erstsemestrigen in der Fachrichtung, die sie sich auch wünschen.

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Seit heuer gibt es das Bildungszentrum an der HTL. Welche Vorstellungen sind damit verbunden? Blocher: Ich bin froh, dass wir dieses Bildungszentrum an unserer Schule eingerichtet haben. Das ermöglicht unseren Fachschüler/ innen, bei uns im Haus zusätzlich auch die Maturareife zu erlangen. Daneben bietet es die Möglichkeit, für unsere Partnerfirmen Seminare anzubieten. Wagner: Außerdem haben wir damit auch die Schienen in Richtung Erwachsenenbildung gelegt. Ein weiteres Novum sind die Pläne für das Schulmodell Oberösterreich. Was ist darunter zu verstehen? Blocher: Mit diesem Modell – der Beginn ist mit dem Schuljahr 2010/11 festgesetzt – können die bisher schon ausgesprochen guten Beziehungen zu den Hauptschulen ausgebaut werden. Lehrkräfte von uns werden in den Hauptschulen Ranshofen und Mattighofen I im Team mit dortigen Kollegen unterrichten, so dass eine gegenseitige Befruchtung stattfinden kann: Wir bringen Impulse im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich ein, unsere Kolleg/ innen aus den Hauptschulen werden uns Anregungen im methodisch-didaktischen Bereich geben können. Uns interessiert natürlich sehr, welcher Stellenwert dem Jahresbericht zugemessen wird? Blocher: Der Jahresbericht gehört zu den Dingen an unserer Schule, zu dem ich nur sehr wenig beitragen muss, für den ich aber sehr viel Lob einfahren kann. Die Professionalität dieses Produkts ist unübertroffen und ist manchen Firmenpublikationen überlegen, was Inhalt, Layout und Design betrifft.

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Im vergangenen Jahr gab es wirklich viel Neues: Bleibt da noch etwas für die Zukunft? Blocher: Wir haben in den letzten Jahren viele Meilensteine gesetzt: Vom Abschluss des Um- und Ausbaus mit der Umgestaltung der Aula über die Optimierung der Zusammenarbeit mit den Firmen – ich nenne hier nur die Beispiele Jobbörse und Kuratorium – bis zur Gründung des Bildungszentrums. Vor allem aber sind wir in unseren Kernkompetenzen sehr erfolgreich: Wir gehören zu den HTLs in Österreich mit den besten Schulerfolgen. Da geht es um den Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler, die von der ersten Klasse bis zum Abschluss bei uns bleiben; und da liegt Braunau ganz

klar im Spitzenfeld. Es fallen also einerseits wenig bei uns durch, andererseits aber gewinnen weit über 10 Prozent der Schüler in unseren höheren Klassen einen Preis. Das ist Schulerfolg, und das ist unsere Kernkompetenz. Wagner: Ja, und bei den Erfolgen bauen wir auf eine breite Basis: Es gibt immer mehr Lehrer/innen, oder nennen wir sie Trainer/ innen, die mit ihren Schüler/innen Erfolge haben. Wie schaut’s bei den AVs mit den Plänen fürs nächste Jahr aus? Dirnberger: Der Ausbildungsschwerpunkt ‚Material Processing’ in der Mechatronik liegt mir sehr am Herzen. Er soll im nächsten Schuljahr

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vorangetrieben werden, sodass er zum kennzeichnenden Merkmal dieser einen Mechatronikklasse wird. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er Anreiz für Schülerinnen und Schüler sein wird zu uns zu kommen. Was kann man sich darunter vorstellen? Dirnberger: Es geht dabei darum, technologische Zusammenhänge zu erkennen und über den Tellerrand hinauszusehen. Schlagworte wie Fließeigenschaften vom Materialien,

Werkstoffen und Logistik sind in diesem Zusammenhang wesentliche Elemente. Dieser Ausbildungsschwerpunkt ist außerdem ideal für unsere Gegend, weil die Industriegebiete hier genau diese Art der Ausbildung von uns erwarten. Und in der N-Abteilung? Wagner: Mir liegt der Abgang von Peter Stöckl etwas im Magen, da wird sich in der Chemie einiges tun und ich werde auch wieder mehr in die Chemie gehen. Aber ansonsten bin ich dafür, kleine Schritte zu setzen. Die Mädchen zum Beispiel waren keine Eintagsfliegen, wir haben auch fürs nächste Jahr wieder um die 40 Anmeldungen und nun müssen wir an einem Konzept feilen, wie wir ihnen gerecht werden. Darin verbirgt sich viel Detailarbeit. Und wir müssen die Mädchen weiterhin an die HTL heranführen. Wohlfühlen tun sie sich ja schon bei uns, wenn sie erst einmal da sind, das sieht man ja. Die ECHA-Ausbildung ist ja auch etwas, das im nächsten Jahr neu kommt.

Wagner: Ja, genau, es war uns wichtig, Lehrer/innen zu haben, die direkt eine Ausbildung zur Begabungsförderung machen. Begabungsförderung hat bei uns einen historischen Stellenwert und ECHA ist da die logische Weiterentwicklung. Mir war es wichtig, dass die Technik und die Allgemeinbildung in diese Ausbildung eingebunden werden. Wir haben an der HTL sehr viele unterschiedliche Talente, alle gehören gefördert. Wer auf irgendeinem Gebiet gut ist, der lässt sich von Fächern, in denen er schlecht ist, nicht mehr so leicht runterziehen, der kann sich selbst besser aus einem Schlamassel ziehen. Blocher: Auf diese Art können wir dann den Lebensraum Schule verbessern. Also kleine Schritte für die Zukunft? Blocher: Ja, auf jeden Fall. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich bei uns noch wohler fühlen, die Lehrerinnen und Lehrer auch. Und hier sind wir auf dem absolut richtigen Weg, dass wir eine Stabilisierung auf hohem Niveau erreichen können. Wir werden unsere Qualität noch verfeinern und individueller auf Schüler/innen und Lehrer/innen eingehen. Das ist unser nächstes Ziel – und ein ziemlich ansprechendes dazu. Vielen Dank für das Gespräch!

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Kuratorium – das Bindeglied zur Wirtschaft Trotz Wirtschaftskrise war der Andrang bei der Jobbörse am 17. März erstaunlich groß. Die Zusammenarbeit mit Firmen funktioniert weiterhin ausgezeichnet. Im Vorfeld war eine gewisse Unsicherheit zu verspüren: Wie viele Firmen werden kommen? Wird’s dieses Jahr zum Flop? – Nichts von dem war zu spüren. 45 Firmen, davon über 50% Ausbildungspartner der HTL, waren präsent und zeigten, dass es eine aktive Bindung zur Schule gibt, dass man unabhängig von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bestrebt ist, einen guten Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu halten. Auch in dieser Phase gibt es Jobs für Techniker/innen und die Jobbörse wurde von allen Beteiligten gut genutzt.

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Kuratorium

rotz Wirtschaftskrise kein Einbruch bei der Jobbörse – gute Berufschancen für unsere Absolventinnen und Absolventen Wie sieht das „Recruitment“ der Zukunft aus? Wer wird die Besten bekommen? Da gab es in unserer Partnerschaft viele gute Beispiele und Ansätze, wie es aussehen könnte. Man kann das Thema vielleicht

Josef Wagner

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unter dem Begriff „Netzwerke aufbauen und Bindungen intensivieren“ zusammenfassen. Helmut Kaufmann, Technikvorstand der AMAG, übernahm als Präsident die Führungsrolle im Kuratorium von Franz Gasselsberger, Oberbank. Als einer der Leitbetriebe in unserer Region beschäftigt die AMAG viele unserer Praktikanten während der schulischen Ausbildung und unterstützt so deren Werdegang.

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ntensive Zusammenarbeit mit der AMAG: Christoph Wiesinger kann auch als Präsenzdiener sein Projekt vorantreiben Darüber hinaus gab es aber ein neues, ganz besonderes Beispiel einer Zusammenarbeit. Christoph Wiesinger wurde beim Projekt „Aluminium-Oberflächen-Sensor“ während der Projektphase aktiv betreut und unterstützt und konnte nach der Matura bis zum Bundesheer weiter als AMAGMitarbeiter sein Projekt vorantreiben. In

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dieser Phase war es Christoph möglich, Betriebsluft zu schnuppern, unterschiedliche Jobs anzusehen und sich für das Studium vorzubereiten.

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chulautonomer Schwerpunkt ‚Material Processing’ von großer Bedeutung für die Firmen der Region In enger Zusammenarbeit mit der AMAG und Hertwich wurde auch eine neue schulautonome Ausrichtung – Material Processing – in der Mechatronik entwickelt. Diese neue Ausbildungsschiene startet im Herbst 2009 und soll technologische Aspekte, die für verschiedene Firmen in der Region von großer Bedeutung sind, stärker betonen.

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eues B&R-Labor an der HTL auf dem letzten Stand der Technik

Etwas ganz Besonderes ließ sich B&R für dieses Jahr einfallen. Parallel zum Umbau der Aula wurde der EDV-Raum 4 – schulintern „B&R-Labor“ – neu gestaltet und 20 Arbeitsplätze mit der modernsten B&RHard- und Software ausgerüstet. Als Fortbildungsveranstaltung für HTL Fachtheoretiker wurde an einem Nachmittag die Ausbildungsstrategie für HTL-Absolventen bei B&R vorgestellt und diskutiert. Franz Eder zeigte eindrucksvoll die Inhalte des Kurses und die Prozesse, die junge B&RMitarbeiter in der Technik durchlaufen und so sehr rasch ‚basic Know-how’ erwerben. Eine rege Diskussion zeigte, wie wichtig diese Informationen auch für Lehrkräfte sind und wieweit Schule und Betrieb voneinander profitieren können.

Die Firma Hertwich als langjähriger Partner und Sponsor ist mit dem Hertwich-Labor sichtbar in unserer Schule verankert. Sie zeigt damit, wie interessiert Hertwich an einer guten Ausbildung unserer Absolventinnen und Absolventen ist. Hertwich engagiert sich seit Gründung der Summerschool mit Vorträgen und der Schaffung von Ferialarbeitsplätzen. Damit gelingt es der Firma, sehr gute Absolventinnen und Absolventen für sich zu gewinnen.

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artnerschaften mit vielen Firmen sind eine wesentliche Säule für die hohe Qualität unserer Ausbildung

Diese drei Beispiele aus dem heurigen Schuljahr sollen veranschaulichen, wie gelungene Partnerschaften zum Nutzen aller eingesetzt werden können. Inzwischen haben 37 Firmen ein Partnerschaftsabkommen mit der HTL abgeschlossen und engagieren sich in der Ausbildung – sei es, dass Firmenprojekte mit Schülern durchgeführt werden oder sie sich bei der Summerschool engagieren.

Kuratorium

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eide Seiten profitieren von der gelungenen Zusammenarbeit zwischen Firmen und der HTL

Vielen Dank an alle Firmen, die uns in unserem Bestreben unterstützen, die Ausbildungsqualität an unserer HTL weiterzuentwickeln. Damit stehen sie unseren Schülerinnen und Schülern zukünftig nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als aktiver Partner zur Seite.

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ertwich-Labor beweist deutliches Interesse an Fortführung der intensiven Zusammenarbeit mit der HTL

Josef Wagner

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Ausbildungspartner der HTL Braunau

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Oberbank Hertwich Engineering GmbH B&R Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG EV Group Ginzinger electronic systems GmbH W & H Dentalwerk GmbH Austria Metall Aktiengesellschaft PSG Fertigungs- und Prozessautomations GmbH Efinio GmbH Elektro Kreutzpointner GmbH F & K Delvotec Semiconductor GmbH PPEDV AG Sony DADC Austria AG tfk GmbH Voestalpine Stahl GmbH Wintersteiger AG Beko Engineering & Informatik AG Geroldinger GmbH Lang und Peitler Sigmatek GmbH & Co KG Abatec Electronic AG Commend International GmbH FCI Austria GmbH Promotech Kunststoff- und Metallverarbeitungsges.m.b.H. SML Maschinengesellschaft mbH IVM Technical Consultants Wien Ges.m.b.H. Schenck Process Austria GmbH Frauscher EKB Elektro- u. Kunststofftechnik GmbH Dräxlmaier Group Gummiwerk Kraiburg Austria GesmbH & Co. INP Austria GmbH Kremsmüller Industrieanlagenbau KG Startpeople G. WERNER GmbH Lenzing AG

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Hand, Herz, Hirn Gerade die Fachpraxis trägt einen wichtigen Teil zur umfassenden Ausbildung in der HTL bei. Zum Techniker geformt wird man besonders in den Werkstättenstunden. Im Mai 2009 hat eine Studentin aus einer der besten technischen Universitäten, dem MIT (= Massachusetts Institute of Technology) unsere HTL besucht. Sie war als Austauschschülerin in Österreich und wollte sich unser Ausbildungssystem ansehen. Auf die Frage, was ihr bei ihrem Besuch besonders aufgefallen sei, hat sie als erstes die Werkstätte genannt und gesagt, dass sie vor allem die praktische Ausbildung besonders interessant und wichtig finde. Gerade der umfassende Ansatz der Werkstättenausbildung ist das, was junge Menschen zu einem Techniker, zu einer Technikerin formt. Denn das Lernen mit Hand, Herz und Hirn hat sich bewährt und an unserer Schule durchgesetzt. Durch die praktische Ausbildung werden Inhalte und Fähigkeiten erlernt, die nicht so leicht der durchschnittlichen Vergessenskurve zum Opfer fallen. Daten und Fakten, die kurzzeitig auswendig gelernt wurden, sind sehr rasch weg, Tätigkeiten, die eine zeitlang verrichtet wurden, bleiben uns über Jahrzehnte erhalten.

Nicht zu unterschätzen ist der Anteil, den die Werkstättenausbildung auch für die sozialen Fähigkeiten einnimmt. In der Werkstättengruppe lernt man sehr gut miteinander zu arbeiten und aufeinander einzugehen. Hier ist auch, trotz der Stundenkürzungen und der Erhöhung der Teilungszahlen in den vergangenen Jahren, der persönliche Kontakt zwischen Lehrer und Schüler/in möglich und trägt so dazu bei, die Sozialkompetenz zu verbessern. Ich freue mich sehr, dass heuer wieder viele wirklich gute Abschlussprojekte sowohl von den Fachschulen als auch von den höheren Abteilungen in der Werkstätte entstanden sind. Viele Wettbewerbsprojekte würden ohne die Hilfe der Werkstättenlehrer nicht entstehen können und dafür möchte ich allen Kollegen sehr herzlich danken. Wir sind stolz darauf, dass in der Werkstätte der HTL Braunau ein Unterricht geboten wird, der sowohl methodisch als auch fachlich von sehr hoher Qualität zeugt und dass bei uns der wertschätzende Umgang einen wichtigen Teil der Ausbildung darstellt.

Aspekte der fachpraktischen Ausbildung

Alois Hofstätter

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Schuljahr 15

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Girls’ Day in Wien Anlässlich des Internationalen Frauentages machten sich Lehrerinnen und Schülerinnen auf den Weg nach Wien, um dort ein gemeinsames Wochenende zu verbringen.

Besuch bei der Firma Siemens

Girls‘ Day

Gerda Haider

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9.3.09, 9h: Parlament. Nach genauem Security Check werden wir von Frau Üblackner, der persönlichen Assistentin von Nationalratspräsidentin Prammer, empfangen. Wir wandeln durch lange Gänge, bis wir in den Budget-Saal gelangen. Der Raum wird beherrscht von zwei imposanten Lustern. Dort können wir uns alle setzen, auf den Tischen stehen Mikrophone startbereit für unser Gespräch mit der Nationalratspräsidentin. Pünktlich um 9:30 erscheint eine hübsche, schlanke und sehr freundliche Dame, die uns alle herzlich begrüßt. Man nimmt ihr ab, dass sie sich über unseren Besuch freut. Nun haben wir eine Stunde Zeit, um uns mit ihr zu unterhalten Sie erzählt, dass sie sicherlich prädestiniert gewesen wäre, eine HTL zu besuchen. Leider war das damals für sie nicht möglich. Bei ihren Eltern waren allerdings die Rollen ganz konträr zu den traditionellen verteilt: Ihre Mutter, eine gelernte Schneiderin, managte alle praktischen und technischen Belange des Haushalte – galt es Kugellager auszuwechseln oder elektrische Kabel zu reparieren. Dieses Talent hat sich auf ihre Töchter vererbt, auf die Schwester der Präsidentin noch mehr als auf sie selbst. Sie zeigt sich betroffen von der Tatsache, dass Frauen gehalts- und besitzmäßig weit unter den Männern liegen und nennt dazu einige aussagekräftige und betrübliche Zahlen: 99% des Gesamtvermögens der Welt befindet sich in der Hand von Männern. 75% der 1,1 Milliarden Menschen, die in Armut leben, sind Frauen. Jede siebte Frau hat im Laufe ihres Lebens mit Gewalt zu tun. Mit erzwungener Prostitution – so schätzen Expert/innen – wird mehr Geld verdient als mit Drogenhandel. Gefragt, worauf sie es zurückführe, dass der Anteil der Ministerinnen abgenommen habe, gibt sie überzeugende Gründe an: Frauen haben keine Netzwerke auf informeller Ebene, auf die sie bauen könnten.

Wenn es bei der Verteilung von Mandaten knapp werde, sind es die Frauen, von denen man sich zuerst verabschiedet. Obwohl amerikanische Studien ergeben haben, dass sich die Situation und die Atmosphäre in Firmen, die einen relativ hohen Frauenanteil aufweisen, verbessern, gibt es, was den Frauenanteil betrifft (vor allem in den oberen Karriererängen), wenige Fortschritte. Zurzeit meint man eher Rückschläge zu verbuchen, weshalb Präsidentin Prammer überzeugt ist, dass die Quotenregelung wichtig ist. Sie selbst fragt sich manchmal, wo sie ohne Quotenregelung heute wäre. Frauenrechte durchzusetzen sei ein äußerst schwieriges Unterfangen. Bei Männern findet ein Umdenken meist erst dann statt, wenn die eigenen Töchter von Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen betroffen sind. Fest steht, dass Frauen, die im Beruf reüssieren möchten, immer besser sein müssen als Männer. Fest steht außerdem, dass sie meist verlässlicher und pflichtbewusster sind als ihre männlichen Kollegen. Trotzdem ist es ein schwieriges Unterfangen, Frauenrechte durchzusetzen und die Gleichbehandlung einzufordern. Mit einem Schlussappell an die Schülerinnen endet der sehr persönliche Besuch bei Frau Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, der uns Einblicke in ihr Leben und ihre Ansichten gewährt hat: „Seid nicht zu selbstkritisch und zweifelt nicht an euren Fähigkeiten!“

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GM-Jahr 08/09 Das GM-Jahr 08/09 war für die HTL Braunau besonders erfreulich. Am 2. Dezember 2008 wurden wir zur Gender Kompetenz Schule durch Vertreter des BMUKK im Rahmen der GM-Days in Wien Hütteldorf zertifiziert. Im Zuge des GeKoS-Projekts fanden 08/09 vier GM- und Techniktage mit sehr großem Erfolg statt: Zu Gast waren die VS und HS Altheim, die HS Ranshofen und die HS 2 Braunau. Viele Kolleginnen und Kollegen unterstützten dieses Projekt.

Drei Lehrerinnen und drei Lehrer bilden die neue GM-Steuergruppe, deren Anliegen Mädchen und Burschen unserer Schule sind. In diesem Sinne wurden die Girls‘ Days in Wien anlässlich des Weltfrauen-

tages am 8. und 9. März 2009 und der Boys Day am 9. März an der Schule organisiert. Am Montag, den 9. März 2009, fand an der HTL Braunau erstmals der Boys‘ Day für die Burschen der neun ersten Klassen statt: Fünf Veranstalter arbeiteten mit den Schülern in Workshops zu Themen rund um Konfliktbewältigung und Gewalt in der Familie (Forum Theater ReSet und Frauenhaus Innviertel), Bewältigung schwieriger Situationen im Schulalltag (Ernst Schnell), Schulgewalt und Mobbing in der Schule (Karl Heinz Hellinger) und Teamkompetenz fördernde Strategien (Andreas Keckeis) in der HTL. Ein Gesundheitstag für das (männliche) Kollegium ist für Herbst 09/10 geplant. Die Durchführung all dieser Veranstaltungen wäre ohne die großzügige und unbürokratische Unterstützung durch den Elternverein und den Absolventenverband nicht möglich gewesen.

Eva Doblinger

Boys‘ Day

Richard Hruby

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Wie viele Computer passen in den Container nach Nicaragua? Viele helfende Hände waren nötig, um den Container für Nicaragua zu füllen: Dank der Spender und einiger HTL-Schüler/innen konnten viele nützliche Dinge auf die Reise nach Nicaragua geschickt werden. natürlich sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Nummerierte Schachteln in den Container, unnummerierte in die Halle … Schachteln, Computer, Bildschirme, Schuhe, Fahrräder, Krankenhausutensilien, Stofftiere und was sonst noch alles verschenkt wurde. Kästen und Stühle, in sämtlichen Einzelteilen, bis die Luft aus dem Container raus war. Die Zeit verging NICHT wie im Flug, da der Container immense Ausmaße hatte. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen

Regina Itzinger

Auch außerhalb der Schule wird hart gearbeitet

Eva Reiter

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An einem Donnerstag im Mai (das genauere Datum wurde verdrängt und konnte nirgendwo im Gedächtnis aufgefunden werden) wurde der Container für Nicaragua eingeräumt. Es stellten sich viele fleißige Helfer mit viel Einsatz zur Verfügung. Es wurden nicht nur Computer, sondern auch viele andere Gebrauchsgegenstände eingepackt, um den Schulalltag unserer Partnerschule leichter zu gestalten. Auch andere Dinge für das Krankenhaus oder sonstige nicaraguanische Einrichtungen wurden mitgeschickt. Hineinräumen und wieder herausziehen, hineinschlichten und herausräumen war am Donnerstag unsere Devise. Kompakt verpackt sollte alles sein. Unser Zivildiener Robert Mader hatte angeblich einen Plan, den behielt er aber für sich. Alles musste vermessen und genauestens dokumentiert werden, was

mitwirkenden Spendern und Helfern bedanken, besonders bei unserem Zivildiener und Herrn Plunger. Wir freuen uns schon alle sehr auf Nicaragua und hoffen, dass der Container gut ankommt. Wir hoffentlich auch.

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Die Welt braucht Energie. AREVA schafft Lösungen, Energie zu erzeugen und zu übertragen.

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Die ersten Formen einer Frau waren Lady Mary Montagu mit „Briefe aus dem Orient“ zu verdanken.

Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten

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HTL-Ball 2009 „High Voltage“ Der Ball rollte auch heuer wieder erfolgreich

Wieder ein Highlight in der heurigen Ballsaison: der HTL-Ball am 16.1.2009

Richard Hruby

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Wieder ein Highlight in der heurigen Ballsaison: der HTL-Ball am 16.1.2009

Richard Hruby

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Jeden Morgen begegnet mir Josef Hader

Ein Schuljahr erradelt

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Jeden Morgen begegnet mir Josef Hader, der Kabarettist. Fast jeden Morgen. Ich treffe auch Benjamin Raich und Marlies Schild regelmäßig und weiß, dass sie für ihre Zukunft vorgesorgt haben. Ich kenne Menschen, die Blinden zum Sehen verhelfen. Auch Paten bekennen sich zu ihren guten Taten – plakatwirksam. Außerdem kenne ich die Wiesen und Felder meiner näheren Umgebung sehr genau. Ich weiß, wann die kalte Jahreszeit Einzug hält. Dann ist die vorherrschende Farbe braun und ich verbrauche viel rote Farbe zum Korrigieren. Und viel Druckerschwärze für meine Vorbereitungen. Und gute Nerven vor allem in den Nachmittagsstunden, wenn das Licht schwächer und der Lärmpegel in den Klassen stärker wird. Am zaghaften Grün erkenne ich die ersten Regungen des Frühlings. Bei mir treiben die Noten aus, das bedeutet, diskussionen führen, versuchen fair zu sein, Zeugnisse austeilen. Wenn das Grün saftiger geworden ist, schlage ich mich mit diversen Schular-

beiten und Tests herum. Die erste Farbe, die sich dazu gesellt, ist Weiß (wie jede/r weiß, sind das die Gänseblümchen!). Dann folgt ein sattes Gelb und die Maturant/ innen müssen notenmäßig abgeschlossen werden. Und wenn sich Blau und Rot dazu gesellen, geht es Richtung Matura. Ich beobachte den Mais, denn ab einer gewissen Höhe verspricht er den Beginn der Ferien. Ist er jedoch mannshoch, droht unweigerlich der Schulbeginn. Dann verwandelt sich die Landschaft, wird bunt und bunter, Kastanien wollen gesammelt werden. Schularbeiten und Tests, Vorbereitungen und Bücher bevölkern meinen Schreibtisch unerbittlich. Dagegen hilft auch die erste Kastanie, die ich gefunden habe, nichts. Sie wirkt nur gegen Rheuma. Mein Computer kämpft gegen meine Herbstmüdigkeit an. Das bunte Laubwerk stimmt mich fröhlich, aber auch traurig, denn es signalisiert Abschied. Ach ja, ich radle – wann immer möglich – zur Schule. Ich radle, also (er)lebe ich.

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Umweltfreundlich mobil Im heurigen Schuljahr war die HTL Partnerschule des Landes Oberösterreich im Bereich Mobilität. Ziel dieser Partnerschaft war und ist es, die Vorteile umweltfreundlicher Mobilität im Bewusstsein zu verankern. Dazu hat sich das „Mobilitätsteam“ gebildet, mit Christian Kogler als Koordinator, Reinhard Humer, Hermann Krammer, Walter Rodenheber und Martin Forster. In Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis wurden verschiedene Aktivitäten organisiert. Gestartet wurde mit einer Umfrage unter allen Schüler/innen über ihre Erfahrungen auf dem Schulweg. Neben der Erhebung von statistischen Daten zu Länge und Dauer des Weges wurde auch nach Verbesserungswünschen gefragt. Denn überfüllte Busse und Züge, lange Wartezeiten, gefährliche Kreuzungen und mangelhafte Radverbindungen machen es jungen Leuten schwer, zu Fans des umweltfreundlichen Verkehrs zu werden. Sicher unterwegs: Die Ergebnisse der Umfrage dienten dem Mobilitätsteam als Grundlage für Aktivitäten. Eine sehr erfolgreiche Kampagne gab es in den ersten Klassen. Experten der Braunauer Polizei referierten zum Thema sicheres Radfahren, erklärten, wie ein verkehrsgerechtes Fahrrad ausgerüstet sein muss und zeigten auf, welche Gefahren mangelhafte Ausrüstung mit sich bringen kann. Und auch für die folgenden ersten Klassen der HTL soll es die Möglichkeit geben mit den „Freunden und Helfern“ über sicheres Radfahren zu diskutieren. Rund ums Rad: Ein Vortrag und sechs Workshops beschäftigten sich im Mai mit dem Thema „Radfahren“. Mehr als 300 Schüler/innen konnten sich informieren, während z.B. unsere Schulärztin über die Notwendigkeit von genügend Bewegung im Alltag sprach, Rudolf Gann sein Rad in Koffergröße faltete oder Josef Kogler, Lehrer an der HLW, einen „Drahtesel“ zum „Lastesel“ machte, indem er ein Fahrrad mit möglichst vielen Taschen und Kisten belud. Außerdem stellte die Firma KTM an diesem Tag einen Prototypen für ein Elektrofahrrad zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor.

Bus, Bahn & Co: Bei einem Tag des öffentlichen Verkehrs am 25.6.2009 wurden 350 Schüler/innen auf die Vorteile der Öffis aufmerksam gemacht: Sie sollten motiviert werden, statt mit Stress und Stau lieber umweltfreundlich unterwegs zu sein. Auch der bessere Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann trainiert werden. Dafür hatte die Post extra einen Bus zur Verfügung gestellt. Das Kommando: „Alle möglichst schnell in den Bus!“ verursachte erwartungsgemäß die nervige SchulbusDrängelei. Was viele aber nicht geglaubt hätten: Beim Einsteigen Ruhe zu bewahren bewirkt, dass alle ziemlich rasch im Bus sitzen. Weitere Aktivitäten zum Thema „Umweltfreundlicher Verkehr“ gibt es im nächsten Schuljahr.

Umweltbewusstsein durch das Mobi-Team

Martin Forster

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Prag 09 Sonntags, halb acht in Simbach. 14 Schüler im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, alle völlig übernächtigt und nur halb bei sich, warten auf den Zug.

Wenn einer eine Reise tut: die 4AHETI in Prag

Anita Kutzenberger

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Mittendrin ich, gut zehn Jahre älter, Klassenvorstand und Organisatorin der Reise,aufgeregt, ob mit den Zügen auch alles passt, und im Moment etwas ratlos, ob ich diesen Haufen tatsächlich nach Prag mitnehmen soll. „Habt ihr auch alle den Pass dabei?“ – „Ähm?! ... nein ... den hab ich jetzt leider ... vergessen.“ Wenn das mal gut geht! Es geht gut, im Großen und Ganzen. „Gut gehen“ bedeutet: Keiner hat gröbere Verletzungen außer vom Rasieren. Keiner geht im Prager Nachtleben verloren. Keiner verliert sich im Alkohol. Und nach Mitternacht sind alle zuhause. Prag hat den Nimbus des Schlaraffenlandes für HTLer: Von hochprozentigem Absinth über Drogen bis hin zu Frauen wird alles auf der Straße feilgeboten. Und dann das Bier! „Oida he, de Hoibe kost do netta oan Euro dreißg, gib da des!“ Dementsprechend wird Interesse vor allem drei Dingen entgegen gebracht: Autos, Frauen, Bier. Unser Reiseleiter bemüht sich redlich, lächelt milde, zeigt schöne Bauwerke, erzählt von Mozart und wird unterbrochen von: „He, schauts eich amoi des fette Auto dort drüben on!“ Und als er erklärt, dass Josef II. das spätere Konzentrationslager Theresienstadt nach seiner Mutter, der österreichischen Kaiserin, benannt hat, ertönt neben mir ein lautes: „Yeah! Österreich!!!“ Just in dem Moment fliegt auch der Arm des grölenden Schülers in die Höhe. Ich ertappe mich dabei, wie ich einen Schritt zur Seite tun möchte um vorzugeben, nicht zur Gruppe zu gehören. Stattdessen appelliere ich, wieder einmal, an die Vernunft meiner Schüler: Sie möchten sich doch bitte vorstellen, wie das Grüppchen aus der VerantwortlichenSicht wirkt. „Naja, stimmt scho“, räumt ein Bursch ein und für eine halbe Stunde sind die Augen etwas offener. Drei Tage später bin ich trotzdem reif für

die Insel. Aber eine siebenstündige Zugfahrt trennt uns noch von der Heimat. Am Ende werden aus den sieben Stunden acht. Wir müssen mehrmals umsteigen und Fragen prasseln auf mich ein: Wo sind wir? Wann sind wir da? Wann müssen wir umsteigen? Wie lange dauert es noch? Wann sollen mich meine Eltern in Simbach abholen? Ich muss aufs Klo! Als die Heimat näher kommt, lässt endlich die Anspannung nach. Ja, es ist alles gut gegangen. Die Burschen sind müde, aber wohlauf. Sie haben viel vom Prager Nachtleben gesehen, aber ebenso viel von der Prager Kultur. Sie waren in den wesentlichen Momenten präsent. Und sie sind im Wesentlichen sehr zufrieden, OBWOHL sie auf Kulturreise waren. Es gibt Gründe, warum einer, ein Lehrer, so eine Reise tut. Damit die Schüler was zu erzählen haben; und damit sie wie nebenbei Weltgewandtheit entwickeln. Damit sie stolz auf sich sein können, wenn sie etwas meistern. Weil der Klassenzusammenhalt wächst, auch darum; und um die Klasse besser kennenzulernen. Vor allem aber tut man es, weil doch viel, viel mehr von der Reise hängen bleiben wird, als es auf den ersten Blick scheint – womöglich sogar ein bisschen von der Kultur.

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Die HTL Big Band auf Erfolgskurs Was kaum jemand erwartet: eine Bigband an einer HTL, deren Mitglieder sich ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern unserer Schule zusammensetzen. Auch in diesem Schuljahr spielte sich unsere HTL Big Band wieder in die Herzen ihrer stetig anwachsenden Fangemeinde aus Schülern, Lehrern und externen Gästen der Bereiche Industrie, Politik und Schulbehörde. Die noch junge Formation wurde am 22. November 2007 mit damals 20 Mitgliedern von Dipl.-Ing. Toni Herrmann gegründet. Trotz der Abgänge von 8 Musiker(innen) zum Schuljahresende 2007/2008 konnte die Kapelle heuer auf 23 Mitglieder ausgebaut werden. Eine beständige Probenarbeit und viel Spaß am Ausfeilen grooviger Rhythmen waren die Basis für recht erfolgreiche Auftritte. So wurden am Tag der Offenen Tür, am Infonachmittag und anlässlich der Jobbörse die vorgetragenen Stücke mit anhaltendem Applaus belohnt. Unvergesslich bleibt der Auftritt im Outfit der Blues Brothers bei der Abschiedsfeier unseres AV Siegfried Eckart im März, der das Publikum bei Soul-Rhythmen zum Mitklatschen animierte. Für die im Swing-Stil umgeschriebene Eigeninterpretation der Landeshymne konnte unsere Band sogar einen Wettbewerbspreis aus den Händen von Landeshauptmann Dr. Pühringer entgegennehmen. „Der Zusammenhalt unserer Musiker(innen) und überhaupt das ganze Bandklima ist

fantastisch“, schwärmt Toni Herrmann, „Wer einmal in die Band reingeschnuppert hat, der bleibt“. So ist es auch zu erklären, dass einige Absolventen des letzten Schuljahres der Big Band weiterhin die Treue halten und zu Proben oder Auftritten erscheinen. Die Band wandelt sich somit auch zu einem interessanten Treffpunkt für Schüler und aktuelle Berufseinsteiger. Grundsätzlich ist es für den Weiterbestand der Kapelle enorm wichtig, jedes Jahr neue Mitglieder zu finden. „Auch heuer verlieren wir mit 9 Absolventen wieder ca 40% unserer aktiven Musiker(innen) und müssen die Band wie jedes Jahr neu ausrichten“, so Toni Herrmann. Er appelliert daher an alle Instrumentalisten, insbesondere der unteren Jahrgangsstufen, die Freude an Musikstücken weit ab von traditioneller Blasmusik haben, bei der Big Band mitzumachen.

Erstaunliche Töne an der HTL

Als Gegenleistung gibt’s jede Menge Spaß in einer fach- und klassenübergreifenden Schülergemeinschaft, ein Bandleiberl mit HTL-Emblem und aufgesticktem Namen und die Garantie, an vorderster Front bei Schulveranstaltungen mitwirken zu können.

Anton Herrmann

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Eine Himbeer-Erdbeer-Limo, bitte! Unter der Aufsicht von AV Wagner und der 1DHELI experimentierten Ranshofner Volksschüler/innen am 27. April im Octopus-Labor. Sie lernten dabei, dass Chemie nicht nur Spaß macht, sondern auch schmeckt.

Als die Hälfte unseres ersten Schuljahres an der HTL vorbei war, wartete eine Überraschung auf uns. Ein Teil von uns sollte mit einer Klasse der VS Ranshofen im „Octopus-Labor“ Experimente durchführen: Dinge wie Kaugummi untersuchen, Limonade brauen oder Buntstifte analysieren standen auf dem Programm. Der Altersunterschied zwischen den Volksschüler/innen und uns wurde relativ schnell deutlich, er machte sich in vielem bemerkbar. Für uns HTLer ist der Umgang mit einer Pipette einfach, Chemikalien sind Alltag, doch für die Volksschüler war das alles Neuland. Doch nicht nur ihnen machte es eine Menge Spaß, die „perfekte“ Geschmacksmischung für eine Brauselimonade zu finden. Und die Tat-

sache, dass beim Filzstift fast alle Farben Mischfarben sind, bedeutete für die „Kleinen“ Faszination pur. Dass man mit Blüten und Brennspiritus zwischen Säuren und Laugen unterscheiden kann, beeindruckte die jungen Chemiker sehr. Sie alle waren mit vollem Elan bei der Sache und angesichts der Konzentration konnte es schon vorkommen, dass ein Kaugummi, aus dem eigentlich nur der Zucker gekaut hätte werden sollen, versehentlich verschluckt wurde. Auch wir in der HTL erfuhren Neues, zum Beispiel, dass selbst so genannte „zuckerfreie“ Kaugummis zu mehr als 50% aus Zucker und Ähnlichem bestehen. Uns machte jedes Experiment mit den Volksschüler/innen Freude, denn sie waren nicht nur wissbegierig, sondern auch lieb und, zum Spaß aller, doch nicht ganz so „erwachsen“, wie sie gern gewesen wären. Der Halbtag als Kleingruppenbetreuer im Octopus-Labor hat sich ausgezahlt, denn er brachte Abwechslung in unseren Schulalltag. Er bestand aus einer super Mischung aus Spaß und dem nötigen Ernst, bescherte uns neue Erfahrungen und brachte uns zum Schmunzeln.

Die Volksschule zu Besuch an der HTL

Madlene Sternbauer

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Mitten aus der Lesung Am Internationalen Tag des Buches trug der bulgarisch-österreichische Schriftsteller Dimitre Dinev vor rund 300 Schülern und Schülerinnen vor. Amadeus Lobe war dabei.

Lesung anlässlich des Internationalen Tages des Buches

Amadeus Lobe

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Es ist Freitag, der 24.04.09. Obwohl an diesem Tag laut einer nicht zurückverfolgbaren SMS ein Streiktag für alle Schüler/ innen ausgerufen wurde, befinden sich erstaunlich viele Schüler/innen der HTL Braunau in deren Aula. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich dabei um einen Sitzstreik. Doch wenn man in die Gesichter der Schüler/innen sieht, welche alle ihre Blicke nach vorne gerichtet haben, bekommt man Zweifel. Sind junge Menschen bei ihrem ersten richtigen Streik, der nicht gegen ihre Eltern geht, nicht ein wenig unruhiger, nervöser, motivierter oder gespannter? Nicht einmal Parolen werden gebrüllt. Nur ein Einziger redet. Dieser Jemand sitzt ganz vorne. Mit einem Auge auf sein Publikum, mit dem anderen auf ein Buch konzentriert. Dieser Jemand heißt Dimitre Dinev. An seinem Akzent kann man erkennen, dass er ursprünglich aus einem anderen Land kommt. Er ist geborener Bulgare. Auch in dem Buch, aus dem er vorliest, geht es um Bulgaren. Dieses Buch hat Dimitre Dinev selbst geschrieben und es heißt: „Ein Licht über dem Kopf“. Obwohl sein Deutsch nicht perfekt ist, ist es an-

genehm, ihm zuzuhören. Jetzt ist auch klar, um welche Veranstaltung es sich hier handelt: eine Lesung. Wahrscheinlich ist dies nicht seine erste Lesung, denn sonst hätte ihn das Mikrofon aus der Fassung gebracht. Im Gegensatz zu den Schüler/ innen streikt dies nämlich schon. Nach einer Stunde wird es zunehmend lauter. Man merkt, das Interesse schwindet. HTLer sind nicht gerade für ihre Geduld in Sachen Literatur bekannt. Ein Lehrer geht die Reihen ab und ermahnt Schüler. Es wird wieder ruhiger. Nach der Lesung ist noch Zeit für Fragen. Dinev wird gefragt, ob die Charaktere, welche die Hauptrolle in seinem Buch spielen, etwas mit ihm zu tun haben. Er muss lachen. Auch die Frage, ob er in Bulgarisch oder auf Deutsch träume, amüsiert ihn. Seine Antwort erheitert hingegen das Publikum. Dinev meint, Träume würden in einer übergeordneten Sprache geträumt. Einen Orgasmus habe man auch nicht in einer speziellen Sprache. Nachdem alle Fragen beantwortet sind, wird noch die Chance geboten, ein signiertes Buch zu erstehen. Der Andrang ist nicht sehr groß. In diesem Falle wird dann doch gestreikt.

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Schüler werden gefragt: Wer war Anton Maria von Webern? Schüler: …..???? Lehrer: Hat jemand den Namen Anton Maria von Webern schon mal gehört? Schüler: …. (nach einiger Zeit).. i konn jo net jeds Weibaleit kenna, des amoi gebn hot!!

Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten

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Momentaufnahmen vor dunklem Hintergrund „Light Writing“ heißt ein neuer Trend in der Digitalfotographie. Der Fotokurs von Romana Fiala griff diesen Trend auf und widmete dem Thema einen seiner Projekttage. Die Teilnehmer/innen waren mit Begeisterung dabei.

Experimentelle Fotografie

Mathias Stöckl

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Neue Möglichkeiten zu entdecken und eigene Wege zu gehen, das war mir schon immer ein großes Ziel: etwas Neues zu schaffen, etwas Einzigartiges zu kreieren. Die Fotokurse an der HTL bieten eine gute Gelegenheit, Neues zu lernen, sich technisch zu verbessern und kreativ zu entwickeln. Im Rahmen eines solchen Fotokurses bin ich auf das so genannte „Light Writing“, auch „Light Painting“ oder „Light Graffiti“ genannt, gestoßen. Es gibt wenige Bereiche in der Fotographie, in denen man kreativer sein könnte, keinen Bereich mit mehr Freiheiten, das musste ich sofort nutzen. Ein Objekt, das bei Tageslicht gewöhnlich und langweilig erscheint, kann bei Einbruch der Dunkelheit faszinierend wirken und mit unglaublich vielen kreativen Möglichkeiten behaftet sein.

Beim „Light Writing“ benötigt man zum einen eine Kamera, die eine Langzeitbelichtung zulässt. Am besten eignet sich eine Digitalkamera, denn die liefert die fertigen Bilder gleich, lässt die Ergebnisse sofort überprüfen und hilft, über Verbesserungen nachzudenken. Zum anderen braucht man für diese Art der Fotographie mindestens einen Partner, der das „Light Writing“, das „Schreiben mit Licht“, übernimmt. Dieser Partner zeichnet mit LED-Lampen und Blinklichtern Motive und Skizzen in die Luft, die durch die lange Belichtungsdauer von der Kamera festgehalten werden können. Je mehr Leute an einem Bild zeichnen, desto eindrucksvoller und kreativer kann dieses gestaltet werden. Beim Light Writing entsteht somit innerhalb von ca. 30 Sekunden mit Hilfe einfachster Mittel ein grandioses, skurriles und mit Sicherheit einmaliges Bild.

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Fotografieren und fotografiert werden Dieses Jahr haben wir uns im Fotoworkshop hauptsächlich mit den richtigen Kameraeinstellungen und Fotografietechniken für das „perfekte Bild“ beschäftigt und konnten mit einem Fotografen hinter die Kulissen eines Profis blicken.

Im April fuhren wir im Rahmen des Fotoworkshops mit Frau Fiala nach Passau um einmal etwas „anderes“ zu fotografieren und eine andere Kulisse als die HTL zu haben. Wir trafen uns mit Klaus Kosak, einem Hobbyfotografen, der sich haupt-

sächlich mit Porträtfotografie beschäftigt. Doro aus der 3CHELI und ich konnten uns einige Tricks von ihm abschauen, lernten einiges über Porträts und wurden selbst vor die Kamera „gestellt“. Bei einem Spaziergang durch die Stadt und an der Donau fanden wir immer wieder eine Location, die wir wahrscheinlich nicht als eine passende wahrgenommen hätten, wäre Klaus Kosak nicht dabei gewesen. So entstanden Bilder hinter einem Baum, im Schatten einer Mauer, auf dem Spielplatz und sogar auf einer Fensterbank. Im Großen und Ganzen muss man sagen, dass wir nicht nur viele fototechnische Dinge gelernt haben, sondern auch, uns richtig vor der Kamera zu präsentieren, um ein tolles Bild zu bekommen. Eines ist uns jetzt auf alle Fälle klar: Einen Tag lang Fotomodel zu sein und sich eigene Posen auszudenken, kann schon sehr anstrengend sein.

Fotoworkshop

Katharina Job

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EMO Ein eingehendes Referat sollte die 1BHELI darüber informieren, was ein EMO denn eigentlich ist.

Deutsch-Referat in der 1BHELI

Claudia Breit

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„Emo“ steht im gängigen Sprachgebrauch für „Emotional Hardcore“. Der Begriff „Emocore“ weist genau auf seine Herkunft hin: den Hardcoremusikstil der Punks. Washington, D.C. ist hier als Zentrum dieser musikalischen Entwicklung zu nennen. Auch Bands wie die „Bad Brains“ prägten den Hardcore-Punk aus Washington und verbreiteten dieses musikalische Genre des Hardcores in der gesamten USA. In den 90er Jahren wurde der Begriff EMO zunehmend auch für Bands verwendet, die stärkere Einflüsse aus dem Bereich des Indierock in ihre Musik integrierten. Georg Petitt erklärte den Begriff EMO als Hochzeit zwischen Hardcore und Grunge – mit Indierock als Vater der Braut, der für die Hochzeit bezahlt. Als gesangliches Element wurde das charakteristische „Schreien“ von Kurt Cobain (dem Sänger von Nirvana) übernommen. Dieses „Schreien“ entwickelte sich im Emocore zum Screamo. Man könnte es frei übersetzen mit „Schrei-Gesang“. Die jugendlichen Emos haben die Musik Emocore für sich entdeckt, die moralische Einstellung teilweise übernommen und mit neuen modischen Elementen ergänzt. In den letzten Jahren konnte man vermehrt einen Wandel in der Jungendkultur beobachten. Wohl kaum eine Jungendkultur erlebt derzeit einen so starken Zulauf, wie die Emo-Szene. Gleichzeitig ist die

Kultur massiven Anfeindungen ausgesetzt, von täglichen Übergriffen in Amerika bis hin zur Diskussion über ein Verbot der Emo-Mode in Russland. Für mich bedeutet Emo-Sein, über die negativen Erlebnisse und die Fehler im Leben tiefgründig nachzudenken, mehr als es vielleicht andere Menschen tun würden Nun zum Äußeren der Emos: Emos wollen auffallen. Zusammen. Das typische Emo-Outfit beginnt bei dem richtigen Haarstyling. Die Haare sind meist schwarz, mit tiefem Seitenscheitel und oft mit grellen Strähnen oder toupiertem Haar perfektioniert. Dunkelgeschminkte Augen sowie Piercings und Tattoos allover werden als Hingucker verwendet. Weiter geht es mit der Kleidung: Meist tragen Emos gestreifte, gepunktete, karierte, Sternchen-, Herzchen-, Totenkopf-, kirschgemusterte Oberteile und runden es mit einer Röhrenjeans ab. Beschuht sind Emos oft mit Vans, Converse oder sogenanneten „Adidas-Oldschool-Sneakers“. Es gibt unzählige Witze über Emos, z.B.: „Welche Jahreszeit ist die schlimmste für einen Emo? – Winter, da die Tränen ständig einfrieren!“ Diese Witze findet man auf Seiten über Emos im Internet, die derzeit für neue Kommentare gesperrt wurden, da diese immer beleidigender wurden.

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Damals war ich drei Ein HTLer ändert die Perspektive und wird wieder Kind.

Alleine sitze ich draußen in der Sandkiste und spiele mit meinem Traktor und meinem Bagger. Mein Bruder geht schon in den Kindergarten. Mann, darauf freu ich mich auch schon sehr. Papi und Mami sind auch nicht da, ach, der Traktor ist blöd, ich will nicht alleine spielen. Drinnen ist Papi und baut was. Mami tut kochen. Ich gehe jetzt zu Papi, weil mit dem ist es immer toll. „Bub, ich baue gerade die Vorhangstange zusammen.“ Keine Ahnung, was eine Vorhangstange ist. „Also geh wieder spielen!“, sagt Papi. „Ich mag aber jetzt nicht spielen“, denke ich, „alleine ist spielen gaga!“ Papi ist auch blöd, ich mag ihm helfen, aber Papi mag nicht, dass ich ihm helfe. Aber Papi hat immer gesagt: „Du bist ein Mann und Männer heulen nicht!“ Also verdrücke ich mir das Weinen und reibe mir dir Augen. Plötzlich sehe ich etwas Graues mit einem Köpfen drauf und nehm es in die Hand. Papi sagt: „Lass bitte die Schrauben liegen.“ Keine Ahnung, was er mit Schrauben meint. Also gehe ich mit den grauen Dingern aus dem Wohnzimmer. Vielleicht kann man ja damit toll spielen? Hm ... mal überlegen. Ah, da sind ja zwei Löcher in

der Wand. Da kann man die Dinger sicher gut reinstecken. Also gehe ich da hin, nehm die zwei Dinger in je eine Hand und steck sie in die zwei Löcher, die so lustig wie eine Schweinenase aussehen. AUA! Das hat weh getan! Das Kribbeln und Brennen zieht den ganzen Arm hoch, also lass ich die Schrauben fallen. Das mit den Männern, die nicht weinen, ist mir jetzt auch egal. Es tut sooo weh. Ich fange zu schreien und zu heulen an. Jetzt kommen Mami und Papi hereingestürmt, packen mich und halten mir die Hände, die jetzt irgendwie ganz rot sind, unter das Wasser. Mami und Papi sind sooo gescheit. Warum wissen die immer, wie ich mein Wehweh wieder wegkriege? Aber jetzt wird Mami böse: „Schlimmer Bub! Das darfst du nie, nie, nie wieder tun, okay?“ Mami ist blöd, ich weiß ja eh, dass ich es nicht mehr tun werde, wenn es aua-aua macht! „Komm Bub“, sagt Papi, „Zeit fürs Bettchen.“ Ich höre zu weinen auf, weil es nicht mehr so weh tut und lege mich schlafen. Heute ist irgendwie alles blöd.

Schülerarbeit aus der 1DHELI

Fabian Scheipel

© Valentin Moser, 2BHMEA

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Dankbarkeit

Gedanken eines Schülers im Rahmen des Religionsprojektes

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Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Wolken, Blumen, Gras, Staub, Käfer, Spinnen, Hunde, Luca, Janosch, Türen, Nirvana, Soulfly, Bob Marley, Papier, der Kaktus auf meinem Schreibtisch, mein Schreibtisch, der Flachbildschirm der draufsteht, die Clown-Puppe die mich angrinst, Lautsprecher, Funk-Tastaturen, die blaue Kerze da hinten, „After Sun Lotion“, Benjamin Blümchen, mein Snowboard, In Flames, Strom, mein PC, der Müll der aus meinem Zimmer MEIN Zimmer macht, die Poster die meine Wände schmücken, die Gitarren die an der Wand lehnen und der Sache Sinn geben, das Schlagzeug das genügsam meine Malträtierungen erträgt, der kaputte Modellflieger an dem so witzige Erinnerungen hängen, meine „Trophäen-Sammlung“ die ich bei Konzerten abgestaubt hab, des Hans-Söllner-Merchandise-Poster das ich gefladdert hab, die ausgeschnittenen „Knallfroschs-Freunde“-Schnipsel die mich immer wieder zum Lachen bringen, die Aloe-Vera Pflanze die ich seit einem Jahr nimmer gegossen hab die aber trotzdem wächst, die Schuhe die mich durch so viel getragen haben, der uralte Fahrradcomputer der mich an viele schöne Stunden auf meinem Fahrrad erinnert, die Couch in meinem Zimmer die so vielen Leuten Nachtquartier wurde, die Fishbonehose die mehr mitmacht als gut für sie ist, meine Tätowierung die mich immer an mich erinnert, mein Auto weils schiach ist aber meins, die afrikanische Statue weil sie mir zeigt wies anders sein könnte ... mein Augenlicht, mein vollständiger Körper, meine Finger die sich unermüdlich mit irgendwelchen Musikinstrumenten abplagen müssen, meine Ohren die mir Welten eröffnen, meine Hautfarbe die mir viele Probleme erspart, die Tatsache dass ich gesund und von allem Groben verschont bin, die Schmerzen die mir hin und wieder zeigen müssen dass ich noch lebe. Meine Eltern die sicher nicht

perfekt sind aber aus mir gemacht haben was ich bin, meine Geschwister dies mir nie leicht gemacht haben für die ich aber mein Leben geben würde, meine Freunde die mir immer wieder zeigen wer ich bin und neue Türen aufstoßen die ich allein niemals finden würde, meine „Feinde“ die Farbe in mein Leben bringen, mein Opa mein Opa meine Oma meine Oma die ein absoluter Quell an Weisheit sind ohne es nur zu ahnen, der Heidi dass sie mich einfach mitnimmt, dem Daniel dass er da ist wenn man ihn braucht, dem Jeremia der mich mehr geformt hat als jeder andere, dem Pepi weil er bei jedem Blödsinn dabei ist, der Lisa meiner ersten großen (Kindergarten-)Liebe, dem Milan der auch nur ein Kind war, dem Vitus und der Nane die beide so wahnsinnig liebenswürdig sind, dem Hati der auch nur eine harte Schale hat, den Lehrern die in Schülern mehr als Namen Katalognummern und Noten sehen, meinem Schlagzeuglehrer weil er nicht den Profit sondern den Schüler sieht, Jimi Hendrix weil er einfach der Beste ist. Ich bin in Europa geboren, mir steht alles offen, ich bin geistig frei genug um ein wenig über manchen Tellerrand blicken zu können, darf mir selber meine Meinung bilden auch wenn ich dafür verfolgt werde, hab genug zu fressen und sehs als selbstverständlich dass ich morgen übermorgen und in einer Woche noch lebe, ich kann was ändern, ich kanns mir leisten, ich hab Hobbys die Sinn schaffen, ich darf Fehler machen und muss nicht mal draus lernen, ich kann faulenzen wenn ich will, ich darf ich sein ... Danke

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Software Engineering

Robotics

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The Watershine Affair (4BHELI) Ein Spaziergang im Park, was kann da schon passieren? Doch mit dieser Annahme liegt man falsch. Wenn man erst einmal diesen Film gesehen hat, geht man nicht mehr einfach so im Park spazieren.

HTL goes Hollywood: Filme aus dem Allgemeinbildenden Projektunterricht

Es beginnt mit einem Spaziergang im Park. Fr. Gadringer macht eine sehr interessante Entdeckung. Ohne zu zögern ruft die aufmerksame und neugierige Fr. Gardringer die Polizei an. Die etwas unmotivierten Polizisten Edward Hartman und Leonard Weichmann treffen am Unfallort ein und beginnen mit der Beweisstücksammlung. Die beiden Polizisten suchen Zeugen, die etwas gesehen haben könnten, und finden den verwahrlosten Herrn Niklas. Er ist ihnen eine große Hilfe

und kann sehr viel über den Mordfall sagen. Die beiden Beamten greifen auf eine sehr gut ausgebildete und hübsche Kollegin zurück, Dr. Agathe. Sie untersucht die Leiche in ihrem Labor und findet etwas äußerst Interessantes. Scharfsinnig kann sich Dr. Agathe an einen Zwischenfall erinnern. Etwas unerwartet rutscht der Pfarrer in diese Misere. Wie wird es ausgehen? Kann der Pfarrer in diesem verzwickten Fall helfen? An was konnte sich Dr. Agathe erinnern? Können die Beamten den Fall lösen? Crew: Cornelia Aicher, Maria Asamer, Sandra Gerner, Julia Gruber, Peter Penzenstadler, Christina Piberger, Isabella Schmid, Daniela Traiblmair

Ocean‘s Six (4AHETE)

Ein ominöser Auftraggeber stiftet 6 junge Draufgänger, die ihre Zeit bevorzugt in der Gesellschaft von Poker, Zigarren und Alkohol verbringen, zu einem Coup an. Sie sollen, für viel Geld natürlich, eine Kaffeemaschine aus der HTL Braunau stehlen. Der Haken dabei: Die Kaffeemaschine steht im Relikammerl und dieses ist gut bewacht. Auch in die Schule ist nur schwer hineinzukommen. Zwei der jungen Männer schaffen es aber, sich als Asbestprüfer Zugang zur HTL zu verschaffen und das Sicherheitssystem zu knacken. Der Einstieg über Keller und

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Dachterrasse ist daraufhin nur noch ein Kinderspiel – gäbe es da nicht gewisse Pannen, etwa, dass sich die Crew in den Gängen verirrt. Zwei Türsteher vor dem Relikammerl müssen noch unschädlich gemacht werden, dann haben die Gangster ihre Beute im Auge und freuen sich auf ... Nespresso, what else? Crew: Gerald Emersberger, Tobias Kriechhammer, Leonhard Moser, Sebastian Paischer, Thomas Piereder, Martin Schalk

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Narziss – Beschlagene Gedanken – Musikvideo (4AHETE) In Stillstand verzaubert, regungslos im Wasser. Tief und dunkel, dem kalten Grunde nah. Meine beschlagenen Gedanken ziehen Kreise.

Meine beschlagenen Gedanken ziehen Kreise. Dumpfes Pochen in meinen Ohren. So lausche ich dem Klang. Dem Klang der Stille, die mich bestimmt. Und unaufhaltsam sinke ich weiter.

Dumpfes Pochen in meinen Ohren. So lausche ich dem Klang. Dem Klang der Stille, die mich bestimmt. Ein Zucken ungehörter Liebe, mein Kopf, mein Geist, mein Herz so schlägt. Vergeht auch dieses Gefühl so schnell? Ich sinke.

Du hältst mein Herz, das halb zerbricht, dem sehne ich entgegen, was hättest du mit deinem Glanz. Wenn du gerade so frisch das Leben lässt. Und unaufhaltsam sinke ich weiter. Meine beschlagenen Gedanken ziehen Kreise.

Du hältst mein Herz, das halb zerbricht, dem sehne ich entgegen.

Crew: Dominik Billinger, Florian Mayr, Armin Steinberger, Michael Vogl, Thomas Wojak

HTL goes Hollywood: Filme aus dem Allgemeinbildenden Projektunterricht

Die 10 Gebote (4AHELI)

Nach drei mehr oder weniger erfolgreich absolvierten Arbeiten im Projektunterricht fand unsere Gruppe den standardmäßigen Projektablauf uninteressant und uneffektiv ist. Darum entschlossen wir uns, im Religionsprojekt etwas Kreativeres als in unseren vorhergehenden Projekten zu machen. Nach einigen Überlegungen sind wir auf Lego gekommen und beschlossen uns für einen Legofilm bei Herrn Planizter einsetzten. Natürlich konnten wir in Religion nicht drehen, ohne einen religiösen Inhalt einzubauen. Also nahmen wir die 10 Gebote als Vorlage. Wir wollten diese Gebote satirisch und sarkastisch vor dem

Hintergrund unserer Gesellschaft beleuchten. Zum Teil ist uns das auch gelungen, jedoch auf eine eher makabere Art und Weise, da der von uns gezeigte Gott nicht sehr feinfühlig mit unseren Legomännchen umging. Das Projekt war sehr aufwändig und wir nahmen uns mehrere Stunden der Freizeit, um es abzuschließen. Dafür gehört es für mich zu den lustigsten und auch erfahrungsreichsten Themen, die wir hatten und wir haben dabei für das Leben gelernt. Crew: Stefan Danecker, Robert Eichberger, Ferdinand Paster, Maximilian Prexl, Stefan Sesser, Ruhollah Strobel

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Media Engineering für Publicity-Zwecke Die 3BHELI sorgte in diesem Schuljahr für große multimediale Auftritte. Von Werbevideos für die HTL bis zu Firmenpräsentationen war da alles dabei. Mädchen an der HTL – ein Werbefilm Noch mehr Mädchen in der HTL – da muss ich hin! Das dachten sich die Schülerinnen und Schüler der 3BHELI im November bei den Mädchen-Technik-Tagen.

Großer Auftritt für die 3BHELI

Hintergrund für ihr „Interesse“ war ein Auftrag im Rahmen des Laborunterrichts: Sie sollten einen informativen Werbefilm über Frauen an der HTL drehen. Mädchen an den verschiedensten Orten der Schule, an der Drehbank ebenso wie im EDVKammerl, mussten von da an die mehr oder weniger aufdringlichen Kameras über sich ergehen lassen. Doch ihrer Begeisterung und ihrem Interesse tat das keinen Abbruch, und die Videos bringen das sehr deutlich zum Ausdruck. Zu sehen sind diese auf YouTube. „Neukirchen erleben“– eine Präsentation Anlässlich der Gewerbeausstellung „Neukirchen erleben“ regte Wilhelm Fellner vom Wirtschaftsbund Neukirchen an, eine Präsentation aller dort vertretenen Firmen zu erstellen. Im Rahmen der Unterrichtsfächer FTKL, MDS und Labor machte sich die 3BHELI

Johann Silberhumer

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unter der Leitung von Georg Kreilinger und Johann Silberhumer daran, diesen Auftrag auszuführen. In MDS wurden E-Mails an die betreffenden Firmen versendet, um Unterlagen zu akquirieren. In einigen Fällen wurden persönliche Kontakte zwischen Schüler/ innen und Unternehmern hergestellt. Bei diesen Treffen wurde Informationsmaterial ausgetauscht, es wurden Fotos geschossen und Videos gedreht. In FTKL und dem Fach Labor sowie in der Freizeit wurden die Ergebnisse optisch aufbereitet. Das Ergebnis war eine viel beachtete Präsentation direkt vor Ort, die den Besuchern der Ausstellung einen Überblick über das Schaffen von ca. 40 Firmen vermittelte. Arno Kaltenhauser vom Wirtschaftsbund Neukirchen bedankte sich in seiner Festrede bei den Schüler/innen der HTL Braunau für ihr Engagement. Die Veranstalter belohnten diese Arbeit mit einer finanziellen Anerkennung. Den Schüler/innen selbst bot das Projekt einen sehr authentischen Einblick in die reale Arbeitswelt, weil es sie auf quasiberuflicher Basis arbeiten ließ.

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Trabi und hässliches Entlein Videos professionell zu drehen und zu schneiden lernte die 4BHELI in einem einwöchigen Video-Workshop. Den passenden Input dazu lieferte die ORF-Mitarbeiterin Linda Juhn.

Die ersten Ideen zu den Videos entstanden in den Fächern FTKL und TINF. Daraus entwickelten die Schülerinnen und Schüler der 4BHELI Storyboards, die von Linda Juhn, einer Mitarbeiterin beim ORF Salzburg und tätig im Bereich Regie, unter die Lupe genommen und korrigiert wurden. Die Schülerinnen und Schüler lauschten interessiert ihren Einfällen und Ideen und setzten sie beim Videodreh in die Tat um. An Kameraeinstellungen, Utensilien, Licht-

einfall, Drehort usw. wurde gefeilt. Unter Titeln wie „Durch Energy zum Erfolg“, „Hässliches Entlein und schöner Schwan“ oder „Trabi is the best“ wurden Filme voller Action, Spannung und überraschenden Wendungen gefilmt und geschnitten. Die Ergebnisse wurden, wie fast jedes Jahr, vor verschiedenen Klassen präsentiert und die Qualität der Filme wurde mit viel Applaus honoriert.

Videoworkshop, 4BHELI

Aus einem E-Mail: Ich schicken Ihnen der leicht verspätete Aufsatz „Was ich über die Zukunft der atholischen Kirche denke“ und hoffe dass dieser Aufsatz nicht zu viele Schreib und Gramatikfehler besitzt. mfg

Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten

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A pupil‘s dream: Teacher is dead

Lidija Gauzanovic

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Homework by Lidija Gauzanovic

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A pupil‘s dream: Teacher is dead

Lidija Gauzanovic

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Homework by Lidija Gauzanovic

You want to know the end of the story? How about reading the book yourself? By the way, it is available in our library. Ask one of our librarians. As this is an individual and very special homework, mistakes were not corrected.

Lidija Gauzanovic

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Eine Entwicklung Die HTL vermittelt gutes technisches Grundwissen, das ist klar. Doch man kann dort auch Hobbys und Interessen verfolgen. Ich habe diese Möglichkeit angenommen und bin vor allem im Bereich der Fotografie ein Stück gewachsen.

Eine fototechnische Entwicklung

Michael Puttinger

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Schon als kleines Kind faszinierte mich die Kunst des Fotografierens und vor allem das große metallene Ding, das Papa um den Hals geschnallt hatte und das ab und zu mal „klick“ machte. Konkret wurde meine Leidenschaft aber ab der zweiten Klasse HTL, als ich mir zu Weihnachten eine wasserfeste Kompaktkamera wünschte – wasserfest nur deswegen, weil ich zu dieser Zeit begeisterter Fischer war und schon zwei Handys im Fluss ihr Dasein beendet hatten. Zu meiner großen Freude durfte ich am Weihnachtsabend ganz stolz eine kleine Pentax-Kamera in Händen halten. Zu dieser Zeit veranstaltete die Schule gerade einen Fotowettbewerb und ich machte mich daran ein gutes Foto dafür abzuliefern. Meine Einreichung erreichte zwar nicht

den ersten Platz, aber auch der Kinogutschein ehrte mich sehr. Ein noch viel größerer Gewinn war für mich jedoch, dass nach diesem Wettbewerb ein „Fotoworkshop“ unter der Leitung von Frau Fiala ins Leben gerufen wurde, bei dem ich mit Freude mitmachte. Bald darauf sprach mich HerrPlanitzer an, ob ich nicht Lust hätte beim Tag der offenen Tür Fotos zu schießen. Damals war mir gar nicht bewusst, dass mit meiner Einwilligung meine Karriere als „Haus-& Hoffotograf“ der HTL Braunau begann. Mein Aufgabenbereich erstreckte sich vom Fotografieren bei Schulveranstaltungen über die Suche nach interessanten Motiven für Titelfotos bis hin zur Bebilderung unserer Schulzeitung und der Presseaussendungen. Nebenbei bildete ich mich im Rahmen des

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Fotoworkshops weiter, was Kamera- und Bildtechnik anbelangt, und ich nahm beim Fotowettbewerb „Alles Fliegt“ teil, wo ich mit einen dritten Platz und damit einen spektakulären Segelflug gewann. Im Zuge einer Sommerakademie zum Thema Fotografie als Kunst konnte mir der Fotograf Reinhard Winkler so einiges beibringen. Er bot mir Einblick in eine mir bis dahin unbekannte Art der Fotografie. Nach wie vor stehe ich in Kontakt zu diesem Linzer Fotografen, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass ich versuche eine eigene Sprache in meinen Bildern zu entwickeln. Seitdem habe ich meine Kamera auch (fast) immer bei mir. Fotos, die während bzw. nach diesen lehrreichen zehn Tagen entstanden, reichte ich gegen Ende letzten Jahres bei der Jugend-Fotografie-Staatsmeisterschaft ein, bei der ich den 31. Rang belegte.

Am Beginn dieses Jahres nahm ich im Rahmen der Begabungsförderung an dem Medienworkshop „Europa erschreiben“ teil und lernte viel zum Thema Journalismus. Ich konnte sogar ein Interview mit Foto von Ex-Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer auf standardonline veröffentlichen. Mein letztes bisheriges Großprojekt beschäftigte sich mit traditionellem Handwerk in meiner Heimatgemeinde. Weil mich die leider aussterbenden Künste der Hutmacherei, der Trachtenschneiderei oder der Schusterei schon immer interessiert hatten, verewigte ich sie in einem Fotobuch mit dem Titel „Von Kopf bis Fuß“ – Traditionelles Handwerk aus Uttendorf“. Die Besucher einer Ausstellung waren davon begeistert und auch ich selbst hatte viel Spaß daran gehabt, dieses Werk umzusetzen. Jetzt blicke ich zurück auf eine tolle HTLZeit, die ganz und gar nicht nur vom technischen Schulalltag geprägt war. Stattdessen gab es eine gute Mischung aus angenehmem Unterrichtsklima und einem großen Angebot an Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Ich danke allen, die mich während meiner HTL-Laufbahn in verschiedensten Bereichen förderten.

Eine fototechnische Entwicklung

Michael Puttinger

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Die Geschichte von Pepi und Mare Im Rahmen des Allgemeinbildenden Projektunterrichtes produzierte die 4AHETI vor Weihnachten ein Krippenspiel der etwas anderen Art.

Ein Krippenspiel für die HTL

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Erzähler: Es ist Winter, genau genommen eine dunkle Winternacht. Wir befinden uns am Rande einer kleinen Stadt in Österreich. Auch ein fremdländisch aussehendes Paar zieht durch die Gassen. Josef und Maria, so heißen die beiden, suchen nach einer Herberge Das Paar ist nicht freiwillig hier. Es hat eine lange Reise hinter sich, denn es kommt aus einem fernen Land mit oft seltsam wirkenden Gebräuchen, einem Land, in dem man sich schon am Morgen bevorzugt von weißer Wurst und hellen Hopfengetränken ernährt. Von dort mussten die beiden wegziehen, denn sie haben gegen die Landessitten verstoßen: Maria war schwanger geworden, noch bevor die beiden geheiratet hatten. Maria: Mia is so koit. Geh … Pepi, woat do amoi, segst eh, i konn nimma so schnä. Josef: Geh weida, Mare, i woaß eh, oba tua hoit net so umadum, donn find ma schnälla wos, wo ma bleibn kinnan. Schau, wenn ma wos gfundn hom, nochand konnst du de glei niedalegn und i kümma mi um ois ondane. Maria: Du woaßt jo gor net, wie des is, wonn ma mit so am dickn Bauch gehn muass. Josef: Nochand hättst di hoit net eilossn mitm heiligen Geist, daunn hättst iazt koan dickn Bauch! Des is ma scho da Richtige, zerst a Kind mochn und donn einfoch obhaun und nimma kumma!

Maria: Säba schuid, wennstas du net hinkriagt host mitm Kind. Maria (bekommt ihre Wehen): Ah! Au, tuat des weh, wos isn des?!? Autsch! Josef: Mare, wos is denn, wos is denn los? Geht’s nu? Geht’s weida? Schau, mia san eh glei do, nur nu a poar Schritte, glei hommas. Murmelt: Mei o mei, des derfma jo goar net sogn, dass du iazt a Kind kriagst, donn nimmt uns jo erst recht koana. (Am Ende landen Maria und Josef aber mit Hilfe eines Postlers in einem alten Postamt:) Josef: Vagätzgott! (In der Zwischenzeit verlassen ein paar Straßen weiter die beiden Schichtarbeiter Josi und Bert erschöpft ihren Arbeitsplatz, trinken mit ihrem entlassenen Ex-Kollegen Eda noch ein Bier und überlegen nach der Sperrstunde, was sie tun könnten:) Josi: Wos is denn jetzt los? Eda: I hob a SMS kriagt. Josi: Do hot a gwissa Engl gschriebn, kennts es denn? Bert: Bin net sicha. Eda: Net, dass i mi erinnern kunnt. Josi: Und der schreibt ma, i soi zum oidn Postamt kumma. Bert: Jo, mia ah! Eda: Ma, und bei mir fliagt grod a Stern-

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schnuppn übers Display, schen! Bert: Steht bei eich a nu so wos mit Friedn auf Erdn??? Josi: Jo, des is woahrscheinlich a SpamSMS oder irgendsoa Bledsinn. Eda: Geh, oba do schau ma hi, do gibt’s sicha a gscheite Party, wenns scho so a schene Sternschnuppn ausschickn. (Bert und Josef überlegen) Eda: Und außerdem is des auf jeden Foi gscheida, ois wie wonn i zu meiner Oidn hoam fohr. Bert: Do werst da wieder wos ohern kina … Josi: Jo, woaß wea vo eich übahaupt, wo as Postomt is? Eda: KEINE AHNUNG! Bert: Wern ma scho finden, gemma amoi Eda: Na, ned! Ned in de Richtung. Hm … irgendwos sogt ma, dass i do woaß, wo ma hi miassn. I GLAUB des is do endn, jo, I bin ma gonz sicha, do is nämlich a vü hella. Bert: Jo, geh hoid moi los! Josi: Warum is in da SMS überhaupt gstondn, dass as Postomt aufglossn is, da Faymann hod doch gsogt, dass olle offm bleim? Eder: Schaun ma moi. Bert: AH, do is jo eh scho.

Josi: Gehn ma moi eine. Erzähler: Die drei betreten das Postamt und sehen mit einiger Verwunderung, dass es dort keine Party gibt, sondern nur einen modrigen, kalten Raum, in dem sich zwei Erwachsene, also Maria und Josef, und ein kleines Kind befinden. Sie werden verwundert, aber freundlich begrüßt. Josef: Servus, wer sats denn es? Bert: Jo, wia homd a SMS griagt, dass do wos los sei soid. Josef: SMS, wos soid denn des sei? Eda: A elektronischer Briaf Maria: Oba mia hom doch go koan Strom ned – und a sunst nix, nur an Hunga und nix zum Essn. (Betretenes Schweigen) Josi: Wos is denn des für a exotischs Kind? Josef: Jo, meins is ned!! Do muast an heiligen Geist frong. Maria: Geh Bepi, her wieda moi auf. Josef: Oba liab is´s eh trotzdem. Schichtarbeiter spielen mit dem Kind: gutschigutschigu etc. Josi: So a liabs kloans Dingal! Bert: Gonz de Mama, wenn mas so anschaut. Josi: Wie soids denn hoaßn? Josef: Do samma uns nu net so gonz einig. De Meine mecht an Buam jo Jesus nenna, oba i mecht wos Gscheits, Hondfestes, so wos wia Vinzenz oder Josef – oder Paule. Bert: Wia gfollat eich denn Bert? Erzähler: Auch 3 andere Herren sind zur selben Zeit auf dem Weg zum Postamt. Sie wissen allerdings noch nicht, dass sie dort landen werden, denn im Moment glauben sie noch, dass ihr Chauffeur die UNO-City in Wien ansteuert. Dort wollen sie an einem wichtigen Wirtschafts- und Finanzgipfel teilnehmen, um wieder einmal lang und ausführlich und mäßig erfolgreich über die Rettung der Welt zu diskutieren. Die drei wichtigen Herrn, Vertreter ihrer noch viel wichtigeren Länder, kommen mit guten Ab-

Ein Krippenspiel für die HTL

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Ein Krippenspiel für die HTL

Anita Kutzenberger

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sichten, aber mit ziemlich wenig Ahnung. Russe: Worum geht es in dem Kongress eigentlich? Amerikaner: Wir gehen dort to change the world! Franzose: Nein, es geht um ein anderes Thema, aber ich habe vergessen, worum. Chauffeur: Oiso i hab ghead, da geht’s um de Finanzkrise, oda? Franzose: Oui! Amerikaner: Oh, yes! Russe: Da! … Aber das ist alles nur notwendig, weil ihr Amis nicht mit Geld umgehen könnt. Franzose: Biensure, immer ihr Amerikaner! Amerikaner: Ja, ich weiß, but we can change the world! (…) Amerikaner: Oh my God! It’s nearly 10 p.m.! Driver, when are we going to arrive at the UNO-City? Chauffeur: Mia san grod über die Grenz bei Braunau gfoahrn. As Navi sogt, nu 2 Minutn. Franzose: Diese moderne Technik wird auch immer unzuverlässiger. Was soll diese Käse?!

Chauffeur: Mei Chef hat gsogt, i muass am Navi nochfoan und des tua i a. Amerikaner: No problem, wenn wir erreichen das meeting rechtzeitig. Chauffeur: Kinnt bled hergeh – oba keine Panik, es gibt monchmoi Wichtigeres, dem ma foign muaß. Oiso, meine Herrn, regn Se se net so auf, mia san nämlich scho do! Bitte alles aussteigen. (Die drei steigen aus) Franzose: He, Fahrer, bleiben Sie … merde! Russe: Straschna, was machen wir jetzt? Amerikaner: Look, there is some light. Maybe diese Leute wissen where we are. Wir gehen fragen. (Auch diese drei Herren landen also bei der kleinen Familie im Postamt und übergeben ihr im Weiteren Geschenke – McDonald´sEssen, Champagner, eine Mütze. Und sie versprechen noch Weiteres: einen Job für Josef, eine Unterkunft und eine Aufenthaltsgenehmigung.) Josef: Geh, es ziagts mi jo bloß auf, wieso soids es ma a Oarbeit besorgn oder a Aufenthoitsgenehmigung?! Russe: Ich weiß auch nicht genau, warum, aber ich möchte das tun. Franzose: Peut-etre wir können nicht retten die Welt heute, aber wir können helfen euch. Russe: Und man muss ja immer klein anfangen. Amerikaner: By the way, wie heißt es denn, das Baby? Bert: Jesus woins ses nenna, wia wenn des

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a gscheida Nom war. I hob eh scho gsogt, dass Bert vü schena is. Josef: Des is ois nu net ausgredt, wie des is ois a wengal kompliziert mitm Nom und mit da Vottaschoft und so. Amerikaner: Wenn ihr sucht nach einem Namen, perhaps you can name it after my uncle: Sam? Franzose: Oder Nicolas – ah, pardon, Nikolaus. Bert: Jojo, oda glei Krampus?! Eda kommt vom Klo zurück und bringt den Chauffeur, nun als Engel verkleidet, mit. Russe: He, das ist unser Fahrer. Franzose: Aber jetzt ich will nicht mehr fahren zur Uno-City. Chauffeur: Pscht! I hätt wos zum Sogn, vom Chef wars. Nämlich: Fürchtet euch nicht, denn ich habe euch eine große Freude zu verkünden. Josi: Wieso redt denn der so gschwoin? Maria: Geh, jetzt sei amoi ruhig und lossn. Chauffeur: Genau. Oiso: Heute ist euch der Heiland geboren, ein Kind, und verherrli-

cht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Frieden bei den Menschen seiner Gnade. Maria: Schen … Chauffeur: Und iazt mog i ma des kloane Kind onschaun, des amoi so wichtig werdn wird. Maria: Mogstas hoitn? Chauffeur (zögerlich): Na, liaba net, des is des Kind vom Chef und wenn i des foin lossat … Josef: Wos??? Vom Chef?? Wer is des? Wer is dei Chef??? Wos hot denn dei Chef mit dem Kind zum tuan?! Erzähler: Werte Zuseher, hiermit befinden wir uns am Ende der Geschichte und es ist alles exakt so geworden, wie es seit zweitausend Jahren geschrieben steht: Maria hat ein Kind geboren und ihm den Namen Jesus gegeben und Josef steht ihr zur Seite. Maria: Pepi, du fongst scho wieda on mit deina bledn Eifersucht. Erzähler: Und während Maria und Josef die ewig gleiche Geschichte mit dem Heiligen Geist durchkauen, bestaunen die Leute von weither das kleine Kind. Große Herrscher verneigen sich vor ihm und kleine Arbeiter und alle sehen sie, dass etwas Besonderes, etwas Großes von diesem Kind und dieser Nacht ausgeht. Eda: Oiso, des is ja ois a wengal gach komisch fia mi heit Nocht, i glaub wirkli, i soid nimma so vü tringa. Bert: A geh ... oiso i find des supa.

Ein Krippenspiel für die HTL

Sabine Schwaiger

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„BUSINESS“ Ein Stück Kultur in Form eines Kabarett an der HTL

Ein Kabarett von Schülern für Schüler

Matthias Fasching

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Ein Lichtkegel. Im Mittelpunkt steht ein Telefon. Es beginnt zu klingeln. Langsam sinkt der Lautstärkepegel im Raum. Das Telefon klingelt weiter. Das Licht im Raum geht aus. Das Telefon klingelt weiter. Ein dicker Mann im Anzug betritt die Bühne, setzt sich, ordnet seine Akten. Das Telefon klingelt noch immer. Er sieht das Telefon an. Es klingelt noch immer. Erst jetzt hebt er ab mit den Worten „Ja? …“. Wir wechseln die Perspektive. Wir wechseln vom Publikum zum dicken Mann im Anzug. Dieser Mann bin ich. Beziehungsweise, ich spiele diesen Mann. Zirka 150 bis 200 Menschen sehen mir gerade zu, wie ich mit einer imaginären Sekretärin am anderen Ende der Leitung spreche. Sie sehen zwar mich, aber nicht die ganze Arbeit und die ganze Zeit, die dahinter steckt, dass ich genau in diesem Moment, in diesem Kostüm, mit diesem Charakter, mit diesen Requisiten auf dieser Bühne stehe und diesen Text sage. Rückblick: Wir befinden uns im April 2008. Knappe 2 Jahre ist es nun her, dass mein Bruder Peter und Lorenz Hruby das Stück „Zu Zweit – Eine Dramödie“ aufgeführt haben. Immer wieder begegnen sie Leuten, die nach einer weiteren Produktion fragen. Das wirkt motivierend und außerdem ist es die letzte realistische Möglichkeit, in Braunau ein Stück auf die Bühne zu bringen. Lorenz studiert bereits seit einem Jahr an der TU in Wien Technische Physik und Peter hat erst vor kurzem die Aufnahmeprüfung an der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München bestanden. Die Wege der beiden werden sich ab Herbst endgültig scheiden. Der Entschluss war nun gefasst, das Ziel, Spaß bei der Sache zu haben, Spaß für die Mitmenschen zu bereiten und alles ein wenig besser zu machen als bei „Zu Zweit“, war schnell gefunden. Aufgabenstellung 1: Ein weiteres Stück

für zwei Personen zu verfassen, die zirka 10 Rollen zu übernehmen und sich noch dazu inhaltlich zu verbessern, wird schwierig. Die Lösung: Frischen Wind in die Sache bringen, ein neues Mitglied für die „Fasching-Hruby“-Produktion finden. Wie der Name auch schon sagt, eben ein Mitglied aus einer der beiden Familien. So fand ich mich nach kurzer Zeit als – mehr oder weniger – „Newcomer“ in den Reihen der Braunauer Jungschauspielerszene wieder. Aufgabenstellung 2: Die Story sollte nicht unbedingt wieder von einer gescheiterten Freundschaft, die in Frustration und Selbstmord endet, handeln. Zudem wäre es vorteilhaft, diesmal mehr den roten Faden zu verfolgen und nicht nur ein reines Feuerwerk von Charakterkomik zu inszenieren. Die Lösung: Nach kurzem Stöbern in etwaigen zu Papier gebrachten Ideen der letzten zwei Jahre und einem Nachmittag, den Lorenz, Peter und ich mit Gedankenspielereien verbrachten, stand die Story in ihren Konturen. Nun mussten die Ideen nur noch gut ausformuliert, tragisch-komisch, und mit im Stadttheater durchführbaren Regieanweisungen aufgeschrieben werden. Aufgabenstellung 3: Wie schon angesprochen, sollte diesmal die ganze Produktion „BUSINESS“ aus der Feder von Fasching beziehungsweise Hruby stammen. Sowohl der lyrischen, als auch der musikalischen. Die Lösung: Peter an die Gitarre, Lorenz an das Mikrofon, ich an das Mikrofon und an das Klavier – obwohl wir praktisch schon alles aufgenommen hatten, entschieden wir uns in den Proben spontan zu zwei musikalischen Live-Acts. 4. und letzte Aufgabenstellung: Obwohl wir uns alle in den wohlverdienten Ferien

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befanden, war es knifflig, Probentermine zu finden, an denen wirklich alle Zeit hatten und, noch wichtiger, bei der Sache sein konnten. Die Lösung: Hierbei kann man nicht wirklich eine Lösung nennen, es ist sich aus unerklärlichen Gründen ausgegangen, dass ich trotz kurzer Vorbereitungszeit auf der Stadttheaterbühne und trotz diverser nebenher laufender Ferialjobs einiger Beteiligten nun am 22. August mit meiner imaginären Sekretärin auf der anderen Seite des Telefons sprechen konnte. Nach kurzer Regenerationsphase spielten wir nun am 6. September noch einmal und stürzten uns wenige Tage darauf wieder in das Alltagsleben, fern von Scheinwerfern und applaudierenden 150 Menschen. Wir vollziehen die zweite Zeitreise innerhalb meiner Dokumentation: Es ist Dezember. Lorenz hat einstweilen sein Studium fortgesetzt, Peter lernt seit 3 bis 4 Monaten an der Otto-Falckenberg-Schule in München und ich habe das Schülerleben in der HTL Braunau kennen gelernt. Bereits seit Oktober spekulieren wir mit einer wei-

teren Abendvorstellung und Schülervorstellungen von „BUSINESS“. So feierten wir am 21. Dezember eine für eine Vorstellung andauernde Wiederaufnahme unseres Theaterstücks, konnten die Menschen doch vom Weihnachtsstress ins Theater holen und füllten somit, zu unserer großen Verwunderung, beinahe den ganzen Theatersaal. Tags darauf, exakt 4 Monate nach unserer Premiere, durften Peter als zerstörte, phlegmatische Hauptperson Buchmann, Lorenz als dessen kaltherziger, existenzraubender Rivale Wagner und ich in zahlreichen Nebenfiguren, wie zum Beispiel Jesus, nun vor 400 Schülern der HTLBraunau auftreten.

Ein Kabarett von Schülern für Schüler

William Shakespeare sagte einmal: „Die ganze Welt ist Theater.“ Gemäß diesem Spruch kehrten wir also nach Weihnachten von der kleinen wieder auf die große Bühne zurück und ich spiele nun statt dem dicken Mann im Anzug wieder den Schüler der HTL Braunau.

Matthias Fasching

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Fußball vom anderen Stern Das heurige österreichweit ausgeschriebene HTL-Fußballturnier stand unter dem Motto „Talentsuche für das Vorprogramm der PÄDAGOGENFUSSBALL-WM in Südafrika 2010“. Ein Jahr vor der Fußball-WM in Südafrika hatten die besten Fußballspieler unter den HTL-Lehrern in Österreich ihre letzte Chance: Sie konnten sich im Rahmen der österreichischen Meisterschaften für die Fußball-WM der Pädagogen qualifizieren, die im Anschluss an die WM in Südafrika stattfinden soll. Leider waren die Scouts der großen internationalen Vereine aus Spanien, England, Frankreich und Deutschland auf den Flughäfen Wien, Salzburg und Linz steckengeblieben, da der Flughafen Braunau wegen des großen Andrangs gesperrt werden musste.

Für die Beurteilung der einzelnen Spieler wurde von Sportwissenschaftern ein eigener Leistungskatalog erstellt, der selbst für Pädagogen verständlich war: Konstitution: Körpergröße / Gewicht x Alter / 100 Körperfett / Muskelmasse Kondition: Gelaufene Meilen / Anzahl der hörbaren Atemvorgänge Technik: Anzahl der Ballkontakte / Anzahl der Annahme und Abspielfehler Zusatzpunkte für: • Torschützen ab 5 Dioptrien • Saubere Fußballschuhe und saubere Dressen • Aussehen und Helligkeit der Haare • Mentale Stärke (siehe Bild!)

Lehrerfußballturnier

Abzüge für: • Stehzeiten am Stück über 3 Minuten • Fouls ohne Entschuldigung • Anzahl der Stürze ohne Fremdeinwirkung • Meckern ohne Grund

Rudolf Draxler

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Allerdings waren schon sehr viele Sportreporter von namhaften Gazetten und TVTeams vorzeitig angereist. So konnte aus der Summe der Meinungen der Fußballfachleute ein Ranking für die FIFA erstellt werden. Aus diesem erfolgte eine Selektion und die Nominierung. Außerdem wurden für dieses Turnier international erfahrene Schiris aus Österreich und Deutschland engagiert, zumal wegen des hohen Leistungsdruckes erhöhter körperlicher und verbaler Einsatz zu erwarten war.

Das Turnier verlief reibungslos und ohne gröbere Verletzungen, und die etwa 600 Beurteilungsbögen wurden sofort nach Turnierschluss ausgearbeitet. Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses wurden alle Mannschaften, deren psychologische Betreuer, Masseure und Schiris von der HTLBraunau zur professionellen Analyse eingeladen. Während die Aktiven ihre Fettpolster und Feuchtigkeitsreservoirs wieder auffüllten, suchten die Juroren nach einem gerechten Urteil. Die Tormannlegende Hans Blocher konnte dann die Siegerehrung vornehmen. Nach dem herkömmlichen Punktesystem wurde die Mannschaft der HTL Hallein Sie-

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ger des Turniers, während sich die siegverdächtige Gastgebermannschaft der HTL Braunau auf Rang 4 einstufen ließ, um keinen Podiumsplatz zu verbrauchen. Zur pädagogisch besten Mannschaft wurde die Mannschaft der HTL Braunau aber eindeutig gewählt, da sie die meisten Zusatzpunkte erreichte und die wenigsten Abzüge nach den oben genannten Kriterien bekam. Leider mussten später zum Entsetzen der Braunauer HTL-Mannschaft die Quartiere in Johannesburg für 2010 wieder abgesagt und die lukrativen Sponsorverträge mit den Sportartikelausstattern wieder gekündigt werden. Das Unterrichtsministerium konnte nämlich keine Dienstfreistellung erteilen, weil das Fehlen dieser begabten Pädagogenkicker das österreichische Schulsystem ins Abseits gestellt hätte.

Lehrerfußballturnier

Rudolf Draxler

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Spätaufsteher Weil er gerne spät aufsteht, sei er Redakteur geworden, obwohl er ausgebildeter Jurist sei. Das erzählte uns Martin Stricker, Chefredakteur im Ressort Außenpolitik, bei unserem Besuch im Verlagshaus der Salzburger Nachrichten. Zwei Klassen, die 4CHELI und die 3AHMEA, fanden sich am 4. März bei den Salzburger Nachrichten ein, wo sie von der Geschäftsführerin Frau Kaindl-Hönig professionell und ausgesprochen liebenswürdig in das Zeitungswesen eingeführt wurden. Anschließend standen uns nicht nur Martin Stricker, sondern auch der Chef vom Dienst, Herr Hermann Fröschl, zur Verfügung.

Medienkunde live bei den Salzburger Nachrichten

Regina Itzinger

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Snack, der großen Anklang fand und äußerst positiv registriert wurde, ging es weiter in die Druckerei. Dort standen riesige, eindrucksvolle Papierrollen, die darauf warteten, bedruckt zu werden. Der technische Vorgang eines Off-Set-Druckes wurden genauso erklärt wie die Tatsache, dass der Salzburger Teil der Kronenzeitung und die Zeitung Österreich im selben Haus gedruckt werden. Erst dann gehen sie getrennte Wege.

Was ist das Aufgabengebiet eines Ressortleiters? Wie kommen die Redakteur/innen zu ihren Nachrichten? Warum bestehen die Salzburger Nachrichten aus zwei Teilen mit unterschiedlichen Formaten? Wie geschieht das Layout? Warum sollen sich Zeitungen alle 10 Jahre ein neues ‚Outfit’ verpassen?

Auch das Haus an sich, das die SN und die Druckerei erste seit wenigen Jahren beherbergt, ist eindrucksvoll. Der Untersberg, an diesem Tag schneebedeckt und sonnenbeschienen wie in einem Werbefilm für Salzburg, schien förmlich im Haus zu stehen.

Auf diese und noch mehr Fragen gab es kompetente Antworten, die Einblicke in den Alltag eines Berufstandes vermittelten, der HTL-Schüler/innen eher nicht so vertraut ist. Nach einem stärkenden

Nach einer Stärkung in der Mensa, die einen Vorgeschmack auf das Leben eines Studenten, einer Studentin vermitteln sollte, begaben wir uns wieder auf den Heimweg.

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Campus HagEnbErg

Explore your talents Größter IT-Standort Österreichs Nur 20 km nordöstlich von Linz 7 Bachelor- und 9 Masterprogramme Vollzeit- und berufsbegleitende Studiengänge Informatik, Kommunikation und Medien Über 1.200 Studierende

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