jahresbericht 2006 - Feuerwehr der Stadt Furth im Wald

March 23, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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JAHRESBERICHT 2006 FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006

Vorwort Über 200 Einsätze pro Jahr sind mittlerweile Normalität bei der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald. Eine immense Zahl von freiwillig erbrachten Stunden im Bereich Übung, Einsatz, Fortbildung u. v. a. ist dazu notwendig – diese Stunden konnten trotz mittlerweile erheblicher Defizite im ehrenamtlichen Bereich erbracht werden. Diese Tatsache erfüllt mich als den Verantwortlichen mit Stolz und sie ist landauflandab sicher nicht mehr selbstverständlich. Der neue Gerätewagen-Atemschutz hat sich seit seiner Indienst-Stellung bereits bei mehreren Einsätzen hervorragend bewährt – ein weiterer Service für alle Feuerwehren im Landkreis Cham. Weiterhin ungelöst ist das Problem „Platzmangel“ in der Further Feuerwache – die weitere positive Entwicklung der Further Feuerwehr hängt davon ab. Wir hoffen daher auf einen baldigen Durchbruch. Erfreulich – wie auch bereits in den letzten Jahren - ist auch dieses Jahr die gute und stetige Aufwärtsentwicklung der Bambini- und Jugendgruppe. Mein Dank gilt hier den Jugendlichen mit ihren Betreuern – sie stellen letztlich die Zukunft der Further Feuerwehr dar. Der vorliegende Bericht versucht, die Arbeit der Feuerwehr im abgelaufenen Jahr 2006 zu dokumentieren.

Ihre Feuerwehr der Stadt Furth im Wald

Christian Scheuer Erster Kommandant und Kreisbrandmeister

2

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006

Einsatzübersicht vom 01.01. - 31.12.2006 (Die Zahlen des Vorjahres sind in Klammern gesetzt)

Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald wurde im Jahr 2006 zu

211 (215) Einsätzen alarmiert.

Einsatzarten

2006

2005

Brandeinsätze Technische Hilfeleistungen Fehlalarmierungen Sicherheitswachen

19 148 25 18

27 162 11 15

Dies ergibt ein Einsatzverhältnis von: Brände : Technische Hilfeleistungen 1 (1) 7,78 (6,00) Im Durchschnitt erfolgte damit jeden 1,72 (1,69) Tag ein Einsatz.

Aufgliederung der Einsatzarten: Brandeinsätze

2006

2005

Großbrände Mittelbrände Kleinbrände Brand bei Eintreffen der FW bereits gelöscht

5 * 4 x GW-AS 3 11 0

6 5 15 1

Technische Hilfeleistungen

2006

2005

Absturzgefährdete Teile (lose Dachteile etc.) Absturzgefährdete Person Auslaufender Treibstoff aus Fahrzeugtank Freiw. Tätigkeit n. Nr. 4.5 VollzBekBayFwG Freiwerden gefährlicher Stoffe Hochwasser, Überschwemmung Insekten (Hornissen, Wespen, Bienen) Öl auf Gewässer Ölspur, Öl auf Fahrbahn Sonstige Hilfeleistungen Unfall mit Aufzügen Sturmschäden Tierunfall (Tierbergung) Einsturz, Einsturgefahr Unfall mit Straßenfahrzeugen Verschließen v. Raum o. Wohnung Versperrter Raum o. Wohnung Wasserschäden (z. B. Rohrbruch etc.) Wassertransport, Wasserversorgung Vermisste Person Einsatz zur THL nicht mehr erforderlich

18 1 5 19 3 0 32 0 10 18 0 0 2 7 11 0 0 6 2 1 0

5 0 0 46 1 7 15 0 14 9 0 14 3 0 16 1 11 6 7 2 5 3

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Fehlalarmierungen

2006

Blinder Alarm (Irrtum des Meldenden) Böswilliger Alarm Brandmeldeanlagen

1 1 23

2005 3 0 8

Übersicht: Einsätze - Feuerwehrdienstleistende - Einsatzstunden

Einsatzart

Anzahl

FW-Dlt. E.-Stunden

Brandeinsätze Fehlalarmierungen Sicherheitswachen Technische Hilfeleistungen

19 25 18 148

227 285 99 606

313 80 482 889

Gesamt

211

1217

1764

Einsätze 2006

13% 0% Brand

10%

THL Fehlalarm SWD 77%

Entwicklung Einsätze von 1985 bis 2006 - Gesamt 400 355

350 300

285

250

250

200

186 186

150 100

169 122 117124118

267266

222222 200213 192 175 163 171

215211

Gesamt:

50 0 1985

1988

1991

1994

1997

2000

2003

2006

4

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Entwicklung nach Einsatzarten (Brand, THL, SWD u. FA) von 1985 bis 2006 40 35 30 25 20

Brand

15 10 5 0

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

300 250 200 150

THL

100 50 0

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

20 15 10

SWD

5 0

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

25 20 15 Fehlalarm

10 5 0

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

5

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Fahrzeugstand:

Am 31.12.2006 wies die Further Feuerwehr folgenden Fahrzeugstand auf: 1 1 1 1 1 1

ELW 1 ELW 1 ELW 1 TLF 16/25 DLK 23-12 LF 16/12

1 1 1 1 1

GW-G GW-AS RW 3 V-LKW ZB 6/24

1 ABC-ErKw 1 FwA-Pulver 1 FwA-SWW

Einsatzleitwagen 1 Mercedes G300 D Einsatzleitwagen 1 Opel Omega Caravan Einsatzleitwagen 1 Nissan - Notfallseelsorge Tanklöschfahrzeug 16/25 (2500 l Löschwasser) Drehleiter 23-12 mit Rettungskorb Löschgruppenfahrzeug 16/12 (mit Beladung THL u. 1200 l Löschwasser) Gerätewagen-Gefahrgut Gerätewagen-Atemschutz-Strahlenschutz Rüstwagen 3 (mit 15 to-Spill u. 28 kVA-Notstromaggregat) Versorgungslastkraftwagen Großtanklöschfahrzeug 6/24 (5500 l Löschwasser u. 500 l Schaummittel) ABC-Erkundungskraftwagen (mit Meßtechnik für den ABC-Einsatz) Pulverlöschanhänger (250 kg ABC-Löschpulver) Schaum-Wasserwerfer, fahrbar

Fahrzeugalter:

Die Einsatzfahrzeuge weisen folgendes Einsatzalter auf: Florian Furth

10/1 10/2 10/3 21/1 30/1 40/1 52/1 53/1 60/1 81/1 23/1 96/1

Jahre

19

14

11

13

16

19

16

2

22

2

32

23

Daraus ergibt sich ein durchschnittliches Fahrzeugalter von 15,75 (14,75) Jahren.

Fahrleistung der Feuerwehrfahrzeuge: Einsatz-km: Florian Furth 10/1 Florian Furth 10/2 Florian Furth 10/3 Florian Furth 21/1 Florian Furth 30/1 Florian Furth 40/1 Florian Furth 52/1 Florian Furth 53/1 Florian Furth 60/1 Florian Furth 81/1 Florian Furth 23/1 Florian Furth 96/1

Gesamt:

746 132 2185 384 639 257 53 286 167 1151 61 17 6078 (7228)

sonst. km: 627 3055 1134 516 531 492 241 2567 1118 1709 67 386 12443 (23117)

Gesamt-km: 1373 3187 3319 900 1170 749 294 2853 1285 2860 128 403 18521 (30345) 6

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006

Einsatzhäufigkeit der Fahrzeuge: 100

95

90 80 70 60

51 45

50

41

39

40

26

30

20

16

20 7

10

5

2

2

0 ELW-G

TLF 16/25

DLK

LF

GW-G

GW-AS

RW 3

V-LKW

ZB

ABCErKw

ELW-NFS

ELW

Ausbildungs- und Übungsdienst: a. Ausbildung- u. Übungsdienst am Standort: Die wöchentliche Übung am Dienstagabend konnte beibehalten werden. In mehreren Dienstgradversammlungen wurde versucht, einen ansprechenden Ausbildungs- u. Übungsplan zu erstellen. Bei diesen Ausbildungsveranstaltungen, die jeweils dienstags stattfinden, wurden von allen Aktiven insgesamt 3075 Übungsstunden absolviert. Im Durchschnitt konnten 22 Übungsteilnehmer verzeichnet werden.

b. Lehrgänge und Leistungsprüfungen am Standort: Lehrgang für Atemschutzgeräteträger Matthias Hofmann Florian Raab Leistungsprüfung „Wasser“ - „gemischte“ Gruppe I Gruppenführer Daniel Lechat, Maschinist Gerhard Kastner, Melder Sebastian Wess, Angriffstruppführer Alexander Nikolasen, Angriffstruppmann Leonhard Kraus, Wassertruppführer Florian Muhrer, Wassertruppmann Christian Galuschka und Schlauchtruppfrau Ramona Kussinger. Schlauchtruppführer Christian Stauber legte Stufe I ab. (Bild auf Seite 8)

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Leistungsprüfung „Wasser“ - „gemischte“ Gruppe II Gruppenführer Andreas Weingärtner (Gold), Maschinist Martin Horn (Gold), Melder Matthias Hofmann (Bronze), Angriffstruppführer Lukas Müller (Bronze), Angriffstruppmann Tobias Engl (Bronze), Wassertruppführer Norbert Bauer (Silber), Wassertruppmann Raphael Kleber (Bronze), Schlauchtruppführer Thomas Meindl (Silber) und Schlauchtruppmann Ralph Multerer (Bronze).

Atemschutz-Leistungswettbewerb Auf Initiative des BFV Oberpfalz, Fachbereich Wettbewerbe, wurde erstmals ein Atemschutz-Leistungswettbewerb durchgeführt. Folgende Aktive unterzogen sich der Prüfung

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Thomas Linsmeier Florian Kleber Hermann Plötz Daniel Lechat Als Bewerter fungierte unser Atemschutzausbilder Georg Kleber – der Wettbewerb wurde für alle oberpfälzer Feuerwehren zentral bei der Feuerwehr der Stadt Amberg durchgeführt. (Siehe auch Beitrag an anderer Stelle im Jahresbericht!) Für alle Ausbildungsveranstaltungen war ein Ansatz von 1009 Stunden notwendig.

c. Lehrgänge an Staatl. Feuerwehrschulen u. an anderen Stellen Erfahrungsaustausch GW-G-Standorte Oberbayern (BFV Oberbayern) Christian Scheuer 2-tägig Erfahrungsaustausch Atemschutz-Schwerpunkte (BFV Oberbayern) Christian Scheuer 1-tägig Lehrgang ABC-Einsatz Teil 1+2 an der Staatl. Feuerwehrschule Regensburg Jürgen Vogl

2 Wochen

Gesamtstunden an Staatl. Feuerwehrschulen und anderen Ausbildungsstätten: 112 Stunden

Personalstand - Einsatzmannschaft am 31.12.06 Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald verfügte zum Jahresende über 55 aktive Feuerwehrdienstleistende.

Jugendgruppe: Ein vergleichweises ruhiges Jahr verlebte die Jugendgruppe. Der Mitgliederstand ging zum Ende des Jahres von 15 zu Beginn auf 14 zurück. Im Berichtszeitraum wechselten wieder mehrere Jugendliche von der Jugend zur aktiven Mannschaft mit Vollendung ihres 18. Lebensjahres. Dabei ist mit Ramona Kussinger erstmals eine Frau im aktiven Dienst. Mit ihr 9

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 wechselten in den Einsatzdienst Florian Riedl und Florian Hörmann. Zudem wurden einige Kinder von der Bambini-Gruppe in die Jugendgruppe überführt. Dazu erreichten sie das erforderliche Mindestalter von 12 Jahren. Ein Jugendlicher trat aus der Feuerwehr wieder aus. Die Jugendgruppe besteht derzeit (31.12.2006) aus 13 Jungen und 1 Mädchen. Der montägliche Übungsabend (in der Regel vierzehntäglich) konnte beibehalten werden. Schwerpunkt in 2006 war im ersten Halbjahr die Vorbereitung der Feuerwehranwärter auf die „Jugendleistungsprüfung“. Dieses Abzeichen ist quasi der Grundstock für das Feuerwehr-Handwerk. So wurden nicht wenige Übungsstunden auf dieses Thema als Ausbildungseinheiten von Januar bis Juni verwandt. Am 01.07.2006 legten dann 6 Anwärter das Abzeichen erfolgreich ab. Dies waren Raphael Kleber, Matthias Hofmann, Lukas Müller, Ralph Multerer, Tobias Engl und Simon Fischer. Im zweiten Halbjahr (nach der traditionellen Sommerpause) waren die Übungsthemen etwas vielfältiger. Verschiedene Einheiten aus der Truppmann-Ausbildung wurden den Anwärtern näher gebracht. Aber auch der gesellschaftliche Aspekt kam nicht zu kurz. Anfang November wurde ein Go-Kart-Fahren in Teisnach veranstaltet. Zusammen mit Aktiven nahmen auch Jugendliche - mit der vorherigen Genehmigung der Eltern selbstverständlich - an der Aktion teil. Weiterhin nahm man am 10. Kreisjugendfeuerwehrtag in der Stadthalle Cham teil. Der obligatorische Wissenstest war für den TeilInspektionsbereich Furth im Wald-Ost am 30.10.2005 an der Reihe. Hier waren Ralph Multerer (Stufe IV "Urkunde"), Andreas Scheuer, Simon Fischer und Benjamin Lechat (alle Stufe II "Silber") erfolgreich. Das Jahr wurde wie immer mit der Teilnahme an der Weihnachtsfeier des Gesamtvereins im Dezember abgeschlossen.

Jugendleistungsprüfung (Bild oben links), Wissenstest (Bild oben rechts, Go-KartFahren in Teisnach (Bild rechts).

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Bambini: Auch die Bambini - die Kleinsten von uns - verlebten ein ruhiges Jahr. Elf Kinder gehörten am Ende des Jahres der Gruppe, welche 1996 von Kaplan und Feuerwehr-Mitglied und späterem Notfallseelsorger Thomas Schmid ins Leben gerufen wurde, an. Die Vorjahreszahl von 14 Mädchen und Jungen konnte nicht gehalten werden. Es zeigen sich wohl erste Auswirkungen der geburtenschwachen Jahrgänge. Hauptaufgabe der Betreuer ist und bleibt die spielerische Heranführung an den späteren Feuerwehrdienst. Hier wurde insbesondere bei den Gruppenstunden (auch hier konnte der vierzehntägige Rhythmus am späten Montagnachmittag beibehalten werden) Wert auf kindgerechte Vermittlung gelegt, was bisweilen nicht einfach war. Beispielsweise bleiben bzw. sind Feuerwehr-Äxte gefährlich und gehören nicht in Kinderhände. Aber trotzdem ist das Erklären der Ausrüstung der Feuerwehrmänner und -frauen gerade in diesem Alter unbedingt notwendig, wenn es um Sinn und Zweck der Ausrüstung geht. Hier bewegt man sich hin und wieder auf einer Gratwanderung. Versicherungstechnisch ist der Unfallschutz gewährleistet, da die Kinder Vereinsmitglieder sind. Dies wurde extra mit einer Satzungsänderung des Hauptvereins damals so beschlossen. Die Kinder sind sprichwörtlich mit Feuereifer bei der Sache, so dass man sie hie und da auch mal bremsen muss. Dazu wurden auch im Berichtsjahr auch wieder feuerwehrfremde Gruppenstundeninhalte vermittelt. Sport nimmt hier einen relativ großen Sektor ein. Mit Betreuer Gerhard Würz steht ein ausgebildeter Übungsleiter und mithin ein erfahrener Feuerwehrmann zur Verfügung. Mit dieser Qualifikation ist die allgemeine Ausbildung, sprich feuerwehrfremde Gruppenstundeninhalte - und hier als Schwerpunkt der Sport - der Kinder mehr als sichergestellt.

Neuaufnahmen bei den Bambini (Bild links).

Beim alljährlichen Grillabend zum Schuljahresschluss am 24.07.2006 konnten wieder einige Kinder in die Bambini-Gruppe per Handschlag durch den Vorsitzenden und Kommandanten Christian Scheuer aufgenommen werden. Dies sind: Florian Lehneis, Michael Müller und Matthias Skop. Sie werden im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die Einsatzmannschaft verstärken. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt. Aber wenn man auch mal zurückblickt, hat die aktive Mannschaft in den letzten Jahren bereits erste Nachwuchs-Einsatzkräfte aus dieser Gruppe erhalten. Eine Spezialisierung 11

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 dieser jungen Kräfte findet derzeit statt, sei es als Atemschutzträger oder auch als Maschinist. Ein langfristiges Denken ist hier notwendig. Kurzfristige Erfolge werden hier nicht zu holen sein. Deshalb war es ein richtiger und auch notwendiger Schritt damals im Jahre 1996, eine solche Gruppe ins Leben zu rufen.

Funkwesen Die Integrierte Leitstelle und der Aufbau des Gleichwellen-Funksystems waren im Fachbereich auch weiterhin die Schwerpunkte des Jahres. Die Inbetriebnahme eines Gleichwellenfunkssystems für die Feuerwehren des Landkreises Cham mit dem Sternpunkt am Dachsriegel stellt trotz der bevorstehenden Einführung des Digitalfunks einen Quantensprung dar. Die Funkqualität im Further Raum ist optimal. In der Further Feuerwache wurde die Überwachungseinheit für das Gleichwellensystem installiert. Über einen PC können alle relevanten Daten und Alarme ausgewertet werden.

Zentrale Schlauchpflegestelle Die Einrichtung einer zentralen Schlauchpflegestelle bei der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald hat sich auch im abgelaufenen Jahr bewährt. Sämtliche Saug- und Druckschläuche der Further Feuerwehren wurden geprüft und sind in Ordnung. Druckprüfungen insgesamt: Druckschlauch B: Druckschlauch B (Drehleiter): Druckschlauch B (Füllschlauch): Druckschlauch C42: Druckschlauch C52: (für 2005 bei C42) Druckschlauch D:

534 286 2 20 209 4 13

(630) (345) (4) (4) (255)

Kürzen von Fw-Schläuchen insgesamt: Druckschlauch B: Druckschlauch B (Füllschlauch): Druckschlauch C42:

5 3 1 1

(0) (0) (0) (0)

Reparaturen insgesamt: Druckschlauch B: Druckschlauch B (Füllschlauch) Druckschlauch C: Druckschlauch D:

30 22 1 6 1

(58) (38) (1) (15) (4)

Ausmusterungen insgesamt: Druckschlauch B: Druckschlauch B (Füllschlauch): Druckschlauch C42:

29 7 4 18

(42) (11) (2) (29)

6 0

(0) (0)

Neuanschaffungen insgesamt: Druckschlauch D:

(9)

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Atemschutzpflegestelle 440 Pressluftatmer, ca. 1000 Atemschutzmasken und ca. 30 Chemikalienschutzanzüge wurden im abgelaufenen Jahr in der Atemschutzpflegestelle gewartet und repariert. Der Prüfund Wartungsbetrieb läuft reibungslos, die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten kann als sehr gut bezeichnet werden.

Anerkannte Atemschutzausbildungsstätte Von den Ausbildern Hans Gruber, Georg Kleber und Florian Kleber wurden in Zusammenarbeit mit den Hilfsausbildern vier Atemschutzlehrgänge für die Feuerwehren des Landkreises (KBI Bereich Cham: 1 LG, - Furth im Wald: 1 LG, -Kötzting: 1 LG, -Roding: 1 LG u. –Waldmünchen: 0 LG) durchgeführt. Insgesamt konnte an 79 (76) Teilnehmer das Lehrgangs-zeugnis ausgehändigt werden.

Atemschutzübungsstrecke Mit insgesamt 681 (759) Übungsteilnehmern wurde die Atemschutzübungsstrecke beschickt. Den Feuerwehren wurden an 84 Übungstagen insgesamt 326 Einzeltermine zur Verfügung gestellt. Vom betreuenden Übungspersonal war Arbeitspensum 670 (680 Std.) zu erbringen.

auch

hier

ein

erhebliches

Weiter ganz oben auf unserem Atemschutz-Wunschzettel steht die Umwandlung der alten Übungsanlage in eine kombinierte „Heißübungsanlage“.

Feuerlöschübungsanlage Guten Anklang bei den Atemschutz-Feuerwehren im Landkreis Cham fand die Miet-Feuerlösch-Übungsanlage der Fa. National-Fire. Insgesamt 289 Teilnehmer konnten den Durchgang in der Anlage absolvieren. Feuer, Rauch, Hitze, Enge u. v. a. m. konnten „gespürt“ werden.

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Vorbeugender Brandschutz Mehrere Baubegehungen und Besprechungen standen wieder an. Die Planung und Freischaltung von Brandmeldeanlagen forderten ebenfalls unser Engagement. Erste Gespräche zur Planung des „Deschlberg-Tunnels“ bei der B 20 neu fanden statt. Hier erwartet ein komplett neues Aufgabengebiet die Further Feuerwehr. Im Rahmen der Feuerbeschau wurden ebenfalls mehre Objekte besichtigt.

Geleistete Stunden - Gesamtaufstellung Bereich: Einsätze Übungen Lehrgänge am Standort Lehrgänge an Feuerwehrschulen

Stunden 1.764 3.075 400 112

oder

sonstigen Ausbildungsstätten Atemschutzpflegestelle (ehrenamtlich) Atemschutzübungsstrecke Atemschutzübungscontainer Atemschutzausbildung Vorbeugender Brandschutz Zentrale Schlauchpflege Funkwesen und EZ EDV-Alarmierung BASIS Gerätewartung ABC-Zug Jugendgruppe und Bambini Verwaltung Kommandant

Gesamte Stunden

320 670 350 380 210 250 180 120 350 100 934 210

9.425 (10.276)

In diese Stundenstatistik ist die Arbeitszeit des hauptamtlichen Gerätewartes (ca. 1600 Std.) und der Hilfskraft nicht eingerechnet.

Internetpräsenz Die Webseite der Further Feuerwehr erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Zugriffe auf diverse Seiteninhalte steigen ständig an. So kann im nun 7. Jahr der Bereithaltung einer Internetpräsenz durch den Feuerwehr-Verein ein momentan täglicher Zugriff von ca. 45 qualifizierten (tatsächliche Seitenaufrufe, um Inhalte abzurufen) Aufrufen der Präsenz gesprochen werden. http://www.feuerwehr-furth.de 14

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Sonstiges: Planung „Neubau und Sanierung der Feuerwache“ Weiter in der Diskussion – wenn auch durch mangelnde Finanzen seitens der Kommune immer schwieriger – ist der An- und Umbau der Feuerwache. Ein erstes Gespräch mit dem neuen Further Bürgermeister hat stattgefunden – er konnte sich vom Platzmangel überzeugen. Gespräche mit Kreisbrandrat, Landratsamt und der Regierung der Oberpfalz wurden geführt – ein Lösungsansatz ist erkennbar – bedarf aber noch einer kräftigen Anstrengung von allen Seiten. Eine weitere Entwicklung der Feuerwehr ist ohne den An- und Umbau jedoch nicht möglich.

Offizielle Indienststellung mit Segnung von drei Einsatzfahrzeugen Am 31. Juli 2006 konnten drei weitere Einsatzfahr-zeuge der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald offiziell mit kirchlichem Segen in Dienst gestellt werden. Die "Schwerpunkt"-Segnung lag bei dem neuen Gerätewagen Atemschutz-Strahlenschutz, einem Landkreisfahrzeug. Nichtsdestotrotz wurden zwei weitere Fahrzeuge, die schon seit längerem im Einsatz bei der Stadtwehr sind, mit gesegnet.

Stadtpfarrer Richard Meier spendete den Fahrzeugen den kirchlichen Segen.

Zu dieser kleinen Feier konnte der Hausherr, Kommandant Christian Scheuer, zahlreiche Vertreter von Regierung bis hin zu Landratsamtmitarbeitern sowie Feuerwehrführungskräfte aus dem Landkreis und Vertreter der Polizei begrüßen. Der Standort Furth im Wald mit der Atemschutz-Pflegestelle des Landkreises und als Standort des Gerätewagen Gefahrgut, ebenfalls ein Landkreisfahrzeug, seien geradezu ideal für die weitere Stationierung des neuen Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz, so Scheuer. Man habe als Folge des 11. September 2001 Finanztöpfe von Regierung und Staat nutzen können. 50 Prozent der Beschaffungskosten konnten so finanziert werden. Den Rest hat der Landkreis aufgebracht. Bei einem Gesamtpreis von 270 000 Euro ist das noch eine gewaltiger Posten, den Landkreis beisteuern musste. Ein Sonderförderprogramm des Freistaates Bayern ermöglichte grundsätzlich an jedem Standort eines Gerätewagen Gefahrgut, immerhin bayernweit 45, auch einen Gerätewagen Atemschutz mit Zusatzkomponente Strahlenschutz zu stationieren. Bislang wurden aber nur sechs Standorte so verstärkt, so 15

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Scheuer. Dies zeige, dass die Landkreise den anderen finanziellen Teil, 135000 Euro, nicht so leicht habe aufbringen können. Landrat Theo Zellner betont, dass "das Fahrzeug [der Gerätewagen Atemschutz, Anm. der Red.] hier am richtigen Platz stationiert ist". Er lobte den hohen Ausbildungsstand und die Einsatzbereitschaft der Further Einsatzkräfte. Bürgermeister Johannes Müller sprach den Aktiven ebenfalls ein großes Lob aus. Er dankte dem Feuerwehrverein für die Finanzierung des "neuen" Einsatzleitfahrzeuges. Dieser wurde ausschließlich durch den Verein finanziert. Er sprach auch den neuen Versorgungslastkraftwagen an. Dieser wurde als letzter V-Lkw noch gefördert, und daher musste die Stadt fast keine finanzielle Zuwendung leisten. Kreisbrandrat Johann Weber sprach einen Spareffekt an: Die Landkreisreserve an Atemschutzgeräten wäre ohnehin jetzt in diesen Monaten ersatzbeschafft werden müssen. Da man nun mit dem neuen Fahrzeug eine zusätzliche Reserve geschaffen habe, war die Ersatzbeschaffung erheblich kleiner ausgefallen. Und man konnte den technischen Stand auf einen Schlag auf eine Technikart, Überdruckmasken als Schlagwort, umstellen. Die beiden Geistlichen, der evangelische Pfarrer Wolfgang Bogner und sein katholischer Kollege, Stadtpfarrer Richard Meier, nahmen im Anschluss die Segnung der neuen Fahrzeuge vor. Florian Furth 53/1 GERÄTEWAGEN ATEMSCHUTZ/STRAHLENSCHUTZ

Florian Furth 81/1 VERSORGUNGSLASTKRAFTWAGEN

Florian Furth 10/1 EINSATZLEITFAHRZEUG

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006

E-Nr. 003/07 09. Januar 09.30 Uhr THL: Wassertransport, Gasthaus Schönblick, Hohenbogen Die derzeitige Wasserknappheit (über die Weihnachtsfeiertage) ließ die Zisterne des "Hauses Schönblick" auf dem Hohenbogen zur Neige gehen. Mit zwölf anderen Feuerwehren aus den Inspektionsbereichen Kötzting und Furth im Wald-Hohenbogen-Winkel nahm auch die Stadtwehr aus Furth im Wald den Kampf gegen den Wassernotstand auf. Das ZB 6-24 aus Furth im Wald diente als "Wasserpuffer" und Verteiler zwischen den zuliefernden Tanklösch-fahrzeugen und der noch rund 700 Meter langen Wasserleitung zur eigentlichen Zisterne. Nach etwa sechs Stunden war der Einsatz beendet. Die Wirtsleute luden die beteiligten Wehrmänner und- frauen zu einer Brotzeit ein. Die Bilder zeigen die Übergabestelle von den TLF’s in die Förderleitung beim Further ZB 6-24. E-Nr. 016/07 09. Februar THL: Lkw-Bergung, Nordgaustraße

19.01 Uhr

Im Nachgang eines sich am späten Nachmittag ereigneten Verkehrsunfalles musste am Abend die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald mit ihrem Rüstwagen zur Nordgaustraße, Höhe Weß-Reisen, ausrücken. Ein tschechischer Sattelzug musste am Nachmittag verkehrsbedingt auf der Nordgaustraße anhalten, da vor ihm ein Pkw abbiegen wollte. Ein entgegenkommender Lkw aus der Slowakei fuhr ebenfalls an dieser Stelle in Richtung Grenze vorbei. Dieser beanspruchte jedoch - außer seines Fahrstreifens - auch die Gegenseite. Der Tscheche wich daraufhin aus, rutschte aber die Böschung hinunter. Eine Baumund Buschreihe hielt den Lastkraftwagen aber auf, so dass der Lkw nicht ganz umkippte. Verletzt wurde niemand. Die weitere Folge war aber eine erhebliche Verkehrsbehinderung an dieser Stelle der 17

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Nordgaustraße. Im weiteren Tagesverlauf wurde die Strecke schließlich gesperrt. Erst am Abend gegen 22.00 Uhr konnte diese Sperrung nach Bergung wieder aufgehoben werden. Zur Bergung wurden zwei Kranwagen einer Rundinger Zimmereiund Kranverleihfirma angefordert. Zum Ausleuchten wurde die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald um 19.01 Uhr mit der "kleinen Schleife" alarmiert. Mit dem Rüstwagen machten sich Einsatzkräfte auf den Weg zur Einsatzstelle. Dort angekommen, wurden die Wehrmänner nicht nur zum Ausleuchten benötigt, sondern auch zur Mithilfe bei der Bergung des Lasters aufgefordert. Ihre Mithilfe bestand darin, zum einen die überstehenden Äste und Bäume zu entfernen, dass die Kräne eine bessere Zugänglichkeit zum Brummi zu geben, und zum anderen mit der Seilwinde des Rüstwagens die Mitte des Sattelzugs festzumachen und somit ein "Zusammenklappen" des Sattelzuges in der Mitte zu verhindern. Die gesamten Vorbereitungshandlungen - Entfernen der Äste, Aufbauen der Kranaufhängungen, Aufstellen der Kräne - dauerten rund 2 Stunden. Der eigentliche Bergevorgang, das Herausheben des Sattelzugs aus der Böschung war dann nur noch Routine. In zwanzig Minuten stand der Brummi wieder auf der Straße. Der Schaden konnte nicht abschließend beziffert werden. Ein ortsansässiger LkwReparatur-Betrieb schaute sich den Lkw an, bevor er sich wieder auf seinen Weg nach Baden-Württemberg machte. Die Einsatzkräfte der Stadtwehr konnten um 22.00 Uhr wieder einrücken. Die Bilder zeigen die Bergeaktion des Sattelzugs an der Nordgaustraße.

E-Nr. 017/07 10. Februar 13.30 Uhr E-Nr. 021/07 11. Februar 11.43 Uhr E-Nr. 022/07 11. Februar 14.00 Uhr E-Nr. 023/07 11. Februar 17.00 Uhr E-Nr. 025/07 16. Februar 07.00 Uhr (K-Einsatz) E-Nr. 027/07 27. Februar 10.00 Uhr E-Nr. 030/07 10. März 10.48 Uhr THL: Schneeräum-Einsätze, diverse Einsatzorte

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Eine Dauerschneedecke seit November 2005 mit einer durchschnittlichen Höhe von 20 Zentimetern in der Cham-Further Senke und verursachende starke Winter bescherten der Further Stadtwehr einige Einsätze wie auch den dann insgesamt rund 32.000 Helfern aus Bayern. Der Schwerpunkt der Einsätze für die Further war meistens die Sicherung von anderen Kameraden auf den Dächern, die diese dann abschaufelten. Aber auch das Schneeräumen selber beschäftigte die Stadtwehrler. Gleich der erste Einsatz in dieser Sache war ein Abräumen eines Hallendaches einer Lagerhalle an der Dr.-Georg-Schäfer-Straße. Dieser Einsatz dauerte von 13.30 Uhr bis spät in den Abend. Mit rund 110 anderen Wehrmännern und -frauen räumte man ein 5500 Quadratmeter großes Dach ab. Der 11. Februar schlug mit drei Einsätzen in Sachen „Schnee“ zu Buche. Zunächst wurde am Mittag ein Haus in der Further Stadt abgeräumt. Hier drohten Eiszapfen und Schneebretter abzugehen. Weiter ging es dann nach Arnschwang in den Schlossweg. Dort räumte man zusammen mit den Kollegen und Kolleginnen der Arnschwanger Wehr ein Dach ab. Im Dachstuhl waren bereits Risse. Diese erforderten nach Begutachtung eines Statikers die Räumaktion. Am frühen Abend waren die Further Wehrmänner neben vielen anderen Feuerwehren in den Lamer Winkel unterwegs. Auch hier war wie so oft die Hilfe der Drehleiter notwendig. Das Lohberger Rathaus war als öffentliches Gebäude besonders schützenswert. Deshalb wurde es auf Anordnung des Chamer Landratsamtes abgeräumt. Alles in allem waren 129 Feuerwehren des Landkreises eingesetzt im Lamer Winkel eingesetzt.

Abräumen des Hallendaches einer Lagerhalle an der Dr.-Georg-Schäfer-Straße.

Einsatzstellen Furth (Von-Müller-Straße) und Arnschwang (Schlossweg). Auf der nächsten Seite (oben): Rathaus in Lohberg

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In Lohberg arbeitete man sehr gut mit der Further Bergwachtbereitschaft zusammen. Schneehöhen auf den Dächern von über 1,50 Meter waren im Lamer Winkel keine Seltenheit. Aber im Vergleich zu den eigentlichen Bayerwald-Kreisen (Regen abwärts) und im Schönseer Land (Landkreis Schwandorf) waren diese Höhen nicht der Rede wert. Hier wurden erst Dächer mit einer Höhe 2,50 Meter und mehr einer Räumung (nach Priorität) unterzogen. Nach den tagelang anhaltenden schweren Schneefällen (die sonst üblich auftretenden Tauperioden in einem Winter waren diesmal fast zur Gänze ausgeblieben) riefen insgesamt 4 Landkreise den „K-Fall“ aus. Wie oben schon kurz erwähnt, waren in diesem wohl einmalig bleibenden Fall (Wehren aus ganz Bayern rückten in den Bayerischen Wald aus) über 32.000 Helfer und Helferinnen von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, DLRG, Bergwacht und anderen Organisationen im Einsatz. Die ausgerufenen Katastrophen-Alarme in die südostbayerischen Landkreisen aufgrund der Schneefälle und der damit verbundenen Belastungen von unzähligen Hausdächern und Flachdächern von Behörden, Ämtern und Schulen veranlaßte die Regierung von Niederbayern als am stärksten betroffener Regierungsbezirk ein Hilfeleistungsersuchen an die benachbarten Regierungsbezirke zu richten. Diesem Ersuchen entsprach auch der Landkreis Cham und entsandte am Mittwoch bereits die Drehleitern aus Cham und Waldmünchen, während am Donnerstag die Drehleitern aus Roding und Furth im Wald im Katastrophengebiet zum Einsatz kamen. So machte sich eine Besatzung aus Furth im Wald am Donnerstag Morgen mit der Drehleiter ins Einsatzgebiet auf. Meldestelle war "Florian Regen". Diese Funkstelle koordinierte die Einsatzkontingente - die aus ganz Bayern kamen - zu den jeweiligen Einsatzabschnitten. Die Further Drehleiter wurde dem Abschnitt "Drachselsried" zugewiesen. Zudem hatte die Besatzung der Further Drehleiter den Auftrag einer "Einsatz-Drehleiter" für den Altlandkreis Viechtach im Bedarfsfall.

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Zusammen mit THW-Kräften wurden absturzgefährdete Teile des Stadels entfernt. (Bild oben) Die Schaufler waren gut gesichert. (Bild rechts) "Aufzug" für die Schneeräumer vom THW durch die Further Drehleiter. (Bild unten)

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Insgesamt 3 Einsatzstellen waren abzuarbeiten. Begonnen wurde in der Ortsmitte (Zellertalstraße) von Drachselsried. Dort stürzte am Morgen eine Hälfte eines Stadels ein. Dieser konnte den immensen Schneemassen nicht mehr standhalten. Hier wurde in erster Linie das Technische Hilfswerk (THW) von Schwandorf und Amberg unterstützt. Helfer der vorgenannten THW-Ortsverbände brauchten eine Aufstiegshilfe für noch zu erledigende Schneidarbeiten. Den Schwerpunkt bildete jedoch das Räumen eines Gasthausdaches im Drachselsrieder Ortsteil Grafenried. Diese Einsatzstelle band die Kräfte den ganzen Tag lang. Zunächst wurden wiederum Kräfte der THW-Ortsverbände auf das Dach gehievt, um das Abräumen zu beginnen. Gesichert wurden die Einsatzkräfte durch Klettergurte und vom Korb aus. Je ein Mann im Korb sicherte einen Mann auf dem Dach. Am Mittag wurden die THW-Kräfte von der Einsatzstelle Grafenried abgezogen. Ersatz kam vom Amberg-Sulzbacher Feuerwehrkontingent. Wehrmänner von den Feuerwehren aus Vilseck, Ebermannsdorf und Schnaittenbach übernahmen die Räumarbeiten auf dem Dach. Sie waren wie auch die THWler mit Klettergurten und vom Drehleiter-Korb aus gesichert. Es musste eine Schneedecke von rund 80 cm vom Dach geräumt werden. Die Wirtsleute verpflegten die Einsatzkräfte mit warmen Tee und Kaffee sowie einer deftigen Brotzeit. Den Abschluss bildete ein Wohnhausdach am späten Nachmittag direkt gegenüber des Gasthauses in Grafenried. Auch dort wurde die Schneelast soweit verringert, dass keine unmittelbare Einsturzgefahr mehr bestand. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften von THW und Feuerwehr reibungslos klappte und das selbständige Abarbeiten der Einsatzstellen hervorragend funktionierte. Am Abend wurden die beteiligten Einsatzkräfte im Drachselsrieder Feuerwehrgerätehaus noch mit einer Brotzeit verpflegt, vor man gegen 19.00 Uhr die Heimreise nach Furth im Wald antrat. Auch in der örtlichen Presse („Bayerwald-Bote“) fanden die Einsätze der Further in Drachselsried einen Niederschlag. Weitere Einsätze mit der Drehleiter zum Sichern von Einsatzkäften auf Dächern zum Abschaufeln gab es in Rittsteig (Markt Neukirchen b. Hl. Bl.) und in Neuschrenkenthal (Gemeinde Lohberg). Bei dem ersten Objekt waren Risse im Dachstuhl, welche das Schneeräumen erforderten. Hier waren Further Kräfte mit der Drehleiter im Einsatz. Beim zweiten Einsatzort waren die Risse etwas weiter fortgeschritten. Das Dach einer Lagerhalle war bereits zum Teil eingestürzt. Hier galt es den Rest der Halle zu retten, sprich vom Schnee zu befreien. Auch hier war die Further Drehleiter neben der Bad Kötztinger Drehleiter als Sicherungspunkt für Abschaufler im Einsatz. Die Bergwacht war auch hier im Einsatz. Die Zusammenarbeit kann hier mittlerweile als routiniert bezeichnet werden.

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Bilder auf der vorherigen Seite unten: linkes Bild: Einsatzstelle in Rittsteig. Rechtes Bild: Teileinsturz einer Hallendaches in Neuschrenkenthal. Bild rechts: Further DL an der Einsatzstelle in der Gmeinde Lohberg.

Mit dem Einsatz in Lohberg Anfang März war auch die Einsatzserie für die Further Feuerwehr beendet. Helferempfänge in Lam und Regen - hier mit Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber - als Dank und Anerkennung für die Einsatzkräfte beendeten die „Räum“-Saison endgültig. Ein langer und schneereicher Winter ging damit zu Ende. E-Nr. 032/07 19. März 15.06 Uhr Schwerer Verkehrsunfall CHA 13 Nößwartling - Walting, Abzw. Neumühlen, Person eingeklemmt Noch einigermaßen glimpflich ist ein Verkehrsunfall am Nachmittag auf der Kreisstraße CHA 13 zwischen Nößwartling und Walting auf Höhe Abzweigung Neumühlen abgelaufen. Eine 44jährige fuhr gegen 15.00 Uhr, ohne die Vorfahrtsrechte einzuhalten, aus Richtung Neumühlen auf dei Kreisstraße ein. Ein von Nößwartling herkommender VW-Polo, besetzt mit drei jungen Frauen im Alter von 17 bis 20 Jahren, konnte zwar den unmittelbaren Zusammenstoß auf der Abzweigung noch vermeiden und konnte dem anderen Fahrzeug ausweichen. Dieses Ausweichmanöver endete aber an einer Baumgruppe, ca. 25 Meter nach der Abzweigung. Der Polo kam vorher auf die Leitplanke und stieß dann gegen die Baumgruppe, wo er dann letztlich liegen blieb. Während sich die Fahrerin und eine weitere Mitfahrerin selbst befreien konnten, war die Beifahrerin im Fahrzeug eingeklemmt. Die Polizeiinspektion Bad Kötzting alarmierte um15.06 Uhr die Alarmstufe

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 THL mittel "VU, Person eingeklemmt" für Nößwartling. Als erste Feuerwehren trafen die Ortswehr aus Nößwartling und Arnschwang an der Unfallstelle ein. Sie sicherten die Unfallstelle ab, sperrten die Straße komplett und stellten den Brandschutz. Die Feuerwehren aus Furth im Wald und Rimbach wurden mit den Rüstsätzen alarmiert. Aus Furth im Wald setzte sich der Rüstzug, aus ELW, RW 3, LF 16/12, DLK 23/12 bestehend, in Bewegung. Es traf zunächst der Rüstwagen aus Furth im Wald ein, zusammen mit dem Rettungsdienst sprachen die Einsatzleiter die weitere Vorgehensweise ab. Die eingeklemmte Frau war ansprechbar und stabil, so daß keine "Crash-Rettung" notwendig war. Ruhig und konzentriert arbeiteten die Einsatzkräfte das Unfallbild ab. Die Beifahrertür wurde als erstes entfernt, dann das Dach abgenommen, um größtmöglichen Zugang zur Patientin ermöglichen. Nach rund 25 Minuten war die eingeklemmte Person aus dem Unfallfahrzeug befreit und dem Rettungsdienst übergeben. Der Rüstsatz der Feuerwehr Rimbach stand in Bereitschaft, wurde aber nicht benötigt. Die Verletzungen der drei Frauen waren von leicht (Schrecken, Schockanzeichen) bis schwer (Knochenbrüche an Beinen und Armen). Die Fahrerin wurde ins Krankenhaus nach Cham eingeliefert. Die Beifahrerin musste mit schwereren Verletzungen mit dem mittlerweile eingetroffenen Rettungshubschrauber Christoph 15 nach Straubing ins Klinikum geflogen werden. Die dritte Mitfahrerin wurde ambulant an der Einsatzstelle versorgt. Am Pkw entstand Totalschaden. Die Kräfte aus Furth im Wald konnten nach rund 45 Minuten die Einsatzstelle wieder verlassen. Die Aufräumarbeiten übernahmen die Feuerwehren Arnschwang und Nößwartling. Die Bilder zeigen den Einsatz und die Rettungsmaßnahmen an der Unfallstelle bei Nößwartling. E-Nr. 033/07 20. März 14.40 Uhr Schwerer Verkehrsunfall, B 20 Cham - Furth, Auffahrt Furth im Wald, Person eingeklemmt, unbekannte Flüssigkeit läuft aus

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Zu einem schweren Verkehrsunfall wurden am Nachmittag die Wehren aus Arnschwang, Eschlkam, Nößwartling, Cham und Furth im Wald an die Auffahrt zur B 20 zwischen Furth im Wald und Arnschwang gerufen. Ein deutscher Sattelzug hatte die Auffahrt mit ihren 90-Grad-Kurven unterschätzt und stürzte in der letzten Kurve um. Er blieb auf der Seite liegen. Der Fahrer wurde in seinem Fahrerhaus eingeklemmt. Zunächst wurde für die Feuerwehr Arnschwang Alarm ausgelöst, "Nach Verkehrsunfall Fahrbahnreinigung erforderlich", hieß es. Die Lage stellte sich jedoch anders dar. Der Fahrer war im Führerhaus eingeklemmt und aus dem Auflieger trat eine hellbraune Flüssigkeit aus einem Riß in der Tankwand aus. Die Alarmstufe wurde auf "eingeklemmte Person und Gefahrgutaustritt" erhöht. Der Rüstzug der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald setzte sich umgehend, mit dem GerätewagenGefahrgut verstärkt, in Bewegung. Im Verlaufe des Einsatzes konnte der Fahrer, der mittelschwer verletzt war, aber ohne den Rüstsatz befreit werden, und dem Rettungsdienst übergeben werden. Der Einsatz konzentrierte sich nun auf die auslaufende zunächst noch unbekannte Flüssigkeit. Es stellte sich jedoch heraus, dass das vermeintliche Gefahrgut Bierhefe war. So war die Umwelt zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Rund 2000 Liter liefen aus. Der restliche Teil der Ladung konnte durch Auffangbehälter gesichert werden. Dazu wurde die Feuerwehr der Stadt Cham alarmiert, um weitere Behälter zur Einsatzstelle zu bringen. Alles in allem pumpten die Einsatzkräfte etwa 12000 Liter der Bierhefe um. Weiterhin musste der Fahrzeugdieseltank leergepumpt werden. Die Einsatzkräfte waren bis 20.00 Uhr an der Einsatzstelle, so lange war die Auffahrt zur B 20 gesperrt. Am Abend kam ein Bergeunternehmen und stellte den Laster wieder auf. Die Schadenhöhe wird laut Polizei auf rund 50.000 Euro beziffert. Die Bilder zeigen den Einsatz auf der B 20.

E-Nr. 060/07 02. Juni 09.16 Uhr Gefahrgut-Einsatz, Bahnhof Furth im Wald Zum wiederholten Mal war der Bahnhof Furth im Wald Schauplatz eines GefahrgutEinsatzes der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald. Am Vormittag beobachtete ein Bahnmitarbeiter, dass bei einem eingefahrenen Zug ein Kesselwaggon undicht zu sein schien. Ein Dampfwolke stand über dem Waggon. Ein abgesetzter Notruf bei der Polizei veranlasste diese, die Stadtwehr mit dem Stichwort "undichter Kesselwaggon" zu alarmieren. Daraufhin setzte sich der Gefahrgut-Zug aus ELW, LF 16 und Gerätewagen-Gefahrgut zum Bahnhof in Bewegung. Dort angekommen, stellten die Kräfte die Situation wie folgt fest: Ein Kesselwaggon eines Güterzuges stand auf Höhe des Personenbahnhofes. Aus diesem traten 25

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Säure-Dämpfe aus. Ein dementsprechende Wolke stand über dem Waggon. Der Fahrdienstleiter bemerkte, dass der Waggon leer sei, aber vermutlich nicht gereinigt sei. Die Aufschrift gab "Chlorwasserstoffsäure" als Inhalt an. Somit wurde für den vorgehenden Trupp die höchste Schutzstufe angeordnet; schwerer Atemschutz und Vollschutzanzug. Mit diesen Utensilien ausgerüstet, begab sich der Trupp auf den Waggon und untersuchte den so genannten Domdeckel, die obere Befülleinheit. Festgestellt wurde eine kaputte Dichtung auf dem Deckel. Mit einer Paste und viel Kraftaufwand dichteten der Trupp die Armatur ab und setzte so den Waggon vorläufig wieder instand.

Zeitgleich mit dem Vorgehen des Trupps wurde auch die Werkfeuerwehr Wacker Burghausen und der Notfall-Manager der Eisenbahn verständigt. Erstere fuhr am Nachmittag an, und verschloss den Waggon bzw. die Armatur mit einer Dichtung, denn der Notfall-Manager sperrte den Waggon für die Weiterfahrt am Vormittag. Für die Feuerwehr Stadt Furth im Wald war der Einsatz nach rund einer Stunde beendet. Am Nachmittag benötigten die Kollegen aus Burghausen noch Unterstützung in Sachen Wasser zum Abspülen des Waggons. Dazu fuhr ein Tanklöschfahrzeug die Einsatzstelle gegen 14 Uhr noch mal an. Die Kollegen aus Burghausen waren mit vier Mann und zwei Fahrzeugen, einem ELW und einem Abrollbehälter Gefahrgut, nach Furth im Wald gekommen. Die Bilder zeigen den Einsatz am Further Bahnhof. E-Nr. 088/07 22. Juli 10.00 Uhr THL: Bewässerung, Am Mühllehen, Grund- & Hauptschul-Sportplatz Auch der Sportplatz der Grund- und Hauptschule spürt zur Zeit die Hitzwelle über Deutschland. Richtig braune Flecken machen sich auf dem Platz breit, so dass der Stadtgärtner Stefan Ege die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald bat, mit dem Schaum-Wasser-WerferAnhänger den Platz kräftig einzuwässern. Dieser Bitte kamen die Wehrmänner gerne nach, und kamen zum Sportplatz am Mühllehen. 26

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Das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 saugte vom nahegelegenen Chambfluss an. Rund 200 Meter B-Leitung mussten verlegt werden. Auf dem Sportplatz postierte man wieder den Anhänger, der mit Wurfweiten bis 60 Meter das Areal mit einmal Umstellen sehr gut erreichte und kräftig einwässerte. Rund 1,5 Stunden blieben die Einsatzkräfte vor Ort, bevor dann entschieden wurde, wegen der immer stärker werdenden Sonneneinstrahlung, der Platz hat keinerlei Schatten den ganzen Tag über, die Aktion zu beenden. So hatte man zumindest einen kleinen Erfolg erreicht, und den Platz wieder einmal mit viel Wasser versorgt. Die Bilder zeigen die Aktion am Sportplatz am Mühllehen. E-Nr. 102/07 28. Juli 09.44 Uhr Gefahrgut-Einsatz, Bahnhof Furth im Wald Eine Serie von Gefahrguteinsätzen hat derzeit die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald zu meistern. Am Vormittag gegen 9.44 Uhr wurde sie erneut zum Bahnhof gerufen. Wieder war ein Kesselwaggon, in dem sich ein Chemikalie befand, undicht. Kontrolleure der Bahn hatten das kleine Leck entdeckt. Aus diesem trat tröpfchenweise Natronlauge aus. Der Waggon war daraufhin auf ein Sondergleis des Güterbahnhofs rangiert worden. Kräfte der Further Feuerwehr, die auf havarierte Gefahrgüter spezialisiert ist, untersuchten das Bodenventil und dichteten es ab. "Es war keine große Affäre", betonte Kommandant Christian Scheuer, der den Einsatz geleitet hatte. Der Waggon konnte anschließend die Reise fortsetzen. Hierbei handelte es sich um den dritten Gefahrgutalarm auf dem Further Bahnhof innerhalb von nur zwei Monaten. Die Bilder zeigen den Einsatz auf dem Further Bahnhof.

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E-Nr. 121/07 10. August 09.17 Uhr THL: Lkw-Bergung, B 20 (Böhmerstraße), Höhe Anwesen Semmelbauer Die falsche Abfahrt von der B 20 in die Grenzabfertigungsanlagen für Lastkraftwagen am Übergang Schafberg/Folmava erwischte am Morgen ein tschechischer Laster. Er bog in die Abfahrt "Dieberg" kurz vorm Grenzübergang ein. Nachdem er den Fehler bemerkte, wollte er wenden. Dies misslang ihm aber. Er fuhr sich in der Zufahrt zum Anwesen Semmelbauer in einem Erdhügel beziehungsweise -loch mit der Hinterachse der Zugmaschine hoffnungslos fest. Da sich dort unmittelbar der Brunnen für das Anwesen Semmelbauer befindet und weitere Schäden vermieden werden sollten, alarmierte die Polizei nach Eingang einer entsprechenden Meldung die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, die sich mit Löschfahrzeug und Rüstwagen sowie einem Einsatzleitfahrzeug auf den Weg machte. Die Einsatzleitung hatte zweiter Kommandant Fred Wutz. Er befahl der Besatzung des Rüstwagens die Spillwinde einsatzklar zu machen, während das Löschfahrzeug als Gegengewicht für den Rüstwagen diente. Dazu musste kurzzeitig die B 20 in Fahrtrichtung Tschechien gesperrt werden. Die Befreiung gelang schon nach Minuten und der Lkw war wieder frei. Er konnte nun wenden und sich in die LkwAbfertigungsspur einreihen. Die Kräfte rückten nach rund 45 Minuten wieder ein.

Mit der Spillwinde des Rüstwagens wurde der Lkw herausgezogen.

E-Nr. 156/07 29. August Lkw-Brand, Terminal II, B 20

15.02 Uhr

Extrem heiß gelaufen waren die Bremsen am Aufliegers eines tschechischen Sattelschleppers, dem die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald am Nachmittag Hilfe in der Not brachte. Der "Brummi" stand beim Ponnholz-Terminal, sein Fahrer bereits zwei Feuerlöscher auf Reifen und Achsen gespritzt, um einen Brandausbruch zu verhindern. Das Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug brachte dann für Gummi und Stahl die nötige Kühlung. Messungen per Wärmebildkamera ergaben, dass sich sechs Bremstrommeln des Lastwagens schon bis 300 Grad Celsius erhitzt hatten. Erst nachdem die Achsen bis in unkritische Bereiche herab gekühlt waren, rückte die Feuerwehr ab. Die Polizei veranlasste eine Besichtigung des Fahrzeuges, dem die Weiterfahrt vorerst untersagt wurde, durch einen Fachmann. Der Brandschaden ist dank des schnellen Einsatzes gleich Null. 28

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E-Nr. 164/07 11. September ab 20.00 Uhr Sicherheitswachdienst, BAB 3, im Rahmen Papst-Besuch, Regensburg Auch die Further Stadtwehr war am Besuch Papst Benedikt XVI. in Regensburg vom 11.09.2006 bis 14.09.2006 beteiligt. Genauer gesagt, die Further waren als Brandschutz auf der Bundesautobahn 3 in Höhe des Uni-Klinikums eingeteilt. Die Bundesautobahn war extra als Parkplatz für die Busse, die einige der rund 250000 Pilger zur Papstmesse am 12.09.2006 um 10 Uhr am Islinger Feld transportierten, für den normalen Verkehr gesperrt worden. Mit Tanklöschfahrzeug und Versorgungs-Lkw machten sich acht Further Aktive am Abend um 20 Uhr nach Regensburg auf. Ausgerüstet mit Liegen, Schlafsäcken und viel Verpflegung - auch der Grill durfte nicht fehlen - sorgten die Frau und die Männer für sich selbst. Kontingentsführer für den Landkreis Cham war Kreisbrand Johann Weber, der insgesamt 560 Helfer aus dem Landkreis befehligte. Sein Standort war das Einsatzleitzelt auf dem Islinger Feld. Für die einzelnen Wehren mit ihren jeweiligen Aufträgen, Brandschutzsicherstellung, Ordnerdienst etc. war jeweils eine Funkstelle Meldestelle im Landkreis Regensburg. Für die Further Kräfte waren dies die Kollegen von der Feuerwehr Arrach. Um kurz nach 22 Uhr gab es dann für die Einsatzkräfte des Abschnitts "Bus-Parkplatz A 3" eine kurze Einweisung auf einem zentralen Parkplatz bei Regensburg. Die Abschnittsführung hatte ein Beamter der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg inne. Der Grundschutz auf der Autobahn als Parkplatz bestand aus insgesamt 6 Tanklöschfahrzeugen und diversen Mannschaftstransportwagen, deren Besatzungen auch die Ordnertätigkeiten auf dem Großparkplatz Autobahn übernahmen.

Die Truppe der Further: Fred Wutz, Bernhard Kraus, Jürgen Vogl, Franz Stoiber, Klaus Fischer, Georg Kleber, Ramona Kussinger und Leo Kraus (v.l.n.r.). Im Hintergrund (mit Einsatzjacke) Kdt. Christian Scheuer.

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Das Further TLF nahm Aufstellung bei Km 494 auf der Nordfahrbahn und war für ungefähr 3 Kilometer Autobahn als Brandschutz zuständig. Der Abschnitt war nochmals dann unterteilt, und je 3 Kilometer übernahmen dann Kreisbrandinspektoren beziehungsweise -meister oder Kommandanten eine Bereichsführung. Ab 0 Uhr wurde dann die Autobahn gesperrt und umgehend stellten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerk Absperrungen auf, um den erwarteten Pilgerstrom zu kanalisieren. Auch sorgten die THWler für die nötige Beleuchtung. So bestand dann quasi ein Hilfspunkt aus einem TLF und einem Lichtfahrzeug des THW. Die Kollegen von Eschlkam bezogen Posten bei Km 497,5, während ein weiteres TLF von der Feuerwehrschule bei Km 501 Stellung bezog. Die Südfahrbahn war gleichermaßen aufgeteilt. Viel Zeit zum Einrichten der Hilfspunkte blieb nicht - die Further Kräfte stellten zusätzlich ein Zelt mit auf -, um halb ein Uhr morgens kamen bereits die ersten Busse auf den Großparkplatz "Autobahn". Da nun weitaus weniger Busse kamen als erwartet wurden, wurde es auch für die Further Kräfte sehr ruhig. Einige konnten sich ausruhen, andere erkundeten die Möglichkeit, am Dienstagmorgen bei der Anfahrt des Papstes einen Blick oder gar ein Foto zu bekommen. Nach der Messe galt es dann, die Pilger wieder zügig zu den Bussen zurückzuführen, um die Autobahn 3, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, bis 18 Uhr wieder freigeben zu können. dazu gehörte auch eine Art Müllsammeldienst. Zudem mussten die Absperrungen, überwiegend Verkehrsleitkegel, wieder einzusammeln. Diese Aufgabe wurde durch die Further routiniert abgearbeitet. Natürlich gehörte auch ein Abschlussbild zur Abrundung. Die Further erkundeten dazu das Islinger Feld, die Papstwiese insbesondere den Altarhügel. Nachdem auch diese letzte "Aufgabe" erfolgreich gelöst wurde, traten die Further den Heimweg an. Um 19 Uhr kamen sie wieder in ihrer Heimatstadt an mit sicherlich vielen unvergesslichen Erinnerungen. Der Vollständigkeit ist noch zu erwähnen, dass sich keine Einsätze als solche, sprich Brandeinsätze auf der Autobahn, zu verzeichnen waren. Die Bilder zeigen einige Eindrücke vom sicherlich "heiligsten" Einsatz der Further bisher.

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E-Nr. 180/07 28. Oktober Großbrand, Gschwand, Ortsmitte

02.34 Uhr

Einer der größten Brände der letzten 20 Jahre im Gemeindebereich der Stadt Furth im Wald hielt am Morgen um halb drei 13 Feuerwehren in Atem. Im Anwesen Rudolf Kolbeck "Nigl", standen innerhalb kürzester Zeit 3 Scheunen, in einer war der Stall für 80 Tiere integriert, in Flammen. Eine Nachbarin hörte gegen halb drei Geschepper vorm Schlafzimmerfenster. Sie sah, wie im Nachbarhof zunächst der mächtige (20 x 25 Meter) Kranstadel zu brennen begann, und sah unmittelbar danach, dass das Feuer auf weitere zwei kleinere Scheunen beziehungsweise Schuppen übergriff. Die per Notruf verständigte Polizei alarmierte um 2.34 Uhr die Feuerwehren nach Alarmstufe 2 "Mittelbrand" nach Gschwand. Den Einsatzkräften wies eine rote Kuppel über Gschwand den Weg zur Einsatzstelle.

Drei Scheunen standen bereits bei Eintreffen der Feuerwehren in Flammen.

Die ersteintreffende Feuerwehr Lixenried erkannte jedoch das schon vorherrschende Ausmaß und die Gefährdung von weiteren Gebäuden, auf die das Feuer übergreifen könnte. Sie veranlasste die Erhöhung der Alarmstufe auf 3 "Großbrand" und forderte mit dem sich auf der Anfahrt befindlichen Kommandanten der Further, Christian Scheuer, eine zweite Drehleiter aus Waldmünchen an. Die Einsatzleitung, bestehend aus Ortskommandant Heinrich Mückl, Kreisbrandmeister Werner Bartl und Erstem Kommandanten von Furth im Wald Christian Scheuer stellten sich mehrere Aufgaben. Einerseits galt es das Feuer schnellstmöglichst einzudämmen, die Wärmestrahlung war zu Beginn derart stark, dass bei relativ weit entfernten Wohnhäusern bereits Fenster geplatzt waren und die Rollläden schmolzen. Zum anderen waren auch Menschen in Gefahr, zwar nicht unmittelbar, aber die psychische Belastung vor allem der Brandleiderfamilie war sehr groß, dass der Rettungsdienst nachalarmiert wurde. Norbert Tietze und Notarzt Dr. Matthias Jacob eilten mit Rettungswagen und Schnelleinsatzgruppe an die Brandstelle. Weiterhin musste eine effektive Wasserversorgung der Einsatzstelle gesorgt werden. Insbesondere die Drehleitern, welche aus der Luft den Brand mit ihren Wenderohren bekämpften, waren große Wasserverbraucher. Mehrere B-Leitungen aus dem nahegelegenen Bach sowie von Zisternen und einem Weiher stellten die 31

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Wasserversorgung sicher. Rund zwanzig B- und C-Rohre sowie die Wenderohre der Leitern waren eingesetzt. Mit den Wenderohren der Drehleitern, hier die Further, ging man dem Feuer von oben her zu Leibe (Bild links) Gegen ein Flammenmeer kämpften mehr als 150 Einsatzkräfte an. (Bild rechts)

Desweiteren galt es, die Tiere, 80 Kühe und Kälber, aus dem Stall zu retten. Mutige Helfer, Landwirte aus Gschwand und Umgebung sowie Feuerwehrler nahmen sich der Sache an. Alle Tiere konnten zunächst aus dem Stall gerettet werden. Ein Kalb jedoch konnte sich von seinen Rettern losreißen und lief wieder zurück in den Stall, wo es leider dann in den Flammen umkam. Tierarzt Dr. Hugo Siegmund war an der Einsatzstelle und betreute die Tiere. Die Löscharbeiten konzentrierten sich am Anfang auf das Verhindern eines Übergriffs auf die umliegenden Gebäude. Durch die konsequente Arbeit der Einsatzleitung, den Abschnittsführern und den unterstellten Einsatzkräften war der Brand um 3.40 Uhr, rund eine Stunde nach Alarmierung, unter Kontrolle. Das Wohnhaus der Kolbecks, als wesentliches Ziel der Einsatzkräfte, konnte gehalten werden. Auch die Gefahr, dass das Feuer auf andere Gebäude in Gschwand übergriff, konnte gebannt werden. Allerdings half den Einsatzkräften auch die Windstille, somit kaum Funkenflug, bei der Zieleerreichung. Die insgesamt drei Scheunen mit integriertem Stall wurden ein Raub der Flammen. Die Löscharbeiten dauerten bis halb sechs Uhr morgens an.

Das Feuer war gegen 05.00 Uhr weitgehend abgelöscht. Ein erster Überblick konnte gewonnen werden.

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Um 5.30 Uhr erfolgte eine Neuorganisation der Einsatzstelle durch die Einsatzleitung. Das Gros der Feuerwehren konnte entlassen werden, eine B-Leitung blieb bestehen. Die Brandwache wurde durch die Ortsfeuerwehr Lixenried und weiterer Feuerwehren aufgenommen. Diese wechselten sich bis Sonntagabend ab. Trotzdem musste die Feuerwehr Arnschwang am Samstagnachmittag zu "Nachlöscharbeiten" nach Gschwand ausrücken. Beim Auseinanderziehen und Aufräumen der Trümmerteile der drei Scheunen flammten immer wieder Glutnester auf. Sogar am späten Sonntagnachmittag konnten noch Temperaturen um die 600 Grad Celsius gemessen werden. Das ausgeräumte Stroh wurde auf eine nahegelegene Wiese ausgebracht, wo es noch bis in die nächste Woche hinein rauchte. Am Samstagmittag fuhr Landrat Theo Zellner, wie auch Erster Bürgermeister Johannes Müller, nach Gschwand. Der Landrat sagte der Brandleiderfamilie schnelle und unbürokratische Hilfe vor allem bei der Entsorgung der Brandtrümmer zu. Beide dankten den Helfern für ihre selbstlosen Einsatz in der Nacht zum Samstag und dem Morgen danach. Nachbarn halfen spontan. Die Tiere konnten in einem aufgegebenen Stall eines Nachbarn untergebracht werden. Auch Futterspenden war zu verzeichnen. Alles in allem zeigten sich die Gschwander und Lixenrieder Bevölkerung sehr solidarisch mit dem Brandleider Rudolf Kolbeck. Auch ein Further Metzger zeigte sich spendabel: Er brachte zur Versorgung der Einsatzkräfte bei der Brandwache und Ablöscharbeiten Würste als Brotzeit an die Einsatzstelle.

Am Samstag konnte man bei Tageslicht erst das Ausmaß des Feuers sehen. Direkt in der Ortsmitte brannte der Kolbeck-Hof. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehren und die günstige Wetterlage zum Brandzeitpunkt verhinderten eine Einäscherung von Gschwand, zumindest des westlichen Teils. Drei Scheunen des Kolbeck-Hofs waren zur Gänze vernichtet. Eine angebrannte vierte Scheune und die benachbarten Gebäude konnten bis auf geschmolzene Rollläden und geborstenen Fenster gehalten werden. Die unmittelbar angrenzende Schreiner Bierl war ebenfalls gerettet worden. Nicht auszudenken, was hier noch hätte passieren können. Das Dorf Gschwand besteht aus feuerpolizeilichen Gesichtspunkten aus einem Brandabschnitt. Daher fällt der immense Schaden von rund 500.000 Euro sozusagen noch gering aus. Brandfahnder der Kripo Regensburg nahmen am Samstagvormittag die Ermittlungen auf. Der noch in der Nacht erschienene Kriminaldauerdienst konnte wegen der immer noch hohen Temperaturen und der Einsturzgefahr keine unmittelbaren Ermittlungen aufnehmen. Deshalb kann über die Brandursache hier noch keine Aussage gemacht werden. Die Brandausbruchsstelle könnte im hinteren Teil des großen Stadels liegen. Das würde mit den Aussagen von Nachbarn übereinstimmen, die die Brandentwicklung von hinten nach vorn beschrieben. Bei der Rettungsaktion der Tiere wurde ein Feuerwehrmann verletzt, dieser musste sich am Samstag in ärztliche 33

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Behandlung begeben. Ein weiterer Feuerwehrmann erlitt bei den ersten Löschmaßnahmen in der Anfangsphase eine Rauchgasvergiftung, die notärztlich behandelt wurde, aber trotzdem eine Einlieferung in ein Krankenhaus erforderlich machte. Die Brandleiderfamilie wurde in der Nacht ambulant versorgt, soweit erforderlich, hier waren eher die psychischen Belastungen zu lindern. Folgende Feuerwehren mit rund 150 Kräften waren an der Einsatzstelle gemäß Alarmstufe 3 "Großbrand" für Gschwand: Lixenried, Furth im Wald, Arnschwang, Ränkam, Gleißenberg, Ried, Grabitz, Schafberg, Daberg, Weiding und Dalking. Die FF Stadt Waldmünchen wurde wegen einer zweiten Drehleiter nachalarmiert. E-Nr. 187/07 04. November 21.00 Uhr THL: Plakatwand nach VU sichern, Wutzmühlstraße Nach einem Verkehrsunfall in der Wutzmühlstraße wurde am Samstagabend um 21 Uhr die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald zum Sichern einer Plakatwand alarmiert. Mit Rüstwagen und Löschgruppenfahrzeug rückte die Stadtwehr aus. Ein alkoholisierter Autofahrer fuhr aus der Michael-Datzl-Straße in die Wutzmühlstraße ein. Aufgrund seines Alkoholkonsums gab er jedoch Gas, und fuhr geradeaus in die Plakatwand. Diese drohte nun umzustürzen, weswegen die Further Stadtwehr alarmiert wurde. Mehrere Einsatzkräfte nahmen sich der Tafel an und beseitigten die Einsturzgefahr vor allem für Fußgänger. Nach rund 10 Minuten konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken. Das Bild zeigt die Beseitigung der Wand in der Wutzmühlstraße. E-Nr. 191/07 12. November 16.28 Uhr Verkehrsunfall, Kreisstraße CHA 6, Höhe Grasmannsdorf Zu einem Verkehrsunfall mit fünf Verletzten wurde am späten Nachmittag die Further Feuerwehr nach Grasmannsdorf gerufen. Zwei Pkw stießen auf der Kreisstraße CHA 6 Arnschwang - Flugplatz Furth im Wald auf Höhe Grasmannsdorf zusammen. Ein Mazda befuhr die Kreisstraße von Arnschwang herkommend, als er ins Schleudern kam und stieß mit einem entgegenkommenden Audi zusammen. Zum Zeitpunkt des Unfalls war der

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Streckenabschnitt nach einem heftigen Schnee-/Graupelschauer glatt. Im Mazda befanden sich eine Mutter (Fahrerin) und zwei Kinder. Im Audi saßen ebenfalls drei Personen, ein Erwachsener (Fahrer) und zwei Kinder. Bei dem Unfall wurden fünf Personen verletzt, von leicht bis schwerstverletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuzes unter Führung von Michael Daiminger und Notarzt Dr. Matthias Jacob waren vor Ort und versorgten die Verletzten. Vier Verletzte wurden ins Krankenhaus Cham eingeliefert, ein Kind wurde mit dem Intensiv-Transporthubschrauber "Christoph Regensburg" nach Regensburg gebracht.

Die Further Feuerwehr wurde in erster Linie wegen der anbrechenden Dunkelheit zum Ausleuchten des Hubschrauberlandeplatzes alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes übernahmen die Wehrmänner aus Furth im Wald die großräumige Absperrung der Unfallstelle und reinigten dieselbe. Weiterhin waren die Bergwachtbereitschaft aus Furth im Wald am Einsatz beteiligt. Sie wurde aufgrund der Vielzahl der Verletzten an die Einsatzstelle beordert und konnten gerade in den ersten Minuten nach dem Unfall Verletzte erstversorgen. Die Einsatzkräfte der Stadtwehr waren rund 1,5 Stunden mit zwei ELW, LF 16, GWG, RW 3 und V-Lkw vor Ort. Die Bilder zeigen die Unfallautos und den ITH "Christoph Regensburg". E-Nr. 208/07 28. Dezember 05.57 Uhr Brand eines Nachtspeicherofens, Stadtbibliothek, Schlossplatz

Mit der Wärmebildkamera wurde der Boden auf mögliche Glutstellen untersucht

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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Dass das alte Mädchenschulhaus auf dem Schlossplatz am Morgen nicht zu einer Brandruine wurde, ist einem Zufall zu verdanken: In der Stadtbibliothek war vermutlich auf Grund eines technischen Defekts in einem Nachtspeicherofen ein Brand ausgebrochen. Nur durch einen aufmerksamen Nachbar, der frühmorgens durch eines der Fenster im ersten Stock einen Lichtschein entdeckte, konnte größerer Sachschaden verhindert werden. Anwohner Günther Schneider verständigte kurz nach 5.45 Uhr die Grenzpolizei, die wiederum um 5.56 Uhr für die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald Alarm auslöste. Auf Grund der Brisanz dieses Objekts (enge Bebauung im Stadtkern sowie Kostümkammer der Drachenstich-Festspiele im Dachgeschoss dieses Gebäudes) wurden auch Kreisbrandrat Johann Weber und Kreisbrandinspektor Mario Bierl verständigt. Sie trafen kurze Zeit später nach dem Further Löschzug am Schlossplatz ein. Neben Bibliothekarin Angelika Ochsenmeier eilte auch Marion Linsmeier, die über einen Schlüssel für die Kostümkammer verfügt, zur Brandstelle. Als die ersten Feuerwehrmänner, ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, die Tür zur Stadtbücherei öffneten, schlug ihnen dichter Rauch entgegen. Da aber bereits der Feuerschein durch ein Fenster lokalisiert werden konnte, war die Brandstelle innerhalb weniger Augenblicke gefunden: Ein Nachtspeicherofen auf der Ostseite des Gebäudes hin zur Rosenstraße sowie ein Teil des Teppichs standen in Flammen. Daneben waren bereits Bücher angekokelt. Innerhalb Sekunden konnte das Feuer gelöscht werden. Mit Hilfe eines Hochdrucklüfters sorgte die Feuerwehr anschließend für einen raschen Rauchabzug. Der Sachschaden beschränkte sich auf den Elektroofen sowie einen Teil des Teppichs. Einiges an Arbeit bedarf in den kommenden Tagen die Beseitigung der Rußschäden beziehungsweise die Reinigung der Bücher, was wohl von einer Spezialfirma erledigt werden muss. Deshalb spricht die Grenzpolizei auch von einem Schaden in Höhe von rund 10000 Euro. Wann die Bibliothek wieder geöffnet wird, konnte gestern Angelika Ochsenmeier noch nicht sagen. "Es war nur eine Sache von wenigen Minuten", betonte Kreisbrandrat Johann Weber und deutete auf die angekokelten Bücher. Er wie auch Bierl und Einsatzleiter Christian Scheuer zweifelten nicht daran, dass an diesem Donnerstagmorgen ein Großbrand knapp verhindert werden konnte. Hätten die Flammen auf die Bücher übergriffen, wäre die Stadtbücherei kaum mehr zu retten gewesen. Zudem trennt nur eine Holzdecke das erste Stockwerk vom Dachgeschoss, in dem auf engstem Raum mehrere hundert Kostüme des DrachenstichFestspiels sowie des Historischen Festzuges lagern. Das Feuer hätte also reichlich Nahrung gefunden, weshalb der Further FFW-Kommandant Christian Scheuer gestern sichtlich froh war, dass seine Männer rund eine Stunde 36

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 nach der Alarmierung wieder abrücken konnten - icherlich dank des Zufalls, der einen Nachbarn zum richtigen Zeitpunkt auf den ersten Stock des alten Mädchenschulhauses blicken ließ. E-Nr. 211/07 30. Dezember 00.33 Uhr Kleinbrand, Cafe VIP, Stadtplatz Kleine Ursache - große Wirkung. So könnte man den Einsatz der Further Feuerwehr in der Nacht von Freitag auf Samstag im Cafe VIP am Stadtplatz bezeichnen. Die Grenzpolizei Furth im Wald alarmierte um 0.33 Uhr nach einem dramatischen Notruf "Brand eines Ofens im Cafe VIP, Verbindung ist abgebrochen" den Löschzug der Stadtwehr. Binnen kurzer Zeit nach Alarmierung erreichte das erste Fahrzeug die Einsatzstelle. Die Cafe-Besucher hatten sich vorbildlich verhalten und waren zum Zeitpunkt des Eintreffens bereits aus dem Gastraum des Cafes ins Freie geflüchtet. CafeMitarbeiter und Besucher löschten den Brand, der im einem Nebenraum des Cafes ausgebrochen war, mit mehreren Pulverlöschern ab. Den Einsatzkräften blieb die Entrauchung des Cafes und die Nachschau mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern beziehungsweise auffällig hoher Temperatur im Nebenraum übrig. Die Brandausbruchstelle war eine Art Ofen, welcher sich in einer Ecke des Nebenraums befindet. Wie es zum Brand kommen konnte, konnte die Polizei, die die Ermittlungen aufnahm, in der Nacht noch nicht sagen. Der Schaden kann von hier nicht genau beziffert werden, ist aber als gering anzusehen. Die Pulverlöscher verdreckten den Gastraum, es sind aber keine Rußschäden zu verzeichnen. Verletzt wurde niemand. Aber das Cafe entging nur knapp einer Katastrophe, hätten die Gäste und Mitarbeiter des Cafes nicht so schnell und umsichtig reagiert.

Die Einsatzstelle auf dem Further Stadtplatz, das Cafe VIP.

An die Einsatzstelle waren neben dem Löschzug der Further Stadtwehr auch KBR Johann Weber und KBI Mario Bierl geeilt. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Kommandant Christian Scheuer.

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E-Nr. 035/07 01. April 22.33 Uhr E-Nr. 100/07 26. Juli 20.00 Uhr E-Nr. 195/07 19. November 03.20 Uhr E-Nr. 202/07 29. November 18.55 Uhr Großbrand Gasthof, Atzenzell, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert Großbrand, Stallung, Zandt, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert Wohnhausbrand, Feßmannsdorf, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert Brand, Palettenwerk, Sattelbogen, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert

Der Gerätewagen „Atemschutz/Strahlenschutz“ erfreut sich - auch bereits vor seiner offiziellen Indienststellung am 31. Juli 2006 - großer „Beliebtheit“ bei den Einsatzleitern im Landkreis Cham. In mehreren Einsätzen konnte sich das Fahrzeug bereits bewähren. Das zeigt, das die Anschaffung eines solchen Fahrzeuges sinnvoll und auch notwendig war. Obige Bilder zeigen die Einsatzstellen in Sattelbogen (links) und Zandt (rechts). Die unteren Bilder zeigen Fahrzeug beziehungsweise dessen Besatzung im Einsatz. Linkes Bild: Einsatz in Sattelbogen, rechtes Bild Zandter Einsatz.

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Großübung „Brand im Kreiskrankenhaus Cham“

Ein angenommener Brand über zwei Etagen im Chamer Kreiskrankenhaus mit über 25 Verletzten war das Übungsszenario, welches am Nachmittag des 13.05.2006 gegen kurz nach 13 Uhr von 18 Feuerwehren und fast sämtlichen Rettungsdiensteinheiten aus dem Landkreis realistisch geübt wurde. Ein Rauchmelder schlug um 13.13 Uhr an, die Polizei alarmierte gemäß Alarmstufe 3 "Großbrand" für das Krankenhaus Cham. In diesem Alarmplan sind auch neben den 13 üblichen Feuerwehren auch die weiteren fünf großen Feuerwehren mit ihren Drehleitern mit im Alarmplan. Dahingehend setzte sich dann eine Löschgruppe aus Furth im Wald, bestehend aus ELW, TLF 16/25 und DLK 23-12 nach Cham in Bewegung. Die als erste am Einsatzort eingetroffene Feuerwehr der Stadt Cham schickte zur Erkundung einen Atemschutztrupp vor. Dieser meldete zurück, daß es in zwei Stockwerken brenne, und mindestens 25 Personen, die zum Teil schwer verletzt waren (sie waren äußerst realistisch geschminkt), zu retten waren. Umgehend wurde der Schwerpunkt auf die Personenrettung gesetzt. 15 Trupps unter Preßluftatmer wurden in die betroffenen Stockwerke geschickt, mit dem Auftrag die Verletzten in die rauchfrei Zone zu bringen. Der Einsatzleiter Rettungsdienst Michael Daiminger und seine ärztlichen Kollegen, auch ein "leitender" Notarzt wurde eingesetzt, wurden alarmiert. Sie errichteten eine Verletztensammelstelle am Haupteingang. Von dort wurden die "Verletzten" fiktiv auf andere Krankenhäuser, auch unter Zu-Hilfe-Nahme von fünf Rettungshubschraubern (sie waren nur auf dem Papier anwesend), verteilt. Dazu wurden von den Feuerwehren 60 Tragehelfer gestellt, um das Rettungsdienstpersonal auf seine eigentliche Aufgabe als Helfer und Retter zu konzentrieren. Die Feuerwehreinsatzleitung ließ alle umliegenden Straßen absperren und die nach und nach eintreffenden Feuerwehren je nach Aufgabe einteilen. Die mittlerweile aus dem Landkreis eingetroffenen vier Drehleitern wies man den Wirtschafshof auf der Tiergartenstraßen-Seite zu. Dort leiterten sie an, und konnten hier die Einsatzmöglichkeiten ihrerseits erkunden und ausprobieren. Ein (echter) Besucher des Krankenhauses entschloss sich kurzerhand, sich über eine DL retten zu lassen. 39

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Nachdem die Personenrettung abgeschlossen waren, konnte man zur Brandbekämpfung übergehen. Diese erwies als relativ leicht. Der "Brand" war schnell unter Kontrolle. Die verrauchten Abschnitte des Krankenhauses wurden belüftet und damit der Einsatz als abgeschlossen erklärt. Nach rund 75 Minuten wurde Übungsende verkündet. Eine Abschlussbesprechung im Hinterhof des Krankenhauses schloss hier an. Alle Verantwortlichen, sei es die Einsatzleitung als auch Übungsbeobachter, zeigten sich zufrieden mit dem Einsatz der 260 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Zeiten waren erstaunlich, so Kreisbrandrat Weber. In kürzester Zeit waren die Verletzten gerettet, dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben. Der Brand war schnell bekämpft, und das Krankenhaus wieder rauchfrei. Und das alles unter laufendem Betrieb, so der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Dr. Zahnweh. Ein echter Notfall im Zeitpunkt der Übung konnte reibungslos bearbeitet werden. Als einziger Schwachpunkt erwies sich die Funkverständigung im Haus. Die Brandschutztüren schirmen den Funkverkehr fast vollständig ab. Hier müsse noch was getan werden, so die Einsatzleitung seitens der Feuerwehr.Eine Brotzeit rundete die Übung ab. Die Drehleitern von Roding, Bad Kötzting, Waldmünchen und Furth im Wald im Wirtschaftshof des Chamer Krankenhauses (linkes Bild). Abschlussbesprechung: Die Übungsleitung zeigte sich zufrieden. (Bild unten).

Drehleiter-Treffen am Chamer Marktplatz (im Anschluss an die Übung beim Chamer Krankenhaus)

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Atemschutz-Wettbewerb in Domazlice/CZ Wie schon auch im vergangenen Jahr fand auch heuer wieder ein Atemschutzwettbewerb in Domazlice in der Tschechischen Republik statt. Am 01.04.2006 trafen sich wieder zahlreich die Teilnehmer zum Wettbewerb auf dem Tauser Stadtplatz. Ziel war es, den Stadtturm in möglichst schneller Zeit zu erklimmen. Haken an der Sache war die Ausrüstung, die jeder Teilnehmer mitnehmen mußte: Komplette Schutzausrüstung, Atemschutzgerät, und einen Feuerwehrschlauch als zusätzliches Gewicht. Neben Furthern nahmen auch wieder Schafberger und Daberger Wehrmänner als deutsche Vertreter an der Veranstaltung teil. Die Further Teilnehmer schlugen sich wacker, und konnten sich im oberen Mittelfeld der Zeitbesten halten. Der beste Teilnehmer war in gut einer Minute auf dem Turm. Schon eine Wahnsinnsleistung, wenn man bedenkt, daß die Stufen (insgesamt 340) des Turms keine "normale" Stufenhöhe hat. Sie sind sehr niedrig, und dies bedeutet, daß man keinen richtigen raumgreifenden Schritt machen kann. Die Bilder zeigen das Antreten der Teilnehmer auf dem Tauser Stadtplatz und den Startbereich.

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Further beim bayernweit ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb

Die Teilnehmer aus dem Landkreis Cham zusammen mit Atemschutz-Ausbilder Kleber (li.) sowie die beiden Further Trupps (re.) kurz vor Beginn der Einsatzübung.

Im Feuerwehrwesen Vorreiter zu sein, ist in einer Zeit, in der jeder Bereich bereits hochspezialisiert ist, sicherlich nicht einfach. Dennoch hatten am 21. Oktober 2006 sieben Feuerwehrmänner aus dem Landkreis Cham die Ehre, sozusagen bei der Premiere einer Premiere dabei zu sein. Die Rede ist vom ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb im Freistaat. Dieser fand in Form eines Testlaufes bei der Feuerwehr der Stadt Amberg statt. 26 FFW-Männer aus den Landkreisen der Oberpfalz waren hierzu angetreten, damit das Bewertungs-Team unter der Leitung von Karl Diepold Erfahrung sammeln konnte. Im Feuerwehrwesen Vorreiter zu sein, ist in einer Zeit, in der jeder Bereich bereits hochspezialisiert ist, sicherlich nicht einfach. Dennoch hatten am 21. Oktober 2006 sieben Feuerwehrmänner aus dem Landkreis Cham die Ehre, sozusagen bei der Premiere einer Premiere dabei zu sein. Die Rede ist vom ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb im Freistaat. Dieser fand in Form eines Testlaufes bei der Feuerwehr der Stadt Amberg statt. 26 FFW-Männer aus den Landkreisen der Oberpfalz waren hierzu angetreten, damit das Bewertungs-Team unter der Leitung von Karl Diepold Erfahrung sammeln konnte. Und das war nötig, betritt doch der Bayerische Feuerwehrverband mit dem AtemschutzLeistungswettbewerb absolutes Neuland. Bisher gab es lediglich die Leistungsprüfungen "Wasser" sowie "Technische Hilfeleistung". Deshalb wurden 26 Feuerwehrmänner aus den Landkreisen der Oberpfalz eingeladen, um für diesen Leistungswettbewerb sozusagen im Vorfeld der eigentlichen Premiere im kommenden Jahr zu absolvieren. Darunter waren auch sechs aus dem Landkreis Cham: die beiden Atemschutz-Ausbilder Florian Kleber und Thomas Linsmeier, Atemschutz-Ausbildungshelfer Hermann Plötz, Daniel Lechat (alle von der Feuerwehr Stadt Furth im Wald) sowie Wolfgang Fuchs und Thorsten Kreis von der Freiweilligen Feuerwehr Mitterdorf. Zudem wurde mit Georg Kleber ein sehr erfahrener Atemschutz-Ausbilder der Feuerwehr Stadt Furth im Wald ins Bewertungs-Team berufen. Auf die insgesamt 13 Einsatztrupps wartete ein zweifelsohne anstrengender Vormittag. Nach einer umfassenden schriftlichen Prüfung in Theorie stand zunächst das Ausrüsten nach vorgeschriebenen Schritten in einer bestimmten Zeit auf dem Programm. Anschließend ging’s hart zur Sache: Die erfahrenen Atemschutz-Geräteträger mussten zwei anstrengende Einsatzübungen in Folge absolvieren. Zunächst ging es darum, bei einem "Brand" eine vermisste, verletzte Person zu retten. Die zweite Übung stellte eine Brandbekämpfung im zweiten Stockwerk eines Gebäudes dar. Waren diese schweißtreibenden Übungen, bei denen die Masken auch in den Übergängen nicht abgenommen werden durften, absolviert, standen noch der Wechsel der Atemluftflaschen und eine Gerätekunde an. Erst danach konnten die allesamt durchgeschwitzten Atemschutz-Geräteträger entspannen.

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Feuerwehr-Aktionswoche 2006 Viele Übungen gab es im Rahmen der Aktionswoche - mit dem Motto „Die Feuerwehr - Nummer 1 im Katastrophenschutz“ für die Further Stadtwehr. So waren die Wehrmänner bei der Übung im Heizkraftwerk in Grabitz beteiligt. Dort gab es die Brandbekämpfung zu simulieren und eine vermisste Person zu suchen und zu retten. Hier waren neben der Stadtwehr die Wehren von Schafberg, Daberg, Sengenbühl und Grabitz beteiligt. Bei einer weiteren Übung war eine Löschgruppe der Stadtwehr bei der großen Abschlussübung des vorderen KBI-Bereichs im Übungseinsatz. Ein „Werkstattbrand mit Gefahr der Ausbreitung auf weitere Gebäude, sowie vermissten Personen“ beim Anwesen Josef Schwägerl am Hauberbühl in Nößwartling war zu bewältigen. Alles in allem waren hier über 100 Wehrmänner und -frauen im Einsatz. Die Übungsziele waren in kurzer Zeit erreicht. Der Kreisbrandinspektor Mario Bierl zeigte sich äußerst zufrieden. Für die Further Bevölkerung wurden an einem Abend Schauübungen in den verschiedenen Einsatzbereichen auf dem Further Stadtplatz angeboten. Hier fanden sich rund 100 Zuschauer ein, was ein reges Interesse an der Arbeit der Feuerwehr bedeutete. Die Palette über Brandbekämpfung über Personenrettung bis hin zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Rettung und Versorgung von Personen auf Dächern wurde dem überaus interessierten Bürger angeboten. Ein hoher Übungseffekt bei den Einsatzkräften war die Folge. Die Bilder zeigen einige der Übungen und Auschnitte aus der Schauübung auf dem Further Stadtplatz.

Schauübungen auf dem Stadtplatz (Bild oben). Einsatzübungen Grabitz (linkes Bild unten), Nößwartling (rechtes Bild unten)

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20 Jahre Partnerschaft FF Steinaweg-Klein Wien/Österreich

Gruppenfoto beim Freundschaftsabend: Die Further Kameraden zusammen mit ihren Freunden aus Steinaweg und Klein Wien.

Fast auf den Tag genau - wie vor 20 Jahren - kamen die Kameraden der Feuerwehr Steinaweg-Klein Wien Mitte März wieder in die Grenzstadt Furth im Wald, um ihre Partnerwehr zu besuchen. Dieses runde Jubiläum nahmen die Wehrmänner aus dem niederösterreichischen Furth bei Göttweig - Steinaweg und Klein-Wien sind dort Ortsteile - zum Anlass, die einstige Bekanntschaft, die nun zu einer herzlichen Freundschaft geworden ist, zu vertiefen. Unzählige Besuche und Gegenbesuche waren in den 20 Jahren die Regel. Der letzte Besuch der Further bei den „Furthnern“ war das Altmannifest im Jahr 2005, bei der auch ein Fahrzeug der Österreicher neu in Dienst gestellt wurde. Angefangen hat die Freundschaft im Jahre 1986, als die Furthner aus Niederösterreich einen Vereinsausflug nach Deutschland planten. Dabei kam man auf die Stadt Furth im Wald mit ihrem Drachenstich. Diese und andere Begebenheiten resümierte Franz Magerl, der Alt-Kommandant der Steinaweger am Abend in der Feuerwache an der Von-Müller-Straße beim gemütlichen Beisammensein, bei dem die Freundschaft weiter vertieft wurde. Am 18. März kamen die Kameraden von Steinaweg-Klein Wien mit ihrem neuen Löschfahrzeug in der Grenzstadt Furth im Wald an. Nach einer kurzen Stärkung in der Feuerwache gab es einen Empfang beim neuen Bürgermeister Johannes Müller im Rathaus um 15.00 Uhr. Der Abend war dann dem "gemütlichen Beisammensein" gewidmet. Der Further Kommandant Christian Scheuer begrüßte die Wehrmänner von Furth und Furth-Steinaweg/Klein Wien. Zudem waren in der Feuerwache der Ehren-KBI und damalige Kommandant Erwin Hornig, der Polizeipräsident i.R. Eberhard Pilz, der Ehrenkommandant Heinz Scheuer und ehemalige Bürgermeister von Furth in Niederösterreich, Josef Ramoser anwesend. Scheuer hob die Bedeutung der Freundschaft der Wehren aus Bayern und Niederösterreich heraus, denn "diese waren der Zeit weit voraus". Die Partnerschaft der Städte und Gemeinden wurde erst einige Jahre später aus der Taufe gehoben. Er nannte überdies mehrere verdiente Persönlichkeiten, wie Peter Mandl und Adolf Skopek aus Furth bei Göttweig, die zwar am Abend nicht anwesend waren, aber der Partnerschaft immer den Vorzug gaben, und auch Besuche und Gegenbesuche forcierten. Den Umbruch in den Kommandanturen und bei den Bürgermeister-Ämtern sprach Scheuer auch. Dieser sei notwendig und verstärke die bestehenden Bande eher als er diese zerreiße, so 44

FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006 Scheuer. Christian Scheuer überreichte Franz Magerl zum Abschluss seiner Ansprache einen in Holz gefassten Drachentaler.

Christian Scheuer (re.) im Gespräch mit den beiden neuen Kommandanten Erwin Nosko und Markus Hoffmann sowie Franz Magerl.

Franz Magerl war als nächster an der Reihe. Er sprach ebenfalls wie Scheuer die Bedeutung der Freundschaft der Wehren aus Bayern und Niederösterreich an. "1986 waren wir eine Bekanntschaft, heute sind wir Freunde", so Magerl. Als junger Kommandant war er damals nach Furth gekommen, und die herzliche Aufnahme überraschte ihn, so Magerl. Aber aus der herzlichen Aufnahme hier in Furth entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zum heutigen Tage andauert. Magerl ist zwischenzeitlich von Erwin Nosko als erstem Kommandanten und Markus Hoffmann als zweiten Kommandanten abgelöst worden. Diese drei nahmen dann auch noch zwei Ehrungen vor: Christian Scheuer und sein Stellvertreter Fred Wutz wurden mit einer Medaille des niederösterreichischen Feuerwehrverbandes "für internationale Feuerwehr-Kameradschaft" ausgezeichnet. Dieser Ehrung musste der Landesfeuerwehrkommandant persönlich zustimmen, so Magerl. Weiterhin überreichte das Steinaweger Feuerwehrkommando an die Further ein Holzwappen, mit dem Symbol des Drachen von Furth, der die zwei Gemeindewappen in den Krallen hält, mit der Inschrift "In Freundschaft 1986 - 2006 Steinaweg-Klein Wien Furth im Wald". Mit dieser Geschenk-Überreichung war dann auch schon der offizielle Teil vorüber, den Christian Scheuer zu Beginn mit einer Präsentation von Bildern aus den vergangenen 20 Jahren eröffnete. Ein Essen, für das Anton Bachmeier aus Thenried verantwortlich zeichnete, bildete den Abschluss des offiziellen Teils. Im Anschluss war dann um 0 Uhr der Geburtstag von Josef Ramoser zu feiern, auf den natürlich ausgiebig angestoßen wurde. Die österreichischen Kameraden probierten natürlich das Further Bier, im Umkehrschluss verköstigten die Further Wehrmänner den aus Österreich mitgebrachten Wein ausgiebig. Am Sonntagmorgen warteten die Further Kameraden noch mit einem Weißwurstfrühstück auf. Auch das von den Österreichern mitgebrachte "Gselchte" wurde angeschnitten. Mittags verabschiedete man sich voneinander, mit der Aufforderung der Österreicher, doch zum Einweihungsfest der Palter Feuerwehr (im April) zu kommen.

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Ehrung für Josef Bauer, Ehrenkommandant FF Stadt Roding

Nach der Ehrung: Die Rodinger und Further Führungskräfte zusammen mit Josef Bauer, dem das silberne Vereinsehrenzeichen der FF Stadt Furth verliehen wurde.

Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald verbindet seit Jahren eine Patenschaft mit der Rodinger Feuerwehr. Diese erlebte im April 2006 einen erneuten Höhepunkt: Josef Bauer, Ehrenkommandant der FF Stadt Roding, erhielt vom Further Kommandanten Christian Scheuer das silberne Vereinsehrenzeichen. Diese Auszeichnung hat sich Josef Bauer wahrlich verdient, stellte Scheuer in seiner Laudatio fest. Bauer sei immer ein Verfechter der Freund- und Patenschaft zwischen Roding und Furth im Wald gewesen. In die Zeit als Kommandant von 1983 bis 2001 fiel das 125-jährige Gründungsfest der Further im Jahre 1988, bei dem die Rodinger Patenverein der Further waren. Bauer schickte damals zum wiederholten Male die Drehleiter nach Furth im Wald zur Präsentation und zur damaligen Schauübung. Auch sonst haben die beiden Wehren schon einige Einsätze zusammen gemeistert, wie beispielsweise ein Gefahrguteinsatz am Grenzübergang Furth-Schafberg im Juli 1992 oder Großeinsätze wie der Brand bei der Fa. Gebhardt in Cham, wo beide Wehren mit ihren Drehleitern zum Einsatz kamen. Zu Beginn der kleinen Feier begrüßte erster Kommandant Konrad Bauer die Kameraden aus Furth im Wald. Christian Scheuer sprach ebenfalls die Grüße an die Rodinger aus. Im Anschluss ging es an die Vorstellung der Fahrzeuge. Zum Ende hin gab es dann noch eine Brotzeit, welche die Further zahlen mussten, "aber gerne", wie Scheuer betonte. Diese resultierte aus dem Ankauf der Rodinger Schlauchwaschanlage durch die Further Wehr. Im gemütlichen Beisammensein wurden noch so manche Anekdoten aus früheren Zeiten ausgetauscht. Ein Einsatz der Rodinger beendete den Plausch jäh: Die Rodinger Feuerwehr wurde zu einem Kaminbrand alarmiert. Am Sonntag waren dann beide Wehren wieder gemeinsam im Einsatz: Ein Brand in Atzenzell bei Sattelbogen forderte zusätzlich die Rodinger Drehleiter und den GerätewagenAtemschutz/Strahlenschutz von Furth im Wald.

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Gerätehaus-Einweihung in Furth-Palt/Niederösterreich

Die Further zusammen mit ihren Göttweiger Kameraden vor dem neuen Feuerwehr-gerätehaus in Palt.

Abordnungen der FFW Furth im Wald sowie des Bayerisch-Österreichischen Freundschaftskreises beteiligten sich im April 2006 in der niederösterreichischen Partnergemeinde an der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses im Gemeindeteil Palt. Mit diesem Besuch leisteten sie zweifelsohne einen weiteren wertvollen Beitrag zur Partnerschaftspflege, und den Grenzstädtern schlug überall, wo sie auftauchten, eine Welle der Sympathie entgegen. Die beiden Abordnungen waren bereits am Samstag angereist. Bürgermeisterin Martha Löffler erinnerte daran, dass unter ihrem Vorgänger Sepp Ramoser im Jahre 2002 der Spatenstich erfolgte, dem sie dieser Gelegenheit für die Initiative zum Bau des Feuerwehrhauses dankte. Die Bürgermeisterin, die selbst Mitglied der FFW Palt ist, lobte die Palter Feuerwehrmänner, denn sie hätten mehr freiwillige Arbeitsstunden (knapp 8 000) absolviert als veranschlagt waren. Die FFW Furth im Wald überbrachte durch 2. Kommandanten Fred Wutz ihre Glückwünsche. Er meinte, dass sich nicht nur die FFW Palt lange an diesen Tag erinnern werde, sondern auch die FFW Furth im Wald, die mit einer Abordnung zu diesem Fest gekommen sei. Er erinnerte daran, dass Furth im Wald seit 20 Jahren eine Freundschaft mit den Furthnern pflegt. Die FFW Furth im Wald habe als erstes Kontakte mit der FFW Steinaweg begonnen und danach auch mit den angrenzenden Feuerwehren, sodass mittlerweile auch ein Netzwerk entstanden sei. Wutz stellte anerkennend fest, dass hier kein Feuerwehrhaus entstanden sei, sondern ein Multifunktionshaus. Zur Erinnerung an diesen Tag überreichte Wutz an Kommandant Ringseis ein Geschenk.

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Gerätehaus-Einweihung in Domazlice (Taus) Die Abordnung der FF Stadt Furth im Wald auf dem Stadtplatz von Domazlice während des Festzuges (rechtes Bild). Das neue Gerätehaus

Die Stadtfeuerwehr Furth im Wald nahm im Mai 2006 an der Gerätehaus-Einweihung ihrer Tauser Kollegen teil. Eine Messe zu Ehren des Heiligen Florian in der Stadtpfarrkirche zu Domazlice eröffnete die Feierlichkeiten. Die offizielle Übergabe des Hauses an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Domazlice erfolgte dann um 15 Uhr durch Bürgermeister Latka an den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Domazlice. Der Neubau der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr - Domazlice hat auch eine Berufsfeuerwehr - ist ein Anbau an die bestehende Fahrzeughalle der Kollegen der Berufsfeuerwehr. Drei Stellplätze und jetzt im Vergleich zum alten Feuerwehrhaus ein riesiger Sozialtrakt mit Unterrichtsräumen, Sanitärbereich und Büros umfasst den 388000 Euro teuren Neubau. Das bisherige Feuerwehrgerätehaus gleich gegenüber bot bislang zwei Fahrzeugen Platz. Im oberen Stockwerk waren die sehr beengten Räumlichkeiten vom WC an bis hin zu einem Büro untergebracht. Dieses Haus wird nun überwiegend von der Berufsfeuerwehr benutzt. Die Schlüsselübergabe erfolgte durch Bürgermeister Jan Latka. Die Further Kameraden überbrachten ein Geschenk in Form eines in eine Glasscheibe mit Sockel gravierten Further Feuerwehrwappen und dem Schriftzug in tschechisch und deutsch. Erster Kommandant und Vorsitzender Christian Scheuer hielt eine kurze Ansprache und wünschte den Tauser Kollegen allseits viel Erfolg bei den kommenden Einsätzen. Neben dem Eingang ist auf die Wand ein Florian aufgemalt. Dieser ist ebenfalls ein Geschenk der Deutschen. Spendiert haben ihn Führungskräfte der Feuerwehr im Landkreis Cham unter Führung von Ehrenkreisbrandinspektor Erwin Hornig aus Furth im Wald sowie der Further Stadtrat Franz Leitner. Die Übergabe war mit einem reichhaltigen Buffet verbunden. Am frühen Abend fand dann noch ein Festzug durch die Stadt Domazlice statt. Er endete im Kulturhaus am Rathaus. Dort luden die Tauser Kameraden die am Festzug beteiligten Feuerwehren, überwiegend freiwillige Feuerwehren aus dem ehemaligen Landkreis Domazlice und eben auch die Further Feuerwehr, zu einer Feier ein.

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Überraschend großer Ansturm auf Kesselfleischessen

Großer Ansturm herrschte auf das Kesselfleischessen 2006 - wie dieser Blick in die Halle der Feuerwache deutlich macht.

"Über 200-mal pro Jahr kommen wir zu Ihnen - kommen Sie doch auch einmal zu uns!" - Mit diesem Slogan warb die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald für ihr traditionelles Hallenfest. Und das nahmen sich offensichtlich viele zu Herzen, denn der Ansturm auf das urige Kesselfleischessen am 8. Mai in der Feuerwache war riesig. Bereits gegen 17 Uhr füllte sich zunehmend die Feuerwehrhalle, aus der für diesen Zweck die Einsatzfahrzeuge verbannt wurden. Die Metzgerei Hastreiter sorgte für ein schmackhaftes Kesselfleisch sowie Steaks und Bratwürstel, die Brauerei Hofer für die Getränke. Und die musikalische Gestaltung lag wie auch in den letzten Jahren in den bewährten Händen von Naz und Wanka, die mit bodenständiger Volksmusik in angenehmer Lautstärke die vielen Besucher unterhielten. Unter den Gästen fanden sich auch Bürgermeister Johannes Müller, einige Stadträte und die Feuerwehren aus der Umgebung sowie aus Cham und Roding. Der Erlös dieses Abends fließt in die Kasse der Feuerwehr Stadt Furth im Wald. Da dieses Geld für Beschaffungen gedacht ist, welche über die Stadt nicht so einfach abgewickelt werden können, profitiert letztendlich wieder der Bürger davon. Denn je effektiver die Feuerwehr im Einsatz helfen kann, desto geringer ist der Schaden, den der Einzelne erleidet.

Die Musikanten „Naz & Wanka“ spielten auf.

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Traditionelle Bergmesse bei der Roberthütte am Gaisriegel

Es gab Zeiten, da tat sich die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald schwer, für ihren Gedenkgottesdienst bei der Roberthütte einen Geistlichen zu finden, zu voll war der Terminkalender der Priester. Am 11. Juli 2006 hatte sie dagegen gleich zwei: Neben Stadtpfarrer Richard Meier stand ein Geistlicher aus Ghana, Pater Emanuel, der sich derzeit zu Besuch in der Further Pfarrei befindet, am kleinen Altar der Bergwacht am Gaisriegel. Sicherlich wollte Meier damit auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihm die Arbeit der Feuerwehr ist. "Sie fragen nicht, was bekomme ich, sondern Sie helfen", lobte Meier. Christian Scheuer, Kommandant und Vorstand der Further Wehr, konnte zu dieser traditionellen Messe im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder unter anderem auch Bürgermeister Johannes Müller, Ehren-Kreisbrandrat Hans Zwick, Kreisbrandinspektor Mario Bierl, Polizeipräsident i.R. Eberhard Pilz und Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr Domazlice sowie der Notfallseelsorge willkommen heißen. Der Kommandant erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass diese Idee, den Verstorbenen mit einer Messe auf diesem idyllischen Flecken Erde zu gedenken, auf den einstigen Kaplan und Further Feuerwehrmann Thomas Schmid zurückgeht. Doch es seien nicht nur die Verstorbenen, für die Gott bei dieser Gelegenheit um Gnade gebeten wurde, auch um die aktiven Feuerwehrmänner, die bei ihren nicht immer ungefährlichen Einsätzen des Öfteren große Not erleben. "Ohne Sie wären wir im wahrsten Sinne des Wortes hilflos", versicherte der Stadtpfarrer. Jeder Mensch sollte sich fragen, was man für seinen Nächsten, für die Gemeinschaft tun kann. "Das sollte die Grundhaltung eines jeden sein", betonte Richard Meier. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Besonders freute ihn auch, dass einige tschechische Feuerwehrmänner diesem Gottesdienst beiwohnten. "Die Brücke Europa ist nun weiter gespannt. Wir können jetzt füreinander mehr da sein", betonte der Stadtpfarrer. Gemäß dem Motto "Zuerst die Mess', dann die Maß" wurden die Gottesdienstteilnehmer anschließend auf die Terrasse der Roberthütte zu einer Brotzeit eingeladen. Dort kümmerten sich nach dem seelischen Wohl Helmut Hofmann und sein Team sowie Anton Bachmeier mit überaus leckeren Grillspezialitäten um das leibliche Wohl der Feuerwehrmänner und ihrer Gäste. 50

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Vereinsausflug ins Voralpenland

Die Ausflügler der FF Stadt Furth im Wald vorm Königsschloss Linderhof.

Wie reich an Schönheiten das oberbayerische Voralpenland ist, das durften am 7. und 8. Oktober 2006 Angehörige der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald erleben. Der traditionelle Vereinsausflug führte sie diesmal nach Ettal, Oberammergau, Linderhof und Andechs. Brandmeister Bernhard Kraus, der gleichzeitig in der Vorstandschaft das Amt des Vergnügungswartes innehat, stellte eine ansprechende zweitägige Tour zusammen. Und dazu brach man am Samstagmorgen zusammen mit Chauffeur Josef Kerscher des Omnibus-Unternehmens Wess in Richtung Oberbayern auf. Die erste Station war Ettal, wo man nicht nur das Kloster, sondern auch eine Käserei besichtigte. Am frühen Nachmittag wurden die Further bereits in Oberammergau von ihren dortigen Feuerwehr-Kameraden unter der Führung von Kommandant Peter Gaus erwartet. Diese ließen ihren Gästen eine exklusive Führung durch das Oberammergauer Festspielhaus, in dem die bekannten Passions-Festspiele gezeigt werden, zuteil werden. Anschließend ging es mit der Bergbahn hinauf auf den Laber. Leider verwehrte dichter Nebel die herrliche Aussicht auf Garmisch und Oberbayern bis hin nach München. Den Abend nutzten dann viele, um in Oberammergau zwischen den vielen mit herrlichen Lüftlmalereien versehenen Häusern zu flanieren. Am Sonntag ging es nach einem Gottesdienst in der Wieskirche weiter zum . Neben der Grotte beeindruckte vor allem die großzügige Gartenlandschaft. Die letzte Station dieses zweitägigen Ausfluges war das berühmte Kloster Andechs, wo es sich die Further FFWler nochmals so richtig gut gehen ließen, bevor sie wieder die Heimreise in die Grenzstadt angetreten wurde.

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Verleihung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes Verdiente, langjährige Aktive der FF Stadt Furth im Wald erhielten am 27. November im Rahmen eines Empfangs im Rathaus staatliche Würdigungen verliehen. Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden mit dem Ehrenkreuz in Silber Anton Riederer sowie Gerhard Würz ausgezeichnet. Das Ehrenkreuz in Gold für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst erhielt Georg Kleber. „Hochachtung für jahrelangen Dienst am Bürger und am Nächsten", zollte dabei Bürgermeister Johannes Müller den Aktiven. Ein öffentliches Ehrenamt ist nach Einschätzung des Further Rathaus-Chefs längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Als Bürgermeister sei er stolz und beglückwünsche die Feuerwehren zu ihren Leistungen. Kreisbrandmeister Christian Scheuer, der Kommandant der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, dankte für die Möglichkeit, die Ehrung in besonderer, feierlicher Form im Rathaus vornehmen zu können. Die Further Feuerwehr leiste pro Jahr etwa 11 000 Stunden im Ehrenamt, dazu komme das Engagement von sechs Ortsteilfeuerwehren. „Diese Arbeit gerät gern etwas in Vergessenheit", so Scheuer, „wenn aber ein Großbrand ausbricht, bestätigt sich die Notwendigkeit der Feuerwehren." Es sei derzeit nicht leicht, Aktive zu gewinnen und die Jugend zu begeistern. Auch gebe es berufliche Zwänge, welche die Aktiven-Mannschaft schrumpfen lasse. Die Ehrung für 25 und 40 Jahre aktiven Dienst sein ein kleiner Dank des Staates, eine ideelle Anerkennung. Kreisbrandrat Johann Weber sah die Feuerwehr als „die wichtigste und mit Abstand auch größte Bürgerinitiative". Spezielle die freiwilligen Kräfte seien von Bedeutung. In Bayern würden 67 Prozent der Einsätze von freiwilligen Feuerwehren geleistet. Kritikern könne man auch Kosten vorrechnen: Im Landkreis entfielen auf einen Einwohner zwischen acht und 20 Euro an Kosten für die Feuerwehr. In Großstädten mit hauptamtlichen Kräften koste die Berufsfeuerwehr zwischen 80 und 180 Euro je Einwohner. Im Landkreis seien alle Kosten enthalten, in den Großstädten aber nicht einmal die Investitionen. Im übrigen müsse man Kritikern sagen, dass die Feuerwehrvereine im Landkreis Cham zusätzlich pro Jahr die Kommunen mit 500 000 Euro an Investitionen entlasten würden. Abschließend überreichte Weber im Auftrag des Innenministeriums die Auszeichnungen.

Die geehrten Aktiven zusammen mit den Führungskräften und Bürgermeister Müller.

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Im memoriam Hans Schrott Nur wenige Tage nach seinem 78. Geburtstag verstarb am 8. Dezember Hans Schrott, ehemaliger Inhaber der gleichnamigen Destillerie in der Rosenstraße, in seiner Wohnung im Further Ortsteil Ränkam. Die Further Feuerwehr verliert mit Hans Schrott einen engagierten Feuerwehrmann. Er war seit 1942 ihr Mitglied und half besonders in den Nachkriegsjahren bei der deren Wiederaufbau gemeinsam mit Jakob Wolf senior, dessen Nachfolger im Kommandantenamt er 1964 wurde. Schrott führte die Wehr bis 1968. In den letzten Jahren war Hans Schrott ein gern gesehener, wenn auch seltener, Gast beim monatlichen Stammtisch der „Grauschädl“ in der Further Feuerwache. Krankheitsbedingt musste Schrott jedoch kürzer treten. Er konnte seinen weiteren Hobbys, zum einen die Fliegerei - bis 65 saß er noch im Cockpit -, zum anderen die Jagd, nicht mehr die Zeit schenken, die er wollte. Unsere Anteilnahme gilt der hinterbliebenen Ehefrau Eva und seinen drei erwachsenen Kindern. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren!

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Schlusswort Berichte werden üblicherweise und zurecht auch dazu benutzt, um allen Helfern, Förderern und vorgesetzten Dienststellen der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald zu danken. Im Besonderen seien hier genannt: Die Stadt Furth im Wald: dem Herrn Ersten Bürgermeister Müller dem Further Stadtrat dem Geschäftsleitenden Beamten, Herrn Thurner dem Sachbearbeiter Feuerwehr, Herrn Lauerer, der Stadtverwaltung den Städt. Werken, Herrn Stauber dem Städt. Bauhof, Herrn Hastreiter Die Regierung der Oberpfalz: den Fachberatern Koller und Ederer mit ihrer Mitarbeiterin Frau Teufel Der Landkreis Cham: Herrn Landrat Zellner dem Kreistag der Landkreisverwaltung, vertreten durch Herrn Dirscherl, Herrn Stahl und Herrn Schinabeck Die Führungskräfte der Feuerwehren des Landkreises Cham: Herrn KBR Weber Herrn KBI Bierl den fachbezogenen KBM, den Herren Braun u. S. Scheuer Die Grenzpolizeistation Furth im Wald: den Dienststellenleitern, Herrn Manzke u. Herrn Rieger allen Beamten der Grenzpolizeistation Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes: dem Rettungsdienstleiter, Herrn Daiminger allen Rettungsdienstmitarbeitern Wir hoffen auf eine weiterhin gute Unterstützung und Zusammenarbeit auch im Jahr 2007.

Ihre Feuerwehr der Stadt Furth im Wald Verantwortlich für Text und Inhalt: Christian Scheuer, Thomas Linsmeier u. Andreas Weingärtner Fotos: Fred Wutz, Redaktion Bayerwald Echo, Thomas Linsmeier, Redaktion Chamer Zeitung; Gerhard Kastner, Sebastian Scheuer, Georg Kleber, Bernhard Kraus, Ramona Kussinger, Franz Stoiber, Klaus Fischer, Jürgen Vogl, Johann Gruber u. Andreas Weingärtner (alle für FF Stadt Furth im Wald); Karl Reitmeier; Michael Weiß (FF Stadt Bad Kötzting), Markus Müller (FF Neukirchen b. Hl.Bl.), Feuerwehr Arnschwang u. WF Wacker Burghausen

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